aß ihn bis auf einig ne Fetze chrecken der Heimkehrenden auf.. Aus Tirol. Reine„Tiroler Knö⸗ el“ mehr.) Der„Tiroler Knödel“— wer kennt ihn nicht?— iſt aus der Welt geſchafft worden. An ſeiner Stelle erſcheint auf der Speiſekarte der„Oberetſcher“ Knödel!— „Dies die Wirkung einer der jüngſten italieni⸗ ſchen Verfügungen in Südtirol, welche auf das vor kurzem erlaſſeno Verbot des Na⸗ mens„Tirol“ zurückgehen. Wenn den Fa⸗ ſchiſtenköchen die„Oberetſcher“ Knödel nur nicht einmal im Halſe ſtecken bleiben!= [Handel und Verkehr. fem. Dollarkurs von geſtern 56 Milliarden ** Dollarkurs. Im Freiverkehr heute aun 2 i Mittag 2 Uhr auf 65 Milliarden Mk. ö e e „ Künſtler⸗Konzert. Der Karten- Fetr Vers— e% e „Betr.: Verſorgung der Bevölkerung mit Milc.„ inn: ß heute ſtatt 9 rl 4 Plätze(grüne Pro⸗ 2— mal die Milchpreiſe neu feſtgeſetzt werden. Jahre hatten wir unter anderen Bundesgenoſſen 8 1 Milli 99 0 nicht e Plätze Der Milchpreis iſt jetzt von 210 Millionen auf auch den Türken auf unſerer Seite. Dem Be⸗ 1 750 Million 8 M 0 elbe Programm) 1, 270,000,000 heraufgeſchnellt. Dies iiſt für obachter der Geſchichte muß dieſe Tatſache auf⸗ b 150 Filmſchan 0 Im hieff 75 U. T 5 Kino die milchverſorgungsberechtigte Bevölkerung mit fallen. Denn ſeit de Eroberung Konſtankinopels läuft Samstag und S5 nta Die Peltſch der ihren kleinen Kindern eine außerordentliche Härte. durch Mohamed ll. i. J. 1458 war der Halb⸗ 1 4 0 nen 5 5 Da verſchiedene Landwirte uns gegenüber wleder⸗ Welt“ bezogen von dem kath.⸗ſozlalen Verein bolt gekuzert haben, daß ſte die Milchprelſe für Volkapflege und Büdung, Der Film it für entſchieden zu hoch erachten, möchten wir mond mehr als 2 Jahrhunderte elne ſtete Gefahr wunderſchön, wie das„Gibſtück der Mutter. unſere Landwirte im Intereſſe der armen Kinder Biernheimer Nachrichten Viernheimer Volnsblat für das chriſtliche Europa. Mehr denn einmal „Ranoque“. Da der Verein nur gute Filme recht höflichſt bitten, die Milch zu ee Falte 10 Gef Die 10 geſpaltene Petit⸗ eile 10 Goldpfg. für lokale, 15 25 8 für auswärtige.— Die Reklame⸗Zeil 30 Goldpfg. Bei öfteren Wiederholungen Rabatt.— Beilagen: 90 000 000 Viernheimer Zeitung— Vieruheimer Bürger⸗Zeitung ſchien es, als ob die hohen Kulturgüter, die die Der„Biernheimer Anzeiger“ erſcheint Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Kirche Guropa, beſonders auch unſerem Vater⸗ wochen lich dreinck Den uh Pages N55 19 8 f Samstags.— Der Begugspreis lande gebracht, der Vernichtung anhelmfallen den 4 5 Nl. in d. kliglen oldmark(Berl. Kurs) 23. 10. 13,33 Milliarden oldmark(Frankf. Kurs) 13,33 Milliarden Ankaufspreis für Reichsſilbermünzen imilliardf. Reichsindex 15. 10. 691,9 Millionen Landes index 15. 10. 983 623 648 Großhandelsindex 9.—16. 10. 1093 Millionen Eiſenbahnſchlüſſelzahl a) Perſonentarife ab 18. 10 600 Mill. b) Gütertarife ab. 18. 10. 1000 Mill. Buchhandelsſchlüſſelzahl 23. 10. 10 Milliarden Schlüſſelzahl d. Buchdruckervereins 300 Millionen. i*. Berliner Deviſenkurſe(Brief) vom 23. Okt. Amſt.⸗Rotterdam(15 639 000 000) 21 646 000 00⁰ Buenos⸗Aires(12 382 000 000) 18 045 000 000 Brüſſel⸗Antwerken(2 040 100 000) 2 726 800 000 l Chriſtiania(6 175 400 000) 8 521 200 000 Kopenhagen(6 977 400 000) 9724 500 000 Stockholm(10 526 025 000) 15.635 500 000 Helſingfors(1062 650 000) 1483 700 000 Italien(1798 485 000) 2 466 150 000 London(180 450 000 000) 250 625 000 000 Newyork(40 100 000 000) 56 140 000 000 Paris(2 359 370 000) 3 208 000 000 Schweiz(7147 825 000) 9 924750 000 Spanien(5 373 400 000) 7418 500 000 Japan(19 649 000 500) 27 568 750 000 Rio de Janeiro 8 669 1500 000) 5112 750 000 Wien(564715) 781 950 Prag(1 190 970 000) 1654 125 000 Jugflavien(487 215 000) 681 700 000 Budapeſt 2 205 000) 3 107 950 Sofia(382 955 000) 382 955 000) Liſſabon(1 604 000 000) 2205 550 000 * Einführung des Viehmarktzwanges in Baden. Nachdem ſich Bayern gegenüber den anderen Reichsgebiten in der Viehausfuhr faſt gänzlich ab- geſperrt hat und auch Württemberg ſehr zurück⸗ haltend in der Ausfuhr von Vieh geworden iſt, wird die Fleiſchverſorgung in Baden immer ſchwie⸗ riger. Das badiſche Miniſterium des Innern be⸗ abſichtigt deshalb die Einführung des ſog. Vieh⸗ marktzwanges für Baden. Nach dieſem Vieh⸗ marktzwang muß alles badiſche Vieh zunächſt den badiſchen Viehmärkten zum Verkauf angeboten worden. Dadurch ſoll die Fleſſcverſorgung der badiſchen Bevölkerung ſichergeſtellt werden und erſt wenn das Vieh auf den badiſchen Märkten nicht angekauft wird, ſoll die Ausfuhr geſtattet werden. Die Einführung von Gefrierfleiſch iſt übrigens faſt zur Unmöglichkeit geworden, da die Metzger nicht das Geld aufbringen können, um das Ge⸗ frierfleich aufzukaufen. 3 1 1 e e ö Mannheimer Schlachtviehmarkt. Für den Schlachtviehmarkt am Montag betrug der Auftrieb 87 Ochſen, 27 Bullen, 120 Kühe und Rinder, 102 Kälber, 16 Schafe und 220 Schweine. Bezahlt wurden pro Pfund Lebendgewicht in Milliarden Mark: Ochſen 1. Kl. 1,618, 2. Klaſſe 14.5; 3. Klaſſe 1.214, 4. Klaſſe 11,2: Bullen: 1. Klaſſe 14—15; 2. Klaſſe 1,2 bis 1,4, 3. Klaſſe 1213; Kühe und Rinder: 1. Klaſſe 1,6—1.8; 2. Klaſſe 1.4—1.5; 8. Klaſſe 1 bis 1,2; 4. Klaſſe 0,9—1. 5 Klaſſe 0,5—0,8; Kälber b) 1,618: c) 141,6: 5) 1314, e, 1 l Schafe: a) 14155; b) 131,4; c) 11.2: Schwei⸗ ne wurden nicht notiert. Marktverlauf: mit Groß⸗ vieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern und Schafen lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft. 1 Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktienbörſe. Die Preſſe derſtehen ſich per 100 Kilo alles in Milliarden Mark. Zahlung: netto Kaſſe, ohne Sack, frei Waggon Mannheim. Preisnotierungen vom Oktober. Weizen inländ. 160.200 nom. Gerſte neue 110 bis 190 nom., Hafer, neuee 100.190 won, Mei ene, Baſtz Spez. 0 6000, Weizen e eie 0 1s 50. Tendens: ſeft bel geringen lunäten. bringt, ſo kann ſich Jedermann dieſelben anſehen. Man bekommt die folgenden Filme nur im U.⸗T. zu ſehen. Darum alle Filmintereſſenten ins U.⸗B.. K. K. V. Heute Abend Abſchteds⸗ feier zu Ehren unſeres ſcheldenden geiſtlichen Beirats, Herrn Kaplan Burkard. — Zeitungs⸗Bezugspreis. Für die kommende Woche wird der Bezugspreis allge⸗ mein um das Zehnfache erhöht. Der„Viernh. Anzeiger“ koſtet demnach 2½ Millarden Mark. Der Betrag iſt nächſten Samstag zu entrichten. Gine Nacherhebung findet nicht mehr ſtatt. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Milchpreiserhöhung. Laut teleph. Mitteilung des Städtebundes beträgt der Milchſtallpreis für 1 Liter Milch ab 24. Oktober 1923 auf 910 Millionen Mark feſtgeſetzt: Demzufolge treten ab heute folgende Mllch⸗ preiſe hier in Kraft: für 1 Liter: 910 Mill. Mk. ab Stall 1046 Mill. M. ab Odenwaldaufkäufer 1270 Mill. Mk. ab Sammelſtelle. Auf Verordnung der Landesverſorgungs⸗ ſtelle Darmſtadt darf bei unmittelbarer Abgabe von Vollmilch ſeitens der Erzeuger an dle Ver⸗ braucher nur ein Preis von 1.046.500 Mark pro Liter abgenommen werden. Betr.: Erhöhung der Sprunggelder im gemein⸗ heltlichen Faſelſtall. Ab 25. Oktober 1923 werden folgende Sprunggelder erhoben: 1. für 1 Ziege 1, 270,000,000 Mill. Mk. 2. für 1 Kuh 3. 810,000,000 Mill. Mk. 3. für 1 Schwein 7,620,000,000 Mill. Mk. Betr.: Unterhaltung des gemeinhettlichen Faſel⸗ vlehes. Die Gemeinde benötigt für das gemeinheit⸗ ö liche Faſelvieh ca. 600 Zentner Dickrüben, frei Faſelſtall. Diesbezügliche Angebote wollen bis ſpätes⸗ tens Montag. den 29. Oktober 1923, vormittags 10 Uhr auf unſerem Büro Nr. 27 eingereicht werden. Betr.: Feuerwehrübung. Am Sonntag, den 28. Okt. 1923, nachmittags 1 Uhr findet elne Schlußfeuer⸗ wehrübung der Frelwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Unentſchuldigtes Fern⸗ bleiben wird zur Anzeige gebracht. Entſchuldigungen ſind bis Samstag, den 27. ds. Mts., vormittags bei uns— Zimmer 23— ſchrlftlich zu belegen. Koksgrus, Ammontak⸗ Die Preiſe für Koks, Oktober 1923 waſſer und Teer wurden ab 23. pprechend geringeren Betrag zu verabfolgen. In den letzten Tagen war eine größer zahl verheirateter Erwerbsloſer, die ihre toffeln und ihr Brotgetreide teilwelſe ſelbſt bauen, bei uns vorſtelllg und haben Klage darüber ge⸗ führt, Fuhrlöhne ihnen abverlangt hätten. Beſchäftigung hätten und Geld verdienen daß die Landwirte außerordentlich den, ſei gegen die Forderung nichts einzuwenden. ſie arbeitslos und auf den geringen Betrag der Erwerbsloſenunterſtützung angewieſen wäre es unmöglich, dieſe Forderungen zu Wir möchten unſere hieſtgen Land⸗ den ver · heiräteten Erwerbsloſen mehr Entgegenkommen Allein, da ſeien, begleichen. wirte ſo höflichſt wie dringend bitten, zu zeigen. Heute früh war ein Bäckermeiſter bei vorſtellig und hat 6 Erwerbsloſe in hätten. verhelfen ihrer Unterſtützung den Betrag für das einbehalten laſſen. ſein, daß meinde Lebensmittel beſchaffen können. Gemeinde hat ſchon vieles getan und wird weiterhin tun, ſteht. Es geht nicht an, daß ein ſolches gehen gewählt wird. Wir wornen daher unüberlegten Folgen nach ſich zlehen können. Viernheim, den 25 Oktober 1923. