Nachrichten. ö äum. Schweſter Celinia llſe Mandel von hler, kann morgen lige am Feſte Mariä Geburt, auf ihr 25 jähriges Ordensjublläum zurückblicken. Die ehrw. Schweſter war 20 Jahre in Mühlhausen im Elſaß und gegenwärtig in Darmſtadt im Dlenſte der Krankenpflege tätig. Wir gratulieren. 2 Schadenfeuer. Am 5. ds. Mts. mor- gens 7 Uhr iſt einem Fuhrmann auf der Lor⸗ ſcherſtraße, beim hohen Sandbuckel, auf unauf⸗ geklärte Weiſe der hochbeladene Wagen mit Heu is auf wenige Reſte verbrannt. : Die Teuerung verurſacht in vielen Famllien Not und Elend. Heute Vormittag hieß es der Dollar ſei auf 25 Mill. gefallen, dieſe Nachricht ſich nicht beſtätigte. Nach 1 Uhr gonnen mit großen, erhebe danken. 2 Theater war ein Blldungsmittel, eine Schule der Erziehung für das Volk auf der Höhe des Lebens mit ſeinen Kämpfen und Schwierlgkelten, mit ſeinen Siegen und Niederlagen. Die Welt der Aufklärer und Liberalen iſt elend zuſammen⸗ gebrochen. Allenthalben ragen Trümmer und Ruinen, ſittliches und ſozlales Elend in ſchrecken⸗ erregendem Maße. Es geht durch die Welt ein neues Hungern und Durſten nach Gott, ein Heimweh nach Ruhe und Raſt, ein heißes Seh⸗ nen nach dem Guten der Religlon. Dieſe aber ſind: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Milde, Güte, Langmut, Sanftmut, Treue, Beſcheiden⸗ helt, Selbſtbeherrſchung, Keuſchhelt. Wem da⸗ nach verlangt, der hat die rechte Stimmung für ein Myſteriumsſpiel. Er komme und 16 Gutperle 1., Ch und Anverw. VV 7 Uhr beſt. G.-A. für Ellſabeth Schneider ode Aufford en Be-„ geb. Hoock, Tochter Apollonla geehl. Hanſt. hörde zum Verkauf von Brenn- u öſtof 1 17 Am Montag und Mittwoch iſt bel den Engl. für die Hoöchſtprelfe feſtgeſezt ſind, nicht f Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den kommt, wird beſtraſft. 0 Barmh. Schweſtern um 6 Uhr hl. Meſſen. Heppenheim den 5. September 1928. enn Rachſten Sonntag iſt Titularfeſt des chr. Het. Kazan eppenheim. 5 Müttervereins mit gem. Kommunlon der Mit⸗.„ fanden Senne der ges glieder. Ebenſo gem. hl. Kommunion für die fe icho Robannimachung igt von„Sept. in d. ae e e 155. Ne entli. E Bekanntmachung. 5 bit ee dl be ſaſſetg erinnen der Frl. Zehnpfenning und Sax, Nach Artikel 1 des Geſetzes über die Be⸗ 75 1 ſteuerung der Betriebe erhebt das Reichs vom Redaktion, Druck u. Verlag: Joh, Martin M 104 e der Auffo Viernheimer Volksble N Sale 300000 l Die 10 geſpaltene P eile 300000 Mk. für lokale, 600900.— für auswärtige.— Die Reklame⸗ 1 Million Mk. Vei öfteren Wiederholuß Rabatt.— Beilagen: 20 000 000 Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Pyſtſchegtonte Nr. 21577 1 40. Jahrg. Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Dienstag, den 11. September 1923 Viernheimer Nachrichten Der„Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. ö a 1. September 1923 ab auf die Dauer von 6 Kirchl. Anzeigen der Epang. Gemeinde Monalen eine Abgabe von den induſtriellen, ge⸗ werblichen und Handelsbetrieben. Die Abgabe Amt Frankfurt a. M. eee ſtand dieſer noch um 52 Millionen. Theater in Viernheim. Am Sonntag, den 16. September, werden wir in Viernheim wieder einmal Theater haben. Frellich etwas ganz Neues: ein Myſteriumſpiel, ganz ſo wie im Mittelalter. Die damals Theater :: Ludwigshafen, 7. Sept. Der„Mun⸗ denheimer Anzeiger“ unter dem Druck der Zeitverhältniſſe ſein Er⸗ ſcheinen einſtellen. nimmt der Verlag von ſeinen Leſern wehmütig Abſchied. in Mundenheim mußte In ſeiner letzten Nummer Sch. Sonntag, den 9. September 1923. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdlenſt. Abends 8 Uhr: Jugend⸗Vereinigung u. Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 10. September 1923. Abends 8½ Uhr Uebungsſtunde des Kirchenchors. beträgt das Doppelte der Beträge, die von den Abgabepflichtigen in dem vorerwähnten Zeilraum an Steuerabzugsbeträgen einzubehalten find. Die jeweils fällige Abgabe wird nicht erhoben, wenn ſie das 200 fache des Betrags nicht überſteigt, der für die Beförderung eines Briefes bis zu 20 Gramm im Inlandsverkehr am Fälligkeits⸗ ſpielten waren keine Berufsſpieler, es waren lange Zeit nur Geiſtliche. Wie das Spiel ſeinen Anfang nahm läuteten auf dem Kirchturm die Glocken und dle Zuſchauer zogen in hellen Scharen — in die Kirche. Dort in den heiligen, geweih⸗ ten Räumen des Gotteshauſes ſaßen ſte in den alten Bänken, die vom vielen Beten ihrer Ahnen und Urahnen warm geworden waren und ſchau⸗ ten das weihevolle Spiel um den Altar; vor den Stufen, auf den Stufen ſchritten die Spie⸗ ler auf ab. Heute war es das Lelden des Herrn, dann die Auferſtehung, dann die Geburt Chriſti. Adam und Eva ſahen ſte fehlen am Baum der Erkenntnis, ſie ſchauten das Para⸗ dies, den Cherubim mit dem flammenden Schwert. Abraham und Iſaak gingen zuſammen zum Opfer. Davld und Melchiſedech zogen feierlich vor der Menge auf, ſie ſprachen ihm Weisſag⸗ ungen, ſangen ihm Pſalmen und Lieder. Heillge Ruhe und feſtliche Stimmung lag über den Ge⸗ ſichtern. Von den Säulen und Decken herab ſchauten die Apoſtel zu und Propheten. Es war ein heiliges Spiel. Vor ihren Augen ſahen ſie die Geſchehniſſe des Heiles wie ſie der Glaube lehrt. Die Welt der hl. Schrift, von der auf der Kanzel ſo viel geredet wurde, ward vor ihren Augen lebendig. Sie wollten das alles einmal miterleben. und gerade an den großen Feſttagen. Der Tag ſelbſt und alles was ge⸗ ſchah war ſo herausgehoben aus dem Alltag. Nur die Feſttage waren Spieltage. Man giag zu den Spielen wie zum Gottesdienſt. Man fang vor Beginn gemeinſam zum hl. Geiſt. Man ſchloß mit einem Kirchenlled, oder es folgte unmittelbar dle hl. Meſſe. Es kam eine Zelt, da wurden die Kirchen zu klein das Chor für die Menge der Spleler, das Schiff für dle Zu⸗ ſchauer und man legte die Spiele vor die Kirche. Wann die Nacht von den Bergen ſtieg und die Menſchen mahnte an den Tod und die Gwigkeit, kam die Gemeinde noch einmal zuſammen auf dem Kirchplatz. Um die alten Bäume lagen große Schatten wie die Geiſter der Finſternis und zwiſchen hindurch flackerte das Licht der brennenden Fackeln. Auf den hohen Treppen ſtieg noch einmal der Himmel hernleder auf dle Erde zum Troſt der Frauen; die Engel der Welhnacht, dle Hirten an der Krippe oder das Gericht Gottes traf die Miſſetäter der heiligen Geſchichte, den Frevler Balthoſar, den Kinder⸗ mörder Herodes, den Verräter Judas, Abraham! Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 16. Sonntag nach Pfingſten. Mariä Geburt. 1½7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe. ½10 Hochamt mit Predigt. 10 Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder ⸗Gottesdienſt. ½2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht zu Ehren der Mutter Gottes; darauf Verſammlung des 3. Ordens. 4 Uhr Verſammlung für die 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongr. f In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: 6 Uhr beſt. Amt für Adam Neff, Krleger Sohn Peter Neff, beiderſ. Großeltern und Angeh. ½7 Uhr beſt. Amt für Marla Jäger geb. Dewald, Sohn Michael, Enkel Friedr. Jäger, Dienstag: 6 Uhr beſt. S ⸗A. für 41 Schweſter Firmlanag⸗Apollonia Hoock, belderſ. 0 Großeltern und Anv. ½7 Uhr beſt. S.⸗A. für Phil. Hanf, Krieger Sohn Georg und belderſ. Großeltern. Mittwoch: ¼6 Uhr beſt. G⸗A. für ledig 9 Valt. Buſalt, beiderſ. Großeltern, ſ. verunglückt. Mitarbeiter und Angeh. 1½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh, Wilh. Winkler, Ehefrau Kath. geb. Barth, Sohn Jakob und Anverwandte. Donnerstag: ¾6 Uhr beſt. Amt für 5 Krleger Adam Hofmann, Schw. Vater Jakob Edinger, Enkel Walter Bläß 1/7 Uhr beſt. Amt für 4 Krieger Johann Winkler 15., Eltern, Geſchwiſter: Mich., Gg., Thereſe geehl. Molitor. Freltag: ¾6 Uhr heſt. E.⸗A. für 1 Krieger Ferdinand Hahl, Kinder Michael und Georg, Schw⸗Eltern Phillpp Rohrbacher und Ehefrau Margr. geb. Arnold und Angeh. 3/6 Uhr geſt. hl. Meſſe für 1 Krieger Gg. Jakob Buſalt, Großeltern Georg Buſalt und A. Marla geb. Knapp, Joſeph Martin und Kath. geb. Martin und Angeh. 7/7 Uhr beſt. G.⸗A. für Gg. Val. Hofmann 1. Ehefrau A. Marla geb. Effler, Kinder Chriſt. