ganzen Plan durch den i yer anſt franzöſiſchen Militärſtaatsanwalt, Ke Gellin, inszenieren ließen. Die Befrei⸗ ungsgeſchichte, die an Weihnachten des gen Jahres vollendet werden ſollte, erregte ſeiner Zeit großes Aufſehen. Das Stuttgarter Landgericht hat ſich mit dem Fall in ͤſtündi⸗ ger Sitzung befaßt. Die Gerichtsverhand⸗ lung, ſelbſt fand wesen Gefährdung der Staatsſicherheit unter Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit ſtatt. Hackenbruch wurde unter Einſchluß der Reichsgerichtsſtrafe zu 5 Jah⸗ ren 4 Monaten Zuchthaus verurteilt, ſeine Ehefrau und der Hilfsaufſeher Ludwig zu je 6 Monaten Gefängnis und der Aufſeher Ba⸗ ron zu einem Jahr Gefängnis. das Stuttgarter Gericht beſchäftigte ſich in letzten Tagen mit der verſuchten Befrei⸗ ung Hackenbruchs aus dem Heidelberger Ge⸗ fängnis. Der Hackenbruch⸗Prozeß, der erſt m Juli d. J. vom Strafſnat in Leipzig ab⸗ e wurde,(Hackenbruch erhielt be⸗ kanntlich 5 Jahre Zuchthaus wegen Spio⸗ mage) iſt noch in beſter Erinnerung. Hacken⸗ bruch, der in franzöſiſchen Dienſten ſtand, wurde ſeiner Zeit in Heidelberg verhaftet und in Unterſuchungshaft geſteckt. Frau Hacken⸗ ruch verſuchte nach der Feſtnahme ihres Mannes verſchiedentlich, dieſen zu befreien. Durch Beſtechung eines Gefängniswärters war der erſte Plan ſoweit vorbereitet. Der mit großem Erfol hande ö 910 90 e e a 1 5 99 uf Wohr 0 Ziel f 1 ö dieſer Film wurde von der Hauptſtelle katho⸗ 1922 entſtehen nächſter Tage hohe r liſch⸗ſozialer Vereine E. B. bezogen und wird koſten. Wir hab en trotz dringender Mahnungen e ſich daher lohnen, den Film anzuſehen und ſich und Warnungen noch eine große Anzahl von überzeugen. f W. Rückſtänden. Es dürfte ſich für jedermann, d. h. für jeden Zahlungspflichtigen empfehlen den Amtlicher Teil. N alten Wohnungsbauabgabebeſcheld auf Zah⸗ Bekanntmachung. lung nachzuprüfen. Viernheim, den 26. September 1923. J ö ſt. Betr.: Stromverſorgung. 0 Am Freitag, den 28. ds. Mts,, nachm. von 4— 7 Uhr wird der Strom abgeſtellt. Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Viernheimer Volksblat Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger J d Die 10 geſpaltene Wett . 1 4 5 40 67.. eile 3 Mill. Mk. für lokale, 4 Mill. Mk. Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeil Inſerate finden im„Vieruheimer Anzeiger“ wirlfamſte Verbreitung 9 Million Mk. Bei öfteren Wiederholung Samstag, den 29. September 1923 Vieruheimer Nachrichten ber„Blernheimer Anzeiger“ erſcheint wöchentlich dreimal! Dienstags, Donners⸗ tags und Samstags.— Der Bezugspreis beträgt vom 29. 9, bis 5. 10 in d. Filialen abgeholt 15 Mill., durch die Poſt Schlüſſelz. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Rabatt.— Beilagen: 20 000 000 2 Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr, 40. Jahrg. 2 112 Feen 15 5 1 0 12 i Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 5er gef. Seng — 3 29 3— Wärter wurde aber kurz vor dem Beſfrei⸗ ungsverſuch verſetzt, ſo daß dieſer erſte Ver⸗ ſuch geſcheitert iſt. Frau Hackenbruch gewann aber bald einen zweiten Wärter, mit deſſen Hilfe die Befreiung vorbereitet wurde. In Speyer ließ ſich ein deutſcher Kriminalbeam⸗ ter, Scheuermann, ebenfalls für den Plan gewinnen, aber nur anſcheinend. Der Kriminalbeamte erſtattete Anzeige, als er mit Frau Hackenbruch nach Mannheim bek Freiherr von Heyl zu Hernshelm iſt ge von 80 Jahren geſtorben. Mitglied des Reich nationalliberalen Partei, * Lokale Nachrichten. von Heyl geſtorben. Der annte Ledergroßinduſtrielle Freiherr Gornelius ſtern Nacht im Alter Er war ehemaliges stags, in dem er zunächſt der ſpäter aber keiner Frak⸗ Betr.: Mulchpreiserhöhung. folgende Milchpreiſe in Kraft: für 1 Liter: 7500 000 Mk. ab Stall b Laut teleph. Nachricht des Städtebundes erhöht ſich der Milchſtallpreis für 1 Liter Mllch ab 26. September 1923 auf 7¼ Millionen Mk. Demgemäß treten von dieſem Zeitpunkte ab Für die Woche vom 29. Sept. bis 5. Oktober beträgt der Bezugspreis des Viernheimer Anzeiger 15 Mill. Mk. Dieſer Betrag iſt am nächſten Samstag beim Abholen der Zeitung in den Filial⸗ Expeditionen zu entrichten. 5 N n 2 Pr FFF 1 * Inh.: Fritz Hanf. ehr Zentrale Behr. Aa ——ů ———— 1 5 Ausführung 70 1 Verkauf von Motoren 70 N in wöchentlichen Haten. von Lleht- und Nraft-Anlagen aller Systeme uni in jeder Stärke Lieferung auch auf Ahschlagszahlung — Fſt. Gülß⸗Büchinge Rollos und Galzheriage zu haben bei J. K. Kempf Ww. Laden den ganzen Tag geöffnet. II Achtung!! Freitag, 28. 9. Nur 1 Tag. Der gr. Kriminal- ſenſatiousfilm le elsorne ont Fin 6 ſpannenden Akten. Dazu das reizende Luſtſpielß Akne Homische 1 N 8 N 7 Ein guterhaltenes Herreu⸗Rab gegen Herd umzu tauſchen. Waldſtr. 50. Guterhaltener Saukopf⸗ fen Füll⸗Ofen i umzutauſchen. 1 N * 8 Freitag frü h An⸗ u. Verkauf! von 9— 12 Uhr Brillanten Inſerieren bringt Gewinn! Von wem, ſagt die Expedition ds. 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Aſta Nielſen. beliebte„Er“ haltige, Programm 4 N 5————— Der Splel⸗Ausſchuß. „ eee Lin hiſtoriſcker 5 Waldſtr. 16. die gr. Tragödie Buls Einlage der J. Er“ Steigt nach Alles lacht Tränenß Verſäume Nie- mand das reich⸗ intereſſeh f oeh aner, 5 Lunfer⸗- U. Einleg⸗ Schweine 5 wieder friſch eingetroffen bei Kari Dewald Waldstrasse 18. 46 47 48 Die 5 reichen. NN Vorl. Zahlungen 8 Infolge der weiteren Erhöhun mit Wirkung vom 24. von 60 000 000 Mk. auf erhöht und folgende weitere Lohnſtufen feſtgeſetzt! Lohnftufe: Als Tag Leiſtungen über 60 000 000 Mk. Grund ber 1923 in Betracht. änderungen bis ſpäteſtens 2 mehr Verſicherte Beiträge wöchentlich im Voraus an die Melde⸗ Jahlſtellen bis ſpäteſtens Dienstag der ſolgend. Woche abzuführen. Heppenheim, den 24. September 1923. Der Vorſtand der Allgem. Ortskrankenkaſſe Bekanntmachung. September d. Tagesverdienſt: Grundlohn: Mk Mk. 64.984.000— 95.066.000 80.000.000 95.066.000 104.934.000 100.000.000 mehr als 104.934.000 120.000.000 des Inkrafttretens hinſichtlich der Herren Arbeitgeber Gleichzeitig werden alle Arbeitgeber— beſchäftigen für ven Kreis Heppenheim. Reinmuth. g der Reichsindexziffer wird Is. ab der Grundlohn 120000 000 Mk. für den Tag Wochenheitrag Mk. 48.000.000 60.000.000 72.000.000 f erhöhten lohn kommt der 22. Okto⸗ werden erſucht, die Lohnver⸗ 8. Septhr. ds. Is. einzu⸗ die 5 oder wiederum erſucht, die und für beſt. Dünger und Saatgut weiter erbeten, damit Lieferung bald erfolgt. Ebenſo Futtermittel uſw wieder I e preiswert empfehle, als auch Beſtel⸗ lungen uſw. für Herbſtkartoffeln nach Bedarf, ſowie Kohlen u ſ. w. Mikolaus Winkler 12. Teleph. 28. Kaufe laufend jedes Quantum Rari- und Weichholz und erbitte Angebote. W. Müller 3. Kohlen⸗ und Holzgroßhandlung Käfertal 7 bessten Turngchate Weisse Lesens eule Sport. und Touren el Hesel el falsche, Waussse Agde in schwarz, Lack und den neuesten Modefarben für Damen und Rerran. Eleganteste Rusführungen. Bekannt verzüg hehe Auatitäten. Benkbar grösste busvtahl. Staunend billige Preise. Weit unter den heutigen Fahriknreisen. Schudkager Sehr Uger rger annneun, Schwelzingereirasse 39. — Tel. 7762 7 N 9 Bon deufſcher Nor? Die Kohlennot der Studienrätin. Die folgende in einer Gerichtsverhandlung an die Oeffentlichkeit gelangte Tragödie aus Leben wird in Berlin viel beſprochen: Es kalt, noch unangenehm kalt Ende März, wie fich mit einem Fröſteln erinnern werden. nun herrſchte in dieſer wenig frühlingsmäßigen Temperatur Kohlenmangel im Hauſe des Studien⸗ rats H. Doppelt ſchmerzlich für den darüber nenden, denn ſeine Frau, mit der er verheiratet 7. U war, war krank, tuberkulös, und brauchte gend Wärme. Was tun? Der Grübelnde fand keinen Ausweg. Hätte er auch einen Kohlenhänd⸗ ler gefunden, der ſo liebenswürdig war, ihm auf die fälligen Kohlenabſchnitte die Preßkohlen zu liefern, er hätte ſie nicht kaufen können. Neben der ins Ohr, eine Geſchichte von Zwangsanleihe, die ſie in dem Kohlenkeller Nachbarin gemacht hat. zogen, um endlich zu einer warmen Stube men. die Briketts von der Nachbarin werden, denn wieder Geld im Hauſe war, wollte ſie ſogleich 1 Preßkohlen kaufen und Stück für Stück dem barlichen Frau,“ ruft der erſchrockene ſchlimm werden.“ Und um von ſeiner Gattin abzuwenden, geht Dienstmädchen und ſagt zu ihm:„Mi Kohlennot war der Geldmangel bei ihm zu Gaſte, Krankheit und ein Umzug hatten alle verfügbaren Mittel verſchlungen. Da tritt ſeine Frau an ſeine Seite und tuſchelt ihm ein merkwürdige Geſchichte einer gefährlichen g Sechsundzwanzig Preß⸗ kohlen hat ſie da zwiſchen den Latten herausge⸗ zu kom⸗ Doch ſollte es beileibe kein Diebſtahl ſein, nein, nur geliehen, wenn auch unfreiwillig, ſollten Kohlenvorrat wieder zurückgeben. Mann,„das kann kommendes Unheil er dem war viele Und Sin⸗ drin⸗ der wenn nach⸗ zum 5 geholt, da wir von die gleiche Anzahl in ſchwieg jedoch nicht, als es Krach gab, ſondern der Studienrat, tief getroffen, auf die Anklage und Karriere.„Meine Frau holte die Kohlen, ſtahl vorliegt, und ein ſprechung“ lautete auch „* Univ.⸗Prof. D. Dr. G. in ſeiner Schrift„Die Not ſchaft und der geiſtigen Arbeiter“ Reihe Privatdozenten bei Kanalbauten, hilfeunterricht für bensunterhalt zu gewinnen. Je mehr das Kolle geld erhöht wird, um ſo mehr leert ſich der Hörſa des Privatdozenten. gödien. So gibt ein Mark an.