o ſchauer u. Frau, EI fa be h geb. Mannheim⸗Ju 95 isch, ge r da b d reis 1 0 ſet om me r. Wir gratulleren und Es muß daher für jeden Sportler größtem 8. Mehlpreiſe fü 6 a Hetrt eee Be zur goldenen Feier! f„Intereſſe ſein, genannte Pokalſpiele nicht verband au Bü er indl 15 2 tete 1 che 6 1 S8 Poſtamt Auf Grund der N ungeſehen vorrüber gehen zu laſſen. F 2 ebene 1 051 1 rundmiete an die ermie er nachzu ntricht über Erhöhung der Zulagen in der Unfall- Speiſe und Getränke iſt ebenfalls aufs beſte für 100 kg( urchſchnittspreis brutto für netto— erung vom 29, Juni 1923, wird den geſorgt, ſodaß allen in jeder Hinſicht aufs beſt“ ohne Sack 881 400 Mark. Betr. Mil fresse höhung 105 i rentenempfängern der für Jull gezahlte Rechnung getragen iſt. Drum auf zu den Vorstehende Preiſe gelten nur für das vom Die M lchpreiſe ſind ab 21. Juli 1923. als Nachzahlung nochmals gezahlt.“ Pokalſpielen der D. J. K. Sport⸗Abteilung. Kommunalverband gelieferte Mehl und das dar⸗ wie folgt feſtgeſetzt worden. 1 Biernheimer Nachrichten Ab 1. Augnſt verdoppelt ſich der laufende Anfang 1 U hr. 1 aauus hergeſtellte Brot und Gebäck. Ste ſind 4500 Mk. ab Stall„ de Weſchemer Aelger“ eiche Monatsbekrag. Alle in Betracht kommende 7 Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über 5175„„ Odenwaldaufkäufer 4 55 alli erna Bienen, Döner Geſchäfts⸗Anzeiger Unfallrentenempfänger können die Nachzahlung Amtlicher Teil. Höchſtpreſſe. g 6000„% Sammelſtelle g N für Juli am Montag, den 23. Juli von—— ö Heppenheim, den 18. Juli 1923 Viernheim, den 21, Juli 1028. 912 Uhr vormittags am Rentenſchalter des Bekanntmachung.„Kommunalverband Heppenheim Heſſiſche Wige 1 7 9 Poſtamts abheben. Dieſe Zeit iſt genau ein⸗ ile ab 23 Juli 1928 Pfeiffer N B. l 1 zuhalten. Beträge, welche zur angegebenen Betreffend: Brot⸗ u. n 1 1 gez Lamberth. Zeit nicht abgeholt find, werden am 1. Auguſt Akon e 1 0 980 1020 100 Bekanntmachung. f mit den übrigen Renten gezahlt. Getreide un 10 ſe 9 5 er 10 0 1 Wenn 5 1 8— . J. K. Auf die morgen Sonntag ſtelle, Steigerung der Mahllöhne, Arbettslohnns Betr., Ausgabe der Brotmarken. 190 f auf dem Amicitia⸗Sportplatze ſtattfindenden und Kohlenpreiſe wurden auf Grund des§ 35. Die Ausgabe der Brotmarken für die Untererhebſtelle. Pokalſpielen wird an dieſer Stelle nochmals des Geſetzes über die 1 des„ Zeit vom 23. Juli 1923 bis 5 4 5 Wegen Abſgläßerbelten Leibe am nüchten darauf aufmerkſam gemacht. Obiger Sport⸗ mit Getreide vom 4. Jult 1922, vom 23. Juli erfolgt am Montag den 23. In le. Montag geſchloſſen.— Nächſte Zahltage Abteilung iſt es gelungen, zu den genannten 1 0 160 für Mehl und Markenbrot vormittags in der ſeither üblich. Reihenfolge. Hon 110 Freſtag, Auch werden vor Spielen, neben andern nicht zu unterſchätzenden w e folgt feſtgeſest: ö 5 5 1 0, ed e e Mannſchaften, auch 590 0 beſonders gute 1. Brotpreiſe g Vetr. Durchführung des e ee Bec e Md en ch und erſtklaſſige Gegner, wie Karlsruhe⸗Mühl⸗ a) für 1 Laib Brot von 1800 gr. auf 7100. Das Kreisamt een mit 1 Biene e e e burg, welche erſt letzten Sonntag hier zuſb) für 1 Laib Brot von 900 gr. auf 3550.— fügung vom 17. ds. Mts. nach Anhörung des ernhe W. en 21. Ju ö . Viernheimer Volksble Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung 4 iſe: Die 10 lt F000 für bone 1500. Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger tags und Samstags.— Der monatliche 3 12 1 2 3 2 2 2 für auswärtige.— Die Reklame⸗ fa e e. e Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim wn 0 0 Junſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin n 83 eee Dienstag, den 24. Juli 1923 40. Jahrh. [I Sedarfs wirklich zu erhalten. Auf die 95 Amt Fraulfurt a. M. —— Pyſtſcheckkonto Nr. 21577 — der vorgelegenen Mehranmeldungen läßt fit Nas Detbot bes Kölner Aubollen Die engliſchen Dokumente. aus dem Zuteilungsprozentſatz ohne weitere lüges aus a 1 192 0 N ö„„ 1 15 hließen. Von einer hohen kirchlichen Seite wird uns Strengſtes Stillſchweigen in Paris und Brüſſel. e n der Frankfurter Zeitung und verſchiede 1 geſchrieben: N Paris, 21. Juli. Das e R 9 1 1 0 ch E D O m a 1 i onen di 1 7 5 4 05 e 5170 7 5 0 Kirchner. 5 Nicht allein die Deutſchen Katholiken, ſon⸗ kument über die Deutſchland auf ſeinefrichteter ſſchechiſcher See 1 bürf Woche ein ge 1, 9 dern die Katholik it übe Vorſchläge zu übermittelnde A et i 5 i 5 eee, Reihe von inzelaufſätzen zu di ö. e en weit über Deutſchlands tage a nde Antwort iſt um ten darum eine beſondere Wichtig⸗ ſer Frage, die das früher hierüber Ausgeführ 5 1 8 SG D Ded 55 De 2 D a Grenze hinaus werden nur unter tiefſter Er⸗ 12 Uhr datt im Miniſterium für aus⸗ keit erhalten. nur beſtätigen. Insbeſondere wird auch hie 12 Wohnungs- 2 8 4% ſchütterung Kenntnis davon nehmen, daß dig wärtige Angelegenheiten übergeben worden.] Nach dieſen Informationen wird der Ver⸗ das Ungeſunde eines zwangsweiſe interalliierte Rheinlandkommiſſion die Abhal⸗ Paris, 22. Juli. Havas teilt offiziell mit: lauf der Dinge ſo ſein, daß England in Dazwiſchentretens zwiſchen Angebot un Ln Todes⸗Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es 5 findet die Wahl der gefallen, unſere gute, liebe Schweſter, Schwägerin und Tante Fräulein Sabina Helbig nach kurzem ſchwerem Leiden. verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 67 Jahren geſtern Nachmittag um 3 Uhr zu ſich in die GEocigteit abzurufen. Um ſtille Teilnahme und das Gebet der Sonntag, Guläubigen bitten Fehlheim 5 ——— 1 1923 Mlernheim den 21. Juli 19 Die trauernd Hinterbliebenen. 8 Die Beerdigung findet nach Ueberführung der Leiche hier— von Bürſtädterſtraße 7 aus— ſtatt. 3 find mitzubringea. Leh n Am Sonntag, den 24. Juli von 10—4 Uhr Generalverſammlung Es wird erwartet, Verbandsbücher 2 Zimmer mit Küche gegen gleiche in zu tauſchen. Näh. in der Expedition ds Blattes. Delegierten z. Verbands⸗ lim Gaſthaus„Z Moroenſtern“ ſtatt. daß alle Kollegen ſich daran Tuuſch! in Monnheim Viernheim Die Ortsverwaltung. Aua mmm K E 11 EV. Treppe kollegen mit Frauen ſtatt. zu verkaufen. Starkenburger Bienenzüchter⸗ Verein Selttion Viernheim. Exped. ds. Bl. Tine guterhaltene Von wem, ſagt die ven 22. Juli. nachm. halb 3 Uhr findet im „Fürſten Alexander“ eine Verſam min lung ſämtlicher Bienen züchter Viernheims in Verbindung mit den Weinheimer Bienen⸗ Vortrag des Herrn Hauptlehrers de u. Gönner ſind 98 b Eine guterhaltene Bellſtelle mit Matratze und Kapokbett zu verkauf. Falk aus Weinheim, Freun Korn⸗Verſtel 1475 qmtr. auf dem Rathauſe öffentlich melſtbietend verſteigern. Vlernheim, den 20. Juli 1923. Heſſ. Ortsgericht Viernheim. Schuchmann. Nächſten Montag, den 23. d. Mts., vorm. 9 Uhr laſſen die Erben des Gg. Hofmann 15. den Kornertrag von dem Grundſtück Großbruchfeld, 2. Gewann, Nr. 45, tverein Viernheim. Morgen Sonntag vormittags 85 erziehen mc Weinheimerſtr. 54. SD OSS Bei der Abfahrt in Hamburg am 19. Juli rufen wir allen Ortseinwohnern ein herzliches ebewohl C. Mandel u. P. Hanf. GOOG Zu erfragen 9 Uhr im Lokal„Kaiſerhof“ Mitglieder⸗ Verſammlung betreffs Futtermittel und an⸗ Der Vorſtand. in der Götheſchule eine SSS See altsche Jüaendtraf Merpnenm. (Sportplatz hinterm Gaswerk). Morgen Sonntag, den 22. us. Mis. MHachmiſtags grole Pokal-⸗ Wettkämpie U 1 4—— .* 2 1 bee hint Bas Werk interm Vas werk. Der Splelausfchuf. SGG OGS Unfang 1 Uhr. chsbund d. Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe: Viernheim. Morgen Freitag abend punkt 9 Ahr findet Aller mögl. im unteren Feld zu kaufen geſucht.— Von wem, ſagt die Ex⸗ pedition ds. Bl. Damenrad ſehr gut erhalten, zu verkaufen. Näheres i. Verlag. 