5 100 f. ledig. Großelter ngeh. f Marian. Jünglings⸗Sodalität. Heute Abend Verſammlung dez Jungmänner⸗ bundes im„Freiſchütz“.— Nächſten Sonntag feiert unſer Bruderverein Seckenheim ſein 25. Stiftungsfeſt. Katholiſche Jünglinge und Jungmänner! Der ſchöne Tag, den die Sodalität in Waldhof erlebt hat, iſt euch noch in guter Erinnerung. Wer irgendwie abkommen kann, geht mit nach Seckenheim, um ſein Herz wieder zu erwärmen für das kath. Jugendideal, um die Ehre unſerer Sodalität zu mehren. Unſere Bundesbrüder haben ſich alles koſten laſſen, ein ſchönes Feſtprogramm aufzuſtellen. Viernheim als ſtärkſter Verein des ganzen Be⸗ zirks muß am ſtärkſten vertreten ſein. Die Opfer, die der Einzelne zu bringen hat, ſind nicht groß. Bei günſtiger Witterung fahren dle Teilnehmer mit Wagen. Mehrere Mitglieder haben ihre Fuhrwerke bereits in dankenswerter Welſe zur Verfügung geſtellt. Näheres über Abfahrt wird am Samstag bekannt gegeben. 8 Umſatzſteuer 1923. Wie das Finanzamt Heppenheim vor Kurzem bekannt machte, ſind die im 2. Kalendervierteljahr 1923 erzielten Umſätze mit 20% im Monat Juli 1923 bei den Hebe⸗ 7 1 75 reis einer einfache 1500 bis 1800 Mark. Vom Reichsverband Deutſcher Zigarrenherſteller wird der„Südd. Tabakztg.“ geſchrieben: Die Valutaverſchlechterung der letzten Wochen hat den Preis ansländiſchen Tabaks und den Wert des Rohtabakzelles in Papiermark ansgedrückt, außerordentlich geſtelgert. Für inländiſchen Tabak werden notgedrungen ebenſo erhöhte Preiſe gezahlt. Die Löhne ſind vor wenigen Tagen um 110 Prozent geſteigert worden, wobei zu bemerken iſt, daß die Lohn⸗ abmachung nur bis zum 7. Juli gültig iſt. folgen Jaller dieſer Verſchtebungen iſt eige ein⸗ fache Zigarre, mit einem Stückgewicht von 6 gr. nicht mehr unter 1500 bis 1800 Mark Klein⸗ verkanfspreis für das Stück herzustellen. Dabei dürfen irgendwelche Anſprüche an die Farbe der Zigarre oder an die Verpackung nud Ausſtattung nicht geſtellt werden. Man kann hieraus ermeſſen, wie tief im allgemeinen die im Kleinhandel noch üblichen Preiſe unter der Herſtellungsmög⸗ lichkeit liegen, und welche Entwicklung die Zigarren⸗ preiſe nehmen werden. * Lampertheim, 23. Jull. Der Gemeinderat hat mit 12 gegen 8 Stimmen Einführung der Städteordnung beſchloſſen. Betr.: Feldſchutz. e 11 Das Sammeln von Unkraut auf beſtelltenß Grundſtücken iſt verboten. Zuwiderhandelnde Perſonen werden angezeigt und evtl. öffentlich bekannt gemacht. 5 g Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. — ͤ—— Donnerstag den 26. Juli 1923 — Viernheimer Nachrichten —ꝛꝛ̃%„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Faden een ne e Sa Balg a 0 J a N u Sa ags.— Der monatliche ein Amtstag der amtlichen Fürſorgeſtelle für ee e en Es me 82 ugspreis beträgt 16000 Mk.— Durch +* 0 2 7 ö len 5 Kriegsbeſchädigte und fe cee ſtatt, Nofim- zEN THA bub sbb. die Poſt bezogen monatlich 18000.— Mk. Nebaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin N teruſprether Nr. 217 Ar ik A, Os TASEʃ USW. MN 84 Ala Wiessbein. Billige efsrderang ober deutsche uh— aus lAndis ohe fia fe.— Her vo 1 IL Klesse mit Spelse, 9 6 715 Erstklassige Ss lon- U. K d tendempfer Etwa wbohentlians Abfahrten von Betr.: Erhöhung der Sprunggelder im gemein⸗ ane en e wenn 0 1 15 2 8 4 1 5 4 4 1 W 6 5 heitlichen Faſelſtall. N Auen und Druehsachen durah e 2 0. Friede im An nſeratenpreiſe: Die 10 eſpaltene Vereins⸗Anzeiger Fele 100% Ak far lokale. 4200 Viernheim ſüir auswärtige.— Die derten ele Betr.: Amtstag in Viernheim. 5 Donnerstag, den 26. ds. Mts., nachm. 5 2¼ Uhr findet iu Sitzungsſaal des Rathauſes 5 3000. Mk.— Vei öfteren Wiederholn Rabatt.— Beilagen: pro 100 3000. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Betr.: Nebenbahn Worms— Weinheim. Die Ueberfabrt am Gaswerk iſt am 25. ds. Mts. vormittags 8—12 Uhr für den Fuhrwerks⸗ verkehr geſperrt, Poſtſcheckkants Nr. 21577 Amt Fraulfurt 6. M. ————— om deutſchen Standpunkte aus die aller⸗ rößte Bedeutung zumeſſen. Die enge Ver⸗ indung der jetzigen Lauſanner Abmachungen Die Faſelkommiſſlon beſchloß in ihrer heutigen eee ee Sitzung die Sprunggelder ab 24. ds. Mts, wle 1 Das Spielen mit dem Drient! erhöhen. ſtellen voranzumelden und zu verſteuern, andernfalls hohe Zuſchläge bezw. Beſtrafung eintreten muß, was auch bei zu niederer Voranmeldung erfolgen kann. Der Eigenverbrauch iſt hierbei zu ſchätzen Der normale Landwirtſchaftliche Eigenverbrauch iſt für das erſte Kalendervierteljahr 1923 mit einem Geldwert von 129000 Mk. und für das * Schweinemarkt Weinheim Zugeſührt 189 Stück, verkauft 189; Milchſchweine wurden verkauft das Stück von 400000 bis 800 000 Mark; Läufer das Stück von 800000 bis 900 000 M. folgt zu g 1. für eine Kuh 15000 Mk. 2. für ein Schwein 30000 Mk. Viernheim, den 21. Juli 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim gez: Lamberth. Viernheim: Johann Schweikart Rathaus-Straaae 16 6 0 die traurige Mitteilung, dass unser lieber 95 2 N Gatte, Vater, Sohn, Bruder, Schwager und Onkel Fr. Harl Rudershausen prakt. Arzt heute an den Folgen eines im Kriege entstandenen Nervenleidens sanft verschieden ist. Reichelsheim i. O., Viernheim, den 23. Juli 1923. Um stille Teilnahme bitten Clara fludershausen und Minder Sanitätsrat Dr. Rudershausen u. Fam. Die Beerdigung findet am 25. Juli, nachm. 4 Uhr in Reichelsheim statt. nkſagung. Für die vielen Beweiſe inniger „Anteilnahme bei dem ſchmerzlichen Ver⸗ K luſte unſeres lieben, unvergeßlichen treu⸗ beſorgten Vaters, Großvaters, Schwie⸗ Adam Biſchoff ſprechen wir für das zahlreiche Geleite zur letzten 5 Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ u. Blumen⸗ ſpende hierdurch unſern tlefgefühlten Dank aus. 851 Ganz beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, dem titl. kath. Arbeiter⸗Verein und dem Perſonal der 5 D. E. G. für die erwieſene letzte Ehre und Kranznlederlegung ſowie Stiſtern von Seelen⸗ meſſen. Viernheim, den 24. Juli 1923. Die trauernd Hinterbliebenen. 2 SGeſucht per 1. Oktober von Weinheimer Fabrik Herr oder Dame Aſfaaagagagamnagaggaaggaagggan für Stenographte, Maſchlnenſchreiben, ſowie zur Führung der Bank⸗ und Poſtſcheckbücher. 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Ui Gportperein 09 Viernheim. heute Abend im„Freiſchütz“ gemacht. 7588888888888 Danksagung. 1 18 Für die uns anlässlich unserer SlI.-* 70 45 BERNEN HOCHZEIT in so reichem Masse 7 0 * 40 zuteil gewordenen Aufmerksamkeiten sagen 7 wir unseren herzlichsten Dank. Viernheim, den 24. Juli 1928. Philipp Roschauer u. Frau 40 Elisabetha geb. Sommer. * 8 Neecceecececececee 9 lünglings-Sodlalltät. Sonntag, den 29. Juli 1923 25. Stiftungs⸗Feſt des Jugend⸗ und Jungmünner⸗ Vereins D HGeſfenheim. Wir laden alle Mitglieder der Sodalität, ſowie die Aſplranten zu dieſer Feler herzlich ein. NB. Auf die Jungmännerbund⸗Verſammlung ſei hier nochmals aufmerkſam Der Vorſtand. 4. Kl.= 167 (hiervon 127,1 8888888808008 Heſchöäfts⸗Etöffaung u.⸗Empfellung. Der verehrl. Einwohnerſchaft, insbeſondere der werten Nachbarſchaft, zur gefl. Mitteilung, daß ich im Hauſe meiner Eltern, Verl. Alexan⸗ derſtraße 50, eine Schuh- Reparatur- Werkstätte eröffnet habe. Es wird mein Beſtreben ſein, alle mir zugewieſenen Reparaturen mit größter Sorgfalt auszuführen und ſtchere jederzelt reelle und billige Bedienung zu. Hochachtend Peter Wedel 2. Sohn von Ludwig Wedel. 2 8 8 8 ITE . Irbeitstelel Sandalen Turnschuhe weisse Loldenschune Sport. Un Tour ens fiele döselschants steel falnschune, neusste Moden in schwarz, Lack und den neuesten Modefarben für Damen und Herren. kleganteste Ausführungen. Bekannt vorzügliche dualitäten. Denkbar grüsse dus lige Staunend ul. else. Veit unter den heutigen Fahrikprelsen. e U 1 4 8 Frfuchſachen ſeder Art A 8 liefert schnell, gut und billig die Drnketei dieſes Blattes J Pee Stenotppiſin flotte Maſchinenſchreiberin für Weinheimer Fabrik⸗ 1 Kontor, für mögl. baldigen Eintritt geſucht. Ausführliche Bewerbungen an dle Geſchlfloſtelle „ dleſer Zeltung-.