Für die Deputate in der Lan r Darmſtadt, d wirtſchaft ſind die Werte beſonders feſtgeſetzt. Dleſe ſind bei dem zuſtändigen Finanzamt zu erfahren. a ö 5 Die Wertſätze gelten nur für den Steuer⸗ abzug vom Arbeltslohn. Die Steuerausſchüſſe ſind bei der Feſtſetzung des ſteuerbaren Einkom⸗ mens im Veranlagungsverfahren an ſie nicht gebunden. Die bisherigen Feſtſetzungen des Wertes der Natural⸗ und ſonſtigen Sachbezüge treten mit Wirkung vom 1. Sept. 1923 außer Kraft. Mit Wirkung vom 1. September 1923 werden zugleich die Ermäßigungsſätze des 8 46 Abſ. 2 E.⸗St.⸗G. erhöht. Die Sätze, Der Reichsminiſter der Bert der Natural⸗ und ſouſt bezüge für die Zwecke des Steuerabzugs vom Arbeitslohn mit Wirkung vom 1. September 1923 ab wie folgt feſtgeſetzt: Volle freie Station lelnſchl. Wohnung, Heizung und Beleuchtung); für welbliche Hausangeſtellte, Lehrlinge, Lehr⸗ mädchen und ſonſtige gering bezahlte weibliche Arbeitskräfte(z. B. Mägde): b monatlich 14 400 000 Mk. b) für männliche Hausangeſtellte, Knechte, männ⸗ liche und weibliche Gewerbegehilfen und für Perſonen, die Angeſtelltenverſicherung unter⸗ liegen, ſowie für die in der Großſchiffahrt, d. h. auf Fracht⸗ und Paſſagierſchiffen über 0 a 1 e 0 5 9 1 0 tlg. für Beſitz⸗ u. Verkehrsſteuern 2. Mehlpreiſe für d fur 1300 0. fan ae e i e 10 * ramm E 1 eine Bröfkärte Amtlicher Teil. In der kommenden Woche finden folgende im Kleinverkauf 180000. Mk. 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunal⸗ Verſteigerungen ſtatt: Montag, den 3. September, nachmittags Viernheimer Volksblat gelt 100000 fi Die 10 geſpaltene P Zeile 10000 Mk. für lokale, 200000.— für auswärtige.— Die Rektlame⸗Zeile 500000.— Mt, Vel öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: 20 000 000 Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr, Jb. Jahrg. Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger sblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung 1923 Bieruheimer Nachrichten ber Biernheimer Anzeiger“ erſcheint wo enllich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tagt n Gezugsprels be 0 1. bis 7. Sept. in den Filialen abge Am 2 8 olt 200000 Mk., d. d e Poſt Schlüſſelz. nebaktion, Druck u. Verlag; Joh. Martin eee Poſtſchecktonte Nr. 21577 verband an Bäcker und Händler ab⸗ halb 5 Uhr Zwetſchenverſteigerung auf dem ohne Sack 10 530 000 Mart. 4 Uhr im Engelſaale Ohmetgrasverſtei 95 aus hergeſtellte Brot und Gebäck, Sie ſind gegebene Mehl für 100 kg(Durchſchnittspreis) brutto für netto Rathaus. 8 5 0„September Vorſtehende Preiſe gelten nur für das vom Donnerstag, den(“ Sn 1 Kommunalverband gelieferte Mehl und das dar⸗ ie Mä Heimfahrer f 1 f 1 Mähen und Heimfahren Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über 100 Brutto ⸗Regiſter⸗ Tonnen beſchäftigten Perſonen, ſoweit ſie nicht unter d bezeichnet ſind monatlich 19 200 000 Mk. e) für Angeſtellte höherer Ordnung, ſoweit ſte nicht unter d bezeichnet ſind(3. B. Aerzte, Apotheker, Hauslehrer, Hausdamen, Geſchäfts⸗ führer, Werkmeiſter, Gutsinſpektoren): monatlich 24 000 000 Mk. d) für die in der Großſchiffahrt beſchäftigten Kapitäne, nautiſchen und techniſchen Schlffs⸗ offtzlere und ſonſtigen im Offiziersrang ſtehen⸗ den Glieder der Beſatzung monatlich 28 800 000 Mk. Von den angegebenen Sätzen entfallen auf freie Wohnung einſchließlich Heizung und Be⸗ leuchtung ohne Naturalbezüge 6 auf das erſte und zwelte Frühſtück/ auf das Mittageſſen 9/ auf das Abeadeſſen 1 7 1 Wird nur freie Wohnung ohne Heizung u. Beleuchtung und ohne Naturalbezüge gewährt, ſo iſt der Wert der freien Wohnung nach den ortsüblichen Mlttelpreiſen anzuſetzen. Der Wert der den Bergbauangeſtellten und um die ſich der vom Arbeitslohn (Bar⸗ und Ratural⸗ oder Sachbezüge) einzuhaltene Betrag von 10 v. H. des Arbeltslohnes ermäßigt, be⸗ tragen vom 1. September 1923 ab bei jeder nach dem 31. Auguſt 1923 erfolgenden Zahlung von nach dem 31. Auguſt 1923 fällig gewordenen Arbeitslohn: 1 2) 8) 4) Für den Arbeitnehmer ſelbſt monatlich 0 360 000 Mk. Für die zur Haushaltung des Arbeil⸗ nehmers zählende Ehefrau monatlich 360000 Mk Für jedes zur Haushaltung des Arbeit⸗ nehmers zählende minderjährige Kind ohne eigenes Arbeitseinkommen bezw. nicht über 17 Jahre altes Kind mit eigenem Arbeitseinkommen oder für jeden vom Finanzamt zu Berückſich⸗ tigung zugelaſſenen mittelloſen Ange⸗ hörigen monatlich 2 400 000 Zur Abgeltung der nach 8 13 CE ⸗St.⸗ G. zuläſſigen Abzüge(Werbungskoſten⸗ pauſchſatz) monatlich 3 000 000 Mk. Der nach Vornahme der Ermäßigung eln⸗ Mk. Betr.; Kleieverteilung. Die beſtellte Kleie wird am Dienstag, den 4. Sept. 1923 in der hieſigen Mühle, Hügelſtraße wie folgt verausgabt: von Buchſtabe A— vormittags von 8— 9 Uhr E 77 1 70 101 0 70* 0 0 0 0 J. M. O 5 5 11—12 0 70 7 FS 70 0 70 7 5 71 5 5 2 3 2— 3 70 2 2 6 3— 4 10 Dr Auf jeden Beſteller entfallen 20 Pfund zum Preiſe von 600000 Mk. Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Die Bezahlung hat in der Mühle zu erſolgen. Beſondere Aufforderungen gehen den Be⸗ ſtellern nicht zu. Viernheim, den 30. Auguſt 1923. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Betreffend: Brot⸗ u. Mehlpreiſe ab 3 Sept. 1928 Infolge 20 facher Erhöhung des Abgabepreiſes für Getreide und Mehl durch dle Reichsgetreide⸗ ſtelle Berlin, Steigerung der Mahllöhne, Arbelts⸗ löhne, und Kohlenpreiſe wurden auf Grund des § 35 des Geſetzes über die Regelung des Ver⸗ kehrs mit Getreide vom 4. Jult 1922, vom Höchſtpreiſe. Heppenheim, den 31. Auguſt 1923 Kommunalverband Heppenheim Pfeiffer Untererhebſtelle. Ab Montag, den 3. September werden mit Zuſtimmung der Finanzkaſſe Heppenheim die Zahltage wie folgt feſtgeſetzt. Montag, Mittwoch, Donnerstag u. Frei⸗ tag jeweils von vormittags 8 Uhr bis mittags 1 Uhr. Nachmittags iſt geſchloſſen. Abfuhrſcheine der letzten Verſt. v. Lam⸗ pertheim ſind bis 10. Sept. einzulöſen und bar zu bezahlen. Kirchner. Kirchl. Anzeigen der Epang. Gemeinde Sonntag, den 2. September 1923. Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugend⸗Vereinigung u. Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 3. September 1923. Abends 8½ Uhr Uebungsſtunde des Kirchenchors. Danksagun Für die vielen Be⸗ weiſe inniger Anteil⸗ nahme an dem uns ſo plötzlich betroffenen und überaus ſchmerzlichen Verluſte unſeres lieben und einzigen Kindes Jöeunhebrg J ferner für die vielen Kranz⸗ und Blumen- 1 ſpenden und den Sine. dern, die unſer Liebſtes s zur letzten Ruhe ge⸗— W leiteten, ſagen wir herzinnigen Dank. Beſonders Dank den ehrw. barmh. Schweſtern für ihre Aufopferung in dieſen uns ſchmerzlichen Stunden. Viernheim, den 31. Auguſt 1923. In tiefſter Trauer Familie Johaun Rößling 5. — E Neubauſtraße 6. B, e eue Freiſchütz“(Herrn Stump unter Mitwirkung: (Sopran) Mannheim, Magdeburg, Opernſänger Ernſt Vogler, (Tenor) Wieshaden, Lautenſpieler Otto Anfang 1½8 Uhr.— turalien. im gleichen Wert.— Vorverkauf: 5 Sonntag, den 2. September im Saale„3 5 An⸗ u. Verkauf! 00 38 Künſtler⸗Abend Ss Opernſängerin Lieſe Bogel⸗Mack Opernſ. Edith Batke(Sopran) heim, am Flügel: Martha Vogler, Wiesbaden. 0 Eintrittskarten auch gegen Na⸗ 1. Platz 500 000 Mk. oder 4 Eier, 300000 Mk. oder 3 Eier oder 2 Pfd. Mehl oder anderes ab Donnerstag im 8 Freiſchütz und an der Abendkaſſe. Bpillanten Gold⸗ und Silber⸗ waren, Trauringe arch mit Goldzugabe. J. Hoffmann Uhrmacher und Gold⸗ ſchmied, Mannheim F 2, 9a, Telef. 