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Dezember 1923. Heſſ Bürgermeiſterei Biernheim Lamberth. Sportvsrelngg Alea 8e Viernkeim. — Sportplatz im Wald. ruckſachen jeder Art liefert ſchnell, gut und billig die Oruckerei dieſes Plattes Sonntag, den 9. De⸗ zember 1923 nachm. 3 Uhr um den Mreisliga- Pokal Viernheim 1 geg. Plaukſtadt 1 Pokalmeiſter Vorher untere Mannſchaften. Morgen Sonntag früh 10 Uhr im Vereinslokal mitzubringen. dringende Beſprechung T der 1. M. Kreisliga ritots ſind Der Porſtand. 8 Meine sera verfehlt im„Viernh. Anzeiger“ nlemals ſeinen Zweck. Die Aufnahme, Gebühren ſind ſo niedrig gehalten, daß ſich das Inſerat auch bei dem kleinſten Gegenſtand unſtreltig lohnt! Fm zum Kaiserhof empllenit so lange Vorrat reicht Voll⸗Reis 1 Pfd. 28 G.⸗Pfg. Weizen⸗Gries„ 26„ Haferflocken„ 35 15 Graupen Mn, Bohnen, weſß„ 30„ Eier⸗Nudelnn„ 50„ Mehl⸗Nuden„ 42„ Eier⸗Gr.⸗Makaroni 60„ Kakao 1 Pfd. 225„ Quieta⸗Kaffee, rot 10% Bohnenkaffee Paket 36 G.⸗Pfg. Quieta⸗Kaffee, gelb 25% Bohnenkaffee Paket 70 G.⸗Pfg. 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Praſident Coolidge harm, am Samstag mit dem deutſchen Boiſchaſter Wiedtfeld eine Unter⸗ redurg, in der die Möglichkeit beſprochen wurde, od die Reparationskommiſ⸗ ten die Aufnahme einer deutſchen An⸗ lethe, die für Nahrungsmittelan⸗ känſe in Amerika verwendet werden ſoll; geſtattet werde. Der Präſident verſicherte dein Botſchafter, Amerika werde den deutſchen Vorſchlag moraliſch unterſtützen, und betonte, daß die Vereinigten Staaten als Gegenleiſtung dafür auf ihr Priori⸗ täts recht für die Rückerſtattungs⸗ koſten verzichten würden. Nus dem Weißen Hauſe wurde mitgeteilt, der Präſident vertrete den Standpunkt, die amerikaniſche Hilfe zugunſten der deutſchen Bevölkerung ſei eher auf der Grundlage eines Geſchäftes als einer Wohltätigkeit zu behandeln.(Wie könnte dies auch anders ſein! Red.) Der Präſident vertritt den punkt, daß Amerika nicht für den Lebens⸗ menterhalt der Deutſchen zu ſorgen hat, da 10 die deutſche Regierung leicht die Getreidebe— ſtände ihres Landes kontrollieren könne, Habe es Deutſchland nötig, das Getreide, dal, ſeine eigenen Landwirte geerntet ha⸗ ben, aber nicht verkaufen wollen, durch Auslandsgetreide zu erſetzen, ſo muß es dafür amerikaniſche Dollars be⸗ hien 775 7 g Frankreich verweigert die Zuſtimmung. Paris, 9. Dez. Nach einer Mitteilung des Matin, hinter der man die Anſicht ma ßge⸗ bender Kreiſe vermutet, wird Frank⸗ reich ſeine Zuſtimmung für den Vor⸗ rang ekkter' deutſchen Lebensmittelanleihe in den Vereinigten Staaten zugunſten der anie⸗ rikaniſchen Finanzleute vor den Reparations⸗ zahlungen nicht geben.% 925 i 5 Uebereinlommen in den Rheinland- „Fbeelsahdlungen. Berlin, 8. Dez. In eingehenden Beratun⸗ kretern der Länder die ſchwebenden wirtſchaft⸗ 75„ 18* 7„ 14272. lichen, finanziellen und ſozialpolitiſchen Fra- gen des beſetzten Gebietes mit Vertretern der, ö muß Städte und Landesvereinigungen des beſetz⸗ ten Gebietes, ſowie dem Präſidium des Wirt⸗ ſchaftsausſchuſſes besprochen worden. Die Vertreter nahmen Kenntnis von den Abſich⸗ ten der Regierung, namentlich hinſichtlich der Erwerbsloſenfürſorge, der charitativen Hilfs⸗ maßnahmen und des f es. In weiteſtem Umfang wurde ein Ein⸗ n erzielt. Die in der Preſſe veröf⸗ Mitteilung über geplante Maßnah- en der Regierung im beſetzten Gebiet kön⸗ zwiſchen Ka⸗ niger als Beſchlüſſe der Miniſterien des zichs oder Preußens angeſehen werden. Sie sprechen in verſchiedenen Punkten nicht geplanten Maßnahmen.——— Stand⸗ teien mit Ausnahme Gruppe vertreten. 0 wertbeſtändigen Notgel⸗ N 13 ö Im Reichstag. Berlin, 8. Dez. Die entſcheidende A b⸗ ſtimmung über das Ermächtigungs⸗ geſetz fand im Reichstage nach 4 Uhr nach⸗ mittags ſtatt. Unter lautloſer Stille des Hauſes verkündete 10 Minuten ſpäter der Reichstagspräſident das Ergeb⸗ nis der Abſtimmung. Abgeſtimmt hatten Abgeordnete. Von dieſen ſtimmten 313 mit Ja, 18 mit Nein. Ein Abgeordneter enthielt ſich der Stimme. Das Ermächtigungsgeſetz iſt ſomit mit mehr als 2 Drittelmehrheit, zu der 306 Stimmen notwendig geweſen wären, ange⸗ nommen worden. Das Haus nahm die Mitteilung über das Ergebnis der Abſtimmung mit Sch wei⸗ gen auf. Die Deutſchnationalen waren während der Abſtimmung im Saal geblieben, gaben aber keine Stimmlarte ab. 225 332 A* Berlin, 8. Dez. Präſident Löbe teilt bei Eröffnung der Sitzung mit, daß nach dem Vorſchlag des Aelteſtenausſchuſſes das Reichs⸗ tagspräſidium, der auswärtige Ausſchuß und der Ueberwachungsausſchuß auch bei einer eventuellen Auflöſung des Reichstags in Funktion bleiben. Das Haus iſt damit ein⸗ verſtanden. (Es ſolgt die zweite Beratung der Vorlage, durch die das Reichswahlgeſetz in wahltechniſcher Beziehung geändert wird. Mit Ausnahme von Berlin werden die Wahl⸗ kreiſe ſo verkleinert, daß auf jeden ungefähr 4,5 Millionen Einwohner entfallen. Die Schlußabſtimmung über die ganze Vortage iſt auf ſozialdemokratiſchen Antrag namentlich; ſie ergibt die Ablehnung mit 207 gegen 179 Stimmen bei 9 Enthaltungen. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag auf Wie⸗ Nen der Demobilmachungsverord⸗ nungen über die Regelung der Arbeitszeit uſw. wird angenommen. Gegen 5½ Uhr iſt die Tagesordnung er⸗ ledigt. Vizepräſident Dr. Bell erbittet die Ermächtigung für den Präſidenten, den Tag und die Tagesordnung der nächſten Sit⸗ zung ſelbſt zu beſtimmen. Gegen den Proteſt der Deutſchnationalen und Kommuniſten wird ſo beſchloſſen. Vizepräſident Dr. Bell ſchließt die Sitzung mit guten Feſtwünſchen für die Ab⸗ geordneten. Der Ermächtigungs⸗Ausſchuß. Berlin, 8. Dez. Unmittelbar nach der Vollſitzung des Reichstags hat ſich der 1öglied⸗ rige Ausſchuß konſtituiert, der, wie es in dem veränderten Ermächtigungsgeſetz heißt, beim Erlaß von Verordnungen auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes von der Regierung vertraulich gehört werden Zum Vorſitzenden wurde der Volks⸗ parteiler Dr. Scholz gewählt. Außerdem ſind in dem Ausſchuß ſämtliche Par⸗ der deutſchvölkiſchen — m N Bleibt Baldwin? Paris, 9. Dez. Nach dem Berichterſtatter der Havasagentur in London erklärt man in unterrichteten Kreiſen, daß aller Wahr⸗ ſcheinlichkeit nach Baldwin nach dem Ka⸗ binettsrat am Dienstag ſich bereit erklären werde, proviſoriſch Miniſterprä⸗ ſident zu bleiben. Die Regierung werde ſich mit dem umgebildeten Kabinett dem Parlament vorſtellen. Die Beamtengehälter. Eine Erklärung der Staatsſekretäre. Berlin, 9. Dez. Von zuſtändiger Stelle wird jetzt das Protokoll der Beſprechung, welche die Staatsſekretäre der Reichs⸗ miniſterien über die Neuregelung der Bea m⸗ tengehälter hatten, bekannt gegeben. Aus dieſer Niederſchrift geht hervor, daß die Staatsſekretäre nicht gegen die zu niedrigen Gehälter proteſtiert haben, daß ſie vielmehr nach mehrſtündigen Beratungen und ſorgfäl⸗ tiger Prüfung der augenblicklichen F na nz⸗ lage des Reiches zu der Ueberzeugung ka⸗ men, daß die in Ausſicht genommenen Ge⸗ hälter von den Beamten zwar ganz erhebliche Entbehrungen und Einſchränkungen verlan⸗ gen, daß aber die Finanzlage es zurzeit leider nicht geſtatte, die in Ausſicht genommenen Bezüge in weunenswerter Weiſe zuer höhen wenn nicht die zur Rettung des Deutſchen Reichs mit allen Mitteln anzustrebende Sa⸗ dri der Reichsfinanzen und der Erhal⸗ tung des Wertes der Rentenmark und damit der Beſtand und die ganze Zukunft des Deut⸗ ſchen Reiches auf das ſchwerſte gefährdet wer⸗ den ſoll.(Herr Staatsſekretär, bitte in wel⸗ cher Gehaltsklaſſe rangieren Sies Red.) Fehrenbach Vorſitzender der Zentrums⸗ fraktion. Berlin, 8. Dez. Das Zentrum hat in ſeiner heutigen Fraktionsſitzung anſtelle des zum Reichskanzler ernannten Abg. Dr. Marx den früheren Reichskanzler Abg. Fehrenbach zum Vorſitzenden der Reichs⸗ tagsfraktion gewählt. 5. Auf dem Wege zur Friedensmiete. Berlin, 9. Dez. Die Verordnung, mit der die Wohnungsmieten bis zur Höhe der vollen Friedensmiete von Monat zu Monat ſtaffelweiſe erhöht werden ſollen, dürfte bereits in wenigen Ta⸗ gen veröffentlicht werden, denn ſchon ab 1. Januar ſollen als geſetzliche Miete 25 Proz. der Friedensmiete nach dem Stand des 1. Juni 1914 gelten. Dieſer Satz ſoll ſich am 1. Februar auf 30 Prozent, am 1. März auf 35 Prozent, am 1. April auf 40 Prozent, am 1. Mai auf 50 Prozent, am 1. Juni auf 60 Prozent und in weiteren Steigerungen von 10 Prozent ſo erhöhen, daß am 1. Oktober 1924 mit 100 Prozent die volle Friedens⸗ miete erreicht iſt. Der Hausbeſitzer wird ungefähr die Hälfte dieſer erhöhten Mieten erhalten; die andere Hälfte erhält das Reich zur Förderung des Wohnungsbaues, und zwar ſollen bis Herbſt 1924 200 Millionen Goldmark und bis zum 30. Juni 1925 weitere 600 Millionen Gold⸗ mark für Neubauten aus dem Steuervertrag abgeführt werden. Die neueſte Kulturblüte. TU. Das iſt alſo das Neueſte: Am Tage des Heiligen Chriſtabends ſoll Börſe abgehalten wer⸗ den! Von jeher iſt es als eine pure Selbſtver⸗ ſtändlichkeit angeſehen worden, daß dieſer Tag von Börſengeſchäften frei bleibe. Das war eine ſo ſelbſtverſtändliche Sache der guten Sitte, und des menſchlichen und geſchäftlichen Anſtandes, daß darüber gar nicht erſt geredet zu werden brauchte. Auch das ſoll aber jetzt anders werden. Der Ber⸗ liner Börſenvorſtand hat beſchloſſen, am 24. Dez. eine Vollbörſe abzuhalten. Börſengetriebe, Spe⸗ kulation und ihre erhebenden Begleiterſcheinungen ſollen alſo bis in den ſtillen Frieden der Weih⸗ nachtsſtunden hinein ſich erſtrecken dürfen, eine Geſchmackloſigkeit und, milde ausgedrückt, Takt⸗ loſigkeit, wie ſie häßlicher und materialiſtiſcher nicht mehr erſonnen werden können. Hoffentlich wird aber dieſe Schande nicht zugelaſſen, denn irgendwo muß ſchließlich der moderne Börſengeiſt unſerer Tage doch auch eine Grenze haben, wenn es auch Kreiſe gibt, denen nichts heilig iſt, als das„Ge⸗ schäft! 9 55 Ne khelniſche Fuge. Tas führende Organ des deutſchen Weſtens, vie „Köln. Volksgzig.“, aracht zu der wichtigſten volt ſchen Frage, die Dentſchland heute angeht, zun Mheinlandfrage, folgende demerkenswerte Andeu⸗ tungen, die verbienen. don allen, die ſich ait Außenpolitik beſchäftigen gehort zu werden „Die cheiniſche Frage iſt, wie die„Köln. Volks, veitung“ behauptet, gar keine Frage des Rhein⸗ landes oder Deutſchlauds, ſondern eine fran ⸗ ſiſche Machtfrage. Jede Löſung dieſer Frage, die die deutſchen Empfinden verletzt, be⸗ deutet früher oder ſpäter den Krieg und damit die Verewigung des Krieges auf dem Kontinent über⸗ haupt, eine Löſung aber, welche Deutſchland und Frankreich zugleich Rechnung tragen würde, hätte gleichſam den ewigen Frieden zur Folge. Und Deutſchland will den Frieden. Eine Verſtän⸗ digung mit dem Rheinland allein iſt keine Ver⸗ ſtändigung; wenn nicht das ganze Deutſche Reich der Verſtändigung über die Frage der Sicherheiten zuzuſtimmen in der Lage iſt, dann mag es wohl. ſein, daß Frankreich für herrſcht, nimmermehr aber wird Frieden ſein. Das einige Zeit am Rhein einer ehedem blühenden Provinz beraubte Reich wird an Volkszahl immer noch ſtärker ſein, und nicht eher zur Ruhe kommen, bis es ſeine Kindes wieder in die Arme der Mutter zurückgeführt hat:“ In dieſen Sätzen wird von einer beachtlichen rheiniſchen Stimme jene politiſche Abkapſelungs⸗ theorie oder, wie man ſie auch genaum bat, Nes ſtrinktionstheorie, abgelehnt, die von dem Gedanten ausgeht, man müſſe das Rheinland feinen Schick⸗ ſal überlaſſen, damit die deutſche Außendwliett vollkommen freie Hand gegenüber Frankreich des komme, was ſich zunächſt in einer Mun ud Nich⸗ tigkeitserklärung des Verſailler Friedensvertrages kund tun müſſe. Bekanntſich ſagt un dem Reichominiſter Jar res nach daß n an ſterke Befücn r dieſer Polt ſer Daher der Wider ſtand vor allem von ſeiten dez rhetniſchen Angeord⸗ die zeinoeiſe im Veriauf der gegenwärtigen Kriſe eine Rolle geſpielt hat. Man muß dem rheiniſchen Zentrumablatt darin volltommen zustimmen, daß, mag auch das Schick⸗ ſal der Rheinlande in den nächſten Jahren aus⸗ fallen wie es wolle, keine deutſche Außenpolitik getrieben werden kann, ohne Rückſicht auf das Rheinland. Im Gegemell, es wird der Leitge⸗ danke jeder nationalen Politik ſein müſſen. die Bande, die Deutſchland für immer mit dem deut⸗ ſchen Rhein verbinden, ſo ſtart wie möglich zu er⸗ halten, ſei es in ſtaats rechtlicher Beziehung, und je weniger dies unter dem Druck der Macht der Verhältniſſe möglich ſein ſollte, wenißſtens in moraliſcher Beziehung. Datu iſt es aber notwen- dig, daß die Stimmungsfaktoren, die im Rhein- lande eine große Rolle ſpielen, klug in die geſamte deutſche Politik eingeſchaltet werden. Bisher hat die deutſche Politik wahrlich nicht an einem Ueber⸗ maß von ſolcher Klugheit gelitten! 