Betr.: euerwehrübung. Am Sonntag, den 26. Au'aſt i 923, vormittags 6 Uhr findet 2 Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Viernheimer Volksblat Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeige Fal 20900 l die 10 ge e eile 20000 Mk. für lokale, 30900.— Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim Biernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchenllich dreimal: Dienstags, Donners⸗ ſags und Samstags. Der monatliche Bezugspreis beträgt freibleibend 249000 M. Durch die Poſt monatlich 450000 Mk. für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeil 80000.— Mt. Vei öfteren Wiederholu Rabatt. Beilagen: pro 100 70000.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. a ae a en f e e e e e„e aft getretenen Reichsgeſetze vom 11. Augu 5. usza! ,, 4 ö 5 1 i 1 ö 5 15 0 3 e gu] 1923 die durch das Geſetz Über 975 V. Ueber Einzelfragen der big Geſetze geben 14 1 1. zei jeder 8 a) Ueber Vorauszahlungen auf die Einkommen, Dieſe balrägt: die Finanzämter Auskunft. Bei der ſtarken 1 ö 8 e und der Pflicht⸗ Körperſchafis⸗ und Umſatzſteuer; eſe beträgt: e dieſer Behörden, insbeſondere mit i 5 5 g mannſchaft ſtatt. 1 5 riftlichen, empfiehlt Undliches Beneh⸗* f f g g Anentſchuldigtes Fernbleiben wird zur An. Abgabe aus Anlaß der Ruhrbeſetzung(Rhein⸗ delsbetriebe ſowelt ſie Arbeltnahmer beſchetf⸗ 15 ö Ln ö ö N zeige gebracht. Die Entſchuldigungen ſind bis Ruhr- Abgabe); tigen, das“fache der Beträge, die der Arbeit-] VI. Die Zahlungen ſind tunlichſt bargeldlos zu ö N leiſten. g 0 ilch zu belegen. d) Steuerzinsgeſetz, in der Zeit vom 1. September 1925 bie zum f ee b ee e See Petre Meüchpreiserhöhung ſind ohne beſondere Aufforderung an die 29. Februar 1924 an das Reich abzuführen pflichtigen, Abgabeart) ift zur Vermeldung N e 1 10 f von Irrtümern in der Verbuchung bei den wurde der Stallpreis ab 28. Auguſt 1923 auf ſtelle zu zahlen: J 10 0 155 ii e 795 19000 155 R gärtneriſchen Betrieben für je ar a entſtehen können, dringend zu zanntmachung. abgehen e ſpäteſtens zum 1. 10 1928: bei jeder Witterung elne Uebung der ſteuerung der Betriebe eingeführte Abgabe. b) ber die Erhebung einer außerordentlichen 1. Für dle induſtriellen, gewerblichen und Han⸗ men mit ihnen. ſpäteſtens Samstag, den 25. Auguſt ſchrift⸗ e) über die Besteuerung der Betriebe; geber gemäß ö 46 des Einkommengeuergeſaher auf die gezahlt wird,(Perſon des Steuer⸗ N i 5 Finanzkaſſen oder deren Hilfskaſſen(Untererhebe⸗ hat. Zuſtändige Kaſſenſtellen: Finanzkaſſen. Et. Verfügung des Städtebundes Offenbach Kaſſen, aus denen leicht den ſteuerpflichtigen l. Bis zum 25. Auguſt 1923. Wehrbeltragswert des eigenen Grundbeſitzes Demgemäß treten von dieſem Zeitpunkte 1. ab folgende Mllchpreiſe in Kraft: f a für 1 Liter: 80000 Mr. ab Stall 92000 Kk. ab Odenwaldaufkäufer 110000 Mk. ab Sammelſtelle. Betr.: Erhöhung des Sprunggeldes. Der Kleinverkaufsprels für 1 Liter Milch wurde ab 23. Auguſt 1923 auf 110 000 Mk. pro Liter erhöht. N Demgemäß werden ab 23. Auguſt 1923 folgende Sprunggelder im gemeinheitl. Faſelſtall erhoben: n 1) für 1 Ziege 110000 Mk.(1 Ltr. Milch) 2.) für 1 Kuh 330000 Mk.(3„ 1 3.) für 1 Schwein 660000 Mk.(6„ Betr.: Zuckerverſorgung. Die Zuckerpreiſe für den Monat Juni 1923 ſorgungsflelle Darmſtadt wie folgt feſtgeſetzt: für 1 Pfund Gries⸗ oder Perlzucker 8 000 Mk. „1„ Würfelzucker 8500 Mk. Der betr. Zucker, der nicht bis 1. Septbr. 1923 abgeholt iſt, verfällt. Nähere Auskunft hierüber erteilt das zuſtändige Finanzamt. Untererhebſtellen. wurden im Einvernehmen mit der Landesver⸗ 2. Die Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe: Das Doppelte der nach 1 l zu leiſtenden Einakommenſteuer⸗ Juli! 923 erwähnten Einkommenſteuerpflichtigen (hauptſächlich Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, Vorauszahlungen auf die Einkom⸗ menſteuer für 1923 von den nach dem Geſetz vom 9. Jult 1928 zu erhöhten Vor⸗ auszahlung Verpflichteten: Das 400⸗fache der im Steuerbeſcheid 1922 unter B 1 für Auguſt 1923 angeforderten Vorauszahlungsrate, das 1600 ⸗fache dieſer Rate, wenn ein Wirtſchafts⸗(Geſchäfts⸗) abſchluß vor dem 1. Juli 1922 der Einkommensfeſt⸗ ſtellung für 1922 zu Grunde gelegt worden iſt. Iſt der Steuerbeſcheid für 1922 noch nicht zugeſtellt, ſo iſt der vorauszahlende Belrag ſelbſt zu berechnen und zwar entweder nach der für 1922 abgegebenen Einkommenſteuer⸗ erklärung oder ſonſt im Wege der Schätzung. Zuſtändige Kaſſeſtellen: Finanzkaſſe und Vorauszahlungen. Die in§ 1 Abſatz 4 des Geſetzes vom 9. III. Die Vorauszahlung auf die Körperſchaftsſteuer, jahr 1922ù5 bis zum 15. Auguſt 1923 das 1½ Goldmark monatlich. Uebt der Eigen⸗ tümer den Betrieb nicht ſelbſt aus, ſo iſt die Abgabe von dem Eigentümer und demjenigen, der den Betrieb ausübt, zur Hälfte zu entrichten. Zuſtändige Kaſſenſtellen: Finanzkaſſen. die nach dem 30. Juni 1923 fäktig werden, erhöhen ſich auf das 600⸗fache der in den 88 24 a, 24 c des Körperſchaftsſteuergeſetzes bezeichneten Beträge. ü N Der Reichminiſter der Finanzen iſt ermäch⸗ tigt, für die Vorauszahlungen, die nach dem 30. September 1923 fällig werden, unter Berückſichtigung des Goldwerts ein anderes Vielfaches feſtzuſetzen. 1195 Die Erwerbsgeſellſchaften, die ihr Wirtſchafts⸗ (Geſchäfts⸗) jahr 1921/22 vom 31. März 1922 bis zum 30. September 1922 abgeſchloſſen haben, haben als weitere Vorauszahlung auf die Steuerſchuld für das Wirtſchaft⸗(Geſchäfts⸗) 1600⸗fache der Beträge zu entrichten, die fie nach Artikel VIII Abſ. 8 Satz! des Geſetzes über die Berückſichtigung der Geldentwertung in den Steuergeſetzen vom 20. März 1923 (Reichsgeſetzblatt! S. 198) bis zum J. Mai Heppenheim, 20. Auguſt 1923. Finanzamt Heppenheim. Antererhebſtelle. na Tag bis auf weiteres. Zahlungen ſind zu leiſten: 1. Einkommenſteuer 1923, lt. Beſcheid. doppelter Betrag der erſteren. Außer dieſen Zahlungen werden nur Holzabfuhr ſcheine Feral Alle übrigen ahlungen wolle man bis zu den letzten Tagen der nächſten Woche verſchieben. Kirchner. Zu pachten geſucht 2 focher gegen zeitgemäße Bezahlung. Von wem, ſagt die Exped. d. Bl. Zahltage von morgen Freitag ab jeden 17 auch am Sonntag von vorm. 9 Uhr bis. m. 3 Uhr, ſowie von Montag ab jeden 2. Rhein⸗Ruhrhilfe Febaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin N 97 dergpiege nee Inſerate finden im„Vievnheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Sumstag, den 25. Auguſt mt Viernbeim. — —.— ———ůů Aus dem Program Gründliche Währungsreform als erſtes Erfordernis. Berlin, 23. Auguſt. Der Hauptausſchuß des Reichstags iſt heute in der parlamentariſchen Ferienzeit zuſammengetre⸗ ten unter der Tagesordnung:„Wirtſchaftliche und finanzielle Lage Deutſchlands“. Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding führte in längerer Rede aus: Die neue Regierung hat die Geſchäfte in einer ſozial außerordentlich erſt geweſen iſt und vom finanz⸗ politiſchen Standpunkt aus als faſt verzwei⸗ felt angeſehen werden mußte. Die rapid weiter Dollarſteigerung hat unſere ganze furchtbare Bei der Feſtſetzung der Situation übernommen, die politiſch und fortſchreitende Finanzverwaltung in eine Verwirrung gebracht. geradezu ern vorhandene Feylpetrag vermindert wer⸗ den kann. Steuern können nicht abgebaut werden. Richtig iſt es, daß die Komprimie⸗ rung der Steuern auf einen Monat wirt⸗ ſchaftlich gewiſſe Härten bringt. Von Vor⸗ teil war unſer Verfahren, weil wir die Geld⸗ verknappung brauchen, um einen gewiſſen Druck auf die Wirtſchaft auszuüben und ſie zu zwingen, ihre Warenbeſtände zu vermindern und eventuell Deviſen zu verkaufen. Unſere ganze Politik iſt nichts anderes als eine Funktion des Dollarkurſes in mathematiſchem Sinne. Wir müſſen durch die Beherrſchung für eine programmatiſche Politik. Die Grund⸗ des Dollarkurſes erſt die Grundlage ſchaffen 1923 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fraukfurt a. M. 40. Jahrg. Sener eee. — ́ä6ẽJl———ͤ— wird entſprechende Zahlung an Papiermark angenommen. viſenfonds auf dieſe Weiſe nicht zur Maßnah⸗ gen Mitteln ſich dieſen Fonds zu verſchaffen. Wir brauchen eine grundſätzliche und ſchleu⸗ ui eichsbankpolitik, in dem 10 e dolle Billigung der Abſichten der Re⸗ zierung ausgeſprochen. Sinn des Ueberganges zu wertbeſtändigen Kreditabgaben. Wir müſſen zunächſt durch eine Sanierung der Finanzen, durch eine Beſſerung unſerer Währungsverhältniſſe dazu gelangen, daß Sollte ein ausreichender De Verfü⸗ ö 0 gung geſtellt werden, ſo wird die Regierung werde ſie von der Anwendung in Erwägungen eintreten, welche men dann ergriffen werden müſſen. Die Re⸗ gierung iſt entſchloſſen, mit allen zweckmäßi⸗* inne 15 al Wee b gerichteten Programms wirkſam zu begegnen. m des Reichsfinanzminiſters. — Brutale Steuerpolitik. wird, daß Deviſenzählung nicht möglich iſt! 0 tſch 8 a.( nanzprogramm nicht verwirklichen, dann gebe tönne. Könne ſie ihr Wirtſchafts⸗ und Fi⸗ es kaum eineen Weg zur Rettung. Wenn auch die Reichsregierung Diktatur ablehne, ſo der Diktatur innerhalb der Grenzen der Verfaſſung nicht zurückſchrecken, um jedeer Sabotage ihres auf die Konſolidierung der inneren Verhältniſſe Unter dem Eindruck der Erklärung des Reichskanzlers haben die Parteiführer ihre Aufruf der bayeriſchen Regierung. 1 München, 23. Auguſt. Die bayeriſche lage dafür, und das ſoll in die Oeffentlichkeit gelangen, iſt ine brutale Steuerpolitik. wirtſchaftspolitiſchen Forderungen müſſen zurückgeſtellt werden hinter die wäh⸗ rungspolitiſchen Notwendigkeiten, weil ſie die zwingendſten Notwendigkeiten für den Be⸗ ſtand des Reiches ſind. Lohnerhöhung konnte die Unternehmerſchaft mit einem Dollarſtand kalkulieren, der ſich damals etwa zwiſchen 5 und 6 Millionen bewegte. Als der Dollar dann auf 3 Millionen zurückging, hatten Die in vielen Gewerbezweigen die Löhne bereits den 45 Friedensſtand erreicht oder waren über dem Friedensſtand. Ebenſo waren die Preiſe vieler wichtiger Roh⸗ rodukte, zum Teil auch die Lebensmittelpreiſe e 1 i 155 10 debe geſtiegen. Wir ſind Die Regierung. 1920 0 1 eee Von Zentrumsſeite wurde vorgeſchlagen, der das ſuch iſſenloſe Elemente für ihre in die Zwangslage gebracht worden, für die gan. mit der Wirtſchaftskreiſen geſetzt. Die on eierung eine ſchnelle Ermächtigung zur e Feu b szunützen! zen Ausgaben der verſchiedenen öffentlichen Ver, ſchaftskreiſe haben erklärt, daf ſie die Regie⸗ ö eee eine ſe 10 0 e been 70 Umſturz beſt 95 dungen 9 5 en. waltungen der Länder und Gemeinden aufzukom, rung unterſtützen werden. Aus Wirtſchafts⸗ e der een 1 geben, wogeg Dem bedrängten Vaterläng können a 0 muß Men und zwar ſo, daß wir das geſamte Defizi kreiſen iſt der Regierung geſagt worden, daß ö 1995 65 ea ect Finden die Maßnahtten Kommunismus oder B en 155 übernehmen müſſen, wenn nicht der Zuſammen, es nicht geht, dem not we ndig en De⸗ Ne 0 el auch nicht neue politiſche ee. ung bruch der ganzen Verwaltung eintreten ſoll. viſenfo nds auf dem Wege der Freiwil⸗ rs e e* 01 9 belangt bringen. Fenn ee ee 8 8 Han⸗ möglich geweſen, indem das Reich die Zuſage eee ee ne eee heit und Sicherheit gewährleiſtet. Für dieſe machte, daß es einen Teil der Lohnerhöhungen ans jenigen, die immer noch nicht begreiſen, daß e N d S ährleiſtet. zwiſchen den Intereſſen des Reichs und der über alle Deviſen. Ziel wird die bayeriſche Staatsregierung alles eigenen Mitteln decken würde. Wir ſind alſo dahir gekommen, auch Löhne der Privatinduſtrie unmit⸗ Wirtſchaft kein Unterſchied ſein kann, auch 15 Aeinſetzen, was in ihrer Macht 1850 5 * 1 11 Mahr* 1 Zwangsmaßnahmen. Diktaloriſche Maßnahmen. 5 er eee l 55 telbar auf das Reich zu übernehmen, kurz und gut 1 7 5 4 a 1 des Deviſenfonds Mini terra 10 Saeeſte 5 9 0 0 0 die Ausgabenſeite des Reiches iſt unüberſehban Wir ſind vorläufig zu einer Loſung im 877 Schäſfung 15 i. Mehl, Karto eln, Biege At Paal erf f i geworden. Einvernehmen mit den Wirtſchaftskreiſen ge. Berlin, 23. Aug. Der Reichskanzler haf zung beſchloſſen hat. Der Aufruf ſchließt 1 Dieſer Zuſtand darf nicht länger beſtehen. Aber kommen, von der ich für die nächſte ee geſtern in der Beſprechung mit den dartei⸗ den Worten Trotz mer Saw il⸗ wir ſind auf dem Mährungsgebiet in einen gerade⸗ reichende Mittel erhoffe. Unſer Vorichlag führern in Gegenwart des Reichs finunzmin det die Lage keinen Anlaß e ee zu anarchiſtiſchen Zuſtaud geraten. geht davon aus, daß für je. 10 00⁰ Mark, die ſters und des Reichswirtſchaftsminiſters ein Befürchtungen. Vei Durchführung dieser Zunächſt wurde als Abhilfsmittel die Ausgabe auf die erſte Rate der bereits vervielfachten klares und ungeſchminktes Bild der 57 Maßnahmen baut die baveriſche wa e von Notgeld gewählt. Zahlreiche Privatbetriebe Brotverſorgungsabgabe gezahlt worden ſind, lage gegeben und eine Darſtellung der Abſich⸗ rung auf die Vaterlandsliebe und den Ge⸗ gaben völlig ungeſetzliches und völlig unfundiertes ein Betrag von 1 Goldmark in Deviſen bis ten, die die Reichsregierung N verwirklichen meinſinn des baneriſchen, Volkes, N auf Notgeld heraus. Dies hat die Inflation außer⸗ zum 15. September 1923 zu liefern iſt. Wird will, um über die Schwierigkeiten in den die unbeugſame Standhaftigkeit dei dee ordentlich geſteigert. Wir ſind in gewiſſe anar⸗ der entſprechende Betrag nicht abgeliefert, ſo nächſten Wochen ſchon hinwegzukommen. Der Gebietes, namentlich e gremien chiſche Zuſtände hineingekommen. Die iſt unter Eid zu verſichern, daß ein ausreichen⸗ Reichskanzler hat dabei keinen Zweifel Nes Pfalz, die uns ein leuchtendes Beiſpiel ſein Reichsbank iſt heute in der Lage, den Noten der Beſitz von Deviſen am Slichtag nicht, vor⸗ über gelaſſen, daß die Regierung zu der An⸗ oollte. bedarf zu decken. handen iſt. Wenn ſich bei der Nachprüfung Der Reichskanzler beſucht Dr. Knilling. Die Hoffnung durch die ſtarke Anſpannung der Steuerſchraube im Augenblick bereits ein gewiſ⸗ wendung der äußerſten M ittel ent⸗ f sch o gorausſ 17 Zucht⸗ eine falſche Angabe herausſtellt, iſt Zucht 5 11 München, 23. Aug. Reichskanzler Stre⸗ ſes Gleichgewicht des Budgets herzuſtellen, läßt Staatsregierung erläßt einen Aufruf, worin es heißt: Unter dem Druck des Verſailler Ge⸗ waltfriedens ſteigt die Not von Tag zu Tag. Der rechtswidrige Ruhreinbruch ließ die Not ins Unermeßliche anwachſen. Es geht eine Darauf erhielt der Reichsverkehrsmini⸗ Verzweiflungsſtimmung durch das Land. Die ſter das Wort zu Ausführungen über die Er⸗ jüngſten Ereigniſſe am Rhein haben im höhung der Eiſenbahntarife. Zuſammenhang mit dem Regierungswechſel 290 Die Ausſprache. dieſe Sorge in weitere Kreiſe getragen. Rentner und Angehörkge freter Berufe), deren geſamtes ſteuerbares Einkommen im Kalender⸗ jahr 1922 mehr als eine Million Mark be⸗ tragen hat, haben das 100⸗fache der nach dieſem Einkommen berechneten Vorauszahlung auf dle Einkommenſteuer für dos 3. Kalender⸗ vlerteljahr 1923 zu zahlen. Zuſtäadige Kaſſeſtellen: Untererhebſtellen. Erwerbsgeſellſchaften. a) die ihr Wirtſchafts⸗(Geſchäfts⸗)jahr 1921/22 oder 1922 in der Zeit vom 1 Oktober 1922 bis zum 31. Dezember 1922 abgeſchloſſen haben, ein Viertel des Betrages, der ſich als Körperſchaftsſteuer für das Wirtſchafts⸗ (Geſchäfts⸗ jahr 1921/22 oder 1922 ergibt, vervielfacht mit 600; b) die ihr Wirtſchafts⸗(Geſchäfts⸗) jahr 1921/22 vor dem 1. Oktober 1922 abgeſchloſſen haben: Bel Abſchlüſſen vor dem 1. April 1922: das 1⸗fache des Betrages, der ſich als Körperſchaftsſteuer für das Wirtſchafts⸗ (Geſchafts)jahr 1921/22 ergibt, vervielfacht mit 600, bei Abſchlüſſen