Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchüfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Fall 20090 2 Die 10 geſpalzene Pen eile 20000 Mk. für lokale, 25000.— Mk Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. 60000. Mk. Ver öfteren Wiederho a Dienstag, den 21. Auguſt 1923 Rabatt. Beilagen: pro 100 70000.— Mk, Fränkreich wil im Ruhrgebiet bleiben! 40. Jahrg. Poincaré fälſcht Geſchichte. wengtele wocerdchor i(vom 11. bis 18. Auguſt 1828). N g Von Prof. Dr. Eu ſt ach M„ 4 die folge Zonniugsbebe gegen eulfdlnd.— Mahnungen an Gagat 99 5 1 0 en: Hart entſchloſſen, die eingeſchlagene Politik weiter zu verfolgen.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. Feruſprecher Rr. 217 Amt Viernheim. unter Angabe ihrer ſeitherigen Tätigkeit ſowie unter Vorlage der Zeugniſſe ſofort bei der Bürgermeiſterei hier melden. Die Bezahlung erfolgt aufgrund der Reichsbeſoldungsordnung. Ein Aufruf des Reilchsminiſters für dle beſebten Gebiele. * Treue um Treue. Berlin, 18. Auguſt. Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete Dr. Fuchs erläßt folgenden Aufruf an die Deutſchen an. Rhein und Ruhr: a f 1 1. Feſtrechnung und Feſtwährung. Wenn unſere gegenwärtige Papliergeld⸗ währung Feſtwährung wäre, was ſie in dem Heidelberg⸗Mannheim. 0 — Geſetzmäßigkeit der Ruhrbeſetzung.— reine neue Preiserhöhung eint 0 um beſtehen zu können. Siehe Inſerat. e auf der Tagesordnung ſtehen hat, Wir un lll ̃ ,,, Setzerſtunde 700 000 Mark koſtet. Ein un⸗ Montag: 6 Uhr beſt. S.A. für Joh.„Fuualrauenverſimmlung. 1. Brotpreiſe Die Zeitungsbetriebe in Mittel- Winkler und Angeh, 2. M 1 8 9 5„Mehlpreiſe für den Verkauf durch 1 er Anzeiger Amtlicher Teil. e e deal re ö il 5 ta 1 „Hie Bezugs⸗Vereinigung des kath. Nikolaus und Thereſe geehl. Dewald u. Angeh. im Kleinverkauf 25800.— Mk. He 2 2 5 beträgt freibleibend 248000 der raſenden Teuerung Mittwoch: ¾ Uhr beſt. Amt für Adam Auguſt 1,5 Millionen, und derjenige für Koks⸗ verband an Bücker und Händler ab⸗ Achartion, Druck u. Verlag: Joh. Martin b 200 000 Mk. pro 100, Liter, Teer im Klein⸗ ür 100 kg(Dur it i ö b 17 ihre Reſtbeträge morgen Sonntag im Geſchäfts⸗ 1 a ac 7 000 W kk. Vorſtehende Preiſe gelten nur für das vom 5 Wie aus Donnerstag: ¼6 Uhr beſt. E. für Anna dem Inſeratenteil erſichtlich, iſt dem hieſigen 15 0 und in kaufmänniſchen Arbeiten gewandten Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über 1/7 Uhr beſt. GE. ſür Krieger Karl Blank, i worden, das morgen Sonntag hier feſtlich be⸗ . an Kommunalverband Heppenheim Kämpfe, die ihre Zugkraft bei der hieſigen Sport Pfenning geb. Hoock, Juliane Pfenning geb. und gute Speiſen. Drum kann für morgen. Mutter Magr. geb. Adler. Betr.: Notſtandsmaßnahmen zur Unterſtützung Weitere Ruhrhllfe kann mangels Geldmittel Amſcitia⸗Sportplatz. Eltern, Schw.⸗Eltern und Angeh. Die Bezüge der Sozial- und Kleinrentner machung. Wachdru derbaeen Jof. 5 Paris, 19. Auguſt. Während ſeines Auf] Sogar im Reichstag hat Streſemann uns den r eine neue Preiserh eintreten laſſe »Eine Gemeinderatsſitzung findet 2 Uhr Sakr. Bruderſchafts⸗ Aae e nüchſten Dienstag Abend 7 Uhr ſtatt die 12 f ee auf G e K„ 8 frauen⸗Kongregattion. rn 101 ,/ 497 0 5 5 hrs mit Ge önnen uns nur auf dieſen kurzen Hinweis 7 N e Vorm. 10 Uhr: Kindergoltesdtenſt. 1932, vom 20. Auguſt 1923 a 4 beſchränken, da nach dem neueſten 29 eine In der neuen Kirche an Werktagen: Abends 8 Uhr: Jugend⸗Vereintgung und für bie a de 110 fal 5 1055 bedruckter Zeitungsbogen koſtet jetzt 10000 M.] Haas 7. und An Montag, den 20. Auguſt 1923 1 i pr i e 10 a 5 1 122 5 1 geh. 0 g. en 90 uguſt 1 3. ö 90 90 5 995 W i en. Frei⸗Exemplare werden keine mehr geliefert. 1½7 Uhr beſt. S.⸗A. für A. M. Adler geb, Abends 8 ½ Uhr Uebungsſtunde des Kirchenchors. 9 0 1 9000 Wi 900 970 4.28000 Viernheimer Nachrichten deutſchland werden geſchloſſen, da die Laſten Dienstag:/ beſt. A. für Nik. Bugert 4, 0 a 100 10 8 age des neuen Tarifs zu enorm find. 0 Kinder Joh., Jakob, Krieger Nikolaus, Kinder für 1900 a e 0 aeg nd Seng e Pee eee l 0 ½7 Uhr beſt. Amt für Math. Weidner 1 Bekanntmachung. 1 Pol Arbeiter⸗Vereins, welche ſov 8 hier ge⸗ 1 1885. e Preis für Gr a i 1 M. Durch die Poß monatlich 49000 Mk. Mi hat et A 0 ſoviel Gutes hier ge. beide Ehefr. Söhne Jakob, Georg u. Angeh. Der Preis für Grobkoks beträgt ab 20. 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunal⸗ ö zum Opfer gefallen. Aus einem Inſerat der grus 1 Million. Ammoniakpwaſſer koſtet heutigen Nr. geht hervor, daß die Mitglieder wee e e e e N N eee f etr n Son 117 i 8 verkauf 50 000 Mk. pro Kg. ohne Sack: 1 725 000 Mark. zimmer, Bismarckſtr. 50 abholen können. en e e 8 5 1 0 * Bezirksfeſt in Viernheim. 5 Die Gemeinde ſucht für das Gaswerk ab Kommunalverband gelieferte Mehl und das dar⸗ M. Krug geb. Winkenbach, Eltern, Schw.⸗ 1. Oktober l. Is. einen in der Buchhaltung aus hergeſtellte Brot und Gebäck. Sie ſind Stemm⸗ und Ringklub das Bezirksfeſt im 1. Eltern, Schwägerin Barbara und Angeh. a A Bezirk des Arbeiter⸗Athleten⸗Bundes übertragen Beaniten. Geeignete Bewerber wollen ſich] Höchſtpreiſe. Schwiegervater Joſeph Brückmann und Angeh. Heppenheim, den 17. Auguſt 1928 gangen wird. Das Feſtprogramm bietet intereſſante[ Freitag: 36 Uhr beſt. Amt für Marg. f Pfeiffer welt ſicher nicht verfehlen werden. Die Wirtſchaft] Winkler, Enkel Joſe f i a i 5 N ph Pfenning. in eigener Regie verbürgt für einen guten Tropfen 1½7 Uhr beſt. Amt für Krieger Joh. Helbla, Gemeindekaſſe. Sonntag die Parole nur heißen: Auf zum Samstag: 3 5 115 1 R öbnempfänger 3 N 85 3 9 a ̃ a g: 8/46 Uhr beſt. S ⸗A. für Johann von Rentenempfängern aus der Inva⸗ am nächſten Montag nicht ausbezahlt werden. Bezirksfeſt des Arbeiter⸗Athleten⸗Bundes auf dem Hoock 8, Sohn Mich., Schw.⸗Sohn Ed. Adler, lidenverſicherung. 0 Sobald Auszahlung möglich iſt 5 5 Bekannt⸗ § Anfallrenten. Die Zulagenempfänger 1/7 Uhr beſt. Amt für Krieger Adam Petr werden für Auguſt um 75 Prozent erhöht Viernheim, den 17. Auguf 5. 1 0„ 48 5 0 0 1,„ ſt 1923. aus der Unfallverficherung erhalten am Montag, Eltern und Angeh.“ 5 1 Die Auszahlung wird in den nächſten 5 FFP 5 2 den 20. Auguſt den für Auguſt laufend gezah ten Betrag in doppelter Höhe noch einmal Die Beträge die am genannten Tage nicht abgehoben werden, können erſt mit der Septemberzahlung zur Abhebung gelangen. ausgezahlt. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 13. Sonntag ua ingſten. 