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Falls ſie gemeldet, daß geſtern Abend ſeinen Laden gekommen wären und Brot auf Koſten der Gemeinde verlangt Um keine Weiterungen heraufzube⸗ ſchwören, hätte er dieſem Verlangen entſprochen. Wir werden dem Bäckermeiſter zu ſeinem Geide und den betreffenden Erwerbsloſen an Es kann keine Rede davon ſich Erwerbsloſe auf Koſten der Ge⸗ was in Ührer Leiſtungsfähigkeit Schritten, da dieſelben nachteilige ſollten. Fürſten und Päpſte, beſonders auch die Nachfolger Petri, Pius V., der Heilige, und der große Sodalenpapſt, Junocens XI., ſetzten alle Hebel in Bewegung, das drohende Unheil von dem Abendland abzuwenden. e An⸗ Kar⸗ hohe kenreich unter Solimans des Großen tatenreichen und glänzenden Regierung(152066). 1521 fiel Belgrad, 1522 Rhodus, das Bollwerk der Johanniter. Nach dem Sleg bel Mohars kam auch Niederungarn unter dle Botmäßigkeit der Türken. Erſt die vergebl. Belagerung Wiens (15290) ſetzte dem weiteren Vordringen des Halb⸗ mondes ein Ende. 1 Doch des Türkenkaiſers Eroberungsluſt war damit noch keineswegs gebrochen. Die Inſel Malta war nunmehr das nächſte Ziel ſeiner Pläne. Soliman beſchloß mit der Vernichtung des Johanniterordens und der Eroberung dieſer Inſel ſeine Regierung zu beſchließen. Doch der Türke hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Damals ſtand an der Spitze des Or⸗ dens der ausgezeichnete Großmeiſter La Valette, ein Mann voll lebendigen Glaubens und Gott⸗ vertrauens, von unbeugſamer Tatkraft. Es ent⸗ wür⸗ uns Brot Rittern weit überlegen die wie Löwen kämpf⸗ der anderen. Die Not männer an Zahl den entriſſen den Verteidigern, ten, eine Feſtung nach ſtieg auf das Höchſte, als der Kampf um St. Michael zu Waſſer und zu Land begann. Un⸗ gebrochener Heldenmut beſeelte alle in der Feſtung. Wie über der Erde ſo bekämpfte man ſich unter der Erde durch Minen. Der Boden glich förm⸗ lich einer Wachsſchelbe. Die Chriſten ſchlenen dem Untergang geweiht. Lebensmittel und Pulver gingen dem Ende entgegen. Die Hilfe von Sieillen wollte noch immer nicht kommen. La Valette, der Großmeiſter, ſagte zuletzt ganz Die auch Vor⸗ vor Gemeindekaſſe. Nächſten Freitag Vormittag von 812 Uhr werden die Sozial- u. Klein⸗Renten in üblicher Jö ſt. Ordnung ausbezahlt. Viernheim, den 24. Oktbr. 1928. offen:„Die einzige Hilfe, auf die wir noch bauen iſt der allmächtige Gott“. Und der all⸗ mächtige Gott half. Im Türkenheer trat Ent⸗ mutigung ein. Krankheit raffte jeden Tag Hunderte dahin. Auch die langerſehnte ſpaniſche Flotte kam jetzt zu Hilfe. Die Türken flohea, kehrten aber wieder um und es entſpann ſich eln Untererhebſtelle. Freitag, den 26. und ausnahmsweiſe Sams⸗ Vormittags können Zahlungen für und Gewerbeſteuer ohne Zuſchlag ge⸗ tag, den 27. Grund⸗ leiſtet werden. Auch müſſen an dleſen beiden Tagen die Kirchner. Holzabfuhiſcheine eingelöſt werden. heißer Kampf. Am 14. September am Feſte Kreuzerhöhung triumphierte das Kreuz über den Halbmond. Der ſieggewohnte Türke trat die Botſchaft mit Füßen, die ihm Kunde von dem Scheitern des Unternehmens brachte. Die tür⸗ kiſche Flotte durfte zur Straft nicht bei Tag in den Hafen von Konſtantinopel einlaufen. Mit dleſer Niederlage wollte der große Sohn Habet Interesse für die Erhalt der kathollschen Presse, unter- stützt diese durch Abonnierung, Inseraten und Druckaufträgen. SS. ee 0 ul(Schluß folgt.) durch Zuweisung von men Mohameds ſeln Leben nicht beſchließen. Darum ordnete er neue Rüſtungen an. Mit Leichtigkeit ward ein Vorwand zur Kriegserklärung an Oeſterreich gefunden. In dem baldfolgenden Kampfe zeichnete ſich auf chriſtlicher Seite unter anderen beſonders der Oberſt von der ungarlſchen Feſtung Szigeth, Graf v. Zriny, der Held unſeres Dramas, durch ſeine Tapferkeit und ſeinen Heldenmut aus. ung Hook sches Mangeruu 8 Mernheim. Sonntag, den 28. Outober 19239 nachmittags 1½4 Uhr im Saale„Zum J 1 goldenen Karpfen“ Winllaligbeit Konze; A8. Beſten ae. rbeitsloſen Viernheim Folgende Mannheimer Künſtler wirken J 1 als Soliſten mit: 1 Konzertſängerin Frau Fanny Mattlen- 1 Bauerfeld(Sopran) 1 Fräulein Charlotte Nettler(Klavier)& 7 Herr Herbert Nettler(Violine) 5 Konzertleitung: Georg Hook, Viernheim. 0 Der Kauf des Programms, deſſen Preitz am Donnerstag beſtimmt wird J berechtigt 157 Beſuch des Konzerte J und ſind dieſelben erhältlich ah Don⸗ J nerstag Abend im Konzertlekal„Kar- g ofen“, im„Freiſchitz“, bei Herrn Schweikart, im Muſtthaus Hauf ſowie g b. Frau Gaſtwirtin Müller, Bahnhofſtr. Das kunſtliebende Publikum wird lermit unter Hinweis auf den eblen Zweck der Veranſtaltung zu recht Hzahlreichem Beſuche herzl. eingeladen. Freitag! Nur 1 Tag. Achtung! 5 Der Senſations⸗ ſpielplan Der schatzgräbe Von Rlagay!! JGewaltig. Drama in 5 Akten Als Beigrogramm Das wunderbare Lebensſchickſal eines verſtoßenen Kindes ieh doo! in 4 Akten mit Ludw. Trautmann Samstag! Sonntag! Achtung! pentsche der ue Großes Drama ſpaunend! Dazu a Harichen aul der Wander sensi Em tel. Luſtſpiel Pedienungs⸗Preife. Rafieren: 500 Million Haarſchnelden, kurz 1 Milliarde ½ m /m und Stehhaar 1¼ Milliarden Kinderhaarſchneiden, kurz 500 Million halblang 700 Million Samstag⸗ und Sonntag⸗ Haarſchneiden d. Doppelte. Friſeur⸗Innung Viernheim. eee Eine Partie dürres Frenanoll zu kaufen geſucht. Vom wen, zu erfragen in der Expedition ds. Bl. Pfunllässer länglich 300-1000 Lt. wieder vorrätig Leon. Um, fflann- deim, Neckarvor⸗ lanbſtr. 49, Nühe neue Neckarbrücke. Fön- Afrants stel Bartmann aanbeim.! 2. kt die hö ch ſte n mee fe ane 3 K. K. V. 4 8 Donnerstag Abend 9 Uhr Vereins ⸗Abend h min Abſchiedsfeier zu Ehren unſeres hochw. Heirn Geiſtl. Belrat.— Um zahlreiches Erſcheinen 17 1 er Vorſtand. * NN. Spor Wepdlgg. Ane 60 Mernkeim. — Sportplatz im Wald. J Sonntag, den 28. Oktober 1922 berbandssplel der 1. u. 2. Mann- r helm, Mannſchaft gegen g Sport⸗B. Wawhof 1. Jugend in Viernheim. wird im Lokal bekannt gegeben. Freliag Abend i eler⸗ Bet 6 „und 4. Abfaße! N—— Fur die anläßlich unſerer Silbernen Hoch⸗ zeit entgegengebrachten Aufmerkſamkeiten danken allen beſtens 9 Frau. . Okt. 17. Cheſchwan Wochenabſchnitt: Wajero. Sabbat ⸗ Anfang 4“ Uhr 4 Morgen 890 Uhr Nachm. 380 Uhr 0 Abend 69 Uhr Wochentag⸗Anfang 600 Uhr N„„Morgen 70 flir rode werbera at dle zeltunge-n nazeige zur riehtigen Zelt in der riehtigen Abfassung in der rlehuges Form in der richtigen Zhu 2 Den höchsten Aufſchwung erreichte das Tür ſpann ſich ein verzweifeltes Ringen. Die Muſel⸗ abgeholt 2, Mill., durch die Poſt Schtaäſſelz. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Wiernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. Poſtſchegkonte Nr. 21577 40. Jahrg. Amt Frankfurt a. M. Samstag, den 27. uober 19023 S— Trunkreich will die Jalale Wirkung eines ſozialdemokratiſchen Ankrags. cc Immer und immer wieder konnte man in den letzten Tagen wieder— auch von ganz ver⸗ nünftigen und ernſt zu nehmenden Leuten— die Meinung vertreten hören, daß trotz aller derzeit beſonders unerfreulichen Begleiterſcheinungen von Bayern her ein Stück deutſcher Ret⸗ tung kommen müſſe! Daraus ſprach zweifellos ſtarke Sehnſucht nach endlicher Beruhigung; nach Ordnung unſerer in mehr als bloß einer Hinſicht total verfahrenen Verhältniſſe, daraus ſprach auch ein ſtarkes Vertrauen auf Bayern, deſſen(unter allen deutſchen Stämmen ſicherlich am beſten be. wahrtel) Volkskraft in ihrer Derbheit und unver⸗ dorbenen Urwüchſigkeit ſehr wohl Teil eines ſtar⸗ ten Fundamentes nationalen Aufbaus ſein konnte. Es lag in ſolcher Einſchätzung aber auch die Ver⸗ kennung einiger Tatſachen der Politik der verfloſ⸗ ſenen zwei bis drei Jahre: wie etwa die der ſtarken politiſchen Einflußnahme gewiſſer Perſönlichkeiten und Strömungen; die Stimmungen gegen das Reich und insbeſondere alles, was nach Berlin riecht, wäre entfernt nicht ſo ſtark geworden, wenn ſich nicht jene Import⸗Elemente aus Preußen und Oeſterreich— Hitler, Ludendorff und Konſorten! — des ſtammesfreudigen bayer. Temperaments bedient hätten, um ihre eigenen reaktionären, alſo ſelbſtiſchen Zwecke zu erreichen. Nun iſt ja, gott⸗ lob, dem Bayernvolk allgemach ein Licht aufge⸗ gangen über die löbl. Abſichten dieſer Salon⸗ bayern mit Wadelſtrümpfen und preußiſcher Klappe, aber die durch dieſe Elemente kultivierte Animoſität gegen Berlin iſt geblieben und leider noch gewachſen; ſo ſehr, daß viele im Bayernland vor lauter Bayern das Reich nicht mehr ſehen, daß ſie in völlig einſeitiger, alles Reale mißachtender Einſtellung das große Ganze des Vaterlandes ſchä⸗ pigen, indem ſie im Augenblick allerhöchſter inner⸗ und außenpolitiſcher Not ihrerſeits den ohnehin nicht mehr ſehr ſtarken Reichsbau ins Wanken bringen.—— Anni 7 ne e 1 25 1 f 0 eee eee. Die neueſte Kriſe um Bayern und Reich iii eis ſehr trauriges Kapitel politiſcher Irrungen, und daß Herr von Kahr mit ſeinen Doktor Eiſen⸗ hast⸗Methoden Regierungsſtürzerei und Reviſion der Weimarer Verfaſſung betreibt, iſt ein ſo be⸗ denkliches Zeichen von Mangel an wirklich vater⸗ Undiſchem Empfinden, daß man an v. Kahr als amem„Staatsmann“ wirklich zweifeln kann. Das As ſpielen weltanſchaulicher Gegenſätze bayriſch⸗ chriſtlich⸗nalional gegen berlineriſch⸗marxiſtiſch⸗ bezw. international iſt vor dem geſunden Men⸗ ſchenverſtand nicht verttetbar; es wäre noch in etwa verſtändlich im Hinblick auf Sachſen, nicht aber aufs Neich, zumal nicht in einem Augenblick, wo im Rheinland die Arbeiterſchaft ſicherlich auch die marziſtiſche, in der Abwehr feparatiſtiſcher Verräterpacks glänzend ihr Deutſchbewußtſein be⸗ Mies. n e eee, N A f R L K Heikel ſcheint und iſt in der Tak in ſolchem Zu- ſammenhang die Pfalzfrage, die ja durch die Vorgänge auf dem pfälziſchen Kreistag in Speyer über Nacht akut geworden iſt. Damit, daß einige Sozialdemokraten(. die„Rechtsfertigung“ in der„Pfälz. Poſt“)), angeblich um die Pfalz Deutſchland zu retten, ſich an Genral de Metz wandten, iſt ein ſehr Bedenkliches, geſchehen. So⸗ weit hätten in all ihrer Wut auf Bayern, trotz des offenbaren bayeriſchen Verfaſſungsbruches die Her⸗ ren nicht ghen dürfen zdenn dieſe Dinge liegen hart an der Grenze des Landesverrats, wenn ſie nicht überhaupt ſchon Verrat ſind. Das Wort der ſozialdemotrat iſchen Vertreter,„daß die Zeit gekommen ſei ett.“ hat nun der Franzose aufge⸗ nommen und f bogen; d. h. vorläufig nur umzubiegen ver⸗ ; denn die Entscheidung ſoll ja erſt am „nachdem das deutſche Empfinden isdelegierten den frattzöſiſchen Antrag ab⸗ gelehnt. Hoffentlich beſinnen ſich bis dahin die betr. Sozialdemokraten, wenn ſie nicht eine Ver⸗ 997 antwortung, übernehmen wollen, die ebenſo ſchwer diu tragen ſein wird wie jene, die Bayern 95 1 * IT * 0 1 nach einer Auffaffung“ umge-] Oder geben. Die pfälziſche Sozialdemokra⸗ denn ohne Bayerns Auflehnung wär der pfäl⸗ ziſche Separationsverſuch nicht möglich geweſen Speyer, 24. Okt. Der heute früh um 11½ Ulr zuſammengetretene Kreistag der Pfalz unter dem Vorſitz Dr. Bayers⸗ dörfers richtete die Bitte an General de Metz, daß die Gefangenen bald wieder freigelaſſen und die Ausgewieſenen ihrer Heimat zugeführt werden. Hierauf gab der Vertreter Rheinlands⸗Kommiſſion, Louis, folgende Erklärung ab: In Anbetracht, daß der gegenwärtige Zuſtand nicht andauern kann, ohne ſchließ⸗ lich die allernotwendigſten moraliſchen und materiellen Intereſſen der Bevölkerung zu gefährden, in Anbetracht der heutigen un⸗ ruhigen und gefährlichen Lage in Bayern iſt von heute ab die Pfalz als autono⸗ mer Staat mit einer proviſoriſchen Regie⸗ rung bis zur weiteren Entwicklung der Er⸗ eigniſſe gebildet worden. Dieſer autonome Staat Pfalz verpflichtet ſich ſeierlichſt und unbedingt gegenüber der Hohen Interalliierten Kommiſſion mit ihr in Gegenwart und Zukunft in ſtrengfter Loyali⸗ tät zur Mitarbeit für die Erfüllung ſämtlicher Verpflichtungen, welche zur Garantie der ge⸗ ſchuldeten Reparationen und der notwendi⸗ gen Sicherheit Frankreichs erfor⸗ derlich iſt. Nachdem Major Louis die Erklärung ver⸗ lefen hatte, teilte der Vorſitzende dem Kreis⸗ tag mit, daß die Parteien über die Er⸗ klärung beraten wollten. Er vertage deshalb den Kreistag auf kurze Zeit. Hierauf meldete ſich der Vorſitzende der ſozialdem. Fraktion des Kreistages zum Wort und bat, daß der Abg. Hoffmann⸗ Kaiſerslautern, der mit dieſer Erklärung in Verbindung ſtände, im Kreistage das Wort ergreife zur näheren Erläuterung der Um⸗ ſtände, die zu dieſer Erklärung, geführt hätten. Der Kreistag verweigerte dies aber mit einer Mehrheit von 13 Stimmen. Nach der Beratung der Parteien erklärte der Vorſitzende, Dr. Beyersdör fer, nachdem er die Erklärung des Vertreters der Rheinlandskommiſſion nochmals verleſen hatte, folgendes: „In der vorliegenden Frage iſt der Kreis⸗ tag der Pfalz nach den geltenden reichsgeſetz⸗ lichen Beſtimmungen(8 18 der Reichsverfaſ⸗ ſung) in keiner Weiſe zuſtündig. Da⸗ mit iſt der Antrag für uns vorläufig er le⸗ digt.“ Nachdem ſich niemand von den Kreistags⸗ mitgliedern zum Wort gemeldet hatte, erklärte der Vorſitzende zum Schluß: „Ich habe mich damit meiner Aufgabe ent⸗ ledigt. Ich belam vorher die Mitteilung, daß in der Nacht von geſtern auf heute das Reichs⸗ kabinett ſowohl wie die bayeriſche Regierung ſich mit der Frage eingehend beſchäftigt haben. Die Reichsregierung ſowohl wie die baye⸗ riſche Regierung haben die Bildung eines neuen Staates in jeglicher Form als Lan⸗ desverrat bezeichnet.“(Stürmiſche Zu— ſtimmung) 8 Damit ſchloß die Sitzung. e *— 13 1 der Major A e 2* 77 2 1 . Pie ſozialdemokratiſchen Motive. Mannheim, 24. Okt. Die„Pfälziſche Post das ſozialdemokratiſche Organ der Pfalz, tritt ür die Loslöſung der Pfalz von Bayern ein. Sie begründet ihre Forderung mit dem Verhalten Bayerns gegenüber dem Reich, das einen offenen Verfaſ⸗ ungsbruch darſtelle. Sie verlangt vom ich eine ſeſte 5 5. gegenüber Bayern und fährt fort:„Nach unſerer Meinung kann es in dieſer Frage ein Entweder— „ nur 5 tie hat für ihr Verhältnis zu Bayern und dem Reich den Sätz geprägt: Mit Bayern für Reich: Ji!— Mit Bayernge⸗ gen das Reich: Riemals! Nun iſt die Stunde gekommen, wo wir aus dem Vorgehen der bayriſchen Machthaber und unſeren offe⸗ nen und deutlich ausgeſprochenen Warnungen und Drohungen die Konſequenzen ziehen müſſen. Die Pfalz lann nicht bei einem Bayern bleiben, das in offenem Kampf gegen das Reich ſteht. Wir ſind überzeugt, daß die überwiegende Mehrheit der pfälziſchen Be⸗ völkerung darin mit uns einig geht. Die Ver⸗ einigte Sozialdemokratiſche Partei der Pfalz hat deshalb die Initiative ergriffen zur Los⸗ löſung der Pfalz von Bayern und zur Bil⸗ dung eines ſelbſtändigen Staates im Ver⸗ bande des Reiches. Unſere Partei war und iſt noch bemüht, die anderen politiſchen Par⸗ teien der Pfalz zu bewegen, ſich an der Bil⸗ dung der neuen proviſoriſchen Regierung zu beteiligen.“ W de Metz vertagt auf Freitag. Aus der Pfalz, 24. Okt. Da General de Metz trotz ſtärkſten Druckes heute keine Zu⸗ ſtimmung zu ſeinem autonomen Pfalzſtaat finden konnte, vertagte er die Entſcheidung auf Freitag. Der General hatte die Spitzen der Berufsverbände, Korpora⸗ tionen und Städte für heute nachmit⸗ tag zu ſich befohlen und zwar ausdrücklich in „Gehrock und Zylinder.