F Siche nicht! Beweis dafür ſind auch die Bedenken, mit denen in Beamtenkreiſen ſelbſt dieſe Rieſenſummen in Empfang genommen wer⸗ den. Fern ſej es pon uns, den Beamten ihre Be⸗ züge zu neiden oder abzusprechen, aber dieſe jede Abmachung unterſchlagende, jede Staats⸗ und Not⸗Notwendigkeit glattweg ignorierende Manier fordert im Intereſſe des Staatswohls zum Widerſpruch heraus. Auch die Frankfurter Zeitung frägt mit Recht: Hann ſich der Staat das leiſten? Ein penſionierter Ein penſionierter Volksſchullehrer bezieht heute 142 Millionen im Monat, ein aktiver Angeſtellter der Privatinduſtrie etwa derſelben Qualität höch⸗ ſtens 100 Millionen. Da ſtimmt doch etwas nicht! —— Es handelt ſich nicht darum, ob man jeman⸗ den den höheren Lohn gönne, ſondern um die Frage, was möglich ſei. Wenn aber die Buch⸗ druckerlöhne innerhalb dreier Wochen um 1410 Prozent geſtiegen ſind, ſo darf man ſich bei allem, was ſonſt noch über Materialpreiſe uſw. zu ſagen wäre, nicht wundern, daß zahlreiche Betriebe nicht mehr weiter können, denn in ſo kurzer Zeit die Einnahmen dem anzupaſſen, iſt nicht möglich. Man wird in dieſem wie in anderen Gewerben und auch in den öffentlichen Verwaltungen beſſer rechnen müſſen, um zu ſehen, was die heutige Lage eſtatiet.“ b 0 kin Beamter teilt uns mit, daß die Ausſtellun, gen der Deutſchen Allgemeinen Zeitung, die zu obiger Kritik Aulaß geben, nicht ganz auf rich⸗ tigen Vorausſetzungen beruhen. Es wird daraun nochmals auf die Frage zurückzukommen ſein. Es ſei insbeſondere nicht richtig, daß Dr. Hermes. der in dieſem Zuſammenhang als Schädling be zeichnet wird, an der Auszahlung die Schuld trägt 5 Der Raub. Paris, 23. Auguſt. Nach einer Havas' Meldung aus Düſſeldorf ſind geſtern zahl— reiche Markbeſtände weggenommen worden, und zwar in Mainz 84 Millionen, in Werden 50 Milliarden, in Ludwigshafen 40 Milliar⸗ den, in Landau 8 Milliarden und in Speyer 436 Millionen. . Graf Droſte zu Viſchering f. Münſter, 23. Aug. Im Alter von 91 Jahren ſtarb auf Schloß Darſeld Graf Kle⸗ mens Droſte zu Viſchering⸗Erbdroſte. Der Verſtorbene gehörte einem der älteſten weſt⸗ fäliſchen Adelsgeſchlechter an. Er hat eine ſe⸗ gensreiche Tätigkeit in Staat, Gemeinde un Telegramme: Für Ferntelegr Viktoria Neckarau— Fo. Bammenthal 82 0 Grundge, bühr 32 000 M., außerdem für jedes Wort 16 000 M. Ortstelegramme 16000 bezw. 8000 M. Fernſprechgebühren Für ein Ortsgeſpräch von einer Teilnehmerſtelle aus 10 000 M., von einer öffentlichen Sprechſtelle au 20 000 M. Ferngeſpräch(3 Minuten) bei Entfernung bis 5 Kilometer von Teinehmerſtelle aus 10 000 M. von öffentlicher Sprechſtelle aus 20000 M. Von mehr als 5 bis 15 Kilometer 30 000 M., geſtaffelt bis 50100 Kilometer 150 000 M., für jede wei⸗ tere angefangenen 100 Kilometer mehr 60 000 M. Auskunftsgebühr 20000 M., Vortagsanmeldung 220 000 M., Streichungsgebühr bis 5 Kilomelet 10000, darüber 20 000 M. Die Teilnehmer können ihre Einrichtungen auf den 30. September kündigen. 15 Fußball. Die Ergebniſſe: Hamburg: Städtewettſpiel Hamburg⸗Rot⸗ terdam 1:8(1:2); Verbandsſpiele: Vorwärts⸗ Mannheim— 1910 Schwetzingen 3.2; (um den Aufſtieg zur Kreisliga); V. f. R. Heil⸗ bronn— Sportfreunde Stuttgart 5:4(um den Aufſtieg zur Bezirksliga). Privatſpiele: Phönix Ludwigshafen— V. f. R. Kaiſerslau⸗ tern 2:0; Ludwigshaſener Fg. 03— FJv. Frankenthal 2:0. F. C. Mühlburg— Waldhof 12(0.2). Spielvereinigung Fürth— Hamburger S. B. 3:1(2:1). N 45 Lokale Na eihle. * Jünglings⸗Sodalität. Heute Abend Einführung des neuen Präſes. Die Mitglleder werden um zahlreiches Erſcheinen gebeten. § Zuſammenſchluß. Die belden hieſigen Fußball⸗Sportvereine haben ſich vereinigt und führen von jetzt ab den Namen„Sportvereinigung Amlcitia 09“. An unſere Leſer! Die Not der Zeit macht erfinderiſch! Nachdem ſich auf unſer Inſerat in der letzten Samstags⸗ Nummer, in welchem wir zuverläſſige Leute als Zeitungsträger ſuchten, nicht die genügende An⸗ zahl gemeldet hat und die ſeitherigen Träger e Fllial⸗Erpedlttonen zu errichten. Die Zuſtellung des„V. A.“ erfolgt vom nächſten Samstag ab nicht mehr ins Haus, ſondern muß von den Abonnenten in den Fllial⸗Expeditionen ſelbſt abgeholt wer⸗ den. Es kommen etwa 10 Filialen in Betracht, ſodaß allen Abonnenten das Abholen der Zeltung ſehr lelcht gemacht iſt. In Lampertheim hat die dortige Zeitung mit der Errichtung von Fllialen und dem Abholen ſehr gute Erfahrungen gemacht und wird von den Abonnenten ſelbſt als angenehm empfunden. d Unſere Zeitung wird vom 1. September ab ſo frühzeitig fertiggeſtellt, daß dieſelbe ſchon von 1 Uhr ab in den Fillal⸗Expeditionen erhältlich iſt. Wir hoffen, daß wir mit dieſer Neuerung bei unſern Leſern Anklang finden und wir da⸗ durch in der Lage ſind, den V. A. über die jetzigen ſchwierlgen Zeitverhältniſſe hinüberzu⸗ retten. Das Nähere wird in der Donnerstags⸗ Nummer bekannt gegeben. a Hochachtend Viernheimer Anzeiger Joh. Martin. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Mllchpreiserhöhung. Zufolge teleph. Mitteilung des Städtebundes Offenbach wurde der Mlilchſtallpreis auf 160 000 M. pro Llter ab 29. Auguſt 1923 erhöht. Demgemäß treten vom 29. Auguſt 1923 ab folgende Milchpreiſe in Kraft: für 1 Liter: 160 000 Mk. ab Stall 184000 Mk. ab Odenwaldaufkäufer 220 000 Mk. ab Sammelſtelle. Betr.: Erhöhung der Sprunggelder im gemein⸗ heitlichen Faſelſtall. Ab 29. Auguſt 1923 wurde der Ausmeß⸗ preis für 1 Liter Milch auf 220 000 Mk. pro Liter feſtgeſetzt. Demgemäß erhöhen ſich dle Sprunggelder von dieſem Zeitpunkte ab wie folgt: 1) für 1 Ziege 220000 Mk.(1 Ltr. Milch) 2) für 1 Kuh 660000 Mk.(3„ 5 3) f. 1 Schwein 1320000 Mk.(6„ 10 Wir machen darauf aufmerkſam, daß der Strom am Mittwoch, den 29. u. Freitag, den 31. Auguſt, nachmittags von 4 ½8 Uhr abgeſtellt wird. Betr.: Kleieverteilung. 1 1 Von dem Kommunal⸗Verband Heppenheim wurden uns ca. 200 Ztr. Kleie angeboten. Der Preis ſtellt ſich auf 3000000 Mk pro Zentner. Beſtellungen können bis Mittwoch, den 29. ds. Mts., vormittags 9 Uhr bei uns(Zimmer 26 gemacht werden. 125 Viernheim, den 28. Auguſt 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Antererhebſtelle. Betr.: Beſchleunigte Entrichtung der Einkommen⸗ ſteuer⸗Vorauszahlungen 1923 und Rhein⸗ Ruhr⸗Abgabe. Zur Bezahlung der obigen Steuern findet morgen Mittwoch, Donnerstag und Freitag ahltag ſtatt. 1 Kirchner. Viernheim, den 28. Auguſt 1923. Bekanntmachung. Betr.: Sprechſtunden der Wohnungskommiſſion. Die Wohnungskommiſſion iſt z. Zt. ganz außer Stande an Wohnungsſuchende Wohnungen zuzuweiſen. Infolgedeſſen fallen die Sprechſtunden bis auf weiteres aus. Den Beginn derſelben werden wir wieder bekannt geben. Viernheim, den 27. Auguſt 1923. Wohnungskommiſſion: J. Weber. Futtermehl Saat⸗Wicken Frühkleeſamen Tabaksgarn empfiehlt zum Tagespreis. Johann Adler 9. Telephon 39. Jakobſtr. 10. Erklärung des Sportverein 09 Viernheim. Auf Beſchluß der Generalverſammlung hat ſich der Sportverein 0g mit dem F. C. Amleltia vereint unter dem Namen„Sportvereinigung⸗Amicitla 09 Viernheim“. Unſere ſämtlichen Mitglieder werden in den neuen Verein Alle Spieler werden in dem neuen Verein Der Vorſtand des Sportv. 09 wird in der Sportverelnigung⸗Amicitia 09 weiter tätig ſein, damit der neue Verein aufblühe im Intereſſe der Jugenderziehung und Körperpflege und zum Anſehen von Viernheim. Wir danken allen unſeren Mitgliedern u. Anhängern für die gute, jahrelange Unterſtützung und Arbeitsfreudigkelt und bitten Alle, auch unſerm neuen Verein das Zutrauen überſchrieben. weiterſpielen. Gewandte ſucht, ab 3. September anfa Preiſen. Tabal⸗Einnäherinnen Dietz, Oleaßenheimer Hof. e Entlohnung kann auch in Getrelde erfolgen zu feſten Gerste und Hafer elnige Zentner, ngend zu kaufen geſ. wei entgegen zu bringen, das dieſer benötigt, um ſich empor⸗Götheſchule eine Vorſtandſitzung und um ſchaffen zu können. Erklärung des F. C. Amieitia Viernheim. Nach Beſchluß der Generalverſammlung hat ſich nun⸗ mehr der F. C. Amſeltia mit dem Sportverein 09 unter dem Namen„Sportvereinigung⸗Amieitia 09 Viernheim“ Alle Spieler werden in dieſem Verein welter⸗ ſpielen und ſämtliche Mitglieder werden überſchrieben. Unſer Vorſtand wird in dem neuen Verein in ſeiner Geſamtzahl vertreten ſein u. der Sportverelnigung⸗Amſcitta 09 helfen, im Intereſſe der Sporttreibenden und unſerer vereinigt. Fußballſache eine beſſere Zukunft zu finden. Allen Kämpfern für die Amleltla ſet an dleſer Stelle herzlich gedankt für alle Opfer, die ſie uns gebracht haben. Auch dem neuen Verein wollen Alle treu bleiben und weiter mithelfen, daß derſelbe in die Höhe kommt. Her Vorſtand des ehem. F. C. Amicitia. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe: Viernheim. Morgen Mittwoch Abend um 8 Uhr findet in der Matratzen, zu ver⸗ 5 Mitglieder⸗Verſammlung ter wichtiger Tagesord takt. Unſere Mitglied Die Vorſiandſchaft des ehem. Epottverein 69. dringend debeken, Pingel und vat zͤhlich zu erscheinen, erden 8 deltsſellen nußbaum fourniert mit Sprungieder- und Axeiteiligen Nn kaufen. Wo, ſagt die Exped. d. Bl. Jede Uhr Der Vorſtand. September 1923 von den Zuſammenkunft je vormittags Wirtſchaft Delp in Hüttenfeld. Zuſammenkunft nachmittags Wirtſchaft Delp in Hüttenfeld. Hüttenfeld b. Lampertheim, den Hüten Grummetgräs Perſteigerung von etwa 1000 Morgen Wieſen der Hofgüter Hüttenfeld— Seehof—Rennhof. Am Dienstag, den 11. und Mittwoch, den 12. Hüttenfeld— Seehof b. Lampertheim gehörig Wieſen. erſcheinende Nummer Am Dienstag, den 11. September 1923 von den 5 zu dem Hofgut Rennhof gehörlgen Wleſen. um ſo das Zuſammen Freiherrlich Heyl felder e Gutsverwaltung 3 E 1— repariert in eigener Werkſtätte ſchnell, gut und billig L. Krug Lorſcherſtraße billiges Wa deten Der wahre Wert Fundaganaggnnamaacanndngnogdgog eines Selfenpulvers liegt in ſeiner ſachgemdßen Zuſammenſetzung. Selſenpulver und Seifenpulver iſt ein großer Unterſchied! Es llegg auf der Hand. das minderwertige Erzeugniſfe der Wäſche nicht nützlich lind. f Dixin Henkels bellebtes Selfenpulber it. ein Seiſenpuwer von grober Et? olebigkelt u. bervorradender Waſch:? wirkung. Seine Verwendung ſicher! ſororatige Behandlung der Wäſche Waſchen bäftaadadl Inſerate und Notizen zu dem Hofgut die für die jeweils 9 der beſtimmt ſind, müſſen ee e ein Tag vorher in der Redaktion ſein, 17 kommen aller Arbeit Für die uns anlässlich unserer Sl. BERN EN HOCHEIUT von unseren Freunden 2 Uhr in der am Drucktag zu ver⸗ N und Bekannten erwiesene Aufmerksamkeiten hüten. Nur dann 0 sgabe der Zei⸗ 26. Auguſt 1928. Aang le ſein, Die Expedition des Viernh. Anz. A* 05 A“ A* A* 9 Rennhof. Gnuladung Die verehrl. Mitglieder des Sportvereins 09, die ihre alte Treue und Anhänglichkeit trotz aller Quertreiberei dem Vereinslokal bewahren, werden hier⸗ mit auf heute Abend halb 9 Uhr im Lokal „Zur Sportzentrale“, zwecks wichtiger Beſprechung höflichſt eingeladen.— Hetzer und Quertreiber haben Wehre Mitllehen. keinen Zutritt. ab Stehhaar 70 Prensa Raſiere Nn Haarſchneiden Kinderhaarſchneid., lurz 400 000 Samstag u., Sonnta wird eine rechtzeitige 9 und Geschenke, danken auf diesem Wege herzlichst Nam chm ö. nebel Frau. 28. Auguſt. 100000 Wes Mar. Jünglings⸗Godalit S N f Viernheim. 500000 u. Halbmm 600000 halblang 500 000 tag Haarſchneiden das doppelte N 8 Am Dienstag, den 28. M ds. Mts, abends 8 ½ Uhr im 0 8 eee 5 Einfuhrung Viernheimer Nachrichten Der„vlernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der monatliche 1. i beträgt freibleibend 240000 urch dee Poſt monatlich 450000 Mk. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin 99 Fegg Geſchäfts⸗Anzeiger Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim —Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Dianuerstag, den 30. Auguf 1923 Vereins⸗Anzeiger „ Viernheimer Volksbla⸗ nſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene eile 20000 Mk. für lokale, 30000.— für auswärtige.— Die Reklame⸗ 3 80000.— Mk. Vei öfteren Wiederholung Rabatt. Beilagen: pro 100 70000.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Seinem 9 oſtſcheckkonte Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. I 40. Jahrg Der Gegenſatz zwiſchen Stadt und Land. . Skadt und Land. Von Dr. Hans Herſchel. Zu den wichtigſten Aufgaben deutſcher Politik gehört die Beſeitigung des leider vorhandenen Gegenſatzes zwiſchen Erzeugern und Verbrauchern. Die Unruhen der letzten Wochen im Reiche ſind auf die Teuerung und auf die Erbitterung der ſtädtiſchen Bevölkerung gegen das Land zurückzu⸗ führen. Sie dürfen ſich nicht wiederholen, wenn nicht das Volksganze ſchwerſten Schaden nehmen ſoll. Schon die geſpannte Außenlage verlangt heute mehr denn je, daß Stadt und Land Hand in Hand gehen und die Zwietracht beſeitigen, die un⸗ heilvoll über ſie gekommen iſt. Stadt und Land müſſen ſich darüber klar ſein, daß ſie das gleiche Intereſſe haben, das Eigentum zu ſchützen. In den Städten wer⸗ den Schaufenſter zerſtört und Läden geplündert. Auf dem Lande kann die Ernte in Gefahr geraten, wenn die Felder abgeräumt werden. In Stadt und Land kann die berechtigte Selbſtverteidigung gegen ſolche Taten zum Bürgerkrieg führen. Unſer Kredit im Auslande, der ſchon auf das ſchwerſte erſchüttert iſt, würde noch mehr leiden, wenn ſolche Unruhen ſich wiederholen ſoll⸗ ten und wenn gar eine Generalſtreikparole, wie ſie ausgegeben wurde, von Erfolg begleitet wäre. Die Ernährung des Volkes geriete in ſchwerſte Ge⸗ fahr, wenn die Sicherheit von Transporten in die Städte nicht verbürgt wäre, wenn aus Angſt vor Beraubung auf dem Lande Lebensmittel zurückge⸗ halten oder ſolche in der Stadt nicht auf den Märk⸗ ten feilgehalten würden. Sie iſt ſchon jetzt durch Verſchiebung von Lebensmitteln in das Ausland gefährdet, während auf der anderen Seite ein wildes Aufkäuferweſen die Waren verteuert und ſie von den Orten verſchleppt, wo⸗ hin ſie von Rechtsſpegen gehörten. 5 Man muß die Wurzeln eines Uebels klarlegen wenn man es heilen will und ſich deshalb klar⸗ machen, daß das Zerwürfnis zwiſchen Stadt und Land auf Intereſſengegenſätzen, auf der Wühl⸗ arbeit Dritter zum großen Teil aber auch nur auf gegenſeitiger Nichtkenntnis beruht. Man muß dann einen gerechten Ausgleich zwiſchen Stadt und Land herbeiführen, taugliche Mittel zur Beſeiti⸗ gung der augenblicklichen Notlage finden, aller Wühlarbeit wehren und ſchließlich für eine ſach⸗ gemäße Aufklärung der Stadt über das Land und umgekehrt Sorge tragen. In der Preisbildung für landwirtſchaft⸗ liche Erzeugniſſe und in der Bodenfrage beſtehen wohl die beiden wichtigſten Gegenſätze zwiſchen Stadt und Land. Dieſes will höhere, jene niedrigere Preise. Ver Landhunger der Maſſe in den Städten fordert Boden, geſtritten wird über die Hergabe⸗ pflicht der Landwirte an ſolchen und über die rechte Entſchädigung dafür. Das Land muß ſich heute ſeiner vaterländiſchen und Chriſteupflicht erinnern, indem es den Städten hilft, die augenblickliche Nahrungsmittelnot zu überwinden. Nicht nur einzelne Organiſationen müſſen dazu beitragen, wie das bereits geſchieht, ſondern es muß allgemeine Ueberzeugung der Landwirte werden, daß Volksgenoſſen in den Städten nicht darben dürfen, namentlich nicht in Augenblicken ſo gefahrvoller Spannung, wie wir ſie nun durchleben. Vielleicht wiſſen nicht alle Landbewohner, welches entſetzliche Elend in den Städten herrſcht. Namentlich in den großen und Induſtriezentren Kartoffeln, Fleiſch und Gemüſe fehlen. Das plötzliche Emporſchnellen des Milchpreiſes nimmt Kindern, Greiſen und Kranken ein wichtiges Nahrungsmittel. Da muß geholfen werden, wo und wie es nur irgend angeht. Die Ernte war gewiß verſpätet, aber jetzt iſt ſie bald eingebracht und ſie iſt gut. Es wäre beſchämend, wenn irgendwelche Nahrungs⸗ mittel noch aus Gewinnſucht zurückgehalten wür⸗ den, um höhere Preiſe zu erzielen. Doppelt gibt, wer bald gibt. Es leben in den Städten nicht nur Bummler u. Schieber, wie man wohl auch manch- mal auf dem Lande glaubt, ſondern es wird ſehr viel für das Volksganze unentbehrliche Arbeit in ähnen geleiſtet. Man vermeide in der Stadt ungerechte Verall⸗ gemeinerungen gegenüber dem Lande. Man ſchelte licht in der Preſſe, in Verſammlungen, in Stadt⸗ menten, in Geſprächen nur auf den„Wucher grarier“ 9 et verteuert. In 4 Sprache reden, aber ſich befehden. Man bedenke, wie häufig ein un- Breslau zum Beiſpiel beſtehen jetzt 128 Getreide handelsfirmen gegen 19 vor dem Kriege, obwohl unter der Zwangswirtchaft doch nur ein kleiner Teil Mehl gehandelt wurde. Ein Heer von Schleichhändlern vertenert die Waren, welche man den Bauern auf dein Lande aus der Hand reißt. Iſt es da ein Wunder, wenn dieſe der Verſuchung nachgeben und höhere Preiſe nehmen? Vielleich: werden die Preisnotierungen in der Stadt auf der Börſe gemacht. Die neue Frachterhöh⸗ ung muß natürlich auch wieder verteuernd wir— ken. Für gewiſſe Genußmittel ſpielt der Dol lar⸗ ſtand eine unmittelbare Rolle. So insbeſondere bei der Margarin, hinſichtlich deren wir namentlich von Holland abhängig ſind. Der Verſuch, die Zwangswirtſchaft neu einzuführen, würde vorausſichtlich zum Verſchwin— den der davon betroffenen Waren führen. Leider iſt ja, wie die Erfahrung der Kriegsjahre zeigt, eine gewiſſe Demoraliſation im deutſchen Volke eingeriſſen, die ſich ebenſo in der Nichtachtung von Geſetzen wie in Rückſichtsloſigkeit gegen die Not des Nächſten äußert. Wohl aber können andere Mittel helfen. Das Land muß das Notgeld der Städte nehmen, indem es ſich klar macht, daß die— ſes doch häufig eine größere Deckung durch Sach— werte aufweiſt als die geſtürzte Reichsmark. Es war traurig, daß die Zahlungsknappheit mit der Nahrungsmittelknappheit zuſammentraf, und daß namentlich auch nicht genügend Kleingeld vorhan— den war, wie bei Kriegsbeginn etwa. Die Städte können Vorſorge treffen, daß Notgeld auch nach dem Fälligkeitstermin noch eingelöſt wird. Dann wird das Land es leichter aufnehmen als jetzt. Berufsmäßige Hetzer, welche aus eigenſüchtigen Motiven den Gegenſatz zwiſchen Stadt und Land noch vertiefen wollen, lehne man ab. Die Not der Zeit begünſtigt Wühlarbeit aus politiſchen Grün— den freilich. Noch nie aber hat der Nuragitator dem Volke Segen gebracht. Er reicht ihm Steine ſtatt Brot. Gegen böſen Willen iſt ruhige Sach— lichkeit das beſte Mittel. Man kläre auf, man ſage dem Volle, daß das Schlimmſte ſowohl in bezug auf Halmfrüchte wie Kartoffeln und Fleiſch in ein paar Wochen über— wunden ſein wird. Eine wertbeſtändige Währung würde nicht bloß die unterſchiedliche Behandlung einzelner Stände in bezug auf die Bewertung ihrer Arbeit beenden, ſondern ſie würde auch die Wie— derkehr ſolcher Zuſtände, wie ſie im Deviſenwirr⸗ warr gezeitigt hat, unmöglich machen. Man ver— lange Maßnahmen gegen die Verteuerung von ſeiten der Produktenbörſe, die durch die Sache nicht gerechtfertigt wie Handel und Induſtrie ſollen ſtreuge Selbſtkritit üben und nich! glauben, alle Konjunktur reſtios zu ihrem Vortefi: ausſchöpfen zu können. Man bedenke, welches Unbeil politiſche wilde oder gie Generatſtreiks bringen müſſen. Würden wir einma ein halbes Jahr lang frei da— von ſein, ſo würde Deutſchland ſicher im Ausland gang anders angeſehen werden Viele Städter wiſſen gar nicht, wieviel Wiſſen, Erfaheungen und Arbeit auf dem Lande nötig iſt, um dem Boden mit der Kraft dec Sonne Höchſt⸗ leiſtungen abzuringen Man verauſtalte Beſich—⸗ tigungen, namentlich für Muſtengüler, und lade dazu Lehrer, Schüler, Schrebergörtner, Gewerk— ſchaften, Standesvereine, geſellige und politiſche Gruppen ein. Vialleicht kaun einfache Beköſtigung gewährt werden wieder die Fahrpreiſe. 