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Abgabe von Erbbegräbnisplätzen. Der Gemeinderat beſchloß in ſeiner Sitzung vom 21. Auguſt 1923 zur Berechnung der Preiſe für Erbbegräbnisplätze eine Grundzahl multipli⸗ ziert mit der jewelligen Reichsindexziffer für Lebenshaltung zu Grunde zu legen. gabe hat nur gegen Barzahlung zu erfolgen. Die Plätze werden in drei Kategorien eln⸗ geteilt und koſten: 0 1. Diejenigen am unteren Haupteingang rechts und links zu 25 Mk. multipliziert mit der jeweiligen Reichsindexziffer. 2. Diejenigen am rechten Seiteneingang links zu 20 Mk uſw. wie 1. 3. Diejenlgen am verlängerten Hauptgang zu 30 Mk. uſw. wie 1. Ab 1. Auguſt 1923 koſten 100 Liter Ammoniakwaſſer 1 Million Mark; 1 Kg. Teer im Kleinverkauf 200 C00 Mark, 1 Zentner Grobkoks Koksgrus Betr.: Unterhaltung des gemeinheitl. Faſelviehes. Wir erſuchen die hieſigen Landwirte, die ſich berelt erklärt haben, Hafer für das gemein⸗ heitliche Faſelvieh zu geben, Montag, den 10. ds. Mis, vormittags im hieſigen Faſelſtall abzuliefern. wird der Tagespreis. Heſſiſche Bürgerme La mb er th. 10 Millionen Mark 77 denſelben iſterei Viernheim. tag jeweils zu entrichten iſt. Die Abgabe iſt jeweils am 5., 15. u. 25. eines Kalendermonats zu entrichten und zwar: 1) am 5. eines jeden Kalendermonats das Dop⸗ pelte der Steueräbzugsbeträge, die in der Zeit vom 21. bis zum Schluſſe des Vor⸗ monats einzubehalten waren, am 15. eines jeden Kalendermonats das Doppelte der Steuerabzugsbeträge, die in der Zeit vom 1. bis zum 10. dieſes Kalen⸗ dermonats einzubehalten waren und am 25. eines jeden Kalendermonats das Doppelte der Steuerabzugsbeträge, dle in der Zeit vom 11. bis zum 20. dieſes Kalen⸗ dermonats einzubehalten waren. Sind Steuerabzugsbeträge vor dem 1. Sep⸗ tember 1923 in Marken oder Ueberwelſungsver⸗ fahren vom Arbeitslohn einbehalten und bis zum 31. Auguſt 1923 noch nicht abgeführt worden, ſo iſt auch von dieſen Steuerabzugs⸗ beträgen die Arbeitgeberabgabe zu entrichten und zwar ſpäteſtens am 10. September 1923. Die Zahlung der Abgabe hat am Fällig⸗ keitstage ohne beſondere Aufforderung an die Kaſſe des Finanzamts der Betrlebsſtätte zu er⸗ „ folgen. Wird die Abgabe nicht rechtzeitig ent⸗ richtet, ſo treten die im Steuerzinsgeſetz vorge⸗ ſehenen Rechtsnachtelle eln.(Vervierfachung der Abgabe.) Gleichzeitig mit der Entrichtung der Abgabe haben Arbeitgeber, die den Steuerabzug ihrer Arbeitnehmer durch Verwendung von Steuermarken bewirken, der Finanzkaſſe eine Beſcheinigung zu überſenden, in der ſie verſichern, daß der abgeführte Betrag der Abgabe das Doppelte der Beträge ausmacht, die in der Zeit, Die Ab⸗ am Vergütet Fettſchrot Gleßerelkoks Grudekoks. Brechkoks 1—2 Fettnußkohlen 1— Mager⸗Suckkohlen Anthraeitnußkohlen?? Elform⸗ und Steinkohlenbrlketts 11 190 000 Mk. ö 11 070 000 Mk 12 360 000 Mk. 2 5 470 000 Mk. lenbriketts. 5 240 000 Mk. Caſſeler u. Mitteld. Braunkohlen 3 570 000 Mk. Mitteld. Braunkoh Bekanntmachung. Betreffen: Höchſtprelſe für Brenn⸗ und Heizſtoffe. Nachſtehend geben wir dle ab 3. September 1923 für den Kreis Heppenhelm feſtgeſetzten Höchſtpreſſe für Brenn⸗ und Heizſtoffe bekannt: 8 250 000 Mk. 9 900 000 Mk. 11 690 000 Mt. 5 für die die Zahlung erfolgt, vom Arbeitslohn ihrer Arbeitnehmer elnzubehalten waren. Be⸗ ſcheinigungsvordrucke ſind bei den Finanzämtern erhältlich. f Auskunft über Einzelfragen des Geſetzes über die Beſteuerung der Betriebe wird von den zuſtändigen Finanzämtern ertellt. Heppenheim, den 5. September 1923. Finanzamt Heppenheim. Anzeigen müſſen ſofort bei der Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme ſolcher von Auswärts, deren Betrag durch Nachnahme erhoben wird, oder ſolcher von Firmen, mit denen der Verlag in lfd. Rechnung ſteht,„Vlernh. Anzeiger“. Spar⸗ und Weihnachts ⸗Kaſſe. Hente Samgtag Abend 9 Uhr Nen Versammlung im Saftladen. Der Vorſtand. Beſtellungen 12 auf Briketts werden gegen entſprechende Anzahlung baldigſt angenommen von Georg Kempf 11., Kohlenhandlg. Achtung! Achtung! Heute Samstag treffen wieder prima, erſtklaſſige Wau U. Falepschugne ein u. werden zu den billigſten Tagespreiſen ab⸗ gegeben bel Müller, Weinheim 4s wulelnſtr. 5 5 5 I. WS Dankſagung. Für die uns aus Anlaß unserer Merlobung zuleil gemordenen Auf- merkſambeilen und übermillellen Ge⸗ ſdrenlke danken heralich Eliſe Brückmann Tudmig Minkenbach. eee * N 9 SS u. einige Stühle zu verkaufen. 1 Vertiko 1 Tiſch 1 Kommode L. Krug Jede Uhr repariert in eigener Werkſtätte ſchnell, gut und billig Neuer Diplomaten Ochreibtiſch mit Seſſel(Eiche) zu verkaufen oder gegen Frucht umzu⸗ tauſchen. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle ds. Vl. Stemm⸗ u. Ringklub Samstag abend 9 Uhr im Lokal außerodentliche Das Erſcheinen aller Kollegen iſt dringend zu erwar⸗ ten. Tagesordnung daſelbſt. ö Lorſcherſtraße Der Vorſtand. Wo, ſagt dle Expedition ds. Bl. 12. Sept. Gebetzeiten der jüdischen Gemeinde. 11. Sept. 1. Tiſchrix Neufahrsfeſt⸗Anfang 640 Uhr 5 Morgen 70 Uhr „* Na hm. 4⁰⁰ Uhr. g 4 Abend 785 Uhr a e ift Mitgl.⸗Verſamml. FSbörtwergin gg Amal 09 Viernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, 9. Sept. 1923 Verbands⸗ Cpiel um die Liga geh.„Olympia“ Lampertheim in Lampertheim Abfahrt der der Spieler 127 Uhr Staatsb. a r Empfehle dle beſt⸗ bekannte Spek- Zimmer Speiſe⸗ Edelweiß⸗ Herren- mme Kindermil 09 — Einzelmöbel 0 ſowie prima Chaiſelongues e Jo io, billig Matratzen echtorel und Münſerkäſe. Milch⸗ und 105 möbelhaue Ang! mischen Haas Loulſenſtraße 15. f Das Waschen mii persil ist eine wahre Freude- so sprechen Millionen Hausfrauen! Bartmann Mannheim, I 2. 22 zahlt die h 5 15 n Tagespre iſe für Bruchgold, Sülber, Brillant Dlfe üblichen Jounkagsteben. Kritik des paſſiven Widerſtandes im Ruhrgebiet — Räumung erſt nach Zahlung. Paris, 9. Sept. Nach Havas hielt Poincaré heute bei der Einweihung eines Kriegerdenk⸗ mals in Damvillers eine Rede, in der er u. a. ſagte: w Wir würden ſicherlich Verrat üben an dem letzten Willen dieſer Gefallenen, wenn wir nicht heute von Deutſchland vollſtändige Reparation der Schäden verlangen wür⸗ den, die es hier und in ſo vielen anderen Ge⸗ meinden Frankreichs aurichtete. Jetzt iſt es mehr als 4 Jahre her, daß der Frieden un⸗ terzeichnet wurde. Wir warten noch immer darauf, daß Deutſchland leiſtet, was es ſchuldig iſt. Es zwang uns, nicht nur durch Aus⸗ flüchte als ſchlechter Schuldner ſelbſt Pfänder zu ergreifen, ſondern auch die Haltung, die es nach unſerem Einrücken ins Ruhrgebiet annahm, war für ſeine eigenen Intereſſen verhängnis⸗ voll. Es brauchte, anſtatt uns in loyaler Weiſe Lieferungen anzubieten, die es an uns auszu⸗ führen in der Lage geweſen wäre, und ſtatt ſich mit uns zu verſtändigen, wie wirs von ihm verlangten, um die regelmäßige Leiſtung dieſer Lieferungen ſicherzuſtellen, unſinnige Sum⸗ men, um den Widerſtand zu organiſieren, der, wie es glaubte, uns entmutigen müßte, über den wir aber nach und nach triumphieren und der von ſelbſt zuſammenzubrechen beginnt. Streſemann erklärt nachdrücklich, daß ein enges Zuſammenwirken zwiſchen den einander ergänzenden Induſtrien Deutſchlands und Frankreichs eine ausgezeichnete Einleitung zur Regelung der Reparationen und zu einem endgültigen Friedensſtatut wäre. Es trifft allerdings zu, daß die Induſtrien der beiden Länder, da Deutſchland Kohlen, wir Eiſen⸗ erze fördern, eines Tages ein Intereſſe daran daben werden, ſich miteinander zu verſtändigen; aber die Franzoſen haben begriffen, daß ſie, devor ſie an deren Vorbereitung gehen, der franzöſiſchen Regierung Zeit laſſen müſſen, Sicherheiten und reale Ergebniſſe zu er⸗ langen. Wenn wir ſehen, daß Deutſchland auf⸗ xichtig entſchloſſen iſt, für unſere Sicherheit etwas anderes als Verſprechungen zu geben, bann werden wir ohne Voreingenommenheit die Möglichkeit ins Auge faſſen, Wirtſchaftsver⸗ träge abzuſchließen. Aber dann möge Deutſchland beginnen, ſein Verhalten zu ändern und endlich guten Willen zu zeigen; dann möge Deutſchland Anſtrengungen machen, um ſich in die Lage zu verſetzen, ſeine Schulden zu bezahlen! Bisher haben wir nicht feſtſtellen können, daß ſeine Abſichten ſich in ſehr fühl⸗ barer Weiſe geändert hätten. Der Ton hat ſich geändert, aber das Lied iſt faſt das gleiche ge⸗ blieben. Deutſchland ſteht am Kreuzweg. Wenn es ſich retten will, iſt dazu noch Zeit; wenn es aber weiter bei ſeinen Methoden bleibt, dann wird es Kataſtrophen auf ſich herabziehen, für die wir nicht verantwortlich ſein werden. Wenn der Reichswirtſchaftsminiſter von Raumer und der deutſche Finanzminiſter verſichern, daß es für Deutſchland eine finan⸗ zielle Sanierung nur nach Beendigung des Kampfes im Ruhrgebiet gibt, ſo darf man ihnen alſo die Antwort geben, daß, wenn dem ſo iſt, ſie dieſe Heilung in der Hand haben. Sie müſſen nur noch aufhören, Milliarden Mark ins Ruhrgebiet zu werfen, um die Arbeiter zum Streik zu ermutigen. Sie brauchen nur noch der Bevölkerung die Freiheit zu geben, ihren eigenen Neigungen zu folgen. Dieſe Bevölke⸗ rung wünſcht nur zu arbeiten und ſich mit uns wegen der Lieferungen, die uns geſchuldet wer⸗ den, zu verſtändigen.