1½7 Uhr 1. hl. 1 ee ½8 Uhr 2. hl. Meſſe. l⸗ Am Montag und Mittwoch bei den Barmh. Schweſtern, am Dienstag und Donnerstag bei den Engl. Fräulein um 6 Uhr hl. Meſſen. Nächſten Sonntag gem. hl. Kommunion für die Schüler der H. H. Lehrer Lipp u. Schmuck, Beicht Samstag 2 Uhr. Borromäus⸗Vereins, denen die Vereinsgabe bis jetzt noch nicht zugeſchickt wurde, können ihren Veitrag im Pfarrhaus abholen. Geſchleht dieſes nicht, ſo nehmen wir an, daß ſie zugunſten der Bibliothek Verzicht leiſten. Die Mitglieder des Tagen durch die hieſige Gemeindekaſſe erfolgen. Betr.: Durchführung des Reſchsmietengeſetzes. Mit Rlückſicht auf die fortgeſchrittene ſprung⸗ hafte Entwertung des Geldes ordnen wir hler⸗ mit aun, daß für den Monat Auguſt der 1500 in fache Betrag der Grundmleie zu entrichten iſt. Es iſt daher ſeitens der Mleter noch der 30fache Betrag der Grundmiete nachzuzahlen. Heſſiſche eee Viernheim. amber th. Untererhebſtelle. Am nächſten Montag den ganzen Tag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag jeweils von 8—12⁰ Uhr vorm. Zahltage. dieſen Tagen die Holzadfuhrſcheine einzulöſen, da Wir bitten an der darauffolgenden Woche das Büro wegen Bücherabſchluß bis Donnerstag geſchloſſen bleibt. Die erſte Viehumlage 1922, ſowie 1. und 2. Ziel Ablauf dieſer Woche zur Beitreibung. Viernhelm, den 18. Auguſt 1923. Kirchner. Brandverſicherungsbeitrag kommen nach Mam. Ind Aiag- Aub ieren. — W 0 Feſt⸗Programm! , 9 2 N 0 Sonntag, den 19. Auguſt 1923 Bezirksfeſt in Viernheim Vormittags 9 Uhr: Empfang der aus⸗ wärtigen Vereine. ö 9½ Uhr: Abwiegen der Konkurrenten. 5 10 Uhr: Stemmen und Ringen. . 1 15 Nach Beendigung der Vormittags⸗ Kämpfen Mittagspauſe. Nachm. 2 Uhr: Aufſtellung des Feſtzuges am Lokal„Zum Der Feſtzug bewegt ſich durch Wald⸗, Lorſcher⸗ und Waſſerſtraße nach dem Feſtplatz(Amieitia⸗Sportplatz). Daſelbſt Anſprache durch den Kreisleiter Herrn H. Stern“. Schnäbele⸗ Mannheim. Nachm. 3 Uhr: Muſterriege⸗Arbeiten, auſchließend intereſſanter Herausforderungs⸗Ringkampf zwiſchen Gg. Benz und dem jugendlichen Meiſterringer Rupp von Sandhofen. Nachm. 4 Uhr: Tauziehen 5 Uhr: Stafettenläufe 6 Uhr: Preisverteilung. Die verehrl. Einwohnerſchaft bitt Witterung die Straßen durch welche ſich der Zug bewegt, zu be⸗ gießen und durch Beflaggung das Feſt zu verſchönern. Der Feſt⸗Ausſchuß. NB. Heute Samstag Abend punkt ½9 Uhr wichtige Mit⸗ glieder⸗Verſammlung im Lokal; Sage cb en Unſer bevorſtehendes Feſt. rr en wir, hei trockener Bekanntmachung. Auf Grund der Verordnung der Reichsregierung vom 7. Auguſt amts den Grundlohn mit Wirkung vom 13. 1923 hat der Vorſtand mit Genehmigung des fe d, de. Auguſt d. 8. ab auf 600 000 Mk. für den Tag erhöht und folgende Lohn⸗ ſtufen feſtgeſetzt: Der Beitrag beträgt wie ſeither 81½ 0%. Tagesverdienſt: Grundlohn: Lohnſtufe; Mk. Mk. 5 bis zu 6000 Mk. 6000 über 6000— 24000 15000 1 24000— 66000 45000 IV 66000144000 100000 V 144000234000 190000 VI„ 234000366000 300000 VII 366000434000 400000 VIII 434000566000 500000 K„ mehr als 566000 600000 Wochenbeitrag Mk. 4000 9000 27000 60000 114000 180060 240000 309000 357000 Aenderungen des Grundlohns wirken auf die Barleiſtunge vom Beginn der fünften, auf den Vorſtandsbeſchluß 1 Kalenderwoche ab. Dies 9 7 auch 55 N bereits eingetreten ſind. Es kommt ſonach als Tag Sfälle, die es Inkraft⸗ tretens hinſichtlich der erhöhten Leiſtungen— über 116000 Mk. Grundlohn— der 10. Septbr. 1923 in Betracht. . die Herren Arbeitgeber erſucht, die Heppenheim, den 16. Auguſt 1929. der Weg Lohn verändern b. Aer ngen bis ſpäteſtens 21 11 9s. 15 er n. e Leder, ö noch Zu pachten geſucht 2 Hecher gegen zeitgemäße Bezahluno. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. Guterhaltene Militär- Stiefel Größe 42, billig zu verkaufen. Waſſerſir. 3, 2. Ct. 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Von wem, ſaot die Exped. ds. Bl. ſatz gebracht. Merkel. vom 1. Januar Barzahlung zögerungen wird der jeweilige Tagespreis in An⸗ f Magmer- Innung heim. Infolge der ungeheueren Steigerung ſämtlicher Roh⸗ Werkzeuge uſw. ſowie der bedingten Lohn⸗ ſehen wir uns genötigt unſere Preistabelle 1923 zu erhöhen und unbedingte zu verlangen. Bei Zahlungsvoer⸗ Vlernhein, den 18. Auguſt 1923. Müller. Sax. Zöller. W Biek⸗Preiſe ab 19. Auguſt 1923. 3/10 Ltr. Lagerbier Spezialbier 1 Flaſche Lagerbier Spezialbier 1 Stein Lagerbier Speztalbier 200 000 Die Wirte⸗Vereinigung. 70000 160 000 — Prfualhandessschde A vorm. Merkur MANNHEIM fiapaenspag s beim Wassertüne un Rosengarten) rem Abſatz, gutes icht 1 9 140000 vom 7. Sept. MANINIAEMHO bis 18. Sept. ſ5 1 10 1 1„J. Hiernneim. 180000 60 000 VIERTE DEUTSCHE ERFNDUNGEN NEUOHELTEN INDUSTRIE MESSE. Rplchzverpand Beutscher Fründer, E. mananeim. anmeldungen a. d. 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Wettſpiel MR 0 Anfang 7 Uhr, von 9 Uh das ga 1 ö 1 In ſchwerſter Zeit bin ich dem Rufe des Reichspräſidenten gefolgt und habe, geſtützt auf das Vertrauen der Volks vertre⸗ tung, mein Amt als Reichsminiſter fürdie beſetzten Gebiete angetreten. Die Schaffung des neuen Miniſteriums ſoll, wie der Reichskanzler in ſeiner An⸗ trittsrede feierlichſt erklärte, den beſetzten Ge⸗ bieten zeigen, daß ihre Intereſſen be⸗ ſonders pfleglich behandelt wer⸗ den. Turch meine Abſtammung und bishe⸗ rige Tätigkeit mit dem Rheinland eng ver⸗ wachſen, werde ich auch in dieſer Stellung meine ganze Kraft daran ſetzen, der in un⸗ ſäglicher Oedrängnis um die Zukunft des Vaterlandes ringenden Bevölkerung zu hel⸗ fen, der Not zu ſteuern und die Lei⸗ den zulindern. Ich hoffe, daß das Ver⸗ trauen, das in das Amt geſetzt wird, nicht ungenutzt bleiben wird, um der Bevölkerung das ihr auferlegte ſchwere Schickſal zu erleich⸗ tern. Die nicht abzuwendenden Leiden wollen wir gemeinſam tragen und uns vereinigen in der Hoffnung, daß der Tag, der uns einen gerechten Ausgleich brin⸗ gen muß und der uns Ruhe und Frieden und dem bedrohten Europa die Möglichkeit des Wiederaufbaues geben wird, nicht mehr all⸗ zufern iſt. Je ſchwerer die Zeit und je grö⸗ ßer die Not, um ſo feſter weiß ich die Treue der beſetzten Gebiete zum Reich und zu den Ländern. Mit dieſer Gewißheit übernehme ich mein Amt. . ͤ ˙· Ä erleltsspente bis 1b. Septenbet. Paris, 18. Auguſt. Wie Havas aus Koblenz meldet, hat die Rheinlandkom⸗ miſſion auf Vorſchlag des Oberkommiſſars beſchloſſen, die Verkehrsſperre zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet um einen weiteren Monat, bis zum 16. September zu verlängern. Dieſer Entſchluß iſt nach Havas hervorge⸗ rufen durch die Angriffsverſuche der Düſſel⸗ dorfer Turner und durch