2 ee Nach einem Havasbericht aus Düſſeldorf hat Matthes an den franzöſiſchen Oberkommiſſar Tirard einen Brief gerichtet, in dem er als Ver⸗ treter der„Liga für die rheiniſch⸗weſtfäliſche Unab⸗ hängigkeit“ gegen die Einrichtung des„proviſori⸗ ſchen Regimes“ unter Leitung von Dorten in Ems proteſtiert mit dem Hinzufügen, er behalte ſich das„Recht“ vor,„ſeine Regierung“ wieder zu errichten, wenn er es für opportun und für not⸗ wendig halte, was augenblicklich nicht der Fall ſei. 1 ö Hitti entlarvt Franlreich. Der„Mancheſter Guardian“ veröffentlicht einen Aufruf des vormaligen italieniſchen Miniſterpräſidenten Nit ti, in dem es heißt: Alle auf dem europäiſchen Kontinent, welche den Frieden und die Wiederherſtellung nor⸗ maler Beziehungen zwiſchen den wünſchten, verfolgten die britiſchen Wahlen mit dem lebhaften Intereſſe und hofften, daß das neue Unterhaus die Grundlage einer ſtarken demokratiſchen Regierung ſein werde, die in der Lage ſein würde, durch ihr Preſtige und ihre Macht der Welt den Frieden aufzu⸗ erlegen. ſehe ſeine Lage täglich ſchlimmer werden. Der geſamte europäiſche Kontinent Völkern die und belade ſich Tag für Tag mit Waſſen und, Schulden. Es wolle leine Reparationen; es ube nicht daran. Wie könne es daran glau⸗ ben, nachdem es Ruinen aufgehäuft habe. Es wolle um jeden Preis Deutſchland ruinieren verarmen, Unordnung ſehen und ſeine drei weſentlichen Ziele verwirklichen: 1. Deutſchland in fünf oder ſechs Staaten zu ſpalten, wie Hannotaux zur Zeit des Waf⸗ ſenſtillſtandes es vorſchlug und wie der Quay d'Orſay wünſchte und weiter wünſcht. 0 2. Das geſamte linke Rheinufer mit ſeiner Bevölkerung von 12 Millionen Deutſche an Frankreich anzugliedern, wie von Foch und Tardien vorgeſchlagen worden ſei, als der Verſailler Vertrag vorbereitet wurde. 3. Durch eine unbeſchränkte ſogenannte don des Ruhrgebiets die militäriſche ontrolle der Kohlen und der Eiſenproduk⸗ ion, d. i. die tatſächliche militäriſche Beherr⸗ ſchung des europäiſchen Kontingents, zu er⸗ n Nitti erklärt, das Programm werde nicht glücken, Poincars habe ſeine äußerſten An⸗ ſtrengungen gemacht und ſeine geſamte Stärke angewandt, aber die Bergleute blieben unbe⸗ weglich wie ein Granitberg. Alle Wogen franzöſiſcher Gewalt ſchlügen vergeblich ge⸗ gen den unbeweglichen Berg. Alle Gewalt⸗ anwendung gegen Deutſchland werde vergeb⸗ lich ſein. Deutſchland könne ſich drehen und wenden von Reaktion zu Revolution; aber es könne nicht geben, was es nicht habe und wo⸗ zu es nicht imſtande ſei. Deutſchland könne unbegrenzt gefoltert werden, aber die Deut⸗ ſchen würden nicht aussterben; ſie würden die große Stellung wieder gewinnen, wozu ihr großes Genie und ihr wunderbarer Fleiß ſie in der Weltwirtſchaft berechtige. Nittin fährt fort: Das Weſentliche für Großbritannien iſt, ſeine Ausfuhrmärkte wieder zu erlangen. Dies kann nicht geſchehen ohne daß der Politik der Reparationen und der Beſetzungsheere ein Ende bereitet wird Wenn ein jedes Land Herr ſeiner eigenen Grenzen und frei iſt, ſich zu bewegen und ſein eigenes Zollregime wieder beſitzt, ſo werden die Bedingungen des freien Austauſches wie⸗ der hergeſtellt ſein. Daher iſt es für Groß⸗ britannien wie für faſt alle Völker, die nicht durch Haß und Hoffnung auf neue Eroberun⸗ gen geblendet ſind, notwendig, der Politik der Reparationen ein Ende zu bereiten. Wenn dies nicht geſchieht, ſo wird die Lage Europas und der Welt ſich dauernd verſchlimmern. Nur durch eine gemeinſame Aktion Großbri⸗ ſtanniens und der Vereinigten Staaten kann der Politik der Reparationen und des Ruins der Politik des Elends und des Todes ein Ende bereitet werden. . 5 Die Revolution in Mexiko. London, 9. Dez. Reuter meldet aus Mexiko: Pröſident Obregon hat den Gene⸗ * Plutarco Balles, der im Hinblick auf die Revolution von ſeiner Kandidatur auf den Präſidentſchaftspoſten beteten war, an die Spitze der Bundestruppen ge⸗ ſtellt. 28 000 Mann Bundestruppen mar⸗ chieren auf Vera Cruz. Obregon veröffent⸗ icht ein Manifeſt, worin er den Aufſtand als ine Verſchwörung gegen das Volk bezeichnet. Soziales. teuerabzug, Goldmarklöhne, Abſchlagszahlungen an Monatslohnempfänger. ö ö ten Stuaten könne die ten. Das offizielle Frankreich folge? cars bei ſeiner Politik der Zerſtörungd fühlte ſich getroffen und kritiſierte. Nun fand hues auf nicht N Während dieſer U ſoll nach Anordnung des Reichsminiſters der Fin⸗ anzen für den Steuerabzug der Papiermarkbetrag zunächſt noch maßgebend ſein. Folgende Möglich⸗ keiten ſind zu unterſcheiden: 1. Die Löhne werden in Goldmark berechnet, aber in Papiermark bo⸗ zahlt. Dieſer Papiermarkbetrag unterliegt dem Steuerabzug. 2. Die Löhne werden in Papier⸗ mark berechnet, aber zum Teil in wertheſtändigen Zahlungsmitteln ausbezahlt. Der berechnete Po“ piermarkbetrag iſt maßgebend, und zwar aua dann, wenn ſich der Wert der Papiermark in der Zeit zwiſchen Berechnung des wertbeſtändigen Lohnanteils und deſſen Zahlung geändert hat. 8. Die Löhne werden in Goldmark berechnet und vollſtändig in wertbeſtändigen Zahlungsmitteln ausbezahlt; auch muß für den Steuerabzug zunächſt noch Umrechnung in Papiermark erfolgen. Für dieſe Umrechnung kann äußerſtenfalls der am drit⸗ ten Tag vor der Lohnzahlung geltende Wert zu⸗ grunde gelegt werden. Weitere Regelung nach völliger Umſtellung der Löhne auf Gold bleibt vor⸗ behalten. Wenn bei Monatslohnempfängern in der Pivatwirtſchaft, die im Laufe des Monats Ab⸗ ſchlagszahlungen erhalten, im Einverſtändnis mit dem Finanzamt der Steuerabzug ſo vorgenommen wird, daß die Abſchlagszahlungen vorläufig ohne Steuerabzug ausbezahlt werden und der geſamte Steuerabzug erſt bei der Schlußberechnung für den Monat ſtattfindet, ſo iſt fur die Ermäßigungen die Verhältniszahl der Kalenderwoche maßgebend, bis zu deren Ablauf mehr als 50 v. H. des Arbeits⸗ lohns fällig und gezahlt