(2) Ich höre allerdings, 15 * daß der neue Reichskanzler jetzt andere Pfän⸗ der vorſchlägt, als das Ruhrgebiet und die Eisenbahnen der beſetzten Gebiete, aber wir leben es vor, etwas in der Hand zu haben, als einer Sache nachzulaufen. Die Garantien, von denen man da ſpricht, würden der allgemeinen othek auf sämtlichen Beſitz des Staates, die Verſalller Vertrag den Alliierten gibt, nichts Miher den Ende: Her Dollar 70 uſpanunun In dre ulenncen zueflal. die Steitenden unterwerfen ſich dem Uktell der Bolſchaflerkonferenz. die beſchlüſſe des Bolſchaſterxals. Wir haben bereits am Samstag die Be⸗ ſchlüſſe der Botſchafterkonferenz zum griechiſch⸗türkiſchen Konflikt nach italieniſchen Quellen mitgeteilt; der inzwiſchen mitgeteilte Wortlaut der Note des Votſchafterrats an die grie⸗ chiſche Regierung beſtätigt im weſentlichen das bereits mitgeteilte. Wir führen aus den Forde⸗ rungen noch folgendes an: „Die griechiſche Regierung verpflichtet ſich, der italieniſchen Regierung für die Ermordung ihrer Delegierten eine Entſchädigung zu zahlen, deren Höhe der ſtändige internationale Gerichts- hof im Haag im ſummariſchen Verfahren wirs. Die griechiſche Regierung hinterlegt unverzüglich als Kaution bei der Schweizer Nationalbank eine Summe von 50 Millionen italieniſcher Lire. Dieſe Deponierung findet mit folgenden Anweiſungen ſtatt: ganz ober teilweiſe der italieniſchen Regie⸗ rung nach dem Beſchluſſe des internationalen Ge— richtshofes auszuhändigen. Die Botſchafterkonferenz nimmt davon Kennt⸗ nis, daß die italieniſche Regierung verſichert, daß die Beſetzung Korfus und der benachbarten Inſeln keinen anderen Zweck hat als Genugtuung für die Fordrungen zu erhalten, die ſie der griechiſchen Regierung vorgelegt hat und daß dieſe Forderungen ſich mit den Bedingungen decken, wie ſie oben von der Botſchafterkonferenz formu⸗ liert worden ſind und fordert die griechiſche Re⸗ gierung auf, unverzüglich, gleichzeitig und getreunt jedem der diplomatiſchen Vertreter der dre oben genannten Bedingungen zur Kenntnis zu bringen. * Griechenland unterwirft ſich der Eutſcheidung. Paris, 9. Sept. Nach einer Havasmel⸗ dung aus London hat Griechenlan d die Entſcheidung der Botſchafterkonſerenz an ge⸗ nommen. kuſſolini nimmt die Note der Botſchafter⸗ konferenz an. Rom, 9. Sept. Stefani. Muſſolini hat dem italieniſchen Botſchafter in Paris folgendes Telegramm mit der Weiſung über⸗ ſandt, es der Botſchafterkonſerenz zu übermit⸗ teln: Ich bitte, der Votſchafterkonferenz mittei⸗ len zu wollen, daß die königliche Regierung von der Note der Botſchafterkonferenz an Griechenland Kenntnis genommen hat und daß ſie ſie annimmt unter erneuter Be⸗ tonung ihres Eutſchluſſes, Korfu und die be⸗ nachbarten Inſeln zu räumen, ſobald Grie⸗ chenland alle verlangten Reparationen in vol⸗ lem Umfange und endgültig erfüllt haben wird. * Die Entſcheidung der Botſchafterkonſerenz— ſo meldet der Korreſpondent der Frankf. Ztg.— konnte von Muſſolini aus mannigfachen Gründen als italieniſcher Sieg angeſehen und des⸗ halb angenommen werden: Sie befriedigt faſt reſt⸗ los die italieniſchen Forderungen, vermehrt das italieniſche Preſtige im Orient und ſchaltet den Völkerbund und die neutralen Kleinſtaaten aus, ſodaß die Groß m ächte weiter ohne der— artige Hemmungen ihre Ziele verfolgen können. Die Räumung Korfus hängt von der effektiven und reſtloſen Durchführung der Sanktionen ab, ſodaß bis dahin noch geraume Zeit vergeht, welche neue Verwicklungen bringen kann. Als weltpoli⸗ tiſche Tatſache bleibt die Annäherung Italiens an Frankreich und die Abkühlung gegenüber England. Die Mörder der Delegation Albaner? Paris, 9. Sept. Nach dem Korreſponden⸗ ten des„Eleftheros Tyzos“ in Ja nina kommen die griechiſchen Behörden zu der Ueberzeugung, daß das Verbrechen an der ita⸗ lieniſchen Miſſion von Mitgliedern des al⸗ baniſchen geheimen Komitees„Sa— tun“ begangen worden iſt, das ſeinen Sitz in Skutari' habe. Man glaube, daß, wenn Albanien die Fortſetzung der Unterſuchung auf ſeinem Gebiet geſtatten würde, die Wahr⸗ heit feſtgeſtellt werden könne. Man hebe hervor, daß die griechiſchen Epiro⸗ ten klug genug ſeien, um zu begreifen, daß ihre Sache durch Ermordung der Grenzkom⸗ miſſion nur hätte leiden können. Rom, 9. Sept. Stefani. Eine Blätter⸗ meldung beſagt:, Griechenland ſoll an Albanien ein Ultimatum geſandt ha⸗ ben, worin es innerhalb von fünf Tagen die Namhaftmachung der für die Mordtat von Janina Verantwortlichen verlangt. Mit die⸗ ſem Schritt verſuche die griechiſche Regierung, ihre Politik fortzuführen, um der Verant— wortlichkeit zu entgehen. Der Beſchluß des ſüdſlawiſchen Kabinetts. Paris, 8. Sept. Der Londoner Sonderbe— richterſtatter des„Petit Pariſien“ erfährt aus guter Quelle, daß das ſüdſlawiſche Kabi nett geſtern zuſammengetreten iſt und be— ſchloſſen hat, die Bedingungen und Mitteilun gen Muſſolinis betreffend Fiume nicht anzu— nehmen.— Der ſüdſlawiſche Paris hat ſich nach Belgrad begeben. Der biſſige Lloyd George. London, 8. Sept. Lloyd George erklärte in einer Rede in Wales, die augenblicklich in England am Ruder befindliche konſervative Regierung arbeite nicht ſo gut. Frankreich kniee auf dem hingeſtreckten Deutſchland und Italien erwürge Griechenland. Zugleich riefen ſie England zu:„Hände weg!“ Im Jahre 1914 habe man dieſen Ruf nicht ge⸗ hört. Aber jetzt, wo England die Arbeit für ſie geleiſtet habe, heiße es:„England, Hände weg!“ Mit Bezug auf Italien erklärte Lloyd George, alle Telegramme aus Genf, ſo ſehr ſie auch— was klar ſei— inſpiriert ſeien könnten die Tatſache nicht verheimlichen, daß England eine ernſte Zurückweiſung erfahren habe. N Er wandte ſich gegen die Gering⸗ ſchätzung der britiſchen S t ärk e, die gegenwärtig auf dem Kontinent wie eine Epi⸗ demie um ſich greife. Dabei wären die Staa⸗ ten des Kontinents ohne die Intervention Großbritanniens heute Vaſallenſtaaten. Poin— care habe neulich in einer Rede angedeutet, daß Deutſchland England vernichtet hätte, wenn Frankreich nicht geweſen wäre. Würden denn aber, ſo fragte Lloyd George, die deut⸗ ſchen Heere zu uns herübergeſchwommen ſein?“ Napoleon ſei es nicht geglückt, wie hätte es Kaiſer Wilhelm gelingen ſollen? England habe ein rieſiges Heer ausgerüſtet, um Frankreich und Belgien vor vollſtändiger Vernichtung zu retten. Großbritannien ſei nicht ſo ohnmächtig, wie ſich ſeine Freunde auf dem Kontinent einbildeten. hinzufügen. Wir ziehen die positiven Pfänder, die wir in der Hand haben, vor und werden auf dem Papier aufgezeichnet wären, deren Er⸗ trag uns aber entgehen würde. Wir wollen Realitäten und wir werden erſt abziehen, wenn wir bezahlt ſind. An den Bedingungen, die wir geſtellt haben, iſt nicht zu rühren! Paris, 9. Sept. Poincaré hat heute Nach⸗ mittag in Houdainville eine zweite Rede gehalten, worin er die Anklage gegen Deutſchland, ſeine jetzige Notlage ſelbſt ge⸗ ſie nicht gegen Pfänder freigeben, die vielleicht! ſchaffen zu haben, wiederholte, um mit der folgenden Erklärung zu ſchließen: An den Bedingungen, die wir öffentlich ge⸗ ſtellt haben, iſt nicht zu rühren. Die Deut⸗ ſchen, die glauben, daß der franzöſiſche Mini⸗ ſterpräſident anſpruchsvoller iſt als ſein Land und die ſeinen Sturz wünſchen, machen eine ſehr falſche Rechnung. Bei uns gibt es keine Herren und keine Knechte. Wir ſind eine freie Demokratie. Bei uns iſt eine Regie⸗ rung, wie ſie auch immer ſein möge, nur der Dolmetſch des ſouveränen Volkes.