Huch haules iſt am Montag frü hieſigen Zuchthauſes iſt am früh vom Mosbacher Schwurgericht zum Tode berurteilte 22jährige ledige Taglöhner Georg Friedrich Geiger von Großrinderfeld hi n⸗ doerichtet worden. Geiger hatte am 25. Juni 1922 den 22jährigen Steinhauer Joſ. Hermann von Oberbalbach, den er auf ein entlegenes Feld beſtellt hatte, von hinten überfallen und niedergeſchlagen. Die Leiche beraubte der Mörder. Geiger ſah laut Bruch⸗ 5 Zeitung ſeinem Tod ſehr gefaßt ins uge und die Hinrichtung verlief ohne jeden bemerkenswerten Zwiſchenfall. I Konſtanz.(Deviſenl) Die deutſche Zollbehörde hatte in den letzten Tagen eine ſtrenge Unterſuchung der Paſſanten wegen der Ausfuhr von Depiſen angeordnet. Die Depiſen(amerikaniſche Dollars diſche Gulden), die in Papiermark umgerech, net weit über eine Trillion ausmachen. N und chollan . Tauberbiſchofsheim. Beim Aus werfen einer RKübengrube) ſtieß ein Landwirt auf eine Gruppe prähiſtoriſchen Gräber, in denen ſich vier Skelette befanden Die Funde beſtehen aus Arm- und Fußrin⸗ chen, Tongefäßen und gehören in die Hallſtatt⸗ Zeit(ungefähr 1500—500 v. Chr.) Da die Vermutung beſteht, daß noch weitere derar tige Gräber ſich in der Umgebung der Fund⸗ ene e werden Nachforſchungen ein⸗ geleitet. 15 1 ö ä . Pellbeſtaudiges 600 un Kentenmal. Eine Verordnung des Generals von See i Ausgabe durch die Länder, Provinzen und Gemeinden. Berlin, 12. Nov. Der mir durch Erlaß des Reichspräſidenten vom 8. November er⸗ teilte Auftrag, alle Anordnungen zur Siche⸗ rung des Reiches zu treffen, iſt nur durchzu⸗ führen, wenn dem drohenden Hunger vorgebeugt wird. Der eingetretene Froſt erlaubt keine langen Ueberlegungen mehr. Bevor durch die Sicherung der Währung eine durchgreifende Beſſerung der Lebensmittelverſorgung durchgeführt iſt, ordne ich als Inhaber der vollziehenden Gewalt nachſtehendes an: § 1. Die Länder, Provinzen und größeren Gemeinden ſind berechtigt, wertbeſtän⸗ diges Notgeld zur Beſchaffung von debensmitteln auszugeben. Die Aus⸗ gabe darf nur zu einem Betrage erfolgen, zer vom Reichsfinanzminiſterium als gehörig zedeckt anerkannt wird. Das Reichsfinanz⸗ miniſterium wird die Anträge der ausgeben⸗ den Stellen mit größter Beſchleunigung prü⸗ fen. Innerhalb der Ausgabebezirke iſt Not⸗ geld als geſetzliches Zahlungsmittel anzu⸗ nehmen. ckt. g 1 § 2. Wer die Annahme dieſes Notgeldes verweigert oder andere zur Verweigerung zu beſtimmen verſucht, wird nach 8 4 der Verord⸗ nung des Reichspräſidenten vom 26. Oktober beſtraft. § 3. Die Verordnung tritt mi kündung in Kraft. 1 2038 Berlin, 12. Nov. 1923. f Der Inhaber der vollziehenden Gewalt: gez.): von Seeckt. Die neukenmark. Einwirkung der Rentenmarkausgabe auf di Wirtſchaft der Länder und Gemeinden. Karlsruhe, 12. Nov. Der Reichs finanzminiſter hatte die Finanzminiſter dei Länder auf 10. Nov. 1923 drahtlich nach Berlin eingeladen, um ihnen in knappen Zu, gen die Pläne der Reichsregierung wegen den Einführung der Rentenmark bekannt zu ge⸗ ben, die tm 15. Nov. erſtmals in Verlehr ge⸗ bracht wird. Für die Wirtſchaftsführung des der Länder und der Gemeinden bringt dieſe Italien Sofia AJavan Reichs, Tatſache Schwierigkeiten von ſo ungeheuer⸗ lichem Ausmaß, daß ſich zur Zeit darüber noch kein klares Bild gewinnen läßt. Die Rentenbank wird für die Zeit vom 15. Nov. 1923 bis 1. April 1924 für Reich, Länder und Gemeinden insgeſamt einen Uebergangskre⸗ dit von höchſtens 900 Millionen Rentenmark zur Verfügung ſtellen. Damit müſſen Reich, Länder und Gemeinden auskommen; eine Vermehrung dieſer Kredite iſt unmöglich, da ſie die Zerſtörung der Rentenmark nach ſich ziehen müßte. Für die Länder und Gemein den bedeutet dieſe Einſchränkung der Reichs⸗ kredite, daß ſie außer den Anteilen an den Ueberweiſungsſteuern und den Beſo 14 dungszuſchüſſen vom Reich keinen nennenswerte weitere Hilfe zu erwarten ha⸗ ben. Länder und Gemeinden werden deshalb unverzüglich für die Uebergangszeit bis zum 1. April 1923 ihren Haushaltsplan in Gold aufſtellen müſſen. Es werden damit Ein⸗ ſchränkungen von ungeheuerlichem Ausmaße verbunden ſeinnnnni e Gleichzeitig wird das handlungen über eine Neuverteilung der be⸗ ſtehenden Steuerquellen eintreten. Mit die⸗ 5 Neuverteilung wirdd auch der Abbau er Beſoldungszuſchüſſe des Rei⸗ ches eintreten müſſen. Der zunächſt zur Verfügung ſtehende Geſamtbetrag von etwa 200 Millionen Rentenmark wird derart ge⸗ teilt, daß die eine Hälfte an Handel und In⸗ ebetzeiten der füdiſchen Gemeinde. 17. Nov. 9. Kislw Wochenabſchnitt: Wapeza. Sabbat A 400 KAhr „ Nachm. 37e Uhr „ Abend bee Wochentag. 1 5 % 5 Reich mit den Län⸗ dern und Gemeinden unverzüglich in Ver⸗ Um dem drohenden Hunger vorzubeugen. eee eee en 4 duſtrie auf dem Weg über die örtlichen Reichsbankſtellen abgegeben wird und die an dere Hälfte ausſchließlich für die Gehalte un! Löhne an Beamte und Angeſtellte des Rei ches, der Länder und Gemeinden Verwen dung findet. Für die dritte Novemberwoch ſoll möglichſt ein Viertel der Geſamtbezüg der Beamten uſw. wertbeſtändig ausbezahl werden können. Auf dieſe Weiſe ſoll die Ren ſenmark auf dem raſcheſten Wege dem Wirt ſchaftsleben zugeführt werden. Handel und Verkehr. Berlin, 13. Nov. Die Reichsbank hat ſich heut entſchloſſen, die Kurſe, wohl im Hinblick auf vie ſcharfe Spannung zwiſchen den hieſigen d kurſen und den ausländiſchen Paritäten, heraufzu⸗ ſetzen. Kabel Newyork wurde amtlich auf 840 Milliarden, London 3700 feſtgelegt. In den drei Hauptvaluten Zuteilung auf 1 Prozent beſchränkt, ſonſt ging ſie mit Ausnahme von Spanien(575) nicht über 2 Proz. hinaus. Am Notenmarkt war die Nachfrage eben⸗ falls weſentlich ſtärker und zwang auch hier zu einer ſchärferen Repartierung. In Dollarnoten und krongöſiſchen Franken wurden nur 1 Pros, in engliſchen Pfunden und holländiſchen Gulden nur 2 Proz. zugeteilt. Dollarſchatzanweiſunger auch heute wieder geſtrichen. Für Goldanleihe lagen Kaufordres vor, die wohl nicht unerheblich über den Bedarf der Vor⸗ tage hinausgingen. Berliner Deviſenkurſe. 12. November 13. Novembes In Millionen Mk. 243 390 920 100 198 495 264 660 31077 40 100 94 235 124310 103 270 144 360 166 415 322 555 17043 28 457 28 070 36 090 2807 000 8 709 250 631571 842 100 36 085 46 120 112 280 148 370 84 210 110 275 24.862 32 030 306 765 405 010 56 140 74185 9,023 12,030 18 446 24451 7419 9825 34085 44110 5 815 7218 * Wirtſchaftszahlen. Ankaufspreis für Reichsſilbermünzen 2.11 150milliardenfach Goldumrechnungsſatz der Reichsſteuern 9. 11. f 150 Milliarden Reichsindex 5. 11. 5 98 500 000 000 Landesindex 5. 11. 100 821 000 000 Schlüſſelzahl d. Einzelhandels 13. 11. 200 Milld. Eienbahnſchlüſſelzahl: a) Perſonentarife ab 13. 11. 200 Milld. b) Gütertariſe ab 13. 11. 5 200 Milld. Buchhandelsſchlüſſelzahl 14. 11.„. 215 Milld 110 Amſterd.⸗ Rotterdam Buenos⸗Aires Brüſſel⸗Antwerpen Chriſtiania Kopenhagen Stockholm Helſingfors London Newyork Paris Schweiz Spanien Liſſabon Rio de Janeiro Wien Prag Jugoflavien Budapeſt Mannheimer Schlachtviehmarkt. Für den Schlachtviehmarkt am Freitag, betruf der Auftrieb: 55 Ochſen, 45 Bullen, 259 Kiihe unf Rinder, 130 Kälber, 24 Schafe und 218 Schweine Bezahlt wurden pro 50 Kilo Leßendgewicht ir Goldmark: Ochſen 1. Klaſſe 85—88, 2. Klaſſe 72 bis 85, 3. Klaſſe 65—75, 4. Kl. 50—0; Buller 1. Klaſſe 7580, 2. Kl. 70—75, 3. Klaſſe 6065 Kühe und Rinder 1. Klaſſe 85—88, 2. Kl. 75—80 3. Klaſſe 65—70, 4. Klaſſe 55.—60, 5. Klaſſe 4550 ktungsbauten auſchließen. Kälber: c) 95100, d) 9095, e) 85—90; Schafe im Durchſchnitt 6580: Schweine b) 120130, c) 110120, d) 105 bis 110, e) 100405. Marktver⸗ lauf: mit Großvieh und Käbern lebhaft, ausver⸗ kauft; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt. Eine Preisſtellung nach den Marktpreiſen beim Verkauf ab Stall ſtellt ſich als ſtrafbare Preis⸗ treiberei dar, vor der gewarnt wird. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. 100 Kilo wagaonfrei Mannheim, ohne Sack. in Goldmark(1 Dollar— 4.20 Goldmark, zahlbar eee, In Goldanleihe. 0 0 1205 115 Preisnotierung vom 12. Nonember. Weizen inländiſcher 23,2524, Gerſte neue 20 bis 22, Hafer neuer 2021, Weizenmehl Baſis Spez. 0 34,75: Rohmelaſſe 6,507; Wieſenheu 775; Preßſtroh 4,45. Tendenz: feſt. Infolge Mangel an Goldanleihe fanden Umſätze in Papier⸗ mark nur zu weſentlich höheren Preiſen ſtatt— nöglichſt um 10 Uhr ihr Ende finden ſollen.— Frage.— Punkt 7, Erſchließung von Bauge⸗ Dollar(amtl. Brief) iar * Aus der Gemeinderatsſitzung vom 14. Nov. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Herr Klee einen Beſchluß der Zentrums⸗ fraktion bekannt, wonach die Gemeinderatsſitzungen Punkt 1„Beratung des Wirtſchaftsplanes“ favd Zustimmung.— Punkt 2, Verkauf von Gemeinde⸗ wald hinter der Fabrik der Moenania.“ Nach den gepflogenen Vorverhandlungen iſt eine Zünd⸗ holzfabrik Liebhaberin des Waldes. Dieſe bietet 19 Goldmark für den Feſtmeter. Gine Kommi⸗ ſionsfitzung wird unter Hinzuziehung von zwei Holzſachverſtändigen, der Herren Gemeinderäte Brechtel und Winkenbach, morgen Freitag Abend endzültig beſchlleßen. Das Kollegium genehmigte Poſ. 1 unter dem Vorbehalt, daß eine Neuauf⸗ forſtung des hier fraglichen Geländes vorläufig unterbleibt.— Punkt 3„Wahl von Mietſchöffen“. Auf das Erſuchen der Bürgermeiſterei haben der Hausbeſitzer⸗ und der Mieterſchutz Verein ihre Vorſchläge eingereicht und zwar von jeder Organiſation 10 Perſonen. Das Schöffenamt iſt in Lampertheim.