worden ſind, jedoch im äußerſten Fall die Verhältniszahl der letzten ganz in den Lohnzahlungsmonat hineinfallende Kalen⸗ derwoche. A 4 1 40 ee 0 Aus der Erzdiözeſ Ein zeilgemüßes Hitlenwort. ö Zum Konxvadszjubiläum ließ der Erzbiſchof von Freiburg ein prächtiges Hirtenſchreiben erſcheinen. Darin mahnte er auch vom Klaſ⸗ ſenhaß ab. Die ſozialdemokratiſche Preſſe E. am letzten Sonntag das Jubiläum des Vin⸗ zenzvereins ſtatt. Der Herr Erzbiſchof hielt bei der Feſtverſammlung eine Rede. Im Laufe derſelben gab er den Kritikern die ent⸗ ſprechende Antwort. Da ſie von allgemeiner Bedeutung iſt, geben wir den Paſſus hier wieder. Er lautet alſo: „, Wir ſind ein Volk, das bettelarm gewor⸗ den iſt, hohe Steuern zu tragen hat, und das leider, wie es ſcheint, in den nächſten Wochen ſehr Schweres durchzumachen haben wird. Da iſt die Tätigkeit der chriſtlichen Nächſtenliebe unerläßlich notwendig. Da hilft— ich habe es im letzten Hirtenbrief ausgeſprochen und bin leider von einer gewiſſen Seite nicht ver⸗ ſtanden worden— da hilft kein Klaſſenhaf und kein Kampf der Stände, mag er von oben oder unten kommen; da hilft allein die Ueberzeugung, daß wir ein Volk ſind, daß in unſer aller Adern Menſchenblut, deutſches Blut rollt, daß wir aufeinander angewieſen ſind, daß wir die Pflicht haben, in der Not in der gemeinſamen Not einander zu helfen gewaltigende Herrſchſucht verurteile ich als Menſch, Chriſt und Biſchof, wo immer ſie auftreten. Ich glaube nun, daß man jetzt und zu unterſtützen, wo wir nur können, um ſo das Voll(wir ſind das Volk!) über die ſchwere Zeit hinüber zu retten. Ich gebe der dem Beſitz der Einrichtungen und Geſchäfte ſind, die dem Volke Arbeit geben und die Nah⸗ rung dadurch reichen können, ſich ernſtlich bemühen, beſonders in der allernächſten Zeit, Arbeit für das Volk zu haben und ihm loh⸗ nende Arbeit zu geben, und ich gebe der wei⸗ teren Hoffnung Ausdruck, daß man dieſe Tä⸗ Die Umſtellung der Ermäßigungsbeträge auf! [tigkeit anerkennt und ſo der Geiſt der Einig⸗ Hoffnung Ausdruck, daß diejenigen, welche in tot oder lebendig, ausgeſetzt. unternahmen nun unter Führung eines amerika⸗ niſchen Detektivs den Verſuch, Bergdoll in die verteuern mit einem mäßigen Mammonismus, die 0 egnügen. Den Profſitgier und die ver⸗ wird verſtehen können, was ich meine. Wenn heute, wo wir reden, nicht mit Unrecht über Habſucht und Ausbeutung geklagt wird, wie würde es erſt ausſehen, wenn auch wir Biſchöfe gleichgültig oder ängſtlich ſchwiegen! An dem beklagenswerten Mammonsgeiſt aber ö hat die Seite, welche mich nicht ganz verſtan⸗ den hat, ſie iſt nicht in Freiburg, mit ihren Geſinnungsgenoſſen einen großen Teil von Schuld, weil ſie das Evangelium von dem Nurdiesſeitsleben der Menſchen verkündet und die Ueberzeugung von der Verantwor⸗ tung vor dem ewigen Richter im anderen Le⸗ ben untergräbt.“ a ö Man kann nur wünſchen, daß dieſes wirk, ilch zeitgemäße Hirtenwort allgemein verſtan⸗ den und befolgt wird. Namentlich wäre es hohe Zeit, daß das deutſche Volk mit der Zer⸗ kiſſenheit Schluß machte und unter der wirk⸗ lich vaterländiſchen Fahne ſich einigte! f Gerichtssaal. Daus Wildweſtdtama in Eberbah. Der zweite Ueberfall auf den Deutſchamerikaner f Bergdoll vor Gericht. IU. Mosbach, 6. Dez. Am heutigen Donners⸗ tag beginnt vor der hieſigen Strafkammer das gerichtliche Nachſpiel zu dem zweiten Ueberfall auf den Deutſchamerikaner Groven Cleveland Berg⸗ doll, der am Abend des 10. Auguſt in ſeinem Zim⸗ mer in der„Krone⸗Poſt“ in Eberbach von zwei Männern, Karl Schmidt aus Lauſanne und Roger Sperber aus Paris, überfallen und niedergeſchla⸗ gen worden war. i Bergdolls Vater, der amerikaniſche Brauerkönig Berthold Bergdoll, war gemeinſam mit ſeiner Frau in jungen Jahren nach Amerika ausgewan⸗ dert und hatte in Philadelphia eine Brauerei ge⸗ gründet, die ihn zu einem der reichſten Männer der neuen Welt machte. Dort wurde auch ſein Sohn Groven Cleveland Bergdoll geboren, der eine Bett ge d mit Gummiknätleln nlederge⸗ ſchlagen. Dem Ueberfallenen gelang es aber, ſich ſeiner Angreifer zu erwehren, er kom te ſeinen Revolver ziehen und gab in der Dunkelheit(es war Bergdoll bel der Raſchheit des Ueberfalls nicht mehr möglich geweſen, in dem Zimmer Licht zu machen) ſechs Schüſſe ab, durch die der amerika⸗ niſche Spitzel Karl Schmidt aus Lauſanne getötet und ein früherer franzöſiſcher Unteroffizier aus Paris ſchwer verwundet wurde. Als Anführer dieſes zweiten Ueberfalles wurde der ebenfalls in der„Krone⸗Poſt“ abgeſtiegene amerikaniſche Ober⸗ leutnant Charles Griffis feſtgeſtellt, der von ſei⸗ nem amerikaniſchen Chauffeur Nelſon und dem angeblichen ruſſiſchen Fürſten Gregor Gagarin be⸗ gleitet war. Nach dieſem abermals verunglückten Ueberfall entflohen dieſe drei letztgenannten Perſonen in einem Kraftwagen, der aber einige Kilometer außerhalb Eberbachs von der Polizei angehalten werden konnte. Die Inſaſſen wurden ſofort ver⸗ haftet. Kurz vor dem Ueberfall ſoll Bergdoll von ſeiner aus den Vereinigten Staaten in Eberbach eingetroffenen Mutter und von der amerikaniſchen Regierung nahegelegt worden ſein, nach den Ver⸗ einigten Staaten zurückzukehren und ſich dort frei⸗ willig zu ſtellen. Die gegen ihn erkannte Gefäng⸗ nisſtrafe würde ihm zum größten Teil erlaſſen werden. Man vermutet nun, daß die amerikaniſche Organiſation ehemaliger Frontſoldaten dies ver⸗ hindern wollte, um durch gewaltſame Entführung und Auslieferung Bergdoll ſeiner 5jährigen Ge⸗ fänanisſtrafe zuzuführen.