()) Es hat aber ein Volk niemals klarer und ent⸗ Geſandte in in Millonen! das tönende Echo dieſes Willens alle Tage hören können. Was Frankreich will, iſt, be⸗ zahlt zu werden. Es hat nach dem Mittel gegriffen, um dieſe Bezahlung zu erhalten. Frankreich erwartet, daß man ihm Genug⸗ tuung gibt. Nicht Frankreich iſt es, das wei⸗ chen wird. Finanzielle Wochenſchau Von Prof. Dr. Euſtach Mayr, Heideberg-Mannheim. (Nachdruck nicht geſtattet.) 1. Die. gleitende Währung als Baſis für den größten Kreditwucher aller Zeiten. Es iſt hier immer wieder darauf hingewie⸗ ſen worden, daß bei unſeren derzeitigen Wäh⸗ rungsverhältniſſen, die ſo zerrüttet ſind, daß man ſie eigentlich anſtändigerweiſe nicht mehr als ſolche bezeichnen kann, eine ganz be⸗ ſchränkte Anzahl von Menſchen, die es trotz⸗ dem noch wagen, ſich Deutſche zu nennen, die allergrößten Gewinne infolge der Wirkungen der Inflation mühlos einheimſen. Ueber das ungeheure Ausmaß dieſer Gewinne macht ſich die Allgemeinheit keine Vorſtellung und die Gewinner ſtecken ſie hohnlachend ein und den⸗ ken nicht daran, dem Staat zu geben, was des Staates iſt, obwohl ſie die beſte Steuerquelle ſind, die der Staat heute gerechterweiſe erfaſ⸗ ſen kann. Wir ſind, ſeit Streſemann das Erbe Cunos mit viel Beredſamkeit, wie wir ſie von dem nationalliberalen Politiker von früher her kennen, angetreten hat, mit dem Dollarkurs ſoviel in die Höhe gekommen, daß man leicht der Lage iſt, ein wuchtiges Beiſpiel für die⸗ ſen Kreditwucher aus der Zeit dieſer beiden Reichskanzler zu konſtruieren, von denen der eine nichts, der andere noch nichts getan hat, dieſem Kreditwucher endgültig zu ſteuern: Anfang Juni 1923 ſtand der Dollar auf rund 70 000, Anfang September können wir nach den bei Niederſchrift dieſer Zeilen bekannten Notierungen bereits einen 700⸗fachen Kurs zugrundelegen. Der Händler, welcher Anfang Juni einen Kredit von 1 Milliarde mit Hilſe ſeiner Bank via Reichsbank genommen hat (denn von dort kommt das Juflationsgeld) kann alſo ſeine Schuld mit einer einzigen Milliarde der gegenwärtigen Verwäſſerung zurückbezahlen und behält 699 Milliarden der heutigen Notierung als Verdienſt, da die Ware mit der Geldentwertung im Preiſe geſtie⸗ gen iſt. Dieſer Verdienſt beträgt alſo 69 900 Prozent der Rückzahlungsſumme. Hat es jemals einen ſchamloſeren Wucher, eine ſo grenzenloſe Bereicherung durch Kre⸗ ditwucher gegeben? Kreditwucher nicht des Gläubigers, ſondern Kreditwucher des Schuld⸗ ners, Kreditwucher jedoch nicht an den Ban- ken, die ja das Inflationsgeld des Reiches via Reichsbank nur vermitteln, ſondern Kre⸗ ditwucher am Reiche, Kreditwucher am deut⸗ ſchen Volke! Hier Herr Streſemann, iſt die Steuerquelle, nach der Sie greifen müſſen, hier kann man wieder holen, was dem deut⸗ ſchen Volke geraubt iſt. Die Räuber wälzen ſich hohnlachend über die Not des deutſchen Volkes im Auto, denken nicht daran, ein Op: fer zu bringen, ſtapeln die Waren und ſehen jetzt zu, wie dem Mittelſtande das, was er an wertbeſtändigen Anlagen aus ſeinem Zu⸗ ſammenbruch gerettet hat, weggenommen werden ſoll. Iſt nicht in der Notverordnung des Reichs⸗ präſidenten für den Handel eine Hintertüre geſchaffen, durch welche alle diejenigen wieder hinausſchlüpfen werden, die es nicht nötig ha⸗ ben, die in allen deutſchen Städten wie Vam⸗ pyre ſitzen, die für die Not nicht das geringſte Gefühl haben und immer nur auf ihren nack ten Vorteil aus ſind? Man lüfte doch noch einmal das Bankgeheimnis, befreie die Bank⸗ beamten von ihrer Schweigepflicht, um jede Schiebung bei der Ausführung zu verhindern, erlaſſe einen Aufruf an den Patriotismus dieſer Beamten in des Volkes höchſter Not, ſchiedener einen Willen gehabt. Ich habe ſtelle ſeſt, was die Kreditwucherer im Laufe wog e hernach an dieſer Subſtanz in bertetem Gelde entſprechend dem Rück⸗ lungskurſe zur Abdeckung dieſer Kredite rückbezahlt haben, man laſſe einen angemeſ⸗ enen Verdienſt und nehme das„Zuviel“, das für das deutſche Volk unerträglich erſcheint, von den Warenlagern dieſer Kreditwucherer ba das Reich weg. Man darf überzeugt ſein, daß man nicht mehr als 200 000 ſolcher Han⸗ delsbetriebe auf dieſe Weiſe zu erfaſſen braucht und damit den Geldbedarf des Reiches auf einige Jahre zu decken in der Lage iſt. Dann können wir dem kleinen Mann ſeine paar Dollar ruhig laſſen. Der durch die neue Notverordnung geſchaffene Reichskommiſſar muß dorthin gehen, wo etwas zu holen iſt, wo man es mit gutem Gewiſſen rückſichtslos ho⸗ len kann, weil es dem Reiche und dem ganzen Volle durch dieſen Kreditwucher geſtohlen iſt. Solange dieſes Krebsgeſchwür nicht aus der deutſchen Wirtſchaft herausgeſchnitten iſt mit energiſcher Hand, ſolange haben wir keine Ausſicht auf Geſundung. Hier liegt die nächſte und wahre Steuerquelle für jeden ernſten Fi⸗ nanzpolitiker, hier ſind die Gewinne übermä⸗ ßig gehäuft, hier müſſen ſie weggenommen werden. Lug und Trug, die in Kreditdingen im deutſchen Volke durch die Lüge Mark gleich Mark ſich breit gemacht haben, müſſen wieder beſeitigt werden, auch rückwirkend, wenn wir wieder hoch kommen wollen, es muß mit aller Entſchiedenheit darüber gewacht werden, daß andere als wertbeſtändige Kredite nicht mehr gegeben werden, es muß ein Geſetz dafür ge⸗ ſchaffen werden, daß von einem beſtimmten Zeitpunkt an die Rückzahlung jeder Schuld nur nach dem Subſtanzwert getätigt werden darf. Beſonders das Geld der Reichsbank darf gewiſſen Kreiſen nicht ausſchließlich oder nahezu auschließlich überlaſſen ſein. 2. Das Märchen von der Unausführbarkeit der Feſtwährung, das das von wiſſender und unwiſſender Seite in letzter Zeit wieder und wieder verbreitet wird, darf niemand mehr glauben. Solange wir keine Feſtwährung haben, iſt dieſer ſcheußliche Kreditwucher in Permanenz er⸗ Härt. Denn er nimmt ja ſeine Gewinne ge— rade von denjenigen, welche durch die glei⸗ tende Währung, durch unſere Abhängigmach⸗ ung von der Dollarnotierung, durch das ſtän⸗ dige Weiterrotieren der Notenpreſſe ſtändig geſchädigt ſind, alſo vom Bürger⸗ und Mit: telſtande und vom Arbeiterſtande, die für ihre Leiſtungen immer größere Zahlen, aber immer weniger an Subſtanz bekommen. Das Programm des Reichskanzlers iſt in dieſer Frage bis jetzt mehr als lauwarm ge— weſen, alſo, wenn auch unbewußt, ganz im Sinne der Kreditwucherer. Die Bekämpfung des Verfalls der deutſchen Währung, die in dieſem Programm ſteht, iſt bereits in wenigen Tagen kläglichſt mißglückt und mit der Be⸗ merkung,„man hätte längſt ein wertbeſtän⸗ diges Geld ſchaffen müſſen“, iſt dem deutſchen Volte nichts gedient. Wir wollen die Gold⸗ mark wieder ſchaffen, ſagt er und tut es nicht. Mon ſollte meinen, um die Goldmark, als Rechnungsmaßſtab zu ſchaffen braucht es doch nichts anderes als einen Entſchluß, dazu braucht man weder Deviſen noch Gold! Dazu brauchen wir nur ein ſtrenges Geſetzl Die Lüge Mark gleich Mark bei fortlaufender No⸗ tenpreſſe iſt ſchlimmer als Falſchmünzerei und die Abſicht des Reichskanzlers, die Mark ſſtützung durch Deviſen durchführen zu wollen, während man die Notenpreſſe weiterlaufen läßt, iſt ſo undurchführbar wie die, in ein Kubikzentimeter kein Liter iſt? N ſchaftlichen 5 gleichen Unrecht als es beim Längen- und Raummaß geſchähe, das falſche Wertmaß zu und verteidigt es!“ Die Stillegung der No⸗ tenpreſſe würde die Balanzierung des Etats vorausſetzen und dieſe iſt nicht durchführbar, ſolange der Ruhrkampf enorme Summen ver⸗ ſchlingt. Kein Steuereingang iſt im Stande, dieſes Loch auszufüllen.... Der Reichsfi⸗ nanzminiſter Dr. Hilferding hat im Haupt⸗ ausſchuß des Reichstages gezeigt, wie an der Reichskaſſe heute alles hängt, nicht nur Län⸗ der und Kommunnen.“ Das ſind nur ein paar Sätze aus einer Rede des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters v. Raumer im Reichswirt⸗ ſchaftsrat, welche die„Frankf. Ztg.