„Neb ſo dringend Kohlen gebrauchen. So⸗ bald wir Briketts bekommen, lege ich natürlich da⸗ den Keller zurück. Schweigen Sie aber über die Geſchichte.“ Minna erſtattete von dem Vorfall Anzeige, u. nun mußte bank wandern. Notgedrungen konnte er hier die Schuld nicht wieder auf ſich nehmen, denn ſonſt, im Falle einer Beſtrafung war es aus mit Beruf % Mie deutsche Privatdozenten„leben 195 Nach den Berichten des Reichstagsabgeordneten Schreiber Münſter) der deutſchen Wiſſen⸗ ſind eine ganze bei Eiſen⸗ bahnbauten, bei Tiefbauten und anderen Arbeits⸗ ſtellen in den Ferien tätig. Andere erteilen Nach⸗ Kinder, um den kärglichen Le⸗ Ein Reihe von(im Herbſt 1922 beantworteten) Fragebogen offenbaren Tra- Privatdozent als Einkommen] brüche. Das r Zeit zu kötigt, einig Wertgegenſtände zu veräußern.“ Der Fragebogen eines anderen Pri⸗ vatdozenten. Kinderzahl:„vier“. Jahreseinkom⸗ men:„190 000 Mark“. Nebenerwerb:„Erdarbeit Dabei ſchwere Lungenkrank⸗ Der dritte Fragebogen eines Zahl und Alter der Jahreseinkommen: im Eiſnbahnbau“. heit der Frau. „Ddeutſchen Privatdozenten. Kinder:„zwei Mädchen“. Wie ſoll mau Die ſch bel Eiſenbabnunglügen veihallen? furchtbare glück bei Jöhlingen führt uns wieder die Gefahren vor Augen, hohen Betriebsſicherheit bei ausgerichtet ſind. So viele ſich nun einmal Unglücksfälle, ſo lange menſchliche Unvollkomenheit mitſpricht, ganz vermeiden. Wie ſoll ſich nun bei ſolch einem hat man in England leute geäußert haben. 10 trümmerten Wagen gezeigt, al verunglückten Reiſenden erleiden hauptſächli ſchwere Beinverwundungen und Schenke iche. Das rührt daher, daß ſich 190 000 Mark. Kriegstätigkeit: 1914 bis 1919. Bei der Eiſenbahn in den Ferien gegen Taglohn ar⸗ „ beitend. f ‚ i ſagte er leiſe;„ich wollte ſie nicht kompromittieren laſſen.“ Meine Herren Richter,“ fügte der Vertei⸗ diger Rechtsanwalt Müller⸗Strohmeyer hinzu,„die Schuld des Angeklagten iſt alſo nicht erwieſen. Selbſt wenn ſie aber erwieſen wäre, dann müßte auch Freiſprechung erfolgen, da nur ein Notdieb⸗ Strafantrag fehlt.“„Frei⸗ demgemäß das Urteil. Eiſenbahnkataſtrophe von Kreienſen und wohl auch das kleinere Un⸗ einmal denen wir trotz der Eiſenbahnfahrten Vorrichtungen und Sicherungen man auch empfohlen hat, ſo 5 ie nicht der Reiſende Unglück verhalten? Da rüber eine Umfrage veranſtaltet, bei der ſich verſchiedene hervorragende Fach⸗ Bei den meiſten Eiſen⸗ bahnkataſtrophen hat die Unterſuchung der zer⸗ daß der untere Teil in der Regel am ſtärkſten beſchädigt iſt, auch die i ue 0 e ch Reiſenden mit furchtharer Gewalt gegen die Wände des Ku cher dürfte I 88— 2 2 9. 0 3 ren 1 127 phen dabei war, rettete ſich bei den beiden letz⸗ ten durch einen Sprung ins Gepäcknetz. Von den verſchiedenen Ingenieuren wird der Stand⸗ punkt vertreten, man ſolle ſich flach auf den Boden des Abteils werfen und unter den Sitz⸗ bänken Schutz ſuchen. Da die beiden Sitzbänke im Augenblick der Kataſtrophe gewöhnlich an⸗ einander geſchleudert werden, ſo bieten ſie eine Art Schirmdach, unter dem man Verletzungen entgeht. Die Chronik der Eiſenbahnunfälle weiſt eine ganze Reihe von Beiſpielen auf, bei denen ſich Lokomotivführer und Heizer dadurch retteten, daß ſie im letzten Augenblick vom Zuge ſprangen. Aber zu einem ſolchen Sprung aus einem dahinbrauſenden Schnellzug gehört viel Mut und Geſchicklichkeit, wenn man nicht aus dem Regen in die Traufe, d. h. aus der Mög⸗ lichkeit einer Verletzung in den ſicheren Tod ge⸗ raten will. Das Abſpringen in der Fahrtrich⸗ tungtung wie bei der Straßenbahn iſt in die⸗ ſem Falle deshalb falſch, weil man bei dem ſtarken Anprall auf die Erde wieder emporge⸗ ſchleudert wird und dann meiſt mit gebrochenen Gliedmaßen liegen bleibt. Der Sprung aus dem Zug muß ein flaches Sichfallenlaſſen in möglichſt horizontaler Lage ſein, um die Wucht des Anpralles auf alle Glieder zu verteilen. So verſchiedenartig dieſe Ratſchläge ſind, ſo haben doch alle Unterſuchungen früherer Eiſenbahn⸗ unfälle gezeigt, daß der größte Teil der Todes⸗ fälle und ſchwerer Verwundungen durch den plötzlichen Stoß hervorgerufen wird, der den ade des Kußces ſcleuderk. Die Am 11. Januar haben franzöſiſche und belgiſche Truppen wider Recht und Vertrag das deutſche Ruhrgebiet beſetzt. Seit dieſer Zeit hatten Ruhrgebiet und Rheinland ſchwerſte Bedrückungen zu leiden. Ueber, 180 000 deutſche Männer, Frauen, Greiſe und Kinder ſind von Haus und Hof vertrieben worden. Für Millionen Deutſche gibt es den Begriff der perſönlichen Freiheit nicht mehr. Gewalttaten ohne Zahl haben den Weg der, Okkupation begleitet. Mehr als 100 Volks⸗ genoſſen haben ihr Leben dahingeben müſſen; Hunderte ſchmachten noch in Gefängniſſen. Gegen die Unrechtmäßigkeit des Einbruchs erhob ſich Rechtsgefühl und vaterländiſche Geſinnung. Die Bevölkerung weigerte ſich, unter fremden Bajonetten zu arbeiten. Für dieſe dem Deutſchen Reich in ſchwerſter Zeit bewieſene Treue und Standhaftigkeit dankt das ganze deutſche Volk. Die Reichsregie⸗ rung hatte es übernommen, nach ihren Kräf⸗ ten für die leidenden Volksgenoſſen zu ſor⸗ gen. In immer ſteigendem Maße ſind die Mittel des Reiches dadurch in Anſpruch ge⸗ nommen worden. In der abgelaufenen Woche erreichten die Unterſtützungen für Rhein und Ruhr die Summe von 3500 Billionen; in der laufenden Woche iſt mindeſtens die Verdoppe⸗ D lung dieſer Summe zu erwarten. Die einſtige Produktion des Rheinlandes und des Ruhr⸗ gebiets hat aufgehört. Das Wirtſchaftsleben im beſetzten und unbeſetzten zerrüttet. In furchtbarem Ernſt droht die Gefahr, daß bei Feſthalten an dem bisherigen Verfahren die Schaffung einer geordneten Währung, die Aufrechterhaltung des Wirt⸗ ſchaftslebens und damit die Sicherung der nackten Exiſtenz für unſer Volk werden. eſe Gefahr muß im Intereſſe der Zu⸗ kunft Deutſchlands ebenſo wie im Intereſſe von Rhein und Ruhr abgewendet werden. Um das Leben von Volk und Staat zu erhal⸗ ten, ſtehen wir heute vor der bitteren Not⸗ wendigkeit, den Kampf abzubrechen. Wir wiſ⸗ ſen, daß wir damit von den Bewohnern der beſetzten Gebiete noch größere ſeeliſche Opfer als bisher verlangen. Heroiſch war i Kampf, beispiellos ihre Selbſtbeherrſchung. Wir werden niemals vergeſſen, was diejeni⸗ gen erlitten, die im beſetzten Gebiet duldeten. Wir werden niemals vergeſſen, was diejeni⸗ gen aufgaben, die lieber die Heimat verließen, als dem Vaterland die Treue zu brechen. Dafür zu ſorgen, daß die Gefangenen frei⸗ gegeben werden, daß die Verſtoßenen zurück⸗ kehren, iſt die vornehmſte Aufgabe der Reichs⸗ und materiellen Sorgen ſteht der Kampf für dieſe Deutſchland hat ſich bereit erklärt, die ſchwerſten materiel⸗ regierung. Vor allen wirtſchaftlichen elementaren Menſchenrechte. len Opfer für die Freiheit der deutſchen Volks⸗ genoſſen und die deutſche Ehre auf ſich zu nehmen. Dieſe Freiheit iſt aber kein Objelt ür Verhandlungen oder für Tauſchgeſchäfte. ichspräſident und Reichsregierung verſichern hierdurch feierlich vor dem deutſchen Volk und vor der Welt, daß ſie ſich zu keiner Abmachung verſtehen werden, die auch nur das kleinſte Stück deutſcher Erde vom Deutſchen Reiche loslöſt. In der Hand der Einbruchsmächte und ihrer Verbündeten liegt es, ob ſie durch Anerkennung dieſer Auffaſſung Deutſchland den Frieden wiedergeben oder mit der Ver⸗ weigerung dieſes Friedens all die Folgen her⸗ für die Bezieh⸗ beiführen wollen, die daraus ungen der Völker entſtehen müſſen. Das deutſche Volk fordern wir auf, in den bevorſtehenden Zeiten härteſter ſoeliſcher Prü- fung und materieller Not treu Wbſahinne er wir alle ichten auf ſtehen. Nur ſo werden a Zertrümmerung des Reiches zunichte machen; ir do ißt die Freihel auch erſt die Freiheit wieder⸗ 0 kkrrliches nur ſo werden en erhalten, nur ſo winnen, die unſer unverär e 6. September 1923., Deutſchland iſt unmöglich ihr Nation Ehre und Le die Wiederaufnahme der Arbeit. Berlin, 26. Sept. Gleichzeitig mit der Proklamation der Reichsregierung hat dieſe Richtlinien über die Form hinausgehen laſſen, in der die Arbeit im beſetzten Gebiete wieder aufgenommen werden ſoll. Beamte, Arbeiter und Angeſtellte, die bis jetzt im paf⸗ ſiven Widerſtand ſtanden, werden angewieſen, ſich zun Entgegennahme der notwendigen An⸗ ordnungen an die unmittelbar vorgeſetzten Dienſtſtellen und ſoweit ſie nicht ſtehen, an die nächſt höheren Inſtanzen zu Richtlinien für wenden. Man iſt ſich durchaus klar darüber, Wiederauf⸗ daß eine vollkommen geregelte nahme der Arbeit nicht möglich ſein wird. An die Bewohnerſchaft der beſetzten Gebiete wird ſich die Reichsregierung mit Un⸗ terſtützung der von ihr gehörten Vertreter der dortigen Berufs⸗ und Wirtſchaftsgruppen in einem beſonderen Aufruf wenden. Sitzung des Auswärtigen ö Berlin, 26. September. Auswärtige Ausſchuß des Reichstags nahm heute eine Erklärung des Reichskanzlers zur Aufgabe des paſſiven Widerſtandes entgegen. Der Reichskanzler ſagte dabei u. a.: Die Reichsregierung habe ſich entſchloſſen, den paſſiven Widerſtand aufzu⸗ geben und werde demzufolge die Verordnun⸗ gen zurückziehen, die ſich auf ſeine Durchfüh rung bezogen. Er legte dann des näheren das Verhältnis der Ruhrausgaben zu der Finanz⸗ lage des Reiches dar. Er wandte ſich dabei gegen diejenigen, die heute die ſchärſſten Steuer maßnahmen zur Fortführung Widerſtandes forderten und die die ſeien, die ſich noch ſoeben gegen die allzu große Belaſtung durch die zuletzt vom Reichstag be⸗ willigten neuen Steuern gewandt hätien. Die Ueberlegung, ob die Fortführung des paſ— ſiven Widerſtandes durch einen teilweiſen Abban der Ruhrkredite möglich geweſen ſei, hätte ein negatives Reſultat ergeben So habe man ſich Ausſchuſſes. Der 5038 Les dazu entſchließen müſſen, den Ruhrkampf aus innerdeutſchen wie außenpolitiſchen Momenten aufzugeben. 