die Notwendigkeit, das Eindringen von Agitatoren in das beſetzte Gebiet zu verhindern, die bedacht darauf ſind, Unruhen hervorzurufen. Warnung vor Einreiſeverſuch in das beſetzte Gebiet. Berlin, 18. Auguſt. Die Reichsbahndirek⸗ tion teilt mit, daß nach ihr zugegangenen Mitteilungen infolge der Verlängerung der von den Franzoſen ausgeſprochenen Per- ſonenverkehrsſperre die Ein⸗ reiſe in das beſetzte Gebiet unmög⸗ lich und der Verſuch, die Sperre zu umgehen, mit Lebensgefahr verbunden ſei. Das Rand⸗ gebiet iſt von Zurückreiſenden derart ü ber⸗ füllt, daß auch von einer Einreiſe in das Randgebiet dringend abzuraten iſt, da Unterkunftsmöglichkeiten in dieſem Gebiet a nicht mehr vorhanden ſind und die Ver ſo r⸗ 15 g auf Schwierigkeiten ſtößt. Die Verkehrsſperre im Offenburger Gebiet „ aufgehoben. Offenburg, 18. Auguſt. Die Verkehrsſperre im Offenburger Einbruchsgebiet iſt ſeit heute morgen 9 Uhr aufgehoben. Die Perſonenzüge können wieder bis und ab Ortenberg ver⸗ kehren. i us Kehl wird gemeldet, daß dort die Verkehrsſperre ebenfalls aufgehoben it. Neue Erſchwerungen des Umlaufs deutſchen Nach ener Habas⸗Meldung Rheinlandkommiſſion em Erlaß des deut⸗ enthalts in Charleville ergriff Poincaré dreimal das Wort. Nach Havas hat er an die Schreckniſſe der deutſchen Beſetzung erinnert und u. a. erwähnt, daß Charleville der Hauptquartiers geweſen iſt.„Behalten wir die Erinnerung daran, nicht um zu ſchmähen, nicht um zu haſſen, ſondern um beſſer zu ver⸗ ſtehen, beſſer zu begreifen und beſſer auf der Hut zu ſein“. Wir ſind hart entſchloſſen, die Politik, die wir eingeſchlagen haben, ohne Schrecken weiter zu verfolgen. Zu einer ausführlichen Rede nahm dann Poincaré das Wort bei der Einweihung des Kriegerdenkmals. Er ſagte: Welche Tage drohen noch heute für die befreiten Gebiete? Es ſchien offenſichtlich, daß die Alliierten ſich nicht mehr trennen könnten. Sie verkündeten die Grundſätze, die die Verantwortlichkeit Deutſch⸗ lands ausſprachen. Die Bündniſſe überlebten den Krieg. Die Alliierten konnten hoffen, daß das Monument, das ſie mit ihrem Blute errichte⸗ ten, weiter aufrechtbeſtehen bleiben würde. Was uns anbetrifft, ſo würden wir jedes Wort und jede Tat, die darauf aus⸗ gingen, dieſen Bund zu zerſtören, ver u r⸗ teilen. England beklagt ſich z. B. über eine große und ſchmerzliche Arbeits loſig⸗ keit. Als ich mich im vergangenen Jahre um dieſe Zeit in London befunden gab aber damals in England mehr Arbeits- loſe als gegenwärtig. Die Handelsſtatiſtik der engliſchen Regierung zeigt, daß ſeit un⸗ ſerem Einmarſch in das Ruhrgebiet bis Ende Juli die Ein⸗ und Ausfuhr Großbritanniens gegenüber der Ein⸗ und Ausfuhr in den erſten ſieben Monaten des vergangenen Jahres z u— genommen hat. Ich hätte gewollt, daß England aus dieſer Beſetzung einen großen Nutzen gezogen hätte, und zwar an unſerer Seite. Aber ich habe das Recht, es auszuſprechen, daß, wenn es in England Arbeitsloſe gibt, dies durchaus nicht die Schuld des Generals Degoutte iſt. Ebenſo wenig iſt es möglich, an Hand ir⸗ gendwelcher Dokumente die Geſetzmäßigkeit unſerer Pfandergreifung zu beſtreiten. Die unterzeichneten Verträge und die Ge⸗ rechtigkeit fordern, daß die anger ichteten Schäden in voller Höhe bezahlt werden. Frankreich verlangt nichts anderes und kann nichts anderes wollen. Wir werden uns alſo ſchließlich verſtändigen müſſen. Indem wir auf unſerem Wege fort⸗ ſchreiten, hoffen und wünſchen wir durchaus nicht, uns von unſeren Ver⸗ bündeten zu trennen. Die öffentliche Mei⸗ nung der ganzen Welt wird in ſteigendem Maße für uns günſtig, ſie beginnt ſelbſt den Vorwurf des Imperialismus lächerlich zu fin⸗ den. Wie oft hat man nicht verſucht, die Schatten Ludwig XIV. und Napoleons aus 1 ſchen Finanzminiſters, der die Eiſenbahnver⸗ waltung ermächtigt, Banknoten von einer Mil⸗ lion Mark auszugeben. Die Rheinlandkom⸗ miſſion hat beſchloſſen, den Umlauf dieſer Bank⸗ noten im beſetzten Rheinland zu verbieten. Der⸗ artige Banknoten, die im beſetzten Gebiet auf⸗ tauchen, werden beſchlagnahmt und ohne Ent⸗ ſchädigung für den Beſiter vernichtet werden. Sitz des habe, ſtanden wir nicht im Ruhrgebiet; es] g Vorwurf gemacht, daß wir Napoleon nachzu⸗ ahmen ſuchten. Sind indeſſen wir es, vn denen die Her⸗ aus forderungen kommen? Wer hat denn bei der Unterzeich⸗ nung des Verſailler Vertrages ſich gewei⸗ gert, die hauptſächlichſten Klauſeln zur Aus⸗ führung zu bringen? Wer hat ſich der Auslieferung der Kriegsſchuldigen entzogen? Wer hat bewußt die Kontrolle der Entwaff⸗ nungskommiſſion verhindert? Wer hat ſich den Kopf zerbrochen, um ſich zahlungsun⸗ fähig zu machen? 5 In Wirklichkeit war es der Geiſt der Re⸗ volution, den Preußen in uns zu be⸗ kämpfen ſuchte. Der organiſierte Feu⸗ dalismus in Preußen und Pommern wandte ſich gegen die modernen Ideen in Frankreich. Warum hat denn Deutſchland unter dem Vorwand, ſeine Einheit ſchneller durchzufüh⸗ ren, zwei Provinzen geknechtet? Seit 1870 hatte ſich das Gewiſſen der Menſchheit noch nicht an dieſe Ungerechtigkeit gewöhnt und keine Verjährung hatte ſich bil⸗ den können. Wollten doch heute unſere Freunde, wollten auch die, die nicht an unſerer Seite gekämpft haben, an dieſe Lehre der Geſchichte denken. Ein auf der Ungerechtigkeit gegrün⸗ deter Friede iſt mmer gefährdet und unerträglich; ein Friede aber, den man auf die Gerechtigkeit hätte gründen oollen und den man dann aus dem Rahmen her⸗ ausgleiten ließ, iſt noch unbeſtändi⸗ er. Rühren wir nicht an dem Friedens⸗ vertrag und faſſen wir den Ent ſchluß, der klug, vernünftig und friedfenrtig iſt, näm⸗ lich den Friedensvetrrägen die er forder⸗ liche Achtung zu verſchaffen. dee ſumüſſge ale an ullanb. Belgien zur Kenntnis.— Kein Son weniger als 26 Milliarden Goldmark.