twaſſer Mts. oksgruß anheim. ig vom fortiger exziffer im 28. beträgt k. Woche gen bei eim. nuß der Alle ng von rmittag erbsloſe unt ge⸗ n beſſer 3 von 31. ds. t. Auf⸗ tſcheine. ht mehr J ö ſt. darauf 3. Sep⸗ rag der Rhein⸗ Zahltag rechner. rt bei erden, „deren d, oder lag in iger“. Biernheimer Nachrichten Der wöchenlläch dreimal: Dienstags, Donners⸗ iags und bekrägt vom 1. bis“. Sept. in den abgeholt 200 000 Mk, d. de Poſt Schlüſſelz. Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Samstags.— Der Bezugspreis ilialen Kedaktlon, Druck u. Verlag: Joh. Martin 1 671 Feruſprecher Nr. 217 L. 100 Amt Biernbeim. Geſchäfts⸗Anzeiger Vieruheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Sumstag, den 1. September 1923 —————-— England unterſtützt Frankreichs Machtwillen. Die Reparanonsfrage. Wie man ſich um uns lümmerl. Die entſcheidenden Miniſter in Urlaub. Eine deutſche Anfrage. Berlin, 30. Auguſt. In dem Artikel der „Zeit“ über die belgiſche Antwortndte wurde geſagt: Die entſcheidenden engliſchen Miniſter befinden ſich im Urlaub, und das in einer Zeit, in der jeder Tag von größter Bedeutung iſt. Man iſt ſich anſcheinend in London über den Ernſt der Lage in Deutſch⸗ land noch nicht klar. Das Schickſal kann hier bei uns jeden Tag in verhängnisvoller Weiſe in den Gang aller Reparationsver⸗ handlungen eingreifen und durch einen Zuſammenbruch der deutſchen Wirtſchaft nicht gur jede Reparationszahlung unmöglich ma— chen, ſondern auch das Deutſche Reich und ſeine Exiſtenz aufs höchſte gefährden. Die ingliſche Regierung macht ſich alſo durch ihre zegenwärtige Untätigkeit an einer ſolchen Ent⸗ picklung mitſchuldig. Die Verſchlep⸗ pungstaktik der Alliierten kann nur bezwecken, Deutſchland zur Aufgabe des paſ⸗ ſiven Widerſtandes zu zwingen. Das Schweigen und der Urlaub in dieſer kritiſchen Zeit iſt für uns ein klarer Beweis, daß die engliſche Regierung in der Tat von ihren bisherigen Erklärun⸗ gen abrückt und Frankreich ſeine Unterſtützung leiht. Die Aufſaſſung der Lage macht es von vornherein überflüſſig, die Frage aufzuwerſen, welche Orientierung die deutſche Regierung einſchlagen wird. Die Situation iſt zu ernſt und drängt zu ſehr nach Entſcheidungen, als daß man hier von irgendeiner Seite Hilſe und Unterſtützung er— warten dürfte. Maſland, 30. Auguſt. Der von einer Reiſe ins Ruhrgebiet zurückgekehrte Abgeord— nete Gronchi(Kath. Volkspartei) erklärte einem Vertreter der„Stampa“: Wenn die Regierungen genau über die Gemütsverfaſ⸗ ſung des deutſchen Volles und über die wirt⸗ ſchaftliche Lage Deutſchlands informiert wäre, könnten ſie nicht eine Woche vergehen laſſen, ohne eine konkrete Löſung ins Auge zu faſſen. Die von dem Abgeordneten befragten fran⸗ zöſiſchen Autoritäten im Ruhrgebiet ſagten das Ende des paſſiven Widerſtandes und die Lostrennung des Rheinlandes vom Reiche voraus, die, wie ſie angeben, von ihnen ge⸗ fördert werde. Frankreich begehe, ſagte Gronchi, einen großen Irrtum, da alle Par⸗ teien gewillt ſeien, auszuharren. Deutſchland wiſſe, daß es jetzt nur auf ſich geſtellt iſt. Eine Erllärung des Internationalen Gewerk⸗ a ſchaftsbundes. Berlin, 30. Auguſt. In der Sitzung des Büros des Internationalen Gewerkſchafts— bundes(Amſterdam) am 23. Auguſt wurde folgende Erklärung angenommen: Angeſichts des Ernſtes der gegenwärtigen Lage appelliert der Internationale Gewerk, ſchaftsbund an das Gewiſſen und den Frie— denswillen des internationalen Proletariats, Der Internationale Gewerkſchaftsbund habe von Anfang an ſofortige Feſtſtellung der wirk— lichen Zahlungsfähigkeit Deutſchlands, die Reviſion und Annullierung der interalliier⸗ ten Schulden, die Aufnahme einer internatio⸗ nalen Anleihe und die Durchführung einer Reparationspolitik mittels Sachleiſtun⸗ gen durch Zuſammenarbeit der deutſch⸗-fran⸗ zöſiſchen Arbeiter gefordert. Der Interna— tionale Gewerkſchaftsbund erklärt: 1. daß es Pflicht der deutſchen Re⸗ zierung iſt, den kapitaliſtiſchen Widerſtand zu brechen und jene zu finanziellen Leiſtungen heranzuziehen, die über die für die Sanierung der Finanzen, die Verbeſſerung der Exiſtenz⸗ * bedingungen des deutſchen Volkes und die Sehahlung der Reparationsſchuld nötigen Mittel verfügen; 3 705 daß es Pflicht der franzöſiſchen * ariſchen Beſetzung ein belgiſchen Regierung iſt, mit der mir in Ende im Anmarſch. ſtrengungen bedürfen, Viernheimer Volksblat Vereins⸗Anzeiger Auede e Die 10 geſpaltene Petlt⸗ — eile 50000 Mk. für lokale, 80000.— Mk. für auswärtige,— Die Reklame⸗Zeile 400000.— Mk. Vei öfteren Wiederholungen Rabatt. Beilagen: pro 100 70000.— Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 3 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 905 40. Jahrg. Glmordung eiger fialleniſchen Kommffon. Hel der Grenzſeſtſetzung in Albanzen. Uftimakive Forderungen Jfaltens. Rom, 29. Auguſt. Wie die„Agenzia Ste⸗ fani“ meldet, wurden 5 italieniſche Mitglieder der Grenzfeſtſetzungskommiſſion für die grie⸗ chiſch⸗albaniſche Grenze auf der Straße Ja⸗ nina—Quaranta von Griechen ermordet. Die Meldung fügt hinzu, die italieniſche Re— gierung habe ſtrenge Maßnahmen ergriffen, 0 ſie die außerordentlich ernſte Lage erfor⸗ ere. * Der Generalſekretär der interalliierten Mili⸗ tärkommiſſion zur Feſtſetzung der griechiſch-alba⸗ niſchen Grenze berichtete der Botſchafterkonfe⸗ renz in Paris telegraphiſch über den Vorfall. Danach wurde das Attentat öſtlich des griechi⸗ ſchen Grenzpoſtens von Kamadia verübt. Der albaniſche Delegierte fuhr dem italieniſchen Automobil voraus. Wenige Minuten, nachdem er die Stelle paſſiert hatte, mußte das italieni⸗ ſche Automobil die Fahrt verlangſamen und an⸗ halten, weil ein Baumſtamm über die Straße gelegt war. In dieſem Augenblick wurde das Automobil beſchoſſe n. Stabsarzt Corti wurde im Wagen getötet, die vier anderen konnten noch ausſteigen und einige Schritte wei⸗ tergehen. Die Leiche des General Tollini wurde etwa zwanzig Meter vom Automobil im Stra⸗ ßengraben gefunden. Der griechiſche Oberſt Bozakis traf an der Unglücksſtelle erſt ein, als alles vorüber war: die Täter waren bereits ge— flüchlet. Ein itatentſches Melimalum an Griechenland. Rom, 29. Aug. Die italieniſche Regie⸗ rung hat Griechenland wegen der B luttat an der Südgrenze von Albanien durch ihren Geſandten in Athen eine Note überreichen laſſen, in der ſie in Form eines Ultimatums verlangt: 1. Offizielle und umfaſſende Entſchul⸗ digung bei der italieniſchen Regierung durch die Geſandtſchaft, in Athen durch die höchſten griechiſchen Militärbehörden. 