der ka rd atholiſchen Ge 17. Sonntag nach Pfiugſten. Feſt der ſteben Schmerzen Mariä) ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 5 ½8 Uhr 2 hl. Meſſe. ½10 Hochamt mit Predigt. 10 Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder ⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Salr. Bruderſchaftsandacht; darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. Gemeinde Viernhein Engl. Fräulei ienstag und den Barmh. Schweſtern um 6 U beſtlmmt. Apoſtolat und gem. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Die Collekte iſt für afrikanlſche Miſfton — Nächſten Sonntag iſt Männer⸗ hl. Kommunkon für die Schüler der H. H. Lehrer Kalt und Stockert. Betr.: Zutkerverſorgung. mußte wegen finanziellen wierigkeiten mit Kirchl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Sonntag, den 16. September 1923. werden. Für den Monat Juli kommt noch ein Pfund Zucker auf den Kopf der Bevölkerung Das bisherige een ge ür Zucker 5 Wirkung vom 1. Auguſt 1923 aufgegeben Bürger meiſter Jamber th. Bekanntmachung. 0 Betreffend: Brot⸗ u. Mehlpreiſe ab 17. Sept. 1923 Infolge weiterer Erhöhung des Abgabepreiſes für Getreide und Mehl durch dle Reichsgetreide⸗ ſtelle Berlin, Steigerung der Mahllöhne, Arbeits⸗ Biernheimer Nachrichten „Viernheimer Anzeiger“ erſcheint Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Vereins⸗Anzeige „ Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Petit⸗ Zeile 800000 Mk. für lokale, 1 500 000 M Der Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Dienstag, den 18. September 1923 0 ur Verteilung. Die Abgabe des Zuckers er⸗ Vorm. 85 Uhr: Chriſtenlehre. e Abgabe des 8 Vorm. 9½ Uhr: Gottesdlenſt. felgen 1 für die betreffende Woche 1 18 117 0 1 115 e u. Jung⸗ Von Auguſt ab haben die Bezugsberech⸗ ae gung n 9 tigten ihre Marken beim Kleinhändler abzu⸗ N 7 9. 1923 liefern. Dem Kleinhändler iſt es überlaſſen, Montag, den 17. September. von einem ihm genehmen Großhändler den Abends 8½ Uhr Uebungsſtunde des Kirchenchors. Zucker zu beziehen. 4 Uhr Versammlung der 3. Abt. der Jung⸗ frauen ⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Joh. Ohneck. Dienstag: 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A, für Kath. Helbig geb. Dietz. Mittwoch: ¼6 Uhr 3. S.⸗A. für J. Ohneck. wöchentlich dreimal; Dienstags, Donners⸗ ſags und Samstags.—Der Bezugspreis beträgt vom 14. bis 21. Sept. in Se löhne, und Kohlenpreiſe wurden auf Grund des 1 1 10 18 über 11 Regelung 25 Ver⸗ ehrs mit Getreide vom 4. Jul 1922, vom 5 i 17. September 1923 ab die Preiſe für Mehl eee eee und Markenbrot wle folgt feſtgeſetzt: Redaktion, Druck u. Verlag: Joh: Martin ) für 1 Laib 55 9 00 2 200000 a) für aib Brot v. gr. au 8 Fernſprecher Nr. 217 b für 1 Laib Brot v. 900 Sr. auf 1 100000* 107 1 80 für auswärtige.— Die Reklame⸗Zei 4 Million Mt. Bei öfteren Wieberholungen Rabatt.— Beilagen: 20 000 000 Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 86 40. Jahrg. . Poſtſchegkonte Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. r ernheim. ˖ Es kann in — Donnerstag: 8 Samstag: ⅝7 Uhr beſt. Amt für 7/8 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Helbig geb. Dietz. 3/7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Winkenbach geb. Adler und Valentin Thomas und Ehefrau Franziska geb. Keller. 7½8 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Mandel 17., Sohn Joſeph und Angeh. reitag: ¾7 Uhr beſt. E.⸗A für Gg. Rößling Ehefrau Kath. geb. Buſalt, Tochter Antonie und Angeh. ½8 Uhr beſt. G.⸗A. für die in Oppau ver⸗ unglückten Gg. Rößling, Adam Burkert, Jakob Helmig und Kaſpar Adler. T Krieger Gg. Bugert, Vater Leonhard, Onkel Georg und Angeh. 7/8 Uhr beſt. Amt für Nik, Werle 1., Ehefr. Eliſabeth geb. Stephan, Kinder u. Angeh. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Kommenden Dienstag, ochſe, ſowie ein den öffentlich verſteigert. Betr.: Beſteuerung der Betriebe; hier Abgab der landwirtſchaftlichen, forſtwirtſchaftlichen und gärtneriſchen Betriebe(Landabgabe). für die Land⸗ abgabe beträgt vom fünfzehnten bis acht⸗ einſchlleßlich 13 900 000 Mark[Dreizehn Millionen Der Goldberechnungsſatz zehnten September 1923 Neunhunderttauſend Markl. 5 vorm. 9 Uhr wird ein zuchtuntauchlicher, gutgemäſteter Faſel⸗ Ziegenbock an die Meiſtbieten⸗ Zukunft wohl nur dann ſei⸗ tens des Kleinhändlers eine Zuckerverforgung der Kundſchaft ſichergeſtellt werden, wenn ihm ſeitens der Bezugsberechtigten bei Ablieferung der Beſtellmarken auch eine Anzahlung auf den zu liefernden Zucker geleiſtet. Betr.: Ausgabe von Brotmarken Die Ausgabe der Brotmarken für die Zeit vom 17. September bis 14. Oktober e 1923 erfolgt am Montag, den 17. September im Rathaushofe. i Kinder erhalten die Brotmarken nachmit⸗ von 2—4 Uhr Die Brotmarken ſind unbedingt an dem genannten Tage abzuholen od. abholen zu laſſen Wer dies unterläßt, hat eine beſondere zur Gemeindekaſſe fließende Strafe zu bezahlen tags 2. Mehlpreiſe für den Verkauf durch den Mehlkleinverkäufer für 1300 Gramm Mehl(für eine Brotkarte) im Kleinverkauf 1 750000 Mk. 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunal⸗ verband an Bäcker und Händler ab⸗ gegebene Mehl für 100 kg(Durchſchnittspreis) brutto für netto ohne Sack: 113 000 000 Mark. Vorſtehende Preiſe gelten nur für das vom Kommunalverband gelieferte Mehl und das dar⸗ aus hergeſtellte Brot und Gebäck. Sie ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über Höchſtpreiſe. 8 Heppenheim, den 31. Auguſt 1923 Kommunalverband Heppenheim Pfeiffer Eee ee 8 88 8 8 9 Dunmlag, den 16. Ceptenber 1923 Abends 8 Uhr im„Freiſchütz“ Jinglings⸗sdalbät heim. S8 Nd 88 S„ 21 45 Soeſſt⸗ Zimmer Geth⸗Muſterienſpiel Aufgeführt durch Darmſtädtor Kräfte. 1 Million Mk. 500000„ 300000„ arten⸗ Vorverkauf: in der Buch⸗ handlung Schweikart und an 2. 7 NN „ der Abendkaſſe. Getränke werden keine verabreicht! E Redner: Herr Kaplan Landis Näheres im lokalen Tell! Um vollzähliges Erſcheinen 8 gebeten. Le. e gde de de, Je,,. De. Se e e 1 Dienstag. den 18. Septbr. abends 8 Uhr im„Freiſchütz“ Haupt⸗ Verſammlung des Jungmännerbundes. 8 Kaplan Lambert, Präſes. 2 8 7 7 Chaiſelongues ſolid, billig 90 5 25 2% Matrazen echtorel 225 . 5 Möbelhaus L Huplermaga, H 8. 70 7 9 5 An⸗ u. Verkauf! Mannheim. „ Brillanten Gold ⸗ und Silber⸗ waren, Trauringe aych mit Goldzugabe. Hoffmann Uhrmacher und Gold⸗ ſchmied, Mannheim F 2, 9a, Telef. 9237. Werkſtätte für ſämtl. Reparaturen. aus Mannheim. 25 wird dringend . d 2.8 88 S de 7 Ne Vorl. Zahlungen höfl. erbeten, für beſtellten Dünge Dee 8 78 8 5 2 8 855 . gefl. Beltritt. K Freiw. Feuerwehr Viernheim. 10 Wir geben hiermit Kenntnis von dem Ab- leben unſer. Kameraden Johann Ohneck. Beerdigung desſelben am Sonntag Nachm. 3 Uhr. Vollzählige Teilnahme der Kameraden wird erwartet.— Anzug 1. Garnitur. Sammelpunkt am Alexander. Das Kommando. Todes⸗Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe, unvergeßliche Frau, unſere treube⸗ ſorgte gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Kutharing Helbig . geb. Dietz nach kurzem, ſchweren Lelden, im Alter von 65 Jahren, geſtern Nacht 1 Uhr, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, ihrer im Gebete zu gedenken. Viernheim m Die tieftrauernd Hinterbliebenen: Familie Cornelius Helbig 1. Die Beerdigung findet morgen Sonntag vom Sterbehauſe a Nachm. nach der Andacht, Steinſtraße 11 aus, ſtatt. Aue dehrelb. Mason bebrauent oder nen In Kaufen gesuent. gell. Ollerten mt Pros eule dor Bensheim. — den 15. September 1923. preiswert vorrätig. tag erbeten. Waldſtr. 