1 1 ö N ö Freilich erhähen ſich eben jetzt Ju der Bodeufrage iſt die Haut tieſche, daß die Das Land wird Vehauen geben, Volksernährung gefördert wird, gern Boden zum Bauen und wenn ſeine ſachgemäße Vehandlung gewährleiſtet und unberechtigte Anſprüche vermieden werden. Man kann von ihm nicht umſonſt oder halb um⸗ ſonſt fordern, wenn man ſelbſt auf Löhne hält. Landfremd und daher unglücklich gewordenen Städtern ſoll man helfen. Man führe ſie durch vernünftige Siedlung zurück auf das flache Land. Freilich gibt es dort keine Kinos, kein Straßen- und kein Nachtleben. Aber die Arbeit in friſcher Luft, die Freude am Selbſtgebauten, das Gefühl von Geſundheit und Kraft bringen dort Zufriedenheit und wahres Glück. 5 Guten Willen in der Stadt und auf dem Lande brauchen wir vor allem. Unſer Volk dars nicht in zwei Nationen zerfallen, die zwar dieſelbe Die Gefahr der Zerreißung droht uns von außen her ſchon, Beſchwören wir ſie nicht im Innern noch herauf, len, daß ſie von der Wichtiger noch als Geſetzgebung und Verwal— tungskunſt iſt die Selbſthilfe für die Beſſerung der Beziehungen zwiſchen Stadt und Land. Ohne gegenſeitiges Verſtehen und Vertragen hilft uns ſelbſt nicht einmal die kommende neue Währung. Was wir brauchen, iſt eine wirklich wertbeſtän dige Volksgemeinſchaft. iſt die Pficht aller. Es geht um das deutſche Volk, um unſer gemeinſames Vaterland. Wer beiträgt zur Verſöhnung von Stadt und Land, leiſtet Dienſt am Volke und dieſer iſt auch Gottes— dienſt. 5 45 N ö Die Tragbarkeit der neuen Sleuern. Wir leſen in der„N. B. Landesztg.: Die vom Reichstag in der Sommer⸗ ſitzung beſchloſſenen und von der Regierung ſelbſt als„brutal“ bezeichneten Steuern ſind im allgemeinen von den Betroffenen mit Ruhe aufgenommen worden. Ueberall ſagte man ſich, daß die Exiſtenz des Reiches auf dem Spiele ſtand und dem Finanzelend durch— aus abgeholfen werden müſſe. Dem ſehr rechtsſtehenden Bankdirektor von Schinke! blieb es vorbehalten, im„Bankarchiv“ zu er— klären, daß viele Betriebe lieber ſchlie— zen würden, als Steuern, die ſie nicht tragen könnten, auf ſich zu nehmen. Ihm tritt jetzt einer der beſten Kenner der deutſchen Finanz— verhältniſſe Dr. Sintenis von der Ber— liner Handelsgeſellſchaft in derſelben Zeit⸗ ſchrift entgegen. Mit Recht begrüßt er es, daß man ſich end— lich zu einem energiſchen Schritt auf⸗ gerafft hat, und bezeichnet die Behauptung, daß die neuen Steuern unerſchwinglich ſeien, als unrichtig, wenn ſie auch zum Teil in die Vermögensſubſtanz eingreifen. Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer, Rhein— und Ruhropfer ſeien ſchon deswegen zu tra— gen, weil die in der erſten Hälfte des laufen⸗ den Jahres gezahlten Steuern trotz Erhebung der Zwangsanleihe nicht erheblich waren. Die landwirtſchaftliche Sonderſteuer könne bei der N 214 günſtigen Ernte im allgemeinen ohne große Schwierigkeiten aufgebracht werden. Bedenken hat Sintenis nur gegen die Lohnſteuer, weil bei ihr Firmen, diee mit wenigen Angeſtellten hohe Gewinne erzielen, weniger ſchwer betrofſen werden als Großbetriebe mit beſcheidenem Nutzeffekt. Den Ausführungen von Sintenis kann man ſich anſchließen. Es iſt zu begrüßen, daß die Stimme gerade aus den Kreiſen des Be— ſitzes herausſchallt. Es liegt imeigenen Intereſſe des Beſitzes, die Steuern pünktlich und voll abzuführen. Dann werden auch die Vorwürfe verſtummen, daß nur die Lohn und Gehalts empfänger praktiſch die Zahlungen leiſten, die ſie dem Staate ſchuldig ſind. N Eine Entſchließung der freien Gewerkſchaften. Eine Ver- Aus dem Ruhrgebiet, 27. Aug. ſammlung der Funktionäre der fre ien Ge⸗ werkſchaften aus Rheinland und Weſt⸗ ſalen nahm eine Entſchließung an, in der es u. a. heißt: a „Die Deutſche Republik ſteht ſo nahe vor dem Abgrund, daß es nur möglich iſt, noch im letzten Augenblick durch Aufbietung aller Kräfte den Zuſammenbruch zu verhüten“ Die vom Reichstag beſchloſſenen Steuergeſetze könnten nur der Anfang für einen Ausgleich darſtellen. Nach ü Steuergeſetze ſetze nun der Widerſtand der gerechten Steuerdrückeberger und Vernichter des Rei⸗ ches eln, die von der Zahlung betroffen wür⸗ den. Dieſen gegenüber erklären die Vertreter der Gewerkſchaften ihren unbeugſamen Wil⸗ ü Reichsregierung die Durchführung der Steuern mit der aller⸗ größte Energie verlangen. Sie könnten nicht zugeben, daß die Zahlungstermine hin⸗ ausgeſchohen oder ſonſtige Vergünſtigungen gewährt würden. Sie zu förde r. Annahme der Aus dem Reich. Die wertbeſtändige Reichsanleihe. Berlin, 28. Aug. Wie man von amt⸗ licher Stelle erfährt, wird die Ausfertigung der Stücke der wertbeſtändigen Anleihe des Reiches mit allen Mitteln beſchleunigt. Es kann damit gerechnet werden, daß die Aus⸗ gabe der Stücke etwa Mitte der erſten Sep⸗ temberwoche beginnt.. Um Havenſtein. 5 Die Frage des Nachfolgers.— Einberufung des Reichstags doch notwendig? 4 Berlin, 28. Auguſt. Ein engerer Ka bi⸗ nettsrat beſchäſtigte ſich geſtern mit der Neubeſetzung der Reichsbanklei⸗ tung. Wie verlautet, ſoll als Nachfol⸗ ger Havenſteins eine Perſönlichkeit aus⸗ erſehen werden, die aufgrund der von ihr ſeit⸗ her geführten Reparationsverhandlungen einen guten Ruf hat und auch Gewähr für eine befriedigende Zuſammenarbeit mit dem Reichskabinett bietet. Wie die Blätter wei⸗ ker ſchreiben, beſteht die ſozialdemokratiſch Reichstagsfraktion weiter auf dem Rücktritt pavenſteins. Auch das Reichskabinett und die hinter ihm ſtehenden Regierungsparteien ollen ſich einmütig gegen Havenſtein erklärt 1 haben. Da Havenſtein nicht freiwillig von einem Poſten ſcheiden wolle, wird die Ein: berufung des Reichstags zur Löſung des Streits notwendig ſein. 5 Die Beamtengehälter. 7 Verhandlungen im Reichsfinanzminiſterium. Berlin, 28. Auguſt. Am Montag fanden Verhandlungen über die Frage ſtatt, wie der finanziellen Notlage der Länder und Gemeinden abgeholſen werden kann. Dabei wurde deshalb von faſt allen Seiten gefordert, daß die vierteljährlichen Voraus⸗ zahlungen der Beamtenbezüge mit Rückſicht auf dieſe Entwicklung und die Unmöglichkeit der Beſchaffung der erforderlichen Zahlungs⸗ mittel künftig eingeſtellt werden ſollten. Hierzu wird von amtlicher Stelle noch er⸗ klärt:„In letzter Zeit hat ſich die finanzielle Notlage des Reiches bedeutend verſchärft, ſodaß von allen Berufskreiſen ſchwere O pe fer gefordert werden müſſen. Auch die Be amtenſchaft wird an ihrem Teile hierzu beitra⸗ gen müſſen. In dieſem Zuſammenhange iſt die Frage der Aufhebung der vierteljährlichen Vorauszahlung der Beamtengehälter aufge⸗ worfen worden. Wenn auch nicht zu verken⸗ nen iſt, daß einer derartigen Maßnahate mancherlei Bedenken entgegenſtehen, ſo kann doch nicht verkannt werden, daß ſie zur Ver⸗ meidung der an jedem Vierteljahrserſten ein' tretenden beſonders großen Steigerung der ſchwebenden Schuld des Reiches und einer ſich daraus ergebenden weiteren Markentwertung ſich wenigſtens in einer ſolchen Zeit wie der heutigen nicht wird vermeiden laſſen.“ 1 Im Reichsfinanzminiſterjum ſollten geſtern die erſten Verhandlungen über die Frage der Vorauszahlung der Beamtengehälter ſtattfinden. Da je⸗ doch ein Teil der großen Organiſationen nicht rechtzeitig zu den Beſprechungen hat erſchei⸗ nen können, wurde die Ausſprache auf Don⸗ nerstag vertagt. Wie das„Berliner Tage; blatt“ hört, ſoll die Anſicht des Reichsfinanz⸗ miniſters dahin gehen, daß die Vorauszahlung der Beamtengehälter aus finanzpolitiſchen Gründen nicht länger aufrecht zu erhalten iſt, Allerdings ſtänden der Abſchaffung dieſer Vor- auszahlung gewiſſe Schwierigkeiten entgegen da dieſer Zahlungsmodus zu den Rechten ges höre, die im Beamtenbeſoldungsgeſetz feſtge⸗ egt ſeien. Es werde Aufgabe des Reichs⸗ ages ſein, das Geſetz in entſprechender Weiſe u ändern. Heutiger Ctand des Dollars: 12 Mill. Mark 4 1 nicht mehr auf dem Neſte ſaß. De Junge nahmen die Jäger mit und ließen das dritte im Neſt, in der Hoffnung, der öſterreichiſchen Grenze auf fete Herr Doktor.— ſind die drei ſchon tot?“ dem Kriege jedoch gibt es keine Recht⸗ (gung mehr für Gewalt und Miſſetat; jede letzung des Rechts und der Menſchlichkeit iſt Verbrechen gegen die Moral und die Kultur d legt neue Keime des Haſſes zu neuen Krie⸗ 1. Das Verhalten des Siegers nach dem Frieden iſt daher der Gradmeſſer ſeiner Kultur, ud die Beſchimpfung des Beſiegten beweiſt nichts anderes als die Unwürdigkeit des Siegers. Franeeseo Nitti. Vermiſchies. Der Inhalt eines Habichtneſtes. Von der Raubgier der Habichte gibt ein anſchauliches Bild der Fund eines Horſtes, bon dem A. Barchet im St. Hubertus erzählt. Er ſtieß auf einem Jagdausflug bei Lorch in Oberheſſen auf den Horſt eines Hühner⸗ habichts⸗Paares. 0 ungefähr 30 Meter hohe Tanne, deren Gip⸗ Sein Begleiter erſtieg die fel das Neſt barg, und fand hier drei Junge. Er brachte eine Falle an, durch die es gelang, das Weibchen zu fangen. Horſtes bot ein tolles Bild. Es lagen in dem Neſt und auf dem Rande 9 Tauben, darunter drei beringte Brieftauben, ferner zwei junge Der Inhalt des halbwüchſige Feldhaſen, zwei Buntſpechte, eine Amſel, eine Droſſel, ein Feldhuhn, elf Eichelhäher, ein Eichhörnchen und eine Maus. Von den drei Jungen war das eine verendet, wahrſcheinlich erfroren, da das Weibchen Das zweite daß ſich auch der männliche Habicht, der dieſe gewaltige Verproviantierung ſeiner Familie vorgenom- men hatte, in der Falle fangen würde. Es kommt alles auf die Betonung an. Ein Gutsbeſitzer, deſſen Gut nicht weit von preußiſchem Boden lag, war bei den Zollbeamten ſehr gern geſehen, denn er war ſtets jovial und ge⸗ mütlich, liebte einen guten Witz, und gönnte ſich und andern gern einen guten Tropfen. Auch verzollte er immer gewiſſenhaft, was er über die Greenze brachte. Eines Tages war er wieder auf ſeinem Wagen allein ins Oeſter⸗ reichiſche hinübergefahren und kam gegen Abend wieder zurück.