— Frankreich will im Ruhrgebiet bleiben. garis, 19. Auguſt. Wie der Temps aus Brüſſel meldet, hat der franzöſiſche Botſchafter am Samstag mittag um halb 12 Uhr dem Miniſter des Aeußern die franzöſiſche Note überreicht. Nach der Liberts ſtelle ſie das letzte Wort dar und den alleräußerſten Vergleich, zu dem Frankreich bereit wäre. Von den 26 Milliarden Goldmark, die Frankreich bekommen müſſe, würde nicht ein Sous aufgegeben, ſelbſtverſtändlich unter der Vorausſetzung, daß gleichzeitig die Schulden Frankreichs an die übrigen Alliierten ge ſt ri⸗ chen werden. Weiter ſtelle die Note feſt, daß Frankreich im Ruhrgebiet bleiben werde, weil es im Gegenſatz zu der engliſchen Anſicht dies als das einzige Mittel betrachte, um Deutſch⸗ land den Willen zur Zahlung einzuflößen. Nach dem Intranſigeant umfaßt die Note 26 ihren Gräbern wiederauferſtehen zu laſſen. Seiten. Nach einer Bekanntmachung der Reichsbahn⸗ direktion Köln, die ſich auf eine Erkundigung bei den zuständigen engliſchen Beſatzungsſtellen ſtützt, wird das Notgeld der deutſchen Reichs⸗ bahn als vollgültiges Zahlungs⸗ mittel behandelt und in keiner Weiſe bean⸗ ſtandet werden, lediglich in der franzöſiſch⸗bel⸗ giſchen Zone kan es nicht verwendet werden. Augenblicke ſein könnte, in welchem wir mit Papiermark nichts mehr im Auslande ein⸗ kaufen, weil wir dann der heutigen Papier⸗ mark im Inlande einen feſten Zwangskurs geben könnten,— ſelbſtverſtändlich unter der Vorausſetzung der gleichzeitigen Stillegung der Notenpreſſe— ſo wäre ſie ihrer übelſten Eigenſchaft, die verſchiedenen Berufsſtände des Landes ganz verſchieden zu behandeln, entkleidet und ſchon ein ganz weſentlicher Fortſchritt hinſichtlich der Beſſerung unſerer wirtſchaftlichen Zuſtände getan. Da aber die Geldverſchlechterung durch die Geldvermeh⸗ rung die verſchiedenen Berufsſtände in ganz ungleichmäßiger Weiſe trifft, die vielmals gar nicht kontrolliert werden kann, die Beſitzver⸗ ſchiebungen größten Ausmaßes nach ſich zieht, muß dieſes Moment der Unſicherheit aus un⸗ ſerem Verkehr endlich ausgeſchaltet, muß die Notenpreſſe endlich ſtillgelegt, muß die Kauf⸗ kraft des Geldes endlich wieder feſtgemacht werden. Dann iſt die Feſtrechnung in ein⸗ fachſter Weiſe wieder zurückgewonnen und unſägliche Plackereien wegen der Wertfeſtſet⸗ zung aller Sachgüter in den Betrieben ſind be⸗ ſeitigt, allerdings auch die Möglichkeit zu un⸗ begrenzten Verſchleierungen. Dann iſt auch das gräßlichſte aller Steuerſyſteme, die Be⸗ ſteuerung durch die Notenpreſſe, wieder beſei⸗ tigt, die mit rückſichtsloſem Hammerſchlag alle diejenigen trifft, welche gezwungen ſind, Tag für Tag für ihren Unterhalt Geld aus⸗ geben zu müſſen, ohne daß dabei lang geprüft wird, ob die Steuer nicht doch beſſer aus einer andern Quelle hätte genommen werden müſ⸗ ſen. Gerade in dieſer Sache darf man der ſoeben geſchiedenen Regierung Cuno keine Träne nachweinen, weiß allerdings nicht, ob man ſich von der neuen gleich Beſſeres er⸗ warten darf. Der Weg der direkten Beſteue⸗ rung der Einkommen und der Vermögen nach Maßgabe der tatſächlichen Leiſtungsfähigkeit iſt der ſtillen Beſteuerung durch Notenneudruck unter allen Umſtänden vorzuziehen, es iſt der Weg der Ehrlichkeit, wenn er auch bei dem heutigen Belaſtungen ſehr ſchwer werden wird. Auf dieſem direkten Wege wird man auch bald merken, wo er zu ſteil wird, wo die Anforderungen überſpannt ſind, wo man be⸗ kennen muß, ſo geht es nicht weiter, wir m ü ſ⸗ ſen Einhalt gebieten bei irgendwelchen Aus⸗ gaben, bei der Einfuhr von Tabak, bei der Vernichtung von Nahrungsmitteln— Kar⸗ toffeln und Obſt— für die Volksernährung durch Schnapsbrennerei uſw. Ohne eine durchgreifende Entſchloſſenheit zu Opfern, zur Entſagung und Beſchränkung kann keine Pri⸗ vatwirtſchaft balanziert werden, aber auch keine Volkswirtſchaft. Haben wir erſt mit der Feſtwährung die Feſtrechnung gewonnen, ſo iſt der Uebergang zur Goldwährung und zur Goldrechnung nur mehr eine Frage des Entſchluſſes. Mit dieſem Uebergang wird das zweite große Uebel un⸗ ſerer Papierwährung der Gegenwart beſeitigt, das darin beſteht, daß die Rechnungseinheit der heutigen Papiermark einen viel zu kleinen Maßſtab darſtellt, um damit die in unſerer Wirtſchaft liegenden und umlaufenden Werte zu meſſen. In keinem Gebiete der Wiſſen⸗ ſchaft muß täglich ſoviel mit Bewertungszah⸗ len gerechnet werden, als auf dem Gebiete der täglichen praktiſchen Wirtſchaft. Und doch ha⸗ ben es die Phyſik und die Aſtronomie, haben es die Techniker als die erſte Vorausſetzung ihrer Arbeit angeſehen, nicht nur ein Maß⸗ ſyſtem für die vorkommenden Größen aufzu⸗ ſtellen, ſondern vor allen Dingen die Maß⸗ einheiten durchgängig ſo zu wählen, daß da⸗ mit den vorliegenden Meſſungsaufgaben nach Maßgabe der zu betrachtenden Größen ente . ͤ A—————— Polungsfalle Verdoppelung uſw. er hier würe 1 eit 2 5 b 3 b. don Menſchen itig Auf dem e der chaft dage n leſſen e ich 60 Millionen Deuſſce ſeit eb a de fallen, daß ſie in den ſimpelſten Dingen des fg ichen Lebens mit Zahlen von immer ver⸗ Pikter werdender Größe an der Naſe herum⸗ Heführt werden. Da wir Rußland doch nicht um Vergleich heranziehen können, kann man wohl ſagen, daß es kein Volk der Welt gibt, as mit einer derartigen Lammsgeduld ausge⸗ ſtattet iſt wie das deutſche. Durch dieſe gro⸗ Zahlen wird man dazu verdammt, Nich⸗ igkeiten wie ernſthafte Dinge zu behandeln, den Banken ſitzen tauſende von Geldzäh⸗ ern, um dieſe Nichtigkeiten paketweiſe zuſam⸗ enzuformen, ebenſo auf den Büros und auf den Kaſſen, der Kleinbetrieb wird durch eine ngemeſſene Ausdehnung des Rechnungsver⸗ hrs in einer Papierwolke erſtickt, das Arbei⸗ ten von Millionen don Menſchen wird durch das ganze Land hindurch zur Unwirtſchaft⸗ lichkeit verdammt, viele werden an dieſem Werke noch durch die Täuſchung feſtgehalten, als ob ſie dabei wirklich etwas von Bedeutung leiſten würden. Man ſchreibt in ſechs⸗ und mehrſtelligen Zahlen Schecks und nimmt mehrmalige Buchungen darin vor, ohne ſich bewußt zu werden, daß man die gleichen Ge⸗ 0 vor dem Kriege vielleicht aus der Weſtentaſche oder aus der Geldbörſe bar be⸗ zahlt hätte, daß es aber niemand eingenfallen wäre, ſie über ein Bankkonto oder Poſtſcheck⸗ konto laufen zu laſſen. Dabei überall der Zwang durch die Tatſache, daß wir allmäh⸗ lich, Schritt für Schritt in dieſe unmöglichen Zuſtände hineingekommen ſind. Ein ganzes Heer von Beamten, die heute in Bank- Staats⸗ und Induſtriebetrieben den weſent⸗ lichſten Teil ihrer Arbeitszeit zum Schreiben und Rechnen mit Nullen und vernachläſſig⸗ baren Werten verlieren müſſen, könnte für mützlichere Arbeit verwendet werden. Die neue Regierung plant ja jetzt die Schaffung von wertbeſtändigem Gelde, das hier ſchon vorgeſchlagen wurde, als vor 8 Wochen die Ausſichtsloſigkeit der Stützungsaktion bei gleichzeitiger Geldverwäſſerung betont wurde. Daß man dabei nicht die Geſetzgebung in An⸗ ſpruch nehmen will, iſt wieder eine von jenen Halbheiten, die bei der Regierung Cuno ſtets zu bemängeln waren. man nicht, indem man ihm die zur Geneſung notwendige Medizin ſchenkt. An der nichtwert⸗ beſtändigen Währung haben nur ganz be⸗ ſchränkte Teile des deutſchen Volkes ein In⸗ tereſſe und eine nur erreichbar durch abſolute ſtaatliche Ge⸗ walt, die auf dem Willen des Volles beruht. Das