16. und Saatgut, entſpr. Bedingungen, auch baldmögl. lieferbar; Ebenſo bei den allen Intereſſenten nochmals zwecks beſſ. Bezug empfehle. Auch Futtermittel uſw. wieder Eolt. Ab⸗ oder Nachbeſtellungen ebenſo bis Mon⸗ Nik. Winkler 12. G. m. b. H. Telephon 23 Preiswert u. gut Aähaagagaaagaanaadudnnamnmaandudn nl muß eln Woſchmlittel lein. wenn es ſelnen Namen verdienen will. nter der Fulle der auf dem Mark befindlichen Waſchmittel oli es eins, das ſich in ſieigendem Maße der Bellebidel der 5 sl das unübertroffene 1 Ser Waſchmittel* uaaagadaaaanafhapuanamaqanawmnnmle Es verbindet Wltiſchaflichteit mit be- auemſter Anwendungsweiſe. durzes Kochen gldt bei ſchonendſier Be⸗ Dondtlung eine ſadelloſe Wäſche. Hausfrauen erfreut: Einmaliges Perſil 1 doll ſteis allein und obne Zulatz verwandt 1 werden und iſt am erglebigſten, wenn es in kaltem Waſſer aufgelöſt wrd. Ein Verſuch lohnt! 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S f em 1925 1 0 5 Gportverpinag Amel 09 Sportplatz hinterm Gaswerk. f den um die Liga enn 1. Mannſchaft er 2 geg. Grleshelm 7 a in Darmſtadt. Abfahrt 1146, 45 Mannſchaft geg. verſt.Erſatzliga Feudenheim in Blern⸗ 2. und 3. Mannſch. geg. 1. und 2. M. Leutershausen, dort 0 Viernhelm Vor⸗ ſpiel gegen Sandhofen, Anfang 2 Uhr. ſie rückſtändigen eee „Aroonlans“ 15. Sept. die „Manchuria!“ 22. Seht. „Finnland“.. 29. Sept. „Mongolia“/. 6. Okt. A wnite Star Une Bremen New Fork hüten. cc Inſerate und Notizen, für die jeweils erſcheinende Nummer beſtimmt ſind, müſſen ein Tag vorher in der Redaktion ſein, um ſo das Zuſammen⸗ kommen aller Arbeit am Drucktag zu ver⸗ Nur wird eine rechtzeitige [Herausgabe der Zei⸗ tung möglich ſein. Die Expedition des Viernh. Anz. een Lieferung nicht berückſichtigt werden können. Johann Adler 9. Telefon 39 Jakobſir. 10 FFC KKK Kaninchen⸗Zuchtverein P'heim. Heute Abend 8 ½ Uhr im Lokal außerordentliche Mitgl.⸗Verſammlung Betreffs: Fulterausgabe. Der 1. Vorſitzende: J. V.: Peter Berg. dann „Cano pie“ 28. Sept. „Pitishurgn“ 18. Okt. Hervorragende Einrichtung der Halüfe und 3. Klasse Vorzügliche Vernnlegung. Auskunft erteilt die Passage-Abt. der White Star Line American Line gl Aisterdamm 39 Hamburg 107 Veter fur d. Phil. Empfehle dle beſt⸗ bekannte Edelweiß Kindermilch ſowie prima kühſückstüſe, b menhert n finter Kaufe laufend jedes Quantum f Hart- und Weichholz und erbitte Angebote. ler 3. läſe. Der Nad auf die Das mönmine pr beer Denlſchen Jeukeumsparlel. Die Grundlage für unſere kommunalpoli⸗ tiſche Arbeit bilden die von der Zen trumspartei in der Reichs⸗ und Lan- despolitik vertretenen Grundſätze, deren Anwendung auch in der Gemein depolitik bei aller Rückſichtnahme auf die Beſonderheit der örtlichen Verhältniſſe wir als ſelbſtverſtändliche Pflicht jedes Zentrums⸗ anhängers betrachten. 5 Wir faſſen die Arbeit für die Gemeinde als unſere fittliche Pflicht und nicht aus⸗ schließlich als Wahrnehmung unſerer gemein⸗ debürgerlichen Rechte auf. Verfaſſung und Verwaltung der Gemeinde. 1. Die Zentrumspartei ſteht auf dem Bo⸗ den der demokratiſchen Gemeinde⸗ verfaſſung, die durch den Willen des Volkes im Wege der Landesgeſetzgebung feſt⸗ gelegt iſt. Gemeinde keine Standes⸗ und Beſitzvorrechte Ausübung des Gemeindebürgerrechtes; wir bekämpfen auf der anderen Seite jeden Ver⸗ ſuch, eine neue Klaſſenherrſchaft oder irgend eine neue Diktatur zu errichten. Eine dem Geſamtwohl bei gerechtem Intereſſen⸗ ausgleich dienende Führung der Gemeinde- geſchäfte ſichern zu helſen, betrachtet die Zen⸗ trumspartei als vornehmſte Pflicht. 2. Grundſätzlich erblicken wir in der Selbſt⸗ verwaltung eine wichtige Kraftquelle unſeres Staates. Daher fordern wir die Erweite— rung der Selbſtverwaltung in Gemeinde (Stadt, Landgemeinde) und Kommunalver⸗ band(Landbürgermeiſterei, Kreis), Landes⸗ und Reichsverwaltung. 3. Die Staatsaufſicht iſt auf das notwen⸗ digſte Mindeſtmaß unter ſorgfältigſter Ab- grenzung ihrer Befugniſſe zu beſchränken. Die Selbſtverwaltungsrechte ſind gegen willkür⸗ liche Eingriffe und Einſchränkungen zu ſichern. 4. In der vollen Auswertung der wei b⸗ lichen Mitarbeit in Geſetzgebung und Verwaltung der Gemeinde, vor allem in den Ausſchüſſen für Wohlfahrtspflege und Ju⸗ genderziehung, erblicken wir eine wertvolle Förderung des Gemeindelebens. 5. Die geſamte Verwaltung in Ge⸗ meinde und Gemeindeverband muß einfach und überſichtlich geſtaltet werden; die kom⸗ munalen Verwaltungsbezirke ſind nach enge⸗ ren Verkehrs⸗ und Wirtſchaftszuſammenhän⸗ gen abzurunden. f 6. Ein tüchtiges, berufsfreudiges und in ſeiner Lebenshaltung geſichertes Berufs⸗ beamtentum muß das Rückgrat der Ge⸗ meindeverwaltung bilden, die von ungeeig⸗ neten Kräften freizuhalten iſt. 7. Wir betrachten den feſten Zuſammen. ſchluß der Gemeindevertreter unſerer Partei zur Fraktion als Vorausſetzung für er⸗ folgreiche Arbeit in der Gemeinde; darüber hinaus erblicken wir in dem Zuſammenſchluß aller kommunalpolitiſch tätigen Parteiauge⸗ hörigen in der Kommunalpolitiſchen Ver⸗ einigung der Deutſchen Zentrumspartei und deren Unterverbänden eine unbedingte Not⸗ wendigkeit zur Herbeiführung eines planvol⸗ len, zielbewußten Zuſammenwirkens. 1 Finanz⸗ und Steuerpolitik. 1. Erſter Grundſatz der Finanzwirtſchaft muß die Deckung aller ordentlichen Aus⸗ gaben durch ordentliche Einnahmen ſein; auf allen Gebieten der Gemeindeverwaltung iſt 155 äußerſte Sparſamkeit geboten. zuwirken. 2. Angeſichts des gewaltigen Steuerbedarfs iſt mit beſonderem Nachdruck auf eine ge rechte Verteilung der Laſten hin⸗ An der Bildung der Steueraus⸗ e alle Volkskreiſe und Berufsſtände 1 e g a 0 ee iſt mit den ſchärfſten ul bekämpfen. Die Veranlagungs⸗ ſtimmun Wie im Staat, ſo kennen wir auch in der zeitgemäße Umgeſtaltung wuchs iſt hinzuwirken. technik iſt weiterzubilden, die Steuermoral durch Volksaufklärung und ſtaatsbürgerliche Erziehung zu heben. Auf den Familienſtand, beſonders auf die Kinderzahl, muß bei der Beſteue⸗ rung alle Rückſicht genommen werden. Un⸗ billige Härten ſind durch entſprechende Be⸗ gen zu verhüten. Auch die Ruhege⸗ haltsempfänger und Kleinrentner bedürfen bei der Beſteuerung weiteſtgehender Schon— ung. 4. Den Gemeinden ſind eigene Steuer— quellen zu erſchließen; dabei iſt das ſteuer⸗ liche Verhältnis von Gemeinde zu Staat und Reich neu zu ordnen. Wirtſchaftsordnung. 1. Die Wirtſchaftsordnung der Gemeinde von chriſtlich-ſozialem Geiſte und vom Gemeinſinn getragen ſein und das Geſamtwohl über den Vorteil des Einzelnen ſtellen. 2. Die Ueberführung eines privatwirt— ſchaftlichen Unternehmens in eine Form der Gemeinwirtſchaft(Kommunaliſie⸗ rung), darf nur dann erfolgen, wenn ſie und keinen Unterſchied des Geſchlechtes bei N dem Geſamtwohl dient und die Ertragsfähig— keit ſteigert. Enteignungen ſind nur gerechte Entſchädigung zuläſſig. 3. Für alle monopolartigen, entzogenen, dem gegen geſundem Wettbewerb öffentlichen Wohl dienenden Unternehmungen und Ein⸗ richtungen fordern wir den Gemeindebetrieb oder weitgehende Gemeindebeteiligung. 