N Lokale Nachrichten Ibis fünfundzwanzigten September 1923 f 35 des Geſezes über die Regelung de e ih n. eee Main 000 1 1 5 11 1 e e 1 Oie Autoraſerei hat wle vielerorts, rekunddreißig lionen Sechs underttauſen„September 1928 ab die Preſſe ur Me 15. Ang 5 ſo auch geſtern hier eln Menſchenleben gefordert. Mark.] und Markenbrot wle folgt feſtgeſetzt: 18. Uhr beſt. S., A, 65 e 91 4 4 Am Ortsausgang der Lorſcherſtraße iſt das Un⸗ Brotpreiſe 1 Ehefr. Eliſabetha geb. Kempf, Schw. Katt.„ Rede el f Betr.: Erhöhung der Preiſe für Amonfakwaſſer a) für 1 Laib Brot v. 1800 gr. auf 6 200000 geb. Schmitt, Söhne 4 Krieger Cornelius u.„ 1 lick geſchehen, bei welchem die Ehefrau des a Cornelius g 6 errn Franz Blank zum Opfer geworden iſt. Teer, Koks und Koksgruß. b) für 1 Laib Brot v. 900 gr. auf 3 100000 Joh. Gallei und Ange. ö e Der ſchmer betroffenen Familie wird allgemeine 5 Preiſe 5 We een uud 2. e 115 den Verkauf durch e 1 147 10 1 05 155. Biernheimer Nachrichten me nahme ertatgergebruehe. Wir een 00 aeg An ae h 000 ur 1300 0 9 1 tkart e e 0 A 1 69 e„Blernheimer Anzeiger“ erſchelnt des Näheren auf die nachſtehende Mitteilung tr. 1 10 0 99095 Mk. für 5 11 9 70 20 115 arte) 9 5 n 1 er 0 14 1 0 eſ 5 0 0 10 10 öchenlläch dreimal: Dienstags, Donners⸗ 3 Pollzeiamtes: 1 Kgr. Teer 2 00 1 m Kleinverkauf Mk. Werle, hefrau Apollonſa ge 5 tab, Gu el lags und Samstags,—Der Bezegsprels g N Polizei⸗Bericht N 1 Str. Koks, 1. Sorte 35 000 000„ 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunal⸗ Heinrich Winkler, belderſ. Eltern und Geſchw. bekrägt vom 22 öte 26 Sept. ind Filialen g ze„Bericht. 1„ Koksgruß 25 000 000„ verband an Bäcker und Händler ab⸗ ½8 Uhr beſt. E.⸗A, für Eliſe Burkert geb. abgeholt 10 Mill,, durch die Poſt Schlüſſelz. Geſtern Nachmittag kurz vor 4 Uhr worde g e 0 e N gegebene Mehl N Schmitt, Sohn Adam und beiderſ. Großeltern.— die Ehefrau Anna Blank, Bürſtädterſtraße Betr.: Regelung der Sprungzeiten im gemeinh. für 100 kg(Durchſchnittspreis) brutto für netto Freitag: 8/7 Uhr beſt. Amt für Mlchael d Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Nr. 9 dahier, von einem Benz'ſchen Kraftwagen Faſelſtall. i f ohne Sack: 200 000 000 Mark. Bugert, Eheftau Juliana geb. Buſalt, Kinder in der Lorſcherſtraße unwelt des Friedhofs an⸗ Laut Beſchluß der Faſelkommiſſion wurden Vorſtehende Preiſe, gelten nur für das vom und Angeh. 00 0 und umgefahren und noch einige Meter fortge⸗ die Sprungzelten für Kleinvieh bis auf Weiteres Kommunalverband gelieferte Mehl und das dar⸗ 7/7 Uhr gest. hl. Meſſe f. ledig T Eliſ. Haas. ſchleift, wodurch ſie eine ſtarke Gehlrnerſchütterung, wie folgt feſtgeſetzt? aus hergeſtellte Brot und Gebäck. Sie ſind 1/8 Uhr beſt. Amt für Gg. Winkenbach 4., Schädelbruch und innere Bruſtverletzung davon⸗ a) für Ziegen vormittags von 9—1⁰ Uhr Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über Tochter Margareta geehl. Hanf und Angeh. teug, an deren Folgen ſie 2 Stunden ſpäter b) Schweine nachm.„ 1-5„ Höchſtpreiſe.[Samstag:/ Uhr beſt. E.⸗A, für Jakob geſtorben iſt. Der Unglücksfall wurde lediglich Jafolge des periodiſch ſtattfindenden größten Heppenheim, den 21. Sept. 1928. Fischer, Ehefrau Magd. geb. Kirchner, beide Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung Dienstag, den 25. September 1923 zarnung vor einem Umſturz Viernheimer Volksbla Inſeratenpreiſe: Die 10 geſpaltene Pe Zeile 2 Mill. Mk, für lokale, 2 Mill, Mk, für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeile Million Mk. Bei öfteren Wiederholung Rabatt.— Beilagen: 20 000 000 2 Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr, 40. Jahrg. ———————— r 10 e eee, Amt Frankfnet a. M. —— Poftſchegtontv Nr. 21577 3 —— durch unrichtiges Fahren(auf der falſchen Seite) Andranges mit Muttertleren zum Faſelſtall war die anderweite Regelung der Sprungzeiten un⸗ ſowie auch vielleicht durch zu ſchnelles Fahren des Autoführers Heinz der Benzwerke hervor⸗ gerufen. § Der amtliche Teil enthält wichtige Bekanntmachungen, weshalb beſonders hinge⸗ wleſen wird. l Eine Feuerwehrübung findet mor⸗ gen Sonntag früh 6 Uhr ſtatt, wobei auch die Pflichtmannſchaft zu erſcheinen hat. l: Pächter⸗Verſammlung. Wie aus dem Inſeratenkeil erſichtlich, ftudet morgen Sonn⸗ tag Nachmittag 3 Uhr im„Löwen“ eine Ver⸗ ſammlung der Pächter von Grundſtücken ſtatt. Es liegt im Intereſſe aller, zu erſcheinen. le] Sozial⸗ und Kleinrentner. Mor⸗ gen Sonntag Nachmittag 2 Uhr wichtige Ver⸗ ſammlung in der Götheſchule. : Zeitungspreiſe. Die N. B. L.⸗Ztg. und der G⸗A. in Mannheim koſten nicht wie urſprünglich vorgeſehen 30, ſondern 40 Millionen Mark die nächſte Woche. :: Im Silberkranze. Herr Jako b Nägel und Frau Karollne geb. Wallorf, feiern morgen Sonntag ſilberne Hochjeit. Wir gratulleren und Glückauf zur Goldenen! ] Sport hinterm Gaswerk. Am Soun⸗ tag kommt der letzte Gegner, um die Liga, nach Viernheim. Ein verzwelfelter Kampf wird ſtatt⸗ finden, da es beiden Vereine die Liga bringen kann, verliert ein Verein, muß er in A⸗Klaſſe weiterſplelen. Auch hat Viernheim zu dieſem Spiel den Sturm vollſtändig umgeſtellt, die Mannſchaft verſtärkt. Ein Sieg muß heraus⸗ kommen und wenn der Gegner noch ſo ſtark iſt. Denn Arheiligen ſchlug am Sonntag unſeren Bezwinger Hofheim mit 6:0 Toren. Alſo ein Spiel mit Zuſchauer iſt zu erwarten. Amtlicher Teil. Betr.: Landabgabe. Der Goldberechnungsſatz für die Land⸗ abgabe beträgt vom zweiundzwanzigſten bedingt notwendig. Betr.: Landabgabe. der Brotverſorgungsabgabe erhoben. werden. werden. reflektieren, wollen am trag ſtellen ſowie die Kopfzahl der Familie. k.: Feuerwehrübung. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Nächſten Dienstag, den 25. ds. Mis. vor⸗ mittags von 8—12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr, wird in den Amts räumen der Unter⸗ erhebeſtelle dahler durch die Finanzkaſſe Heppen⸗ heim Landabgabe und die rückſtehende 1. Rate Betr.: Fürſorge für Krlegsbeſchädigte u. Kriegs⸗ hinterbliebene; hler Kartoffelbeſchaffung: Für die Krlegshinterbliebenen und Schwer⸗ beſchüdigten, welche z. Zt. Zuſatzrente erhalten, ſollen durch die Fürſorgeſtelle Kartoffel beſchafft Zur Finanzierung dieſes Unternehmens ſoll ein Teil der Zuſatzrente für die nächſten 6 Monate als Vorſchuß zur Verfügung geſtellt Die hier in Frage kommenden Perſonen, die bereit ſind ihre Zuſatzrente dementſprechend abzutreten und auf Lieferung von Kartoffeln Montag, den 24. ds. Mts., vormittags auf unſerem Büro Nr. 26 dementſprechend An⸗ Bei der Anmeldung iſt gleichzeitig anzugeben, wieviel Ztr. Kartoffeln beſtellt werden, Am Sonntag, den 23. Sept. 1923, vormittags 6 Uhr findet 3 bei jeder Witterung elne Feuerwehr⸗ 818 Uebung ſtatt. Unentſchuldigtes Fern⸗ 4 bleiben wird zur Anzeige gebracht . Entſchuldigungen ſind bis Samstag, den 22. September 1923 ſchriftlich zu belegen. Bekanntmachung. Betreffend: Brot⸗ u. Mehlpreiſe ab 24 Sept. 1928 Infolge weit, Erhöhung der Mahllöhne, Arbelts⸗ löhne, und Kohlenpreiſe wurden auf Grund des Kommunalverband Heppenheim Pfeiffer Gemeindekaſſe. Sozialrenten, 10 Uhr, L2—8 von 10—12 Uhr. mittag iſt allgemeiner Zahltag. bringen und nicht kleine Kinder zu ſchicken. Nächſten Montag Vormittag werden die ſowie die Unterſtützungen für Kleinrentner ausbezahlt. A—K von ½8 bis Am Nach⸗ Es wird noch⸗ mals gebeten, das nötige Geld doch wenigſtens annähernd richtig abgezählt zur Kaſſe zu Söhne 7 Jakob und Otto. g 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Philipp Gärtner Schwager Franz Bergmann und Schweſter Maria. Am Montag u. Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſen. Am nächſten Sonntag iſt gem. Kommunlon für die Schülerinnen der H. Rekfor Gillig und Lehrer Walter. Beicht Samstag 2 Uhr. Die Pfarrblbliothek iſt auf 4 Wochen geſchloſſen. Viernheim, den 21. September 1923. J ö ſt. Untererhebſtelle. geſchloſſen. Kirchner. Gottesdienſt⸗Ordnung 18. Sonntag nach Pfingſten. 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe. 1/10 Hochamt mit Predigt. 