in der Zeit vom 1. April 1922 bis zum 30. September 1922: die Hälfte des Betrages, der ſich als“ Wert mitzuteilen. Körperſchaftsſteuer für das Wirtſchafts⸗ IV. Bei nicht rechtzeitiger Zahlung haben die (Geſchäfts⸗ jahr 21/22 ergibt, vervielfacht mit! Steuerpflichtigen, die in dem Geldentwertungs⸗ 600. Zuſtändige Kaſſenſtellen: Finanzkaſſen. geſetz vom 20. März 1923 und dem Steuer⸗ Die Rhein⸗Ruhr⸗Abgabe wird von den] zinsgeſetz vom 11. Auguſt 1923 vorgeſehenen 1923 als Vorauszahlung auf die Steuerſchuld für das Wirtſchafts⸗(Geſchäfts⸗ jahr 192223 zu entrichten hatten. Zuſtändige Kaſſenſtellen: Finanzkaſſen. lla. Wer den am 1. Auguſt 1923 fällig ge⸗ wordenen Teilbetrag der Brotverſorgungs⸗ abgabe noch nicht bezahlt hat, wird hiermit gemahnt. Der fällig gewordene Teilbetrag der Brot⸗ verſorgungsabgabe bemißi ſich nach dem Zehn⸗ fachen der feſtgeſetzten Zwangsanleihe, und, ſolange ein Zwangsanleihebeſcheid nicht zuge⸗ ſtellt iſt, nach dem Zehnfachen der nach der Vermögensſteuererklärung vom Abgabepfllchti⸗ gen ſelbſt zu berechnenden vollen Zwangsan⸗ leihe(nicht etwa nur zwei Drittel) Wer Gegenſtände der in 8 24 Abſ. 3 des Geſetzes über die Zwangsanleihe bezeichneten Art(z. B. feſtverzinsligze Wertpapiere, Miets⸗ wohnhäuſer, Hypothekenforderungen, Spar⸗ kaſſenguthaben und dergl.) ausſcheiden will, hat gleichzeltig mit der Zahlung dem Finanz⸗ amte ſchriftlich die einzelnen Gegenſtände und den für ſie bei der Zwangsanleihe eingeſetzten wir die Grundlage unter den Boden bekom⸗ men, von der aus überhaupt eine Politik mög⸗ lich iſt. 10 Betr.: Rezeßbau von der Gemeinde Viernheim; hler Gewährung von Rezeßbauvergütung. Die Friſt der Anmeldung für Bau⸗ und Reparaturholz bezw. Vergütung wird bis 1. Sept. 1923 ds. Js. verlängert. f Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lambert h. Gemeindekaſſe. Es werden ausbezahlt: Militärrenten am Freitag Vormittag und zwar A—K von 8—10, L- 3 von 10—12 Uhr, am Freitag Nachmittag his auf Weiteres, Erwerbsloſen⸗Unterſtützungen von 2—4 Uhr, Ruhrhilfe von 4—5 Uhr. Sozialrenten oder Zivilrenten, ſowie für die Kleinrentner am Samstag Vormittag nach Buchſtaben wie am Donnerstag. Der Zahltag fällt am Freitag a u 83.— Die noch ausſtehenden Gutſcheine find am nächſten Montag einzulöſen. Jö ſt. Viernheim, den 22. Auguſt 1923. Anzeigen müſſen ſofort bei der Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme ſolcher von Auswärts, deren Betrag durch Nachnahme erhoben wird, oder ſolcher von Firmen, mit denen der Verlag in fd. Rechnung ſteht.„Vlernh. Anzeiger“. Inſerate und Notizen, die für die jeweils erſcheinende Nummer beſtimmt ſind, müſſen ein Tag vorher in der Redaktion ſein, um ſo das Zuſammen⸗ kommen aller Arbeit am Drucktag zu ver⸗ hüten. Nur dann wird eine rechtzeitige Herausgabe der Zei⸗ nung möglich ſein. Die Expedition des Viernh. Anz. 5 2 mere, eee W N Seiſenpulver wie es sein soll preiswert und gul! SS Finanzkaſſen und Zuverläſſige Zeitungs⸗Träget fürs Unterdorf geſucht. D Hoher Verdienſt. Viernheimer Anzeiger. Daſelbſt wird auch ein Buchdrucker-Lehrling gegen zeitgemäße Vergütung eingeſtellt. verkündet 1 . Eier⸗ Tuetschen zu verkaufen Verl. Alexanderſtr. 54 Getragener, faſt ˖ n Turnerbund Viernheim. Dankſagung.* Morgen Freitag Abend halb 9 uhr Zurückgekehrt vom Grabe unſeres 9 plötzlich dahingeſchiedenen lleben unvergeßlichen Gatten, treubeſorgten N Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Johann Seib ſagen wir für die bewieſene herzliche Anteilnahme an unſerem ſchmerzlichen Verluſte, ferner für das im Lokal 0 Handhal-Spieler er san und Wahl des Spielausſchuſſes. neuer Vollzähliges Erſcheinen. Der Splelwart. Anzug Verloren Saat⸗Wicken 5a en en dae Frühkleeſamen Tabaksgarn Am 21. ds. Mts, verschied nach kur- zem Kranksein nachgewieſer verfaſſungsmäßigem » 0 0000 U konten . ˙ Maurerpolier Zucht⸗ ſchloſſen iſt in der Ueberzeugung, daß jetzt die hausſtrafe und wegen Meineid Konfiskation a b kanzler St ö emann wird noch im Laufe dieſer Woche ſich augenblicklich nicht ganz erfüllen. ſtung ſoll der Ablieſerer von Deviſen entwe⸗ ſammenbruch zu vermiden. Die gegenwar. Wege das erreichen en Sommeraufenthalt Mittenwalde die Zeichnungen befriedigend eingegangen Herr 5 f 7 1„ 5 1 2 ſind gerade in das Gigantiſche gewachſen, und e 2 2 England und Frankreich letzte Möglichkeit gegeben ſei, Deutſch⸗ des Vermögens angedroht. Als Gegenlei⸗ lands wirtſchaftlichen und finanziellen Zu⸗ r n 90 zu einer politiſchen Ausſprache mit dem Mi⸗ Ueber das Ergebnis der Zeichnungen auf die der Goldanleihe oder Ben ſchreibung auf neue tige Regierung ſei vielleicht die letzte, die auf tiſterpräſidenten von Knilling nach deſ⸗ Goldanleihe läßt ſich augenblicklich nur ſagen, daß erhalten. Wenn en al N f teiſen. Herr von Knilling iſt bereits heute ſind. bon München dorthin zurückgekehrt. Die Aus gaben, die das Reich zu leiſten hat, es iſt eine Frage, welche Mittel man ergrei⸗ 8 1 fen muß, um möglichſt raſch zu einer ſtarlen Ab—⸗ Die Wertbe I Poincarés Widerlegung der engliſchen Note. Von wem, zu Lellerdeckel erfragen in der Ex⸗ für Auto. ge überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ und Blumenſpende unſeren tlefgefühlteſten Dank. Beſonderen Dank dem titl. kathol. Arbeiterverein, der Firma Sax & Klee, Mannheim und ſeinen Berufskollegen für die Kranzniederlegung und bewleſene letzte 0 Ehrenbezeugung, ſowle den Stiftern von Seelen⸗ meſſen. Viernheim, den 23. Auguſt 1923. Ne tteſtrauernd Hinterbliebenen. stets durch Fleiss, 3 Naufahrer- Mitglieder. Verein Eintracht V'helm. 0 e ee 1 1 Mts. W ends ½9 Uhr im Lokal„Zur Eintracht“ 2 Mitgl.⸗Berſammlung. i wichtige Tate ordnung erfordert vollzähliges Erſcheinen aller Der Vorſtan, d bewahren. Snar- un Weihnachts-Nasse. SOBeunte Donnerstag Abend 9 uhr Aiglieder⸗ B Geſch zum Saftladen. Aham del Wir verlieren in demselben einen lang- 1 jährigen treuen Mitarbeiter, welcher sich 5 Zuverlässigkeit Tüchtigkeit besonders auszeichnete und auf seine Berufskollegen vorbildlich wirkte, 1 2 Den allzufrünhen Heimgang betrauen wir aufs schmerzlichste und werden dem 90 Verstorbenen ein ehrendes Gedenken dauernd Sax& Nee Mannheim. 17 pedition ds. Bl. Einige Zentner Gegen Belohnung abzugeben bei Gebr. Cternheimer Telephon 39. empfiehlt zum Tagespreis. Johann Adler 9. Jakobſtr. 10. Stroh zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt 1 ſehr gute, noch neue MHonzert- Trommel die Exped. ds. Bl. zu verk. Näh. Exped. Gobetzeiten der jüdischen Gemeinde. 25. Aug. 13. Glul Wochenabſchnitt: Ki⸗Seze Sabbat⸗Abend 650 Uhr und al f 5 Mitglieder um Ster 7 von Fußball⸗ Geſellſch. 1913 5 Wannen. a Abend 8 Ahr Versamm Morgen 800 Uhr 80 hall⸗Club Amicitia 09 1 e e portplatz hinterm Gaswerk. Nüchſt. Sonntag Freundschalts 5 Spiele Ilder 1, 2. und 3. Mannſchaft gegen d. gleichen „ Ausgang 815 Uhr Wochentag⸗Abend 73 Uhr „ ⸗Morgen 680 Uhr fü Aae vorm. Merkur ſtellung, womöglich völligen Beſeſtigung der Inflation zu kommen, die Inflation geht nicht ſo weiter, ſie geht nicht weiter aus ſozialen und aus fin anziellen Gründen! Die Regierung iſt der Anſicht, daß eine Wie⸗ derholung des Fieberanfalls unter allen Umſtänden verhindert werden muß, weil er für unſer Reich und unſere Wirtſchaft tödlich werden kann. Die Reichsfinanzen weiſen fünf große Defizit⸗ quellen auf. Die Regierung Cuno hat bereits eine Einſtellung der Sachlieferungen vor⸗ genommen, aber der finanzielle Effekt dieſer Maß⸗ nahmen iſt leider nicht allzu groß, Ganz außerordentlich iſt der Bedarf der Be⸗ triebsverwaltungen. Als Reichsfinanz⸗ miniſter muß ich den Standpunkt vertreten, daß die Eiſenbahn einen großen Teil des außerordent⸗ lichen Haushalts decken muß. Für die Erniährungswirtſchaft des Reichs müſſe ein erheblicher Poſten eingeſtellt wer⸗ den, um die Einfuhr von Fetten und Getrei⸗ de ins beſetz te Gebiet zu ſichern. Das Reich bedarf Deviſen für die Einfuhr von Kohl! für die Eiſenbahn, für die Ernährungswirtſchaft und für das Eingreifen auf dem Deviſen⸗ Dies ſind in Goldmillionen gerechnet ächtliche Summen. zverwaltung muß Vor⸗ trotz der neuen Sten des Deulſchen Reiches und der Reichskanzler Streſemann „An alle Schichten des Volkes richten wir die Aufforderung, dieſe deutſche Goldanleihe aufs kräfligſte zu unterſtützen. Mittel ſein, um die dämmen, die Verhältniſſe geſchaffen hat, unter denen weite Volksſchichten in Deutſchland kaum über die nolwendigſten Subſiſtenzmittel Wir richten den dringenden Appell an alle Parteien, an dieſer für unſer Volk ſo entſcheidend gewordenen Frage noch verfügen, angegebenen Sie ſoll uns eins der Geldinflation zurückzu- mitzuarbeiten. In dieſer Frage gibt es keine Parteimeinungen, in dieſer Frage ift die poſitive Mitarbeit jedes, der die Verhältniſſe zu beſſern vermag, ländiſche Pflichterfüllung, die wir dankbar be⸗ grüßen.