2. Feierliche Beſtattung der Opfer des N 2 7 . Gemetzels in der ktaholiſchen Kathedrale in Athen unter Beteiligung aller Mitglieder der griechiſchen Re⸗ gierung. 3. Im Hafen von Athen ſind der italie: niſchen Flagge von der griechiſchen Flotte die üblichen Ehren zu erweiſen. Es wird ſich ſo— fort eine italieniſche Marinediviſion dorthin begeben. Die Begrüßung hat durch 21 Schüſſe zu erfolgen. 4. Eine ſtrenge Unterſuchung muß von den griechiſchen Behörden au Ort und Stelle des Gemetzels unter Mitwirkung des italieniſchen Attachés, des Oberſten Pe⸗ rone, vorgenommen werden, wobei die grie⸗ chiſche Regierung für die perſönliche Sicher⸗ heit dieſes Militärs Gewähr leiſten muß. Die Unterſuchung iſt innerhalb von fünf Tagen nach Annahme dieſer Forderungen vorzuneh⸗ men. 5. Exemplariſche Beſtrafung aller Schuldigen. 6. Eine Entſchädigung von 50 Millionen italieniſchen Lire muß innerhalb von fünf Tagen nach Ueber⸗ gabe dieſer Note geleiſtet ſein. 7. Bei der Einſchiffung der Leichen auf dem italieniſchen Schiff„Preveſa“ ſind die Leichen militäriſche Ehren zu erwei— ſen. Die italieniſche Regierung verlangt be! Griechenland Antwort binnen kürzeſter 5 * Rom, 29. Aug. Die„Epoca“ meldet au Tarent, daß von dem dort ſtationierten italieni⸗ ſchen Geſchwader ein Tell den Befehl erhalten habe, die Manöver abzubrechen und ſich ſofart kriegsbereit zu machen, um jeden Augenblick in See gehen zu können. Außerdem ſeien ein Regiment Infanterie ſowie Carabinieri bereit⸗ geſtellt worden. Der Marineminiſter ſei aus ſeinem Urlaub nach Rom zurückgekehrt des Deutſchen Reiches Sie ſichert dem einzelnen Kapital und Zins entſprechend dem jeweiligen Stande des Dollars, Keine Börſenumſatzſleuer— keine Erbſchaftsſteuer für das ſelbſtgezeichnete Stück. Beſte Anlage auch .„ N Ne Telllionen in Sicht! Nach den Berechnungen des Reichsfinanz⸗ miniſteriums werden die kürzlich vom Reichss tage beſchloſſenen Steuern insgeſamt, an dem heutigen Markwert gemeſſen, 250 Billionen Mark, das iſt eine Viertel Trillion einbrin⸗ gen. Es iſt mehr als das Doppelte des heu⸗ tigen geſamten Notenumlaufes. Hoffentlich behält die Regierung mit ihrem Optimismus recht, denn alle ſolche Erwartungen ſind bis⸗ her ja immer durch eine elementare Entwer⸗ tungsentwickelung vollſtändig über den Hau⸗ fen geworfen. Im Staatshaushalt iſt aber jetzt die erſte Trillion in den Ausgaben ſchon Es wird ſehr erheblicher An⸗ um in den Ausgaben * 15 für kleine Beträge, s ber deulſchen Wirlſchal. N FF damit Schritt zu halten. Alles iſt ja doch ſtärkſte Aufblähung, die im Grunde nur Vor⸗ ſpiegelungen falſcher Tatſachen iſt. Wenn man heute ſchon kaum mehr irgend wo etwas eſſen kann, ohne mindeſtens eine Million dafür zu opfern, ſo iſt das ein Zahlenwahnwitz, der gar keine innere Berechtigung hat, dem aber durch die unausgeſetzte und förmlich von Stunde zu Stunde ſich überholende Preisſtei— gerung immer weiter Vorſchub geleiſtet wird. Wenn die einfachſten Gebührniſſe ſchon in die Millionen geſteigert ſind, wenn das Haar- ſchneiden eine Viertel Million und ein Bart ſelbſt in einer ſtädtiſchen Anſtalt einer gro⸗ ßen Stadt auf eine halbe Million kommt, ſo iſt das ein Unfug, der nur erklärlich wird durch den Irrſinn, der die 0 ö 0 1 ö 0 ö 1 hat, der wäſcht ſe ſelber ab!“ Und wenn heute das Begrabenwerden Geld hat, ſchickt ſei Frau ins Bad, wer keins Summen verſchlingt, die keiner in ſeinem ganzen Leben beiſammen gefehen hat, dann wird das alte Wort zu ſchanden,„man nimmts von den Lebendigen heute nimmt man es vielmehr von den To; 1 ö 1 0 ö heutige Papier⸗ wirtſchaft kennzeichnet. Es fällt einem da das alte. bayeriſche Schnadahüpfel ein:„Wer a ten!“ In den täglichen Bedürfniſſen ſind wir jetzt glücklich bei der Millionenrechnung ank gekommen, und ein Haushalt einer Familie muß ſchon mit Milliarden ſich befaſſen. Die aſtronomiſchen Zahlenbegriffe ſind uns nun ganz geläufig geworden, doch wir gehen ſchon weit über die Aſtronomie hinaus, denn ſoviel Sterne, wie es am Himmel gibt, ſoweit die Wiſſenſchaft etwas davon weiß— es ſollen etwa anderthalb Milliarden ſein!— ſeviel tragen wir in vierzehn Tagen„an Sach⸗ werten“ an unſerem Körper herum. In Oeſterreich, für deſſen Lebensfähigkeit viele hochwohlweiſe bei uns zulande keinen Heller gegeben hätten, hat man inzwiſchen die Krone ſtabiliſiert, der Dollar bleibt an 70 000— O welch paradieſiſche Zeiten!— Der Bean tenabbau wird dort praktiſch betrieben, und der Notenumlauf nimmt von Tag zu Tag um Milliarden ab. Wären wir nur erſt„ſo weit“ wie Oeſterreich. 5 Marlenbrof und Zuſchuß der Reichsgelreldeſtelt Mit Wirkung vom 3. September werden gemäß einem Beſchluß des Reichskabinetts die Abgabepreiſe der Reichsgetreideſtelle für das von ihr an die Kommunalverbände zur Markenbrotverſorgung gelieferte Getreide für die Tonne auf 40 Millionen Mark im Durch ſchnitt erhöht. Seit der letzten Heraufſetzung am 23. Juli ſind infolge der außerordentlichen Markentwertung die ſonſtigen Koſten des Markenbrotes derartig geſtiegen, daß ſie in ein nicht weiter erträgliches Mißverhältnis zu dem Getreideabgabepreis geraten ſind. Der Anteil des Mehles im Brotpreis beträgt näm— lich in der Woche vom 20. Auguſt ab nur noch etwa 4 Prozent des Markenbrotpreiſes ge— genüber 96 Prozent ſonſtiger Unkoſten, wäh, rend er in normalen Verhältniſſen— wie vor dem Kriege— im Durchſchnitt etwa 61 Prozent gegen 39 Prozent ſonſtiger Unkoſten ausmachte. Durch dieſe Entwicklung ent— ſtehen für die Reichsgetreideſtelle immer mehr ſich ſteigernde Verluſte, die ein Feſthalten an dem bisherigen Abgabepreis ausſchließen und ein ernſtes Hindernis auf dem Wege der Ge— ſundung unſerer Geld- und Finanzverhältniſſe darſtellen. Auch nach Erhöhung wird der A b⸗ gabepreis nur etwa den vierten Teil des derzeitigen freien Ge; treidepreiſes ausmachen. Das Mar⸗ kenbrot wird bei Zugrundelegung der Ber: liner Verhältniſſe vom 3. September ab vor⸗ ausſichtlich etwa die Hälfte von dem koſten, was für die gleiche Menge freien Brotes be⸗ 2 reits vom 22. Auguſt ab zu zahlen war. Aus dem Reich. Monatliche Vorauszahlung der Beamten⸗ gehälter. 