— Der Enlfühtungsprgzeh des deulſchamerltanere Delgboll. JU. Mosbach, 6. Dez. Vor dem hieſigen Land⸗ gericht begann heute vormittag halb 9 Uhr der Prozeß gegen die Teilnehmer an dem zweiten Ent⸗ führungsverſuch des Deutſchamerikaners Vergdoll in Eberbach,(Ueber die Einzelheiten dieſes Ueber⸗ falls haben wir ſchon eine eingehende Darſtellung gegeben), Angeklagt wegen Amtsanmaßung ſind der ledige Journaliſt Corliß Hooven Griffis aus Hamil⸗ ton(Nordamerika), zuletzt wohnhaft in Straßburg, der ledige Privatdektetiv Roger Sperber aus Paris, der verheiratete ruſſiſche Großfürſt Gregor Automobilfabrik ins Leben rief und auch in der amerikaniſchen Armee als Fliegeroffizier Dienſt tat. Als aber Amerika in den Weltkrieg eintrat, weigerte ſich Bergdoll, dem Stellungsbefehl Folge zu leiſten, da er nicht gegen Deutſchland, mit dem ſeine Eltern immer noch Beziehungen unterhielten, kämpfen wollte. Er wurde deshalb zu Beginn des Jahres 1920 verhaftet— man hatte lange Zeit vergeblich auf ihn Jagd gemacht— und wegen Fahnenflucht zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Um ſich freizukaufen, erklärte Bergdoll, er habe in den Weſtvirginiſchen Bergen zwanzigtauſend Dollars in Gold vergraben und es wurde ihm geſtattet, dieſe Summe unter militäricher Beglei⸗ tung zu holen. Hierbei gelang ihm die Flucht, die trotz mancherlei Schwierigkeiten glückte und bei der er über England nach Deutſchland und ſchließ⸗ lich nach Eberbach kam. Als ſein Aufenthalt den amerikaniſchen Behörden bekannt wurde, verſuch⸗ ten ſie Bergdolls wieder habhaft zu werden. 50 000 Dollars Belohnung wurden auf ſeine Ergreifung, Sechs Perſonen Hände der amerikaniſchen Behörden zu bringen. Hierbei kam es zu dem erſten Ueberfall auf Berg⸗ doll, der ſich ebenfalls in Eberbach im Jahre 1921 abgeſpielt hat. Der Verſuch mißglückte und der amerikaniſche Detektiv Neav wurde ſamt ſeinen Helfershelfern vom Mosbacher Landgericht zu r! ͤ 2———————— Verhandlung ergibt ſich, daß er von Beruf Jour⸗ ————— Gagarin aus Chatellerault, zuletzt wohnhaft in Wiesbaden und der verheiratete Chauffeur Nelſon aus Chicago, zuletzt wohnhaft in Ro⸗ magne(Frankreich). a 3 Nach Verleſung der Anklageſchrift in engliſcher Sprache ſeitens des Bürgermeiſters Dr Weiß⸗ Eberbach für die der deutſchen Sprache nicht mä tigen Angeklagten wird in die Vernehmung de Aus der Angeklagten Griffis eingetreten. ſnaltſt und im Jahre 1917 in die amerikaniſche Armee eingetreten iſt. Dann war er chene iich Vertreter der amerſlaniſchen Legion zur Uebergede des größen awrheniſcn Friedhof in Romogne. Der Angeklagte erklärte, daß ſich be ſeiner Tätigeit auf den amerikantſchen Friedhöfen in Frankreich in ihm das Empfinden im⸗ mer mehr verſtärkt habe, daß gegen Bergdoll, der Landesverrat begangen habe, etwas geſchehen müſſe. Als Hauptgründe zur Verfolgung Bergdolls nannte Griffis die ehrenrührigen Handlungen des Ueberfallenen, die er dadurch begangen habe, daß er ſich nicht am Krieg beteiligt, ſein Ehrenwort ge⸗ brochen und ſich der Beſtechung ſchuldig gemacht habe. Aus den weiteren Aeußerungen des Ange⸗ klagten ging hervor, daß Fürſt Gagarin beauftragt wurde, ſich unverzüglich in Eberbach nach Bergdoll zu erkundigen. Bergdoll ſollte nach dem Ueberfall ſofort Handſchellen angelegt und mit einem Handtuch den Mund verſtopft bekommen und im ————jé——. Me nir wann mern Ehingen. Roman ö von E. Krickeberg. 74 Nachdruck verboten. „Wohin Ihr Fuß tritt, ſprießen Blumen des Glücks, Anita!— Meinen Sie, daß ich ſſe die Stunden in meiner Erinnerung miſſen möchte, die ich mit Ihnen durchlebt habe?“ „Mem Kind, auch der Schmerz kann ein Glück bedeuten. Das haſt du ſelber doch reich⸗ lich erfahren,“ ſagte Frau von Drewensberg „Und nun kommt und verbittert euch die letzten Stunden“ des Zuſammenfeins nicht durch nutzloſe Kla⸗ und legte ihren Arm um Anita. gen.“ Wolf brachte tauſend Grüße von Brigitte und der Mutter und dem Onkel General. Zu uad ſein ganze übrige Familie Drewensberg um den Weih⸗ nachtabaum verſammelt ſein. Er legte einen eigenen Nachdruck auf die„ganze“ Familie Drewens berg. Anita ſenkte die Augen und Weihnachtem würden ſie alle kommen, wenn er dann auch leider nicht dabei durfte, ſo würde hoffentlich doch die schr jeg. 5 Sie bewegte ſröſtelnd die Schultern. Ich habe nicht mehr gef wgen, keſtt Flügel und ſang ihm au „Einmal fingen Sie mir noch ein Lied, nila,“ bat Wolfgang im Laufe des Tages im Lindenhaus bin, ich fürchte, ich habe es verlernt..“ Aber als er am Abend wieder auf ſeine Bitte zurückkam, ſetzte ſie ſich an den ſeinen Wunſch die beiden Schubert⸗Lieder, die ſie auf dem Feſte bei der Gräfin vorgetragen hatte. Nur das dritte:„Raſtloſe Liebe“, das vermochte ſie nicht zu ſingen, ſtatt deſſen ſtimmte ſie den„Früh⸗ Uüngsglauben“ von Uhland an:„Die linden Lüite ſind erwacht, ſie ſäuſeln und weben Tag und Nacht“. Und obwohl draußen ein ſcharſer Nordoſt der ſieghaften Frühlings hoffnung des Liedes Ergriffenheit hinweg. 5 rüſtete zu ihrer Fahrt nach Berlin. ſie still gewähren. Doch als ſie, in tie mit dem Witwenſchleier bekleidet, am des Todestages ih s Mannes neben Hart au Wagen ſaß, der f wehle umd erbarmungslos die letzten Reſte det Sommierpracht vernichtete, ſchien ein Abglanz in die Herzen der Zuhörer zu ſtrahlen. Und Wolf trat mit raſchen Schritten zu Anita an den Flugel, ſah ihr dankbar mit einem Blick, der ein heiliges Versprechen enthielt, in die Augen und küßte ihr die Hand. Sie jedoch neigte ſich und berührte ſeine Surn mit ihren Lippen. Heini aber, der ſlill auf dem Schoße der Großmutter geſeſſen hatte, fragte ſtolz und laut in das Schweigen hinein:„Singt meine Mutti nicht ſein, Großmamachen?“ und half mit dieſer Bemerkung am ſchnellſten über die Am Abend reiſte Wolfgang ab und Anta Bahnſtatton bringen ſollte faßte ihr alter Getreuer herzlich ihre Hand: „Anita, Sie brauchen nicht mehr nach der fernen Stadt zu reiſen, um das Grab Ihres Mannes zu beſuchen. Er ruht jetzt in der Familiengruft neben ſeinen Ahnen. Wolfgang hat ſeinen Sarg hergeleitet.“ Sie konnte nicht antworten, die Tränen⸗ ſtürzten ihr aus den Augen. An Hartos Arm ſchritt ſie den mit hohen ernſten Tannen eingeſaßten Weg vom Parl⸗ portal der Drewensburg nach dem Mauſoleum. Zuin erſten Mal betrat ſte die Heimat ihres Mannes, um ſein Grab zu beſuchen. Als ſte üer die Schwelle der mit Grün und weißen Bialen ausgeſchmückten, mit brennenden Wachs⸗ kerzen auf ſilbernen Kandelabern weihevoll friedlich erhelſten Gruftkapelle trat, zog Harto ſich ſtill zurück. Allein kniete ſie am Sarge, lange, lange und weinte ſich die ſchwere Laſt von der Seele, die ſie in der letzten Zeit faft zu Boden gedrückt hatte. N Ale ſte ſich endlich erleichtert und geſtärkt Drug, und als ſie demütig Anie ſinten wolle, ing e men auf und 9 be n laute m Wei erhob, ſtand ein hoher, hagerer, alter Herr an ihrer Seite, eine vornehme Erſchemumg mit weißem Kaifervart. Er ſah ihr ſtumm in dle Augen und reichte ihr die Haubd. Mem Vater!