— Punkt 4„Erbauung der Krelsſtraße Lampertheim⸗Viernheim. Wer kennt ihn nicht dieſen Punkt, der ſchon zum ſo und ſovielten Male den Gemeinderat beſchäftigte. Alle Geſuche im Inftanzenwege waren bisher umſonſt. Sobald nun die produktive Erwerbs⸗ loſenfüürſorge kommt, wo bekanntlich jeder Unter⸗ ſtützungsempfünger zur Arbeit ſo und ſoviel Stunden in der Woche verpflichtet iſt, ſoll die Herſtellung der Straße begonnen werden.— Punkt 5„Beſetzung zweier Lehrerſtellen in Viernheim“. Die vom Schulvorſtand vorge⸗ ſchlagenen, Frl. Eva Hofmann und Herr Lehrer Devles, wurden gutgeheißen.— Punkt 6, das Lagern von Fäſſern im Gaswerk durch Friedrich Kaufmann. Der bisherige Lagerplatz im Hofe des Gaswerks muß bis Ende dieſes Jahres ge⸗ räumt ſein. Als Miete werden dem Kaufmann für die Monate November nud Dezember 15 Goldmark angerechnet. Als fernerer Lagerplatz für Unterbringung der Fäſſer kommt der Platz neben Bauunternehmer Wedel beim Gaswerk in lände; hier Eröffnung der Schillerſtraße. Der Gemeinderat beſchließt die Eröffnung derſelben. — Punkt 8, Verkauf des auf dem Fabrikgelände Moenania ſtehenden Waldes an dlieſelbe. Der Verkauf des Waldes iſt bereits vollzogen. Als Gegenleiſtung erhlelt die Gemeinde von der Firma 7 Waggon verſchiedene Sorten Kohlen. Der Wald zählte noch 814 Bäume. Die Moe⸗ naaia will ihrem bisherigen Werk noch Erweite⸗ Anfänglich ſollten die Neubauten mehr aus Holzkonſtruktion erſtellt werden. Man kam aber der größeren Feuer⸗ gefährlichkeit wegen wieder dabon ab. Die Direktion hat ſich jetzt doch für maſſive Bauten entſchloſſen. Einige Herren des Kolleglums hegen jetzt Zweifel, ob die Firma ihr Vorhaben jetzt durchführt, oder ob es nur auf Erhalt des Wal⸗ des abgeſehen geweſen ſein ſoll. Der Wald ſei deshalb abgetreten worden damit Arbeitsgelegen⸗ heilt beſchafft würde. Der Bürgermelſter zerſtreute dieſe Bedenken und iſt ſicher, daß die Direktlon ihr Verſprechen hochhält. Wenn das Werk im Moment ruht, ſo mag dies an den augenblick⸗ lichen Verhältniſſen liegen. Der Firma ſoll je⸗ doch nahegelegt werden, daß ſte ihr Verſprechen bis 1. Apell wahr macht und beſonders bei der Ausführung der Neubauten nur einhelmiſche Ge⸗ werbetrelbende und Arbeiter berückſichtigt. Punkt 9, Abgabe von Induſtriegelände an ver⸗ ſchtedene Firmen. Das Kollegium wird nächſten Sonntag Vormittag das Gelände beſichtigen und über die Anträge in nächſter Sitzung beſchließen. — Punkt 10. Gemäß Antrag der Schulen wer⸗ rbe laſtet, zn ſei und ſein Erſchelnen nach ſtehen jetzt einſtellen müſſe. iche Nachrichten. Noch immer laufen beim Reichsfinanzmt⸗ niſterium zahlreiche Geſuche um Stundung oder Erlaß der Auguſtſteuern ein, obwohl das Publi⸗ kum ſchon wiederholt auf das Unzweckmäßige dieſes Weges hingewieſen worden iſt. Den Steuerpflichtigen wir des halb nochmals in ihrem eigenen Intereſſe dringend nahegelegt, derartige Geſuche zunächſt an das für ſie zuſtändige Finanzamt zu richten. Werden die Geſuche vom Finanzamt abgelehnt, ſo haben zunächſt die Landesfinanzämter über etwaige Beſchwerden zu befinden. Erft wenn auch die Entſcheldung des Landesfinanzamts dem Steuerpflichtigen nicht zuſagt, kommt eine Eingabe an das Reichsfinanz⸗ miniſtetium in Frage. Wem alſo an einer bal⸗ digen Antwort gelegen iſt, der richte ſelne An⸗ träge nicht unmittelbar an das Reichsfinanz⸗ miniſterium, ſondern zunüchſt an das für ihn zuſtändige Finanzamt Wet Landes finanzamt. Die Verhältniszahl für Ermäßgung beim Steuerabzug beträgt vom 11. bis 17. November lfd. Js.„300000“. Abrundung der einzube⸗ haltenden Beträge auf volle Milliarden nach. unten. Amtlicher Teil. Betr.: Milchverſorgung; hier Milchpreis. Auf Forderung der landwirtſchaftlichen Organiſatlonen hat die Kommiſſion des Städte⸗ bundes den Milchſtallpreis ab 14. Nov. 1923. auf 16 Goldpfennige pro Liter feſtgeſetzt. Die Vergütung der Odenwald händler be⸗ trägt 15% und diejenige der Viernheimer Händler 25 6% des jeweiligen Stallpreiſes. Maßgebend für die Umrechnung iſt der amtliche Stand der Goldmark am Tage vorher. Eine Veröffentlichung der Milchpreiſe wird daher künftig nicht mehr ſtattfinden. re eee Betr.: Erhebung der Stromgelder. Am Freitag, den 16. und Samstag, den 17. November 1923 wird die Zahlung der Stromgelder für die zweite Oktoberhälfte ent⸗ gegengenommen. Die Rechnungen werden zuge⸗ ſtellt und iſt der auf der Rechnung bezeichnete Zahltermin genau einzuhalten. Der Preis beträgt: a) für Lichtſtrom pro Kw. 60 Goldpfennig= 120 Milliarden b)„ Kraftſtrom„„ 40 Goldpfennig 80 Milliarden Papiermark Der Preis in Papiermark gilt jedoch nur für die beiden obengenannten Zahltage und wird bei ſpäterer Zahlung der jeweilige Goldumrech⸗ nungsſatz in Anrechnung gebracht. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. 1) Zu gelaufen ein und— kurz⸗ haariger Pinſcher Baſtard.— igentümer wolle ſich ſofort bei uns melden, andernfalls das Tier auf dem Polizeiamt am Montag, den 19. Rov. 1923, vorm. 9 Ahr öffentlich an den Meiſtbietenden verſteigert wird. 2) Gefunden iſt ein Etui mit Zwicker. Eigentümer wolle ſich in Zimmer 17 n. eee den 15. November 1928. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. den an die Kinder, die, well ſie keine Schuhe Mache der verehrl. Elnwohnerſchaſt Bi helme die ergebenfte Mittellung, daß(ch in der Bahnhofſtraße eine Filiale in ſämtlichen Rauchwaren Tabak „ Um geneigten Zuſpruch bittet Karl Mocker Inh. Frau Adam Müller Wwe. 1 Nauta bat 9 Zigarren, Zigaretten etöffnet habe. Ich führe nur erſtkaſſige Ware und möchte dieſelbe der verehrl. Einwohnerſchaft. ſowle allen Geſchäftsleuten beſtens empfehlen, Ludwig. alen, Wan 2 Gänſe. Um „ H. 2-lr., Kleider- gefl. Rücgabe bintet enten. Jeg. Jakob Ringhof ain en ed. Blauehutſtr. 13. ede Ler- a FSchledenes billig 20 vurkauſen. Klinger Mannhelm, 8 2, 6. ern⸗ hier prmapfunflässef länglich 800-1000 A. wieder vorrätig Neu⸗ nzeißſer“ werden jederzeit in unſeren Filialen und in unſerer Geſchäftsſtelle entgegenge⸗ f. 1 Beſtellungen auf den„Viernheimer Viernheimer Nachrichten ee Dienstag, Donnerstag, Samstag, Redaktions ſchluß tags zuvor mittags 12 Uhr. Der e beträgt in der Geſchäftsſtelle abgeholt, für die Woche vom 10. bis 16. Novor, 30 Gold⸗ Pfennige, durch die Poſt Schlüſſelzahl. Das wertbeſtändige Neues vom Tage. * Die Notenpreſſe, die an unſerm gan⸗ zen Elend die Hauptſchuld trägt, iſt ſtillge⸗ legt worden. en * Der Berliner Buchdruckerſtreik iſt für die Arbeiter verloren gegangen. Es konnte nur ein Teil der Streikenden wieder einge⸗ ſtellt werden. b * Bei Cannſtadt ereignete ſich ein ſehr ſchweres Eiſenbahnunglück, wobei es 7 Tote und viele Schwer⸗ und Leichtverletzte gab. dt * Am Donnerstag kam es auch im be⸗ nachbarten Weinheim zu ſchweren Teuerungs⸗ Unruhen. Es wurde verſchiedentlich geplün⸗ dert. Zahlreiche Verhaftungen ſind erfolgt. * Das führende Zentrumsblatt in Ber⸗ lin, die„Germania“ meint in einer Betrach- tung über die politiſche Lage, daß das Kabinett Streſemann ſozuſagen in der Luft hänge und man wiſſe nicht, ob es den nächſten Dienstag, an dem der Reichstag wieder zu⸗ ſammentritt, noch überleben wird. Es ſind ſehr ſtarke“ Beſtrebungen im Gange, eine Rechtsregierung zu bilden.— Die Deutſche Zeitung verlangt, daß der Inhaber der voll⸗ ziehenden Gewalt, General Seeckt, auch das Reichskanzleramt erhält, natürlich, ohne daß der Reichstag darüber beſchließt.(Warten wir ab, was kommt! D. R.) * Die Fraktionsführer von Zentrum, Demokraten und Volkspartei erklären ſich Geſchͤfts⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermei gegen eine Regierungskriſis. Der Reichskanzler droht aufs neue mit der Reichstagsauflöſung, falls er keine Mehrheit für ſein Kabinett erhält. * Dr. Jarres, der neue Innenminiſter, dementiert die Meldung, daß er von„einem vorübergehenden Verluſt des Ruhrgebiets“ geſprochen habe. * Das preußiſche Polizeiamt wendet ſich nachdrücklich gegen die willkürliche Herauf⸗ ſetzung der Goldpreiſe bei Gegenſtänden des täglichen Bedarfs. Die Verweigerung der Annahme von Papiergeld wird mit ſchweren Strafen bedroht.(Das hieſige Polizeiamt erläßt gleichfalls eine diesbez. Bekanntmachung in vorliegender Nummer. Die Red.) 21: * In Eſſen kam es zu außerordent⸗ lich ſchweren blutigen Zuſammenſtößen, des⸗ gleichen auch in Düſſeldorf. Die Poliziſten wurden mit Stil⸗ und Eierhandgranaten und mit Schüſſen aus Gewehren und Karabinern empfangen. Es entſpann ſich ein großes Feuergefecht. Die Anzahl der Toten iſt noch unbekannt.% * Eine franzöſiſch⸗belgiſche Sonderaktion gegen Deutſchland ſoll geplant ſein, auch wenn die übrigen Verbündeten nicht mit⸗ machen ſollten. 1 1 * Der frühere Reichskanzler Dr. Wirth ſoll ſchwer krank daniederliegen. ieh *Im Lande Baden wurden dieſer Tage die erſten Wucherer und Schieber ins Arbeitshaus eingeliefert. ö e 5 5 5 5 Deutſches Reich. Das Reich verlangt die Verhaftung Ehrh Verlin, 15. Nod. Wie aus Leipzig gemel⸗ e e ö N Oberr. a gegen 1 0 erlaſ⸗ ds korerſee dect iſtuna des in gung wird als ein D zwingung Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. erti und des Polizeiamts Viernheim Wiernheimer Anzeiger“ wirkfamſte Verbreitung. 