„ Bürgerkrieg! Veſtialiſche Ermordung eines Staatsanwalls. Berlin, 24. Juli. Die Frankfurter ſozialdemokratiſche Partei, die Kommuniſten und der Afabund hatten nach einer Meldung aus Frankfurt a. M. für geſtern nach⸗ mittag zu einer Kundgebung gegen Wucher und Fafsismus aufgerufen. Sämtliche Geſchäfte der Stadt waren geſchloſſen. Von den Fabriken zogen die Arbeiter in geſchloſſenem Zug nach dem Rö: merberg. In der Schwindſtraße wurde der Staats⸗ anwalt Dr. Haas von der Menge ſchwer mißhan⸗ delt, daß er bald darauf ſtarb. Seine Wohnung wurde demoliert und ausgeraubt. Der Mord an Staatsanwalt Haas. In ſeinem Haus, in der Schwindſtraße, war der Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Fritz Haas im Begriff, die Vorgartentüre zutzuſchließen. Als die Menge auf gleicher Höhe angekommen war, fielen plötzlich zwei Schüſſe. Es iſt feſtgeſtellt, daß die Schüſſe nicht von Dr. Haas abgegeben worden waren. Dieſe Schüſſe bildeten jedoch das Signal für die Maſſen, in das Haus einzudringen. So⸗ wohl von der Vorder- wie von der Hinterſeite ſtürzte man in das Gebäude. In den Räumen des 1. Stocks hauſten die Eindringlinge wüſt. Faſt ſämtliches Mobilar wurde zertrümmert, zahlreiche Gegenſtände geraubt, darunter ſämtliche Silber⸗ ſachen. Plößlich rief einer aus der Menge:„Dich Brüderchen, kenne ich!“ und ſchon ſtürzte ſich die Menge auf den Staatsanwalt, ergriff ihn und ſchleppte ihn vor das Haus. Dr. Haas wurde in beſtialiſcher Weiſe mit dem Kopf auf das Pflaſter geſchlagen. Als er ſich aufzurichten verſuchte, ſchlug man mit Knüppel auf ihn ein und ſtellte ihn schließlich an einen Laterneupfahl. Man ſtieß ihn, vor allem bekam er Stöße in den Unterleib. Einer holte eine Eiſenſtange und ſchlug damit auf den Stehenden ein. Er brach zuſammen und als er ſich wieder aufrichten wollte, wurde mit Steinen nach ihm geworfen und er mit den Fäuſten bearbeitet. Als die Mordgeſellen die Stätte verlaſſen hatten, brachte man den Sterbenden in eine nahegelegene Apotheke, wo er nach 20 Minuten verſchied. Auch die Frau des Staatsanwalts wurde von der Horde ergriffen und am Oberkörper leicht verletzt. Sogar an dem 74jährigen Vater des Ermordeten hat ſich der Pöbel vergriffen. Auch er wurde ſo ſchwer mißhandelt, daß er ſich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Ueber die Tumulte liegen noch folgende Ein⸗ zelheiten vor: Nach 7 Uhr geriet vorübergehend eine Abteilung Schupo an der Hauptwache in be⸗ drängte Lage, ſie wurde von der Menge mit Yfif⸗ fen, Fluchen und Schimpfen empfangen. Vor dem Hauſe Oberlandau 9 ſammelte ſich eine Menſchen⸗ menge an. Es hieß, daß dort ein Direktor der Firma Pokorny und Wittekind wohne. Das Haus war verſchloſſen, man kletterte jedoch an der Jaſ⸗ ſade hinauf, drang in die Wohnungen, zertrüm⸗ merte Fenſterſcheiben und richtete Verwüſtungen in den Zimmern an. Die Menge zog dann nach dem Palmengarten und verjagte die Beſucher. Vorbeugungsmaßnahmen für den 29. Juli. Berlin, 24. Juli. Der Reichsmini⸗ ſter des Innern ließ unterm 19. Juli ein Rundſchreiben an die Landesxregierungen ergehen, worin auf die Möglichkeit von Zuſammenſtößen, insbeſondere am 29. Juli, hingewieſen und erſucht wird, alle Maßnahmen zur Verhinderung von Störungen der Ruhe und Ordnung zu treffen. Ganz beſonders wird auf die genaue Durchführung der reichs⸗ und landesgeſetz⸗ lichen Beſtimmungen über das Waffentragen und Mitführen von Waffen in Verſumm⸗ lungen und Aufzügen hingewieſen. Mit Rück. ſiccht auf die Notwendigleit, die Ruhe und Ge⸗ ſchloſſenheit im Innern, erade im gegen; wärtigen Zeitpunkt 0 der Reichsmini⸗ ſter in dem Rundſchrei ben, von vornher; een mit wirkſamen Mitteln einzu, greifen und nötigenfalls die Berſammluugen freiem Hin perbie ten, iel üs deu 20. Ahl en Feſthalton der einmal gezogenen Linie Das Ende der Lauſanner Konferenz. Lauſanne, 24. Juli. Der Friedens⸗ vertrag iſt heute in der Aula der Univerſität unterzeichnet worden. Nachdem alle unterzeichnet hatten, hielt Präſident Sche u⸗ rer eine Schlußrede. Der hiſtoriſche Akt war in weniger als einer zu Ende. Die engliſche Delegation verläßt heute abend Lauſanne, die franzöſiſche heute und morgen, während die türkiſche Delegation vorausſichtlich noch bis Freitag in Lauſanne bleibt, um, wenn irgend mög⸗ lich, die Verhandlungen mit den Amerika⸗ nern zu Ende zu führen. Ein Urteil Lloyd Georges. Lloyd George iſt in der letzten Zeit arg ver⸗ ſtimmt. Auch der Lauſanner Friede hat nicht ſeine Billigung erhalten. In einer Rede er⸗ klärte er vor 2 Tagen, daß der Orientfriede der konſervativen Regierung nichts anderes ſei als ein würdeloſes Nachgeben Englands vor den Türken.(An⸗ dere Leute ſehen in dem Pakt eine beträcht⸗ liche Verſtärkung der Poſition Englands im Orient!) Die erſte Reviſion. Stunde Von unſerem außenpolitiſchen Mitarbeiter. Der Frieden von Lauſanne iſt nach faſt jährigem diplomatiſchem Ringen geſchloſ⸗ ſen. Dieſer Friede von Lauſanne kommt in ſeiner Wirkung auf die erſte Reviſion, der nach dem Weltkriege abgeſchloſſenen Friedens⸗ verträge hinaus. Die große weltpolitiſche Bedeutung der Einigung von Lauſanne liegt aber darin, daß England einen unbeſtrittenen Sieg davon⸗ dongetragen hat. Aber die Dinge von Lau⸗ ſanne können nur im Rahmen der gegenwär⸗ tig in Deutſchland ſich abſpielenden politiſchen Dinge betrachtet werden. An dem Ergebnis von Lauſanne iſt klar zu erkennen, daß Frankreich ſelbſt ſeine bedeutendſten Orientintereſſen um deren Verteidigung wil⸗ len es eine Zeitlang bereit war, mit England den Konflikt aufzunehmen, preisgibt, um die Erreichung ſeiner politiſch imperialiſtiſchen Ziele in Europa im beſonderen gegenüber Deutſchland. Die franzöſiſche Politik im Orient nach Unterwerfung der Türkei ging darauf aus, mit Hilfe der noch in etwa gebliebenen Trüm⸗ mer der türkiſchen Armee, den Einfluß Frankreichs in Vorderaſten. zu verankern. Frankreich war ſich vollkommen klar darüber, daß es ſich damit bewußt im Gegenſatz zu England ſtellte. Es fand aber Rückendeckung in Italien, das ebenſo wie Frankreich ſein Intereſſe daran hatte, die Türkei in etwa zu erhalten, um nicht England vollſtändig das Feld überlaſſen zu müſſen. Ohne Wiſſen Eng⸗ lands hat dann Frankreich ſchon im Oktober 1921 einen Vertrag mit der in Angora ſich etablierenden türkiſchen Nebenregierung ge⸗ ſchloſſen. Dieſer Vertrag widerſprach ſchroff den Orientintereſſen Englands. Andererſeits ſuchte die Angoraregierung eine Annäherung an das Sowjet⸗Rußland, das ſich bereit er⸗ klärte, die Angoratürken mit Waffen und Geld zur Bekämpfung des engliſchen Ein⸗ fluſſes im Orient, insbeſondere in Vorder⸗ aſien zur Verfügung ſtellten. Für England war damit eine ganz heikle Lage geſchaffen. Aber die nunmehr ein⸗ ſetzende diplomatiſche Taktik der engliſchen Regierung iſt wiederum einmal kennzeich⸗ nend, für die bewundernswerte Elaſtizität, die England ſchon immer in ſolchen Situgtio⸗ nen aufgebracht hat. Sie iſt aber auch be⸗ zeichnend für den ganz anders gearteten au⸗ ßenpolitiſchen Sinn des Engländers. Während man anderswo und namentlich in Deuiſch⸗ land die Stärke der Poſition in dem ſtarren er⸗ U blickt, hat England ſeine größten außenpoliti⸗ ſchen Erfolge der jeweiligen Anpaſſung an die gegebenen Tatſachen zu verdanken. Und die engliſche öffentliche Meinung geht in ſolchen Fällen bedenken⸗ und kritiklos mit der Außen⸗ politik ihrer Regierung, auch wenn ſich ein völliger grundſätzlicher Wechſel in der Ein⸗ ſtellung ergibt.. Denn wie England in Lauſanne taktierte, kam in der Tat auf eine draſtiſche Umkehr aller bisherigen Politik hinaus. England ſuchte unter der Hand zunächſt Anſchluß an die Angoratürken, die mehr und mehr für die engliſchen Auffaſſungen, natürlich auf der Baſis ſehr wichtiger Zugeſtändniſſe politiſcher und wirtſchaftlicher Art gewonnen wurden. Damit unterhöhlte in langer zäher Arbeit England das Fundament, das ſich Frankreich als Ausfallspoſition gegen England im An⸗ goravertrag geſchaffen hatte. Dieſe Taktik war England möglich geworden, nachdem Frank⸗ reich ſich im Ruhrgebiet feſtgebiſſen hatte. weil ihm die Ziele gegenüber Deutſchland doch noch höher ſtanden als die Poſition im Orient. Es mag dabei auch die berechnende Erwägung mitgeſpielt haben, daß Frankreich, wenn es erſt einmal die Rheinlande und das Ruhrgebiet ſeinen politiſchen, wirtſchaftlichen und militäriſchen Zwecken dienſtbar gemacht haben würde, der Austrag der Gegenſätze mit Frankreich bezw. der Orient⸗Intereſſen mit verſtärkter Wucht aufzunehmen ſei. England hat aber auch weiter verſtanden, einmal Sow⸗ jetrußland allmählich ganz aus den Lauſan⸗ ner Friedensverhandlungen auszuſchalten, andererſeits aber dennoch wiederum durch Konzeſſionen wirtſchaftlicher Art, Sowjet⸗ Rußland ſich nicht zum abſoluten Feind zu machen. Aber das Beſtreben, die neue Tür⸗ kei von Sowjet⸗Rußland weg zu manövrieren, iſt England glänzend gelungen, und für die türkiſche Angoraregierung war die ruſſiſche Hilfe nur ſo lange annehmbar, als nicht ein anderer kam, der einen höheren Preis für die Türkeigunſt