“ Er ſelbſt und ſein ganzer Stab trug Galauniform. So feierlich ſollte der neue Staat eingeweiht wer⸗ den. Die Zuſtimmung der Verſammelten war nicht zu erreichen, und ſchließlich wurde ihr nochmaliger Beſuch auf Freitag nachmittag 4 Uhr befohlen. Wird der Franzoſe dann mehr Glück haben? Das hängt in erſter Linie von der Sozialdemokratie ab. Man iſt hier etwas beſorgt, ob Herr Hoffmann nicht auch dem autonomen Staat des Generals ſchließ⸗ lich ſich anpaſſen werde, aber umſomehr hält man für zweifelhaft, ob er ſeine Partei dann och hinter ſich habe. W boch hinter ſih.. greek keine Reichsraksſitzung. Statt deſſen Beſprechung der Miniſterpräſi⸗ denten beim Kanzler. Berlin, 24. Oktober. Die für heute anbe⸗ raumte Sitzung des Reichs rats, der zu der Frage des bayeriſchen Verfaſ⸗ ſungsbruches Stellung nehmen ſollte, iſt abgeſagt worden. Die zu dieſer Sit⸗ zung nach Berlin gekommenen Miniſterpräſi⸗ denten der Landesregierungen verſammelten ſich beim Reichskanzler zu einer Be⸗ ſprechung. 7. K ſprechung. ier„ e e Nach Darlegung des bayeriſchen Stand—⸗ punktes durch den bayriſchen Geſandten und nach der Erwiderung des Reichskanzlers ver⸗ einbarten in einer längeten Beſprechung die Miniſterpräſidenten und Geſandten der Län⸗ der die einſtimmig angenommene Erklärung, die der württembergiſche Staats⸗ präſident Dr. v. Hieber zur Verleſung brachte: „In dem Konflikt zwiſchen Bayern und dem Reich ſtellen ſich die Vertreter der Län⸗ der einmütig auf den Standpunkt der Reichs⸗ regierung. Sie halten eine ſchnalle Regelung der Perſonalfragen für notwendig. Um ähn⸗ lichen Konflikten für die Zukunft vorzubeu⸗ gen, verlangen die Länder einmütig die bal⸗ dige Umwandlung des militäriſchen. Aus⸗ nahmezuſtandes in einen zivilen. Im Ein- verſtändnis mit dem Reichskanzler halten. die Vertreter der Länder es für erwünſcht, daß Verhandlungen über die fernere Geſtaltung des Verhältniſſes nun! Reich und Ländern im Pfalz autonom machen! Ablehnung durch den Kreistag. „Sinne einer größeren Selbſtändigkeit der Länder zu geeigneter Zeit eingeleitet werden.“ Im Anſchluß hieran gab der Staatspräſi⸗ dent Dr. v. Hieber dem Wunſche Ausdruck, daß ſich das Reich und Bayern ins Beneh⸗ men ſetzen möchten, um ſchnellſtens wieder normale Verhältniſſe herbeizuführen. Der Reichskanzler erklärte die Bereitwil⸗ ligkeit der Reichsregierung, den Weg der Ver⸗ ſtändigung zu gehen und mit Bayern die Eini⸗ gung herbeizuführen. Die Reichsregierung ſei ferner bereit, möglichſt bald in Verhand⸗ lungen mit den Ländern einzutreten, um die Frage der größeren Selbſtändigkeit der Länder zu erörtern, wobei ſelbſtverſtändlich der verfaſſungsmäßige Weg zu gehen ſei. End⸗ lich ſei die Reichsregierung gewillt, ſobald es die Verhältniſſe irgend geſtatten, den Reichs⸗ ausnahmezuſtand völlig aufzuheben, oder den militäriſchen Ausnahmezuſtand in einen zivilen umzuwandeln. Aut mier zelne Gemäß Artikel 234 des Verſailler Vertrags; Paris, 24. Okt. Regierungsrat Meyer hat heute vormittag als Vertreter der deut⸗ ſchen Kriegslaſtenkommiſſion in Paris der Reparationskommiſſion eine Note der deut⸗ ſchen Regierung überreicht, in der dieſe be⸗ antragt, gemäß Artikel 234 des Vertrags von Verſailles in eine Prüfung der Hilfsmittel und der Leiſtungs⸗ fähigkeit Deutſchlands einzutreten und den Vertretern der deutſchen Regierung Gelegen⸗ heit zu geben, den gegenwärtigen Stand der Hilfsmittel und der Leiſtungsfähigkeit Deutſch⸗ lands im einzelnen darzulegen, ſowie ihre Maßnahmen zur Sanierung des Budgets und zur Stabiliſierung der Währung mitzuteilen. a 5b i 3 1 98 An Skadi und Land? Stuttgart, 24. Okt. Der Inhaber der voll⸗ ziehenden Gewalt im Wehrkreis 5, zu dem be⸗ kanntlich auch Baden zählt, Generalleut⸗ nant Reinhardt, hat einen Aufruf erlaſſen, in dem mit größtem Nachdruck der da und dort auftretenden Verhetzung einzelner Volks⸗ kreiſe gegeneinander entgegengetreten wird. Die Landwirtſchaft dürfe ſich der Gefahr, die auch ihr aus der Nahrungsmittelnot der ſtãd⸗ tiſchen Bevölkerung erwachſe— ſo heißt es in dem Aufruf weiter— nicht verſchließen. Die diesjährige Ernte müſſe ſchneller als bisher in die Hände der hungernden Stadt⸗ bevölkerung kommen und der Geldnot müſſe Rechnung getragen werden, ohne dem Land⸗ wirt das berechtigte Entgelt für ſeine Er⸗ zeugniſſe zu verſagen. Alle Erzeugerkreiſe werden aufs dringendſte aufgefordert, dem Ge⸗ bot der Stunde gerecht zu werden. Verboten wird jede Propaganda in Wort und Schrift, die die Zurückhaltung von Le⸗ bensmitteln zum Ziele hat und die Regie⸗ rungsſtellen werden bevollmächtigt, auf Grund des Ausnahmezuſtandes Schutzhaft über ſolchs Aufkäufer und Zwiſchenhändler zu verhän⸗ gen, die in begründetem Verdacht ſtehen, Preistreiberei und unlauteren Handel mit Lebensmittel getrieben zu haben. Die Ver⸗ haſteten ſind alsbald der öffentlichen Gerichts- barkeit zuzuführen und in gleicher Weiſe iſt gegen Felddiebe und Lebensmittelplünderer vorzugehen. Die Landwirte werden aufge⸗ fordert, ſoſern ſie über dez Morgen Kartof⸗ — angebaut haben, daft zu ſorgen, daß bis itte November wenigſtens 90. Prozent ihrer Ernte dem Verbrauch zugeführt ſind. Bei dex Preisbildung für die wichtigſten Nahrungs⸗ mittel ſollen die Stadtgemeinden nachdrück⸗ lich mitwirken, dos die Sprünge, mit denen die Preiſe der(. entwertunge folgen, kei N unerträglich plötzlchen werden. 1 dich auch heute ve iſt zweifellos eine Tat: der Aufruf zur Ver⸗ anſtaltung einer Gebetsnovene(neuntägige An⸗ dacht), den die Leitung der Internationalen Ver⸗ einigung der katholiſchen Frauenbünde veröffent- licht. Dieſe Tat geht von Holland aus, da die gegenwärtige Präſidentin, Frau Steenberghe⸗ Engeringh, in Utrecht wohnt. Der internationa- let Vereinigung ſind faſt alle katholiſchen Frauen⸗ borganiſationn der Welt angeſchloſſen, auch zahl⸗ reiche deutſche. Zur Novene aufgerufen aber werden nicht nur bie angeſchloſſenen Organiſo onen. ſondern die katholiſchen Frauen aller Länder in ihrer Geſamt⸗ heit. Die Novene ſoll am 24. Oktober be⸗ ginnen und am Feſte Allerheiligen möglichſt mit einer hl. Kommunion enden, und ſie ſoll der Erflehung des Weltfriedens dienen. Es iſt ein ergreifender Gedanke, zu wiſſen, daß alle katholiſchen Frauen, ſei es in den neutralen, ſei es in den früher feindlichen Staaten, nun neun Tage lang niederknien werden, um gemein⸗ ſam von der göttlichen Barmherzigkeit den Welt⸗ frieden zu erflehen. Wenn die Gebete aus tiefſter Andacht heraus verrichtet werden, dann müſſen ſie, insbeſondere d. Friedensgebet Benedikts XV. auch zur Läuterung der Seele dienen: daß Haß⸗ gedanken wie Schlacken von ihr abfallen und die Ueberzeugung von dem heiligen und furchtbar ern ſten Gottesgebot der gegenſeitigen Liebe und des Verſöhnungswillens in ihr emporwachſen. Wenn dieſe Novene zur Folge hat, daß ein Strom neuer Verſöhnungsgedanken aus Hunderttauſenden von betenden Frauenherzen ſich in die Volksſeele und Völkerſeelen ergießt, dann wird ſie in die Leidens⸗ geſchichte Europas eine ſegensreiche Spur einzeich⸗ men. Mag dieſe Spur auch vielleicht zunächſt nicht ſichtbar werden— denn auch das Samenkorn muß ja im Dunkel der Erde den Keim treiben, aus dem ſſpäter die Ernte emporwächſt. N Wir katholiſche Frauen Deutſchlands, die wir augenblicklich gewiſſermaßen im Zentrum der Weltnot ſtehen, haben beſonderen Grund, dem 1 Aufruf der internationalen Vereinigung der katholiſchen Frauenbünde zu folgen. Und wir ſoll— n das wundervolle Friedensgebet Papſt Bene⸗ dikts XV., das wir ſo lange mit Inbrunſt gebetet haden in unſerer Erinnerung und in unſeren täg⸗ Lichen. Gebeten von neuem auffriſchen. Es paßt n ehernen, gewaltigen Worten, die keinen anklagen, aber alle in erſchütternder Bitte zur gleichen Friedenstat rufen, für uns heute wie früher in der Zeit des Krieges. Deshalb ſei es für unſer ganzes klatholiſches Volk nochmals hier wiedergegeben(mit entſprechenden Aenderungen): In der Augſt und Not des Haders, der die Völker und Nationen in ihrem Beſtande bedroht, fliehen wir, o Jeſus, zu deinem ſo liebevollen Herzen, als zu unſerem ſicherſten Zufluchtsorte. Zu dir, o Gott der Barmherzigkeit, flehen wir mit Inbrunſt: wende ab dieſe ſchreckliche Geißel! Zu dir, o Friedenskönig, rufen wir in inſtändigem Gebete: gib uns bald den erſehnten Frieden! Von deinem göttlichen Herzen aus ließeſt du auf der ganzen Welt die heilige Liebe erſtrahlen, damit jegliche Zwietracht ſchwinde und unter den Men— chen nur die Liebe herrſche. Dein Herz ſchlug, da du auf Erden weilteſt, voll zarten Mitleids für dalle menſchliche Not. Ach, möge dein Herz ſich unſer erbarmen auch in dieſer Stunde, die ſchwer auf uns laſtet mit ihrem verhängnisvollen Haſſe. Erbarme dich des unglücklichen Europas, über das ſo ſchweres Verhängnis hereingebrochen iſt! Gib du den Herrſchern und den Völkern Ge— danken des Friedens ein; laß aufhören den Streit, der die Nationen entzweit; mach, daß die Men- ſchen in Liebe ſich wieder zuſammenfinden; ge⸗ denke, daß du ſie um den Preis deines Blutes zu Brüdern gemacht! Einſt haſt du auf den Hilfe⸗ empörten Meere zuhe geb heute verſöhnen, erhöre gnädig vertrauensvolles Gebet und gib der ſtürmiſc wegten Welt wieder Ruhe und Frieden. Und du, allerſeligſte Jungfrau, wie früher in den Zeiten größter Not, ſo hilf uns auch jetzt! n Beſchütze und rette uns. Amen. M ieee 7* Aus Rah und Jern. ) Karlsruhe.