Bekanntmachung. Betr.: Verkauf von Frühkartoffeln. Seitens einiger Ortsbürger wurde uns emeldet, daß hler Frühkartoffeln zu einem Preis n 10000 Mk. pro Pfund verkauſt werden würden, während ſolche in Mannheim zu 8000 k. pro Pfund erhältlich ſeien. Wir erachten ſen Preis für entſchieden zu hoch und bitten bitten die Erzeuger, die ohnedies gereizte 0 5 115 kartoffelbedürftigen Bevölkerung ur erartige ungerechtfertigte Preiſe n noch zu erhöhen. 0 10 e 5 Betr.: Verſteigerung des Dunges im gemein⸗ heitlichen Faſelſtoll. Kommenden Mittwoch, den 8. ds. Mts. nachmittags 5 Uhr wird der Dung im gemein⸗ heitlichen Faſelſtall(ca. 15 Wagen) an den Meiſtbietenden nochmals öffentlich verſteigert. Zaufolge 2 ſorgungsſtelle Dar wurde der Stallpreis ab 6. Auguſt 1928 eferr b 12 000 M: für das Liter erhöht. wollen am 2 8 b den 8. Demgemäß treten folgende Milchpreiſe in Donnerstag, den 9. Augn 923 auf Landwirtſchaftskamr Kraft: 9 0 ſutſetem Büro Nr. 26 dementſprechen ag Erhebung. i 12000 MR. ab Stall ſttellen. Bel der Anmeldung iſt gleichzeitig an n„„ 5 13800 Mk. ab Odenwaldaufkäufer zugeben, welche Menge Kohle gewünſcht wird.. Morgen Mittwoch Vormittag können. die 16800 Mk ab Sammelstelle. Ziuſagrentenempfänger, die ſich für ihren Zirl. und Sezialeenten daule die Bes N Winterbedarf bereſts Kohle oder Holz beſchafft, willigungen für Kleiurentner zur Ausz⸗ ihre Rechnung aber noch nicht beglichen haben, zahlung und zwar von 8—10 Uhr A— K, von kann an Stelle der Kohlen das Holz oder dle 1012 Uhr g.. eee Kohlenrechnung bezahlt werden. 0 10 wird 175 5 1 0 um Mitteilung 90 ür 5. ejenigen gebeten, die den„Anzeiger“ nicht Heſſiſche eee Viernheim halten onen, 80 Jö ſt. ö Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Falle 3600 W. Die 10 geſpaltene 155 f elle 2500 Mk. für lokale u. 3500.— Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile Inſerate finden im„Biernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. 8000.— Mk.— Vei öfteren Wiede e Donnerstag, den 9. Auguſt 1923 Vieruheimer Nachrichten Der„Biernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche Bezugs preis beträgt 40000 Mk.— Da 5 de of. bezogen monatlich 69000.— Mk. b Nedaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Betr.: Die Gemeinde⸗Viehwage im Faſelſtall. Die Wiegegebühren für die Gemeindevieh⸗ wage ſind ab ſofort wie folgt feſtgeſetzt 1. für ein Stück Großvieh 20000 Mk. 2. für ein Stück Kleinvieh 10000 Mk. ceſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr 36 40. Jahtg. ä— 5 lernhelm, f f Bekanntmachung. A Am 24. 7. 1923 nachts gegen 3 Uhr wurde im hieſigen Domanialwald beim Forſtfrevek ein Handwagen beſchlagnahmt, der, falls ſich Betr.: Erhöhung des Einzugsgeldes. Der Gemeinderat hat in ſeiner Sitzung vom 17. ds. Mts. das Einzugsgeld mit ſofor⸗ tiger Wirkung auf 14 000 000 Mg. erhöht. Poſtſcheckkouto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. See, Zuverläſſige Rabatt. Beilagen: pro 100 10000.— Betr: Zuckerverſorgung. 5 Wir haben heute den Spezereihändlern die e für den Auguſt⸗Zucker zuſtellen aſſen. Dieſelben ſind von dieſen auszufüllen und mit den Beſtellmarken A für Auguſt 1923 am Freitag, den 10. Auguſt 1923, vormit⸗ tags auf unſerem Büro Nr. 26 abzugeben. Wir erſuchen daher die Verſorgungsberech⸗ tigten die oben bezeichnete Beſtellmarken ſofort an ihre Händler abzuliefern. Wer dieſe Friſt nicht einhält, kann bei der Zuckerzuweiſung nicht berückſichtigt werden. offen. Den Schwerbeſchädigten auf die Zuſatzrenten für die und Oktober Vorſchüſſe zur werden. Der Beſchluß liegt während einer Woche zur Entgegennahme etwaiger Einwendungen bel uns Betr.: Winterhilfsmaßnahmen; hier Beſchaffung von Brennmatertkal für Kriegshinterbliebene und Schwerbeſchädigte. bliebenen, die Tenerungszuſchüſſe erhalten, ſoll ſoweit möglich Heizmaterkal beſchafft werden. Zur Finanzierung dieſes Unternehmens ſollen und Kriegshinter⸗ Monate September Verfügung geſtellt wird. nicht der Eigentümer meldet, am Donnerstag, den 9. Auguſt 1923, vorm. 9 Ahr im hieſ. Nathaushof öffentlich verſteigert Vierubeim, den 6. Auguſt 1923. Heſſiſches Polizeiamt N e ee ü hene. Bieruheim: Zeitungs- Träger Gemeindekaſſe. Lt. Beſchluß der Finanzkommiſſion ſoll mit der Reſtzahlung an Gemeindeſteuer für 1922, worüber dle Steuerzettel bereits zugeſtellt ſind, der zehnfache Betrag an Gemeindeſteuer für 192 als Abschlagszahlung bezw. als Pp Viernheimer Anzeiger. Daſelbſt wird auch ein Buchdrucker-Lehrling gegen zeitgemäße Vergütung eingeſtellt. . ren Größte krgiebigkelt! 4 npulver 9 —.— Jerireier bei der Landkundschaft gut einge- führt, für leieht verkäufl. Artikel bei hohem Verdienst sofort gesucht. Ausführliche Bewerbungen mit Angabe von Referenzen an Badenig 6. m. h. I., Marisruhe-Grünwinkel 107 N 1 Häalchen Helbig Ha Vemersbdch Vermdͤhlte Viernheim Sterkrade 6. Hugust 1923 9 8 9 0 — PB ⁵³ð¹Ü¹·̃ ² Üdw̃] ·¶ Verloren am Sonntag abend auf der Straße von Muckenſturm nach Käfertal das Werkzeug für ein Motorrad. Der redliche Finder wird gebeten, dasſelbe geg, gute Belohnung in der Geſchäftsſtelle des Viernh. Anzeiger abzugeben. * Füllofen für Arbeitsraum zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. — Sportplatz Morgen Mittwoch treffen wieder prima, erſtklaſſige Ferkel U. Tauer schweige Ae ein u. werden zu den billigſten Tagespreiſen ab⸗ gegeben bei Tagesordnung: 1. Müller, Weinheim J 4. Telephon 448 Wilhelmſtr. 4. 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Auguſt 1923, vorm. 9 Uhr, kommen im Saale des Gaſthauſes„Zum Darmstädter Hof“ in Lampertheim öffentlich melſt⸗ bietend zur Verſtelgerung: 1. Aus Abteilung Untere Wildbahn 10 u. 16 und Obere Wildbahn 22 und 26. Eichenſtammholz 4. Kl. 71 5. Kl. 163 Stück mit 67,98 Im., mit 110,67 Fm. 2. Aus Abteilung Untere Wildbahn 16, Obere Wild⸗ bahn 22, 25 und 28. Kiefern⸗Schnittholz 1. Kl. 1 Stück mit 2,12 Fm. 2. Kl. 8 Stück mit 9,04 Im., 3. Kl. 3 St. mit 3,04 Fm. 3. Aus Abteilung Untere Wildbahn 1 und 4. Fichten⸗Stammholz 4. Kl. 1 Stück mit 0,74 Im. ba Kl. 5 Stück mit 0,47 Fm., 5b Kl. 6 Stück mit 1,31 Fm. ö Wegen Beſichtigung des Holzes wolle man ſich an Herrn Förſter Zlmmermann, Forſthaus Wildbahn (Poſt Hemsbach) wenden. Lampertheim, den 3. Auguſt 1923. Oberförſterei Lampertheim. 2 Muſahen feder At N liefert ſchnell, gut und billig n die Pruckerei dieſes Blattes Junger Baulhbeamter Stück mit 38,22 Fm. 6. Kl. 336 St. a Gut eingeübte, ältere 75 n 57 f eſtgehalten, ſucht möbliertes Zimmer ogie. Offerten 0 an 177 lle ds. Bl. zu richten. gerichtshof zu wenden, da das ganze Problem kerbund anhängig gemacht werden könnte richts hof zu ſichern, deſſen Mitglieder be⸗ tion im Sinne der Annullierung der ergäbe, daß es der deutſchen Regierung keine erzielen. 5 Das zweite Memorandum entwickelte den f Beeeiligungsſcheine an deutſchen Unternehm⸗ 11 a zu schaffen, die ein Anrecht auf 25 Pro⸗ 5 v 5 9 n Fernſprecher Nr. 217 3 8 a Amt VBiernbeim. Der Weltgerichtshof.— Die interalliierten 5 Schulden. London, 7. Auguſt. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ iſt überzeugt, daß der Premierminiſter und Curzon ſich keineswegs noch einmal in eine Reihe langwieriger, geheimer und zweckloſer Erörterungen mit Pa⸗ ris und Brüſſel hineinziehen laſſen wer⸗ den. Es ſei nicht richtig anzunehmen, daß Großbritannien unter keinen Umſtän⸗ den unabhängig handeln werde. Bei der Antwort auf Poincarés Fragen werde die 1 0 0 Regierung zweierlei zu beachten n. Die Regierung habe es erſtens trotz des Berichts der Berater der Krone bisher noch nicht für angebracht gehalten, die R echt⸗ mäßigkeit der Ruhrbeſetzung auf Grund des S 18 anzuzweifeln, aber ſie würde beſtimmt nicht auf die Möglichkeit ver⸗ zichten, ſich in dieſer Beziehung an den Welt⸗ der Ruhr und der Reparationen beim Völ⸗ und da Präſident Coolidge dem Verneh⸗ men nach verſuchen wolle, die Genehmigung des Senats zum Beitritt zum Weltge⸗ reits einen amerikaniſchen Richter enthalten. Die Beſorgnis, mit der Poincars ſich bemühe, England zum formellen Ver zicht auf dieſe Waffe zu veranlaſſen und ſich mit einer vollendeten Tatſache abzufinden, müßte bereits als Warnung dienen. Zweitens ſollte das Schatzamt und das Foreign Office jede vorzeitige Ak⸗ alliierten Schulden vermeiden, zumal man glaubt, daß Präſident Coolidge eine bal⸗ dige Regelung in der noch ausſtehenden Frage der alliierten Schulden an die Vereinigten Staaten gewünſcht hat. In dieſem Falle könnte eine Verſtändigung zwiſchen Ame⸗ rika und Großbritannien, den bei⸗ den Gläubigernationen, nur zum Vorteil ge⸗ reichen. Die Reparalionsfrage. Die belgiſchen Reparationsvorſchläge. Paris, 6. Auguſt. Dem„Petit Pariſien“ wird aus Brüſſel berichtet: Das Graubuch, in dem die belgiſche Regierung die von ihren Sachverſtändigen ausgearbeiteten te chni⸗ ſchen Berichte über die Repara⸗ tionsfrage veröffentlichen werde, werde drei Studien von 35 Seiten Umfang umfaſſen. Die erſte Studie beſchäftige ſich mit den deutſchen Einnahmequellen, die zu Repara⸗ tionszwecken in Anſpruch genommen werden könnten, und wirft die Frage auf, welches Erträgnis man durch die deutſchen Eiſenbah⸗ nen, durch gewiſſe Monopole von Gebrauchs⸗ artikeln und durch Kohlenlieſerungen erwar- ten könne. Die belgiſchen Sachverſtändigen ſtellen feſt, daß die Tarife der Eiſenbahn niemals der Markentwertung ge⸗ folgt ſind und daß die Ausgaben für den Be⸗ trieb unverhältnismäßig hoch ſeien. Eine Be⸗ rechnung auf Grund der Vorkriegseinnahmen ernſtlichen Schwierigkeiten bereiten würde, durch Ausbeutung der Eiſenbahnen jährlich einen Ertrag von 1 Milliarde Goldmark zu Gedanken, zu Gunſten der Reparattonskaſſe m erzielten Nettonutzen gäben. Studie beſchäftigt 10 den, en und Ausgaben des dlage der Ex⸗ ſche Deutſchland ſteht allein. England verzichtet auf weitere zwechkloſe Erörterungen? überſchuſſes von 1000 Millionen Goldmark zu dem Schluß, daß gewiſſe Einnahmen ohne ernſte Ungelegenheiten für das deutſche Bud⸗ get für die ins Auge gefaßten Garan⸗ ten der allgemeinen Budgetverwaltung een t— zogen werden könnten. Italiens Reparations⸗Standpunkt. Paris, 7. Auguſt. Der„Gaulois“ ſchreibt zur Veröffentlichung der italieniſchen Antwort auf die engliſche Note vom 20. Juli: Die Auffaſſung Italiens weiche nicht erheblich vom franzöſiſch⸗belgiſchen Programm ab. Es ſei allerdings wahrſcheinlich, daß Italien ſich die Räumung des Ruhrge⸗ biets anders denke als Frankreich, da es ſich mit Bürgſchaften begnügen wolle, wäh⸗ rend Frankreich verlange, daß die Zurückzieh⸗ ung der Truppen nur nach Maßgabe der von Deutſchland geleiſteten Zahlungen erfolgen ſolle. Es ſei aber nicht zu vergeſſen, daß Italien in ſeiner induſtriellen Erzeugung von der Ruhrkohle abhängig„ſei. Italien habe infolgedeſſen Eile, wieder zu einer Normalproduktion im deutſchen Bergwerksbezirk zu gelangen. Deutſchland ſteht allein. London, 7. Auguſt. Alle politiſchen Kreiſe ſind ſich hier über die Berechtigung der Wa r⸗ nung einig, Deutſchland ſolle ſi ch nicht ausſchließlich auf England verlaſſen. Der Berichterſtatter des Daily Chroniele bezeichnet es als außerordentlich be⸗ dauerlich, daß amtliche deutſche Kreiſe ſich an den geringſten Anhaltspunkt klammern und immer noch hoſſen, es werde ſich cine ſo weit⸗ gehende Meinungsverſchiedenheit unter den Alliierten offenbaren, daß England veranlaßt würde, Deutſchland zu unterſtützen. Man müſſe eine ſolche Anſicht, ſo führt das Blalt aus, als bedauerlich bezeichnen, weil ſie Deutſchland zur Fortführung des paſſiven Widerſtandes ins Blaue hinein ermuti⸗ gen würde. Ichwelzer Vedenlen und Erwägungen. Zürich, 7. Auguſt. Aus den Kreiſen des „Volksbundes für die Unabhängigkeit der 1 wird der„Züricher Poſt“ geſchrie⸗ en: Sollte es dazu kommen, daß linksr hei⸗ niſche Gebiete irgendwie von Deutſch⸗ land abgetrennt und— um der Abtrennung einen milderen Schein zu geben— der Kon⸗ trolle und militäriſchen Obhut des Völker⸗ bundes unterſtellt würden, dann wäre für die Schweiz der Augenblick gekommen, in dem ſie zu erwägen hätte, ob ein weiteres Verblei⸗ ben im Völkerbund ſich noch mit ihrem Staatsintereſſe vereinigen ließe. Als Mit⸗ glied des Völkerbundes wäre die Schweiz an dem, was unter der Kontrolle und militäri⸗ ſchen Hut des Völkerbundes am Rhein ge⸗ ſchähe, mitbeteiligt und dafür verantwort⸗ lich. Sie wäre damit in Händel der Groß⸗ mächte verſtrickt, was, wenn der latente Kon⸗ flitt zum kriegeriſchen Austrag käme, ver⸗ hängnisvollſte Folgen für die Schweiz haben müßte. Unſere Vorfahren, heißt es in der Zuſchrift weiter, die ſich von aller ausgeſpro⸗ chenen Bindung und Parteinahme in den großen europaiſchen Konflikten fernzuhalten wußten, waren zweifellos klüger als unſere Staatsmänner von 1919, die eine ſo ſtarke und verhängnisvolle Bindung wie den An⸗ chluß an die Allianz der Völkerbundsgroß⸗ mächte vollzogen haben. Es wird gut ſein, wenn man in Bern alle Eventualitäten ſchon heute ins Auge faßt, damit, wenn nötig, die Bindung rechtzeitig gelöſt werden kann, die bei verſpäteter Löſung die Schweiz früher oder ſpäter in die unvermeidlichen kriegeri⸗ ſchen Auseinanderſetzungen der europäiſchen eiches auf der Grun 5 15 pril bis Juni 1922 eines Ausfuhr⸗ Großmächte hineinzerren mütze. —4 Lebeushaltun hein und Ruhr. Die franzöſiſche Bergwerksregie. Eſſen, 7. Auguſt. Die Verſuche der Fran⸗ zoſen, die Koksproduktion in Gang zu bringen, erſtrecken ſich bisher auf 13 Zechen. Es wurde den Franzoſen von deutſcher Seite erklärt, daß es bei den Verſuchen leicht zu Unglücksfällen kommen könnte. Die Franzoſen haben jedoch ihre Verſuche trotzdem weiter vorgenommen. Vorläufig ſtudieren ſie noch die Syſteme der deutſchen Koksöfen. Wenn tatſächlich, wie dies leider zu erwar⸗ ten iſt, eine Maſſenausweiſung der Ruhrbergleute jetzt einſetzen ſollte, ſo wäre dadurch eine Lage geſchaffen, der das wohnungsarme Deutſchland kaum Herr wer⸗ den kann. Es liegt auf der Hand, welche hy⸗ gieniſchen und moraliſchen Folgen dieſe Woh⸗ nungsnot haben muß. Die Familien werden hat. Nicht gleichgiltig dagegen iſt die ſtändige auseinandergeriſſen, die Kinder von den El tern getrennt; ein Haushalt iſt ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn dieſer Zuſtand monatee⸗ lang andauert, bedeutet