ö 18 Pfund bis 880 Millionen. 1 gt freien Verkehr machte ich per ce g runſpalle Aufwärtsbewe⸗ der? nh e bemerkbar. Der Dollar er⸗ keichte bereits früh einen Kurs von elwa, 120 Mile lionen und ſtieg dann weiter gegen. Mittag bis 0 130 Millionen, ſo daß er einen Höchſtkurs auf⸗ iſt. Auch das engliſ Pfund erreichte einen neuen Rekordſtand von etwa 580 Millionen. Es herrſcht abwartende Haltung. eee KRennzahlen vom Samstag. Dollar(Berliner Freiverkehr) 120 000 000 Tägl. Geld e eee ee o. H. Reichsbankdiskont 1 ö 5 30 v. H. Goldankauf 1 Kilo fein 640 Dollar Großhandelsſtand 11. Sept. 11 418 231fache Lebensmittel 11. Sept. 8 134 900 fache Buchhändler⸗Schlüf ſelzahl 14 000 000 oſt(1. Sept.) 750 000fach Eßenbahn(11. Sept.) 1500 000 fache Güterverkehr 0 halten. mitgeteilt, 10 880 if. aud feng Lebenshaltungskoſten(Durchſchnitt Aug. 047 12 91 fache; 10. Sept. 5051 046 fache. 192 f 1* 1 8 . Wertbeſtändige Tabakſteuern. ö Dem Reichstag wird ein Entwurf zur Aende⸗ rung des Tabakſteuergeſetzes vorgelegt, durch wel chen die Wertbeſtändigkeit der Steuern und zwar durch Einführung der Goldwährung feſtgelegt wird. Die Grundlage bildet das Goldzoll⸗Aufgeld, Steuerſtundungen ſollen nicht mehr ſtattfinden. Das Goldzoll⸗Aufgeld iſt bis zum 18. 9, auf den dierzehnmillionenfachen Betrag gegenüber dem Rorbrfegsſtand feſtgeſetzt worden. Lokale Nachrichten. : Das Myſterienſpiel am Sonntag Abend im Freiſchütz konnte vor ausverkauftem Hauſe vor ſich gehen. Ueber die Aufführung ſelbſt werden wir in nächſter Nummer berichten. § Die Amtstage beim Finanzamt. Vom Finanzamt Heppenheim wird uns mitge⸗ neunzehnten abgedruckt, tellt, daß man wegen Arbeitsuberhäufur nur noch an tage b Freitags von 8—12 und 2—5 Uhr perſönlich vorſprechen kann. hat Dienstags bis Freitags von öffnet, geſchloſſen iſt auch am 2. und 3. jeden Monats bezw. der folgenden Tage wenn letztere auf einen Sonn⸗ Steuerpflichtigen vor unnötigen Gängen und Koſten zu ſchützen möge man §Beſteuerung des Einkommen vom Arbeitslohn. daß die Ermäßigungsſätze des 8 46 Abſatz 2 E.⸗ vom Arbeitslohn) mit Wirkung vom 16. Sept. 1923 um 100 vom Hundert erhöht werden. und ſonſtigen Sachbezüge auf das ſeltherigen Sätze feſtgeſetzt. : Goldumrechnungsſatz. Der Gold⸗ umtechnungsſatz für die Landabgabe beträgt vom 1923 einſchließlich 21 800 000 Mark in Worten: Einundzwanzig Millionen § Eine Verdreifachung des Brot⸗ preiſes mußte mit Wirkung vom 17. d. Mts. 2. entſprechend der Geldentwertung eintreten. In München wurde die Filiale einer Groß bäckerei von * Das Oeutſchen Zentrumspartei finden unſere Leſer in der heutigen * Raſieren 2 Million Mark. Die hieſige Friſeur⸗Innung gibt einen neuen Prels⸗ aufſchlag in neue Aufſchlag wird die Zahl der„Vollbäcte“ den Amtstagen Mittwochs un Die Finanzkaſſe Heppenheim 81 Uhr ge⸗ oder Feiertage fallen. Um die ſich ſtreng hieran der Vom Finanzamt wird uns St.⸗G.(Beſteuerung des Einkommens der Natural⸗ Doppelte der wird auch der Wert bis einundzwanzigſten September Achthunderttauſend Mk. der Volksmenge geſtürmt. Kommunalprogramm der und in der nächſten Nr. worauf beſonders hingewieſen wird. heutiger Nummer bekannt.(Der künftig] noch verm 9 Vollbcte“ im 1 Gute Anze ſind ſchon dafür vorhanden.. Den das dauernde Aufſchlagen wie jedem Auch hier r Berufe ſelbſt zuwider, Kam 5 Friſeuren iſt dach ha 100 Sandhofen ein Prachtſplel 0 anderen Gewerbe ode. denn nur die Zeitverhältniſſe zwingen dazu 5 Faſelverſteigerung. Gemeinde erlöſte heute eines Faſelochſen im Gewich rund 36 Milliarden Mark. blieb Handelsmann Herr Davld Weißmann zu gleicher Zeit verſteigerte von hier. hieſigen Metzger ab. Ziegenbock ging an einen „ Oer 1 Milliardeſchein ſoll Anfang nächſter Woche in den Verkehr gebracht werden; ebenſo die 500 Milllonen⸗Marknoten. 1 8 Erwerbsloſenfürſorge. 6 Billionen Mark verſchlingt die tägliche Ausgabe für Er⸗ werbsloſenfürſorge. 1 0 haben unſere diesjährige Verb Bezirksmeiſter hatten wir Reſultate erz ſiegtle mit 4: knapp 1:0. Beide in Heppenheim. Un aber noch bedeuten Spielen(Lorſch un ſchneiden.— Auch die Hauptverſ Dienstag Abend p merkſam gemacht. 1 Sport. Sportvereinigung Am Sonntag weilte unſere 1. Elf in Darmſtadt zum fälligen Verbandsſpiel um die Liga gegen vermehren, Der J. K.⸗Sp Mannſchaft 2:2 ammlung im unkt 1/9 Uhr beſonders auf⸗ Keiner darf fehlen! Amicitia 09. f d 1 ieh i. Die hi ort. „Freiſchütz“ bei der Verſteigeruug t von 18 Zentner Höchſtbieten⸗ Am letzten Sonntag andsſpiele um die ſchaft begonnen. Als erſten Gegner Heppenheim und konnten folgende lelen: 1. Mannſchaft in Viernheim 2 nach ſehr kritiſchem Spiel, die und die 3 Mannſch. verlor letztere Mannſchaften ſplelten ſere 1. Mannſchaft muß ſich d beſſern, um bei den weiteren d Bürſtadt) ehrenvoll abzu⸗ wird die Sportabteilung auf n der Gegner überfallen. Ein Hoch dem h 18 unſerer Zukunft. 1 5 W Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Teuerungszuſchüſſe an Mllitärrentner. Dle Teuerungszulage der Militärrentner wurde für September 1923 von 13 500%% auf 38 840% erhöht. f Wir haben die neuen Bezüge angewleſen und kommen ſolche in den nächſten Tagen zur Auszahlung. Betr.: Erhebung von Gebühren für Inanſpruch⸗ nahme der Wohnungskommiſſion. Die Finanzkommiſſion hat beſchloſſen, daß für Inanſpruchnahme der Wohnungskommiſſion vom 18. ds. Mts. ab der jeweilige Betrag für Briefporto eines einfachen Briefes im Fernver⸗ kehr erhoben wird. Dieſe Anordnung erſchlen angeſichts der enormen finanziellen Belaſtung der Gemeinde auf dieſem Gebiete unerläßlich. Der Betrag iſt ſofort an den Vorſitzenden der Woh⸗ nungskommiſſton zu entrichten. N Viernheim. Heſſiſche Bürgermeiſterei Lamberth. Anzeigen müſſen ſofort bei U. per Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme ſolcher von Auswärts, deren Betrag durch Nachnahme erhoben wird, oder ſolcher von Firmen, mit denen der Verlag in lfd. Rechnung ſteht.„Viernh. Anzeiger“, eſige heute . Dankſagung. Zurückgekehrt vom Grabe meiner innigſtge⸗ liebten unvergeßlichen Gattin, unſerer treube⸗ ſorgten Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Helbig geb. Dietz ſagen wir für die bewieſene Antellnahme während der Krankheit und beim Hinſchelden, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ u. Blumenſpenden unſeren tiefgefühlteſten Dank. Ganz beſonderen Dank der hochw. Gelſtlichkeit für den troſtreichen Bel⸗ ſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die Krankenbeſuche, den Stiftern von Seelenmeſſen, ſowie dem Werkmeiſter⸗Bezirksverein für die gewidmete Kranzſpende. Viernheim den 17. Sept. 1923. Lampertheim Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Bekanntmachung. Infolge der weiteren Erhöhung der Reichsindexziffer wird mit Wirkung vom 17. September d. Is. ab der Grundlohn von 16000 000 Mk. auf 60000 000 Mk. für den Tag erhöht und folgende weitere Lohnſtufen feſtgeſetzt: Tages verdienſt: Grundlohn: Lohnſtufe: Mk. Mk. 39 16066000 23934000 20000000 40 23934000 26066000 25000000 41 26066000- 33934000 30000000 42 33934000 36066000 35000000 43 36066000 43934000 40000000 44 43934000 56066000 50000000 45 mehr als 56066000 60000000 36000000 Es treten weiter die Lohnſtufen 6—12, 14—17, 22, 24, 26, 28, 30 und 32 außer Kraft, ſodaß als niedrigſter Grundlohn ab 17. September 1923 1000 000 Mk. gilt. Als Tag des Inkrafttretens hinſichtlich der erhöhten Leiſtungen über 16 000 000 Mk. Grundlohn kommt der 15. Okto⸗ ber 1023 in Betracht. Die Herren Arbeitgeber werden erſucht, die Lohnver⸗ änderungen bis ſpäteſtens 22. Septbr. ds. Is. einzu⸗ reichen. Gleichzeitig werden al“ Arbeitgeber— die 5 oper mehr Verſicherte beſchäftigen— erſucht, die Beiträge wöchentlich im Voraus an die Melde⸗ und Zahlſtellen bis ſpäteſtens Dienstag der folgend. Woche abzuführen, anſonſt der vierfache Betrag in Rechnung geſtellt werden muß. 5 Heppenheim, den 17. September 1923. Der Vorſtand der Allgem. Ortskrankenkaſſe für den Kreis Heppenheim. Reinmuth. free 1 frag verkaufen oder tauſchen gegen Frucht ZBohrmann 85 Co. Wochenbeitrag Mk. 12000000 15000000 18000000 21000000 24000000 30000000 2 ahr en vertrie ves hei, Heutershauſe dba Dienstag, den 18. Septbr abends 8 Uhr im„Freiſchütz“ Haupt⸗ Verſammlung; 2 des Jungmännerbundes. 