(Todesfall) Das Ober; haupt der iſraelitiſchen Religionsgemeinſchaft Rabbiner Dr. Schiffer, der von einem Stra⸗ ßenbahnwagen angefahren und ſchwer ver⸗ letzt wurde, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. „“ Mannheim.(Lebensmittel nach der Pfalz.) Nach einer Mitteilung der hieſigen Eiſenbahnbetriebsinſpektion haben die Verhandlungen mit der franzöſiſchen Eiſenbahnregie ergeben, daß Sendungen mit Lebensmitteln nach der Pfalz mit der Eiſen⸗ bahn über Mannheim⸗Rheinbrücke befördert werden können. Die Beförderungsgebührem bon der Mitte Rheinbrücke bis in die Pfalz ſind in Frankenwährung zu bezahlen. ö Mannheim.(Das Milliarden Ei.) Die Marktpreiſe werden immer phan⸗ taſtiſcher. Auf dem Wochenmarkt wurde ge⸗ ſtern für ein Ei 1 Milliarde gefordert. Mannheim.(Um wieder in„ge⸗ ordnete Verhältniſſe“ zu kom⸗ men), trug am 6. Auguſt der 59jährige Zi⸗ garrenmacher— im Hauptberuf Landſtrei⸗ cher— Jakob Kreimes auß Hockenheim im Reilinger Wald gegen Sandhauſen einen Haufen dürres Reiſig zuſammen, ſteckte ihn in Brand und ſtellte ſich dann ſelbſt der Po⸗ lizei. Er erklärte bei ſeiner Feſtnahme, daß er wünſche, wieder in„geordnete Verhält⸗ niſſe“ zu kommen. Der Brand verbreitete ſich nur über 300 Quadratmeter und richtete ge⸗ ringfügigen Schaden an. Der Angeklagte wurde zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis abzüglich der Unterſuchungshaft verurteilt. i : Schwetzingen.(Ein Fuß abge⸗ fahren.) An der Halteſtelle Fabrikſtation⸗ Mannheim wollte der 20jährige Bahnarbei⸗ ter Alfons Haag noch vor Einfahren des Zu⸗ ges die Gleiſe überſchreiten. Er kam dabei aber zu Fall und es wurde ihm der linke Fuß abge⸗ fahren. 509 „ Neulußheim b. Schwetzingen.(Ein. böſer Spaß.) Einige Jungens von hier beſchloſſen geſtern, auf die Telegraphendrähte eine weiße Rübe zu legen. Der jährige Karl Brömer kletterte an einem Maſt der Hoch⸗ ſpannungsleitung empor, kam mit den Dräh⸗ ten in Berührung und ſtürzte auf die Erde, wobei er das Rückgrat brach. Griesheim.(Ertrunken in der; Jauchegrube.) Das Zjährige Kind des Landwirts Foſoph Basſor Fiel zu anom uno. Bechteft Alkgeftblick ff eine Fecher ind fand den Tod. ö bg * Mainz.(Tod beim B o x ka m pſ0 Die Boxkämpfe in Mainz nahmen einen un⸗ erfreulichen Ausgang. Der Hauptkampf Schmitz(Köln) gegen Schmidt(Mainz) hatte den Tod des erſteren zur Folge. In der 1. Runde mußte Schmitz zu Boden und vurde ausgezählt. Nachdem er ſich nicht mehr hob, wurde er auf Rat des anweſenden Sportarztes ins Krankenhaus gebracht, wo r, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben, verſchied. Aus Bayern.(Wegen einer Zi⸗ jar re.) In einem Perſonenzug zwiſchen Ampfing und Weidenbach(Bayern) gerieten wei Reiſende wegen einer Zigarre in Streit. der eine hatte von dem anderen eine Zigarre zekauft, die ihm aber zu ſchlecht war: er gab 0 1 Wuchergericht bringt. denden Abban der wie der„Oſt⸗Expreß“ meldet, die Namenge⸗ überlaſſen. lichkeit, weil er alle Preistreiber vor das Aus Angſt vor zu hohen Preiſen trat beim letzten Schweine⸗ markt ein Landwirt nach dem anderen an den Staatsanwalt heran und bat:„Herr Staatsanwalt, ſchätzen Sie doch mal das Schwein hier ab!“—„Zum Donnerwetter“, rief endlich der erſt lächelnde Staatsanwalt, ich bin doch kein Schweineſchätzer!““ Mannheim.(Die ſterbende Cle triſche.) Da die der Straßen ⸗ bahn auf über 300 5 monatſich ge⸗ ſtiegen ſind, ſo hat die Dtrektlon der Straßen bahn den Auftrag erhalten, einen einſchmei⸗ truchembahm alsbald vor- zunehmen. e 0:0 Weinheim.(Autounfall.) Am 24. Oktober nachm. 6 Uhr fuhr ein Kraftwa⸗ genführer mit einem Laſtauto des ſtädt Wirtſchaftsamtes Heidelberg in Rimbach i. O. über den Bahnübergang, wo⸗ bei ein heranfahrender Zug den Anhängewa⸗ gen erfaßte und beide Wagen umwarf. Wäh rend drei auf dem Vorderwagen befindliche Perſonen mit leichteren Kopf⸗ und Handver⸗ letzungen davonkamen, wurden 3 auf dem Hinterwagen ſitzende Perſonen ſchwer ver⸗ letzt. Sie fanden Aufnahme im Krankenhaus in Weinheim. Der Unfall dürfte wohl dar⸗ auf zurückzuführen ſein, daß am Bahnüber⸗ gang die Schranken fehlten und das Heran⸗ nahen de sZuges vom Kraftwagenführer in dem Augenblick wahrgenommen wurde, als er ſich mit ſeinem Kraftwagen auf dem Bahn⸗ körper befand.—(Der ſchwer verletzte Händ⸗ er Bammert von Lautenbach iſt inzwiſchen Der Zweck des e der Reichswehr in ö Sachſen. Berlin, 24. Okt. Das Reichswehrminiſte⸗ rium teilt mit Bezug auf die Erklärung des Miniſterpräſidenten Zeigner im Landtag vom 22. Oktober mit: Der Truppeneinſatz in Sachſen iſt nur zur Wiederherſtellung der Ruhe und Ordnung in Sachſen erfolgt. Der Auftrag des General⸗ leutnants Müller lautet: Das Wehrkreiskom⸗ mando 4 hat mit den ihm zur Verfügung ge⸗ ſtellten Machtmitteln verfaſſungsmäßig und geordnete Verhältniſſe im Freiſtaat Sachſen wieder herzuſtellen und aufrecht zu erhalten. Alle anderen Gerüchte über den Zweck der dem Wehrkreis 4 zugeführten Truppen ſind un⸗ gerechtfertigte Kombinationen. 3 Ruſſiſches. Vie die Sowjetleute„taufen“. Im Gegenſatz zu den Gebräuchen der orthodoxen Kirche, welche nur die Namen der Kalenderheiligen zuließ, iſt jetzt in Rußland 2 bung für Kinder der freien Wahl der Eltern Da ſich der neue Brauch nur langſam einbürgert, werden die Fälle, in de⸗ nen von dieſem Recht Gebrauch gemacht wird, von der Sowjetpreſſe als ein Sieg des Fort⸗ ſchritts gefeiert. So hat zum Beiſpiel ein Arbeiter ſeine Tochter zu Ehren der Revolu⸗ tion im Oktober 1917„Oktobrine“ genannt. Die Arbeiterzeitung des Uralgebiets berichtet von einer Taufe in Jekaterinburg, wo ein Arbeiter an ſeinem Sohn dieſe Zeremonie ſo vollziehen ließ,„wie es Genoſſe Trotzki vor⸗ Liſſabon geſchlagen hat.“ Den Geiſtlichen erſetzte der Norſitzende des Botriehsrates das Kind wurde „Ich weiß es nicht.“ Wie wit vergeben unſern Schuldigen. Kommt ſie denn morgens“ 1000 Roman a von E. Krickeberg. „Aber du mußt es doch wiſſen! Sie hätte Ungeſchicks unmöglich gemacht hatte. Bei dem Abſchiedsdiner, das er gab, ſaß Bismarck neben der Gattin des Geſandten. Im Laufe des Ge⸗ ſpräches machte dieſer die Bemerkung, daß die deutſche Sprache nicht nur Schwierigkeiten im allgemeinen beſäße, ſondern auch ſolche, die un⸗ nötig wären und vermieden werden könnten. So gäbe es vielfach für denſelben Begriff meh⸗ rere Ausdrücke, was doch überflüſſig wäre. „Wollen Sie mir Beiſpiele nennen?“ fragte Bismarck.—„Iſt nicht eſſen und ſpeiſen dasſelbe?“ entgegnete die Gattin des Geſand⸗ ten.—„Keineswegs,“ ſagte Bismarck,„in der Bibel heißt es z. B.:„Jeſu hat 5000 Mann ge⸗ ſpeiſt, aber nicht gegeſſen.“„Dann nenne ich die beiden Worte ſicher und gewiß. Be⸗ deuten ſie nicht genau dasſelbe?“—„Auch das ſtimmt nicht!“ war Bismarcks Antwort;„wenn Sie, gnädige Frau, in einer belebten Straße ins Gedränge kommen, dann bitten Sie wohl einen Schutzmann, Sie an einen ſicheren Ort zu geleiten; Sie ſagen aber nicht: Bringen Sie mich an einen gewiſſen Ort!