Seel enten hte Verlobung beehren sich an Eugen! nnd Handel Ger Hoc Diernhelm, Veihnuditen 1924 0 * 222 2 e 8888888888888 e ee ls Verlobte grüßen, Ed Margareta Schmitt Georg Mliciae/ Bofann Diernheim, Weihnachten 7923 D 29 2 RMitglieder dringend erforderllch. D X . 9 8 lie N Der Verein ladet hiermit ſeine Mitglieder 70 77 ſowie Freunde und Gönner des Vereins zu dem am 2. Weihnachtsfeier tage Abends 8 Uhr 9 im Saale„Zum goldenen Karp fen“ ſtattfindenden uk rung er Vorſtand 2 4 2 1. 82 e 5 N 55 De * Engel⸗Lic Lichrſpiele. b den erſten Weil 1 Feiertag: er Snaifon 14 in 5 ergreifen Olaf Föns. n 20 Spielplan für Der gtoße Olaf 121 Ein Fm von Liebe u. Leid In der ab e Außerdem: Ein reiz 55 91 1 .„Verlobu Aachen ohne Er 1 5 Elisabeli Hllendòôrfer Hans Hiebler eher Gernshieim d. Hehein Deihnachten 1923 Ihre Verlobung beehren sid enge bens anæüzeigen: Vjernheimi bamperitieini ,, 9e 2 eee Niernheim f Veihn gchlen 1923. 72 85 dae de hen Sonntag, den 30.8 nachm. 1 Uhr 100 1 128 Ano zur Beta K General⸗Verſemmlung Wegen Wlchilgkeit der Tageserdnung iſt das Gif e aller aktiven und paſſiven am 1. von Abends N Eintritt frei! bh i m vi ck e Han nes a5 1 Weihnachtsfeiertag 5 8 Uhr ab Eintritt frei! eee eee keauſſchlag! N Ohne Geträn Wir bieten an: 3 . 0 und Kohlen über die Feiertage bei Herrn Noll ma Kumeradſe lf-und Diejenkgen Kam 5 welch Dünger nötig haben, babe 15 gegeben .. 2 können ihre Anmeldung!! chen Preis wird Der Vorſt. T chlaßzi er unv= Schlaf feiner 575. Syiege 0 Waſchkom. m. Spiegelauff. 5 Küche, laciert kompl. 7 1 Ztür. Büffet, Kredenz, Tiſch, 2 Stühle K Küchenſchrank, Kunſtglas 98 1 Kleiderſchrank, 2tür 50.— Sole nommode, Spi egelauff 75.— 6 Schreibtiſch, eiche, m. engl. Züg. 110.— . C aiſelongues, verſtellbar 52. Matratzen, echt Dre rell Iteilig 108 Einzeln bel aller Art rieſig billig Teilzahlungen geſtattet!— hel- u an, f 1 el, N 11 4 0 Head 5 5 3 Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Kriegs⸗ hinterbliebenen Ortsgruppe: Viernheim. ä——— D rr—— Programm für den zweiten Weihnachts⸗Feiertag: 9 aan k Senſatious⸗Schlager! 01 u Abenteuer⸗ Senſatlonsfilm 5 6 Nleſen⸗Akten feruer als 2.& Schlager: Die nacht auf Coldenhall Ein Delekttofilm in 4 ſpannenden Akten en unſern werten N niche denne 1 —— deere rc: Fring 2 auf Lager, Zentner 1.80 2 r Bürlüntenln. 1 18. eee en R. Tseben Fam en l. fue Einladung. Am 1. Weihnachtfeiertage, abends 8 Uhr findet im großen Saale des Gaſthauſes Zum 19 e eine Weihnachts⸗Feier ſtatt, wozu wir unſere verehrten Mi jtol leder, ſowie Freunde und Gönner höflichſt einladen. Unſer erſtklaſſ Programm wird 1 8 nachtsſtimmung nicht verfehlen und allen Be- ſuchern einen genußreichen Abend ſichern. Eintritt für Nichtmitglieder 50 Pfg. Unſere weiblichen Mitglieder ſind berechtigt einen Herrn und die miäunlichen eine Dame frei einzuführen N Anfang präzis 8 Uhr Schluß 1130 Uhr 18 Der Vorſtand. NB. Stiftungen zu der Verloſung ofen bis ſpäteſtens nachmittags 3 Uhr im Gaſthaus zum Freiſchütz abgegeben werden. 7* 999 1 33 Billig! Zurückgekehrt vom Grabe meiner lieben, nun in Gott ruhenden Gattin frau Luise Gallei geb, Belz 1 50 wir für die wobltuende An⸗ tellnahme während der und beim Hinſchelden, ferner für die zahlreiche Leſchenbegleltung und die Kranzſpende ſagen wir lnnigſten Dank. Ganz beſonderen Dank Herrn Pfarrer Roos far den troffreſchen Beiſtand, ſowie den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege. Viernheim, den 24. Dezember 1923. Für die trauernd Hinterbliebenen; Nikholaus Ga Krankheit kin Lagerbesuch macht sich bei uns 9 1 Unsere Auswahlen in Schuhwaren sind unbegrenzt und unsere massiven ualitätswaren anerkannt. 5 Besichtigung ist ohne Naulzwang gestaltet. sohuhlager nachtsfeiertag 0 8———— Am 2. 00. Nie 4 1 Le 5 jeglicher art für Gewerbe, Handel und Behörden in sauberer, ge- schmackvoler Ausführung liefert in kur- zer Zeit u. zu Preis. mad ässig 15 Bochacnetesei Verlag des 1 Viernheimer Anzeiger. berge e ener N RNotwein ſelne Weih⸗ 95 Malaga Cognak Zwetſchenwaſſer in beſter A Kirch früher„um 8 See 2 9 1 rigen ein 70 hörigen He, Ce 292 N Sa 28 *% e e 7 95 77 Fennel Ge eee eee Stall lig Haren 0* Helene Miimann Fri Michelmichel Verlobte Viernheim Mannheim Deihnachten 1923 8 5 5 8 8 8 Wie alljährlich, findet auch dieſes Jahr die bier m 2. V 2 d. Fünfzigsährigen Weihnachtstage ſtatt. f ittags in der 8 8 Uhr⸗Meſſe, gemein⸗ heilige Kommunion; Familienfeier im Irm um 8 Uhr Freiſchütz. Abends Gaſthaus zum [ters ſſen it Ange⸗ 92 Hierzu ladet alle Altersgenoſſen mit Ange 32 Der Feſtausſchuß. NB. Nicht⸗Angehörige haben Abends keinen Zutritt. Se 8.5 28. 828 88 2868666566688 686 Kathol. kaufm. Verein Viernheim. SSG νααννẽ—t, eee 58 388988898895 nächſte mit einer kleinen Weihnachts⸗Feier findet am kommenden Donnerstag, den 27. Dezember, abends 8 Uhr im Vereinslokal (kleiner Saal) im„Freiſchütz“ ſtatt, wozu wir dern nebſt Angehörigen Der f unſere werten Mitglie fleundlichſt einladen. 1 2 92 Viernheim, den 22 1923. Der Borſtand. S οοο n Empfehle noch preiswert: Dez. 88 68 8 8 Kainit, Kalkſtickſtoff und Kali, ſowie div. Futtermittel; als auch Vieh⸗ und, Speiſeſalz Nil. Wullet 120. M. b. H. Weißwein Aualität. ner Samsta mittags 9 0 1 Pfennige, durch die Poſt Schlüſſelgahl. Walbſtraße 16, 1 23. Jede Uhr repariert in eigener Werkſtätte ſchnell, gut und billig L. Krug Lorſcherſtraße 0 ae 0 J u. Atür. Schränke, Vertik, Fe Chaiſelon 15 billig zu verkauf. Klinger in ln b a S 2, 6. * Dankes gum g ür die vielen Beweiſe iuniger Anteilnahm e der Krankheit und beim Hinſcheiden meiner nun in Gott ruhenden innigſtgeltebten Gattin, unſerer treubeſorgten guten Mutter, Großmutter, hie P. und Taue, Frau Sophie Pfenning ferner für das 1 5 e Geleite 405 N 1 1 Ruheſtätle und füt die große e N dare mae nefgefthlten Dank. 6 it 38 fielen, 5 Biernheimer Nachrichten einungstage: Dienstag, Donnerstag, i Rebaktlonsſchluß tags zuvor r. Der Bezugspreis beträgt in der Geſchäftsſtelle abgeholt, für die Woche vom 1, bis 6. Dezor. 30 Gold⸗ ——— Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin . 149 e ee Geſchäfts⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermei zeige Viernheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗Zeitung Erſte und älteſte Zeitung am Platze. erei und des Polizeiamts Viernheim Inſerate finden im„Biernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. —ü—ü—. Donnerstag, den Vereins⸗Anzeiger Viernheimer Volksblatt Die einſpaltige Millimeterzeile oder deren Raum koſtet 5 u. 10 Goldpfg für lokale u. 15 Goldpfg. für auswärtige, die Reklame⸗ zeile 30 Golf le bei e tarifl. Rabatt. Die Umrechng. erfolgt zum amtl. Dollarkurs am Vortag d. Zahlung. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 86 N. Dezember 1923 Pyſtſcheckkautd Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 40. Jahrg. ———— „ Die ſuebloſe Well Eine Unterredung am Weihnachtsabend. Der deute Wunſch, zu Verhandlungen zu f kommen. Potis, 2. Dez. Der„Temps“ veröf⸗ huilicht ſelgendes amtliche Kom mu⸗ ug uc: Der deutſche Geſchäftsträger Herr 2. Peeſch. hal heute morgen um eine A udienz beim Miniſterpräſidenten nachge⸗ ſucht. Dieſer neue Schritt hat zum Zweck, die Borſchläge der deutſchen Re⸗ gierung zu präziſieren, welche ſum⸗ mariſch in der Note vom 15. Dezember for⸗ multert wurden and welche darauf hinzielen, don hiegterung zu Regierung„eine grün d⸗ liche Pistuſſion der Reparations⸗ rage and der Frage des Rhein lan⸗ des und der Ruhr herbeizuführen“, Herr Poincaré wird Herrn von Hoeſch morgen im ae des e empfangen. „Keine neuen Zageſtändniſſe⸗ 1 Jedoch zu Prüfungen bereit. Paris, 23. Dez. Poincaré überbrachte der Stadt b Gouverneure(Departement Seine das Kriegs⸗ kreuz. Er hielt dabei eine Rede, in der er zu⸗ nächſt die Vorgeſchichte der Ruhrbeſetzung in ſeiner betaunten Weiſe wiederholte. Er erklärte, man ſei noch nicht am Ende, aber man nähere ſich ihm mit jedem Tag. Das weſentlichſte ſei, daß man keinen der Hauptgrundſätze aufgebe, daß man nichts zulaſſe, was vom Friedens. vertrag entferne und daß keine neuen Zuge ſtändniſſe gemacht würden, ſei es bezüglich der Meparationen, ſei es bezüglich der Reparationen, ſei es bezüglich der Sicherheit Frankreichs. Wir ind im Ruhrgebiet, ſchloß Poincaré, wir werden es nur nachdem wir bezahlt worden ſind, verlaſſen. Wir ſind aber bereit alle Re⸗ lungen zu prüfen, die eine raſchere und ſichere Zahlung möglich machen können. Poincaré ſtellt zweimal die Vertrauensfrage. 392 gegen 169 und 339 gegen 211 Stimmen. Paris, 23. Dez. Die Kammer brachte in einer Nachtſitzung die Debatte über die Teue⸗ rungszulagen für die Beamten zum vorläufigen Bbſchluß und faßte folgende Beſchlüſſe: Es wird eine Kommiſſion gebildet zwecks Revi⸗ ſion der Beamtengehälter gebildet. Bei der Debatte über die Zuſammenſetzung der erwähnten Kommiſſion ſtellte der Miniſterpräſident die Vertrauensfrage. Die Regierung er⸗ hielt 392 gegen 169 Stimmen. Im weiteren Verlauf der Debatte wurde noch verlangt, daß die Beſtimmungen des Regierungs⸗ entwurfes über die angeführten Erhöhungen von der Tagesordnung abgeſetzt würden. Poincaré ſtellte darauf nochmals die Vertrauensfrage. Die Erhöhungen wurden mit 339 gegen 211 Stim⸗ men und hierauf der geſamte Entwurf durch dne aufheben angenommen. 1 7 * 15 Notwendige Richtigſtellungen. Berlin, 23. Dez. Der fran zöſiſche Mini⸗ ſterpräſident hat in ſeiner letzten Kammer⸗ rede ſeine Ruhrpolitik verteidigt. Es er⸗ übrigt ſich, die allgemeinen Grundlagen und Ziele der Ruhraktion nochmals ins richtige Licht zu ſtelln. Dagegen finden ſich in ſeiner Rede eine Reihe von tatſächlichen Behauptungen, die deutſcherſeits nicht unwiderſprochen ge⸗ laſſen werden können. W. T. B. meldet daher u. a.: Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident das deutſche Reparationsangebot vom 2. Mai als lächerlich bezeichnet, weil es den vom Staatsſekretär Hughes gemachten Vorſchlag der Einſetzung einer unparteiiſchen internationalen Kommiſſion aufnahm, ſa kann dieſer Standpunkt g ohne weiteren Kommentar dem Urteil der Oeffent⸗ i lichkeit überlaſſen bleiben. Als eine direkte Entſtellung des Angebots muß aber die Be⸗ hauptung bzeichnet werden, daß nach dem Vor⸗ „ſchlag der deutſchen Regierung von den damals 0. tenen 30 Milliarden Goldmark ein Betrag 20 Milliarden Goldmark als bereits gezahlt e abgezogen werden müſſen, Von einem der⸗ zu 95 im 1 in keiner 11 die Empor die Herzen! Politiſche Weihnachlsgedanken. Von einem langjährigen politiſchen Mit⸗ arbeiter unſerer Zeitung wird geſchrieben: Kein Feſt der Chriſtenheit predigt ſo fre u⸗ digen und bejahenden Optimis⸗ mus, wie das Weihnachtsfeſt. Die ganze Umwelt dieſes Feſtes gemahnt uns an den Appell: Empor die Herzen! Die geiſtige Wiedergeburt, zu der wir im tief⸗ ſten Sinne des Weihnachtsgedankens aufge⸗ rufen werden, und die ſich äußerlich verſinn⸗ bildet in dem immer friſchen Grün der Weih⸗ nachtstanne und in den himmelauflodernden Kerzen wird nirgends empfindender darge⸗ ſtellt, und darum auch von allen Menſchen⸗ herzen, auch den Gemütswerten ſonſt Unzu⸗ gänglichen tiefer empfunden, als im Weih⸗ nachtsfeſt. Bei all dem Dunkel, das wir durchſchritten haben im Laufe dieſes letzten Jahres, und das vor uns liegt, iſt es geradezu eine ſeeliſche aber auch körperliche Erquickung im Weih⸗ nachtsgedanken zu verweilen, ihn auf unſer öffentliches Leben und Streben zu übertragen und uns Rechenſchaft zu geben über das, was war, den tieferen Sinn deſſen, was wir er⸗ kämpfen, nicht vergeſſen. Wir ſind umfangen in einer Umwelt voll ſchwarzen Peſſimismus, Bedrückung und Nie⸗ dergeſchlagenheit, dumpfer Reſignation, und teils ſtill, teils leidenſchaftlich ausbrechende Verzuweiflung ſind die Etappen, die wir im⸗ mer wieder im Kreislauf durchſchreiten. Und fürwahr, die Peſſimiſten haben noch immer recht behalten, und ſie werden es ſolange, als ſich e re Umwelt nicht ändert, zu der wir aber auch ſelbſt gehören. Würden wir ſelber mehr Mut und Vertrauen, mehr bejahenden Optimismus beſitzen, und ihm in all unſern Beziehungen zum Durchbruch verhelfen, ſo ſtände es mit der Stimmung unſeres Volkes auch anders. Das Weihnachtsfeſt ſoll uns den Glauben an uns ſelber wiedergeben. Mit dieſem Glauben verbinden wir aber auch das feſte Vertrauen in unſere eigene und in unſeres Volkes Zukunft. Empor die Herzen! das ſei die Loſung, die wir von dieſem Weihnachts- feſte 1923 mitnehmen, und gerade dieſe Weihnachten ſollen bei allem Schmerz, der über jenen, dem Frieden und der Freuden ge⸗ widmeten Tagen lagert, uns zu einem freudi⸗ gen Optimismus aufrufen. Unſer Schickſal iſt ja nur eine winzige Epiſode in dem gro⸗ ßen Weltgeſchehen. Das Geſchick 0 Nation, wie das der Völker überhaupt ſchrei⸗ tet in Jahr rzehnten, und Jahrhunderten, wie das der Menſchen in Jahren voranſchreitet. Wir ſind die Miſſionare einer beſſeren Zu⸗ kunft. Es iſt ein hartes Los, daß gerade wir die Pionierlaſten eines furchtbaren Geſchickes zu tragen haben. Aber wir Menſchen ſind doch nur die Werkzeuge eines höheren Wil⸗ lens. In dem großen Weltenorganismus ſind wir winzige Glieder, aber unentbehrliche und mit einer hohen Aufgabe betraute Ge⸗ öbfe⸗ Ebensowenig ü ſind die Angaben über die Verkehrsverhältniſſe in den beſetzten Gebieten, die der franzöſiſche Miniſterpräſident auf einen angeblich immer noch andauernden deutſchen Wider⸗ ſtand zurückzuführen können glaubt. Wenn der fransöſiſche Miniſterpräſident dann ferner die wirtſchaftlichen Ergebniſſe ſeiner„Pfänderpolitik“ wieder als„befriedigend“ bezeichnet, ſo braucht nur auf die Tatſache hinge⸗ wieſen zu werden, daß die franzöſiſche Wirtſchaft infolge des Ausfalls der friwilligen Reparations⸗ kohlenlieferungen für einen Mehrimport an Kohle und Koks bis zum 30. September etwa 600 Mil⸗ lionen Franken verausgabt hat. Der franzöſiſche mie ſagt, daß 1 Gessi 1 17 1 . 