er trotz aller Fürſorge eine ſolche Verwahrloſung und Demorali⸗ ſierung von Tauſenden von Familien, daß ſich die Folgen für das Leben des Geſamtvol⸗ kes fiber kurz oder lang bemerkbar machen müſſen. Re Parleifübtet beim Reichs lauzler. Goldanleihe und Steuern. Berlin, 7. Auguſt. Zu der heutigen Be⸗ ſprechung der Parteiführer mit dem Reichskanzler waren, wie die„Zeit“ meldet, im Gegenſatz zu den früheren Ge⸗ pflogenheiten alle Parteien zuſammen eingeladen. Die Konferenz, die ſich mit der gegenwärtigen politiſchen Lage befaßte, dau⸗ erte über drei Stunden. Vor allem galten die Verhandlungen der Erörterung der Frage, wie durch die von der Regierung geplanten Steuern und die Ausgabe einer wertbeſt ändigen An⸗ leihe der fortſchreitenden Inflation und ihrer verderblichen Wirkungen zu ſteuern ſei. Es ergab ſich dem Blatte zufolge eine volle Uebereinſtimmung darüber, daß die Goldanleihe des Reiches durch die von der Regierung bereits mitgeteilten Garantien und ſofort flüſſig zu ma⸗ chende Steuern auf eine feſte wertbeſtän⸗ dige Baſis geſtellt werden müſſe. Ebenſo ergab ſich Uebereinſtimmung über die Notwendigkeit der Steuerleiſtungen ſelbſt. Einſchränkung des Perſonenverkehrs. Berlin, 7. Auguſt. Die Notwendigkeit, in der nächſten Zeit alle Kräfte der Eiſenbahn für die' Beförderung der le benswichtig⸗ ſten Güter, beſonders der Ernte, einzu⸗ ſetzen, wird zu Einſchränkungen des Perſonenverkehrs führen müſſen. Der Reichsverkehrsminiſter unterſagte daher die Führung von Sonderz ügen zu ermäfig⸗ ten Preiſen grundſätzlich. Weitere Einſchrän⸗ kungen werden nach Maßgabe der Verkehrs⸗ lage folgen. 5 Die Bemühungen des ſters können unterſtützt und läſtigere Reichsverkehrsmini⸗ br. M. Alnzlelle Dochenſchan. Goche vom 28. Juli bis 4. Auguſt.) ö(Nachdruck verboten.) 1. Geldverſchlechterung und Geldbefeſtigung. Die in den letzten Wochen vor ſich gegan⸗ gene ſprunghafte Verſchlechterung der Mark hat ſchon zu Beginn der Berichtswoche einen Dollarkurs gebracht, welcher die erſte Million überſchritt. Wenn nicht durch die Stillegung der Banknotenpreſſe ein Halt geboten werden kann, iſt ſelbſtverſtändlich mit einer weiteren Verſchlechterung zu rechnen, deren Fortſchrei⸗ ten ja auch in der Berichtswoche nicht verhin⸗ dert werden konnte. Wird der zuſammentre⸗ tende Reichstag einen Weg zur Befreiung aus einem nachgerade unerträglich gewordenen Zuſtande bringen und endlich einen materiel⸗ len Rückhalt für unſere Papierwährung ſchaf⸗ fen? Es iſt doch letzten Endes gleichgültig, ob man die Dinge der Wirtſchaft im Spiegel gro⸗ ßer oder kleiner Zahlen betrachtet, wenn mam ſich an die großen Zahlen einmal gewöhnt unüberſehbare fortlaufende Vergrößerung dieſer Zahlen, die jeden Beſitzer von Papier⸗ mark zur Markflucht treibt. Dieſe Markflucht führt nicht nur im Inlande dazu, daß oft Ge⸗ genſtände gekauft werden, welche man gar nicht dringend benötigt, ſie führt vor allen Dingen dazu, daß mit deutſchem Papiergeld im Auslande fremde Zahlungsmittel und Maß. nahmen verhütet werden, wenn ſich in der Oeffentlichkeit der Gedanke durchringt, daß die Zeit nicht dazu wigetan iſt, Feſte und Luxusfahrten zu unternehmen. Auch Ver⸗ zu feiern ſammlungen zu wiſſenſchaftlichen und ähn⸗ lichen Zwecken ſollten auf beſſere Zeiten ver⸗ ſchoben werden. Deer Höchſtſatz des Grundlohnes. Berlin, 7. Auguſt. Mit Wirkung ab 13 Auguſt wurde, wie das Reichsarbeitsmini⸗ ſtertum mitteilt, der Höchſtſatz des Grund⸗ lohnes auf das Vier fache und im beſetz⸗ ten Gebiet auf das Fünffache der regel⸗ mäßig veröffentlichten Reichsindexzahl der koſten feſtgeſetzt. ö Forderungen in fremden Zahlungsmitteln ge⸗ kauft werden, ſodaß die deutſche Papiermark das Ausland durch ein Ueberangebot über⸗ ſchwemmt und im Kurſe ſinken muß. Auf dieſe Weiſe entſteht ein Zuſtand, wel⸗ cher mit einer paſſiven Handelsbilanz der Wir⸗ kung nach vollſtändig identiſch iſt. Die Käufer ausländiſcher Werte halten dieſelben feſt, theſaurieren ſie, laſſen ſie alſo dem Auslande ßegenüber nicht zur Wirkung kommen, tun alſo ſo, als ob wir mit dem Kauf von Dollars und Deviſen dem Auslande gegenüber gar keine Anſprüche gewonnen hätten, das Aus⸗ land dagegen kauft bei uns im Inlande mit den billig erworbenen Mark Waren auf und da Le Kaufkraft der Mark im Inlande grõ⸗ ßer iſt als im Auslande, entſtehen bei uns dadurch kleinere Gegenforderungen als unſer ſeinerzeitiger Aufwand war. Die Stillegung der Notenpreſſe iſt der erſte aber auch hinrei⸗ chende Schritt zur Feſtwährung, der auch die verſteckten Deviſen, Dollars und Franken wie⸗ der zum Vorſchein und zur Wirkung bringen kann. Die Markflucht hört ſofort auf, wenn der Eigentümer der Mark nicht mehr zu be⸗ fürchten braucht, daß ihm ſchon am nächſten Tage die Mark in der Hand durch den Noten⸗ neudruck des Reiches weggeſteuert wird. Dann ſinkt auch die Neigung zum Deviſenkauf, da man dann endlich weiß, was man an der Mark hat. Die Mark muß Wertmeſſer ſein, der ſeſt iſt, ſie kann viel oder wenig ſein, was man hinter ihr zu ſuchen hat, iſt faſt gleichgiltig ge⸗ genüber der Tatſache, daß man ſchon ſeit Wo⸗ chen mit Beſtimmtheit weiß, daß man nie ts Beſtimmtes mehr hinter ihr ſuchen kann. Der Verkehr braucht einen beſtimmten Wertmaß⸗ ſtab. Die Größe des Maßſtabes kommt erſt in zweiter Linie. Wenn es zur Zeit mit klei⸗ nen Zahlen bei kleinen Sachen noch nicht geht, dann arbeiten wir in Gottes Namen noch eine Zeit lang mit großen. Wenn es auch nicht gerade wirtſchaftlich iſt, ſich bei den geringfü⸗ gigſten Dingen des täglichen Bedarfs mit großen Zahlen zu bewerten, ſo iſt dies doch ein Kinderſpiel gegenüber der Tatſache, daß in⸗ nerhalb weniger Wochen dieſe Zahlen für die gleichen Sachen auf das zehnfache vergrößert haben. Eine Unſumme von wirtſchaft⸗ lichen Kräften muß jeden Tag für die Neuein⸗ ſtellung und Neuberechnung aufgewandt wer⸗ den und dies alles, weil die Notenpreſſe nicht ruht. Die Regierung und die Reichsbank ha⸗ ben ſchwer gefehlt, als ſie glauben machen wollten, daß die Stabiliſterung ohne Still⸗ legung möglich ſei, was hier von Anfang an e Stillegung ohne etont wurde. Wenn die Stillegung ohne en Staat nicht möglich 1 unt und entſprechend gehandelt werden. Und un dieſe Erſchließung ohne g f der Leiſtungen an die Entente nicht mögli ſt, ſo muß man dies immer wieder betonen. Die bisherige Vogelſtraußpolitik nützt nicht ö Air müſſen durch genügende wertbeſtändige Steuern, die Handel, Induſtrie und Land⸗ wirtſchaft betreffen, den Haushalt des Reichs ſund der Einzelſtaaten ins Gleichgewicht brin⸗ 1 was übrig bleibt von dem, was wir zur Erhaltung unſeres Lebens und unſerer Be⸗ triebe nötig haben, können wir für Kriegs⸗ entſchädigungen vorſehen, um die Entente zu⸗ frieden zu ſtellen. Erſt die Balanzierung des Haushalts Staates ſchafft die Möglichkeit, das roheſte und tückiſchſte aller Steuermittel, die Noten⸗ preſſe, mit deren Hilfe das Reich ſeit Kriegs⸗ lab ſeinen Geldbedarf gedeckt hat, außer Be⸗ rieb zu ſetzen. Hier liegt der Krebsſchaden icht in der Papierwährung an ſich. Nicht die oldmark, die der Zentralverband des deut⸗ ſchen