5 85 Berlin, 30. Auguſt. Reichsfinanzminiſter Hilferding hat geſtern Vertretern der Beamtengewerkſchaften gegenüber erklärt, daß anſtelle der bisherigen Quartalsvoraus- zahlungen der Gehälter mona tliche Vor⸗ ausbezahlungen treten ſollen. Bevor die entſprechende Geſetzesvor⸗ lage an den Reichstag gehe, werde noch⸗ mals eine Rückſprache mit den Organi⸗ ſationen ſtattfinden. Auch das Reichska⸗ binett wird ſich nach dem„Vorwärts“ mit der Angelegenheit befaſſen. Die Neuregelung ſoll am 1. Oktober in Kraft treten. Der Lebenshaltungsindex. 77 Berlin, 29. Auguſt. Nach den Feſtſtellun⸗ gen des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt die Teuerung der Lebenshaltung vom 20. bis 27. d. M. um 57 Prozent geſtiegen, Die Reichsinderziffer(Ernährung Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Be⸗ kleidung) beträgt demnach für den Anfang der laufenden Woche 1 183 434 gegen 758 739 in — ͤ— Dr. Höfle Reichspoſtminiſter. Berlin, 30. Auguſt. Der Reichspräſident! hat das Mitglied des Reichstags Dr. Höfle zum Reichspoſtminiſter ernannt. Dr. f elle übernahm heute die Leitung des Poſt⸗ und Telegraphenweſens. i Dr. Höfle iſt Direktor des Geſamtverbandes der deutſchen Staatsbeamten⸗ und Staatsangeſtellten⸗ Gewerkſchaften und volkswirtſchaftlicher Dezernent des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes. Er iſt ge⸗ borener Pfälzer und ſteht im 41. Lebensjahr. Von 1908 bis 1914 hat er beim Zentralbureau des Volksvereins für das katholiſche Deutſchland in M. Gladbach die Mittelſtands⸗Angeſtellten⸗ und Beamtenfragen behandelt, 1914 würde er Direktor des Deutſchen Technikerverbandes, 1919 des Deut⸗ ſchen Beamtenbundes. Er iſt auf ſeinem Fachge⸗ biet, Beamten⸗ und Handwerkerfragen, wiederholt ſcchriftſtelleriſch hervorgetreten und gehört dem Reichstag ſeit 1920 an. Dr. Cuno wieder bei der Hamburg⸗Amerilo⸗ Linie. Hamburg, 30. Auguſt. Der Aufſichtsrat der Hamburg⸗Amerika⸗Linie wird in der nächſten Generalverſammlung vorſchlagen, den Reichs⸗ kanzler a. D. Dr. Cuno in den Auf⸗ ſichtsrat zu wählen. Der Wunſch des früheren Kronprinzen Wilhelm nach Rückkehr. Berlin, 30. Auguſt. Zu den Meldungen ausländiſcher Blätter, daß der frühere deutſche Kronprinz nach Deutſchland zurückkehren möchte, wird an zuſtändiger Stelle erklärt, daß der Reichsregierung dieſer Wunſch des Kronprinzen bekannt ſei, unrichtig ſei in⸗ deſſen, daß der Kronprinz bei der deutſchen Regierung bereits um die Erlaubnis zur Rück⸗ 1 kehr in die Heimat nachgeſucht habe.„ 2 Die Tyrannei. — Der Geldraub. Paris, 29. Auquſt. 5 ſoldörf meldet, iſt die franzöſiſche Kry minalpolizei eifrig damit beſchäftigt, im beſetzten Gebiet die Summen zu beſchlag⸗ nahmen, die— nach franzöſiſcher Auffaſſung — zur Aufrechterhaltung des paſſiven Widerſtandes und als Zuwendungen für nicht arbeitende Eiſenbahner und Beamte dienten. So ſeien allein geſtern insgeſamt 431 Milliarden Mark beſchlagnahmt worden. Weiter ſind am 22. Auguſt 2529 Millionen Mark im Bürgermeiſteramt in Königsſteele weggenommen worden. Recklinghauſen, 30. Auguſt. Geſtern nach⸗ mittag wurde der Lohngeldtrans⸗ port für die Zeche„Schlägel und Eiſen“ auf dem Königswall in Recklinghauſen von fran⸗ zöſiſchen Kriminaliſten für verfallen er- klärt. Die Belegſchaft der Zeche konnte deshalb heute nicht gelöhnt werden. Belgiſche Rache für— den Mißerfolg der Separatiſten. Köln, 30. Aug. Na chdem Fiasko der Separa- tiſten in München⸗Gladbach haben die Belgien fol- gende Strafmaßnahmen ergriffen: Auswei?“ ſungsbefehle haben erhalten: Oberbürger⸗ meiſter Gielen, Beigeordneter Vins, der lei⸗ tende Polizeiinſpektor Lennartz, der Polizeikom— miſſar Frehn, ſowie Dr. OtOOto Müller von der Zentrale des Volksvereins und der Gewerkſchafts⸗ ſekretär Travinsky von den chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften. Die Ausweiſungsbefehle wurden ihnen geſtern mittags 12 Uhr eingehändigt, um 1 Uhr mußten ſie ſchon am Bahnhof ſein und wurden ins anbeſetzte Gebiet abtransportiert; ihre Familien müſſen in 4 Tagen folgen. Krupp im Gefängnis zu Lille. Wien, 30. Auguſt. Nach einer vom Neuen Wiener Journal bei der hieſigen franzöſiſchen Wie wir vergeben unten Roman von E. Krickeberg. 32 Nachdruck verboten. Er erzählte lebhaft und mit einer Luſtig⸗ keit, die nicht echt war, allerhand drollige Sa⸗ chen und beobachtete ſie dabei fortgeſetzt ver⸗ ſtohlen, denn er fühlte, daß ſie etwas gegen ihn hatte. „Gnädige Frau“, ſagte er plötzlich,„ich weiß, Sie ſind unzufrieden mit mir und er⸗ wägen wohl jettt bei ſich, ob es nicht beſſer ſei, ein Stückchen von uns Steltzes abzurücken. Ich bitte Sie dringend, tun Sie das nicht. Es würde mich und meine Schweſter ſehr un⸗ glücklich machen, wenn Sie uns mißverſtehen ſollten.“ „Ich verſtehe Sie nicht falſch— ich ver⸗ ſtehe Sie nur nicht ganz aber es iſt meine alte Torheit, vieles zu ernſt und ſchwer zu nehmen.“ „Sie können dieſe Sache nicht ernſter neh⸗ men als ich.“ „Ich glaube, Sie wiſſen gar nicht, ich meine.“ „Oh, das fühle ich ſehr wohl! Sie wiſ⸗ ſen nicht, wie Ste mit uns Steltzes daran ſind — das iſt's Aber, gnädige Frau, wenn Sie mir doch glauben möchten, daß Sie keine beſ⸗ ſerxen und ehrlicheren Freunde in der ganzen was aus Aachen hat in der Eifel am Bahnhof Schmidtheim eine einen Deutſchen nieder geſchoſſen, der ſich angeblich auf den Schienen aufhielt und nach dem üblichen Anruf die Flucht ergriffen dung aus Düſſeldorf iſt ein Deutſcher auf der Eiſenbahnlinie Büren⸗Trier im Abſchnitt von Gall getötet worden. 