wertbeſtändige Geld muß Zwangskurs beſitzen, es muß allgemein eingeführt werden, es muß durch ein Ausfuhrverbot vor einem Angriff durch das Ausland geſchützt werden. Für dieſes Ausfuhrverbot müſſen die aller⸗ ſtrengſten Strafen mit einem ſummariſchen Verfahren, am beſten Einheitsſtrafen von Einen Kranken heill wertbeſtändige Währung ist mehreren Jahren Zuchthaus und im Wieder⸗ werden. Sonſt iſt es doch ganz unmöglich, Papier auf einmal zu feſtem Goldgeld zu ma⸗ Hen. Eine teilweiſe Einführung einer Feſt⸗ währung, die einfach praktiſch unmöglich iſt, 455 zu den Halbheiten und finanzpolitiſchen nkerlitzchen, die wir jetzt in Deutſchland t gerade und ſteil und iſt in meinem letzten erichte deutlich vorgezeichnet: Für das J. 8 genug genoſſen haben. Der Weg 5 die Feſtmark auf Goldbaſis, für das Ausland nur Deviſen. ſelbſt und kann auch das Ausland wieder ein wirklich richtiges Bild von unſerer Leiſtungs⸗ Dann können wir feſtgeſetzf Wie wir vergeben unſern Schulbiget 1 Roman 112 e ron E. Krickeberg.. 17 E Nachbruck verboten. Was iſt Ihnen denn! Sehen 77 Sie einen Geiſt?“— fragte Fräulein von Steltz, und ſie folgte der Richtung von Anitas Blick. Da war es, als ob ne erſchrak, und raſch ſchob ſie ih⸗ rem Arm unter den der Freundin. „Kommen Sie, meine liebe Frau von Drewensberg, die Luft in dem geſchloſſenen Raum hat Richtung. 6 0% Als Hartkopf ſich zu ihnen geſellte, er⸗ Ihnen ſchrak er über die Bläſſe Anitas.„Iſt nicht gut?“ fragte er ſie leiſe. „Harto“, flüſterte ſie haſtig,„wir dem Wege gehen können.“ So nahm ſich Anita notgedrungen zu⸗ ö f ſammen,„ als einmal begegnete ſie das Plaudern und Ki 177 einem ſorſchenden Blick es. Ihre ft jüngere Ge Ihre ſto Ihnen nicht gut getan“, und ſie führte die Willenloſe in der dem Wege Eberhardts entgegengeſetzten müſſen heimgehen auf der Stelle.— Ich glaube, Dre⸗ wensberg befindet ſich im Garten.“ „Sie ſehen Geſpenſter!— Und ſelbſt, wenn Wollen Sie ſich lächerlich machen oder dem Vorwurf der Unhöflichkeit gegen Fräulein von Steltz ausſetzen?— Ich meine, der Garten iſt groß genug, daß zwei Menſchen, die ſich nicht mögen, einander aus 2. Die Börſe. Der krankhafte Barometer des Dollarkurſes hat das kranke Inſtrument der Noten⸗ preſſe ſo in Verwirrung gebracht, daß alle Dinge außer Rand und Band geworfen ſcheinen. Iſt es nicht toll, daß man die Preiſe aller Lebensmittel im Inlande von den mehr oder minder zufällig 1 0 Angeboten an Mark an der Newyorker Börſe abhängig machen 100 und iſt es nicht noch toller, daß auf jedes Hinaufſpringen des Newyor⸗ ker Pulſes die Notenpreſſe, die dieſem Puls den Ton vorſchreibt, noch ſchneller raſen 19 05 gibt es einen hinreichenden tatſächlichen Grund, den Ame⸗ rikanern einen ſo großen Einfluß auf unſer inneres Wirtſchaftsleben einzuräumen außer unſerer eige⸗ enn Beſchränktheit? Börſenkurſe und Lebensmit⸗ telpreiſe haben in der Berichtswoche eine ganz gegenläufige Bewegung. Die Induſtrie und alle Arbeitgeber ſind in die Notwendigkeit verſetzt, der Geldentwertung entſprechende Beträge für die Löhne und für die Steuern aufzubringen und haben drei Wege zur Geldbeſchaffung, wo der eigene Kredit nicht mehr ausreicht: Sie können Effekten verkaufen, ſie können Waren abgeben und ſie können Deviſen gegen Mark verkaufen. Da man ſich in der heutigen Lage am liebſten noch von den Effekten trennt, ſtehen die beiden erſten Börſentage der Woche unter einem ſtarken Abgabedruck der verſchiedenſten Aktienwerte. Ziemlich wahllos werden teilweiſe beſte Papiere, da es an Geld, d. h. alſo auch an Nachfrage mangelt, erheblich im Kurſe heruntergeworfen, Schuckert Nürnberg gehen beiſpielsweiſe am Montag um zehntauſend Punkte, d. i. pro Stück um hundert Millionen Mark zurück, Neckarſulmer Fahrzeug ſinken am Mittwoch in Berlin von 3300 auf 1000, während in Frankfurt ein Rückgang von 3950 auf 2500 ein⸗ tritt, ein Beweis dafür, daß bei einem plötzlich auftauchenden Angebot ohne entſprechende Nach⸗ frage die unmöglichſten Kurſe herauskommen kön⸗ nen, wenn man auf ſeine Papiere um jeden Preis Geld haben will. Der Frankfurter Kurs ſteht, ſchon unter dem Zeichen einer ſtarken Unterbewer⸗ tung und beim Berliner Kurs, bei welchem ſtatt 2500 nur 1000 bezahlt wird, merkt man, daß der Verkäufer unter allen Umſtänden Geld braucht, das er nur bekommt, wenn er die Aktie faſt ver⸗ ſchenkt. In ſolchen Lagen iſt es nicht angezeigt, zu verkaufen, wenn nicht von dem Verkauf eine Exiſtenzfrage abhängt, auch kann man daraus die Lehre ziehen, daß man ſich nicht mit allen Kräften in Effekten binden ſoll, ſondern nur inſoweit als man ſich wirklich unabhängig fühlen darf. g. Kursentwicklung einzelner Werte vom 10. auf 15. Auguſt in Tauſend Prozent: Deutſche Bank minus 3000, Disontogeſellſchaft minus 6000, Bad. Anilin 250, Elberfelder Farben 200, Allgem. Elekt. Geſ. 700, Bergmann 1800, Schuckert Nürnberg minus 5000(Frankf.). Siemens u. Halske bleiben auf 22 500(Berl.), Deutſch Luxemburger minus 7000, Gelſenkirchener Bergw. minus 104000, Har⸗ pener Bergb. minus 7000, Phönix Bergb. u. Ht. 6500, Berlin-Anh. Maſch, minus 575, Karlsruher Maſch. 150, Stöwer Nähm. minus 300, Daimler 115, Neckarſulmer minus 2200 in Berlin, minus 2000 Frankfurt. In letzterem Papier dürften vor⸗ her auch ziemlich ſpekulative Käufe getätigt wor⸗ den ſein, weshalb das Angebot ungewöhnlich groß war. Im allgemeinen ſind die größten Kursrück⸗ gänge bei den meiſten Papieren ſchon am Freitag, 420 10. Auguſt, infolge der Geldſchwierigkeiten der Induſtrie 7 die Lohnzahlungen eingetreten, de. deswegen Abgaben in arößerem Umfange erſolg⸗ ten, ebenſo wegen der Geldbeſchaffung für die neuen Steuern. 