9237. Werkſtätte für ſämtl. Reparaturen. Reſidenz-Theater Hofen, Mann⸗ 2. Platz Gewandte Tabal⸗Einnäherinnen ſucht, ab 3. September anfangend Dietz, Glraßenheimer Hof. Entlohnung kann auch in Getreide erfolgen zu feſten Prelſen. Gegr. 1871 5 Saftladen„Zum grünen Laub- Nogelmässiger püsgäglerdampferafenst. mittels Doppelschrauben- 7 N. Es ladet recht ſaftig ein Morgen Sonntag von 6 Uhr ab Tanz⸗Unterhaltung 5 M. Träger. 8 2 8888888898989898989828 und Dreischraubendampfer Hamburg- New Vork 7 Sport-Verein 1909 Viernheim. — Sportplatz am Tivoli— Laut Beſchluß der Generalver⸗ ſammlung vom 31. Auguſt 1923 iſt heute Samstag Abend halb 9 Uhr Vorſtands⸗Sitzung im Lokal zur Sportzentrale. Mor⸗ gen Sountag früh 10 Ahr Fpielausſchuß⸗Sitzung und Epieler⸗Verſammlung. Der Vorſtand. „Minnekada“„ gb. Sept. „Kroonland“ 165. Sept. „Manchuria“. 22. Sept. „kinnland““ 29. Sept. „Mongolia“„ 8. Okt. Iwnite Star Line Bremen Mew Fork „pittshurgnT“. 4. Sept. „Canopie“... 29. Sept. führrader d. Motorrader Frucht neu und gebraucht verkaufen oder tauſchen gegen Bohrmann& Go. Fahrzeugvertrieb Heddesheim, Leutershauſerſraße. „piitsburqh“. 16. Okt. Hervorragende Einrichtung der Kajüte und 3. Klasse vorzügliche Verpflegung. Auskunft erteilt die Passage-Abt. der White Star Line American IL. ine Alsterdamm 39 Hamburg Vertreter för d. Amtsbezirk Weinheim Phil. Kra uf inhelm lu. l. In Selen er wi VIERTE DEUTSCHE ERFINDUNGEN NEUHEITEN NDUSTRIE BERN EN HOCHZEIT und VELOBUNd in so reichem Masse erwiesene Aufmerksam- keiten und Geschenke, sagen wir allen herz- lichen Dank. Besonderen Dank dem Männer- Gesangverein für seine schöne Gesangs- vorträge, sowie dem Club C. D. F. für seine 9 — ooo , Danksagung. Für die uns anlässlich unserer SlL- 0 9 8 esene Aufmerksamkeit. bornellus Heurich u. frau Ppler Schlosser u. Braut 0 4 N 8 N MESSE. Vom 7. Sept. MANNHEIM bis 13. Sept. Rolchsverband Deutscher Früinder F. U., fiannneim. anmeldungen a. d. geschäftsstelle Tol. 6920 Mannheim, d 3. 16. fel. 6920. Bestellungen in Kalkſtickſtoff, Saat⸗Weizen Saat⸗Roggen können heute und einſchl. Sonntag gemacht werden. Kleie zum Tagespreis troffen Johann Adler 9. Telephon 39. Jakobſtr. 10. NB. Alle rückſtändigen leeren Säcke ſind ſpäteſtens bis Montag ab⸗ zuliefern Erklärung. In der letzten Samstagsnummer wurde morgen einge⸗ NN N I 1 Es Ist aus besten Rohstoffen hergestellt ung enthält weder Chlor noch andere die Wäsche schädigende Bestandteile Wo? beſtellt man jetzt raſchmöglichſt dio. Dünger und Saatgut, für Herbſtbedarf, bei 8 Mik. Winkler XII., G. m. b. H. Waldſtr. 16. Telephon 28. Anmeldungen und Beltritt erbeten. Gport⸗Verein 09 V'heim. — vereinigt.— Montag Abend ½9 Uhr i.„Prinz, Friedrich“ Echluß⸗ Generalver⸗ ſammlung. Bericht über die erfolgte Vereinigung S DD D D groß bekannt gemacht, von einem Diebſtahl von Dickrüben und Gemüſe, den die Viern⸗ heimer Gemeinde gar nichts anging, da dasſelbe von einem Gutshof war und nicht U. I. 9 geſtohlen worden iſt. ch möchte darauf hinführen, ihre Kartoffeldiebſtähle, welche die Feldſchützen angezeigt haben, ſolche Sachen in die Zeitung zu ſetzen und nicht ſolche, die keinen Zweck haben. Ich 2 5 darauf, wenn nicht ſämtliche Felddiebſtähle, welche dieſen Herbſt begangen worden ſind, in die Zeitung kommen, ſo beſtehe ich darauf, daß mein Fall zurückgenommen wird. Franz Buſalt, Sohn v. Jakob 4. A rfvatmandels schule 5 0 Ir 0 f* 5 vorm. Merkur eine MANNHEIM und Spielplan Samstag und Sonutag, 1. u. 2. 9. Großer hiſtor. Volksroman Margaret 6 Akte 5 I. die vogeischeuche Bauernkomödie in 8 Akten. N Sonntag große Mindervorstellung Anfang 3 Uhr dla 1 1 Fan 5 5 6 i mit Amleitla und Genehmigung der Generalverſammlung vom 26. 8. 23. Der Vorſtand P. Bugert. G. Hanf. ubrwerg aan, amica 09 jernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 2. September 1923 Verbanls- die! um die Liga 6 Akte luſtige gegen Hofheim. 3½ Uhr. große 1 9 1. Mannſchaft Anfang punkt Prlvalsplele Groß⸗Rohrhelm M 101 Amt Biernbeim. Der Reichskanzler über die Wehrpflicht des Beſitzes, der Arbeit und des Beamtentums. 1 1 5 f Stutigart, 2. Sept. Der Reichskanzler Dr. Streſemann, der heute zum Beſuch des Landes Württemberg hier eingetroffen war, hielt vor einem engen geladenen Kreis poliliſcher Per⸗ ſönlichkeiten des deutſchen Südens eine hoch⸗ wichtige Rede. Vor ihm hatte der Staatspräſi⸗ dent Dr. Hieber geſprochen, der die unver⸗ brüchliche Treue des württembergiſchen Stam⸗ mes der Schwaben zum Deutſchen Reiche zum Ausdruck brachte. Der Reichskanzler ant⸗ wortete mit freudigem Dank für dieſes Verſpre⸗ chen. Er wies aber dann auf den ungeheuren Ernſt der gegenwärtigen Zeit hin, die nur den einen Troſt bietet, daß die tiefſten Kräfte eines Volkes aus ſeiner Not erwachſen. der Reichslau zer Er entwarf ein Bild des ſtarken außenpoliliſchen Druckes, der gegenwärtig durch die Beſetzung des größten deutſchen Wirtſchaftsgebietes as Deutſchland laſtet. Jede Außenpolitik des Deut⸗ ſchen Reiches könne nur das Ziel haben, ſo erklärte der Kanzler, ſtets die Souveränität über die Gebiete an Rhein und Ruhr zu haben. Wir ſind bereit, auch die ſchwerſten materiellen Laſten auf uns zu nehmen, um zu dieſem Ziele zu kommen. Wir ſind bereit, auf dem Boden der Stellung produktiver Pfänder zu ſtehen. Wir haben Reichsbeſitz und Privateigentum als unſere ſaktiſchen Reparationsleiſtungen angeboten. Der Kanzler wies ſodann die franzöſiſche Be⸗ hauptung zurück, daß ſeine Vorſchläge keine gleich⸗ wertige Leiſtung gegenüber den von Frankreich aufgeſtellten Forderungen enthielten. Er erklärte, Frankreichs Pfänderpolitik beziehe ſich auf die Bil⸗ dung einer internationalen Bahngeſellſchaft und auf die Uebereignung deutſcher Bergwerke an der Ruhr. Wenn Frankreichs Ziele nicht politiſcher Art ſind, ſondern auf wirtſchaftlichem und finan⸗ ziellem Gebiete liegen, ſo drängt es mich, zu er⸗ klären, daß die Garantie der geſamten deutſchen Wirtſchaft mindeſtens gleichwertig iſt. Jede Fort⸗ führung der Diskuſſion werde die Reichsregierung dankbar begrüßen. Der Gegenſatz zwiſchen For⸗ derung und Leiſtungsfähigkeit werde bei der Löſung des Reparationsproblems nur überbrückt werden können durch eine wirtſchaftliche Verbundenheit der Völker, die auf induſtriellem Gebiet aufeinander angewieſen ſind. Deutſchland braucht ein Moratorium für ſeine Leiſtungen. Deutſchland werde aber in ſeinem gegenwärtigen Wirtſchaftsverfall keine ausländiſche Anleihe in nennenswerter Höhe erreichen. Erſt wenn die Welt ſich darüber klar ſein werbe, daß die Beendigung des Ruhrkonfliktes gleichzeitig der Beginn einer neuen Friedensära iſt, werden die Alliierten im Verein mit Deutſchland die Anleihefrage löſen können, die zur Befriedi⸗ gung Europas vielleicht erhältlich, aber zur Fort⸗ führung des Zerſtörungswerkes niemals zur Ver⸗ fügung ſtehen werde. Im Beſitze ſeiner Souver— änität und ſeiner wirtſchaftlichen Hilfsquellen würde Deutſchland wohl in der Lage ſein, die Garantie der Zinſen verpflichtung zu übernehmen, auf der ſich dann eine Grundage für den europä⸗ iſchen Frieden aufbauen könnte. N Bei Beſprechung der von Frankreich geforderten Sicherheiten auf politiſcher Baſis ſagte der Reichs⸗ kanzler: Wenn es ſich darum handelt, daß die am Rhein intereſſierten Staaten ſich ver⸗ einigen, um die Unverſehrtheit des gegenwärtigen Gebietszuſtandes auf einer zu beſtimmenden Baſis a ſich gegenſeitig zu ſichern, ſo wird Deutſchland jederzeit bereit ſein. Jeder ehrliche Menſch im Ruhrgebiet und am Rhein ſehne ſich nach der Stunde, in der dieſe blühenden dent⸗ ſchen Lande der alten regen wirtſchaftlichen Tätig⸗ keit wiedergegeben werden. Dieſe Stunde wird gekommen ſein, wenn wir die Sicherheit