2 Redner: Herr Kaplan Landes aus Mannheim. 8 7 Näheres im lokalen Tell! Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend 8 gebeten. Je de e, S, e e 7. Kaplan Lambert, Spoptberefndog. Sportplatz hinterm Gaswerk. 17 22 Mittwoch Abend 5 Uhr Training d. beiden Jugend⸗ mannſchaften und um 1½9 Uhr 60 Verloren Viernheim. ein Paar Minder- schuhe, Gröge 30, von Alexander bis Kirchſtraße. Um gefl. Rückgabe gegen Be⸗ lohnung in d Exp. wird gebeten. Jugendausſchuß⸗ u. Jugendſpieler⸗ Verſammlung. Der Jugendausſchuß. Preis⸗Aufſchlag ab 18. September. Raſieren„„ e Haarſchneiden, halblg. 6 Mill. ½ Millim. u. Stehhaar 6 Mill. Haarſchneiden, kurz Mill, Kinderhaarſchn., halbl. 4 Mill. Kinderhaarſchn., kurz 3 Mill. Samstag⸗ und Sonntag⸗ Haarſchneiden d. Doppelte. Friſeur⸗Junung Viernheim n, Kaufe laufend jedes Quantum J ari- und Weichholz und erbitte Angebote. W. Miller 3. 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Reparaturen. facgagggnggaamae 1 Inſerate und Notizen, 8 die für die ſeweils erſcheinende Nummer Schlaf⸗ Spell Herren⸗ Choihelonge ſolid, billig Käfertal 0. el. 7762 immer ſſupanonmamonan — Einzelmöbel beſtimmt ſind, müſſen ein Tag vorher in der Redaktion ſein, um ſo das Zuſammen⸗ kommen aller Arbeit am Drucktag zu ver? 9 hüten. Nur daun wird eine rechtzeitige Herausgabe der Zei⸗ tung bol fein. Dankſagung. Für dle vielen Beweiſe inniger Anteilnahme bei dem ſo frühen Heimgange meines geliebten unvergeßlichen Gatten, unſeres guten treubeſorgten Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Johann Ohneck 1. 1 ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte, ſowie für die große Kranz⸗ ſpende ſagen wir unſeren innigen Dank. Beſonderen Dank der hochw. Gelſtlichkeit für den troſtreichen Belſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für ihre aufopfernde Pflege, der freiw. Feuerwehr für dle erwieſene letzte Ehre, der Firma Dralswerke⸗Waldhof, ſowie deren Beamten und ſeinen Mitarbeitern für die gewid⸗ mete Spende und den Siiftern von Seelenmeſſen. Piernheim, den 17. Sept. 1923. Die ieftrauernd Hinterbliebenen. Achlungl Morgen Mittwoch 2— 0 5 5 trifft wieder ein friſcher Transport der beſten und billigſten Läufer⸗ und Einleg⸗Schweine ein be f Müller, Weinheim, Wilhelmſtr. 4, Tel. 448. I ddt Uaertera ist die zeltungs-Anzeige zur vichtigen Teit in der vichtigen Abfassung in der richtigen Form in der richtigen zeltung 9105 ö . Die Expedi Biernheimer Nachrichten Der„Biernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der Bezugspreis beträgt vom 14. bis 21. Sept. in d. Filialen abgeholt 2 Millionen, d. die Poſt Schlüſſelz. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin f —.— W Nr. 217 mi Viernabeim. Geſchäfts⸗Anzeiger Viernheimer Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim Vieruheimer Bürger⸗Zeitung Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. mae ner Getditraſe tenbundes ſowie durch Wochenzahlungen die Beamten Geldentwertung beſſer geſchützt ſeien, ——— Franzoſeneinmarſch, Die Franzoſen beſetzten heute früh 5 Uhr mit 4 Kompagnien und Maſchinengewehren das Mannheimer Gegen Landes- und Voltsverräker! 5 Eine Verordnung des Reichspräſidenten. a Berlin, 17. Sept. Durch die Verordnung des Reichspräſidenten zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung füt das Ruhrgebiet und das Reichsgebiet wird folgendes verordnet: § 1. Wer öffentlich oder in einer Ver⸗ ſammlung oder durch Verbreitung von Schrif⸗ en oder andern Darſtellungen dazu auffordert oder anreizt, der Steuerpflicht oder öf⸗ ſentlich⸗rechtlichen Verpflichtung zur Leiſtung von Geld oder Geldeswert an das Reich, die Länder oder Gemeinden(Gemeindeverbände) nicht zu genügen oder die Durchführung der Vorſchriften über dieſe Pflichten auf andere Weiſe zu hindern, wird, ſofern nicht eine ſchwerere Strafe verwirkt iſt, mit Gefängnis nicht unter einem Monat und einer Geld⸗ 105 beſtraft. Das Höchſtmaß der Geldſtrafe ſt unbeſchränkt. § 2. Wer öffentlich oder in einer Ver⸗ ſammlung oder durch Verbreitung von Schrif⸗ ten oder in anderen Darſtellungen zur Zurück⸗ haltung von Lebens⸗ oder Futtermitteln, die zur Veräußerung oder Weiterveräußerung beſtiaamt ſind, auffordert oder anreizt, wird, ſofern nicht eine ſchwerere Straſe verwirkt iſt, mel wefängnis nicht unter einem Monat und beſtraft. Das Höchſtmaß der Galdarafe iſt unbeſchränkt. Als Lebens⸗ oder netermittel gelten auch Erzeugniſſe, aus denen Levens⸗ oder Futtermittel herge⸗ stellt werden. g 8 In Fallen der 88 1 und 2 kann ne⸗ ben der Gruul auf Nerluſt der bürgerlichen Ghrentettzre eckatent werden. Ferner iſt anzu⸗ erden Latz de Verurteilung auf Koſten der Schuldtgen öffentlich bekannt zu machen iſt. Dir Betunntmachung kann auch durch öffent⸗ klchen Auſchlag erfolgen. Die Vorſchriften des§ 26, Abſ. 3 und 4 der Mreitroberei-⸗Verordnung vom 13. Juli Meichsgeſenbiolt Teil 1 und 2 Seite 700) gel⸗ ien eulſprechend als 9 4. Dieſe Verorbuuig tritt mit ihrer Verkün⸗ dung in Kraft. Berlin 15. September. u geg. Ebert.— Streſemann— Ce Um bie Gehalts zahlung. Konflitt zwiſchen Reichsſinanzminiſterium und Beamten. Berlin, 17. September. Zwiſchen dem Reichsftranzminiſtertum und den Reichsbe⸗ amten iſt ein ernſter Konflikt über die Frage ber kituftigen Bezahlungsmodalitäten ausge⸗ hrochen. Der Reichsfinanzminiſter ließ am Sams⸗ bag den Vertretern der Beamten erklären, daß er wöchentliche Gehallszahlung einfüh⸗ ven wolle. Es würde dadurch eine Vereinheit⸗ lichung im Rechnungsweſen eintreten, wenn von jeht ab für die Arbeiter und Beamten gleichmäßig angefordert und ausgezahlt wer⸗ den könnte. Die Beamtengewerkſchaftsver⸗ treter lehnten dieſen Vorſchlag jedoch einſtim⸗ mig ab. Die Vertreter des deutſchen Beam⸗ der chriſtlichen Bea m⸗ tengewerkſchaften betonten, daß ſie ihren Mitgliedern gegenüber dieſe Regie⸗ rungsmaßnahme nicht vertreten könnten. Man erblicke in der Abſicht des Miniſters einen ſehr großen Schritt auf dem Wege zum Abbau des Berufsbeamtentums. Auch als vom Reichsfinanzminiſterium erklärt wurde, daß vor der 5 erwider⸗ n die Beamtenvertreter, daß dieſer Grund stichhaltig genug für eine ſolche umwäl⸗ Aenderung ſei. Getrennt hiervon ſanden am Samstag im nanzminiſterium erneute ee in deren van den Beamten in e ſchüſſe ab. waffen und Handgranaten hälfte f zunächſt eine Nachtragszahlung an, 55 zahlun —ññ—ñ— Donnerstag, den 20. September 1923 Viernheimer Volksblatt Vereins⸗Anzeiger Ja 800000 ft Die 10 geſpaltene Pe eile 800000 Mk. für lokale, 1 500 000 Mk. für auswärtige. Rabatt. — Die Reklame⸗Zei 4 Million Mk. Bei öfteren 20900 Beilagen: 20 000 000 Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Poſtſcheckkonto Nr. 21977 Amt Fraukfurt a. M. Aunnnmiſge Mſwiegtleken in Lönug!