“ Das klang wie ein Schwur. Er ſelber führte ſie an ſeinem Arm über die Schwelle des Elternhauſes ihres Mannes, wo mit der Mutter die Bewohner des Lin⸗ denhauſes ihrer warteten. Sie verlebte einen ſtillen, der Erinnerung geweihten Tag miteſn⸗ ander, an dem nur der eine fehlte— Eber⸗ hardt. i Und auch heute nannte keiner ſeinen Na⸗ men und jedem merkte man doch an, daß er an ihn dachte und es ihm ſchwer wurde, das nicht auszuſprechen. Anita lauſchte wieder vergebens mit jeder Fiber. Würde noch im⸗ mer niemand von ihm ſprechen! Würde ſie nicht endlich wenigſtens erfahren, wo er ſich befand? Aber was den Ohren nicht wurde, gelang den Augenj Sie entdeckte Eberhardts Bild auf dem Schreibtiſch des Vaters. Ein jäher, freudiger Schreck durchzuckte ſte. Dann war er alſo nicht mehr in Acht und Bann getan, d Sobnk Der Vater dachte ſeiner und wollte an ihn erinnert ſein. Sie komme ihre Beweg. ung nicht verbergen und es nicht hinder 9 5 ein Blick voll heißen Dankes zu dem Schrwie⸗ gerpater hinüber log. Die ga ſucht ih⸗ 63 Herzens ſprach aus 55 Wh... e Gregor Gagarin. Der Angeklagte gibt an, daß er durch die ruſſiſche Revolution in eine äußerſt schlechte finanzielle Lage gekommen ſei. Er habe deshalb die Gelegenheit wahrgenommen, ſich die Mittel zu werſchaffen, die ihm durch Griffis darge⸗ boten wurden. Auf eine Anfrage des Vorſitenden erklärte Gagarin, Griffis habe ihm eine Stelle in Amerika verſprochen, wenn er ſich am Ueberfall beteilige. 5 Etwas lebhafter wurde die Verhandlung bei der Vernehmung des Privatdektetiv Sperber, deſſen Ausſagen vielfach in direktem Widerſpruch zu denen Griffis ſtanden. Um 1 Uhr wurde die Vormittags⸗ ſitzung beendet. ͤ;ũ Der Gerichtshof kam ſchließlich zu folgendem Urteil: Der Angeklagte Privatdektetiv Sperben aus Paris wurde zu 1 Jahr ſechs Monaten Ge fängnis, der Angeklagte Oberleutnant Griffis aus Amerika zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis und zwei Billionen Mark Geldſtrafe, der ruſſiſche Fürſt Gagarin zu 8 Monaten Gefängnis und der amerikaniſche Chauffeur Nelſon zu 3 Mo⸗ naten Gefängnis und 8 Billionen Mark Geldſtrafe berurteilt. Die Strafe des Nelſon iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Er wird ſofort auf freien Fuß geſetzt. Bei Griffis wird die Geldſtrafe von 2 Billionen und 3 Monate Gefängnis durch die Unterſuchungshaft als verbüßt erachtet. Bei Sperber und Gagarin wird die ſeit 11. Auguſt 1923 dauernde Unterſuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Die Dolmetſcher wiederholten das Urteil den Angeklagten, die erklärten, ſich mit ihrer Vertei⸗ digung über die Frage der Einlegung der Reviſion beſprechen zu wollen. Aus Nah und Fern. Schwetzingen.(Durcheinen Fehl⸗ tritt) ſtürzte der Zigarrenfabrikant Karl Duſſel ſo unglücklich die Treppe ſeiner Woh⸗ nung herunter, daß er einen Schädelbruch er⸗ litt, deſſen Folgen ſeinen ſofortigen Tod her⸗ beiführten. U Weinheim.(Endlichein Bürger⸗ meiſter!) Da der Bezirksrat den dritten Wahlgang zur Wahl des ſtellvertretenden Bürgermeiſters wegen Formfehler für ungül⸗ tig erklärt hatte, erhielt der bisherige Kan⸗ ofdat der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft Dr. Fritz Meiſer, 48 von 49 abgegebenen Stimmen. Die Demokraten, Sozialdemokra⸗ ten und Kommuniſten enthielten ſich der Ab⸗ 1 Winkerabende. Schon ſenkt ſich die Dämmerung allzu früh nie⸗ der, ſchon beginnen die langen Abende, wo der Sturm draußen um die Häuſer fegt und der Regen an die Häuſer klatſcht. Der Winter naht. Das iſt die Zeit, da ſich die Familie um die trauliche Lampe ſchart und am molligen Ofen, abgeſchloſſen vom Weltgetriebe, alles gedeiht, was ſchlicht und ein⸗ fach zum Herzen ſpricht. Das iſt auch die Zeit des guten Buches, ſei es, daß ſich jeder nach Alter und Geſchmack ſeine eigene Koſt ſucht, oder was noch viel ſchöner iſt, daß die Mutter oder jemand vor⸗ lieſt und die andern ſtill und aufmerkſam lauſchen. Wir ſollten dieſe Familienlektüre heute mehr pflegen, wie nirgend ſonſt keimt hier Gemeinſchafts⸗ geiſt und entwickelt ſich lebendiger Familienſinn. Gleiche Gedanken beherrſchen alle, der gute Same, der vom guten Buche ausgeht, ſenkt ſich gleichzeitig in alle Herzen, wirkt im gegenſeitigen Geſpräch und Gedankenaustauſch fort und bringt hundertfältige Frucht. Was uns heute nottut, iſt eine edle Geſin⸗ nung, eine Stärkung und Kräftigung der Seele gegenüber der zermürbenden Gegenwart, ein Wachstum des Gutn trotz allem Elend und auch im grauen Alltag manchmal ein bißchen Frohſinn. Das alles gibt das gute Buch uns Alten und Nie Mir bergtben unten Schuld A1 8 222 ü 100 4 E 570 von E. Krickeberg. 1 Mit zitternden Fingern nahm weg groß und fragend zum Vater Der ſagte nichts, aber ließ wie erlöst. Als ſie met. Das Bild Eberhardts in ſtaud ſie lange in ſeine Züge vertieft. grofe Ruhe war über ſie gekommen, fühl der Sicherheit und Geborgenheit. Kopf hob ſich Haltung. g Sie nahm die. Lampe und trat mit dem Bude Gberhardts in der Hand vor das Bild f annes. 0 Bangen, uberſicht blickte ſte jetzt ſtrahlend ſchöße er Ohne Scheu und Weg ausz haben, d nur ſtarle Seelen ſicher durchſchreiten. Die Winterabende machen empfänglich, nutzen wir ſie aus. Und wenn das Weihnachtsfeſt kommt, dann mag auf dem Gabentiſch auch ein gutes Buch nicht fehlen. Die treue Mutter denkte auch an die geiſtige Nahrung ihrer Kinder, der kleinen wie der großen, und vergißt nicht, rechtzeitig vorzuſorgen. 0* 0 das morſche Kulturgebäude. Von Abg. Andre, Stuttgart. 1 Nicht nur die deutſche, ſondern faſt die ge⸗ ſamte europäiſche Kulturwelt wandelt an Abgründen dahin. Gegenüber dem von Frankreich an Deutſchland verübten Unrecht hat die Welt noch immer nichts zu ſagen. Eine wohl noch nie in dieſem Ausmaß in Erſcheinung getretene Kälte und Härte hat die Menſchheit erfaßt. Was in Jahrhunder⸗ ten, ja in Jahrtauſenden an Kultur⸗ und Menſchheitswerten geſchaffen worden iſt, ſcheint nicht mehr zu beſtehen. Von dem, was Deutſchland auf den verſchiedenſten Ge⸗ bieten menſchlichen Denkens und Schaffens ———— N Roman 4. 