7/10 Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Miſſions⸗Andacht. Nach der Andacht Jungfrauen⸗Kongregatton Löwen“. Montag: Sohn Nik., Schwiegerſohn Joſ. Ehrhard. zur Dankſagung. Am Montag den ganzen Tag Zahltag zur Entrichtung der fälligen Holzgelder, ſowie der Brandverſicherungsbeiträge, das iſt der 20 fache u 100 fache Betrag des Umlagekapitals. Dienstag und Mittwoch bleibt wegen Abſchluß⸗Arbeiten Donnerstag ſund Freitag jeweils von vorm. 8 Uhr bis nachm. 1 Uhr Zahltag. — Kuchl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Sonntag, den 23. September 1923. 75jähriges Jubiläum der inneren Miſſion. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Schweſternſtation. Vorm. 10 ½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugend⸗ Vereinigung u. Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 24. September 1923. Abends 8 ½ Uhr Uebungsſtunde des Kirchenchors. Dienstag, den 25. Sept. 1923 Abends 8¼ Uhr: Männerverſammlung. ver katholiſchen Gemeinde Viernheim. Verſammlung für die ¼4 Uhr außerordentl. General⸗Verſammlung des kath. Arbeltervereins im Gaſthaus„Zum In der neuen Kirche an Werktagen: 37 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Mandel 3., Ehefrau Franziska geb. Binninger, 1/8 Uhr beſt. Amt zu Ehren des hl. Anton Sie fragen Ihren Arzt wenn es die Erhaltung hrer Gesundheit erfordert. Sie fragen Ihre Zeitung um über die politischen Ereignisse und alle wirt- schaftlichen Vorgänge gut unterrichtet zu sein. Die unentbehrliche Ergänzung der leiblichen Nahrung ist Ihr Heimatblatt: der Viernheimer Anzeiger Bauern⸗ Verein Nächſte Tage trifft Kalkſtickſtoff ein. Liebhaber wollen ihr Quantum beim Lagerhalter Hofmann bis mor gen Sonntag Abend angeben, woſelbſt auch die Vorz ah lung getätigt ſein muß, Der Vorſtand. Sozial⸗ und Kleinreutner. Morg. Sonntag Nachm 2 Uhr in d. Götheſchule Verſammlung. Der Vorſtand: Mandel. Wirtſchafts⸗Eröffnung u. Empfehlung. Der geehrten Einwohnerſchaft, insbeſon⸗ dere werten Freunden und Gönnern die erg. Mitteilung, daß ich die Gaſtwirtſchaft A Wuldſchlößchen übernommen habe u. bitte um geneigten Zuſpruch. Hochachtungsvoll Fran Leonhard Edmund Martin 1. Gaſtwirtſchaft zum„Waldſchlößchen“. Vorl. Zahlungen für beſt. Dünger und Saatgut weiter unſere Todes-Hnzeige. Tieferſchüttert machen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Mit teilung, daß es in Gottes heiligem Willen gelegen hat, meine liebe, unvergeßliche Gattin, herzensgute, treubeſorgte Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau „Anna Maria Blank i geb. Kühlwein 57 infolge eines geſtern Nachmittag erlitte- nen Unglücksfalles, im 46. Lebensjahre zu ſich in die ewige Heimat abzuruſen. 17 Wir bitten, ihrer Seele im Gebete zu ge— 3 5 denken. Für die tieftrauernd Hinterbliebenen: Franz Blank 1. u. Kinder. Viernheim, Dieburg und Mannheim, den 22. September 1923. Die Beerdigung findet morgen Sonntag Nachmittag nach der Andacht, von Bürſtädter⸗ ſtraße 9 aus, ſtatt. —— —— erbeten, damit Lleferung bald erfolgt. Ebenſo Futtermittel uſw. wieder preiswerk empfehle, als auch Beſtel⸗ nach Bedarf, ſowle Moſtobſt u. ſ. w. Mikolaus Winkler 1. Waldſtr. 16. Pächtervereinigung Morgen Sonntag Nachm, 8 Uhr kungen uſw. für Herbſtkartoffeln im Gate e„ 0 Sate 28, Fächler- Versammlung. wozu die Pächter von Grundſtücken höfl. Inſerieren 2 0 herzlich Viernheim, den 22. September 1923. 8 N Für die uns anläßlich unſerer Vermählung 4 überbrachten Glückwünſche und Geſchenke danken 1 Raver Ziegler u. Frau Eliſabeth geb. Kempf. Lececccecce eee eGGGGGGGSeSS SSS N* 1 Mernheim. Sportplatz hinterm Gaswerk. Sonntag, den 23. September Spiel um die Liga 0 gegen 0% Arheiligen. 65 5 Vorſpiel: N 0 1. Jugend geg. Bensheim. Anf. Radfahrerverein Eintracht Viernheim A Morgen Sonntag, 28, Sept. Familien⸗Ausflug nach Leutershauſen. Abfahrt mit OCch 12.43 Uhr Der Vorſtand. im Lokal Mitglieder ⸗Verſa mmlung. Aepfel gegen Kartoffel zu tauſchen. Nüh. NB. Heute Samstag Abend halb 9 Uhr bei Joh. Roos 6. 5 0 dal a er] Waſſerſtr. 20. ½2 Uhr. Morgens ½10 Uhr 1. Jugend geg. 1. Jugend T.⸗V. 46 Mannheim. Der Spielausſchuß. Kaufe laufend jedes Saftladen-Verein. Heute Samstag Abend 8 Uhr aller Saftladenfreunde im Saſtladen. bringt Gewinn! Der Vorſitzende: Endivien⸗ Galat Mitglieder⸗Verſammlung verkauft Martin an der Apotheke. Quantum Hart- und Weichholz und erbitte Angebote. Werle. Viernheim. allgemeine Der Vorſtand. Priualhangeisschule 1 7 0 eingeladen ſind. Verguüg.⸗Geſelſch. Edelweiß 1 1 Ii. Abe n. ö vorm. Merkur ö Tanzünterhalung. im„Freiſchütz Morgen Sonntag — Denen eren Mannheim. Morgen Sonntag ist die Zeitungs- Anzeige zur richtigen Zeit im der im dle A vichtigen Abfassung richtigen Form richtigen Zeitung dom Jede Uhr repariert N in eigener Werkſtätte ſchvel, gut und Consche eue Kohlen⸗ und Holzgroßhandlung ö Käfertal Tel. 7762 Tel. 7762 0 beginnen neue billig det ountanstebnet Bona. Paris, 23. Sept. Anläßlich der Enthül⸗ lung eines Kriegerdenkmals in Champenou bei Nancy hielt Poincars eine Rede. Am Schluß kam er auf die Folgen der Ruhrbe⸗ ſetzung zu ſprechen. Man ſolle Deutſch⸗ land reden und handeln laſſen und abwarten, bis es ſich von den Tatſachen über⸗ zeuge. Wenn es am Rande des Ab⸗ grundes ſtehe, ſei es immer noch Herr darüber, nicht hineinzufallen. Den Abhang gleite man raſch hinab, der, der hinunter ſtürzte, ſei aber nicht Frankreich. 1 „Die zweite der angekündigten Sonntags⸗ veden hielt Poincarés nachmittags in Toul. Deutſchlands Wohlſtand ſei durch den Krieg nicht ernſtlich angetaſtet worden. Die augenblickliche Kriſe Deutſchlands unter⸗ breche nur ſeine Zahlungsfähigkeit. Es fehle Deutſchland nur der Wille zum Erfüllen. Frankreich ſei nicht freudigen Herzens nach dem Ruhrgebiet gegangen, es habe vor allen Dingen der Pfandnahme nicht freudigen Her⸗ zens den Charakter einer militäriſchen Be⸗ ſetzung gegeben. Solange Deutſchland die Erfüllung hinauszögere, werde Frankreich dort bleiben, wo es ſei. Nach der Rede in Toul begab ſich Poin⸗ cars nach dem Prieſterwald, wo er ebenfalls eine Rede hielt. Er ſagte u. a. Der von Berlin befohlene und bezahlte paſ⸗ ſive Widerſtamd hört nach und nach auf. Berlin wird nicht mehr in der Lage ſein, ihn zu ſubventionieren. Das Deutſche Reich ſtellt mit Beunruhigung bei den Ein wohnern des Ruhrgebietes ſteigende Symp⸗ tome von Ermüdung und Ueber⸗ reizung ſeſt. Es bleibt ihm deshalb nur ein einziger vernünftiger Ausweg, nämlich feſtzuſtellen, daß der Widerſtand nicht den Wünſchen der Bevölkerung entſpricht und die Erlaſſe zurückzuziehen, die ihn befohlen ha⸗ ben. Man läßt uns von allen Seiten mit⸗ teilen, Deutſchland würde dem Nationalis⸗ mus oder einer bolſchewiſtiſchen Revolution ausgeliefert, es würde ein Herd der Aanarchie werden. Selbſt angenommen, daß Deutſchland von irgendeiner Kataſtrophe begroht würde, brauchten wir für uns in kei⸗ ner Weiſe eine Anſteckungsgefahr befürchten. Unſer Land iſt glücklicherweiſe geſchützt vor allen Verſuchen einer militariſtiſchen oder kommuniſtiſchen Agitation. f Gegenwärtig treten in allen Teilen der Welt philoſophiſche und politiſche Perſönlich⸗ keiten auf und ſagen uns: Vergleicht euch wie ihr wollt, aber erlöſt jedenfalls die Welt von dieſem Albdruck! Wir ſind mehr als irgend jemand an der Regelung der Reparations⸗ frage intereſſiert, aber wir wollen nicht die Koſten dafür tragen. Man möge die letzten Zuckungen des paſſiven Widerſtandes erſticken And aufhören, vergebliche Vorbedingungen zu ſtellen. Bedingungen nehmen wir nicht an. Wir halten uns an das Protokoll von Brüſ⸗ ſel, an unſer Gelbbuch, an unſere öffentlichen Erklärungen. Wir haben dem nichts hinzuzu⸗ fügen. 