bezahlte. Der große weltpolitiſche Erfolg Englands bei dem Frieden von Lauſanne liegt darin, daß durch das Zugeſtändnis der freien Paſſage der türkiſchen Meerenge und zwar nicht nur auf dem Waſſerwege, ſondern auch in der Luft, und nicht nur in Friedenszeiten, ſondern auch bei kriegeriſchen Verwicklungen, England die unbeſtrittene Vorherrſchaft in den türkiſchen Gewäfſern und im Schwarzen Meere erhält. Das bedeutet eine ſchwere Niederlage Ruß⸗ lands, das ſeit einem Jahrhundert im Verein mit der früheren Türkei, England die Errin⸗ gung dieſer Poſition ſtreitig gemacht hat. Nicht nur zu Land, ſondern auch zur See iſt damit Frankreichs und Italiens Einfluß auf ein Minimum herabgedrückt. Jedenfalls hat England ſich mit der Kontrolle über die welt⸗ politiſch bedeutſamſten Meeresſtraßen auch eine Sicherung ſchon für die ganze Oſtſeite des Mittelmeeres geſchaffen und damit die ſchwerſte Gefahr ſchon auf ſeinem Weg nach Indien ausgeräumt. Die Türkei fährt bei dieſer jetzigen Rege⸗ lung auch nicht ſchlecht. Sie erhält eine Grenzſicherung gegenüber Griechenland und Bulgarien, wie ſie nach der Niederlage kaum in kühnſten Träumen erwartet werden konnte. Es erhält auch ſeinen inſularen Beſitz wieder, und vor allem wird Konſtantinopel als die Hauptſtadt der europäiſchen Tütrkei anerkannt. Die Räumung Konſtantinopels von alliierten Truppen wird zugeſagt. Wenn man ſich daran erinnert, daß es nach dem Weltkriege Eng⸗ lands Ziel war, die Türkei ganz vom europäi⸗ ſchen Boden zu verdrängen, und wenn man ſich demgegenüber die jetzige Regelung vor Augen führt, dann tritt die Kühnheit der Schwenkung der engliſchen Diplomatie ganz beſonders deutlich hervor. i Den Dingen von Lauſanne ſollten win Schritt für Schritt wich Frankreich zurück, Amerika wieder an die Seite zurückzuführen. Der Gedanke, die Prüfung der finanziellen Lage Deutſchlands ind ihrer Fernwirkung mit den Ereigniſſen, die ſie ſich in Deutſchland abſpielen, zwingt ins zu größter Aufmerkſamkeit. Was in Lar⸗ anne jetzt abgeſchloſſen wurde, bezeichnet din Linleitung einer neuen weltpolitiſchen Aera, n der wir Deutſchen ganz ſicherlich nicht di⸗ ſtolle eines Aſchenbrödels ſpielen. 1 Ae engliichen Dokumenke. Das engliſche Projekt: Gut und ſchdecht. In der Ruhrfrage ganz, in der Reparationsfrage teilweiſe mit Frankreich.— Amerila. Paris, 24. Juli. Ueber die Reſultate des geſt⸗ eigen Min iſterrates in Brüſſel berichte der Korreſpondent des Echo de Paris in Brel, er glaube, man könne die Reſultate der dewhi⸗ ſchen Beratungen in folgende 5 Punkte zuſammen⸗ faſſen: 1. Das engliſche Projekt iſt eine Miſchung in der gute und ſchlechte Elemente neben einander ſtehen. f 2. Der engliſche Entwurf ſchließt die Tür nicht für Verhandlungen, ſondern fordert im Gegenteil dazu auf. 3. Hinſichtlich der Ruhrfrage wird Belgien ſeine Haltung genau nach derjenigen Frankreichs richten, da es mit Frankreich ein Abkommen über dieſen Punkt abgeſchloſſen hat. 4. Hinſichtlich der Reparationen betrachtet ſich Belgien nicht in ebenſo ſeſter Form als Frankreich gebunden. 5. Die Gelegenheit muß ergriffen werden, um der Alliierten einer iſchen und rein beratenden Kommiſſion zu über⸗ 1 diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ teilt mit, obwohl Japan nicht unmittelbar an der Reparationsfrage intereſſiert wäre, ſei es der Anſicht, daß dieſe Frage ſo ſchnell wie möglich gelöſt werden ſollte. Dies ſcheine aber nicht die Anſicht ge⸗ wiſſer Ententeſtaaten zu ſein und man ver⸗ hehle in engliſchen Kreiſen die Ueberraſchung darüber nicht, daß die Antwort auf die eng⸗ liſche Note möglichſt verzögert werden ſollte. 3 5. Der Amerikaniſches Entgegenkommen? Naris, 24. Juli. Der„Newyork Herald“ tet aus Waſhington, nach einer Infor⸗ iziellen Kreiſen ſeien die Ver⸗ taaten bereit, die Zahlung der fran⸗ e sſchuld auf 15 Jahre zu der⸗ en, falls es zu einer franzöſiſch⸗engliſchen 5 gung über die Reparationen komme, die eine Verſchiebung der deutſchen Zahlungen ebenfalls auf 15 Jahre zur Folge hätte. — 4 Engliſche Ablehnung einer Abrüſtungs⸗ Konſerenz. 1 London, 24. Juli. Das Unterhaus hat am worin die Regierung eingeladen wurde, eine internationale Abrüſtungskonferenz einzube⸗ rufen, mit 286 gegen 169 Stimmen abge⸗ lehnt. In ſeiner Rede unmittelbar vor der Abſtimmung erklärte Baldwin, daß eine gegenſeitige internationale Garantie nötig ſei, bevor mit Erfolg an die Abrüſtungsfrage herangetreten werden könne. Indeſſen könne die engliſche Regierung gegenwärtig nichts ge⸗ trennt unternehmen; das Zeitalter des Aug zeuges habe England unlösbar an den Kon⸗ tinent gebunden.„ Lord Robert Cecil ſagte in einer Rede bei! einer politiſchen Veranſtaltung, die Haupt⸗ ſchwäche der internationalen Stellung Eng⸗ lands ſei, daß es einen Vertrauensbruch be⸗ angen habe durch einen Friedensſchluß mi 6 Heulſchland, der ſich in ſeinen Bedingungen nicht an die 14 Punkte Wilſons halte. Es ſe 7 9 Montag abend den Antrag der Arbeiterpartei, unpartei⸗ tragen, die unter Vorſitz eines Amerikaners tagen würde, darf indeſſen nicht von vornherein zurückgewieſen werden. 5 1 1 1 7 NN 2 55 au 0 der Penſionen fü nicht au halten werde. Lloyd George habe faul, auf ſonderbare Weiſe berſuch, e For⸗ g.zu rechtfertigen, aber tatſächlich ſei ſie licht zu verteidigen. 0 1 Ahein und Nuhr. Das Eſſener Zollamt beſetzt. 9 beſchlagnahmte und wiedergutgemachte Huhn. 1 1 ſſen, 24. Juli. Das Eſſener Zollamt gurde heute vormittag von den Franzo⸗ en beſetzt. Welche Abſicht die Franzo⸗ en mit dieſer Beſetzung verfolgen, iſt voll⸗ kommen undurchſichtig. Die Eſſener neugeſchaffene blaue Poli⸗ gie i wird heute abend um 10 Uhr ihren Dienſt auf den Eſſener Straßen aufnehmen. Die Be⸗ waffnung der neuen Polizei beſteht aus einem g F und einem Revol⸗ ve% 1 Ende der vorigen Woche drang eine kleine Abteilung belgiſcher Soldaten über die Lippe vor und„requirierte“ bei Landwirten ſechs Zentner Kartoffeln, 300 Eier und ein Huhn. Hierauf überreichten die Sol⸗ daten großmütig 5000 Mark als Entgelt. In⸗ folge der Verkehrsſperre verzögerte ſich die Beſchwerde beim belgiſchen Kommandanten. Geſtern erſchienen bei den Geſchädigten meh⸗ rere belgiſche Offiziere und überreichten ihnen 900 000 Mark als Wiedergutmachung für die ohne Wiſſen der Beſatzungsbehörde erfolgte unſtatthafte Requiſation. 11 00 Aus dem Reich. Berlin, 24. Juli. Die Verſchärfung der irtſchaftslage und die 0 li ſich in n letzten Tagen an verſchiedenen Orten be⸗ erkbar machen, haben die Reichsregierung vanlaßt, mit den zuſtändigen Behörden in Beratungen darüber einzutreten, in welcher Weiſe eine Erleichterung der Lebenshaltung ermöglicht werden könnte. Vorausſichtlich wird ſich das Reichskabinett morgen mit der Angelegenheit beſchäftigen. 15 % Der bayriſche Verfaſſungskampf. München, 24. Juli. Im Verfaſſungs⸗ ausſchuß des Landtags trat die gegen⸗ ſätzliche Auffaſſung der Parteien über die Notwendigkeit der Abänderung der Verfaſ⸗ fung über Volksbegehr und Volks⸗ entſcheid in der Montagsſitzung ſcharf in Erſcheinung. Beſonders ſcharf wandte ſich der Demokrat Dr. Di rr gegen gewiſſe Kreiſe in Bayern, die vorhaben, die deutſche Ver⸗ aſſungsfrage aufzurollen und Bayern als turm bock gegen die jetzige Reichsverfaſ⸗ ſung verwenden wollen. Die Forderung des Bamberger Programms der baye⸗ riſchen Volkspartei, daß die Beſtimmung über die Staatsform den einzelnen Ländern über⸗ laſſen bleiben ſoll, ſei von weittragender Be⸗ deutung. Man komme dahin, was Poincaré wünſche: nicht zu einer maßvollen föderaliſti⸗ ſchen Ausgeſtaltung, ſondern zur Aufrollung der ganznu Reichsverfaſſungsfrage. In der Abſtimmung wurden die bei⸗ den erſten wichtigſten Artikel der Vorlage: die Herabſetzung der notwendigen Stimmen zahl für das Volksbegehren mit 15 Stimmen der bayeriſchen Volkspartei gegen 13 Stim: men angenommen. „ —— General Hoffmann in einer engliſchen und amerikaniſchen Zeitung gegen Ludendorff. London, 24. Juli. General Hoffmann, ehemals intimer Mitarbeiter Hindenburge und Ludendorffs an der Oſtfront und ſpäter World ſeine 8 Der heute veröffentlichte erſte Abſchnitt bringt eine längere Polemik gegen die Po⸗ 1 Leipzig, 23. Juli. Heute begann vor dem Schutze der Republik der Prozeß gegen die Prinzeſſin Margarete zu Hohen⸗ lohe⸗Oeringen wegen Meineids und Beihilfe im Fall Ehrhardt. Schon lange vor Beginn der Verhandlung ſtehen Menſchenmengen vor dem großen Sitzungs⸗ 1 9 des Reichsgerichts und warten auf Ein⸗ laß. Die Kontrolle iſt äußerſt ſcharf. Als Richter fungieren Senatspräſident