“ Rede in der Sitzung des Reichsfags am 14. Auguſt 1023. vater⸗ Zeichnungen können bei der Reichs bank und bei den im Proſpekt Stellen ſowie bei dieſen durch Vermittlung ſämtlicher Banken, Bankiers, Sparkaſſen und Kreditgenoſſenſchaften bewirkt werden. Zeichnungspreis 100%, bei Einzahlung von Deviſen und Dollarſchatz⸗ anweiſungen 95¾. Das lleinſte Stück lautet auf den Gegenwert . von 1 Dollar. ſichtlich in dieſer Woche nicht mehr Paris, 23. April. Der Anhang der franzöſiſchen Note, der die franzöſiſchen Ausführungen Punk! für Punkt den Ausführungen der engliſchen Note vom 11. Auguſt gegenüberſtellt, beginnt mit einer Zurückweiſung des Vorwurfs, daß Frankreich die bisherigen englhiſchen Zugeſtändniſſe an die fran⸗ zöſiſche Politik nicht würdige. Franzöfiſcherſeits habe man leider bis jetzt nichts davon bemerkt, daß die engliſche Regierung, wie ſie ſage, ſich be⸗ müht habe, der Auffaſſung Frankreichs, d. h. den normalen Durchführung des Verſailler Vertrages, näherzulommen. einer Einigung zwiſchen England und Frankreich Der Anhang hebt hervor, daß nicht nur die Haltung der deutſchen Regierung zum paſſiven Widerſtand im Wege ſtehe, ſondern auch die hundertmal erklärte Eutſchloſſenheit Frankreichs, auch nicht auf einen Centime der franzöſiſchen Reparationsforderungen zu verzichten, die geheiligt ſeien. Hierzu komme der Entſchluß Frankreichs, das Pfand, das es in Händen habe, erſt nach völliger Bezahlung der Reparationen aufzugeben. Eine neue engliſche Antwort. London, 23. Auguſt. Baldwin iſt nach 4 London zurückgekehrt. Er wird ſich nach Prü⸗ fung der Note mit Lord Curzon in Ver bindung ſetzen. Ein Miniſterrat wird voraus⸗ ſtattfin, . ͤ ͤ———.——— beſchäftigen wird. Die engliſche Preſſe zur Poinearé⸗Antwort. en. ws iſt anzunehmen, daß die Vollver⸗ e e des Kabinetts ſich mi der Ausar⸗ ung einer neuen Antwort an Poincaré London, 23. Auguſt. Die rechtſtehenden konſer⸗ vativen Zeitungen unterſtützen ſozuſagen reſtlos die franzöſiſche Reparationspolitik, die liberalen Blätter kritiſieren die franzöſiſche Politik ſcho⸗ ö nungslos. De„Morning Poſt“ zollt dem freundſchaftlicher Ton der Note Beifall und hofft, daß eine offizielle Ausſprache zwiſchen Baldwin und Poincaré zul Ausarbeitung eines gemeinſamen Reparations⸗ planes führen werde. Daily Mail iſt der Anſicht, daß die Note nichts enhalte, was die Empfindlich⸗ keit eines Engländers verletzen könnte. Daily Telegraph iſt ſteptiſch und glaubt daß alles beim alten bleibt. Es ſeien keine Anzeichen für eine franzöſiſch⸗engliſche Annäherung vorhanden „Daily Chronicle“ iſt der Anſicht, daß die Note keine Konzeſſionen Frankreichs enthalte. * 5 Die Auffaſſung der Reichsregierung. Berlin, 23. Auguſt. In amtlicher Berliner Kreiſen iſt man nach genauer Prü⸗ fung der franzöſiſchen Antwortnote an Eng land zu der Auffaſſung gelangt, daß die Noti in keinem Punkt ein Entgegen kommen erkennen laſſe. Wenn man die Sachlage ſehr optimiſtiſch beurteilen wolle, könne man aus den verſchiedenen a mtlich inſpirierten Kommentaren der eng⸗ liſchen Preſſe ſchließen, daß die Note eine Baſis für Verhandlungen zwiſchen England und Frankreich über die Repara⸗ tionsfrage ſchaffen kann.„„ 5 5 17255 E A Die Europa⸗Politik des Präſidenten Coolidge. Kein Hervortreten aus der Zurückhaltung. Waſhington, 23. Auguſt. Präſident Coo⸗ lidge iſt davon überzeugt, daß die beſte aus wärtige Politik in der Iſolierung der Ver⸗ einigten Staaten in bezug auf die europäiſchen Angelegenheiten liegt. Die Berichte des europäiſchen Beobachters haben den Präſiden⸗ ten zu der Auffaſſung beſtimmt, daß in Eu⸗ ropa nichts geſchehen ſi, was die Regierung veranlaſſen könne, aus ihrer Reſerve heraus⸗ zutreken im Gegenſatzzzu dem Wunſche ge⸗ wiſſer Washingtoner Kreiſe. Präſident Coo⸗ lidge möchte vorerſt eine Löſung der Repara— tionsfrage abwarten. die berelule onl: Der Konnte und Rechtsradltalen. Vor ſechs Wochen ſetzte der bekannte ruſ⸗ ſiſche Kommuniſtenführer Paul Radek die Welt in Erſtaunen in einer Rede, die er zum Fall Schlageter hielt. Kurze Zeit darauf brachte die„Rote Fahne“ eine Diskuſſion zwiſchen dem deutſchvölkiſchen Grafen Revent⸗ low und dem deutſchen Kommuniſtenhäupt⸗ ling Paul Fröhlich. Am Donnerstag und Freitag zog wiederum Radek ein vorläufiges Fazit aus den bisherigen Erörterungen. Ra⸗ dek hat die Preſſeäußerungen, die anläßlich dieſer außergewöhnlichen Diskuſſion allent⸗ halben erſchienen, geſammelt und unterſchei⸗ det nach der jeweiligen Einſtellung der be⸗ treffenden Blätter verſchiedene Gruppen. Er ſetzt ſich zuerſt mit den Neinſagern auseinan⸗ der und kommt dann in einem zweiten Ar⸗ tikel auf das zu ſprechen, was die Auffaſſung der Kommuniſten von den Theorien der Leute um Reventlow unterſcheidet. Bei dieſen kom- muniſtiſchen Auseinanderſetzungen iſt in dem großen Schwall von bewußten Verdrehunge“ immer ein Quentchen Wahrheit, und dieſes Quentchen Wahrbeit macht die kommuniſtiſche „— Tößägand heli, zommuniſtiſche Pact hervorgerufen, weil ſie eklaſſenbewußten Proletarier“, ſondern auc hiejenigen Kreiſe nötig hatte, die— einge weiht in alte, überlieferte Anſchauungen, grof geworden in nationaliſtiſcher Denkweiſe— krotzdem an dem Gegenſatz zwiſchen arm und zeich litten. Der kommuniſtiſchen Partei kan es alſo darauf an, dieſe nationaliſtiſcher Kleinbürgermaſſen, die von der völkiſchen Propaganda gegen das„jüdiſche“ Kapital aufgehetzt waren, für ſich einzufangen. Das Auftreten des Grafen Reventlow und der Leute um das„Gewiſſen“ herum bezweckte dagegen, dieſe nationaliſtiſchen Maſſen, deren Abgleiten in antikapitaliſtiſche Geſinnung unverkennbar iſt, nicht zu verlieren und lie⸗ ber mit den Kommuniſten ein Stück zuſam⸗ menzugehen. Das ging umſo eher, als beiden ja das eine Ziel gemeinſam iſt: die Zerſtö⸗ rung der deutſchen Republik. Radeck will die nationaliſtiſchen Maſſen den Händen ihrer Führer dadurch entwinden, daß er das Un⸗ logiſche in der Reventlowſchen Methode dar⸗ zulegen ſucht. Er ſagt, die nationaliſtiſchen Kleinbürger ſeien infolge ihrer Not antikapi⸗ taliſtiſch geworden; ihre Führer predigten auf der einen Seite, um dieſer Stimmung gerecht zu werden, den Untergang des Kapitalismus während ſie auf der andern Seite behaupteten, der Wiederaufbau Deutſchlands ſei ohne Mit⸗ hilfe der Kapitaliſten unmöglich. Dieſen Wi⸗ derſpruch verkleiſtere man im deutſch⸗völkiſchen Lager einfach dadurch, daß man den natio⸗ naliſtiſchen Kleinbürgern vorredet, die ver⸗ derblichen Kapitaliſten ſeien identiſch mit den jüdiſchen Kapitaliſten. Der Antiſemitismus ſei alſo ein Mittel, um die Annäherung der na⸗ tionaliſtiſchen kleinbürgerlichen Maſſen an die Arbeiter zu verhindern. Die herrſchenden Schichten, vor allem die Großgrundbeſitzer, die Schwerinduſtrie und auch die Bank⸗ und Handelswelt, würde es am liebſten ſehen, „wenn ſich die Arbeiter und die nationaliſti hen Maſſen gegenſeitig die Gurgel abſchner zen würden, ſodann die Schwerinduſtrie und das Junkertum vollkommen freie Bahn be⸗ zämen für die Verſchmelzung der deutſchen Induſtrie mit der franzöſiſchen, für die Ab⸗ wälzung aller Laſten der Kapitulation auf die Arbeiterklaſſen.