17. November 1923 Bayern wohnenden„Verfolgten“ und ſeiner Ablieferung an das Gerichtsgefängnis Leip⸗ zig abgegangen. ö München, 15. Nov. In der Landeshaupt⸗ ſtadt iſt die Ruhe wiedergelehrt. Am Mitt⸗ woch wurden weitere Opfer der Schießerei vor der Reſidenz zur Ruhe beſtattet. Beſon⸗ Non 858* 8 Fran gofg la ders groß war das Trauergefolge bei der Verbrennung der Leiche des Mitarbeiters des „Völkiſchen Beobachters“, von Scheubner⸗ Richter. Viele Offiziere, Studenten und Mitglieder der Nationalſozialiſtiſchen Sturm⸗ 1 1 1 ö Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Die einſpaltige Millimeterzeile oder der Raum koſtet 10 Goldpfennig für lokale u 15 Goldpfg. für eee die Rekla zeile 30 Golfdpf., bei Wiederholungen tarifl. Rabatt. Die Umrechng, erfolgt zum amtl. Dollarkurs am Vortag d. Zahlung Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 30 — Puſtſcheckkonte Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 450. Jahrg. Krupp von Bohlen⸗Halbach ſowie den Direk⸗ toren Hartwig, Bruhn und Oeſterle Straf⸗ aufſchub bewilligt. Sie erlangen dadurch die Möglichkeit, ſich jetzt den beſonders ſchwieri⸗ gen Aufgaben der Kruppſchen Geſchäftsleitung in vollem Umfange zu widmen. Die Einſtellung von Eiſenbahnern. Paris, 14. Nov. Havas meldet aus Diüſſeldorf, daß die franzöſiſch⸗belgiſche Eiſen⸗ bahnregie ſeit 17. Oktober 37 000 deutſche Eiſenbahner eingeſtellt hat. Die Eiſen⸗ abteilung waren erſchienen. Am Sarge ſpra⸗ chen auch u. a. General Ludendorff. Durch Handauflegen auf den Sarg beteuerten die anweſenden Führer, unter denen ſich Ka- pitänleutnant Ehrhardt befand, der na⸗ tionalvölkiſchen Bewegung zum Siege zu verhelſen. Die Kommuniſten wittern Morgenluft. Berlin, 15. Nov. Die„Deutſche Zeitung“ meldet: Polizeiliche Nachforſchungen, die im Zuſammenhang mit der kürzlichen Verhaf⸗ müht haben. Das Aheiglaud wied bahnregie hatte einer franzöſiſchen Meldung aus Düſſeldorf zufolge verſprochen, bis Ende dieſer Woche insgeſamt 90 000 von etwa 120 000 Eiſenbahnern einzuſtellen, die ſich ſeit dem genannten Tage um Arbeit be⸗ Wenn die Einſtellung im bis⸗ herigen Tempo fortſchreitet, dürfte dieſes Verſprechen kaum eingelöſt werden. micht verlsſſen! 100 Millionen Rentenmark für Erwerbs⸗ kung kommuniſtiſcher Kuriere in Kottbus an⸗ geſtellt wurden, haben den Beweis dafür er⸗ bracht, daß eine großzügige kommuniſtiſche Agitation über das ganze Reich im Gange iſt. Es konnte ermittelt werden, daß in Berlin eine beſondere Zentrale für die Agitation eingerichtet iſt. In dieſer wurden von den Kriminalbeamten mehrere Perſonen feſtge⸗ nommen und wichtiges Geheimmaterial be⸗ ſchlagnahmt, aus dem hervorgeht, daß auch die kommuniſtiſchen Abgeokdneten Eberlein und Geſchke in dieſe neue Bewegung ver⸗ wickelt ſind. 0 Ein Proleſt des Eſſener Vergarbeiterberbandes. Eſſen, 15. Nov. In der Eſſener„Arbeiter⸗ zeitung“ wird ſcharfer Proteſt gegen die Ab ſicht der Unternehmer erboben, di beitszeit wieder einzuführen. ruckmittel zur Er d her neuen Arbeitsbedingungen aufge faßt. Die Not wächſt und der Wille zum Feſt⸗ halten am Reich, der trotz Kahr und Hitler be der Bevölkerung ſtark iſt, wird durch 7 ö laſſen worden iſt 0 us die verzweifelte Lage der ſchwerſten Belaſtungs⸗ probe unterworfen.(Frankf. Ztg.) Rhein und Ruhr. Stillegung der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Zechen am 30. November. Gelſenkirchen, 14. Nov. Die rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Zechen machen durch Anſchlag bekannt, daß ſie gezwungen ſind, zum 30. November ihre geſamten f zu entlaſſen. Begründet wird dieſe Maßre⸗ gel mit mangelnden Betriebsmitteln ſowie vor allem mit der Haltung der franzöſi⸗ ſchen Beſatzungsbehörde, die eine Wieder⸗ aufnahme zur Unmöglichkeit mache. Die Düſſeldorſer Verhandlungen geſcheitert. Belegſchaften loſen⸗Unterſtützung. Berlin, 15. Nov. Das Reichskabi⸗ nett hat beſchloſſen, von dem geſamten [Kredit, der dem Reich in Höhe von 900 Millionen Mark von der zur Verfügung geſtellt wurde, einen Betrag Rentenbank im Werte von 100 Millionen Rentenmark für die Fortzahlung der Reichszu⸗ Dienstag, 4 Uhr nachmittags, wurden in Düſſeldorf die Verhandlungen zwiſchen den Vertretern des baues und der Micum fortgeſetzt. In abſolutem Gegenſatz lagen der bisherigen Beratungen, wonach der Gegenwert der zu liefernden Kohle auf Re⸗ parationskonto verrechnet und ſo dem Reiche vergütet werden ſollte, ſtellte die Micum die Forderung, dieſe ſo bedeutſamen Gegenwerte auf ein anderes Konto zu ſchreiben. Dieſes unerhörte Anſinnen wurde von den deutſchen Vertretern abgelehnt, weil es in keiner Weiſe den Beſtimmungen über die Repara⸗ tionsleiſtungen entſpricht, wonach die Kohlen franko Grenze bezw. franko Seehafen zu Gunſten des Reparationskontos des Reiches voll zur Anrechnung kommen müſſen. „Strafauſſchub für die Krupp⸗Direktoren. Iſſen, 14. Nov. Nachdem das Betriebs⸗ atsmitglied Müller, deſſen Strafzeit ohnehin im Dezember abgelaufen wäre, dieſer Tage bereits aus dem franzöſiſchen Gefängnis ent⸗ wurde nun auch dem ſeit rheiniſch⸗weſtfäliſchen Berg⸗ zu den Grund⸗ ſchüſſe an die insbeſondere zur beurlgubten Seren befetzten Erwerbsloſenunterſtützung, bereit zu ſtellen. Einſpruch gegen die Preisgabe des Rheines Köln, 15. Nov. Der 15er⸗Ausſchuß der Gebiete, 0 politiſchen Parteien und der Verhandlungs- ausſchuß des Wirtſchaftsausſchuſſes für die geſamten beſetzten Gebiete haben telegraphiſck beim Reichspräſidenten und beim kanzler Einſpruch gegen eine etwaige unter, ſchiedliche Behandlung der Erwerbsloſen des beſetzten und unbeſetzten Gebiets eingeleg Reichs und auf die kataſtrophalen Folgen ——— Von der Rentenmark. Tatſächlich Schluß mit dem Druck von F Papiermark. Berlin, 15. Nov. Der Reichsfinanzminiſter Dr. Luther hat der Deutſchen Renten bank die Genehmigung erteilt, ab heute mit der Ausgabe der Rentenmarkſcheine zu beginnen. Wie die Voſſ. Ztg. hört, wird der neuernannte Reichswährungskommiſſar Dr. Schacht für ſtrilte Durchführung der Beſtimmung Sorge tragen, daß von nun ſofort die Diskontierung von Papiermarkſchatzwechſeln des Reiches durch die Reichsbank, d. h. alſo der ungedeckte Noten⸗ druck, eingeſtellt wird. Die Rentenmark ſoll zu dem Einheitskurs des Dollars in das feſte Ver⸗ hältnis von 1:4 gebracht werden. Eine Abord⸗ nung der Berliner Großbanken hat zwar bei Dr. Schacht gegen die ſofortiae Feſtſetzung dieſes Emlöſungskurſes proteſtiert, dürfte aber damit bei Dr. Schacht nicht durchdringen. Die Ban⸗ ken haben geltend gemacht, daß der amtliche Einheitskurs des Dollars und damit alſo jetzt auch der Rentenmark kein richtiges Bild von der Bewertung der Papiermark gibt. Dieſe Be⸗ denken ſind aber vermutlich durch die heutige Heraufſetzung des amtlichen Dollarkurſes auf 2,52 Billionen entkräftet worden. hingewieſen. Die Beamtengehälter werden bereits für den Reſt dieſer Woche zu 30 Proz. in Rentenmark autsgeaahl. e Die Rentenpfennige. Die Verordnung über Ausprägung von Renten⸗ pfennigen iſt am 13. November verkündigt worden. Aus dem Wortlaut führen wir das Folgende an: Der Reichsminiſter der Finanzen wird ermäch⸗ tigt, an Stelle der im Münzgeſetz vom 1. Juni 1909 vorgeſehenen Kupfermünzen zu 1 und 2 Pfennig, Nickelmünzen zu 5 und 10 Pfennig und Silbermünzen zu 50 Pfennig im Einvernehmen mit der Deutſchen Rentenmark auf Rentenpfennige ünze hm zu beſtimmender Geſtalt von ihm aus⸗ Material berſtellen zu laſſen. 0 über entſprechende Nennbeträge 14 beitätigt. Seitdem der Geld kommt! Der Geſamtbetrag der Münzen ſoll bis auf wel teres eine Rentenmark für den Kopf der Bevöl kerung des Reiches nicht überſteigen. f Die Münzen ſind an den öffentlichen Kaſſen alf Zahlungsmittel anzunehmen. 4 Bei Begleichung einer auf Rentenmark lautende b Schuld iſt niemand verpflichtet, über 50 Renten pfennige lautende Münzen im Betrage von m als 20 Rentenmark, über 1, 2, 5 und 10 Rente pfennige lautende Münzen im Betrage von zuf men über gbr als 5 Rentenmark in Zaßfung nehmen. r 5„Aus Bayern. 90 4 5 8 Klͤlurkumpf⸗Zümmerung? „ Beſchimpfung von Geiſtlichen in München,; Hetze gegen Kardinal Faulhaber. Es gibt leider immer noch ganze Scha Aren von Katholiken, beſonders Akademi und Studenten, die in kindlicher Urteil ſloſigkeit bis jetzt der Hakenkreusfahne nach gelaufen ſind. Dieſe Betörten können g dem Verlauf der Münchener Vorgänge, ſo fern ſie wollen, nun endlich einſehen, wo hin die Reiſe geht wenn ſie ihren irrgelef⸗ teten Nationalismus nicht auf vernünf tigere Geleiſe zurückſchieben. Die Belei digungen gegen den hochverehrten Münche⸗ ner Kirchenfürſten, wie ſie der folgende Münchener Bericht ſchildert, mag vielen zur Lehre dienen.— Die Maßkkugepiſode des famoſen Adolf Hitler kuriert hoffent⸗ „lich manchen gedankenloſen Nachläufer die⸗ ſes Demagogen. Das Bedauerlichſte und zugleich tomatiſche an den Vorgängen in Symp⸗ der Uni⸗ verſität iſt deren ausgeſprochener katholiken⸗ feindlicher Einſchlag. glieder kath. Die anweſenden Mit⸗ Studentenverbindungen wurden zum Teil in der gemeinſten Weiſe beſchimpft. „Römlinge“,„Jeſuitenſöldlinge“,„Faul⸗ haberknechte“ und ähnliche Zurufe gehörten noch zu den zahmeren Auswüchſen blindwü⸗ tenden Haſſes. Wer die Entwicklungsgeſchichte der Hitler⸗ bewegung kennt, den Lehmen derlei Exzeſſe kein Wunder. 