70 5 1. Nee s——————— 55* Innigen Dank; Vallen lieben Freunden und Bekannten, die uns J N anläßlich unſerer Verlobung ſo reichlich be⸗ 9 glückwünſchten und beſchenkten. 9 Eliſabeth Kempf 9 Raver Ziegler. 7 N Mitglieder⸗Verſammlung unter äußerſter wichtiger Tagesordnung ſtatt. geſamte Mitgliedſchaft wird dringen und vollzählig zu erſcheinen. Damen⸗ d gebeten, pünktlich Fahrrad Der Vorſtand. e ns „Eintraczt“ Viernheim Morgen Sonntag, den 22. Kadfabrer⸗Verein Guterhaltenes zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt die Expedition. ds. Mts. Familien- Ausflug nach der Büchelſpitze. Zusammenkunft und Abmarſch nachmittags punkt 210 Uhr im Lokal zur Eintracht. Pfungſtädter Bier iſt beſtens Sorge getragen. Für Speiſe und ff. Gebrauchtes Damen⸗ oder Herren fahrrad auch ſtark reparatur⸗ bedürftig, b Von wem, zu kauſen agt die Expedition 8. Blattes. reichem Beſuche ladet ein Der Vorſtand. Hameradschaftl. Wehlfahrtsbund. Unſern Mitgliedern zur Kenntnis, daß Kohlen und Briketts nächſte Tage eintreffen. Anmeldungen wer⸗ Der Vorſtand. den noch entgegen genommen. 8 0 5 2 8 Oro U Der Porſtand. 2 N 0 3 Ficbal.- Uu„Amlella bg. 3 Union Theater (Zur Gambrinus halle) Spielplan den 21. und 22, Juli 28 Achtung! Die größte Senſatlon! Der maskierte Reiter Wunderbarer Wildweſtſchlager in 5 ſpannenden Akten. 1. Abt. Pauch o der Schrecken der Felſenſchlucht. 2.: Lebens hunger Oc 1 8 Nachtkonzert D eſchitterrde Tragöde in d aten verbunden mit Geſangsvorträgen des Morgen Sonntag Abend 8 Uhr O auf unſerm Sportplatze hinterm Gaswerk( 8 Großes 5 Sommer⸗ Ortsbürger⸗ Vereinigung. Sonntag, den 22. Jult, halb 4 Uhr findet im„Löwen“ eine außerordenil. Hauptversammlung „Wleſen⸗ und Tanten Perlen, Schmuck ſachen, Brenn⸗ ſtifte, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und ſucht. uwꝛelen kauft und tauſcht ſtreng reell Aontner-Sommer u 4, 1, 2 Trennen 4„Süngerbundes“ und Tanzbeluſtigung. Elektriſche Beleuchtung. et Silber, Platin kauft Bartmann 32,22 Wegen Umzug billige Möbel! Gebr. Schlafzimmer, Pitſchp. Küche, eiſerne Betten u. 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Bartmann Mannheim,] 2, 22 agespreiſe für Buuchgolb, Silber, 1 Platin, Biflantei die Exped. d. Bl. mr Achtung! Für dieſe Woche iſt wieder eine große 100 Aa ele erſtklaſſige Aer. U. Hale-Jchweine! t reellen, ingen Preiſen 0 eingetroffen bein! las des Kölner Katholikentages verboten hat. ö Dieſe Erſchütterung und dieſe ſchmerzliche Ergriffenheit, die uns in dieſem Augenblick beſeelt, hat nicht nur ihre Urſache darin, daß es uns in dieſem Jahre verwehrt ſein ſoll, in gemeinſamer Ausſprache der Gefühle der Ge⸗ meinſchaft und der Zuſammengehörigkeit, un⸗ ſeren Gefühlen aber auch der chriſtlichen Liebe der Verſöhnung und des Ausgleichs, kurz un⸗ ſeren katholiſchen d. h. allumfaſſenden Ideen, vor aller Welt Geltung zu verſchaffen, ſon⸗ dern, daß vor allem in dieſer Zeit der Fried⸗ loſigkeit, des Haſſes und der Mißgunſt, durch Siegerwillen eine Veranſtaltung zunichte ge⸗ macht werden ſoll, die der Gemeinſchaft der Völker, der Durchdringung der Nationen und ihrer Beziehungen mit dem Geiſte chriſtlicher Liebe dienen ſollte. Dieſes Verbot iſt nicht nur eine ſchwere Beleidigung der deutſchen, wie überhaupt al⸗ ler Katholiken, es iſt eine unerhörte Kränkung des Heiligen Vaters ſelber. Wenige Tage ſind es her, daß der Papſt, ge⸗ trieben von heißer Sorge für das Wohl der Menſchheit, für die Katholiken aller Län⸗ der, die ja alle unter ſeinem Schutze und ſei⸗ ner Obhut ſtehen, die Erneuerung der Welt in chriſtlichem Geiſte und zu deren Voraus⸗ ſetzung die Friedenswirtſchaft und den Frie⸗ denswillen der Nationen und Völker ſorderte. In der ganzen Welt wirkte dieſer Ruf be⸗ freiend. Auch die Kabinette der Siegermächte haben ihn aufgenommen, teils aus innerer Ueberzeugung, teils weil ſie gegen dieſe über⸗ ragende ſittliche und moraliſche Weltmacht ſich doch nicht zur Wehr zu ſetzen wagten. Und nun muß es der Heilige Vater erleben, daß die erſte praktiſche Auswirkung, die ſeinem Rufe beim Kölner Katholikentage zuteil hatte werden ſollen, durch rauhe Eingriffe unmög⸗ lich gemacht werden ſoll. Eine rein religiöſe, keineswegs eine Ver⸗ anſtaltung, die auch nur einen Schatten von politiſchem Beigeſchmack gehabt haben würde, ſo war das Programm des Kölner Katho⸗ likentages geſetzt. Im Geiſte des Friedens Chriſti hätten alle ſeine Veranſtaltungen, die ſich von aller Aeußerlichkeit fern gehalten hätten, ſtehen ſollen. Für die Sicherheit der alliierten Beſatzungstruppen, die einzig und allein für ein derartiges Verbot geltend ge⸗ macht werden könnte, wäre aber auch nicht die leiſeſte Gefahr geweſen. Wie iſt es mög⸗ lich, daß der engliſche Vertreter, in deſſen Zone doch der diesjährige Katholikentag abge⸗ halten werden ſollte, einem derartig ſchwer⸗ wiegenden Verbot beiſtimmen konnte? Und wie, ſo muß man ſich fragen, verhalten ſich unſere Glaubensgenoſſen in Belgien und Frankreich, aber auch in allen anderen Län⸗ dern zu dieſer ſchweren Kränkung des deutſchen katholiſchen Volkes und zu dieſer Beleidigung des Papſtes, und der durch die Maßnahme offen zum Ausdruck kommenden Ablehnung ſeiner Friedenspolitik. Dieſe Erkenntnis iſt furchtbar, daß die Welt nach faſt zehnjährigem Unfrieden nicht zur Ruhe kommen ſoll, und daß der Geiſt chriſtlicher Liebe und verſöhnender Friedfer⸗ tigkeit nicht einmal mehr öffentlich zum Aus⸗ druck kommen darf. Sind wir erſt dahin ge⸗ kommen, dann freilich laßt alle Hoffnung fahren! Zur Kulturpolitik des Zentrums. Berlin, 21. Juli. Wie die„Germania“ mitteilt, fand in Paderborn am 17. Juli eine von hundertfünfzig Prieſtern der Diözeſe Paderborn beſuchte Konferenz ſtatt, die ſich mit Fragen der deutſchen Kulturpolitik be⸗ ſchäfti te. Der e Landtagsabgeord⸗ 8 omkapitular Wildermann ſprau Schulkampf, gsabgeord⸗ g die Grund. Im Miniſterium des Auswärti⸗ ſeiner bevorſtehenden Antwort an Deutſch⸗ gen wahrt man ſtrengſtes Stillſchwei⸗ gen über die engliſchen Dokumente, die in Paris eingetroffen ſind. Man geht ſo⸗ weit, daß man erklärt, die Verhandlungen zwiſchen Paris und London würden unter⸗ brochen werden, wenn es zu einer In⸗ diskretion käme. Das hindert aber nicht, daß der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ angibt, genau informiert zu ſein. Er erklärt, daß der Antwortentwurf das kürzeſte der drei Dokumente ſei. Er enthalte nichts Senſationelles und ſtelle lediglich eine Beſtätigung des Prinzips der engliſchen Regierung dar, die deutſche Zah⸗ lungsfähigkeit durch ein internationales und un⸗ parteiiſches Sachverſtändigenkomitee prüfen zu laſ⸗ ſen. Der Entwurf vermeide aber ſorgſältig, etwas über die Zuſammenſetzung dieſes Komitees zu ſagen. Noch weniger genau ſei der Entwurf be⸗ züglich des deutchen Vorſchlages auf Einberufung einer Mächtekonferenz, auf der Deutſchland auf gleichem Fuß mit den anderen Mächten urnter⸗ handeln würde. Auch ſei keine Anſpielung auf den paſſiven Widerſtand in dem Entwurf enthalten. Dies ſei ganz logiſch, da auch in dem deutſchen vom 7. Juni davon nicht die Rede ſei. Der eng⸗ liſche Standpunkt über die Ruhrbeſetzung ſei da⸗ gegen mit großem Nachdruck dargelegt und nähere ſich den Erklärungen Baldwins im Unterhauſe. Als wichtigſter Vorſchlag müſſe die Bildung des Sachverſtändigenkomitees angeſehen werden. Der Begleitbrief enthalte ebenfalls keine Anſpielungen auf die interalliierten Schulden. Es ſei den alli⸗ ierten Regierungen keine Friſt geſetzt, um auf die Dokumente zu antworten. Der„Matin“ befürchtet, daß Frankreich und Belgien gezwungen ſein könnten, Deutſchland in der