4. Anderſeits verlangen wir, daß entſpre⸗ chend ihrer volkswirtſchaftlichen Bedeutung die freie Unternehmungstätigkeit und die per⸗ ſönliche Erwerbsluſt durch gemeindlichen Wettbewerb nicht unnötig eingeſchränkt wer⸗ den. Die Erhaltung einer großen Anzahl leiſtungsfähiger ESigenbetr jebe iſt eine volkswirtſchaftliche Notwendigkeit. Der [Mittelſtandin Landwirtſchaft und Hand werk, Gewerbe und Handel iſt darum zu ſchützen und zu kräftigen. Vor allem iſt der genoſſenſchaftliche Zuſammenſchluß und jede Art von Selbſthilſe, ſoweit ſie mit dem Ge meinwohl verträglich iſt, zu unterſtützen. Für die nächſte Zukunft beanſprucht das Kredit weſen beſondere Pflege. Auf angemeſſene Be teiligung des Handwerks und Kleingewerbes an öffentlichen Arbeiten und Lieferungen, auf des Verdingungs weſens, Ausbau der Gewerbeförderung und erhöhte Fürſorge für den gewerblichen Nach Die landwirtſchaft liche Erzeugung iſt planmäßig zu heben. 5. Die Gemeindebetriebe ſollen wie in ſozialer, ſo auch in wirtſchaftlicher Hinſicht Muſterbetriebe ſein; ſie ſind nach kaufmän niſchen Grundſätzen zu führen. 6. Die Intereſſen der Erzeuger un f [Verbraucher ſind im Sinne ausgleichen der Gerechtigkeit abzuwägen und zu wahren Schiebertum und Preiswucher, Beſtechungs⸗ und Schmiergelderunweſen ſind rückſichtsloß zu bekämpfen. (Schluß folgt.) Rhein und Ruhr. Berlin, 15. Sept. Beamte der belgi⸗ ſchen Militärpolizei haben am 6. September bei der Reichsbanknebenſtelle in Jülich 18 984 750 000 Mark beſchlagnahmt. Bei der Nebenſtelle Homberg(Rhein) wurden am 7. September 610 000.000 Mark ohne Quittung fortgenommen. Außer den be⸗ reits gemeldeten Beſchlagnahmungen der Belgier am 3. September, die der Nichterneue⸗ ung des Abkommens mit den Banken un⸗ mittelbar folgten, wurden in der Reichsbank⸗ nebenſtelle in Neuß 63142 850 000. Mark in Reichsbanknoten und 1 301 295 000 Mark Notgeld aus dem Bezirk der belgiſchen Be⸗ ſatzungsarmee fortgenommen. a g Dortmund, 16. Sept. Geſtern mittag ver⸗ ſuchten drei⸗ bis pierkauſend Arbeiter in das Verwaltungsgebäude der Dortmu n der Union(Deutſch⸗Luxemburger) enz ur dringen, um die Auszahlung von Geldern muß auch in 1 ö 0 Deultſchland ſoll kapitulieren! Eine neue Predigt ber Unverfähnlchtel.— Bolncark berwift Deulſchlands gicherheils- und Garanitegngebole.— Wo bleibt die Antwort auf Sfteſemanus Angebole. Poincaré gegen die Kritik„gewiſſer Leute“. Paris, 16. Sept. Bei der Enthüllung des Kriegerdenkmals in Dun-ſur⸗Meuſe hielt Mi⸗ niſterpräſident Poincaré die erſte der für heute angekündigten beiden Reden Er führte aus:. Bei der Unterz ben ſich alle Alliierten geg ſprechen gegeben, und das beſiegte hat es beſchworen, brechen nicht unbeſtraft daß alle Schäden, die an Sachen durch den Einfall verurſacht wur repariert würden. Weil die Deutſche Verpflichtung verleugnet haben, und wir es nun für gut halten, ſie daran zu erinnern, kritiſieren und verdammen uns gewiſſe Leute. Warum, ſo fragen ſie, halten wir uns ſo ge nau an die Verträge? Alles, was dazu diente, Frankreich zu ruinieren, gehört der Vergan⸗ genheit an. Alles, was Deutſchland unter— nahm, um ſich ſeinen Verpflichtungen zu ent ziehen, wurde ebenfalls vergeſſen. Man will von unſeren Forderungen nicht mehr ſpre⸗ chen. Man hält es für übertrieben und er⸗ müdend, wenn wir die Notwendigkeit ſpüren, ichnung des Friedens ha— soi ti 7 2 F. 1 g das Ver⸗ 5 daß bleib Perſonen 470 511 raſch entſchäd'gt zu werden. Unſere Rechte ſind in den Verträgen nieder⸗ die unſere Alliierten unterzeichnet ha ben. Es würde keine Sicherheit in den Be ziehungen der Völker geben, wenn die abge ſchloſſenen Verträge verleugnet würden. Wenn man daran denkt, die Reparationskommiſſion bei Seite zu ſchieben, ſo geſchieht dies, weil man glaubt, daß ſie neuen Konzeſſionen we⸗ nig geneigt iſt. Aber dieſe neuen Konzeſſio⸗ nen würden den übernommenen Verpflich⸗ tungen zuwiderlaufen, und das genügt, damit wir uns dazu nicht hergeben. log Ele 1 Wir haben Pfänder in der Hand, die wir behalten wer⸗ den, bis wir unſere Befriedigung erzielt haben. Der wertloſe Garantiepakt. Paris, 16. Sept. In ſeiner heute abend in Briculles⸗ſur⸗Meuſe gehaltenen Rede ſprach Poincaré von der Reparationspflicht Deutſch⸗ lands, um in Verbindung damit die Frage der franzöſiſchen Sicherheit zu behandeln. Er ſagte u. a.: Wir müſſen alſo den Betrag unſerer Reparationen fordern und auch über die Auf⸗ rechterhaltung unſerer Sicherheit wachen. In beiden Fragen werden wir den Sperling in der Hand nicht um der Taube auf dem Dache willen aufgeben. Deutſchland, das heute in Maſſe Kanonen, Flugzeuge und Munition herſtellen kann, Deutſchland, das in einigen Jahren be⸗ waffnet und zur Revanche bereit wieder vor uns erſcheinen kann, Deutſchland, das den Verſuch macht, in der Welt unſere tapferen und treuen ſchwarzen Truppen zu dis kretitieren (). Deutſchland gibt uns heute Z ſicherungen mit Worten, die es für verlockend hält! Gewiſſe Publiziſten und Politiker haben den Gedanken eines„Rheinpakte 8“ aufge⸗ nommen in der Hoffnung, daß wir ihn anneh⸗ men. Ein Sonderpakt für die Rheingrenze würde eine große Ungelegenheit ſchaffen, denn wenn er ſich nicht auf die Grenzen der Tſchecho⸗ Slowakei und Polens bezieht, würde man Deutſchland im Oſten oder Süden mehr Frei⸗ heit laſſen, als im Weſten. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß Deutſchland, ſobald es einen mili⸗ täriſchen Heißhunger bekommen wird, ſeinen Angriff weit vom Rhein ab beginnen und ſich gegen uns wenden wird, wenn wir unſere Alli⸗ ierten ſchützen wollen. Ein Garantiepakt kan. für uns keinerlei praktiſchen Wert haben, wenn er im Falle eines Angriffes keine raſche und zu erzwingen, obwohl die Ptrettton und der Betriebsrat ſich zur Auszahlung auf Montag Keeinigt hatten. Die durch Steinwürfe ſchwer bedrohte Polizei mußte von der Waffe Ge⸗ brauch machen. Eine Perſon wurde getötet, d danach, ſie abzukürzen. an] wären wir gezwungen, vor Ablauf der ver⸗ ver⸗ wirkungsvolle militäriſche Sicherheit garantiert. Nein, ich danke! Man gedenkt uns mit dem Trugbild einer illuſoriſchen Garantie um die poſitive Garantie zu bringen. Es iſt wohl bekannt, ſämtliche Regierungen Frankreichs ſeit 1919 erklärt haben, dack die ‚ ike Rheinufer noch itten, da Deutſch⸗ eſtimmungen aus⸗ Man trachtet nichtsdeſtoweniger Wenn das gelänge, daß land keine von den Ve geführt hat. tragsmäßigen Friſten unſere Soldaten aus dem ihre] Glacis zurückzuführen, wo ſie Wache halten, um den Weltfrieden zu verteidigen, und der deutſche Militarismus wäre imſtande, in aller Ruhe neue Preſtige- und Eroberungskriege vorzube⸗ reiten. Das iſt ein Ziel, zu dem wir uns nicht hergeben werden. Poincars verſicherte, daß Frankreich die durch den Friedensvertrag ihm gewährten Sicherheiten feſthalten werde. Da ſie nicht ewig ſeien und da diejenigen, die Frankreich 1919 verſprochen wurden, ihm aber nicht geliefert worden wären, ſo werde es zu gegebener Zeit gern mit ſeinen Alliierten ſich bemühen, für die Zukunft andere ausfindig zu machen. Aber weder in dieſer Frage noch in der Reparationsfrage werde es ſich mit dem Schein begnügen. f ** Angeblicher Stillſtand der Ausſprache in Berlin. Paris, 16. Sept.„Petit Journal“ glaubt, verſichern zu können, daß die in der vergangenen Woche in Berlin zwif hen der Regierung und den diplomatiſchen Vertretern Frankreichs und Belgiens geführten Beſprech⸗ ungen bisher zu keinem poſitiven Ergebnis geführt hätten. Dieſe Ausſprache ſei außer⸗ dem ſeit einigen Tagen wieder völlig einge⸗ ſchlafen und die Beziehungen beſchränkten ſich wiederum auf die Erledigung der laufenden Angelegenheiten. 