“ Drei Todesopfer! Wegen Lohnſtreitigkeiten und zur Erlangung von Goldlöhnen iſt ſeit einigen Tagen im ober ⸗ badiſchen Induſtfriegebiet eine leb⸗ hafte Beunruhigung zu verzeichnen, die heute an verſchiedenen Induſtrieorten des Wieſen⸗ tales ſowie in Lörrach zur vollſtändigen Nieder⸗ legung der Arbeit führte. In Lörrach wurden die Leiter verſchiedener induſtrieller Unternehmungen von den demonſtrierenden Arbeitern gezwungen, in den Demonſtrationszügen mitzumarſchieren. * Eine amlliche Darſtellung. Lörrach, 17. Sept. Zu den Demonſtrations⸗ unruhen in Lörrach wird von amtlicher Seite fol⸗ gende ausführliche Darſtellung verbreitet: Die Vorgänge in Lörrach begannen am Freitag vormittag damit, daß ſich etwa tauſend Bauarbeiter von den Betrieben in Weil— Leopoldhöhe in einem Demonſtrationszug nach Lörrach begaben, um dort beim Bezirksamt ihre Forderungen zu ſtellen. Auf dem Wege zum Be⸗ zirksamt wurden von den Demonſtranten aus einer Reihe von Betrieben die Arbeiter herausge— holt, um ſie zum Bezirksamt mitzunehmen. Im Bezirksamt, wo neben verſchiedenen kommuniſti⸗ ſchen Führern auch der Landkagsabgeordnete Bock die Forderungen der Arbeiter vertrat, ſagte der Oberamtmann Verhandlungen Nachmittag zu unter der Vorausſetzung, daß wei tere Demonſtrationen am Nachmittag nicht er— folgen. Im Kreisausſchußgebäude Nachmittag in Anweſenheit des Oberbür ſters von Lörrach und von Vertretern der Arbeit— geberſchaft, die teils ſchon anweſend waren, teils herbeigeholt wurden, Verhandlungen ſtatt über die Preisverhältniſſe, Lohnfragen und Wirt⸗ ſchaftsbeihilfe für die Arbeiterſchaft. Nach ſtun⸗ denlanger ſtürmiſcher Ausſprache ſchloſſen die Ver⸗ handlungen mit der bereits bekannten Zuſage der Arbeitgeber. Gleich zu Beginn der Verhandlungen hatte ſich vor dem Verhandlungsgebäude eine tauſendköpfige Menge angeſammelt. Während der Verhandlun⸗ gen verſchaffte ſich die Menge Zutritt zum Verhandlungsgebäude. Dabei wurden zwei Kri⸗ minalbeamte, die ſich zur Aufrechterhaltung der Ordnung am Hauseingang aufhielten, gewaltſam beiſeite gedrückt. Einer der Beamten hat dabei eine ſchwere Kopfverletzung davongetragen. Ein Teil der vor dem Kreisausſchußgebäude ausharren⸗ den Demonſtranten zog während der Zeit nach dem Amtsgefängnis und erzwang dort vom Amts⸗ richter die Herausgabe von fünf Unter⸗ ſuchungs gefangenen, die am 10. Sept. wegen erſchwerter Körperverletzung mehrere Mo— nate Gefängnis erhalten hatten. Die ortsanweſenden Polizeiorgane waren gegen die Maſſe machtlos. Die unbedingte Not- wendigkeit, die aus dem Gefängnis heraus⸗ gebolten Perſonen wieder feſtzunehmen, und die ſtrafrechtliche Unterſuchung gegen die an der Ge⸗ fangenenbeſreiung und an den Gewalttätigkeiten Beteiligten alsbald nachdrücklichſt auszuführen, veranlaßte die Regierung am Montag morgen, ſtarke Polizeikräfte nach Lörrach zu ſen⸗ den, die das Amtsgebäude und ſeine Zugangs⸗ ſtraßen beſetzten und abſperrten. Dieſe Aufgabe des nach Lrrach entſandten Polizeiaufgebots wurde der Bevölkerung durch Anſchlag bekanntgegeben. fanden dann am germei— eine Die Polizei hielt ſich darauf zurück, obgleich ſich die Demonſtranten zum Teil ſehr herausfor⸗ dernd benahmen. Trotzdem erfolgten von demon⸗ ſtrierenden Maſſen, die ſich bei den Abſperrungen anſammelten, Angriffe auf die Polizei. Daraufhin gab die Polizei zunächſt einige Schreck⸗ Als aber die Polizei mit Feuer⸗ angegriffen rlangt wurde. Die Regierun deren abgelehnt wurde. lich einigte man ſich auf eine Nach⸗ g, die der Nachzahlung an die Staats, a gleichlommt. jedoch einſtimmig wurde, ſah man ſich gezwungen, ihrerſeits von den Waffen Gebrauch zu machen. Ein Mann blieb dabei tot auf dem Platze; 9 Perſonen wurden verletzt. So bedauerlich dieſer Gang der Ereigniſſe iſt, ſo gab es doch nach dem, was vor⸗ gegangen, keinen anderen Weg, um die ſtaatliche Autorität in Lörrach aufrechtzuerhalten. Ausbreikung der Antuhen? Lörrach, 17. Sept. Als die Menge heute mittag eine immer bedrohlicher werdende Haltung gegen die Sicherheitspolizei annahm und die Drahtverhaue zu ſprengen begann, gab die Polizei am Viehmarkt mehrere Schreckſchüſſe und einige ſcharfe Schüſſe ab, wodurch 8—10 Perſonen verwundet wurden. Eine wurde ſofort getötet und zwei andere ſind inzwiſchen ihren Verletzungen erlegen. Unter den Getroffenen befinden ſich auch drei Frauen. Die Demonſtranten zerſtreuten ſich darauf. Der Fabrikant Horn von Vahrnen, der am Freitag von den Arbeitern gewaltſam aus dem Zuge gezogen wurde, wurde vor Lörrach von einigen Streikenden je Arbeiter von 14 1 177 davon lingen und ande is nach 51 anmarſchierenden m ſta hat ſich bis auf Lörrach wurden von eine 9 Ft m Auf Schutzpolizei mit Ma ken ebot d ſchinengewehren emp— zur Umkehr gezwungen. Geſchoſ— dabei nicht. 0 ſezirlsamt Lörrach gibt durch Pla⸗ katanſchlag bekannt, daß ſich die polizeilichen Maßnahmen nicht gegen die Arbeiterſchaft richten. Die Arbeiter von Rheinfelden ha⸗ ben die Stromzufuhr nach dem ſtrei⸗ kenden Gebiet unterbunden, ſo daß Lörrach heute abend vollſtändig ohne Licht iſt. In den chemiſchen Fabriken in Grenzach wurde ein Stundenlohn von über 11 Millionen bewil⸗ ligt. Lörrach, 17. Sept. Weiter wird berichtet: Nach den neueſten Montag⸗Abend⸗Meldungen ür trierende Arbeiter aus den bei Lörrach gelegenen Fabrikorten in die Stadt herein. Ein Trupp ſolcher Demonſtranten hatte ſich vorübergehend des Oberamtmanns von Schopfheim, ſowie eines Schopfheimer Fabrikanten bemächtigt. Auswirkungen der Lörracher Vorgänge auf die Schweiz. Lörrach, 17. Sept. Die Schweiz verfolgt die Streikbewegung in Oberbaden mit größ⸗ tem Intereſſe, da die Gefahr beſteht, daß ſich die Bewegung noch weiter ausdehnt. Grenz⸗ übertritte von unzuverläſſigen Elementen werden von deutſcher, wie auch von ſchweize⸗ riſcher Seite verhindert. Das Polizeiperſo⸗ nal und die Basler Polizei, die den Auſſichts⸗ dienſt verſieht, wurde weſentlich verſtärkt. An der deutſchen Paßſtelle ſtehen kurz vor der St 2 ziehen demonf Päſſe, um, wie ſie ſagen, die Fabrikanten zu verhindern, ſich in die Schweiz zurückzu⸗ ziehen. Beſſer gekleidete Herren werden nicht durchgelaſſen. M e 5 Das Gebäude der Baſeler Muͤſtermeſſe niedergebrannt.. Baſel, 17. Sept. Die Gebäuds der Muſter⸗ meſſe, die faſt durchweg, aus Holz beſtanden, dergebrannt. Wie es heißt, ſoll das Großfeuer durch Kurzſchluß entſtanden ſein. Es war ſchon ſeit einiger Zeit geplant, die Meſſege⸗ bände neu und maſſd aufbauen. 4 ſind am Sonntag nachmittag vollſtändig nie⸗ Vertrauen des Auslandes zu Teuerung und Generalſtreiks Schloß. Unruhen in Baden Zur Welllage. Baldwin und Polncark. 4 0 1 Engliſch⸗franzöſiſcher Verſtändigungsberſuch. Alix⸗les⸗Bains, 18. Sept. Baldwin reiſt heute mittag nach Paris ab. Der eng liſche Botſchafter in Paris lud Baldwin ein gan einem Frühſtück bei Poincars teilzuneh⸗ men. 9 Havas veröffentlicht u. a. folgende, offen⸗ bar beeinflußte Mitteilung: Poincars hat ſich beeilt, die ihm gebotene Gelegenheit zu er⸗ greifen, um mit dem engliſchen Kabinetts unmittelbar in Verbindung zu treten und ihm ſeine perſönliche Auffaſſung von den ernſten Problemen auseinanderzuſetzen, die zurzeit den politiſchen Horizont in Europa verdüſtern und die Beziehungen zwiſchen den beiden Kabinetten ſo ſchwierig geſtalten. Na⸗ mentlich erſcheint es ausgeſchloſſen, daß Poin⸗ cars und Baldwin ſich nicht über ihre Auf faſſung in den Hauptfragen, d. h. hinſichtlich der Reparationen, der Regelung der interal⸗ lierten Schulden und ganz allgemein der Aufrechterhaltung des Friedens und des ter⸗ ritorialen ſtatus quo auf dem Kontinent aus⸗ ſprechen werden. Dieſe allgemeine Auseinan⸗ derſetzung der vorwiegenden Auffaſſungen kann vielleicht dazu beitragen, die meiſten Mißverſtändniſſe zwiſchen, Frankreich und Großbritannien aus der Welt zu ſchaffen. Heſterteich und wit. 5 Juſt in dieſen Tagen ſind in der deutſchen Preſſe aller Parteirichtungen Berichte über die wirtſ haftliche und finanzielle Lage Oeſter⸗ reichs er nen, die man nur mit dem Gefühl der Sehnſucht, wenn nicht des Neides leſen kann. Es wird in allen dieſen Darlegungen zugegeben, daß dank der Initiative des öſter⸗ ichiſchen Bundeskanzlers Seipel die öſter⸗ reichiſche Wirtſchaft und die Finanzgebarung des öſterreichiſchen Staates geradezu über⸗ raſchend ſich ſtabiliſiert haben. Vor allem wird als ganz beſonders auffallend zum Ausdruck gebracht, daß die tatſächliche Entwicklung ſich viel günſtiger geſtellt habe, als ſie in allen Sanierungsprogrammen angenommen wurde. So ſind auch die wirtſchaftlichen Beſſerungen viel größer geweſen, als ſie in dem Reform⸗ plan angenommen worden waren. Das al⸗ les wird nicht etwa auf Verordnungen und Maßnahmen zurückgeführt, die nur von be⸗ grenzter Wirkung ſind, ja in ſolchen Dingen faſt gar keinen Wert haben, ſondern auf die Wiederkehr des Vertrauens in die politiſche Führung, die in Händen des einfachen Prie⸗ ſters Seipel liegt. Selbſt die innere Oppo⸗ ſition hat ſich mit dem Reformplan abgefun⸗ den. Ueberall regt ſich wieder der Sparſinn, die Krone iſt faſt vollſtändig ſtabil, man kann wieder disponieren, und alles das hat das d der öſterreichi⸗ Wenn man 1 1 ſchen Wirtſchaft wieder gehoben. ſich erinnert, daß es noch garnicht lange her Grenze junge Burſchen und kontrollieren die iſt, daß Oeſterreich vollſtändig verloren gege⸗ ben wurde, ſieht man den Wandel der Zeiten Der neue Kurs in Spanten. Riveras Programm. J Madrid, 18. Sept. General Primo de Ri⸗ vera hat bei ſeiner Ankunft in Madrid Erklä⸗ rungen abgegeben, aus denen hervorgeht, daß er die Abſicht hat, ſofort eine Offen⸗ ſive in Marokko zu beginnen.