“—„Aber in einem dritten Beiſpiel, Exzellenz, werden Sie mir cecht geben müſſen: ſenden und ſchicke n.“ —„Durchaus nicht,“ erwiderte Bismarck mit feinem Lächeln,„ſehen Sie, Ihr Herr Gemahl iſt ein Geſandter, aber kein geſchickter.“ 1 N 5 Handel und Verkehr. Berliner Deviſenkurſe(Brief) vom 25. Okt. Amſt.⸗Rotterdam(24 661 500 000) 24 661 250 000 Buenos⸗Aires(19 649 000 000)(20 050 000 000 Brüſſel⸗Antwerpen(3 127 800 000) 3 147 350 000 TChriſtiania(9 724 250 000) 9 724 025 000 ſtopenhagen.(10 927 250000) 11027 500 000 Stockholm 14(16 641 500 000) 16 641 500 000 1 0 elſingfors(1704 250 000) 1684 200 000 Italien(2807 000 000) 2 807 000 000 London(285 125 000 000) 285 712 500 000 Newyork(63 157 500 000) 65 132 500 000 Paris 68 669 150 000) 8 689 200 000 Schweiz(11 328 250 000) 11 320 025 000 Spanien(8 421000 000) 8 421 000 000 Japan(31077 500 000) 31077 500 000 Rio de Janeiro(5 914 750 000) 6 015 000 000 Wien(892 250) 892 225 Prag(1884 500 000) 1884 700 000 Jugoſlawien(7664912 500) 766 912 500 Budapeſt(3509750) 3 508 750 Sofia(603)510 000) 605 510 000 2 506 250 000) 2 506250 000 Feſtſetzung der Viehpreiſe. 5 Das Miniſterium des Innern erläßt ſoeben eine Bekanntmachung folgenden Inhalts: Von Vieh⸗ zändlern und Metzgern wird darüber geklagt, daß dei dem Verkauf von Vieh ab Stall don Preiſen ausgegangen wird, die ſich aus den Berichten über die jeweils vorausgegangenen Vieh⸗ närkte ergeben. Dabei wird nicht berücksichtigt, daß dieſe Preiſe ſehr erhebliche Unkoſten für Fracht, Markt, Verſicherung, Umſatzſteuer, Händ⸗ ergewinn uſw. enthalten, die auf etwa 16—20 Proz. der Marktpreiſe umzuſchlagen ſind. Eine Preisſtellung nach den Marktpreiſen bei Verkäu⸗ en ab Stall iſt unberechtigt. Sie ſtellt ſich aals trafbare Preistreiberei dar, vor der gewarnt wird. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt waren am Donnerstag nur Ferkel und Läufer in der Zahl von 270 Stück zu⸗ ieführt. für die 30—300 Milliarden M. pro Stück bezahlt worden ſind. Marktverlauf: mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig, ausverkauft. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 Kilo alles in Milliarden Mark. Zahlung: netto Kaſſe, ohne Sack, Waggon frei Mannheim. Preisnotierungen vom 25. Oktober 1923. 4 Weizen inländiſcher 300—350, Gerſte neue 250 bis 270, Hafer neuer 210240, Weizenmehl Baſis Spezial 0 450—500, Preßſtroh 30—35, gebundenes Stroh 30. N „Och, Mutti, alle ſind immer verreist. es nicht für das Kind, ſondern nur aus Ei⸗ genließe.“ „Harto!“ ſtieß ſie mit fliegendem Atem hervor,„ſehen Sie denn das nicht ein, daß es kein ſichereres Mittel gübe, des Kindes Aus⸗ laßt, gar nicht erſt verſucht, Anita zu ſpre⸗ chen. Das dankte ihm Anita von Herzen. Des Morgens fragte ſie ſich voll Bangen:„Wird heute der Schlag auf mich herniederſauſen?“, und des Abends ging ſie mit Grauen vor dem 25. Ott. Reichskanzler mit den ſetzten Gebiete und des Innern, ßiſche Miniſterpräſident und Vertreter gen abſolut unbegründet ſeien. Er legte im einzelnen dar, in welcher Weiſe die Reichsregierung unter Berückſichtigung der ſchwierigen Finanzlage des Reiches die finan⸗ zielle Leiſtung für das beſetzte Gebiet erhal⸗ len habe. Dieſe ſolle auch weiterhin in den Grenzen der Leiſtungsmöglichkeit des Reiches fortgeſetzt werden. Zu den gegenwärtigen ſeparatiſtiſchen Putſchverſuchen bemerkte der Reichskanzler, daß nach wie vor die Zurückweiſung ſolcher vater⸗ landsloſer Beſtrebungen erwartet werden müſſe und daß für die Reichsregierung und die Länderregierungen jeder Ge⸗ danke einer Losreißung der beſetzten Ge⸗ biete vom Reich und den Ländern ſelbſtver⸗ ſtändlich unerörterbar ſei. In der Ausſprache wurde auf die mit der ungeheuren Erwerbsloſigkeit und der Lebensmittelnot für die be⸗ ſetzten Gebiete verbundene Gefahr hinge⸗ wieſen. Die Schaffung eines wertbeſtändigen Zahlungsmittels für die be⸗ ſetzten Gebiete wurde als beſonders dringlich bezeichnet. Die Vertreter der Reichsregie⸗ rung ſagten möglichſt ſchnelle Hilfe zu. Ein wertbeſtändiges Zahlungsmittel werde von den rheiniſchen Städten mit Genehmi⸗ gung der Reichsregierung geſchaffen werden. Nach einer Meldung des„Berliner Lokal— anzeigers“ aus Hamburg beträgt, ſoweit bis⸗ her feſtgeſtellt werden konnte, die Zahl der bei den Unruhen Getöteten 24, darunter 11 30%, und die der Verwundeten über 900. g Die Erdroſſelung der Ruhrbevöllerung durch Frankreich. Köln, 25. Okt. Wie der„Kölniſchen Zei⸗ tung“ aus dem Ruhrgebiet gemeldet wird, ſteht es nunmehr feſt, daß vom kommenden Montag an alle Zechen im beſetzten Indu⸗ ſtriegebiet ihre Tore ſchließen. Lediglich für die Notſtandsarbeiten werden kleine Teile der Belegſchaften weiter beſchäftigt. Die übrige geſamte Belegſchaft iſt bei der Erwerbsloſen⸗ fürſorge bereits angemeldet. Die Urſache zu dieſem furchtbaren Schritt liegt in dem völlig ergebnisloſen Verlauf der Verhandlungen der Induſtrievertreter mit den franzöſiſchen Be⸗ hörden in Düſſeldorf. In einer Bekannt⸗ machung der Werke wird mitgeteilt, daß bei dem Mangel an Zahlungsmitteln und bei der Unmöglichkeit, die geförderten Kohlen⸗ mengen zum Abtransport zu bringen, es un⸗ möglich ſei, die Belegſchaften noch weiter zu beſchäftigen. 14 2 Der Pulſch am Ahein. Die Unterſtützung der Sonderbündler durch die belgiſch⸗franzöſiſche Beſatzung. Bonn, 25. Okt. Heute mittag 12 Uhr marſchierte die franzöſiſche Beſatzung auf Be⸗ fehl Tierards zum Rathaus und beſetzte es. Die grün⸗weiß⸗rote Flagge iſt wieder gehißt und die Republik wieder hergeſtellt worden. Bonn, 25. Okt. In Bonn wurde nach heftigen Kämpfen heute vormittag das Rat⸗ haus zurückerobert. Die ſeparatiſtiſche Flagge wurde heruntergeholt. Das Rathaus iſt jetzt von franzöſiſchen Truppen abgeſperrt. 1 Win r e e t. Im Kreishaus zu Hagen 5 1 0 eg 1 0 1 über Fee im beſetzten Gebiet ſtatt, an der der braz Miniſter für die be. wegen der Vorgänge in Düſſeldorf, Bonn und der preu⸗ ßiſche 2 l der politiſchen Parteien und Wirtſchaftskreiſe teil⸗ nahmen. Der Reichskanzler erklärte mit al⸗ lem Nachdruck, daß die Reichsregierung nicht im entfernteſten daran denke, das beſetzte Ge⸗ biet ſeinem Schickſal zu überlaſſen und datz etwa in dieſer Hinſicht beſtehende Befürchtun⸗ uin der dagegen u un. rlin, 25. Okt. Die R hat ihren Geſchäftsträger in da e anderen Städten bei der franzöſiſchen Regie; rung wiederholt vorſtellig wurde, beauftragt, gegen das Vorgehen des Gene⸗ rals de Metz in der Malz Proteſt zu erheben. f München, 25. Okt. Wie man erfährt, nimmt die bayeriſche Staatsregierung gegenüber den Beſtrebungen des Reichstagsabg. Hoffmann⸗ Kaiſerslautern und Genoſſen folgenden Stand⸗ punkt ein: a 0 1. Den Beamten wird verboten, ſich einer verfaſſungswidrigen Regierung in der Pfalz zur Verfügung zu ſtellen. 2.— Die bahyeriſche Regierung wird alle Rechte der Beamten wahren. 3. Nahrungs und Geldmittel ſowie alle bis⸗ her bewilligten Unterſtützungen unterbleiben gegenüber einer Pfalzrepublik. Dieſe Entſchei⸗ dung tritt mit dem Augenblick in Kraft, in dem eine verfaſſungswirdige Regierung in der Pfalz proklamiert wird. f Eine Mitteilung der amtlichen bayeriſchen Preſſeſtelle. München, 25. Okt. Zu den Vorgängen in der Pfalz wird von der bayeriſchen amtlichen Preſſeſtelle mitgeteilt: Heute tagten in Bruchſal führende Perſönlichkeiten der Pfalz. Dieſe faßten ein⸗ ſtimmig folgenden Beſchluß: „Die Verſammlung, an der Vertreter aller politiſchen Parteien teilnahmen, erblickt in dem Vorgehen von Hoffmann, Kleefoot und Genoſſen einen offenſichtlichen Verrat an der deutſchen Sache. So, wie die Dinge jetzt liegen, iſt Hoffmann ein Werkzeug in der Hand des franzöſiſchen Generals de Metz. Die Verſammlung warnt alle Kreiſe der Pfalz, dem Reichstagsabgeordneten Hoff⸗ mann irgendwelche Gefolgſchaft zu leiſten. Die kommuniſtiſche Partei im Stadtrat von Ludwigshafen hat den Antrag geſtellt, Klee⸗ foot ſeines Amtes als zweiter Bürgermeiſter zu entheben.