5 jetzt bekannt tags auf dem Weſtfalenplatz die Tochter Irene des Eiſenbahners Makreit von einem franzö⸗ erlag noch am Abend ſeinen Verletzungen. ſchen Kabinetts liege. Der ganze Mi⸗ niſterrat habe ſich zugunſten einer Be⸗ gnadigung ausgeſprochen. von pfälziſchen Eiſenbahnern läßt die Befürchtung wach werden, daß die Franzoſen beabſichtigen, das geſamte pfälziſche ö Pfalz zu verjagen. Bis zum 25 Auguſt 1923 betrug Wie Hapvas aus Düſ⸗ die Geſamtzahl der aus der Pfalz ausgewieſenen nach Möglichkeit in Baden, Württemberg und auf mer ſchwieriger, da die Leute nur in möblierten gen nicht nur aus Mitgefühl, ſondern aus Aner⸗ klickgebliebenen. Wertangabe maßgebend iſt. Dieeutſche Todesopfer. Paris, 30. Auguſt. i ch inlet Meldung franzöſiſche Schildwache hatte. Paris, 29. Aug. Nach einer Havas⸗Mel⸗ Dortmund, 29. Aug. Hier wurde, wie erſt wird, am 22. Auguſt nachmit⸗ ſiſchen Offizier überritten. Das Kind Der Fall Graff. Paris, 30. Auguſt. Im Gegenſatz zum „Matin“, der heute früh gemeldet hatte, daß die endgültige Entſcheidung über die eventuelle Begnadigung der im Prozeß Graff zum Tode verurteilten Deutſchen in der Hand des Generals Degoutte liege, teilt „Libre Belgique“ mit, daß ein Miniſter er⸗ klärt habe, daß die Entſcheidung über die Be⸗ gnadigung jetzt in den Händen des belgi⸗ Nie ol det Ausgewleſenen. Die täglich wachſende Zahl der Ausweiſungen Eiſenbahnperſonal aus der Eiſenbahner 3602 mit 9525 Familienangehörigen. Die Unterbringung der Ausgewieſenen begegnet immer größeren Schwierigkeiten. Sie ſind bisher das rechtsrheiniſche Bayern verteilt worden. Die Raumfrage für die Ausgewieſenen wird aber im⸗ den höchſten Töneff gelingen wird, hat auch die katholiſche Schule recht echalten, das kennt. Die Vereinigten Staalen geben un; geheure Mittel aus für die Volksſchulen und Bibliotheken wie kaum Aber ſie haben den Katholiken das Recht auf ihre Schulen gewahrt. Und das habe ich be⸗ und das katholiſche Schulideal frei entfalten kann. ſatz, daß man den Baum an ſeinen Früchten kennt, ſind die beſte Rechtfertigung. ehens verbunden wa nah Faulhaber das Wort, um über die Bel nisſchule zu reden. Er führte u. a. aus: Wir haben den Troſt, daß in der Elternah⸗ ſtimmung das katholiſche Deutſchland mit 76 Prozent aller wahlberechtigten Stimmen die Bekenntnisſchule gefordert hat. Wenn die Ge⸗ ſetzgebung nicht dieſen Volkswillen ſich zu eigen macht, ſo, hoffe ich, wird es im Volks⸗ ſtaat noch Mittel und Wege geben, um den Willen des Volkes, um den Schrei des Volkes nach der Bekenntnisſchule auch wirklich durch⸗ zuſetzen.(Großer Beifall.) 5 Ich habe auf meiner Amerikareiſe ein be⸗ ſonderes Augenmerk gerichtet auf die Schul⸗ verhältniſſe in den Vereinigten Staaten. In dem Lande, in dem das Lied der Freiheit ir freies Entwicklungs⸗ keine geſetzliche Schranke ein zweites Land. chtet, wie ſich hier die Lehrerperſönlichkeit Und die Ergebniſſe nach dem Grund⸗ Im Norden Deutſchlands wird gegen den Süden der Vorwurf erhoben, daß er ſich we; niger tatkräftig gezeigt habe in Unterbringung der Ruhrkinder. Es werden Tatſachen be⸗ kannt, die uns in der Seele erſchauern laſſen, Es iſt in der Provinz Sachſen nachgewieſen, daß den katholiſchen Weſtfalenkindern zuge⸗ mutet wurde, zum evangeliſchen Abendmahl zu gehen. Es wurden katholiſche Kinder in kommuniſtiſche Schulen geſchickt, und als ſie nach ihrer alten Gewohnheit begannen„Vater unſer, der du biſt in dem Himmel“, da hat der Lehrer ſie angeherrſcht,„es gibt keinen Vater im Himmel, ſetzt euch!“ Es iſt nicht leicht, fremde Kinder lange Zeit im Haus zu haben. Erfahrungen der Kriegs⸗ zeit ſchrecken vielfach ab, die Kinder vom er⸗ Zünmern(moglichſt mit Kochgelegenheit) unter⸗ ſten Transport haben auch die Not zu Hauſe gebracht werden können und zwar, weil ſie ja ihre Möbel nicht mitnehmen dürfen. Jeder, der ver⸗ noch nicht gekannt, die waren noch ihren täg⸗ lichen Speck und Butter auf dem Brote ge— ſügbaren Raum hat, ſollte hier tatkräftig beiſprin⸗ wohnt— es bleibt aber doch zu bedauern, kennung für die ſtandhafte Haltung der Ausgewie⸗ ſenen und zur Stärkung der Stimmung der Zu⸗ Der ſozialiſtiſche Konflikt mit Havenſtein. Berlin, 29. Aug. Der Reichsbankkonflit ſpitzt ſich immer mehr zu. Die Gewerkſchaften haben geſtern abend verſucht, Havenſtein per Ne Deulſchen ſind Balriofen 915 zun ſönlüh aufzuſuchen. Ihr Empfang iſt jedock von Havenſtein zurückgewieſen worden. Aus den dem Präſidenten naheſtehenden Kreiſer wird verſichert, Havenſtein werde nur au einen Beſchluß des Reichsbankdirektoriums gehen, er lehne es ab, ſich dem Willen des ihm nicht übergeordneten Finanzminiſters zu ſü⸗ gen. Ebenſo weiſe er Ratſchläge und Vor ſchriften der Gewerkſchaften zurück. Verfälſchte Reichsbanknoten. Betrüger haben Reichsbanknoten ir den Verkehr gebracht, die durch einen Stempel 1 5 K aufdruck mit einer erhöhten Wertangabe ver⸗ ſehen worden ſind. Vor der Annahme dieſen verfälſchten Noten wird gewarnt mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß für alle Reichs⸗ banknoten allein die im Schriſtſatz enthaltene ö N ö 5 s hahei N ö er es noch ſehr wohl hätte anders haben und machen können, wenn er die 1 daß wohl nicht genug katholiſche Eltern ihre Haustüren aufgemacht haben. Aber der Vor⸗ wurf, der katholiſche Süden habe verſagt, darf nicht übertrieben werden, es iſt Tatſache, daß unſere katholiſchen Häuſer viel Gutes auch für die Ruhrkinder getan haben. Geldgenkel. 00 ö due gteuerſabotage der„Aagondlen ſeßl eln. (6) Die in mehr als einer Hinſicht traurige era des pflaumenweichen Herrn Cuno war eine Zeit der Hochkonjunktur für die deutſchnationalen Hurra⸗, Säbel⸗ und Blut⸗ und Eiſenpolitiker. Mit Beſorgnis ſah man im Volk die Einwirkungen Dr. Helffrichs auf Cuno: Helffrich, der im Krieg(wo ihm„naheſtehenden“ Kreiſe der deutſchen Geldſackpatrioten hätte behelligen wollen) die deutſchen Finanzen auf der Baſis der Notenpreſſe„aufgebaut“ hatte, hat es durch ſeinen Einfluß vermocht, daß auch in den letzten Monaten dos Geldbedürfnis des Reichs nicht aus der Steuerquelle, ſondern aus der Notenpreſſe befrie⸗ digt wurde. Als dann, gedrängt durch die allge⸗ meine Unzufriedenheit, vor einigen Wochen Cune 1 1 * gerad N* 232 mit Ihnen reden zu dürfen Sie ſind eine ſo ehrliche Natur, man kann in Ihr Leben hineinblicken wie in einen kriſtallklaren Spie⸗ gel— und ich komme mir ſo minderwertig vor, daß ich, wie die Verhältniſſe liegen— einſtweilen wenigſtens— nicht Gleiches mit Gleichem vergelten kann. Ich leide darunter wie meine Schweſter, aber wir hoffen, nich mehr lange den Zwang ertragen zu müſſen.