1 5 1 8 Das Die Haltung Belgiens. 14 Paris, 16. Sept. Ueber die Stellung der belgiſchen Regierung meldet der Brüſſeler Korreſpondent des„Temps“: Die belgiſche Regierung werde ſich ſtreng an die gemein⸗ ſam mit der franzöſiſchen Regierung gefaßten Beſchlüſſe halten und an der Aufgabe des paſ⸗ ſiven Widerſtandes als Vorbedingung für dieſe Aenderung der Situation feſthalten. Die deutſche Regierung müſſe durch die Aufgabe des Widerſtandes ſich erſt dazu bereitfinden, offiziell anzuerkennen, daß ſie die Partie ver⸗ loren habe. 5 ö val 3 Dag Ethebnis der Golbanlelbe. Bisheriges Zeichnungsergebnis 75 Million Goldmark.— Schluß am 18. 9h. Berlin, 15. Sept. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt das vorläufige Er⸗ gebnis der Zeichnung der wertbeſtändigen Reichsanleihe 75 Millionen Goldmark. ö Die Zeichnung der wertbeſtändigen An⸗ leihe wird am 18. d. Mts. mittags 1 Uhr ge⸗ ſchloſſen. Gleich nach Schluß der Zeichnung ſind die Anleiheſtücke im Börſenhandel zu kaufen. Der Kurs der Anleihe wird an allen Wo⸗ chenagen mit Ausnahme des Samstags no⸗ tiert. Dieſe Anleihe iſt dadurch im Gegenſatz zu den Dollarſchatzanweiſungen den Depiſen gleichgeſtellt. ö 1 Das Ergebnis der Zeichnungen wird ſich in den nächſten Tagen noch erhöhen. 1 mehrere verletzt. Ein Separatiſtenkongreß in Aachen. 1 Paris, 16. Sept. Havas kündigt in einer Mainzer Meldung einen großen 1 kongreß für 28. September Aachen an. 45 10 ſſchen des Valles Ein Holux 205 Millionen Murk! BVexlin, 14. Sept. In der vorgeſtrigen Sitzung des Wirtſchaftspolitiſchen und des Finanzpolitiſchen Ausſchuſſes des vorläufigen Reichspirtſchaftsrates wurde,(wie bereits mitgeteilt) mit 23 gegen 20 Stimmen die! Entſchließung des Währungsausſchuſſes über die Frage der Goldwährung in Verbindung mit der Errichtung einer Goldnotenbank an⸗ genommen. N Nach dem nun vorliegenden Bericht erklärte hmen nicht m gib überhaupt keine Rettung mehr. Reg der Induſtrie, der Landwirtſche jeſe Ueberzeugung in die Maſſen zu bringen und ihnen zu ſagen, daß es überhaupt nur auf dieſe Weiſe eine Hilfe gibt. 1 Man muß verſtehen lernen, daß eine an⸗ ſtändige und ehrliche Finanzgebarung allein der Weg iſt, der zum Ziele führt.(Lebhafte Zuſtimmung.) ö Wir kommen unter Umſtänden in eine ſehr Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding auf einige aus der Mitte des Reichswirt⸗ ſchaftsrates geſtellte Fragen u. a.:(wir geben nur einen gedrängten Auszug. Schr.) „Was die 0 70 Lebensmittelverſorgung anlangt, ſo kann ich mitteilen, daß bis zum 15. Oktober der Getreide⸗ reſp. Brot⸗ und Mehlbedarf ſichergeſtellt iſt. Ferner arbeitet die Reichsgetreideſtelle daran, Getreide zu⸗ nächſt aus der inländiſchen Ernte herauszu⸗ bringen. Die Reichsgetreideſtelle bezahlt mit Goldanleihe. Die Goldanleiheſtücke werden abgeſtempelt und können von den Landwir⸗ ten als Steuerzahlung auf die Landabgabe benutzt werden. Es ſei alſo hier ein wertbe⸗ ſtändiger Zahlungsmittelverkehr eingerichtet. Die Finanzlage iſt eine ſolche, daß wir andere Ausgaben als die zur Erhaltung des Reiches notwendigen nicht werden leiſten können. Die bedeutſam⸗ ſten Aufwendungen ſind die Ausgaben für die Ruhr. Dieſe Ausgaben ſind ganz außeror⸗ dentlich gewachſen. Es iſt nicht zuviel ge⸗ ſagt, wenn ich behaupte, daß ein großer Teil der Bevöllerung des Ruhrgebiets aus Reichsmitteln bezahlt wird und wir außerdem einen erheblichen „Teil des Betriebskapitals für die Auf⸗ rechterhaltung der mehr oder minder pro⸗ duktiven Arbeit dort unten zu leiſten haben. Das iſt der Zuſtand, den ich vorgefunden habe. Die Löſung des Ruhrkonflikts muß im Wege von beſchleunigt geführten Ver⸗ 25 handlungen geſucht werden. Zuſammenfaſſend will ich ſagen, daß finan⸗ ziell die Beſetzung und ihre Folgen auf lange Dauer von den Finanzen nicht ertragen wer⸗ den können. Mit demſelben Nachdruck aber muß ich erklären, daß 1 auch alle anderen Ausgaben bis auf das Maß, das für die unmittelbare Erhal⸗ tung des Reiches notwendig iſt, gedroſſelt werden müſſen. Es werden harte Maßnahmen ſein, aber ſie werden und müſſen durchgeſetzt werden. Es muß mit der ganzen Inflationswirtſchaft ge⸗ brochen werden. Einige Dinge ſind ſehr akut. Ich will an die finanziell unerträgliche und raſch zu beſeitigende Wirtſchaft mit den Bau⸗ zuſchüſſen erinnern.(Sehr richtig!) So zahlen wir in Wirklichkeit augenblick⸗ lich ſehr viele der Bauten, die im Deut⸗ ſchen Reich errichtet werden, zum großen Teil aus Reichsmitteln. Das iſt ein Betrag, der jetzt in die Billionen geht und für den Deckung nicht vorhanden iſt. Es muß endlich die Ueberzeugung in die Volksklaſſen hineingetragen werden, daß es keine ſchlimmere und keine ärgere Steuer gibt als die Inflationsſteuer.(Sehr richtig!) Demgegenüber iſt jede Steueranſpannung eine Wohltat, die man dem Volke erweiſt, iſt eine jede Ausgabenbeſchränkung auf die hinein. ſchwere Erwerbsloſigkeit Wenn man vom Finanzminiſter ver⸗ langt, daß er nur noch produktive Arbeits⸗ loſenfürſorge leiſtet, ſo muß man ſich auch darüber klar ſein, daß wirklich produktive Er⸗ werbsloſenfürſorge infolge der ſachlichen Koſten, die ſie erfordert, vielleicht das 8⸗ bis 10fache der bloßen Unterſtützung bedeutet. (Sehr richtigl) Wenn man ſolche Forderungen erhebt, dann muß man ſich auch auf der an⸗ deren Seite darüber klar ſein, daß es nicht angeht, die Erwerbsloſenfürſorge allein dem Reich aufzuhalſen, einem Reich, das nahezu zahlungsunfähig geworden iſt. Ich möchte von weiteren Problemen nicht ſprechen. Ich will nicht davon ſprechen, daß auch die Ausgabewirtſchaft in den Ländern und Kommunen nicht mehr ſo weitergehen kann. Das einzige Mittel, um hier eine Aenderung zu ſchaffen, beſteht darin, daß die Länder und Kommunen wieder die Verantwortung für ihre Ausgaben erhalten.(Sehr richtig) Das wird nur dan der Fall ſein, wenn ſie auch die Ver⸗ antwortung für die Steuern, alſo eigene Steuerquellen haben. Unſere Sorge iſt jetzt: Wie kommen wir über die nächſten Wochen hinweg? Wie ſichern wir das Volk, daß nicht ein Chaos eintritt? Wie ſichern wir die Exiſtenz des Reiches? Wenn man vielleicht auch pfychologiſch begrei⸗ fen kann, daß der Landwirt angeſichts der ſchwankenden Währung ſeine Erzeugniſſe zu⸗ rückhält— es iſt die denkbar größte Gefahr, die uns augenblicklich droht, wenn die Städte von Nahrungsmitteln entblößt ſind.(Sehr richtig!) Ich möchte die Vertreter der Landwirt⸗ ſchaft deshalb bitten, in ihren Kreiſen alles daran zu ſetzen, daß der Erntezufluß in die Städte erfolgt. Und noch ein anderes, das zu⸗ rückführt zu dem Thema der Währungsfrage. Es iſt ganz ſicher, daß Tendenzen zur An⸗ nahmeverweigerung der Papiermark be⸗ ſtehen. Man ſoll der Bevölkerung, ſtatt ihr fort⸗ während zu ſagen, jetzt kommt ein neues Zahlungsmittel, und das wird die Rettung bringen, ganz offen ſagen, daß auch das neue Zahlungsmittel allein nicht ſofort Rettung bringen kann, ſondern das dazu die anderen Maßnahmen notwendig ſind, von denen ich früher geſprochen habe. Es handelt ſich augenblicklich um die kri⸗ tiſchſte Periode, die ſeit Gründung des Reiches überhaupt da war, vielleicht um die kritiſchſte Periode, die in der Exiſtenz eines großen Vol⸗ kes je geweſen iſt. Von dieſem Bewußtſein muß man erfüllt ſein und man muß ſich klar ſein, daß jetzt keine Zeit zir irgend etwas an⸗ derem iſt, als dafür zu ſorgen, daß der Bür⸗ gerkrieg, daß das Chaos vermieden wird. Und dazu müſſen alle in dem Bewußt⸗ ſein beitragen, daß wenn das Reich zugrunde geht, es eine deutſche Wirtſchaft nicht mehr gibt. Auf der anderen Seite geſchieht alles, was menſchenmöglich iſt; denn das, was von uns verlangt wird, geht wirklich beinahe über Men⸗ Dauer ein Dienſt am Volke gegenüber dem Fortraſen i * 2 Wie wir vergeben unſern Schuldigen. f Noman von E. Krickeberg. 