1 f Paris, 22. Sept. Der„Matin“ macht über das erſte Zuſammentreffen zwiſchen dem König von Spanien und dem General Primo di Rivera folgende Mitteilungen: Der König wünſchte lebhaft, daß der General ein Mini⸗ ſterium bilde, in dem auch Ziviliſten vertre⸗ ten ſeien.) Di Rivera weigere ſich aber, auch nur einen Punkt ſeines Programms zu aue 9 6 des Beſoldungsgeſetzes⸗ und des Penſionser⸗ gänzungsgeſetzes über die vierteljährliche Vor⸗ dern. Alfons drängte ihn derart, daß der 0 mepal ſich gezwungen ſah, ihm— un jede orten; Ich habe in meiner Proklamation er⸗ me de e abzuſchneiden— zu aut- klärt, daß wir zu allem entſchloſſen ſeien, um und den König zu retten. Es ſttzalſo aur eines m lich, nämiich eines die⸗ den Worte wegzulaſſen. Der König, erkannte, daß der Diktator ihn nſtänden zur Abdankung zwin⸗ auf, weiter ihn zu drängen. damit, ſo ſagt der Ma⸗ s Königs, ſeine Mini⸗ Die politiſche Lage mehr der. Geſetzentwurf über die Poincaree verlangt die Unterwerfung. ſſter zu wählen, und ſich von ihnen nach Gut⸗ dünken zu trennen, aufgehoben. Gegen den Amſturz! Maßnahmen gegen etwaige Umſturzverſuche. Berlin, 22. Sept. In der Oeffentlichkeit ſind in letzter Zeit wiederholt Gerüchte aufgetaucht über Bewegungen, die ſich gegen die Staatsgewalt richteten und einen Um ſturz vorbereiteten. Von verſchiedenen Seiten ſind nach dieſer Richtung öffentlich auch Drohungen ausgeſprochen worden. An der Stellung der Reichsregierung gegen— über etwaigen derartigen Verſuchen kann ein Zweifel nicht beſtehen. Unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten hat heute eine Beratung ſtattgefunden, an der der Reichskanzler, der Reichsminiſter des Innern, der Reichswehr⸗ miniſter und der Chef der Heeresleitung, Ge— neral v. Seeckt, teilgenommen haben. Dieſe Beratungen hatten den Zweck, alle Maßnah⸗ men vorzubereiten, die notwendig können, um derartige Beſtrebungen unſchäd⸗ lich zu machen. Es beſteht unter den verantwortlichen Fak- toren der Reichsregierung volle Uebereinſtim⸗ mung darüber, daß gegenüber jedem Verſuch, die Staatsgewalt zu erſchüttern, von welcher Seite er auch kommen mag, die ſofort erfor⸗ derlichen Maßnahmen ergriffen und die der Reichsregierung genügend zur Verfügung ſtehenden Machtmittel des Staates eingeſetzt werden. 7 5 Me bunte zulunft. Die Beratungen in Berlin. Berlin, 23. Sept.(Frankf. Ztg.) Das Reichskabinett iſt heute abend zu der angekündigten Sitzung zuſammengetreten, in der die erſten entſcheidenden Beſchlüſſe über die Beendigung des Ruhrkon flikts gefaßt werden ſollen. Es gilt für die Regierung den erſten Schritt um die Voraus⸗ ſetzung für die Löſung der Ruhrverſtrickung zu tun. Wenn die Regierung erkannt hat, daß ſie, um den Weg zu Verhandlungen freizu⸗ machen, mit dem Abbau des paſſiven Widerſtandes den erſten Schritt tun muß, wird ſie nicht mehr länger zögern, den Weg, den die politiſche Logik klar zeigt, auch entſchloſſen zu betreten, weil ſie nur ſo die Ausſicht erhält, die deutſche Souveränität in dem beſetzten Lande wiederherzuſtellen und die Bevölkerung zur friedlichen, freien Ar⸗ beit zurückrufen zu können. Die Bevölkerung der beſetzten Gebiete iſt, wovon ſich die Regie— rung in den zahlreichen Ausſprachen der letz ten Wochen überzeugen konnte, bereit, der Führung der Regierung zu folgen, wenn ſie den Weg ins Freie zeigt. Damit ſie aber wieder zu einer regelmäßigen Tätigkeit zurück kehren kann, iſt es nötig, daß die verſchiedenen Verordnungen und Erlaſſe, die der Wieder⸗ aufnahme der Arbeit entgegenſtehen, aufge⸗ hoben werden. Berlin, 22. Sept. Am Montag findet in Berlin eine Ruhrkonferenz der deutſchen Mi⸗ niſterpräſidenten mit dem Reichskabinett ſtatt. Nach der„B. 8.“ ſollen bedeutſame politiſche Maßnahmen beſchloſſen werden. Die vierteljährliche Gehaltszahlung der Beamten. Berlin, 22. Sept. Dem Reichstag iſt nun⸗ vorüber⸗ gehende Aufhebung der vierteljährlichen Ge⸗ haltszahlung zugegangen, der in ſeinem grundlegenden§ 1 die bisherige Beſtimmung auszahlung der Dienſteinkommen ſowie der Kinder⸗ und Teuerungszuſchläge, der Ruhe⸗ gehälter und Wartegelder vorübergehend auf⸗ hebt. 8 2 beſtimmt, daß die Länder, Ge⸗ meinden und öffentlichen Körperſchaften dieſe Bezüge in derſelben Weiſe zu zahlen haben wie das Reich. Das Geſetz ſoll am 31. März 1925 außer Kraft treten, wenn eine Verord⸗ nung der Reichsregierung nicht einen früheren Zeitpunkt des Außerkrafttretens beſtimmt. werden liüchſte Lebensbedingung der Kultur der Volkskrankheiten, fentlichen Geſundheitsweſens, Erziehung des Dos wonmungptogtamm del deulſchen Jeultumsparlel. ö Volkswohlfahrtspflege. 13 (Schluß.) 7 1. Die gemeindliche Wohlfahrts⸗ pflege ſoll die leiblichen und ſittlichen Not⸗ ſtände nicht nur zu beſeitigen oder zu mil⸗ dern ſuchen, ſondern auch verhütend und vor⸗ beugend ihnen entgegenwirken. In dieſem Sinne ſind alle Wohlfahrtspflegeeinrihtun⸗ gen, beſonders die der Armen⸗, Waiſen⸗ und Jugendfürſorge auszubauen, wobei auf ein planmäßiges Zuſammenarbeiten mit der freiwilligen Liebestätig⸗ keit zu achten iſt. Jede Monopoliſierung durch die Gemeinde oder Gemeindeverbände iſt abzulehnen. 2. Wir fordern für die chriſtliche Liebestä⸗ tigkeit vollſte Freiheit ſowie planvolle und paritätiſche Förderung ihrer Einrichtungen. 3. Die Familie als die Keimzelle der menſchlichen Gemeinſchaft und als weſent⸗ muß im Mittelpunkt der Wohlfahrtspflege ſtehen. Da⸗ 1 her muß die Gemeinde durch geeignete Maß⸗ nahmen die Vorausſetzungen für die Schaf⸗ fung und Erhaltung eines geſunden chriſtlich⸗ deutſchen Familienlebens herſtellen helfen. Alle dieſem Zwecke dienenden Beſtrebungen auf dem Gebiete des Säuglings- und Mutter⸗ ſchutzes, der Kinder- und Jug idfürſorge ſind zu unterſtützen; den kinderreichen Familien gebührt weitgehende Bevorzugung und Für⸗ ſorge. 4. Die Erhaltung und Stärkung der [Volksgeſundheit in körperlicher und ſittlicher Hinſicht iſt durch wirkſame Maß⸗ nahmen zu fördern, z. B. durch Bekämpfung Ausgeſtaltung des öf⸗ Volkes, beſonders der Jugend, zur Förderung der körperlichen Ertüchtigung. Jugend- schutz und Jugendpflege müſſen im Zuſammenwirken von Staat und Kirche, von Gemeinden und Vereinen, weiter entwickelt werden. Vor allem iſt die Jugend zu ſchüt⸗ zen gegen alle ihr leibliches und ſittliches Wohl gefährdenden Ausartungen des öffent⸗ lichen Lebens. 5. Die Gemeinde muß ſich die Sorge für ge⸗ ſunde und ſtttlich einwandfreie W̃ oh⸗ nungsverhältniſſe angelegen ſein laſſen. Die Wohnungsnot muß durch weit— ſchauende Bodenpolitik, durch Kampf gegen die Spekulation, durch finanzielle Beihilfe zum Wohnungsbau, durch Anregung und Ermöglichung der privaten Bautätigkeit ge⸗ ſteuert werden. Die Wohnungsfürſorge iſt planmäßig auszubauen, die Anſiedelung Ei⸗ genheim mit Kleingartenbau und Kleintier⸗ zucht) zu fördern. Das Be rhältnis zwiſchen Hausbeſitzern und Mietern muß im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit geregelt werden. 6. Wir fordern die Pflege und Betäti⸗ gung eines echt ſo zialen Geiſtes in der geſamten Gemeindeverwaltung. Die ſozialpolitiſche Tätigkeit der Gemeinden muß im Dienſte des Schutzes und der Förderung aller Berufsſtände planvoll fortgeführt, und ausgebaut werden. Unparteiiſche Abwägung und Ausgleichung der Intereſſengegenſätze, gerechte Verteilung der öffentlichen Laſten, tatkräftige Unterſtützung der wirtſchaftlich Schwachen, namentlich der Kriegsbeſchädig' ten und Kriegshinterbliebenen, der Sozial⸗ und Kleinrentner ſollen feſtſtehende Richt⸗ punkte für die geſamte Verwaltung auch der Gemeinde ſein. 7. Der ſoziale Geiſt der Gemeindeverwal⸗ tung muß ſich auch in der Förderung des Ge⸗ dantens der Arbeitsgemeinſchaf ten zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitneh⸗ mern belunden. Andererſeits muß die Ge⸗ ſamtheit gegen Streiks in lebenswichtigen Be⸗ trieben nachdrücklich in Schutz genommen werden, unter Achtung und Gewährleiſtung des Koalitionsrechtes und der Koalitionsfrei⸗ beit. M 10 5 weſen, für die Wohlfahrts⸗ und arbeit; dabei ſind die Rechte Konfeſſionen zu wahren. Auf die Berückſich⸗ tigung der konfeſſionellen Minderheiten iſt beſonders zu achten. Gemeinde und Kirche ſol⸗ deren Einfluß auf das Volksleben ſichtnahme auf die ng. Die Erhaltung einer in ihrer Lebensha tung geſicherten Arbeiter⸗ und Beam tenſchaft iſt durch gerechte Regelung dern Dienſt⸗ und Lohnverhältniſſe meindedienſte ſtehenden Perſonen(Arbeiter, Angeſtellte und Beamte) anzuſtreben, wobei auf die Bewertung der Ausbildung und der Berufsverantwortung Rückſicht zu nehmen iſt⸗ Kulturpolitik. f 1. Die Erneuerung und Feſtigung der gei⸗ ſtigen und ſittlichen Gemeinſchaft des deut⸗ ſchen Volkes, deſſen Kultur in der chriſtlichen Religion wurzelt, iſt mit allen Mitteln zu fördern. Daher ſehen wir die entſchiedene Vertretung der chriſtlichen Grund⸗ ſätze auch in der Gemeindepolitik als un⸗ ſere beſondere Pflicht an. Das gilt vor allem für das Erziehungs⸗, Schul⸗ und Bildungs; Fürſorge⸗ der einzelnen len zum Segen der Volkskultur auf allen Gebieten einträchtig, ohne Verletzung der bei⸗ derſeitigen Selbſtändigkeit, zuſammenwirken. 