4 e 7 Nachdruck verboten. ſie es in Empfang. Ihr Blick ging über das Bild hin⸗ hinüber. Anita mußte etwas in ſeinen Augen geleſen haben, das ihr das Blut in die Stirn trieb und ihre Bruft au atmen am Abend ins Lindenhaus zurſtck⸗ kehrte, begab ſich Anita ſofort auf ihr Zim⸗ der Hand, Eine ein Ge⸗ Ihre Geſtalt richtete ſich wieder elaſtiſch empor, ihr mit der alten, freien, ſtolzen der Welt gab, wird anſcheinend außerhalb der deutſchen Grenzpfähle überhaupt nicht mehr geſprochen. Schwarze und braune Soldaten ſtehen am deutſchen Rhein und die große Welt hat auch dieſe Kulturſchande ſchon„geſchluckt“. Wie kam das alles? Unſere moderne Kultur gleicht einem Haus mit ſchönen Faſſaden, das aber auf morſchem Grund erſtellt worden iſt. Gewiß! Dieſe Kultur war und iſt noch in ihrer Eigenart groß. Eines aber hat ſie beſtimmt nicht zuwege gebracht und das iſt: ein richti⸗ ges Verhältnis herzuſtellen von Menſch zu Menſch, von Stand zu Stand, von Volk zu Volk, und von Weltteil zu Weltteil. Die Zei⸗ ten des babyloniſchen Turmbaues ſcheinen ſich zu wiederholen. Die Menſchen und Staats— männer reden aneinander vorbei und ver⸗ ſtehen ſich trotz aller äußeren Kulturerrun⸗ genſchaften doch nicht mehr. Der Unterbau unſeres Kulturgebäudes war eben nicht feſt und ſolide. Die Völker und Nationen haben ſich in ihrem Größenwahn von den klaren Waſſern der chriſtlichen Heilswahrheiten entfernt: ſie wurden Materialiſten und Egoiſten, redeten unendlich viel von Humanität und bauten zugleich die ſchlimmſten Mordwerkzeuge aus. Alle Erfindungen wurden nicht nur in den Dienſt menſchlichen Fortſchritts, und oft noch mehr jenen der Zerſtörung geſtellt. Der Menſch ſelbſt in ſeiner Geſundheit und Arbeitskraft, in ſeinem perſönlichen und Fa⸗ milienleben trat als ſolcher gegenüber den Werken der Technik und der ſonſtigen Errun⸗ genſchaften der Kultur immer mehr in den Hintergrund. Dampfkraft und. Maſchinen⸗ weſen, Gas und Elektrizität, Luftſchiffahrt und Bauprojekte, Unterſeeboote und moderne Rieſenſchiffe und Dutzende andere Errungen⸗ ſchaften der neuen Zeit drückten ihm den Stempel auf. Der menſchliche Geiſt machte ſich das Meer, die Luft, die Tiefen der Erde, wie die Erdoberfläche ſelbſt immer dienſtbar. Gewaltige Entfernungen wurden einander näher gebracht. Der elektriſche Funke wurde zum Nachrichtenüberbringer, die Tech⸗ nik überwand alle natürlichen Verkehrshin⸗ derniſſe, gewaltige Berge wurden tunelliert, Ströme reguliert, Sümpfe trocken gelegt, Meere und Flüſſe durch Kanäle miteinander verbunden, uberall ſehen wir Fortſchritte über Fortſchritte! Was Erfinder erträumt, Chemiker erdacht, Mathematiker errechnet, Phantaſten ausgeheckt haben, es iſt Wirklich⸗ keit geworden. Die Menſchheit wurde aber trotz all dieſer äußerlichen Erfolge doch nicht glücklicher, ſie wurde vielmehr innerlich zerriſſen. Das Scheeckgeſpenſt der sozialen Trage tauchte auf. N 255 N„Heinz, heute, an dem Tage, der Eltern den einen Sohn geraubt hat für den, und du weißt, das kann nur ich tun.“ werde dir nicht untreu darum, Heinz, Herzen.“ Vorhabens, es lächele ihr Gewährung zu. weißt, wo Ebertzardt ſich beindet. — wir alle ſehnen uns nach ihm ich warte auf ih, Tag für Tag“ wußle. jürde kommen „Schulen und die Volksbildungsarbeit unzäh⸗ verhallt ungehort und unverſtanden in der ſeelenlas gewordenen Wirtſchaft. mehr deinen im⸗ mer, ſoll ihnen der zweite wiedergeſchenkt wer⸗ „Und, Heinz, du weißt auch, daß ich es tun muß, nicht auein der Eltern wegen, ſon⸗ dern auch um meiner ſelbſt willen, denn ich kann nicht leben ohne Eberhardt. Mein Ge⸗ lübde iſt erfüllt, unſerm Kinde wird ſein Recht— ſo fühle ich mich ſrei.— Gib auch du mich ſrei. Laß mich noch einmal im Le⸗ ben verſuchen, mir ein Glück aufzurichton. Ich denn du und dein Bruder, ihr ſeid eins in meinem Unt wie ſie damals in der Gewiſſensqual, im Gefühl ihrer Schuld gezen ihren Mann und Sohn gemeint hatte, das Bild drehe ihr mit finſtetem Blick, ſo glaubte ſie jetzt un Ve⸗ wußtzein der Reinheit und Gerechligkeit ihres Sie ging zu ihrem Schreibliſch und brachte nur wenige Zeilen zu Papier:„Brigitſe, du Sage ihm, er ſoll kommen— er muß jetzt N ſehn Punkte Wilſons, an das Selbſtbeſtim⸗ mungsvecht der Völker, den Schutz der Mino⸗ ritäten und andere feierlich gegebene Ver⸗ ſprechungen mehr. Weil das Aergernis von „oben“ kam, weil führende Staatsmän⸗ ner ihre vor der ganzen Welt gegebenen Ver⸗ ſprechungen nicht gehalten haben, iſt die an und für ſich durch den Krieg gelockerte Volks ⸗ moral weiter zerſchlagen und zerſtört, das Verhältnis von Menſch zu Menſch und von 0 zu Land noch mehr verſchlechtert wor⸗ n. f Man denke ferner an die Proklamierung, des freien Wortes, der freien Religionsbetä⸗ tigung, an das freie Buch, die freie Zeitung, die umfaſſende Aufklärungsarbeit in den liger Organiſationen und frage ſich: Wo zei⸗ gen ſich bei uns in Deutſchland und wo in der Welt draußen die praktiſchen Auswirkungen und Erfolge von all den vielen Freiheiten, Volksbildungsarbeiten und Belehrungen. Die Erde müßte heutzutage eigentlich einem Pa⸗ radieſe gleichen. Statt deſſen iſt ſie für Millionen und Abermillionen Menſchen ein wirkliches Jammertal der Zähren geworden. Unverſtanden, ja haßerfüllt ſteht ſich trotz aller Erfindungen und Entdeckungen, trotz aller Technik und Kultur die Menſchenheit gegenüber. Die einen leben verantwortungs⸗ los im Luxus dahin, während die andern zu gleicher Zeit hungern und frieren. Was nutzt vielen heutzutage, beſonders in Deutſchland, eine umfaſſende Bildung? Was nutzt die Wohltat der Wiſſenſchaft? Mit innerer Er⸗ ſchütterung habe ich jüngſt das Buch des Zentrumsabgeordneten Dr. Schreiber über die Not der geiſtigen Arbeiter in Deutſch⸗ land geleſen. Ja, an den Straßenecken ſtehen ſie, die geiſtigen Arbeiter und betteln um Brot. In den Aſylen für Obdachloſe, in den Wärmeſtuben und bei den Maſſenſpeiſungen finden wir ſie, zu Hauſe haben ſie ja nichts mehr zu eſſen. Sie ſtehen vor den großen Warenhäuſern der Großſtädte und ſtarren die modernen Errungenſchaften der Technik an oder ſie ſitzen in Muſeen und Leſehallen und hungern dabei und breite Arbeiterſchich⸗ ten ſtehen vor geſchloſſenen Bergwerken und Fabriken ins Leere ſtarrend und Hunger lei⸗ dend, Millionen fleißige Hände find zum Nichtstun und zur Kurzarbeit verurteilt, während in hunderttauſende und Millionen Haushaltungen das allernotwendigſte fehlt. Ganze Schichten des ſelbſtändigen Mittel⸗ ſtandes drohen zu verſinken und ihr Hilferuf allgemeinen Mu der Zeit. Man möchte mei⸗ nen, bite Menschheit ſei irrſinnig gewor⸗ den, oder ſind es nur einige Mächtige, die ungeſtroft Mill'anen Menſchen zugrunde eichten ditrſen. Es ſcheint, daß der neue ba⸗ byloniſche Turmdan vor dem Zuſammen⸗ druch ſteht. Es iſt der Turmbau, der der zottloſen Welt der entchriſtlichten Kultur, der *„ Fonfetratue Bullnlederlage u bin.. er. Das Reſultat. fee, London, 7. Dez. Der Stand der Par teien im engliſchen Wahlkampf war (gegenüber der Zuſammenſetzung des letzten Unterhauſes) um 9 Uhr abends: , Konſervative 247 6346), Liberale 144(60), Arbeiterpartei 187(144), Unabhängige 8(6).