39 Nachdruck verboten. Brigitte ſuchte vergebens, Anita zur Wie⸗ deraufnahme der gemeinſamen Spaziergänge zu bewegen. Sie brauche nicht zu befürchten, ih⸗ ren Bruder Wolf zu treffen. Der habe einge⸗ ſehen, daß es beſſer ſei, er meide ihren Um⸗ gang. Und warum ſollten ſie zwei Frauen denn auf ihre Erholungsſpaziergänge verzich⸗ ten? „Ich muß die freie Zeit wahrnehmen, um neue Gieſangsſtücke einzuſtudieren und meine Garderobe für die arbeitsreiche Zeit des Win⸗ ters inſtand zu bringen“, ſagte Anita. Doch da ſie ihre Sachen immer in Ordnung hielt, gab es wenig zu tun für ſie, und ſie empfand auch geradezu einen Widerwillen, eine Hand für ſich zu rühren. Doch auch zu ſingen und zu ſpielen war ſie nicht fähig. Eine ſonder⸗ bare Ruheloſigkeit jagte ſie immer wieder em⸗ por zu zweckloſer Tätigkeit im Haushalt, oder ſie ſaß ſtundenlang vor ſich hinbrütend und den Stimmen der inneren Angſt lauſchend. Die mahnten und bohrten, wie es werden ſollte, und machten ihr bittere Vorwürfe über ihren Müßiggang. Sie ſchämte ſich, aber ſie beſaß nicht die Macht, ſich zu ändern. 70 ſchenkräfte hinaus— dieſe zwei Bedingungen siſt die Aufgabe aller Wirtſchaftskreiſe: der Gewerk⸗ Get Berlin, 1 ſchuß für ſchlagene und früher bereits mitgeteilte Ent⸗ ſchließung iſt wie folgt abgeändert worden⸗ f Der vorläufige Reichswirtſchaftsrat wolle beſchließen, der Reichsregierung nachſtehende Entſchließung zu übermitteln: ö Die Wiederherſtellung und Erhaltung eines wertbeſtändigen Zahlungsmittels, das die Bedürfniſſe von Staat und Wirt⸗ ſchaft befriedigt, iſt ohne Beſeitigung der Defizitwirtſchaft bei den öffentlichen Ge⸗ walten, die eine weitgehende Entlaſſung der dort Beſchäftigten zur Vorausſetzung hat, und ohne die Heranziehung aller Grade ihrer Leiſtungsfähigkeit zu höheren produktiven Arbeitsleiſtungen nicht mög⸗ lich. (Hoffentlich hat man hierbei nicht nur die Mehrarbeit der Arbeiterſchaft über den Rah⸗ men des Achtſtundentages im Auge, ſondern weit mehr den Arbeitszwang gewiſſer Kreiſe, die ſich ſonſt nur im Frack und Handſchuhen an der Börſe(wo's der Herr den Seinen im Schlafe gibt!) und ſonſtwo bewegen, wo man ohne viel körperlichen und geiſtigen Kraftauf⸗ wand durch ein wenig„Handel“ oder„Schie⸗ bung“ ein herrliches(arbeitsloſesl) Auskom⸗ men ſich ſichern kann.) Heichsbeſchlüſſe für eine produlttoe Etwerbstoſeufürſorge. 0 Berlin, 14. Sept. Mit der Frage der Erwerbsloſenfürſorge haben ſich die zuſtändigen Ausſchüſſe des Reichsrats in zwei Sitzungen beſchäftigt, an deren zweiter der Finanzminiſter ſelbſt teilgenommen hat. Zwiſchen den Ausſchußmitgliedern und der Reichsregierung ergab ſich Uebereinſtimmung darüber, daß gegen die Fortſetzung der Arbeitsloſenunterſtützung, die nur als vorübergehende Maßnahme gedacht war, große Bedenken finanzieller und politiſcher Art be⸗ ſtänden. N Die Zahl der Erwerbsloſen iſt von 185 000 am 1. Juli auf 300 000 am 1. September geſtiegen und evtl. ſteht noch eine ganz gewaltige Steige⸗ rung in Ausſicht. In Sachſen ſoll teilweiſe die Hälfte aller Betriebe ſtillgelegt werden. Auch die Höhe der Unterſtützungen iſt ent⸗ ſprechend der Geldentwertung ſtändig gewachſen. Die Geſamtausgaben des Reichs für die Erwerbs⸗ loſenfürſorge beliefen ſich in voriger Woche auf täglich zwei Billionen; in dieſer Woche ſind ſie bereits auf ſechs Billionen täglich geſtiegen. Wie lange dieſe Zahlungen in dieſer Weiſe möglich ſein werden, iſt nach der Meinung des Berichterſtatters im höchſten Maße zweifelhaft. Die politiſchen Bedenken ſind im weſentlichen darin zu ſehen, daß infolge der Unterſtützung die Arbeitsloſen ſich nicht energiſch genug um Ausfin⸗ digmachung einer neuen Arbeitsſtelle bemüht haben. Andererſeits ſind auch Mißbräuche vorge⸗ kommen. Schließlich haben radikale Elemente die Gelegenheit benutzt, wenn ſich bei den Melde- und Zahlſtellen die Erwerbsloſen in großen Mengen ſammeln, die Maſſen aufzuhetzen. a Nach längeren Beratungen haben die Ausſchüſſe ſich auf folgende Entſchließungen geeinigt: Die Reichsregierung zu erſuchen 1. Im Reichstag auf ſchleunige Verabſchiedung des Geſetzes über Arbeitsloſenverſicherung hin⸗ zuwirken, Eine produktive Arbeitsloſenfür⸗ ſorge ſchnell und nachdrücklich zu fordern und dabei der Förderung des Wohnungsbaues be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken, g. ausreichende Mittel zur Durchführung der pro⸗ duktiven Arbeitsloſenfürſorge zu ſtellen, Schichten des deutſchen Volles nach dem Die ſcharfen Maßnahmen, die von der Reichs⸗ regierung zur Erfaſſung der Deviſen in ihrer neueſten Verordnung getroffen worden ſind, finden ihren Grund und ihre Berechtigung in dem unbedingt notwendigen Kampf gegen den Währungszerfall. Es iſt heute eine Tatſache, die oſſenkundig iſt, 10 Deviſenbeſitz auch dort angehäuft zu werden pflegt, wo er für Wirt⸗ ſchaftszwecke nicht benötigt wird. f Hier greift die neue Verordnung ein, denn ſie wendet ſich an alle diejenigen Deviſenbeſitzer, die fremde Zahlungsmittel in der Hand halten, ohne daß eine Notwendigkeit aus Gründen der Produktion und der Wirtſchaft vorliegt. Dieſer Sinn, der den Maßnahmen gegeben iſt, ſchließt von vornherein aus, daß etwa der deutſchen Wirtſchaft Kräfte entzogen werden ſollen, die zur Fortführung der Produktion unbedingt er⸗ forderlich ſind. Es liegt in der Natur der neuen Maßnahmen, daß ſie ſich auf polizeiliche Ge⸗ waltmittel dort ſtützen müſſen, wo der Beſitz von Deviſen zum Verrat am Vaterland wird. Gewiß iſt es niemals ein Ideal, mit dem Poli⸗ zeiknüttel zu drohen; wo aber Vernunft und Einſicht verlagen und der beſſere Wille fehlt, muß die Härte des Geſetzes fühlbar werden. Die Notverordnung mag vor allem eine War⸗ nung ſein. Sie ſoll endlich einmal dem deut⸗ ſchen Volk den ganzen Ernſt der Lage vor Augen führen, in der wir uns befinden. Eine Menge von fremden Zahlungsmitteln lauſen heute im Volke um, die nur dem Zwetle der Eigenſiche⸗ rung dienen. Dieſe müſſen dem Staate zuge⸗ führt werden, in deſſen Hände ſie gehören. Denn wenn die Regierung ernſthaft darauf ausgeht, durch die beſchleunigte Einführung einer Feſt⸗ mark dem Volke Sicherungsmöglichketten auf reellem Wege zu geben, dann iſt es um ſo ehr loſer, gegen Volk und Vaterland ſich in fremde Zahlungsmittel zu retten, und das Gros des Volkes durch die Flucht aus der Mark in immer größere Verelendung und Verarmung hineinzuſtoßen. Wir haben noch das Vertrauen zum deutſchen Volk und damit die Ueberzeugung, daß Ehrge⸗ fühl und Gemeinſinn letzten Endes doch größer ſein werden als Egoismus und Gewinnſucht. Dort aber, wo ſich ſolche Einſicht durchaus nicht zeigen will, ſoll die ganze Schärfe des Ge⸗ ſetzes einſetzen. f Vielleicht wird der Reichskommiſſar auf Schwierigkeiten ſtoßen, die er nicht erwartet hat. Aber gerade dann wird man um ſo mehr von ihm die Feſtigkeit und Tatkraft verlangen, ſich ſelbſt durchzuſetzen und durchzugreifen. An⸗ Unterſtützung der öffentlichen Meinung wird es ihm in ſeinem Amt nicht fehlen. Denn ſchließ⸗ lich iſt der Kampf um die Erhaltung der deut⸗ ſchen Währung ein Kampf um Wohl und Wehe der Geſamtheit. In dieſem Kampfe können und werden wir beſtehen, wenn nicht nur dem Geſetz Durchführung ohne Anſehen von Namen, Rang oder Perſon verliehen wird, ſondern wenn man ſich im deutſchen Volke darauf beſinnt und deſſen bewußt iſt, daß es eine ſittliche Verpflichtung gegen Volk und Staat gibt.