Großhandels aus Anlaß des Zuſammen⸗ bruchs der zweiten Markſtützung wie bisher ſo jetzt auch wieder verlangt, iſt es, was wir bſolut brauchen, ſondern die Feſt mark. Sie kann ſich an die Goldmark anlehnen, auch an den Gold⸗Dollar oder auch an das Pfund Sterling, ebenſogut auch an das Kilo Fein⸗ gold. Der Goldpreis des Weltmarktes iſt zwar auch nicht abſolut feſt, aber ſeine Schwen⸗ kungen ſind doch nicht ſo, daß dadurch irgend⸗ wie der Wirtſchaftsverkehr in Frage geſtellt. und eine zu Stockungen und größten Verlu⸗ ſten führende Unſicherheit herbeigeführt wird. Die Goldwerteinheit braucht nicht im In⸗ lande zu liegen, ſie kann auch in Newyork no⸗ tiert ſein, für Goldrechnung iſt ein Goldſchatz nicht die unbedingte Vorausſetzung. Ein ſo⸗ fortiges Aufgeben unſerer Papierrechnung iſt nicht notwendig, ſie muß nur in ein feſtes Verhältnis zur Goldrechnung gebracht werden. Das iſt aber nur möglich, wenn einmal und in erſter Linie die Notenpreſſe ſtillgelegt wird und dann auch wenn bis zur Erreichung einer Stabiliſierung das Reich mit Interventions⸗ käufen auftritt, ſobald größere Markangebote auftreten. Sobald eine Stabiliſierung erreicht iſt, die ein Vielfaches der Goldmark über die Papiermark ergibt, welche geſtattet, durch Streichung der Nullen zu kleinen Zahlen zu kommen, iſt ein diesbezügliches Geſetz zu emp fehlen. Auf die Tatſache, daß bei uns im Inlande zur Zeit die Kaufkraft der Goldmark größer iſt als vor dem Kriege, und im Aus“ lande braucht dabei keine Rückſicht genommen zu werden, denn dieſer Unterſchied beſteht tat ſächlich, er braucht alſo auch nicht gleich zu verſchwinden, ſo wenig als er heute verſchwin⸗ det, wo doch jedermann davon weiß. Eine an⸗ dere Ware als Gold könnte ſelbſtverſtändlich ebenſo als Wertmeſſer genommen werden, wir haben aber keine, die mit den gleichen Eigen⸗ ſchaften ausgeſtattet iſt und ſich als Wertmeſſer ſo bewährt hat. Ueber Papiergeld als Sach⸗ geld in Anlehnung an einen feſten Wertmeſ⸗ ſer ſoll vielleicht einmal in geſondertem Auf⸗ ſatze geſprochen werden. Wenn Papierwäh⸗ rung nicht verwäſſert wird, kann ſie ganz gut der Goldwährung gleichwertig ſein und ſich an ſie anlehnen, ohne daß wir Gold bei der Reichsbank anzuſammeln brauchen. Darauf ſeyr der im letzten Bericht angedeutete Wäh! rungsvorſchlag hinaus. N f 2. Bezugsrechte. 5 0 In letzter Zeit wiederholt ſich die höchſt bebenk⸗ liche Erſechinung, daß Unternehmungen ihr Ak⸗ tienkapital erhöhen, ohne den altein Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen. In der Berichts⸗ woche hat beiſpielsweiſe die A. E.G. den Entſchluß zur Erhöhung ihres Aktienkapitals um 300 Mil⸗ tionen in der Weile herausgebracht, daß ſie dieſe Aktien einem Bankkonſortium zu beſtmöglichey 2 plänen der Regierung, die in dem Vorſchlag owe Sie wi Erhöhung kein ö ern durch d lichſt viel Geld hereinbringen. glichke ber Ausübung eines Bezugs rechtes ſoll für den Aktionär ein Entgelt dafür ſein und iſt es auch, als derſelbe vorher ſchon durch ſeine Kapitalbetei⸗ ligung durch Aktienerwerb auch das Unternehmer⸗ riſiko auf ſich genommen hat. Wenn dieſe Chance künſtig den Aktionären durch die Unternehmungen, d. h. durch die Verwaltungen derſelben genommen werden ſollten, ſo wäre dies eine Erſcheinung, ge⸗ gen welche ſich alle Aktionäre mit der größten Entſchiedenheit auflehnen müßten. Gerade in der durch die Geldentwertung faſt dipidendenloſen Nachkriegszeit ſpielt dieſes Bezugsrecht für den Aktionär als einigerwaßen in Betracht kommen⸗ der Erſatz für Dividende eine bedeutende wirtſchaft⸗ liche Rolle, ſo daß darauf weniger als je verzich⸗ tet werden kann. Zumal die Zuwendung des Be! zugsrechtes auch vom Willen der Aktionäre ab⸗ hängt, ſollten dieſe in einer ſo wichtigen Frage keinerlei Unklarheit aufkommen laſſen. N 3. Die Börſe. Es hängt mit der Geldentwertung zuſammen, daß zu Beginn der Berichtswoche ſich vor Heraus⸗ kommen der Millionenbanknotenſcheine in der großen Verkehr Zahlungsmittelknappheit ſich geln tend machte, die auch auf die Börſe zurückwirkte. Die Kurſe ſind deswegen der Geldentwertung nicht vollſtändig gefolgt, ſondern bleiben hinter ihr immer noch zurück, obwohl einzelne Papiere, ins⸗ beſondere Montanwerte, Kursſteigerungen von mehreren Millionen Prozent erzielten. Das Pub⸗ likum hat die Sachlage inzwiſchen doch begriffen und war, wie hier ſeit Monaten empfohlen wird, mit Abgaben außerordentlich zurückhaltend. Um die Wochenmitte waren für die nachſtehenden will⸗ kürlich herausgegriſffenen Werte gegen das Ende der Vorwoche folgende Kursſteigerungen in Tau⸗ ſend Prozent erzielt: Deutſche Bank 800, Dis⸗ kontogeſellſchaft 800, Anilin Treptow 1300, Bad. Anilin 1300, Allgem. Elekt.⸗Geſ. 935, Bergmann 1150, Schuckert⸗Nürnberg 3000, Siemens und Halske 9500, Deutſch⸗Luxemburger 6000, Gelſen⸗ kirchener 40007000, Harpener 7800, Phönix⸗ Bergbau n. Pt. 3050, Berlin Anh. Maſch 600, Karlsruher Maſch. 400, Stöwer Nähmaſch. 750, Daimler 270, Neckarſulmer 300. f Beim Vergleich ſind vorſtehend die Kurſe der vorausgehenden Börſe zugrundegelegt, wenn eine Notiz geſtrichen war oder es iſt ſtatt der Frank⸗ furter die Berliner Notierung genommen oder umgekehrt oder eine vorbörsliche Notierung. Die im letzten Bericht ausdrücklich empfohlen geweſene Atien der Berlin⸗Anhalt. Maſch.⸗Fabrik ſind mit 600 Punkten um 75 Prozent ihrer Notiz vom 27. Juli geſtiegen, ähnlich liegt es mit den eben⸗ falls empfohlen geweſenen Aktien der Deutſchen Bank. Die Kursſteigerungen der ſchweren Werte ſind prozentual teilweiſe ſchon nicht mehr groß, obwohl auch jetzt noch die Valutapapiere ſtark be⸗ vorzugt werden, insbeſondere Montanwerte, che⸗ miſche Werte, Elektrizitätsaktien, auch Maſchinen⸗ ſabriken. Die Akten der Bergmannmverke, die hier mehrmals empfohlen waren, ſind ſtark nach⸗ gerückt, ſind aber gegen Schuckert verhältnismäßig doch noch zurückgeblieben. 4. Ratſchläge. Aktien weiter als Anlage behalten, ſoweit Werte zuverläſſiger Werke in Frage ſind, mit freiem Gelde kaufen, Bankwerte und Elektrowerte erfter Firmen ſind noch gute Anlagen, ſteigen bis zur Regelung des Geldweſens vorausſichtlich weiter. Aus dem Reich. ile ſcharſe Krit an den neuen gleuer ⸗ vorſchlügen. ö Berlin, 4. Auguſt. An den neuen Steuer⸗ eee Wören. eines Rhein- und Ruhropfers gip⸗ feln, übt der„Deutſche“, das Berliner Organ der chriſtlichen Gewerkſchaften, ſcharfe ö noch als ein wir Geldentwertung aufzuhalten, irgendwie ir Gewicht. Tatſächlich läuft das Rhein⸗ und Ruhropfer nur auf eine einmalige Abgabe am 31. Auguſt hinaus, die nicht einmal ihrer Höhe nach e befriedigt. Will man wirklich den Beſitz heranziehen, und will man wirklich durch Anziehen der Steuerſchraube die Inflation aufhalten, dann muß ſofort für den Monat September ein Vielfaches der Fe nochmals erhoben werden. erner iſt, um des ſozialen Ausgleiches und um der Gerechtigkeit willen für die Ver m ö⸗ gensſteuer, die zu Anfang des nächſten Jahres zum erſtenmal erhoben wird, ein be⸗ ſonderer Zuſchlag für die neuen Reichen und für diejenigen zu ſchaffen, die ſich ſowohl von der Zwangsanleihe haben drücken können, wie auch auf Grund der 88 33 a und b des Ein⸗ kommenſteuergeſetzes praktiſch keine Einkom⸗ menſteuer zu zahlen brauchen.