„Wir werden die Verträge mit Raiſuli reſpektie⸗ ren“, erklärte der Diktator,„aber wir werden ö ö ö f 0 mit Abdeel⸗Krim, dem Führer der Riffpira⸗ ten, keinen Vertrag ſchließen. Die neue Of⸗ fenſive ſoll in der Gegend von Melilla ſtatt⸗ finden in Uebereinſtimmung mit dem Plan des Generalſtabes. Wir werden neue Wah⸗ len zum Parlament vorbereiten und dem Parlament ſoll die Aufgabe zufallen, eine neue Verfaſſung zu ſchaffen.“ Schließlich er⸗ klärte de Rivera, er werde i Garde von 450 000 Mann ausheben, um die 40. Jahrg. eine beſondere öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten und 0 um die neue Regierung bei ihren in Angriff genommenen Maßnahmen zu ſchützen. General Rivera wehrt ſich gegen den Vor⸗ wurf der Dentſchfreundlichkeit. Madrid, 18. Sept. General Rivera berief am Montag die Zeitungsdirektoren zu ſich und erklärte ihnen, daß ſeine Regierung ſich das Ziel geſetzt habe, die Gewohnheiten und Methoden des ſpaniſchen politiſchen Lebens vollſtändig zu ändern. Die von ihm geleitete Bewegung ſei nicht deutſchfreundlich. Was ihn ſelbſt anbelange, ſo ſei bekannt, daß er wäh⸗ rend des Krieges frankreichfreundlich geweſen ſei. Er beſitze den Orden der franzöſiſchen Ehrenlegion und ſei ſtolz darauf. Er habe während des Krieges fortwährend die von den Deutſchen angewandten Methoden getadelt und ſei auch jetzt überzeugt, daß Frankreich und die Alliierten kämpften, um das Recht und die Gerechtigkeit zu verteidigen. Zum grlechiſch-auleniſchen Konftilk. Eine Verſöhnungsſeier im Völlerbundsrat. Genf, 17. Sept. Der Völkerbundsrat bil⸗ ligte in ſeiner öffentlichen Sitzung das Ant⸗ wortſchreiben des Rates an die Botſchafter⸗ den, in dem es u. a. heißt: „Der Völkerbundsrat hat von der Mittei⸗ lung der Botſchafterkonferenz Kenntnis ge⸗ ommen, die ihm die Regelung des italieniſch⸗ e Zwiſchenfalles ankündigt. Der ölkerbundsrat ſpricht ſeine Freude darüber aus, daß er die Situation beendigt hat, die eine lebhafte Beunruhigung hervorgerufen, hat.“. f In der Ausſprache ergriffen das 110 Branting(Schweden), Salandra(Ita⸗ ien), Lord Robert Cecil(England) und Po⸗ litis(Griechenland). b Politis dankte dem Rat für ſeine Tä⸗ ligkeit, in beſonders warmen Worten auch der alieniſchen Regierung für ihre verſöhnliche Haltung und ſprach die Ueberzeugung aus, daß die Beſchlüſſe der Botſchafterkonferenz ausgeführt würden und daß die traditionelle Freundſchaft zwiſchen Italien und Griechen fand wieder aufgenommen werde. Eine Razzia nach wilden Deviſenhänbiern. 5 Ein Streich des Deviſenkommiſſars. Berlin, 18. Sept. Der Deviſenkommiſſar, Geheimrat Fellinger, hat im Laufe des Nachmittags eine ganze Anzahl von Loka⸗ len im Zentrum der Stadt, wo be⸗ kannterweiſe ein ſchwunghafter Han⸗ del mit Deviſen ſtattfindet, blockie⸗ ren und durchſuchen laſſen. Er teilt uns über dieſe erſte und ſcheinbar recht er⸗ folgreiche Exekutivmaßnahme folgendes mit: Es war mir bekannt, daß in einer ganzen; Anzahl von Lokalen im Zentrum der Stadt ganz offenſichtlich in größtem Maßſtabe mitz Deviſen und vor allem mit Banknoten gehan⸗ delt wurde. Ich beſchloß deshalb eine über⸗ raſchende Kontrolle dieſer Lokale vornehmen zu laſſen und ſetzte mich zu dieſem Zweck mit der Schutzpolizei und der Kriminalpolizei in Verbindung. Gegen 5 Uhr nachmittags wurden ſämt⸗ liche Lokale gleichzeitig umſtellt, während Kriminalpolizei, begleitet von den Beamten meiner Abteilung, eindrang und die überraſch— ten Gäſte in voller Handelstätigkeit antrafen. Ich habe es mir ſelbſt nicht nehmen laſſen, mich kurze Zeit vor dem Beginn eines ſolchen, Unternehmens in ein ſolches Lokal zu bege⸗ ben, um die Wirkung meiner Maßnahme zu beobachten. An den Tiſchen ſaß gewöhnlich eine Anzahl von Deutſchen mit einigen Aus⸗ ländern zuſammen und handelte dieſen die, Noten ab. Dieſer Handel ging unter dem Tiſch vor ſich, wie man überhaupt bei der; ganzen Angelegenheit ſehr vorſichtig zu Werke, ging. a N Nie nir betgeben unſern Schuldigen. Roman von E. Krickeberg. 40 Nachdruck verboten. Anita ſtrich ſich mit einer matten Beweg⸗ Da würde man ihr nun wieder Schmeicheleien ſagen, ihr den Hof ma⸗ chen, ſie umſchwürmen, die Witwe, wie ehe⸗ dem das junge Mädchen. Es würde jetzt mit mehr Zurücktzaltung und weniger Hintergedan⸗ ken geſchehen als ehedem, da die Herren der Lebewelt die ſchöne, aber untergeordnete Schau⸗ ſpieleren gar zu gern als jagdbares Wild be trachtet hätten. Sie war jetzt eine Dame der Geſellſchaft mit einem alten Namen von gutem ung über die Stirn. Klang. Aber im Grunde war es dasſelbe. Man buldigte ihrer Schönheit, aber wer fragte Liebens⸗ würdigleit und kümmerte ſich nicht darum, ob„Ste ſprechen ja ganz heiſer“, entſetzte ſich ſie nicht vielleicht eine Maske für Not und nach ihrer Seele? Man pries ihre Kummer war. „Man wird mit den Rettungsverſuchen aufhören“, ſagte ſie mit bitterem Ton,„ſobald man eingeſehen hat, daß das Wrack doch nicht mehr ſeetüchtig werden wird.“ „Ach nein! Schöpfungswerk gelingen muß. Vetſtand, 7 5 Sobald die Poltzet wu den die bereits gekauften Be Aus⸗ ländern wieder zugeworfen, die verſchiedenen Parteien ſetzten ſich an andere Tiſche und ſpielten die Harmloſen. Da aber die Krimi⸗ nalpolizei durchweg die beſſeren Augen hatte, nutzte ihnen dieſes Gebaren nichts. Sie wur⸗ den gnadenlos ertappt und um die teuer er⸗ ſchobenen Banknoten erleichtert. Im Augen⸗ blick iſt natürlich eine Ueberſicht über den Er⸗ trag des Unternehmens noch nicht jedoch dürften nach meiner Schätzung die be⸗ trächtliche ſein.. Wenn uns der Nachweis ge⸗ lingt, daß ſie auf eine dem Geſetz widerſpre⸗ chende Weiſe erworben ſind, werden ſie ohne Entgelt beſchlagnahmt, im anderen Falle ge⸗ gen Papiermark oder Goldanleihe umge⸗ tauſcht. Menge ſofort dem Reiche zur Verfügung ge⸗ ſteellt. Die Kommuniſtenpukſche in Südbaden. 