(K. V.) * Die Anmeldung der Edelmetalle. Die angekündigte Bekanntmachung des Kom⸗ miſſars für Deviſenerfaſſung über die Anmeldung der Edelmetalle liegt jetzt im Wortlaut vor: N Auf Grund der Verordnung des Reichspräſiden⸗ ten über Deviſenerfaſſung vom 7. September 1923 beſtimme ich: ö § 1. Der Eigentümer von Edelmetallen und deren Legierungen hat die am 12. Sept. 1923, vormittags 8 Uhr, a) im eigenen Gewahr⸗ ſam, b) in fremdem Gewahrſam(auch auf dem e er m Ar n chen? Man würde abwarten, bis die Zeit der Einſchulung Heinis gekommen ſei und dann zu Handlungen ſchreiten. Dann erſt würde der rechte Kampf für ſie beginnen— und ſie war jetzt ſchon ſo müde. Harto ſchüttelte den Kopf, wenn er Anita ſo energie- und intereſſelos ihren Tag durch⸗ leben ſah; wenn ſie oft ſo niedergedrückt war, daß ſelbſt Heini die Mutter nicht aufzuheitern vermochte, „Warum malen Sie nicht, wenn Sie nicht Luſt zum Spielen und Singen haben?“ mahnte er ſie. „Ich kann nicht!“ entgegnete ſie, und da⸗ bei blieb es, „Wir müſſen ihr wieder Arbeit ſchaffen, je mehr, deſto beſſer“, ſagte er zu Brigitte. „Sie iſt von Jugend auf an anſtrengendes Schaſſen gewöhnt und beſitzt vielzuviel Tätig⸗ keitsbdrang, um eine unfreiwillige Muße nicht eher als Straſe, denn als Glück zu empfinden.“ Aber als Brigitte eines Tages kam, um Anika im Namen der Gräfin Steinberg, ei⸗ ner Tante der Steltzes, eine Einladung zu ei⸗ nem Gartenfeſt zu überbringen, mit der ſpe⸗ ziellen Bitte, einige Lieder ſingen zu wollen, durchaus nicht mit Begeiſterung. „Es wird auf dem Feſt eine Ver follte man ſich die Mühe des Schreibens ma⸗ ergriff Anita dieſe Gelegonheit zur Betätigung Wohltätigkeit ſtellen“, ſchloß Brigitte, ihr Zö⸗ gern bemerkend. „Die Gräfin kennt mich ja gar nicht“, er⸗ widerte Anita.„Sie weiß nicht, ob ich ihr mit meinem Geſaug nicht das ganze Programm verderbe.“ „Sie kennt Sie durch Ihre Schülerin, die Baroneſſe Schölterlin. Außerdem genügt mei⸗ ner Tante meine Empfehlung. 5 „Dann baben Sie die Gräfin ſicher gebe⸗ ten, mich ſingen zu laſſeſi?“— Es klang ſehr mißtrauiſch, aber Brigitte erklärte mit voll⸗ kommener Ruhe, daß ihre Tante in großer Verlegenheit geweſen ſei, weil die meiſten der ihr bekannten Künſtler und Künſtlerinnen, die ſonſt auf ihren Feſten mitgewirkt hätten, ſchon abgereiſt wären. Da habe ſie Anitas Namen nur zu nennen brauchen. „Sie hat durch die Baroneſſe Schölterlin ſchon viel Gutes und Schönes von Ihnen ge⸗ hört, Anita. und ich habe ihr ausdrücklich ver⸗ ſprechen müſſen, daß Sie ſich als Gaſt der Gräfin für das ganze Feſt betrachten wollen und nicht etwa nur kommen, um zu ſingen.“ Anita dachte einen Augenblick nach:„Man wird für ein Sommerfeſt natürlich wünſchen, heitere Lieder vortrage, und daß ich leichte, das gelingt mir jetzt nicht“ rolchte ie Brigelte herzlich die Hand. „Es ir ſo undankbar von mir, nicht ſofort freudig zu⸗ zuſtimmen. Sie mühen ſich um mich, ich er⸗ kenne das aufrichttg an, aber es wird mtr ſchwer, von der mir liebgewordenen Gewohn⸗ heit des Alleinſein? zu laſſen und wieder un⸗ ter Menſchen zu gehen.— Doch ich will kon men.— Ich ſehe ja ein, daß es notwendi⸗ für mich iſt.“ Nachdem ſie ſich erſt einmal zu dem Emt⸗ ſchluſſe aufgerafft hatte, nahm er bei ihrer lebhaften Natur auch ſofort ihre Gedanken ge⸗ fangen. 5 Das Feſt ſollte bereits in eine Woche ſtalt⸗ ſinden, und ſie hatte vollauf zu ſchaffen, um ohne fremde Hilſe und mit möglichſt wenigen Unkoſten ein elegantes Kleid für den Zweck herzurichten. Denn ſie mußte durchales auftre⸗ ten, wie es der Witwe eines Drewensberg ge⸗ bührte, wenn ſie auch nur eine einfache Muſik⸗ lehrerin war. 5 e „Sie werden hoſſentlich nicht vollkommen ſchwarze Gewänder für den Feſttag wühlen“, ſagte Harto, als Ankto Wolken von ſchwarze Tüll ſich aufftapelte.„Sie verderb Leuten die Stimmung, wenn gen Sommertag unter ihre Geflalten wie ei nne Nacht hinein arbeiten, um es zu ſcha en. Hart⸗ kopf ließ ſie füll gewähren. Sie ſah trotz der din, und freue ſich, nun endlich auch deſſen 8 5 5 zum 2 September 9 r Anmeldepflicht unterliegen alle Edelmetalle(Silber, Gold, Platin und Pla⸗ kin⸗Metalle) und deren Legierungen in Form von Münzen ſowie Rohmetalle in jeder Form, Halbfabrikate(Drähte, Bleche, Stangen, Röhren), ferner Bruch und Abfälle. Nicht anzumelden find Gegenſtände aus Gold⸗ und Silber⸗Double. 83. Zur Anmeldung ſind die natürlichen und die juriſtiſchen Peyſonen verpflichtet. 8 4. Die Anmeldungen ſind an die örtlich zu⸗ ſtändigen Handelskammern zu richten. 8 5. Die Anmeldungen werden von den Han⸗ delskammern umgehend der Au ßen handels ſtelle für Metallwirtſchaft, Berlin, W. 35, Potsdamerſtraße 122, zugeleitet. § 6. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften der§8 1—4 dieſer Bekanntmachung unterliegen den Strafbeſtimmungen. Berlin, den 11. September 1923. Der Kommiſſar für Deviſenerfaſſung. gez. Fellinger. Ergänzend wird noch mitgeteilt, daß Fertig⸗ waren aus den genannten Edelmetallen ſowohl im Privat⸗ wie im Händlerbeſitz(Familienſilber uſw.) der Anmeldepflicht nicht unterliegen. Aus dem Reich. Eine Warnung des Deviſenkommiſſars. Berlin, 15. Sept. Dem Kommiſſar für Deviſenerfaſſung iſt bekannt geworden, daß die Angeſtellten von Banken mit Duldung ihrer Bankleitungen oder ohne de⸗ ren Wiſſen in der Weiſe ausländiſche Zahlungsmittelerwerben, daß ſie die ausländiſchen Zahlungsmittel den verkau⸗ fenden Kunden abnehmen, ohne daß die Bank ſelbſt von der Kaufgelegenheit macht. Bei dem Erwerb dieſer ausländiſchen 14%“ Zahlungsmittel werden die Vorſchriften der Deviſengeſetzgebung außer Acht gelaſſen. Der Deviſenkommiſſar ſieht ſich veranlaßt vor Sollten ſo haben ſolchen Mißbräuchen zu warnen. ſolche Verſtöße feſtgeſtellt werden, der Käufer und der Verkäufer eine Beſtra-⸗ fung zu gewärtigen; außerdem wird der De— viſenkommiſſar in dieſen Fällen von dem ihm zuſtehenden Recht der Entziehung der Devi— ſenhandelsbefſugnis gegenüber den betreffen⸗ den Banken Gebrauch machen. I Zur Anmeldung der Edelmetalle beſtimmt der Deviſenkommiſſar in Ergänzung ſeiner Bekanntmachung vom 11, September 1922 betreffend die Anmeldung von Edelmetallen wie folgt: J. 1. Der Anmeldepflicht unterliegen bis auf weiteres nicht: Gold oder Platin und deren Le⸗ gierungen, ſofern ihr Geſamtwert den Betrag von 60 Goldmark nicht überſteigt. Legierungen, ſofern der Geſamtwert den Betrag von 100 Goldmark nicht überſteigt. § 2. Der Anmeldepflicht unterliegen nicht Gold⸗ oder Silbermünzen, die aus einem beſonderen Anlaß geprägt worden ſind(Denkmünzen) und Münzen von beſonderem Kunſt, oder Sammler- wert. § 3. Der Anmeldepflicht gemäß 8 2 meiner Bekanntmachung vom 11. September 1923 unter⸗ liegende Edelmetalle brauchen nicht angemeldet zu werden, ſofern ſie bis zum 20. September 1923 bei einer Reichsbankanſtalt abgeliefert werden. ** Wertbeſtändiges Gehalt. Dem Geſetzentwurf über die Abſchaffung der vierteljährlichen Vorſchußzahlungen der Beamtengehälter hat der Reichsrat bekannt⸗ lich bereits zugeſtimmt, ebenſo der Haushal⸗ tungsausſchuß des Reichstages. Die Vorlage ſoll noch in dieſem Monat Geſetzeskraft er⸗ langen, da der Reichsfinanzminiſter beab⸗ ſichtigt, vom 1. Oktober ab die Gehälter nur noch monatlich zur Vorauszahlung gelangen zu laſſen. Inzwiſchen ſind die Laune will ich keinem damit verderben.