“ Der Deutſche Gewerkſchafts⸗ bund wird, wie der„Deutſche“ weiter mi⸗ teilt, in dieſer Richtung dem Reichsfinanzmz niſter Mae Vorſchläge überreichen „Das Reichskabinett aber möchtet! wir“, ſo ſchließt er,„mit aller Deutlichlei! darauf aufmerkſam machen, daß es für die ge⸗ ſamte politiſche Lage unerträglich iſt, wen ſogar ſchon namhafte Induſtrielle die Anſich⸗ äußern, daß auch das ſogenannte„Rhein Ruhropfer“ wiederum ein voller Schlag ins Waſſer iſt.“ Tnlerualonglet nhalt ö Ailebeuskongreß. eee tu. Freiburg, 6. Aug. Nachdem der Sonntag mit Feierlichkeiten aller Art ausgefüllt war, die in einem Feſtkonzert im illuminierten Stadtgarten ihren Abſchluß fanden, haben geſtern vormittag die ſachlichen Arbeiten mit dem Bericht über den Stand der Friedensbewe⸗ gung in den einzelnen Ländern begonnen. Der ungariſche Prälat Gießlein führte den Vorſitz. Als erſter Redner erſtattete Generalſekretär und Chefredakteur„Jeone⸗Republique“, Hoog aus Frankreich, den Hauptbericht. Von den grundſätz⸗ lichen Fragen der Friedensbewegung und den Methoden ihrer Durchführung ging er über zur Darſtellung des Kampfes der Dinge in ſeinem Lande. Er hob hervor, daß entgegen der Auffaſ⸗ ſung, die man aus der offiziöſen Preſſe in Frank⸗ reich kenne, der kleine Mann ſich durchaus auf den Friedensgedanken ſich einzuſtellen beginne. Die Anhänger von Mare Sanguier hätten in ihrem Lande Kundgebungen erlaſſen, die ihnen den beſten Beweis erbracht hätten, wie der Friedensgedanke in Frankreich Fortſchritte mache. Der nächſte Redner. Profeſſor Royſſen, Vor⸗ ſitzender der franzöſiſchen Völkerbundsliga, über⸗ brachte die Grüße ſeiner Bewegung und wünſchte lebhaft die Zuſammenarbeit aller pazifiſtiſchen Gruppen. Nach ihm nahm Prof. Quidde das Wort. Er wies darauf hin, daß ſeine Vereinigung 19 pazifiſtiſche Gruppen in Deutſchland umfaſſe, die an der Erhaltung des Friedens und an der Förderung der Friedensbewegung arbeiten. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede betonte er, wie Deutſchland unter dem Schein des Wohlergehens leide als Auswirkung der offtziellen Politik Frank⸗ reichs. Weiter ſprachen noch Delegierte aus Li⸗ tauen, Polen und ein Vertreter vom proteſtanti⸗ ſchen Friedensbund Neumarks. Am Nachmittag begann die erſte Ausſchußſitzung über die Frage„Religiöſe Idee und Nationalis⸗ mus“. Dieſes Thema wurde in der Abendſitzung weiter ſortgeführt. Unter dem Vorſitz von Dr. Kritik. Das Blatt ſchreibt u. a.: Michel ergriff als erſter Redner der Religions- ins b ße Glied der Völker ſein. Ausland. Coolidges politiſche Richtlinien? London, 7. Aug. Die„United Preß“ veröffent⸗ licht eine Meldung, wonach die Politik des neuen amerikaniſchen Präſidenten Coolidge in folgende Punkte zuſammengefaßt werden kann: 1 1. Eine Nichtbeteiligung Amerikas am Völker⸗ bund; 2. Anſchluß an den Haager Schiedsgerichts⸗ hof, ohne daß dieſer Anſchluß jedoch eine Anerken⸗ nung des Verſailler Vertrages bedeutet; 3. Zurück⸗ zuhlung der alliierten Kriegsſchulden unter ver⸗ nünftigen Bedingungen. 1 4. Nichtbeteiligung Amerikas an der Ruhrfrage, außer wenn Amerika von den interalliierten Mäch⸗ ten dazu eingeladen würde; 5. genaue Durchfüh⸗ rung des Alkoholverbots mit dem Vorbehalt, daß es den ausländiſchen Schiffen erlaubt iſt, in den amerikaniſchen Territorialgewäſſern Alkoholvorräte an Bord zu führen. Liſſabon, 7. Auguſt. Teixeira Gomez iſt mit 121 Stimmen zum Präſidenten der Republik gewählt worden. e e Aus dem Reich. Del Einzelhandel im Wirlſchafts kampf. Geſchäftsruhe am 9. Auguſt.— Vom 10. Auguſt i ab ſechsſtündige Verkaufszseit. Die Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhan⸗ dels gibt bekannt: Die ſeit dem Krieg gegenüber dem Einzelhandel beſtehende Ausnahmegeſetz⸗ gebung hatte zur Folge, daß dieſer größtenteils ſeine Subſtanz bereits verlor. Die mit der ſortſchreitenden Geldentwertung für den reellen Handel immer unerträglicher werdenden Beſtim⸗ mungen der Preistreiberei und die Preisſchilder⸗ verordnung drohen dem Einzelhandel den letzten Reſt ſeiner Subſtanz zu entziehen und zwingen 1 ihn, ſeine Funktion gänzlich einzuſtellen. Die Vorſtellungen der Spitzenorganiſation bei den zuſtändigen Regierungsſtellen vermochten es bisher nicht, für den Einzelhandel eine gleichberech⸗ tigte Stellung innerhalb der verſchiedenen Grup⸗ pen des Wirtſchaftslebens zu erre hen. Wegen der Unmöglichkeit ausreichender Verſorgung infolge der geſetzlichen Zwangsmaßnahmen faßte die Pauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels als Spitzenorganiſation im Einvernehmen mit den Großberliner Ortsgruppen den Beſchluß. in Ber⸗ lin am 9. Auguſt die Geſchäfte zu ſchließen, und vom 10. Auguſt ab die Verlaufszeit zunächſt auf ſechs Stunden zu verkürzen. Es wurde zu⸗ nächſt davon Abſtand genommen, die erwähnten Maßnahmen auf die Lebens- und Genußmittelge⸗ ſchäfte auszudehnen. 605 Unruhe in Dresden. Dresden, 7. Auguſt. Geſtern abend kam es im Stadtinnern zu erneuten Anſamm; lungen und Zuſammenſtößen. Der Alte Markt mußte durch berittene Schutz⸗ mannſchaft geräumt werden. Schließlich be⸗ wegte ſich ein Zug von meiſt jungen Demon⸗ ſtranten nach dem Hauptbahnhof. Die Polizei ſetzte zwei Hundertſchaften und berit⸗ tene Schutzmannſchaften ein, die den Platz vor dem Hauptbahnhof räumten. Die Kaffee⸗ häuſer und Gaſtſtätten haben geſchloſſen. Ge⸗ mäß Androhung geht die Schutzmannſchaft von jetzt ab mit aller Schärfe gegen die De⸗ monſtranten vor. b 1 — ernährungspolitiſchem u Wie uit drztben unſern Schuldigern. Roman von E. Krickeberg. 23 Nachdruck verboten. „Manches Kind läßt ſich beſſer durch Güte kleine Strolch mit ſeinem ſonnigen Geſichtchen ſieht Liebe als durch Strenge erziehen, und der mir ganz danach aus, als ob er viel brauchen könnte.“ Anita ſchüttelte den Kopf.„Es iſt heiten des Lebens behltet wird nig, er wird ſich ſeine Stellung müſſen. etwas abſchlagen kann?“ „Er wird hoſſentlich niemals dieſe Methode Anita ablenkend. Das Geſpräch hatte eine Wendung erproben— ſie iſt ſo niedrig!“ ſagte genommen, die ihr nicht behagte. „Singe doch“, rief Heini vom Tiſch her, „aber nicht Tonleiter, weißt du“. „Du ſcheinſt ja ein perfekter Geſangsver⸗ ſoll ſtänviger zu ſein, kleiner Mann! Was ich denn ſingen!“ nicht gut, wenn ein Knabe zu ſehr vor den Rau⸗ „und be⸗ ſonders Heini.— Seine Zukunft iſt nicht ſon⸗ erkämpfen Dazu gehören Feſtigkeit und Kraft.“ „Vielleicht erſchmeichelt er ſie ſich auch. Ob wohl irgend jemand dieſem kleinen Schelm haſt du denn dieſe Lieder?“ mer vor.“ gewünſchten kenne ich leider nicht.“ nebaum, o Tannebaum, haſt du mal Blätter“.“ nenbaum. „Das war nicht richtig“, erklärte doch der Tame, wie es heißt.“ auch nicht.“ bum. Auf einmal rief er: hardt.— Sieh' doch Onkel Gberhar dichen.“ „das iſt ja dein Papa!“ „Heini“, rief die Mutter erſtaunt,„woher „Die Mutter Müllern ſingt ſie mir im⸗ Brigitte ſchien die Sache großen Spaß zu machen.