2. Wir führen einen entſchloſſenen Kampf gegen alle aus religionsfeindlichem Geiſte hervorgehenden Beſtrebungen Wir wollen neben der Freiheit und Unabhän⸗ gigkeit der kirchlichen Gemeinſchaften auch gewahrt wiſſen. 3. Wir fordern gerechte und billige Rück⸗ konfeſſionellen ältniſſe in den Gemeinden— un; ſelbſtverſtändlicher Beachtung der Tüch⸗ eit und fachlichen Eignung der Bewerber . — bei Beſetzung der kommunalen Beamten⸗ ſtellen, vor allem bei der Wahl der Leiter der Verwaltungen, Betriebe und Anſtalten; die⸗ ſelbe Parität iſt bei der Unterſtützung von Vereinen und Einrichtungen zu befolgen. J. Wir treten entſchieden für das Recht der Eltern und der Religionsgemein⸗ ſchaften auf die Erziehung der Kinder ein und fordern die praktiſche Verwirklichung dieſes auch in der Reichsverfaſſung verbürgten Grundſatzes, namentlich bei der Berufsvor⸗ mundſchaft und Gemeindewaiſenpflege. 5. Wir verteidigen und verlangen die ko n⸗ feſſionelle Volksſchule, für welche die konfeſſionelle Vorbildung der Lehrkräfte, deren Bekenntnistreue und die entſprechende Schulaufſicht unentbehrliche Vorausſetzun⸗ gen ſind. Schulbücher und Schulbüchereien dürfen das religiöſe und ſittliche Empfinden der Jugend nicht verletzen; in der konfeſſio⸗ nellen Schule müſſen ſie auf die Pflege des Bekenntniſſes gebührend Rückſicht nehmen. 6. Ausreichender Religionsunter⸗ richt an allen Schulen, auch an Fortbil⸗ dungs-(Berufs) und höheren Schulen, und Pflege vaterländiſcher Geſinnung müſſen im Mittelpunkt der Erziehung ſtehen. 7. Die Erziehungs⸗ und Bil⸗ dungsanſtalten aller Art müſſen, auch bei den jetzigen beſchränkten Mitteln des Ge⸗ meindeweſens weitblickende Förderung erfah⸗ ren. Ernſthaften Reformverſuchen iſt freie Entfaltung und Unterſtützung zu gewähren. Die Verbindung zwiſchen Elternhaus und Schule iſt durch zweckentſprechende Einrich⸗ tungen, Beiräte, Schulkommiſſionen und dgl. herzuſtellen und fruchtbtr zu machen. f Die Volksſchule, die den Grund zur deutſchen Volksbildung legt, iſt in erſter Linie zu pflegen und auszubauen, damit ſie nach jeder Richtung hin hochwertige Leiſtungen er“ Helen kann. 5 Für den Aufſtieg begabter Kinder aus minderbemittelten Familien in die mittleren und höheren Schulen ſind aus öffentlichen Mitteln Beihilſen bereitzuſtellen. Die Ueber⸗ gangsmöglichkeiten von einer Schulart zur anderen ſollen vermehrt werden. Die Erziehungsbedürfniſſe der ſchwae begabten körperlich oder geiſtig zurückg bliebenen oder abgearteten Kinder ſind ſorg ſam zu befriedigen. Die allgemeine Schul aller im Ge lege unß weiter er werden. 8. Das mittlere und höhere Schul⸗ weſen muß in ſeiner Bedeutung für die be⸗ rufliche und wiſſenſchaftliche Bildung erhalten bleiben. Reformen dürfen nicht auf eine äu⸗ ßerliche Gleichmacherei hinauslaufen, viel⸗ mehr iſt den vielgeſtaltigen Erforderniſſen des praktiſchen und wiſſenſchaftlichen Lebens Rechnung zu tragen. Auch auf die landſchaft⸗ liche Eigenart iſt Rückſicht zu nehmen. 9. Die Mädchenerziehung bedarf beſonderer Pflege, u. a. durch vermehrte Bil⸗ dungsgelegenheiten, die ſich auf der Volks⸗ Einfluß auf ihre Geſtaltung Die allgemeine Durchführung der Gemein⸗ ſchaftserziehung der Geſchlechter iſt aus pſy⸗ ſchologiſchen, erziehlichen und ſittlichen Grün⸗ den abzulehnen. 10. Der Errichtung von Privatſchu⸗ len gebührt vollſte Freiheit. Die durch den Privatſchulen ſind ohne Beeinträchtigung ihrer Selbſtändigkeit als Ergänzung und Be⸗ reicherung des öſſentlichen Bildungsweſens aus öffentlichen Mitteln ausreichend zu un⸗ terſtützen. 11. Der Berufserziehung beider Geſchlechter muß durch planmäßige Berufs⸗ beratung und zeitgemäße Ausgeſtaltung der landwirtſchaftlichen, gewerblichen, kaufmän⸗ niſchen und hauswirtſchaftlichen Fortbil⸗ dungs⸗ und Fachſchulen ſteigende Sorgfalt zugewandt werden, ferner durch Ausdehnung der Fortbildungsſchulpflicht auf die geſamte Jugend, ſoweit nicht in anderer Weiſe für Fortbildung geſorgt iſt. 12. Die Förderung von Wiſſenſchaft und Kunſt gehört zu den vornehmſten Aufgaben der Gemeinden. Die mit öffentlichen Mitteln bedachten Theater, Muſeen und ähnlichen Kulturſtät— ten müſſen der Pflege echter Volkskultur, be— ſonders auch der volkstümlichen Kunſt, dienen, nicht dem Luxusbedürfnis einer kleinen Schicht. 13. Unbeſchadet der Würdigung des Licht⸗ bildweſens als Belehrungs- und Unterhal⸗ tungsmittel, iſt den gegenwärtigen ſittlichen und kulturellen Gefahren der öffentlichen Kinos durch entſchiedene Maßnahmen zu be⸗ gegnen, andererſeits ſind alle Beſtrebungen, das Lichtbildweſen zu einem geeigneten Be— lehrungs⸗ und Unterhaltungsmittel umzubil⸗ den, tatkräftig zu fördern. N 14. Die gemeindliche Förderung der [Volksbildung muß in VUebereinſtim— mung mit den Grundſätzen des Chriſtentums und im Sinne des deutſchen Bildungsideals erfolgen. Schmutz in Literatur und Kunſt iſt entſchieden zu bekämpfen, dagegen ſind gute Volksbüchereien, Volksbildungsabende, hochſtehende Theater, die chriſtliche Theater— reformbewegung und ähnliche Beſtrebungen tatkräftig zu unterſtützen. Vor allem bean⸗ ſprucht das freie(d. h. außerſchulmäßige) Volksbildungsweſen tatkräftige Unterſtützung. Von aller behördlichen Bevormundung und Gleichmacherei iſt abzuſehen, vielmehr muß dabei die Entfaltung der freien Volkskräfte und ihre ſelbſtändige Betätigung in religiöſen und kulturellen Vereinigungen gewahrt blei— ben. 8 Die Leitgedanken der Zentrumspolitik in der Gemeindepolitik ſind alſo: Demokratie und Selbſtverwaltung; gerechte, auf Ausgleich der Intereſſen bedachte Steuerpolitik; ſittliche und ſoziale Wirtſchaftsordnung; Wohlfahrts- pflege in ſozialem Geiſte; chriſtlich-deutſche Volkskultur. *. Dieſes Kommunalprogramm beruht auf 2 vergeben unſern Schuldigern. Roman von E. Krickeberg. 42 Nachdruck verboten. „Herr von Steltz, Sie wiſſen nicht, wie weh Sie mir tun, wenn Sie ſo ſprechen. Ich habe Sie und Ihre Schweſter ſo herzlich lieb, als wenn Sie meine nächſten Angehörigen wä⸗ ren— und ich weiß Liebe wahrhaftig zu ſchatzen, denn ich habe wenig im Leben ken⸗ . nengelernt.“ „Darf ich Ihnen die Hand küſſen, gnädige Frau?“ Ste reichte ſie ihm mit einem den Lächeln. Sie ſtanden allein im Schutz einer Hecke, und er zog die Hand ſtürmiſch an ſeine Lip⸗ pen und bedeckte ſie mit heißen Küſſen. Dann preßte er ſie an ſeine Augen, und ein ſchluch⸗ zender Laut drang aus ſeinem Munde. „Herr von Steltz!“ mahnte ſie. Da gab er ſie ſofort frei.„Das war der Abſchied, Frau Anita, Sie ſollen von jetzt ab nie mehr Veranlaſſung haben, ſich über mich zu bekla⸗ gen. Sie dürſen ſich in meinem Schutz ſo ſi⸗ cher fühlen wie in dem eines Bruders.“ Es waren nur wenige nähere Bekannte und Verwandte der Geſchwiſter Steltz mit ih⸗ nen im Teehäuschen verſammelt: ein Onkel n ihnen, ein alter 0 Wie wir 7 verzeihen⸗ 1 1 ſchule aufbauen. Der Frau iſt beſtimmender einzuräumen. Willen der Erziehungsberechtigten geforderten einem vo ptverſammlung Kommunalp er De Vereinigung ſchen Zentrumspartei(Bonn, 30. Juli bis 1. Auguſt 1922 genehmigten Entwurf; die endgültige Faſſung wurde von dem dazu er⸗ mächtigten Hauptvorſtand am 18. November 1922 beſchloſſen. Finanzielle Wochenſchau Von Prof. Dr. Euſtach Mayr, Heideberg⸗Mannheim. Wichtige Forſchungsergebniſſe unſeres Mit⸗ arbeiters über die Währung. Ein Weg zur Rettung aus den Währungsſchwierigkeiten und der größten wirtſchaftlichen Not der Gegen⸗ wart. g 1. Grund zur Kritik früher und heute. 