20 5 1 Es iſt ein Merkmal unſerer haſtenden und jagenden Zeit, daß die Menſchen zu wenig Geduld aufbringen. Was ihnen aber noch mehr fehlt, iſt die Liebe. Und in dieſem Mangel an gegenſeitigem Verſtehen, an ge⸗ genſeitiger Achtung, an gegenſeitiger Zuſam⸗ menarbeit wurzelt der erbitternde und ver⸗ bitternde, Nerven⸗ und Seelenzermürbende Kampf ums Daſein. Wenn wir den Dingen tiefer auf den Grund gehen, dann werden wir letzten Endes immer wieder auf dieſe menſchlichen Schwächen als die Fehlerquellen und als die Keime des Unterganges mancher Nationen und Reiche ſtoßen. Die Geſchichte der Jahrtauſende in ihrem ewig wechſelnden Auf und Ab im Grunde eine einzige Aufforderung zur Lebensbejah⸗ ung. Sie lehrt an dem Schickſal ſo vieler d Völker, die einſt die Welt beherrſchten, und von denen heute niemand mehr ſpricht, daß nur der Glaube an die eigene Kraft und das Vertrauen zu ſeinem guten Recht im Kampf um das Schickſal den Ausſchlag geben. Ler⸗ nen wir aus der Geſchichte, und lernen wir aus dem Aufſtieg und aus dem Niedergang der Völker, daß letzten Endes nicht Gewalt und Macht, ſondern Recht und Rechtlichkeit obſiegen, und daß der wirkliche Frieden, der die Kraft gibt, zum Glauben an ſich ſelbſt und zum Vertrauen in die Zukunft ſich aufbauen muß auf dem ſelſenſeſten Grunde des Gott⸗ vertrauens. Noch immer haben ſich Völker und Reiche ſelber das Grab gegraben, wenn ſie den Geſetzen der Moral des Rechtes und der Freiheit, die Willkür und die Gewalt ge⸗ genüberſtellten. Im gläubigen Gottvertrauen allein gewin⸗ nen wir auch die Kraft, zu der Erfüllung der Parole: Empor die Herzen! Gewiß: Die Lage iſt furchtbar ernſt, und es geht uns bitterlich ſchlecht. Die ganze Nation iſt von einem unſagbaren Geſchick betroffen, und je⸗ der Einzelne in ihr muß dieſem Schickſal ſei⸗ nen Tribut zollen. Wir ſtehen allein in der weiten Welt, und ſelbſt die erſchütterndſte Schilderung deutſcher Not und deutſchen Elends können und werden nicht ſoviel aus— ländiſche Hilfskräfte und Hilfsmittel, die wir ja an ſich mit heißem Danke begrüßen, be⸗ reitſtellen, als wir nötig hätten. Wir müſ⸗ ſen uns auf unſere eigene Kraft verlaſſen, und wir müſſen ſelber das Schickſal zu mei⸗ ſtern ſuchen. Das geht aber nicht mit Nie⸗ dergeſchlagenheit und Reſignation, mit Peſſi⸗ mismus und Verzweiflung, ſondern das kön⸗ nen wir nur in der ſicheren Ueberzeugung, daß unſer Wirken und Schaffen der Erneue— rung und der Wiedergeburt dient, und daß die Früchte deſſen, was wir jetzt erkämpfen, in einer ferneren, aber doch glücklicheren Zu kunft uns, oder unſeren Nachfahren zuteil werden. Mit dieſer vertrauenden Geſinnung allein können wir der Dinge Herr werden, mit der Beſeelung des Appells: Empor die Herzen! Deer. Abmachungen mit deutſchen Induſtriellen auf Reparationskonto zu verrechnen ſeten, daß da⸗ von aber zuerſt die Koſten für die Beſetzung abge⸗ zogen werden würden. Er vergißt hinzuzufügen, daß Deutſchland gegen einen derartigen Ab⸗ zug bei der Reparationskommiſſion nachdrück⸗ lich Proteſt erhoben hat und daß die Ent⸗ ſcheidung der Reparationskommiſſion über dieſe Frage urch ausſteht. Der franzfſiſche Miniſterpräſident hat weiter ausgeführt, daß er keine e e werde, weiche die Freiheit der rheiniſchen Bevslkerung ſchädigen könnten und daß er ſich zu keinem Manb. ver hergeben würde, das den Einfluß Berlins wieder auf eine Bevölkerung ausdehnen könne, die zich von dieſem Einfluß zu befreien witnſche. or. her iſt aus dieſer Bevöllrunz kein anderer als der Wunſch laut geworden, ſowohl von den ver⸗ tragswidrigen Maßregeln der Beſatzungsmächte als auch von dem Separatiſtengeſindel befreit zu werden, das ſeinen Terror lediglich dang der fenen Unterſtützung hat he können. ö 1 Der Beſchluß der Reparationskommiſſion. Das offizielle Kommuniqué. Paris, 22. Dez. Nach dem von der Repa⸗ rationskommiſſion ausgegebenen offiziellen Kommuniqus iſt beſchloſſen worden: ö 1. Das deutſche Verlangen, dem Nah⸗ rungsmittelkredit eine Priorität zu geben, gemäß Artikel 251 des Friedensvertrages den alliierten Regierungen zu überweiſen; 7 2. dem Garantieausſchuß zwecks Erleichte⸗ rung der Entſcheidungen, die entweder die alliierten Regierungen oder die Reparations⸗ kommiſſion zu treffen haben, Auftrag zu er⸗ 4 teilen, eiligſt einen Bericht zu liefern über die Vorräte an Brotgetreide und ee . in Deutſchland. 12 5 due bebnndgdlle de ze Für die Verurteilten und Ausgewieſenen des 9 Ruhrgebietes. 4 Rom, 23. Dez. Wie man in hieſigen 3 politiſchen Kreiſen verſichert, beruht die in die⸗ ſen Tagen gebrachte Nachricht auf Wahrheit, 1 daß der Papſt bei der franzöſiſchen Regierung einen Schritt unter⸗ nommen hat, um anläßlich des Weih⸗ 4 nachtsfeſtes eine weitgehende Am⸗ neſtie für die politiſch Verurteil⸗ ten aus dem Ruhrgebiet und für die Heimkehr der Ausgewieſenen zu 5 erwirken. Man hofft, daß dieſer Schritt des! Papſtes von Erfolg begleitet ſein wird. Wie man verſichert, ſteht die baldige Ernen⸗ nung eines päpſtlichen Vertreters 3 bevor, der beauftragt werden ſoll, die Aktion für die Aufbringung von Getreide in Amerika einzuleiten und durchzuführen. Dieſes Getreide iſt als freiwillige Spende für die Hungernden in Mitteleuropa beſtimmt. Ueberall Zank. Ein ruſſiſch⸗amerikaniſcher K tonflikt. Gefälſchte Dokumente über kommuni ſtiſche 4 Verſchwörungen? 17 8 London, 22. Dez. Tſchitſcherin hat heute in M os kau erklärt, daß die von dem! amerikaniſchen Juſtizminiſterium veröffent⸗ lichten Schriftſtücke über kommuni⸗ ſtiſche Ver rſchwörungen in Ame⸗ rika ausnahmslos Fälſchungen ſeien. 0 Tſchitſcherin mach 1 in ſeiner Erklärung; der amerikaniſchen Regierung den Vorſchlag, 1 Urſprung und Echtheit der Dokumente von einem unabhängigen Schiedsgericht nachprü⸗ 9 ſen zu laſſen. Reuter meldet aus Newyork, daß die amerikaniſche Regierung nicht bereit ſein würde, das vorgeſchlagene Schiedsgericht an⸗ zunehmen. Die amerikaniſche Regierung 6 N von der Echtheit der Anweiſungen aus Moskau überzeugt. Das Juſtizminiſterium erklärt, in der Lage zu ſein, vor dem Senatsausſchuß für aus⸗ wärtige Angelegenheiten den Nachweis zu führen, daß die Sowjetregierung ſelbſt dieſe Anweiſungen der Verſchwörungen und 90 ö e verfügt habe. 0 20 England 905 Afghaniſtanxs. London, 23. Dez. Die Spannung zwi⸗ a ſchen England und Afghaniſtan hat ſich weiter verſtärkt; engliſche Untertanen wurden aus Tabor zurückbeordert. England wird vorausſichtlich den Khyber⸗Paß ſperren und dadurch jeden Verkehr 1 ne 1 und Afghaniſtan. e 2 e 25 der inneren Lage zu verſuchen. Die Militär⸗ verbände verpflichten ſich, ſich nach der Rück⸗ hr von Veniſelos aufzulöſen und ſich nicht ehr in die Politik einzumiſchen. Die Ver⸗ bände haben bereits in dieſem Sinne an Ve⸗ niſelos telegraphiert. Dresden den Eindruck mitgebrach Bukareſt, 22. Dez. Der König und die Königin den militäriſchen Ausnahmezuſtand aufzuheben, on Griechenland trafen hier heute nachmit⸗ ag ein. Sie wurden am Bahnhof vom rumäni⸗ ſchen Königspaar, Vertretern der Regierung, der zivilen und militäriſchen Behörden, ſowie Mit⸗ gliedern der griechiſchen Kolonie empfangen. Der Reichspräſident hat am Samstag, ent⸗ prechend dem Vorſchlag des Reichsrates, den ährungskommiſſar und bisherigen Bank⸗ direktor Dr. Schacht zum Reichsbank⸗ hält ſeine Stellung als Reichswährungs⸗ feiertag, nachmittags 6 Uhr, wird ſich Reichs⸗ kanzler Dr. Marx zum erſten Male der adiotelephonie bedienen, um zu einem gro⸗ 5 ßen Publikum in und außerhalb Deutſch⸗ 1. Die Beſeitigung der Feſſeln in unſerem heu⸗ lands zu ſprechen. Er wird eine Anſprache ö halten, die jedermann mit Hilfe der zugelaſ⸗ ſenen Apparate abhören kann. Nach Been⸗ digung dieſer politiſchen Weihnachtserklärung des Reichskanzlers werden ſprechen die Ab⸗ geordneten Erkelenz, Dr. Scholz und Dr. Fleiſcher. Einem der größten Pfälzer Induſtriellen hat General de Metz dieſer Tage wörtlich er⸗ klärt:„Ich kann Ihren Beſchwerden(über die 9a Separatiſten) nicht abhelfen. Meine vorge⸗ ich grundſätzlich auf das 195millionenfache der etzte Behörde in Paris hat mir den Zwangsanleihe belaufe. beſtimmten Auftrag gegeben, ſo vorzugehen, wie 177 10 ich es tue.