9 8 5 Der Reichstag. Berlin, 26. Sept. Im Reichstag wird die große politiſche Ausſprache ſchäftigen. Berlin, 27. Sept. Eine geſtern in ſpä⸗ ter Abendſtunde veröffentlichte des Reichspräſidenten auf Grund des Art. 48 Abs. 2 der Reichsverfaſſung beſtimmt zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung für das Reichsgebiet den Aus⸗ nehmezuſtand. Die vollziehende Gewalt geht auf den Reichswahrminiſter über, der ſie auch Militärbefehlshabern übertragen kann. Für Zuwiderhandlungen gegen die im Intereſſe Sicherheit erlaſſenen Anord⸗ des Militärbefehlshabers werden ſchwere Frei⸗ heits⸗ und Geldſtrafen angedroht. Wenn die Zuwiderhandlungen den Tod eines Menſchen der öffentlichen nungen des Reichswehrminiſters oder verurſachen, wird der Täter mit dem Tode, bei mildernden Umſtänden mit Zuchthaus im Zucht⸗ nicht unter zwei Jahren beſtraft. Die Strafgeſetzbuch mit lebenslänglichem haus bedrohten Verbrechen werden mit dem Tode beſtraft, wenn ſie nach der Verkündung der Verordnungen begangen ſind. Die Ver⸗ ordnung tritt mit ihrer Verkündigung ir Kraft. Ernennung von Militärkommiſſären. Der Reichswehrminiſter Geßler hat die vollziehende Gewalt an die Militärbefehls haber weitergegeben und in ſämtlichen ſieben Wehrkreiſen die Wehrkreiskommandeure zu Militärkommiſſaren ernannt. Durch die Not⸗ verordnung ſind alle Behörden dem Militär⸗ befehlshaber unterſtellt. Für unſern Bezirk, d. h. für den Wehrkreis 5(Heſſen⸗Naſſau, Reg.⸗Bezirk Erfurt, Heſſen, Thüringen, Waldeck, Württemberg, Baden) Die Reichsregierung. wurde General Re inhardt ernannt. 6 mehr be⸗ erſt am Diens⸗ tag nächſter Woche ſtattfinden. Dabei wird ſich der Reichstag auch mit dem Währungsgeſetz be⸗ Verordnung Jur Lage in Bayern. Blau-weiß gegen ſchwarz⸗welß-tol. München, 27. Sept. kommiſſar v. Kahr hat eine Bekanntmach⸗ ung erlaſſen, die ſämtliche öffentlichen politi⸗ ſchen Verſammlungen unter freiem Himmel und in geſchloſſenen Räumen bis teres verbietet. Die vierzehn nationalſozialiſtiſchen Ver⸗ ſammlungen, die für heute abend angeſagt waren, ſind von dem Generalſtaatskommiſſar ö nachdem ſich v. Kahr verboten worden, Hitler in den heutigen Beſprechungen ge⸗ weigert hat, die verlangten Garantien zu ge- ben. So ſtehen ſich die beiden Richtungen der Vaterländiſchen Kampfverbände Hitler⸗Lu⸗ dendorff und Kahr kampfgerüſtet gegenüber. Die Verſammlungslokabe wurden abge⸗ ſperrt. Hitler hat als Führer der National⸗ ſozialiſtiſchen Partei und als politiſcher L ter des Deutſchen Kampfbundes gegen Verbot ſchärfſten Proteſt eingelegt. Zugleich„ſtellt der Kampfbund ſeſt, daß die Ernennung des Generalſtaatskommiſſar ohne vorherige Stellungnahme mit dem 2 eutſchen Kampfbund erfolgt iſt.“ (Dieſe„Feſtſtellung“ zeigt ſo recht, wie an⸗ maßend Hitler ſich gebärdet. Er fühlt ſich be reits„ſoweit“, daß die ſtaatlichen Organe ih vor Erlaß ihrer Befehle tüſſen, obe dem Herrn Hitler auch gefällig ſeil! 3 Der Abend iſt in Mü dem Hofbräuhaus, in deſſen ſammlung ſtattfinden um Hitler Landespolizei trieb auseinander. Aut dem Reich oder gegen das Reich? Anwendung der Reichsausnahmeverordnung auch in Bayern. Die Reichsregierung iſt nach einer Meldung aus Berlin entſchloſſen, der Ausnahmeverordnung auch in Bayern Wirkſamkeit zu verſchaffen. Man wird ſich deshalb bemühen, die bayeriſche Re⸗ gierung Zurückziehung ihrer Aus⸗ tahme verordnung ſollte Ovation darzubringen; aber die Leute ſehr* zu veranlaſſen, da ſie zwecklos geworden iſt. die Militärbefehlshaber in gewieſen worden, nur vom Reichswe miniſter und ſonſt von keiner anderen Seite Befehl entgegenzunehmen. Wie man in Bayern ſich zu der nung über den Ausnahmezuſtand ſtellt gende Bemerkung der St Einſtweilen jedenfalls Bayern an⸗ hr⸗ Reichsverord zeigt fol⸗ Bayer. Ste tung: „In Berlin ſcheint man nicht übel Luſt zu haben, in die bayeriſchen Verhältniſſe hineinzu⸗ regieren. Das iſt aber vom Uebel und ſollte beſſer unterbleiben. Die bayeriſche S atsregie⸗ rung iſt, wie die von ihr ſchon vor dem Schritte der Reichsregierung getroffenen Maßnahmen beweiſen, durchaus in der Lage und auch gewillt, Ruhe und Ordnung in Bayern ſelbſt aufrechtzuerhalten und bedarf dazu durchaus nicht der Mithilfe der Reichs⸗ regierung.“ Auf der anderen Seite erfährt man auch, daß man in München durchaus geſonnen iſt, rei⸗ bungslos und vertrauensvoll Hand in Hand mit der Reichsregierung zu arbeiten. Man denkt alſo nicht im entfernteſten daran, daß irgend eine Stelle in Berlin mit dem Gedanken um⸗ ginge, zu verlangen, daß die Ernennung des Herrn von Kahr zum Generalſtaatskommiſſar zurückge⸗ zogen würde. 5 Nun iſt allerdings dadurch, daß der Reichswehr⸗ general von Loſſow durch die Reichsverordnung die vollziehende Gewalt für Bayern in die Hand bekommen hat, dem bayeriſchen General⸗ ſtaatskommiſſar von Kahr juriſtiſch die Macht aus den Händen genommen worden. Da aber auf Grund der Reichsverordnung dem General die Möglichkeit gegeben iſt, Herrn von Kahr die Zi⸗ gangen ſind, ſind aufgehoben. Die Bahn für neuẽne Arbeit iſt frei. vilgewalt zu übertragen, laſſen ſich, wie die „Zeit“ bemerkt, die zweifellos vorhandenen Kon⸗ flikts möglichkeiten bei gutem Willen auf beiden Seiten vermeiden. Me„Cudendotff-Revoluton“. Eine ſehr„bayerngemäße“ Warnung! 0 Der Generalſtaats⸗ auf wei⸗ wieder und Anweiſungen des Reiches, he V olk! Die„Bayrische b g warnt vor der„Ludendorff⸗Revolution“, die Hoffnungen der Franzoſen erfülle: 5 Nichts könnte die traurige Lage Deutſch⸗ lands außenpolitiſch noch mehr mern als ein militäriſcher Putſch im Süden des Reiches. Man mag ſich noch ſo ſchwarz⸗ weiß-rot anſtreichen! Hitler⸗Revolution in München bedeutet Separation, denn Hitler⸗Revolution iſt Ludendorff⸗Revolution und Ludendorff⸗Revolution zieht notgedrun⸗ gen den Feind ins Land! Das mag ſich das bayriſche Volk in dieſen Tagen geſagt ſein laſſen. Es iſt zum Heulen, daß in der trau⸗ rigſten Stunde der deutſchen Geſchichte alles, was national denkt, nicht in einem Lager ſteht. Hitlers Verbrechen iſt es, daß er zum Parteipolitiker geworden iſt. Hitlers Tragik wird es ſein, daß er zur Figur eines Man⸗ nes geworden iſt, der wohl einen ſtarken Willen, aber keinerlei politiſche Intelligenz beſitzt. Wir in Bayern haben kein Ver⸗ trauen zu Ludendorff, daß er die Fähigkeit beſitzt, das deutſche Volk in eine beſſere Zukunft hinzuführen. Das bayeriſche Volk kann in ihm und in ſeinen politiſchen Puppen nicht die Führer in dieſen Tagen er⸗ blicken.“ 1 Die Korreſpondenz ſpricht Knilling das Vertrauen des bayeriſchen Volkes aus, daß er ſich nunmehr zum führenden Staats⸗ mann erhebe, der alle nationalen Kräfte im Lande um ſich ſammle, die ihre letzte Kraft einſetzen wollen, das Unheil einer Ludendorff⸗ Revolution abzuwehren.„ ee Eine„Erklärung“ Ludendorffs. a General Ludendorff„erklärt“ in den„Mün⸗ chener Neueſten Nachrichten“, daß er nuch t eim entfernteſten daran denke, eine Revolu⸗ tion in Bayern zu entfachen. Alles, was ihm in der Auslaſſung der Bayeriſchen Volkspartei⸗ korreſpondenz unterſchoben werde, ſei glatt erfunden und völliggrundlos. 2 —(Wie immerll!.. Red.). Der Abbau * 2 des Ruhrkampfes. An die Deutſchen im beſetzten Gebiet. Berlin, 27. Sept. Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete, Fuchs, richtet folgende Kundgebung an die Deutſchen im beſetzten Gebiet: 10 „In der Stunde, in der die Reichsregie⸗ rung dem deutſchen Volke Kenntnis gibt von ihrem Entſchluß, den Abwehrkampf im We⸗ ſten einzuſtellen, iſt es nur ein beſonderes Her⸗ zensbedürfnis, den Brüdern und Schweſtern an Rhein und Ruhr noch einmal den heißen Dank des Vaterlandes auszuſprechen für alles das, was ſie für das deutſche Volk in den letzten neun Monaten getan und getragen haben. Alle Teile der Bevölke⸗ rung haben für das Vaterland gekämpft und ſchwere Opfer gebracht. Handel, Induſtrie und Landwirtſchaft, Arbeitgeber wie Arbeit⸗ nehmer, der gewerbliche Mittelſtand, den freien Berufen, den Beamten, Angeſtellten und Arbeitern der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommu⸗ nalverwaltungen, ihnen allen gilt der Dank, ob ſie nun ihre Treue zum Vaterland mit der Hingabe ihres Lebens, ihrer Geſundheit, ihrer Heimat und ihrer Freiheit beſiegelt haben oder ob ſie bis zum bitteren Ende auf ihrem Poſten geſtanden haben. Was von hier aus geſchehen kann, wird geſchehen, um die Leiden zu lindern, die über Euch gekommen ſind. Mit dem Abbruch des Kampfes ergeht an Euch der ö Ruf, die ſchaffende Arbeit für das Vaterland aufzunehmen. Alle Verordnungen die während des Kampfes im Einvernehmen mit Euch er⸗ f Wir wollen Euch bei ihrer Aufnahme helſen, ſoweit es irgend in unſern Kräften ſteht. Mit der Regelung de Ueberganges hat die Reichsregierung mich betraut. Vorbereitende Maßnahmen ſind, in ſoweit dies einſeitig von hier aus cee kann, bereits getroſſen. Insbeſondere ſind 1 verſchlim⸗ beſtimmte Stellen für die Führung von et⸗ waigen Einzelbeſprechungen im beſetzten Ge⸗ biet in Ausſicht genommen. Die Beamten werden in kürzeſter Friſt die erforderlichen Weiſungen erhalten.