4. Ratſchläge. Durch die Senkung des Kurs⸗ niveaus infolge der Abgaben der letzten Börſen⸗ tage iſt augenblicklich eine nicht ungünſtige Lage für Beamtenkäufe und Kollektivkäufe von Ange⸗ ſtellten und Arbeitern geſchaffen. Das niedrige Kursniveau kann ſich bei weiterem Fortſchreiten der Geldverſchlechterung nicht halten. Inflation Herr zu werden, ſo bedeuten weitere Kursrückgänge keinen Verluſt, ſondern einen An⸗ ſpruch auf einen abnehmenden Betrag zunehmend ſich beſſernden Geldes. Es gibt nur zwei Mög⸗ lichkeiten, die Inflation zu beſeitigen, entweder langſam durch allmähliche Einziehung des Um⸗ laufsgeldes und Beſſerung des Kurswertes oder mit einem Schlage durch Einführung neuen wert⸗ beſtändigen Geldes. Unternehmer werden ſich nicht günſtig ihres gan⸗ zen Effektenbeſitzes entäußern, Aktienbeſitz hat ſich in der Nachkriegszeit ſtets als eine flüſſige Kapi⸗ talanlage erwieſen und iſt es heute noch mehr, da der Privatmann viel mehr als früher dazu ge⸗ zwungen iſt, ſeine flüſſigen Erſparniſſe in Aktjen e e Eine Halbierung dieſes Riſikos zwi⸗ ichen Effekten und Waren ſcheint wohl allgemein r Stimmung war nun dahin. Sie war zerſtreut und unruhig, und ihre Augen befanden ſich immer auf der Suche. Für ſich ſelbſt fürchtete ſie die Begegnung mit dem Schwager nicht. Sie würde imſtande ſein, kalt an ihm vorüber⸗ zugehen wie an einem Fremden; aber wenn Heini den Onkel Eberhardt entdecken ſollte, würde er ihr Beſtreben, ihn zu meiden, ſicher⸗ lich unmöglich machen. Es koſtete ſie große Ueberwindung, ſtill zu ſitzen, dem Konzert zu lauſchen und auf die heiteren Einfälle des jungen Offiziers und ſeine ritterlichen Huldigungen liebenswürdig zu antworten. Brigitte hatte Heini auf den Schoß ge⸗ nommen. Das ſonſt ſo zurückhaltende junge Mädchen war dem Kinde gegenüber ganz Hin⸗ gabe. Sie blühte förmlich auf im Verkehr mit ihm. Ihre Augen, alle ihre Bewegungen ſtrömten eine Zärtlichkeit gegen den Kleinen aus, daß Anita manchmal ganz betroffen da⸗ von war und ein leiſes unangenehmes Em⸗ pfinden, eine gewiſſe Eiferſucht ſich in ihr regte, wenn ſie ſah, wie rückhaltlos Heini ſich in ſeinem natürlichen Anhänglichkeitsbedürfnis der Tante anſchloß. Sie konnte es nun ein⸗ mal nicht ertragen, des Kindes Liebe mit ei⸗ nem anderen zu teilen, ausgenommen Vater Harto, der ihr wie ein Großvater ihres Lieb⸗ lings erſchien. g Sollte es aber infolge der Steuermaßnahmen gelingen, der den, die Reichsregierung beabſichtige für jetzt fälligen Steuern insbeſondere für die am 25. Auguſt fälligen Rhein⸗ und Ruhropferab⸗ e ein Steuermoratorium zu gewähren. ir können mitteilen, daß das Reichsfinanz⸗ miniſterium eine derartige Maßnahme nicht beabſichtige. Das Gerücht iſt eines der vie⸗ len, die jetzt umgehen mit dem Zweck, das Vertrauen auf eine Geſundung unſerer Ver⸗ hältniſſe zu untergraben. Die Reichsregie⸗ rung iſt vielmehr der Auffaſſung, daß die Finanzlage des Reiches eine derartige iſt, daß unbedingt im Monat Auguſt die fälligen Steuern eingehen müſſen Die Reichsregie⸗ rung wird die dazu erforderlichen Maßnah⸗ men mit Nachdruck durchführen. Schwierige Lage der Buchdruckerelen. Berlin, 18. Anguſt. Die Vollverſamm⸗ lung des Vereins Berliner Buchdrucke⸗ reibeſitzer hat mit Beſtürzung von dem Ausmaß der neuen Löhne Kennt⸗ nis genommen. Sie ſieht keine lichkeit, die nötigen Mittel dafür aufzubringen. Deshalb und weil es ferner unmöglich iſt, zu den nunmehr not⸗ wendigen Preiſen noch Aufträge zu er⸗ halten oder Verlagswerke abzuſet⸗ zen, empfiehlt die Verſammlung, auch aus moraliſchen Rückſichten gegenüber den Arbeit⸗ nehmern, ſchon heute die Arbeitszeit⸗ verkürzung anzuſagen. Wo die Ar⸗ beitszeitverkürzung nicht den notwendigen Ausgleich geben würde, muß die Schlie⸗ ung der Betriebe Vorſchriften entſprechend vorbereitet werden. ö Unruhen in Datteln. Datteln, 18. Auguſt. Geſtern iſt es hier wieder zu bedauerlichen Unruhen gekommen, die auf das Schuldkonto der Kommuniſten zu ſetzen ſind. Die blaue Polizei, die den Auf⸗ trag hatte, jede Anſammlung zu verhindern, wurde von der zahlreichen Menge mit Steinen beworfen und beſchoſſen. Bei der gegenſeiti gen Schießerei gab es, wie bisher feſtgeſtellt wurde, auf Seiten der Angreifer drei Tote und acht Verletzte. ANlhein und Ruhr. Neuer Erlaß des Generals Degoutte. 4 Gegen Sabotagealte. 0 Paris, 18. Auguſt. Nach einer Havasmel⸗ dung aus Düſſeldorf hat zur Verhinde⸗ cung von Sabotageakten in Fabriken, Gruben uſw. General Degoutte einen Er⸗ la ß veröffentlicht. Darin wird in allen In⸗ buſtrieunternehmungen des Ruhr⸗ debiets, die für Lieferungen auf Re⸗ dem Verſailler i insbeſondere in ſtohlengruben und Kokereien, jede jede Umände⸗ d Ci i i 3 E 1„*„ 5. eung der Einrichtungen, welche die Produk⸗ reich zu eröffnen, wie das Fürſtentum Mo⸗ barationskonto nach Vertrag in Frage kommen, Zerſtörung, jede Fortnahme, tionsfähigkeit vermindern oder die Qualität ber Produkte verringern könnte, verboten. fahre, eine Politik zu betreiben, die Deutſch⸗ 1 7 Zuwiderhandlungen werden an den Tä⸗ ern und an den verantwortlichen Direk⸗ md, 0. a„den verantwortlichen Dire! würde ſie damit geradenwegs einem neuen Krieg entgegengehen. ren oder Oberbeamten der betref⸗ nden Unternehmen mit Gefängnis⸗ trafe bis zu 20 Jahren und mit Geld⸗ trafen bis zu 500 000 Goldmark oder iner dieſer Strafen geahndet. Die Beauf⸗ fragten der franzöſiſch⸗belgiſchen Ingenieur⸗ ommiſſion haben das Recht, zur Feſtſtellung n ſtrafe Mög⸗ den geſetzlichen dieſer Strafen geahndet. N 10 55 Milliarden von den Franzoſen abge⸗ 1 nommen. e ſtädtiſches Notgeld von franzöſiſchen Krimi⸗ nalbeamten abgenommen. Nach der Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zeitung wurden Be⸗ amten der Reichsbankſtelle Witten auf dem M Eſſen, 18. Auguſt. Am Mittwoch wurden einem ſtädtiſchen Kaſſenboten 5 Milliarden Wege von der Bahn nach dem Geſchäftslokale 50 Milliarden von den Franzoſen ab⸗ genommen.„ 00 Franzöſiſche Arbeiterfürſorge. Rüdesheim, 15. Aug. Der franzöſiſche Delegierte des Rheingaukreiſes, Armand, erläßt folgende Bekanntmachung: Auf Grund der Verordnung betr. den paſſi⸗ ven Widerſtand ſind die Bürgermeiſter an⸗ gewieſen, daß vom Montag, den 14. Auguſt an die Löhne an die Notſtandsar⸗ beiter nicht weiter zu bezahlen ſind, ſolange meine Anweiſungen betr. Ueberwachung der Bahn⸗ anlagen nicht auf das genaueſte durchgeführt ſind. Weiter erſtreckt ſich dasſelbe Verbot auf die Ge⸗ währung von Zuſchüſſen aus den Mitteln der Er! werbsloſenfürſorge. Demgemäß werden die Notſtandsarbeiter aufgefordert, in ihrem eige⸗ nen Intereſſe ſich möglichſt bald nach anderer Arbeit umzuſehen. 