“ Und ſie unternahm die große Arbeit, in den glatten Tüll mit Silberſäden zierliche Aeh⸗ ten zu ſticken. Das nahm dem ſchwarzen Stoff das Düſtere und gab ihm etwas ſommerlich Feſtliches. Es wurde ein Kleid von aparter und wahrhaft feenhafter Wirkung. Sie beſaß von der Zeit her, in der ſie als blutſunges Mödchen in Gemeinſchaft mit der Mutter mit derlei Stickereien den Lebensunter⸗ galt verdienen mußte, noch genügend Uebung, Jus das Werk ibr raſch von den Händen ging. Aber ſie mußte doch täglich bis in die halbe Anstrengung jetzt friſcher aus als vorher bei der unfreiwilligen Raſt. — 11. Kapitel. Einige Tage vor dem Feſt gab Anita ihre Karte bei der Gräfin ab, wurde angenommen and ſehr herzlich empfangen. Sie habe ihren derſtorbenen Mann gekonnt, erzählte die Grä⸗ Frau die Hand drücken zu können. geben werden ſoll, ihr Gehalt wertbeſtändig anzulegen. Im Reichsfinanzutiniſterium be⸗ ſteht der Plan, wertbeſtändige Gehaltskonten einzuführen, die mit der Goldanleihe in Ver⸗ bindung gebracht werden ſollen. Als Grund⸗ Gebrauch Silber und deſſen zuſtändigen markbeträge eingeführt werden, die in ihrer Höhe etwa den Juligehälter entſprechen wür⸗ den. g Noggengeld. N Als Uebergangswährung bis zum Schluß des Erutejahres wird, wie von zuſtändiger Stelle verlautet, nach einem einſtimmig ge⸗ ſaßten Kabinettsbeſchluß die Helfferichſche delt ſich um eine Zwiſchenlöſung. Nach dem Abſchluß des Erntejahres ſoll diefe Währung gegen die Zahlungsmittel der Goldnotenbank eingetauſcht werden.. Gefängnis für Steuerſabotage. Wie wir erfahren, wird eine Verordnung der Reichsregierung erſcheinen, die die Auf⸗ forderung zur Verweigerung der Steuerzah⸗ lung ſowie die Aufforderung zur Zurückhal⸗ tung von Lebensmitteln unter Gefängnis⸗ ſtrafe ſtellt.. 5 1 zeigen ſich angeſichts der dringenden allge⸗ meinen Not verſtändlicherweiſe allüberall. Das iſt ſehr mißlich, weil im nächſten Jahr Reichstagswahlen ſtattfinden, abgeſehen vom parteipolitiſchen Standpunkt, recht unerfreuliches Ergebnis haben könnten. leſen In der Augsburger Poſtztg. Nr. 207 wir eine Kundgebung der Bayer. Volkspartei, Kreisverband Schwaben, in der es u. a. heißt: Die politiſchen Parteien haben in der ge⸗ genwärtigen Zeit wenig Anſehen bei der Be⸗ völkerung, weil man derſelben vorwirft, daß ſie nichts tun gegen die wirtſchaftliche Ver⸗ elendung des ganzen Volkes. Welches ſind die politiſchen Möglichkeiten der Partei? Die Partei iſt nicht imſtande, die Folgen des ver⸗ lorenen Krieges, der Revolution und des Friedens von Verſailles zu beſeitigen; dagegen kann ſie dazu beitragen, die Laſten aus Krieg und Revolution in gerechter Weiſe zu vertei⸗ len, den beſonders hart Betroffenen durch ſo⸗ ziale Fürſorge ihr Los erleichtern, das deutſche Volk durch raſtloſe Aufklärung auf der chriſt⸗ lichen und nationalen Linie einigen zu im⸗ mer größerer Geſchloſſenheit im Innern und damit zu erhöhter Wirerſtandsfähigkeit nach außen. in wachſender politiſcher Erkenntnis immer mehr Staatsbürger durch aktive Betätigung in der Organiſation der Partei und anſpornend wirken und, wenn die Orga⸗ ziſation finanziell ſo erſtarkt, daß ſie Aufgaben gerecht werden kann. Dieſe Darlegungen treffen überall in glei⸗ cher Weiſe zu, wo es ſich um Organiſationen einer chriſtlich und national gerichteten Po⸗ litik handelt. Die Kundgebung fordert dann weiter Opferbereitſchaft für die Ideale der Partei und erſucht vor allem um ein einmali⸗ ges Parteiopfer mindeſtens im Wert von dre Pfund Getreide oder/ Pfund Butter oder einem halben Liter Bier.. Auſhebung ber Grenzſporre. Paris, 16. Sept. Nach einer Havasimel⸗ dung aus Mainz hat die Rheinlandkommit ſion den Verkehr zwiſchen dem unbeſetzto— und dem beſetzten Deutſchland vom 16. Sep tember ab wieder freigegeben. 2 gar verwandt waren. Daran hatte ſich bis zu dieſem Augenblick nicht gedacht. Sie hatte die fünf Jahre ihrer Ehe ſehr ſlill und haußzlich mit ihrem Mann verlebt, zufrieden, wenn ſie ihm ungeſtört angehören durfte. Die Berührung mit ſeinen Kreiſen brachte gewöhnlich nur Aufregung, Aerger und Kümmerniſſe für ſie mit ſich, darum mieden ſie ſie lieber. Als jetzt Anita zu der Erkennt⸗ nis kam, daß es für ihren Beruf notwendig ſei, in den vornehmen Kreiſen Bekanntſchaften zu machen, war ihr merkwürdigerweiſe gar nicht der Gedanke gekommen, daß ſie da liebe Freunde der Familie Drewensberg treffen könne. Ein ſo altes, bekanntes Adelsgeſchlecht aber hat unter den Standesgenoſſen Beziehun⸗ gen und Verbindungen nach allen Seiten. Dürfte ſie es auf unliebſame Begegnungen an⸗ kommen laſſen? Doch zu dieſen Erwägungen war es für diesmal zu ſpät. Hier gab es kein Zurück mehr. Tie Gräfin hatte ihr Feſtprogramm mit Verückſichtigung von Anttas Geſangsvor⸗ trägen zuſammengeſtellt und würde durch ihre Abſage in große Verlegenheit geraten. Daun kam auch ihr Stolz. Brauchte ſie Zuſammentreſſen mit dem Anhang der * Brauchte ſie vor lage der zu errichtenden Konten ſollen Feſt⸗ Roggenzwührung eingeführt werden. Es han⸗ die ga wieisgkellel der Päctetoraaulnonen e 7 annheim,(Eine Zigarren kiſte voll zerriſſener Geldſcheine wurde hier vor einer Wirtſchaft gefunden Es waren Scheine zu 50, 100 und 500 Mark Ein alter Sozialrentner las die zerriſſener Scheine auf und mit welchen Gefühlen er das daß er monatlich eine Rente von 40 100 Marl bezieht. ſind kürzlich hier gefunden worden. Mannheim.(Süße Beute.) In einer der letzten Nächte wurden bei einem Einbruchsdiebſtahl aus einem Lager Süßig⸗ keiten und Schokolade im Werte von über 6 Milliarden geſtohlen.—(Die Straßen⸗ bahn) hat den Fahrpreis für Strecke auf 1½ Millionen ſeſtgeſetzt. O Kehl. gels) wurde eine hier wohnhafte Frau Bau⸗ mann geb. Strehle zu einer Geldſtrafe von einer Milliarde verurteilt. i Karlsruhe.(Der ehrliche Kauf⸗ mann mit dem falſchen Namen.) Die polizeilichen Ermittelungen haben erge⸗ den, daß der von der Berliner Kriminalpoli⸗ zei geſuchte und wie vor einigen Tagen ſchon gemeldet in Karlsruhe verhaftete Kaufmann Albert Frey aus Hagen i. W. ein vielgeſuch⸗ ter und gefährlicher Schwindler iſt, nach dem 8 Polizeibehörden fahnden. Unter dem Na⸗ men Kaiſer lebte Frey ſchon ſeit längerer Zeit in Karlsruhe und war Inhaber der bekann⸗ die natürlich ten und angeſehenen Firma Kaiſer u. Cie, die beim Verſagen der Organiſationen ein, auch Motoren und techniſche Fabrikate vertrieb. Da Frey ſehr ſicher auftrat, ſo war man all⸗ gemein überzeugt, es mit einem geſchäftstüch⸗ tigen und gewandten Kaufmann zu tun zu haben, zumal er in reeler Weiſe die ihm ge⸗ gebenen Aufträge ausführte, z. B. ſolche des Badenwerkes, das größere Abſchlüſſe auf Lie⸗ ferung von Motoren getätigt hatte. Während ſeiner Tätigkeit in Karlsruhe können ihm auch, ſoweit bisher bekannt wird, keinerlei Verfehlungen nachgewieſen werden, aber zu⸗ vor ſoll er große Betrügereien, Unterſchla⸗ uſw. in den begangen gungen, Urkundenfälſchungen verſchiedenſten deutſchen Städten haben. Vom Neckartal.