5 Daß es ſich bei den heutigen Vorgängen in der Univerſität tatſächlich um eine ſymp⸗ tomatiſche Erſcheinung der ganzen Bewegung der letzten Tage handelt, beweiſen auch an: dere Beobachtungen: Wer es hören will braucht ja nur durch die Straßen Münchens zu gehen und ungezählte Male kann er ſich davon überzeugen, wie Dr. v. Kahr, Dr. von Faulhaber, katholiſche Kirche in einem Atem zuge genannt werden und wie über alle in der gleichen Weiſe geſchimpft wird. Einſichtige Männer waren ſich ſchon ſeit langem darüber klar, daß die Dinge ſo kom, men würden. Leider haben ſie recht behalten, d. Eine der üblichen Begleiterſcheinungen re⸗ volutionärer Bewegungen zeigt ſich in dieſen Tagen auch in München wieder: Stim⸗ mungsmache gegen den katholi⸗ ſchen Klerus. Seit geſtern wird das Gerücht verbreitet, daß Kardinal Faul⸗ haber für Herrn v. Kahr und gegen Hit⸗ ler Partei ergriffen habe. Der Kardinal habe an die Geiſtlichkeit ein Rundſchreiben des In⸗ halts verſchickt, daß das Volk zu Gunſten des Herrn v. Kahr beeinflußt werden ſolle. Wir ſind von maßgebender Stelle zu der Er⸗ klärung ermächtigt, daß alle dieſe Behaup⸗ tungen auf böswilliger Erfindung beruhen. Wer den Herrn Kardinal näher kennt, der weiß, daß der Kardinal in rein politiſchen Fragen größte Zurückhaltung übt. Miit welchen Mitteln gegen den Kardinal agitiert wird, beweiſt die von berufsmäßigen Hetzern verbreitete Behauptung, der Kardi⸗ nal laſſe mit Geld, das er von Juden er⸗ halten habe, den Liebfrauendom re⸗ ſtaurieren und deshalb habe er in ſeiner letzten Allerſeelenpredigt die Juden gegen hitler in Schutz genommen. Das traurigſte ft, daß ſolche Lügen geglaubt werden und dadurch ins Volk eine feindſelige Stimmung gegen den Kardinal hineingetragen wird. Dieſes. 7 N 1 jen den erus im allgemeine 5„Gblt. Beobachter 3 s Schlagwort von der„Schwarzen Inter⸗ tionale“ in die Maſſen geworfen hat, zeigt ſich in der national⸗ſozialiſtiſchen Partei eine ausgeſprochen kulturkämpferiſche Stimmung, pon der man in dieſen Tagen bereits recht nette Proben erhalten hat. So wurden am reitag und Samstag verſchiedene Geiſtliche bon Demonſtranten beſchimpft. Die unſin⸗ nigſten Gerüchte über Geiſtliche werden zu offenkundiger Verhetzung ausgeſprengt. Wer es wagt, ſolchen Gerüchten entgegenzutreten, äuft Gefahr, tätlich angegriffen zu werden. ir ſteuern unter nationaler Flagge in die ulturkampfzeit hinein— wie nach 1871. bete* n n held Hiller: Mußlrug bet! Vor der Mündung der Piſtole. Ausſprache Hitlers auf dem Värgerbräukeller am 8. November. f Hitler(mit der Piſtole fuchtelnd, bei Ab⸗ i bote der überfallenen Herren von Kahr, von oſſow und Seißer aus dem Saal durch Schwer⸗ de vorn und hinten):„Geſpräche un⸗ ereinander ſind verboten. Wer mit anderen ſpricht, wird erſchoſſen.“ Verhandlungen zwiſchen Hitler und den Ueber⸗ fallenen im bewachten Nebenzimmer des Bürger⸗ ö bräukellers. Hitler(mit der Piſtole fuchtelnd:„Ein jeder hat ſeine Pflicht zu tun und den Poſten zu übernehmen, auf den er geſtellt wird. Sonſt hat er keine Daſeinsberechtigung.“ Oberſt von Seißer(zu Hitler):„Sie haben Ihr Verſprechen— keinen Putſch zu machen— nicht gehalten.“ Hitler:„Ja, das habe ich gebrochen, aber im Intereſſe des Vaterlandes.“ Hitler(mit der Piſtole fuchtelnd):„Vier Schüſſe habe ich in der Piſtole: drei für meine Mitarbeiter— Kahr, Loſſow und Seißer—, wenn ſie mich verlaſſen, den letzten für mich.“ Dr. v. Kahr:„Herr Hitler, Sie können mich feſtnehmen, Sie können mich totſchießen laſſen, Sie können mich ſelber totſchießen. Ster⸗ ben oder Nichtſterben iſt bedeutungslos.“ Hitler(ſehr aufgeregt):„Maßkrug her!“ “, ee „ ee 1 Soziales. Anpaſſung der Invalidenverſicherungsbeiträge an g die Geldentwertung i Durch die Verordnung des Reichsarbeitsminiſte⸗ riums vom 9. November 1923(Deutſcher Reichs⸗ eder Nr. 261) ſind die Invalidenverſicherungs⸗ beiträge mit Wirkung vom Montag, den 12. Nov. 1923 ab gegen bisher verfünfacht worden. Die jetzigen Beitragsmarken werden beibehalten und um Zehntauendfachen des aufgedruckten Gold⸗ wertes verkauft. Es ſind künftig zu entrichten: bei einem Wochenverdienſt bis zu 1120 Milliarden (1. Kl. 44) ein Wochenbeitrag von 19 Milliarden, bei einem Wochenverdienſt von über 1120 bis 1610 Milliarden(1. Kl. 45) ein Wochenbeitrag von 25 Milliarden, von über 1610 bis2310 Milliarden (. Kl. 46) 86 Milliarden, von über 2310 bis zu 3500 Milliarden(1. Kl. 47) 52 Milliarden, von 1 i 20 Milliarden 1 Kl. 48) 74 Aillunden 505 über 4050 bis zu 5810 Miniarden 1. Kl. 49) 94 und bei einem Wochenverdienſt von über 5810 Milliarden(1. Kl. 50) ein Wochenbeitrae zon 116 Milliarden Papiermark. 5 a Nag 22 21 der Untergang des Aerzleſtaudes. TU. Die neueſte Nummer der„Aerztlichen Mit⸗ teilungen für Baden“ entrollt ein troſtloſes Bild ſüber die Lage der Aerzte, die, wenn es ſo weiter geht, der allergrößten Not preisgegeben ſind. Iſt 1 auch ſchon da und dort in die Oeffentlichkeit ge⸗ drungen, daß Aerzte neben ihrer immer mehr zu- ſammenſchrumpfenden Praxis in Banken, auf ſtaatlichen und ſtädtiſchen Bureaus ein dürftiges Unterkommen gefunden haben, ſo iſt doch die fort⸗ e e ö 9 Roman von E. Krickeberg. Wie wir vergeben unſern Schuldigen. 14 Nachdruck verboten. „Heini,“ rief die Mutler entſetzt, aber die Tante fand das köſtlich, und der Anblick ih⸗ res lachenden, in die Breite verzogenen kur⸗ zen, dicken Geſichtes rief eine neue Idee in Heini wach, die er ſeiner Gewohnheit gemäß ſofort ausſprach. „Warum ſiehſt du denn aus wie ein Nuß⸗ knacker, Tante?“ Anita warf einen hilfeſuchenden Blick auf haben wülroe:„Da haben Sie ſchon dieſen ſchreckli⸗ chen leinen Schnabel!— Wie wird das noch Harto, der in Worte überſetzt gelautet werden?“ 160 00 Verarmung liefert iſt, nicht im entfernteſten bekannt. Ei Zahlen aus der neueſten Nummer der„Aerztlichen Mitteilungen“ geben darüber Aufſchluß: Wird nach der letzten Berechnung vom 27. Oktober für eine Beratung 2,7 Pfennig und für einen Beſuch 5,4 Pfg. bezahlt, ſo wird eine Salvarſanein⸗ ſpritzung mit 13,5 Pfg. honoriert. Eine deem Re⸗ kordſpritze koſtet aber 14 Goldmark. Der Arzt muß ſomit mindeſtens 100 Einſpritzungen mächen, bis er ſich dafür eine Spritze kaufen kann. Rechnet man die Papiermarkbeträge, welche die Kranken⸗ kaſſen auf Grund des letzten Schiedsſpruchs den Aerzten bezahlen, in Goldmark um, o ergibt ſich des den Kaſſen zu gewährenden 20prozentigen Ra⸗ batts und weiterer 20 Prozent für Verrechnung, Vereinsbeiträge uſw. für die einzelne Beratung 2,28 bezw. 2,70 Goldpfennig. Für eine Bauchope⸗ ration erhält der Kaſſnarzt 1,18 Goldmark. Das Schleifen eines Meſſers koſtet 10 Pfg., alſo allein ſchon etwa ein Zwölftel des Honorars. Wollte der Arzt den achtſtündigen Arbeitslohn eines Arbei⸗ ters verdienen, ſo müßte der Kaſſenarzt 100 Bera⸗ tungen am Tage erledigen. wenn man die Beträge der Privatpatienten den heutigen allernotwendigſten Lebensbedingungen gegenüberſteht. Leider haben Publikum und Be⸗ hörden im allgemeinen für die Notlage im Aergte⸗ ſtand nicht das richtige Verſtändnis; vielfach herrſcht noch die Meinung vor, daß es den Aerzten „gut gehe“. Die wenigen obigen Zahlen mögen das Gegenteil beweiſen. Alles müßte getan wer⸗ den, um den Aerzteſtand vor den ihm drohenden Untergang zu retten! eee * Verlbeſtändige Poſtgebühxren. Mit rückwirkender Kraft ab 1. November. Nachdem vor wenigen Tagen ſchon bekannt ge— worden iſt, daß mit rückwirkender Kraft vom 1. November ab ein wertbeſtändiges Verfahren zur Einziehung der Fernſprechgebühren eingeführt worden iſt, ſollen außerdem vom 15. November ab die Fernſprech⸗ und Telegrammgebühren ſelbſt wertbeſtändig gemacht werden. Von dieſem Tag ab werden die Gebühren durch Vervielfachung der Grundbeträge mit dem am Tage der Bezahlung geltenden Umrechnungsſätzen für die Steuermarken: errechnet. Die Grundbeträge ſind folgendermaßen feſtgeſtellt: die Wortgebühr für ein Telegramm im Ortsverkehr beträgt 5 Pfg., ſür ein Fernielegramm 10 Pfg. Als Mindeſtgebühr für ein Telegramm werden 8 Worte in Anrechnung gebracht. Für ein Ortsgeſpräch von einer Teilnehmerſtelle oder öffentlichen Fernſprechſtelle aus beträgt der prunddetrag 10 Pfg. Die Pflichtgeſprache nue wie folgt feſtgeſetzt: In einem Ort von nicht mehr als 50 Teilnehmern 20 Pllichtgeſpräche, bei 50 dis 1000 Teilnehmern 30 Pflichtgeſpraͤche, bei 4-10 000 Teilnehmern 40 Pflichtgeſpräche, be mehr als 10 000 Teilnehmern 50 Pflichtgeſpräche. Ein Ferngeſpräch von nicht mehr als drei Minu⸗ ien Dauer koſtet bei einer Entfernung bis 5 Km. 10 Pfg., von 5—15 Km. 20 Pfg., von 15—25 Km. 30 Pfg., von 25—50 Km. 60 Pfg., von 50—100 Km. 90 Pfg., darüber hinaus für jedes angefan⸗ gene Hundert Km. 30 Pfg. mehr. Dringende Ferngeſpräche koſten das Dreifache, Blitzgeſpräche das Hundertfache der Fernſprechgebühren für ein gewöhnliches Ferngeſpräch. ee 211 N 2 Die Ilucht aus Deulſchland. Zunehmende Auswanderung. 