15 0 Und abermals ein deutſches Todesopfer. Aus dem Ruhrgebiet, 19. Aug. Geſtern abend wurde in Röhlinghauſen der Schloſſer Werner von einem Poſten in der Nähe einer Bahnunterfüb⸗ rung vom Fahrrad heruntergeſchoſſen. Werner war ſofort tot. Er hinterläßt Frau und Kinder. N Ausland. Englands blaſſe Furcht vor Frankreich. London, 19. Aug. Lord Rothermere veröffentlicht einen Artikel, in dem er für die Aufrechterhaltungder franzöſiſch⸗ engliſchen Allianz eintritt. Er erklärt, daß durch die Note Lord Curzons vom 11. Auguſt das Werk Eduards VII., des Begründers der Entente, ſchon faſt zerſtört worden ſei. Frank⸗ reich ſtehe augenblicklich an der Spitze einer Mächtekoalition, die Belgien, Polen, Rumä⸗ nien, Südſlawien und die Tſchechoſlowakei umfaſſe. Es ſei fraglich, ob England nötigen falls eine gleichwertige Allianz finden würde. Ein Bruch der Entente würde ſofort zu einem ungeheuren Rüſtungswettlauf führen. England ſei im Augenblick aber nicht darauf vorbereitet, den Möglichkeiten eines neuen Krieges ins Auge zu blicken. London fei die europäiſche Hauptſtadt, die am ſtärkſten exponiert ſei. Es könne ſowohl durch eine Luftflotte als auch von der fran⸗ zöſiſchen Küſte mit weittragenden Geſchützen bombardiert werden. England ſei ebenſowenig in der Lage, eine Sonderaktion gegen Frank⸗ naco. Wenn die engliſche Regierung fort⸗ land auf Koſten Frankreichs begünſtige, ſo Hughes Inſtruktionen für die amerikaniſche Politik. Paris, 19. Auguſt. Die„Chicago Tribune“ berichtet aus Washington, der Wortlaut der Hughesnote an die amerikaniſchen Vertreter der ein,„meine Schweſter niemals viel mil Kindern beſchäftigt und ich habe nie bemerkt, daß ſie ſich beſonders zu ih⸗ nen hingezogen fühlt.“ N und plbtch fragte Antta unvermittelt in d „Haben S twaiger Veränderungen alle Teile der Indu⸗ nn lein von Stelt)? Sie verſtehen ſo vorzüglich] mit Kindern umzugehen.“ „Nein, die zweite Ghe meiner Mutter war kinderlos.“ „Ich wundere mich ſelber“, fiel ihr Bru⸗ hat ſich eigentlich „Oh, unſer ſüßer Heini macht auch eine Ausnahme“, ſagte Brigitte mit einem Herzens⸗ ton.„Er iſt mein ganzes Glück ganzer Schwarm“, verbeſſerte ſie ſich, und ſie barg ihr Geſicht in dem Lockenhaar des Klei⸗ nen. mein „Au, Tante, du ziepft mich ja“, proteſtierte Heini, der dergleichen Zärtlichkeiten nicht liebte. Er bog ſeinen Kopf energiſch zur Seite, ſo daß Brigittes Geſicht frei wurde. Es ſah aus, als ob Tränen in ihren Augen ſchimmerten. —— 1 K 7. Kapitel. f 1265 Als Anita an dieſem Abend Heini zu Bett gebracht hatte und aus ruhend allein in ihrem Zimmer ſaß, fühlte ſie ſich matt und benom⸗ men, wie nach großen körperlichen und ſeeli⸗ ſchen Anſtrengungen. Sie war 5 mehr gewöhnt, ſich in Europa ziele darauf ab. feſtzuſtellen, daß gar nichts mehr angingen.„Der Schmerz macht egoiſtiſch“, geſtand ſie ſich ſelber mit ma tem Lächeln. Aber da ich nichts weiter meh vom Leben verlange, als mir ſelber und mei⸗ nem Kinde angehören zu dürfen, iſt dieſer Egoismus wohl nicht ſo verwerflich. Das viele Schauen und Hören und dazu das unverhoffte Wiederſehen mit Eberhardt von Drewensberg— nein— nein, ſie wollte nicht wieder hinaus in die Welt, vor der ſie ſich fürchtete und die ſie nicht ertrug. Sie wollte es Harttopf energiſch unterſagen, mit den Stelt⸗ zes weitere Pläne füi ihre„Aufheiterung“ zu ſchmieden. Daß das geſchah, hatte ſie wohl gemerkt. Es war beim Abſchjied ſchon wieder von einem Ausflug nach der Oberſpree geſpro⸗ chen worden. Sie hatte ſogleich abgelehnt, ſie würde beſtimnit nicht teilnehmen. Die anderen meinten es ja herzlich gut mit ihr, ja, es rührte ſie, wie ſie um ſie ſorgten, aber ſie be⸗ fanden ſich im Irrtum, wenn ſie meinten, es ſei ihr dienlich, wieder in geſellſchaftlichen Ver⸗ kehr mit anderen Menſchen zu treten. Das machte ihre Verlaſſenheit nur noch fühlbarer, beunruhigte und verwirrte ſie. Sie mußte allein bleiben, wenn das Leben ihr erträglich 1 ſollte. Und das müßte Hartkopf eigentlich wiſſen. 5 noch Harttopf e Harttopf unte wie gewöhnlie ſeine Spazjer g Aber ſie hatte ſich geirrt. Weder wie 5 Vorſchl eibe, gelegt, daß falls es z 1 6 Sacher ſandgentonmiſſton für die Abſchät. zung der deutſchen Zahlungsfähigkeit komme Wafhington bereit wäre, einen Vertreter zi ernennen. i Ein Fühler? Anknüpfend an eine Bemerkung des„Vor. wärts“, daß die Regierungserklärung Streſe⸗ manns die Bahn für Beſprechungen mit allen gegenwärtigen Gegnern Deutſchlands, ein, ſchließlich Frankreichs, frei mache, vorausge ſetzt, daß dieſe Gegner darauf verzichteten Deutſchland demütigende und unmögliche Be dingungen zu ſtellen, tritt die„Oeuvre! vom 16. Auguſt für eine allgemeine Aus⸗ ſprache ein und ſchreib u. a.: Nach gewiſſen Informationen wäre die gen an Deut and leiſten ach dem Zuſtandekomumen eit nen Regelung, irgend eine alliierte Macht bre Garantie für dehnen Jobe ürde. f Wenn man in Poris wirklich an eine der artige Formel denkt, dann beſteht augen ⸗ ſcheinliches Intereſſe daran, daß man es ſehr ſchnell und ſehr laut ſagt. Eine Munmetlonferenz über die Gtnührung. Die Verſorgung mit Markenbrot, Kartoffeln, Zucker, Fett und Milch. Eine Konferenz des Reichsernährungsmi⸗ niſters mit den Ernährungs⸗ und Land⸗ wirtſchaftsminiſtern der Länder beſchäf⸗ tigte ſich am Freitag in Berlin mit den Schwierigkeiten auf den verſchiedenen Gebie⸗ ten der Ernährung und den notwendigen Maßnahmen für die Verſorgung. Die Konferenz war einhellig für eine Ver⸗ ten, f einer allgemei- forgun tober, die beantragt ö er m Rei bee wurde, ferner für eine Erhöhung der für das Wirtſchaftsjahr 192324 beabſichtigten Re⸗ ſerve von 1 Million Tonnen Ge⸗ treide ſowie für eine beſondere Sicherung der Verſorgung der großen Verbraucher- bezirke über den 15. Oktober hinaus. Die Mehrheit der Konferenz lehnte die von einzel⸗ nen Ländern angeregte Erneuerung der Umlage ab. W Die Ausſichten für die Kartoffel- ernte ſind nicht ungünſtig. Es wurde Mit⸗ teilung gemacht von der Gründung einer Kartoffelkreditbank zur Finanzie⸗ rung des Kartoffelhhandels. Mit den Städten iſt Fühlung genommen worden, damit ſie zuſammen mit dem ortsanſäſſigen Handel gleichfalls die Finanzierung fördern, Mit dem Verkehrsminiſterium beſteht ein enges Einvernehmen zwecks möglichſter Be⸗ ſchleunigung des Transports im Herbſt. Das Verkehrsminiſterium wird Kartoffeln und Aus Nah und Jern⸗ Bruchſal.(Des Kindes Schutz engel.) Das dreijährige Kind des Bahn⸗ angeſtellten Heruog fiel geſtern nachmittag aus dem dritten Stock auf die Straße, wun⸗ derbarerweiſe ohne Schaden zu erleiden.— (Beim Getreide holen) kam der Koh⸗ lenführer Oberſt aus Unteröwisheim unter den beladenen Wagen zu liegen, wurde über ⸗ fahren und erlitt ſchwere Verletzungen. 0 + RNaſtatt.(Geſunde Maßnah⸗ men.) Unter dem Vorſitz des ſtellvertreten⸗ den Oberamtmanns fand dieſer Tage auf dem Bezirksamt eine Beſprechung mit dem geſam⸗ ten Gemeinderat der benachbarten Lieferungs gemeinden ſtatt. Die Gemeinderatsmitglieder wurden verpflichtet, zur Melkzeit abend⸗ bei ſäumigen Kuhhaltern feſtſtellen, ob das abgabepflichtige Quantum auch an die Sam; melſtellen abgeführt wird. Hamſterer werden gezwungen werden, ihre Hamſterware wie⸗ der zurückzutragen an die Ortsſammelſtelle franzöſiſche Regierung bereit, die Ruhr wenbeſtan 4,20 Gold⸗Mark 8,40 Gold⸗Mark 21.