—„Haben Sie etwas Steuerbares bei ſich?“ fragte ihn der Gren⸗ zer.—„Jawoll“, erwiderte der Gefragte ge— mütlich lachend vom Bock aus, ein paar Schinken! Aber auf dieſen ſitze ich!“ Und da— bei machte er eine bezeichnende Bewegung.— Der Zollbeamte belachte den derben Witz un! ließ den Gutsbeſitzer paſſieren.— Zu Haus aber holte dieſer aus dem Wagenkaſten unte dem Kutſcherſitz ein paar wirkliche Schinken hervor. Er hatte nicht gelogen! Luſtige Ecke. Wenig empfehlenswert. Fräulein:„Mama, da ſcheinen wir in einem liederlichen Hotel abgeſtie⸗ gen zu ſein. Schau mal an, hier ſteht„Zimmer⸗ mädchen dreimal klingeln“. Das muß die rechte Lotterwirtſchaft ſein.“ Unter Unterbeamten.„Ja, mein Lieber, bei einem ſolchen Monatsgehalt, da kann man wahr⸗ haftig nichts zurücklegen, als höchſtens den Weg ins Büro.“ In der Sommenfriſche. Die neuen Gäſte:„Wir lieben Tiere über alles, ſind ſogar Mitglieder des Tierſchutzvereins!“— Wirt:„Na, das paßt ja 6 glänzend. Da laß ich Ihnen zwei Betten im Stall Aufſtellen!“ Nicht auf der Höhe.„Bitte, geben Sie mir ein Päckchen Kautabak.“—„Bedauere, den führen wir nicht.“— Und Sie nennen ſich ein Delikateſ⸗ nier Freundinnen.„Nimms mir nicht übel: Dein Verlobter iſt ein hölzerner Menſch.“— „Aber er iſt aus Süßholz.“ Im Warenhaus.„Den Schiller haben wir in drei verſchiedenen Ausgaben; in vier Bänden, in ſſechs Bänden und in Gips.“ Verfüngliche Frage.„Ihre Krankheit iſt zwar nicht allzu gefährlich— aber immerhin ſterben von zehn Perſonen drei daran!“—„Pardon, — ſuchten Hauptverſammlung zuſammen. Das überaus entmutigend. weit über die Goldmarkfriedenslöhne hin⸗ [Boden des Reichstarifs. Sie halten U un Appel bee Eiſenach, 27. Aug. Die im Verein deut⸗ ſcher Zeitungsverleger, Kreis Mittel⸗ deutſchland, organiſierten Zeitungs⸗ herausgeber traten geſtern auf der Wartburg zu einer außerordentlich ſtark be⸗ Ergebnis der von O. Zweck(Bernburg) ge⸗ leiteten langen und ernſten Beratungen war Es wurde feſt⸗ geſtellt, daß die Kapitalkraft und Betriebs⸗ mittel der Zeitungsunternehmungen nicht ausreichen, um die eingetretenen und beſtimmt noch eintretenden Belaſtungen erſtens an Löhnen, die auf Grund falſcher Indexpolſitik, aus ſtiegen, zweitens an Papierpreiſen, die bei rückſichtsloſen Zahlungsbedingungen in Goldmark zu entrichten ſind, auch nur die allernächſte Zeit hindurch zu tragen. Die Zeitungsverleger ſtehen auf dem es aber als ehrliche Arbeitgeber für ihre mo⸗ raliſche Pflicht, offen zu bekennen, daß ſie die Arbeitskräfte ihrer Gehilfen unter den gel⸗ tenden Tarifbedingungen nicht in Anſpruch nehmen können, weil ihre Einnahmen die t und Regletung. Lohnlaſten nicht zu decken vermögen. Sie ſehen deshalb nicht als Demonſtration, ſondern aus innerer Notwendigkeit ſich gezwungen, ihrem Perſonal zu kündigen oder die Kündigung zum nächſten Termin auszuſprechen. Die Zeitungen ſind ſich ihrer Verantwor⸗ tung der Nation und Wirtſchaft gegenüber be⸗ wußt. Sie werden nur im äußerſten Not⸗ falle zu Betriebsſtillegungen ſchreiten, die aber unmittelbar bevorſtehen, wenn nicht eine Erleichterung der bezeichneten Laſten eintritt und auch die Leſerſchaft in vollem Maße Verſtändnis für die Notwendig⸗ kʒeit der Erhaltung einer ſelbſtändigen Preſſe bei den bevorſtehenden ſtarken Preisſteige⸗ rungen für Abonnement und Anzeigen be⸗ weiſt.— An den Reichsarbeitsminiſter und die zuſtändigen Demobilmachungskommiſſäre wird das Erſuchen gerichtet, die für die Still- legung der Betriebe vorgeſehenen vier Wo⸗ chen Sperrfriſt für die Zeitungen aufzuheben. Vom Reichsfinanzminiſter wird erwartet, daß er mit der Organiſation der Zeitungsverleger einen Weg findet, um die Beſchaffung des lien Zeitungspapiers noch zu ermög⸗ ichen. . ²˙¹ A ²˙¹ ˙]AAvA22 ö—:1]. Boshaft.„meine Braut par gang bie Kur- gegengeſetzten Eigenſchaft wie ich!“—„Muß das ein nettes, kluges, liebenswürdiges Mädchen ſein!“ Soziales. Die chriſtliche Gewerkſchaftsbewegung in a Südafrika. Der„Gids“, das Organ der holländiſchen chriſtlichen Gewerkſchaften berichtet von der Gründung eines Verbandes der chriſtlichen Berufsorganiſationen in Südafrika. Dieſe Ver⸗ einigung wird den Namen„Zuid⸗Afrikaanche Arbeiteruniie“ tragen. Sie umfaßt 10 Berufs⸗ organiſationen, die aus durchweg nur euro⸗ paäiſchen Arbeitern und Arbeiterinnen ſich grup⸗ pieren. Damit iſt der chriſtliche Gewerkſchafts⸗ gedanke auch in Afrika eingedrungen. Aus Nah und Fern. Mannheim.(Das trockene Man⸗ nem.) In der geſtern vormittag ſtattgefun⸗ denen Verſammlung der Mannheimer Gaſt⸗ wirte erklärten ſich die Flaſchenbierhändler zur Unterſtützung des Kampfes bereit, die Lä⸗ den nicht mehr mit Flaſchenbier zu beliefern. Darauf wurde eine Reſolution angenommen in der geſagt wird, daß die Wirte der Auffor⸗ derung der Stadt, die Beſtände aufzunehmen, N kleine Folge leiſten werden, bis von Seiten der Streikleitung dazu die Aufforderung ergehe. Den betreffenden ſtädt. Beamten ſei ſo lange der Zutritt in die Lokale und Lagerräume zu verweigern. Berlin.(Ein Faſſadenkletterer), der ſeit Monaten bereits hunderte von Millio⸗ nen an Wertſachen erbeutet hat, verübte in der Stülerſtraße einen neuen großen Streich. Er kletterte die Faſſade der Villa des Ban— kiers Krako empor und ſtieg durch ein offenes Fenſter in das Schlafzimmer ein. Von hier kam c in den Ankleideraum, ſtahl eine Ay zahl von Kleidungsſtücken ſowie koſtbaren Schmuck. Die Beute hatte einen Wer von etwa 50 Milliarden Mark. Seine ganze„Ar— beit“ dauerte nur wenige Minuten. Beim Hinausſteigen wurde er noch geſehen, aber er entkam trotzdem wie immer unangefochten. Wie wie vergeben unſetn Schuldigern. Roman 8 von E. Nie 31 Nachdruck verboten. „Das iſt eine großartige Adee! Nur würde Drewensberg die willkonmmene Veranlaſſung geben, mich als moraliſch verdächtige oder geiſtig geſtörte Per⸗ ihre Ausführung der Familie ſon unter Kuratel zu ſtellen.“ „Sie deuten gering von der Familie Ih⸗ res Maunes!“ „Nein— ich laſſe ihr vollkommen Gerech⸗ Mannes wegen wurde ich nie imſtande ſein, ſeine An⸗ gehörigen zu verunglimpfen. Ich halte ſie als Menſchen für durchaus tüchtig in ihrer Art, ja, den Begriſſ der Ehre mit peinlicher Gewiſſenhaftigkeit hoch⸗ haltend. Aber gerade das macht ſie als El⸗ tern und Großeltern engherzig und ungerecht bis zur Gehäſſigteit. Im überigen aber“, fügte ſie lächelnd hinzu,„bedürfte es dieſer unan⸗ genehmen Eigenſchaften nicht einmal, um Ihr f des Stundengebens verbüchtig und als Familienärger zu empfin⸗ tigkeit widerfahren. Schon meines achtbar und ehrenwert, vorgeſchlagenes Syſtem den.“ 5 Er mußte auch lachen. Doch raſch wieder ernſt werdend, ſagte er mit demſelben Unge⸗ ſtüm: „Ja, aber hinaus müſſen Sie doch ter die Füße breiten auch nur wünſchen.“ reuen“, ſcherzte Anita.„Ich habe es chen zu tun haben.“ glücklich.“ ſprüchen an das Glück.“ nenſchein am Fronleichnamstage. regnet ſind.“ Wo liegt denn Ihre Heimat?“ üdige Frau.. neit grauſam, daß Sie mit Ihren herrlichen Gaben den kleinen Miſeren des Lebens preisgegeben ſein ſollen. Ich möchte Ihnen die Hände un⸗ Faber ich— ich arm⸗ ſeliger Stümper— wie kann und darf ich das „Das würden Sie auch bald wieder be⸗ lernen müſſen, feſt aufzutreten. Sie würden es bald merken, daß Sie es nicht mit Sylphidenfüß⸗ „Spotten Sie nur!— Dabei lachen Sie doch, und wenn es mir gelungen iſt, Sie ein⸗ mal lachen zu machen, bin ich den ganzen Tag „Sie ſind ſehr genügſam in Ihren An⸗ „Das kann ich nicht finden. Das Lachen iſt eine ſo ſeltene Gabe bei Ihnen, wie Son⸗ In meiner Heimat behauptet man nämlich, daß es ſtets an den Fronleichnamstagen regne, und ich lann mich in der Tat vieler erinnern, die ver⸗ „Merkwürdig“, ſagte Anita,„von meinem Manne habe ich dieſelbe Bemerkung gehört. 5. „Nun, da ſo in einem verlorenen Winkel im Oſten, nicht weit von der polniſchen Grenzel, warf er leicht hin, und in demſelben Alem fuhr K Mannheim.(Schlägerei.) Aus bisher unbekannter Urſache kam es in der geſtrigen Nacht in dem Perſonenzug Karls⸗ ruhe-Mannheim hinter der Station Hocken⸗ heim zu einer wüſten Schlägerei, wobei das Mitglied der Lanzſchen Feuerwehrkapelle Müller Verletzungen am Kopfe davontrug. Durch Ziehen der Notbremſe wurde der Zug ſofort zum Stehen gebracht. Der Zug mußte nach Hockenheim zurückgeleitet werden, we der Verletzte nach dem Krankenhaus trans⸗ portiert wurde. In Schwetzingen nahm die Gendarmerie ſofort eine Vorunterſuchung des Vorfalles auf. Mit ſehr erheblicher Verſpä⸗ tung kam der Perſonenzua in Mannheim an. Ladenburg.