tere Hä 1 f. de ö fe üh 0 9 5 g e 15 e een e r. 40—. ee e 80 bie 11, ommen, heute 1 vormittags wurde do, mit Doppelſohlen und Beſchlag Mk. 14.— eder ein Erdſtoß verſpürt. Einige der durch die do. Größe 36-89 f„ von„ 10,— an eee be fe eien 111 Knaben Sonntags⸗Stiefel 3680 Mt. 9,50, 11 12. Enstellrind ah kadh ene e ell Freſeß fn de Gehen ber Kinder- Stiefel, Er. 31.5868 von Mt. 7,50 an bn Turin, e ee Söheden ſtiftete 81 6, Viernheimer Volksblatt Die einſpaltige Millimeterzeile oder deren Raum koſtet 5 u. 10 Goldpfg. für lokale u. 15 Goldpfg. für auswärtige, die Reklame⸗ zeile 30 Goldpf., bet Wiederholungen tarifl. Rabatt. Die Umrechng. erfolgt zum amtl. Dollarkurs am Vortag d. Zahlung. Geſchäftsſtelle: Rathausſtraße Nr. 86 41. Jahrg. ü Vieruheimer Zeitung— Viernheimer Bürger⸗zeitung Geſchäfts⸗Anzeiger Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Vereins⸗Anzeiger Amtsblatt der Heſſ. Bürgermeisterei und des Polizeiamts Viernheim Juſerate finden im„Viernheimer Anzeiger“ wirkſamſte Verbreitung. ——— — ͤ.— KHK.. Donnerstag, den 17. Jauuar 1924 VBiernheimer Nachrichten Erſcheinungstage Dienstag, Donnerstag, 0 Rebakttonsſchlat tags zuvor mittags 12 Uhr. Der Bezugspreis beträgt in der Geſchäftsſtelle abgeholt, für die Woche vom 12. bis 17. Jan. 30 Gold⸗ Pfennige, durch die Poſt Schlüſſelzahl. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin Fd sind wieder elngelr . Anerreicht im RNähen, Stopfen u. Sticken i Gunſtige Zahlungsbedingungen! 8 Alleinverkau:; Feruſprecher Nr. 217 at Biernbeim. wuſtſcheckonte Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M. 1(ſſchön und i . 77* 4 0 0 0 0 0 7 f 0* 1 Haabſehung der Gereke in Fraurreſh. Dis ranen⸗rbelesſtiefel„ ven„ 250 n g en ein Schach 14 auf 7 Franes per Atner herabgeſetzt do. Gr. 20— 22, braun ſelne Ausführung v.„ 8,50 an„ e um der Preiserhöhung auf dem Getreidemarkt ent ſowte alle anderen Artikel zu nur billigſten Preiſen. Seit Ludwig 14. Anläßlich der Ueberſchwem⸗ mungskataſtrophe, von der Paris heimgeſu t wird, 5 Wein⸗ wig 14. die Siadt Paris beabſichtige, einen Um⸗ fle 1 leitungskanal der Seine zu 1 5 um die bei⸗ i 2 i a chen heberſchwemmungen zu verhüten. Es ſei die dhe Zeit, meint der„Figaro“, daß dieſer Plan b der Get 5 gegen ein Schlacht⸗ Regierung hat den e für Getreide von inder⸗Stiefel Gr. 18—20 17 10 17 oppelze 5 19 65 Obere Riedſir. 55. gegenzuarbeiten. 5 Schuhhaus Hook. erinnern die Blätter daran, daß bereits ſeit Lud⸗ 1 5 i nahe alle drei Jahre periodiſch wiederkehrenden werden angekauft udwigs 14. endlich zur Ausführung komme Amerikuniſche Religionsübung. Der Biſchof Menning von Newyork hat dem Rektor Guthrie er Pfarrei von St. Markus eine Ver war⸗ kung zugehen laſſen, weil er durch ſeine Pfarr⸗ lirche vor dem biſchöflichen Altare griechiſche Tänze ausführen ließ. Der Rektor Guthrie be⸗ 19 ſich auf das Publikum und die amerikaniſche Wadition und erklärte, er werde fortfahren, die Religion zu moderniſieren. In der ganzen bi⸗ e len Kirche von Amerika hat ſich be a ſen ein heftiger Kampf zwiſchen Orthodoxen und Liberalen entſponnen. f Lokale Nachrichten. 