„ Es ſtehen noch 29 Ergebniſſe aus Man rechnet davon zwei Drittel au die Liberalen. N 5 merkſam, daß un ſer unſer derzeitiger Roman in nä Nummer abläuft. Wir können ſchon heute raten, daß eln nicht minder spannender 5 zugkrüftiger Roman am nächſten Samstag ert. mals zum Abdruck kommt. Alle, die noch nicht Leſer unſerer Zeitung ſind, laden wir zum Abonnement auf dieſelbe höflichſt ein. Die Winterabende ſind lang, daher ſcheue niemand die paar Pfennige und beſtelle den„Viernheimer Anzeiger“. Der Verlag. Die Schupo unternahm in vorletzter Nacht einen Steeifzug in die hieſige Gegend. Wle es heißt, ſollen die Weinheimer Plünderungen der Anlaß hierzu geweſen ſein. Andererſeits ſolen auch bei Anhängern der Kommuniſtiſchen Partel Hausſuchungen ſtatigefunden haben. Einige Verhaftungen ſeien erfolgt. Da dle Schupo in den frühen Morgenſtunden angerückt kam, ſo wurden viele aus der Nachtruhe geholt. Um 9 Uhr war die Arbeit der Schupo hier be⸗ endet, ſodaß dieſe um 9 Uhr auf ihren Laſt⸗ wagen wieder abrücken konnte. * Ammonikwaſſer. Die Firma Mönanka hier, gibt bis 15. ds. Mts. jede Menge Ammo⸗ niakwaſſer zu 50 Pfg. pro 100 Kg. ab. „ Friedensmiete. Vom 1. Januar ab kommt die Friedensmlete ſtaffelweiſe zur Eln⸗ führung. Die volle Friedensmiete ſoll am 1. Oktober 1924 erreicht ſein. Wir verweiſfen des Näheren noch auf einen weiteren Artikel in dieſer Nummer. N * Rauchverbot. Wer im Eiſenbahnzug oder in den Warteſälen der Eiſenbahn das Rauchverbot nicht beachtet, wird jetzt mit zwei Goldmark Strafe belegt. Der Einzug der Strafe erfolgt ohne vorherige Warnung. „Auf dem geſtrigen Viehmarkt in Mannheim ſind die Viehpreiſe aller Gattungen welter geſunken. Manches Stück wurde ſogar unterm Friedenspreis verkauft. Die Folge da⸗ von iſt, daß die Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe be⸗ trächtlich zurückgingen. Der Viehauftrieb war ſtark. Mit Großvieh ruhig, nicht geräumt, mit Schweinen mittelmäßig, Ueberſtand. Näherer Marktbericht folgt. „ Weinheim, 8. Dez,(Schweinemarkt) Zugeſührt 271 Stuck, verkauft 229; Milchſchweine wurden verkauft das Stück 4— 16 Gold⸗Mk.; Läufer 18— 45 Gold⸗Mk. das Stuck, Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. Freitag: 8 Uhr beſt. R. für Barbara Schneider ge. Schmitt und Angeh. und nicht für +Krleger Gg. Neff uſw. Sport und Spiel. Fuß ball. Sportvereinigg. Amicitia 09— Spielvereinigung Plankſtadt 358 Halbzelt 2:0. Zum Pokalſpfel trafen ſich Viernheim als Pokalmeiſter der A-, B- und C⸗ Klaſſe gegen Kreisliga, wobei der Kreisligaverein überlegen geſchlagen wurde. Viernheim im Zu⸗ ſplel merklich überlegen, während Plaakſtadt mit Wucht Vorſtöße macht, dle jedoch von einer ſicheren Hintermannſchaft abgeſchlagen werden. Der einheimiſche Sturm wird zuſehends beſſer, präziſe Flanken wechſeln und ſo fält das 1. Tor, wenige Minuten ſpäter das 2. Tor. Nach Wechſel wird Plankſtadt beſſer, jedoch Viernheim bält Stand. Trotzdem kommt durch ſchlechte Verſtändigung Plankſtadt zum Ehrentore, während Viernheim nach ſchöͤnem Innenſpiel ſeinen Vor⸗ ſprung um 1 Tor vergrößern kann. Damit ſchlagt die A-Klaſſe den Kreisliga⸗Verein mit 3:1 Toren.— Nächſten Sonntag findet nun das Verbandsſpiel gegen Heppenheim in Viern⸗ heim ſtatt, worauf ſchon jetzt hingewleſen wird. wann, nicht woher, aber ſo ſchnell es ihm möglich war— eines Tages würde er da ſein und alles würde wieder gut werden. Tode legte ſie die Trauergewänder ab und zog ein weißes Kleid an, von dem ihr ſchim⸗ merndes Haar ſich mit leuchtendem Goldglangz hob und das ihrer Schönheit neue Reige ver⸗ lieh. Die Wolle war von ihrer Stirn geſchwun⸗ den, und der Schwermut aus ihren Augen. Sie bezauberte alle mit ihrer ſonnigen Hei⸗ terleit. Zeſmna liebte zu zitieren, und ſie zitierte mit Vorliebe draſtiſch:„So“, konſtatierle ſte mit Befriodigung die Veränderung in Anitas Weſen.„drei Wochen war der Froſch ſo krank, nun hüpft er wieder, Gott ſei Dank!“ Da fiel ihr Ania um den Hals.„Tante Zeſina, ich habe euch ſchlecht für eure Güte gelohnt— verzeihe mir Von jetzt an ſollt ihr nicht mehr über mich zu klagen haben.“ „Das iſt ſehr ſchön, aber eigentlich nich“ ſehr ſchmeichelhaft für uns, denn wir haben nichts dazu beigettagen, daß au; der ſchwar⸗ zen Puppe der weiße Schmeiterling ent. ſchlüpft iſt.“ i 1 1 05 Und zum erſten Mal nach ihres Mannes 5 ich drauf und dran war, irgendeinen Wohl⸗ ich wohl heute noch in all meinem Jammer in Berlin.“ Gegen Abend erſchienen die Dreſwensberger Herrſchaften. Der Baron kam tadellos in Schwarz gelleidet, um ſeiner Schwiegertochter ſeieen Beſuch zu machen. Als Anita die Treppe hing ihnen entge⸗ gengeeilt kam mit ſtrahlendem Lächeln und dem Not der Freude auf ihrem Geſicht, war der Baron ſichtlich betroffen. „Donnerwetter! Da ſoll der Kuckuck den Kopf oben behalten, wenn man jung und verliebt und ſchönheitsdurſtig ift,“ ſagte er zu einer Frau; und ſte lächelte befriedigt. Sie war bereits ſehr ſtolz auf ihre ſchöne Schwiegertochter, und ſie lächelte noch befrie⸗ digter und ein klein wenig ſchadenſroh, als ſte ſah, mit welcher ritterlicher Befliſſenheit ihr Gatte Anita die Hand küßte. ö „Wir bleiben natürlich den Abend iber“ erklärte er.„Du mußt mir nun auch einmal etwas ſingen, Kind. Sie haben mir alle ſchon ſoviel von deiner Stimme vorgeſchwärmt, daß tätigkettstummel bier in der Gegend ins