(Eine Ladenburg) veranſtaltet der Gewerbeverein anläßlich ſeines 25ährigen Beſtehens. Fleißige Hände regen ſich bei den Vorarbeiten und in den Werkſtätten bei der Fertigung auszuſtellender Ge⸗ genſtände. Die geräumige Turnhalle bei der Realſchule iſt von der Stadtverwaltung bereitge⸗ ſtellt worden und eignet ſich vorzüglich für die überſichtliche Anordnung einer reichhaltigen Aus⸗ ſtellung. Dieſelbe wird kommenden Sonntag, den 2. September, eröffnet und dauert 10 Tage, ſo daß ſie auch den Teilnehmern des am 9. September in Ladenburg ſtattfindenden Gautages der Hand⸗ werker⸗ und Gewerbevereine des Unterpfalzgaues wertvollen Genuß bieten kann. Eine beſondere Bedeutung kommt der Ladenburger Gewerbeſchau deshalb zu, da auch das bad. Arbeitsmini⸗ ſterium zu den Ausſtellern zählt und die Ge⸗ werbeſchau damit betraut hat, Pläne und Entwürfe für den Kleinwohnu ngsbau von ſeinem Preisausſchreiben weiteſten Intereſſentenkreiſen des bad. Unterlandes zu zeigen. Ferner dürfte es allerſeits begrüßt werden, daß auch das Neckarbau⸗ amt die Pläue und Vorlagen über den Neckar⸗ kanalba u“ gleichzeitig in der Gewerbeſchau aus? ſtellen wird. Die Gewerbeſchau in Ladenburg bie⸗ tet ihren Beſuchern aus Nah und Fern ſomit nicht allein ein Bild heimiſcher Handwerkskunſt und des Gewerbefleißes, ſie gewährt denſelben auch Ein⸗ blick in die ſonſt nicht leicht zugänglichen Pläne neuzeitlichen Wohnungsbaues und des großzügigen Neckarkanalwerkes. Der Beſuch der Gewerbeſchau in Ladenburg wird ſich reichlich lohnen! — Mannheim. Der Operndirektor am hieſigen Gewerbeſchau in folger Leo Blechs) ernaunt worden. menus Ihres Stiefvaters extra nachſuchen müſ⸗ Wipfel ſpringt.“ Anita betrachtete zerſtreut das ſetzte ſie das alle Thema fort: „Wer hat Ihnen das geſagt?“ fragte auch nieine Schweſter?“ ten.— Iſt denn das ein Geheimnis?“ er hahe ſich eigentlich Frage gedacht.“ ſchließlich noch ſelber in di kann, den Namen Drewensberg abzulegen.“ er ſort:„Seken Sie nur das Lich: Sie ſah ihn erſtaunt an.„Das 5 beurteil Stel g.— cühmten Berg zu Geſicht bekamen. f 5 Oper a haben den ſeit Nationaltheater Erich 10 1 aum Gach⸗ ö ſikdirekt derliner Staatstheater ach⸗ 5 8 b h ee ö bracht. Bisher wollten die Landwirte und Winzer keinen Wein mehr abaeben. da ſie be⸗ wie phänomenal geſchickt es von Wipfel zu Tierchen, während ihre Gedanken an dem Faden des Geſpraͤches weiterſpannen, und nach einer Weile „An der Oſtgrenze! Die Steltzes ſind doch, wie ich von Ihrem Fräulein Schwe ter gehört habe, ein rheiniſches Geſchlecht.— Ach, ich ver⸗ gaß, daß Sie ja eigentlich nicht Steltz heißen.“ er ſich tlich unangenehm überraſcht.„Doch nicht „Gewiß, Ihre Schweſter, woher ſollte ich es ſonſt wiſſen?“ Und ſie erzählte ihm den Vorgang mit dem Adreßbuch und ſchloß:„Ihr Fräulein Schweſter erzählte mir, daß Sie den Namen Ihres Stieſvaters angenommen hät⸗ Er proteſtlerte lebhaft:„Warum nicht gar, gar nichts bei dieſer „Ich habe nicht gewußt, daß man ohne weiteres einen anderen Namen annehmen darf“, fuhr Anita fort.„Ich meinte, es gehöre eine ſpezielle behördliche Erlaubnis dazu. Mich in⸗ tereſſiert das, da ich nicht weiß, ob ich nicht Lage kommen „Das wird ſicher nie geſchehen“, griff er haſtig das Thema auf.—„Im Gegenteil.“ können leitete den So. dem Beſuche des Bezirksmuſe wo der Muſeumsleiter Herr Hauptlehrer Trunzer einen kurzen zuſammenfaſſenden Vortrag über das Land zwiſchen Neckar und Main, ſeine Kultur und geſchichtliche Bedeu⸗ zung hielt. Anſchließend wurden ſodann die verſvollen intereſſanten Sammlungen, die ein lückenloſes Bild der großen geſchichtlichen Bedeutung des Baulandes darſtellen, beſich⸗ tigt. Ein Feſtſpiel:„Der Heimat Erwachen“ von dem Verfaſſer des weithin bekannten Hainſtadter Heimatbuches P. Götzelmann ge⸗ dichtet, das von Geſangsvorträgen des hieſigen Geſangvereins unter der bewährten Leitung des Herrn Hauptlehrers Brauch umrahmt wurde, vereinte am Abend die ganze Gemeinde im„grünen Baum“. Der Heimattag, dem nichts von dem modernen Feſtrummel an⸗ haftet, der gar nicht auf Vergnügungsſucht eingeſtellt iſt, endete mit einem pirkungs⸗ vollen Bekenntnis zum Vaterlande durch Ab⸗ ſingung des Deutſchlandliedes. N. Werbach.(Todesfall.) Zu Rottenmünſter bei Rottweil(Witbg.), wo er von einem längeren Leiden Geneſung ſuchte, ſtarb der hochw. Herr farrer Joh. Keller. Er ſtammte aus ainſtadt i. B. und ſtand erſt im Anfang der ßher Wahre. Bevor er nach Werbach kam, war er Pfar⸗ rer in Hockenheim und erbaute die dortige Kirche. Seit vergangenen Winter leidend, hat ihn der Tod am Heimattag ſeines Dorfes überraſcht. Von ſeinem Krankenlager ſandte er ſeiner Heimat, die er ſo unſagbar geliebt, noch Grüße. Anläßlich des Heimatfeſtes 1922 hielt der Hochw. Herr die Feſtrede und jedem Zuhörer klingen noch tief in ſeiner Seele die herrlichen Worte, die der Redner über die Heimat fand. Nun iſt ſeine Seele am diesjährigen Heimattag in die ewige Heimat ein⸗ gegangen. In ſeinem Heimatdorf wird ſein An⸗ denken in Liebe noch lange fortleben. Baden⸗Baden.(Plündernde Ban⸗ den.) Der Schwiegerſohn des. hier wohn⸗ haften Oberſten a. D. Küpper wurde auf ſei⸗ nem Gute bei Frankfurt von einer plündern⸗ den Bande überfallen und erſchoſſen. +Legelshurſt.(Ein Sonderling.) Der 27jährige ledige Schmied Wilhelm Vo⸗ gel, der als Sonderling bekannt war, zündete aus Verdrießlichkeit die Scheuer ſeines ererb— ten elterlichen Hauſes an, ſchloß ſich darauf in ſein Zimmer ein und erhängte ſich. Scheuer und Stallung ſind völlig niedergebrannt, wäh⸗ cend das Wohnhaus durch-ſchnelles Eingrei⸗ ien gerettet werden konnte. Vom Hohentwiel.(Bloß was Ba⸗ viſches.) In dieſem Sommer fuhren Som— nerfriſchler aus ganz Deutſchland an den Bodenſee, zum Teil auch über Immendingen, Radolfzell. An dieſer Strecke liegt bekannt⸗ ich Singen mit dem durch Scheffels„Ekke⸗ hardt“ in ganz Deutſchland bekannt geworde⸗ nen Hohentwel. Einige Reiſende konnten es eines Tages kaum erwarten, bis ſie den be⸗ Endlich war er in Sicht.„Dort, das iſt der„Ekke⸗ hardt“ von Viktor vin Scheffel!“—„Den enn ich nicht! Wenns was Modernes wäre, dann wüßt ich's! Das wird was ſein, was bloß im Badiſchen bekannt iſt.“— Aus dem Elſaß.(us einem Glas⸗ aſten geſtohlen) wurde die Kette, die ſtaiſer Wilhelm ſeinerzeit für die Metzer Bür⸗ ian geſtiftet hatte. Der Dieb hatte die Hlasſcheibe des Schrankes durch einen Revol— berſchuß durchlöchert. n Freiburg.(Die neuen Steuern) vielen Wochen ſtockenden Weinhandel wieder in Schuß ge⸗ ſen?“ nommen.“ legen vorhrachte. ſtig,„ſondern eigentlich nur Laune.“ „Aus Laune... ſeines Vaters aufgeben?“ Dos verſtand ſie nicht. „Oder vielmehr der Mutter zuliebe.“ ſo gepreßt und widerwillig, daß ihr verſchweigen. indtskret ſein. Grenze erreichte, hinter der das? Er nahm den Hut ab und fuhr ſich mit dem Taſchentuch über die Stirn, ihm war heiß geworden.„Nein“, ſagte er gezwungen,„wil haben ihn eigentlich auch nicht offiziell ange⸗ Sie wunderte ſich, warum er das ſo ver⸗ „Nicht offiziell“, ſagte er noch einmal ha⸗ „„ nur cus Nanien Sie ſchüttelte immer erſtaunter den Kopf. Das verſtand ſie erſt recht nicht, und es klang plötzlich die Idee kam, an den Namen ſeines Vaters knüpften ſich vielleicht nicht gute Erinnerangen für ihn, und die Familie hätte Grund, ihn zu Sie wollte um die Welt nicht So begann ſie ein anderes Thema, und die Haſt, mit der er darauf ein⸗ ging, zeigte ihr, wie erleichtert er ſich fühlte. Das verletzte ſie im Geheimen. Immer wie⸗ der mußte ſie merken, daß auf jener Seite nicht. die volle Ehrlichkeit ihr gegenüber waltete. So⸗ bald das Gespräch zwiſchen ihnen einmal die ö rlrauen wah⸗ neuen eshalb er Weinvorräte bequemen. Aus dieſem Grunde kommen die vielerorts noch anſehrſichen Weinvorräte ire den Handel.. e Altrip.(Eine Familientragö⸗ die mit chweren Folgen) ereignete ſich hier dieſer Tage. Infolge von Familien⸗ zwiſtigkeiten erſchoß der 34jährige Taglöhner Peter Auer in der Wohnung ſeine 31jährige Ehefrau, nachdem en vorher auf der Straße ſchon einige Schüſſe auf ſie abgegeben hatte. Der Täter iſt verhaftet. Mannheim.(Zu dem Bierſtreik etc.), der wegen der Durchführung der ſtädti⸗ ſchen Getränkeſteuer entſtanden iſt, erklärt nun die Stadtverwaltung, die Stadt verlange von den Wirten, Kleinhändlern uſw. nicht die Verſteuerung bereits ſtände, ſndern nur die Verſteuerung der vor⸗ handenen Vorräte. Die Stadt will Zah⸗ lungsfriſten gewähren, ſodaß die Wirte uſw. nach dem Abſatz bezahlen können. Ob die Wirte nach dieſer ſtädtiſchen Erklärung von ihrem Demonſtrationsſtreik abſtehen, iſt noch nicht bekannt. )( Waibſtadt.(Silberne Hochzeit.) Die Eheleute Hermann Kaiſer und Frau Emilie geb. Luck feierten am Sonntag, den 26. Auguſt das Feſt (Wir gratulieren!) Eppingen. der ſilbernen Hochzeit. (Als ein Zeichen der geit) darf der Erlös von einer Milliarde 441 Mark für einen von der Stadtgemeinde verſteigerten Farren bezeichnet werden. Wildbad.(Ein überaus frecher Raubüberfall) wurde am hellen Tage im Waldteil Meiſtern beim Rieſenſtein auf Wildbader Gemarkung an einer zur Kur wei' lenden jungen Griechin von zwei ſie begleiten⸗ ö ben Ausländern(angeblich gleichfalls Grie⸗ chen) verübt. Die Täter banden ihr Opfer an einen Baum und raubten liſche Pfund, alſo etwa 3 Milliarden, ſowie anderes ausländiſches Geld in namhaftem Betrage. Die Täter, die in demſelben hieſigen Hotel wohnten, wie die beraubte Dame, hol⸗ ten nach vollbrachter Tat ihr Gepäck im Ho⸗ tel ab und fuhren in einem ſchon vormittags beſtellten Taxameter nach Baden-Baden, wo ſie, wie inzwiſchen feſtgeſtellt wurde, den Ber⸗ liner Schnellzug(6 Uhr) beſtiegen, um nach Berlin zu fahren. Die Ueberfallene konnte ſich nach vieler Mühe ſelbſt befreien und Anzeige erſtatten. Steckbrief gegen die beiden Täter iſt erlaſſen. Der eine iſt unter dem Namen Nikos Hiopulos, 23 Jahre alt, der andere als Ehriſtos Pofanis, 26 Jahre alt, hier einge⸗ tragen. Beide ſind mit der Ueberfallenen aus Berlin hierher gekommen.(22) Vom Lande wird der Freiburger Tagespoſt geſchrieben: Zeichen der Zeit! Kommt da eine ältere Frau aus dem Hintertale in das Gaſthaus zum„Adler“ in G. und verlangt, da ſie von dem langen Weg hungrig und durſtig iſt, ein Glas Bier und ein Wecklein. Da ſie ſich erquickt kat, legte ſie einen Hundertmarkſchein auf den Tiſch und bat den Wirt, ihre Rechnung zu begleichen und ihr, was übrig iſt, herauszu⸗ bezahlen. Der Wirt, ein guter Mann, gab ihr den Hundertmarkſchein zurück, lächelte und ſagte:„Lieb Frau, es koſtet nichts!