155199 Deutſchlands Not wächſt von Tag zu Tag. Es iſt in unſerem Lande wie in einer belager⸗ ten Feſtung. Der Dollarſtand übt eine unſicht⸗ bare aber entſetzliche Blockade aus, die alles Leben erdroſſelt. Das Geſpenſt des Hungers geht in den Großſtädten und in den Induſtriebezirken um. Ein Zuſtand, der Wahn⸗ ſinn iſt und als unerträglich empfunden wird. Auch die Arbeitsloſigkeit ſteigt; ſo erklärt es ſich, daß Tauſende Deutſchland verlaſſen, um ſich eine neue Heimat zu ſuchen. Die Auswanderer⸗ icht mehr zu verze ö a erſten Halbjahr 1923 hab Nicht beſſer ſteht es, Menſchenalker hr 0000 Menſchen(23 910 männlichen und 16 888 weiblichen Geſchlechts) allein über deut⸗ ſche und holländiſche Häfen die Heimat ver⸗ laſſen. Im Juni wurde zum erſten Male die Ziffer 10000 überſchritten. Als Herkunftslän⸗ der treten vor allem Württemberg, die Pfalz, Braunſchweig, Oldenburg, Thüringen und Heſ⸗ ſen und unter den preußischen Provinzen Han⸗ nover und Schleswig⸗Holſtein hervor. Als Ausgangshafen ſteht Hamburg an der Spitze, aber der Anteil Bremens iſt in ſtarkem Anwach⸗ ſen begriffen; Hamburg 57 Prozent, Bremen 42 Prozent. Die Ziffern für Amſterdam und Rotterdam fallen nicht ins Gewicht. Da auch noch 19 128 ausländiſche Auswanderer über Bremen und Hamburg ihren Weg genommen haben, ſo war das Geſchäft der großen Schiff⸗ fahrtslinien durchaus günſtig. Das Hauptziel⸗ land deutſcher Auswanderung ſind heute wie⸗ derum die Vereinigten Staaten. In den Mo⸗ naten Juli und Auguſt haben ſich 7500 bezw. 9000 Deutſche nach Newyork eingeſchifft. Da die für das Jahr Juli 1923 bis Juni 1924 in den Vereinigten Staaten zugelaſſene Quote 67707 beträgt, ſo muß damit gerechnet werden, daß vom März des nächſten Jahres an his zum 1. Juli Deutſche nicht mehr zugelaſſen wer⸗ den. Wenn ſich nicht unerwarteterweiſe in. Südamerika und etwaigen anderen Ländern Betätigungsmöglichkeiten für Deutſche eröff⸗ nen, müßte in den erſten Monaten des kom⸗ menden Jahres der Zuſtand eintreten, daß für den ungeheuren deutſchen Bevölkerunasüßer⸗ ſchuß reine Abwanderung meyr moglich ſein wird. Sicherlich aber würden die hier an⸗ gegebenen Ziffern noch wet höher ſein, wenn der größte Teil der Deutſchen nicht zu arm wäre, um die nötigen Mittel zur Auswande— rung aufzubringen. Eine Slaliſtit über die Zahl det Juden. Der Leiter des ſtatiſttiſchen Amts des Bureaus of Jewiſh Sozial Reſearch, Dr. H. S. Linfield, veröffentlicht ſoeben die Ergebniſſe der neueſten Ueberprüfung der Statiſtiken über die jüdiſche Bevölkerung. Nach den Angaben dieſer Ver⸗ öffentlichung zählt die Stadt Newyork eine jüdi⸗ ſche Bevölkerung von 1 643 000 Köpfen; es fol⸗ gen Warſchau mit 309 103 u. Wien mit 300 000 jüdiſchen Einwohnern. Danach machten in Wien die Juden ein Sechſtel der Geſamtbevöl⸗ kerung aus. Die Zahlen über die Verbreitung der Juden in Oeſterreich laſſen ſich indes nicht genau angeben. Nach Herders Konverſations⸗ Lexikon(3. Aufl. 2. Ergänzungsband) wurde die Zahl der Juden im alten Oeſterreich auf 1,3 Millionen geſchätzt. Alfons Nobel gibt im Handbuch des Staatsmanns(München 1923) die Zahl der Juden im heutigen Oeſterreich auf 190 000 an, was wohl zu niedrig gegriffen iſt. Auf dem ganzen Gebiet der Vereinigten Staa⸗ ten wohnten 1920 3 600 000 Juden, dieſe wei⸗ ſen alſo die größte Zahl unter allen Staaten auf; in geringem Abſtande folgen Polen mit 3 500 000 und Rußland mit 3 130 000 Juden. Polen hat den größten Prozentſatz. nämlich 12,9 bom Hundert der Bevölkerung, während in Rußland die Juden nur 8,1, in den Vereinig⸗ ten Staaten nur 3,4 vom Hundert ausmachen. In Newyork ſelbſt iſt der Prozentſatz 29, ſo daß beinahe jeder dritte Einwohner Jude iſt. In Warſchau iſt das Verhältnis ziemlich ähnlich, Die Zahl der Juden in den einzelnen Erdteilen beträgt: Europa 10 536 755, Amerika 3 850 122, Aſien 599-295, Afrika 508205, Auſtralien 24045 Die Geſamtzahl der Juden beträgt demnach— nach der angeführten Statiſtik— 15 518 422. Das Deutſche Reich zählte 1910 615 000 Juden (0,95 Prozent der Bewohner). Heute iſt ihre Zahl infolge der Einwanderung aus dem Oſten größer. FFCFCFCCCCCC Two/((((c ſchöne„Blauenhaus“. lin iſt im von faſt 82 Jahren geſtorben Als er nach dem Krieg 187071 krank heim gekehrt war, zog er als Hirte auf die Berg. und kam auf den Gedanken, dort oben ein Fe an die Touriſten abzugeben. Aus dieſen klei. nen Anfängen entwickelte ſich allmählich das Gutach.(Beim Rübenausladen am Bahnhof ſcheuten plötzlich die Pferde eines Wagens, der 56jährige Arbeiter Förde⸗ rer kam dabei zu Fall und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. 1 + Buchen.(Streiterei mit übler Folgen.) Der 20jährige Schloſſer Anton Schad begab ſich mit zwei Freunden nach Kappel in der Anſicht, einigen dortigen Bür⸗ gersſöhnen, mit denen ſie ſchon längere Zeit in Fehde lagen, den Rücken zu verklopfen, In der Nähe vom„Mohren“ ſtießen die drei Kampfluſtigen auf den gleichaltrigen Andreas Locher, auf den ſie ohne weiteres unbarmher⸗ zig einhieben. In ſeiner Bedrängnis griff Locher zur Waffe und gab einen Schuß ab. Die Kugel traf Schad zwiſchen die Bauch⸗ und Herzgegend. Noch am Abend wurde Schad einer Operation unterzogen, die gut verlief. Singen a. H., 15. Nov. Zu der ſchon ge⸗ meldeten Verhaftung eines franzöſiſchen Spions in der badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze meldet die„Deutſche Bodenſee⸗Zeitung“ er⸗ gänzend, daß es ſich bei dem Verhafteten um einen franzöſiſchen Militärattaché, einen Ka⸗ pitän von der franzöſiſchen Geſandtſchaft in Bern handle. Bei der Verhaftung gab es einen harten Kampf, bei dem der die Ver⸗ haftung vornehmende Stuttgarter Kriminal- beamte Sieger blieb. Bezeichnenderweiſe hatten die Schweizer Grenzbeamten den fran⸗ zöſiſchen Spion unbehindert über die Grenze gelaſſen. Der Kriminalbeamte brachte den Offizier, der mit Spionageauskundſchaften über die Reichswehr beauftragt war, ſofort nach Stuttgart. Ludwigshafen a. Rh., 16. Nov. Die Son⸗ derbündler haben an die Beamten den Pfalz ein Ultimatum gerichtet, wonach jeder, der ſich nicht ſchriftlich verpflichtet, unter ihnen weiter zu arbeiten, ausgewieſen werden ſoll. Engen.( Auswanderer.) Die aus dem Hegau in letzter Zeit in recht erheblicher Zahl Ausgewanderten, die in Amerika, ge⸗ iarkitſamt die„Hegau⸗zrolome zu grunde. beabſichtigen, ſind in Rio de Janeiro ange⸗ kommen. Bis ſie an ihrem Endziel ſind, ſteht ihnen noch eine 14tägige Tour bevor. Das„Wenn“ in der Ehe. Eheleute könnten weit glücklicher ſein, als ſie wirklich ſind: Wenn ſie lernen wollten, ſich nach der Decke zu ſtrecken; Wenn ſie ihre häuslichen Schwierigkeiten nie guten Freunden erzählten; Wenn ſie verſuchten, ſich einander gefällig zu machen, wie in den Tagen ihrer erſten Liebe; Wenn jeder Teil verſuchte, den anderen zu unterſtützen und zu tröſten;. Wenn jeder Teil bedächte, daß der andere ein Menſch und kein Engel iſt: Wenn jeder Teil verſuchte, etwas mehr zu tun und etwas weniger zu fordern;. Wenn es weniger Straßenanzüge aus Seide und Sammt und mehr einfache, nette, dauer⸗ hafte Hauskleider gäbe; Wenn beide Teile mehr Unterhaltung zu Hauſe ſchafften und weniger auswärts ſuchten; Wenn beide Teile bedächten, daß zur erfolg⸗ reichen Kindererziehung Vater und Mutter nes Sinnes ſein müſſen. Bretterbude zu errichten und Erfriſchunger riſcher zu geſtalten. zem Ziegeldach war ein zweiſtöckiger flügel ziemlich unmotiviert angebaut. turpark, ohne beſchnittene Hecken und den. Er verleugnete aber auch heute noch nicht ganz ſeine ehemalige Beſtimmung, und das trug nur dazu bei, ſein Ausſehen male⸗ Einem einſtöckigen Längs⸗ bau mit hohem Kellergeſchoß und rotem, ſpit⸗ Quer In der Ccke, wo beide zuſammentrafen, befand ſich auf der Gartenſette ein laubenartiger Anbau, von dem aus eine hohe Stiege direkt hinun⸗ ler in den Garten führte, einem echten Na⸗ ſorg⸗ fällig friſierten Raſen, aber dafür mtt al ten, ſchhnen Bäumen, ſchattigen Wegen durch dich⸗ tes Gebüſch, Beeten mit altmodiſcher Blüten⸗ pracht und Graspartien, ſo blumig und üppig wie eine fruchtbare Wieſe, auf der eine große Schar Hühner Heimatsrechte beſaß. Und dazu das ganze Haus mit Eſeu umſponnen, grüne Rührung ganz blanke Augen hatten. jedes Zimmer mit bergſche Wappen trugen, und aus der krapfen. „So, nun mache es dir bequem,“ Und„Willkommen“ aus dem Herzen her⸗ aus ſagten auch die alte Haushälterin Mine Köhler und ihr Mann, der Gärtner, die ſchon wartend auf der Schwelle ſtanden und vor Die Tür des Lindenhauſes war bekränzt, duftenden Blumen ge⸗ ſchmückt, der Tiſch im Gartenſaal feſtlich gedeckt mit Wäſche und Geſchirr, die das Drewens⸗ Küche herauf duftete es nach friſchgebackenen Butter⸗ ſagte Zeſina,„einſtweilen nimm mit der alten Ein⸗ richtung vorlieb, bis deine eigenen Sachen kommen. Ich wohne drüben im Anbau, du brauchſt alſo nicht Sorge zu haben, daß dir die Zeſma allzu nahe auf dem Pelz ſitzt.— das Heinis volles Entzücken hervorrief. talariſten und eine fand, war die Seligkeit voll. Tante Zeſina, die fortwährend nach wegzubringen. er lebhaft. tet— eigentlich ſoll ich es ja nicht ſagen.“ Anita blickte freudig bewegt auf. peinlich fauberes, kühles, reizendes Neſtchen, Er begann ſofort, ſeinen Spielſchramt aus, zukramen und als er auch ſeine geltebten At⸗ „Faule⸗Greten⸗Kou hne“ Plötzlich unter⸗ brach er ſein Spiel und lief ſchnurſtrarks zu ihrer Art halb paradox, halb geſcheit plauderte, um Anna über Beklommenheit und Heimweh hin⸗ „Schenkſt du mir das altes, Tante?“ fragte „Das ſchenkt dir deine Großmutter, Hemi. Sie ſelber hat alles angeordnet und eingerich⸗ Ihre ſich am Tage des wiſſen, warum 0 a 1 5 10 4 5 4 n 5 er alles hat geſchehen laſſen, was geschieht. Er weiß auch aus dem Böſen das Gute herauszu⸗ bringen. Kann es Gott dulden, ſo können wir auch dulden, was wir nicht hindern können, und ſchweigen und es ihm zutrauen, daß er alles recht machen werde. Wenn nur jeder aus uns ſeine Seele rettete und für die anderen bäte und täte, was er könnte und ſollte— das übrige dürfen wir Gott ganz überlaſſen. Er wird es ſchon hinausführen. Gottes Weisheit iſt weiſer als unſer Verſtand und Gottes Liebe liebender als unſer Herz und Gottes Allmacht mächtiger als unſere Hand— und hiermit regiere er— er iſt der Herr. Da iſt der Gedanke von Got⸗ tes Herrſchaft wohl angewendet. Herr, vollende du deine Sache, regiere du dein Reich— du biſt König, deine Knechte, Mägde wir. a Biſchof Sailer. i Was wollen die Jugend⸗ Herbergen? 