1 Amtsbezirke Lörrach, Schopfheim, und Säckingen. Lörrach, 18. Sept. Im Hinblick auf die Vorgänge in den oberbadiſchen Amtsbezirken hat das Staatsminiſterium den Ausnahme⸗ zuſtand über die Amtsbezirke Lörrach, Säckin⸗ gen, Schopfheim und Schönau verhängt. Das Miniſterium des Innern verordnet: Verboten wird: Jede Betätigung durch Wort, Schrift oder andere Maßnahmen, die darauf gerichtet iſt, lebenswichtige Betriebe zur Stillegung zu bringen. Ferner werden verboten: 1. alle Verſammlungen, 2. alle Menſchenanſammlungen, 3. Umzüge aller Art, 4. jede Herſtellung und Verbreitung von Flugſchriften und Handzetteln, ſowie der Ver⸗ trieb von Zeitungen auf Straßen und Plätzen, 5. der Verkauf von Waffen, Patronen, Pul⸗ ver uſw., 6. das Tragen von Waffen durch Zivilperſonen. Die Polizeiſtunde wird auf 9 Uhr abends ſeſtgeſetzt. Der Straßenverkehr iſt von 10 Uhr abends bis 5 Uhr morgens verboten, ſo— weit nicht das Bezirksamt eine Ausnahme zuläßt. Schönau Generalſtreik in Freiburg. Freiburg, 18. Sept. Im Laufe des heuti⸗ gen Tages bewegten ſich mehrere Demonſtra— tionszüge durch die Stadt. Die Erregung der Maſſen ſteigerte ſich, ſodaß mittags 12 Uhr der Generalſtreik proklamiert wurde. Unter den Demonſtranten ſind die jugendlichen Ele⸗ mente in der Ueberzahl. Vorläufig iſt die Ord⸗ nung noch überall aufrecht erhalten worden. Ein ſtarkes Aufgebot von Schutzleuten und Gendarmen zieht durch die Straßen. Der nächtliche Kampf zwiſchen Polizei und Demonſtranten. tu. Lörrach, 18. Sept. Ueber die Vorgänge in der Nacht zum Dienstag werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Während der ganzen Nacht dauerte die Schießerei an. Die Demonſtranten gingen gegen die Sipo mit Handgranaten vor und ſchoſſen aus Karabinern und Revolvern. Der in den Nachtſtunden einſetzende Regen zerſtreute wohl ab und zu die Demonſtranten, die aber wieder ſich zuſammenrotteten und gegen die Polizei vorgin— gen. Dieſe wurde vielfacht ſo hart bedrängt, daß ſie mit Schreckſchüſſen die Menge abwehren mußte. Unter den Demonſtranten taten ſich vor allem jugendliche Elemente männlichen und weiblichen Geſchlechts hervor. Die Polizei nahm ungefähr 200 Verhaftungen vor. möglich, ſchlagnahmten Mengen, die ſich aus den Geld⸗ ee e ſorten aller Länder zuſammenſetzen, recht be⸗ Auf jeden Fall habe ich die geſamte ßere Angriffe gegen dabei wurde ten. Die Sipo hat w Verſtärkung mit vier Panzerautos erkalten. auch am Dienstag vormittag die Angriffe auf die 52 Sipo fortgeſetzt wurden, iſt dieſe dazu üöbergegan⸗ Hierbei wurde die Polizei aus Kellerlöchern und aus Fenſtern geſchoſſen. In der am Montag adond ehgehaltenen Ver⸗ ſammlung der Fabrikanten und den Betriebsräte erklärten ſich die Fabrikanten nun doch bereit, die 0 50 ſchweizer Franken zu zah⸗ len. Die Demonſtranten betonten aber weiterhin, daß ſie ſolange im Generalſtreik verharren wurden, bis die Sipo die Stadt verlaſſen habe. Verſchiedene Straßenzugänge wrurden mit Sta⸗ cheldraht abgeſperrt, um weiteren Zuzug von De⸗ monſtranten von auswärts zu verhindern. Die Schießereien dauern an.— Vollſtändige Einſtellung des Verkehrs. TU. Lörrach, 18. Sept.(Drahtber. abds. 8 Uhr.) Die Vorgänge in Lörrach und im Wieſental neh⸗ men immer mehr den Charakter einer ſcharfen Auseinanderſetzung zwiſchen Polizeimacht und Demonſtranten an. Die Letzteren haben den am [Dienstag früh feſtgenommenen deutſchnationalen Ausnuhmezuſtand.— Jorkgung der Unruhen. Verhängung des Ausnahme ür die hängung hmezuſtandes für die ſchwer mißhandelt hatten, daß er nach ſeiner Frei⸗ laſſung in das Krankenhaus gebracht werden, Stadtrat Adolf Meyer wieder freigelaſſen, nach⸗ dem ſie ihn zuvor in den Wald geſchleppt und ſo mußte. Am Dienstag nachmittag wurden zweimal grö⸗ die Polizei unternommen, mit Handgranaten geworfen und Revolverſchüſſe wurden abgegeben. Die Polizei ſah ſich genötigt, das Feuer zu erwidern. Hierbei wurden zwei Perſonen verletzt. Die Eiſenbahnbetriebsinſpektion gibt bekannt, daß der geſamte Zugverkehr eingeſtellt wird. Die Poſt arbeitet in Lörrach gar nicht mehr. Nur noch Telephon und Telegraph ſind in regelmäßi⸗ gem Betrieb. Ein Teil der Eiſenbahnarbeiter⸗ ſchaft in Haltingen verweigerte heute die Arbeit und erklärte ſich mit den Streikenden ſolidariſch. Der badiſche Arbeitsminiſter zu den Vor⸗ gängen in Lörrach. Karlsruhe, 18. Sept. Der kommuniſtiſche Landtagsabgeordnete Bock hatte an den Ar⸗ beitsminiſter Dr. Engler ein Schreiben ge⸗ richtet, in welchem er die Vereinbarung mit⸗ teilte, daß in Lörrach alle Arbeiter und Ar⸗ beiterinnen eine Wirtſchaftsbeihilfe im Werte von 50 Schweizer Franken erhalten. Abg. Bock verlangte, daß eine gleiche Wirtſchaftsbeihilfe auch den Staatsarbeitern, den Erwerbsloſen und den Sozialrentnern ge— währt werde. f In ſeinem Antwortſchreiben erklärt nun der Arbeitsminiſter, er habe ſich auch früher dafür eingeſetzt, daß den Erwerbsloſen Hilfe geboten wird, aber er müſſe es ablehnen, eine Hilfsaktion für Erwerbsloſe und Sozialrent- Lörrach ner auf den am letzten Freitag in durchgedrückten Forderungen aufzubauen. Auch die Staats- und Gemeindebetriebe müß⸗ ten es, der Ueberzeugung des Arbeitsmini⸗ ſters nach, ablehnen, durch die Erfüllung der⸗ Landestarife zu artiger Forderungen ihre durchbrechen. Der Arbeitsminiſter führt dann weiter aus, es ſei ihm ſchon einige Tage vorher von Arbei⸗ tern aus dem Lörracher Lohngebiet mitgeteilt 0 gehälter zu. worden, daß es in den nächſten Tagen„los⸗ gehen“ würde und die Einzelvorgänge in Lö'r⸗ einde l 38 840 duf rach wieſen darauf hin, daß die Aktion von im Geheimen wirkenden Ausſchüſſen wohl vorbereitet war. Der Arbeitsminiſter be⸗ merkt dann weiter: Mit der Durchſetzung der Forderung, daß die Löhne wertbeſtändig ſein ſollen, ſei nichts anderes, als eine Formel ohne Inhalt er⸗ reicht. Es ſei ganz unmöglich, daß in der ſo, d ö f 1 Erwerbslt 1 us gen, mit der blanken Waffe die Straße zu ſäubern. werheloſen nicht nergurg ten. Solange der 1 14 nicht been ſei, werde es auch nicht 1 ſein, auf die⸗ ſem Gebiet weſentliche Verbeſſerungen durch⸗ zuführen. 1. ANlhein und Ruhr. Der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſieſer über den Ruhrkampf. ö Berlin, 18. Sept. Auf einer Delegiertenver⸗ ſammlung der Zentrumspartei der Provinz Bran⸗ denburg gab der. preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer eine offene Darſtellung der politi⸗ ſchen Lage, vor allem der Folgen des Ruhrkon⸗ Fflikts. Er ſagte u. a.: i „Wir durften nicht erwarten daß man auf die Dauer einen aktiven Gegner mit Paſſivität be⸗ ſiegen kann. Es hätte ſchon viel früher und aktiver auf eine vernünftige Liqui⸗ dierung des Ruhrabenteuers hingearbeitet werden müſſen. Klar iſt für uns heute das eine, daß das Ruhrabenteuer von uns nicht dauernd durchgehalten werden kann. Die großen unpro⸗ dultiven Ausgaben des Reiches für dieſes Unternehmen ſind der tiefſte Grund für den Mark; reifall. Je wen.gec Illuſionen wir uns ic dieſer Sache machen, um ſo beſſer Die nachſten Wochen werden zeigen, ob Frankreich an der Ruhr wirklich nur wireſchaftliche Ziele oder ob es poli⸗ tiſche Pläne verforg Wenn des Ruprabenteue! kein gutes Ende hat, trägt die Bevölkerung, di. Unſägliches geduldet hat, nicht die Schuld. Die Korruptionserſcheinungen treffen nur einen Teil Wir werden die Schuldigen zur Rechenſchaft ziehen, ſobald die Staatsautorität im beſetzten Ge⸗ biet wiederhergeſtellt iſt. Von der großen Mehr⸗ heit der Bevölkerung muß geſagt werden, daß keir anderes Volk der Welt ſo ſtillduldend die Qualer auf ſich genommen hätte, die ſie nun neun Monate ertragen hat. Bleibt der Erfolg aus, dann liegt das daran, daß es ſich um einen Verſuch han. delte, der unmöglich beſſer ausfallen konnte. Es iſt nur bedauerlich, daß wir uns darüber nicht längſt klar geworden ſind und Schritte unternom⸗ men haben, um die Dinge in eine andere Bahn zu bringen. Dieſe Notwendigkeit brennt uns jetzt auf den Nägeln. Es liegt mir fern, gegen dieſen oder ſenen Anklage zu erheben, aber eine offene Ausſprache iſt notwendig. Die konſequente Erfüllungspolitik, wie ſie Wirth und Erzberger wollten, iſt der einzig richtige Weg, den ja jetzt auch das neue Kabinett wieder betreten hat. Auf dieſem Wege kommen wir auch am eheſten dazu, wieder für uns ſelbſt arbeiten zu können. Wer heute ſein eigenes Portemonnaieintereſſe über das gemeinſame Wohl ſtellt, wer vom Staat verlangt, daß er für ihn eintritt, und ihn erhält, der ver wechſelt die Aufgabe. Er ſt müſſen wir für den Staat opfern, dann kann dieſer auch für uns etwas leiſten.