(Rohe Autofexen.) ö Dieſes Ziel der Bayeriſchen Volks⸗ partei kann aber nur erreicht werden, wenn befruchtend ihren Mark einſchließlich aller Auslagen Auf der Straße nach Lauffen am wurde der 87jährige Privatmann Hörger von einem Automobil von hinten angefahren, eine große Strecke geſchleift und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er tot liegen blieb. Die Inſaſſen des Autos legten den Toten in den Straßengra⸗ ben und ſuhren weiter. Unterwegs erlitten ſie aber einen Autodefekt und mußten den Kraftwagen bei Lauſſen ſtehen laſſeu. Sie fuhren mit dem Zuge nach Heilbronn und konnten hier ermittelt werden. Mannheim.(Eierwucher.) Von zuſtändiger Seite erfährt die„Mannh. Volks⸗ ſtimme“, daß ein Mannheimer Eierhändler, deſſen Selbſtkoſten für ein Ei ſich auf 450 000 ſtellten, das Ei zu glatt einer Million verkaufte. Das Geſchäft des Händlers ſoll wegen dieſes Wu⸗ chers jetzt geſchloſſen werden. Mannheim.(Meſſerſtechereien) ſind augenblicklich hier an der Tagesordnung. Nachdem es erſt in den letzten Tagen zweimal zu ſolchen Ausſchreitungen gekommen iſt, trug ſich geſtern abend abermalb eine ver⸗ hängnisvolle Stecherei zu. Der Arbeiter Wilhelm Seitz überfiel ſeinen Hausgenoſſen, den Arbeiter Jakob Schaffner und brachte ihm 5 gefährliche Stiche bei. Als der 18jäh⸗ rige Sohn des Schaffner ſeinem Vater zu Hilfe kam, erhielt auch er zwei Stiche, die die Lunge trafen, ſodaß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Die Urſache des Streites iſt nen ſo feſſelnden Gegenſatz zu dem liebens⸗ guf lange beſtehende Zwiſtiakeiten infolge des ſagte lächelnd: täuſcht ſein. loſen Volksliedern auftreten.“ warten zu wollen. Aber nach dem, was ich dings erwarten Sie haben einen beredten Anwalt in meiner Nichte Brigitte.“ „Ich bin Fräulein von Steltz viel Dank ſchuldig, ſie nimmt ſich meiner nach jeder Rich⸗ tung an.“ „Wer?“ fragte die Gräfin verwundert. „Fräulein von Steltz“. Die Gräfin beſann ſich plötzlich. „Ach ja.. ja“, ſagte ſie,„wir ſprechen ja von der Brigitte.“— Das Schlöſichen der Gräfin lag außerhalb Berlins in einem wundervollen großen Park. Brigitte und Anita wurden vom Wagen»der Wagen dann bei Anita hielt, huſchte ſie ſ die Treppe hinauf, um die Ften 5 Urige Auch zerriſſene 20 000⸗Markſcheine die kürzeſte (Wegen Butterſchmug⸗ 5 1 dem Schlafzimmer, in dem drei Per tat, kann man ſich denken, wenn man hört e Auf den 5 80 Zucker. gemüſe, weißes ſäuerlich ſchmeckenden Gemüſe werden dadurch viel Mehl desſelben. Einbrecher ba 15 e) hier am Werk, die in ei 6 brüche verübt hat. Zunächſt ſtiegen die E brecher in ein Pribathaus ein und ſtahlen ſchlieſen, aus einem auf dem Nachttiſch ſtehen den Zigarrenkiſtchen 300 Millionen Mark. In einem andern Haus drangen ſie ebenfalls in das Schlafzimmer ein und ſtahlen einer Rocktaſche 28 Millionen. Bei de t ten Einbruch in die Wirtſchaft am g Neckar⸗Bahnhof ſtahlen ſie 10 Millionen, während ſie bei dem vierten Einbruch verjagt wurden. 1„ . Bruchſal.(Beim Würfelſpie In Oberhauſen gerieten junge Männer beim Würfelſpiel in einer Wirtſchaft in Streit, wo⸗ bei dem Invaliden Joſef Hambſch mit einer Senſe die Schlagader und die Sehnen der linken Hand durchſchnitten wurden. N Sickingen(A. Bretten.)(Vom elek⸗ triſchen Strom getötet.) Als der 23jährige Metzger Lorenz Banghard auf dem Dache des elterlichen Hauſes eine Reparatur ausführen wollte, kam er mit der Starkſtrom⸗ leitung in Berührung und wurde auf der Stelle getötet. J Ueberlingen.(De viſenjäger.) Letzter Tage kamen mit dem Münchener Nachtſchnellzug mehrere Kriminalbeamte in Lindau an, die ſämtliche großen Hotels in Lindau und in Bad Schachen beſetzten und nach Deviſen durchſuchten. 1 1 A a G Winke für's Haus. Das Aufſchreien der Kinder im Schlafe, ein Beweis ſtark geſtörter Nachtruhe derſelben, kann verſchiedene Urſachen haben. Oft iſt nur ſchlechte Lage die Veranlaſſung dazu, ſodaß es mit Ver⸗ änderung derſelben verſchwindet. Vielfach trägt auch zu voller Magen, bei zu ſpät eingenommener Mahlzeit, zur nächtlichen Unruhe der Kleinen bei. Auch geſtörte Verdauung oder zu warmes Lager können Angſtzuſtände des Kindes erzeugen. Man ſorge deshalb für Abſtellung der Fehler und lege dem unruhigen Kind einige Zeit lang jeden Abend einen feuchten Umſchlag um den Unterleib, deſſen Neckar Hinaufrutſchen durch ſorgſames feſtes Anlegen ver hütet wird. f Aufbewahrung von Mehl. Sowohl Weizen, als auch Roggenmehl ſoll man niemals feſt einge⸗ ſtampft in Säcken oder auch längere Zeit an einem Orte liegen laſſen. Ebenſo wie jedes Getreide zu ſeiner Aufbewahrung des Luftwechſels bedarf und umgeſchaufelt werden muß, ſo bedarf auch das Es ſoll deshalb ausgeſchüttetes Mehl in der Regel wenigſtens alle zwei Monate umgeſchaufelt werden. In Säcken eingeſtampftes Mehl muß jeden Monat einmal umgeſchichtet wer⸗ ven, wobet zu beachten ist. daß dem Umtegen ber Säcke dieſe gewendet werden, alſo eine derändetle Lage erhalten. Verſäumt man dies, o wird das Mehl nach fünf dis ſechs Monaten knol ig und bekommt einen dumpfigen Geruch: es hat an Bock⸗ fähigkeit verloren und das daraus hergeſtell te Ge⸗ bäck hat eine blaſſe Farbe und unangenehmen Geruch. Sammelt Aepfelſchalen, trocknet ſie, d. h. dörtt ſie auf einem Backblech im Ofen(nach dem Kochen. wenn die Bratröhre noch heiß ist), ſo daß ſie ſchon braun und knuſperig werden; am nächſten Tage während der Kocherei eine Handvoll Aepfelſchalen ffür 3 Taſſen) im Waſſer kochen laſſen, bis der Sud gang dunkel iſt, abſeien und als Tee trinken, etwas ſüßen, ſchmeckt ausgezeichnet. Dieſen N Apfeltee habe ich täglich am Herde, denn er iſt zum Nachſchütten an Gemüſe, die mit etwas Eſſig zu⸗ bereitet werden, vorzüglich, man ſpart damit Blaukraut, Weißkraut, ſaures Kartoffel, Rübengemüſe, überhaupt alle 5 chmackbafter würdigen Ausdruck ihres Geſichts bildete, und „Ich fürchte, Frau Gräfin werden ſehr ent⸗ Ich habe wenig geſungen in letz⸗ ter Zeit und kann nur mit einigen anſpruchs⸗ „Gott ſei Dank, daß Sie das Feingefühl haben, meine liebe Drewensberg, uns auf ei⸗ nem Feſt im Freien nicht mit Koloraturen auf⸗ von Ihnen gehört habe, durfte ich das aller⸗ Gräfin abgeholt, zuerſt Brigitte, und als der harmonierten vortrefflich mit ihrem zarten, leichtverblühten Teint und den mattroſa Ro⸗ ſen, die Brigitte am Gürtel befeſtigt hatte. Dazu das feine, ſchmale Geſicht mit den ern⸗ ſten, verſonnenen Augen, der blaſſe, herb ge⸗ ſchloſſene Mund, das reiche, aſchblonde Haar, es war das Mild einer in Leid verklärten, di⸗ ſtinguterten Schönheit. „Wie ſchön und apart Sie ſind“, rief Anita unwilltürlich,„wie ein aus dem Rahnien ge⸗ ſtiegenes Bild eines der großen engliſchen Por⸗ trätiſten.“ O Gott“ ſagte Brigitte, die Schultern be⸗ wegend, als ob ſie friere.„Ich bin ein arm⸗ ſeliges Nichtschen— Sie eine ſtrahlende Sonnel — Anita, ich habe nicht gewußt, daß Sie ſo berauſchend ſchön ſein können! Sie ſcheinen ſich für gewöhnlich abſichtlich mit Ihren ſchwarzen Nonnengewändern zu verhäßlichen.“ „Ich babe gelernt, die Schönheit gering zu ſchätzen, und für wen ſollte ich wohl noch ſchön ſein wollen, Brigitte?— Meinem alten Harto und meinem Jungen genüge ich voll⸗ kommen, wie ich bin ein eg das, was ich einmal war.“ f Na, ich fürchte, die Hertenwelt wird ſich danach keiten, Rettungsverſuche an dem Wrack rack geg zu unternehmen N