“ Der General fügte hinzu, er trege illiarden Papiermark als zweiten Teil der Brot keine Bedenken, ſich völlig mit der ſeparatiſchen erſorgungsabgabe zu zahlen. Bewegung zu identifizieren, und er machte kein iger Zahlung der Abgabe hat der Steuerpflichtige Hehl daraus, daß er ſolange alle Teufel auf die e Zwangsbeitreibung zu erwarten und em Pfalz loslaſſen werde, bis die anſtändigen Leute ſche Verzugszuſchläge zu entrichten. verſtändig würden und auf ſeine Pläne ein⸗ 7 gingen. betonte, daß ſich an en vo i f u General Primo de Rivera ſoll beabf Griechenland. gewegung zu Gunſten der Rückkehr Veniſelos ſich ausgedehnt hat. Um mit unbedingter Vollmacht die Regelung ernannt. 1 Radiotelephonie und Politik. der Seyataltsmus in det Pfalz. General de Metz und ſeine Neutralität. Ludwigshafen, 21. Dez. Heute vormittag ließ der Ludwigshafener Bezirksdelegierte die Fmeſder Vertreter der Beamtenſchaft von Ludwigs⸗ in „ 0 N ine Er⸗. 5 A 25 g hafen du ſich kommen, um ihnen 16807 Er Kriegsende mußte er eine 4% jährige Gefängnis⸗ klärung vorzulegen. Dieſe Erklärung hatte ſtrafe in Paris abüßen einen dreifachen Inhalt. Der Kommandant gangenen 25 1. die deutſche Polizei bewußt ſein parati ſten in Ludwigshafen unter* an- war durch die gemeine Feſſelung ſo entkräftet, daß zöfiſchem Kommando ſtebe. und daß ſie er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Nie Schwestern Sau Mart Roman von Erich Frieſen. 5. Nachdruck verboten.) Ralph ſah ihr Geſicht noch nicht. Doch konnte es nur Mirra ſein, dieſe echt deutſche blonde Gretchengeſtalt mit den ebenmäßigen, faſt noch kindlichen Formen, die ſo vorteil⸗ haft von den andern tiefbrünetten üppigen Frauen abſtach und die für ſein Künſtlerauge einen Ruhepunkt bildete in der von Haſt und leidenſchaftlicher Erregtheit vibrierenden Umgebung. Noch ſchaute er in ſtiller Bewunderung. Da eilte auch ſchon mit ausgeſtreckten Hän⸗ den eine glitzernde Frauengeſtalt auf ihn zu. „Endlich, lieber Freund!... Ich glaubte ſchon, Sie hätten uns vergeſſen! Und ich hatte mich ſo gefreut, Sie heute wiederzuſehen und mit Ihnen zu plaudern, wie in alten ſchönen Zeiten!“ e Ralph fuhr zuſammen. K Der Traum von Ruhe und Frieden, der ihn beim Anblick jener weißen Lichtgeſtalt wohlig umfangen hatte, war jäh zerſtoben. Ein blendend ſchönes Weib ſtand vor ihm und zog ihn hinein in den rauſchenden Feſt⸗ trubel. Mit warmem Willkommensgruß wurde er von dem Oberſt und ſeiner Gattin begrußt, mit ſchüchternem Aug enauſſchlag von dem lieblichen Geburtstagskind. Halb darauf ſtand er einem korpulenten, ſeinmelblon den Hünen gegenüber, deſſen kleine wafſerblaue Aeuglein aus dem dicken, raten Geſit“ vergnügt hervorblinzelten gor Balph Alſen— mei enland. der Pfal b n, 22. Dez. Die Blätter melden, daß ins Gifengics gseht 3. Seine eigene vorge. n Offizier drückte ſich ſo aus:„Der die Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe der über mir und der De zu ſichern, haben Offiziere beſchloſſen, einen über dieſem Delegierten zuftuf an Veniſelos zu richten, in dem tonome Regi ſie ihn bitten, nach Griechenland zu kommen, ſetzte Be hör mark n. d Bert briefẽa v.10. 5c. 5 Coldankianfsprels- far 1 e ob 17. 12. neisbanhaiske, e ima nner aa steht“) habe die au; Knogr. fein 040 erung der Pfalz aner⸗ annt. 4 5 Währungs hafen 8. 19. 12 Keine Aufhebung des ſächſ. Aus nahmezuſtandes. Der Reichswehrminiſter iſt von einer Reiſe aus Schaſen wieder hier eingetroffen. am 18. 12. Er hat aus e bd. Großhandel t, daß die Abſicht, B 5 55 5 1 90 120 88.( Sie 8.— 16. 12.(T.) 680 zur Zeit noch nich igstars l. Reichssteu zwischenzeitlich a. 21. XI. 16. ab 1. 12.= 10 G. o. 100 verwirklicht wer Baheriſches. Die Bayer. Volkspartei fordert Volksentſcheid. 494 Die Bayeriſche Volkspartei erläßt eine Kund⸗ 1 2 ebung folgenden Inhalts: 5 Dr. Schacht zum Reichsbankpräſidenten ö 0 Der e hat durch ſeine beiden f letzten Sitzungen den letzten Reſt von Autorität Der bayeriſche Landtag hat ſich im twendigleiten e gekennzeichnet durch drei Momente: Einmad haben die Exekutlonsverkäufe aufgehört 2. halten die in letzter Zeit sehr starken auslän. di schen Verkäufe nicht mehr an, es Wire Welmehr zu neuen Engagements gerade von hol länckscher Seite geschritten. und 3. kann mar neue große Effektenkäufe von Seiten de Börsenspekulati on, aber auch wieder vot, großen Konzernen beobachten. süddeutsche u. 1 stark beteiligt. Die Tatsache, daß eingebüßt. Augenblick der dringenden Staatsno als abſolut arbeitsunfähig erwieſen. Darum muß j dieſer Landtag unter allen Umſtänden ſo raſch als räſidenten ernannt. Dr. Schach! möglich aufgelöſt werden. Nachdem Bayern keinen Staatspräſidenten hat, der den Landtag auflöſen kommiſſar bei. bönnte, muß die Bayeriſche Volkspartei das einzig i noch mögliche Hilfsmittel anwenden, ihn aufzu⸗ Berlin, 22. Dez. Am erſten Weihnachts⸗ löſen: Das iſt das Volksbegehren. Die Landtags⸗ fraktion der Bayer. Volkspartei hat daher beſchloſ⸗ ſen, die Parteileitung zu erſuchen, ſofort den Lan⸗ desausſchuß einzuberufen, mit dem Thema: An diesen sind heinische Interessenten und Februar die nunmehr bekannt 8. a der Steuern wordenen Steuern, nicht wie das früher der Fall War, eine Senkung des Kursniveaus. sondern mehr eine Steigerung Weist, daß die für die steuerlichen Bedürfnisse notwendigen Mittel schon durch die bisherigen Verkäufe vorweg genommen sind. Die Begrün- dung für die neuen Engagements liegt in der Tat- Sache, daß das gegenwärtige Kursniveau sehr niedrig, und zu Eindeckungen als geeignet ange- schen wird. Dazu kommt, daß in Berlin die Kurs- notierungen nur noch in Billionen Prozent er- folgen, sodaß sich auf diese Weise die Gering- keit des Kurses, auf den wirklichen Wert ge- bracht, deutlich ergibt. Gerade das gegenwärtige Umrechnungsverhältnis Solche Kursnotierung, ohne daß man jetzt schon überzugehen Denn im Effekt ist es bei der gegen- wärtigen Relation tatsächlich auch eine derartige Umstellung. Währungspolftisch daß der Währungskommissär bis auf weiteres von der Schaffung einer Relation zwischen Papier- mark und Rentenmark oder Goldrnark abschen wird. Er hält das für unmöglich, solange nicht eine ganze Reihe von Vorbedingungen erfüllt sind. Dazu gehört, dag die Inflation vollständig be- ist augenblicklich noch nicht der rgeld gedruckt, hervorbrachten, be- tigen Verfaſſungsſyſtem. 