haben, daß auf den Grundlagen der deutſchen produktiven Pfandleiſtungen die Löſung des Konflikts möglich iſt, die der Sinn unſereß paſſiven Widerſtandes war. Er war niemals Uebermut oder Selbstzweck, ſondern ſollte dazu dienen, uns den Zuſtand der Freiheit wieder zu verbürgen. Ft euſprecher Nr. 217 5 Dienstag, den 4. September Wir ſind bereit zu ſchweren materiellen Opfern, aber wir ſind nicht bereit, die Freiheit deutſchen Bodens irgend jemanden preiszugeben. Den zweiten, innerpolitiſchen Fragen gewidmeten Teil ſeiner Rede begann der Reichskanzler mit einem Hinweis auf den 1 höchſter wirtſchaftlicher ot Deutſchlands, aus dem er weder dem Inland noch dem Ausland gegenüber ein Hehl machen wolle. Die Aus fuhr ſei in wenigen Monaten von 600 Millionen auf 106 Millionen Goldmark zurückgegangen, während Deutſchland vor dem Kriege eine Ausfuhr von 10 Milliarden Goldmark hatte. Das zeige deutlich, daß Deutſchland ohne Ruhr und Rhein nicht lebens⸗ fähig und ohne die Verfügung über dieſe Gebiete zu irgendwelchen Reparationsleiſtun⸗ gen außerſtande iſt. Der Zuſtand an Rhein und Ruhr ſei unzweifelhaft kein Frie⸗ denszuſtand. 8 Der Kanzler kam dann auf die Wehrpflicht des Beſitzes. zu ſprechen, die aber auch in gleicher Weiſe für die Arbeiter und das Beamtentum gelte. Die verlangten Opfer ſeien in den heutigen nor⸗ malen Zeiten eine Notwendigkeit. Durch ſtarke Eingriffe müßten die außenpo⸗ litiſchen und innenpolitiſchen Bedürfniſſe des Staates gedeckt werden. Der Friede könne nur erreicht werden, wenn die Wirtſchaft das garantiere, was Deutſchland anſtelle der produktiven Pfänder brauche. Heute habe niemand das Recht, zu erwarten, daß ihm der Staat den Zuwachs des Beſitzes garantiere. Was die Wehrpflicht der Arbeit anbetreffe, ſo brauche man da, wo lebenswichtige Not⸗ wendigkeiten des Staates vorliegen, die Ueber⸗ arbeit für das Allgemeinwohl. Zu den Kla⸗ gen über das Eingreifen des Staates in die wohlerworbenen Rechte der Beamten erklärte der Reichskanzler, daß die Reichsregierung der Kritik gegen das Beamtentum fernſtehe, daß der Staat aber auch in dieſer Frage zu— erſt an ſich ſelber denken müſſe. Die Regie⸗ rung werde die Staatsautorität durchſetzen. Sie ſei nicht geſonnen, Schindluder mit ihr treiben zu laſſen. Zur Steuerfrage übergehend, bemerkte der Reichskanzler, er kenne die Härten der letzten vom Reichstag beſchloſſenen Steuern wohl. Bei manchenr dieſer Maßnahmen handle es ſich um Ein⸗ griffe in die Subſtanz. Aber wos bleibe denn von der Subſtanz der Wirtſchaft, wenn ſich die Subſtanz des Staates nicht erhalten laſſe? Man möge ſich auch fragen, wo die Subſtanz des geiſtigen Deutſchlands geblie— ben ſei. Wer ni dieſer Zeit eine Sabotierung der Steuer organiſiere, gehöre hinter Schloß und Riegel. Mit vollem Recht könne man aber verlangen, daß die Steuern vereinfacht und überſichtlich gemacht werden. Den Ländern und Kommu⸗ nen werde gleichzeitig eine größere Selbſtän⸗ digkeit in der Erhebung von Steuern gegeben werden müſſen. Techniſche Mittel reichten nicht aus, um das gut zu machen, was ſich als Folge erkläre von einem Wirtſchaftszuſtand, bei dem das Reich die geſamten Gehälter und Löhne und weitere Unterſtützungen an bei⸗ nahe das ganze Rheinland und Ruhrgebiet aus der Staatskaſſe ohne die geringſte produk⸗ tive Gegenleiſtung zahlen müſſe. Wir hätten längſt ein wertbeſtändiges Geld ſchaffen müſ⸗ ſen, um aus Spekulation und Deviſenham⸗ ſterei herauszukommen. Auch die zahlung von Gehältern an die Beamten würde damit auf eine ganz andere Grundlage geſtellt. Wir haben die Abſicht, das heißt es ſſt unſere nächſe Aufgabe, ein ſolches wertbe⸗ ſtändiges Geld zu ſchaffen. Wir wollen die Goldmark wieder ſchaffen in der Hoff⸗ nung, daß man dann wieder den Goldpfennig in, Beutſchland ehren lernt. Nach Schaffung Voraus- 0 in der ſie mitteilt, daß um 4 Uhr nachmit⸗ Amt Fraukfurt a. M. — AS ——— der wertbeſtändigen Anleihe gibt es kein Recht mehr auf Deviſenbeſitz im deutſchen Volle. Die Deviſen gehören dem Reich, das der Wirt⸗ ſchaft das Notwendige zur Verfügung ſtellt. Wir brauchen die Deviſen für die Lebens⸗ mitteleinfuhr, für die Markſtützung und die Fortführung des Ruhrkampfes. Wir ſtehen vor einer großen Arbeitslo⸗ ſigkeit in Deutſchland, die uns neue fi⸗ nanzielle Laſten in der Eewerbsloſenfürſorge bringen wird. Es darf nur eine produk⸗ tive Erwerbsloſenfürſorge geben. Der Staat muß das Recht halen, dem Unterſtüt⸗ zungsbedürftigen die Arbeit zu geben, deren der Staat bedarf. Im Hinblick auf die Beſchaffung des Hausbrandes für den kommenden Winter regte der Kanzler an, eine Ueber⸗ ſtunde im Bergbau zu leiſten und gleichzeitig das Erträgnis daraus als Kohle für den Winter den Bedürftigen zu geben. Im weiteren Verlaufe ſeiner Rede wandte ſich Streſemann gegen jede Art von Schlem⸗ merleben und betonte die Wichtigkeit der ſitt⸗ lichen Kraft, die für den Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes maßgebend ſei. Deutſchland gehe ſehr ſchweren Zeiten entgegen, ſodaß man ſich ein müheloſes und arbeitsloſes Ein⸗ kommen in Deutſchland in Zukunft nicht mehr zu denken vermöge. Deutſchland ſtehe allein in der Welt und es habe keinen außenpolitiſchen Sekun⸗ danten. 3 Der Kanzler erinnerte ſchließlich an die Pioniere des deutſchen Geiſtes und der deutſchen Wirtſchaft im Auslande, die auch die Träger unvergeßlicher Taten in den deutſchen Kolonien waren. Wir haben eine ehrliche und unbefleckte Fahne hinterlaſſen, als wir die Kolonien aufgeben mußten. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen begrüßte der Kanzler alle Beſtrebungen in Deutſchland, die die Aufklärung über die Entſtehung des Weltkrieges verbreiten wollen, und forderte die Wahrheitsſucher aller Nationen auf, dar⸗ auf zu dringen, daß alle Archive für ihre For⸗ ſchungen ſo geöfnet werden, wie Deutſchland ſeine Archive geöffnet habe. Die„friedliche“ Aklion Italiens. (0) Muſſolini, der Mann der großen pathetiſchen Geſte, den doch erſt vor wenigen Monaten ein raſch entfeſſelter Sturm nationaler Begeiſterung auf Italiens Miniſterpräſidentenſeſſel hob, dürſtet nach außenpolitiſchen Taten. In der Reparations“ frage empfahl er ſeinen Alliierten vergeblich ſeine Löſung und gebärdete ſich darob öfter ge⸗ kränkt. Nun nimmt er und mit ihm das in ſeinem: Banne ſtehende Italien den Meuchelmord italie⸗ niſcher Grenzkommiſſionsmitglieder durch Griechen auf griechiſchem Gebiet zum Anlaß, um Griechen⸗ land auf die Bruſt zu knien. Ueber Nacht ſozuſagen iſt es den alarmierenden Bemühungen Italiens gelungen, aus einer Mordaffäre, deren wahrer Hintergrund ſich ohne die Kenntnis der Mörder und ihrer Motive noch nicht erkennen läßt, eine europäiſche Angelegenheit zu machen. Europa in Unruhe, den Völkerbund in Verlegenheit, Grie⸗ chenland in Beſorgnis, die ital. Bevölkerung in eine Art Kriegsfieber zu ſetzen.