“ 1 0 Aufhebung der Abwehrverordnungen. Berlin, 27. Sept. Anſchließend an die geſtrige Kundgebung des Reichspräſidenten und der Reichsregierung über den Abbau des paſſiven Widerſtandes erfolgte heute die förm⸗ liche Aufhebung ſämtlicher Ver⸗ ordnungen und Anweiſungen, welche zur Durchführung des Widerſtandes von verſchie⸗ 1 Zentralſtellen des Reiches erlaſſen wur⸗ den. Der Reichsminiſter der beſetzten Gebiete wurde von der Reichsregierung beauftragt, die Führung bei den weiteren Maßnahmen, insbeſondere bei allen Verhand⸗ lungen, zu übernehmen. Der Beſchluß der Reichsregierung, den paſ⸗ ſiven Widerſtand im beſetzten Gebiet ein zu⸗ ſtellen, iſt heute durch den Reichskanzler und den Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann den hieſigen Vertretern der alli⸗ Etten Möchte offidiell mitgeteilt worden. ü e E eee Aus dem Reich. Neue Erhöhung der Perſonentariſe. Schlüſſelzahl 30 Millionen. 115 „Die Schlüſſelzahl für den Eiſenbahngütertarif leibt einſtweilen unverändert. Die Schlüſſelzahl für den Perſonen⸗ und Gepäcktarif wird ab 2. Okt. 0 90 Millionen, das um 50 Prozent erhöht. In der viertägigen Gültigkeit der Fahrkarten tritt keine Aenderung ein. 0 Ne Beamlengehüller. Die Aufhebung der Vierteljahrssahlungen im Haushaltaus ſchuß angenommen. 5 5 Berlin, 2. September. Der Haushaltausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit dem Geſetzent⸗ wurf über die vorübergebende Aufhebung der vierteljährigen Gehaltstahlungen un die Beamten und Ruhegehaltzempfänger. Der 1 des Entwurfes ſteht vor, daß die vierteljähr⸗ Achen Vorauszahlungen der Dienſteinkommen, ſo⸗ dul der Kinder⸗ u. Teuerungszuſchllige, der Ruhe⸗ hälter und Wartegelder ſowie der Zugehörig⸗ aſchüſſe und ⸗auſchläge bet Ueberwalfung auf ein Konto vorübergehend anfgeboben werden ſollen. Der 8 2 beſtimm, daß die Län⸗ de und öffentlichen Körperschaften diele Bezüge in der gleichen Weiſe, wie das Reich. zu gahlen Dieſes Geſetz ſoll am 81. März 1925 außer Kraft weten, falls nicht durch Verordnung der Reichs vegzerung ein ſrüheren Zeitpunkt des Außerkrafttretens bestimmt wrd. Ein Zentrum antrag will das Geſetz am 81. März 1924 außer Kraft treten laſſen, ebenſo ein deutſchnationsker Antrag, whrend ein volksparteilicher Antrag das Geietz mit der Ausgabe eines wertbeſtändigen geſetzlichen Zah⸗ lungsmittels und ſeiner Verwendung für die Be⸗ amtenbeſoldung außer Kraft treten laſſen will. Ein zweiter Zentrumsantrag will zur Wahrung der Grundſätze der vierteljährlichen Gehaltszahlung die Grundgehälter weiter vierteljährlich zahlen laſſen, dagegen dieſe Vorauszahlung bei den Teuerungszuſchlägen vorübergehend aufheben. Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding führte aus, daß ſchon im März und Juni dieſes Jah⸗ res im Finanzminiſterium der Standpunkt ver⸗ treten wurde, daß die vierteljährlichen Gehalts— zahlungen nicht mehr möglich ſeien. Damit entfällt die Unterſtellung, daß das vorliegende Geſetz parteipolitiſchen Motiven ent⸗ ſpringt. Von einem Eingriff in die wohlerwor⸗ benen Rechte könne keine Rede ſein. Er halte das ECC af t; ̃ͥ ee Verufsbeamtentum 1 keit und werde nicht ſeine Hand dazu biete wohlerworbenen Rechte der Beamten einzugreifen. Das Geſetz ſei lediglich durch die Not der Verhältniſſe entſtanden und ſoll keineswegs die Stellung der Beamten erſchüttern. Im Verlauf der Debatte wurde von der Regie⸗ rung erklärt, daß die Vorbereitungen für die Aus⸗ zahlung der Gehälter nach Maßgabe des vorliegen⸗ den Geſetzes bereits getroffen ſeien und daß eine andere Art der Zahlung techn iſch kaum noch möglich ſei. In der Abſtimmung wurde das Geſetz angenommen mit einem Zentrumsan⸗ trag, daß die Grundgehölter, Ortszuſchläge, Frauen, und Kinderzuſchläge auch weiterhin vierteljährlich gezahlt werden ſollen. Nach einem weiteren Zentrumsantrag ſoll das Geſetz nut dem 31. wars 1024 Wige 1025 dre ver Vorlage) außer Kraft geſez werden An⸗ genommen wurde ferner eine Entſchließung der Deutſchen Volkspartei, wonach ah 1. Oktober die Teuerungszuſchläge wieden in halbmonatlichen Sriſten geöahlt werden fol l bl Lerhandungsqusſichlen mik Srantreich? Paris, 25. Sept. Havas ſagt in einer of⸗ fiziöſen Mitteilung: 5 Das Miniſterium für auswärtige Angele⸗ genheiten hat nur durch die Preſſe Kenntnis von dem Entſchluß der Regierung Streſe⸗ mann, den paſſiven Widerſtand zu beenden. Dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin iſt keine offizielle Mitteilung zugegangen. Es iſt nun, nachdem die Zurückziehung der Verord⸗ nungen einmal erfolgt iſt, eine neue Lage geſchaffen, die die Eröffnung von Ver⸗ handlungen zwiſchen Deutſchland und den Verbündeten geſtatten wird. Zwiſchen den alliierten Regierungen wird unverzüg⸗ lich ein Meinungsaustauſch eingeleitet wer⸗ den. 13 ä 1e 10 hülel euch vor den falſchen Prophelen! Es ſpottet jeder une e was unſere deutſchnationalen Illlluſionspoͤlftiker derzeit an politiſchem Wahnſinn ſich leiſten. Als es dem total tatenloſen Kabinett Cuno ans Leben zu gehen drohte— wovon einige Parteibonzen einen Nach⸗ teil gehabt hätten!— bewilligte man mit den an⸗ deren Parteien gemeinſam,„um die Stellung zu halten“, die neuen Steuern. Wenige Tage, nach⸗ dem Streſemann kam, hatte man jene Stunde knie⸗ ſchlotternder Angſt vergeſſen; man gebärdete ſich wie wild gegen dieſelben Steuern und tat das Men⸗ ſchenmöglichſte, um insbeſondere die Landwirt⸗ ſchaft gegen di Steuerzahlung aufzupeitſchen. Die Vorgeſchichte verſchwieg man wohlweislich. Als dem Reich auch infolge verſpäteter Steuer⸗ maßnahmen und infolge mangelnder Opferwilligkeit ganz gewiſſer kannter Kreiſe die Mittel zur Durchführung der Ruhraktion auszugehen begannen, ſodaß man an den Abbau denken mußte, ſchrie man aus voller Kehle den von wirklicher Verantwortung be— ſeelten Männern das Wort„Verräter“ ins Ange- ſicht, erfand eine neue Dolchſtoßlegende, rief zum„Bruch mit Frankreich“, ja zum wirk⸗ lichen Krieg. Man erklärte, dieſe„neue Kapitulation“ nicht mitzumachen: .„Wir ſind ſtets bereit, für eine Arbeitsgemein- eſchaft einzutreten, die wir den Block der Rechten 3 nennen. Es iſt jetzt das Gebot der Stunde; es muß kommen, die deutſche Freiheit zu retten!“ Man war ſich dabei gewiß klar, daß das Streben nach ſolchem Ziel den Bürgerkrieg bedeutete, aber was ſcherte einem dies, was Volk und Land; die Hauptſache iſt doch die ſchwarz⸗weiß⸗rote Par⸗ teiſuppe. Dieſe„verfluchte Judenrepublik“ konnte ja nicht früh genug krepieren. Das Unglaublichſte wurde Wahnſinn betrieb man parteioffi⸗ ziell! Den Beweis führte der Führer Herr Hergt ſelber in ſeinen aberwitzigen Reden, in denen er immer und immer wieder vom„Bruch wahr: ſolchen folgenden ſi Der Vertreter der Bay ternationale“ ete. ſehr be⸗ ch da in der Konferenz des Kabinetts mit den tionsführern den Abg. Hergt gefragt, was ſich ſeine Partei unter einem Bruch mit 5 mit allen Konſequenzen eigentlich 45 fol e, welche praktiſchen Folgerungen ſie aus einer olchen Poli⸗ .Die deuſchustionale Parteile tung ertlant dazu, „Gringterch ieren done aida be. neu beſetten und des Sanktionsgebietes, Auf⸗ hebung aller vertragswidrigen Anordnungen. tit gegogen hätte. 0 müſſe Deutſchland erklären daß damit der Ver⸗ failler Friedensvertrag für Deutſchland nicht mehr exiſtiere. Es trete dann ein vertragsloſer i 0 5 ein, der Deutſchland wieder völlige 5 ndlungs freiheit gäbe. Welche weiteren Schritte dann auf Grund der J durch den vertragsloſen Zuſtand Deutſchland wie⸗ e dergegebenen 1 5 zu erfolgen hätten, könne im voraus nicht geſagt werden(aha! hier endet „ bereits die Weiheit!), da dazu viele verſchiedene Möglichkeiten der weiteren politiſchen Entwick⸗ lung und der Einſtellung der anderen Mächte gegeben ſeien. 1 100 Jedenfalls würde dann die ganze Welt ge⸗ zwungen, zu der deutſchen Frage in ihrer Geſamt⸗ heit endgültig Stellung zu nehmen.“ Die„Welt“ wird den Herren etwas pfeifen; ſie wird durchaus gleichgiltig zuſehen, wie Deutſchland ſich zu Tode zappelt und wird unſeren Henkern kein Haar krümmen! Es iſt doch ganz eigen, wie die Herrſchaften, denen der Völkerbund, alles„In⸗ bis jetzt nur Gegenſtand des witzelnden Spottes war, ſo urplötzlich ſich nach der „ganzen Welt“ umſehen! „Wir könnten im Bewußtſein einer noch vor⸗ handenen, durch die Verzweiflung neu belebten deutſchen Kraft jeder Möglichkeit mit Ruhe und Zuverſicht entgegenſehen.“ Wohl auf Klubſeſſeln bei Champagner, Zigar⸗ ren und ohne Steuerzahlen? Die Franzoſen rücken ja kaum über den Rhein! Und kommen ſie auch:„Wir ſind ja gerüſtet! Der Tag der deutſchen Rache kommt!“ ö„Der ſtändige Ausſchuß der deutſchnationalen Fraktionen des Reichstags und des preußiſchen Landtags forderten zur Durchführung dieſes Pro⸗ gramms eine Neubildung der Regierung.“ Der Kaiſer iſt wohl ſchon bereitgeſtellt, Hitler wird Marſchall? Wehe dir Vaterland, wenn du dieſen Propheten Gehör ſchenkſt in dieſen Tagen! Der Kanzler gab auf ſolcherlei Pläne bereits die richtige Antwort, die auch das deutſche Volk den Verführern geben ſoll, als er ſagte: „Der deutſchnationale Vorſchlag, mit Frank⸗ reich zu brechen und die Verpflegung der beſetz⸗ ten Gebiete ſowie die Widerinſtandſetzung ihres Wirtſchaftslebens zunächſt der Sorge Frankreichs und Belgiens zu überlaſſen, habe gerade bei Ver⸗ tretern jener Gebiete die ſchärſſte Verurteilung erfahren. Man würde darin im Rheinrande ein Aufgeben, ja vielleicht einen Verrat am Rhein⸗ lande ſehen.