Dr. Schmidt Gorſitzender), zwei weitere Be⸗ rufsrichter und als Laienrichter u. a. Reichs⸗ miniſter a. D. Wiſſell. Die Anklage wird von Oberreichsanwalt Dr. Ebermayer und Reichsanwalt Neumann vertreten. Verteidiger ſind Rechtsanwalt Schnee⸗ lein⸗München und Dr. Krake⸗Leipzig. Der Vorſitzende hält der Angeklagten, einer 29 Jahre alten ſchlanken Dame, die mit blaſſem Geſicht in einem einfachen hellen Koſtüm mit dunkelbraunem Hut an der An⸗ klagebank ſteht, die Anklage vor. Die Prinzeſſin hat in München vor dem Unter⸗ ſuchungsrichter beeidet, daß ſie Ehr⸗ hardt nicht kennez ſie hat dann ſpäter ihren Eid widerrufen und geſagt, daß Ehrhardt unter dem Namen Eſchwege bei ihr in Paſing gewohnt habe. Sie hat Ehr⸗ hardt 1920 in Oberſchleſien auf dem Schloß ihres Onkels kennen gelernt. In Berlin hat ſie ihn dann einige Male wieder⸗ geſehen und ihn in München zufällig getrof⸗ ſen. Die Frage, ob ſie gewußt habe, daß Ehrhardt flüchtig war, verſucht die Prin⸗ zeſſin mit Ausflüchten von ſich abzuwenden. Sie gibt dann zu, daß ſie um Ehrhardts po⸗ litiſches Wirken gewußt habe. Sie wohnte damals bei einer Frau Profeſſor Schloſ⸗ ſer und ſah Ehrhardt täglich. Auf die ſcharf präziſierten Fragen gibt die Prinzeſſin zu, daß ſie ſich mit Ehrhardt geduzt habe. Ehrhardt hatte zuerſt unter dem Namen Konſul Eichern für die Prinzeſſin eine möb⸗ lierte Wohnung in München gemietet. Später kaufte ſie in Paſing ein Häuschen und wohnte dort mit Ehrhardt unter dem Namen Eſchwege als Untermieter. Leipzig, 23. Juli. Aus der weiteren Ver⸗ nehmung geht hervor, daß die Prinzeſſin voll⸗ ſtändig unter dem Einfluſſe Ehr⸗ hardts geſtanden hat. f Die Prinzeſſin verweigerte am 28. November die Beeidigung ihrer Vernehmung und hat ſich Bedenkzeit aus, ging nach Hauſe und ſprach mit Eſchwege⸗Ehrhardt. Ehrhardt hat die Prinzeſſin dahin gebracht, den Meineid zu ſchwören. Der Unterſuchungsrichter, Reichsgerichts⸗ rat Dr. Metz, erklärte dann, daß auch„von Eſchwege“ nach Ehrhardt gefragt ausſagte, dieſen Mann nicht zukennen. Auch „von Eſchwege“ beſchwor, daß er Ehrhardt überhaupt nie geſehen habe. Kaum war Eſchwege entlaſſen, als ein erſten Senat des Staatsgerichtshofes zum] hab de Lraniile der Pineſln hobenlobe. Eſchwege als Konſul Eichmann erkannt Dr. Metz beſtellte nun die Zeugin für den Nachmittag und ließ zu gleicher Stunde noch⸗ mals von Eſchwege kommen. Nun inden⸗ 9 0 5 die Zeugin den Herrn von Eſchwege als Konſul Eichmann. Für Dr. Metz gab es nun keinen Zweifel mehr. Um die Prinzeſſin zu retten, hielt Dr. Metz Ehrhardt vor, daß die Prinzeſſin einen Meineid geleiſtet habe. ö Ehrhardt, der nun die Gefahr für die Prin⸗ zeſſin ſah, ſtreckte die Waffen. Die Prinzeſſin wurde gerufen. Als ſie das Zim⸗ mer betrat, rief Ehrhardt:„Prinzeſſin, das Spiel iſt aus. Die Schufte draußen haben mich verraten! Die Prinzeſſin widerrief dar⸗ auf ihre Ausſage und Ehrhardt wurde ver⸗ 0 a fte t. e Die Nachmittagsſitzung 1 war ausgefüllt mit der Zeugenvernehmung, die zur Klärung der Stellung Ehrhar dt s im Kapp⸗Putſch führen ſollte. d Der frühere Reichswehrminiſter Nos ke gibt eine Schilderung der Zuſtände, die zur Bildung der Marinebrigade Ehr⸗ hardt geführt haben. Die Reichsregierung mußte damals wahllos nehmen, wer kam. Es waren vielfach Offiziere und Mann⸗ ſchaften, die für den Beſtand des Rei⸗ ches aus reinem Idealismus kämp⸗ fen. N ö Eine ganze Anzahl der Offiziere erman⸗ gelten der erforderlichen politiſ ch en Schulung, um auswerten zu können, was möglich und notwendig war. Bei einer Aus⸗ einanderſetzung, die ich mit einer Reihe Of⸗ fiziere hatte, bemerkte ich, daß viele unter ihnen in einem ſeeliſchen Zuſtande waren, der eine ſchwere Gefahr für das Reich war. Zu dieſen Offizieren gehörte vor allem Ehrhardt. Ich habe ihn vor die Wahl geſtellt, den Säbel in die Ecke zu ſtellen oder ſich meinen Befehlen zu fügen. Hätte ich ihn entlaſſen, ſo hätte ich e inen Desperado mehr im Lande gehabt und ſeine Leute wären zweifellos eine ge 6 ⸗ ßere Gefahr geweſen, als wenn das Korps blieb. Ich hatte nichts Beſſeres als dieſe Truppen, dieſe Freikorps und mußte ſie deshalb behalten trotz der vielen Be⸗ denken. Auch ich habe für eine ſtärkere We her⸗ macht gekämpft, ohne das Ziel zu er⸗ reichen. Lüttwitz meinte, England wolle Deutſchlands Abrüſtung gar nicht. Aber England habe ebenſo wie Frankreich auf der Durchführung der betr. Punkte des Verſailler Friedensvertrags beſtanden. Die Flotte mußte noch früher als das Heer reduziert werden. Ich forderte die Auflöſung der beiden Marinebrigaden. Gleichzeitig zeigte ſich auch, daß das Selbſtbewußtſein der Frei⸗ Polizeibeamter zu ihm ins Zimmer ſtürzte und ſagte, draußen ſäße eine Zeugin, die von im Mancheſter Guardian und in der Newyork Kriegs erinnerungen. litik Ludendorffs. Hoffmann ſetzt auseinander, daß ſeine Politik darin beſtan⸗ den habe, der Reichsregierung zu raten, be- ceits Ende 1914 der Welt mitzuteilen, daß Deutſchland entſchloſſen ſei, unter keinen Um⸗ ſtänden einen Fußbreit belgiſchen Bodens zu annektieren. 1916, vor dem Kriege mit Ru⸗ ö e e Generalſtabschef der Oſtarmee, veröffentlicht korpsführer immer mehr ſtieg, ſo daß ſie eine Gefahr zu werden drohten. mänten, war Ludendorff ungefähr derſelben Anſicht geweſen wie Hoffmann. Später habe ſich aber unter dem Eindruck der deutſchen Erfolge dieſe Ueberzen⸗ gung Ludendorffs geändert. Noch ein⸗ mal, unmittelbar nach der Offenſive bei Amiens, ſei Gelegenheit vorhanden gewe— ſen, einen Vergleichsfrieden mit der Entente abzuſchließen; dieſer Zeitpunkt ſei aber ver⸗ ſäumt worden. Ludendorff habe in ausſichts⸗ loſen Offenſiven bis zum Juli 1918 die letz⸗ ten Reſerven Deutſchlands verbraucht. deutſchen Reparationsverpflichtungen eine har⸗ ren können, während die Vorbereitungen zu Friedensverhandlungen getroffen wurden. „ Gegen Poincaré: Zur neueſten Poincars⸗Rede. Offiziöſe deutſche Erwiderung. [Zu der heute Morgen dem Inhalte nach von uns wiedergegebenen Rede Poin⸗ carés in Villers⸗Cotteret bemerkt das Wolffbüro: Poincars hält den gegenwärtigen Zeitpunkt für geeignet, um noch einmal all die Ver⸗ leumdungen und Entſtellungen in die Welt zu ſchleudern, mit denen er ſeit Jahren arbeitet. Wie immer ſucht er den Umſtand, daß der Krieg nicht in Deutſchland geführt wurde und der Wiederaufbau der zer⸗ ſtörten franzöſiſchen Gebiete, der längſt vol⸗ lendet ſein könnte, von Frankreich zu Propa⸗ gandazwecken abſichtlich verzögert wurde, zur Stützung der Legende zu benutzen, daß Frank⸗ reich durch den Krieg mehr gelitten habe als das ausgehungerte, verſtümmelte und ausge⸗ preßte Deutſchland durch den Krieg und den Frieden. Dieſes Mittel dürfte jetzt nicht mehr verfangen, denn die Verwüſtung der deutſchen Volkskraft(Hungerblockade), die Ver⸗ nichtung des Mittelſtandes, die Unterernäh⸗ rung und ſchwere körperliche Schädigung von Millionen Kindern, die Zerſtörung der deut⸗ ſchen Finanz und Wirtſchaftskraft, die Ruhr⸗ beſetzung, die Subſtanzerſchöpfung, dies alles iſt von den berufenſten Sachken⸗ nern des Auslandes ſo oft und ſo entſchie⸗ den gnerkannt worden, daß auch der geſchickteſte Advokat dieſe Tatſachen nicht ver⸗ leugnen kann. f Wenn Poincars eine klare Feſtſtellung der Unklugheit nennt, ſo enthüllt er damit n einmal deutlich ſeine wahren Abſichten: Nicht N um Aufbau und Reparationen, ſondern darum iſt es ihm zu tun, zu zerſtören und dauernd die Hand an der Gurgel des deutſchen Volkes zu haben. Die ungeheuren Leiſtungen, zu denen ſich die deutſche Regierung verpflichtet hat, werden dem deutſchen Volke vielleicht gerade noch die Lebensmöglichkeit belaſſen. Unter ſolchen Umſtänden von dem Geſpenſt einer deutſchen Wirtſchaftshegemonie in Eu⸗ ropa zu ſprechen, iſt ſinnlos. All dieſe Kniffe Poincarés können nicht darüber hin⸗ wegtäuſchen, daß ſeine Politik die wirt⸗ ſchaftliche und militäriſche Be⸗ herrſchung Europas iſt. 901 Poincaré, der verwünſchte Diplomat. Paris, 23. Juli. Zu der geſtrigen Rede Poincarés ſchreibt der„Oeuvre“, man könne überzeugt ſein, daß Poincaré Lloyd George nicht überzeugt, aber die engliſche Freund⸗ ſchaft Frankreichs aufgeregt habe. Er habe loyd George angreifen wollen und habe ſich doch ſchließlich an ſeine Na ch⸗ folger gewendet. Gewiſſe Leute behaup⸗ ten, Poincaré ſei ein großer Politiker, andere bezweifeln dies. Die Zukunft werde darüber entſcheiden, aber jedermann ſei eich darüber einig, daß Poincaré ein ver⸗ vünſchter(deteſtable) Diplomat ſei. Ausland. Die Reviſionsverhandlung im Krupp⸗Prozeß. Krupp wird nach Frankreich überführt? Paris, 24. Juli. Nach einer Meldung des Wit wir vergeb 1 Roman von E. Krickeberg. . Nachdruck verboten. „Welchen Zweck könnte das haben? Eine Ausſöhnung mit der Familie Drewensberg, die ich allein meines Mannes wegen für er⸗ ſtrebenswert gehalten hätte, iſt jetzt wertlos für mich, nachdem er geſtorben iſt in dem Be⸗ wußtſein des unverſöhnlichen Zornes ſeiner allernächſten Angehörigen. Laſſen Sie meine Perſon überhaupt ganz aus dem Spiel. Er⸗ klären Sie ſich nur bereit, die Rechte meines Sohnes anzuerkennen, das iſt alles, was ich von Ihnen fordere. Ich meinerſeits habe nicht Luſt, irgend etwas anzunehmen, was man mir doch nur gezwungen und widerwillig ge⸗ währen würde.