“„Zu dieſem Nein der Nutznießer des alten Regimes und der An⸗ värter auf die zukünftige Herrſchaft in Deutſchland geſellt ſich das„O weh“ der De⸗ mokraten des Zentrums und der Sozialdemo⸗ watie“. Dann wird Herr Radek etwas un! liebenswürdig und behauptet vom Zentrum und von den Demokraten:„Sie beſitzen, ruhen ind wollen nicht geſtört ſein.“ Außerdem befürchtet das Zentrum den Abmarſch der ka⸗ holiſchen Kleinbauern, Handwerker und Kauf— ente in das Lager der Revolution.“ Herr Radek kann beruhigt ſein; auch im Zentrums⸗ ſager werden die Netze aufmerkſam beobach⸗ et, in denen er die Seelen der kleinen Leute zu fangen gedenkt. Man iſt jedoch hier der Anſicht, daß man die Dinge nicht wichtiger machen ſoll, als ſie ſind. Wenn die kommuni⸗ tiſch⸗nationaliſtiſche Angelegenheit einmal den Anſchein fruchtloſer Erörterungen verliert, vird Herr Radek auch das Zentrum auf dem Plan finden. —— gchntſer Proleſt gegen franzöſiſch⸗belglſche Verleumdungen. Die„Neue Züricher Zeitung“, das größt, chweizeriſche, in deutſcher Sprache geſchrieben, Blatt, veröffentlicht in Nr. 96(Mittags hatt vom 9. Juli d. J.) einen Artikel unte hem Titel„Das neue Belgien“. Darin wirf don den Maſſenfriedhöfen und Gedenktafeln daß f eee gangung der politiſchen Macht nicht nur der eee eee 4 b 0 ö 1 nb Gref In nen Männer, Frauen, Kinder u dem kleinen Dörfchen Ethe z. B. ſeien 282 gages ift ſich da unkl 1 weſen, Bewohner füſiliert worden und unter den Erſchoſſenen ſei das jüngſte einen Tag, der älteſte 82 Jahre alt geweſen. f Gerade das Beiſpiel des Dörfchens Ethe beweiſt, wie gewiſſenlos immer wieder alte Lügen aufs neue verbreitet werden. Es ſind doch jetzt als Tatſachen feſtgeſtellt, daß nach dem Rückzuge der franzöſiſchen Truppen ſich franzöſiſche Soldaten in Ethe verſteckt und teilweiſe unter Mißbrauch der Genfer Binde in den Häuſern und auf dem Verbandsplatz ſich aufgehalten haben, ferner daß viele Häu⸗ ſer und Einwohner beſtimmungswidrig die Rote Kreuzflagge und Genfer Binde trugen. Es iſt der Beweis dafür erbracht, daß von verſteckten franzöſiſchen Soldaten, von Ver⸗ wundeten und Sanitätsperſonal ebenſo wie von Einwohnern, die die Genfer Binde tru⸗ gen, auf deutſche Truppen aus dem Hinter⸗ halt geſchoſſen wurde. Die Einwohner hat⸗ ten, auch das iſt amtlich feſtgeſtellt, ihr völ⸗ lerrechtswidriges Verhalten noch dadurch ver⸗ ſchärft, daß ſie bewußt die deutſchen Truppen irreführten, indem ſie ausſagten, daß keine franzöſiſchen Soldaten mehr im Orte ſeien. Der Bürgermeiſter von Ethe, Chriſtoph Bau⸗ lard, hat protokollariſch erklärt, daß 50 Per⸗ ſonen teils in den Kellern der in Brand ge⸗ ſchoſſenen Häuſer verbrannt, teils bei den Rämpfen ſelb ſtgetötet wurden. Es beſteht alſo lediglich die Möglichkeit, daß unter dieſen Frauen und Kinder geweſen ſind, wofür je⸗ denfalls die deutſchen Truppen nicht verant- wortlich gemacht werden können. Derſelbe Bürgermeiſter ſagt in demſelben Protokoll, daß eine größere Anzahl von Frauen und Kindern, deren männliche Angehörigen ge⸗ fallen waren, von deutſchen Soldaten auf be⸗ nachbarte Felder geführt und dort verpflegt wurden. Irgend welche Grauſamkeiten ſeien nicht vorgekommen. Ebenſo hat der Bürgermeiſter Hyazinth Herbin der Ethe benachbarten Gemeinde Bleid in einer protokollariſchen Ausſage am 18. Januar 1915 wörtlich folgendes nieder⸗ gelegt: „Ich habe von Grauſamkeiten ſeitens der deutſchen Truppen gegen Landeseinwohner nie etwas gehört. Im Gegenteil war das Verhalten zwiſchen beiden Seiten ein ſehr gu⸗ tes. In meiner Gemeinde war ein Feld⸗ und Kriegslazarett, das ſich in einem Schloß be⸗ fand. Die deutſchen Soldaten wurden dort ſchuld, ſondern die bisher betriebene Zauder⸗ fehr gut verpflegt, weshalb ſie den Einwoh⸗ nern freundlich entgegenkamen.“ Es iſt nun faſt ſelbſtverſtändlich, daß in einem ſo großen Heer, wie es das deutſche Volksheer darſtellte, das ſich überdies aus Menſchen aller Stände und Charaktere zu⸗ ſammenſetzte, auch Auswüchſe vorkamen. Aber das ſind Ausnahmen; man darf ohne Uebertreibung ſprechen, daß ſich das deutſche deer, im ganzen geſehen, ſo gut gehalten hat, wie überhaupt eine Kriegsarmee ſich jemals zalten kann. 4 Der Drull der Stenerlaffen. In der Cc leſen wir über dieſes Thema unter anderem: Die Steuergeſetze, die der Reichstag in ſei⸗ ner kurzen Tagungsperiode verabſchiedet hat, ſind nicht, wie ein Berliner Börſenblatt ſchreibt, eine Ausgeburt des„Zäſarenwahn⸗ ſinns“, ſondern ſie ſind ein ſchnell geſchaffenes Produkt der Not, das als ſolches natürlich mancherlei Mängel der Tmproviſation Wie wir vergeben unsern Shilhigen. i Roman von G. Krideber g.. Ui e Nachbruck verboten. 4 ſchehen ſei... nun, ihr würde er ja gern einen Zuſchuß gegeben haben, ſoweit es die geringen Verkaufspreiſe dieſer Artikel geſtatte⸗ ten. Denn gerade auf ihre ſaubere Arbeit habe er großen Wert gelegt. Sie habe er micht gern verloren. Anita lauſchte erſtaunt. Was bedeu⸗ Zu ihrem Erſtaunen fand ſie den Namen tete das? Sie ſollte ihm die Abſage geſchickt „von Steltz“ verzeichnet. Sollte Brigittes Mut⸗ haben, während ſie in Wahrheit doch nicht län⸗ ter denn zwei Männer desſelben Namens be⸗ ger Arbeiten von ihm erhalten hatte ſeſſen haben? Als Brigitte am nächſten Tage] Sollte da wieder etwa Harttopfs Vorſehung zur Stunde kam, ſprach Anita in harmlos für ſie geſpielt und einfach die ſie anſtrengende ſcherzhaſtein Ton ihre Verwunderung aus: „Beinahe hätte ich Sie in dem Berlin nicht aufgefunden.“ Nachtarbeit mit einem Gewaltſtreich unmöglich großen] gemacht haben. wie er ihr die läſtigen Stun⸗ denſchüler zum Hauſe hinausgraulte? Blitz⸗ Brigitte uſchrat ſichtlich, und wenn ſie ſchnell tauchte ihr der Argwohn auf, und vor⸗ ſich auch ſofort faßte und ſcheinbar ebenſo] ſichtig forſchte ſie:„Wie war das gleich? Ich harmlos erklärte. ſie und ihr Bruder nennten hatte Ihnen die Abſage geſchickt...“ ſich nach dem Stiefvater und ſte bedauere die Mühe, die Anita gehabt habe, ſo klang der ließen mir ſchreiben, „Ja, Sie ſchrieben mir— oder vielmehr denn Ihre Handſchrift Ton doch zu gezwungen oberflüchlich, um echt] trug der Brieſ nicht, Sie ſeien anderweitig zu zu ſein, und etwas Verſtörtes blieb noch für] ſehr in Auſpruch genommen, um noch länger eine ganze Weile in Brigittes Blick. Das be⸗ fremdete Anita von neuem. für mich malen zu können.“ „Ganz recht— eine Herrenhandſchrift, nicht Sie war verſtimmt, als ſie nachher zum] wahr!— Ja. jetzt entſinne ich mich, ich hatte Unterrichten ausging, und eine zufällige Be⸗ meinen Pflegevater gebeten, das für mich zu gegnung mit dem Kunſthändler, für den ſie gemalt] mals, aber damit iſt doch nicht geſagt, daß hatte, trug nicht zur Verbeſſerung ihrer Laune ich nicht ſpäter gern wieder für Sie arbeiten früher Karten und Photographien bei. Er begrüßte ſie ſehr liebenswürdig und bebauerte lebhaft, daß ſie damals ſo plötzlich mit den As beiten für ihn aufgehört habe— w is weg zedrigen Honorars ge⸗ we erlebigen. Ich war wirklich überanſtrengt da⸗ würde, wenn Sie es wünſchen.“ f „Ich werde mich außerordentlich freuen! wann Sie wieder an⸗ nicht wiſſen können, daß ſie finden würde. in der letzten Zeit ein wenig. weiter zu fragen, und ſie lenruhig erwidert: ſuchen, nicht ſo abzurackern.“ mal krank werden.“ penſum ſich in vernünftigen Grenzen hält.