„Weißt du kein anderes Lied? die Heini war entrüſtet. So ſinge:„O Tan⸗ ſchöne Und Fräulein von Steltz ſang den Tan⸗ Heini, „du haſt den Rupprecht vergeſſen! Mutti, ſag' „Das mußt du tun, ich kenne deinen Text „Andermal“, meinte Heini,„hab“ jetzt keine Zeit!“ und er blätterte weiter in ſeinem Al⸗ „Mutti, Mutti, hier iſt Onkelchen Eber⸗ Ans Anitas Geſicht wich alle Farbe.— „Dummes Kind“, brachte ſie mühſam hervor, „Darf ich das Bild anſehen?“ fragte Frl. von Steltz. Und dann ſtand ſte neben Heini. Ihre Backe an ſeinen Krauskopf lebnend, beugte ld ind vertiefte ſich in die noch jünger geweſen zu ſein als dort.“ tantenzeit am erbprinzlichen Hofe. vor etwa zebn Jahren.“ auch ſchon verlobt?“ ſchehen“, es klang einſilbig, ablehnend. über Stirn und Augen. ihr freier aus der Bruſt, fragte:„Und wer iſt denn der Onkel hardt?“ ihm fehr ähnlich, und ich fürchte, Heini wechſelt den eigenen Vater bereits mit ſo leicht vergeſſen.“ ſchwer- Gemälde“, ſagte ſie,„Ihr Gatte ſcheint hier „Die Aufnahme ſtammt aus ſeiner Adju⸗ Das war „Damals kannten Sie ſich ſchon? Waren „Das iſt erſt einige Jahre darauf ge⸗ Brigitte ſtrich ſich langſam mit der Hand Die natürliche Farbe kehrte in ihr Geſicht zurück, und der Ton kam als ſie ablenkend Gber⸗ „Der Bruder meines Mannes.— Er ſſeht ver⸗ dem Onkel.— Es iſt zu ſchmerzlich, daß Kinder „Es iſt ein Gin“, ſagte Brigitte.„Wenn man ſchon in ſo jungen Jahren anfangen wollte, ſeine Erinnerung mit unvergeßlichen Schmerzen zu belaſſen, würde man ja ſchließ⸗ lich der Bürde erliegen müſſen. Im ſpäteren Leben iſt das Vergeſſen ohnehin ſo unendlich vergeſſen zu können, wo es ſein muß.“ kehrte er zu ſeinem Thema zurück. „Mutti! Onkel Eberhardt hat Erdbeeren vergeſſen“, ſchmollte er. „Aber Heini Erdbeeren mit, wie du dir nur kannſt.“ „Schad't nichts! Onkel ſeine auch.“ ins Geſpräch,„würdeſt du die annehmen?“ Wort.“ f harnt wird gewiß auch noch Wort halten.“ „Ne ſchnt“ tobte Heini. verstimmt. unſerer Naturen. Ich meine gerade, es iſt das Zeichen eines charaktervollen Menſchen, Heini hatte aufmerkſam zugehört. Aber da er nicht verſtand, was da geſagt wurde, doch die Ich bringe dir doch ſo viele wünſchen ſchmecken „Wenn ich der wn Erdbeeren mitbringen wollte. Hein“, miſchte ſich Fräulein v. Steltz „Ach“, meinte Heini wegwerfend,„Onkels und Tanten verſprechen kleinen Jungens im⸗ mer einen ganzen Berg voll und halten nicht „Aber ich helle Wort, und Onkel Gber⸗ „Witte, befurten Sie das ind nicht in der Erſimeruntz am ſeinen Onkel“, ſagte Anita uf Sachſen zeigte als ſie vor dem 1 0 ie nger au i„40 mit Aufruhr und Bürgerkrieg warnte. Meichsregierung it ihm die Anlwort nicht schuldig geblieben. Doch auch darüber hat ſich der rote ſächſiſche Miniſterpräſident wieder gemopſt; er hält darin— vor aller Oeffentlichkeit!— dem Reichs⸗ kanzler eine regelrechte Standrede und ſpielt zu⸗ ſammen mit„ſeiner“ Regierung ſowie ſeiner ſon⸗ ſtigen roten Gefolgſchaft die gekränkte Leberwurſt! Aber nicht allein das: Er droht: „Sofern die Reichsregierung die ſächſiſch e Regierung in eine Lage bringt, welche es dieſer N W erlaubt, de ſchweigen, iſt die fächſiſche Regierung bereit, nicht nur zahlreiche Dokumente im Wortlaut zu veröffentlichen, a 6 95 auch vor der Oeffentlichkeit darzulegen, daß ihrerſeits alles getan worden iſt, um durchgreifende Maßnahmen der Reichsregie⸗ rung auf wirtſchaftspolitiſchem, ſteuerpolitiſchem, anderen Gebieten herbeisuführen. Die ſächſiſche Ae legt auf das entſchie⸗ denſte dagegen Verwahrung ein, daß die Reichsregierung in fe ellen e den e S en ohne jeden Anlaß in der verletzendſten Weiſe als Ausgangspunkt von Beſtrebungen kennzeichnet, die ſich gegen den Beſtand und den inneren Frieden des Reiches vichten.“ Aͤbgeſehen davon, daß es völlig unsweck⸗ mäßig, höchſt unklug und durchaus unzeit⸗ gemäß erſcheint, wenn Mißhelligkeiten swiſchen der Reichs⸗ und einer Landesregierung auf dem Wege einer öffentlichen Zeitungsfehde ihre Erledi⸗ gung finden(oder auch dadurch verſchärft werden!), ſo iſt die Sprache Dr. Zeigers über das Mindeſt⸗ maß des ſimpelſten politiſchen Takts ſich hinweg⸗ neuerlichen g unſeres Volkes beſonders ſchlecht ahſihneiden und damit noch mehr als bisher aun gepowert werden. Da die wirtſchaftlichen Intereſſen der einzelnen gebilde⸗ ten Berufe untereimmander zu verſchiedenartig ſind, als daß ſich die Vertretungen zu einer machtvollen Initiative zuſammentun könnten, muß die An⸗ tegung von anderer Stelle ausgehen. Im In⸗ land wie im Ausland muß auf die furchtbare Gefahr aufmerkſam gemacht werden, welche herauſ⸗ beſchworen wird, wenn die deutſche Kulturſchicht zugrundegeht. Wir haben allzu lange den Kul⸗ tus der ſchwieligen Fauſt getrieben, als daß ſich im deutſchen Volke eine Maſſenbewegung zur Er⸗ rettung der Bildungsſchicht entfachen ließe. Aber letzten Endes fördert man die kulturellen und wirtſchaftlichen Intereſſen aller Volksteile, wenn man dafür ſorgt, daß unſere Bildungsſchicht lebensfähig bleibt und in den Stand geſetzt wir 1 ihre Kultur und ihre Kenntniſſe der 1 ſenden Generation zu vererben. Dr. Cr. Rhein und Ruhr. Aufrechterhaltung des Widerſtandes. Berlin, 6. Auguſt. Aus den Kreiſen der Gewerkſchaften und Betriebsräte im Ruhrge⸗ biet wird den Blättern zufolge berichtet, daf der paſſive Widerſtand im Ruhrgebiet nicht durch Kommandos und auch nicht durch eng⸗ liſche Wünſche beendigt werden könne. Beſon⸗ ders die Eiſenbahner erklären, ſie würden auch nicht einen Schritt auf der Regiebahn fah⸗ ihnen einen dahingehenden Befehl ſetzend, ſo robuſt und klobig, daß dem guten Herr eine ſanfte Abkühlung wohl recht gut täte. Der Herr Miniſterpräſident des„roten Paradieſes“ weiß wohl ſelbſt am beſten, daß manches ſtinkt in ſeinem Bezirk. dort zu hören bekommt, von völliger Anarchie nicht gar ſehr weit entfernt: Wilde Streiks, Umzüge, Bedrohung, Mißhand⸗ lung friedlicher Bürger, Herausholen Arbeitswil⸗ liger aus den Betrieben, offener Landfriedens, bruch ſind an der Tagesordnung. Man kann bald nicht mehr von verhülltem, ſondern von unverhüll⸗ tem Bolſchewismus ſprechen. Ueber den Kommu⸗ niſtenterror im Erzgebirge machen die Arbeitgeber⸗ vereinigungen erzgebirgiſcher Induſtrien ein⸗ gehende Mitteilungen. Ihre Mitglieder ſind bei den Lohnverhandlungen vielfach unter Gewaltan⸗ drohung gezwungen worden, außerordentliche Lohnerhöhungen und einmalige Beihilfe zu be⸗ willigen. Die für die Verhandlungen von der ſtreishauptmannſchaft erbetene Hilfe war ausge⸗ zlieben. Erſt als die Gefahr vorüber ſchien, kam glücklich der Regierungskommiſſar, der natürlich nichts mehr zu tun hatte. Die Regierung ſelbſt muß auf Anwürfe der Kommuniſten wegen Entſendung von Polizei ins Erzgebirge geſtehen, daß dort einzelne Perſonen aus ihren Wohnungen herausgeholt und auf die Straße geſchleppt wurden. Dort wurden ſie blutig geſchlagen, ſo daß mehrere nicht unerheblich verletzt ins Krankenhaus geſchafft werden mußten. Daß natürlich die ganze Schar der ſozialdemo⸗ krutiſchen Preſſe von zartrot bis blutig dem ſtar⸗ ken Mann in der roten Hochburg Beifall heult, iſt nur zu verſtändlich. Man darf doch den„An⸗ ſchluß“ nicht vergeſſen! — N* irlſchaftücher schus der Bildungs ſchichl. W. W. Die