“ 5 Ne Parleſen. Einmütige Ablehnung der Pfalz⸗Autonomie durch die bürgerlichen Parteien. tu. Neuſtadt a. d. H., 25. Okt. Die Vertreter der bürgerlichen Parteien der Pfalz waren heute Nachmittag gegen 6 Uhr hier verſammelt, um zur Frage eines autonomen Staates der Pfalz Stellung zu nehmen. Wie die„Pfälziſche Rundſchau“ erfährt, kam einſtimmig folgender Beſchluß zuſtande: „Wir ſtehen auf dem Loden der Reichsver⸗ faſſung u. lehnen jeden Verfaſſungsbruch ab.“ Der Beſchluß wurde von der Verſammlung mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. e Die baperiſche e zur Pfalz⸗ München, 25. Okt. Die bayriſche Sozial⸗ demokratie nimmt gegen das Unternehmen des Reichstagsabgeordneten Hoffmann, die Pfalz von Bayern zu trennen, entſchieden Stellung. Die ſozialdemokratiſche Landtags⸗ fraktion hat ſofort nach Empfang der Nach⸗ richt zwei ihrer Mitglieder beauftragt, ſich zur Bayerische Maßnahmen.„Information nach der Pfalz zu begeben. Die Münchener Poſt erklärt: Haben die Genoſſen tatſächlich Landes⸗ verrat begangen, ſo weiß die Sozialdemo⸗ kratiſche Partei, was ſie zu tun hat. Die Tak⸗ tik der Pfälzer Genoſſen war fal ſch, weil ſie die franzöſiſche Politik verkannte. f Eine Aufforderung des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes. a Berlin, 25. Okt. Der Abg. Hermann Müller hat im Namen des ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteivorſtandes an die pfälziſche Or⸗ ganiſation der Sozialdemokratie folgendes Telegramm gerichtet: N „Erſuchen dringend in Pfalzfrage Ein⸗ verſtändnis mit Koalitionspar⸗ teien herzuſtellen. Jegliche Maßnahme, die auch nur indirekt franzöſiſche Rheinbund⸗ pläne unterſtützt, iſt unbedingt zu unterlaſ⸗ ſen.“ 50 die Rebeſon in Bayern. ö München wartet ab. 7 5 ö München, 25. Okt. In dem Konflikt zwiſchen Bayern und dem Reich nimmt man nach der geſtrigen Ausſprache in Mün⸗ chen eine abwarteude Stellung ein. Man rech⸗ net damit, daß die Reichsregierung mit kon⸗ kreten Vorſchlägen an die bayeriſche Regie⸗ rung herantreten werde. 1 Kahr über die Reichskriſe. „München, 25. Okt. Kahr äußerte ſich zu einem hervorragenden bayeriſchen Politiker über den möglichen Ausgang der Kriſe wie folgt: Mit einer Reichsregierung, die einen Zeigner weiter amtieren läßt, die die Partei- freunde des Pfälzer Hochverräters Hoffmann als Mitarbeiter duldet, iſt auf eine gedeihliche Löſung nicht zu rechnen; denn ihr fehlt die Kraft und die Ueberzeugungstreue Deutſch⸗ land durch die jetzige Kataſtrophe hindurch⸗⸗ zuſteuern. Mit einer entſchloſſenen, vater⸗ landsliebenden Reichsregierung wird ſich die Geneſung von ſelbſt ergeben. Befreien wir; das Eigenleben der deutſchen Länder von den erſtickenden Feſſeln, in die ſie der marxiſtiſche Unitarismus geſchlagen hat.(Der„Staats⸗ mann“ von Kahr beweiſt mit dieſem Erguß wieder einmal ſchlagend, wie viel(beſſer wie wenigl) ihm an der Beilegung der Diffe⸗ renzen gelegen iſt!) ö Frankreich ſchützt die Separatiſten. Berlin, 25. Okt. Der franzöſiſche Ober⸗ kommiſſar in Koblenz hat von Paris Mittei⸗ lung erhalten, daß überall da, wo die ſe pa⸗ ratiſtiſche Bewegung von Erfolg begleitet war, die Herrſchaft der Separa⸗ tiſten als geſetzmäßig anerkannt wer⸗ den ſoll.„ e e 2. 13 Ni Feen Aachen, 25. Okt. Auf die Nachrichten, daß das Regierungsgebäude verhältnismäßig ſchwach von Sonderbündlern beſetzt ſei, be⸗ ſchloß die Polizei, von dem Regierungsge⸗ bäude Beſitz zu ergreifen. Es gelang ihr auch, morgens gegen 6 Uhr, ohne daß ein Schuß fiel, in das Gebäude einzudringen. Ein Teil der Sonderbündler ſtellte ſich der eingedrungenen Polizei mit hoch erhobenen Händen, als plötzlich belgiſche Solda⸗ ten und Gendarmen hinter den Poli⸗ ziſten herankamen und dieſe zum Verlaſſen Auch weichend, verließen die Poliziſten wieder das Gebäude. Das Regierungsgebäude iſt jetzt wieder von den Sonderbünd⸗ lern beſetzt. Belgiſche Gendarmen ſchla⸗ gen mit Gummiknüppeln auf friedliche Paſ⸗ ſanten ein. Die Polizei iſt im Gebäude des Polizeipräſidiums verſammelt und erwartet einen Angriff. Die Beſatzung tritt unver⸗ hüllt für die Sonderbündler ein. In München⸗Gladbach ſtürmten die Arbeiter das Rathaus zuſammen mit der Polizei. Die Sonderbündler flüchteten. Die Arbeiter trugen den alten Bürgermeiſter auf den Schultern nach dem Rathaus. Befreiung Andernachs von den Separatiſten. Andernach, 24. Okt. Die Stadt iſt von den Sonderbündlern wieder frei. Als die Son⸗ derbündler ſich an den franzöſiſchen Komman⸗ danten um Hilfe wandten, lehnte er dieſe mit der wörtlichen Erklärung ab:„Der Krieg iſt für die Sonderbündler ver⸗ Der find für die kommende Woche folgende: 0 Neue BadiſcheLandes⸗Ztg. Mk. 12 000 000 000. Maunh. Generalanzeiger Mk. 12 000 000 000. Mannheimer Tageblatt Mk. 10 000 000 000 Volksſtimme Mk. 8 000 000 000 Arbeiterzeitung Mk. 8 000 000 000. Neues Mannh. Volksblatt Mk. 7 000 000 000. Die„Lampertheimer Zeitung“ koſtet drei Milliarden.— Vom 1. November ab werden die Goldbezugsprelſe elngeführt. Der Spitzenlohn eines Buchdruckergehilfen erhöht ſich für die jetzt abgelaufene 1005 4 360 Milliarden Mark. Wie die Löhne, ſo iſt auch das Papier um das Fabelhafte geſtiegen, Die Goldmarkberechnung gllt jetzt auf der gan⸗ zen Linie als vollendete Tatſache. Hoffentlich auch für Alle, daß aller Unruhe endlich einmal geſteuert wird. g f f a“ Vom Poſtamt. Poſtanwelſungen, Nachnahmen, Poſtaufträge, Poſtkreditbriefe, Wert⸗ angabe bei Wertſendungen, Zahlkarten, Poſt⸗ überwelſungen, Erſatzüberwelſungen, Poſtſchecke und Zahlungsanweiſungen dürfen vom 1. Nov. an nur über volle Millionen Mark lauten. Bel der Angabe des Betrags in Ziffern ift dabei an Stelle der ſechs Nullen das Wort „Million en“ zu ſchreiben. Die Höhe der auf jedem Poftſcheckkonto zu haltenden Stammeinlage wird nach vollen Millianen Mark bemeſſen wer⸗ den. Bruchteile einer Million Mark, dle über den 1. November auf den Poſtſcheckkonten als Guthaben ſtehen geblieben find, werden zur Poſtkaſſe vereinnahmt werden. Militärrenten. Die Auszahlung von Milttärverſorgungsgebührnlſſen darf künftig nur nech an Erwachſene gegen Vorzelgung der Nummerkarte erfolgen. Nach dieſer Beſtimmung muß bereits bei der nächſten Zohlung am Montag, den 29. Oktober verfahren werden. Helft die Not lindern. Wie ſchon durch Inſerate bekannt, findet morgen Sonntag im Saale zum Karpfen ein Wohltätigkeits⸗ Konzert zu Gunſten bedütftiger Erwerbsloſen ſtatt. Das Hook'ſche Männer⸗Quartett hat eln ausgezeichnetes Programm gewählt, ſodaß man für das wenige Eintrittsgeld einen Kunſtgenuß eintauſchen kann. Die mitwirkenden Künſtler verſprechen ebenfalls einen guten Tag. An der Einwohnerſchaft Viernheims iſt es nun gelegen zu zeigen, daß ſie ihr Mitgefühl durch zahl⸗ reichen Beſuch des Konzertes zum Ausdruck bringen. Wir verwelſen nochmals auf das vor⸗ liegende Inſerat. Das Konzert nimmt halb 4 Uhr ſeinen Anfang. Gehen wir hin u. lauſchen dem deutſchen Lied, das uns auch in trauriger Zeit ein neuer Hoffnungsſtern ſein will. () Wir wollen nicht verſäumen, unſere Leſer auf die im Reichzgeſetzblatt erſchie⸗ nenen einſchneldenden Beſtimmungen zur Auf⸗ wertungsverordnung vom 13. Oktober aufmerk⸗ ſam zu machen über die noch nähere Bekannt⸗ machung erfolgt. Vorerſt ſeien alle Umſatzſteuer⸗ pflichtigen, die monatliche Zahlung zu leiſten haben aufmerkſam gemacht, daß nur bis zum 7. jeden Monats in Papiermark bezahlt werden kann, nach dieſem Termin erfolgt Umrechnung in Goldmark. Die Unterhebſtelle hat ihre Zahl⸗ tage darnach eingerichtet. * Notgeld der Zellſtoffabrik Wald⸗ hof. Das Viernheimer Publikum wird auf eine diesbezügliche Bekanntmachung der Zellſtoff⸗ fabrik Waldhof beſonders aufmerkſam gemacht. Im Intereſſe der hieſigen Arbelterſchaft wolle man das Geld in Zahlung nehmen. Schwierige Lage im Bäckergewerbe. Die Bäcker⸗Innung Stuttgart ſchrieb den Tageszeitungen: Die Borgänge auf dem Wirtſchaftsmarkt ſind für das Bäckergewerbe derart kataſtrophal, daß es am Zuſammenbrechen iſt. Wird beute ein Sack Mehl verarbeltet, ſo kann der Bäcker Godesberg iſt wieder frei. ldes Gebäudes aufforderten. Gewalt 1 Zrinyl! unter ſchrecklichen Verluſten füt die Mohamedaner zu Schanden gemacht. Soliman ſollte den Fall r Aufführung des Dramas„Iriuy“ durch die Mar. dir doch die Knallbonbons mitgeben können.