8 Von der Poſt. Mittwoch, den 16. Januar 811 Uhr Vormittags gelangen die halbmonatlichen Unfallrenten zur Auszahlung. Freitag, den 18. Januar Vor⸗ und Nach- mittags Militärrentenzahlung. f* Weinheim, 19. Jan,(Schweineme elt) Zugeführt 232 Stück, verkauft 215; Milchſchweine wurden verkauft das Stück 8—14 Gold⸗Mk.; Läufer 18— 30 Gold⸗Mk. das Stück. Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Faſelweſen. Am Mittwoch, den 16. ds. Mts., vormittags 10 Uhr werden auf dem Rathauſe dahler 6 Ziegenböcke, ſowie eln Faſeleber an die Meiſtbietenden öffentlich verſtelgert. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung. Die Sprechſtunden der Wohnungskommiſſion für Wohnungsſuchende fallen bis auf Wel⸗ teres aus.— Am Mittwoch Abend können lediglich nur ſolehe Perſonen porgelaſſen werden, die einen Wohnungstauſch wünſchen. Viernheim, den 15 Januar 1924. Wohnungskommiſſion: Riehl. Odenwald⸗Klub Ortsgruppe Viernheim Mittwoch, 16. Januar, Klubabend im Löwen. Liederbücher mitbringen. Samstag, 19. Januar, abends 71½/ Uhr im Löwen Dekorierungsfeſt. Eintritt nur für Mitglieder u. deren Familien⸗Angehörigen. Liederbücher mitbringen! Sonntag, 20. Januar, Pvogramm⸗ Wanderung: Weinheim—Kaſtanienwald Gorxheimertal— Weinheim. Abfahrt 220 Staatsbahnhof. ECC Waldrodeſtu lichen Ane ihre Bürge vollzogen werden. beträgt bei Pachtbeträgen bis 20 M über 20 Mk.— 20 Pfennig. Bekanntmachung. Nach Feſtſetzung der für benden Roggenmengen liegen zu den Verpachtungs⸗Protokollen des J. und II. Gutsver⸗ bandes(Wormshecke und Stockäcker) ſowle der cke im Stockfeld zur unterſchrift⸗ rkennung durch die Pächter und u in der Zeit vom 15. bis 29. Januar 1924 auf dem Rathauſe im Sitzungsſaal offen. Die Anterſchriften der Pächter und Bürgen können von 8—10 Uhr vorm. u. von 5—7 Uhr nachm. Die Gebühr für Bürgſchaftsleiſtung k.— 10 Pfennig; die Pachtzahlung maßge⸗ die Pacht ⸗ Nachträge Die Hebliſten über den für 1923 zu zahlenden Pacht liegen gleichzeitig zur Einſicht offen. Bernheim, den 14. Januar 1924. eim. Inſerieren bringt Gewinn! in Gaftladen. Mannheim, R 3, 4 wahl des pünktliches Erſcheinen aller Mitgl. bittet 8 3 g 0 5 Radfahrer-Verelin,, Eintracht“ heim. We namiktage 1 Ahe füße An Ge, Jun 1758 fs nachmittags t im Gaſthaus„Zum n Bahnhof“ e Schneider unſere W dordeutliche Geueral⸗Verſammlung Tagesordnung: 1. Lokalfrage, 2. Kaſſenbericht, 3. Neu⸗ Um vollzähliges und Der Vorſtand. Sonntag, den 20. orſtandes, 4. Verſchiedenes. kino. M- Geeſtenn Mannheim Tattersallstr. 12. 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Da endlich ein heller ſilberner Fleck am Firmamente Iſt die Sonne auf dem Wege den Kampf aufzunehmen mit Nehel und Stim⸗ mung? Eln Paar Minuten nur und dünner werden die Nebelſchwaden und hängen ſchon hier und dort wie ein zerriſſener Schleler in der Luft herum. Ein kurzes Ringen noch und trlumphie⸗ rend ſteht die Sonne als Siegerin am azurblauen ſilberhell im Sonnenglaſt. Sinn und macht mich 10 froh und u eng werden mit die v Himmel, Wohin mein Auge blickt funkelt alles N Der Sonnenſtrahlen Kraft und Wärme ftlehlt ſich mir in Herz und 4 75 Forſtamt Viernh Elelweig. Lel- Geseschalt m. b. HI. 8 Mannheim Tattersallstr. 