“ Er wollte ſich nicht lange mit der Frau auseinanderſetzen, daß die Rechnung für ein Glas Bier und ein Brot jetzt 45 000 Mark betrage(unterdeſſen ſchon wieder ein paarmal geſtiegen!). Die alte Frau hätte dieſe Erklärungen über die jetzige fürchterliche Teuerung nicht vetſtanden, darum quittierte er ihr lieber die Rechnung, denn er beſaß noch ein gutes Herz.— Es kommt eine alte Frau vom Lande zu ihrem Pfarrer und will eine hl. Meſſe beſtellen.„Was koſtets?“ fragte ſie.„Eigentlich nur 1500 Mark“, ant⸗ wortete der Pfarrer. Da ſie ſich über den großen Aufſchlag verwundert, ſo erklärte ihr der Pfarr⸗ hert„Denket euch, liebe Frau, eine große Hofſtie koſtet jetzt 1000 M., der Meßwein 20 000 M. (ein Viertel koſtet fetzt 190200 000 M.), eine Kerze 6000 M., die kirchlichen Gewänder kosten gleich Millionen, der Mesner erkält 1000 M., Miniſtranten 250 M. uw.“ Da ſchlägt die Frau die Hände zuſammen und ſagte:„Ja, Hochwürden, wenn das ſo iſt, ſo muß i beſſern,“ und ſie gibt itm 90 000 M., was u. 5 nicht zuviel iſt. Die alten Leute können ſich in dieſe neue Zeit mit der furchtbaren Tenegume nicht hineinleben. An die ruſiſchen Zuſtände ſind ſie noch nicht gewöhnt. Gott beſſere es! 4 Freiburg.(Die neuen Steuer u. haben den ſeit vielen Wochen ſtockhenden Weinhandel wieder in Schuß'ge⸗ bracht. Bisher wollten die Landwirte und Winzer keinen Wein mehr abgeben, da ſie be⸗ fürchteten, bei den ſich überſtürzenden Preiien zu billig zu verkaufen. Jetzt reicht aber das dei manchen Landwirt und Winzer aufge⸗ ſparte Bargeld zur Begleichung der neuen Steuern nicht aus, und er muß ſich 00 verbrauchter Gegen⸗ ihr 150 eng⸗ des ri, zum Verkauf eines Teils ſeiner Weltvor rä beqlemen. Aus die em Grunde kommen de dielerorts noch anſehnlichen Weinvorräte in hon einige Schü Der Täter iſt verhaftet. 4 2 1 N 60 „de Pacht om Ahein“. (Zum ünfzigſten Todestage ihres Komponiſteſi Karl Wilhelm— 26. Auguſt 1873). Von Dr. phil. Leonhard Hutten. „Die Wacht am Rhein muß von nun an zum Kampfruf Frankreichs werden“, ſind Marſchall Fochs Worte. Sie hat alſo auch drüben gewirkt. Uns mahnt ſie heute freilich nur in wehmütiger Trauer an vergangene Zeiten, wo man nicht ſo mit unſerer Ehre ſpielen durfte, wie man es jetzt tut.— b Als das Lied gedichtet wurde, waren die Zeiten der heutigen ſehr ähnlich; freilich„der Franzoſe ſaß noch nicht feſt an Rhein und Ruhr, er ſtreckte nur begehrlich ſeine Hände danach aus, und da ſchon loderte des Deutſchen Zorn in hellſten Flammen auf. Die Begeiſterung, die alle Herzen ergriff, ertönte bald am hellſten und reinſten im Liede, in der Poeſie, wo eine überraſchende Wen⸗ zung eintrat; die ganze deutſche Dichtung betam ein vollkommen anderes Geſicht. Das vordem ſo verponte politiſche Lied—„Ein politiſch Lied, ein leidig Lied“, heißt es in der Fauſtſzene in Auer⸗ bachs Keller— wurde zur Loſung. Unter den vielen patriotiſchen Liedern jener Tage rücken be⸗ ſonders drei in den Vordergrund, des Kölner Ge⸗ richtsſchreibers Nikolaus Becker„Sie ſollen ihn nicht haben, den freien deutſchen Rhein“(1840), des württembergiſchen Kaufmanns Max Schnek⸗ kenburger„Wacht am Rhein“(1840), des Gelehr⸗ ten Hoffmann von Fallersleben„Deutſchland, Deutſchland über alles“(1841). Die„Wacht am Rhein“ ſtand zunächſt hinter den beiden zurück, Das änderte ſich, ſie wurde zur Nationalhymne, ſie erhielt weltgeſchichtliche Bedentung, als Karl Wilhelm ſie komponierte. Von nun an ging ſie an alle Liedertafeln und Geſangsvereine des ganzen deutſchen Vaterlandes und wurde von Alt und Jung mit Begeiſterung geſungen. Der Krefelder Muſikdirektor Karl Wilhelm— er entſtammte einer Muſikerfamilie; ſein Vater war, als er am 5. September 1815 geboren wurde, Organiſt, hat eine ganze Reihe anſprechender Kompoſitionen geſchaffen, aber keine mit ſo durch⸗ ſchlagendem Erfolg wie ſeine„Wacht am Rhein“. Die Kompoſition iſt vor 1870 entſtanden; er hatte ſie ſchon aus Anlaß der ſilbernen Hochzeit des ſpä⸗ teren deutſchen Kaiſers Wilhelm JI. am 11. Juli nach 1 Triumphzug an rat Sie brachte dem Kom ſten Ehren und auch einen Danlesſold: Der Reichs⸗ kanzler erwirkle ihm eine für damalige Verhält⸗ niſſe ganz annehmbare jährliche Penſion von 1000 * „Thalern, die übrigens auch den Erben des bereit“ 1879 verſtorbeuen Dichters ausgeſetzt wurde. Der dert von Karl Wilhelms Kompoſition beſteht varin, daß ſie zu den markigen Worten der Dich⸗ tung den makkigen Ton gefunden, daß ſie Wärme und Kraft, reine Begeiſterung und feſten Stolz atmet, daß ihre reichen und doch ſo einfachen Klänge jedes Herz ſofort ergreifen und fort⸗ agen. e Die Itiedensarbeit des Dalifans. Der„Reichspost“ ſchreibt man aus Rom: Eine Abordnung kanadiſcher Pilger hal kürzlich Papſt Pius XI. gebeten, ſeine Frie⸗ densbemühungen, auf die der geſamte Erdball aufmerkſam blicke, fortzuſetzen, Der Papſt erwiderte darauf mit ernſten Worten:„Ueber der Welt liegt neuerlich die Drohung aber⸗ maliger Verwierungen. Wolle Gott den Völkern wieder Frieden und Gerechtigkeit be⸗ ſcheren, um neue Kataſtrophen zu vermeiden, die für alle unerſetzliche Verluſte brächten.“ Die unverdroſſene Arbeit des Vatikans für die Völkerverſöhnung, die in den Briefen des Papſtes über die Unterdrückung Deutſchlands und in dem Schreiben des Staatsſekretärs an den Münchener Nuntius gegen die Gewalt⸗ taten im Ruhrgebiet ſich geäußert hat, läuft auch trotz des Stillſtandes der politiſchen Tä— tigkeit im ſommerheißen Rom fort; kürzlich hat lei einem der täglichen Vorträge der Papſt den Staatsſekretär und deſſen Gehilfen Mgr. Pizzardo aufmerkſam gemacht, daß ſie von dem mörderiſchen Sommerklima Roms angegriffen ſeien, ſie mögen im Norden Erho— lung ſuchen und ſeine geliebten Berge grüßen die er, der leidenſchaftliche Verehrer der Alpen natur, nicht mehr ſehen wird. Nur Mſgr Pizzardo machte von dieſer Aufforderung Ge⸗ brauch, da die Aerzte dies dringend verlang⸗ ten; Staatsſekretär Kardinal Gaſparri er⸗ widerte ernſt, die gegenwärtigen Ereigniſſe in Eurcta ließen keine Pauſe in den Arbeiten des Etaatsſekretärs zu. Der Vatikan arbeitet fort, im ſtillen allerdings und ohne Noten⸗ wechſel, jedoch ſicher nicht minder wirkungs⸗ voll für die Rettung des Friedens in Europa. 8 Handel und Volkswirtſchaft. Die Piriſchaftsdiltatur. Aus Berlin wird uns geſchrieben: Eine durch Parlamentarismus gemilderte Dikta⸗ tur iſt gegenwärtig in der Entwicklung begriffen. Wir haben nicht erſt ſeit der Zeit, da man den Zuſammenbruch der Wirtſchaft und Finanzpolitik der früheren Regierung vorausſehen mußte, ſon⸗ dern ſchon immer auf dem Standpunkt geſtanden, daß bei der Uebermacht der Wirtſchaftsintereſſen⸗ len von heute und ihrer Veſtrebungen eine förm⸗ liche Nebenregierung gegen die rechtmäßige Lei⸗ tung der Geſchäfte des Deutſchen Reiches und Volkes zu etablieren, nur ganz kräftige Hände die gügel führen können. Man darf in ſolchen Zeiten, wie wir ſie jetzt durchmachen, nicht davor zurück⸗ ſchrecken, Männer des Vertrauens diktatori⸗ ſche Vollmachten zu geben. So iſt es heute dahingekommen, daß die neue Regierung ausgeſtattet worden iſt mit förmlich unbeſchränkten Vollmachten, die man ihr von Seiten der Parteien zum Zwecke der Verhütung der Kataſtrophe, die uns ja nahe bevorſtand, gab. Die gegenwärtige Regierung iſt eigentlich ein vom Parlament kontrolliertes Direktorium, welchem die Anwendung auch diktatoriſcher Mittel zur Ueber— windung der gegenwärtigen Notlage geſtattet iſt Bei den Beſprechungen, die jetzt die Vertreter der Reichsregierung mit den Parteiführern und den Vertretern der Wirtſchaftsgruppen hatten, iſt ganz unverhüllt ausgeſprochen worden, daß die Reichs⸗ regierung in der Tat diktatoriſche Mittel und Maßnahmen zur Rettung des Vaterlandes anzu⸗ wenden entſchloſſen iſt. Wir müſſen unbefangen genug ſein, um jede Regierung zu unterſtützen, die feſt zupackt, Riick⸗ ſichten, wie ſie früher geübt wurden, ſind heute nicht nur nicht angebracht, ſondern ſie können ver⸗ derblich ſein. Viel zu lange iſt der Autorität des Staatsgedankeus geſpottet worden, und damit der Autorität dieſes Staates ſelber. Die Steuermoral unſerer Zeit iſt ja zu einer einzigen Verhöhnung dieſer Staats⸗Autorität geworden. Hier muß der Hebel angeſetzt, aber es muß auch dafür geſorgt werden, daß man nicht wieder die Kleinen hängt und die Großen laufen läßt. Eine wohlverſtandene Wirtſchaftsdiktatur muß unbekümmert um das Anſehen von Perſonen oder Firma feſt zugreifen und überall, wo es daran fehlt, der einzigen und rechtmäßigen Staatsautorität zu Recht und Reſpekt berhelfen. Lieber muß uns allen und namentlich den Be⸗ ſitzenden in Induſtrie, Wirtſchaft und Gewerbe eine vom Volk kontrollierte Diktatur ſein, als eine ſolche, die uns einen Umſturz aufzwingt. Es iſt ein furchtbar ernſtes, aber wahres Wort, das dieſer Tage in den engeren Verhandlungen zwiſchen Regierung und Parteiführern geſprochen wurde, d kt, das die gegenwärtige Regierung die äßige iſt, und daß, es verloren iſt. Dann Unheil einen Lauf nehmen, der alles in Trümme' riſſe, was ſich auf ſeinem Weg befände. Bei allen Trüben und Schweren, das ſich aus Einzelheiten und Maßnahmen ergeben wird, muß man ſich dar über klar ſein, daß es nicht auf die Intereſſer einiger weniger Perſonen, Kartelle, Syndikate oder Truſts, ſondern auf das Wohlergehen der geſamten deutſchen Volkswirtſchaft und damit des deutſchen Volkes ſelber ankommt. * Havenſtein vereidigt ſich. In der Zentralausſchußſitzung der Reichsban! verteidigte Havenſtein am Samstag ſein In; ſtitut gegen die in der letzten Zeit immer mehr ſich häufenden Angriffe. Er führte dabei u. a. aus Man behauptet— ich greife nur die Hauptvor⸗ würfe heraus— die Reichsbank trage, wenn nich! die volle, ſo doch einen großen Teil