1 Erinnert man ſich noch, daß der Unter⸗ ſuchungsausſchuß des Reichstags noch über die Urſachen der Tatſache tagte, weshalb der Dollar im April von 20 000 auf 30 000 ge⸗ ſtiegen ſei, während er tatſächlich ſchon 300 000 überſchritten hatte und während je⸗ der vernünftige Menſch ſich ſagen mußte, daß bei einem täglichen Neudruck von Noten die Geldverſchlechterung eine ſelbſtverſtändliche Notwendigkeit ſei? Erinnert man ſich daran, daß in dieſen Berichten, als die zweite Stüt⸗ zungsaktion der Mark einſetzte, bevor die Wirt⸗ ſchaftszeitungen wie„Köln. Volkszeitung“, „Frankf. Ztg.“ uſw. darauf eingingen, die vollſtändige Ausſichtsloſigkeit dieſer und der Deviſenzentraliſation, für die man die Reichs⸗ bank einſpannte, mit allen Folgeerſcheinungen vorhergeſagt wurde? Hat man deswegen dieſe Vorherſagungen beachtet? Glaubt je⸗ mand, ich habe den Ehrgeiz, die notwendigen Wirkungen wirtſchaftlicher Maßnahmen der Regierung zu analyſieren, damit daraus die notwendigen Schlußfolgerungen für das Wohl des Volkes nicht gezogen werden? Wer hat denn heute die Deviſen, die damals die Reichs— bank abgegeben hat? ö Und trotz aller dieſer Erfahrungen keine Beſſerung, trotz des Wechſels der Perſonen mehr Grund zur Kritik in der Gegenwart als in der Vergangenheit. 2. Die wertbeſtändigen Wechſelkredite der Reichsbank. Man hört nur recht wenig von der Durch— führung dieſer wertbeſtändigen Kredite, welche die Reichsbank ſchon zu Anfang Auguſt ein⸗ richten wollte. Die Reichsbank iſt bekanntlich nicht nur durch das Reich durch Diskontierung von Schatzwechſeln zu immer neuen Noten— emiſſionen gezwungen worden, ſondern ins beſondere von Privatunternehmungen, Ban— ken uſw. durch Einreichung von Handels- und Kreditwechſeln zum langfriſtigen, mehrmo— natigen Diskont(meiſtens 3 Monate). Auf dieſe Weiſe hat ſich infolge der durch den No— tenneudruck herbeigeführten Geldentwertung der hier ſchon ausführlicher beſprochene Kre⸗ ditgeldwucher abgeſpielt, er wird- bis zu einem beſtimmten Grade überhaupt nicht zu beſeiti⸗ gen ſein, ſolange die Geldvermehrung dauert, denn wie will die Reichsbank einwandfrei feſt⸗ ſtellen, ob der Kreditnehmer das Geld zu einem gewinnbringenden Spekulationsge— ſchäft benützen will oder nicht und wie will ſie den Geldentwertungsfaktor bei der Rückzah⸗ lung dementſprechend richtig bemeſſen? Im übrigen iſt das größte Unheil der wucheriſchen Bereicherung Einzelner ſchon längſt ange— richtet geweſen bevor die Reichsbank auf den Gedanken der wertbeſtändigen Kredite kam und monatelang vorher war hier ſchon auf ihr im vertrauten Neckton als lenz“ vorſtellte und der Anita ſcharfen Biick muſterte, um ihr ner Art Begeiſterung die Hand mit zu küſſen. ters, wie ich es bin, kann der nichts gelegen ſein, ſonſt würde fort zu ihrem Ritter erklären.“ Stiftsfräulein, Baroneſſe Zeſina von born, die ſich ziemlich zurückhielt, Augen in einem wenig anziehenden fortgeſetzt heimich zu beobachten. weſend. ihres zweiten Gatten hatte überhaupt nicht mehr beſucht. fort merkwürdig vertraut erſchienen, und ſchon irgendwo begegnet ſein. Zeſina erweckte Erinnerungen in ihr. fant terrible gegolten, General, den Wolfgang von Venehmen und demokratiſch v täuſchung ſind in dieſer Woche über Kreiſe des deutſchen Volkes hinweggegangen, „Onkel Exzel⸗ einem dann mit ei⸗ „An der Huldigung eines ſo alten Krau⸗ Gnädigſten ich mich ſo⸗ Ein ältliches Kirch⸗ überhaupt wenig ſprach, ſchien Anita aus klugen, klaren Geſicht Zuletzt war da ein Künſtler, ein bekannter Maler, mit ſei⸗ ner ſchönen Frau, einer geborenen von Steltz, luſtige, liebe Menſchen, die einen friſch⸗fröhli⸗ chen Ton in die Unterhaltung brachten. Bri⸗ gittes und Wolſgangs Mutter war nicht an⸗ Sie war leidend, und ſeit dem Tode ſie Geſellſchaften Das Geſicht des Generals war Anita ſo⸗ mehr ſie es anſah, deſto mehr verſtärkte ſich dieſer Eindruck. Sie mußte dem alten Herrn Auch der Name Heinz hatte ihr öfter von einer Tante Zeſina ge⸗ ſprochen, die in ihrey jungen Jahren als en⸗ ſpäter aber ſcheinbar hübſch im Schritt und Tritt der Drewensbergs gehen gelern“ hatie. Sie war ſehr unabhängig nung geweſen und eines Tages du um ſich für das Theater auszubilden. Sie be⸗ 0 Wogen der tieſſten Erbitterung und Ent nicht nur über diejenigen, welche glauben, Fragen, die das Leben des ganzen Volkes auß das Tiefſte berühren, könnten von lokalen Kämpfen entſchieden werden. Immer wieder peitſcht der Dollarkurs durch alles vorher da⸗ geweſene Schwankungen, ein Hinaufſpringen 0 1 0 5 0 chdr 1 tte.) Millionen auf nahezu 400 und ein Zurück⸗ un die del fallen von annähernd 400 auf 130, alle Mark⸗ Steigerungen und übermäßige beſitzer zu größter Sorge und Beunruhigung auf, zeigt ſich die Börſe machtlos oder unwil⸗ lig(kim Intereſſe der räuberiſchen Spekula⸗ tion) irgend ein vernünftiges Gleichmaß des Entwertungsabfalles vorzuſchreiben, und was in dieſer Woche das Schlimmſte war, Berlin hat es nicht verſtanden, in der Frage der un⸗ umgänglich notwendigen Feſtwährung eine zielklare feſte Linie zu finden. Statt Oel auf die Wogen der tiefgehenden Erregung des ganzen Volkes zu gießen, goß man Oel ins Feuer des Kommunismus. der Helfferichſche Plan einer Roggenwährung iſt gefallen, dann verbreitete man wieder, der Helfferich'ſche Vorſchlag einer Roggenwäh⸗ kung kommt doch als Uebergangswährung für die Landwirtſchaft und der endgültige Plan einer Goldwährung würde noch Mo⸗ nate zu ſeiner Ausführung benötigen. Was den Helfferich ſchen Plan anbelangt, ſo iſt er unbrauchbar, wir brauchen eine wirk⸗ liche Feſtwährung für unſer Volk, keine ſchwammige Geſchichte wie die Roggenwäh⸗ rung, welche unſer Geldweſen, d. h. unſer Volk, aufs Neue den Angriffen der Spekula⸗ tion auf das, was man in der Taſche trägt, um damit den Lebensunterhalt einzukaufen, ausſetzt. Auch taktiſch iſt es ganz verkehrt, eine Sanierung, die unerläßlich geworden und vor allen Dingen auf einen Schlag möglich iſt, erſt durch eine langſame Zwiſchenſanie⸗ rung, ein neues Experiment auf die Geduld des Volkes, einzuleiten. Die Geduld des Vol⸗ kes mit Unzulänglichkeiten von oben iſt ſchon auf das allerhöchſte angeſpannt und man muß ſich in Berlin beeilen, das Rechte ſchnell zu tun. Jede Organiſation iſt mit Aufwands⸗ verluſten verbunden, welche den Kleinen ſchwerer belaſten als den Großen und es iſt nicht einzuſehen, weshalb man das deutſche Volk noch mit der Auſwendung für die Ein⸗ richtung der unbrauchbaren Helfferich'ſchen Roggenwährung belaſten ſoll, nachdem die Feſtwährung auf Goldbaſis ſofort geſchaffen werden kann. Im weiteren Verlauf der Woche, offenbar unter dem Druck der Unruhen, verſprach man dann, das Projekt der Feſtwährung beſtimmt durchzuführen und es zu beſchleunigen, wahr⸗ ſcheinlich auch den Reichstag ſchleunigſt zuſam⸗ menzuberufen. Hoffentlich geht der Reichstag nicht wieder auf einen Leim wie ſeinerzeit bei der Unterſuchung der Urſachen des Mark⸗ ſturzes, die ohnedies mit Fingern zu greifen waren. Der Reichstag prüfe einmal meine Vorſchläge, die in drei badiſchen Zentrums⸗ blättern ſeit Wochen veröffentlicht end befreie die führenden Berliner Kreiſe von oem Irrwahn des mammoniſtiſchen Dek⸗ kungsmaterialismus, der allen Verzögerungs⸗ räten willkommen iſt, welche von dem gegen⸗ wärtigen Wirrwarr mehr Vorteile haben als von geordneten Währungszuſtänden, dann können wir die Feſtwährung morgen haben. Ein Uebergangszeit, wie ſie der Reichsfi⸗ nanzminiſter mit 3 bis 4 Monaten vorſieht, wird von der Spekulation nur wieder zur Ausbeutung des deutſchen Volkes benützt rchgebrannt, ſaß aber kein Talent, und nach einigen Irr⸗ fahrten war ſie, mürbe gemacht, wieder in den Schoß der Fomilie zurückgekehrt. „Du ſiehſt, ich bin nicht das einzige räu⸗ dige Schaf und du biſt nicht die einzige Schau⸗ ſpielerin in der Familie Drewensberg“, hatte ihr Mann lachend die Erzählung geſchloſſen.