große Aktion zur Sicherung der be. drohten Arbeitnehmerſchichten»erſtreckt ſich faſt ausſchließlich auf die großen Kategorien von Be⸗ amten, Angeſtellten und Arbeitern. Es iſt längſt anerkannt, daß die materielle Not am größten, beſtimmt aber am ſolgenſchwerſten in der deutſchen Bildungsſchicht iſt. Wer ſich näher mit dieſem Problem beſchäftigt, kann täglich eine Unzahl von Fällen feſtſtellen, in denen Aerzte, Anwälte, Jour⸗ naliſten, Schriftſteller, Künſtler uſw. durch Ge⸗ waltakte ſich vor einem furchtbaren Selbſtmorde von Angehörigen dieſer Berufsgruppen, ſondern auch jäher Berufswechſel(in rein körperliche Tä⸗ tigteit) und der Uebertritt in politiſche und gei⸗ ſtige Gemeinſchaſten, mit denen die betreffenden Berufe ſonſt innerlich ſehr wenig gemein haben. Die lebende Bildungsſchicht unſeres Volkes droht dezimiert und der Nachwuchs auf ein Minimum teduziert zu werden. Die Vertreter des Geiſtes und der Bildung ſind in ihrer überwältigenden Mehrzahl Individuali⸗ ſten und hegen eine unüberwindliche Scheu gegen kollektive Vertretung ihrer Intereſſen. Darum ſind auch die beruflichen Zuſammenſchlüſſe unter den geiſtigen Arbeitern ſehr viel ſpäter und we ⸗ niger vollſtändig erfolgt als in den Schichten der Handarbeiter und Angeſtellten. einer ſtarken Organiſation hat es mit ſich ge⸗ bracht, daß in Geſetzgebung und Verwaltung dis Intereſſen der Bildungsſchicht vernachläſſigt wor⸗ den ſind. Verſuche, die einzelnen Berufsgruppen in eine Spitzenorganſſation zuſammenzufaſſen haben nur geringen Erfolg gehabt. So hat die Verelendung des gebildeten Mittelſtandes in Deutſchland furchtbare Fortſchritte gemacht. In dieſen Kreiſen herrſcht eine Müdigkeit und eine dumpfe Verzweiſlung, die jeden Politiker und Vaterlandsfreund mit Schrecken erfüllen muß en ſollte. e unſer Vo Das Fehlen Wir ſtehen in mater cen, auch nicht, wenn die deutſche Regierung . erteilen würde, denn ſie könnten ihren Brüdern im Hefängnis nicht unter die Augen treten, wenn ſie unter nicht ausreichenden Garantien den paſſiven Widerſtand aufhören laſſen würden. Iſt doch, was man bisweilen von Mainz, 6. Auguſt. Aus Mainz ſind vier Volksſchullehrer, darunter der Vorſitzende des hieſigen katholiſchen Lehrervereins, berordneter und Rektor Winter, Stadt⸗ aus ge⸗ pieſen worden. Mainz, 6. Auguſt. Ausgewieſen vurden aus dem Eiſenbahndirektionsbezirf Mainz 125 Eiſenbahner, ſowie 86 Eiſen⸗ zahner aus Guntersblum bei Worms. Griesheim, 6. Auguſt. Durch die Beſat jungsorgane wurde etwa 30 Eiſenbah⸗ nern der Ausweiſungsbefehl zu⸗ zeſtellt. Es handelt ſich hierbei um Eiſenbah⸗ ger, die in Griesheim wohnen und in Frank⸗ furt a. M. beſchäftigt ſind. 0 Dom Aubriumpf. Engliſche Kohlen für das Ruhrkohlengebiet Aus dem Ruhrgebiet, 7. Aug. Im Ruhr, 767 vom 4. Mär falz, Auguſt der* bis 4. Auguſt wurden aus dem om 4. 3 b dem Bezirk der Reichsbahndirektion Ludwigshafen insgeſamt aus den Wohnungen verdrängt 3908 Eiſenbahner mit 12 069 Familienange⸗ hörigen, ausgewieſen 2499 Eiſenbahner mit 6512 Familienangehörigen, Eiſenbahner, verurteilt 33 Eiſenbahner zu insgeſamt 35 Jahren 9 Monaten Gefängnis, Transmiſſion erfaßt. 20 Jahren Zuchthaus und 69,65 Millionen Mark Geldſtrafe. Mißhandelt wurden acht Perſonen.— Bei den letzten Ausweiſungen aus der Pfalz gingen die Franzoſen mi größter Brutalität vor. Wöchne⸗ verhaftet 58 der 17jährige Kaufmannslehrling Wolfg 1 von Pforzheim feſtgeſtellt. Deſchle flüchtig g O Altenheim(A. Offenburg).(In de Mühle.) Am Samstag vormittag wur ö der Müller⸗Lehrling Fritz Reuter von einer Der linke Arm wurde ihm ausgeriſſen, außerdem erlitt er ſchwere Verletzungen am Kopf und am rechten Fuß, der gebrochen iſt. Es beſteht Hoffnung, ihm das Leben zu erhalten. einnen, ſelbſt noch der Pflege bedürftig mit 4—5 Wochen alten Kindern, wurden von den franzöſiſchen Soldaten von Haus und Hof vertrieben und mußten die lange und be⸗ zahl Kücken weggeholt und aufgefreſſen wor⸗ den und die Katz ſchickte ſich an. ſchwerliche Reiſe teils auf Fuhrwerken, teils zu Fuß zurücklegen. Nur eine ungenügende Menge von Wäſche und Kleidern war zum Mitnehmen geſtattet worden. e Der Anſchlag in Düſſeldorf. war. Mitteilungen von franzöſiſcher Seite ſind drei letzt worden, darunter zwei Soldaten und drei Deutſche ſchwer. Reſtaurants und Cafes verkehr wird von 11 Uhr abends bis 5 Uhr morgens unterſagt. Ueber die Vorgänge, die zu den Sanktionen egen Düſſeldorf führten, wird von zuſtändiger ite mitgeteilt: Fun en nachneaß marſchierte durch eine der Hauptſtraßen der Stadt Düſſeldorf eine franzöſiſche Infanterieabteilung mit klingen⸗ dem Spiel. Eine Reihe von„Deutſchen“, augen⸗ ſcheinlich Separatiſten, begleiteten die Truppen de⸗ monſtrativ. Ein Maſchinentechniker namens Rabe ſchleuderte gegen die Spitze der Truppe gegen dieſe„Deutſchen“ eine Handgranate. Der Täter wurde von den Franzoſen verhaftet. Die Be⸗ ſatzungsbehörde hat als Sanktion die Schließung fämtlicher Wirtſchaften angeordnet und außerdem Veerhaftungen vorgenommen, darunter auch den politiſchen Dezernenten der Düſſeldorfer Regie⸗ rung. Die Franzoſen behaupten, Rabe habe zu⸗ gegeben, dem Jungdeutſchen Orden anzugehören. Von deutſcher Seite wird dies aber beſtritten, we⸗ nigſtens ſei die Zugehörigkeit Rabes zu dieſem Orden bisher nicht feſtgeſtellt worden. Ausland. Hardings Tod. gebiet hat man bereits damit begonnen, 1 für die kältere Jahreszeit mit Kohlen einz decken. Die engliſche Kohle wird wärts bis nach den dem Ruhrgebiet benach, barten Häfen gebracht, wo ſie mit Fuhrwerl abgeholt werden. In Eſſen ſieht man dieſen Tage zahlreiche Transporte engliſchen Kokſes, der für die Gasanſtalten und die öffentlichen Gebäude beſtimmt iſt. Die engliſchen Liefe⸗ ranten haben es bei der Beſatzungsbehörde durchgeſetzt, daß dieſe Brennſtofflieferungen nicht beſchlagnahmt werden dürfen, Für Bochum lagern in Duisburg 300 bis 400 000 Tonnen. Lebensmittelknapphelt und Beſatzungsdruck. Frankfurt a. M., 7. Aug. Die Lebensmittel- knappheit im beſetzten Gebiet ſcheint den Franzoſen ö f nicht drückend genug und ſte vertreten allem An⸗ ſchein nach die Meinung, die Bevölkerung ſchwelge in Lebensmitteln, denn in einer Bekanntmachung, burch die die Zuckervorräte als beſchlagnahmt er⸗ klärt werden, wird darauf hingewieſen, daß ein Kilogramm pro Kopf im Monat zur Verteilung kommen könne; das genüge vollkommen. Drücken⸗ der wirkt die Beſchlagnahme von Kartoſſoln, die gunächſt der Beſatzung zur werden. Die Lebensmittelgeſchäfte Gebiet haben entweder den Verkauf ganz einge ⸗ Verfügung geſtell⸗ im beſetzten ſtellt oder halten nur an wenigen Stunden im Tage geöffnet. Duisburg, 7. Aug. Infolge der Verkehrsſperre und der dadurch hervorgerufenen Lebensmitteltene⸗ len. dier Waffe. Es wurden drei Perfonen ſchwer ver⸗ et. a erneut auf rung kam es geſtern abend zu Lebensmittelkrawal⸗ Die Franzoſen machten einen Angriff mit 5 ö erer 1 g* Erneufe Brückenſperre 5 in Mannheim. Die Rheinbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen iſt von heute abend 9 Uhr ab 810 Tage von der Rheinland⸗ kemmiſſion als Sanktion wegen der Borkomm⸗ niſſe in Düſſeldorf gesperrt worden. rn. ae, Als heute dag z 4 und 5 Uhr Boten der Ba⸗ chen aer are Sodafabrik mit Lohngel⸗ Fete, br. egen ei v n Franzoſen abgefaßt u f 10 das Gel drei Mickarden Mark— abgenommen. a g alte Werk der Badiſchen Anilinfabril iſt wieder in Gang, das Werk Oppau dagegen egt% e ler find die Franzoſen noch 115 rheinauf“ Die Beiſetzungsfeierlichleiten. Newyork, 6. Auguſt. An allen Statio hen, die der Trauer zug durchfährt, der die Leiche des Präſidenten Harding nach Weſten führt, bringen die Einwohner der Ortſchaften Blumen und Kränze an den Zug. Die amerikaniſche Armee hat geſtern don Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in Abſtänden von einer halben Stunde auf allen Militärpoſten von den Küſten Alaskas bis zum Panamakanal, von Hawai bis zu den Philippinen 7000 Meilen von der kaliforni⸗ ſchen Küſte Salutſchüſſe zum Zeichen der Trauer um den verſtorbenen Präſidenten ab⸗ gegeben. In den Kirchen wurden Son⸗ dergottesdienſte gefeiert. 