Frage des paſſiven Widerſtandes eine beſondere Ant⸗ wort zu erteilen, was das Gegenteil der von England ausgeſprochenen Hoff⸗ nung auf Wiederherſtellung einer alliierten Einheitsfront wäre. Herr v. Höſch am Quai d'Orſay. Paris, 21. Juli. Einige Morgenblätter berichteten in ſenſationeller Aufmachung, der deutſche Geſchäftsträger Votſchaftsrat von Höſch habe geſtern im franzöſiſchen Miniſte⸗ rium für auswärtige Angelegenheiten eine Demarche betreffend die Einſtellung des paſ— ſiven Widerſtandes im Ruhrgebiet gemacht. Der Pariſer Vertreter des W. T. B. erfährt von zuſtändiger Stelle, daß tatſächlich geſtern nachmittag Botſchaſtsrat von Höſch am Quai d'Orſay vorgeſprochen hat, jedoch hat er Vor⸗ ſtellungen erhoben wegen der Verhaftung deutſcher Perſönlichkeiten im beſetzten Gebiet, die in den letzten Tagen durch die franzöſiſche Beſatzungsbehörden vorgenommen, wurden als Repreſſalie gegen die Inhaftierung eini⸗ ger franzöſiſcher Staatsaugehörigen in Deutſchland. Ne vorcusſichlilche Entwigkſung der Auhrlkiſe. Informationen aus der Umgebung des tſche⸗ chiſchen Außenminiſters Beneſch. Prag, 22. Juli. Der Außenminiſter Dr. Beneſch iſt von ſeiner Reiſe, die ihn nach London, Paris und Brüſſel geführt hat, zu⸗ rückgekehrt. Die folgenden Infor⸗ Entſchließung drückte die Verſamm, lung die Ueberzeugung aus, daß die deutſche Zentrumspartei auch heute noch die politiſche Partei ſei, bei der die deutſchen Ka⸗ tholiken die politiſche Vertretung ihrer reli⸗ glöſen und kultureen Intereſſen am ſicherſten gewahrt wüßten. br, M. Ilnünzlelle Pochenſchan. Debiſenzenkrattſauon? (Nachdruck verboten.) t hat ſich inbezug aul. die land die Aufforderung richtet, den pa ſſiven Widerſtand einzuſtellen. Wenn Deutſchland dies tut, wird Frankreich die militäriſche Beſetzung des Ruhrgebietes„u n⸗ ſichtbar machen“ und es wird ſtatt deſſen eine zivile Kontrolle über das Ruhrgebiet eingeſetzt, an der auch Eng⸗ land teilnimmt. Die Kohlenförderung des Ruhrgebietes ſoll unter dieſer Kontrolle ſo verteilt werden, daß ein beſtimmter Teil für den Wiederaufbau Deutſch⸗ lands und ein anderer Teil für Repara⸗ tionszwecke verwendet wird. Ebenſo ſoll der Ertrag einer internationalen An⸗ leihe für die Sanierung Deutſchlands und für Reparationszwecke geteilt werden. London und Paris ſind ſich dabei einig, daß Deutſchland ein Moratorium erhalten muß, das mindeſtens 4 Jahre dauert. Die Reparationsſumme des Londoner Zahlungs⸗ planes von 1921 mit ihren 132 Milliarden Goldmark wird auf 45—50 Milliarden ermäßigt. Eine geringere Summe wird Deutſchland aber keinesfalls be⸗ willigt werden. Uebereinſtimmend iſt unter den europäi⸗ ſchen Staatsmännern die Auffaſſung geweſen daß die Frage des Ruhrgebietes und der Re⸗ parationen bis zum November definitiv gelöſt werden muß, wenn nicht der Zu⸗ ſammenbruch Deutſchlands ganz Eu- ropa mit ſich reißen ſoll. Bei den Beſprechungen der Staatsminiſter wurde auch über die Haltung Ameri⸗ kas Klarheit gewonnen, daß Waſhington ſich nicht er ſt dann für dieſe Probleme in⸗ tereſſieren wird, wenn in Europa Ord- nung herrſcht. Ungelöſt iſt noch die Frage der mi litä⸗ riſchen Sicherung Frankreichs. Es beſteht. der Plan, auf dem linken Rheinufer einen autonomen Staat innerhalb des deutſchen Reichsverbandes zu machen, der verfaſſungsrechtlich auf derſelben Stufe wie Bayern ſtehen ſollte. Es würde die Löſung des linken Rheinufers von Preußen, aber nicht vom Deutf chen Reiche bedeuten. Vor der Abſendung der engliſchen Note an Deutſchland wird zwiſchen London und Paris die Frage der deutſchen Za h⸗ lungsfähigkeit erklärt werden müſ⸗ ſen. In dieſer Frage beharrt Poincaré auf dem Verſailler Friedensvertrag, wonach die Reparationskommiſſion die Schätzung vor⸗ nehmen muß, während England eine be ſon⸗ dere Kommiſſion damit betrauen will. Die Vorbeſprechungen haben eine Ann ähe⸗ rung ergeben, wonach Poincaré einen Un⸗ terausſchuß der Reparationskommiſſion zugeſtehen will. Abſeits aller Menſchlichkeit. Aachen, 21. Juli. Vor einigen Tagen wurde am Bahnkörper ein angeblich der Sa⸗ botage verdächtiger junger Mann erſchoſ⸗ ſen und die Leiche übel zugerich⸗ tet: ſie wurde von dem betreffenden Poſten auf das Gleis geſchleift und dort noch mit dem Kolben bearbeitet. 22 Oeviſenzentrauſation das erfullt, was hier vor 4 Wochen darüber ausgeführt wurde. Die Deviſenrationierung, welche im Laufe der Woche in den Hauptdeviſen zu Zuteilungen von 2Proz.(und darunter) der angemeldeten Beträge führte, beweiſt, daß die vorausgeſagte Gefahr übermäßiger Anmeldungen ſich erfüllt hat, denn bei ſo geringen Zuteilungen ſind die auf Rohſtoffbezug vom Ausland ange⸗ wieſenen Unternehmungen in ihrer Weiter⸗ exiſtenz gefährdet und ſelbſt Firmen, denen dies widerſtrebt, können gezwungen ſein, über ihren Bedarf anzumelden, wenn andere e„ auch tun, um wenigſtens einen Teil ihre Nachfrage, das unter Umſtänden zu Un rechtigkeiten und wirtſchaftlichen Benachteili⸗ gungen gerade der anſtändigen Unternehmer führen muß, getadelt, ferner daß als 1 davon der wilde Deviſenhandel im beſetzten Gebiet, das Herausdrängen verſchiedener Un⸗ ternehmer in das Ausland und vor allen Di gen die geringe Stoßkraft der Maßnahmen eintreten muß. Dieſe verſpricht ſolange kei⸗ nen dauernden Erfolg, als die Stützung des Markkurſes durch den unabläſſigen Noken⸗ neudruck untergraben wird. Es liegt ein ſtar⸗ ker Widerſinn darin, daß man die Mark von anderer Seite ſtützen laſſen will, wäh rend man ſie ſelbſt ſtändig untergräbt, wie dies hier ſchon vor 4 Wochen bei Beginn der amtlichen Aktion betont wurde. Selbſt der Reichswirtſchaftsrat, der ja viele wirtſchaftspolitiſche Dinge hat ſchleifen laſſen, hat ſich in der vorigen Woche in ſeinem fi⸗ nanz⸗ und wirtſ aftspolitiſchen Ausſchuß mit der Frage der Wertbeſtändigkeit beſchäftigt⸗ Auch er ſieht jetzt endlich ein, daß man eine Wertbeſtändigkeit des Geldes nicht erzielen kann, wenn man täglich 34 Billionen Mark an Noten neu druckt. Es iſt doch ſehr die Frage, ob man der Stützungsaktion durch di a Gewaltmaßnahme der Deviſenzentraliſation noch die Anerkennung der innerlichen Ehrlich⸗ keit zollen kann, wenn die Zentralſtelle ſelbſt die Geldentwertung durch die Notenpreſſe auf die Spitze treibt. Wo ſoll dies alles noch en⸗ den? Wer kann heute engliſche Stimmen noch überhören, welche unſere gegenwärtige Geldlage doch nicht ſo ganz mit Unrecht heute ſchon ſo einſchätzen, daß ſie der Art nach mit ruſſiſchen Zuſtänden vergleichbar iſt? Wie lange wird es noch dauern und dies ſtimm auch dem Grade nach? Obwohl nach den vorliegenden Kurſen in der Zeit der Deviſen⸗ zentraliſation die Markverſchlechterung an ſich ſchon erheblich fortgeſchritten iſt, muß ſie beim ſtändigen Neudruck von Papiergeld in Bil⸗ lionenbeträgen weitergehen und man wird ehrlicherweiſe nicht behaupten können, daß daran das Ausland ſchuld ſei, wenn es geß ſchieht. Lukrative Deviſenarbitrage mit dem Geld der Reichsbank. Während der Unterſuchungsausſchuß des Reichstags über die Urſachen des Zuſammen⸗ bruchs der erſten Stützungsaktion der Mark am 18. Mai d. J. verhandelte und die zweite Stützungsaktion mit dem angewandten Mit⸗ tel der Deviſenzentraliſation auf dem beſten Wege iſt, ſich totzulaufen, hat man bei der Reichsbank nicht beachtet, was hier von uns ſchon bei Auftauchen der Zentraliſations⸗ oeſtrebungen als ſelbſtverſtändlich betont wurde, daß nämlich erhebliche Unterſchiedee des Preiſes der Papiermark, die zwiſchen der ausländiſchen Marknotierung u. der zentralen inländiſchen Deviſen⸗Zwangs notierung herbeigeführt würden, den Anreiz zu großzü⸗ gigen lukrativen Arbitragegeſchäften mit dem Geld der Reichsbank ſelbſt bieten würden. Erſt im Laufe dieſer Woche hat die Reichsbank unter dem Beifall der Börſe angefangen, ſich deu ausländiſchen Notierungen der Mark an gupaſſen, man kann wohl ſagen ſpät genung für alle diejenigen, denen ſie auf dieſe Weiſe die Möglichkeit geboten hat, mit dem Gelde der Reichsbank die von der Reichsbank ſelbſt geſchaffene Situation auszunützen. Wenn di Reichsbank zuſammen mit der Regierung di Mark zu unterſtützen unternahm, hat ſie e nie vermocht, die Sache auf ſich allein zu n men. Sie hat ſich dabei immer auf die pri vaten und Aktienbanken geſtützt, bei der erſte Stützungsaktion auf das Bankhaus Mendel ſohn in Berlin, bei der zweiten auf die fämt lichen Großbanken. Heißt es nicht das Ge ſchäftsintereſſe der Banken auf eine zu harte Probe ſtellen, wenn man ihnen vorweg ve allen anderen Leuten Informationen gi T. ͤ ͤ ͤKͤ ß ⁰ ͤ. 