“ Das war die Zeſina von Drewensberg ge⸗ weſen. Jene andere Zeſina von Kirchborn ſah nach dem erſten flüchtigen Eindruck nicht aus, als ob ſie je demokratiſche Neigungen beſeſſen hätte. Der Name Zeſina ſchien aber doch öf⸗ ter vorzukommen, als Anita gemeint hatte. Das Techäuschen, lauſchig ins Grüne ge⸗ bettet, war ein reizender Pavillon in japani⸗ ſchem Geſchmack auf einer kleinen Anhöhe, von der aus man die Terraſſe vor der Villa und das ſich auf ihr entwickelnde ſeſtliche Treiben überſchauen konnte. Ein glanzvolles, vielge⸗ ſtaltiges Bild, alle Damen in duftigen, hellen Sommertoiletten mit kostbaren blumen⸗ und ſederngeſchmückten Hüten und eleganten Son⸗ nenſchirmen, die ſie ſehr geſchickt zum wirkſa⸗ men Hintergrund für ihre Geſichter zu machen wußten. Dazwiſchen die Herren in Zivil oder Uniform, vorwiegend in Uniform, viele hohe Militärs mit ordengeſchmückter Bruſt; einige mit Chineſen in ihrer heimiſchen weißem Buruus g. erſta ö kracht weite Zuerſt hieß es, werden oldgeld lieren oldgeld gleich g olke 1 iſt. D fang an im tigen Papiergeldes in die durch Staatsgewalt und Volkswille wertbeſtändigen neuen Gold⸗ banknoten kann als rein techniſcher Vorgang allmählich erfolgen, er iſt keine wirtſchaftliche Frage mehr, ſondern nur eine nebenſächliche Frage. Die Gründung der neuen Notenbank iſt abzulehnen, ſie koſtet nur Geld und Be⸗ amte, die Reichsbank kann dieſe Sache leicht durchführen, ſie hat Uebung im Papiergeld⸗ druck. Sie darf aber von jetzt ab nicht wieder als Steuerquelle durch Notendruck benützt werden. Das muß nicht nur durch Geſetz verankert, ſondern durch die Finanfgebahrung des Reiches, der Bundesſtaaten und der Ge⸗ meinden unverrückbar hingeſtellt werden. Fi⸗ nanzbedürfniſſe dürfen niemals durch die Notenpreſſe befriedigt, ſie können nur(durch Steuern gedeckt werden. Der Reichsfinanz⸗ miniſter muß durch ein mannhaftes deutſches Wort im Namen des ganzen Volkes erklä⸗ ren, daß wir unſer deutſches Goldnotengeld mindeſtens bis zu dem Zeitpunkte, zu wel⸗ chem wir wieder genügend Gold im Lande ha⸗ ben, das wir aber für Geldzwecke gar nicht brauchen, der internationalen Börſennotie⸗ rung entziehen, daß die deutſche Feſtgoldmark im Auslande keinen Kurs hat und keinen Kurs will, daß wir im Auslande nur mit De⸗ viſen kaufen. Er muß dem Auslande erklären, daß wir zur Sanierung unſerer Währung keine fremde Hilfe brauchen(Amerika würde uns doch nur ausbeuten), daß das deutſche Volk, welches mehr arbeitet als die meiſten anderen Völker, ſein inneres Geldweſen ſelbſt zu ordnen in der Lage ſei. 4. Nochmals die Deckung der Feſtwährung. Wie überflüſſig für eine für den inneren Verkehr eines Landes beſtimmte Feſtwährung, die der internationalen Agiotage ſtreng entzogen bleibt, eine ausdrückliche Deckung in Gold oder Deviſen iſt, wenn hinter dieſer Währung die Staatsgewalt und der Volkswille ſtehen, iſt ſchon ausgeführt worden. Daß wir für eine ſolche Währung nicht dem Auslande, auch nicht den Franzoſen, verantwortlich ſind, ſon⸗ dern nur wir Deutſche ſelbſt, braucht nicht be⸗ ſonders hervorgehoben zu werden. Aber alle Länder, die etwas von uns zu bekommen haben, können es nur begrüßen, wenn wir unſere Währungsverhältniſſe von Grund aus ordnen, denn nur ſo ſind wir leiſtungsfähig und kön⸗ nen unſere Schulden bezahlen. Zur Beſchwichtigung der Kleinmütigkeit der bhauptſächlich auch an führender Stelle ſitzenden Deckungsmaterialiſten ſoll den früheren Aus⸗ führungen noch einiges hinzugefügt werden. Eine durch Volkswille, Volksverantwortung und Staatsgewalt nach meinen Vorſchlägen geſchaffene und gehaltene Feſtwährung hat die beſte imponderabile, aber tatſächlich wirkſamſte Deckung, die man ſich denken kann: Der Wille der Menſchen beſtimmt, wie die tote Materie, die als Deckung dienen könnte, verwendet wird, die Materie, die Sachgüter, die Sachſorderun⸗ gen ſind den lebenden Menſchen hilflos ausge⸗ liefert. Wenn wir die Menſchen und ihren Willen haben, ſo haben wir die Sache ſicher nicht. Die Willensgemeinſchaft der Menſchen folgert aber in erſter Linie aus der Volksge⸗ meinſchaft und die Volksgemeinſchaft großer Menſchengruppen iſt ſelbſt durch den Weltkrieg nicht im geringſten in Frage geſtellt worden. Daß ſolche Gruppen, wie das deutſche Volk z. B., aus reiner Notwendigkeit ihrer natür⸗ lichen wirtſchaftlichen Verbindungen, au der ganze itet iſt. Der Umtauſch des in Gold bewerteten gegenwär⸗ ſchmachtige Japaner mit lebha Were ape ſten, verſchmitz⸗ aN ten Augen. Anita intereſſierte das bunte Hin und Her auf der Terroſſe. Seitdem ſie heimlich aus der herzoglichen Reſidenz entwichen war, hatte ſie nie mehr eine größere glänzende Geſellſchaft beſucht. So war ihr das bewegte, farben⸗ freudige Bild da unten ungewohnt und feſſelte ſie außerordentlich. Sie liebte ſchöne Kleider und ſchöne Menſchen, und da war manche di⸗ ſtinguierte Erſcheinung, die ihre Bewunderung erregte. Für den Augenblick vergaß ſie alle ihre Beunruhigungen und Befürchtungen und gab ſich ganz dem Zauber des Augenblicks hin. Im Garten konzertierte eine Militärkapelle. Sie ſaß in einem Gebüſch verborgen, und die Muſik drang angenehm gedämpft herüber. Die⸗ ner gingen lautlos ab und zu und reichten Erſriſchungen und Tee. Die Damen im Tee⸗ häuschen hatten es ſich in Korbſtühlen bequem gemacht, die Herren ſaßen auf niedrigen Hok⸗ kern. i 2 Wolfgang lehnte in der Tür neben Anita und ſummte die Melodie aus der Cavalleria ruſticana, die die Muſik ſpielte, mit:„Oh, ſüße Lilie, zahlloſe Engel ſah ich nachts erſcheinen — doch, ach, ſo ſchön wie er, gewahrt ich ke nen“. Ein männlicher Engel einem Ge la„ſiße Lil armungelo mit der Einführung tſchaft des lutes u eder zu ge⸗ meinſamen wirtschaftlichen Willenshandlungen kommen müſſen, iſt eine Naturnotwendigkeit, über die wir nicht hinauskommen. Wenn heute ſämtliche Deutſchen nach Amerika auswan⸗ dern könnten und würden und wenn das Land von fremden ſelbſt ſtammlich ganz verſchiedenen Völkerſchaſten beſiedelt würde, dieſe müßten durch die Gemeinſamkeit der Bewirtſchaftung den gleichen natürlichen Hilfsquellen des Lan⸗ des und durch die Gemeinſamkeit des zur Wirt⸗ ſchaft notwendigen Verkehrs zu gemeinſamen Willenshandlungen, zu einer gemeinſamen Wirtſchaftspolitik, zu einem gemeinſamen Geld⸗ weſen kommen, das ja der wichtigſte Ausdruck dieſer Wirtſchaftspolitik iſt. f Für die Willensgemeinſchaft unſeres Volkes in wirtſchaftlichen, insbeſondere in Gelddin⸗ gen, ſind ſoviele natürliche Vorausſetzungen ge⸗ geben, daß dieſe Vorausſetzungen allein ſchon die hinreichende Deckung für die Schaffung einer Währung darſtellen, dieſe Vorausſetzun⸗ gen ſind unzerſtörbar und ſtellen den Wert eines Kapitals dar, deſſen Einſatz ſtets dem Willen der Volksgenoſſen möglich iſt. Die Perſonen⸗ gemeinſchaft eines Staates, durch einen einheit⸗ lichen Willen aller Staatsbürger zu einer wirt⸗ ſchaftlichen Einheit zuſammengehalten, beſitzt aber für ſich allein ſchon Kapitalwert, der dem Wert einer Hypothek gleichkommt. Perſonengemeinſchaft in den Verkehr einſetzt, kann, ſelbſt wenn es Papier iſt, nicht einmal durch die internationale Börſenkurstreiberei ſeiner Zweckbeſtimmung vollſtändig entzogen werden. ſeres erſetzen wollen. 