5 Das ſtaatliche Begräbnis und die daran anſchließenden Feierlichkeiten in Wa⸗ ſhington werden von größter Einfach⸗ heit ſein. Die Regierungsgeſchäfte werden drei Tage lang voll eingeſtellt werden. Nach Newyorker Meldungen beträgt das Vermögen des Präſidenten Har ding etwa 1800 000 Dollar. Er hat kiltzlich sern frühere Zeitung, den Marion⸗Star, fü⸗ dings iſt außerdem eine Penſion von 5000 worden. + Mannheim.(Brand in langer und 5 Meter breiter offener maffiven lionen. 02% Pforzheim. Gmünder Tageszeitungen erſchien Gold⸗ und Amerika und England und die Aufforderung enthielt, Muſter dem Aufkäufer Poſen im gen der Vertreter mehrerer nde mit dem vermeintlichen Auff Dollar vom Kongreß zur Verfügung geſtellt 4 Aus Nah und Fern. einer Teerfabrik.) Geſtern Abend gegen 9 Uhr/ entſtand in der Dinklerſchen Teerprodukten⸗ und Klebſtoffabrik ein Brand. Vermutlich durch Undichtwerden einer Teerpfanne beim Teerkochen geriet der Inhalt derſelben in Brand und im Nu ſtand ein etwa 10 Meter; Holz ſchuppen, ſowie das Dach des angebauten Backſteingebäudes in hellen Flam⸗ men. In dem Schuppen lagerten eine grö⸗ ßere Anzahl Holz⸗ und Eiſenfäſſer mit Teer⸗ und Teeröl, die zum großen Teil vernichtet wurden. Der Holzſchuppen brannte vollſtän⸗ dig nieder. Der Schaden beträgt viele Mil⸗ (Scheckbetrüger.) In am 239 Juli ein Inſerat, das ein Aufkaufgeſuch für, ilberwaren zur Ausfuhr nach Hotel Gmünder Hof vorzulegen. Beſprechun⸗ + Ueberlingen. Ein teurer Katze n⸗ ſchu ß.) Der Frau eines Taglöhners des Landwirts Ott in Brünnelsbach bei Ueber⸗ lingen war von einer ſremden Katze eine An⸗ noch mehr Anſchluß der noch nicht fertiggeſtellten Lei⸗ tung zu ſchaffen. Er ſtand dabei auf dem naſſen Tennenboden, wodurch der Kontakt 423 000 Dollar verkauft. Der Witwe Ha öſi dat d Deutſche ver⸗ g franzöſiſche Soldaten und ſechs Deutſch ö geſtellt, daß es ſich um die im Jahre 1899 in Köln, 6. Auguſt. Zu dem Anſchlag auf mit der elektriſchen Hochſpannung hergeſtellt die franzöſiſche Militärpatrouille in Düſſel⸗ dorf wird noch gemeldet, daß der ſtarke Schall der Exploſion in der ganzen Stadt zu hören Der Täter wurde von den franzö- ſiſchen Soldaten ſofort gefaßt und nach 5 Vern n 10 dem Stahlhof, dem Sitz des Hauptquartiers Ludwiga Fraismidl unter einem angenomme? gebracht. In der Bevölkerung wird der Vor⸗ all bedauert und ſcharf verurteilt. Nach neuen 11 11 f ſcparf 5 ſchmuggelt hat, hat ſich als richtig erwieſen. wurde, was zur ſofortigen Tötung des Knaben führte. ö * Freiburg.(Zu der Raubmord⸗ affäre) in der Dreikönigſtraße wird be⸗ richtet: Die Vermutung, daß die angebliche nen Namen ſich bei der nun ſo grauenvoll ums Leben gebrachten Witwe Dänzer einge⸗ Nach den polizeilichen Ermittelungen iſt ſeſt⸗ Geißlhörig in Niederbayern geborene, ledige müſſen auf Anordnung der Beſatzungsbehörde um 10 Uhr abends ſchließen. Der Straßen⸗ N gezweifelt wird. Kirchinger ebenfalls unter der Maske Philomena Kirchinger handelt, die ſich mit ihrem Schwager, dem 41jährigen Schneider Ludwig Freismidl bis zum 17. Juli in Mün⸗ chen aufhielt, wo ſie gemeinſam den Direktor eines Pädagogiums beſtahlen, bei dem ſich die einer Hausangeſtellten eingeniſtet hatte. Weiter wurde ermittelt, daß die geſtohlenen Gegen ſtände bei einem Freiburger Althändler von der Kirchinger verkauft wurden. Es iſt nicht mehr daran zu zweifeln, daß der Begleiter dieſes unheimlichen Dienſtmädchens, der Schneider Ludwig Freismidl, mit dem Ver⸗ brechen in Verbindung ſteht. Hoffentlich ge⸗ lingt es bald, des Verbrecherpaares habhaft zu werden. 5 21) Schluchſee. Gegen Teuerung u 15 5 a 5 170 ei.) Die beim Bahnbau be⸗ ſchäftigten Arbeiter veranſtalteten eine De⸗ monſtration gegen die Teuerung und gegen das Hamſtern von Lebensmitteln durch die Kurgäſte. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht ge⸗ kommen. a 1 Vom Unterſee.(Im Armenhaus derbrannt.) Geſtern Nacht iſt in Hem⸗ mishofen bei Stein am Rhein das Armen⸗ haus abgebrannt und zwar das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude. Von den drei Inſaſſen iſt die 60jährige Anna Rietli verbrannt. Die 80 Jahre alte Maria Peter erlitt ſchwere Brandwunden, ſodaß an ihrem Aufkommen Man vermutet Brandſtif⸗ tung, eine Inſaſſin des Hauſes iſt verhaftet worden. 13 +JInſel Reichenan.(Der weibliche Leichtſinn.) Zum Anmachen eines Herd⸗ feuers nahm die Frau eines Flaſchnermeiſters Spiritus. Durch die ſich entwickelnde Flamme erlitt die Frau am ganzen Oberkörper o ſtarke Brandwunden, daß ſie ins Kranken haus eingeliefert werden mußte. ö J Konſtanz.(Die Milch auf der Straße.) Ein folgenſchwerer Unfall pas⸗ ſierte geſtern Morgen einem Fuhrmann, der, wie alltäglich, für das Lebensmittelamt an der Bahn einen Teil der Milch abholte. Bei Wenden des Wagens in der Hafenſtraße ſie dieſer um und etwa 150 Liter Milch floſſen auf die Straße. Dabei wurden die Pferde ſcheu und ſchleiften den Fuhrmann ein Slück weiter, wo er dann aus ſeiner gefährl'chen Lage befreit werden konnte. 1 Konſtanz.(Italien auf Ham- ſter fahrten.) Das Schöffengericht ver⸗ urteilte den italieniſchen Kaufmann Antola Mateo aus Genua, der mit ſeiner Familie eine Autofahrt durch Deutſchland unternahm und auf dem Rückwege ein ganzes Warenlager ſchmuggeln wollte, zu 19 Millionen Mark Geldſttafe. Die Waren im Werte von meh⸗ eren Millionen Mark wurden beſchlagnah nit. E Karlsruhe.(Von einem un an; genehmen Mißgeſchick betroffen) wurde der Oberkellner 5 Hamburg Karlsruhe. Er wechſelte während der Fahrt einem Reiſenden einen 5 Millio⸗ nenſchein, gab dieſem auf ſeine Zeche richtig heraus und während der Zahlung ſteckte der Fahrgaſt neben dem gewechſelten Geld auch den 5 Millionenſchein wieder in die Taſche. 15 Mannheim. Platindiebſt ahl.) n der Nacht zum Samstag wurde aus eiſſen⸗ miſchen Laboratorium etwa 110 Gra Platin im Werte von 400 Millionen Mark eſtohlen. Das Platin beſteht zum 9rd Veil aus Bändern in Schreibpapierſtärke 1 1 17 1 1„ Breite. Ein kleiner Teil des entwen dels 5 a br fei m Drah des Speiſewagens 1 transport der Stickftoffvorräte be⸗ „ ein Reiter] Betracht Als ſie ſich au er walben wie- ganz heiß vo 0 5