“ Wie hatte Hartkopf das eigenmächtig tun dürfen? Es geſchah ja aus übergroßer Sorge um ſie, aber Anita war doch ärgerlich. Er hatte durch Brigittes Stunden ſo bald einen Erſatz für den Ausfall Er tyranniſierte ſie überhaupt Verſchiedene Anerbietungen von Stundenſchülerinnen hatte er in ihrer Abweſenheit abgelehnt, ohne ſie würde überhaupt nichts davon erfahren haben, wenn Heini nicht geplaudert hätte, daß Tanten dageweſen ſeien, die bei Mutti hätten Stunde nehmen wollen. Und auf ihre Vorhaltungen hatte Harto ſee⸗ „Sie verdienen jetzt genug und brauchen ſich in den heißen Sommerta⸗ gen, wo andere Leute Erholung in Bädern „Ich verdiene genug— ja, aber ich muß ſparen, Harto, für Heinis Erziehung! Das wiſſen Sie ſo gut wie ich. Ich kann auch ein⸗ „Das geſchieht ſogar unzweifelhaft, wenn man Sie gewähren läßt!— Eben, weil Sie nicht krankt werden dürfen, muß ich als Ihr Pflegevater dafür ſorgen, daß Ihr Arbeits⸗ Was konnte ſie darauf erwidern? Sie ne rührende Fürſorge ſo daß die neuen Steuergeſetze den Chara ter des Proviſoriums tragen. Man iſt im Gegen⸗ teil allgemein der Ueberzeugung— daß dieſe Steuern nur einen Uebergang darſtellen ſollen zur Gold⸗ oder Feſtmarkbe⸗ ſteuerung. Es iſt ganz klar, daß die end⸗ lich zu erwartende Umgeſtaltung unſeres geſamten Steuerweſens, die— wie die Zen⸗ trumserklärung es auch verlangt— nament⸗ lich in Richtung auf eine Vereinfachung 5 des Steuerſyſtems ſich auszuwirken hat, nicht von heute auf morgen durchgeführt werden kann. Anderſeits war das Reich nicht im⸗ ſtande, bis zur endgültigen Neuregelung des Steuerweſens mit den alten Steuern auszu⸗ kommen. Der Steuerkompromiß war ein Gebot der Stunde und iſt als ſolches von al⸗ len Parteien, die in Frage kommen(ein⸗ schließlich der Deutſchnationalen), angenom men worden. Was die Zuſtimmung der deutſchnationa⸗ len Partei zum Steuerkompromiß angeht, ſo verdichtet ſich immer mehr die Gewißheit, daß die deutſchnationale Partei dieſem Steuer⸗ kompromiß, der— wohl verſtanden— auch die Goldſteuer auf die Landwirtſchaft enthält, nur deshalb zugeſtimmt hat, weil ſie glaubte, damit das Kabinett Cuno halten zu können. Sie hat mit ihrer Zuſtimmung der Erhal⸗ tung des Kabinetts Cuno ein Opfer gebracht, das ihr— wie beſtimmt verlautet— von weiten Kreiſen ihrer Wähler, namentlich der im Bund der Landwirte organiſierten Wäh⸗ lerſchaft, ſehr übel genommen worden iſt. Als dann das Opfer der allein„nationalen“ Partei vergebens gebracht war, als Cuno gehen mußte und Streſemann kam, da offen⸗ barte ſich die Enttäuſchung in der Erklärung, die Herr Hergt in der Debatte über die Streſe⸗ mann⸗Rede abgab. Doch genug hiervon! Es iſt ſicherlich richtig!: Die Summe der jetzt zu zahlenden Steuer iſt ungeheuer hochz aber man ſollte ſich doch einmal fragen, ob das Verhältnis der jetzt zu zahlenden Steuer „der Steuer im Jahre 1922 ſich wirklich ſo fehr von dem Verhältnis des jetzigen Eintom⸗ mens zum Einkommen des vorigen Jahres unterſcheidet. nur daran, daß die zugeſtandenermaßen unge heueren Summen i Der Steuerkompromiß leidet ſofort, mit einem Schlage, geleiſtet werden müſſen. Daran ſind aber nicht die Steuergeſetze an ſich politik, die die Einführung der neuen Steuern jolange hinausſchob, bis es faſt zu ſpät war. Es wäre richtiger geweſen, wenn man Schritt für Schritt vorgegangen wäre. Dazu war mehr. freilich Ende Juli 1923 keine Zeit Immerhin dürfte es aber auch jetzt noch mög⸗ lich ſein, die Härten der neuen Steuer⸗ zeſetze inſoweit zu mildern, daß beträch“ liche Kataſtrophen vermieden werden können. Man hat in dieſer Richtung ſchon die ver⸗ hiedenſten Vorſchläge gemacht. Man hat da⸗ von geſprochen, von Fall zu Fall, nach ge⸗ nauer Prüfung des tatſächlichen Bedürfniſſes, Steuerkredite zu gewähren, die dann aller⸗ dings nicht, wie die unſeligen Reichsbank kredite— in Papiergeld gegeben werden dür⸗ fen, ſondern nur auf Goldbaſis mit Goldver⸗ zinſung. Man könnte dieſem Vorſchlage zu⸗ ſtimmen, nur muß man dann mit aller Schärfe darauf ſehen, daß dieſe Goldkredite nur ſolchen Unternehmungen gegeben werden, bei denen eine tatſächliche Notlage nach ge⸗ nauer Prüfung feſtgeſtellt iſt und bei denen händler machte.„Sie haben mich ſelber jetzt entbehren.“ wenn er ſo geringe Fortſchritte ſieht?“ treten dürſte“ „Warum ſollen Sie das nicht dürfen?“ Hand geben?“ Wohltätigkeit ſtellten.“ ö mit der Begründung, mein Be ot die nötige Zeit für Ihrem Pflegevater ernannt, und da iſt es auch meine Pflicht, über Sie zu wachen. Die Nach arbeit überanſtrengt Sie, und ſie können ſie „Aber wenn nun eines Tages Fräulein von Steltz ihre Stunden aufgibt? Meinen Sie, daß der Onkel ſie ewig ſtudieren laſſen wird, „Dann findet ſich wieder etwas anderes.“ „Vielleicht auch nicht.— Ich bin ja nicht bekannt, ja, wenn ich als Konzertſängerin auf⸗ „Das fragen Sie?— Soll ich der Fami⸗ lie Drewensberg eine Waffe gegen mich in die „Ich glaube nicht, daß die Familie ſo engherzig wäre, Ihnen die Ausübung Ihrer Kunſt im Konzertſaal zum Vorwurf zu ma⸗ chen, zumal wenn Sie ſie in den 1 70 der „Oh, das glaube ich doch! Und ſie könn⸗ ten eine Berechtigung baraus herleiten, mir 1 ee des zukünftigen Majoratserben aus den Händen zu nehmen, wenn auch nur 5 een 1 Beruf ließe mit f 1 05 10 franzöſiſche Offiz e Ueberwachung Aus dem Reich. Die Reichsbank. 0 Der Konflikt mit dem Betriebsrat. Berlin, 23. Auguſt. Der Konflikt der Reichsbankangeſtellten mit ihrem Direktorium hat nicht die Verſchärfung erfahrn, die man nach den verſchiedenen Ankündigungen er⸗ warten mußte. Die geſtrige Vollverſamm⸗ lung der Angeſtellten hat einen vorgeſchlage⸗ nen Streikbeſchluß abgelehnt. Der Be⸗ triebsrat hat dem Direktorium mitgeteilt, daß er einſtimmig beſchloſſen habe, Großmann ſolle als Vorſitzender des Betriebsrates wei⸗ ter funktionieren. 10 Reichshilſe für die Städte. Die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Städtetages teilt mit: Vertreter der Kommunalverbände— die Ober⸗ bürgermeiſter Böß, Peims, Schmidt, Mitz⸗ laff, Landrat Clausner, Conſtantin— wa⸗ ren beim Reichsfinanzminiſter, um ſchleuniges Eingreifen des Reiches zu verlan⸗ * gen, um die Kommunen liquide zu erhalten. Vor allem die erhöhten Beſoldungen und die Kohlenpreiserhöhungen ſtellen Anforderungen an die Zahlungskraft der Gemeinde, die ohne Reichshilfe nicht zu erfüllen ſind; denn daß die Ausgabe von Notgeld durch die Gemein⸗ den nur vorübergehend als Hilfsmittel mög⸗ lich iſt, iſt auch die Ueberzeugung der kommu⸗ nalen Organiſation ſelbſt. Die Kommunal⸗ bertreter verlangten unter dieſen Umſtän⸗ den, daß das Reich mit einer großen Kredit⸗ aktion eintrete, um die Liquidität der Gemein⸗ den zu erhalten. Reichsfinanzminiſter Hilferding die Notlage der Städte an und ſagte zu, mit Reichsmitteln zu helfen. Die Hilfsaktion ſoll auf dem Wege über die Länder mit größter Beſchleunigung durchgeführt werden, ſo daß die Gemeinden noch im Laufe der Woche in den Beſitz der nötigen Mittel kommen. Die Notlage des Druckgewerbes. Breslau, 22. Aug. Die ſchleſiſchen Buch⸗ druckereibeſitzer haben ſich außerſtande erklärt, die Reichstariflöhne der Buchdrucker zu zah⸗ len. Sie wollen aus dem Reichstarif ausge⸗ ſchieden ſein und eine beſondere Lohnregelung für Schleſien vereinbaren, ſonſt aber ſämt⸗ liche Buchdruckereibetriebe unter Einhaltung der geſetzlichen Beſtimmungen ſchließen. Gefährliche Stimmung in Sachſen. Dresden, 23. Aug. Mitglieder der ſozial⸗ e e e Regierung von Sachſen haben kürzlich bei Lohnverhandlun⸗ gen, in der Chemnitzer Handelskammer auf⸗ ſeheuerregende Ausſprüche getan. Der ſächſiſche Wirtſchaftsminiſter Feliſch antwortet auf die Beſchwerden der Arbeitgeber: Schlagen Sie ſich den unſeligen Gedanken aus dem Kopf, daß bloß die Staatsgewalt