5. In welcher Geſamtſumme ſoll das neue Feſt⸗ geld ausgegeben werden? Diejenigen, welche ſich nicht getrauen, das neue Feſtgeld ohne die ſogenannte Golddeckung einzuführen, und dazu gehört offenbar auch der gegenwärtige Reichsfinanzminiſter, gehen da⸗ von aus, daß wir vor dem Kriege einen Geld⸗ umlauf von etwa 5 bis 6 Milliarden Gold⸗ mark gehabt haben, während der gegenwärtige Papiergeldumlauf nach dem Dollarkurs gemeſ⸗ ſen fotlaufend nur etwa 100 bis 150 Goldmil⸗ zn Hoty ghet Wiest FH h% Heon Einblick in die Wirkungen, in die furchtbare Fälſchung der Wirklichkeit, welhe durch das internaltlonale Börſentreiben für unſer Geld⸗ weſen herbeigeführt wurde. Wenn der wirtſchaftliche Verkehr Deutſch— lands vor dem Kriege einen Geldumlauf von 6 Milliarden Mark erforderlich machte und mit keinem geringeren bewältigt werden konnte und wenn der ungefähr gleiche wirtſchaftliche Ver. kehr nach dem Kriege mit einem anderen Geld⸗ umlauf bewältigt wird, ſo hat, vom Standpunkt der Wirtſchaft aus betrachtet, dieſer Geldum— lauf den gleichen oder annähernd den gleichen Wert, weil er für die Wirtſchaft das gleiche oder Wir ſind alſo berechti ie im deutſche lauf ſte e e anden übrigen Gebietsteilen, den Verkehr der Stra⸗ Goldmark zu bewerten, während die Börſe eine ßenbahnen im Gebiet der Diviſion mit Aus⸗ nahme einiger Linien verboten iſt. wird jeder Verkehr mit Laſtkraftwagen verbo⸗ die Lebens⸗ mittel und Medikamente befördern, ſowie der Verkehr von Perſonenkraftwagen und Fahr⸗ rädern, mit Ausnahme derjenigen, denen von a wichtiger in der vergangenen Woche hier eine Konfe⸗ renz von Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn, Schweden annähernd das Gleiche leiſtet. Papiergeldmittel mit rund fünf Milliarden Bewertung mit 100 bis 150 Millionen vorge⸗ nommen hat. Die Börſe hat dabei vollſtändig daneben gehauen, ſie iſt gar nicht in der Lage, das in Verkehrsfunktion ſtehende Geld zu be⸗ werten, deſſen Wert lediglich durch die Ver⸗ kehrsleiſtungen beſtimmt wird, die wir jetzt nicht leichter, ſondern höchſtens ſchwieriger einſchätzen können, als vor dem Kriege. Nur für das nicht im deutſchen Verkehr ſtehende deutſche Geld, das alſo ſeinen Funktionen entzogen iſt, für dieſe nichts mehr leiſtet, kann die Börſe einen beſonderen Wert einſetzen. Man wird des⸗ wegen auch keinen Grund haben, das im Aus⸗ lande ſchwimmende deutſche Geld zu einem höheren als dem Börſenkurſe einzuziehen, der am Tage des Beſchluſſes der Schaffung der Feſtwährung beſtand, und es gleichzeitig außer Verkehr zu ſetzen. Dem im Inlande umlaufen⸗ den Papiergeld der heutigen Verwäſſerung gibt man den aus ſeinen Verkehrsleiſtungen ſich herleitenden der Goldſubſtanz gleichen Wert da⸗ durch wieder zurück, daß man dem geſamken umlaufenden Papiergeldbetrag einen Wert von 5 Milliarden Goldmark durch Geſetz zuſchreibt. Man begeht damit auch dem Volke gegenüber keine Ungerechtigkeit, denn es bekommt damit die 5 Milliarden Goldmark, die es als Ver⸗ kehrsgeld ſchon vor dem Krieg ſchon gehabt hat, durch ſtaatliche Anerkennung wieder zurück. In Wirklichkeit hat es dieſe 5 Milliarden Goldmark immer beſeſſen, nur die hier nicht maßgebende Börſe bat das Verkehrsgeld unterbewertet. Es folgt aber aus der Funktion des Geldes, daß es nicht Handelsobjekt iſt, ſolange es Geld iſt, die Geldſubſtanz eines Volkes muß nach meiner Theorie alſo konſtant ſein. Sie könnte nur dann zurückgehen, wenn erhebliche Verbeſſerun⸗ gen des Zahlungsverkehrs eintreten würden, die einen Teil des Geldes außer Wirkſamkeit ſetzen. Solche Verbeſſerungen ſind aber ſeit dem Kriege nicht zu verzeichnen. Wenn wir des Feſtgeldes warten wollten, bis die ſogenannte Golddeckung be⸗ ſchafft ist, können wir noch lange warten. Man ſieht d aus dem Ergebnis der wert⸗ 8 ungeheuren Zeitungen Was dieſe Dies beweiſt unſer Papiergeld der n; 1 8.„ Gegenwart, das wir recht bald durch ein beſ⸗ wigshafen, Straße, welche zum rechten Flü- fort ausgewieſen. nleihe, die 17 5 mehr als 5 Degouttes. . Aus dem Ruhrbezirk, 20. Sept. Degoutze bal eine neue Verordnung erlaſſen, worin er verfügt: Die Agenten der Inter⸗ alliterten Kontrollkommiſſion der Hütten und Bergwerke ſind befugt, die Räume, Werkſtätten und Nebengebäude der induſtriellen Anlagen, Hüttenwerke, Elektri⸗ zitätswerke, Häfen, Bahnhöfe uſw. der beſetz⸗ N der Rohſtoffe und der ſich in den Magazinen und auf Lager befindenden Fertiggegenſtände feſtzuſtellen, um Einſicht zu nehmn von den Plänen, den Räumen, den Werkſtätten und den oben erwähnten Nebengebäuden, ſowie von allen Dokumenten, die die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Anlagen illuſtrieren, und von den Ziffern der von den verſchiedenen Anlagen in den aufeinanderfolgenden Jahren ſeit ihrer Inbetriebſetzung erzielten Produkte. Die Direktoren der induſtriellen Anla⸗ gen ſind verpflichtet, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um aus Anlaß der Beſichtigungen der Agenten der Interalliier⸗ ten Kontrollkommiſſion Zwiſchenfälle durch ihr Perſonal zu verhindern. Zu⸗ widerhandlungen werden mit Gefängnis ibis zu 5 Jahren und Geldſtrafe bis zu 500 000 Goldmark beſtraft. 0 Die Erweiterung der Beſetzung in Mannheim. ö 5 5 f ie Ji 30 ſo 1 0 7 7 5 r. 7 Mannheim, 22. Sept. Die Franzoſen ha, muniſten haben daraufhin ben am Schloß folgenden Anſchlag angebracht: General „ ueberuinget.(S m Jeep betin Ran Amerika.) Nach einer Meldung aus Wa⸗ ſhington bereitet das Marinedepartement die Ueberfahrt des Zeppelinluftſchiffes„Z. B. 3“ von Friedrichshafen nach Lakehuat(New⸗ jerſey) für Aufang November vor. Der„Z. B. 3“ iſt in Deutſchland für das Marinede⸗ partement der Vereinigten Staaten gebaut worden. Es iſt beabſichtigt, den Flug über Frankreich) die Azoren und die Bermutainſeln vorzunehmen, üm' von dort nach Bakebut zu ten Gebiete zu beſichtigen, un daſelbſt die Beſchaffenheit und Quantität ſteuern. Die geſamte Entfernung beträgt 45 Seemeilen. Auf dem Wege werden Schiffe der amerikaniſchen Kriegsmarine für den Fall eines Unglücks ſtationiert werden. Nußdorf.(Eine harte mußte eine Bauersfrau über ſich ergehen laſ⸗ ſen, die ſich aber zum Troſt auf ihre Kochkunſt etwas einbilden darf. Die Frau hatte ſich an einem Nachbarhahn vergriffen und ihn ge⸗ rade kunſtgerecht in Butter gebraten, als ein Geſetzeswächter erſchien und den duftenden Hahn beſchlagnahmte.« Die Miſſetäterin mußte zur Strafe mit dem zubereiteten Gockel zu deſſen Eigentümer ſich bequemen und hier mit verſchämten Wangen zuſehen, wie es ſich die um den Tiſch verſammelte Familie ſchmek⸗ len ließ, bis auch das letzte Gebein abgenagt war. In Gnaden wurde ſie dann entlaſſen. E Biberach.(Zu den Ausſchrei⸗ tungen auf dem Wochenmarkt) am „Die beſetzte Zone iſt wie folgt er⸗ ö weitert worden: Brücke Mannheim⸗Lud⸗ gel des Schloſſes führt, Bismarckſtraße öſtlich vom Friedrichspark, Ludwigſtraße entlang des Friedrichsparks bis zum Luiſenring, Straße im Innern des Schloſſes werden ſobald wie möglich ihrer normalen Beſtimmung zurück— gegeben.“ 150 Bergarbeiterſamilien ausgewieſen. Dortmund, 23. Sept. In Dörzfeld wurden, nachdem bereits am letzten Samstag 24 Bergleute aus dem Ledigenheim der Zeche ſrräfe von pielen Milliarden Papier mark ver Dörzfeld ausgewieſen worden waren, am Freitag früh die in der Zechenſtraße woh— nenden 150 Bergarbeiterfamilien in kurzer Zeit aus ihren Wohnungen geworfen und ſo⸗ Die Arbeiter weigern ſich nach wie vor, für die Franzoſen zu arbeiten. Aus dem Einbruchsgebiet. Sanktionen über Eſſen. Eſſen, 21. Sept. Wie aus dem Ruhrgebiet gemeldet wird, iſt der Stadt Eſſen heute ein Befehl der Beſatzungsbehörde nach dem wegen angeblichen Sabotageaktes auf der Bahnſtrecke Rütenſcheidt-Heißen⸗ Mülheim vom 22. September, 6 Uhr mor⸗ gens ab für acht Tage in den Kreiſen Eſſen— Stadt und Land und für vier Tage in den * ·˖[„ð' Ferner ten, mit Ausnahme derjenigen, den Ortskommandanten Erlaubnisſcheine aus⸗ gehändigt werden(Aerzte, Hebammen, Geiſt⸗ liche). Aus Nah und Jeru. Mannheim.(Wegen der gerin⸗ gen Kartoffelanfuhr) entſtand heute früh auf dem Wochenmarkt ein Krawall, der einen Zuſammenſtoß mit der Polizei und die Verhaftung eines Ehepaares zur Folge hatte. Die Menge verfolgte den Transport nach der Polizeiwache, wobei ein Beamter der Wucher⸗ polizei ſchwer mißhandelt wurde. O Malſch(A. Wiesloch).(Das fahrtsfeſt auf dem Letzenberg) erfreute ſich einer ganz ungewöhnlich großen Beteili— gung von nah und fern. Herr Pfarker So m⸗ mer von Mühlhauſen hielt die eindrucksvolle Feſtpredigt, die dem unter der Laſt unſerer 8 Volk neuen Mut und nachhaltigen Troſt brachte. Unter Hinweis auf das Gebet Salomons aus Anlaß der Tempelweihe ſchloß die erhebende Zeitverhältniſſe ſchwer heimgeſuchten prache mit einem mächtig ergreifenden die Gnadenſtätte. Unter Geſang und Glocken⸗ geläute begab ſich die Prozeſſion ſodann tal⸗ wärts zur Pfarrkirche, wo das Te Deum die herrliche Feier ſchloß. 6 Eberbach.