5 Die Jugendherbergen ſollen das allgemeine Ju⸗ gendwandern ermöglichen. Die frühzeitige und regelmäßige Hinkehr zur Natur, von der Volks⸗ ſchule an, iſt das beſte Bollwerk gegen Tu⸗ berkuloſe und Alkohol, gegen Verſchwendungsſucht, gegen Kino und Zigarette, gegen Modefklaverei und Verweichlichung bei Jungen und Mädchen, der ſicherſte Weg zu Einfachheit und Selbſtändig⸗ keit, zu Arbeitskraft, zu reiner Freude und Volks⸗ geſundheit und zur Hranziehung eines ſportfreu⸗ digen Geſchlechts. Für die Stadtjugend iſt das allgemeine Jugendwandern die Wiederanknüp⸗ fung des abgeriſſenen Fadens zum Jungborn Natur, bas nächſtliegende Gegengewicht gegen den Sumpf und die Zuſammenpferchung in den Steinmauern. Für die Landjugend iſt es das wirkſamſte Mittel gegen die Landflucht. Wer ſeine Heimat erwandert, liebt ſie. Er entbehrt auf dem Lande nicht die ſeichten Genüſſe der Großſtadt. Hinter dem Herbergwerk ſtehen mit ſeltener Ein⸗ mütigkeit alle Schichten von rechts bis links, arm und reich. Es geht jeden an, den Vater füs ſeinen Sohn, den Arbeitgeber für ſeine ſchaffenden Kräfte, die Gemeinden für ihren Nachwuchs. In der Jugendherberge nächtigt der jugendliche Ar⸗ beiter neben dem höheren Schüler, der Sohn des Reichen neben dem des armen Mannes. Bei Volkstanz und Lied wirken alle mit, der Menſch den Menſchen achtend. Beiträge und Spen⸗ den dienen zur Beſchaffung von Gerät und zur Herrichtung von Gebäuden, alſo Dauerwerten. Es geht um die deutſche Volkskraft. Das F Reichsherbergsnetz kann ein Kraftquell erſten Ran⸗ ges werden, wenn das Alter nicht verſagt! Vorbeugen iſt wichtiger als Heilen! 14 Er kann es beſſer. Im Warteſaal zweiter Klaſſe eines reichs⸗ deutſchen Bahnhofes heftete ein Herr mit vielem Gepäck, der notgedrungen auf einige Augenblicke den Warteſaal verlaſſen mußte, an ſeinen Pelzmantel einen Zettel mit fol⸗ gender Aufſchrift:„Bin Ringkämpfer, Sie⸗ ger von 13 Preisringen, ſtemme mit einer Hand 270 Pfund. Warne jeden, ſich an meinem Mantel zu vergreifen. Komme gleich zurück.“— Als er zurückkam, fand er die Stelle, an welcher ſein koſtbarer Mantel gehangen hatte, leer, dafür einen Zettel mit der Aufſchrift:„Bin Schnelläufer, Sieger von 13 Preisläufen. Rekordleiſtung 12 Kilome⸗ ter in der Stunde— und komme nicht mehr zurück!“ 9 7 Gegen Plünderungen von Läden. Aus An⸗ laß von bedauerlichen Vorkommniſſen in Mann, heim wird amtlicherſeits mitgeteilt: 0 „Es er'cheint notwendig, darauf hinzuweiſen, daß nach 8 6 der Verordnung zur Sicherſtellung des Warenum aufs derjenige, der es unternimmt, Ge⸗ ſchäfte, Verkaufsgegenſtände oder ſonſtige Waren⸗ vertriebsſrellen zu plündern, gewaltſam Ware weg⸗ zunehmen oder durch Androhung von Gewalt die Abgobe von Waren zu erzwingen, ſofern nicht nach ande ner Vorſchrift eine härtere Strafe ver⸗ wirkt iſt, mit Gefängnis nicht unter einem Jahr beſtraft wird. In beſonders ſchweren Fällen iſt die Strafe Zuchthaus. Mit gleicher Srafe wird beſtraft, wer zu Handlungen der genan! ten Art aufreizt. Die Vorausſetzung für die Anwet dung dieſer Beſtimmungen iſt gegeben, wenn ein eder mehrere Perſonen in Läden eindrin⸗ gen und der Ladeninhaber unter dem Druck einer lleineren ober großeren Zuſammenrottung vor dem leſchäft zor Abgabe von Waren veranlaßt wird. Anwendung von Gewalt iſt zur Erfüllung des Tatbeſtandes der genannten Beſtimmung nicht erforderlich. Die Polizei wird nicht immer ſofort überall zur Stelle ſein können, wo ſich An⸗ ſammlungen zeigen und Straftaten der genannten Art zu befürchten ſind. In dieſen Fällen wirz die erſte Abwehr durch die Ladeninhaber ſelbſt er⸗ folgen müſſen, wobei ausdrücklich betont wird, daß ſchon gegen ein Betreten der Läden durch verdäch⸗ kinannt. f 7 Biſchofsjubiläum Am 11. November waren es 25 Jahre ſeit der Wahl von Dr. Paul Wilh. von Keppler zum Biſchof, Die„Rottenburger Zeitung“ widmet aus dieſem Anlaß dem Jubilar als bem tatkräftigen Kirchenffrſten, wortgewaltigen Geiſtesurann und feinfinnigen Schöngeist, der dem Namen Rottenburgs weitchſu Glanz verlieh, eine Sonderbeffage. A* Die neu erſtandene Kirche von Oppau. Oppau, 14. Nov. Letzten Sonntag, am Feſte des hl. Martinus, wurde unter großer Anteil⸗ nahme der Katholiken von Oppau und Umgebung die wiedererbaute Kirche durch den Biſchof von Exploſion vom 21. September 1921 zerſtörte Kirche, zu Ehren des hl. Martinus errichtet. Genau vor 150 Jahren, im Jahre 1773, war die alte Kirche eingeweiht worden. Am 21. November 1922 be⸗ gann man die Ruinen des alten Kirchleins abzu⸗ tragen. Am 12. Dezember 1922 konnte der erſte Statenſtich für die Fundamente der neuen Kirche getätigt werden. Die feierliche Grundſteinlegung fand am 18. März durch den Biſchof von Speyer ſtatt. Die Rohbauarbeiten ſchritten ſo rüſtig fort, daß am 23. geweiht werden konnten. des alten Kirchleins mit dem durch ſeine lieblichen Proportionen künſtleriſch wertvollen Dachreiter iſt erhalten worden. dieſer im Gegenſatz zu der landläufigen Poſtierung an die Hauptfaſſade oder an den Chor unmittelbar in das Mittelſchiff eingeordnet iſt. Den künſt⸗ leriſchen Reiz dieſer originellen Anordnung genießt man von verſchiedenen Sichtpunkten aus. Inſon⸗ derheit Befriedigung auslöſend iſt der Turm als Beherrſcher des Raumes, der durch die hufeiſen⸗ förmige Anlage de Pfarrhauſes, der Kirche und des Schweſternhauſes erzeugt wurde. In der Mitte Neſes Raumes erhebt ſich als künſtleriſcher Schluß⸗ punkt ein Brunnn aus Muſchelkalk. Aus der Mitte ſeines Napfes ragt die lebensgroße Figur des hl. Biſchofs und Bekenners Martinus empor, dar⸗ ſtellend, wie er einen Bettler mit dem Mantel bekleidet. l ee e ö „ T 12 79 ö Handel und verkehr. Berliner Deviſenkurſe. 7275 14. November 15. November In Millionen gk. 481000 952 325 401 000 902 250 ö 60 150 116 290 182 455 364 910 216 540 431075 332 830 667 665 83 684 68 170 51135 108 270 5 530 750 11 027 500 1263 150 2 526 800 70 175 138 345 220 550 445 110 164 410 328 820 48 120 96 248 607 515 1215 030 108 270 216 540 18, 045 36, 030 36 060 74 185 14 436 30 075 66 165 136 340 1 025 22 055 Amſterd.⸗ Rotterdam Buenos⸗Aires Brüſſel⸗Antwerpen Chriſtiania Kopenhagen Stockholm Helſingfors Italien London Newyork Paris Schweiz Spanien Liſſabon Rio de Janeiro Wien Prag Jugoflavien Budapeſt Sofia Ja van Berlin, 15. Nov. Die Anforderungen, die heute an den Deviſenmarkt geſtellt wurden, hielten ſich dem Umfang nach etwa auf dem Niveau des Vor⸗ tages. Mit einer Verdoppelung der Kurſe, die tatſächlich vorgenommen wurde, ſcheint man nicht allgemein gerechnet zu haben. Amtlich wurde Kabel Newyork auf 2,52 Billionen und London auf 11 Billionen feſtgeſetzt. Damit haben die De⸗ Nen etwa 50 Proz. des Standes der auslän⸗ ſchen Paritäten erreicht. Die Heraufſetzung der Kurſe ſteht naturgemäß in einem gewiſſen Zuſammenhang mit dem Problem der Rentenmark bezw. mit der Frage des Um⸗ ſtauſches und der Umrechnungkurſe zwichen Papier⸗ mark und Goldanleihe. In Dollarſchatzanweiſun⸗ gen mußte wieder mangels Angebots eine Notie⸗ rung unterbleiben. Der Kurs der Goldanleihe wurde in Parität mit) Newyork auf 2,520 Billionen feſtgeſetzt. Die Nach ⸗ frage nach Goldanleihe hat ſich geſtern bis um etwa 50 Prozent ermäßigt.. Wirtſchaftszahlen. r Ankaufspreis für Reichsſilbermüngen e 212. 1 1 00 5 600 Milliarden Reichsindex 12. 11. 218,5 Milliarden Landesindex 12. 11. 205,3 Milliarden Großhandelsindex 13. 11.53 Schlüſſelzahl des Einzelhandels 16. 11. 600 Milld. Eiſenbahnſchlüſſelzahl f a) Perſonentarife ab 16. 11. 600 Milliarden b) Gütertarife ab 16. 11. 600 Milliarden Buchhandelsſchlüſſelzahl 16. 11. 660 Milliarden Regens Tr. Joſef Ries in St. Peter und Mün⸗ krerpforrer Geiſtl. Rat Dr. Konrad Gröber in Konſtanz zu Ehrenkämmerer Sr. Heiligkeit September 1923 die neuen Glocken 265,5 Milliarden f Speyer eingeweiht. Sie iſt, wie die alte, durch die 1 1 Die Anlage der neuen Kirche läßt an Origina⸗ lität nichts zu wünſchen übrig. Die Giebelfaſſade 1½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kinder⸗Meſſe. 1 nor Kinder ⸗Gottesb ienſt. 2 Uhr Veſper; darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abt. der Jung⸗ frauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen. Montag: ½ꝭ8 Uhr beſt. G.⸗A. für Jakob Pfenning 1., Ehefrau Kath. Ellſabeth geb. Müller, Enkel Nikolaus und Ang. 8 Uhr beſt. K.-A. für alle 1 Krieger der Pfarrei. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Georg Hofmann 8., Schw.⸗Sohn Georg Friedrich Kühlwein und Angeh. ¼8 Uhr beſt. Amt für Peter Weidner 1., Ehefr. Jul. geb. Grünewald und Tochter Luiſe. Nittwoch: 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Johann Lang, Ehefrau Apoll. geb. Buſalt. ½8 Uhr beſt. E.⸗A. für 4 Krieger Joſeph und Adam Ecker, Bruder Joh. und Schwager Nikolaus Bugert. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. G.⸗A. für Joh. Jöſt 3., Ehefrau A. M. geb. Bergmann Söhne Joſeph und Sebaſtian, belderſ. Groß⸗ Eltern und Angeh. ½8 Uhr beſt. E.⸗A. für 7 Geſchwiſter Anna und Maria Hanf, beiderſ. Großeltern u. Ang. ö Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Karl Lam⸗ Als beſonders neuartig muß die Stellung des Turmes angeſprochen werden, da berth, Eltern: Joh. Lamberth und Ehefrau und Johann Heckmann und Ehefrau. 3¾7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Eliſabeth Bugert geb. Müller, Kinder und beiderſ. Großeltern. 1/8 Uhr beſt. Amt für ledig 7 Geſchwiſter Peter und Cäcilie Roos u. beid. Großeltern. Samstag: 7 Uhr best. Amt für Joſeph Samstag, Ehefrau Katharina geb. Guffleiſch, Schw.⸗Tochter Margr. Samstag geb. Lammer, Krieger Nikslaus und Val. Samstag. ½8 Uhr beſt. Amt für Joh. Pfützer, deſſen Ehefrau Kath. geb. Englert und 1 Krieger Kornelius und Nikolaus. Am Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern 7 Uhr hl. Meſſen. Nächſten Dienstag Abend 8 Uhr iſt Ver⸗ ſammlung des Jungmännerbundes im Frelſchüßz. Die Tages⸗ und Abend⸗Nähſchule, ſowie der Kochkurs bei den Engl. Fräulein werden noch⸗ mals dringend empfohlen.