einzugreifen braucht. Es kann ſich nur um wenige Tage handeln, dann wird Deutſchland der Ge⸗ ſchichte angehören. Wir bekommen einen Bolſchewismus, allerdings keinen ruſſiſchen, ſondern einen auf deutſche Verhältniſſe zuge⸗ ſchnittenen. Der ſächſiſche Arbeitsminiſter Gvaupe gab den Arbeitgebern nur eine halbe Stunde Bedenkzeit für die Bewilligung einer Wirtſchaftsbeihilfe von 11 Millionen Marl für jeden Arbeiter und er erklärte, er würde falls die Arbeitgeber ablehnten, dies mitteilen laſſen. Auf die Induſtriellen falle dann die Hamſterfahrten ziehen. Verantwortung, wenn der Bürgerkrieg aus⸗ breche. ö Vor einer weiteren Kohlenpreiserhöhung. Y Berltu, 23. Aug. Die letzte Kohlenpreis⸗ erhöhung vom Montag, die berechtigterweiſt marke Hunruhiaung in Bevölkerung und Wirtſchaft gebracht hättee, iſt nocht nicht ver ſchmerzt und ſchon wieder ſteht eine neu. Preiserhöhung der Kohlen bevor.»Da der ſaehuſch de für den Bergbau von den Arbeitnehmern abgele het iſt, ſind bereits wieder neue Lohnverhandlungen im Gange. daher, wie wir erfahren, eine weitere Er⸗ höhung der Kohlenpreiſe vorgenommen werden. ö 1 a 5 f Ahein und Ruhr. ö ö ö Der franzöſiſche Druck an der Ruhr. 9 Düſſeldorf, 23. Auguſt. Wie verlautet, ha⸗ ben 34 7 Bürger der Stadt den Ausweiſungsbefehl erhalten. Unter ihnen befinden ſich der über 75jährige Generalſekre⸗ de är der nordweſtlichen Gruppe des Vereins deutſcher Eiſen⸗ und Stahlinduſtriellen, ſowie drei ſeiner Mitarbeiter. Begründet wird der ſehl mit der Gefährdung des Anſehens und cherheit der Beſatzungsarmee. Doch ſoll der wahre Grund darin 17 8 gute Woh⸗ ere zu erhalten. Ausweiſungsbefehl gegen Dr. aufrecht erhalten werden, ſo würde Huſicherungen des Generals, daß werde k erkannte Nach Abſchluß dieſer Verhand: lungen, ſpäteſtens aber ab 27. d. M., dürfte erklärte hin übe er von der Ausweiſung nichts wiſſe. nach ſcheinen mehrere Gewalten bei den Be⸗ ſetzungsbehörden durcheinander zu regieren. Laut„Kölniſcher Zeitung“ wurden 100 Eiſenbahnerfamilien, zuſammen mehr als 315 Perſonen aus Mülheim⸗Speldorf aus⸗ gewieſen. Engliſche Unterwürfigkeit unter Degoutte. Köln, 23. Auguſt. Die hieſige kommuni⸗ ſtiſche„Arbeiterzeitung“ mußte wegen Pa⸗ piermangels acht Tage lang das Erſcheinen einſtellen und konnte deshalb auch nicht die Pflichtexemplare an die Beſatzungsbehörde abliefern. Die Arbeiterzeitung iſt deshall auf acht Tage verboten worden. Auf eine Beſchwerde der Geſchäftsleitung hat die Orts. kommandantur erwidert: Das hat General Degoutte befohlen, daran wird nichts geän⸗ dert. 10 Aus der Landwirlſchaft. a Die deutſche Ernte. Wie aus Berlin gemeldet wird, wird vom Deutſchen Landwirtſchaftsrat und der Land⸗ wirtſchaftskammer der Provinz Brandenburg ſowie von anderen zuſtändigen Stellen eine Ernte erwartet, die die des Vorjahres bei wei⸗ tem übertreffen dürfte; nur der Kartoffelertrag wird nach den bisherigen Ausſichten das ſehr günſtige Ergebnis des Vorjahres nicht erzielen. Aeußerſt erfreulich ſind die Ausſichten für Ge⸗ treide hauptſächlich in Bayern, in der Lüne⸗ burger Heide und in Mecklenburg, wo ausge⸗ zeichnete Felder geſehen wurden, deren Wei⸗ zenertrag z. B. auf 18 bis 20 Zentner für den Morgen gegen 16 Zentner im Vorjahre geſchätzt wird. Rüben und andere Hackfrüchte haben ſich nach der ungünſtigen Juniwitterung im Juli gut erholt. Klee und Luzernefelder haben überall guten und ſtellenweiſe ſehr guten Er⸗ trag geliefert, was vom Nachwuchs nicht er⸗ wartet wird, weil er von der Trockenheit der letzten Wochen ſehr beeinflußt wurde. Der augenblickliche Strichregen verbeſſert aber guch hier die Ausſichten. Aus Nah und Fera. J Ludwigshafen.(Tötlich ver⸗ brannth hat ſich ein 2½ Jahre altes Kind, das einen mit heißem Waſſer auf dem Kü⸗ chentiſch geſtandenen Hafen herunterriß, ſodaß es am andern Tag“ hier im Krankenhaus ver- ſtarb. 2 Schwetzingen.(Raſcher Tod.) Auf der Eiſenbahnfahrt Rheinau— Graben iſt ge— ſtern nachmittag ein in Heide lberg woh⸗ nender verheirateter Fabrikdirektor an einem Herzſchlag plötzlich geſtorben. Die Leiche wurde mit demſelben Zug nach Mannheim zurückverbracht und nach Unterſuchung durck den herbeigerufenen Bezirksarzt der Herz ſchlag als Todesurſache feſtſteellte, auf der Friedhof hier überführt. Freiburg.(Hamſterer.) Allgemein hört man Klagen über die Ham ſterta tigkeit ſogenannter Ku rgäſte. Au ihren Hamſterfahrten von Dorf zu Dorf un von Bauernhof zu Bauernhof bieten ſie fü Butter, Eier und Speck Phantaſiepreiſe. E. wäre an der Zeit, dieſen Herrſchaften da⸗ Handwerk zu legen oder ſie, wie es in Baden weiler oder andern größeren Kurorten“ an gedroht iſt, bei nachgewieſener Hamſterei aus zuweiſen. Auch aus dem Bezirk Neuſtad hört man, daß die„Kurgäſte“ maſſenhaft auf 8 2 Mannheim.(Wegen Preistrei⸗ berei) gelangte ein hieſiger Schweinehänd— ler zur Anzeige, der für 2 Schweine und eine Ziege, die er um den Betrag von 100,2 Mil⸗ ionen Mark erſtanden hatte, nach 5 Tagen den Preis von 338,150 Millionen verlaugt hat. Ferner ein Landwirt und Viehhändler aus Achern, der zwei junge Farren am 20. Auguſt auf dem hieſigen Viehmarkt zum Preiſe von 835 Millionen verkaufte, die ihn ſamt der Geſtehungskoſten auf 559 Millio⸗ nen Mark Einkaufspreis zu ſtehen kamen. Weiter ein Viehhändler aus Roſenberg, der vor etwa 4 Wochen von einem Landwirt eine Ruh zum Preis von 12 Mill. einkaufte, ſie nach 14 Tagen bei einem anderen Landwirt gegen ein Rind verkaufte und letzteres unmit⸗ ſelbar darauf auf dem hieſigen Viehmarkt um den Preis von 63 Millionen verkauft hat. Mannheim.(Gegen die Ge⸗ tränkeſteuer.) Geſtern Nachmittag fand hier eine Wirte⸗Verſammlung ſtatt, die nach einem Referat und eingehender Debatte ein⸗ ſtimmig eine Entſchließung annahm, die ſich gegen die Art und Weiſe der Einführung der Getränkeſteuer in Mannheim ausſpricht. Ferner wird bei Nichtberückſichtigung der For⸗ derungen mit der Schließung der Betriebe gedroht.— Es iſt eine mehrtägige Schlie⸗ zung ſämtlicher Gaſtwirtsbetriebe als Ab⸗ wehrmaßnahme in Ausſicht genommen, wo⸗ bei etwaigen Außenſeitern das Lokal gewalt⸗ ſam geſchloſſen werden ſoll. Für den Abwehr⸗ fonds wurden ſofort 21 Millionen Mark ge⸗ ſammelt. a „Oberkirch, 22. Aug. Anläßlich der Wieder“ Von der Frauen Werk und Würde. 1 (Gedankenleſe aus Turnvater Jahns Schriften.) Das Hausleben iſt auch eine Welt, und was auf der großen Bühne verkehrt, ſpielt auf der kleinen auch. Hier treten Helden und Heldinnen auf, grö. ßer als die belorbeerten im Unrechtleiden, im Ver⸗ kanntwerden, Vergeblichmühen, Unglückdulden und Gemeinſchaftlichtragen. Hier erhält nur den Le⸗ bensmut und die Lebenskraft das emſige unermüd⸗ liche ſtandhafte Mitleben. eee *„ e *. ö Entſagen, Entbehren, niedergekämpfte Wünſche, örſe bot iſt in allen Getreidearten reichlich, jedoch läßt überſtandene Fehlpläne, ausgeträumte Lügenhoff⸗ nungen heißen die Siege des häuslichen Kampfs, und nur Treue und Wechſelliebe durchwirken die ein Sicheinanderimmermehrwerden, ein Nichtge⸗ ſtalten von Berauſchungen der Flitterzeit, gemein⸗ ſchaftliches Streben, ſich liebend vollkommener zu leben. das Durchſchadenklugwerden; das Zuratehalten des Einkommens, was wahres Erwerben iſt, läßt ſich nicht wie eine neue Putzart abſehen; die Ein⸗ e e teilung des Verdienſtes, worauf alles ankomm, Hafer, intändiſcher iſt kein Fingerſpiel; Innenordnung überhaupt ge⸗ deiht nicht durch Launen. Nur von den wackeren Hausvätern und Haus⸗ müttern werden alle Staaten eigentlich erhalten. Alle großen Böſewichter kannten kein häusliches Glück, und die meiſten groben Verbrechen ent⸗ ſtehen aus zerſtörter häuslicher Glückſeligkeit, ja die ſchauderhafteſten, um ſie zu erreichen. Japan 2468 812,5(2 593 500); London 24 Mil, Solang 2 075 000, S 955 000, Italien 21 Wer 00400„ Newyorker 2⸗ arkturs: 0,0000 23(4 350 000) Verliner Deviſenkurſe(Geld) vom 23. Auguſt. Amſterdam⸗Rotterdam 1995000(am Vortag; 2094750); Buenos⸗Aires 1635 900(1095 750); Brüſſel⸗Antwerpen 223 440(239 400); Chriſtianig 827 925(867 825); Kopenhagen 942637,(978525); Stockholm 1346625(1411 462); Helſingfors 145625 Italien 219450(229425); London 22942505 (24 139 500); Newyork 5067 300(5 880 780); aris 283900(301245); Schweiz 917700(957 600); panien 675 307,5(704 285); Deutſchöſterreich (abgeſt.) 