2 it ſich an der Börſe trefflich tzen laſſen, N den Gang der Dinge doch im Voraus f erblicken kann? Wenn fett im Laufe der richtswoche die Reichsbank die unterſchied⸗ i aut ud Newyorker Notierung zu groß geweſen und zu lange dageſtanden, als daß ſie nicht apital⸗ und insbeſondere Reichsbankkredit⸗ kräftige Kreiſe in Verſuchung gebracht hätte, mit dem Geld der Reichsbank die von der Reichsbank geſchaffene Situation auszunützen! Am 7. Juli betrug beiſpielsweiſe die amtliche Dollarnotierung 176 000, die Newyorker No⸗ lierung 235 000, am 9. Juli die erſtere 80 000, die letztere 285 500. Wenn wir den Juli zugrundelegen, ſo bekam man an dieſem Tage von der Reichsbank für 180 000 Mark 1 Dollar, für den gleichen Dollar konnte man aber am gleichen Tage 285 000 deutſche Papiermark in Newyork zurückkaufen hatte alſo an den zuerſt aufgewandten 180 000 Mark einen Gewinn von 105 000 Mark. Da⸗ bei konnten die 180 000 Mark, mit denen das Geſchäft eingegangen war, ſogar von der Reichsbank entlehnt ſein. Wenn auch ge⸗ wöhnlichen Sterblichen ſolche Geſchäfte nicht 5 Waun ic ſind, weil die Reichsbank dere Wechſel nicht diskutiert, nicht einmal wenn machgewieſenermaßen reine Warenwechſel ſind, ſind andere in der Lage und geneigt, ſie durchzuführen. Mit einem Deviſenkauf von mur 100 Dollar in Berlin konnte man alſo bei einem gleichzeitigen Markkauf in Newyorl ohne Abzug der Speſen brutto 10 500 000 ark verdienen, ohne einen Pfennig eigenes ld aufgewandt zu haben. Und mit dem 0 A konnte man dann gleich in Deutſch⸗ land wieder billige Dollars von der Reichs⸗ 1 925 kaufe:« und damit denſelben vor der Geldentwertung ſicher ſtellen. Glaubt jemand, daß ſolche Geſchäfte in Berlin aus Idealis⸗ g 8 der Geſchäftsleute unterlaſſen werden? ſt irgend ein induſtrielles Lieferungsgeſchäft ach dem Auslande ſo lukrativ und ſo einfach als dieſe durch die Reichsbank geſchaffen⸗ Krhitggegelegenheit und kann die Reichsban ber Banken und Induſtrie eine ausreichende onttölle ausüben um zu verhindern, daß eine irma allein oder mehrere, die ſich verſtehen, uſammen, ſolche einfache und lohnende Ge⸗ chäfte machen? Bei den Hintertüren, welche n Geldleuten inbezug auf den Deviſenkauf durch unmittelbaren Verkehr mit dem Aus⸗ lande zu Gebote ſtehen, iſt es möglich, daß ſolche Gewinne auch leicht im Auslande ver⸗ ſteckt werden können. Der Geſamtbeſitz des Reiches an Deviſen wird bei einer ſo verſchie⸗ denen Kurslage im Inlande und Auslande natürlich nicht größer, nur die Papiermark wird dadurch heimgezogen und vergrößert die heimiſche Verwäſſerung in unſerm eigenen 1 Verkehr. 4 1 5 aufn deſuntzſlnel. 4 Ein amerilaniſches Gutachten. Newyork, 22. Juli. Deutſchland kann jetzt nicht zahlen,— das iſt das Verdikt des Inſti⸗ tuts of Oeconomie, welches ſoeben eine ein⸗ gehende Unterſuchung beendet hat. In dem Bericht des Inſtituts wird feſt⸗ geſtellt, daß die 26 Milliarden Gold⸗ mark, die bisher von Deutſchland gezahlt worden ſind, vom Kapital und nicht vom Einkommen herrühren und daß kein Kapital außer den Papier-; mark mehr vorhanden iſt. Die Alliierten ſollten bedenken, daß ſie ihren Kuchen nicht eſſen und gleichzeitig aufbewahren können Deutſchland hat nichts mehr als die Ar⸗ beitskraft ſeiner Arbeiter, die nur Papier⸗ mark verdienen, ſolange die deutſchen Erzeug, niſſe nicht ins Ausland gelangen. Nur durch den Exportüberſchuß können die jährlicher Zahlungen ausgeführt werden. 8 Wie wir vergeben unſern Schuldigern. Roman von E. Krickeberg. 7 Nachdruck verboten. „Nein, ſie haben mich mit der Erledigung der Angelegenheit betraut, aber daß ich bereits Schritte getan habe, wiſſen ſie nicht. Ich wollte mir, unbeeinflußt von der Voreingenommen⸗ heit meiner Eltern, ein eigenes Urteil bilden. Sobald ich nut beſtimmten Ergebniſſen vor ſie treten kann, werde ich ihnen die Sache nach meinem Gewiſſen klarlegen.“ für 3½ Mil Dol! rungsmittel und Rohmaterialiei Die Meinung der Sachver ſchließt der Bericht, gipfelt in gung, daß Deutſchland bedeutende O p fer zur 1 1 des Verſailler Vertrages gebracht hat. 1 0 N Herr Poincars weiß es anderst: Paris, 22. Juli. Poincars hat heute wieder bei der Einweihung eines Kriegerdenk, mals in Villers⸗Cotterst eine Rede gehal⸗ ten. i Poincars ſtellte zunächſt die prekäre Lage Frankreichs dem angeblichen Wohlſtand Deutſchlands gegenüber und fuhr fort: Warum ſind unſere Fteunde nicht mit uns ins Ruhr⸗ gebiet gegangen? Sie würden alsdann beſſer verſtehen, welches die Gefahren von morgen ſind. Poincars ſchilderte alsdann die „beängſtigende“ Organiſation der deut⸗ ſchen Induſtrie und fuhr fort: Wenn man heute die Unklugheit begehen würde, die deutſche Zahlungsfähigkeit auf eine beſtimmte Summe für die Dauer feſtzulegen, dann würden die Deutſchen bald wieder Maßnahmen ausdenken, um die Ver⸗ pflichtungen aus dem Friedensvertrag unzu⸗ reichend zu erfüllen, und Deutſchland würde unter dem Einfluß ſeiner außerordentlichen Anhäufung induſtrieller Macht bald wie⸗ der ungeahnte Kräfte gewinnen. Um dieſe Gefahr zu beſchwören, müſſen ſich England, Belgien, Italien und Frankreich enger als je in gemeinſa⸗ mer Anſtrengung vereinen. Sie müſ⸗ ſen der Wirklichkeit gegenüber treten und ſich nicht durch das trügeriſche Bild eines ver⸗ armten und auf ewig machtloſen Deutſchland verwirren laſſen. Ein taubſtummes Kind von einem Spahi erſchlagen. Berlin, 21. Juli. In der vorigen Woche wurde in Trier ein taubſtummes Kind, das nach Ver⸗ laſſen der Kirche unter einen Zug Spahis geriet, weil es die Soldaten nicht gehört hatte, die es überholten, von einem Spahi durch eine Kolben⸗ ſchlag auf den Kopf getötet. Ein Paſſant, der den führenden Offizier auf den Vorfall aufmerkſam machte, wurde ſofort verhaftet. f Trier, 22. Juli. Aus dem Eiſenbahndirek⸗ tionsbezirk ſind erneut 130 Eiſenbah⸗ ner ausgewieſen worden. N Wieder eine Streckenunterbrechung. Frankfurt, 21. Juli. Die Franzoſen haben heute morgen kurz nach 5 Uhr in Stärke von etwa 30 Mann den Block Hanecker der Strecke Frankſurtk⸗ Uſingen überraſchend beſetzt und den Zugverkehr durch Aufreißen der Schienen unterbunden und zogen ſich darauf zurück. Sie erklärten dem Block⸗ wärter, daß auf jeden, der ſich der Sperrſtelle nähere und ſich dort zu ſchaffen mache, ohne Anruf geſchoſſen werde. Der Zugverkehr auf der Strecke Frankfurt—Uſingen Homburg iſt damit ſtillgelegt. 