— Muſſolini, der Mann mit dem guten Organ für die Wahrneh mung einer günſtigen Gelegenheit iſt ſich; gewiß ſelbſt gut genug bewußt, daß man aus ſeiner ziemlich robuſten kriegeriſchen Begleitmuſik zu der Mordſache den dominierenden Ton: Herrſchaft Italiens im Mittelmeer heraushört. Er hat ja ſchon einigemal gegen Frankreichs Hege— moniegelüſte ziemlich offen geſprochen; die Peini⸗ gung des im übrigen doch zu allerlei Sühneleiſtun— gen bereiten Griechenland iſt eine Geſte gegen England, eine Art Herausforderung gegen die bis jetzt ſtets als feſtſtehend angeſehene britiſche Vor— herrſchaft im Mittelmeer; wenn man bedenkt, was das Mittelmeer für England in Hinſicht auf die Wege zu ſeinen Kolonien, alſo auch auf ſeine Welt⸗ herrſchaft bedeutet, ſo wird der Charakter der Aktion Muſſolinis beſſer erkennbar. Gegen Einzel⸗ alliierte wie gegen Botſchafterkonferenz und Völ⸗ kerbundsrat ſcheint der faſziſtiſche König Italiens ſeine Anſprüche durchſetzen zu wollen, unter Um⸗ ſtänden es auf eine Machtprobe ankommen zu laſſen. Daß das ganze Kriegstheater einer Ver⸗ höhnung des ohnmächtigen, unentſchloſſenen Völ⸗ kerbunds gleichkommt, iſt leicht zu fühlen. Die folgenden Tage dürften intereſſant werden. Dies⸗ mal wären wir ja Zuſchauer! * Paris, 1. Sept. Wie die Blätter aus Athen melden, hat die italieniſche Ge⸗ ſandtſchaft geſtern abend um 5 Uhr im Mi⸗ niſterium des Aeußern eine Note übergeben, tags Korfu von einer italieniſchen Flotte beſetzt worden ſei. In der Note wird erklärt, daß dieſe Maßnahme einen fried⸗ lichen und vorübergehenden Charal⸗ ter habe. Erklärung der griechiſchen Regierung. Paris, 1. Sept. Die Agence d'Athene ver⸗ öffentlicht folgende Note: Auf den Schritt des italieniſchen Geſandten hat der Miniſter des Aeußern erwidert, daß die Beſetzung des Gebie⸗ tes eines unabhängigen Staates nur als ein ſeindſeliger und vollkommen ungerechtfertigter Alt betrachtet werden könnte, da Griechenland ſich bereits an den Völkerbund gewendet habe. Die griechiſche Regierung hat nicht die Abſicht, dieſen provokatoriſchen Akt zu beantworten, da ſie davon überzeugt iſt, daß der Völkerbund das Vorgehen der italieniſchen Regierung verurteilen wird. Griechenland hätte auf dieſen feindſeligen Akt Italiens antworten müſſen. Es hat aber vorgezogen, ſich an den Völkerbund zu wenden, an den Areopag, der zur Verhütung der Antaſt⸗ ung der Souveränität und der Ehre aller Län⸗ der eingerichtet worden ſei. Wenn aber die In⸗ tervention des Völkerbundes ſich als ohnmächtig herausſtellen ſollte, dann wäre Griechenland, durch die Verzweiflung getrieben, gezwungen, ſich gegen die italieniſche Invaſion zu ver⸗ teidigen. Der„Matin“ meldet aus Athen: Die Regie⸗ rung hat Befehl gegeben, Sanktionsmaßnahmen auf dem Grenzgebiet und auf den Inſeln kei⸗ nen Widerſtand entgegenzuſetzen, ſondern, da dieſer ausſichtslos iſt, Proteſt gegen jede Zwagsmaßnahme zu erheben. Italien und die Intervention des Völker⸗ bundes. Paris, 2. Sept. Der römiſche Korreſpon⸗ dent der„Chicago Tribune“ will von zuver⸗ läſſiger Seite erfahren haben, daß die italie⸗ niſche Regierung beſchloſſen habe, jede Ein“ miſchung des Völkerbundes in den Konflikt mit Griechenland zurückzuweiſen. Die ita⸗ lieniſche Regierung begründe die Ablehnung damit, daß ſie ſich mit Griechenland weder im Kriegszuſtand befinde noch die Abſicht habe, ihm den Krieg zu erklären, und daß anderer⸗ ſeits der Völkerbund nicht zuftändig ſei, da die griechiſche Regierung von ihm nicht offiziell anerkannt ſei. England wird energiſch? Berlin, 1. Sept. Nach einer Blättermel⸗ dung aus London ſoll dort die Entſen⸗ dung eines engliſchen Geſchwaders nach Korfu angekündigt worden ſein. Von unterrichteter Seite wird erklärt, wenn, Muſſolini nicht ſofort vor der Autorität des Völkerbundes weiche, ſei Eng land entſchloſſen, im Mittelmeer mit allen Machtmit⸗ teln Ordnung und Frieden aufrecht zu er⸗ halten. N e ee e l. 1 8 2 1 e öſtlichemn 1 14 1 1951 114 . 1 5 11 11 —— 8 vorherige Anzeige während einer 1 us ef ergreifung von ee Der Oberkomma vorden. Um 6 Uhr wurde die italienische Flagge auf der alten Feſte Korfu gehißt und Lon allen Schiffen mik einer Salve begrüßt. Aus Athen wird über London gemeldet, daß Korfu beſetzt wurde, nachdem die Stadt ohne ö halben Stunde von der italieniſchen Flotte und vier lugzeugen bombardiert worden war. Durch rden. U. das Bombardement wurden 15 Perſonen getötet. Die Granaten zerſtörten ein Ge⸗ bäude. Nach der Beſetzung der Inſel Korfu richtete der Oberbefehlshaber der Flotte an die Be⸗ wohner eine Proklamation, in der er feſtftellte, daß die Beſetzung infolge der Wei⸗ gerung der griechiſchen Regierung, die Forde⸗ rungen Italiens zu erfüllen, erfolgt ſei. Die Beſetzung ſei keine kriegeriſche Entſchloſſenheit Italiens bekunden, die ihm 6 Beſetzung trage einen vorübergehenden und friedlichen Charakter und werde dieſen Cha⸗ Ickter behalten, ſolange die Haltung der Be⸗ ahner der Inſel die italieniſche Kommando⸗ hörde nicht nötige, beſondere Maßnahmen Schutze der italieniſchen Truppen zu er⸗ ifen. Keine neuen Beſetzungen.— Die Opfer von Korfu. Rom, 1. Sept. Der„Corriere Italiano“ dementiert, daß andere griechiſche Inſeln be⸗ ſezt worden ſeien und daß Samos beſetzt werden ſoll. Ferner wird die Nachricht von einem zwei⸗ ten italieniſchen Ultimatum dementiert. Im Miniſterrat erklärte Muſſolini, daß die Beſetzung von Korfu in vollkommener Ordnung erfolgt ſei. Die griechiſche Garni⸗ ſon habe die Uebergabe ſofort angenommen. Immerhin ſei es nötig geweſen, aus klein⸗ kalibrigen Geſchützen einige Schüſſe abzuge— ben. Achtzig griechiſche Soldgten ſeien ge⸗ fangen genommen worden. Die Bevölkerung verhalte ſich ruhig. Belagerungszuſtand über Griechenland. Paris, 1. Sept. Nach einer Meldung des Petit Pariſien aus Athen iſt über Griechenland der Belagerungszuſtand verhängt wor⸗ den. Muſſolini über ſeine Moßnahmen. Rom, 1. Sept. Muſſolini hat im Miniſter⸗ rat den demonſtrativen Charakter des Unter⸗ nehmens hervorgehoben, das die Ergreifung von Pfändern bezwecke, um Griechenland zu den nötigen Wiedergutmachungen zu zwingen und keine Kriegserklärung bedeu⸗ ten ſoll. Die italieniſche Regierung habe die griechiſche Regierung durch ihren Geſandter gewarnt und darauf aufmerkſam gemacht daß jeder gewaltſame Widerſtand gegen daz Vorgehen Italiens als Erklärung der Feind ſeligkeiten betrachtet würde. —ů—— Bor dem Bölletbundstat. Eine Sonderſitzung. 11. Genf, 1. Sept. In der heutigen Sitzun des Völkerbundsrates teilte der Generalſekre tär des Völkerbundes mit, daß der Rat ſidh mit der Angelegenheit zu beſchäftigen hätte Der Völkerbundsrat iſt dann in einer zwei ſtündigen Nachmittagsſitzung noch zu kei!“ nem Beſchluß in der griechiſch⸗italieni ſchen Frage gekommen. get bat eine Reſolution gefaßt, di ee er Den chen Flotte meldet aus Ko hu. g ohne Schwierigkeiten woſtzy⸗ nung aus begehen werden, die zu e Handlung, ſondern ſolle lediglich die feſte ſchuldeten Reparationen zu erlangen. Die i mmt, drückt er die beſtim ing aus, daß die beiden beteiligten S inzwiſchen keinerlei 0 9 ner Verſchlimme⸗ rung der Lage führen könnte. Genf, 1. Sept. Aus der geheimen Rats⸗ ſitzung wird noch berichtet: Politis(Grie⸗ chenland) gab in auffallend gemäßigter Rede zu, daß Italien berechtigt ſei, Genugtu⸗ Hung zu verlangen. Nach dem Völkerbunds⸗⸗ pakt habe es aber ohne Einwilligung des Ra⸗ tes nicht handeln dürfen, ohne ſich Sanktio⸗ nen auszuſetzen. Griechenland werde ſich in jedem Falle dem Beſchluß des Rates unter⸗ werfen. Salandra meinte, daß die Bot⸗ ſchafterkonferenz zuſtändig ſei. Lord Ro⸗ bert Cecil betonte dagegen, daß die Zu⸗ ſtändigkeit des Rates keinem Zweifel unter⸗ liege. Die Frage blieb ungeklärt; der fran⸗ zöſiſche Vertreter äußerte ſich nicht. Wie Havas zu dieſer Entſchließung des Völkerbundes erfährt, ſcheint ſich eine ju ri⸗ ſtiſche Streitfrage zu ergeben. Ma frage ſich in diplomatiſchen Kreſſen, ob ſick der Völkerbund an die Stelle der Botſchafter konferenz ſetzen könne, um den Streitfall zwi ſchen Italien und Griechenland zu regeln Man vermute, daß dieſe Schwierigkeit Anlaf gegeben habe, daß der Völkerbundsrat din Prüfung der Angelegenheit auf Dienstag ver, ſchoben hat. i— 1 hein und Ruhr. Ruhrbevölterung und paſſiver Widerſtand Frankfurt, 1. Sept. Die in Köln erſchel nende ſozialdemokratiſche Rheiniſche Zeitung glaubt über die Stimmung im Ruhrgebiet fol gendes mitteilen zu können:„Die Ruhrbevölke⸗ rung iſt bereit, nach Abgabe von Erklärungen der franzöſiſchen Regierung, die für die Sicher⸗ heit von Leben und Exiſtenz der im beſetzten Gebiet anſäſſigen Bevöllerung Gewähr bieten, einen Abbau des paſſiven Widerſtandes vorzu-] wurde ein Aufruf des Petersburger Sowjet be⸗ nehmen. N Zunächſt müſſe Klarheit über dieſe Sicher⸗ heiten geſchaffen werden. Das ſei Aufgabe der Reichsregierung, die ſich darüber klar iſt, daß der Abbau des paſſiven Widerſtandes nur nach dem Willen der Ruhrbevöllerung erfolgen kann und muß.