7281(7481); Prag 149 1170 155 610); io de Janeir 4837875(513 712); Budapeſt 28 428 699270, Jugoſlavien 52 368(55 860); Sofia 42 892(46882). Berliner Produktenbörſe. Berlin, 23. Aug. Die heutige Berliner Produk⸗ tenbörſe verkehrte in matter Haltung. D e⸗ die Unternehmungsluſt des Handels zu wünſchen übrig. Demnach lagen Hafer und Gerſte ſchwächer⸗ idens 1 it Bl 5 Namentlich ſtieg aber Roggen, der ſtark angeboten Leidensgeſchichte mit Blumen. Dazu gehört aber a 20 0 ande nur Gere lebhafteres Intereſſe; beſonders war Sommergerſte in guten Qualitäten gefragt; aber auch nach Win⸗ tergerſte zu Futterzwecken herrſchte Begehr. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. Die innere häusliche Wirtſchaft verträgt nicht Die Preiſe verſtehen ſich por 100 Kilo alles in Millionen Mark. Zahlung nettg Kaſſe, ohne Sack, frei Mannheim, Preisnotjerung vom 23. Auguſt. Weizen inländ. 20—22, Weizen ausländiſcher 26, Roggen inländicher 15—16, Braugerſte 14.16, 14—16, Weizenmehl Baſis Spez. 0 37.39, Weizenkleie 8—9, Rohmelaſſe 88,5; Preßſtroh 1,5—1,9, Gebund. Stroh 1,4 bis 1,8, Raps 20—27. Karlsruher Börſe vom 22. Auguſt. Die Stimmung ü infolge der Deviſenſchwan⸗ ö kungen unausgeſprochen, wenn auch hauptſächlich in Mehl ziemlich Kaufluſt beſteht. Weizen 2122 Millionen, Roggen 16 Millionen, Gerſte 15 Mil⸗ lionen, Hafer 15—16 Millionen, Weizenmehl Spe⸗ Zial 0 erſthändig 45 Millionen, Immer geht vom Hausweſen jede wahre und beſtändige und echte Volksgröße aus, im Familien⸗ glück lebt die Vaterlandsliebe, und der Erhalter unſeres Volkstums ſteht im Tempel der Häus⸗ lichkeit. Ohne Ehe und häusliches Leben wäre der Wenſch Länge ein reißenden Tier. würde die Men⸗ ſchenzuchn an ont tieriſch ſortgeſest. doch die Menſchühell wicht mehr fortgepflanzt Wes lernen muß? Mann oder Weid? So ſollte krin Vernünftiger mehr fragen. Das Weib hat diel zu lernen, auf ſchwere Dinge ſich vorzuberei⸗ ten, muß viel derſtehen, nur beileibe nicht, was bloß äußerlich glänzt. Es gibt rauſchende Tätigkeit und rauſchende Tugenden, und nur wer den Lãrm⸗ cuhm für den allein echten hält, kann den ſchön⸗ weiblichen Wirkungskreis klein finden. Hausfrau, Gattin, Mutter— alle dieſe weitläufigen Fächer wollen gelernt ſein. Wem im Hauſe nicht mehr wohl iſt, dem wird ſelbſt das Vaterland bald zu enge; er verläuft in die Welt als Irrmenſch. Je mehr der Mann— Mann iſt, liebt er das Weib, aber deſſen Men⸗ ſchenwürde achtend und ehrend. Er liebt nur eins, denn die Liebe verträgt keine Teilung. Sein Haus iſt des Mannes Burg, kein bloßer Bau von Holz, Erde und Stein, ſondern des Men- chen geiſtige und ſittliche Feſte. Sie bewehrt und bewahrt die Gattin, als gleiche zu gleichem, das Weib mit der lieblichen Anziehungskraft, die Frau durch Wert und Würde, womit ſie waltet, bie Gemahlin durch Anerkenntnis in der enge⸗ cen und weiteren Gemeinde als Erhalterin des Volks— und doch nur eine und dieſelbe. Die Frau iſt Mitherrin, keine Blume im Frauenzimmer, keine laſtbare Sklavin in der Fütte, nicht Spielzeug und bloß nötiger Hausrat Sie iſt durch Sitte und Recht geſchützt und durck ihr Weſen in Achtung und Würde. Der Mann ſoll kein Schauſtück der Frau, ſie kein Spielzeug für ihn werden. Deutſche, glaubt den Toren nicht, und predigten ſie auch durch Hunderttauſende, daß des Weibes Beſtimmung ein untergeordneter kleinlicher Wir. kungskreis ſei. Nicht für die grübelnde Wiſſen⸗ ſchaft, nicht für die große Weltbühne ſchuf die Natur das Weib. Sie meinte es beſſer mit ihm. Einen milderen, menſchheillicheren Boden ver⸗ traute ſie ſeiner Bearbeitung. Und dazu genügt, wenn der Verſtand zur Unterſcheidung des Wahren und Rechten gebildet, das Herz zur Güte und zum Wohlgefallen am Schönen veredelt wird. Das iſt der Weiber Gelehrſamkeit! Und beſitzen ſie dieſe, ſo kann ihnen niemals die Gabe fehlen, Freude u. Frohſinn um ſich zu verbreiten. Dann machen ſie ihrem altdeutſchen Ehrennamen Ehre, ſie bleiben Frauen— frohe, frohmachen⸗ de Weſenl Rhenogermanus. — N et 20 1 18 r 21 ne* 1 Wie das kägliche Brok, ſo notwendig iſt für jedermann in dieſen FTagen die Zeitung. Bedenke aber, daf wie für alles Lebensnotwendige auch fü ſie ein deer Geldentwertung angemeſſenen Preis notwendig iſt. Handel und Verkehr. Dollarkurs: 4,5 Millionen. Deviſen im Abendverkehr. Bei lebhaftem Geſchäft blieben die K Um 8 Ubr abends en e e ö zweithändig 42 Mill., Kleie 9,5—10 Mill. Alles per 100 Kilo Frachtparität Karlsruhe. Wein und Spiri⸗ tuoſen wenig Angebot bei ſehr feſten Preiſen. Kolonialwaren. Schweineſchmalz 1.8 Mil⸗ lionen, Salatöl 1,3, Burma⸗Reis 380 000 M., Santos⸗Kaffee 4,9 Millionen, alles per Kile. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem heutigen Kleinviehmarkt waren nur 330 Ferkel und Läufer zugetrieben, für die bei(eb⸗ haftem Handel 5—18 Millionen M. pro Stück bezahlt wurden. 1 — Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 14. Sonntag nach Pfingſten. ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe. ½10 Hochamt mit Predigt. 10 Kinder-Meſſe. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. ½)2 Uhr Chriſtenlehre für die Jünglinge. 2 Uhr Andacht für die Armen Seelen. Nach der Andacht Verſammlung für die Mitglieder der Jungfrauen⸗Kongregation. g Am Dienstag ½9 Uhr Verſammlung der ganzen Jünglings⸗Sodalität im„Freiſchütz“ Einführung des neuen Präſes. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr 1., ¼7 Uhr 2. S.⸗A. für Johann Seib 1. Diſenstag: 5/6 Uhr 3. S.⸗A. f. Joh. Seib 1. ½7 Uhr beſt. Amt für Philipp Ruland, Eltern und Schw.⸗Eltern. Mittwoch: ⅝6 Uhr beſt. Amt für Jakob Mandel 6. und Ehefrau, Kinder: Kath, Karl, Matthäus, Adam und deſſen Ehefrau Marg. geb. Helfrich und Kinder. 7 Uhr Reg. für den in Mühlheim + Val. Rückert. Donnerstag: ¼6 Uhr beſt. Seg.⸗Meſſe für 4 Krieger Franz Bugert, belderſ. Schw⸗ Eltern und Anverwandte. 8 7 Uhr beſt. E. A. für 1 Krieger Johann Helbig, Mutter Marg. geb. Alter und Angeh. Freitag: 36 Uhr beſt. Amt für + Krieger Franz Kover Müller, Schw.⸗Eltern Johana Ramp und Ehefrau Thereſe geb. Hönig. 5/6 Uhr geſt. hl. Meſſe fſtr 1 Krieger Joh. Mitol. Bugert, Mutter Marg. geb. Hofmann und Familie Nik. Bugert 3. ½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Adam Ramp, Ehefrau Thereſe geb. Hönig, ledig 1 Johann Georg und Schw.⸗Sohn Krieger Fr. Müller. Samstag: ¼6 Uhr beſt. S.⸗A. für Peter Haas, Ehefrau Kath. geb. Träger und Enkel Marg. Haas. ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für ledig 1 Faltermann und Angeh. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſen. Am nächſten Sonntag gemeinſch. hl. Kom⸗ munlon für die 1. Abtellung der Jungfrauen⸗ Kongregation; Zugleich gem. hl. Kommunion für die Schülerinnen des H. Rektor Mayt und Frl. König. Beicht Samstag 2 Uhr. Kuchl. Angelken er Earl. Genende Sonntag, den 26. Auguſt 1923. Evangeliſcher Bundesſonntag. Vorm. 10 Uhr: Feſtpredigt in hieſ. Kirche. Kollekte für die Schweſternſtatlon. 5 Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdlenſt. Nachm. 3 Uhr: Große Volksverſammlung i Lampertheim auf dem Kirchenplatz. Abends 8 Uhr: Jugend⸗Vereinlgung u. Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 27. Auguſt 1923. Abends 8 ½ Uhr Uebungsſtunde des Kirchenchor Magd.