“ bringt. In dieſen Anſichten liegt eine ſchwere Selbſt⸗ täuſchung dieſer führenden Männer. Die Notenpreſſe iſt lein Zauberſtab, durch welchen Mittel geſchaffen werden können, ohne ſie vom Volke zu nehmen. Die Notenpreſſe in ſchran⸗ kenloſer Auswirkung iſt die ſchlimmſte Steuerzuchtrute, die je ein Teufel erſonnen haben könnte, ſie balanziert den Etat täglich und ſtündlich, indem ſie von den Armen das letzte nimmt und die Reichen ſoviel wie unbe⸗ rührt läßt, indem ſie Beamte und Mittelſtand und Arbeiterſchaft täglich um weſentliche Teile der Früchte ihrer Arbeit bringt. Die Notenpreſſe iſt eine wahre Geiſel für das ar⸗ beitende Volk im weiteſten Sinne des Portes geworden und ſie iſt dadurch nicht ſanfter ge⸗ worden, daß ſie aus der Hand einer hilflosen Regierung in die einer anderen gewandert iſt, ſondern nur immer ſchlimmer. Für die Wei⸗ terduldung der Notenpreſſe gibt es überhaupt keine Entſchuldigung mehr. Merken denn diejenigen, die ſagen, wir kommen ohne No⸗ tenpreſſe nicht aus, nicht, daß ſie damit ſagen. man muß die Notenpreſſenſteuer von den Ar⸗ men, vom Mittelſtande, von den Beamten, von der Arbeiterſchaft nehmen, weil die ande⸗ ren, die Kreditwucherer und Warenſtapler, die Sachwertanhäufer, nicht zahlen wollen? Wird eine ſolche Sache dadurch beſſer, daß ſie von führenden Wirtſchaftsblättern wie„Köl⸗ niſcher Volkszeitung“,„Augsburger Poſtzei⸗ tung“ uſw., alſo auch vonſeiten des Zentrums verteidigt wird? Man befolge doch endlich einmal meinen Rat und ſetze die deutſche Pa⸗ piermark im Auslande durch Geſetz außer Kurs, gebe der Mark im Inlande einen feſten Zwangskurs in Goldmark, der das ſchlechte Geld von den hohen Zahlen, die das Volk noch wahnſinnig machen, herunterholt und ſeine allmähliche Einziehung ermöglicht, reguliere die Preiſe der wichtigſten Lebensmittel, kaufe im Auslande nur mit Deviſen, faſſe die bis“ herigen Kreditwucherer, die ihre„Verdienſte“ doch nach dem Auslande bringen, dann wird zwar noch kein Idealzuſtand unſerer Wirt; ſchaft geſchaffen ſein, wir werden den Vertrag von Verſailles deswegen, wie ja auch die Feinde von ehemals großenteils ö haben, noch nicht erfüllen können, aber die fürchterliche, alle Kräfte aufreibende Unruhe, welche heute wegen der Notenpreſſe die größ⸗ ten Teile des Volkes beherrſcht, wird ſich eini⸗ germaßen legen. 0 Bei gründlicher Ueberlegung und allſeitiger Prüfung wird jedermann einſehen müſſen, daß die von mir ſeit Monaten vorgeſchlagene Feſtwährung nichts anderes darſtellt, als einen Verrechnungsmaßſtab für den täglichen Wirtſchaftsverkehr auf Goldbaſis. Dieſer tägliche Verkehr muß auch dann ſtattfinden, wenn wir lein Gold haben und er kann es Verkehr läßt man gewiß mit dem daß ein l i Ls e. bein Benen, uud deze Wales it Jahr un den Folgen des ungehemmten No⸗ tendruckes leidet. 8 9. Die Börſe. Immer, wenn unſere Papierwährung Steigen des Dollars Tag unter . einen neuen Stoß erhält (den ſie aber infolge der täglichen Billionenneu⸗ ſchon ſeit Jahr durch das ſerungskurſe geben ein falſches Bild von dem kat⸗ ſächlichen Werte der verſchiedenen darauf nicht Rückſicht nehmen od 0 Auch die hier wiederholt empfohlenen Bankaktien halten ſtets die geheoten Erwartungen, Deutſche Bank dürfte noch verhältnismäßig unterbewertet Aktien, da ſte oder nehmen können. drucke von Zeit zu Zeit ſtets wieder ä erhalten ſein. i muß), rafft das geängſtigte deutſche Volk ſein maßlos ſmlecht gewordenes Geld zuſammen und ſucht Rettuno vor völligem Verluſte im Ankauf von Wertpapieren des Aktienmarktes. Keine pſy⸗ chologiſche Beeinfluſſung ſcheint noch ſtark genug zu ſein, das Vertrauen in ſtaatliche Maßnahmen wieder zu beleben, ſolange das Volk nicht weiß, Geld bleibt Geld und wird mir vom Staate(durch die Notenpreſſe) nicht weggenommen. Wochenmitte, alſo an den beiden erſten Börſen⸗ Bis zur tagen, wurden die Kurſe der meiſten gangbaren n Werte aller Marktgebiete Beſtensaufträge, die man teilweiſe auf die Emp⸗ fänger von Rhein⸗ und Ruhrentſchädigungsgeldern zurückführte, der Geldentwertung entſprechend ſtark hochgenommen. Das wirklich kataſtrophale weitere Steigen des Dollars konnte ſelbſtverſtändlich am letzten Börſentage nicht ſchon in den Kurſen zum Ausdrucke kommen, es ſtellt die Reichsbank, wenn das Umlaufsgeld nach Dollarſtand wirklich wieder durch Notenneudruck geſchaffen werden ſoll, vor die Notwendigkeit des Druckes weiterer größerer Ab⸗ infolge umfangreicher p ihrem inneren durchweg ⸗vollſtändig erfaßt ſind, muß doch auch vor dem Irttum gewarnt werden, als ob bei Einfih⸗ xun der Feſtwährung die Papiermark vollſtändig annulliert werden könnte; die Feſtwährung kann vorausſichtlich garnicht anders als über die Papier⸗ währung eingeführt werden, feſten Einlöſungskurs bekommen d voraus ſichtlich die Feſtwährung in der erſten Zeit, bis die erſten neuen Abſchnitte gedruckt ſind, noch zu er⸗ Zum Wochenſchluſe zeigten die Börſen eine ganz außerordentliche Steigerung aller Kurſe, elche bei den meiſten Werten eine Verdoppelung gegen Mittwoch, bei vielen eine Verdreifachung g erbrachte. Die Meinung, daß die in der Tat unumgänglich notwendige Feſtwährung bald kommen muß, ver⸗ breitete ſich anſcheinend gans allgemein im Publi⸗ kum, und hat nochmals ein- wilde Maxkflucht zur Folge gehabt, die in der übertriebenen Nachfrage ach Aktienwerten die Kurſe nochmals hinauf. eitſchte.— Wenn auch die Dividendenpapiere Werte nach dadurch noch nicht d. h. dieſe muß einen und wird voraus⸗ ſchnitte, die den Geldverkehr bald praktiſch ganz un⸗ ſetzen haben. möglich machen werden, weil das Volk die großen Zahlen, die auf dieſem Wege noch kommen wer⸗ den, nicht verſteht. Warum hat man meine War⸗ nungsrufe nicht gehört, uns von Amerika freizu⸗ machen, von dem wir doch ſchon längſt nichts mehr haben und das mit unſerer Reichsbank ſpielt wie die Katze mit der Maus? nicht, vom Auslande kaufen wir nur mit Deviſen und verzichten auf die Notierung unſerer Papier⸗ märk in Newyork, mit der man uns ruiniert? Für einzelne hier wiederholt aus verſchiedenen Marktgebieten genannte Werte ergaben ſich von Warum erklärt man Mitte der Vorwoche bis Mitte der Berichtswoche in g Tauſenden von Prozent folgende Kursſteigerun⸗ gen, wobei die Notierungen der Frankfurter, und, ſoweit notwendio, der Berliner Börſe zugrunde⸗ gelegt ſind: 1 Bank von 16 500 auf 37 250, alſo um 20 750 48 000 29 500 isconto⸗Geſ.„ Bad. Anilin 1 Elberfelder F.„ Berl.⸗Anh. Maſch. Karlsr. Maſch.„ Allgem. El.⸗Geſ.„ Bergmann El. W. Schuckert Ninb.„ Siemens& Halsk. Daimler 1 Neckarſulmer„ Deuiſch⸗Luxemb., Gelſeneirchen„ * Harpen, Berab. Phönix Bergb. H. 18 500 30 000 380 000 8500 8 000 11250 2 000 86 050 50000 3 660 6000 100 000 110 000 100 000 67 000„ * 110 600 145 000 24 600 18 000 31000 60000 190000 226 000 8000 14000 00 240 000 245 000 36 000 200 000 80 000 115 000 15 500 10 000 19 750 37 000 104 000 170 900 4400 8 000 140 000 115 000 236 000 183 000 * „ 1 7 „ * „ * 0 F. 1 Da die vorſtehenden Zahlen für je 100 M. Nenn⸗ 0% wert gelten, erhält man den Betrag in Millionen ö eingeſehen Mark für 1000 M. Nennwert für die Kurſe und die Kursſteigerungen, wenn man jeweils 2 Stellen wegläßt, beiſpielsweiſe 36 Millionen Mark, Vergleichskurs vom 5. Sept. 80 Millionen Mark, Kursſteioerung 44 Millionen Mark, alles pro Stück, d. i. 1000 M. Nennwert. Wie man ſieht, haben ſämtliche in den Vergleich einbezogenen Werte ihre Kurſe mehr als verdop⸗ pelt, augenſcheinlich ſtark bevorzugt ſind chemiſche Werte unter offenbacer Mitwirkung der Fremd⸗ nachfrage, ebenſo die weſentlichen Montauwerte. Von den mittleren Werten zeigen elektriſche ziem- liche Bevorzugung, insbeſondere die hier wiederholt Daimler Ausgangskurs in 8 Tagen zug die Ausgabe der Faß ohne Boden Wein zu füllen, Dieſe Dinge ſind für jeden, der in wirtſchaftlichen Fragen nicht der Selbſttäuſchung zugänglich iſt, ſo Vit lt dub unsern Schuldigern. g Roman von E. Krickeberg. Nachdruck verboten. „Sie haben ihren Sohn ſterben laſſen, ohne ſich mit ihm zu verſöhnen— ſollen ſie da Rüctſicht auf mich nehmen?