“ Die Bedrohung der Lebensmitlelzüfuhr im beſetzten Gebiet. Berlin, 1. Sept. Der neue Miniſter für die beſetzten Gebiete, Dr. Fuchs, hat geſtern in einer Unterredung mit dem Vertreter des Newyork Herald, die Mitteilung gemacht, daß bei weiterer Beſchränkung der Lebensmittelzufuhr in die bey ſetzten Gebiete durch die Franzoſen die deutſche Regierung einen Appell an die Neutralen und beſonders an die Vereinigten Staaten richten werde, der durch Hunger bedrohten Bevölkerung Hilfe angedeihen zu laſſen. Der Miniſter wies darauf hin, daß ein gewiſſer moraliſcher An, ſpruch ſpeziell auf die amerikaniſche Hilf dadurch gegeben ſei, daß Amerika während des Krieges ja auch den Belgie rn geholfen hatte die damals in einer ähnlichen Situation ge⸗ weſen ſeien, wie jetzt die Bevölkerung der beſetz⸗ 5 ten Gebiete. Amerika dürfe nicht vergeſſen, daf das einzige„Verbrechen“ dieſer dem Hungen ausgeſetzten Menſchen die Treue zu ihrem Vaterlande ſei. f Offenburg, 1. Sept. Die Franzoſen haben die Reichsbank hier beſetzt. Auszahlungen durften keine vorgenommen werden. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde hat außerdem bekanntgegeben, daß die Interalliierte Rhein⸗ landkommiſſion die Gutſcheine der Reichs- — rr 2 treten, wobei aus lä he eine große Rolle ſpielen ſoll. Gerade in dieſen IJ letariſchen Revolution geneigt. Sinoße dann von dem Zuſammenbruch der deutſchen Sozialdemokratie. Die Sozialdemokratie, die die deutſche Revolution verpfuſcht hätte, erleide da⸗ mit ihr verdientes Schickſal. mächtige deutſche Regierung könnte weder dürch. Streſemaun noch durch Hilfferding den letzten „Akt der deutſchen Tragödie aufhalten. Die deutſche Revolution werde kommen und mit ihr „Harto geben Sie ſich doch nicht den An⸗ deer Induſt Berlin, 1. Sept. Wie die Deutſche Allgeigzei Zeitung von gut unterrichteter Seite erfährt, beabſichtigt der Reichsverband der deutſchen Industrie ein eigenes Programm zur Geſundung der deutſchen Wirtſchaft, das von den Erklärungen des Reichswirtſchaftsminiſters ausgehen ſoll, auszuarbeiten. Das Progkamm wird die Schaffung einer neuen Währung ver⸗ ausländiſche Mitwirkung Punkt wird das Programm verſuchen, ganz neue Wege einzuſchlageen. Auch die Frage der produktiven Fürſorge für die Erwerbsloſen, deren immer größer werdende Zahl die Reichsfinanzen ungeheuer belaſtet, wird einer eingehenden Unterſuchung unter⸗ zogen werden. Die Vorſchläge der Induſtrie ſollen darauf hinauslaufen, den Arbeitsloſen⸗ unterſtützungen produktive Arbeit g. 97 stellen.,:% Rufſiſche Hoffnungen. Petersburg, 29. Aug. Die letzte Tagung des Petersburger Sowjet wax der deutſchen Fe e an 5 un gewidmet, Int Mittelpunkt der Verhandlungen ſtand eine große Rede Sinojews. Er ſchilderte die Verelendung Deulſchlands und ſagte unter großent Beifall, die große Mehrheit des kleinen Bürgertums und ein Teil der Bauern ſei in folgender furchtbaren Lage heute E einer preh⸗ Sinojew ſprach Die ganz ohn⸗ der Beginn der europäiſchen. Nachdem Sino⸗ jew zur Unterſtützung des Kampfes der deut⸗ ſchen Proletarier durch Geld ermahnt hatte, dere schl ſchloſſen, in welchem den Berliner Betriebsräten verſichert wird, daß die ruſſiſchen Paxteigenoſſen mit ſtärkſter Spannung die Entzwichleng, des Kampfes in Deutſchland verfolgen und im ent⸗ ſprechenden Moment nicht fehlen werden. 4 5 N f 8 E Manuheim.(Der Gaſtwirte⸗ gehaltene Verſammlung der Gaſtwirte nahm Kenntnis von den vom Stadtrat gemachten Zugeſtändniſſen und beſchloß, die Lokale wie⸗ der zu öffnen, was denn auch geſchehen iſt. Das Entgegenkommen des Stadtrats beruht darin, daß die Verſteuerung der Getränke erſt nach dem Verbrauch ſtattfindet. 5 Eberbach.(Noch, gut abgelau⸗ fein) iſt eein Motorradunglück. Beim Dorfe Lindach explodierte der Benzinbehälter am Motorrad eines, hieſigen. Geſchäftsmanneß. nabe ſtürzte Ein mit auf dem Rade ſitzender ab und erlitt erhebliche Verletzungen. Karlsruhe.(Opferwällige Land⸗ bevölkerung.)„ Zugunſten karitativer Anſtalten der Stadt haben die drei Gemein⸗ den Ottersweier, Neuſatz und. Lauf durch eine Obſtſendung eine Halbmilliardenſpende ge⸗ leiſtet. f N . Pforzheim.(Gefährliche Schorn⸗ ſteinkletterei.) Gelegentlich einer Keſ⸗ elreviſion in einer Fabrik in Pforzheim be⸗ fte der Sohn des Mitinhabers eine ungefähr 45 Meter hohe Eſſe, um nachzuſehen, ob ſie nicht ſchadhaft ſei. Er kam auch bis zur ſt reit beendet) Eine geſtern abend ab⸗ roßen Leiter ebenfalls dieſe nur 30 Meter lang iſt. Schließlich man einen Ka ee e zu mit zwei Räuchmasken, einer Leine un Erfriſchung ausgerüſtet das Kamin Es gelang ihm auch in der Tat, des Fe 1 0 1* wi niſten, 0. eib 5 ber ſtreikenden Friſeurgehilfen haben, 19 ſich f ge über Waſſer zu halten und di Arbe zum Einlenken zu zwingen, eigene Barbier⸗ ſtuben eingerichtet, in denen ſie„koſtenlos“ b raſieren, friſieren, Haate ſchneiden uſw. Die Einrichtung iſt f elwas primftiv und erinnert jn mancher Beziehung an die Barblerſtuben im n und in der Etappe. f „Pforzheim.( Myſteriöſer Todes⸗ 41.) Geſtern morgen fand man die Ehe⸗ N Konditor Segelbach im Schlafzimmer 15 dem Boden liegend. Die Frau war tot der Mann beſinnungslos. Der Mann wurde fofort ins Kränkenhaus gebracht und befindet ſich auf dem Wege der We Die Todesurſache der Frau ſteht noch nicht i pen immt an, daß die Frau ſich eine ö Wehen durch Tolltirſchen oder durch an⸗ iche Beeren zugezogen hat. Eine ſtrafbare Handlung e n 1 St. Blaſien.(1.0 0 Milli nen für Rhein und Ruhr.) Ne Kur wellender neutraler Schweſz r Bürger hat er⸗ nent durch die Reichskaſſzlet 100, Millionen Mark für die Rhein⸗ ud Rührſpende über⸗ wieſeſt als Proteſt gegen Fränkzelchs mlochia⸗ velliſtiſche Politik barbarſſcher Härte und Weltverachtung durch die unglaublicher Weiſe auch von der Rheinlandkommiſſion gebilligte Verkehrsſperre bis zum 16. September und appelliert an die politiſchen und religiöſen Machthaber der Welt, ſowie an die geſamten neutralen Völker der Erde mit den klaſſiſchen Worten des alten Rom:„Videant conſules ne quid reſpublica mundi detrimenti capiat.“ O Gernrode. Braut.) In Gernrode hat ſich eine junge Dame an ihrem Polterabend erſchoſſen. Geſchmückt mit einem Kranz von Roſen emp⸗ fing ſie inmitten der Gäſte am Polterabend. die Nachricht, daß der Bräutigam das 1 5 löbnis, angeblich wegen Krankheit der Braut, auflöſe. Das Mädchen nahm den Revolver des Bräutigams und erſchoß ſich. Der Bräu⸗ tigam zog es vor, ſchleunigſt mit ſeinen Ge⸗ 0 ſchwiſtern, die ihm die Heirat leid gen hallen zu verſchwinden. U München.(Ein Streit der Metz⸗ ger auf dem Schlachtviehmarkt) Auf dem letzten Markt war die Zufuhr von Großvieh ſehr reichlich und überſtieg den Lokalbedarf. Von der Preisfeſtſetzungskom⸗ miſſton wurde der Preis für Großvieh erſter Qualität auf 650 000 Mark pro Pfund Le bendgewicht feſtgeſetzt. Die Metzger erklär⸗ ten, daß, wenn die Preiſe nicht herunferge⸗ etzt, ſie den Markt nicht betreten wülrden. Darauf hat die Preisfeſtſetzungskommiſſion die Richtpreiſe aufgehoben und den Markt für haäuſer.