9 3 6 2 Arhenliniſche Gäſte in Deuschland. Das argentiniſche Schulſchiff in Hamburg. Hamburg, 22. Juli. Zu Ehren des ar⸗ gentiniſchen Geſandten und des Kommandanten des argentiniſchen Schul⸗ ſchiffes„Preſidente Sarmiento“ Fregattenkapitän A. Bra na, gab der Se; nat im Rathaus geſtern ein Abendeſſen, an dem der Reichskanzler teilnahm. ann von ſtar tesk a Bildung und unbeugſamem Willen, ſtellte! ſein ganzes Streben in den Dienſt der fried⸗ len, meine Herren aus Argentinien, iſt auch ener Ausſpruch des großen Staatsmannes bekannt, der heute noch die Richtſchnur der keit aufgebauten argentiniſchen Politik bil⸗ det. In Ihnen aber, meine Herren, begrüße ch herzlich namens der Reichsregierung die Vertreter des argentiniſchen Volkes. Bewahren Sie an die Tage, die Sie hier mit uns verleben, ein freundliches Gedenken. Fregattenkapitän A. Bran a, der Kom⸗ mandant des Schulſchiffes„Preſidente Sar ⸗ niento“, dankte für die Begrußung durch Reichskanzler und Bürgermeiſter und fagte: Tiefgefühlt und herzlich iſt unſer ank. Wir kannten die Zuneigung, die das deutſche Volk zu unſerem Lande hat, aber wir haben uns niemals vorgeſtellt, daß ſie ſo groß ſei. Meine Herren! Gemäß der Verfaſ⸗ fung, die unſere Vorfahren uns hinterlaſ⸗ ſen, hat die argentiniſche Republik ſtets mit offenen Armen Ein wan derer aufgenommen, die guten Willens waren. Un⸗ ter ihnen brachten Tauſende und Abertau⸗ ſende von Deutſchen gleichzeitig mit ihrer Arbeit, ihre heimiſchen Vorzüge mit. Sie tru⸗ gen durch Wiſſenſchaft, Kunſt und hohes or⸗ ganiſatoriſches Talent dazu bei, eine neue blühende Nation zu bilden. Auch na⸗ mens der argentiniſchen Republik danke ich Ihnen von ganzem Herzen für die Ehre die⸗ ſes Empfanges. Der Reichspräſident auf dem„Preſidente a Sarmiento“. Hamburg, 22. Juli. Der Reichspr a ⸗ ſident folgte heute einer Einladung zum Beſuche des argentiniſchen Schul⸗ ſchiffes„Preſidente Sarmiento“. Der Be⸗ ſuch des argentiniſchen Schiffes geſtaltete ſich zu einer deutſchen Freundſchaftskundgebung für Argentinien von großer Herzlichkeit. Nach einer Rede des Präſidenten, in der er der Hoffnung Ausdruck gab, daß dieſer Beſuch die alte, im Ernſt der Zeit erprobte Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Ar⸗ gentinien erneut beſiegeln werde, beſuchten die Herren den deutſchen Kreuzer„Berlin“. Der Reichspräſident folgte dann einer Ein⸗ ladung des Reichskanzlers nach Au⸗ mühle. A* Zur Stabiliſierung des Einkommens der Reichsangeſtellten. Berlin, 22. Juli. Der Haushalts⸗ ausſchuß des Reichstags hat geſtern ſeine Ermächtigung zur Auszahlung der neuen Teuerungszulagen für die Julibe⸗ züge der Beamten und Staatsarbeiter erteilt. Gegenüber der Regelung vom 7. Juli ver⸗ doppeln ſich hiernach die Gehälter und Löhne für die zweite Julihälfte, ſodaß die Beamten in den nächſten Tagen 50. Prozent des am 7. Juli feſtgeſetzten Monatsgehalts als Nach⸗ zahlung erhalten. Im Vergleich mit dem Stande vom 30. Juni hat ſich das Geſamtein⸗ kommen der Beamten und Staatsarbeiter im Monat Juli um etwa 270 Prozent, alſo auf das Dreidreiviertelfache, erhöht. Verhandlung gegen zwei Helſershelſer, das Ver⸗ Im Verlauf des Abends nahm der Reichs⸗ kanzler das Wort und führte u. a. aus: Das ſtarke Schiff, das Sie, meine Herren Offiziere von der argentiniſ chen Flotte, hierher gebracht hat, iſt uns nicht unbekannt. Hamburg, wo es vor langen Jahren geweſen iſt, bewahrt ihm eine ange⸗ nehme Erinnerung. Unter den bedeutenden fahren gegen Ehrhardt ſelbſt abgetrennt. Leipzig, 22. Juli. Am heutigen Montag ſollte vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig der Pro⸗ zeß gegen den inzwiſchen entflohenen Kapitän⸗ leutnant Ehrhardt beginnen. Wenn auch das Hauptverfahren gegen Ehrhardt infolge ſeiner Flucht nicht ſtattfinden kann, ſo wird ſich der Staatsgerichtshof doch mit Ehrhardts Helfershel⸗ „Oh, bitte, Empfindlichkeiten ſtehen bei ſo ernſten Dingen keinem von uns an. Wir ha⸗ ben uns bei unſerer erſten Unterredung un⸗ ſere gegenſeitige Stellung durchaus klar ge⸗ macht. Sie ſind in jedem Fall, ob ſich Ihre eigene Meinung über mich inzwiſchen gebeſſert haben ſollte oder nicht, der Bevollmächtigte Ih⸗ rer Eltern und müſſen mir als ſolcher ein Be⸗ ſitztum ſtreitig machen, das ich als Vertreter meines Sohnes für dieſen fordere. Sie haben mir ſogar mit anerkennenswerter Offenheit ein⸗ gceſtanden, daß Ihre Familie einen Streit bis aufs Meſſer führen will. Solche Auseinander⸗ ſetzungen ſind Kriegserklörungen. Zwiſchen uns „Das kann ich glauben und auch nicht] kann alſo von einem Zuſammengehen, ja ſelbſt 0 glauben.— Vielleicht handelt es ſich um ein nur von einem zeitweiligen friedlichen Beiein⸗ Familienkomplott— gefaßt bin ich auf alles!“ ander keine Rede ſein, wenn wir ehrliche Men⸗ Er fuhr zornig empor, wie ſie ihn bis⸗ ſchen bleiben wollen. Trotzdem nehmen Sie her noch nicht geſehen hatte. verwandtſchaftliche Rechte und Rückſichten in 15„Sie haben keinen Grund, an meiner Ehr⸗ Anſpruch und verkehren mit meinem Sohn, als lichteit zu zweiſelnt Sie mögen mich abwei⸗ ſeien Sie ſein beſter Freund und Beſchützer Ihnen jedes Recht.“ Sie bezwang ſich, innerlich beſchümt, aber in ihrem Trotze beharrend. „Wann gedenken Sie mit Ihren Eltern z ſprechen?“ lenkte ſie ein. „Darauf kann ich Ihnen in dieſem Augen⸗ lick noch keine bündige Erklärung geben.“ fen, wenn Sie nicht anders können, aber mich] und nicht ſein erklärter Feind. Wenn ein Mammn zu beleidigen und herabzuſetzen, dazu ſehlt] von Charakter derartig handelt, muß er ſeine ganz beſtimmten Gründe dazu haben.“ „Allerdings“, warf er mit Nachdruck ein. Eine tieſe Bläſſe legte ſich über ihr Ge⸗ u ſicht. Hatte ſie recht geraten? Es koſtete ſie unſägliche Mühe, das Geſprüch ſortzuſetzen. u„Dieſe Gründe gehen mich nichts an, und ich will ſie nicht wiſſen. Ich ſtehe Ihnen le⸗ ichen Entwicklung Argentiniens. Ihnen al⸗ auf den Gedanken wahrer Gerechtig⸗ 0 5 l * 5 In d der ralleutnant a. D. Bernhard von Hülſen.;! Privaziin Hohenlohe iſt des Meineids u Getihirfe, der chemalize Leutnau Berlin, 21. Juß. Bei den Unruhen Breslau ſind geſtern, wie die Preſſeſtelle des Staatsminiſteriums erfahren „im ganzen 6 Perſonen getötet worden. Darunter befindet ſich wahrſchein⸗ lich eine Perſon, die nicht an den Plünde⸗ rungen teilnahm. Den„Neueſten Nachrich⸗ etn“ zufolge ſind bis heute morgen 1200 Ver 94 ftungen vorgenommen worden. 2 Unter den Verhafteten befinden ſich zahlreiche Frauen und Jugendliche. 1 Es herrſchte Einſtimmigkeit dar⸗ fiber, daß der ungeheuren Not, unter der die Bevölkerung leidet, mit allen Mit⸗ teln geſteuert werden müſſe, daß aber dem ſelbſtherrſcheriſchen Vorgehen und unver⸗ antwortlichen, lediglich politiſche Ziele verfol⸗ genden Elemente mitallen Machtmit⸗ teln begegnet werden müſſe. N Ausland. Die Verwaltung Südweſtafrikas. Genf, 21. Juli. Die dem Völker⸗ bundesrat als beratendes Organ zur Seite ſtehende ſtändige Mandatskommiſſion begann geſtern in öffentlicher Sitzung die Beratungen ihrer dritten Tagung. Zum Präſidenten der Kommiſſion wurde der frühere Unterſtaats⸗ ſekretär im italieniſchen Kolonialminiſterium, Teodoli, gewählt. Er brachte der Kommiſſion ein Schreiben des Miniſterpräſidenten Gene⸗ ral Smuts über die Verhältniſſe. in der unter dem Mandat der ſüdafrikaniſchen Union ſteh⸗ enden ehemaligen deutſchen Kolonie Süd⸗ weſtafrika zur Kenntnis. Smuts ſchlägt vor, daß für dieſes Gebiet ein geſetzgebender Rat eingeſetzt wird, in dem neben von ſüdafrikaniſchen Regierung ernannten Mit⸗ gliedern auch Vertreter der Einwohner euro⸗ säiſcher Abſtammung gewählt werden ſollen. Auch ſoll der weißen Einwohnerſchaft dieſes Gebietes, die in der Mehrheit aus ehemaligen Reichsdeutſchen beſteht, denen in letzter Zeil mit ihrer Zuſtimmung die afrikaniſche Natio⸗ nalität verliehen wird, eine gewiſſe Anzahl Sitze im Parlament der Südafrikaniſchen Union eingeräumt werden. Diubtborſtbund⸗Tagung. 