— Ich habe jedenfalls auen Grund, ſehr, ſehr vorſichtig zu ſein, alles zu vermeiden, was Veranlaſſung und Gelegenheit zu Mißdeutungen geben könnte — und darum, Brigitte, werden Sie es ver⸗ ſtehen, wenn ich künftig nicht mehr mit Ihnen und Ihrem Bruder ausgehen kann, ſo glück⸗ lich ich nich bei den harmloſen Ausflügen ge⸗ fühlt habe. Der Verkehr mit einem jungen Mann fällt bei einer Witwe natürlich auf; ſa⸗ gen Sie das Ihrem Bruder, und daß kein Schatten eines Mißtrauens gegen ihn in mir ſelber iſt. Ich danke Ihnen von Herzen, daß Sie ſich meiner mit ſo viel Teilnahme ange⸗ monimen haben.— Ich muß viel arbeiten, viel mehr noch als bisher. Denn ich muß jeder⸗ zeit gewärtig ſein, nachweiſen zu müſſen, daß mein Eintommen groß genug iſt, den Majo⸗ ratserben des Geſchlechtes Drewensberg ſtan⸗ desgemüß zu erziehen. Hartkopf hat in letzter Zeit Stundenſchülerinnen abgewieſen— das wird nicht mehr geſchehen. Ich werde mich auch nicht mehr ſchen vor der Oeffentlichkeit zu⸗ rlickhalten, wenn es mir auch ſchwer wird, wie⸗ 36 auch. Bericht auch über die Deckung noch ausführ⸗ Trotzdem will ich mich im nächſten ßeren Bekanntenkreis ſchaſſen mit das immer geſagt, aber ginge auch ſo. Ich werde es nicht mehr ab⸗ ſchlagen, wenn ich aufgefordert werde, bei Wohltätigkeitsfeſten mitzuwirken. Die Dre⸗ wensbergs können ſich die Blöße nicht geben, bei der Frau ihres Sohnes etwas für unwür⸗ dig zu erklären, was Gräfinnen und Fürſtin⸗ nen tun.“ Sie hatte unaufhaltſam geſprochen. Es war ihr ein Bedürfnis, ſich das alles von der Seele zu reden, und Brigitte unterbrach ſie nicht mit einem Wort. Sie ſaß in ſich zuſam⸗ mengeſunken im Seſſel neben dem Ruhebett, den Ellenbogen auf deſſen Lehne geſtützt und das Geſicht in der Hand vergraben. Sie rührte ſich nicht. Anita, die ſich aus der liegenden Stel⸗ lung aufgerichtet hatte, wandte ſich ihr jetzt zu. Einen Augenblick betrachtete ſie ſie ſchwei⸗ gend mit Trauner und Sorge. „Ich fürchte“, ſagte ſie endlich,„Sie ver⸗ ſtehen mich nicht, Brigitte.“ Die ſchrak zuſammen und richtete ſich ver⸗ wirrt empor.„Ich verſtehe Sie vollkommen, Anita. Sie haben ein ſtolzes, tapferes Herz, dem es ſchwer wird, ſich einem Zwang zu fü⸗ gen, und viel Willenskraft. Wenn es mir bis, 2 Harto hat ich meinte, es als zurückgeblieben hervoroehobenen Bergmauns⸗ aktien, die wohl mancher unſerer Leſer daraufhin her noch zweifelhaft geweſen wäre letzt weiß der Welt— und Eberhardt von Drewensberg dauert mich.“ Anita fuhr auf:„Wie meinen Sie das?“ Aber Brigitte erhob ſich eben. Hatte ſie die Frage nicht gehört, oder wollte ſie nicht antworten? Sie ſagte nichts und Anita fragte nichts mehr 10. Kapitel Es war am Abend dieſes für Anita ⸗ſo ſchweren Tages, als die Flurglocke an ihrer Wohnung haſtig gezogen wurde. Heini wollte öffnen, aber Anita hielt ihn feſt. Sie war blaß geworden und ihre Augen blickten erſchreckt. Um dieſe ſpäte Abendſtunde pflegte ſonſt nie⸗ mand mehr zu ihr zu kommen, und die über⸗ ſtandene Aufregung hatte ſie nervös gemacht. Hartkopf, der eben erſt mit Heini vom Spaziergang heimgekehrt war, ſtand ſchnell auf. „Bleiben Sie, ich werde nachſehen, wer da iſt. Vielleicht hat die Müllern wieder ein⸗ mal den Korridporſchlüſſel vergeſſen.“ Anita ſtand mit angehaltenem Atem lau⸗ läutete nicht in dieſer Art. g „Guten Abend, Herr Hartkopf“, ſagte drau⸗ zen eine erregte Männ Verz 8 5 1 n nauft Die Mutter Müllern war das nicht, die ſchend. Ihr Herz klopfte bis in den Hals hi⸗ 4. Naiſchläge. Gemäß dem reißenden Fortgang der Geldent⸗ wertung enthält jeder Kauf guter Aktien eine vor⸗ läufige Gewinnchance für alle jene, welche die Mittel dazu noch aufbringen können, da ſich die Kurſe der Entwertung immer wieder ondaſſen muüſſen und augenblicklich wieder als ſehr zurück geblieben angeſehen werden können. die in der vorſtehenden Zuſammenſtellung ange gebenen und ähnliche kann man unbedenklich kau⸗ fen, vor Winkelwerten muß ſtändig gewarnt wer⸗ den. Aktien von kleinen Werken ſoll man nur kau⸗ Werte wie fen, wenn man die Werke perſönlich als gut kennt, denn bei Rückſchlägen fallen ſolche Papiere am meiſten und wer ſie nicht als innerlich feſt kennt, iſt dann nur zu leicht geneigt, ſie zu verſchleudern. Das Unten um die Jeſtmarl. Endgültige Entſcheidung in dieſer Woche. Berlin, 9. Sept. Die Schaffung der neuen Währung wird von den verſchiedenen Inter⸗ eſſentenkreiſen ſtark bekämpft. Der Reichs⸗ wirtſchaftsrat, der als das berufene Parla⸗ ment der deutſchen Wirtſchaft einen beſonde⸗ ren Ausſchuß für Währungsfragen gebilde hat, hat die Vorbereitungen ſo weit gefördert, daß ein Plan, deſſen charakteriſtiſcher Grund⸗ neuen Goldwährung durch die Reichsbank iſt, am Dienstag den erweiterten finanz- und wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Ausſchüſſen vorgelegt wird. Unterdeſ⸗ ſen haben die induſtriellen und landwi ſchaft⸗ lichen Intereſſentenkreiſe mit allem Nachdruch ein anderes Projekt lanciert, welches der Schwerinduſtrie gehörige Blätter heute be⸗ reits unberechtigterweiſe als die vollendete neue Währung hinſtellen. Danach ſoll ge⸗ ſtern in Beſprechungen zwiſchen landwirt⸗ ſchaftlichen und induſtriellen Organiſationer eine Einigung erzielt worden ſein, zunächſt doch nach dem Projekt Dr. Helfferichs eint Roggennote, gegründet auf den Preis der wichtigſten deutſchen Getreidegattung, her⸗ auszubringen. Hierfür ſoll eine eigene Rog⸗ genwährungsbank geſchaffen werden. Gleich⸗ zeitig ſoll die eigentliche Goldwähruna durch „ ae ter hatte ihn ſchon gefaßt, ſo hart, wie er es von ihr nicht gewöhnt war, und ehe er es ſich verſah, war er in ſein Spielſtübchen geſchoben, und die Mutter befahl mit einem Ton, der ſtreng und doch wie ein Aufſchluchzen klang: „Bleibe jetzt hier, Heini, und verhalte dich ruhtg. Ich komme bald, dich zu holen.“ Als Hartlopf gleich darauf ins Zimmer trat mit iner verlegenen, ängſtlich geſpannten Miene. ſtand Anita an den Tiſch gelehnt und ſayh zum Erſchrecken blaß aus. Die großen Au⸗ gen blickten ſchwarz aus dem bleichen Geſicht, und eine fieberhafte Angſt glühte in ihnen. Trotzdem ſie ſich mit beiden Händen auf die Tiſchplatte ſtützte, ſah man, wie ihr Körper zitterte. „Antag „Kein Wort, Harto“, ſtieß ſie mit trocke⸗ ner Kehle hervor,„ich bin nicht zu ſprechen!“ „Anita“ f i „Ich bin nicht zu ſprechen“, ſagte ſie noch einmal, und jetzt kam der Zorn über ſie, und giſch auf.„Mit Eberhardt von Drewensberg habe ich überhaupt nichts mehr zu ſchaffen, ſondern allein noch mit ſeinem Valer. Ich habe ihm mein Haus verboten, und er wagt es doch wiederzukommen“. Der alte Harkkopf zuckte mutlos die Schultern. ich es— Heinz von Drewensberg hat der binnen, Seh muß wü eie Sie, ch fürch mit ihm die alte Kraft. Sie richtete ſich ener⸗ 155 1 habe die heutige 1 verteidigen, ohne ſpäter Schatzwechſel des Rei nehmen zu dürfen. Der Helfferichſche Plan iſt hier alſo verbunden mit dem Plan des Stinnes⸗Kreiſes, der vom Generaldirektor des Stinnes⸗Konzern, Friedrich Min oux, aus⸗ gearbeitet iſt. Dieſer war bisher in ſeinen engeren Kreiſen mit einem militäriſchen Aus⸗ druck als„die große Steuerabwehrkanone“ bekannt. Unter dem Pſeudonym Friedrich Pilot hat er eine Broſchüre„Deutſchlands Not und Errettung“ geſchrieben, in der er gewiſſermaßen als der Pilot des ſtrandenden Reichsſchiffes den Weg durch die Klippen des Unterganges über den Abbau der Zwangs⸗ wirtſchaft, die Verminderung des Beamten tums und die Aufgabe des Achtſtundentages der Arbeiter zu Gunſten einer größeren Ar⸗ beitsintenſität weiſt. Der Grundgedanke ſei⸗ ner Broſchüre iſt der, daß die deutſche Finanz⸗ reform den Widerſtand im Ruhrgebiet ver⸗ ſtärken ſoll. Wie ſtark die induſtriellen Preſſe⸗ organe von einander abweichen, bezeugt je⸗ doch, daß im Gegenſatz zum Lokalanzeiger (Konzern Hugenberg), der das Helfferichſche Projekt bereits triumphieren läßt, die Deutſche Allgemeine Zeitung(Konzern Stinnes) er⸗ klärt, daß nur das Schema des Helfferichſchen Projektes angenommen würde, die Hauptſache jedoch, die Roggennote, zu Gunſten der von der Induſtrie befürworteten Goldnote ausceſchloſſen wird. a 1 Die praktiſche Durchführung der neuen Währung ſcheint nach dem Berliner Tageblatt in folgender Weiſe gedacht zu ſein: Land⸗ wirtſchaft und Induſtrie nehmen Verpflichtungen auf ſich in Form von Hypotheken und Obligatio⸗ nen. Dieſe werden der neuen Währungs⸗ bank übertragen, die gleichzeitig einen Grundſtock an ausländiſchen Deviſen, Goldmünzen und Juwelen durch Ablieferung aus privatem Beſitz erhalten ſoll. Auf dieſer Grundlage gibt die Bank Rentenbriefe aus, Die Rentenbriefe werden der Währungsbank als die eigentliche Grundlage für die Ausgabe des neuen Geldes dienen. Es handelt ſich alſo um Goldnoten, die auf eine gewiſſe Menge in Feingeld lauten. Der Reichsver⸗ waltung wird von dem neuen Geld ein einmaliger Kredit zur Verfügung geſtellt. Auch einen be⸗ ſonderen Namen will man für das neue Geld wählen, um es von der, verſtorbenen Mark. gründlich zu unterſcheiden. Man will eventuell das alte deuiſche Wort„Taler“ wieder aufleben laſſen. Die endgültige Entſcheidung über die neue deutſche Währung wird noch in dieſer Woche fallen, die auch auf anderem Gebiet, an der Ruhr, Entſcheidungen bringen ſoll. Die Goldanleihe als Zahlungsmittel. Getreide gegen Goldanleihe. Berlin, 8. Sept. Um der Reichsge⸗ treideſtelle die baldige Beſchaffung er⸗ heblicher Mengen Brotgetreide aus dem Inlande zu ſichern und den Landwirten die Möglichkeit zu geben, ihr Getreide in wertbeſtändige Zahlungsmittel einzutauſchen hat der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft im Einvernehmen mit dem Reichsniniſter der Finanzen die Reichsge⸗ treideſtelle ermächtigt, Brotgetreide, das ihr noch im Laufe des Septembers ange— liefert wird, mit Goldanleihe zu zah— len. Damit ferner der Landwirt in der Lage iſt, die von ihm nach dem Geſetz über die Be— ſteuerung der Betriebe vom 11. Auguſt 1923 in Gold zu leiſtende Landabgabe gewiſſer⸗ maßen mit ſeinem Getreide zu bezahlen, ſind die Finanzkaſſen gleichzeitig angewieſen wor⸗ den, dieſe Goldanleiheſtücke zur Tilgung der Landabgabe als Zahlung in Gold im Sinne des genannten Geſetzes zum Nenn⸗ wert anzunehmen. Zu dieſem Zweck werden die von der Reichsgetreideſtelle gegebenen Goldanleiheſtücke mit einem Be⸗ gleitſchreiben verſehen, das einen entſprechen⸗ den Vermerk für die Finanzkaſſen enthält. Der Landwirt hat daher die Wahl, Goldanleiheſtücke zur Tilgung der Landabgabe oder in anderer Weiſe verwenden will. Es darf erwartet werden, daß die Landwirte ſo⸗ wohl im eigenen Intereſſe, als auch im In⸗ tereſſe der unbedingt erforderlichen Beſchaf⸗ fung einer ausreichenden Getreidereſerve durch die öffentliche Hand von der ihnen ge⸗ botenen Möglichkeit in umfaſſendem Maße Gebrauch machen. Moskau, 9. Sept. Der ehemalige deutſche Reichskanzler Wirth und Abg. Haas ſind wieder nach Berlin abgereiſt. Rhein und Ruhr. „Düſſeldorf, 8. Sept. Der zwanzigjährige Student Raabe, der in einer Jägerabteilung, die vor dem Stahlhof in Düſſeldorf Poſten ſtand, eine Handgranate geworfen hatte, wurde vom Kriegsgericht in Düſſeldorf zum Tode verurteilt. Raabe geſtand die Tat ein. n Alkoholismus, den pen wollen. D! abakmißbrauch 9055 Die Ruhrbeſetzung ſehe an, für die es keine Ent in Zahlung ob er Revision gegen das Todesurteil. Düſſeldorf, 8. Sept. viſion eingelegt. Ein Kongreß rheiniſcher Sonderbſindler. Paris, 9. Sept. tige Beſchlüſſe gefaßt werden ſollen. großer Befriedigung, daß die wirtſchaftliche einſt den Namen„das Kabinett Selbſtmordes“ erhalten werde. Konflikt mit England ſich ausſetzen wolle. Huffaſſen. Begeichnende Vorgänge am Deviſenmarkt. Berlin, 7. Sept. Deviſen⸗ wie am Effektenmarkt in der Infla ihre Einwirkung ſowohl auf den Deviſenmarkt Börſe ausübte, ſo heute erbracht. ö ö tion zu ſehen war, die über das Rheinland 1 1 wie auf die wäre dieſer Millionen Mark. Zuſammenhang mit einer Newyork. 0 dieſer Rückgang hätte eintreten können, zuſammen. licher Verſpätung hier eingehen.“ „Berliner Nervenkriſen und Berliner Deviſenkriſen“. titelten Leitartikel der Voſſiſchen Donnerstag morgen aus. Berliner Deviſenkriſen zu ſchaffen Zuſtände geſchaffen worden ſind, die ſich in den nächſten Tagen in den ſchwerſten Kracherſcheinun— gen auslöſen werden, mäſten ſich im Weſten ge⸗ wiſſe Perſonenkreiſe unter dem Schutz des Privi⸗ legs der Steuerbefreiung an immer neu gekauften Depſſen, die ſie mit zuſammen— hamſtern, die ungehemmt von Berlin nach det Ruhr fließen. Auch an der geſtrigen Börſe iſt wie— der ein Berliner Bankhaus der größte Deviſen— käufer geweſen, deſſen Zuſammenhang mit einem bekanten Kölner Bankier männiglich bekannt iſt. Unter dem Deckmantel der Kontrolloſigkeit Abgabe von Ruhrgeldern bilden ſich im Gebiet Zuſtände beraus, deren Vertuchung den Milliarden rung unverzüglich ein Ende machen. Ausland. Das Erdbebenunglück in Japan. Das Geſchick der Deutſchen. Waſhington, 9. Sept. Die japaniſche Bot, ſchaft erhielt ein Telegramm aus Tokio worin mitgeteilt wird, daß ſämtliche Mit glieder der deutſchen Botſchaft in Tokio nebſt ihren Familienangehöriger wohlbehalten ſind. Ein Teil Botſchaftsgebändes iſt zerſtört Ein vom Botſchafter Dr. Solf in Berlin ein— getroffenes Telegramm beſtätigt, daß er, ſeine 1 9095 und das geſamte Perſonal gerettet nd. Der deutſche Generalkonſul in No⸗ kohama, der von dem Erdbeben nicht be⸗ troffen wurde, meldet, daß der Kanzler des Konſulats Maerkl und acht Japaner un⸗ ter den Trümmern des Konſulats be⸗ graben ſind; auch das ee gelegene Wohnhaus dez eralkonſuls iſſ t an, Wie er die ſelege Der Verteidiger des Studenten Raabe hat gegen das Todes ur⸗ teil des franzöſiſchen Kriegsgerichts Re— Verſchiedene Morgenblätter melden aus Mainz: Heute vormittag 11 Uhr findet in Bonn ein Kongreß der rheiniſchen Sonderbündler ſtatt, wobei wie erwartet, wich⸗ Mit welchen weitgehenden Hoffnungen man ſich in Frankreich trägt, geht aus einer Aeußerung des franzöſiſchen ſchwerinduſtriellen Organs„Journse Induſtrielle“ hervor; dieſes Blatt konſtatiert mit und finanzielle Zerrüttung den Separatismus im Rheinland Rieſenfortſchritte machen laſſe. Die⸗ ſer Erfolg ſei weit weniger der franzöſiſchen Poli⸗ tik als vielmehr dem finanziellen Wahnwitz des Kabinetts Cuno zu danken, das von der Geſchichte g des nationalen Da die Rettungs⸗ aktion, die das Kabinett Streſemann eingeleitet habe, keinerlei Ausſicht auf Erfolg habe, ſo würde das Rheinland unfehlbar und ſchneller als man vielleicht erwartet, Frankreich in die Arme fallen. Das Blatt richtet an die Regierung die Mahnung, rochtzeitig alle Vorbereitungen für dieſen Augen⸗ blick zu treffen, wenn ſie nicht große Schwierig- keiten aller Art und insbeſondere einem neuen Die manche Geldladpatrlolen den Rubrlamp Wenn es noch eines Beweiſes bedurfte, daß die Triebkraft der Hauſſe ſowohl am internationalen Berliner Nachweis Der Dollar erfuhr in den Nachmittagsſtun⸗ den eine erhebliche Abſchwächung bis auf ca. 45 Dieſe Abſchwächung ſtand im erheblichen Beſſe⸗ rung der Mark im Auslande, vor allem in Immerhin erſcheint es zweifelhaft, ob wenn nicht oleichzeitig eine bemerkbare Verſteifung am deutſchen Geldmarkte eingetreten wäre, und gerade dieſe Erſcheinung hängt eng mit der Inflation Der weſentlichſte Grund iſt zweifellos darin zu ſehen, daß die Reichsbanküberweiſungen aus Rheinland und Weſtfalen mit außerordent⸗ 1 4 Ueber dieſelben Vorgänge, die obiger Meldung, zugrundeliegen, ſpricht ſich Georg Bernhard mit dankenswertem Mut in einem„Schluß!“ be⸗ Zeitung vom Georg Bernhard erklärt, es müſſe endlich einmal geſagt werden, daß es an der Ruhr neben den Maſſen, die kämpfen und leiden, doch auch nimmer“ ſatte Ruhrgewinnler gibt, die von Berliner Nervenkriſen ſprechen, wo ſie eifrig am Werke ſind, Während durch die ungeheure Inflationswelle der letzten Monate der beſetzten ein Verbrechen wäre. Dieſem Zuſtand muß die Regie⸗ des autmann, a Je ſt f 5 a ſen. Die stellungen über weiteren Deutſchen ſind außer⸗ Schicksal der in To Aus Nah und Fer 4. O Rheinhauſen(A. Bruchſal). Beim Seite wurde der als Paſſagier auf der Fähre befindliche Lagerhalter Lang aus Bayern von einem einfahrenden Fuhrwerk und von der Deichſel aus der Fähre in den Rhein geſchleudert. Der Verunglückte konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Gaggenau.