„Nie ſoll mein Sohn in ſolch eine völlig frei erklärt. Die Metzger wollten je⸗ boch daß der Richtpreis auf 400 000 Mark herabgeſetzt werde, was von der Preisfeſt⸗ ſetzungskommiſſion abgelehnt wurde. Auf den Hinweis einiger Metzgermeiſter, daß eine Herabſetzung der Preiſe für die Zufuhr nach⸗ teilig wirke, beruhigten ſich die Metzger und der Markt konnte ſeinen Anfang nehmen. 15 be (Selbſtmord einer wig⸗Holſteins hat der Sturm Schaden angerichtet. Orkan und Sturmflut tobten am ſpäten Abend mit unverminderter Heftigkeit fort, und es iſt zu befürchten, daß die See ihre Zerſtörung noch ſchlimmer fortſetzt. Die Getreideernte dürfte vielfach vollſtändig vernichtet ſein. nichts weiß.“ Anita ſtieß einen Ton aus, der Tonnendampfer„Klöpfer“ von der Reederei 15 48 1 veſche die e die von der nel indung mit dem Reichsbank⸗ efbrnt. Wenn 1 oder ö ſigsreſorm nicht ge⸗ Ausland 1 7775 Be⸗ n und als 5 v ſeine Regierung wie 190 eute von 1 der Aland über sei 15 1 Fall iſt, ohne daß uns geholfen iſt. Die Entſchuldigungsrede Sbankpräſidenten v. Havenſtein wird urch das Rauſchen des neuen Mark⸗ an e daß das ſturzes, der un deutſche Volk immer noch funden hat, age, fungſeine s ſeſten Wertmeſſers, wie er von eit Mongten vorgeſchlagen wird, feſt ins Geſicht zu ſehen und der Re⸗ wie er von mi gierung, die immer nur von den beweglichſten Kreiſen der Wirtſchaft und den am wenigſten hilfsbedürftigen beeinflußt wird, ſeinen Wil⸗ len aufzudrängen. In der Preſſe nimmt man zu Ache eee Stellung und a he, in derſelben Klarheit zu gewinnen, bleiben bei Nebenfragen hängen, wie z. B. der Aufſatz in der„Kölniſchen „Wolche Wä f einer Feſt⸗ währung auf Goldbaſis nur bei aktiver Zah⸗ N tet. Was in at aber ein Wertmaßſtab in der Wirtſchaft mit der Subſtanz dieſer Wirtſchaft eruſthafte Verſue Volkszeitung“ vom 25. Auguſt: Währung“, der die Möglichkeit A e für gegeben erachtet. aller Welt zu tun? Wenn unſere Zahlungsbilanz ſchon paſſiv iſt, iſt ſie es dann weniger, wenn wir dieſe Paſſivität mit der wertgleitenden Mark verſchleiern, welche die Koſten derſelben auf die weniger Leiſtungsfähigen und auf den Kleinverkehr abwälzt? Inzwiſchen können wir eben dadurch, daß die unabläſſige Verwäſſe— rung ußſerer Papiermark die Nerven und die Arbeitskraft des Volkes, das ſich bald mit nichts mehr als mit Preis- und Lohnſragen zu beſchäftigen hat, zerrüttet und eine Exi— ſtenz um die andere vernichtet oder zur Lei⸗ ſtungsunfähigkeit herabdrückt, als Volk zu⸗ grunde gerichtet werden, bevor die Ruhrfrage erfolgreich gelöſt iſt. Die gedämpfte Vertei⸗ digung des Reichsbankpräſidenten, welche die Schwäche der Wechſeldiskontpolitik der Reichs⸗ bank bei gleichzeitiger Geldvermehrung nicht zu verdecken vermochte, hilft nicht darüber hinweg, daß dieſe Kredite ein Krebsſchaden unſerer deutſchen Wirtſchaft ſeit Beginn der Inflation ſind, die denjenigen, welchen ſie zu— gänglich waren, zu ganz unerhörten Gewin⸗ nen verhalfen, während gleichzeitig Rentner verhungern, Kinder in Hunger und Elend dahingeſiecht ſind. Dieſe Erſcheinung, welche auch jede Diskontpolitik der Reichsbank zu einer ganz nebenſächlichen Motznahme macht, kann ohne Stillegung der Notenpreſſe gewiß C N Aten 1e 7%[Notſchrei u Nette 1 195 ſhücbere den a dafür Link 1410 äter unterdrücktſchen als die alte Einheit der(old u beſeitigen. Es glölf ken dir kung wir bene dein, der den Mut a ri Der Rillion Hilfe der Tat zu bringen. 4 ift geſehen nommen werden? g Die Feſtwährung liegt in erſter Linie im Intereſſe der arbeitenden Klaſſen, welche fort⸗ laufend ihre Arbeitskraft verkaufen müſſen und durch die Bindung an die Arbeit nicht und Beweglichkeit haben, um gleich mit Ein⸗ nahme des Erlöſes aus der Arbeit denſelben f ſofort wieder in Bedarfsgütern des täglichen Lebens anzulegen, welche alſo ſtändig Ver⸗ luſte erleiden, wenn wir zunehmend ſich ver⸗ ſchlechterndes Geld haben. Die tägliche Geld⸗ verſchlechterung zwingt alſo dieſe arbeitenden Klaſſen, ſich nach und nach immer mehr die Zeit und die wirtſchaftliche Freiheit zu ver⸗ schaffen, welche vor den nachteiligen Folgen dieſer Verſchlechterung ſchützt, und unter Um⸗ gehung auch des volkswirtſchaſtlich erwünſch⸗ [ten reellen Handels unmittelbar beim Erzeu⸗ ger die Lebensbedürfniſſe einzukauſen. Weite Eiſenbahnreiſen von Millionen von Menſchen wegen Lebensmittelmengen, die durch wenige reelle Händler, durch Genoſſenſchaften uſw. beim Vorhandenſein einer den Anreiz zu Preistreibereien beſeitigenden Feſtwährung viel wirtſchaftlicher und einfacher beigebracht werden könnten, gewaltige Zeitverluſte dieſer Millionen in der Wirtſchaft beſchäftigten Men⸗ ſchen und ein notwendiger entſprechender Rückgang der Produktion ſind die Folge. Wenn die Entente von uns bezahlt ſein will, muß ſie doch die Hebung unſerer Produktion wünſchen und nicht das Gegenteil, wie es jetzt durch die gleitende Mark bewirkt wird, welche die Oekonomie unſerer Wirtſchaft durch Beſeitigung der Arbeitsteilung in der Be⸗ darfsgüterdeckung auflöſt. Der ausgeſchaltete Nahrungsmittelhandel geht entweder zu⸗ grunde oder hält ſich durch hohe Preiſe für den Umſatzausfall an denjenigen ſchadlos, die nicht in der Lage ſind, ſich ſeinen Dienſten zu entziehen. Die Zubringung der Lebensmittel durch die Landwirtſchaft wird in größeren Mengen ganz beſeitigt und durch den Auf⸗ kauf derſelben im Kleinen auf dem Lande ſelbſt nicht nur die Landwirtſchaft davon ent⸗ wöhnt, ihre Erzeugniſſe auf dem Markte an⸗ zubieten, ſondern auch ein- ganz unüberſicht⸗ liches Bild des Verhältniſſes zwiſchen Bedarf und Deckung erzeugt. Wo zahlreiche Käufer für kleine Mengen auftreten, iſt es ganz in das Belieben des Verkäufers geſtellt, ſich die Nachfrage tatſächlich größer vorzuſtellen als ſie wirklich iſt, und entſprechende Preiſe zu fordern. Sturmſchäden in Schleswig. Hamburg, 1. Sept. An der Weſtkülſte Schles⸗ ſch weren Deulſcher Dampfer in der Nordſee geſunken. Amſterdam, 1. Sept. Der deutſche 6000. Wie wir vergeben unſern Echuldigern. 33 Anita war außer ſich. Als Hartkopf kam, fand er ſie in Tränen aufgelöſt, das Kind auf dem Schoß, mitweinend, ohne zu wiſſen, wa⸗ eum. „Sehen Sie, do iſt's nun, Harto!“ ſchluchzte ſie.„Jetzt gehen ſie offiziell daran, uns aus⸗ einanderzureißen.— Da ſehen Sie ja nun den Erfolg der Miſſion Eberhardt von Dreſpens⸗ bergs, den Sie immer in Schutz zu nehmen ſuchten.— Solche perfide Handlungsweiſe habe nicht einmal ich ihm zugetraut.“ Hartkopf war erſchrocken.„Das kann doch gicht ſein“, ſtieß er hervor.„Das iſt unmög⸗ lich.“ „Leſen Sie doch— leſen Sie!“ Haärtkopf pußte ſich umſtändlich die Brille, ſo umſtändlich, daß, Anita dabei ſieberte, und als er endlich das Briefblatt hielt, zitterte es in ſeiner Hand. Es dauerte eine geraume Weile, bis er die Augen von dem Geſchriebe⸗ en erhob, obwohl es nur wenige knappe Zei⸗ en waren. N 1 „Run“, ſagte er endlich, aber trotz des zu⸗ verſichtlichen Inhalts ſeiner Worte hörle⸗ Anit(“ deutlich genug ſeine innere Ratlosigkeit her 4 aus,„ſo gae ſchlimm klingt das doch ni Im Gegenteil! Man hat doch bereits an fangen, mit d n Nachfolge Ihre a Mafore rechnen. Das iſt sch. ſchein, als ob Sie nicht merkten, was dahinter ſtekt. Die Hauptſache iſt ihnen, das Kind erſt einmal meinem Einfluß zu entziehen, um dann freies Spiel mit ihm zu haben. Möglich, daß ſie ſich überzeugt haben, ſie werden Heini das Majorat rechtlich nicht vorenthalten können, dann wird aber immer die Bedingung für den Antritt bleiben, daß er ſeiner Mutter entſagt. und dazu wird man ihn natürlich eher bewe⸗ gen können, wenn mar ihn ſchon vorher ſei⸗ ner Mutter entfremdet hat. Das aber, das wird nie geſchehen! Ich laſſe mir nicht mei⸗ nen Sohn rauben, ich laſſe mich nicht an die Seite drängen, und wenn ich mit allen Mitteln meine Mutterſchaft verteidigen müßte.