“ Er trat einen Schritt näher. Auf ſeiner Stirn batte ſich eine tiefe Falte eingegraben, und die braunen Augen hefteten ſich mit uner⸗ bittlicher Schärſe auf ihr Geſicht. Vor dieſem zwingenden Blick gab es kein Ausweichen. „Sie ſind eine welterfahrene, kluge Frau, und Ihr Herz iſt auf dem rechten Fleck“, ſagte er ernſt und langſam.„Ich kann nicht glau⸗ ben, daß Ihnen das ehrliche Intereſſe, ſagen wir die— Freundſchaft verborgen geblieben ein könnte, die für die Frau meines Bruders mir erwacht ifi. Wenn Sie trotzdem daranf ehen, daß wir uns das letzte M eſe haben, ſo iſt es nicht die Familie Drewens⸗ berg, ſondern meine Perſon, deren Annäher⸗ ung Sie zurückwerfen. Selbſtverſtändlich würde allein dieſe Andeutung genügen, mich für im⸗ mer Ihre Nähe meiden zu laſſen, wenn mir muß, ſich ſelber wiederzufinden. In ten, wie Sie es für gut halten, wieder bei Ih⸗ nen vorzuſprechen?“ „Nein!— Ich kann nicht!“ rief ſie ge⸗ quält.„Ich kann einem Mann nicht Freund⸗ ſchaft gewähren, der mich in meinem Heilig⸗ ſten, meiner Frauen⸗Ehre, gekränkt hat.“ Drewensberg. heit. genblick nichts an. Ihre Freundſchaft, Weiſen Sie zurück?“ „Ja“, rief ſie ungeſtüm,„ich kann Ihre Freundſchaſt nicht annehmen. Ich haſſe die Sie nicht meine Ueberlegung ſagte, daß dieſe An⸗ gelegenheit zu ſchnell, zu unvermittelt über Sie gekommen iſt, und daß ich Ihnen Zeit geben einem einzigen erregten Augenblick ſoll man nicht über ſein ganzes Leben entſcheiden!— Werden Sie mir geſtatten, nach einigen Wochen oder Mona⸗ „Ich habe nicht Sie, ſondern eine mir perſönlich fremde Frau gekränkt, und ich tat es pflichtſchuldigſt als Vertreter der Familie Jetzt kenne ich Sie, und ich ſtehe vor Ihnen in meiner eigenen Angelegen⸗ Die Familie geht mich in dieſem Au⸗ Eberhardt von Drewens⸗ berg als Menſch bittet Sie inſtändigſt um auch den Familie Drewensberg, die meinem 1 ſo ch f 16 e ain 1 5 ihrer Seite geſtanden.“ betrachte ich als meinen Feind.— zu müſſen.“. Ton inneren Widerſtrebens: Bruder: blick peinigt mich!... Niemals könnte ruhig ſein in Ihrer Gegenwart!— Sie und kommen Sie niemals wieder.“ und lief, um zu öffnen. „ſie zanken ſich ſchon wieder.“ 8 „Wer denn, Prinzchen, wer denn?“ Und unzertrennlich von ihr, denn Sie haben auf und einen langen Haarſchwanz?“ Sie unterbrach ſich, ſein Blick verwirete ſie Mit angſtvoller Haſt fuhr ſie fort:„Das An⸗ denken an meinen Mann iſt mir heilig, und wer mich darin ſtören und beirren will, den Können Sie ſich das nicht denken, Eberhardt von Dre⸗ wensberg?—— Sehen Sie mich nicht ſo an!“ ſtieß ſie plötzlich hervor.„Sie beleidigen mich — ich würde es nicht ertragen, Sie öfter ſehen Sie ſchöpfte tief Atem. Dann ſagte ſie, ſich gewaltſam zur Ruhe zwingend, mit einem „Ich haſſe Sie Eberhardt von Drewensberg, um dieſer Augen willen, dieſer ganzen Aehnlichkeit mit Ihrem Wie darf ein Mann auf der Welt ſich unterſtehen, auszuſehen wie er! Ihr An⸗ Gehen Es hatte ſchon vor einer ganzen Weile an der Korridortür in einer beſonderen Weiſe ge⸗ klopft.„Vater Hartochen!“ rief Heini vergnügt „Das iſt gut, daß du kommſt, Väterchen Harto!“ begrüßte er altklug den Ankömmling, „Die Mama und der neue Onkel!— Haſt Doch Vater Harto hörte gar nicht, was ſein kleiner Liebling ſagte. Er zog ſchnell das Pferdchen aus der Taſche und meinte:„Da, Prinzchen, ſpiele immer, ich komme bald und helfe dir.“ Und während Heini, von dem neuen Pferdchen begeiſtert, wieder in ſeine Ecke zurücklief, ſchritt Hartkopf der nur angelehn⸗ ten Tür zum Nebenzimmer langſam näher. Er lauſchte den aufgeregten Stimmen und ſpäte durch den Spalt aufmerkſam in Eber⸗ hardts Geſicht, ſchüttelte mehrmals bei Anitas Ausführungen mißbilligend den Kopf, und plötzlich ſtand er neben den Heißerregten, ohne hätte. „Gegen Sie— geben Sie, und kommen Sie niemals wieder“, rief Anita in dieſem Augenblick. Das klang für den alten Men⸗ ſchenkenner nicht wie ein kategoriſcher Befehl, ſondern wie ein Ausfluß grenzenloſer Seelen⸗ angſt, ein Notſchrei aus tiefſtem Innern. Das Geſicht Anitas war totenblaß. „Zwei Seelen wohnten, ach, in meiner Bruſt!“ zitierte er leiſe. Dann ſagte er harm⸗ los: 5 „Oh, pardon, ich ſtöre wohl!“ wandte dem Ankömmling ein finſteres Geſicht hatte ihn kaum erblickt 1 9 7 den vu guch das Pferdchen nicht vergeſſen, Väter⸗“ chen Hartoch auch eit auch ſcht daß einer von beiden ſeinen Eintritt bemerkt Ste ſchraken beide zuſammen. Eberhardt zu, aber Anita atmete wie erlöſt auf. Sie da klammerte ſie ich f ſeinen Arm. 8 w hober obere f anderes Urteil fällen wird, als das am 22. März, wo in einer Verhandlung über ein Urteil gegen Thyſſen gleichfalls die Zu⸗ ſtändigkeit des Kriegsgerichts in Mainz an⸗ erkannt wurde. Nach dem Spruch des Revi⸗ ſionsgerichtshofes werden Krupp und ſeine Direktoren in franzöſiſche Gefäng⸗ niſſe überführt werden.(Irkf. Nachr.) Frankreichs Bedarf an Ruhrkoks. Paris, 24. Juli.„Echo Nationale“ ſtelli feſt, daß Frankreich nach der amtlichen Zollſtatiſtik in den erſten 5 Monaten d. J. aus Deutſchland 1 144000 Tonnen Kohle und Koks erhalten habe gegen 3 597 000 Tonnen in den erſten 5 Monaten des Jahres 1922. Die Einfuhr von Kohle und Koks aus England betrug 1922 in den erſten 5 Monaten 5 183 000 Tonnen und 1923 in der entſprechenden Zeit 7 700 000 Tonnen. ö 1 1 Vetlbeſtänbige Einlagen bel den Sparlaſſen. R. F. Der Sparſinn war im deutſchen Volk noch im Weltkrieg ſehr gut entwickelt. Erſt die Nachkriegszeit mit ihrer fürchterlichen Geldentwer⸗ tung war von unheilvollem Einfluß und hat die Sparſamkeit des deutſchen Volkes nahezu vernich⸗ tet. Das Sparen hatte keinen Sinn mehr, man konnte auch niemand mit gutem Gewiſſen zum Sparen raten, weil die auf der Sparkaſſe angeleg⸗ ten Sümmchen und Summen in kurzer Zeit nur noch ein Hundertſtel, ein Tauſendſtel und heute nur etwa ein Sechzehntauſendſtel der Kaufkraft vor dem Kriege hatten. Die reinen Spareinlagen haben ſich ſeit 1913 bei den Sparkaſſen trotz der rieſigen Geldentwer⸗ tung nur um das 15⸗ bis 20fache vermehrt. Ver⸗ glichen mit der auf den ſechzehntauſendſten Teil geſunkenen Kaufkraft der erſparten Gelder iſt das eine ſehr betrübliche Feſtſtellung. 5 Eine tatſächliche Kapitalsbildung wie vor dem Krieg wird den mittleren und unteren Schichten des deutſchen Volkes bei dem fortdauernden Sin⸗ ken des Reallohnes und der Realgehälter und der zunehmenden Verelendung weiter Kreiſe kaum möglich ſein. Trotzdem wird der Mittelſtändler, der Beamte, der Angeſtellte und der Arbeiter ver⸗ ſuchen müſſen, für außerordentliche Anſchaffungen, für Krankheitsfälle, aber auch für Urlaube und Erholung ein paar Spargroſchen bei der Sparkaſſe anzulegen. Dieſe müſſen aber wenigſtens einiger⸗ maßen wertbeſtändig angelegt ſein, ſonſt wird es nicht gelingen, z. B. das Geld für einen Anzug zuſammenzubringen, weil die Anſchaffung infolge der weitergehenden Geldentwertung immer wieder eine größere Summe erfordert. Nun gibt es eine Reihe wertbeſtändiger An⸗ leihen, wie z. B. die Kohlenanleihe des Baden⸗ werks, Roggenanleihen ete. Die kleinſten Ab⸗ ſchnitte dieſer Anleihen koſten aber heute ungefähr 400 000 Mark. Summen dieſer Größe bringen aber die genannten Kreiſe nicht leicht zuſammen. Kleinere Abſchnitte werden wegen den großen Ver⸗ waltungskoſten nicht ausgegeben. Die Sparkaſſen müſſen deshalb aus Gründen der Volkswohlfahrt eine wertbeſtändige Einlage ermöglichen. Vor einiger Zeit ging auch eine Notiz durch die badiſchen Zeitungen, wonach in dieſer Richtung Erwägungen gepflogen wurden. Man hat aber ſeither nichts mehr gehört. Vielleicht findet folgende Anregung bei den Vorſtänden der Sparkaſſen einige Beachtung: Die Sparkaſſen geben Anteilſcheine dieſer gro⸗ ßen, wertbeſtändigen Anleihen von ein Vierzigſtel bis ein Zehntel der kleinſten Abſchnitte zu denſel⸗ ben Bedingungen aus wie die Anleihen, in denen ſie ſich