“ Uebl Gewerkſchaftsdisziwün! Der„Deutſche“ ſchrieb vor einigen Tagen: Hunger und Not ſind die Begleiterſcheinun⸗ gen des kataſtrophalen Währungszerfalls. Schwer ringen alle Arbeitnehmer um ein Lohn⸗ einkommen, das ihnen das kärglichſte Leben ge- währleiſten ſoll. Nur gar ſo oft zeigt ſich auf Arbeitgeberſeite mangelnder Wille, der Not zu ſteuern. Beſtehende Schwierigkeiten, die nicht unüberwindlich ſein können, dienen als Vor⸗ wand, um der Arbeitnehmerſchaft das Notwen⸗ digſte vorzuenthalten. Dagegen miiſſen alle Kräfte im Volle, die ehrlich gewillt ſind, Voll und Vaterland zu retten vor Zuſammenbruch und Chaos, zuſammenſtehen. Insbeſondere ſind alle gewerkſchaftlichen Kräfte anzuſpannen, um das wirtſchaftlich nur immer Mögliche für die Maſſe des Volkes zu erreichen. Immer aber müſſen ſich die Gewerkſchafts⸗ mitglieder bewußt ſein, daß der Erfolg abhängig z uicht e Gn dom wWirtſchaktlich Möglichen ie wir vergeben unſern Schuld 13 Roman W von E. Krickeberg. Nachdruck verboten. Da lachte Zeſina hell auf: 4 Genügt Ihnen dieſe Erklärung?“ „Nein, Baroneſſe, ſo ſehen Sie nicht aus“. Anita blickte ihr offen in das häßliche, aber eigen charaktervolle Geſicht, aus dem die grauen Augen klar und ſcharf⸗kritiſch blickten, and ſte ſchüttelte noch einmal den Kopf. * „Nein, mit Nichtigkeiten geben Sie ſich Wenn Sie nach jemand fragen, ſo müſſen Sie Intereſſe an ihm haben— wenn es auch nicht immer ein wohlwollendes ſein nicht ab! mag.“ Art geſchteht, Jetzt aber ſehe ich lofiſchteich herumſtelzen.— Ich muß oi das Podagra 1 „Sagen Sie doch gerade hercus, Sie finden meine Fragen unverſchümt.— Ich bin nämlich von Natur ſchauderhaft neugierig und habe in der Gottes⸗ weit nichts weiter zu tun als herumzuklatſchen. Die Varoneſſe lachte wieder.„Na, alſo, dann intereſnnere ich mich wahrſcheinlich für Sie, und ich kann Ihnen ſogar ſagen, daß es diesmal zufällig gerade in wohlwollender Sie kleine törichte Frau— den Hofmarſchall von Knittritz da wie einen Froſch im Salat am wege auch nach der Terraſſr.“ wirrt und unſicher gemacht. peinigte, um ſich dann gleich darauf ihn tebender Menſch ihrer Bemet ger geholt hat. Gehen Sie nur immer gerade⸗ aus, Sie gelangen hier auf einem kleinen Um⸗ Anita atmete auf, als ſie allein den ein⸗ ſamen, ſchattigen Weg unter den alten, herr⸗ lichen Bäumen entlangſchritt. Die ganze Art der Baroneſſe, die den Gepflogenheiten der vor⸗ nehmen Welt ſo ſehr widerſprach, hatte ſie ver⸗ Was war das für eine Dame aus adligem Geſchlecht, die ohne Grund eine ihr gänzlich unbekannte ſchutzloſe Frau zuerſt angriff, ſie mit taktloſen Fragen ebenſo grundlos zu ihrer Freundin zu erklären. Der⸗ artig leicht pflegt man in den zur Selbſtbe⸗ herrſchung erzogenen Kreiſen der Arxiſtokratie doch nicht ſeine Gefühle wildfremden Menſchen entgegenzubringen. Das Weſen der Baroneſſe war beleidigend und dazu beinahe grotesk— und doch, Anita konnte ihr nicht ernſtlich zür⸗ nen. Es hatte ein Unterton von Wohlwollen aus all den ſcharfen und zum Teil indiskre⸗ ten Fragen der Baroneſſe herausgeklungen und ſo viel ſieghafte Zuverſicht, und das häßliche Geſicht wirkte faſt anziehend, wenn es ſich unter dem Einfluß einer inneren Regung be⸗ lebte. Dieſe Zeſina von Kirchborn war ſicher ein ausgeprägter, unabhängiger Charakter, un⸗ beſtechlich und unerbittlich im Lieben und Haſ⸗ ee Volkspartei 98% 1 ö Lehne Frankreich dieſes Ultimatum ab, ſo nenheiten hinreiße 5 1 5. Was nützt es, wenn die Arbeitgeber verprü⸗ gelt, die Betriebseinrichtungen demoliert, die Schaufenſter zerſchlagen, die Läden geplündert und die Maſſen vor die Karabiner der Polizei getrieben werden! Arbeit und Brot werden auf ſolche Weiſe nicht garantiert. Die Arbeit kann nur blühen und ertragreich ſein, wo Ordnung herrſcht. Und die Lebensmittelzufuhren hören dort ganz von ſelbſt auf, wo Erzeuger und Händler der Gefahr der Plünderung oder will⸗ kürlichen Preisfeſtſetzungen ausgeſetzt ſind. Was Arbeit und Brot anbelangt, ſo gilt auch von deren dauernder Behauptung, daß der Weg der Ordnung, wenn er auch durch Krümmen führt, kein Umweg iſt. ö Müſſen ſich auch in ſolch anormaler Zeit, wie wir ſie durchleben, die gewerkſchaftlichen Prak⸗ tiken der veränderten Sachlage anpaſſen, ſo kann dieſe gewerkſchaftliche Praxis, doch nicht die Aufhebung der Ordnung bedeuten. Dunkle Kräfte verſchiedenſter Art ſuchen in dieſen Tagen einer Verzweiflungs⸗ ſtimmung Vorſchub zu leiſten und die Erregung für ihre politiſchen Zwecke auszunutzen. Die Kommuniſten ſind bereits daran, den politiſchen Maſſenſtreik zum Sturz der Regie⸗ rung Streſemann—Hilferding und zur Erkämp⸗ fung einer ſog. Arbeiter⸗ und Bauernregierung ſumfaſſend und planmäßig vorzubereiten. Auf der anderen Seite ſind es die Franzoſen, denen ein Zuſammenbruch der Nerven des deut⸗ ſchen Volkes willkommen iſt, weil ſie davon die Zerſchlagung der Einheit des Reiches erhoffen. Die chriſtlich⸗nationale Arbeitnehmerſchaft hat gegenüber all den politiſchen Schiebern, die das Elend unſeres Volkes für ſich auszubeuten bereit ſind, auf dem Poſten zu ſein. Nach wie vor gilt es, alle gewerkſchaftliche Kraft anzuſpannen, um Not und Elend zu mindern. Anderſeits aber erwächſt ihr auch die heilig ſte Verpflich⸗ tung, alles aufzubieten, damit die dunklen Mächte das geſamte deutſche Volk und damit auch die Arbeitnehmerſchaft nicht in ein Chaos führen. i Das Zentrum im Reich und die Reichspolitik. Im Laufe der letzten Wochen haben in ver⸗ ſchiedenen Teilen des Deutſchen Reiches, ſo in Baden, Heſſen, Sachſen, Brandenburg und Schleſien außerordentliche Sitzungen de Zentrumspartei ſtattgefunden, die ſich mit der allgemeinen politiſchen Lage befaßt haben. Auf allen Tagungen kam der einſtimmige Wille zum Ausdruck, die Arbeiten der jetzigen Reichsregierung zu unterſtützen. Insbeſon⸗ dere wurden die Verſtändigungsbeſtrebungen des Kabinetts Streſemann mit der Entente allgemein gebilligt. Die Parteidelegierten waren ſich darüber klar, daß die Erhaltung der Einheit des Reiches und die Sicherung des deutſchen Wirtſchaftslebens die größten Opfer von allen Ständen des deutſchen Vol⸗ kes erforderten. Die radikalen Umſturzbeſtre⸗ bungen von rechts und links wurden entſchie⸗ den abgelehnt. a In der kommenden Woche werden in den übrigen Teilen des Reiches weitere Tagungen tattfinden. Die ſchwierige Anfgabe der Zen⸗ Wait par ke als eiter nationalen Voltspartei vird es auch weiterhin ſein, die ſchwerſten Laſten, die unſer Volk als Folge des verlore⸗ nen Krieges tragen muß, auf alle Stände und Volksſchichten gerecht zu verteilen und die Ge⸗ fahr zu vermeiden, daß das deutſche Wirt⸗ chaftsleben zum Gelingen kommt. Dieſe Opfer werden nur dann unſerem Vaterlande Erfolg bringen, wenn eine feſte Staatsgeſinnung im Volk vorhanden iſt, auf Grund deren ſich die rr freſſen. Mannes, Zeſina von Drewensberg, ſchlechts alter Obſervanz. Sinnond weiter. wohl. mehr in die Geſellſchaft zurückkehren zu ängſtigungen von ihr gehabt. einen Strauß' ſchen Walzer. zusammen, der ein Wohlbehagen in Anita ſen, und dazu ein mit ſich ſelber in Unfrieden Welch grmmiger Spo halte zwungen ist, mit ihr aus einer Krippe zu Anita mußte wieder an die Tante ihres denken. Die hatte ja auch Unabhängigkeitsgelüſte ge⸗ habt, aber ſchließlich war ſie doch wohlerzogen zu Kreuze gekrochen und wohl längſt, falls ſie itherhaupt noch lebte, lammfromm geworden, ein würdiger Repräſentant eines feudalen Ge⸗ ging ſie Die Einſamkeit und Ruhe taten ihr Sie wünſchte ſehnlichſt, überhaupt nicht ö müſ⸗ ſen. Bis jetzt hatte ſie nur Verdruß und Be⸗ Der leiſe wehende Wind trug die Klünge der Militärkapelle von fern herüber. Sie ſpielte Die weichen, wie⸗ genden Töne die erquickende Kühle unter den Bäumen, das ununterbrochene leiſe, eintönige Rauſchen einer Fontäne, die ſüßen, würzigen Düſte der Vlumen und der kräftige Geruch des mit Nadelhölzern durchſetzten Gebüſches, alles das ſtimmte zu einem harmoniſchen Akkorde er⸗ ſich zu und Eberhardt von Drewensberg. ihte Füße zitterten unter ihr, und ihr war und es gewaltſam niederzwang. in ſeinem Auge. ne er,„ich bin entſchl N We n eee an „ ſtand im nächſten Augenblick vor Sie ſchrak zurück und wußte im Augen⸗ blick nicht, was beginnen. Ratlos blickte ſie ſich nach einem Ausweg zur Flucht um, aber Herz drohte ſie mit ſeinen Schlägen umzubringen. Er ſprang auf. Sein Geſicht war blaß, nur über die Stirn zog ſich ein roler Streifen. Sie konnte ihn deutlich bemerken, denn ſein Kopf war unbedeckt, neben ihm im Graſe lag ſein Hut— und ſie kannte dies Zeichen. Die ſelbe ſcharf uingrenzte Rßte zeigte einſt ihre Mannes Stirn immer, wenn er heftig erreg „Gnädige Frau, ich bitte Sie um Gottes willen, erſchrecken Sie nicht ſo vor mir Sie haben dazu wahrhaftig keinen Grund— und laſſen Sie mich ein Wort zu Ihnen reden. Sie machte eine heftig abwehvende Veweg⸗ ung, da trat er ihr näher. Hin Drohen war „Treiben Ste mich m 1 zur Verzwelſtung“, a uniſtiſche Waffenlager. Bafin, 25. Sept. Der„Vorwärts“ mel⸗ det, daß in den letzten