2. Aulöſung des gegenwä 3. Die gegenwärtige Regierung führt die Ge ſchäfte bis zur Konſtituierung des neuen Landtags der ein verfaſſungsgebender ſein muß. Die Sitzung des Landesausſchuſſes iſt für Frei⸗ tag, den 28. Dezember, in Ausſicht genommen. Skeuerſache. Der Zweite Teil der Brotverſorgungs⸗Abgabe. Die Blätter erinnern daran, daß bis zum 2. Jan. der zweite Teil der Brotverſor⸗ zungsabgabe zu entrichten iſt, deren Betrag rtigen Landtags. Rentenmark ist von Bedeutung, seitigt wird. Das Es wird immer noch Papie allerdngs nur soweit als Deckung durch mark vorhanden Tresors der Mengen Papiergeld, die ab Der jetzige Notenumlauf wird durch sodaß die Relation vorhandene Papiergeld dam würde die ärts sausen, und Verhältnis bald ein solches Verh ja vielleicht sogar zehn age ergibt sicli auch, wie len Mitteln die 0 ö Wer alſo z. B. 100 000 „ Zwangsanlihe zu zahlen hatte, hat 195 000 e. 5 t ni 1 er festgehalten werden. e den Renten- Würde aber das herausgebracht werden müssen. Papiermark schnell weiter abw Wir würden statt dem gegenwärtiger von 1:1 Billion, sehr bekommen von 1:5. 6, Aus dieser 1 notwendig es ist, enit brut a Sanierung der Finanzen durchzuführen un Regierung damit ist. zeigt ja der Beamten- isregierung hofft aus den Mittel zu be- 5 Franzöſiſcher Sadismus. Bei der Heidel 4 45 ger Fürſorgeſtelle für Vertriebene hat ie S E ˖ fr N S N 1 755 l 12 Die Separatiſten unter franzöſiſchem Schutz Greitag ein ehemaliger Angehöriger des g. CThevauxleger-Regiments namens Johann Franke Er iſt am 2. Februar 1916 bei Legarde of e ernst es dor Gefangenſchaft scharfe Vorgehen gehälter usw. Die Reicl ſetzt fällig werdenden Steuern die kommen, um den Verpflichtungen wen n und ganzen gerecl Am Freitag in der ver⸗ Woche wurde er unter Bedeckung von drei Offizieren und vier Ketten gefeſſelt nach Darmſtadt transpor⸗ müſſe, daß ſie ſeit dem Einmarſch der Se⸗ tiert und dort freigelaſſen. it zu werden. hon mit dem Gedanben tr n Ländern und Gemeinden Reichssteuern d Augerstes Mittel kommt uchnahme eines kurzfristigen sich aber sc Zeitlang de Ueberweisungen Der Kriegsgefangene Als letztes un Frage fabric. un nach 0 ee bt erfolgen könnte, flation der Rentenmark da Wäre, Wie notwendig es ist, unbedingt die gegemwärti Stabilisierung aufrecht zu erhalten. Der 1 ö rungskommissar hofft auch bis auf weiteres gegenwärtize Relation von einer Goldmark gleich 5 Billionen aufrecht erhalten zu könne. ben Bien WII 5 tee erst gestatten, wenn die neue Goldnotenbank da ist, Der Währungskom⸗ missar hofft, die Goldnotenbank 1 einigen Monaten errichten zu können, Die Ren- teumark. wie aber auch die Goldanleſhe usw. sind nur als Zwischenlösungen anzusehen. Unsere Währungslage erfordert Schnelle Errichtung der Goldnotenbank, für die de Beteiligung des Auslandes in großem Umfange tatsächlich in Aussicht steht. Holland, Schweiz und Amerika haben bereits zugesagt. Die 5 in Hamburg und Bremen er- Tichteten Goldnotenbanken. sowie die jetzt zur Debatte stehende rheinſsche Goldnotenbankc sollen mit der Errichtung der Zentralnotenbank in diese überführt werden, ſedenfalls stellt die Reichs- regierung diese Bedingung. Die weitere Entwieklung auf dem Gold- markt dürfte daher ausgehen von der bis aul Weiteres aufrecht zu erhaltendden Stabiliserung der Devisenkurse. Die ſetzige wieder erwachte Kauflust auf dem Effektenmarkt dürfte aber noch nicht als Anzeichen für eine nunmehr dauernd sich fortsetzende Befestigung der Kurse angesehen werden. Es muß vielmehr darnit ge- rechnet werden, daß erneute und teilweise nicht unerhebliche Rückgänge erfolgen. da namentlich Von privater Seite doch noch nicht allenthalben die Vorsorge für die kommenden Steuer zahlungen etroffen worden sind. Außerdem ist für Januar eine derartige Massjerung zu erwarten, daß die empfind- nchsten Eingriffe in die Substanz. vor allem also auch in die Effektenbestände erfolgen müssen, die auf das Kursniveau weiter drücken werden. ES muß heute schon darauf vorbereitet werden, daß diese Steuern. wie sie von der Reichsregierung noch beabsichtigt sind, ungeheure Mittel in An- spruch nehmen, und daß die äußberste Vorsicht bei der Disposition der Gelder jetzt schon ob- walten muß, damit das Anknabbern der Substanz micht zu unheilvollen persönlichen und geschäft⸗ lichen Rückwirkungen führe. In Spekulations- kreisen hofft nan auf Schwankungen. die es er- möglichen, billig einzukaufen, zu erhöhten Kursen aber wieder abzustoßen, um auf diese Weise sich weniestens in etwa jetzt schon Mittel für die Steuern beschaffen zu können. Man muß daher der nächsten Börsenetztwielklung größte Aufmerksamkeit zuwenden. und in der Disposition besonders vorsichtig verfahren. 5 eee e 7: 721 2 19„ Mannheimer Produltenbörse.. Mannheim. 20. Dez. Infolge der bevorstehen den Weihnachtsfeiertage verlief die heutige Pro. duktenbörse sehr ruhig. Man nannte Weizen mit 2020,50, Roggen mit 1717.50, Gerste mit 17.50 bs 18. Hafer mit 14.50 15,50 Goldmark die 100 kg bahnfrei Mannhein. Von Futtermitteln War Fut; terme zu 10—11 und Weizenkleie zu 7 Goldmark. die 100 kg bahnfrei Mannheim angeboten. Auch Mehl hatte ruhigen Markt. Für Weizenmehl, Ba sis 0. verlangen unsere Mühlen 30.5 Goldmark. Wo gegen aus zweiter Hand Angebote zu 28 Goldmarꝶ die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen vor. liegen. Zur Versteigerung kamen heute 4 Partien Weizenmehl, Spezial 0, Fabrikat Ieirchener Müh ⸗ jenwerke und erfolgte der Zuschlag bei 2 Partien zu je 300 Sack zu 115, eine Partie von 300 Sach zu 113, und eine Partie von 150 Sack zu 117 fran. zösische Franken, die 100 Kilo ab Lager. 011i zielle Preise der Mannheimer Produktenbörse! (per 100 kg nettto waggonfrei Mannheim, ohne Sack, in Goldmark, zahlbar in Goldanleihe oder Rentenmark. Welzen, imändischer 19.50-20.80, Woelzen, ausländischer 1920, Roggen inländischer 16,75, Roggen, ausländischer 1616,50, Gerste, in- ländische 18—18. Gerste, ausländische—. Hafer, imändischer 15.751650, Weiren nell Basis Spe- zal 0 30.25. Roggenmehl 26.50. Mais mit Sack 203021. Roh-Melasse 9.5010, Weizenkleie 8 bis duroh die Reichsbank Kredites „Na, reden Sie doch! nicht! Ich bin auf alles gefaßt Ihr Ton war ſo Jovial ſtreckte der Hüne ſeine leicht, ja frivol— Ralph fühlte ſich in dieſem Augenblick faſt abgeſto⸗ ßen von der ſchönen Frau an Unwillkürlich entfernte er ſich etwas von ihr. Sie bemerkte es und ein ſprang von ihren Lipper mengezogenen Brauen ſtung und ſtarrte hinaus auf das Meer. In weiter Ferne zog ein großer Dampfer Grell hob ſich der helle Streifen ab von dem tiefen Dunkel der Waſſerfläche. „O, wer da mit könn— weit, weit fort!“ murmelte Tereſita, während es in ihren Zü⸗ vor Erregung und die kleinen Aber ich bin gefeſſelt, „Hallo, mein Lieber!“ rief er mit dröhnen⸗ der Stimme, Ralph derb auf die Schulter ich freue mich, Ihre Bekanntſchaft Meine Frau hat mir ſchon von Ihnen erzählt. Waren Jugendfreund?.. Wohl auch ein bißchen verliebt klopfend,„ einer Seite. zu machen. hartes Lachen ineinander, n. Mit finſter zuſam⸗ trat ſie an die Brü⸗ e ſeinfühligen Ralph berührte dieſe un⸗ zarte Bemerkung überaus mußte er ſich geſtehen, Art des Südafrikaners icht Unſympathiſches hatte. deshalb zu dem gleichen Ton und wehrte mit einem Scherz ab. Weiter und weiter tobte die Feſtfreude. Im⸗ mer ſchwüler wurde es in den Räumen, im⸗ mer heißer wurden die Köp „Puhl Nicht mehr zum Aushalten!“ ſtöhnte ach einem raſenden Fox⸗ Kommen Sie mit auf die peinlich. Und doch daß die derbe, etwas Urwüchſiges, Er zwang ſich Hände ſich ballten. wie ein Galeeren⸗Sklave!