eingedeckt haben. Eine Verluſtgofahr iſt für die Kaſſen kaum vorhanden und die Verwaltungs⸗ koſten können durch ein möglichſt einfaches Ver⸗ fahren ſehr nieder gehalten werden. Die Anteile müßten entweder Inhaberpapiere ſein oder auf die Perſon ausgeſtellte, nach Art der Reiſeſchecks mit der beim Kauf vollzogenen Unterſchrift des Inhabers. Zinsſcheine ſind nicht nötig, denn gegenwärtig wird auf den Zins der Einlage weni⸗ ger Wert gelegt als auf die Wertbeſtändigkeit. Wenn man will, kann aber auch bei der Einlöſung d. Anteile ein angemeſſener Zins vergütet werden. Die Anteile müßten möglichſt jederzeit, bei jeder Sparkaſſe einlösbar ſein. Kann der Sparer ſein Geld auf länger Zeit anlegen, ſo kann ihm gegen eine entſprechende Anzahl dieſer beſprochenen An⸗ teile ein Original⸗Wertpapier der betreffenden Anleihe ausgetauſcht werden. Ueber die Sicherheit der wertbeſtändigen An⸗ leihen iſt ein abschließendes Urteil nicht möglich, doch iſt anzunehmen, daß Anleihen, mit denen Sachwerte erſtellt werden, wie z. B. Waſſerkraft⸗ werke, die alſo für abſehbare Zeit ein Erträgnis abwerfen, gute Anlagen find. Denn die Erſtellung ſolcher Werke iſt, am Geldwert gemeſſen, immer noch billiger als zur Vorkriegszeit. Sinkt aber der zahlenmäßige Wert ſolcher Anleihen einmal, dann wird ſicher auch die Kaufkraft der Mark wieder ge⸗ ſtiegen ſein und der Erlös aus den Anteilen die⸗ ſelbe Kaufkraft haben wie das ſeinerzeit dafür aufgewendete Geld. e 894 W ce 0 e 9 d allgemein angenom⸗ 1 Gerichtshof kein pobei die Lokomotib ge beſchädigt und vier Wagen aus de Gleiſe gehoben wurden. Der 15 halb 5 Uhr fällige Perſonenzug mußte deshalb auf der Strecke Donaueſchingen⸗Villingen ausfallen. Im übrigen ſind keine Betriebsſtörungen ent⸗ ſtanden. Mannheim.(Ein ſchwerer Un⸗ fall) ereignete ſich geſtern nachmittag auf dem Bahnhof Waldhof. Der verheiratete Bahnarbeiter Daniel Schellmeyer aus Lam⸗ pertheim geriet beim Abfahren des Arbeiter⸗ Berlin ter die Räder, wobei ihm der Bruſtkorb zer- fiefeneinbruch, wie er in den Annalen der quetſcht wurde. Der Bedauernswerte hinter⸗ Berliner Kriminalpolizei bisher noch nicht läßt eine Frau und zwei kleine Kinder.— Der geſtrige Sonntag forderte beim Baden zwei weitere Todesopfer. Nachmittags 3 Uhr er⸗ zuges infolge Ausgleitens vom Trittbrett un⸗ trank im Rhein der 27 Jahre alte ledige Kauf⸗ mann Otto Hauſer, eine Stunde ſpäter im Neckar der 46jährige ledige Arbeiter Guſtav Klier. ö Rheinfelden.(Ein Ausländer.) Ein Fiſcher von hier fing dieſer Tage im Rhein Dieſe prächtige Fiſchart wurde vor Jahren in der Aar ausgeſetzt. Stockach.(Drei Gauner) verſuch⸗ ten hier bei der Volksbank durch telepho⸗ niſche Anweiſung einer Singener Bank mit⸗ tels gefälſchtem Scheck und ſelbſt ge⸗ ſchriebenem Ausweis 500 000 Mark abzuhe⸗ ben. Die Singener Firma iſt auf den Schwindel hereingefallen und hat die Volks⸗ bank hier zur Auszahlung angewieſen. Bei der hieſigen Volksbank wurde die Fälſchung erkannt, die Auszahlung abgelehnt und die Gauner verhaftet. IJ Ludwigshafen a. Rh.(Die Teue⸗ rung) in Ludwigshafen hat in den letzten Tagen geradezu beänaſtigende Formen ange⸗ nommen, die die Stadt an i Teuerung ſämtlicher deutſcher Städte ſtellen, obgleich auch in anderen deutſchen Städten Schon gegenüber der Nachbarſtadt Mannheim iſt der Preisunterſchied ein ganz bedeutender. Es ſcheint, als ob die Abſperrung Ludwigs⸗ hafens von manchen Kreiſen in ſchlimmſter Weiſe ſpekulativ ausgebeutet wird. + Aus der Pfalz.(Im Steinbruch.) Aus Hallgarten wird berichtet: Hier ereignete ſich in dem Hartſteinbruch Spreidel auf dem Lembe ein ſchwerer Unglücksfall. Die Arbei⸗ ter Franz Löffel und Friedrich Hablich waren in dem Steinbruch in 7 Meter Höhe auf einem großen Felſen mit Fortſchaufeln von Ge/ ſteinsmaſſen beſchäftigt. Plötzlich löſte ſich aus etwa 10 Meter Höhe eine größere Menge Ge⸗ röll und traf den Arbeiter Löffel direkt auf den Kopf. Dieſer riß in der Verzweiflung den Heblich mit ſich in die Tiefe und beide erlitten, lebensgefährliche Verletzungen. O Plankſtadt.(Unfall oder Ver⸗ brechen?) In der Nacht zum Sonntag wurde der 52jährige verwitwete Joh. Feuchter von ſeinem heimkehrenden Sohne in einer Blutlache tot aufge⸗ funden. Der Tote hatte ſchwere Kopfver⸗ letzungen; der Ober⸗ und der Unterkiefer ſind gebrochen. Die Tat iſt noch gänzlich unaufge⸗ klärt. Der junge Feuchter kam morgens ge⸗ gen 3 Uhr nach Hauſe und fand die Haustür ordnungsgemäß verſchloſſen. Man nimmt an, daß die Tat zwiſchen 12½ und 2 Uhr ge⸗ ſchehen iſt. Die Unterſuchung dieſes geheim⸗ nisvollen Vorganges iſt noch ſchloſſen. Bis jetzt haben ſich noch keinerlei Anhaltspunkte ergeben, ob ein Verbrechen oder ein Unglücksfall vorliegt. ö Neudenau.(Beim Pferdeſchwem⸗ men) in der Jagſt iſt der ledige 21jährige Sohn des Althändlers Dollenbach vor den Augen ſeines Vaters ertrunken. Germersheim.(„Geſundgebe⸗ tet“) Eine hieſige Frau ließ ſich durch eine Zigeunersfrau„geſundbeten“. Mit dem Ent⸗ gelt von Bettüberzügen und ſonſtigen wert⸗ vollen Sachen verſchwand die Zigeunerin. In⸗ zwiſchen iſt auch die kranke Bürgersfrau zur Beſinnung gekommen, aber ohne ihre Wert⸗ ſachen wieder zu erhalten. rat explodiert.) Hier erlitt ein 12 jähriger Knabe, der in Abweſenheit ſeinen Mutter auf einem Spirituskochapparat Milch ſchwere Brandwunden. Er mußte ins Kran, im Halbſchlaf.) In der geſtrigen Nach ſtürzte im Halbſchlaf die 14jährige Schülerin Thereſe Meier ſo unglücklich aus dem Fen⸗ ſter ihres Schlafzimmers, daß ſie alsbald ver, ſchied. f Kehl. Dem Gaſtwirt Ma; Fladt), der Lebensretter zweier franzöſiſcher bade waren aus Breslau zwei Millionen Mark zur Verfügung geſtellt worden, die er em Bezirkstam für die Tuberkuloſenfürſorge und andere mildtätige Zwecke überwies. Gaſt wirt Fladt 11 55 ortgeſetzt Glückwünſche auß es allen Teilen eutſchen Reiches. Ein ee Firma verband ihren Glück; 955 mit der 5 Flaſchen vo r bedürftic einen amerikaniſchen Sonnenfiſch. Schreiner nicht abge⸗ 4. Kirrlach. Der Spiritusappa abkochte, wobei der Apparat explodierte, ſehn kenhaus nach Heidelberg verbracht werden. Altſchweier(A. Bühl).(Todesſtur“ 8 n einer 1 g . 5 9 n Samstag beſuchte ein Schwer bigter den Zoologiſchen Garten g längere Zeit vor dem Tigerkäfig auf 1 ö 10 55 ſeine Hand in den Käfig. Da ſchlug r eine Tiger mit der Tatze zu. Der Schlag war ſo heftig, daß die Krallen durch den Un⸗ terarm hindurchgingen. Faſt das ganze Fleiſch wurde dem Manne, der bereits ein Holzbein beſitzt, vom Unterarme geriſſen. In ſchwer perletztem Zuſtände mußte er nach dem Kran⸗ kenhaus verbracht werden. b GMieſeneinbruch) Ein verzeichnet wurde, wurde geſtern nacht in den Geſchäftsräumen der früheren Hofjuweliere Roſenthal u. Sohn, Friedrichſtraße 69, aus⸗ geführt. Den Einbrechern, die die Tat von e vorbereitet haben müſſen, fielen Schmuckſachen im Werte von etwa 30 Milliar⸗ den in die Hände. Auf die Ergreifung der Täter haben die Geſchäftsinhaber 100 Mil⸗ lionen Mark und für die Wiederherbeiſchaf⸗ fung der geſtohlenen Koſtbarkeiten 10 Prozent des Wertes ausgeſetzt. 15885 R M 5 Tt)hßeorie und Praxis. „„In Ludwigshafen ſteht auf dem Markt ein ſran⸗ zöſiſcher Holzbau mit der großen Inſchrift: f Liberté, Egalité, Fratern it? 2 und darunter die Ueberſetzung: 5 J Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Aber über die Brücke nach Mannheim darf man beileibe nicht. 77 Das Urteil im Ehrhardt⸗ Prozeß. 1 Leipzig, 24. Juli. Von den weiteren Zeu⸗ gen führte der ehemalige erſte Generalſtabs⸗ e offizier der Brigade Ehrhardt, un ee 1 Hanſen, aus, daß Ehrhardt ihm einerzeil e ee geſagt habe, die Brigade handle nur im Rah⸗ men des größeren Ganzen. Ebrhardts Ein⸗ eine ſprunghafte Teuerung eingetreten iſt. fluß auf die Truppen ſei außerord weſen.— Der nächſte Zeuge, n Eid Volkmann, äußerte, daß er den Eindruc hatte, daß Ehrhardt durch den General Lütt; witz ſich gebunden fühlte und infolgedeſſen den Befehlen der anderen Generale nicht Folge leiſten konnte.