Tagen in Berlin von der politiſchen Polizei kurz nacheinander zwei ſommuniſtiſche Waffenlager entdeckt und be⸗ ſchlagnahmt worden ſeien, die, wie das Blatt behauptet, für Zwecke des Bürgerkrieges in Deutſchland von amtlichen Organen der Ber⸗ liner ruſſiſchen Vertretung errichtet worden ſeien. Beſonders ſchwer belaſtet das Blatt den Militärattaché der ruſſiſchen Botſchaft, Petroff, der die in dem einen Lager aufge⸗ fundenen Waffen bei einer Waffenfirma mit 1500 Dollar ſelbſt bezahlt haben ſoll. Es handle ſich bei den aufgefundenen Waffen um ſieben ſchwere und 13 leichte Maſchinenge⸗ wehre mit Erſatzteilen dazu, ſowie um einen Minenwerfer. die Bedentung det Preſſe. Die pfälziſche Kreisregierung in Speyer hat an die Vorſtände der Bezirksverwaltungs⸗ behörden ein Rundſchreiben ergehen laſſen, das von einem großen Verſtändnis für die Not und die Aufgaben der Preſſe zeugt. In dem Rundſchreiben heißt es u. a.: Es tut not, daß das deutſche Volk ſein geiſtiges Erbe nicht verkümmern läßt. Die Stillegung der öfſent⸗ lichen Meinung würde uns der Stützen berau⸗ ben, die des Volkes geiſtige und politiſche Füh⸗ rer für die innere Erneuerung des Reiches aufgerichtet haben. Sie würde den Nährbo⸗ den ſchaffen, auf dem all die von der deutſchen Not umſchloſſenen Gefahrsquellen zu Kriſen ſich ausreiſen können. Die Erkenntnis, daß ein Volk, das ſeine Preſſe abſterben läßt, ſich ſelbſt aufgibt, muß ins Gewiſſen geruft werden. Bei aller Notwendigkeit auf größt⸗ möglichſte Sparſamkeit in der Staatsverwal⸗ tung bedacht zu ſein, kann jetzt nicht der Zeit⸗ punkt für gekommen erachtet werden, den be⸗ hördlichen Zeitungsbedarf einzuſchränken und it der beſtellung Blättern vorzu⸗ mit der Abbeſtellung von B Ss erſchei 613 die Be⸗ gehen. Es erſcheint ange eint, daß die Be⸗ hörden das örtliche Zeitunesgewerbe bei der Vergebung von Druckzy'aägen in weit⸗ gehendſtem Maße beritetigen.(Verdient Nachahmung!) Deutſcher Reichskag. Ber! 27. Sept. Präſident Löbe leitete die Sitz ung mit einer kurzen Anſprache über die Bedeutung der gegenwärtigen Tagung des Reichsſages ein und gab der Hoffnung Ausdruct, daß es gelingen möge, mit Hilfe der ſtarken Reichsgewalt die Stürme zurückzuwei⸗ ſen, welche ſich von allen Seiten gegen die Einhen und den Beſtand der Republik er⸗ n. a In der Geſchäftsordnungsdebatte verlangte ein Kommuniſt die ſofortige Aufhebung der Ausnahmeverordnung des Reichspräſidenten. die nach ſeiner Meinung den Zweck habe, eine Militärdiktatur gegen links aufzurichten. Der Redner der Deutſchnationa⸗ len, Abg. Schul z⸗ Bromberg, ſtellte den Antrag, daß der Reichstag ſofort in eine po⸗ litiſche Ausſprache eintrete. Namens der Sozialdemokgaten er⸗ widerte Abg. Müller-Franken, daß. auch ſeine Partei eine baldige politiſche Aus⸗ ſprache für notwendig halte, in der die baye⸗ riſche Ausnahmeverordnung beſprochen wer⸗ den müſſe. Augenblicklich ſei dies nicht mög⸗ lich. Abg. Koch-Weſer(Dem.) erklärte unter Beifall: Die politiſche Lage iſt ſo ernſt, daß die Regierung Zeit und Hände frei haben muß zum Handeln.„ Bemerkenswert war der W Proteſt des Zentrumsführers Marr gegen Ausführungen des deutſchvölkiſchen Ab⸗ geordneten v. Gräfe, der ſich anmaße, im Namen der Bewohner des beſetzten Gebietes zu ſprechen. Marx warf den Deutſchvölkiſchen nämlich vor, daß ihre Freunde in Preußen die Rechte des Rheinlandes oft genug mit Füßen getreten hätten. Preußen habe die Dienſte, die ihm Rheinland geleiſtet hat, nicht genü⸗ gend gelohnt. 05 In der Abſtimmung wurden die Anträge auf ſofortigen Eintritt in eine poli⸗ tiſche Ausſprache abgelehnt.. Darauf wurde der Geſetzentwurf über die vorübergehende Aufhebung der, vierteljährlichen Voraus zah⸗ lungen für die Beamten angenommen, ebenſo die vom Ausſchuß beantraßten Ent⸗ ſchließungen über die halbmonatliche Zahlung der Teuerungszuſchläge und die Gleichſtellung der Ruhegehaltsemp⸗ fänger mit den Beamten. Schließlich wurde das Geſetz auch in dritter Leſung gegen die 19 der Deutſchnationalen angenom⸗ n. 3 175155 1 1 5 5 3380 gerufen England beſtanden. Zzlaube, in der Unterredung mit Poincaré in Paris gelungen, dazu beizutragen, wird keine forme le J 6 Meinung ausgeſprochen, da die Antagonismen, die ſich augenblicklich zeigen, im weſentlichen innerpolitſcher Art ſind. Der Zuſtand der Erregung fordert eine Verdop⸗ pelung der Wachſamkeit und Vorſicht der alliierten Regieruungen angeſichts der gan⸗ zen Bedeutung der Kundgebung, die die Ein⸗ ſtellung des paſſiven Widerſtandes im Ruhrge⸗ biet ankündigt. Bis jetzt iſt übrigens noch kei⸗ nerlei offizielle Mitteilung irgendwelcher Art von Deutſchland ergangen Die franzöſiſche Regierung wartet alſo ab, da ſie feſt entſchloſſen iſt, Deutſchland nach ſeinen Hand⸗ lungen zu beurteilen und mit dem Deutſchen Reich erſt an dem Tage in Verhand⸗ lungen einzutreten, an dem effektiv und dauer⸗ haft in dem beſetzten Gebiet das normale Regime wiederhergeſtellt ſein wird, das vor dem 11. Januar beſlanden hat. un 5 Die Räumung Korfus. e Rom, 27. Sept.„Giornale d'Italia“ mel⸗ det aus Korfu: Im Morgengrauen ſind geſtern hier die erſten Transportſchiffe einge⸗ troffen. Sie haben mit der Einſchiffung der Truppen und des Materials bereits begonnen. Die Einſchiffung wird raſch durchgeführt. Am Dienstag abend verſammelten ſich die Vertreter der Behörden Korfus in der Kanz⸗ lei des italieniſchen Admirals Simonetti. Dieſer erklärte ihnen, daß das ganze Beſat⸗ zungskorps noch im Laufe des folgenden Ta⸗ ſein werde und daß abends die ges eingeſchifft s italieniſche Flagge eingezogen werde. Die franzöſiſch⸗engliſche Freundſchaft. 1 London, 27. Sept. Premierminiſter Bald amten ei f g 0 win ſaate in einer Rede ſolgnae er das Pre⸗ ten eine Mappe mit 17 Milliarden Mart termimſteramt mmnehabe, veapſichtige er, das Ziel, den Frieden zu wahren, über alles zu ſetzen. Baldwin erklärte langſam und mit Nachdruck, in dieſem Geiſte verſuche er jetzt, die Lage in Europa zu behandeln. Auf einer der erſten Sitzungen der Reichskonferenz, die nächſte Woche zuſammentrete, müſſe die ge⸗ amte Frage der augenblicklichen Lage in Eu⸗ ropa und in der Welt beraten werden. Als die jetzige Regierung ins Amt gekommen ſe., habe eine Atmosphäre der Zurückhaltung, ja, aſt des Mißtrauens zwiſchen Frankreich und Es ſei ihm, wie er die At⸗ noſphäre des Vertrauens wiederherzuſtellen. Unter Beifall erklärte Baldwin, die beſte Ge⸗ währ für eine Regelung liege in innigen Be⸗ iehungen zwiſchen Frankreich und England.) Soziales. Landeskonferenz der Erwerbsloſen. Vor wenigen Tagen fand in Heidelberg eine Landeskonferenz der badiſchen Erwerbsloſen ſtatt, die von 25 Delegierten aus zahlreichen badiſchen Orten beſucht war. Außerdem waren zugegen Vertreter des Reichsausſchuſſes der Erwerbsloſen, des Landesausſchuſſes der Erwerbsloſen Heſſens und ein Vertreter des Erwerbsloſenrats Gießen. Von den Referenten der Konferenz wurde u. a. ausgeführt, die Erwerbsloſenfrage dürfe nicht iſo⸗ liert behandelt werden da ſie eine Frage der ge⸗ ſamten Arbeiterſchaft ſei. Die Erwerbsloſenräte müßten unbedingt auf gewerſchaftlicher Grundlage aufgebaut ſein. Gewarnt wurde davor, daß die Erwerbsloſen eine Nebenorganiſation ins Leben rufen. Sollten es die Gewerkſchaften ablehnen, intenſiver für die Erwerbsloſen einzutreten, ſo ſei es Pflicht, an ſämtliche Betriebsräte heranzutre⸗ ten, dei die Gewerkſchaften dann zwingen müßten, mehr als bisher für die Erwerbsloſen zu tun. In dieſem Sinne wurde eine Entſchließung angenom⸗ men, in welcher u. a. auch die ſofortige Schaffung einer Reichszentrale zur Bearbeitung der Erwerbs⸗ loſenfrage gefordert wurde, die an den ABGB. an⸗ gegliedert werden ſoll. In einer zweiten Ent⸗ ſchließung wurde die Eröffnung aller geſchloſſenen Betriebe und die reſtloſe Einſtellung aller Erwerbs⸗ loſen ferner eine weitgehende Unterſtützungsaktion der Erwerbsloſen gefordert. 155 Notverordnung für die Krankenkaſſen. Der Reichsarbeitsminiſter hat dem Reichsrat den Entwurf einer Notverordnung vorgelegt, wonach die Krankenkaſſenvorſtände die Grund⸗ lohngrenze aufheben, die Be iträge nach dem wirklichen Arbeitsverdienſt bemeſſen und kürzere Zahlungsfriſten mit erheblichen Verzugsfolgen deſtimmen dürfen. Die Maßnahme iſt eine not⸗ wendige Folge der Geldentwertung der letzten Zeit. Es iſt damit zu rechnen, daß die Verord⸗ nung ſchon in den nächſten Tagen in Kraf ttritt. Die mißliche finanzielle Lage der Geiſtlichkeit wird durch die Tatſache illuſtriert, daß meh⸗ rere Geiſtliche aus Orten des Bezirks Lörrach in der Induſtrie um Beſchäftigung nachge⸗ ſucht haben. So arbeitet der Ortspfarrer in Kleinkems in der dortigen Zementfabrik und der evangeliſche Pfarrer in Steinen hat auf einem Büro Anſtellung gefunden. Sonntagen üben die Geiſtlichen ihre Funk⸗ tionen in der Kirche aus. 0 Bran ſtiſtung als Urſach Aus Nah und Fern i in Wolterdingen. Dionaueſchingen, 26. Sept. Es kann als ſeſtſtehend angeſehen werden, daß der große Brand in Wolterdingen, dem 25 Gebäude zum Opfer fielen, auf Brandſtiftung zu⸗ rückzuführen iſt. Ohne den bald nach Brand⸗ ausbruch einſetzenden Sturm hätte das Feuer eine derartige Ausdehnung nicht annehmen können, da Hilfe alsbald erſchien und genü⸗ gend Waſſer vorhanden war. Allem Anſchein nach iſt das Feuer in dem Sägewerk Strobel an zwei Stellen angelegt worden und hatte aus dieſem Grunde das Sägewerk innerhalb weniger Minuten in ein Flammenmeer ge⸗ hüllt. Die zweite Brandſtätte im Dorf, die gegen 1000 Meter vn der erſten entfernt liegt, war durch Flugfeuer entſtanden. Wie in der „Konſt. Ztg.