“ Nun war es Anita zur Gewißheit gewor⸗ den, daß die Steltzes irgend einen Schatten in ihrer Familiengeſchichte zu verbergen hatten, und das erfüllte ſie ſofort wieder mit rückhalt⸗ lofer Teilnahme für die Geſchwiſter. Und als Wolf mit trübem Lächeln und einem Blick, den ſie nicht mißwerſtehen konnte, hinzufügte:„Al⸗ lerdings, den einen Zwang werde ich mir im⸗ mer auferlegen müſſen“, und das„einen“ be⸗ tonte, da ſagte ſie in beinahe mültterlichem Ton: „Wäre es dann nicht beſſer, Herr von Steltz, wenn— wir unſern Verkehr abbrächen? Das dürfen Sie mir nicht antun, daß ich, zu meinem anderen Kummer noch den mit ſnir herumtragen müßte, Ihre Gemütsruhe geführ⸗ det zu haben.“ „Dazu wäre es doch zu ſpät“, gnädige Frau“, ſagte er mit erzwungenem Lachen, „dann hätte ich Sie überhaupt nicht erſt ſehen dürfen!— Aber ich bin nicht umſonſt Soldat, liche ren Wunſch als den, einmal frei heraus Sie mir nur von Zeit zu Zeit das Glück Ih⸗ rer Gegenwart. Wenn Sie alle, die Sie durch den Zauber Ihrer Perſönlichkeit gefangen neh⸗ men, verbannen wollten, ſtänden Sie bald ganz einſam in der Welt.“ „Das iſt ja ohnehin mein Los! Außer Harto ſind Sie mit Ihrer Schweſter meine ein⸗ zigen Freunde!“ „Das liegt an Ihnen, gnädige Frau! haben Freunde, wo Sie es nicht ahnen.“ „Nein, die habe ich eigentlich nie gehabt. Bekannte ja, die es„ganz gut“ mit mir mein⸗ ten, und andere, die ſich, wie ſie ſagen, von dem Zauber meiner Perſönlichkeit blenden lie⸗ ſſen. Das waren dann gewöhnlich Herren, die ein Vergnügen ſuchten. Wie widerwärtig war mir das!“ „Gnädige Frau, zählen Sie mich etwa auch zu denen, die ein Vergnügen ſuchen?“— Wolf war ſtehengeblieben und blickte Anita in heißer Erregung feſt in die Augen. „Nein, Herr von Steltz, wahrhaftig nicht!“ Sie reichte ihm mit leohafter Bewegung die Hand.„Sie ſind ritterlich und ehrenwert, wie mein Mann war. Sie erinnern mich auch oft an ihn, wenn Sie mit ſo ſüller, zarter Auf⸗ Sie zu erweiſen.“ ichts Welt beſitzen als uns. Ich habe keinen ſehn⸗ ich werde mich durchfechten. Sle habe von mir zu beſürcht„Frau Anita dieſe Frage. gn geht eine viel merkſamkeit bemüht ſind, mir Freundlichkeiten Er kilſite ſtürmiſch ihre Hand, aber ſie ent⸗⸗ or ſchon den ſchönſten Sturm Steuergebäude, das da in 6 Stunde aufgerichtet wurde(proviſoriſch und mit Mängeln behaftet, wie gerne zugegeben ſeih), zur Beruhigung nach innen und als vertrauenſchaffen⸗ des Moment nach außen. Ein Bericht aus Ber⸗ in beſagt folgendes 2 Die Oppoſition der Deutſchnationalen gegen das neue Kabintt nimmt immer ſchroffere Formen an. Eine Sitzung der Landesverbandsvorſitzenden der deutſchnationalen Volkspartei im Reichstag hat eine Entſchließung gefaßt, in der das Oppo⸗ fitionsprogra mem feſtgelegt wurde. Die Hauptſtücke des Programms ſind Forderungen wie die ſolgenden: Ausweiſung der Ententekommiſſion, Einſtellung aller Leiſtungen aus dem Verſailler Vertrag, Wiedereinführung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht, Errichtung einer Diltatur und, falls das Parlament dies verweigert, Volkseutſcheihung über in Hand mit dieſen Forderun⸗ ernſter zu nehmende deutſch⸗ nationgle Agitation gegen die Stenergeſetzgebung. Die neuen Stellern ſeien gebilligt worden, um die verſchärfte Durchführung des Abwehrkamp⸗ fes im Weſten und die Sicherung der Staatsord⸗ nung im Innern zu gewährleiſten. Dieſe Vor⸗ ausſetzung ſei heute nicht mehr gegeben, die Zer⸗ ſetzung der Wirtſchaft habe verhängnisvolle Fort⸗ ſchritte gemacht, nachdem ſich die Undurchführbar⸗ keit und Untragbarkeit der übereilt beſchloſſenen Steuern von Tag zu Tag deutlicher erkennen laſſe. Bei Leiſtungsunfähigkeit der landwirtſchaft⸗ lichen Steuerpflichtigen bis zur Einbringung der Ernte müſſe umfaſſende Stundung gewährt, der Landportſchaft die Leiſtung in natura zu angemeſ⸗ 10 Preiſen geſtattet und die rigoroſen Anwei⸗ ungen der Finanzämter gemildert werden Daß die Landbünde, als die patentierten Schützer des Großagrariertums, auf dieſen Ton freudig reagieren, iſt nur zu verſtändlich. Zum Teil bringen ſie es ſogar fertig, ihrem böſen Willen, dieſem Verſuch, ſich der Erfüllung ganz ſelbſtverſtändlicher Verpflichtungen gegen Volk und Staat zu entziehen, ein nationales R öckchen umzuhängen, ſo der oberſchleſiſche Landbund. Auch Herr Dr. Heim, der bayeriſche Bauern⸗ lönig, konnte es ſich nicht verſagen, in einem Auf⸗ ruf gegen die Steuern anzurennen, als einer„Ent⸗ eignung des Beſitzes“.— Der Engländer, der vor kurzem ſchrieb:„Die Deutſchen ſind Valrioten bis zum— Geldbeutel“ hatte nur allzu recht.— Landwirtſchaſt und Induſtrie ſind bis jetzt vor fühlbaren ſteuerlichen Zugrifſen völlig verſchont geblieben; durch das finanzen ver⸗ derbende Stundungsweſen kounte es geſchehen, daß gerade die Leiſtungsfähigſten um einen bagatellhaften Betrag ſich ihrer Steuerpflich⸗ ten entledigten, indeſſen die Schichten der Gehalts⸗ un dLohnempfänger ſofort ihr gutes Geld hingaben. Und jetzt, in einem Augenblick, da alles, Einzelexiſtenz und Allgemeinheit, auf dem Spiele ſteht, ſucht man wiederum mit Sabotage und aller⸗ hand unmoraliſchen Kniffen ſich zu drücken.— Der Vauer ſoll gewiß nicht mehr herange⸗ zogen werden als die andern, aber er muß um des Rechtes, der Gerechtigkeit und des Gewiſſens willen zahlen— nach dem Maße ſeiner Leiſtungsfähigkeit. Nichts Unbilliges wird da verlangt. Man laſſe ſich in Kreiſen un⸗ ſerer bäuerlichen Anhäuger nicht verwirren; dieſe Steuerſabotagemätchen werden verſucht dem Großagrariertum zuliebe; dort herrſcht vielfach der⸗ ſelbe verbrecheriſch-mammomiſtiſche Geiſt wie in einem Teil der wohl zahlungs fähigen, aber nicht zahlungswilligen Induſtrie. Dort wie hier herrſcht der Götze Mammon! An unſere Bauern ergeht in dieſen Tagen die Mahnung, weitblickend und das große Ganze bedenkend, der Pflicht des Steuerzahlens zu genügen; es fällt keinem leicht, insbeſondere dem Kleinbauerntum nicht; wir wiſſen dies. Indeſſen;: es ſcheint, daß nur noch eine kurze Hand Nee verlangen Sie Bruderrechte von mir. Die werde ich Ihnen ſtets gern gewähren. Aber das heu⸗ tige Thema darf nie wieder zwiſchen uns ver⸗ handelt werden. Es iſt zwecklos und tut uns beiden weh. Außerdem... Sie wiſſen ja doch, wie ſehr ich darauf bedacht ſein muß, alles zu vermeiden, was der Familie Dre⸗ wensberg einen Schimmer von Recht geben könnte, meinen Sohn zu enterben oder ihn un⸗ ter dem Vorwand der Unmoral ſeiner Mutter meinem Einkluß zu entziehen. Es iſt ſchon un⸗ liug von mir, öſſentlich meine Jreindſchaft für Sie zu zeigen, und ich würde mich nicht wun⸗ dern, wenn man verſuchen ſollte, mir eine Schlinge daraus zu drehen.