dern Schuld an der Währungszerrüttung und der immer weiter wachſenden Inflation Wir ſind einmütig der Ueberzeugung, daß alle dieſe Vorwürfe nicht gerechtfertigt ſind Als Inflationsquelle verſchwinden dieſe Reichsbankkredite völlig hinter der Grundur; ſache unſerer Inflation. Dieſe Grundurſache der Juflation iſt aber das hemmungsloſe Wachſen der ſchwebenden Schuld. Die Urſache dieſes Wachſens, die ungeheuerlichen Reparationslaſten auf der einen, der Mangel von ausreichenden Einnahmequellen für den or⸗ dentlichen Reichshaushalt auf der anderen Seite, ſind bekannt. Aber wir ſind uns auch darüber klar, daß 5 einſtweilen mit einem weiteren außerordentlichen Anſchwellen der ſchwebenden Schuld und der Papierilut gerechne“ werden muß. Mit der Anerkennung des Grundſatzes, daß neue Ausgaben des Reiches auch neue Einnahmequellen fordern, und daß die Stillegung der Notenpreſſe im Vordergrund der Finanzpolitik in Reich und Ländern ſtehen muß, iſt auch der Weg frei geworden zur Aufnahme innerer wertbeſtändiger Anleihen. Auch hier ſoll die Reichsbank ſich dem widerſetzt und ſchon im vorigen Jahre die auf ſolche Goldanleihen gerich⸗ teten Vorſchläge ſabortiert haben. Auch das iſt tatſächlich völlig unzutreffend. So liegen die Dinge in Wirklichkeit Auf allen dieſen Gebieten hat die Reichsbank, ſoweit ſie das überhaupt noch verantworten konnte, und bis an die Grenze der Selbſtaufopferung ſich in den Dienſt des Reiches und ſeiner Lebensintereſſen geſtellt, und das gleiche gilt für die Stützungs⸗ aktion dieſes Jahres, bei der die Reichsbank lange Zeit hindurch allein ſtand. * N J 13 Die schwebende Schuld des Reichs. Berlin, 25. Ang. Die ſtarke Beanſpruchung der eſoldu hat in der zweiten S ö ihrt. Hatte ſie ſich in der Zeit vo 1. bis 10. Auguſt mehr als verdoppelt und de⸗ Stand bom 117,3 Billionen erreicht, ſo iſt in den zweiten Auguſtdekade eine Verdreifachung dieſes Standes eingetreten. Die Zunahme betrug 240,2 Billionen Mark, ſo daß der Stand am 20. Auguſt 363,5 Billionen Mark war. Munnheimer Effektenbörſe. Die Börſe bekundete äußerſt feſte Haltung; aul waren die Umſätze ſehr lebhaft. Es notierten vor Bankaktien: Rheiniſche Ereditbak 1,65 Mill bez u., G., Rheiniſche Hypothekenbank 450 000 unt Süddeutſche Disconto 5 Mill. Von chemiſcher Werten ſind: Anilin 16,5 Mill., Rhenania 18,5 Mill., Verein Deutſcher Oelfabriken 7 Mill. und Weſteregeln 37 Mill. Von ſonſtigen Induſtrie⸗ aktien gingen um: Benz zu 6 Mill., Fahr zu 3,1 Mill., Waggonfabrik Fuchs zu 2,45 Mill., Karls⸗ ruher Maſchinenbau zu 4 Mill, Knorr zu 4,125 Mill., Braun Konſerven zu 15 Mill, rat., Mann⸗ heimer Gummi zu 15 Mill., Neckarſulmer zu 5 Mill. Pfälzer Mühlenwerke zu 2 Mill, Zement⸗ werke Heidelberg zu 5,5 Mill., Rheinelektra zu 75 Millionen, Salzwerk Heilbronn zu 50 Mill., Freiburger Ziegelwerke zu 1,5 Mill., Wayß und Freytag zu 3,1 Mill rat. Zellſtoffabrik Waldhof zu 9, Mill und zu 10,5 Mill., Zuckerfabrik Franken⸗ thal zu 0 Mill. rat. und Zuckerfabrik Waghäuſel zu 6,4 Mill. lat. Mannheimeer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zu⸗ getrieben: 167 Ochſen, 101 Bullen, 254 Kühe und Rinder, 142 Kälber, 26 Schafe und 340 Schweine. Bezahlt wurde in Tauſenden pro Pfund Lebend⸗ gewicht Ochſen 1. Kl. 700—750, 2. Kl. 660700, 3. Kl. 580640, 4. Kl. 460650; Bullen 1. Kl. 650700, 2. Kl. 600640, g. Kl. 440—600: Kühe und Rinder 1. Kl. 700780, 2. Kl 660—700, 3. Kl. 600620, 4. Kl. 500—550, 5. Kl. 380460; Kälber: b) 11001200, e) 10001100, d) 950 bis 1000, e) 900-950; Schafe: a) 700-800, b) 650 bis 700, c) 480600. Schweine wurden nicht notiert. Tendenz: mit Großvieh mittelmäßig, kleiner Ueberſtand, mit Kälbern lebhaft, geräumt. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo alles in Millionen Mark, Zahlung: netto Kaſſe, ohne Sack, Waggon frei Mannheim. Preisnotierungen vom 27. Auguſt. N Weizen inländiſcher 24—28, Weizen ausländ. 28,5—29,5; Roggen, inländiſcher 16—17, Roggen uusländiſcher i888: Gerße aii 1e nen bis 20, Hafer inländ. 1517; Weizenmehl Baſis Baſis Spez. 0 40—46, Weizenkleie, 910, Roh⸗ melaſſe 8, Preßſtroh 2,8—8, geb. Stroh 2,8; Raps 28—29. Tendenz feſt.—. N 5 ö e 22—* 7 * Berliner Deviſenkurſe(Geld) vom 28. Auguſt. Amſterdam⸗Rotterdar! 2 490 750(am Vortag 2194 500); Buenos⸗A res 2044875(1795 500) Brüſſel⸗Antwerpen 295 250(255 360); Chriſtianic 1043 390(913 710); Kopenh. 1177 050(1 041 390) Stockholm 1695 750(1496 250): Helſingfors 175 560(149 625); Italien 275 310(241 395); Lon⸗ don 28 927 500(25 430 250); Newyork 6384 800 Paris 363 090(319 200); Schweiz 1147 125 fein. ausländiſche Zahlungsmittel bis ren geſetzt. Reichskaſſe durch die der Geldentwertung ange? 5 5 erhöhung 0 01 013 450); Spanien 869 820(758 100); Deutſch⸗ öſterreich(abgeſt.) 8977(7980); Prag 187 530 (164 587); Japan 3 122 200(2 733 150); Rio de Janeiro 574560(498750); Budapeſt 36109(31920); Jugoſlavien 67830(58 852); Sofia 598,50(51 870). * 5 Die Deviſennotverordnung. 21 Die jetzt deröffenklichte und ſofort in Kraft tre⸗ tende Nolverordnung über die blieferung aus⸗ ländiſcher Vermögensgegenſtände beſtimmt, daß für, je 10000 M., die nach dem Geſetz zur Sicherung der Weg lng im Wirtſchaftsjahr 1923/4 oom 23. Juli d. J. als erſte Teilabgabe zu ent⸗ * tichten ſind. Erwerbsgeſellſchaften den Gegenwert zon 2 Goldmark, alle übrigen natürlichen und juri⸗ tiſchen Perſonen, Vereinigungen und Vermögens⸗ naſſen den Gegenwert von 1 Goldmark in auslän⸗ ziſchen Zahlungsmitteln, anderen ausländiſchen Werten oder dieſen gleichgeſtellten Werten bis zum 5. September 1923 abzuliefern haben, ſoſern ihnen in der Zeit vom 10. bis 20. Auguſt auslän⸗ hiſche Vermögensgegenſtände gehört haben. Für Berſonen uſw., die nach dem vorliegenden Geſetz nicht ablieferungspflichtig ſind, bleibt eine Rege⸗ 00 über Art und Umfang ihrer Heranziehung dorbehalten. Die Vorſchriften ſinden auch Anwen⸗ dung, ſoweit Rohſtoffe oder ſonſtige Vorräte über das gewöhnliche Maß angeſammelt worden ſind. Die Ablieferung der ausländiſchen Zahlungsmittel erfolgt auf der Abrechnungsbaſis von Dollat = 4,2 Goldmark. Deutſche Reichsgoldmünzen ſowie Gold⸗ und Silberbarren ſtehen im Sinne der Notverordnung den ausländiſchen Vermögens⸗ gegenſtänden gleich. Der Ablieferungspflichtige rhält als Gegenwert Stücke der deutſchen Gold⸗ leihe. Er kann ſtatt deſſen auch die 1 1 des Gegenwertes in Reichsmark zum ollarkurs oder Gutſchrift auf ein wertbeſtändiges Steuer⸗ konto wählen. Bei Ablieferung bis zum 15. Sept. erfolgt Gutſchrift auf ein derartiges Steuerkonto derart, daß für eingezahlte je 100 Mark 125 Mark gutgeſchrieben werden. Die Vergünſtigungen kom⸗ men jedem zugute, der über ſeine Ablieferungs⸗ pflicht hinaus oder ohne ablieferungspflichtig 155 zum 1! September eine eidesſtattlſche Erklärung über dit vom 10. bis 20. Auguſt in ſeinem 9 5 beffndl: der ſowie über die ſeit 31. Juli veräußerken aus! n diſchen Vermögensgegenſtände abzugeben. Au Verweigerung der in der vorſchriftsmäßigen Er⸗ klärung verlangten Auskünfte ſowie der Prüfung von Büchern ſind Gefängnisſtrafen von nicht unten 6 Monaten, in beſonders ſchweren Fällen Zucht⸗ hausſtrafen bis zu 5 Jahren, auf wiſſentlich un⸗ richtige Angaben Zuchthausſtrafen bis zu 10 Jah⸗ Die nebenhergehenden Weldſtrafen ſind unbeſchränkt. Außerdem kann auf Einziehung der verſchiedenen Vermögensgegenſtändee erkaunt werden. 1 2 N e Berliner Produktenbörſe. 9 Berlin, 28. Aug. Tendenz im allgemeinen ſehr feſt; nur Roggen etwas vernachläſſigt; in Weizen und Cerſte Angebot knapper. Die Preiſe ſind hoch gehalten. Immer mehr ſtellt ſich heraus, daß die Ernte, namentlich in Roggen, ganz hervor⸗ ragend ausgefallen iſt. Aus einzelnen Gegen⸗ den wird ein Ertrag bis zu 22 Zentnern Roggen auf den Morgen gemeldet, während der Normal⸗ ertrag einer guten Mittelernte ſich auf etwa 12 bis 14 Zentner ſtellt. 1 bereits die Mitteilung gemacht, daß die Zuſtellung des Blattes ins Haus vom 1. September auf⸗ ſelbſt unliebſamen Schrltt kamen, haben die verehrlichen Leſer und Leſerinnen aus der letzten zuverläſſige Leute für das Zeitungs⸗Austragen zahlten immer den höchſten Trägerlohn. Die feitherigen Austräger für das Oberdorf erklärten menten des Viernbelmer zei aben wir in der Dienstags⸗Nummer hört. Den Grund, weshalb wir zu dleſem uns Nummer erſehen. Alle unſere Bemühungen, zu gewinnen, waren vergeblich. An der Bezah⸗ lung der Boten hat es nicht gelegen, denn wir uns, daß ſie dort arbeiten müßten, wo ſie für ihre Arbeit Lebensmittel erhielten. Die Frau, welche im Unterdorf das Austragen beſorgte, heiratet. Wir müſſen dieſes mitteilen, damit nicht Zweifel entſtehen, als hätten wir durch nicht zufrledenſtellende Bezahlung der Boten die jetzige Lage verſchuldet. In Natura können wir nicht entlohnen, da müßten wir denn ſchon Land⸗ wirt und nicht Zeltungsverleger ſein. Aus alle⸗ dem iſt zu erſehen, daß die Zuſtellung der Ztg. der heutigen Notzeit zum Opfer gefallen iſt. Nicht zuletzt haben auch viele Abonnenten durch endloſe Schikanen dazu beigetragen, das Maß zum Ueberlaufen zu bringen. Der Not gehorchend haben wir uns dann entſchloſſen, die Zeitungen in Filial⸗Expeditionen ausgeben zu laſſen. Zahlreiche Geſchäftsleute und hauptſächlich ſolche mit Lebensmittel, haben ſich auf unſere Vorſtellung hin dazu bereit erklärt. Um unſeren Abonnenten noch entgegenzu⸗ kommen, haben wir in allen Bezirken Filial⸗ Expeditionen errichtet, die von den einzelnen Straßenbewohnern ſchnell erreichbar ſind. Die Ausgabe der Zeitungen in den Filial⸗Expeditlonen beginnt am kommenden Samstag, den 1. Sept, nachmittags und zwar von 1 Uhr ab. Bei dem erſtmaligen Abholen der Zeitung in den Filial⸗Expeditionen müſſen ſich die Abonnenten in die