“ Ralph ſchwieg. auch Tereſitas ga unſympathiſch nze Art und Weiſe war, ſo erfaßte ihn doch ein großes Mitleiden. leiden mit der Frau, deren wildes, ungezügel⸗ tes Temperament ihr Unglück war. Mitleiden mit dem Manne, der eine ſolche Natur nie würde verſtehen und im Zäume halten kön⸗ Tereſita Bartley n trott mit Ralph. Terraſſe! Ich ers Er reichte ihr den Langſam promenier der tuberoſen⸗ und orchideen⸗umrankte b. In der Ferne das chwarz düſternde Meer. rnenüberflimmerte Himmel. Plötzlich blieb Tereſita ſtehen. Jetzt lennen Sie meinen Mann. Was ſa⸗ gen Sie zu ihm?“ oll ich ſagen?“ Arm und führte ſie hin⸗ ten die beiden auf Noch eine Weile kämpfte Tereſita mit ſich furchtbaren wandte ſie ſich nach Ralph um ur ie gefällt Ihnen Mirra?“ Befremdet von dem faſt feindſ erwiderte er raſch: „Ich ſagte d raſſe auf und a jetzt faſt blau⸗ darüber der ſte id blickte ihn eligen Tone erwiderte er auswei⸗ Fräulein Mirro ee 80 8,50. Tendenz: fest bei kleinerem Geschäit. Ein Lächeln ſtahl ſich über ſeine männlichen Züge. „Sie ſind nicht miteinander zu vergleichen, Signora. Sie ſind eine vollerblühte Roſe voll berauſchenden Duftes. Ihre Schweſter iſt noch eine geſchloſſene Knoſpe, auf welcher der Tau unberührter Unſchuld liegt.“ „Soll das nun eine Schmeichelei für mich ſein oder—“ „Es iſt die Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger.“ Ein Seufzer hob ihre Bruſt. Krampf⸗ haft ſchlang ſie die Hände ineinander und preßte ſie an die glühende Stirn. „Ralph Alſen! Glauben Sie, daß ich glück⸗ lich bin?“ a 5 Faſt verblüfft über dieſe direkte Frage, zö⸗ gerte er ein wenig, bevor er ernſt entgegnete: „Ich hoffe es— um Ihretwillen. Sie ſag⸗ ten ſelbſt, Ihr Gatte erfüllt Ihnen jeden Wunſch—“ N „Ja, mit Geld!“ lachte ſie bitter auf.„Als ob Geld und wieder Geld glücklich macht! Als ob ein Weib nach nichts anderem verlangt, als nach Geld und Geſchmeide und Vergnügen jeder Art!... O, zmauchmal bin ich rein 0 außer mir! Manchmal könnts ich. Und wieder ballte ſie die Hände in ohnmäch⸗ tiger Wut. Einige Augenblicke ſtand Ralph faſſungs⸗ ſos. Dann legte er ſanft die Hand auf ihren Arm. „Sie dürfen nicht ſo reden, Tereſita Bart⸗ beh. Sie tun Unrecht“ „Ich weiß es; aber ich kann nicht anders.“ Warum haben Sie denn geheirglel, wenn 85 den 12 70 8 1. 1 5 14 W N [Die ken? schon in 10 Mafteim, 20. Dez. Dem Keinviehmarkt eine möglichst Waren und Price. Kurſe vom 21. Dezember Dollar 4210500 Franzöſiſcher Franc 2245600 0 3 455 733830 fund Sterlin 5 bilänviſcher Gn 5 Am onnerstag waren zugeführt: 321 Kälber. 333 Schweine, 491 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden o 50 Kubo Lebendgewient in Goldmark: Kälber N66 10. 0 6064, d 5860, e 54—58: Schweine 9296, 0 9298. d 8692, e 8086; Sauen 80 bis 86; Ferkel und Läufer 5—20 Goldmark pra Stück.— Marktverlauf: mit Kälbern und Schwei⸗ neu cnittelmägig. Per Unterschied zwischen den Marktpreisen und den Stallpreisen wird durch die beim Marktpreis mit berücksichtigten notwendigen Spesen. wie Fracht-, Markt-, Futter-, Versiche- rungs- und Kommissjonsgebühr, Umsatzsteuer us w., ferner den üblichen Gewichtsverlusten er- klärt. Eine Preisstellung nach den Marktpreisen beim Verkauf ab Stall stellt sich als strafbare Fee dar, vor der gewarnt wird. e Butter- und Käsebörse Kempten vom 19. Dezbr. Kemoten. 19. Dez. Die Nachfrage nach Butter st im allgemeinen sehr gut. Sie notierte nit 861.95. Das Geschäft in Weich- und Rundkäse ziemlich ruhig. Es wurden folgende Preise nannt: Grüner Weichkäse 25. konsumreifer Weichkäse 3548, ausgebeizter Rundkäse 88 nireifer Rundkäse 11.35. 8 7 Zucker. Hamburg. 20. Dez. Der Verein der am Zucker. handel beteiligten Firmen hat seine Preise auf dei Grumdlage von 50 Kg für Weigzucker(gemahlener Melis, pryma) wie folgt festgesetzt: 1. ohne Sack. Skettern, Koanmissſon und Spesen, sofortige Lleke rung: a) ab norddeutscher Fabrik 28—29 Goldmarß Brief, b) ab mitteldeutscher Fabrik 28—20 Gold- art Uriek. c) ab schlesischer Fabrik 28 Goldmark Brief, 2. versteuert, einschl. Sack, sofortige Liefe- cung ab Lager Hamburg 00. i 15 Welnmarkt an der Oberhagrdt. 5 z, Die Geschäftstage hat sich weiterhin belebt Die Preige blieben stefgend und dürften jetzt eine beständige Höhe erreicht haben. Am moigten he gehrt Sind die 23er, die sich Kräftig entwickeln und den 22Z2ern vorgezogen werden. Die Preise bew. gen sich für Rotweine um 130. für 2206 Weiß woß, um 159, für 23er Weigweine um 180 Franken 100 Liter ab Winzerkeller. Für 21er werden fü 300 Franken bezahlt. Da die eigentlichen W. orte nur wenig Bestände haben. ist das größere Geschäft in den Orten südwärts Flemlingen-B5- chingen-Roschbach lediglich auf den Hande“ schränkt, der noch reichlich mit 22er versehen ist. 5 7 0 gaärtei und partei Me 80 C 1. Miet: 1 Die heſſiſch! Der Laudesvorſtand u Landesausſ der heſſiſchen Zentrumspartei tagte am 21. Dezember ld. Is. gemeinſam mit der JZentrumsfraktion des ſſiſchen Landtags im Konkordiaſaal zu Darmſtadt. Auch aus dem beſetzten Gebiet waren Vertreter anweſend. Ne— ben der allgemeinen politiſchen Lage wurde ein⸗ gehend die Rheinlandfrage beſprochen. mein und einmütig kam zum Ausdruck, daß Lebensnotwendigkeiten der rheiniſchen Bevölker⸗ ung und die Intereſſen des Reichs den ſofortigen Wiederaufbau des Wirtſchaftslebens und die Her⸗ ſtellung einer geordneten Verwaltung erſordern. Der Landesausſchuß gibt der Hoffnung Aus⸗ druck, da die zwiſchen der Reichsregierung und Frankreich nd Belgien eingeleiteten Verhandlun⸗ gen zu einem für das Rheinland befriedigend Ergebnis führen und daß hierbei die Reichsregie⸗ tung mit beſonderer Aktivität die Lebensfragen des Rheinlands einer poſitiven Löſung zuführen möge. Die Parteifreunde des beſetzten Gebietes werden aufgefordert, darauf zu vertrauen, daft die Zentrumspartei in dieſer Lebensfrage des heinlandes ihre volle Schuldigkeit tut(Wir haben das Vertrauen zu unſeren heſſiſchen Zen⸗ auf dieſem Geblete ihre Pflicht tun wird. Die Redaktion.) 1 e 6 r— 7 5 r 0. 722 Kleine Nundſchan. »die Schande des Allgäus.“ Der„Miesbacher Anzeiger“ ſchreibt: „In Kempten werden täglich dreihundert be⸗ dürftige Kinder mit einem warmen Milchſrüh⸗ ſtück und Weißbrot geſpeiſt. Verwendet wird amerikaniſche Büchſenmilch am Haupt⸗ und Börſenplatz der Allgäuer Molkereiwirtſchaft! Und die Allgäuer Milchherriſchen? O, die wollen nie⸗ kinder eiche Familien kauften. Daß in Kemplen jen mit amerikaniſcher Milch geholſen 8, ſtatt daß ihnen mit Allgäuer lien werden kaun, iſt ein zum Himel andal, eile zum Himmel ſchtelende 1 1 51 1 1 ö 6 70 jügen. f N 0 5 60 5 15 5 William Allen Pinterton. Wie wir bereit kurz mitgeteilt haben, iſt in Los Angeles den amerikaniſche Detektiv William Allen Pinkerton im Alter von 77 Jahren geſtorben. Er iſt in allen Weltteilen dadurch beſonders bekannt ge⸗ worden, daß er der Held tauſender faſt immer erfundener Detektiyromane iſt. Beſonbers die reiche engliſch geſchriebene Literatur der ſoge nannten Pinkertonromane, die in beinghe allt Sprachen der Welt überſetzt ſind, haben dieſen Mann zu einer Berühmtheit, beſonders i Hen unteren Volksſchichten, gemacht. In Ameriko ſelbſt war er eine volkstümliche Perſon, und die anterikaniſchen Zeitungen werden fetzt ſicher