“ Sie brach wieder in Tränen aus.„Das iſt doch nicht Eigennutz von mir, Hartol Wenn ich die Gewißheit hätte, mein Kind ſei ohne ſeine Mutter ebenſo glücklich wie mit ihr, ſo würde ich nur auch das Opfer noch abringen können, ihn hinzugeben.— Was vermöchte eine Mutter nicht für das Wohl ihres Kindes! — Aber das kleine, anhängliche, nach Liebe dülrſtende Geſchöpſchen wollen ſie unter lauter münnuche Genoſſen und Erzieher flecken? ſoll ohne die Sorgfalt und Hingabe einer Fr u ichſen, vielleicht überhaupt ohne Te . erftänduis?— Er mit seinem de Menſchenpreſſe kommen“ hat er ſtets geſagt, zer ſoll ſich frei entfalten können.“— So dürfte ich ſchon um des Toten willen das nicht zu⸗ geben.“ Heini, der die Mutter weinen ſah und von alledem doch ſo viel verſtanden hatte, daß es ſich darum handelte, ihn von ſeiner heißge⸗ liebten Mutti zu trennen, ſchlang ſeine bei⸗ den Aermchen feſt um ihren Hals und jam⸗ meite:„Mutti, Mutti, Herni nicht fortſchicken! Heint will auch artig ſein— ganz gewiß!“ Und Anita preßte ihn mit heißer Zärtlichkeit an ſich. 1400 „Wir bleiben zuſammen, mein Lieber, Si⸗ zer! Du mein Leben und Sonnenſchein“/ Harttopf lief n langen,, bedächti⸗ gen Schrillen auf uud ab im bee ge e de ee tieſtiegenden Augen Glühen. Er ſagte eine Weſle nichts. Endlich ſtieß er von Drewens⸗ ĨEinweilen wagt man N Ehre anzutaſten, aber das ald has küſſen gen. topſicher, verlaſſen Sie ſich da; orſe nen„Ankta— Allg hervor:„Ich verſtebe E t. 9 45 bat ſich eben nüſſen mich mlt dem ſch 1— Drewensberg war e Zimmer, Seine 0 eine Beſchimpfung meiner Frau einen Schtitt in der Richtung ge wie ein zorniges Auflachen klang. „Das iſt eine ſehr leichtſertige Bürgſchaft, Harto. Was wiſſen denn Sie von Eberhardt von Drewensberg?— Sie haben ihn kaum einmal flüchlig geſehen.“ Hin Einen Augenblick ſchien der Alte betrof⸗ ſen, aber er faßte ſich ſofort und ſagte:„Ein alter Schauſpieler hat Uebung im Studium der Menſchengeſichter. Eberhardt von Dre⸗ wensberg weiß von dieſem Attentat ſeines Va⸗ ters auf Ihre Teelentuhe nichts.— Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.“ „Dan werden Ste ſle einbüßen, lie⸗ ber Harto!“ Es klang hark. erhardt von haben Sie das vergeſ⸗ ſen, der mit hier int die immer ſagte, ſeine Familie würde alles ve 00 190 en, ſelbſt um bereits heitt.* ne Mut⸗ ter iſt nicht würdig, ihten Sohn zu erziehen. n e dae ſich pierner zu entledigen!“ Nut a e Krupp in Rotterdam mit einer Ladung Stein⸗ kohlen iſt am Donnerstag untergegan⸗ gen. Nach ſchwerer Havarie ließ der Kapitän zwei Boote ausſetzen. Beide Boote ſchlugen um und es ertrank die geſamte Beſatzung von 41 Mann. Als der Dampfer zu ſinken begann, band ſich der Kapitän an einen Holzblock. Er wurde nach ſechs Stunden als einziger Ueber⸗ lebender von dem Dampfer„Java“ unter gro⸗ ßen Mühen und Lebensgefahr gerettet. e. 1 * Bretten.(KNartoffeldiebe.) Auf dem hieſigen Bahnhof wurde eine Auzahl Kartoffeldiebe aus Karlsruhe verhaftet, die in der Umgegend die Kartoffeln ausmachten, ſie aber nicht für ihren eigenen Bedarf geſtohlen hatten, fondern ſie auf dem Karlsruher Wo⸗ chenmarkt verkauften. 8 Karlsruhe.(Ein unangenehmer Gatte) 1 ein hier wohnhafter Schloſſer, der ſeine Ehefrau nach vorausgegangenem Wortwechſel zum F hinauswarf und ihr noch drei ſcharfe Revolverſchüſſe nachſeuerle, ohne d 4 Frau zu treffen. 10 n 150 * Offenburg. Grun geklagte nicht als Vermiſchtes. Der rechtsungültige Soldat. Wie ein Minderjähriger keine Rechtserklä— rung abgeben kann, ſo bedarf ein Nichtvoll⸗ jähriger zum Eintritt in die Reichswehr der Genehmigung ſeines Vaters oder ſeines Vormundes. Dieſer Umſtand kam einem Haufmann zu ſtatten, der ſich wegen mehre rer militäriſcher Vergehen vor der Ferie ſtrafkammer des dritten Berliner Landge⸗ richts zu verantworten hatte. Der Kaufmann Meinert war in die Reichswehr eingetreten und hatte es auch bis zum Gefreiten gebracht. Gines Nachts hatte er die Kaſerne verlaſſen. Ein Poſten, der ihm nachkam, fragte ihn nach ſeinem Urlaubspaß. Meinert beſchimpfte den Poſten und weigerte ſich, ſeinen Namen zu nennen, Als die Wache ihn ſeſtnehmen wollte, widerſetzte er ſich, zog auch einen Re⸗ volver hervor und bedrohte ſeinen Kamera⸗ den mit Erſchießen. Die Folge dieſes Vor⸗ gangs war eine Anklage wegen Urxlaubsüber⸗ schreitung, Ungehorſams und Tätlichkeiten ge⸗ gen einen Poſten unter Gewehr. Der Ver⸗ teidiget machte für den Angeklagten geltend, daß er erſt 20 Jahre alt, mithin noch nicht volljährig ſei. Die Reichswehr habe zudem verabſäumt, die Genehmigung des Vaters zum Eintritt ſeines Sohnes in den Militär⸗ dienſt einzuholen.“ Infolgedeſſen ſei der An⸗ rechtsgültiger Soldat zu betrachten. Meinert ſelbſt ſtellte unter Be— weis, daß der Revolver, mit dem er den Po⸗ ſten bedrohte, eine zerbrochene Feder hatte 5 und infolgedeſſon keine Waffe darſtellte, die ignet war, das Leben eines Menſchen en rohen. Er wollte auch nur in Notwehr At ha Das Gericht kam zu der icht, daß der Angeklagte tatſächſich damals delt haben. chten Sinne des Wortes nicht Soldat kann ſie vom Vorwand z einer weiteren Bedrückung ge⸗ 19 0 1 4 125 tigen, 0 57 1. währung, die Leiſtungsfähigkeit des gendſten Teiles des deutſchen Volkes vermindert. Aber auch die Aengſtlichkeit aller een welche gla e M5 19 der Schaffung einer g eldet Nach beis Unſerer 0 eit, di l ganz unntöglichen Reparätionen zu bezahlen, iſt unbegründet; penn wir dem neuen Feſt⸗ gelde nur Inlandskurs geben und im Aus⸗ lande nur mit Deviſen kaufen, kann die Entente dieſes Inlandsgeld nicht wegnehmen, auch kann eine Feſtwährung auch ein Land haben, welches mit ſeiner ganzen Volkskraft weniger oder gerade das erwirkſchaften kann, was alle Volksgenoſſen zu ihrem eigenen Un⸗ das nahe am Exiſtenzminimum der Mehrzahl ſeiner Glieder oder darunter arbeitet, hat ja genügend Zeit und wirtſchaftliche Freiheitſ in erſter Linie Veraulaſſung in ſeinem in⸗ f neren Verkehr für einen feſten Wertnleſſer, für eine Feſtwährung zu ſorgen, da es die gibt, am allerwenigſten ertragen kann. 3) Auf die Gehaltsvorauszahlungen ſind in die Beamtenſchaft Mittel gekommen, welche g die Börſe in dieſer Woche ſtark beeinflußt haben. Daß die Beamten diesmal auch an die Reihe gekommen weſen ſein, ruhig ſachlich genommen darf man es ſich aus dieſen Zahlungen wohl auch einen großen Erfolg für die wertbeſtändige Anleihe erhofft und recht große Fehler macht, weil man in dem dortigen Treiben ofſenbar das Gefühl für die Pſychologie des Volkes zu verlieren ſcheint. Ob man vor einer Währungsreform überhaupt die Frage der Wert⸗ beſtändiakeit nochmals praktiſch aufrollen durfte, iſt ja hier ſchon wiederholt bezweifelt worden. Ver⸗ ſprechungen auf Wertbeſtändigkeit werden vom Volte nach Erfahrungen gewertet, die bereits vor⸗ liegen. Der Verlauf der Börſe, welcher auf allen Gebieten wieder ein Anpaſſen der Kurſe an die Geldentwertung bei großen Umſätzen erkennen amtenſchaft rieſig für die wertbeſtändige Dollar⸗ anleihe eingeſetzt hätte, ſie hat augenſcheinlich den Aktienmarkt erheblich bevorzugt und insbeſondere auch die leichteren Werte, den manchmal doch nicht ſo großen Mitteln entſprechend, nachgeholt. Ausland. Kurze