— Von nächſter Woche an findet wie alljährlich eine Sammlung der Barmh. Schweſtern ſtatt für ihren Unterhalt und für das Krankenhaus. Die Sammlung wird allen Gläubigen recht warm empfohlen. Durch die Biſchöfe Deutſchlands iſt eine ſolche Saum ⸗ lung für die Krankenhäuſer, Nlederlaſſungen der Ordenslensleute, für das Prieſter⸗ und Knaben⸗ ſemlnar in allen Diözöſen angeordnet. Auf beſondere Bitte hin, bleibt der Ertrag der ganzen Sammlung in unſerer Gemeinde zur Erhaltung der Niederlaſſungen der Engl. Fräulein und Barmh. Schweſtern. Es wird deshalb dringend gebeten, dieſe Sammlung reichlich zu bedecken, ſe nach Verhältniſſen.— Nächſten Sonntag iſt gem. hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Rektor Mayr und der Fräulein König. Beicht für die Kinder Samstag 2 Uhr. Vorm. 11 Ahr: Feier des hl. 1 mit vorausgehender Beichte. Abends 8 Uhr: Jugendverelnigung u. Jung⸗ Sonntag,! Vorm. 10 Ahr: Gottes dienſt. frauenverſammlung. Montag, den 19. November 1923. Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. und Plünderungen! Lokale Nachrichten. Kurſe ab 17. Nov., mittags 1 Ahr: Dollar(amtl. Brief) 2526 Milliarden 1 Goldmark * Die Reichsindexziffer für Lebens⸗ haltung beträgt 205,8 Miktarden. * Kirchweihfeſt. Wenn in der Vor⸗ kriegszeit die Dage des Kirchweihfeſtes näher rückten, da ſchlugen dle Herzen von jung und alt ziemlich hoch. Schon Wochen und Tage vorher wurde geputzt und geſcheuert, geſchneidert und gebügelt, gebacken und gebraten, daß es 170 Anblick dieſer Sachen eine Luſt war zu eben. Zu Kirchweihe hatten unſere Wirte eine bei dieſer Gelegenheit ſie Die Zeitungen Art Hochkenjunktur, ſich fürs ganze Jahr erholten. waren überſchüttet mit Kirchweih⸗Inſeraten. Auf dem Marktplatz reihten ſich Stand an Stand, der Zuſtrom von Fremden war gewaltig, mit Kind und Kegel wunde ausgerückt. Auf allen Geſichtern lag Feſtesſtimmung uad Lebensfreude. Und heute? Davon braucht man nichts zu er⸗ zählen, das weiß und ſpürt jeder Tag für Tag! Unſagbar Schweres trägt und erdultet das arme und gepeinigte deutſche Volk! Die Not pocht vielerſelts an den Türen! Der Materialismus feiert Orgien! Der ſchamloſeſte Wucher macht ſich breit! Folgen davon ſind Ausſchreitungen Eine erſchreckende Arbeits⸗ loſigkeit wurde von machtlüſternen Induſtrie⸗ herren heraufbeſchworen, um auf dieſe Weiſe das Volk gefügiger zu machen. Deutſchland blutet unterdeſſen aus 1000 Wunden. Unter ſolchen Verhältniſſen war es zu verſtehen, daß der Gemeinderat die öffentliche Kirchweihfeler nicht abhalten ließ. Im Kreiſe der Selnen kann man ſich auch gütlich tun, vorausgeſetzt, daß man die nötigen„Billionen“ dazu aufbringen konnte! Vielleicht iſt zu hoffen, daß man das nächſte Jahr das ſchöns Kirchweihfeſt wieder in größerer Freude feiern kann! Behüt uns Gott, daß wir in Deutſchland nichts Schlimmeres erleben, auf die paar Kirchweihtage wollen wir gerne ver⸗ zichten. Heute aber, wo ſo viele hungern und darben, ſo viele um ihr nacktes Leben ringen, da iſt für Ausgelaſſenheiten in Deutſchland kein Platz! Die Beſitzenden werden heute gemahnt, vergeßt die Armen nicht, ſeid mäßig im Fordern und Nehmen, aber barmherzig im Geben! War⸗ tet nicht bis das Schickſal hereinbricht, die Rache könnte ſonſt eine Furchtbare werden. Ein harter Winter ſteht bevor, ſeid gerechtſam, helft Not und Leld lindern, übt Nächflenliebe und vergeßt die Armen nicht! * Hausſammlung. Wie alljährlich ſo hält auch dieſes Jahr das hlieſige Krankenhaus eine Hausſammlung ab. Nächſte Woche werden die Schweſtern damit beginnen. Zeit hat auch im Krankenhaus in raſender Weiſe ſeinen Einzug gehalten. Von den hochwürdigſten 9 9 5 ergeht die Mahnung an das gläubige olk, ſollen, damit die Werke chriſtlicher Liebe uns er⸗ halten bleiben. laſſung der Engliſchen Fräuletn. Welcher Segen Die Not der daß ſie mehr denn je dazu beiſteuern Dazu gehört auch die Nieder⸗ Reiſebrief aus Amerika. Der Agent der Hamburg- Amerika ⸗Linie, Herr J Schweikart, übergab uns nachſtehende Reiſeſchilderung der Herren Jakob Bugert und Math. Träger zum veröffentlichen. NewYork, den 8. Oktober 1923. Auſere Reiſe auf dem Schnelldampfer Alb. Ballin von Hamburg nach Newyork Am 25. September, morgens 9 Uhr kam ich mit meinem Freund in Hamburg an, wo wir uns ſogleſch in das Hauptgebäude der Hamburg⸗Amerika⸗Linie begaben. paplere wurden daſelbſt in kurzer Zelt in Ord⸗ nung gebracht. Frühmorgens am 27. 9. 23 betreten die Relſenden das ſtelze Schiff Albert Ballin mit ſeinen 192 Meter Länge und alles war ſehr erſtaunt ber die gewaltigen Abmeſſungen dleſes Rleſenkörpers von einem Dampfſchlff. Eine Muftkkapelle ſpielte zum Empfang der Fahrgäste einige ſchöne Welſen und alles war in der gehobenſten Stimmung. Dle Einteilung des Schlffes ift ſo geſchickt gelöſt, daß ſich alle ohne vlel fragen zu müſſen ſoglelch zurecht fan · den. Mittags um/ 1 Uhr ſetzte ſich der Dampfer, von nur wenigen Reiſenden gleich bemerkt, in Unſere Relſe⸗ ſichtbar. gen Landſchaften, an welchen wir in einer Ent⸗ fernung von ungefähr 3 Kilometer vorbelfuhren. Gegen Abend wurde an einem engliſchen Hafen Southampton angehalten, Fahrgäſte von den Deutſchen aufs höflichſte be⸗ grüßt, aufgenommen wurden. der Schiffsleute gegenüber den Fahrgäſten war korrekt und in der zuvorkommenſten Weiſe. Zur Unterhaltung der Reiſenden war alles mögliche gebsten. Für die Damen war ein ſchͤnes Muſtk⸗ zimmer vorhanden, wo ſich jedoch meiſt mehr Herren als Damen aufhlelten, worüber ſich je⸗ doch die Ladys nicht allzuſehr ärgerten. Abends wurde abwechſelnd Konzert oder Ball abgehalten. Geſonders beim Tanz ging es ſehr lebendig zu; alte Leute, ſogar ſolche über 50 Jahre, tanzten noch feſte und waren manchmal ganz entzückt über ihre Tanzleiſtungen. Intereſſant waren die ſchönen gebirgt⸗ we noch engliſche Das Benehmen Mehrere Tage hatten wir auch hohe See. Es war ein iutereſſantes Schauſplel, wenn die wildgepeitſchten Meereswogen Unverſtand gegeneinander losfuhren. Manchmal ſpritzte das Waſſer ſogar über Deck, wobei die gerade Daſtehenden pudelnaß wurden, was immer gewaltige Lachſalven auslöſte. in grimmigem Unſer an, den 18. November 19283. Abendmahls 600 Milliarden TTT e großes Schiſſchen fuhr unterdeſſen unermüdlich welter und brachte uns jede Stunde 16 Kllo⸗ meter näher an New⸗ Vork herau. Am Sonn- tag, den 7. Oktober wurde Amerika ſichtbar, welches nun unſere neue Heimat werden ſoll. Das erſte was wir ſehen konnten, war eine herrliche Landſchaft mit ganz fremdländiſchen Hͤͤuſertypen. Alles war in großer Aufcegung endlich das langerſehnte Land, in welchem die Dollars zu Hauſe ſind, nun bald erceicht zu haben, und wir hofften alle, daß unſere Wünſche. mit welchen wir unſer Vaterland verließen, n fünun g hen werden.* 0 g 1 Kollege Hartkopf, Sie müſſen ſich in die Bell⸗ etage hinaufbemühen. Sie beſteht zwar nur aus zwei Giebelſtuben, aber dafür haben Sie das Bewußtſein, ſich dem Himmel um ſo näher zu befinden. Der junge Herr hat ſein Paradies neben ſeiner Mutter erhalten.“ Und ein kleines Paradies war es in der Augen glitten dankbar, wie lieproſend, durch das weiße Neſt.„Aber ſie iſt nicht hierk“ ſagte ſie leiſo, und ſie konnte es nicht hin⸗ dern, daß es bitter flang.„Vielleicht, wenn Heini allein, ohne die Mutter gekommen wäre.“ „Mein liebes Kiud, ein alter, lernfeſter Lat. Git ante ze einge che, e e e,, f gerpapa, fäk nicht auf den erſt 1 mer mit wunderſchönen werßlackierten Möbeln, das Schichal des Gſeus, der ſich um ihn ge⸗ 5 auf denen von Künflerhand allerlei! Szenen rankt 40% unlöslich mit dem ſeinen ve. 7 aus den Märchen gemalt waren; mit einem„Und dann, Kind, ſollen 7 5 5 weißen Betichen, weißen Gardinen und wei⸗ 1 der Drewensberg geweſen und ſpäter erſt zum] men darf, wen wir einlaſſen wollen. Sei ßen Wänden, um die ſich 8 b 1 feen e e (heſitz für die Witwen und ledigen Toch-“ willkom nen als e' Drewensberg in deiner eine te Prozeſſion und Sone des Geschlechtes ausgebaut won neuen Helma“ rte J 8 „Heini, du naſeweiſer böſer Bub!“ ſchalt ſie, aber Zeſina wehrte ihr.„Laß uns, wir werden ganz allein fertig.“ „Warum ſteckſt du dein Näschen ſo leck in die Luft, daß es hineinregnen kann?“ fragte ſie Heini ſtatt einer Antwort, und der fuhr ſich erſchrocken an ſeine Naſe und hielt ſie mit beiden Händen zu. Schloß„Lindenhaus“ wor eir altertümli⸗ cher, win ti, keineswegs künſtleriſch harmo⸗ niſch eſtalteter Bau, aber auf den erſten Blick aur welnd. Ehemals war es der Pachthof J Mannheimer Kleinviehmärkt. g Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zu⸗ getrieben: 40 Kälber, 13 Schweine, 140 Ferkel und Läufer. Kälber 105 Schweine wurden wegen zu geringen Auftriebs nicht notiert, für Ferkel und Läufer wurden 5200 Goldmark pro Stück bezahlt. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe. e Bewegung. Durch Winken mit Taſcheytüchern wurden die letzten Grüße mit den Daheimge⸗ bliebenen gewechſelt. Elne Schlſſsglocke rief ſodann zum Eſſen. Wir wußlen ſchon, daß auf Albert Bollin gut gelebt wird. Was jedoch hier Verſon erlaubt ſind. 10 in den 1 an Ordnung 19 Sauberkeit a N e 0 Mannheim, ohne( zu ſehen wat, übertraf doch die Erwartungen virchlie f in Goldmark( 1 eee zahlzar der meiſten Fahrgäſte. Das Gſſen war ganz a* 90 iches. i pPreisnoterungen dom 18. November. vortrefflich, und es wurde in der drltten Klaſſe e Hbäzpſtliche Ans zeichnungen. Seine Heiligkeit Weizen, inländischer 25, Gerſte 29, genau ſo ſerviert wie in einem feinen Hotel. der Papſt haben die Herren Geiſtl. Rat Stadtdeka r neuer 218. 