in vielen Spalten noch einmal alle Taten des Herrn Pinterton berichten. Sein Detektlpbureau be⸗ ſchäftigt zur Zeit 3000 Detektive in allen Teilen der Welt, Vor 50 Jahren begann er ſeine Tä⸗ tigkeit als Pripgtdetektiv, und er hatte das Glück, im Jahre 1873 ſofort mit einem großen Erfolge auſwarten zu können. In dieſem Jahre arbeitete er mit den Beamten von Scotland Yard(der Londoner Kriminalpolizei) zuſammen, um zwei von ihm entdeckte amerikaniſche Scheckfälſcher feſtzunehmen, nie die Bank von England um 100 000 Piunb betrogen hatten. Es handelte ſich um eine ganze Bande, hinter der eine aufregende Jagd durch alle Länder und Weltteile herging. Pinkerton ſelbſt hatte das Glück, den Hauptver⸗ brecher Bidwell in Havanna zu ſchnappen. Eine andere ſeiner berühmten Sachen war die Aufpdeck⸗ ung des Diebstahls des berühmten Mildes von Jainsborough' Die Herzogin von Devonſhire, das jetzt im Beſitze von Pierpont Morgan iſt und leihweiſe im Newyorker Muſeum hängt. Dieſez Bild war von einem der geriſſenſten engliſchen Großdiebe mit Namen Adam Worth aus Privat⸗ beſitz geſtohlen worden. Worth lebte als richti⸗ ger Grandſeigneur in einem vornehmen Haus zu Clapham und entwarf nur die Pläne. die er durch andere ausführen ließ. Pinkerton kam auf ſeine Spur nach einem großen Bankdiebſtahl in Baltimore, und obſchon er ihm den Diebſtahl nicht nachweiſen konnte, ließ er ihn für den Diebſtahl des Pildes festnehmen. da er gewiſſe Aehnlich⸗ eiten in der Ausführung beider Diebſtähle feſtz geſtellt hatte. Seine Vermutung erwies ſich alz richtig, und das berühmte Bild kam bei einem der Helfer Worths zum Vorſchein. In ſeinen letzten Lebensjahren wurde er der amerikaniſche Sachverſtändige auf dem Gebiet der Fingerab. drücke. Bis zu ſeinem Tode trat er überall fü daz internationale Zuſammenarbeiten der Poli zeibehörden ein. e Alus der kathol. Welt. „ Der neue Fürſtabt von Einſiedeln. 1 0 Einſiedeln, 20. Dez. Anſtelle des verſtorbenen Prof. Dr. Boſſart wurde zum Fürſtabt des Stiftes Einſiedeln D. Raver Staub von Men⸗ zingen gewählt. e Das Friedenswirken des Papſtes. Rom, 21. Dez. Im Zuſammenhang mit der Anſprache des Papſtes im geheimen Konſiſtorium verlautet, daß der Papſt gelegentlich des Weih⸗ sſeſtes, in einem Hirtenbrief an die ubigen aller Welt dafür eintreten wird, daß gegenſätze in Zentraleuropa aus der Welt afft würden, weil die ganze Welt unter der uer des Haſſes und der Feindſchaft leide. 0 ſiche daß der Papſt einen 5 1 ittels Hes neuen franzöſi⸗ Hl. Stuhl direkt bei der glerung unternommen hat. — („ Aus Nah und Fern. Weinsheim, 20. Dez. Nachdem Herr Joh Karlin ſein Amt als Beigeordneter nieder legt hatte, fand am Sonntag, 16. e wahl ſtatt. Von bürgerlicher Seite war Her; 6g. Denſchlag 2., von den Sozialdemokraten ein Herr Johann Aumann aufgeſtellt. Bei ei⸗ ner Wahlbeteiligung von etwa 75 Prozent er hielt Herr Denſchlag 288 Stimmen. wü es der Gegenkandidat nur auf 167 Stimmen brachte. Somit iſt der bürgerliche Kandidat mit überwältigender Mehrheit gewählt. Als Gemeinderüte treten nun die Herren Breitwieſer Hermann und Prand Peter 2. ein, 4* 115 l a ſapaß die Bürgerlichen je trums führern, daß unſere Partei auch in Zukunft ſodaß die Bürgerlichen; e Sozial⸗ demokraten dagegen nur über 4 Stimmen ver⸗ Landau, 2. Dez. Das franzöſiſche Kriagsge⸗ richt verurteilte den Oberbürgermeiſter Dr. Weiß ⸗Luduigshaſen wegen Bildung eines Selbſtſchutzes zur Verteidigung des Nathauſes zu 6 Wochen Gefängni und 1000 Goldmark Geld⸗ ſtrafe. Die Gefängnisſtrafe wurde durch bio Un⸗ 30 ſerſuchungshaft für verbüßt erklärt. eee ben ene, a 1 1 4 Eine unangenehme Weeihnachtsgabe e vielen Kleingewerbetreibenden⸗ beſchert worden! mand an einem guten Werk hindern! Ihre Milch Viele Kleingewerbetreibenden erhielten, durch wird verbuttert und verkäſt und ihr Zeug be⸗ kommen die beſten Zahler. Die Kemptner Bäcker backen wenigſtens das Weißbrot täglich abwech⸗ ſelnd um Gotteslohn. Das Mehl und Fett dazu liefert hier für drei Monate der Zentralausſchuß. für Auslandshilfe, das heißt für Hilfe vom Aus⸗ land. Schülerinnen der vierten Klaſſe der höhe⸗ f ren Mäbchenſchulo beſchämten die hartherzigen Aulgäuer Milchberriſchen dadurch, daß ſie mit ihrem Taſchengelb zum Katfarine lag wier große Waccheieht dus Lebens met für ze bedurſatze daß ſie Ende vieſer Woche, endaullig ans der Erwerbsloſenfürforge aus ſchelden. Für dieſe die Nöte der Zeit gezwungen, aus der Er⸗ werbsloſenfürſorge Kurzarbeiterunterſtützun gen. Das heſſiſche Miniſterlum für Arbeit und Wirtſchaft hat nunmehr angeordnet, daß Klein⸗ gewerbetreibende, die ihr Gewerbe, ſei es auch mit geringem oder keinem Ergebnis, noch aus; ö üben, aus der Erwerbsloſenfürſorge auszu ſcheiden haben. Den mekften dieſer Gewerbe⸗ treibenden hat jetzt das Arbellsamt mitgetellt, Woche erhalten ile Betteſſenden aun male noch. eine! Unterstützung. den, obgleich das schadhafte u 155 nde Eſſen nur 40 Pfennig kostet. Wertheim.(A bb a u.) Wie der„Bau⸗ länder Bote“ berichtet, werden u. a. die Be zirksämter und Amtsgerichte Wertheim, Box- berg und Adelsheim dem Abbau zum Opfer fallen. 0 Karlsruhe.(Veteranen der A r- beit.) Dieſer Tage konnten in der hieſigen Nähmaſchinenfabrik vorm. Heio und Neu im ganzen 109 Veteranen der Arbeit auf eine 40. und mehr⸗ bezw. 25jährige Arbeitszeit zurück⸗ blicken. Aus dieſem Anlaß wurde ihnen von der Direktion ein Weihnachtskörbchen init wertvollem Inhalt überreicht. Den Dan ſtattete der älteſte Jubilar, der über 50 Jahre bei der Firma in Dienſten ſteht, ab. K Freiburg i. Br.(Ein Schulman n.) Der Direktor des hieſigen Lehrerſeminors Geh. Hofrat Schmitt, der jetzt ſein 65. Le⸗ bensjahr erreicht, wird nun in den Ruheſtand treten. Durch mehrere Jahrzehnte hindurch hat er als Direktor der Lehrerſeminarten Ettlingen, Karlsruhe II und Freiburg dern Ausbildung der Lehrer ſeine Kräfte gewidmet Seit 1907 wirkte er an dem hieſigen Seminar UI St. Blaſien.(Ein abgedankter Bürgermeiſter.) In dem dienſtpoli, zeilichen Verfahren gegen Bürgermeiſter Hut- ter von St. Blaſien wurde nach Abſchluß um. ö fangreicher Beweiserhebungen Erkenntnis da hin erlaſſen, daß der Genannte wegen grob licher Verletzung ſeiner Dienſtpflichten und wegen unwürdigen Verhaltens in und außen uin Mint ſoinos Wionſtos ontlaſſon mird Mannheim.(Treu der Heimat.) In Argentinien wohnende Mannheimer ha⸗ ben in Erinnerung an ihre Vaterſtadt 3000 Zentner Weißmehl für wohltätige Zwecke überſandt. Bei der Verteilung der Spende wurden auf Wunſch der Schenker beſonders auch bedürftige Lehrerfamtlien berückſichtigt. getzte Nachrichlen. Deutſche Schutzpolizei von den Franzoſen verhaftet. f Remſcheid, 23. Dez. Heute früh beſetzte franzöſiſcherss Militär die R athaus⸗ vachen. Zwei mit Maſchinengewehren zusgerüſtete Kompagnien Infanterie umſtell⸗ ten die Unterkunftsräume der Schutzpolizei und durchſuchten ſie. 10 Beamte wurden feſt⸗ zenommen und abgeführt. Die Rheinlandkommiſſion als Anwalt eines Hochverräters. Berlin, 23. Dez. Nach der„Rheiniſchen Zeitung“ richtete die Rheinlandkommiſſion an den ſtellvertretenden Oberpräſidenten der iheinprovingz in Koblenz das Erſuchen, dem Sonderbündler Smeeets als Ent⸗ ſchädigung für die ihm durch das gegen ihn gerichtete Attentat vom 17. März zugefügten Verletzungen einen einmaligen Betrag von 5000 Goldmark und eine jährliche Rente auf Lebenszeit von 100 Mark zu zah⸗ len. Dazu bemerkt der Kölner Korreſpondent der„Voſſiſchen Zeitung“, falls die Meldung der Rheiniſcher, Zeitung“ den Tatſachen ent⸗ ſpreche, werfe ſich die Rheinlandkommiſſion zum Anwalt eines Hochverräters auf. Ein frohes Weihnachts- e. 212 Jubiläum. 