12. Bläten weißes Weizenmehl 0 Pfd. 1 Pas. Reines Schwelneschmalz Pfd. 60 Pfg. Pfd. 60 Pfg. Pfd. 42 Pfg. Pfd. 35 Pfg. in der Luft, mal unterzutauchen in reine frohe Lebensluſt. Unk wirklich! „Kommt ein Vogel geflogen, ſetzt ſich nieder auf mein' Fuß hat ein Zettel im Schnabel bringet freundlichen Gruß!“ d. h. in Geſtalt einer Karte, die der Brlefbote Grüße aus dem nahen] doch Ein kurzes Beſinnen noch und heida geht's nach N. elner großen Induſtrle⸗ und Handelsſtadt, kennen zu lernen bis in dle kleinften Ritzen und Fugen hinein, den Pulsſchlag ihres gewaltigen Lebens im kleinſten Atom zu erlauſchen, aber auch den Pulsſchlag der Zelt verſtehen zu lernen, chen, dle ſich ſpiegelt in tauſend Rütſeln auf tauſend Geſichtern, mich immer wleder anzieht. Herzlich war der Willkommen! Wle im Fluge verannen die Stunden beim heiteren Belſammenſeln und regen Gedankenaustauſch. Da bringt ein Bote der Frau des Hauſes ein Billet. Frau N! f te noch Haus beſuch mir auf den Tiſch legt. N. von lieben Bekannten. Werte FJaulle ſind deingend Schnell erhebt ſich die Dame und richtet 1 ſich mit elner Entſchulolgung an dle Gäſte, zum] Da Gehen. 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Schon lange wünſchte ich mal Groß⸗ ſtadtelend kennen zu lernen in ſeiner nackten Wirklichkelt, mit ihm Aug! in Aug' zu ſtehen. Vom Hörenſagen kannte ich es ja nur und als Kind vom Lande ſilegen wir oft lelſe Zwelfel auf, ob das Gehörte nicht übertrleben. in den Straßen der Großſtadt, gerade auch bei den unteren Ständen, Luxus, Vergnügungs⸗ und Verfchwendungsſucht Parade und hinter den glänzenden, imponſerenden Faſſaden der Häuſer, ſchwer Armut und Elend ahnen. Bald ir die Vorſtadt hinter uns und bogen in eine kleine, enge Straße eln. Backſteinhäus⸗ mit einem Miniaturſpielzeug zu vergleichen, nur nicht ſo zierllch ſtanden wie ein Block zu⸗ ſammengepfercht, verwittert, und verrußt zu beiden Seiten. Wie ein Vodengerippe, leblos, ſchmucklos, und abſtoßend 3 ſie auf mich in ihrer rren Eintönigkeit. — auf 5 in dieſem Sandwirbel ſtanden ſchmutzige Kinder, die mit dem Finger in dem Munde mit elnem großen Fragezeichen im Auge, uns anſtarrten. unere der Häu 15 f 155 as lebie Laufen Flugſand wirbelte auf der Dle andern ſtoben ellends ins häuſer, um ſcheinbar unſer Tommen Neuglerige, abgelebte, leldenſchaftllche hatten wir bald vor, bald hinter uns. Häuschen war unſer Zlel. en im Flur. Eine tönt uns an das , daß ihr af ſich die T und eln müdes, mattes Fr und 3 bis 4 Kinder von 6—9 Jahren ſtürmen uns faſt um, und über ihre Köpfe hinweg ſauſt unbarmherzig ein Prügel. Die ihn ſchwingt iſt eine Frau von viellelcht 40 Jahren. Groß und hager, aber ordentlich und ſauber gekleidet. Furchen tief ſind Falten und Riemen ins Geſicht gezogen und laſſen ſeine Züge unſchön und un⸗ regelmäßig erſcheinen. Dazu elne herunterge⸗ jogene Unterlippe, das graumelllerte Haar laſſen die Frau älter glauben, als ſie iſt. Im erſten Augenblicke ſchauderte es mich bel ihrem Anblick dleſer widerlichen Szene und ich war nahe daran dleſe Frau als eine Tyrannin in Bauſch und Bogen zu verdammen, Kaum eine Entſchuldigung kommt über ihre Lippen bei unſerem Anbllck; und kurz iſt die Einladung 15 in das Zimmer zu folgen. Ein kahles, rußge b