— Dies beſtätigte ein weitere Zeuge, nämlich General v. Oldershau ſen, der hinzufügte, daß Ehrhardt glaubt er müſſe marſchieren, weil auch andere Trup⸗ pen marſchierten. Davon, daß Lütnwit keine Befehlsgewalt mehr gehabt habe, habe Ehr⸗ hardt nichts gewußt. Es ſei ihm auch, nichts davon geſagt worden. Im weiteren Verlauf des Verhörs führte der Zeuge zugunſten Ehr hardts an, daß dieſer nach einer Unterredung mit General v. Seeckt wieder der alten Regie rung mit ſeiner Brigade zur Verfügung ge⸗ ſtanden habe. Leipzig, 24. Juli. Die Dienstags⸗Ver⸗ handlung gegen die Prinzeſſin Hohenlohe⸗ Oeringen begann mit dem Plaidoyer des Oberreichsanwalts, der zum Schluß ſeiner Ausführungen ein Strafmaß von 8 Mo⸗ naten Zuchthaus beantragte, die in eine Gefangnisſtrafe von einem Jahr umzuwandeln ſei. e An ſeine Darlegung ſchloß der Oberreichs⸗ anwalt noch eine Charakteriſierung Ehr⸗ hardts. Er erklärte, auf dem Standpunkt zu ſtehen, daß politiſche Verbrechen auf die per⸗ ſönliche Ehre des Täters keinen Makel werfen könnten. Ehrhardt habe aber ein gemeines Verbrechen be⸗ gangen. Außer der Tatſache, daß er einen Meineid geleiſtet habe, ſei ihm ſein Ver⸗ halten gegen die Prinzeſſin Hohenlohe ſchwer vorzuwerfen. i Das Urteil gegen die Prinzeſ⸗ ſin von Hohenlohe⸗Oehringen lautet auf 6 Monate Gefängnis wegen Begünſti⸗ gung des Hochverrats in Tateinheit mit Meineid. Die Prinzeſſin hat die auf ſie ent⸗ fallenden Koſten des Prozeſſes zu tragen. Leipzig. 24. Juli. In der Bearün⸗ Handel und Volkswirtſchaft. 1 Der Leidensweg der deutſchen Mark. * Ende 1917 ſtand der Dollar noch auf rund 5 Mark, heute auf über 300 000. Dazwiſchen liegt der lange Leidensweg, den die deutſche Mark— mit dem deutſchen Volk ins Elend gehen mußte. Wie ſehr der Verſailler Raubpakt und die folgende politiſche Entwicklung, insbeſongere die Erpreſſung durch die Reparationen die Mark von Stufe zu Stufe abwärts warf, das zeigte eine erſchütternde Chronik des wirtſchaftlichen Niedergangs in Deutſchland, die unter dem Titel„Die Entwicklung der Reparationsfrage“ ſoeben erſchienen iſt.(Zen⸗ tral⸗Verl. Berlin W. 35.) Ohne jeden Kommentar werden hier geſchichtliche Ereigniſſe, Dollarkurs und Notenumlauf ruhig ſachlich nebeneinander geſtellt. Die politiſche Einwirkung auf den Dollarkurs iſt unverkennbar, anfangs noch in kleinem Ausmaß, ſpäter in wachſenden Dimenſionen. Als der Waf⸗ fenſtillſtand mit ſeinen harten Bedingungen be⸗ kannt wurde, ſtieg der Dollar von 7,33 auf 7,70. Als die Friedensbedingungen überreicht wurden, ſtand der Dollar auf 10,90. Deutſchland machte vergebliche Anſtrengungen, die ſchändlichen und er⸗ preſſeriſchen Bedingungen zu verbeſſern. Clemen⸗ ceau lehnt alles ab, der Dollar klettert auf 23,50. Nach der Mitteilung der Entente, daß die Kohlen⸗ lieferungen beginnen müſſen, ſtieg der Dollar von 75 auf 103. Als 1921 die Pariſer Beſchlüſſe 226 Milliarden Goldmark von Deutſchland forder⸗ ten, ſtieg der Dollar von 57 auf 67. Vom Lon⸗ doner Ultimatum an und während der Beſprechun⸗ gen des Garantiekomitees in Berlin über die Aus⸗ führung des Zahlungsplanes ſtieg der Dollar von 66 bis über 100. Das Wiesbadener Protokoll vom 6. Oktober 1921 über die deutſchen Sachleiſtungen ſteigerte den Dollar von 121 auf 150. Von der Entſcheidung des Oberſten Rates über Oberſchle⸗ ſien an ſtieg in 14 Tagen der Dollar von 158 auf 249. Im Juli bis Auguſt 1922 wurde die Mark ſtark geworfen, als Frankreich auf den geforderten Zahlungen im Ausgleichsverfahren beſtand und mit Zwang drohte, Deutſchland ſchließlich Mitte Auguſt 10 Millionen Goldmark überwies. Va⸗ mals ſtieg der Dollar(Ende Juli bis Mitte Auguſt) von 550 bis über 1000. Dieſe Vernich⸗ tung der Mark durch die Ententepolitik geht bis in die jüngſten Tage. Als die Ruhraktion angekün⸗ digt wurde(Januar 1923), ſtieg der Dollar von 9540 auf über 10 000 u. ſeitdem auf über ⸗300 000. Das Ende iſt noch nicht abzusehen. 1 8 0 * eee Hunderttauſendfache Deviſenkurſe. Bei der amtlichen Kursfeſtſtellung läßt ſich eine bedeutſame Aenderung in den Abſichten der Reichs⸗ bank konſtatieren. Sie verzichtet darauf, die ur⸗ ſprüngliche Stabiliſierungspolitik fortzuſetzen. Die Folge war zunächſt eine ſcharfe Kursſteigerung der fremden Deviſen in der amtlichen Notierung. Aber auch der Rückgang der Mark ließ ſich durch dieſe Maßnahme nicht aufhalten. Nach der letzten Nepyorker Notierung beſitzt das Pfund im Ver⸗ hältnis zur Mark den hunderttauſendfachen Wert der Friedenszeit, während der Dollar dieſe Grenze bereits überſchritten hat.„ Der Dollar 414 000! ee Newyorker 1⸗Uhr⸗Markkurs: 458 750, Berliner Depiſenkurſe(Geld) vom 24. Juli. Amſterdam⸗Rotterdam 161994(am Vortag, 23. 186657,50): Buenos⸗Aires 140448(˖18702,500; l⸗Antwerpen 20448,50(17047) 1 1 1 ö ö Nie Hunderllauſend fache Enlwerlung der Mart erreicht! 67431 56658); Kopenhagen 72219(61047); Stock⸗ holm 109125(92568); Helſingfors 11.770,50 (9675,50); Italien 18054,50(15 162); London 1895 250(1 560 000); Newyork 412965(349125); Paris 24738(20648); Schweiz 73715(61645,50); Spanien 58852,50(49875); Deutſchöſterreich(ab⸗ geſtempelt) 589,50(498,75)) Prag 12468,50 (1049,50); Japan 201495(169575); Rio de Ja⸗ neiro 43890(36658); Budapeſt 2892(3391); Jugo⸗ ſlavien 4413,50(3690,55); Sofia 4089,50(3391). Berlin, 24. Juli. Im allgemeinen war auch heute am Deviſenmarkt in den Ordereingängen eine rückläufige Tendenz feſtzuſtellen. Bei der Kursfeſtſtellung wurde erneut die Annäherung der hieſigen Kurſe an die Weltmarktparita: durchge⸗ führt. Dementſprechend wurde der Dollar amtlich auf 414000, engliſche Pfunde auf 1 900 000 feſt⸗ geſetzt. Im großen und ganzen erfolgte die Zuteilung im gleichen Ausmaße wie geſtern, nur in wenigen Valuten wurden bis zu 25 Proz. mehr bewilligt. Beſonders gilt dies von London und von den nor⸗ diſchen Deviſen. ö Mittwochs und Samstags keine Deviſennotierung. Nach Beſchluß des Berliner Börſenvorſtandes werden die Deviſen und Noten nur noch am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag amt⸗ lich notiert. ö Süddeutſche Vorſtellungen nach Beſeitigung der Deviſenordnung. Auf Grund einer Beſprechung mit den Vertre⸗ tern der bayeriſchen Wirtſchaft hat das bayeriſche Handelsminiſterium nunmehr die Aufhebung der Deviſenverordnung vom 22. Juni oder wenigſtens die Beleitigung ihrer verhängnisvollen Folgen auf den lebenswichtigen Wirtſchaftsgebieten beim Reichswirtſchaftsminiſterium dringend beantragt. Mit den Regierungen der ſüddeutſchen Länder wurde gleichzeitig in Verbindung getreten. Die wertbeſtändige Reichsanleihe. Bis zu kleinen Stücken von 20 Goldmark. Berlin, 24. Juli. Die Vorbeſprechungen über die wertbeſtändige Reichsanleihe, die geſtern im Reichsfinanzminiſterium begonnen haben, werden heute in engerem Kreiſe in der Reichsbank fort⸗ geführt werden. Das Reichsfinanzminiſterium iſt feſt entſchloſſen, eine in Papiermark ein⸗ zahlbare, auf Dollars oder Goldmark lau⸗ tende Anleihe aufzulegen. 45— Wie die Deutſche Allgemeine Zeitung meldet, haben die Beratungen über die Ausgabe einer deutſchen Goldanleihe gegen Papiermark⸗Einzah⸗ lung ſchon feſtere Formen angenommen. Die Anleihe, deren Höhe noch nicht feſtſteht, ſoll 112 Jahre laufen und mit 5 Prog. verzinſt wer⸗ den. Sie wird bis zu kleinen Stücken von 20 Gold⸗ mark ausgegeben. Die Einlöſung der Stücke eben⸗ ſo wie die Verzinſung erfolgt in Papiermark auf Grund des Dollarkurſes der ſpäteren Zeit. Die Reichsbank wird mit ihrem Goldbeſtand keine Garantie leiſten. ee Effektenfreiverkehr zurückhaltend. a Berlin, 34. Juli. Der Ordereingang bei den Banken iſt, ſowweit bisher zu üherſehen iſt, noch fehr gering, ſo daß eine Tendenz ſich noch nicht er⸗ ennen läßt. Im weſentlichen handelt es ſich jedoch bei dem zur Zeit ſchon voliegenden Auftrags⸗ eſtand faſt durchweg um Kaufaufträge. 5 Keine Berechnung von Stſickzinſen bei feſtverzins⸗ lichen Wert apieren. Nach dem bereits vor einer langen Reihe von Jahren die aa von Stückzinſen bei den Aktien in Wegfa e iſt, wird ſie laut Blättermeldungen durch die dom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter mit Zuſtimmung des Reichs vors 3 ee in lich ſt eralſſenen Verordnung auch bei den feſtverg! e ee r Prinzeſſin nicht wußte, ob Ehrhardt un⸗ ter die Amneſtie falle, ſo wußte die Prinzeſſin doch, daß Ehrhardt von der höchſten Juſtiz⸗ behörde verfolgt wurde. Die Prinzeſſin at auch Ehrhardt zu ſchützen geſucht, denn je war unterrichtet, daß die Polizei Ehr⸗ hardt zu ermitteln ſuchte. Ihre zweite ſchwere Straftat ſei der Meineid, deſſen Tatbeſtand feſtgeſtellt ſei. Sie habe den Mein⸗ eid bewußt wahrheitswidrig gelei⸗ ſtet, denn ſie habe ſich zuerſt geweigert, den Eid abzulegen. Wenn die Angeklagte auch un⸗ ter der Einwirkung der beiden gewiſſenloſen Verführer Ehrhardt und Liedig den Meineid lleiſtete, ſo ſei ſie deuͤnoch zu verurteilen, doch liegen daher Gründe für Strafmilde⸗ rung vor. Die Haft der Angeklagten könne der Staatsgerichtshofnichtaufheben und die Prinzeſſin wird daher nach der Urteilsverkün⸗ dung ſofort wieder ins Gefängnis ab⸗ 1 e ee ee Eine Verhaftung zur Flucht Ehrhardts. 