12231923. Ein lieblicher Brauch iſts, Weihnachten in Kirche und Haus die Krippe des Jeſuskindes mit ihrer das Gemüt tiefergreifenden Umgebung aufzubauen. Woher dieſer traute Brauch? „Der hl. Franziskus von Aſſiſt wollte das Weihnachtsſeſt im Jahre 1223 auf eine ebenſo ſinnige, als eigentümliche Weiſe feiern, Er bat deshalb den Papſt um Erlaubnis, ſeinen Entſchluß auszuführen, verließ im Anfange des Monats Dezember Rom und begab ſich nach Greccio, einem Orte im Tale von Rieti, nicht weit von dieſer Stadt entfernt. Da wohnte ein angeſehener Mann, namens Johannes, von gutem Rufe, aber noch beſſerem Leben, denn er ſtrebte, von Geburt ſchon adelig, auch den Adel der Seele zu erwerben. Dieſen ließ Fran⸗ ziskus, der ihn ſehr liebte, vierzehn Tage vor der Geburtsfeier des Herrn zu ſich kommen und ſprach zu ihm:„Wenn du willſt, daß wir bei Greceio das Weihnachtsfeſt feiern ſollen, ſo rüſte eilig alles, wie ich es dir ſagen werde. Ich möchte nämlich das Gedächtnis des Jeſuskindes feiern und die Not ſeiner Kindstage, wie es zwiſchen dem Ochſen und Eſel auf Heu hinge⸗ legt war, wie mit eigenen Augen ſehen.“ Und nun ſagte er ihm, was er für Anſtalten treffen ſollte. Dieſer bereitete alles, wie es Franziskus wünſchte. i Es nahte der Tag der Freude. Zur rechten Stunde ſtiegen die minderen Brüder in großer Zahl aus den benachbarten Klöſtern, begleitet von einer großen Menge Männer u. Fu ien, von dem Gebirge herab, brennende Fackeln tra⸗ gend und Hymnen ſingend, denn die Nacht, in der das Licht der Welt aufgegangen war, durfte nicht dunkel ſein. Mitten im Walde hatte man einen Stall gebaut und in demſelben war neben dem erforderlichen Heu ein Ochs und ein ſel; Obferalta en en Geſange und dem Ju Schalneien, und den 3 antwar 15 Felſen. Ein Prieſter aus den mindere rüdern feierte das hl. Meßopfer, und Fran⸗ ziskus, voll himmlischer Heiterkeit, diente b demſelbſen als Diakon und ſang feierlich und mit lauter Stimme das Evangelium. Dann 15 fh er dem Volke über die Geburt Chriſti nd über die erhabene Beſtimmung von Bethle⸗ hem, dieſer kleinen Stadt unter den Städten Judas. In zärtlichem Liebeseifer nannte er den göttlichen Erlöſer das Kind von Bethlehem und ward, wenn er den Namen Jeſu aus⸗ ſprach, mit ſolcher Süßigkeit erfüllt, daß ihm die Zunge faſt verſagte.“ 1 1 0. An der Stelle der Krippe, wo das Weih⸗ nachtsfeſt auf eine ſo liebliche und undliche einfache Weiſe gefeiert wurde, ward ſpäter eine Kapelle zu Ehren des hl. Franziskus errichtet, und die minderen Brüder bauten jährlich nach dem Beiſpiele ihres Stifters, mit Erlaubnis des Papſtes, in ihren Kirchen Krippchen, und ſammelten darum die Kinder und alle, welche die kindliche Einfalt in ihrem Herzen bewahrt haben, um ihnen anſchaulich die große Liebe des Sohnes Gottes darzustellen. Aus den Kloſter⸗ kirchen ging der ſinnige Brauch in die anderen Kirchen oder Kapellen ſowie ſpäter auch in die Häuſer über. ——ͤ̃äͤ— „ „„ ie Der Hungertod. In einer vom Statiſtiſchen Amt Berlin über das„Verhungern als Todes urſache“ herausgegebenen Sonderarbeit wird feſtgeſtellt, daß im Jahre 1922 und in den er⸗ ſten zehn Monaten des Jahres 1923 10 Hungertodesfälle in Berlin zu ver⸗ zeichnen ſind. Es handelt ſich meiſt um alte Leute, unter denen die Frauen überwiegen. Es ſind vorwiegend Renten empfängerinnen, Stiftsinſaſſinnen, Priva⸗ tiers, Schneiderinnen uſw. Eine 68jährige Lehrerin a. D. wog, als ſie an Unterernäh⸗ rung ſtarb, 65 Pfund. Die Statiſtik iſt als unvollſtändig anzuſehen, da viele Fälle überhaupt nicht zur Kenntnis des Statiſtikers kommen, weil ſie der Familie wegen als To⸗ desurſache nicht Unterernährung und Entkräf⸗ tung, ſondern einfach nur Oeden oder auch Herzſchlag auf dem Totenſchein angeben. In der Schule. f Au!— Dieſes hier iſt ein Zebra.“—„Da; l doch bloß ein weißes Pferd, es hat dog eine ſchwarzen Streifen.“—„Hat es frühe: ehabt. Aber die paßten ihm nicht, und da is s in Afrika an einen Gummibaum herange angen und hat ſich die Streifen ausradiert.“ e N Rochle und Pfuchten der Verloblen. lentl. nützliche Aufklärungen für ſolche, die im Be⸗ griffe ſtehen. „Aus einem Verlöbnis kann nicht auf Ein⸗ gehung der Ehe geklagt werden.“ Dieſe nüchterne Feſtſtellung des BGB. hat für jene, die ſich im freudigen Glauben an eine ſpätere Vermählung am Weihnachtsfeſte verloben, keine Gültigkeit. Sie denken nicht an gerichtliche Auseinanderſetzungen. da ſie das Verlöbnis im beiderſeitigen Willen zur ſpäteren dauernden Verbindung eingehen und ſittlich⸗-moraliſch auch gegenſeitig an ihr Wort ge⸗ bunden ſind. Nach dem Geſetz hat freilich der oder die Verlobte kein Recht, den anderen Teil zur Ehe durch gerichtliches Urteil zwingen zu wollen. Selbſt bei unterbliebener Eheſchließung kann keinesfalls auf Entſchädigung Anſpruch erhoben werden, ſobald niftige Gründe gegen eine ſpätere Cheſchließung vorgebracht werden können. Bei grundloſem Ver⸗ löbnisbruch dagegen, ſei es, daß der eine Teil wan⸗ kelmütig iſt und ſich durch einen anderen feſſeln ließ, ſei es, daß pekuniäre Gründe einen Wandel ſeiner Geſinnung herbeiführten und was derglei⸗ chen mehr iſt, kann freilich mit Ausſicht auf Ex⸗ folg, wenn auch nicht auf Eingehung der Ehe, wohl aber auf Erſtattung aller durch die Verlobung ent⸗ ſtandenen Unkoſten geklagt werden. Für alle Auf⸗ wendungen, die eine Braut oder deren Eltern mit Rückſicht auf die ſpätere Ehe der Verlobten mach⸗ ten, wie z. B. eine vollſtändige Ausſtattung be⸗ ſchaffen, eine Wohnung mieten, die Hochzeitsvor⸗ bereitungen treffen, Karten drucken laſſen uſw., iſt der Bräutigam ſchadenerſatzpflichtig. Das Gleiche gilt für den Verluſt, der der Braut entſtand, wenn ſie vielleicht eine gut entlohnte Stellung der bal⸗ digen Eheſchließung wegen aufgab oder ſeinetwegen eine reiche Partie ausſchlug. Ferner kann ſie, und das iſt einer der heikelſten Punkte, bei Geltend⸗ machung von Erſatzanſprüchen gegenüber dem ein⸗ ſtigen Verlobten, von ihm Schadenerſatz beanſpru⸗ chen, wenn ſie als unbeſcholtenes Mädchen mit ihm in intimen Verkehr getreten war. Sie hat ihm freilich auch ihrerſeits alles das zurückzugeben, was er ihr als ſeiner Braut und zur Bekräftigung des Verlooniſſes ſchenkte, wie in erſter Linie den Ver⸗ lobungsring, das Braut⸗, wie alle weiteren Ge⸗ ſchenke von ſeiner Hand und natürlich auch die Briefe. Am ſicherſten würden ſich freilich die Ver⸗ lobten vor„Unkoſten“ in dieſer Hinſicht und wo⸗ möglich ſpäteren üblen Folgen allzu intim und „offenherzig“ verfaßter Briefe schützen, wenn ſte von Beginn des Briefwechſels an dieſelben num⸗ merieren, alſo die reſtloſe Rückgabe derſelben Notfall an Hand der fortlaufenden Ziffern genan ſeſtſteſlen können. Weſche glücklich Liebenden den abe daran bei Eingehung eines Verlöbuiſſes