“ „Das hat ſie wohl nur vergeſſen.“ „Aber ſie ſoll doch lieber ſelber kommen, Muti.“ loren.“ für den Erlös nicht nur keinen neuen Sack Mehl eee ee e e mehr kaufen, ſondern häufig reicht er nicht ein⸗ Von Zriny und ſelner Heldenſchar kann ö mal mehr aus, um die Unkoſten zu decken. Es auch unſer Volk gerade in der heutigen Zeit läßt ſich unter dieſen Umſtänden leicht voraus⸗ noch viel lernen. In der gegenwärtigen Stunde, ſehen, daß die Subſtanz des Bäckers in aller⸗ ſichten für immer zu zerſtören, als wenn ich kommenden Tag zur Ruhe. Am dritten Tag. mich ſeinem Großvater entgegen auf die Seite endlich geſchah das Gefürchtete: Ein Brief der Partei Eberhardte ſtellen wolltes“ e ee e „Ich ſehe nur ein, daß Ihr gekränkter] ſelber geſchrieben. Der erſte Brief von ſeirner ſch ſete nur ein, daß Ihr g Hand, bisher batte er wur durch ſeinen Rechts. 56 Nachdruck verboten. „Ich weiß es zwar nicht, ſehe es auch nicht ein, halte es im Gegenteil für die größe Unklugheit, die Sie begehen können,— aber, Szigeths nicht mehr erleben. Er ſtarb in der wie geſagt, Sie ſind alt genug, um nach ei⸗ gener Faſſon ſelig zu werden.“ „Ja, Harto, und ich kann mich darin Es koſtete Muͤhe, den kleinen Mann von ſeinem Thema abzubringen, und als er end⸗ lich wieder in ſeinem Spielzimmer verſchwun⸗ Stolz Sie blind und taub macht gegen das, was Ihnen und dem Kinde not tut. Sie ſind noch nicht reif, ſich ſelber zu beſiegen.“ anwalt mit ihr in Verbindung geſtanden. Sie zitterte Lom Kompf bis zu den Fü⸗ ßen, als ſie den Brief in Händen hielt. Al Munglings⸗Godalltüt am Sonntag, den 28. Out. 1023. (Schluß.) Nacht von 5. auf 6. Seplember. größten Herrſchers der Osmanen wurde dem Heere verheimlicht, um es nicht mutlos zu ſtimmen. Der Tod des wo unſer teures Vaterland in höchſter Not iſt, letzt, wo man vielfach nur ſich und die eigenen Intereſſe ſucht, wo man ſelbſt vor ſchmählichem kürzeſter Zeit aufgebraucht und die Verſorgung der Bevölkerung der Bevölkerung mit Beot ge⸗ fährdet iſt. Jeder Brotpreis, der heute feſtge⸗ ſetzt wird, iſt überholt, ſchon ehe er in Kraft tritt. Bitter rächt ſich jetzt auch die Politik, die auf möglichſte Niederhaltung des Markenbrot⸗ prelſes eingeſtellt war und dem Bäcker große Verluſte brachte. So muß heute noch der Brot⸗ preis mit 10 Millionen gehalten werden, ein nicht getan, den war, ſagte Anita zu Hartkopf:„Da ſehen Sie doch, Vater Hartkopf, daß ich fortgehen muß von hier.“ „Und ich ſebe, daß wir uns nicht mehr verſtehen und auch mein letzter Freund ſich ge⸗ gen mich kehrt,“ klagte ſie. Er zuckte die Schultern und ſchwieg. Daß er ſich verſlohlen an den Augen ſpiſchte, ſah Verrat nicht zurückſchreckt, wo ſo vlele Quertreiber und Wühler zlelbewußt an dem Untergang unſeres Volkes arbeiten, wollen wir alle Kräfte elnſetzen, um zu retten, was zu retten iſt, damit auch für uns bald die Morgenröte einer beſſeren Zeit anhbricht. Das walte Gott! L. nicht beirren laſſen. Seien Sie mir böſe.. Sie haben mir ſehr wehe aber ich weiß, es geſchah aus Liebe.“ „Danke ſehr!“ ſagte Hartkopf mit ironiſch Er blieb vor ihr ſtehen und maß ſie mit verzogenen Lippen.„Im übrigen aber: Der einem durchdringenden Blick.„Sie lügen nicht, les Blut drang ihr zum Herzen. Sie wog ihn in den Fingern, als ob ſie dadurch ſeinen Inhalt feſtſtellen kömte, lief zur Tür und ſchob den Riegel vor, und nun erſt riß ſie mit ſſie⸗ genden Händen den Umſchlag auf. Anfangs Indeſſen hatten die Türken das Bollwerk mit Mienen untergraben— am 5. September ſtürzte es zuſammen. Es ſtand nur der Turm, worin die Pulverkammer war, unverſehrt. Zriny mußte ſich ergeben oder ſterben. Er wählte den Zriny hatte bei Siklas eine türkiſche Ab⸗ eileg überfallen, ihr Lager geplündert und ſoße Beute gewonnen. Der erſchlagene An⸗ ührer der Türken war eln Lleblingsfeldherr ßolimans. Deshalb beſchloß der Türkenkaiſer Mohr hat ſeine Schuldigkeit getan..“ Anita,— o nein zc. nicht einemal einem klei⸗ „Väter chen Er machte eine energiſch abwehrende Be⸗ wegung mit der Hand und begann ſeiner Ge⸗ wohnheit nach langſam im Zimmer auf und aß zu wandern. Eine Weile war es ſtill zwi⸗ ſchen ihnen, bis plötzlich Heini ſeinen Kraus⸗ opf zur Tür hereinſteckte und wichtig fragte: Mutt', wann kommt Tante Gittachen heut?“ „Die kommt heute gar nicht, Liebling.“ „Och, warum denn nicht? Sie hat doch ſurochen, mir Knallbonbons von der Frau fin mitzubringen.“ b nem Linde.“ Sie fuhr ſichtlich zuſammen.„Ich befinde mich in einer Zwangslage, Harto. Es iſt zu Heinis Beſtem.“ „Das ſagt jeder, der zu einem Betrug ſeine Zuflucht nimmt. Wie denn aber, Anita, wenn das Kind nicht einſehen ſollte, daß es zu ſeinem Reſten iſt, und Sie eines Tages belogen haben!“ „Um ſeiner ſelbſt willen— das muß mein Heint anerkennen, Harto.“ 5 „O, nein. Wir haben Ihnen gegenüber zur Verantwortung zieht dafür, daß Sie es ſie nicht. Ihre Hoſſnung auf eine kurze Ruhefriſt bis zur Auseinanderſetzung mit ihrem Schwie⸗ gervater erfüllte ſich. Zwei Tage vergingen und ging wie gewöhnlich, aber die alte Herz⸗ lichkeit zwiſchen ihnen war geſtört. konnte ſich des leiſen Mißtrauens, daß Hart⸗ kopf nach wie vor mit den Drewensbergs in Verbindung ſtände, nicht erwehren, und er war bemüht, das ſie ſchmerzlich berührende ten beide darunter, W hatte, von Hartkopf „Sie kann nicht kommen, mein Kind, ſie reiſt.“ J 5 Ni f lum Ihrer ſelbſt willen gehandelt, Sie lun äußerlich ereignislos für Anita. Hartkopf kam Anita Thema zu meiden. So verkehrten ſie immrf unter innerem Vorbehalt miteinander und lit⸗ tanzten ihr die Buchftaben vor den Augen durcheinamder. Sie mußte zwei⸗, dreimal le⸗ ſen, bis ſie den Inhalt erfaßt hatte. Der Brief war erfichtlich in der höchſten Aufregung geſchriehen, unmittelbar nachdem der Baron die Abreiſe ſeines Sohnes erfahren es unmöglich war, ihn zurückzurufen, hatte der Vater außer ſich t einem ſtarken Heere, 100 000 Mann und hatte. Erſt von Bord des Schiffes aus, als Eberhardt den Brief geſandt, und nun war An 1 be des Fezung kurzer Hand ab. 0 ſelnem Grimm, furchtbare Rache zu nehmen n Zriny und ſeinem Stammſchloße Szigeth. 90 Geſchützen nahke er der Feſtung Doch einys Mut und Gottvertrauen wankte keinen ügenblick. War auch elne Rettung auf dem Pee des Kämpfes ausſichtslos, ſo beſchloß er unoch, mit ſeinem Häuflein Getreuer zu wider⸗ hen Ja er wies in ſeinem Mannesftolz ſogar Angebot des Landes Kroatien hege Ueber⸗ f Der erſte mit dem Helden wurde auch dle treue Beſatzun in K 10 ö 5 tzung Tod der Helden. Er ſchmückte ſich zum letzten „damit die Feinde nicht ſagen, es iſt der Mühe nicht wert geweſen Niklas Zrinys Leichnam aus⸗ zuziehen“. Voran ließ der edle Ritter ſeine Fahne tragen, dann trat er mitten unter dle Schar der 600, die ſich mit ihm dem Tod geweiht und ſtürzte ſich mit dem Rufe:„Jeſus!“ auf die heranzlehende Sturmkolonne. Von zwei Kugeln in dle Bruſt, von einem Pfeil in den Kopf ge⸗ troffen, ſank der ungariſche Leonidas nleder und Ausfall wie wenn es zum Tiau⸗Altar ging, Mltlag 2 Uhr auf 65 Milliarden Mk. ſchädigten. Nachdem dle Reichsreglerung für die alljährliche Abhaltung der Totenfeler zu Ehren der im Weltkriege gefallenen Brüder den 4 Sonntag 00 Oſtern als Toten⸗Sonntag f 6 130 ugeſetzt hat, t 5 den bl. Glanden ab das gelebte hy eſetzt hat, findet auch dle Totenfeter der Lokale Nachrichten. * Dollarkurs. Im Frelverkehr heute . Vom Reichsbund der Kriegsbe⸗ igen Ortsgruppe ulcht mehr wie ſeither am . vor Allerhelllgen, künftig am ſondern Prels, der am Mittwoch vor acht Tagen feſtge⸗ ſetzt wurde und nicht den kleinſten Bruchteil der Unkoſten enthält, die das Verbacken heute er⸗ fordert; wir denken dabei nur an Kohlen, Hefe, elektriſches Licht und Kraft uſw. Und dafür, daß der Bäcker durch die künſtliche Mederhaltung der Prelſe zum Ruin gebracht wurde, muß er und ſeine Familie bei jedem Preisaufſchlag vom Publirum ſich„Schmelchelsien“ ſagen laſſen, die jedes Verſtändnis für ſeine troſtloſe Lage ver/ miſſen leſſen. Und das in einer Zeit, wo de Mehlorelſe von Millionen in die Mllllarden ſte.⸗ gen und der Dollar auf der ſchwindelnden Hö. uf Milliarde 8 ner m