da⸗ ſelbſt aufliegende Liſte eintragen laſſen unter Angabe ihres genauen Namens, Beizeichen, Straße und Hausnummer. Auf Grund dieſer Liſten wird dann die Auflage am kommenden Dienstag gedruckt. Wir hoffen, daß ſich alle Familien und beſonders die bisherigen Abonnenten reſtlos in die Liſte ein⸗ tragen laſſen. Können Erwachſene nicht kommen, dann ſchreibe man den Kin⸗ dern Name, Straße und Nummer ge⸗ nau auf einen Zettel. Mit dem Ein⸗ tragen in die Liſte erhält jeder Abon⸗ nent eine Bezugs karte, die gut aufbe⸗ wahrt ſein muß, da dieſe bei dem jedesmaligen Abholen der Zeitung Von gebeten, die Ausgabezelt nächſten Die an erſt ab 3 Uhr feſtzuſetzen und dleſe Geſchäſtsſchluß abends auszudehnen. Wir haben uns ſofort dazu bereit erklärt, da um dleſe Zeit die Kinder aus der Schule kommen und auch die in der Fabrik und im Feld beſchäftigten trag e menden Samsta ptem am kom. der Zeitungen in den Filial⸗Expeditionen zu entrichten iſt. Ohne die gelelſtete Zahlung wird keine Zeitung abgegeben. Dle Bezugskarte dient als Quittung. Die Filial⸗Expeditlon macht beim Leute auf dem Heimweg die Zeitung in ihrer a 1 Ane jedesmallgen Abholen der Zeitung auf die Be⸗ Filth pete mee en zugskarte einen Vermerk. Sobald die Karte Die Abholungsſtellen dieſen Vermerk trägt, gilt dle betreffende Zeitungs⸗ Nummer als abgeholt und jedes weitere Anrecht ſind folgende: ſauf die betreffende Nummer ae 90 d i i N beſtellungen können in den Filialen gegen die 8 Geſchäftsſtele Wernheine Anzeiger, geleiſtete wöchentliche Vorauszahlung getätigt 2. Winkenbach G. M., Spezereigeſchäft werden, dagegen können Einzel⸗Nummern nur Ecke Bürſtädter⸗ und Lampertheimerſtraße. in 1 15 e 1 See 5 Unvorhergeſehene Greigniſſe, ſei es Streik, Ver⸗ 3. Beyer Georg, Metzgerei N e e Ecke Bürſtädter⸗ 105 Alexanderstraße ſagung der Eiſenbahn, der Elektrizität oder ein Maſchinenbruch, dann hat der Bezleher kein An⸗ 4. Brechtel Nikolaus, Hutgeſchäft, recht, das berelts gezahlte Bezugsgeld zurückzu⸗ Lorſcherſtraße. verlangen. fret, 10 1 Es ſteht jedem Abonnenten frei, in welcher 5. Arnold, Bäckerei 50 Ecke Lorſcher⸗ und Waldſtraße. von den vorverzelchneten Filial⸗Expeditionen er ſeine Zeltung regelmäßig abholen will. Nur 6. Adler Karl, Spezereigeſchäft, Ecke Lorſcher⸗ und Ernſtludwigſtr. bitten wir zu beachten, daß man nur da das Blatt bekommt, wo man ſich angemeldet hat. 7. Winkenbach Auguſt, Spezereigeſchäft, Ecke Waſſer⸗ und Waldſtraße. Lokale Nachrichten. 8. Klee Hans 9., Spezereigeſchäft 5 Erhöhung der Renten aus der In⸗ Ecke Hofmann⸗ und Blauehutſtraße. validenverſicherung. In der Invalidenver⸗ 9. Bugert Jakob, Spezereigeſchäft, ſicherung iſt vom 1. September 1923 an neben der Grundrente laufend zu zahlen: 1. An Blauehutſtraße. Empfänger einer ee 1 e 4 2% 1 oder Witwerrente(J. A. K. W. oder WR) 10. Schnürer, Friſeurgeſchäft, ſtatt der Teuerungszulage von 750 u. 10000 Weinheimerſtraße. Mk. eine ſolche von 40 000 Mk.; 2. an Em⸗ pfänger einer Waiſenrente(O) für jedes Kind ſtatt der Teuerungszulage von 375 u. 5000 Mk. eine ſolche von 20000 Mark monatlich. * Aenderungen der Zulagen in der Anfallverſicherung Die Zulagempfänger aus der Unfallberſicherung erhalten: 1. am 1. September 1923 den am 1. Auguſt gezahlten laufenden Monatsbetrag in drelfacher Höhe als Nachzahlung für Auguſt; 2. vom 1. September 11. Weißenberger, Zigarrengeſchäft Ecke Waſſer⸗ und Schulſtraße. 12. Schalk Valentin, Bäckerei Weinheimerſtraße. 13. Geier Andreas, Bäckerei Ecke Hügel⸗ und Bismarckſtraße. 14. Schloſſer Peter, Spezereigeſchäft, Mannheimerſtraße. 1923 an, ſolange ihnen noch ein Anſpruch auf 15. Beyer Michael, Metzgorei, Rente und Zulage zuſteht, die nach dem Geſetz Steinſtraße. i vom 20. Auguſt 1923 erhöhten Beträge hal b⸗ monatlich und zwar am 1. und 16. des Monats, ausbezahlſ. Es ind alſo von den U⸗Rentenempfängern diesmal zwe! Quittungen vorzulegen. Sofern Zweifel über die Höhe der zu empfangenden Beträge beſtehen, werden die Empfänger erſucht, die Qufttungen ohne den 16. Kühlwein Hans, Bäckerei, Ecke Sand⸗ und Wilhelmſtraße. 17. Herſchel Michael, Spezereigeſchäft, Ecke Jäger⸗ und Rathausſtraß!. 18. Adler Adam, Farbwarengeſchäft, Betrag einzuſetzen vorzulegen. Ecke Neuhäuſer⸗ und Annaſtraße.„ Künſtler⸗Abend. Wir machen auch an Eine ſpätere Abholung muß der Ordnung dieſer Stelle auf den am Sonntag im Freiſchütz halber abgelehnt werden. Dle Elntragung in ſtattfindenden Künſtlerabend aufmeikſam. Künſtler die Liſte verpflichtet zum Bezug für den ganzen erſter Bühnen werden in der Hauptſache heitere mitzubringen iſt. Monat. Die Zahlung erfolgt wöchent⸗ Vorträge bringen, ſodaß den Beſu hern ein ſeltener Amtlicher Tei Bekanntmachung. Betr.: Abgabe von Amoniakwaſſer. ü Der Preis für 100 Liter Amonfakwaſſer beträgt ab 23. ds. Mis. 500000 Mk. Betr.: Abgabe von Koks. Der Kokspreis beträgt ab 23. ds. Mts. 5 Millionen Mark und derjenige für Koksgruß 4 Millionen Mk. Betr.: Echöhung des Einzugsgeldes in Vlernheim. Der Gemeinderat hat in ſelner Sitzung vom 28. ds. Mts. das Einkaufsgeld mit ſofortlger Wirkung auf den Frledensbetrag von 500 Mk. multipliziert mit der jeweillgen Reichsindexziffer feſtgeſetzt. Die Reichsinderziffer betrug am 23. Auguſt 1923— 753733. Demgemäß beträgt das Einkaufsgeld z. Zt. 376 866 500 Mk. Dleſer Beſchluß liegt während einer Woche zur Entgegennahme etwaiger Einwendungen bei uns offen. f Viernheim, den 30. Auguſt 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Wegen des Abſchluſſes der Bücher muß der Zahltag am nächſten Montag ausfallen. Alle nötigen Kaſſegeſchäfte, namentlich Bezahlung von Obſtgeldern, mögen deshalb am Freitag vormittag erledigt werden.— Auszahlung an Erwerbeloſe und Ruhrhilfeempfänger wie bereits bekannt ge⸗ geben,— nur ſollen ſich die Erwerbsloſen beſſer verteilen und zwar A— K von 2—3, L—8 von 3—4 Uhr— Freitag Vormittag, den 31. ds. Mts., letzter Termin zur Einlöſung der lt. Auf⸗ druck bis 25. ds. Mts. gültigen Gutſcheine. Nach dleſem Termin können dieſelben nicht mehr eingelöſt werden. Vlernheim, den 29. Auguſt 1923. J ö ſt. Untererhebſtelle. Wir machen die Steuerpflichtigen darauf aufmerkſam, daß ab Montag, den 3. Sep⸗ tember vorausſichtlich der 4 fache Betrag der angeforderten Einkommenſteuer, ſowie Rhein⸗ Ruhrabgabe zu bezahlen iſt. Jeden Tag Zahltag bis Samstag mittag 1 Uhr. Viernheim, den 29. Auguſt 1923. Kirchner. Anzeigen müſſen ſofort bei der Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme ſolcher von Auswärts, deren Betrag durch Nachnahme erhoben wird, oder ſolcher von Firmen, mit denen der Verlag in lid. Rechnung ſteht.„Vlernh. Anzeiger“, 2 Freiſchütz“(Herrn Stumpf) unter e Opernſängerin Lieſe Voge (Sopran) Meannhein Magdeburg, Opernſänger Ernſt Vogler, Reſidenz Freiſchütz und an der Abendkaſſe. 7 Sonntag, den 2. September im Saale„3 um 5 Künſtler⸗Abend SS „ Opernſ. Edith Batke(Sopran) Theater ſurn-Senossenschalt. Freitag, den 31. Aug. abends 81½ Uhr e igl.-Versemmung Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht, daß alles pünktl. r See Spielplan Donnerstag und Freitag, 30. u. 31. l⸗Mack (Tenor) Wiesbaden, Lautenſpieler Otto Hofen, Mann⸗ 1 heim, am Flügel: Martha Vogler, Wisbaben. Auch N 2 ide Aae Anfang 1½8 Uhr.— Eintrittskarten auch gegen Na⸗ Großes Zirkus u* 2 Wenn 810 jetzt turalten. 1. Platz 500 000 Mk. oder 4 Eier, 2. Platz Wildweſiſchlager 7 5 l 300000 Mk. oder 3 Eier oder 2 Pfd. Mehl oder anderes Der Teulnant 0. Prfpalandelsschut im gleichen Wert.— Vorverkauf: ab Donnerstag im Lanclerregiment. 5 ſpannende, ſen⸗ ſationelle Akten Sportverein 09 V' — Sportplatz am Tivoli.— 5 In der am 28. ds. Vereinslokal ſammlung wurde von alten guten Namen weiter heim. ſtattgefundenen Verein treu gebl'ebenen Mitgliedern beſchloſſen, den Verein unter dem E. Hache vorm. Merkur MANNHEIM Fricuricnsplab⸗ (beim Wasserturm und Rosengarten) Als Beiprogramm D er FOA-Troll-Papa Heiteres Luſtſpiel in 3 Akten mit Thea Steinbrecher Mts. im Ver⸗ den dem Beginn neuer ſages- und Abendkurse: . Soptemmbel .J. Feine zu führen. lie beste Hapildds-Amlage 18, Wir empfehlen aus günstigen Einkäufen: Manufahtur- und Modewaren D fussteuer- Artikel Herren- u. Zwecks Ausgeſtaltung und Neugrup⸗ Spielplan Prospekte. Nusuntt Tel! L b ee e sc ae ehräüder olsen „Mts. elne ee ee Großer hiſtor. Iammer(mittlere Figur) 9 17 5 e i bie arme 10(Seltenbau) gegen gegen guterhaltenes a 85 uhr. 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Oppenheimer 25 mehr als 3966000 4000000 2400000 eee e h 2 Weinheim, Hauptstr. 82 Als Tag des Inkrafttretens hinſichtlich d 0 i g 6 Leiſtungen über 1700000 Mk. Grundlohn dont 9 e een e een Septbr. 1023 in Betracht. Die Herren Arbeitgeber werden erſucht, die Lohnver⸗ 0 ds. Is. einzu⸗ wird noch beſonders darauf aufmerkſam 0, Auguſt ds. Is, ab die Invaliden⸗ verſicherungsbeiträge ebenfalls erhöht worden ſind. 2 5 Beltrüge iſt bei unſeren Melde⸗ und Zahlſtellen zu änderungen bis ſpäteſtens 29. Augu reichen. Gleichzeiti 1 18 gemacht, daß vom eim, den 27. Auguſt 1923. nd der Allgem. Orts kr den dee A 9575„ Iren Herbstpedart bei uns Hochön. UHnabhen- Bekleidung Manschneiderel. Tfahrrader d. Morde repariert neu und gebraucht Die verkaufen oder tauſchen gegen Frucht 115 11 15 min; Herdesgele Bateszen. Jede Uhr Curse Tabal-Efünderule g ſucht, ab 3. September anfangennd Viernh Der„Vier wöchentlich! iags und S beträgt vom abgeholt 200 3 Nedaktlon, — 3 1—— 2——— 0 ingli gege! wickl pung Deut iv Das dieſe Bew Tat gen Un der! die! die! Situ nach irgen war! N ins nete einen Reg ſung ſchaf könn ohn D zöſiſ das Lost borc förd Gro teien wiſſ Ein 2 Bür bun folg 2 Lag ſcha dens Der bon liche Rer ten nale Re] ge zöſi tior 1 gier bree her der bed