nur mit dem allernotwendigſten Mobllar ausge⸗ ſtattet. Aber eine gewiſſe Reinlichkelt und Ord⸗ nungsliebe ließ es heimiſch erſchelnen. Zwei Hocker wurden uns zugeſchoben und wir nahmen Platz. Mir gegenüber ſaß ein altes, zuſammen⸗ geſchrumpfles Großmütterchen, ſo elend und ſchwach, wie ich noch keinem Menſchenkind in Armut und 5 Elend begegnete. Aus einem lieben fa nalven Geſichte leuchteten uns ein und hllfeſu müde Augen ſlehend 10 aabelll. enblick chwärztes Zimmer, Dortmund, 15. Jan. Der Geſamtausſtand, der nach Anſicht der Kommuniſten geſtern mit ſag im ganzen Induſtrierevier erklärt und durchgedrückt werden ſollte, iſt zunächſt ins Waſſer gefallen, da die Mitglieder der freien Geßwerkſchaften, die heute in Berlin fallende Entſcheidung des Deutſchen Gewerkſchafts⸗ bundes abwarten wollen, bevor ſie irgend etwas unternehmen. Ohne Rückſicht auf dieſe Entſcheidung beabſichtigen aber die Kommu⸗ niſten, am Mittwoch die Arbeitswilligen mit Gewalt aus den Betrieben herauszuholen. Es dürfte dann zu Zuſammenſtößen mit der Po⸗ lizei kon men, die den Arbeitswilligen aus⸗ reichenden Schutz angedeihen laſſen wird. Heute ſind auf den Zechen„K aſerſtuhl“ und „Riuifer Stein“ die Belegſchaft en nicht an⸗ gefahren. Dies hat jedoch mit dem Geſamt⸗ augſtend nichts zu tun. Die Urſ iche ſoll Ab⸗ ſatzwongel ſein. 162 5 M Gladrach, 15. Jan. Die bisher im Ausſiand befindlichen Arbeiter aller ſtädtiſchen Werke haben ſich bereit erklärt, die Arbeit wie⸗ der lief ingungslos aufzunehmen. dulchgeführten Betriebseinſchränkung konnten bei der Straßenbahn aber nicht alle Ausge⸗ ſchiedenen wieder eingeſtellt werden. Sonſt iſt aber der Bitte der Arbeitervertreter, aus Anlaß des Ausſtandes keine Maßregelungen vorzunnehmen, von der Verwaltung entſpro⸗ chen worden. Inzwiſchen iſt leider die Möglichkeit ein⸗ getreten, daß der von den Kommuniſten ent⸗ fachte und von den freien Gewerkſchaften über⸗ nommene Ausſtand jetzt auch auf die chriſt⸗ lichen und die Hirſch⸗Dunkerſchen Gewerkſchaf⸗ den ſich ausdehnt, wenigſtens was die Textil⸗ induſtrie angeht. Die Arbeitgeber dieſer In⸗ duſtrie haben nämlich nach Ausbruch des Aus⸗ ſtandes die Frage der 56ſtündigen Arbeits⸗ wöche zum Gegenſtand einer Forderung ge⸗ macht. Sie wollen jetzt eine Klärung über dieſe Frage erzielen, um nicht ſpäter nach Wie⸗ deraufnahme der Arbeit deswegen unter Um⸗ ſtäuden neue Schwierigkeiten zu haben. Sie verlangen von den Arbeiteen, vie ſich zur Wie dereinſtellung melden. daß ſie ſchriftlich ſich zur Ableiſtung von 56 Arbeitsſtunden in der Woche bereit erklären. Die Gewerkſchaften darunter auch die chriſtlichen und die Hirſch Dunkerſchen haben das abgelehnt und dagegen Einſpruch erhoben. Am Dieastag morgen werden durch Vermittlung der Stadt Verhand⸗ lungen zwiſchen den Parteien darüber ge— pflogen werden. Elberfeld, 15. Jan. In einigen Betrieben der Textilinduſtrie, namentlich der Gummi bandinduſtrie, ſind die Arbeiter geſtern in der Ausſtand getreten. Der Reichs⸗ und Staats lommiſſar hatte, nachdem die Verhandlungen ergebnislos verlaufen waren, auf Grund der deuen Schlichtungsordnung für männliche über 24 Jahre alte Hilfsarbeiter den Stundenlohn guf 38, für