721 Karlsruhe, 16. Juli. Am letzten Samstag nachmittag fanden ſich die Delegierten der badiſchen Windthorſtbunde im Sitzungsſaale der Zentrumsfraktion im Badiſchen Landtag zu einer Vertreterkonferenz zu⸗ ſammen. Kurz nach 3 Uhr eröffnete der Landes⸗ vorſitzende, Herr Gewerbelehrer F. X. Schmer⸗ beck, die Tagung. Als erſter Redner nahm Prä⸗ lat Dr. Schofer das Wort zu einem Referat über die politiſche Lage. Er warf zunächſt die Trage auf, wie es wohl gegangen wäre, wenn die Jolitik Dr. Wirths die Unterſtützung erfahren hätte, die geboten erſchien? Darauf beſprach der Redner die durch die engliſche Politik geſchaffene neue Lage Frankreich werde ſich jetzt entſcheiden müſſen, ob es das Zuſammenwirken mit ſeinen bisherigen Verbündeten, ſpeziell mit England, ſei⸗ nen politiſchen Vernichtungsplänen opfern oder dieſe gegen jenes vorerſt zurückſtellen wolle. Gehe es den erſten Weg, ſo trage es die Alleinſchuld, ſür alles, was daraus folge. Recht und Gerechtig⸗ keit müſſen Deutſchlands mächtigſte Verbündete ſein und bleiben. Die Frage werde ſein, ſagte der Red⸗ ner weiter, ob unſere Regierung zum Verhand⸗ lungstiſch komme. Falls die Entwicklung eine be ter miteinander zu tun, als die eine Sache zu erledigen: Einſetzung meines Sohnes in alle ſeine Rechte als Majoratserbe. Das iſt die erſte Bedingung zum Frieden. Allerdings ha⸗ ben Sie mir geſagt, Sie perſönlich hätten nichts dagegen. Darauf kommt es aber nicht an. Wollen Sie dahin wirken, daß Ihre El⸗ tern meinen Sohn als rechtmäßigen Erben an⸗ erkennen?“ Ihre Augen durchbohrten ihn faſt. Sie hielt den Atem an, um keinen Laut zu verlieren. „Ich will!“ Er ſagte es ohne beſonderen Nachdruck, einfach, beinahe gleichgültig. „Sie wollen?.. Wiſſen Sie, was Sie ſoeben geſagt haben?“ „Ganz genau, ich bin ſogar erbötig, es Ihnen ſchriftlich zu geben.“ „Und was denken Sie, was Ihre Eltern dazu ſagen werden?“ Eine Wolke glitt über ſein Geſicht.„Ich verhehle mir nicht, daß es noch ſchwerer Käm⸗ pfe bedürfen wird, um meine Eltern zu der Einwilligung deſſen, was ich vorhabe, zu be⸗ wegen. Aber mein Vater iſt ein ſtreng recht⸗ lich denkender Mann. Er wird nachgeben, ſo⸗ bald er ſich überzeugt hat, daß er den Frie⸗ den und das Glück ſeiner Familie völlig zu untergraben im Begriff ſieht, wenn er auf ſei⸗ „Weil Ste es diesmal nicht wagen, ehr, diglich als Geſchäftsträgerin meines Sohnes u ſein.“ gegenüber, und als fo ich Ih ne Mutter Slanppunkt behartt, und daß er im Un“ vergeſſen konnte. Es wird Ihnen nicht ſchwer fallen, Anita, ihr Herz zu gewinnen.“ „Sie wollten es wirklich übernehmen, die obſkure Komödiantin dem adligen Geſchlecht als Schwiegertochter zuzuführen?“ „Ich will es tun!— Das vor allen Din⸗ gen.“ 0 „„Und Sie wollen mit Ihrer Ehre dafür einſtehen, daß man mich als Witwe Ihres Bruders achtet, daß man keinerlei Zwang auf mich auszuüben verſucht und mich weiter wie bisher ſtill dem Andenken meines Mannes und der Erziehung meines Sohnes leben läßt?“ „Das kann ich nicht— nicht ſo verſprechen, wie Sie es wünſchen.“. „Ah...“ Wie ein Blitz tauchte wieder der Gedanke in ihr auf, daß man ſie nur zu ködern verſuchte. Sie atmete tief und ſchwer: „Dann haben wir uns heut' das letzte Mal geſehen.“ „Anita“, fuhr er auf,„das kann Ihr Ernſt nicht ſein.“ „Nennen Ste mich nicht mit meinem Na⸗ men, das beleidigt mich.“ Er war zu erregt, um darauf zu achten. „Sie werden das Wort zurücknehmen“, ſuhr er leidenſchaftlich auf.„Wir haben uns kaum geſehen, laſſen Sie uns erſt miteinander be⸗ kannt werden, ehe Sie das Verbannungsurtei Ge in ausſprechen.— Oder vielmehr, lernen Sie es auch ſel. Ein solcher Gang der Dinge würde die innerpolitiſche Lage verſchärfen, ja zum deut⸗ ſchen Verhängnis entwickeln können. Hoffen und beten wir, ſo fuhr der Redner fort, daß dieſe ſchwerſte Stunde uns erſpart bleibt. Sollte ſie aber nach Gottes Ratſchluß dennoch zu⸗ gelaſſen werden, gut, dann gilt auch für dieſe Lage: Jeder Zentrumsmann tut an ſeinem Poſten ſeine Pflicht! Mit ſtürmiſchem Beifall nahm die Verſammlung die Worte des Parteichefs auf. 5 a In der darauffolgenden Ausſprache, die länger dauerte, als man urſprünglich annahm, ſprachen u. a. Finanzminiſter Köhler, der hoch⸗ intereſſante Mitteilungen machte, Generalſekretär Dr. Vockel aus Berlin und Reichstagsabgeord⸗ neter Erſing. 0 Darauf folgten der Kaſſenbericht des Landes⸗ kaſſiers und die Arbeitsberichte der einzelnen Kreisvorſitzenden. Die eigentliche Landestagung, die am Sonntag vormittag im großen Saale des Katho⸗ liſchen Geſellenhauſes ſtattfand, ſtand unter dem Leitgedanken:„Chriſtliche Jugendbewegung und Volksnot“. Nach der Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden gab zunächſt Herr ſtud. jur. et phil. E. Zimmermann den Bericht über die Hil⸗ desheimer Reichstagung der W. B. Aus der Fülle der in Hildesheim behandelten Fragen hob der Redner namentlich das unverſaliſtiſche Mo⸗ ment hervor, geißelte ſcharf den heidniſchen Natio⸗ nalismus, betonte das ſpontane Bekenntnis der Hildesheimer Tagung zur deutſchen Republik und hob insbeſondere ab auf die Sympathien, die Reichskanzler a. D. Dr. Wirth utſchlands genieße. In der Ausſprache mit den Vertretern der katho⸗ liſchen Jugendbewegung und Jugendorganiſationen ſprachen als Vertreter der katholiſchen Jungmän⸗ nerbünde Derr Ends ein aus Freiburg., ir Nitglied des Kath. Geſellenvereins, Herr Güde⸗ peidelberg als Vertreter Quickborns und Fräulein ßilde Schnabel als Vertreterin der Jugend⸗ gruppe des Kathol. Frauenbundes, ſodann der Borſitzende, Herr Gewerbelehrer Schmerbeck. ö Den Höhepunkt des Tages bildete das Referat zes Herrn Reichstagsabgeordneten Joos über „Partei und Jugendbewegung“. f Aus allen Reden, ſo führte Abg. Joos aus, höre er heraus die Oppoſition gegen die Entſeelung und Mechaniſierung des Denkens unſerer Zeit, gegen die Entchriſtlichung des öffentlichen Lebens. Es ei keine Schwarmgeiſterei, die We Jugend veran⸗ zaſſe, ſehnſuchtsvoll nach dem neuen Menſchen und aach feſten Grundlagen zu ſuchen, das liege tief be⸗ gründet im Geiſte der Zeit. Die Partei teile durchaus nicht den Peſſimis⸗ mus, der ſich hie und da breit mache, als ſei die neue Jugend zu nichts zu gebrauchen, im Gegen⸗ teil: die Zentrumspartei freue ſich über das neue Leben, das in der Jugend herrſche In keiner Weiſe wolle die Partei der Jugend Gewalt antun und ſie zwingen, über Dinge ſich zu äußern, über die ſie ſelbſt noch nicht klar iſt; die Jugendbewe⸗ zung braucht durchaus keine fertigen Programme vorzulegen. Man brauche die Eigenart der Jugend, und es würde der Partei gar nichts nützen, wenn die Jugend nur das nachſpräche, was bereits vor 20 Jahren geſprochen worden iſt. Man brauche die Jugend, die wirklich Jugend iſt und nicht grei⸗ ſenhaft! Und wollen Sie ſo ſein, ſo rief der Red⸗ ner den Vertretern der chriſtlichen Jugendbewe⸗ gung zu, dann ſind wir Bundesgenoſſen! Die Vertreter der Ethik in der Politik müſſen dafür Sorge tragen, daß ſie nicht durch grenzenlose Naivität die Ethik ſelber diskreditieren. Neben den Ethiker müſſe darum der Politiker geſtellt werden. Es iſt unheimlich viel, was wir wollen, ſo meinte der Redner am Schluſſe ſeiner Ausführungen, da⸗ her demütiges Dienen, opferwilliges Einordnen unter diejenigen, die arbeiten und ſchaffen wollen, und dazu das letzte, was wir brauchen: Gnade. Stürmiſcher Beifall folgte dieſen glänzenden Worten, nach denen man es allgemein als untun⸗ lich empfand, eine Diskuſſion zu eröffnen. Daher ſchloß der Vorſitzende mit der Zuſtimmung aller die Tagung, von der reicher Segen ausgehen möge. Aus Nah und Fern. O Karlsruhe.