“ 5 „Aher gnädige Frau, dann müßten Drewensbergs ja Leute von ganz Geſinnung ſein.“ „Nein— warum!?— Ihnen iſt die ehe⸗ malige Schauſpielerin nur eben von vornher⸗ ein verdächtig. Es mag ja nicht in ihrer Ab⸗ die niedriger zuſagen, ſie trauen mir nur eher das Schlechte als das Gute zu. Man hat mir ja gedroht, daß man boweiſen wird, ich ſei eine moraliſch Ter eigene Bruder meines Mannes h das ins Geſicht geſagt.“ ö ſicht liegen, mir grundſätzlich Schlechtes nach⸗ minderwertige Perſon, um mich zu beſeitigen. 10.—95 Millionen ſte von Ordnung und Rechtlich 10 6 ird den andern mitreißen in den fürch⸗ terlichen Rachen der Vernichtunns!! Aus Nah und Fern. Karlsruhe.(Milchkrawall.) In einer Verſammlung der Karlsruher Milch⸗ händler, der auch zahlreiche Konſumenten an: wohnten, wurde seitens der Milchhändler ſehr lebhaft für die freie Milchwirtſchaft einge⸗ trelen, was von den anweſenden Konſumen⸗ ten mit großem Widerſpruch aufgenommen wurde. Die Verſammlung nahm einen der⸗ artig tumultuariſchen Verlauf, daß ſie aufge⸗ hoben werden mußte. Darauf veranſtalteten die Konſumenten eine neue Verſammlung, in der einſtimmig eine Entſchließung angenom⸗ men wurde, die die Beibehaltung der öffent⸗ lichen Bewirtſchaftung der Milch fordert, fer⸗ ner daß die ſreie Bewirtſchaftung der Milch⸗ produkte aufgehoben und die Handzentrifugen, die in faſt jedem größeren Bauernhaus zu finden ſei, eingezogen werden. 5 Weinheim(Großzügige Ein⸗ brecher.) Während Bürgermeiſter Huege) ſich auf einer Urlaubsreiſe befand, machten es ſich einige Einbrecher in ſeiner Wohnung in größter Sorgloſigkeit bequem. Die Verbre⸗ cher ſtiegen an der Rückſeite des Hauſes über die Veranda im erſten Stock in die Wohnung ein und ſcheinen ſich darin mehrere Tage ganz ungeniert aufgehalten zu haben. Sie aßen rauchten und ſchliefen ſogar in den Betten Darauf verſchwanden ſie wieder mit einem Raub von mehreren Milliarden von der Bild— fläche. Von den Tätern fehlt jede Spur. Vermiſchles. „ Im Blumenladen. „Ich möchte ein paar Roſen an ein Kran⸗ kenbett tragen. Wird man ſie noch erſchwin⸗ gen können?“—„Aber gewiß! Eine Roß loſtet nur 30 000 Mark. Das iſt doch billig. Fünf Roſen 150 000 Mark! Unter dieſem Preiſe iſt ein Geſchenk heutzutage nicht mehr möglich. Blumen ſind die billigſten Ge⸗ ſchenke“. Es ſtimmt. Eine Tafel Schokolade koſtet faſt eine Million, ein Buch noch mehr. Deshalb wird auch in dem Blumengeſchäft viel gekauft. Die Tiſche des Ladens ſind mit Topfpflanzen, Vlumengewinden und Roſen⸗ körben aller Größen beſtanden. nicht viel Geld hat und alſo praktiſch ſein muß, verſchenkt ſchöne und nutzloſe Blumen. Um⸗ wertung: Das Luxusgeſchenk iſt das wohl⸗ feilſte geworden. Man erwieſe manchem Kran⸗ ken mit einer anderen Gabe einen größeren Liebesdienſt, aber wir müſſen ihn mit Blumen bedenken, die ja immer ein Zeichen von Zart⸗ ſinnigkeit ſind und an denen er riechen kann, wenn ſein Magen knurrt. Wir kaufen Ueber⸗ flüſſiges, weil wir für Notwendigeres kein Geld mehr haben. Es iſt uns gegeben, in Schönheit zu ſterben. Ein Ochs für einen Zentner Tauſendmark⸗ ſcheine. Die„Natiborer Rundſchau“ meldet: Ein Landwirt wollte dieſer Tage einen 18 Zent⸗ ier ſchweren Ochſen verkaufen und forderte don einem Händler 50 Pfund Tauſendmark⸗ cheine. Freiwillig bot der Händler 100 bfund Scheine. Beim Feſtſtellen des Wer⸗ es von 100 Pfund Tauſendmarkſcheine ſtellte 's ſich heraus, daß für den Ochſen nur etwa 36 Millionen Mark bezahlt waren. N 2 Wer 2 Handel und Verkehr. Dollarkurs: 12 300 000 Mk. Berliner Depiſenkurſe(Geld) vom 30. Aug. Amiſterdam⸗Rotterdam 409 200(am Vortag: 2932 650); Buenos⸗Aires 3551 100(2 403 975); Brüſſel⸗ Antwerpen 518 700(359 100); Chriſtiania 1795 900(1216 930); Kopenhagen 2054 875 1396 500); Stockholm 2 952 600(1995 000); Hel⸗ ſingfors 307239(209475); Italien 478800(323190): dondon 49 875 000(33 915 000): Paris 622 44 Berliner Produktenbörſe. Berlin, 30. Aug. Die heutige Berliner Produk⸗ tenbörſe ſtand vollkommen unter der ſtiürmi⸗ ſchen Aufwärtsbewegung der Deviſen⸗ notjerungen, und hatte demnach außerordentlich feſte Tendenz zu verzeichnen. Da für Ger ſie und Hafer ſo gut wie gar kein Angebot von der Provinz vorlag, kamen in Roggen wie auch in Weizen einige Offerten an den Markt, bei denen aber die Forderungen ganz weſentlich erhöht waren. Trotzdem war die Kaufkuſt des Han⸗ dels groß und das angebotene Material fand willige Aufnahme. Ofſisielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo alles in Millionen Mark Zahlung: netto Kaſſe, ohne Sack, Waggon frei Mannheim. Preisnotierungen vom N 390. Auguſt, 9 Weigen inländiſcher 3643, Roggen e 2729, Gerſte, alte 2627, neue 28.30, Hafer inländiſcher 2426, Weizenmehl Basis Spez. 0 65—70, decem 50; Rohmelaſſe 12—13 nom., Preßſtröh 5, gebund Stroh 44,5. Tendenz feſt. Mannheimer Kleinviehmarkt. 1 Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zu⸗ Nan ee Kälber, 0 Schaſe, 52 Schweine, 572 105 und Läufer, Für Ferkel und Läufer wurden 1. Stück bezahlt. 5 Schweine ſind keine offigtellen Prei g 2. September, 7½ Uhr findet im Saale„Zum Freiſchütz“ eln großer Künſtlerabend ſtatt, unter heim nennt ſich die jüngſte Sängervereinſgung, machung in heutiger Zeitung wird beſonders hin⸗ 1 f N 0 5 10 don hervorx ſcha Handel und Audufteſe Ka chaft ergangen ſind, auf fruchthan daß ein günſtiges Ergebnis der Zeichnung im drin⸗ genden allgemeinen Intexreſſe liegt, das in dieſem Falle mit den privaten Intereſſen auf das enaſte verknüpft iſt. Aber auch die Vorteile der Anleſhe werden immer mehr erkaunt: die geſamte Mirt⸗ ſchaft ſowie jeder, der fiber ſteuerpflichtiges Ver⸗ mögen verfügt, haften für Kapital und Zinſen der Anleihe. Ihre Sicherheit ſteht daher außer Zwei⸗ fel. Durch die Wertbeſtändigkeit bleiben erſparte oder nur porübergehend anzulegende Mittol in ihrer Kaufkraft erhallen. In Ermangelung ſicherer wertbeſtöndiger Anleihen haben häuſig Kreiſe, die dem Börſengeſchäft fernſtanden, zum Zwecke der Erhaltung ihrer