weibliche Arbeiter den Stunden⸗ lohn auf 27 Pfg. feſtgeſetzt. Von den Arbeit gebern waren dieſe Löhne, da die Arbeiter ſie äbgelehnt hatten, um je 1 Pfg. erhöht worden Die Arbeiter verhielten ſich auch demgegen⸗ über ablehnend. Obwohl der deutſche Textil, arbeiterverband erſt in einer Konferenz von Vertretern der geſamten rechtrheiniſchen Tex tilarbeiter über weitere Maßnahmen be ſchlie ßen ſollte, iſt ein Teil der Arbeiter in den Streik getreten. ö Bochum, 15. Jan. Kommugaiſtiſche Ele⸗ niere verſammelten ſich geſtern nachmittag auf dem Friedrich⸗ und dem Moltkleplatz. Sie ſollten zum Generalſtreik in der Metallinduſtrie und zur zwangsweiſen Stillegung der indu⸗ st iellen Werke aufgefordert werden. Nach dem Gelingen des Planes wollte man verſuchen, auch die blaue Polizei zu entwaffnen. Die Ueberſalkommandos der blauen ſprengten jedoch die Anſammlungen und ſperr'⸗ ten auf längere Zeit die Zugänge zu den be! den Plätzen. KA. L Die Sanierung der Reichsbahn Bekanntlich erhält die Deutſche Reichsbahn ſeit 15. November v. Is. keine Zuſchüſſe mehr von der allgemeinen Reichsfinang verwaltung. Sie iſt vielmehr darauf angewte g, ihre Fi. nanzen allein zu regeln. Die Vorbereitungen zur Umwandlung der Reichsbahn in ein nach rivatwirtſchaftlichen Grundſäß en arbeitendes etriebsunternehmen ſind im Gange. Es wied borausſichtlich möglich ſein, demmächſt Nähe os erüber in der Oeſſentlichkeit mitzuteilen. Un⸗ ängig davon iſt der Reichsverkehrsminiſt't, amtlich mitgetelt i ſofort daran die innere Wir des Unier⸗ 0 f Infolge einer vir her ſchon beabſichtigten und inzwiſchen Polizeſ 8 Parlaments Die Thronrede. London, 15. Jan. Die Thronrede, die heute Nachmittag bei der offiziellen Eröffnung des Parlaments vor dem verſammelten Unter⸗ 1 und Oberhaus verleſen wurde, begann wie olgt: Mylords! Mitglieder des Unterhauſes! Meine Beziehungen zu den ausländiſchen Mächten ſah⸗ ren fort, freundſchaftlicher zu ſein. Ich bin glück⸗ lich, einen ſicheren Fortſchritt in der Löſung der Fragen verzeichnen zu können, die bisher den Weg zu einer gegenſeitigen Verſtändigung ver⸗ ſperrten und wodurch die Wiederherſtellung nor⸗ maler Verhältniſſe in der Welt verzögert wurde. Die Reparationskommiſſion hat zwei Kommiſſio⸗ nen ernannt, in denen die Delegkerten der Ver⸗ einigten Staaten, Englands, Frankreichs, Ita⸗ liens und Belgiens bei der Prüfung der ſehr ernſten Finanzfragen mitarbeiten, welche die Lage in Deutſchland betreffen. Das zukünftige Statut von Tanger, das ſonſt eine Quelle von Schwierigkeiten war, iſt Gegenſtand eines Ab⸗ kommens zwiſchen den am meiſten intereſſierten Mächten geweſen. Dieſes Abkommen ſieht die „Schaffung eines internationalen Regimes und ole Verbeſſerung der internationalen Verkehrs⸗ mittel und Handelsbeziehungen mit Tanger vor. Dem Parlament wird außerdem eine Vorlage unterbreitet werden, welche die Ratifizierung des Lauſanner Vertrages vorſchlagen wird. Eine neue Aera der friedlichen Beziehungen mit der Türkei wird durch vie Ratifizierung eröffnet wer⸗ den. Der König erklärte darauf, daß die engli⸗ ſche Regierung die Ausdehnung der Tätigkeit des Völkerbundes unterſtützen werde und ſpielte kurz auf die Zuſtände