“ In der Ausſprache, die ſich an das Referat des Miniſters Hirtſiefer knüpfte, wurden als Mittel zur Erleichterung der Verſtändigung mit Frank⸗ reich vorgeſchlagen, alsbald einen Botſchafter für Paris zu ernnnen und die angebotene Hypothek auf den Privatbeſitz in einem Rahmen⸗ geſetz ſofort feſtzulegen, damit das Ausland an, dem ernſten Willen zur Durchführung des Vor⸗ ſchlages nicht zweifeln könne. Die Deamlengehaller. Berlin, 17. Sept. Der Haushaltundsaus⸗ ſchuß des Reichstages ſtimmte heute dem Re⸗ gierungsvorſchlag über die ab 16. September wirkſame Erhöhunlg der Beamten⸗ N Nach den getroffenen Ver⸗ einbarungen wird der Teuerungszuſchlag von 2 199 900 Prozent erhöht, der Frauenzuſchlag von 20 auf 110 Mil⸗ lionen. Die örtlichen Sonder zula⸗ gem erfahren folgende Erhöhungen: von 390, auf 2000 Prozent, von 1367 auf 7000, von 2336 auf 11000, von 3310 auf 17000, von 4088 auf 21000, von 5062 auf 26 000, von 6036 auf 31000, von 7016 auf 36 000, von Von den Herren der Schöpf⸗ ung hült ſich in einem ſolchen Fall jeder für einen kleinen Gott, dem unbedingt ein neues Laſſen Sie meinem Bruder Wolf wenigſtens einen Reſt] ber! Neben dem Fabrikanten Horn haben die Demon— ttranten auch den Fabrikanten Albert Vogelbach Es ſollte ſcherzhaft klingen, aber hörte doch die ſchweſterliche Fürſorge aus ih⸗ rer Stimme. Alſo Wolfgang von Steltz würde auch auf dem Feſte ſein, das hätte ſich Anita denken können. Wer von den noch in der Stadt wei⸗ lenden Mitgliedern der riſtokratiſchen Geſell⸗ ſchaft würde da überhaupt fehlen? Als Anita das dachte, überlieſ es ſie plötzlich ſiedendheiß, und ſie mußte ſich einen Augenblick auf eine Seſſellehne ſtützen: wenn Eberhardt von Dre⸗ wensberg auch anweſend war? „Was iſt Ihnen denn?“ fragte Hartkopf erſchreckt,„Sie ſind ja plötzlich leichenblaß ge⸗ worden?“ f „Es iſt ſchon vorüber.“ In der Tat jagte b etzt wieder eine Blutwelle über ihr Geſicht. „Ich hätte das heute nicht unternehmen ſol⸗ len— meine Nerven werden nicht ſtandhalten — aber nun iſt's zu ſpät“. Hartkopf.„Um Gotteswillen, blamieren Sie ſich nicht beim Singen, ſonſt laſſen Sie es lie⸗ ber ganz.“ „Haben Sie leine Sorge, Harto, entweder ich ſinge gut oder gar nicht.“ f Heini ging bewundernd immer um die. Mutter herum.„Sieh mal, Mutter Müllern“ — er zog ſeine alte Vertraute an der Hand aus der Küche herein—„ſieh mal, ſo ein fei⸗ nes Kleid hat meine Mutti!— Lauter 781 man nächſten Zeit etwa ein wertbeſtändiges Zah⸗ lungsmittel in Deutſchland geſchaffen werden NN Hals! Und in der Kapſel iſt Vatchens Bild, und das ſieht ganz aus wie Onkel Eberhardt⸗ chen.“ „Es iſt Zeit! Gehen Sie, meine Damen, gehen Sie!“ drängte Hartkopf, und Brigitte legte wieder den Spitzenſchal um ihren Kopf und küßte Heini.„Büble, wenn du mitkom⸗ men könnteſt, wäre es viel ſchöner.“— Aller Augen richteten ſich auf die beiden Frauen, als ſie den Gartenſaal betraten, wo die Gräfin Steinberg ſie empfing. „Welcher pikante Gegenſatz, wie frappierend eigenartig!“ ging es von Mund zu Miend. Die eine, eine zarte blonde Schönheit mit einem leiſen Hauch von Wehmut über dem Weſen, die andere majeſtätiſch, in voller Blüte pran⸗ gend, raſſig und apart in jedem Zug. Ein Geſicht, wie aus Marmor gemeißelt, unter üp⸗ pigem, göldbraunen Haar, blaß, ernſt und ſtolz, aber in den großen dunklen Augen un⸗ ter dor weißen Stirn ein fragender, ſuchender Ausdruck, der die ſtolze Sicherheit des Weſens milderte, ein Blick, aus dem eine müde Seele um Schonung bat. Und dies wunderbare große, ſchwarze Gainsborough⸗Hut Straußenfedern auf dem ſchimmernden Haar. Man hütte ſich keine vorteilhaftere Toilette für 1 — Und ich darf heute nicht auf Hutlepae 9 — und ſieh mal die ſeine Perlenkette um den ſchwarze Gewand mit den ee der it den 7482 auf 40 000, von 9930 auf 75 000 und von 11 488 auf 105 000. „Eine beruckende Schönheit!“ „Und welche raſſinierte Toilette!— Ein⸗ mal etwas ganz Apartes!“ „Wer iſt ſie? Kennt ſie keiner?“ „Sie kommt mit Ihrem Fräulein Schwe⸗ ſter, Wolfgang, da müſſen Sie ſie doch ken⸗ nen!“ So ſchwirrten ihre Stimmen durchein⸗ ander. a Wolfgang von Steltz war eben im Begriff, den Damen entgegenzueilen. Er wandte ſich zurück und ſagte mit einem Lachen, das nicht frei von Schadenfreude war:„Meine Kuſine — eine Drewensberg— nun beneiden Sie mich einmal recht gründlich, meine Herren Kamera⸗ den.“ Ueber Anitas Geſicht flog ein Schimmer von Freude, als Wolfgang von Steltz ſich ihr nahte, und ſie reichte ihm herzlich die Hand. „Doch ein Bekannter“, ſagte ſie.„Ich freue mich, Sie zu ſehen“. Wolfgang küßte ihr die Hand. „Nur ein Bekannter, gnädige Frau?“ „Nein, ein Freund“. „Ja, und ein ehrlicher Freund, der ee ſelbſt ohne Murren erträgt, verbannt zu ſein.“ Er geleitete die beiden Damen zur Frau des Haufes. Sie wurde herzlich liebenswür⸗ dig empfangen, aber Brigitte und Wolf bald wieder entlaſſen. 0 6 nd wählt 540 g ige(Grundgehalt, Orlszuſchlag, ingszuſchlag, Ortsſon, derzulage) erhöht ſich auf 15 Prozent. Die Beſatzungszulage beträgt ab 16. September 80 Millionen, die Beſatzungskin⸗ Wademe 16 Millionen. i 0 Dementſprechend erhalten die Beamten flogende Bezüge: ein Viertel von 161 060 Prozent Teuerungszuſchlag, ein Viertel von 80 Millionen Frauenzulage, ein Viertel von der Differenz zwiſchen der bisherigen und der neuen Ortsſonderzulage. Die Angeſtell⸗ ten erhalten am 19. September das 175fache der Grundeinheit ausbezahlt. Die Anpaſſung der Bezüg an die Haus⸗ haltskoſten erfolgt künftig nicht mehr halb⸗ monatlich, ſondern ſowohl für die Beamten wie die Angeſtellten und Arbeiter wöchent⸗ lich. Die nächſte Zahlung findet am Don⸗ nerstag, 20. September ſtatt. Die Haupturſache für dieſe Maßnahme, die nach Anſicht der Regierung die Beamten auch vor der Geldentwertung ſchützt, iſt in der Tatſache zu ſuchen, daß das Reich nicht in der Lage iſt, den jetzt entſtehenden Anforde⸗ rungen an Zahlungsmitteln in genügend ſchneller Weiſe nachzukommen. 4 7 Aus dem kalhofiſchen Poltsveteil. Aus dem Jahresbericht des Volksvereins für das i katholiſche Deutſchland 1922/23. Von Adolf Iſele, Volksvereinsſekretär für Baden. Auf der letzten Generalverſammlung des Volks⸗ vereins in München bezeichnete der Hochwürdigſte Herr Kardinal Dr. Faulhaber den Volksverein als den ſtändigen Katholikentag im kleinen. Dieſe Be⸗ zeichnung iſt eine wirklich treffliche und wird dur“ den Jahresbericht 1922/23 erneut beſtätigt. In allen Teilen des katholiſchen Deutſchlands hat der Volksverein mit ſeinen vielen Verſammlungen, Konferenzen und Kurſen auch in dieſem Berichts. jahr eine rege Tätigkeit entfaltet. Mit ſeiner gut ⸗ ausgebauten Zentralſtelle, ſeinen Kandes⸗ und Bezirksſekretariaten iſt er in erſter Linie Träger der Tätigkeit der Katholiken im öffentlichen Leben. Von ſeinen Ver⸗ anſtaltungen ſind 1570 Verſaunalungen, 698 Kon ⸗ ferenzen und 78 Kurſe ſtatiſeiſch erfaßt. Ein gro. faſſen. Die Vollsvereinshefte mit ihrem wertvollen Iu⸗ halt kamen wieder in Millionen Exenrplaren in die Hände des katholiſchen Volkes. Es at debauer⸗ lich, daß viele Volksvereinshefte nicht gelelen wer. den, das ändert aber nichts an der Tatſache, das dieſelben einen wertvollen, volksbildenden und volkserzieheriſchen Inhalt daben. Gerade die Beſten im Volke werden die Voltsvarvinbhefte ſen und hohen Nutzen daraus ziehen. Die Literatur des Volksvereinsverlegz findet immer weitere Verbreitung in allen Ständen und auch unter Nichtkatholiken. Selbſt an den Un ver⸗ ſitäten wird dieſelbe empfohlen. Es iſt von gans unſchätzbarer Bedeutung, was der Volksverein durch ſeine Verlagsſchriften für die katholiſche Sache in Deutſchland ſchon geleiſtet hat. Denken wir uns die eigenartige Volksvereins⸗Literatur hinweg, ſo erkennen wir, daß die Katholiken um eine wichtige Poſition ſchwächer wären, weil es ihnen dann an volkstümlichen, ſozialen und ſtaats⸗ bürgerlichen Schriften faſt vollſtändig mangeln würde. Der Heranbildung von katholiſchen Führern aus allen Ständen hat der Volksverein von jeher größte Beachtung geſchenkt. Was er auf dieſem Vermiſchtes, Indexzifſer⸗Verechnung. Nemm e Säckelche Getreide Unn e Blus aus echter Seibe,. Salz unn Pfeffer, Fleeſch unn Mehl, Owwedruff'n Schbritzer Oel, Sieb das Ganze durch'n Schleier, Back dann alles mit zwee Eier, Schneid e Schtückel Schinke nei(n), Mach e Soos dezu vunn Weiln), Scheeln) garnier's, dann mit Linoleum, Trink dezu'n Schluck Petroleum, Nemm als Beilag Holz unn Kohle Unn Salat aus Schtiffelſohle, Kaaf d'r'n neue Hut dezu, Cutaway unn Boxcalf⸗Schuh, Loß Deiln) Schtubb d'r dabbeziere, Per Elektriſch fahr ſchpaziere, Raach e Sigarr owwedruff, Dreh de Gasherdhahne uff, Lutſch am Limonadefläſchel, Kaaf D'r for Dei(n) Sarg die Näggel. Wann d' den ganzen Krempel hoſcht, Rechen's z'ſamme, was deß koſcht, u's addiere unn halwiere, Dividiere, ſubdrahiere, Mitte aus dem Zahl⸗Geborzel 1 Schpringt dann raus die Judex⸗“ zel. Hanus Glückſtein im„Mannh Gen.