— Gold-Mark Einkeilung der Stücke längerung der Markenbrotver⸗ dene ſen Gen wWerkbeſtändig 1 Dollar 2 Dollar 5 Dollar 0 rückzahlbar zu 170% dige( ferner Stücke mit 6% Zinſen: Getreide. au erſter Stelle hefürdern. . an, indem er die Wertbe ſtändige An⸗ leihe des Deutſchen Reiches zeichne.. 1 95 420 Gold⸗Mark= 100 Dollar 2 2100 Gold-Mark= 500 Dollar 42 Gold⸗Mark 105 Gold-Mark 210 Gold⸗Mark 10 Dollar 25 Dollar 50 Dollar nl 5* und werden hier für den feſtgeſetzten Milch! V el 4200 Gold-Mark= 1000 Dollar G. lanlel alſe. auf den Gegenwerl ven 1 Dollar:. Auch. der kleine Sparer lann milhin den Nerf ſeines. Geldes ir Die. Aufunif. Hcherſlellen: Die Rückzahlung der Anleihe erfolgt nach 12 Jahren zum Dollarkurſe. Der Jeichnungspreis belegt bis auf weitere Bei Einzahlung von Deviſen oder Dollarſchatzanweiſungen.. 100% i Die Sicherheit der Zinſen und Rückzahlung der Anleihe iſt reichsgeſetz⸗ lich gewährleiſtet durch die Geſamkheit der deutſchen Privalvermögen. Die größeren Anleiheſtücke tragen Zinsſcheine, der Zinsſatz iſt 60%, jährlich am 1. September in Mark zum jeweiligen Dollarſtande eingelöſt. Die Zinsſcheine werden Kauf und Verkauf der Anleihe ſind frei von der Börſenumſatzſteuer. Sie iſt beleihbar bei den Darlehnskaſſen des Reiches.— Selbſt⸗ gezeichnete Anleihe iſt I a ſtef pon der Crbſchaftsſtener. können bei der Reichsbank und bei den im Proſpekt angegebenen Stellen ſowie bei dieſen durch* ermittlung ſämtlicher Banken, Bankiers, Sparkaſſen und Kreditgenoſſenſchaften bewirkt werden 4 9 25 Jedes Geldinſtifut wird Auskunft e erteilen. 2 Fortſetzung von Seite 2.) Tages die Stunde ab, weil ſie mit ihrem Muder einen Ausflug an die Havel umterneh⸗ men wollte. Beide hatten bedauert, daß Amita nicht Luſt habe, an dergleichen harmloſen und geſunden Vergnügungen teilzunehmen, aber nicht weiter in ſie gedrungen. So ſand ſie keine Gelegenheit, ihre ent⸗ ſchiedene Abſage anzubringen. Dieſe verlor all⸗ mählich an Kraft und Wichtigkeit vor ihr ſel⸗ ber, und wenn die anderen ſo ganz nebenher und ſcheinbar ohne Abſicht von ihren Ausflü⸗ gen ſchwärmten, dann ſtieg, ihr ſelber unbe⸗ wußt, eine leiſe ungewiſſe Sehnſucht in ihr auf, und ſie fand ihre Wohnung eng und die Hitze in den Straßen der Stadt unerträglich. Nie war ihr die Eintönigkeit des Stundenge⸗ bens ſo bedrückend zum Bewußtſein gekommen wie eben jetzt. Und eines Tages ertappte ſie ſich auf dem Gedanken, daß ſie auch wieder einmal hinaus möchte in Gottes herrliche Natur, der Alltags⸗ ürde für ein paar Stunden ledig, ſich als 195 Wenſch fühlen, Augen und Herz erquik⸗ en dürfen in grüner Waldeinſamkeit.— Sie war doch noch keine Greiſin. zor, Ste wußte dann ſelber nicht, wie es ge⸗ ommen war, daß ſie an einem Sonntage mit Heini und Hartkopf nach Tegel hinausfuhr, dort mit den Steltzes zuſammentraf und einen ö Tag mit ihnen verlebte, der el⸗ g ganze folg⸗⸗ über reitete. kriges erzählen, und davon haben Sie Das Freundſchaftsband zwiſchen ihr und Brigitte von Steltz wurde immer enger. Anita mit ihrer lebhaften Natur gab ſich rückhaltlos, wo ihr Herz ſich gefeſſelt fühlte, aber auch die zurückhaltende Brigitte ſchloß ſich freiwillig der neuen Freundin immer enger an, und Heini ſchien geradezu ihr Abgott. Um ſo mehr wunderte ſich Anita, daß Bri⸗ gitte von ihren eigenen Familienverhältniſſen ſelten und immer nur flüchtig ſprach. Daß ihre Mutter als Witwe von einer kleinen Rente lebte und noch ein Vetter vorhanden war, der ihre Stunden bezahlte, war alles, was ſie von ihr wußte, und das letztere hatte ſie ihr da⸗ mals auch nur gezwungen erzählt, um ſie zur Annahme des Honorars zu veranlaſſen. In ihrer ehrlichen Art fragte Anita eines Tages gerade heraus:„Ich weiß noch ſo we⸗ nig von Ihnen, Brigitte,— aber es ſcheint mir, daß auch Sie Ihr Schickſal bereits hin⸗ ter ſich haben, und daß gerade dies Empfin⸗ den das Gefühl der Zugehörigkeit zu Ihnen ſo ſtark in mir geweckt hat.“ Brigitte legte eben ihre Noten zuſammen. Es dauerte eine Weile, bis ſie antwortete: „Ja— Anita— ein recht ſchweres Schick⸗ ſal!— Ich könnte Ihnen von mir nur Trau⸗ 5 ſelber wahrlich genug erlebt, ſoll ich Ihnen noch eine meue L en?“ 5 5 Aber wenn Sie nicht das Bedürfnis haben, denken Sie, bitte, nicht, daß ich mich in Ihre Geheimmiſſe eindrängen will. Ich fragte nur aus Teilnahme.“ Brigitte ergriff raſch Anitas beide Hände. „Das weiß ich, und ich danke Ihnen von Herzen. Seien Sie verſichert, daß ich ſelber darunter leide, mich Ihnen nicht rückhaltlos anvertrauen zu dürfen, aber wie die Verhält⸗ niſſe liegen..“ Sie war ſehr verlegen, wußte offenbar nicht, wie ſie fortfahren ſollte. Anita fiel raſch ein.„Es iſt mir ſchrecklich peinlich, davon überhaupt erſt angefangen zu haben. Bitte, laſſen wir es— ſprechen wir von etwas an⸗ derem.“ „Nein! Sie ſollen wenigſtens wiſſen, daß ich dasſelbe Schickſal mit Ihnen teile.— Ich habe, wie Sie, den, den ich über alles liebte, verloren, und mein Leben iſt allein noch der Erinnerung geweiht.“ „O Gott! Sie Arme!— Iſt er auch geſtorben?“ „Geſtorben iſt er— ja— aber lange, ehe er tot war, gehörte er mir ſchon nicht mehr. Sein Herz hat mir wohl nie gehört. Wir wa⸗ ren nahe Verwandte, und nach einem Fami⸗ kienbeſchluß ſollten wir einander heiraten. Für ihn war es nur Pflicht, für mich der Inbe⸗ Ihnen griff aller Seligteit.— Das konnte er nicht] Anita Tragen gewöhnt und meine, wiſſen, und als er mich aufgab, um er liebte wie ich ihn, ahnte er nicht, daß er meinem Lebensglück den Todesſtoß gab.“ „Und Sie zürnen ihm nicht?— Das iſt groß von Ihnen!“ Brigitte machte eine haſtig abwehrende Be⸗ wegung, und leiſe, mit einem Tone, dem man die innere Qual anhörte, fuhr ſſe „Es hat eine Zeit gegeben, da ö ich ſeinen Tod wie eine Erlöſung— und Ge⸗ nugtuung. Ich hatte ſo namenlos gelitten der anderen wegen, nun mußte ſie dieſelben Qua⸗ len durchtoſten. Das ſchien mir nur gerecht. Das Unglück macht den Menſchen ſo leicht ſchlecht und hart. Und obwohl ich mich vor mir ſel⸗ ber ſchämte, iſt es doch faft über meine Kraft gegangen, der Fran aus freien Stücken die Schweſterhand zu reichem.“ „Das haben Sie über ſich vermocht? Nie, nie könnte ich das.“ „Sie würden es auch können ja, Sie würden es vielleicht viel rückhaltloſer und herzlicher tun, als es mir möglich war. Erſt nach und nach, erſt als ich ſah, daß jene Frau noch ſchwerer litt als ich, iſt alle Bitterkeit ge⸗ gen ſie aus meinem Herzen geſchwunden. Jetzt bin ich ihre Freundin fürs Leben geßsvorden.“ „Sie haben mir nie von diefer Freundin erzählt— lebt ſie hier?“ 0 „Atte fragen Sie mich nicht weiter, liebe . e 0 *