an der indiſch⸗afghaniſchen Grenze an. Der zweite Teil der Rede betraf innerpolitiſche Angelegenheiten. Die Thronrede ſtellt ſeſt, daß die Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit zum Teil erfolgreich geweſen ſeien, daß aber diſes Problem nach wie vor ein Gegenſtand ernſter Sorge ſei. Hierauf finden die Beſchlüiſſe der Reichskonferenz kurze Erwäh⸗ nung, die leider vom Land aus Anlaß der Un⸗ terhauswahlen abgelehnt worden ſeien. Der Ar⸗ beitsloſigkeit könne aber gleichwohl dadurch ge⸗ ſteuert werden, daß den Induſtrien im Innern mehr Sicherheit gewährt und auch die Abſatz⸗ märkte in den Kolonien und im Ausland verbeſ⸗ ſert werden. Zu dieſem Zweck ſei das Geſetz zum Schutze der Induſtrien ausgedehnt und ſeien Exportkredite gewährt worden. Ferner werde verſucht, durch Notſtandsarbeiten und ins⸗ beſondere durch den Bau einiger Kreuzer und anderer Schiffe die Arbeitsloſigkeit herabzumil⸗ dern. Die weiteren Fragen, die der Löſung har⸗ ren, ſeien ganz beſonders die Lage der engliſchen Getreidebauern, die Landarbeiterfrage, die Frage der Verbeſſerung der Lage der Vorkriegspenſio⸗ nierten, die Frage des Schutzes der unehelichen Kinder und die Wohnungsfrage. Die Regierung werde dem Parlament noch einige Vorlagen über Irland und über die Verteidigung in der Luft vorlegen. Die übrigen in der Thronrede berühr⸗ ten Fragen ſind nur von geringer Bedeutung. N Die engliſche Thronrede iſt, wie die„Frankf. Zeitung“ mit 8 neymens, ſoweit dies in dem jetzt 1 Aacuic iſt, zu konſoldieren 15. 1 5 finanziellen Lage anzupaſſ en. In Au⸗ 5 racht des jetzigen ſchlechten Verkehrs wur⸗ 355 umfaſſende Zugseinſchränkungen vo ge⸗ 8 mmen. Alle in der Ausführung begriffenen 17 5 ſind, ſoweit dies die Betrſebsſicherheit zuläßt, eingeſtellt worden. Unterhaltungs⸗ arbeiten werden auf das nötigſte Maß be; ſchrünkt. Laufende Verträge über Beſchaf. fungen aller Art werden nach Mögeichleit ge. streckt und Neubeſchaffungen nur ſoweit aus. geführt, als die der dringendſte Bedarf erfor⸗ dert. Der Abbau der entbehrlichen Beamten und Arbeiter wird mit aller Energie durchge⸗ führt. Der Uebergang zur Goldmarkberech⸗ nung bereits ab 1. November in Verbindung mit den bisherigen Methoden der Wirtſchafts⸗ kontrolle ermöglichen ein zuvecläſſiges Bild über die Ausgaben und Einnahnie. Nachdem nach der Abtrennung von der Neichsſinand vel waltung auch die Erfaſſung und de! Ausgleich der Geldbewegung ſichergeſtellt wurze, iſt es ſchon jetzt möglich, den Erfolg det Spacmaß.⸗ nahmen zu überblicken. Die auf den ordentlichen Haushalt ene „ dienſtes werden ab 1. Januar dare die Einnabmen dem Werfonzu und Gil, t bemerkt, ziemlich nichtsſagend. 22. Sie iſt von der Regierung, alſo eigentlich von der regierenden Partei, d. h. von den Konſervg⸗ tiven aufgeſetzt. Dieſen kommt es darauf an den Liberalen möglichſt wenig Angriffspunkte zu geben, damit dieſe bei der Abstimmung, die an⸗ läßlich des von Seiten Labours zu erwartenden Amendements bevorſteht, möglichſt in den Ge⸗ wiſſenszwang verſetzt werden, nicht gegen die Thronrede zu ſtimmen. Denn die Liberalen ſind für das weitere Geſchick der gegenwärtigen kon⸗ ſervativen Regierung verantwortlich. 