-Anz.“ N 1 b Das ſtärlere„schwächere Geſchlecht“. Die Frauen werden zwar das„ſchwächere . 1“ genannt, aber ſie erweiſen ſich in en Fällen ſtärker als die Männer, die ſich das ſtarke Geſchlecht nennen. Ein eng. r, Jancart Mortimer, hat 5 1 von 3„ſtarke“ Geſchlecht und daß ſie in der Lebens⸗ 500 erganiſakion geleiſt ff ihm dafü eſonders gerade heute erkennt, wie notwendig tüchtige Führer ſind. Wir klagen heute über Mangel an kleinen und großen Führern. Wie groß wäre erſt dieſer Mangel, wenn der Volksverein nicht ſchon ek. Alihrer ober ee aan zuſammen 170 Teilnehmern ſtaltgefunden. verzeichnen. um 1. Juli d. Is. zadlten wir im Reich rund 589 000 Mitglieder— das ſind 98 000 weniger—, in Baden rund 34000 Mitglieder — das ſind rund 8000 weniger und in Hohenzol⸗ lern 2680 Mitglieder— das ſind 592 weniger wie im Vorjahr. Es bedarf wohl auch keiner beſonderen Begrün⸗ dung, daß die Finanzlage einer ſolchen Organi⸗ ſation in der heutigen Zeit keine gute ſein kann. Während ſich auf der einen Seite die Ausgaben raſch der Entwertung anpaſſen, iſt eine ſolche An⸗ paſſung der Einnahmen auf der anderen Seite nicht möglich. Nur langſam paſſen ſich die Mit⸗ gliederbeiträge der Entwertung an und mit jeder Erhöhung gibt es neue Mitgliederverluſte. In⸗ folge der ungünſtigen Finanzlage mußten im Be⸗ richtsjahr eine Reihe von hauptamtlichen Volks⸗ vereins⸗Sekretariaten aufgegeben werden. Es ſind dies die Sekretariate in Aachen, Augsburg, Gelſenkirchen, Dortmund, Hamburg, Heiligenſtadt, Münſter i. W., Nürnberg, Offenbach a. M., Osna⸗ brück, Recklinghauſen und Worms. Das Landes⸗ Sekretariat in Württemberg wird nur noch neben⸗ amtlich verwaltet. Die Aufhebung dieſer Sekre⸗ tariate bedeutet für die Katholiken Deutſchlands, natürlich eine große Einbuße ihres Einfluſſes im öffentlichen Leben. n Ein Blick in die Zukunft zeigt uns große gewal⸗ tige Aufgaben einerſeits und wachſende Schwie⸗ rigkeiten anderſeits. Wollen wir uns von den Aufgaben locken oder von den Schwierigkeiten nie⸗ derdrücken laſſen? Die Entſcheidung für das erſtere wird das Beſſere ſein. 27 r 1 2 15 Aus Nah und Fern. Großfeuer in Wolterdingen. Donaueſchingen, 18. Sept. Am Dienstag früh iſt die kleine kaum 700 Einwohner zäh⸗ lende Gemeinde Wolterdingen, die etwa eine Stunde von Donaueſchingen entfernt liegt, von einer ſchweren Feuersbrunſt heimgeſucht worden, der 28 Wohnhäuſer mit Oekonomie— gebäuden zum Opfer gefallen ſind. Das Feuer war in dem Sägewerk Strobel ausge⸗ brochen. Das Feuer konnte bei dem herr⸗ ſchenden Sturm ſich mit großer Schnelligkeit ausbreiten. Obgleich die Feuerwehren aller umliegenden Gemeinden ziemlich raſch am, Brandplatze erſchienen, hatte das Feuer doch ſchon eine rieſige Ausdehnung angenommen und konnte erſt lokaliſiert werden, als ſtär⸗ lerer Regen die Löſcharbeiten unterſtützte. In den Erntevorräten fand das Feuer reiche Nahrung und da faſt alle Häuſer mit Schin⸗ deln gedeckt waren, ſo wurd die Ausdehnung des Brandes noch beſonders begünſtigt. 4 Stück Großvieh, zahlreiches Kleinvieh und viele landwirtſchaftliche Maſchinen ſind dem Brande zum Opfer gefallen. Das Gerücht, daß zwei Kinder den Tod in den Flammen gefunden hätten, beſtätigt ſich nicht. Der Schaden iſt ungeheuer groß. Die Brandge⸗ ihr geſamtes Hab und Gut verloren haben und n N N in die eiſigen Fluten wagt, während die Männer ſich ſchaudernd in dicke Mäntel hül⸗ len. Er ſtimmt einem alten Fiſcher zu, der behauptet, die Damen vertrügen das kalte Waſſer viel beſſer als die Männer, und zieht daraus weitgehende Schlüſſe, die das ſchwä⸗ chere Geſchlecht in vieler Hinſicht überhaupt als das ſtärkere erſcheinen laſſen.„Einer der wichtigſten körperlichen Unterſchiede zwiſchen Mann und Frau“, ſchreibt er,„iſt der, daß der Mann hauptſächlich aus Muskeln und Nerven beſteht, während die Frau ſehr viel reicher mit Fett verſehen iſt. Je größer die Fettſchicht des Schwimmers iſt, deſto weniger wird er durch die Waſſerkälte beeinflußt, und da viele Frauen mehr als 10 Prozent mehr Fett haben als der durchſchnittliche Mann, Frauenwelt Kälte ſo viel leichter erträgt. Wir müſſen uns ja überhaupt von dem Vorurteil befreien, daß Frauen„zarter“ und empfind- licher ſind als Männer. Jeder Arzt wird uns verſichern, daß die Frau im Ertragen Schmerzen ſehr viel ſtandhafter iſt als das zähigkeit dem Manne auch weit überlegen iſt. Eine Frau hat ein leichter erregbares rz als ein Mann; ſie ermüdet leichter. Da⸗ 5 erholt ſie 5 aber ſehr viel ſchneller als r Mann, und es iſt erwieſen, daß ſie unter Schmerzen weniger leidet. Die Stärke der Frau im Ertragen von körperlichen Qualen ankbar fein, da es keit nach iſt das Feuer wiederum durch 5 Die Mitgliederbewegung wurde durch aufere Beiwerhälniſſe ungünſtig beeinflußt. Wir daben einen allgemeinen Rückgang der Mitglte derzahl zu herumgetrieben, und von der icht gena gestellt. Aller Wahrſcheinlich laufen eines Lagers in dem mitten im Ort ge⸗ legenen Sägewerk Strobel zum Ausbruch 9 kommen; es wird aber auch von Brandſtif, tung geſprochen. Die obdachloſen Familien ſind von der nicht vom Brand heimgeſuchteif Einwohnerſchaft aufgenommen worden. Die 11 der Obdachlosen beträgt weit über 100 öpfe., e, eee * e ee ,,, dee Mannheim. Der Konflikt im Bankgewerbde) hat ſich weiter zugeſpitzt, da die Erklärung der Bankleitungen zu dem Vorſchlag über die Feſtmarkentlohnung aus⸗ geblieben iſt. Es beſteht nunmehr unmittel⸗ bare Streikgefahr. f Neulußheim b. Schwetzingen.(Eine zeitgemäße Baugenoſſenſchaft.) Hier wurde eine Baugenoſſenſchaft gegrün⸗ det, die als Eintrittsgeld von ihren Mitglie⸗ dern zwei Sack Zement erhebt; außerdem muß ſich jedes Mitglied verpflichten, allwö⸗ chentlich als Beitrag einen Sack Zement bei⸗ zuſteuern. Die Bauſteine werden in eigener Regie aus Schlacken und Zement hergeſtellt und gebaut wird alltäglich nach Feierabend unter ſachgemäßer Anleitung von Maurern. Bisher haben ſich 42 Mitglieder der Genoſ⸗ ſenſchaft angeſchloſſen. O Bretten.(Unfall oder Ueber⸗ fall?) Zu dem tödlichen Unfall des Poſt' ſchäffners Zeller bei Bahndrücken(Zeller ſoll bei ſtarkem Gefäll vom Rade geſtürzt ſein) gehen hier lt.„Karlsr. Tagbl.“ Gerüchte um, wonach Zeller nicht einem Unfall, ſondern einem Ueberfalle zum Opfer gefallen wäre. Kurz vor der Auffindung der Leiche hätten ſich an der betreffenden Stelle zwei Männer Barſchaft in Höhe von 35 Millionen, die Zeller * trug, fehlten ſpäter 33 Millionen. Nach einem um den Verunglückten nicht kümmerte, ſon⸗ dern weiterfuhr. 5 5 * Achern.(Die Champagnerfla⸗ ſchenfabrik) hat laut„Acher- u. Bühler Bote“ ihren Betrieb geſchloſſen, da die Fabrik keine Aufträge mehr erhalten konnte. Gerichtssaal. § Freiburg.