Vermögensſußſtan: Spokulatipge⸗ ſchäfte getätigt. Das große Riſiko ſoſcher Geſchäfle kann durch die Aulage verfügßarer Gelder in der Wertheſtändigen Anleihe des Deutſchen Reiches vermieden werden. Speſen entſtehen nicht, da be⸗ der Zeichnung keine Gebühren zu entrichten ſind Bei der heute erforderlichen ſtarken Belaſtang der Steuerzahler ſind die mit der Zeichnung ver⸗ bundenen wichtigen und wertvollen Privilegien vor nicht zu unterſchätzender Bedeutung— Erbſchafts. find falls die Anleiheſtücke ſelbſtgezeichnen ind. Einen weiteren Vorteil bietet die ſofortige Be⸗ leihbarkeit bei den Darlehnskaſſen, ſowie die Mög⸗ lichkeit der Hinterlegung für Kautiouszwecke. i „Die Anleihe iſt für alle Kreiſe geeignet und wird einen ſehr großen Markt erhalten. So hat zum Beiſpiel der Landwirt die beſte Gelegenheit, die Wertbeſtändige Anleihe gegen wertbeſtändige, aber verderbliche und Zufällen! ausgeſetzte Waren zu übernehmen, Er kann dann zu jeder ihm genehmen Zeit durch Veräußerung der Anleihe notwendige Betriebsmittel ſich verſchaffen. 5 Mit der Ausgabe der Stücke wird in Kürze be⸗ gonnen werden. 5. Re veuen Poſtgebüßren. Die weſentlichſten Gebühren, die vom Samstag den J. September an im Poſtverkehr, im Poſt⸗ ſcheck⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechverkehr inner⸗ halb Deutſchland gelten, ſind folgende: Für Poſt⸗ karten im Ortsverkehr 15000 M., im Fernverkehr 30000 M., Briefe im Ortsverkehr bis 20 Gr. 30 000, über 20 Gr. 45 000 M., Briefe im Fern⸗ verkehr bis 20 Gr. 75 000 M., über 20100 Gr. 100 000 M. Druckſachen bis 25 Gr 15 000 M., über 25—50 Gr. 30000 M., Päckchen bis 1 Kilo 15000 M. Poſtanweiſungen bis 1 Million 30000 M., bis 2 Mill. 40000 M. uſw. Der Meiſtbe⸗ trag iſt auf 200 Millionen Mark erhöht. Für die Eilbeſtellung ſind bei Vorauszahlung zu entrichten: für eine Briefſendung im Ortsbeſtellbezirk 150 000 M., im Land 450 000 M., für ein Paket 225 000 M. bezw. 600060 M.— Die Auslandsgebühren für Poſtſendungen betragen aß 1. September: für eine Poſtkarte 120000 M., für einen Brief bis 20 Gr. 200 000 M., für jede weiteren 20 Gr. 100 000 M. Ferntelegramme koſten eine Grundge— bühr von 120000 M. und außerdem für jedes Wort 60000 M. Die Fernſyrechgebühren betragen bei einem Ortsgeſpräch 75000 M., für ein Fern⸗ geſpräch von nicht mehr als 3 Minuten Dauer bei einer Entfernung bis zu 5 Kilometer 75000 M., bis 15 Kilom. 150 0% M., bis 25 Kilom. 225 606 Mark uſw . 50 Zur Erhöhung der Perſonentarife. Anläß⸗ lich der Perſonentarife der Reichsbahn auf 1. Sept. 1923 kann mit Fahrkarten, die in der Zeit vom 29. bis 31. Auguſt gelöſt ſind, die Fahrt an einem beliebigen Tag innerhalb der viertägigen Geltungs⸗ dauer, alſo gegebenenfalls auch noch nach dem 1. September angetreten werden. Zur Entlaſtung der Schalter am 31. Auguſt werden alle vom 29. ö bis 31. Auguſt gelöſten Fahrkarten mit dem 31. Auguſt abgeſtempelt. Sie gelten ausnahmslos bis i ren Boden falſen, und daß immer mehr die Keie durchdringt, ö 1 in der Verſchleppung der Steuer⸗ tation 14400000 Mk. hlervon 10 Prozent 1740000 Mk. Dieſe Beträge ermäßlgen ſich nach 8 46 Einkommenſteuergeſetz in der vom 1. Septbr. 1923 ab gültigen Faſſung: für den Steuerpflichtigen ſelbſt um 360000 Mk. f. Werbungskoſten 3000000 Mk= 3360000 Mk. Steuerabzug b. bei einem Hauslehrer mit einem monatlichen Barlohn v. 45000000 M. Barlohn im Monat 45000000 Mk. Geldwert der freien Station 24000000 Mk. zuſammen 69000000 Mk. 6900000 Mk. —— „ biervon 10 Prozent Dieſe Beträge ermäßlgen ſich nach 8 46 Einkommenſteuergeſetz in der dom 1. Auguſt 1923 ab gültigen Faſſung: für den Steuerpflichtigen ſelbſt um 360000 Mk. f. Wer bungskoſten 8000000 Mk. 3360000 Mk. 1 Steuerabzug 3540000 Mk Eingeſandt. Finanzpolitik und Beamtenbeſoldung. Von der Leitung des Heſſ. Beamtenbundes wird dem Darmſtädter Tagblatt geſchrieben: Durch einen großen Teil der Tageszeitungen gehen in der letzten Zett Artikel über Finanz⸗ politik und Beamtenbeſoldung gegen dle die ge⸗ ſamten Reichs-, Staats⸗ und Gemeindebeamten⸗ ſchaft ſchärſſten Einſpruch erhebt. Es wird ſo darzuſtellen verſucht, als ſei das„rieſige Beam⸗ tenheer“ die einzige Urſache unſeres finanziellen Elends. ö Dle Beamtenſchaft und ihre Organiſatlonen ſind nicht ſchuld daran, daß die Zahl der Be⸗ amten erhöht worden iſt. Sie ſind an einer Beamtenvermehrung gar nicht intereſftert, im Gegenteil, ſie wiſſen, daß eine Vermehrung der Zahl die Ausſichten auf ein auskömmliches Gehalt mindert. Dle neu⸗ zeitliche Entwickelung hat den Aufgabenkreis in ungeahnter Weiſe erweitert und die Arbeitskraft der Beamten wird ſtärker ausgenutzt als je. Gleichwohl iſt die Beamtenſchaft bereit, die Frage prüfen zu helfen, ob ſich nicht durch Abbau der Aufgaben und Vereinfachung der Geſchäftsgänge die Zahl der öffentl. Angeſtellten vermindern läßt. Die Schuld an unſerem Flnanzelend liegt ebenfalls nicht an der deutſchen Beamtenſchaft, ſondern außenpolitiſch an dem Schandper⸗ [trag von Verfailles und innenpotitiſch reform ſeit 1916. Die Beamten können mit gutem Gewiſſen von ſich ſagen, daß ſte weder Krlegs⸗ noch Nevolutionsgewinnler ſind. Sie haben jahrelang Werte zugeſetzt und haben durch den Krieg und ſelne Folgen weit mehr gelitten als andere Stände. Welcher andere Stand hätte es ſo geduldig g. September nachts 12 Uhr. Lokale Nachrichten. * Künſtler⸗Abend. Am Sonntag, den 2 Mitwirkung von erſten Mannheimer Künſtlern. U. a. wirken hier mit die hier rühmlichſt bekannte Opern ſängerin Frau Vogel⸗Mack aus Mannheim, Fräulein Edith Batke, Opernſäagerin Magdeburg, Ernſt Vogler, Tenor aus Wiesbaden, der mit großem Erfolg zuletzt im Ruhrgebiet geſungen hat, dann Herr Hans Hofen, ſingt u. a. Lieder zue Loute, derſelbe hatte in Mannheim im Roſengarten bel ſelnem letzten Auftreten unge⸗ heueren Erfolg. Herr Brück, Kurtheater Baden— Baden wird Rezitationen ernſter und heiterer Art vortragen. Die Begleitung der Geſänge llegt in Händen von Fräulein Marta Relgo,⸗Baſel. „ Hool'ſches Männerquartett Viern⸗ die am Sonntag, den 28. Oktober 1923, nachm. ½4 Uhr, zum erſtenmal im Saale des„Goldenen Karpfen“ mit einem erſiklaſſiſchen Programm von preisgekrönten Chöcen à capella und künſt⸗ leriſchen ſoliſtiſchen Darbietungen in dle Oeffent⸗ lichkeit tritt Chöre, Solis für Vlollne, Klavler und Sopran bieten reiche Abwechslung und das geſangs⸗ und kunſtliebende Publikum ſei heute ſchon auf dleſes Konzert aufmerkſam gemacht. Alles Nähere durch Inſerate. „„Sportvereinigung ⸗Amieitia 09“. Auf das Entſcheidungsſpiel um die Liga gegen Hofheim wird beſonders hingewleſen. Anfang halb 4 Uhr.