(Die Holzmarde r.) Seit dem letzten Dienstag ſind im Karlsruher, Rheinhafengebiet ea. 200 Arbeiter, meiſt El⸗ ſäſſer, damit beſchäftigt, das beim ſtädtiſchen Elektrizitätswerk kürzlich„beſchlagnahmte Holz“ fortzuführen. Seit geſtern weiſt der am Sportplatz beim Bahnübergang nach dem Rheinhafen ſtehende Poſten jeden Paſſanten, ſelbſt auch Kinder, vom Gehweg herunter. Die 11 1 zu dieſer Maßnahme ſind nicht be⸗ kannt. Unglücksfalh ereignete ſich heute nach⸗ mittag 5 Uhr bei einer Uebung der Karls⸗ ruher, Polizeibereitſchaft. Ein Munitionskör⸗ per explodierte, wobei 2 Polizeibeamte verletzt wurden. Einer von ihnen erlag ſeinen Ver⸗ letzungen. . Lörrach.(Eine Feuerwehr- r) In Lörrach plant man, um den kel wieder etwas zu heben, neuer⸗ führu 5 rwehr⸗ 1 bei der republikaniſchen Jugend ganz Karlsruhe.(Cin bedauerlicher dſchäden heranzuz er er nationale e), die aus Berlin hierher⸗ 1 Zug⸗ e be), gekommen waren, die Ruſſen Zakreſki, Neu⸗ mann, Schwetſchenko und Bas wurden hier verhaftet, nachdem ſie auf dem Bahnhof einem Regierungsaſſeſſor die Brieftaſche mit 55 000 Mark geſtohlen hatten. Die Strafkammer verurteilte ſie zu Zuchthausſtrafen von anderthalb bis zu drei Jahren und ſtellte ſie unter Polizeiaufſicht. Wiesbaden. Ein Bürokraten ſtück) Ein hier in Ruheſtand lebender Kolo⸗ nialbeamter wandte ſich mit einem Ge⸗ ſuch an das Wiederaufbauminiſte⸗ tium, ihm die Beſatzungszulage zu zewähren. Aus dem Miniſterium erging zu⸗ nächſt an den Beamten die Aufforderung, don einer Behörde eine e dafür n daß„ſich Wiesbaden im beſetzten Gebiet befinde“. Der Beamte erhielt dann zuf der Polizeidirektion unter Kopfſchütteln die Beſcheinigung. N * München.(Ein blutiges Drama) pielte ſich in der letzten Nacht in München ib, das zur Vernichtung dreier Menſchenle⸗ zen führte. Der vor der Eheſcheidung ſteh⸗ unde Ingenieur Anton Betzenhauſer und die 29jährige Kontoriſtin Elſe Schmidt beſchloſ⸗ ſen, aus dem Leben zu ſcheiden, weil ſich ihrer ehelichen Vereinigung Hinderniſſe entgegen⸗ ſtellten. Betzenhauſer brachte zuerſt dem drei⸗ lährigen Kinde der Schmidt einen lebensge⸗ fährlichen Revolverſchuß bei, tötete dann ſeine Geliebte und erſchoß ſich hierauf ſelbſt⸗ Berlin.(Ein verwegener Raub⸗ überfalh wurde auf eine Kontoriſtin der ſtheiniſchen Winzerſtuben in der Leipziger Straße in Berlin verübt. Die Betreffende, ain 23 Jahre altes Fräulein, hatte im Laufe des Vormittags die Eingänge zur Ablieferung auf die Bank fertig gemacht. Es waren 22 Millionen Mark. Während ſie noch dor dem Geldſchrank ſtand, in den ſie ſoeben die bankfertige Kaſſe hineingelegt hatte, trat ein fremder Mann ein und fragte nach ſeiner Aktentaſche, die er verloren habe. Kaum hatte ſich die Kontoriſtin umgedreht, als ihr der Fremde eine Hand vollloſen Pfef fer in die Augen warf. Die Kontoriſtin war im Augenblick nicht imſtande, um Hilfe zu ru⸗ fen. Gleich darauf verſchwand der Fremde mit den 23 Millionen ſpurlos. T Ziegelhauſen b. Heidelberg.(Dotge⸗ ſt ür zt.) Der 44 Jahre alte Arbeiter Hein⸗ rich Gaſſert ſtürzte geſtern früh beim Heuholen von der Scheune und war ſofor: tot. J Lobenfeld.(Enten marder) trei⸗ ben ſich in letzter Zeit im Lobachtal um. So wurden letzten Sonntag dem hieſigen Pfarrer ſeine 5 Legenten geſtohlen; auch in dieſer Woche hört man von Entendiebſtählen im hie⸗ ſigen Orte. O Stetten.(Ein Ballen Lein⸗ wand) im Werte von 10—12 Millionen Mark wurde hier dem Altbürgermeiſter Rie- ſter entwendet. Von dem Täter fehlt jede Spur. Radolfzell. Tragik einer Ver; laſſenen.) Hier hat ſich ein unbekanntes Mädchen mit ihrem 7 Wochen alten Kinde in den See geſtürzt, wurde aber von Paſſanten gerettet. * Friedrichshafen.(Kühner Schwim⸗ mer.) Zwiſchen Romanshorn und Fried richshafen, auf einer Strecke von 13 Kilome ter Länge, hat vorgeſtern Nachmittag den Dauerſchwimmer Kam merich ohne Be— gleitbobt den Bodenſee durchſchwommen Er hat dazu ungefähr 8 Stunden gebraucht Ein abends gegen 6 Uhr einſetzender Gewit— terſturm ſoll ihn eine beträchtliche Strecke ab⸗ b odaß er erſt gegen 10 Uhr getrieben haben, f f abends an der Bootslandeſtelle vor dem Kur⸗ gartenhotel, von einem zahlreichen Publikun begeiſtert begrüßt, dem naſſen Element ent ſtieg. Der Plan einer Goldanleihe. Berlin, 21. Juli. Ueber den im Reichsfinanz' miniſterium ſchon ſeit längerer Zeit und wiederholt erwogenen Plan einer Goldanleihe teilt die Deutſche Allgemeine Zeitung mit, daß das Reich der Ausgabe einer ſolchen Goldanleihe in kleinem Umfang ſehr bald nähertreten werde. In weiten Kreiſen des Publikums wachſe das Bedürfnis nach wertbeſtändiger Anlage und man hofft durch eine Goldanleihe auch die Spekulation am Effektenmarkt eindämmen zu können. Wie wir von zuſtändiger Seite hören, beſindet ſich der Plan der Goldanleihe noch immer im Zuſtande der Er⸗ wägung und die kataſtrophale Entwicklung auf dem Deviſenmarkt ſcheint das Projekt auch in den letzten Tagen nicht gefördert zu haben. 0 Süddeutſcher Fußballverband. ö Nach Beginn 05 Tagung in Karlsruhe richtete Volk⸗Karlsruhe ſchwere Angriffe gegen den Vor⸗ ſitzenden Flaßbarth⸗Frankfurt. Bei dem. Antrag, ob über das neue Spielſyſtem eine Diskuſſton ſtatt⸗ finden ſolle, ſtimmten 202 Vereine mit 2947 Stim⸗ nen mit Ja und 20g Vereine mit 2012 Stimmen mit Nein. Es fehlte die Zweidrittelmehrheit, in⸗ folgedeſſen bleibt es bei dem im Vorfahr in Darm⸗ 9 gefaßten Bes 1 wonach die pier ee ö ereiue aus der Begirksliga ausſcheiden, er e er, Cardini⸗Fkl. Nürn⸗ 142 75 00 öpürih She erl“ Tv. r rſitzender des S. ieden Ehrenvor; Als Ort der nächſtj iel Süddeutſchland eiz endigte 3:3 unentſchi auf dem neuen 19 090 5 berg zweiter, Vorſitzender, rof. Glaſer⸗Freiburg Vo chuſſes, Notar Keyl⸗He es Spielausſchuſſes. Tagung wurde Aſcha Das der Tagun gegen Zentral Das Spiel fand F ſtatt und ging vor etwa „6+ꝗ+——̃ K———ꝛQIAꝓẽ— 1 Gold im Rauchfang. Kürzlich wurde der Rieſenſchornſtein der königlichen Münze in e e gründ⸗ lichen Reinigung unterzogen. Die hiermit be⸗ traute Firma ließ jedoch den mehrere Finger dicken Ruß, der ſich an den Innenwänden im Laufe vieler Jahre angeſammelt hatte, nicht ohne weiteres vernichten, ihn einem Verfahren, das im wahren Sinne f des Wortes goldene Früchte trug. Der Ruß, der aus den Schmelzöfen der Münze in den Schornſtein gelangt war, erwies ſich nämlich 106 8 1 0 goldhaltig. ö onnte den Rußablagerungen für rund 40 000 Friedensmark Gold e 5 8 ſondern unterzog Im ganzen ornblume. Wehende Halme, goldenes Korn, unſeres Lebens notwendigſter Born, drückt euch nicht zu Boden faſt Schulternd mit euch, leichtſinnig und f duckt ſich ein Nichtstuer zwiſchen hinein, zehrt vom Grund, ſchattet im Gold, ſind auch ihm die Menſchen hold? Blaue Blumen ein flammend Spiel, gelbes Korn ein ernſtes Ziel, blaue Blumen von Gottes Gnad' goldenes Korn, der Zweck der Saat, goldenes Korn, geſegnete Flur, Blumen ein nutzloſer Liebling nur, Liebling des Dichters, unbewußt, Komm, ich ſtecke dich an die Bruſt! Das Lied der Sommernacht. Von P. Timotheus Kranich. 7 Purpur ſchwimmt am Himmelsſaum Des Mondes goldner Kahn— „Nun ſpinnt die Nacht den ſeidnen Flaum z Um Berg und Wieſenplan. . Die weite Welt im Schlummer liegt, Nur rauſcht's im Walde ſacht Durch ſeine dunklen Wipfeln fliegt Das Lied der Som der Woche unter Ermattung der klei⸗ lich feſtgelegt hatten. um eine neue Käufer⸗ bringen und die Kurſe Börſe heranzu 1 Frankfurt durchgängig an. als Erſchöpfungs⸗ angeblich auf di in den Kurſen, 14 3 In Tauſenden von Prozent ſind in der woche geſtiegen: Deutſche Bank 65, 70, Anilin Treptow 180, Bad. Anilin 170, Allgem. Elektr.