1 Baſis Eln T bar zu uns ſagte einmal während D tige Perſonen eine tatkräftige Ab wehr mit allen Mitteln ſtraffrei einſetzen kann, da, wie vielleicht nicht genügend bekannt iſt, Not⸗ wehrhandlungen auch zum Schutze des Eigentums und ſonſtiger Rechte, nicht nur der Jalouſien vor den vielſcheibſgen Fenſtern und aus? den hohen weißen Schornſteinen feiner bläulicher Rauch in dünnen Streifen fei friedlich emporſteigend. Anita atmete auf. „Fier iſt's ſchön— o Gott, Die balſami⸗ ſche Luft! Die friedliche Abgeſchiedenheit von aller Welt!— Hier ausruhen dürfen vom Leben draußen!“ „Das wirſt und ſollſt du, Kind,“ ſagte Ze⸗ ſina mit Nachdruck, ordentlich ſeierlich.„Dies iſt unſere Burg, über deren Schwelle nur kom⸗ darum den Schweſtern del ihrem 6 ine Freude, ſie kommen ja nicht bloß m ihretwillen, ſondern die ganze Gemelnde hat den Nutzen davon. Gebe jeder nach ſeinem Können, wer wohlhabender iſt, denn die heutige Zeit hat das Durchkommen beider Inſtitute ſehr erſchwert. i 5 ee Schwerathletik. Wie wir aus dem Inſeratenteil erſehen, finden morgen Sonntag intereſſante Mannſchaftekämpfe im Stemmen und Ringen um die Bezirksmeiſterſchaft ſtatt und zwar zwiſchen dem Stemm⸗ und Ringklub Viern⸗ helm und Mannheim⸗Nord. Beide Vereine gingen bis jetzt noch ungeſchlagen aus der Tabellenrunde herber. Wenn vom vergangenen Jahr der Kampf zwiſchen Bieruheim und Mannhelm⸗Nord noch in Erinnerung iſt, wird ſich ſeder Sports⸗ mann ſagen müſſen: Auf, in den Karpfen am Kirchweih⸗Sonntag! i Filmſchau. Durch große Mühe iſt es dem hleſtgen U.⸗T.⸗KRins gelungen den ſchon lang erwarteten intereſſanten„Marccofilm“ zu erhalten. „Marcco, der Todeskandidat“ läuft am Samstag und Sonntag. Nächſten Samstag und Sonntag der letzte der Berle„Marccp's ſchwerſter Sieg“. Sonntag Nachmittag für Kinder eln wunderbares Filmwerk: Das Leben der heilg. Eliſabeth von Thtzeingen von der Wiege bis Ende. Da die Kinder in der Schule das Leben Eliſabeths erzählt und gelernt haben, wäre es für jedes ein Genuß die Darſtellung im Film zu ſehen. Der Film iſt aus München vom Verein kath. ſoz. Volkspflege. 8 Militärrenten. Eine weitere Zwiſchen zahlung von Milttärverſorgungsgebührniſſen erfolgt am Montag, den 19. November zu den gewohnten Stunden am Rentenſchalter des Poſt⸗ amts. Reſtloſe Abholung am Fälligkeitstage iſt unbedingt erforderlich. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Dienſtſtunden der heſſ. Bürgermeſſterel. Anläßlich des Kirchwelhfeſtes bleiben unſere Dienſträume am nächten Montag, den 19. ds. Mts. geſchlsſſen. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. SLamberth. Bekanntmachung. Betr.: Mehl⸗ und Brotpreiſe ab Montag. den 19. November 1923. Infolge der eingetretenen Geldentwertung 5 Komm gebe reichlich, Geiteld. 1925 ab die Prelſe wie folgt feſtgeſetzt: 1. Brotpreiſe 99 0 1 0 a) für einen Laib Brot von 1500 Ir. auf 100 Milliarden. 2. Die Mehlpreiſe für den Verkauf durch den Mehlkleinverkäufer für 1080 Gr. Mebl(für eine Brotmarke) auf 75 Milliarden. i Vorſtehende Preiſe gelten nur für das vom Kommunalverband gelieferte Mebl und das daraus hergeſtellte Brot und Gebäck, Sie find Höchſtpreiſe im Sinne des Reichsgeſetzes Über Höchſtpreiſe. Heppenheim, den 16. November 1928. Kommunalverband Heppenheim. gez. Pfeiffer. Gemeindekaſſe. Wenn im Geſchäfts verkehr Paplermark in Scheinen unter einer Milliarde allgemein nicht mehr angenommen werden, dann muß ſelbſtredend die Annahme ſolcher Scheine auch von uus verweigert werden. Der Zahltag fällt am Montag aus und wird am Dienstag abgehalten. wieruhelm, den 17. November 1083. 3ſt. Bekanntmachung. Betreffend: Preisbildung im Perkehr mit Lebens⸗ mitteln und Gegenſtänden des tüg⸗ lichen Bedarfs. Wir welſen die hieſigen Gewerbetreibende auf untenſtehende Bekauntmachung des Kreisamts Heppenheim vom 18. ds. Mt. in gleichem Betreffe hin und empfehlen denſelben die ſtrikte Befolgung dieſer Anordnungen. Zuwiderhand⸗ lungen, die wir bel Kontrollen durch unſere Beamte feſtſtellen oder die uns ſonſt durch das Publikum zur Kenntnis gebracht werden, wohn auch insbeſondere die Weigerung der Annahme von Papiermarkgeld gehört, werden wir rück⸗ ſichtslos zur Anzeige bringen, zumal wir die Kleinhändler wiederholt bis jetzt verwarnt haben. Viernheim, den 15. November 1928. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Bekanntmachung. Betreffend: Prelsbildung im Verkehr mit Lebens⸗ mitteln und Gegenſtänden des täg⸗ lichen Bedarfs. Nachbem nun auch der Kleinhandel die und der dadurch bedingten weiteren Erhöhung ſund wertet ſeinen 150 chlag err mit dei e. end dem Tagesmultiplikator auf. 7 beſtimmung gilt jewells innerhalb der üblichen Geſchäftsſtunden von nachmalttags 3 Uhr det laufenden Tages bis 3 Uhr nachmittags des folgenden Tages. Innerhalb dieſer Zeit dürfen Gold- und Papiermarkpreiſe nicht geändert, auch darf die Abgabe von Waren in den üblichen Mengen nicht verweigert werden. Veim Sinken der Goldpreiſe oder des Dollars ſind die Preiſe im Einzelhandel ſofort herabzu⸗ ſetzen, andernfalls Unterſagung des Handels und Schließung der Geſchäftsräume angeordnet wer⸗ den kann. Die Vorſchriften über den Preiseushang müſſen auf das genaueſte eingehalten werden. Der Kleinhändler iſt gehalten, in einer Liſte im Schaufenſter und Laden den angewandten Mul⸗ eiplikator(Anzahl der Papiermark für eine Gold⸗ mark), Tag und Tagespreis, für die er gilt, und die Grundpreiſe in Goldmark für die ein zelnen Waren anzugeben. Die Grundpreiſe dürfen nicht willkürlich feſtgeſetzt werden, ſondern müſſen den Friedenspreſſen bezw. den Geſtehungs⸗ koſten entſprechen. Der ſich durch die Umrechnung ergebende Parpiermarkbetrag muß unter allen Umſtänden angenommen werden, die Ablehnung der An⸗ nahme iſt nach Reichsverordnung ſtrafbar. Heppenheim, den 18. Nov. 1928. Heſſ. Kreisamt Heppenheim. J. V.: Dr. Jaun. Wehrkreiskommando n (5. Divifion) Abtlg. IVa/ le Nr. 4525. Stuttgart, den 7. November 1923. Nach Meldungen aus verſchiedenen Teilen des Wehrkreiſes mehren ſich die Fälle, in denen Geſchäftsleute im Kleinhandel die Annahme von Papiergeld als Zahlung verweigern oder bei Bezahlung mit wertbeſtändigem Geld Rabatt gewähren, obgleich zurzeit Papiergeld noch das geſetzliche Zahlungsmittel bildet. Hterdurch werden diejenigen, die wert noch nicht beſitzen, zur Verzweiflung gebracht, und es find daher Stötungen der öffentlichen Ruhe und Sicherheit zu befürchten. Ich ordne daher an, daß bis zur ſtaatlichen Außerkraftſetzung das Pap Zahlungsmittel im Klein anzunehmen iſt. handel unbeanſtandet Berechtigung hal ſeine Preiſe in Goldmark zu beſtändige Zahlungsmittel iergeld als öffentliches Polize nahme Verhängung chu Der Militär Reinhardt, been„ eneralleutnant. Finanzautliche Nachrichten. Arbeltgeberabgabe. Der Reichs⸗ finanzminiſter hat mit Rückſicht auf die Schwierlg⸗ keiten die bei dem Uebergang von der gebundenen in die freie Wirtſchaft entſtanden find, Betriebe die ausſchließlich oder überwiegend mit der Her⸗ ſtelung von Brot für den allgemeinen Verbrauch beſchäftigt ſind,— einſchließlich der Genoſſen⸗ ſchaftsbäckerelen die am 5., 15. und 25. November, ſowie am 5. Dezember 1923 fälllge Arbeltgeberabgabe ſoweit erlaſſen, als ſie auf die Arbeltslöhne derſenigen Arbeitnehmer(Bäcker⸗ geſellen, eutlohnte Lebrlinge, ſonſtige Bäckerge⸗ hilfen) entfällt, die entweder ausſchlleßlich im Produktlonsbetrlebe oder gleichzeitig im Produk⸗ ttons⸗ und Verkaufsbetriebe tätig find. Die Befreiung iſt davon abhängig, daß die Inhaber der vorbezeichneten Betrlebe ſpäteſtens bis zum 20. November 1923 eine Aufſtellung mit nament⸗ licher Bezeichnung aller in dem Betriebe beſchäf⸗ tigten Perſonen dem zuſtändigen Finanzamt einliefert. — Sie fragen Ihren Arzt wenn es die Erhaltung Ihrer Gesundheit erfordert. Sie fragen Ihre Zeitung um über die politischen Ereignisse und alle wirt- schaftliohnen Vorgänge gut unterrichtet zu sein. Die unentbehrliche Ergänzung der leiblichen Nahrung ist Ihr Heimatblatt: der Viernheimer Anzeiger Ferner iſt gemeldet, daß bereits fliegende SOD ονοονοσοοονονοαονονοον „Zum Deutſchen Kaiſer“ S Giſthaus Inh.: Karl Lamberth. Als Verlobte halte meine Lok empfohlen.— Für vorzügliche Sp Getränke iſt beſtens Sorge getragen, in jeder Prelslage. Auch meine verehrl. Fahrgäſten un a lichen Aufenthaltsraum beſonders empfohlen. Hochach tungsvoll Karl Lamberth. S888 888888888 So οοονοαοαονοοοοοοο Ueber die Kirchweihtage alitäten zum Beſuche beſtens eiſen und Zigarren!— Zigaretten!— Kautab ale! täglich gut geheizte Gaftſtube halte ich den d der Arbeiterſchaft als gemüt⸗ Gountag! Montag!) 2 große 0 Frankfurt! a. Iii. J8. DBav. 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Nötig ist allerdings, daß Sie Hersil genau nach der Gebrauchsanwei⸗ sung verwenden, es Kalt aullösen und ohne die vielen Zutaten gebrauchen, die ine gute Wirkung hemmen und das 80 sehr verteuern. Merken Sie zich: Persil ist kein Seilenpulver, wie es nunderte gibi. sondern es ist das Wasch- mittel, welches durch seine schmutz- die Wäsche Eigenschaſten zugleich und sie nbrell und Bürste wird so das Gewebe weilgehend geschont Versuchen Sie es einmal. und Sie werden erkennen: Das Persilverfahren ist die wirt- ste Waschmetho de, gibt! 8 Schlalzummer elnz.,Müchenschrank 7 U. 2- Mr., Kleider- Schrank, Lotti Stemm- u. e e . das r Ringklub Viernheim, Siountag, ben 18. November 1923