“ erinnert wird, war dies die dritte große Brandkataſtrophe, die Wolter⸗ dingen heimgeſucht hat; 1856 fiel faſt das ganze Unterdorf einem Brande zum Opfer und 1901 wurde die Kirche, zwei Gaſthäuſer und mehrere aroße Gehöfte eingeäſchert. 92910 Karlsruhe. Die Kuh aus dem St all geholt.) Einem Bahnarbeiter im Stadtteil Bulach wurde aus einem Stalle eine großträchtige Nutzkuh im Wert von etwa 60 Milliarden geſtohlen. Der Dieb wurde in edr Perſon eines verh. Schuhmachers verhaf⸗ tet; er hatte die Kuh ſchon an einen Wirt An den weiter verkauft. 15 Mannheim.(Wie ſie ſtehlen!) Einem Kaſſenboten der Zündholzfabrit Rheinau wurde von einem franzöſiſchen Be⸗ auf offener Straße weggenommen. Das Geld war für das Kraftwerk Rheinau zur Beglei⸗ chung der Stromrechnung der Firma ver⸗ bracht. Auf dem franzöſiſchen Zollamt Lud⸗ wigshafen wurde dem Kaſſenboten die Aus⸗ ſtelſung einer Quittung abgelehnt und ihm a erklärt, er könne zufrieden ſein, daß er wieder entlaſſen werde. Auch der Firma wurde keine Auskunft über den Grund der Wegnahme des Geldes gegeben.—(Entſetzlich.) Einem 10jährigen Volksſchüler, der ſich bei ſeinem Pflegevater, einem Kapitän, befand, wurde auf dem Schiff ſeines Pflegevaters durch ein Drahtſeil der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Kopf fiel ins Waſſer und trieb ab.. Karlsruhe.(Sturz aus dem 3 Stockwerk.) Geſtern abend ſtürzte die neunjährige Tochter eines am Mendelsſonplttz wohnenden Metzgers aus dem dritten Stock- werk in den Hof. Das Kind fiel zunächſt auf ein über den Hof geſpanntes Waſchſeil, wo⸗ durch die Wirkung des Abſturzes glücklicher⸗ weiſe ſo gemildert wurde, daß die erlittener Verletzungen nicht lebensgefährlich zu ſeir ſcheinen. * Freiſtetten(b. Kehl). Gräßliche? Ende.) Der in den 40er Jahren ſtehender Frau des Schweinehirten Hummel wurde durch einen Zuchteber der Leib aufgeriſſen Die ſchwer verletzte Frau ſtarb kurze Zeit darauf. A Wertheim.(Der Brötchenindez der Verſchönerungskommiſſäre) Die Friſeure der Bezirke Tauberbiſchofsheim Wertheim und Boxberg haben ihre Bedie⸗ nungspreiſe dem Brötchenpreis angepaßt und zwar koſten Raſieren 3 Brötchen, Haarſchnei⸗ den 9 Brötchen, Damenfriſieren 15 Brötchen und Damenkopfwaſchen 30 Brötchen. 1 Weinheim.(Die Wahleines zwei⸗ ten Bürgermeiſters) iſtergebnis⸗ los verlaufen, da keinr der vier Kandidaten die abſolute Mehrheit auf ſich vereinigen konnte. „ Bruchſal.(Zu der Verhaftuny der drei Kirchenräuber), die zuletzt in Bruchſal einen Kirchendiebſtahl ausführ⸗ ten, wird weiter berichtet, daß die Nach⸗ forſchungen ergeben haben, daß es ſich bei den verhafteten drei Burſchen um beſonders ſchwere Jungen handelt, die eigens aus Ber⸗ lin nach Süddeutſchland mit dem Zweck ge⸗ kommen waren, katholiſche Kirchen auszurau⸗ ben. Nach den bisherigen Ermittelungen ha⸗ ben ſie ine ganze Reihe ſolcher Diebſtähle auf dem Gewiſſen. 1 4 Oeſtringen A. Bruchſal.(Vo m S chi ck⸗ ſal verfolgt.) Schmiedemeiſter Joſef Haſſis, der vor einiger Zeit das Unglück hatte, an der Dreſchmaſchine ſeinen rechten Arm zu verlieren, iſt vor kurzem von Heidelberg zu⸗ rückgekehrt, wo er in der Klinik erfolgreich be⸗ handelt wurde. Dem fleißigen und ſtrebſamen Manne wendet ſich allgemeine Teilnahme zu, umſomehr als dies gelte der dritte Unfall iſt, der in ſeinem Geſchäfte innerhalb weni⸗ ger Jahre vorkam; ein Lehrling verbrannte ſich infolge einer Gaskeſſel⸗Exploſion derart, daß er kurz darauf ſtarb; ein anderer Lehr⸗ ling geriet mit der rechten Hand in die Fut⸗ terſchneldmaſchine, wodurch ihm vier Finger abgeſchnitten wurden.— Ein wahres Ver⸗ hängnis ſcheint da im Spiele zu ſein.— Möge Gott die ſchwer geprüfte Familie vor weiterem Unglück bewahren. N Zaum Beginn des Herbstes. Die alten Völker teilten das Jahr- nur in toe ahreszei w unſere Vorfahren nach 1 3 0 ander abe!“ e en Frühl! e der Feuersbrunſt Herbſt galt urſprüngli geit, ſondern als Zeit der Ernte, ja genauer geſaf die Ernte ſelbſt. Der bekannte ſprachgeſchichtlic Plauderer Studiendirektor a. D. Ernſt Waſſerziel bemerkt hierzu: Schill ſagt ja in ſeiner Teilun der Erde:„Der Herbſt, die Jagd, der Markt nicht mehr mein.“ Als Süddeutſcher, der noch dazu aus dem rebenumkränzten Marbach ſtammte wußte doch Schiller, daß Herbſt Ernte, beſonders Weinernte, Ertrag der Weinleſe iſt; noch heute ſpricht man in Württemberg und Baden, in der Rhein⸗Moſelgegend von einem ſchönen Herbſt, von einem halben Herbſt, und meint damit immer den Ertrag der Weinberge; auch der Obſtertrag wird o bezeichnet. Zugrunde liegt eine indogermaniſche Wurzel karp= pflücken; Herbſt, mit regelrechter Verſchiebung des k zu H, iſt alſo das Gepflückte (an Weintrauben und Obſt); im Lateiniſchen heißt Carpo ich pflücke, während griechiſch karpos Frucht iſt. Herbſt hat alſo im Laufe der Jahrtauſende die Bedeutung einer Zwiſchenjahreszeit angenommen, während es eigentlich die Tätigkeit des Erntens (des Abpflückens und Einheimſens) bedeutet hat, die zu beliebiger Zeit, vom Juni bis November stattfinden kann. f 1 0 Etzeugerpreiſe vom 27. bis 30. September. Preis für 1 Pfund in Tauſend Mark: Weißkraut 1600, Rotkraut 2000, Wirſing 1600. Roſenkohl 48006400, Blumenkohl 64009600, Rhabarber 240, Mangold 1440, Spinat 3200, Neu⸗ ſeeländer Spinat 4000, Buſchbohnen 3200, Stan⸗ genbohnen grüne 40004800, gelbe 5600, Rüben⸗ blätter 8, Kopfſalat Stück 560—1200, Endivien⸗ Salat Stück 12— 2000, Schlangengurken Pfund 32004009, Salatgurken Pfund 1600—2400, Eſſig⸗ und Salszgurken Stück 480, Rettig 240480, To⸗ maten 24—2800, Karotten 960— 1200, Gelberüben 520—960, Rotrüben 720—960, Kohlrabi 9601200. Zwiebeln inländ. 1600, Sellerie pro Pfund 1200 bis 1600, Lauch⸗Stengel 480800 000, Grünbüſchel 80—400, Tafeläpfel 1. Sorte 24003200, 2. Sorte 16002000, Tafelbirnen 1. Sorte 24003200, 2. Sorte 16002000, Edelbirnen 4000, Kochobſt 1440, Edelpfirſiche 2400— 3200, Weinbergpfirſiche 1600, Zwetſchgen 1600, Quitten 16002400, Nüſſe 6400, Kürbis 1200, Trauben 8000. ö ** Neue Eiſenbahntariferhöhungen auf 1. Okt. Wie wir erfahren, wird vorausſichtlich am 1. Okt. eine abermalige Erhöhung der Schlüſſelzahlen für den Perſonen⸗ und Güterverkehr vorgenommen. »Wie weiter verlautet, find im Reichsverkehrsmini⸗ zerium Beratungen über eine etwaige Abſchaffung der Monats- und Wochenkarten im Eiſenbahnver⸗ kehr im Gange. Eine Berliner Meldung ſagt dazu, daß für die Berliner Stadt⸗, Ring⸗ und Vorort⸗ bahnen die Monats- und Wochenkarten auch nach dem 1. Oktober beibehalten werden ſollen. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produrtenvörſe. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo alles in Millionen Mark. Zahlung: netto Kaſſe, ohne Sack, 99 Waggon frei Mannheim. Preisnotierungen vom 227, September. Weizen, inländiſcher 650—700, Roggen inländ. 550—580, Gerſte neue 580—620, Hafer alter 500, Hafer neuer 575, Weizenmehl Baſis Spez. 0 1000 bis 1300, Roggenmehl 870—900, Weizenkleie 250, Rohmelaſſe 260—300, Wieſenheu 190—150, Preß⸗ bens 1905 gebundenes Stroh 80—100. Ten⸗ nz: feſt. Karlsruher Börſe vom 26. mber. Getreide und Mehl: Die Produktenbörſe hatte heute einen zahlreichen Beſuch aufzuweiſen. Anläßlich der veränderten Situation waren Ange⸗ bote zu verzeichnen, die Käufer verhielten ſich jedoch zurückhaltend. Es waren folgende Preiſe zu hören(in Millionen): Weizen 650—700, Gerſte 525—575; Hafer 457525. Alles neue Ware; alte entſprechend billiger. Weizenmehl Mühlenricht⸗ preis 1—1,1 Milliarden, zweithändig 100—150 Millionen billiger. Kleie 250—275 Millionen, Futtermehl 325—375 Millionen je nach Qualitat. Alles per hundert Kilo, Frachtparität Karlsruhe. Wein und Spirituoſen: Die gedrückte Stimmung hält an. Trotz ſtarken Angebots konn⸗ ten weſentliche Abſchlüſſe wegen der hohen For⸗ derungen nicht zuſtande kommen. Kolonial⸗ waren: Tee gewöhnlich 7,2 bis 7,0 mittel, 78 bis 8,2, gut 8,4 bis 9,6 fein 9,8 bis 12,6 Goldmark per Kilo verzollt. Das Goldzollaufgeld beträgt in der Zeit vom 26 bis 28. d. Mts. 3—479 999 900 7, was bei einem Grundzoll von 2,2 Goldmark für ein Kilo Tee 76 580 000 Papiermark entſpricht. Kaffee: Roh Santos 4,3 Goldmark per Kilo verzollt. Bur⸗ mareis 14 Millionen, Schweineſchmalz 58 Millio⸗ fen, Salatöl 42, Maktaroni 36, Nudeln 24 Millio⸗ nen per Kilo. 5 Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zu⸗ getrieben: 48 Kälber, 25 Schweine, 721 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro Pfund Leben icht: für Kälber 23—25, c) 21—23, d) 20— 21, d) 55 5 e) 18—20 Mill. M.; Schweine: b) 4142, c) 4 bis 4, d) 40—41, e) 39—40 Mill. M.; Ferkel und Läufer 130—700 Mill. M. pro Stück. Marktver⸗ lauf: mit Kälbern und Schweinen ruhig. langſam geräumt: mit Ferkeln und Läufern ru Luſtige Ecke. Der Mann mit dem Kropf. Ein Vater kam auf dem Sonntagsſpaziergang mit ſeinem Bübl in ein Reſtaurant, darinnen ein Mann mit einem Pracht⸗ exemplar von einem Kropf ſitzt. Das Bübl hat noch nie etwas derartiges geſchen und ſtarrt den Mann unverwandt an. Plötzlich ſagt dieſer:„Wg⸗ rum ſchauſt du mich ſo an? Soll ich dich freſſen?