⸗Geſ. 160, Bergmann 210(ſiehe unſere frühe⸗ cen Hinweiſel), Schuckert 1 100(ſiehe desgl.), Sie⸗ mens& Halske 300, Deutſch⸗Luxemburger Gelſenkirchener 600, Harpener 500, dau& St. 175, Berlin⸗Anh. Maſch. 340 desgl.), Karlsruher Maſch. 275, Daimler 275, Nek⸗ karſulmer 315. Ratſchläge: In der Kursrückſchläge auf E Man ſoll nicht davor ſeine Werte halten, mit freien die früher empfohlenen guten Nieran Nes Disconto⸗Gef. Phönix Berg⸗ erſchrecken und Mitteln kann man Werte immer noch Für 60 Mill. M. Federhalterfabrik Koch, delberg iſt die Zulaſſung zur Stammaktien der Heidelberger Weber& Co. A.G. zu Hei⸗ Frankfurter Börſe ö ee e Turnen, Sport und Spiel. Der Varmer Bankverein ſoll die Erhöhung ſeines Aktienkapitals nach Kölner nen auf 600 Millionen p richt den Kurs unge Zeitung von 10 Millio⸗ Daß dieſe Nach⸗ treiben muß, iſt ſelbſtver⸗ skonzern war in letzter Zeit, ſich erinnern wird, umfangreicher Weiſe Käufer der Aktien dieſer Bank, hat nicht umſonſt gekauft. Die Rheini und Motorfabrik 2 Automobil⸗ a 1 ii digt werden“ 5 0 e bi e lions 5 Co. Mannheim hält am 10 10 0 14 Zum goldenen Jubiläum der Monatsſchrift Die katholiſchen Miſſionen“(1. Juli) überreichen merkt. Die frohe Gelegenheit hieß Großes wagen, der Größe des Tages entsprechende Feſtgabe dar⸗ bieten zu können. In begeiſtert geſchriebenen lehrreichen Aufſätzen wird uns hier ein Einblick ſchrift, in ihre Bedeutung für Heimat und Miſ⸗ ſionsfeld, in das wiſſenſchaftliche Arbeiten der Schriftleitung. Fünfzig Jahre hindurch ſtanden die„Katholiſchen Miſſionen“ im Mittelpunkt des Miſſionsweſens in den Ländern deutſcher Zunge,. Den Glaubenskämpfern in aller Welt waren ſie ein treuer Freund, der allmonatlich die Grüße und Gaben der Heimat überbrachte und ſie anſeuerte zum mutigen Ausharren auf dem betretenen Pfad. Zu Hauſe haben ſie ſich als Lehrer, Führer und Ratgeber in allen Miſſionsfragen und in Fragen des Berufs bewährt. In den letzten traurigen Jahren waren ſie beſonders beſtrebt, die gedrück⸗ ten Gemüter aufzurichten und die deutſchen Miſ⸗ ſionen gegen das Unrecht von Verſailles zu vertei⸗ digen. Als Miſſionszeitſchrift und hochſtehendes Familienblatt erfreuten ſich die„Katholiſchen Miſ⸗ ſionen“ wie wenige andere Zeitſchriften der Aner⸗ kennung hoher und höchſter kirchlicher Kreiſe und aller Schichten des katholiſchen Volkes. Die vielen gebern zum Jubiläum aufrichtig Glück wünſchen und mit ihnen die Vorſehung preiſen, die ſie in den trüben Stunden der Gegenwart dieſen frohen Tag erleben ließ. Ein Grundton der Zuverſicht klingt durch alle Feſtartikel hindurch, der felſen⸗ ſeſten Zuverſicht, daß mit dem baldigen Wiederauf⸗ ſtieg der Heimat die Zeitſchrift ſich wieder zu ihrer wir alle teilen dieſe Zuverſicht und wünſchen den „Katholiſchen Miſſionen“ Glück und Gottes Segen auf ihrem weiteren Lebenswege. 1 Inhalt der Feſtnummer:„Die katholiſchen Miſ⸗ ſionen“. Ein Rückblick(Alfons Väth S. J.).— Die„Miſſionen“ und die Miſſionare(Guſtav Leh⸗ macher S. J.).— Was waren die„Katholiſchen Miſſionen“ der Heimat?(Alfons Väth S. J.)— Von der Schriftleitung und ihrer Arbeit.— Die lag.— Die Miſſionsbücherei.— Ein Gang durch das Muſeum(Adolf Heinen S. J).— Die erſte Sitzung des Zentralrats des Glaubensvereins (Generalſekretär Dr. P. Louis).— Miſſionsrund⸗ ſchau.— Miſſionsleben in der Heimat.— Bücher⸗ tiſch.— Gedankenaustauſch.— Für Miſſionszwecke. „ ee 12. 1 Humoriſtiſches. Die Braut des Arztes.„Warum haſt du deine Verlobung mit dem Doktor gelöſt?“— erſt zu den Apothekern zu ſchicken, um heraus⸗ zukriegen, was er geſchrieben hatte.) Verblüffender Erfolg. A.:„Ja, mein Lieber, ich habe an Hand eines vorzüglichen Lehrbuches mein Gedächtnis feeſch Der Erfolg iſt verblüf⸗ fend.— B.:„Wo mal geben?“— A.:„Gerne jetzt weiß i nur nicht, wo ich es hingelegt- habe.“ Rae e e A.:„Und wiſſen Sie, bei Zuſammenſtoß habe ich vier Zähne eingebüßt.“ B.: „In der Zeitung hat geſtanden, es wurde einiger Materialſchaden angerichtet.“ 4 handel und Volkswirtſchaft. „Die Börſenwoche. Die Börſe ſtand am Anfan dem Einfluß einer gewiſſen neren Aktienkäufer, die bei der ſtarken Kaufbewegung der Vorwoche erheb; Der Markt der chemiſchen Werte hob ſich offenbar nur deswegen von der gemein etwas ruhiger gewordenen Lage ab, wei das Ausland für dieſe Papiere immer noch Käufer ſſt. Am Mittwoch zeigte ſich bereits, daß die kurze Ruhepauſe genügt hatte, ſchicht an die zogen in Berlin und chemiſchen Werten Elektrowerte und Maſchinenfabriken gefragt. Mit dem Ausgang der Woche drückte die Devi⸗ der Reichsbank, die derſelben anzuſehen iſt(ſie mußte ſich bei dem Andrang in abſehbarer 6 e Börſe. In Wirklichkeit kam dies die im Laufe der Woche der Geld⸗ entwertung automatiſch folgten, nicht zum Aus⸗ ihre Generalverſammlung ab. Es iſt bereits mehr⸗ ſach bekannt geworden, daß in dieſer Firma Kämpfe zwiſchen der alten Mehrheitsgruppe der Aktionäre und der Schebera⸗Gruppe ausgebrochen ſind, die anſcheinend einen ſehr geſpannten Charak⸗ ter angenommen haben und ſeit Ende April d. Is. erneut aufgeflammt ſind. Die Folge dieſer Kämpfe ſind foreierte Aktienkäufe an der Börſe, die den Kurs dieſes Papiers ſeit Ende April auf das Hundertfache getrieben haben, von 22 000 auf, 2 200 000 nach der letzten Mannheimer Notierung. Es erhebt ſich die Frage, welche Gruppe bei der Generalverſammlung den Sieg davontragen wird. Wenn die Schebera⸗Gruppe durch ihre Käufe eine Mehrheit erreicht hat, wird vorausſichtlich eine Aktienkapitalerhöhung die Folge ſein, durch welche ſie ſich für ihre bisherigen Aktienkäufe ſchadlos halten wird. Siegt ſie nicht, ſo kann ein Kursrück⸗ ſchlag eintreten, der aber bei dem derzeitigen Ver⸗ hältnis des Kurſes zu den übrigen Motorenaktien nicht allzuſchwer ſein kann und bei der gegenwär⸗ tigen Geldlage außerdem vorausſichtlich raſch wie⸗ der verſchwinden wird. Aus dieſon Gründer kann trotz des hohen Kurſes der Benz⸗Aktien nicht mehr zur Abgabe geraten werden da andere gute Aktien beute auch nicht mehr billig zu haben ſind. Das Benz⸗Werk iſt techniſch und organiſatoriſch aus⸗ gezeichnet eingerichtet. 3 1 7 Der Dollar in Newyork 333 333. Newpyorker nachbörslicher Markkurs 333 383. Danach errechnen ſich ſür London 1530 000, Hol⸗ land 131000, Schweiz 59 000, Italien 14 500, Prag 10 000. 121 Erhöhung des Großhandelsindexes. In der abgelaufenen Woche v. 14. bis 20. Juli wurde der Großhandelsindex von 50127 in der Vorwoche auf 67 990, alſo um 35,6 Prozent erhöht. Der Außen⸗ wert der Mark, gemeſſen am Dollar, fiel in der⸗ ſelben Zeit um 24,5 Prozent. Süddeutſczes Eiſen⸗ und Melall⸗Werk, A.⸗G. in Mannheim⸗Wallſtadt. In der außerordentlichen H.⸗V. wurde einſtimmig die beantragte Kapital⸗ erhöhung um 100 Millionen auf 150 Millionen M. unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre beſchloſſen. Jedoch ſoll dieſen auf zehn alte Aktien eine junge zu 1000 Prozent angeboten werden. Die übrigen 90 Millionen Mark ſind dem Aufſichtsrat zur beſtmöglichen Verwendung zu überlaſſen. In den ee wurde Oberinge⸗ nieur J. Braun(Mannheim) zugewählt. Die Ge, ſchäftsleitung hofft, dieſen Monat den Betriel N öffnen zu können. Die Geſellſchaft iſt inan mit dem in Bildung befindlichen Rhein- Konzern in Jutereſſengemeinſchaft getre Schriftleitung und Verlag eine reich ausgeſtattete Feſtnummer, der man die Not der Zeit wenig an⸗ und Wohltäter aus dem glücklichen Ausland haben durch Spenden mitgeholfen, um den Leſern eine gewährt in das Werden und Wachſen der Zeit⸗ Freunde aus nah und fern werden den Heraus⸗ früheren ſtattlichen Größe auswachſen werde. Und katholiſchen Miſſionen“ und der Herderſche Ver⸗ „Es war ſo umſtändlich, ſeine Briefe immer en Sie mir bitte das Buch ein⸗