Unterredung mit Poincaré. Paris, 7. Sept. Paris war heute die plötzliche Ankunft Lord Curzons. Der engliſche Aeußern hatte eine Unterbaltung mit Poin⸗ be. Regierung dieſes plö terhalte brauchen. Gerade ein ſolches Volk, ſind, mag manchen Kreiſen, die überhaupt keine naheliegende Ausſicht dazu haben, unangenehm ge⸗ 91 nen 18 auch gönnen, daß es ſo war. die Beamtenſchaft iſt eine breite Schicht des arbei⸗ ſochs; 6 f tenden Volkes und eine Beſitzverſchiebung nach ihrer von er Minuten Dauer heute mittag bee Seite iſt zugleich eine gewiſſe Vorausſetzung für genommen wurde. Alle Uhren blieben ſtehen. eine ziemlich ausgedehnte Beſitzverteilung, die dem Volksganzen wieder zugute kommt. Das Reich hat] nachmittags fühlbar. glaubte damit vielleicht auch einen Gegenzug zu tun. 9 5 gegen den vorher begangenen offenſichtlichen Fehler, früh vom Seismographen der Königſtuhlſternwarte die großen Steuerzahlungen und die wertbeſtändige Anleihe gleichzeitig herauszubringen, während es do chſelbſtverſtändlich iſt, daß man erſt die letztere erledigen mußte, bevor man mit der Steuerbelaſt⸗ ung ſo kam, wie es geſchah. Man ſagt nicht zuviel, Apparat war über drei Stunden in Bewegung. wenn man hinnimmt, daß man in Berlin in wich⸗ tigen Fragen der Finanz⸗ und Steuerpolitik oft] Japans; es iſt durch eine 22 Kilometer lange Bahn ließ, deutet nicht darauf hin, als ob ſich die Be⸗ Das Tagesereignis für Ache naeh wen den Kan 05 Auftauchen Mae Nen ne ſters ſehr wenig er wünscht. Denn noch wenige Minuten vor dem Eintreffen Lord Curzons war erklärt worden, es ſei ſicher, daß der engliſche Mini⸗ ſter keine Zuſammenkunft mit Poincars haben werde. 0 1 Poincarés Sonntagsreden. aris, 2. Sept. Wie Havas meldet, hat Miniſterpräſident Poincars heute wiederholt das Wort ergriffen. Unter anderem hielt er eine große Rede bei der Jahrhundertfeier für Renan in Treéquier, die keine politiſche Be⸗ deutung hat. 5 Bei der Einweihung eines Krie⸗ gerdenkmals in Pontrieux wies ex dar⸗ auf hin, an denen, die den Krieg überlebten, ſei es jetzt, das Werk nicht unvollendet zu laſ⸗ ſen. Wir ſind die Hüter des Sieges, den ſie davongetragen haben. Sie haben durch ihre Tapferkeit und ihre Selbſtverleugnung den furchtbarſten und blutigſten Krieg gewonnen, Ausbeutung der ärmeren Volksſchichten durch der je geführt worden iſt. Wie unwürdig die reichen, welche in ganz beſonderer Weiſe wie ſchon auseinandergeſetzt, durch die fort⸗ laufend ſich verſchlechternde Währung ſich er⸗ wären wir ihres Beiſpieles, wenn wir in Frieden zulaſſen würden, daß ihre Opfer ver⸗ geblich gebracht worden wären. ** e Gloßes Eröbeben in Japan. 1 Hokohama in Flammen. Newyork, 1. Sept.„Aſſociated Preß“ meldet aus Yokohama, faſt die ganze Stadt ſtehe in Flammen und viele Menſchen ſeien dem Brand zum Opfer gefallen. Reuter meldet aus Oſaka, daß ein Erdbeben Ein zweiter Stoß wurde 2 Uhr 25 Minuten Mit dieſer Nachricht findet das am Samstag regiſtrierte heftige Ferubeben ſeine Erklärung. Der Apparat verzeichnete die erſten Stöße kurs nach 4 Uhr, die ſtärkſten Stöße um 4.56 Uhr. Der Yokohama iſt der bedeutendſte Handelshafen mit Tokio verbunden. Die Stadt, die ſchon 1855 als Fiſcherdorf dem Handel mit Fremden geöffnet wurde, zählt mehr als eine halbe Million Ein⸗ wohner und iſt heute der weitaus bedeutendſte japaniſche Handelsplatz. Die Ausfuhr beſteht vornehmlich in Seide und Seidenſtoffen, Holzwaren, Porzellan, Streichhöl⸗ zern und Fiſchen. Yokohama iſt Station zahlreicher Dampferlinien. Beſonders ſtarker Verkehr beſteht mit Amerika über San Franzisko. Ueber das Erdbeben in Japan meldet Havas noch folgendes: Ueber Tokio ſind Wolken ⸗ brüche niedergegangen. Nach drahtloſen Mel⸗ dungen brennt Tokio. Zahlreiche Gebäude ſind eingeſtürzt, die Waſſerleitungen zerſtört. Mehrere Züge ſind auf der Fahrt nach Tokio Ueberraſchendes Eintreffen Curzons in Paris] durch das Erdbeben zerſtört worden. In Tokio ſoll der kaiſerliche Palaſt brennen. a Die Zahl der Opfer, des Erdbebens wird auf 700 geſchätzt. Bei der Sturmflut vor oko⸗ Miniſter des] hama ſind zahlreiche Schiffe untergegangen. nnn ̃ ˙—Äe, 7§sr,o.—s——. 8 macht habe, und verurteilte ihn zur Minde ſtrafe von 14 Tagen Gefängnis unter Zubi ligung einer Bewährungsfriſt. Die größte Bombe. geworſen worden iſt, ſind in den Vereinigte 9 verſuch mit einem Zeitzünder rerſehen und wurde in einem Flugzeug bis zu einer Höhe von über 4000 Fuß emporgehoben. Von dieſer Höhe aus wurde die Bombe auf einen weiten offenen Platz in der Umgebung von Waſhington nied argeworſen und dann die Wirkung feſtgeſtellt, die ſie hervor⸗ gebracht hatte. Nach dem offiziellen Bericht des Kriegsminiſteriums riß das Geſchoß ein ſo großes Loch in den Boden, daß ein ganzes Haus darin Platz gehabt hätte. Der durchſchnittliche Durch⸗ meſſer des Kraters betrug 64 Fuß; die Aushöh⸗ lung war 20 Fuß tief und hatte einen Raud von 5 Fuß Höhe. Durch die Bombe wurden 1000 Kubikmeter Erde herausgeſchleudert. Erdſtücke wurden mehr als 1000 Fuß hoch in die Luft ge⸗ ſchleudert, und die Kraft der Exploſion bewirkte, daß das Flugzeug in der Luft tief heruntergezogen wurde, obwohl der Flieger höher hinaufgegangen war und ſich von der Exploſionsſtätte entfernt hatte, bevor die Bombe einſchlug. Die Bombe hakte dieſelbe Form und den gleichen Mechanismus, wie die 2000⸗Pſund⸗Bomben, mit denen man! Verſuche bei alten Schlachtſchiſfen angeſtellt hatte. Die gewaltige Kriegswirkung diefer von Flug⸗ 266 Nette ue Ma zeugen geſchleuderten Bomben iſt durch dieſe neue⸗ ſten Verſuche erwieſen. Ein ſolches Rieſengeſchoß, ruft furchtbare Zerſtörungen hervor auf einen Augu den. Dagegen fand das gericht, daß er ſich nach 8 113 des Reichsſtrafgeſetzbuches durch den Widerſtand gegen eine Wache ſtrafbar ge⸗ Verſuche mit der größter. Bombe, die bisher je Staaten unternommen worden. Das Rieſenge⸗ ſchoß wog 4300 Pfund, maß von der Spitze bis zur anderen 13,5 Fuß, und enthält 2000 Pfund Exploſivſtoffe. Die Bombe war für den Probe⸗ Kirchliches. Der Katholizismus im Deutſchen Neich. t⸗ Dem neuen kirchlichen Jahrbuch Geiſtlichen. 2. Weltgeiſtliche 19317 n tholiſchen Kirche 40 452. liken und gab es 9235, zuſolge l wurden im Deutſchen Reich einſchließlich des Saargebiets gezählt: 1. Seelſorgebezirke: 1562 Pfarreien und 1348 Filialbezirke mit eigenen 2892 Ordensgeiſtliche. 3. Uebertritte zur ka⸗ Aestpitte 4. Bevölkerung: 20 594 816 Kafho⸗ 40 291 784 Nichtkatholiken Im Jahre 1922 hatten in Deutſchland die männ⸗ lichen Ordensgeiſtlichen 496 Niederſaſſungen Gebiet, deſſen Radius mehr als eine engliſche eie beirägt. F und 8697 Mitglieder und 1003 Novizen. Die Mitgliederzahl ſetzt ſich zuſammen aus 2892 Prieſtern, 1083 Klerikern und 4722 Laſen⸗ bhrüdern. Die weiblichen Genoſſenſchaften hatten in 6316 Niederlaſſungen 67 222 Schweſtern und 7128 Novizinnen. Wie viele Prieſter gab es im Jahre 1922? Es gibt auf der Welt heute 1650 Biſchöfe 360 Miſſionsbiſchöfe, 300 000 Prieſter. 10.000 europäiſche un amerikaniſche Miſſio⸗ näre, 5000 einheimiſche Miſſionsprieſter, 5000 a Miſſtonsbufider, 30 000 Miſſionsſchweſtern Auf den berſchiedenſten Miſſionsfeldern ar, beiteten an der Bekehrung der Heiden in Jahre 1922 2549 een 85 1058 Ka⸗ ſuiten, 1180 Pariſer Miſſionäre, 105 b 650 Lazariſten, 575 Redemtoriſten 573 Väter vom 1 Geiſt, 538 Auguſtinerkol⸗ lekten, 505 Weiße Väter, 500 Dominikaner, 440 Oblaten, 407 Saane Mariſten, 6 Herz⸗Je näre, 246 Steyler, 161 Benediktiner, 130 Mailänder Miſſionäre, 130 remiten, 110 Konventualen, 100 umptfoniſten, 75 Paſßo⸗ ilveſtriner⸗