(Aus„Gefälligkeit“) und gegen das Verſprechen, er bekomme einen Anzug, entſchloß ſich ein Hilfsarbeiter Alfred K. für einen gewiſſen G. im hieſigen Amtsgefängnis eine mehr⸗ wöchige Gefängnisſtrafe abzuſitzen. Die Perſonen⸗ Unterſchiebung wäre jedenfalls gelungen, wenn nicht ein Zufall den Pſeudo⸗Strafgefangenen am letzten Tage ſeines freiwilligen Gefängnisaufen“ haltes entlarvt hätte. Die Folge war, daß man den„Richtigen“ zur Strafverbüßung heranholte, das weitere Nachſpiel war gegen beide die Ein⸗ leitung eines Verfahrens. Es wurde der eine mit Strafmandat, der andere zu je 14 Tagen Gefäng⸗ nis verurteilt, an deren Stelle eine Geldſtrafe von 20 Millionen Mark tritt. e 2 0 Freiburg, 17. September 1923. 1 eines„Beiſammenſeins“ ſtaſta 101 6 109 5 9 87 565 27 jährige e den 90%„aus Waldkirch ihrem Partner, jährigen Koch eines hieſigen Reſtaurants ſchädigten ſind hart betroffen, einmal weil ſie zum anderen, weil die Gebäude nicht genü⸗ ——.—— viel knühnere und ausdauerndere Schwimmer duldig ausgehalten. nehr V i ſind, als die Männer, und daß das weibliche] kraft oder iſt ſie weniger empfindlich? Die Geſchlecht ſich noch bei der kälteſten Witterung] Wiſſenſchaft gibt darauf keine beſtimmte Ant⸗ die By; 1 f 90 1 aus den Kleidern worin ſich außer sche(Ge 8 S j 5 900 ent Geld 360 Schweizerfranken befanden weit dem geſtohlenen Geld kaufte die W., was ih Hat ſie mehr Willens⸗ elten Franten der 28löhri Franz L. aus Heidelberg einen hohen Betrag entwendete. akt des Frankenraubs erachtete ſich das Schöffen gericht für zuſtändig, das die W. wegen Diebſtahls zu ſechs Monaten, den L. wegen Diebſtahls und Hehlerei ebenfalls zu 6 Monaten und den häufig beſtraften H. L. wegen Hehlerei zu 6 Wochen Ge fängnis verurteilte.„ „ee 4 0 17 Handel und Verkehr. Ir Dollarkurs: 185 Millionen. Newyorker 12 Uhr⸗Markkurs: 243 900 00. f Kennzahlen vom 18. September. 1 1 Goldmark(Mittelkurs Berlin) 35 714 285 Papiermark. Dollar Berlin(Briefkurs) Tägl. Geld Reichsbankdiskont Reichsbanklombardſatz Goldankauf 1 Kilo fein Lebensmittl am 11. Sept. Buchhändler-Schlüſſelzahl Poſt(20. Sept.) Perſonenverkehr Güterverkehr(18. Sept.) 8 184 00 fache 14000 000 2500 00 2 000 000 fache 18 000 000 fache Lebenshaltungskoſten(Durchſchnitt Aug.) 586 641 fache; 10. Sept. 5 0 1 646fache. 70 Mannheim, 17. Sept. Feſte Haltung; devor⸗ bei ſich c endet 950 g f . 0 ſichts der Reichsbankdiskonterhöhung weiter au anderen Gerücht ſoll Zeller mit einem Mo⸗ f 5 torradfahrer zuſammengeſtoßen ſein, der ſich. von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbank⸗ ſo läßt es ſich daraus erklären, daß die zarte d wort, aber jedenfalls iſt das„ſchwächere Ge⸗ ſchlecht“ in vieler Hinſicht das ſtärkere. Ein Hotel am Gipfel der Jungfrau. Das höchſte Hotel und zugleich eines der großartigſten, die es überhaupt gibt, wird jetzt in der Nähe des Gipfels der Jungfrau errichtet werden. Die Grundmauern werden gegenwärtig aus den Felſen des Jungfrau⸗ Joches in einer Höhe von 11840 Fuß her⸗ ausgehauen. Ein kurzer Fußpfad, der durch einen Tunnel geht, wird von der Jungfrau⸗ bahn zu dieſem neuen Gebäude geführt wer⸗ den. In dem Hotel auf der Jungfrau wird alles elektriſch betrieben: Kochen, Heizen, Rei⸗ nigen, Beleuchtung. Man wird in dieſer Res gion des ewigen Schnees imſtande ſein, durch drahtloſe Telephonie ein Konzert zu hören, as von der Sendeſtation einer Großſtadt verbreitet wird. Man wird von dem Hotel die großartigſte Ausſicht über die Rieſenerhebun⸗ gen des Berner Oberlandes genießen.. Der vorſichtige Baldwin. Der engliſche Miniſterpräſident Stozley Baldwin iſt ein vorſichtiger Mann. Das ſehen wir auch an ſeiner Politik, in der er ſich den Franzoſen gegenüber nicht zu weit vorgewagt und dann wieder zurückzieht. Dieſe Charak⸗ tereigenſchaft wird 1 eine Geſchichte be⸗ leuchtet, die engliſche Blätter erzählen. Es war bei ſeinem letzten Aufenthalt in Amerika, als er eine Straße überſchreiten wollte, au 1 7 8 lig traf der viele Kraftwagen ſchnell dahineilten. Er den hee de Senta in der Ihe der 1 ere zugt chemiſche Werte. In Anilinaktien erfolgten Abſchlüſſe zu 950 rat.; Rehnania zu 700, Seilin⸗ duſtrie zu 170, Benz zu 180, Fahr zu 175 rat. Karlsruher Maſchinenbau zu 200, Knorr zu 16 und zu 170, Mannheimer Gummi zu 70 rat., Nek⸗ karſulmer zu 200, Pfälzer Mühlenwerke zu 60, Rheinelektra zu 150, Zellſtoffabrik Waldhof zu 650, Zuckerfabrik Franknthal zu den Kurſen von 425 rat. und zu 500 und Zuckerfabrik Waghäuſel zu 500(ulles in Millionen Prozenten).. Berliner Geldmarkt. Die große Nachfrage Die Zinsſätze verteuerten ſich ange⸗ etwa 4 v. H. für den Tag und darüber. Der neue Silberankaufspreis. Der Ankauf anſtalten findet vom 17. September ab bis auf weiteres zum 5 000 000 fachen Betrage des Nennwertes ſtatt. ö Mannheimer Schlachtviehmarkt. Für den Schlachtviehmarkt am Montag betrug der Auftrieb: 107 Ochſen, 94 Bullen, 251 Kühe und Rinder, 155 Kälber, 9 Schafe, 259 Schweine. Bezahlt wurden pro Pfund Lebendgewicht: für Ochſen 1. Klaſſe 11—12, 2. Klaſſe 11—12, 3. Klaſſe 910, 4. Klaſſe 8—10 Mill. M. Bullen: 1. Klaſſe 1112, 2. Klaſſe 10—11, 3. Klaſſe 9—10 Mill. M. Kühe und Rinder 1. Kl. 12—13, 2. A 1012, 3. Klaſſe 9—11, 4. Klaſſe 8—9, 5. Klaſſe 78 Mill. M.; Kälber: c) 12—13, d) 11—12, e) 1— 11 Mill. M.; Schafe: a) 8—9, b) 7—8, c) 6—7 Mill. M.; Schweine: b) 22—23, 0) 2122, d) 20—21, e) 18—19 Mill. M. Tendenz: mit Groß⸗ vieh und Schweinen mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern und Schafen lebhaft, ausverkauft. Mannheimer Pferdemarkt. Für den Pferdemarkt am Montag waren zuge⸗ trieben: 20 Wagenpferde, 132 Arbeitspferde, 70 Schlachtpferde. Bezahlt wurden pro tSück; für Wagenpferde 12—30 Milliarden, Arbeitspferde 10 105 50 Milliarden, Schlachtpferde 3—8 Milliarden Mark. e 5 Vom Deviſenmarkt. a In Berliner Finanzkreiſen herrſchte heute Pa⸗ nikſtimmung. Der Dollar wurde zu Kurſen ge⸗ nannt, die weſentlich über 300 Millionen lagen. Pfunde wurden mit 1,7 Milliarden genannt. Im amtlichen Verkehr an der Börſe trat eine weſent⸗ liche Beruhigung ein. Jedenfalls ſcheint, daß man in Regierungskreiſen entſchloſſen iſt, ſchärfſte Maßnahmen zu ergreifen, um die Währungskata⸗ ſtrophe aufzuhalten. Der Kurs des Dollars ſtellte ſich gegen 1 Uhr auf 150 Millionen, Pfunde wur⸗ den mit 800 Millionen gehandelt. Um 2.90 Uhr nachmittaas börte man den Dollar bereits mit 220 — die große Vorſicht lachte, ſagte er ernſthaft: „Beſſer eine halbe Minute auf der Inſel, als) eine Ewigkeit im Grabe.“ 0 Ne neuen poſtgebühren. Die weſentlichſten Gebühren, die vom 20 Sept. an im Poſtverkehr Deutſchlands gelten, ſind fol⸗ gende(in tauſend Marg: Für Poſtkarten im Ortsverkehr 50,'m Fernverkehr 100, für Briefe im Ortsverlehr bis 20 Gr. 100, im Fernverkehr bis 20 Gr. 250, bis 100 Gr. 300. Für Druckſachen bis 25 Gr. 50, bis 50 Gr. 100, bis 100 Gr. 150, bis 250 Gr. 280, für Geſchäftspapiere und Miſchſendungen bis 250 Gr. 250, für Warenproben bis 100 Gr. 150, für Päckchen bis 1 Kilo 500, für Pakete bis zu 3 Kilo erſte Zond 600, zweite und dritte Zoue 1200, bis 5 Kilo 900 bezw. 1900 uſw., für Zei⸗ tungspakete bis 5 Kilo 400 bezw. 900, für Po ſt⸗ anweiſungen bis 2 Mill. M. 100, bis 5 Mill. Mark 150, bis 10 Mill. M. 200, bis 30 Mill. M. 250 uſw. Für bar einbezahlte Zahlkarten bis 2 Mill. M. einſchl. 20, bis 5 Mill. M. einſchl. 30, bis 10 Mill. M. einſchl. 40 uſw. Die Auslands gebühren betragen vom 20. Sept. an für Poſtkarten 450, jedoch nach Un⸗ garn und der Tſchechoſlowakei 950, für Briefe bis 20 Gr. 750, jede weiteren 20 Gr.(Meiſtgewicht 2 Kilo) 375, jedoch nach Ungarn und der Tſchecho⸗ ſlowakei bis 20 Gr. 600, jede weiteren 20 Gr. 375, für Druckſachen für je 50 Gr. 150, für Geſchäfts⸗ 5 papiere für je 50 Gr. 150, mindeſtens 750, für Warenproben für je 50 Gr. 150, mindeſtens 300; Woſtanweiſungsgebüühr bis 75 Mil. M. 880, ber 68 bis 150 Mill. 1500, jede weiteren 150 Mill. 780, kroch nuch En len urd den briſchen weit