“ Darauf antwortete der Kleine:„Schluck zerſcht de „Kenuſch mi no?“ Em reizendes wahres Ge⸗ ſchichtlein aus dem Baſler Zoologiſchen Garten be⸗ richtet ein Leſer der„Baſler Nachrichten“: Kürz⸗ lich ſtand ein vierjähriger Knabe aus der Innen⸗ ſchweig am Gehege der Waſſervögel und ſah zum Storchen hinüber. Der Kleine hielt die Hand auf dem Rücken und ſprach in reizender vornüberge⸗ beugter Stellung Herrn Adebar an:„Stör kennſch mi no?“ 5 Vertanſchte Rollen.„Ich höre, du haſt dich getrennt, ſeid ihr gütlich aus 4 a Lam Ne u 1. bis ktober beurlaubt. Mit der Vertretung der n 1 0 wurde Herr Beigeordneter Roos aut. 1 a.. Oer Brotpreis wird ab 1. Oktober rheblich heraufgeſetzt. Slehe Bekanntmachung. Die Erwerbsloſen ſind geſtern bei der Bürgermeſſterei vorſtellig geweſen, behufs höhung der Sätze. Durch die Aufgabe des aſiven Widerſtandes, wodurch auch die Ruhr⸗ die Zahl der Erwerbsloſen erheblich geſtelgert. entweder Arbeit bekommen oder die Fürſorgeſätze ſo zu erhöhen, daß die Lage derer Linderung erfährt. a L Juvaliden⸗ und Aufallrenten⸗ Erhöhung. Ab 1. oktober erhöht ſich die Deuerungszulage zu Reuten aus der Invaliden⸗ und Unfallverſicherung weiter. Zur glatten Ab⸗ wicklung des Zahlgeſchäftes iſt es erforderlich, daß die Quittungen ordnungsgemäß(iedoch ohne den Betrag ausgefüllt find. a§ Militärverſorgungsgebührniſſe. Das Berſorgungsamt Darmſtadt teilt hierher mit, daß die Auszahlung der Oktobergebührniſſe nicht vor dem 4. Oktober ſtattfinden kann. Nach Eingang der Rentenanwelſungen wird der ent⸗ gültige Zahltag ſogleich bekanntgegeben werden. in Sport. Sonntag muß Sport⸗Verei⸗ nigung nach Waldhof zum Pokalſpiel. In Viern⸗ heim ſind auch ganz ſchöne Kämpfe. Wir hoffen, daß ſämtliche Mannſchaften ſiegreich ſind. Gottesdienſt⸗Ordnung ver katholiſchen Gemeinde Viernheim. 19. Sountag nach Pfingſten. ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 1/8 Uhr 2. hl. Meſſe. ½10 Hochamt mit Predigt. ½10 Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Andacht zu Ehren der hl. Dreifaltigkeit In der neuen Kirche an Werktagen: hilfe für viele Arbeiter weggefallen iſt, wurde as Reich wird ſorgen müſſen, daß die Leute 8 Uhr geſt.„„für Karl Joſef Ho lern und Ange, Mittwoch: 47 Uhr beſt. S.⸗A, für Kath. Reinhardt geb. Mandel, Eltern, Schw.⸗Eltern e 1/8 Uhr beſt. S.⸗A, für 4 Krieger Mathäus Kamuff, Ehefrau Kath. geb. Nlebler, Tochter Maria, Großeltern und Angen. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt f. Nikol, Klee, Ehefrau Thereſe geb. Mandel, Tochter Eliſe, Großeltern uud Anverw. ½8 Uhr geſt. S.⸗Meſſe für den in Oppau verunglückten Kaſpar Adler und Angeh. Freitag: ¼7 Uhr beſt. S.⸗A. für Georg Bauer, Ehefrau Marg. geb. Adler, Krieger Georg Jakob, Tochter Maria und Enkel Adam Wunder. i ½j8 Uhr beſt. Amt für Schulkind Adam Wunder, Großeltern Georg Bauer u. Ehefrau Macg. geb. Alter, deren Kinder und Onkel Georg Wunder. 5 Samstag: ¾7 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Schalk und Anverw. 1½8 Uhr geſt. Seg.⸗Meſſe für Heinrlch Nik. Effler, Ehefrau Marg. geb. Weidner, Kinder Heinrich. Magd., Barbara. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bet den Barmh. Schweſtern 7 Uhr hl. Meſſen. In dieſer Woche beginnt das vom hl. Vater vorgeſchriebene Roſenkranzgebet, Dasſelbe findet Montag, Mittwoch und Freitag abends um 1 ½8 Uhr, Dienstags, Donnerstags und Samstags unterm 2. Gottesdienſt morgens ſtatt. Am nächſten Donnerstag iſt abends von des Herz⸗Jeſu⸗Freitags. Die Verſammlung der Unter⸗Abteilung fällt wegen Verhinderung des Präſes heute aus und findet nächſten Sonntag ſtatt. Am nächſten Sonntag iſt Generalkommunion der Jünglings⸗Sodalität, ferner gem. Kommunlon für die 2. Abt. der Jungfrauen⸗ Kongregation und der Schüler der H. H. Lehrer Lipp und Schmuck. Beicht für dle Schulkinder Montag: ½8 Uhr 3. S⸗A. für Anna M. Blank geb. Kühlwein. 8 Samstag 2 Uhr. 1620 eg rer“ mann, Vater Karl Joſef, Groß⸗ 5¼ bis 7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen 0 von „„ miſſſon Kollekte Vorm. 10 ½ Uhr: Kindergottesdlenſt. Abends 8 Uhr: Jugend⸗Vereinigung u. Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 1. Oktober 1923. Amtlicher Teil. Betr.: Landabgabe. 8 0 Der Goldberechnungsſatz für die Land⸗ abgabe beträgt vom neunundzwanzigſten September bis zweiten Oktober 1923 elnſchlleßlich Einunddreißig Millionen u. neunhunderttauſend Mark. Betr.: Anſchlagſäulen. i Die in der Gemeinde vorhandenen Plakatſäulen ſollen zum Anſchlagen von öffentlichen Anzeigen ſowte zum Zwecke der genauen Ueberwachung der Anſchläge und der zu zahlenden Gebühren an einen Krlegsbeſchädigten oder einen ſonſtigen geeigneten Bewerber vergeben werden. Igntereſſenten wollen ſich ſofort auf unſerem Büro(Zimmer 23) melden. Betr.: Abgabe von Kies. 8 Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die Abfuhr von Kies aus dem Gemeinde⸗Kiesloch bis auf Weiteres eingeſtellt iſt. Betr.: Erhöhung der Preiſe für Amoniakwaſſer, Teer, Koks und Koksgrus. Die Preiſe für Amoniakwaſſer, Teer, Koks und Koksgrus wurden ab heute wle folgt feſtge⸗ „ etzt: 1902 100 Liter Amontakwaſſer 20 000 000 Mk. 1 Kgr. Teer 13 000 000 Mk. 1 Zentner Koks 1. Sorte 120 000 000 Mk. 1„ Koksgruß 100 000 000 Mk. Betr.: Sandabfuhr an der Ernſt⸗Ludwigſtraße. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß das Abfahren von Sand auf dem gemein⸗ heitlichen Gelände an der Ernſt⸗Ludwigſtraße verboten iſt. Zuwiderhandlungen werden unnach⸗ Abends 8½ Uhr Uebungsſtunde des Kirchenchors. ſt b N N 4 8—— 5 und Kohlenpreiſe werden auf Grund des 8 35 Brot- u. Mehlpreiſe ab 1 Oktober1923 Infolge wefterer Erhöhung des Abgabepreiſes für Getrelde und Mehl durch die Relchsgetreide⸗ elle, Steigerung der Mahllöhne, Arheſtslöhne Betreffend; Brot⸗ des Geſetzes über die Regelung des Ver⸗ kehrs mit Getreide vom 4. Juli 1922, vom 1. Oktober 1923 ab die Preiſe für Mehl und Markenbrot wle folgt feſtgeſetzt: g a 1. Brotpreiſe a) für 1 Laib Brot v. 1800 gr. auf 15,400 000 b) für 1 Laib Brot v. 900 Cr. auf 7 700 000 2. Mehlpreiſe 15 den Verkauf durch i den Mehlklein verkäufer für 1300 Gramm Mehl(für elne Brotkarte) im Kleinverkauf 11 700 000 Mk. 3. Mehlpreiſe für das vom Kommunal⸗ verband au Bäcker und Händler ab⸗ gegebene Mehl für 100 kg(Durchſchnittspreis) brutto für netto ohne Sack auf 745 500 000 Mark. Vorſtehende Preiſe gelten nur für das vom Kommunalverband gelieferte Mehl und das dar⸗ aus hergeſtellte Brot und Gebäck. Sie ſind Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes über Höchſtpreiſe. 5 Heppenheim, den 28. Sept. 1923. Kommunalverband Heppenheim Pfeiffer Untererhebſtelle. In der kommenden Woche werden von Mitt⸗ woch ab Zahlungen für das 3. Quartal Umſatz⸗ ſteuer ſowie bei monatlichen Zahlungen für den Monat September entgegen genommen, wozu bemerkt wird, daß jeweils bis zum 10. des Monats bezahlt ſein muß. Der Eigenverbrauch kann vorerſt nur für Juli und Auguſt angegeben werden und beträgt pr. Juli 600 000 M., per Auguſt 11 000 000 Mk. pr. erwachſene Perſon — Kinder die Hälfte. Gleichzeitig ſind zu zahlen 2. Rate Einkommenſteuer und Rhein⸗Ruhrabgabe ſichtlich zur Anzeige gebracht. und Vermögensſteuer. Kirchner. n. Ein ſchwarzer 8 195 1 6 117 N Velolk⸗ Hut J Weizenmehl, Roggenmehl, fer arne * e 8 5* lä 7 8 8. . f zu verkaufen. ö Hühner futter Weizen U. Gerſte) I L wider vorritig 5 6 In 0. Näheres in der 950 g empfiehlt zum Tagespreis. ö 1 Expedition ds. Bl. 5 Wo laſſe ich meinen defekten Johann Adler 9. kane e 8 wieder auf Lager. Ein Kinder⸗ Mantel wieder neu herſtellen? Telephon 39. Jakobſtr. 10 Urne tand . 4 Mädchen 105 in der 15 NG. Saatweizen ſowie, Saatrog⸗. Sebastian Kühner ea ue 49, f Vullaniſter⸗Auſtalt Face ant Aa hung beſel! Jede Uhr 5 pflichtig ſein kann Lampertheimerſtr. 25 85 055 Alle rlückſtändigen, leeren repariert Baumaterialienhandlung ſofort geſucht. 9 8 Säcke ſind ſofort abzullefern oder hne wen Werkſtätte 2 ANagßeres in der NB. e e e 5 zum Tagesprelg zu beſahſen ſchnell, gut und billig 5 5 8 8 ie Erſatzte bring ir 0 as 5 1 e 1 Expedition ds. Bl. ee Erinnerung 8 D. 2 Krug 1 N 1 N N 0 e eee eee 0 5 ä pPerloren e— f deln. rege f ö Nl Zimmer 8 1 15 Küssbeſe Keltsbund V hein. 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Her 5 Füll⸗ en N White Star Line W. Müller 3.. 1560 f Geld zagabe⸗ um zutauſchen. umzutauſchen. 75 Inſerieren 135 2302 80. 1 . je bringt Gewinn! 1 N gohlen⸗ e mat ene Walpfr. z0. Eben der bd bt erer fte ae 10 93 remen 5 5— mieb, 10 Tel. 7762 Tel. 7762„„ N 8„Sportplatz hinterm Gaswerk. 0 12.* 9 F K f — Reparaturen. 79 7 Sonntag, den d . g N 30. September„ itisbur gh„ 16. Okt. 1 00 bensssel Sälen Pohal⸗ nerworragende Einrichtung 15 eee se dee Welſviet de ei ae wie ö Eohrg⸗Lentrae abr. Maut 5 Sport. und Tohrens ele i ber J. M. gegen Vor züsliehe Verpffegung. 1 Inh.: Fritz Hani. e087 Tate ole. f en een de Pertger dos get 9 N 12 1 Z alt 0 1. g 1 Dee 1 Mannheim White Star Line 5 5 7 in schwarz, Lack, Mee, Model n 8 i 10 8 ö e e 7 g u u neuesten Modefache 6 ahrt 127 am er m 39 i „ Aus führung 7 W 50 eee e 65 e 1 5 lor e e Wee 1 1 4 1 Elegante kungen. gegen 1. u. 2. Mannſchaft Ladenburg e ee e g Von Ueht⸗ und NMraft-Anzagen 7 Benannt vorzügliche uaſitäten in Wiernheim. Anfang 2 u. 3½ Uhr. 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