6 Berlin, 24. Juli. Die„Deſſauer Zeitung“ teilt mit: In Bernterode wohnt ſeit Jahres⸗ friſt ein Freiherr von dem Buſch⸗Lohe, der mit einer Engländerin verheiratet iſt. Beide Eheleute ſind nun geſtern nachmittag auf Veranlaſſung des Oberreichsanwalts verhaf⸗ tet worden. Es wurde bei ihnen ein völlig ausgearbeiteter Plan über Ehrhardts Flucht gefunden. Das andere Schriftſtück entzog die Frau dadurch dem Zugriff der Polizei, daß ſie es verſchluckte. f Vermiſchtes. N Vierundswangzig Stunden. Die B. Z. a. M. erzählt: Am Abend um 8 Uhr 0 Ach harn! 15 e e e die Kr 7 als Schloſſer Rauſch entlarvt da. Um 8 Uhr 00 10 17 8 auf.. ha arlehenskaſſe in Würgburg einen Kraftw. ſohhen für den er 200 Million Mark erh dale Das Geld hatte er bei V. ausgegeben. f i a inalpolizei da. 1 7 Sein Parfüm. Onkel Heinrich nimmt ſeinen Tee und hält danach Klein⸗Elschen lachend 1 die Flaſche unter die Naſe:„Na, Elſe won das?“ Darauf prompt Elöchen:„Nach Pati!“ In der Apotheke.„Sechs Märk koſtet das Schlafpulver?— Hm, ſo ſehr lange wollte ich eigentlich nicht ſchlafen—— haben Sie nicht eins um 3 rk?“(Meggend. Bl.) Zitat.„Sage mir, wie war doch die Stelle im Fauſt, wo vom Ewig⸗Weiblichen die Rede iſt?“— „Das Weibliche zieht ſich ewig an.“ Mannheimer Märkte. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo in 1000 M. Zahlung: netto Kaſſe, ohne Sack, Waggon frei Mannheim. Preisnotierungen vom 23. Juli. Weizen inländiſcher 19.20, Weizen ausländi⸗ ſcher 174900, Roggen inländ. 151550, Brau⸗ gerſte 151600, Hafer inländ. 121500, Weizen⸗ kleie 800850, Rohmelaſſe 700, Wieſenheu 210 bis 240, Lugernekleeheu 220—270; Preßſtroh 160 bis 180. Tendenz feſt. Weizenmehl zweithändig 2 800 8 0 act f a i 1% unheimer viehmarktt Für den Schlachtviehmarkt am Montag betrug der Auftrieb: 79 Ochſen, 144 Bullen, 301 Kühe und Rinder, 176 Kälber, 39 Schafe, 868 Schweine. Bezahlt wurde pro Pfund Lebendgewicht für: Ochſen 1. Kl. 2830 000 M., 2. Klaſſe 26—28 000, 3. Kl. 2224 000, 4. Klaſſe 1822 000 M.: Bul⸗ len 1. Klaſſe 22—24 000 M., 2. Kl. 2022 000, 3. Klaſſe 1820 000 M.: Kühe und Rider 1. Kl. 2831000, 2. Kl. 26—28 000, 3. Kl. 2224 000 M., 4. Kl. 19—21 000 M., 5. Kl. 16—19 000 M.; Kälber b) 38—40 000 M., c) 3638000 M., d) 3436000 M., e) 32— 34000 M.; Schafe: a) 1718 000 M., b) 15416 000 M., e) 1415 000 M., Schweine a) 44—45 000 b) und c) 4344000 M., d) 4243 000 M., e) 4142 000 M., Sauen 88—42 000 M. Tendenz: mit Großvieh Kälbern geräumt; mit Schweinen zan ein Graf v. Hobenau als Untermieter in 0 SSS 2 2 2 Geſchäfte⸗Eroffnung u. upfehlung. 2 Der verehrl. Einwohnerſchaft, insbeſondere der werten Nachbarſchaft, zur gefl. Mittelung, G daß ich im Hauſe meiner Eltern, Verl. Alexan⸗ derſtraße 50, eine Werkstätte eröffnet habe. Es wird mein Beſtreben ſein,( alle mir zugewieſenen Reparaturen mit größter Sorgfalt auszuführen und ſichere jederzeit reelle und billige Bedienung zu. Hochachtend Peter Wedel 2. Sohn von Ludwig Wedel. SSO OO Medizinal Verband Viernheim Morgen Freitag, den 27. Juli, abends ½9 findet in der Götheſchule eine a 1 ßer or de 15 7 General⸗Verſammlung ſtatt, zwecks Auflöſung des Verbandes. Wegen Wichtig⸗ keit der Tagesordnung iſt es Pflicht eines jeden Mitgliedes zu erſcheinen. Der Vorſtand. Kaninchen⸗Zucht⸗Verein Sonntag, den 29. Juli Tunz⸗Unterhaltung zim Gaſthaus„Z. Kalferhof“ Es ladet höfl. ein N Der Vorſtand. en A ig I 110 f Inn 650 70 Pfond ller, Schuh- Reparatur- 4 11 lde. lebhaft, ittelmäßig, kleiner Ueberſtan d... wurden wir herzlich gliedern des dortigen K 6 I zunächſt in unſer Lokal geführt bis uns die Glocken zur Kirche riefen. Wir hatten dle Ehre, das Hochamt durch unſern Geſang zu verherrlichen. Nach dem Hochamt gingen wir zur Beſichtigung des Schwetzinger Schloſſes, unſer Führer brachte uns durch jedes Zimmer und jeden Winkel und gab uns die nötigen Erklärungen dazu. Die Bewunderung unſerer Mitglieder über die alter⸗ tümlichen und kunſtvollen Einrichtungen und Gegenſtände war nicht allzugering. Danach ging es zum Mittageſſen, dasſelbe war gut und billig und ſie gingen alle befriedigt vom Tiſch—? Um 2 Uhr gingen wir zur Mittagsandacht in der es uns ſehr gut ge fiel in bezug auf Ord⸗ nung und wir hätten noch mehr Viernheimer Sodann hielten wir Umſchau in dem prachtvoll angelegten Schloßgarten mit ſeinem kunſtvollen Denkmälern und Anlagen. Nach Rückkehr in unſer Lokal trafen wir den ganzen Kirchenchor Schwetzingen an, der mit uns die übrige Zeit in einen gemütlichen Teil ver⸗ Beide Chöre wechſelten mit heiteren Liedchen und der hochw. Herr Stadtpfarrer richtete einige Worte an die Verſammelten und dankte beſonders für den freundſchaftlichen Beſuch Gleich nach 7 Uhr zogen wir alle ſehr munter dem Bahnhof zu. Dieſer Tag wird allen in beſter Erinnerung bleiben.—— Gleizeitig machen wir darauf aufmerkſam, daß wir am nächſten Sonntag zur Kircheinweihung nach Hüttenfeld gehen; Treffpunkt und Abmarſch am neuen Friedhof punkt 12 Uhr. Mögen ſich alle aktive wie auch paſſive Mitglieder zu dieſem Zeitpunkt einfinden. richtiges Kirchweihwetter beſcheert ſein. 1 1 72 1 55 — Arbeits⸗Juvaliden. Auf das Inſerat betreffend Verſammlung mit Ausnahme ſolcher von Auswärts, deren hinein gewünſcht. wandelte der Viernheimer. in heutiger Nummer, in der Götheſchule, weiſen wir an dieſer Stelle hin. Hoffentlich wird 0 b * Waldfeſt des Sportvereins am„Ochſen⸗ brunnen“ nächſten Sonntag. Für einen unter⸗ haltungsreichen Sonntag Nachmittag hat der ngen. angekon empfangen von einigen Mi⸗ n Kirchenchors und wurden 100 Meter Lauf für Sportler Über 30 Jahre. Spannende Kämpfe ſind zu erwarten. Für Ver⸗ gnügungen beſteht ein Tanzboden ſowie eine Kegelbahn. Gute Speiſen und Getränke ſind ebenfalls zur Stelle. Die Ehrenpreiſe für die Läufe ſind im Schuhhaus Hirſch am Rathaus ausgeſtellt.(Stehe Inſerat). 0 f 5 Feudenheim, 25. Juli. Bet der geſt⸗ rigen Verſteigerung zweier Aecker im Maße von 14 und 17 Ar wurden über 130 Millionen ge⸗ boten und zugeſchlagen. f ö Bekanntmachung. Betr.: Kleieverteilung. 1 ö Vom Kommunalverband wurde uns ei Quantum Kleie überwleſen, die an Kleintierhalter und Mllchlieferanten abgezeben werden ſoll. Intereſſenten wollen ſich am Freitag, den 27. Juli 1923 bei uns Zimmer 26 melden. Der Preis ſtellt ſich vorausſichllich auf 130000 Mk. pro Zentner.. 1 Viernheim, den 26. Juli 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim i gez: Lamberth. i Gemeindekaſſe. Hiermit ergeht Mahnung auf: 1. Gas- u. Stromgelder pro Mai 1923 2. Inſtallations⸗ u. Prüfungsgebühren pro 1922 mit dem Bemerken daß nach Ablauf von 10 Tagen Pfandung erfolgt. Viernheim, den 26. Juli 1923. Jöſt, Rentmeiſter. Anzeigen müſſen ſofort bei der Aufgabe bezahlt werden, ttags ſewie auch in der iutreſſan n à 100 1 70 Stafetie und 10 Alte Herre uns auch r. Betrag durch Nachnahme erhoben wird, oder ſolcher von Firmen, mit denen der Verlag in lfd. Rechnung ſteht,.„Vternh. Anzeiger“, Dollar heute Vormittag: 658000 Mk. —— * Arbeits⸗ werden auf Sonntag We 2 Ine aliden ane kittag 2 Uhr zu einer außergewöhnl. VBerſammlung in die Götheſchule eingeladen. Der Vorſtand. Verloren aing im unteren Feld ein gelber Kuabenkittel. Um Rückgabe bittet Stumpf Waſſerſtr. 38. Entlaufen eine grau⸗weiße Gans. um gefl. Rückgabe wird gebeten. Mannheimerſtr. 5. Entlaufen ein ſchwarz⸗grauer Schnauzer auf den Namen Vokk hörend. Der Wlederbringer be⸗ kommt Belohnung bet Michael Belz Ludwigſtr. 10. 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Muna g in schwarz, Lack und den lur amen und enn. eee, Se ee 2 N 85 1 Sport⸗Verein 09 Bheim. 25 5 5 27 Einladung zu dem am nüchſten Sonntag, den 29. Juli 1923 9 „am Ochſenbrunnen“ ſtattfindenden Waldfeſt verbunden mit Wettläufen, 100, 200 u. 400 Meter, Stafettenlauf. Eut⸗ Beginn der Wettkämpfe vorm, halb 10 Uhr. ſcheidungen nachm. Tanz⸗ u. Kinderbeluſtigung, Preiskegeln. f r Wirtſchaft in eigener Regie. Aufſtellung des Feſtzuges an der„Sportzentrale“ nachm. 2 Uhr. Die hieſigen Sport⸗ und Turnvereine ſowie die verehrl. Geſangvereine werden um zahlreiche Beteiligung gebeten. Die verehrte Einwohnerſchaft ladet beſonders herzl. ein Der Feſtausſchuß. 25 85 d eee Or. Nudolf Boſſert empfiehlt ſich den hieſtgen Einwohnerſchaft für fachärztliche Behandlung. Be⸗ handlung der Mitglieder sämtlicher badiſchen und heſſiſchen Krankenkaſſen. Wie e S pre chſtunden: Tägl. von 2—7 Uhr nachm. Viernheim an Hügelſtr. 11. 2 Neucſachen eher At. die Hrwerel dieſes Plates A Großer Transport erſthlaſſiger Läufer- und eee I.