(Näheres im Inſerat.) „ Lohnſteuer. Dle Bewertungsſätze für Na⸗ tural⸗ und Sachbezüge ſind vom 1. September 1028 ab erhöht feſtſetzt. Auf bezügliche Bekannt ⸗ eſen und dringend empfohlen, ſolche zum Zeltung Abdruck gefunden hat, geben wie die Beamtenſchaft ertragen, auf ein Drittel⸗, ein Vlertel⸗„ ja ein Fünftel⸗Frledenseinkommen zu ſitzen? Welcher andere Stand hätte es ſich gefallen laſſen, auf Nachzahlungen 3, 4, 5 und noch mehr Wochen zu warten? Es ſind heute noch aktibe Beamte da, die ihre Julinachzahlung noch nicht erhalten haben. Die Penſionäre und Witwen haben ſich heute noch mit Monatsnach⸗ zahlungen von 1—2 Mllltonen abzufinden. Der Lebenshaltungsinder ſtand ſchon für dle vorige Woche 1: 753 733; die Zeitungen haben ihren Bezugepreis um das 600 000fache erhöht. Die Schlüſſelzahl des Buchhandels iſt 1 Million. Ein Meter Anzugſtoff koſtet das 2⸗Milltonenfache der Friedenszelt, ein Paar Stlefelſohlen das 2½ Milllonenfache, ein Pfund Margarine das 2¼⸗Millionenfache, eln Ei das 2⸗Milllonenfache, ein Pfund Kartoffeln das 600 000. fache, ein Pfund Wurſt das 4⸗Millionen⸗ fache, Gemüſe welt über das 1⸗Milllonenfache, Kohlen das 3⸗Milltonenfache. Ein mittlerer Beamter, der im Frieden ein Monatseinkommen von 320 Goldmark hatte, bezog für Auguſt, vorausgeſetzt, daß er die Nach⸗ zahlung auch ſchon erhalten hat, 154 000 000 Paptermark, das iſt das 480 000fache.(Die 10 Prozent Steuer ſind hier noch nicht abgezogen) Damit verglelche man die oben angegebenen, von jedem nachprüfbaren Preisſtelgerungen un⸗ umgänglicher Lebensbedürfniſſe. Die deutſche Beamtenſchaft iſt ſich ihrer Stellung innerhulb des Volksganzen genau be⸗ wußt. Ste iſt auch bereit, an dem Unglück des Vaterlandes mitzutragen und einen, Verelendungs⸗ faktor“ zu übernehmen. Ste will aber dabei gehört ſein und wird es ſich nicht nehmen laſſen, auf Grund von Tatſach en die Oeffentlichkeit in ihrem Sinne aufzuklären. Nachdem der betr. Artlkel auch in unſerer wir vor⸗ nder Erwiderung gerne Raum. D. R.) en Gebrauch aufzubewahren bezw. Für die land⸗ und forſtwictſchaftlie beſteben beſondere Wertſätze, die nzämtern zu erfragen ſind. g 0 e Kälbern und erkel und . Bel voller Verpflegung el beach Anzeigen müſſen 1 bei der Aufgabe bezahlt werden, usnahme ſolcher von Auswärts, deren g durch Nachnahme erhoben wid, 1 5 30000000 ME. zuſammen 77400000 Mi. ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 1½8 Uhr hl. Meſſe für 4 Mitglied des kath. Arbeltervereins Adam Biſchoff 15 1½10 Hochamt mit Predigt. 1/10 Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 50 ½2 Uhr Chrlſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht zu Ehren d. hl. Schutzengel. Nach der Andacht Verſammlung der Jünglings⸗ Sodalltät. 00 4 Uhr Verſammlung für die 1. Abeitlg. der Jungfrauen⸗ Kongregation. e In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼6 Uhr beſt. S.⸗A. für Georg Winkenbach 5., Eltern, Schw.⸗Eltern u, Anverw. 1/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Eugen Glab, Schw.⸗ Eltern Peter Saſa und Ehefrau geb. Krug, Kinder und Angeh. Dienstag: 3¼6 Uhr beſt. S⸗A. für Kath. Bauer, Eltern, Großeltern und Angeh. f 1/7 Uhr J.⸗G. für Ferdinand Buſalt, Eltern, Schw.⸗Eltern und Angeh. 9 Mittwoch: ¾6 Uhr beſt S.⸗A. für Simon Peter Lang und Sohn 7 Krieger Ferdinand. 1/7 Uhr beſt. S.⸗A. für Eliſe Winkler geb. Müller, Schw.⸗Eltern und Angeh. 8 Donnerstag: 6 Uhr beſt. E.⸗A. f. Sophie Pfenning geb. Haas, Schw.⸗Eltern, Eltern und Anverw. 1/7 Uhr beſt. G⸗A. für Barbara Schneider geb. Schmitt, beſt. von ihren Schulkam. Freitag: 3¾6 Uhr geſt. S⸗M. für Georg Kinſcher und Ehefrau Agnes geb. Bläß. n 7 Uhr geſt. Herz⸗Jeſu⸗Amt für Lehrer Ph. Schröder, Ehefrau Maria Anna geb. Butſch und Angeh. Samstag: ¼6 Uhr beſt. E.⸗A. für Peter Haas, Ehefrau Kath. geb. Träger, Tochter Kath., Enkelin Kath. Haas und Angeh. 5/6 Uhr geſt. hl. Meſſe für Anna Maria Wunderle, Eltern Joh. Wunderle und Marg. geb. Nibler und Anverw. ¼7 Uhr beft. E⸗A. für Nik. Winkenbach 6. und 1 Krieger Peter Grammig und Ang. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſen. Am nächſlen Donnerstag iſt von 6—7 und 8—9 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen des Herz⸗Jeſu⸗Freltags. Am Freitag Abend ½7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Am nächſten Sonntag wird das Feſt Markä Geburt gefeiert. An dieſem Tage iſt gemeinſch. hl. Kommunlon für dle 2, Abtg. der Jungfrauen⸗ Kongr., zugleich gem. Kommunkon für die Schüler der H. Lehrer Beller und Baldauf. Beicht für leſe Samstag 2 Uhr. ö Die Mitglieder des kath. Arbeiter⸗Vereins werden beſonders eingeladen, der hl. Meſſe um 7/8 Uhr beizuwohnen. 222 ⁵ AAA. 8 Die Abholungsſtellen des„Viernhelmer Anzeiger“ geben hiermit noch⸗ mals bekannt: 1. Geſchäftsſtelle Viernheimer Anzeiger, 2. Winkenbach G. M., Spezereigeſchäft Ecke Bürftädter⸗ und Lampertheimerſtraße. 3. Beyer Georg, Metzgerei, Ecke Bürſtädter⸗ und Alexanderſtraße. „Brechtel Nikolaus, Hutgeſchäft, Lorſcherſtraße. Arnold, Bäckerei Ecke Lorſcher⸗ und Waldſtraße. Adler Karl, Spezereigeſchäft, Ecke Lorſcher⸗ und Ernſtludwigſtr. Winkenbach Auguſt, Spezereigeſchäſt, Ecke Waſſer⸗ und Waldſtraße. Klee Hans 9., Spezereigeſchäft Ecke Hofmann⸗ und Blauehutſtraße. Bugert Jakob, Spezereigeſchäft, Blauehutſtraße. Schnürer, Friſeurgeſchäft, Weinheimerſtraße. Weißenberger, Zigarrengeſchäf Ecke Waſſer⸗ und Schulſtraße. 12. Schalk Valentin, Bäckerei Welnheimerſtraße. 13. Geier Andreas, Bäckerei Ecke Hügel⸗ und Bismarckſtraße. 14. Schloſſer Peter, Spezereigeſchäft, Mannhelmerſtraße. 15. Beyer Michael, Metzgerei, Steinſtraße. 16. Kühlwein Hans, Bäckerei, Ecke Sand⸗ und Wllhelmſtraße. 10. 11. 17. Herſchel Michael, Spezereigeſchäft, Ecke Jäger⸗ und Rathausſtraße. 18. Adler Adam, Farbwarengeſchäft, Ecke Neuhäuſer⸗ und Annaſtraße. rmen, mit denen der Verlag in dn „Vlernh. Anzeiger“