(Ein Holzſplitter als Todesurſache.) In Reichelsheim im Odenwald flog beim mit ſolcher glückte kurze Zeft darauf ſtarb. X Donaueſchingen. g . gien) in Wolterdingen ben be N Philippsburg(A. Bruchſah). letzten Mittwoch wird noch gemeldet, daß die von der Regierung eingeſetzte Unterſuchung 7 Verhaftungen zur Folge hatte. Die Kom⸗ beſchloſſen, das hieſige Gefängnis zu ſtürmen. Die Demon⸗ ſtration wurde aber von der aus Ulm herbei⸗ geholten Schutzpolizei unterbunden. Die Lage iſt wieder ruhig. (Ein Lump.) Ein junger Burſche von hier, der und Bürgerſteig mit inbegriffen. Die äume am Bahnhof in Rheinsheim ſah, Kohlen von den Eiſenbahnwagen auf die nach der Pfalz wurden und auf eines der Fuhrwerke noch Auch in der nahen württembergiſchen meinde Derdingen iſt jetzt ein Hund feſtgeſtellt worden. in der Pfalz bei den Franzoſen arbeitet, ver⸗ richtete für dieſe auch Spitzeldienſte. Als er wie dort fahrenden Fuhrwerke verladen andere Gegenſtände kamen, machte er den Franzoſen Mitteilung, das Fuhrwerk wurde beſchlaanabmt und der Beſitzer zu einer Geld⸗ urteilt. Den Fuhrleuten gelang es dann, am anderen Tag den Französling zu erwiſchen. Er erhielt eine gehörige Tracht Prügel und wurde der Gendarmerie übergeben. Bretten.((Die Hundetollwut.) Ge⸗ tollwütiger Er hat mehrere Tiere totgebiſſen und einem 10jährigen Kna⸗ zugegangen Wall⸗ An Gebet um Barmherzigkeit Gottes und um den Mutterſegen Mariens für die Wallfahrer und Holzſchneiden dem Sthindlerneſſer gochhafer ein Feller di, bein wird mitgeteilt Von Ruft aus erſchen Speiſeröhre zerriſſen wurde und der Verun⸗ g ür die Brand⸗ ben eine ſtarke Verletzung beigebracht. Der Hund wurde erſchoſſen. * Donaueſchingen. Bei Kanaliſa⸗ tionsar beiten) in der Nähe von Gei⸗ ſingen wurden fünf alte Grabſtätten aufge⸗ deckt. Es handelt ſich allem Anſchein nach um eine alemanniſche Siedelung. In einem der Gräber wurde ein gut erhaltenes Schwert ge⸗ funden. + Salem(Bodenſee).(Abgeſtürzt.) Der 71jährige Schreinermeiſter Ludwig Tritſchler ſtürzte von einem ſechs Meter hohen Gerüſt ab und ſtarb wenige Minuten danach an den erlittenen Verletzungen. X Wildbad.(Zur Beſprechung Verkehrsfragen) fand etwa 45 Eiſenbahnbeamten aus und Holland ſtatt. (h Maſtatt. der vergangenen Nacht wurde in ein hieſiges Schuhhaus eingebrochen, wobei über 60 Paar Schuhe im heutigen Wert von 30 Milliarden geſtohlen wurden. E Baden⸗Baden.(Die erſte Auflage der wertbeſtändigen Anleihe) der Stadtgemeinde in Höhe von 10 000 Feſtmeter iſt beträchtlich überzeichnet. Es wurde eine zweite Ausgabe mit weiteren 10 000 Feſtme⸗ tern zur Zeichnung aufgelegt. N + Söllingen.(Der Tod in der Mühle.) Der hieſige in den 56er Jahren ſtehende Mühlenbeſitzer Adolf Walther geriet in das Mühlengetriebe und wurde furchtbar verſtümmelt und tot aufgefunden. Die Lage in Baden.. Karlsruhe, 22. Sept. In Ruſt bei Etten⸗ heim macht ſich die Folge einer planmäßigen Bauernverhetzung bemerkbar. Von welcher Seite dieſe Hetzereien ausgehen, iſt der Oef— fentlichkeit noch nicht genau erſichtlich, indes betonte auf dem geſtrigen Parteitag des Zentrums in Karlsruhe der badiſche Fi⸗ nanzminiſter Köhler, daß man durch die Revolte in Ruſt„außerordentlich intereſſanten Verbindungen“ auf die Spur gekommen ſei. Red.) ö N Ueber die Vorgänge in Ruſt bei Etten⸗ am Donnerstag nachmittag ein Demon⸗ ſtrationszug von etwa 500 Perſonen, meiſt Landwirten und e dem Bezirksamt in Ettenheim, wegen der Regelun hu ubri t ni ſe vorzubr Buße) ö (Billige Schuhe.) In ein Gendarmeriebeamter von d Menge niedergeſchlagen und ih Waffe und Munition entriſſe Um die Täter zu verhaften, wurden mehrer Gendarmen nach Ruſt entſandt. Sie wur dort von Bewaffneten überwältigt und im Rathauſe feſtgehalten. Am Samstag begab ſich darauf der Oberamtmann mit einem Gen darmerieaufgebot nach Ruſt. Gleichzeitig war eine Polizeibereitſchaft von Freiburg einge⸗ ſetzt worden. Es gelang, die im Rathauſe feſtgehaltenen Gendarmen frei zu bekommen. Im Anſchluß daran wurden zahlreiche Ver⸗ haftungen in Ruſt vorgenommen. ö Wiederaufnahme der Arbeit in Oberbaden. Coörrach, 22. Sept. Geſtern, Freitag abend, wurde zwiſchen den Arbeitgebern und den Arbeitnehmern eine Vereinbarung erzielt, daß die Arbeit am Montag, den 24. Septem⸗ ber wieder aufgenommen wird. Die Textil⸗ arbeiter erhalten einen Stundenlohn von 15 Millionen, die Bauhandwerker einen ſolchen von 18 Millionen und die Paliere erhalten 22½ Millionen Mark Studenlohn. N 85 2 1 Sr Gerichksſaal. Verzweiflungstat einer Mutter. Vor dem Münchener Schöffengericht hatte ſich ein Zimmermädchen wegen Kindesausſetz⸗ ung zu verantworten. Die Angeklagte erklärte unter Tränen, v. Kindesvater habe ſie trotz mehr fachen Erſuchens keinen Unterhaltsbeitrag erhalten und keinen Koſtplatz finden können. Sie habe ſich dann an ein Findelhaus gewendet, ſei aber wegen Platzmangel abgewieſen worden; auch im Fürſorgeheim fand das Kind keine Aufnahme, da dort nur Kinder bis zu vier Monaten aufgenom⸗ men würden. In ihrer Verzweiflung ſei ihr der Gedanke gereift, das damals faſt acht Monate alte Mädchen aussuſetzen, hoffend, daß ſich jemand des armen Geſchöpfes erbarme. Sie habe das Kind bei der Rörderſchanze in Grünwald unter einen Baum geſetzt, mit Schuhen und Kleidern gut ver⸗ ſorgt, ihm Keks und eine Flaſche Milch gegeben und ihr letztes Geld, 40 000 Mark, in den Rücken des Kleides geſteckt, und dann von dem Kind Ab⸗ ſchied genommen. Auf dem Heimweg nach Mün⸗ chen ſei ſie plötzlich von heftigen Gewiſſeusbiſſen überfallen worden, da ſie glaubte, dem Kinde könne etwas paſſieren. Sie habe ſich dann am anderen Morgen der Polizei geſtellt. Unterdeſſen ſei von einer des Weges kommenden Frau das Kind, dem ſie auch die volle Adreſſe beigelegt hatte, aufgefun⸗ den und zur Gendarmerieſtation Grünwald ge⸗ bracht worden. Sie bitte um eine milde Strafe. Durch die Zeugen wurden die Angaben der Ange⸗ klagten beſtätigt. Das Gericht erkannte auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, von der ein Monat durch die Unterſuchungshaft verbüßt iſt. Der Haftbefehl wurde aufgehoben, der Angeklag⸗ ten wurde mit Rückſicht auf ihr Geſtändnis und ihre Notlage für den Strafreſt Bewährungsfriſt zugebilligt. Dem Vorſitzenden Amtsrichtr Simon gelang es, den der Verhandlung anwohnenden Vater der Angeklagten durch Handſchlag zu ver⸗ pflichten, ſeine Tochter mit dem Kind wieder in die Familie aufzunehmen. Die neuen Kohlenpreiſe noch nicht feſtgeſetzt. Berlin, 23. Seept. Entgegen den in verſchiedenen auswärtigen Blättern wiedergegebenen Nachrich⸗ ten, daß die Kohlenpreiſe bereits feſtgeſetzt ſeien, iſt feſtzuſtellen, daß die Verhandlungen über die Höhe der Kohlenpreiſe noch nicht abgeſchloſſen ſind. Ueber die Höhe der Kohlenpreiſe wird viel⸗ mehr erſt am Montag die endgültige Entſcheidung getroffen werden. 7 0% f Die Frankfurter Meſſe. N 4 Frankfurt a. M., 23. Sept. Der erſte Tag del Frankfurter Herbſtmeſſe ſtand naturgemäß unter dem Zeichen unſerer wirtſchaftlichen und politiſchen Lage. Die Käufer waren zurückhaltend. Trotzdem war auf dem Textilien- und dem Lederwarenmarkt und vor allem auch in Holzſpielwaren das Geſchäft zumteil recht lebhaft. 1 1 Vermiſchtes. 1 Armes Deutſchland! Ein trauriges Zeichen der Zeit iſt eine War⸗ nungstafel⸗Inſchrift auf einem in einer Flur in Sachſen gelegenen Kartoffelfelde. Sie lau⸗ tet:„Meine lieben Arbeiter! Bitte, ſeid doch verſtändig und laßt mir meine Kartoffeln in Ruhe. Ich bin genau ſo arm wie ihr. Ich bin Zimmermann und mußte mir das Grundſtüch mit meinen Händen aufhacken. Ich kann doch nicht immer eine Frau hinſtellen. Der Beſitzer.“ . 2 N konnte man bei fünf zuſammengebundenen, bei dem furchtbaren Sturme am Mittwoch in Treb⸗ ſen a. Mulde(Sa.) gelandeten Ballons erken⸗ nen, denen eine Karte in franzöſiſcher Sprache und mit belgiſcher Marke angehängt war, aus der hervorging, daß die Karte an demſelben Tage in Enſival(Belgien) anläßlich der Denk⸗ malsweihe auf dem Kriegerfriedhof abgeſandt (“Luftlinie etwa 500 Kilometer).— — Einen größeren Rekord leiſtete ſich ein Kin de Gummi, der an A ieſe bei Mun zi