(Neue Murgbrücke.) Am letzten Donnerstag wurde die neue Murg⸗ brücke dem allgemeinen Verkehr und für Laſt⸗ fuhrwerke jeder Art übergeben. Die Brücke iſt in Eiſenbeton ausgeführt und konnte in⸗ ſolge der günſtigen Witterung in einer ver⸗ hältnismäßig kurzen Zeit fertiggeſtellt wer⸗ den. Die Geſamtkoſten belaufen ſich auf rund eine Milliarde Mark. Mannheim.(Ein Invalide), der auf einer der Hauptſtraßen bettelte, erhielt von einer Frau einen Hundertmarkſchein. Er nahm den Schein und zerriß ihn. Bei der Feſtnahme des Bettlers wurde feſtgeſtellt, daf dieſer einen Betrag von über 15 Millionen Mark bei ſich hatte, der zweifellos vom Bet— teln herrühren dürfte. Mannheim, 7. Sept. Die Franzoſen haben heute ein Lager der Mannesmann-Röhren⸗ werke im Induſtriehafengebiet beſchlagnahmt, U Pforzheim.(In nicht acht Minu⸗ ten vier Millionen.) Dem„Pforz⸗ heimer Anzeiger“ teilt ein Leſer ſeine Beob⸗ achtungen an einer Bahnunterführung mit, wo ein alter Mann Schuhneſtel feil hielt. Alsbald trat eine junge Frau hinzu und ſchenkte dem Haußierer einen Kaſſenſchein über eine Million. Gleich darauf trat ein Stift heran, der einen 50 000 Markſchein in die Hand des Alten legte. Andere gaben 25 000, 30 000, 100 000 Mark, ſodaß in ca. acht Minuten ungefähr 4 Millionen beiſam⸗ men waren. 1 + Triberg.(50 Jahre Schwarz⸗ waldbahn.) Anläßlich des in den No— vember fallenden 50jährigen Beſtehens der Schwarzwaldbahn wird an dem ſchlichten Denkmal des Erbauers der Bahn, Gerwig eine Gedenkteier abgehalten werden. Sie ſoll in einer Kranzniederlegung mit Anſprachen, Muſik⸗ und Geſangsvorträgen am Denkmal beſtehen. Am Abend des Tags der Gedenk⸗ feier, die am 16. September ſtattfinden ſoll, iſt eine Beleuchtung des Triberger Waſſerfalls geplant. f T Burkheim(Breiſach).(Beim Bre⸗ chen von Zwetſchgen) ſtürzte Altrat— ſchreiber Schreiber ab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. Freiburg.(Internationale ka⸗ tholiſche Kreiſe) haben unter dem Namen„Unia catholica“ eine internationale katholiſche Hilfsgeſellſchaft errichtet, um junge Katholiken während ihrer Ausbildungszeit finanzielle Hilfe leiſten zu können. Zum Ge⸗ neralſekretär wurde ſtud. jur. Otto Elſäſſer beruſen. Villingen.(Die kommuniſti⸗ chen Tauſendmarkſcheine.) Wie 5 ö 1 das„Vill. Volksblatt“ in Erfahrung bringt, die Staatsanwaltſchaft Konſtanz gegen die Verſertiger und Verbreiter der in Villin⸗ gen vertriebenen„kommuniſtiſchen Tauſend— markſcheine“ auf Grund des Geſetzes zum Schute der Republik, des Münzgeſetzes und des Geſetzes zur Bekämpfung des Wuchers ein Strafverſahren eingeleitet. )( Badenweiler.(Nobel.) Eine Auslän⸗ derin, die in einer hieſigen Penſion wohnte, verlor vor einigen Tagen einen 100-Franken⸗ ſchein. Ein Dienſtmädchen, das den Schein fand und der Verliererin überbrachte, erhielt eine Belohnung von ſage und ſchreibe 2 Mk. * Lörrach.(Die billige Schweiz.) Durch die Entwertung der Mark und die un⸗ geheure Preisſteigerung der Lebensmittel und dadurch, daß die Bedarfsartikel in Deutſch⸗ land zu einem ſehr großen Teil bereits über Weltmarktpreiſe notieren, haben ſich die Ver⸗ hältniſſe im Grenzgebiet ſehr geändert. Wäh⸗ rend noch vor kurzem die Schweizer in das Badiſche kamen, um ſich für wenig Geld einen vergnügten Tag zu machen und in den Lä⸗ den noch das eine oder andere einzukaufen, gehen jetzt wieder die Badenzer über die Sperre, um in der Schweiz Brot, Mehl, Fett und auch Kleider zu kaufen. Die Lebensmittel ſind in der Schweiz nicht teurer wie in Dieutſchland und dazu qualitativ beſſer. Tex⸗ tilien ſind zum Teil weſentlich billige. ren.(Des gefeſſelte Mädchen In einem Dorf in der Nähe von Raa bis merkten, wie die„Neue Freie Preſſe“ ber“ tet, Gendarmen, daß ein 25 Jahre al ö Mädchen namens 1055 auf der Gaſſe in Ket g 3 534 174 ten ging. Mädchen trug an den Füße eine Eiſentette mit emen S hen konnte. dendarm 0 1 ite. Die Gendarm hen, und es 76 au 190 ordentlich ſchwer und zeitraubend. Es iſt abe! ö kaum 1 befürchten, daß noch mehr Deutſche io und Yokohama umgekommen ſind. Verladen der Fähre) auf bayeriſcher angefahren n. weil das Mädchen aus dem Hause flüchtet und ſich durch Diebſtähle abhalten habe. Er habe immer für die Schäden auf⸗ kommen müſſen, und ſich nicht anders zu hel ſen gewußt, als ſeiner Tochter auf ſolche Weiſe die Bewegungsfreiheit zu nehmen. N et, r 1 e Aus der kathol. Welt. 1 Ein füddeutſcher Kardinal als 7 0 0 Hegat. Kardinal Franz Ehrle iſt vom Vater als ſein Legat a latere für die Jahrhundert“ feier des hl. Kolumban ernannt worden, die vom J. bis 3. September in Bobhio unter großer Betei, ligung der Gläubigen ſtattgefunden hat. Se. Emi⸗ nenz hat ſich in Begleitung des päpſtlichen Zere⸗ moniars Mſgr. Calderari zu den Feſtlichkeiten be⸗ geben. 1% f ö vVermiſchtes. Was iſt los? Staaten ſind geldlos, Schulden zahllos, Die Steuern endlos, Die Regierung ratlos; Die Politik iſt ziellos, Die Verwirrung maßlos; Die Entente iſt herzlos, Die Bedrückung ſchamlos; Die Deutſchen ſind rechtlos, Die Proteſte nutzlos; Die Verhandlungen ſind zwecklos, Die Geſetze fruchtlos; Die Aufklärung iſt hirnlos, Die Sitten zügellos; Die Sparſamkkeit iſt ſinnlos, Die Teuerung namenlos; Die Gewinnſucht iſt bodenlos, Der Schwindel grenzenlos; Die Zeiten ſind troſtlos, a a Ueberall iſt der Teufel los. N eee„ K. Mahlbacher. Inflationspſyche.— Nullenfimmel. Wie man aus Leipzig meldet, habe die ungeheure Entwertung der Mark, die den Millioneneſchein zum Kleingeld gemacht hat, eine neuartige Pſychoſe hervorgeru—⸗ fen. In eine ſächſiſche Irrenanſtalt wurden in den letzten Tagen einige Frauen eingelie⸗ fert, die unter dem täglich wachſenden Zah⸗ lenwirbel der Inflation ſeeliſch und geiſtig zuſammengebrochen ſind. Meiſt handelt es ſich um alte, alleinſtehende Frauen des kleinen Mittelſtandes, Witwen mit einer kärglichen Rente, die einen aufreibenden täglichen Kampf um den Biſſen Brot führen und ſich in den Millionenzahlen der Teuerung nicht mehr zurechtfinden. Bei einer der Frauen äußerte ſich die geiſtige Störung in unauf⸗ hörlichem Rechnen mit Nullen. **„ Turnen, Sport und Spiel. 8 g 1 Fußball. Bezirk„Württemberg Baden. Sportklub Stutt⸗ gart— FC. Freiburg 2:3; 1. FC. Pforzheim— Spv. 98 Feuerbach 2:0; VfR. Heibronn— FC. 5 Phönix Karlsruhe— Kickers Stutt⸗ a Mannheimer Fußballklub Viktoria— Spielver⸗ inigung Sandhofen 60. VfR. Mannheim— Fußballſ* 710(); Hertha— Spield. 97 4. fat Su Phönte Manheim 1 9 bach A A ee ne ee ee, Mitteldeutſchland. deutſchland 3:0. Von einem Bären zerfleiſcht. Das Prager„Pravo Lidu meldet aus Mar⸗ maros⸗Szigeth: Vor einigen Tagen ging die Witwe Seveska mit ihren neun⸗ und zehnjäh⸗ rigen Töchtern Anna und Marie aus der Ge⸗ meinde Torun, um ihren Sohn Janos, der auf der Gebirgsalpe Vieh weidet, zu beſuchen. Sie nahmen nur langſtielige Holzhacken als Waf⸗ fen mit, wie es in dieſer Gegend üblich iſt. In einer Höhe von ungefähr 1200 Meter raſtete die Frau, während die zwei Mädchen im Walde Schwarzbeeren ſuchten. Plötzlich vernahmen die Kinder Hilferufe ihrer Mutter und als ſie ſich der Lichtung näberten, ſahen ſie ein furchtbares Schauſpiel. Die Mutter kämpfte mit einem großen Bären, dem ſie einige Schläge mit der Hacke verſetzte. Als die Mutter die herannahen⸗ den Kinder ſah, rief ſie ihnen zu, ſie mögen auf einen Baum flüchten. Von dort aus ſahen die Mädchen, wie ihre Mutter, von Kräften ver⸗ laſſen, von der Beſtie zerfleiſcht wurde. Erſt am nächſten Tage getrauten ſich die Kinder von dem Baum herunterzuſteigen und flohen in das Tal, wo ſie die Gemeinde alarmierten. Einer mit Gewehren ausgerüſteten Expedition gelang es, am zweiten Tage zwei große Bären zu er⸗ gegen. Letzte Nachrichten. Dringende Forderungen der Gewerkſchaften. Berlin, 8. Sept. Der Ausſchuß des All⸗ emeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes hat i ſeinen geſtrigen Beratungen, an denen auch Vertreter der Wirtſchaft teilnahmen, in einer beſonderen Entſchließung folgende dringliche Forderungen erhoben: Die Die Mitteldeutſchland— Weſt⸗ ebracht war, daß ſie nur e e 15 Währs gen: 1. Sofortige Einführung einer neuen 1.— W 910 in 7 0 und 995 olchen r. ungen, daß das neue Z wel daß Lerte 8 da We