9 Kabinettsrat. London, 15. Jan. Baldwin iſt am Mon⸗ tag vormittag aus Checquers nach London zu⸗ rückgekehrt. Im Verlauf des Nachmittags prä⸗ ſidierte er einem Kabinettsrat, der aber, wie man erklärt, ſich ausſchließlich mit laufenden An⸗ gelegenheiten heſchäftigt hat, insbefondere mit dem drohenden Eiſenbahnerſtreik. i Bei Aſquith fand eine Verſammlung der liberalen Führer ſtatt, die ſich mit der Thron⸗ rede befaßte. 5 0 Mißtrauensantrag der Arbeiterpartei. London, 16. Jan. Unter dem Vorſitz Mae⸗ donalds fand geſtern eine Sitzung der Ar⸗ beiterpartei ſtatt. Beſchloſſen wurde, ſol⸗ genden Abänderungsantrag zur Antwortadreſſe auf die Thronrede einzubringen: Es iſt aber unſere Pflicht, Ew. Majeſtät ehrerbietig mitzu⸗ teilen, daß die gegenwärtigen Ratgeber Ew. Ma⸗ jeſtät nicht! das Vertrauen des Hauſes beſitzen. Drohender Eiſenbahner⸗ ſtreik in England. London, 15. Jan. England iſt von einem großen Eiſenbahnerſtreik bedroht. Die Gewerkſchaft der Lokomotivführer und Heizer hat ſich nämlich geweigert, die neuen Gehaltsſätze an⸗ zuerkennen. Die Gewerkſchaften hatten Gegen⸗ vorſchläge gemacht, die aber von den Vertretern der Geſellſchaften abgelehnt worden ſind. Nach der Meinung der Gewerkſchaftsführer iſt ein Streik unvermeidlich, nachdem ſich fünf Sechſtel der Gewerkſchaftsmitglieder für eine Reviſion der Arbeitsbedingungen ausgeſprochen haben. „Daily Herald“ berichtet, obgleich der Zeit⸗ punkt für den Beginn des Eiſenbahnerſtreits ge⸗ heim gehalten werde, verlaute, daß 59 000 Mit⸗ glieder des Verbandes der Lokomotivführer und Heizer die Arbeit nächſten Sonntag Mit⸗ ternacht einſtellen werden, wenn die Lage in der Zwiſchenzeit nicht eine Aenderung erfahre., Nach einer Reutermeldung hat der Generalrat des Gewerkſchaftskongreſſes in den Eiſenbahner⸗ konflikt eingegriffen und beſchloſſen, einen Aus⸗ ſchuß zu ernennen, der mit den Eiſenbahndirek⸗ toren und dem Vollzugsausſchuß des Lokomotiv⸗ führer⸗ und Heizerverbandes zuſammenkommen ſoll, um die Stockung der Verhandlungen zu be heben oder wenigſtens den Ausbruch des Streiks hinauszuſchieben, ſolange die Verhandlungen nicht abgeſchloſſen ſind. erverteyr von gedeckt, ſo daß die Balance den Betriebsrechnung gewährleiſtet iſt. Es darf zwar nicht verkannt werden, daß die ſtarken Einſchränkungen auf dem Gebieſe der Beſchaf/ fungen für die Dauer nicht voll aufrechi er⸗ werden können, immerhin aber des bemerlens⸗ Wena ſich entſch oſſen hat, auch ſeinerſeits ein Opfer zur Erleichterung des allgemeinen Preisabbaus zu bringen und die bei der gegenwärtigen Finanzlage imme chin ſehr erhebliche Ermäßigung der Gütertarlfe um acht Prozent durchzuführen, ſo geſchieht dies in der Hoffnung, daß dee Nureiz, dere hierin für die Belebung des Perkebrs liegt bie Einnaymen im ganzen günſtig keeinſſußt. Die Balancierung der Vetriebsreih tung ſchallt allerdings noch keine Deckung für dieſegigen laufenden Ausgaben, die für die Ruhr⸗ und Rheinlandbahnen immer noch anfalen. Auch ſind keine Mittel vorhanden, um die Ausgaben Für ſoölche ſenten die Gettler aus Anleihen, wie dies auch bei allen onheren Eiſenhahnen im In⸗ und Aus(unde üblich iſt. Hierfür werden jetzt die Mittel aus Kyedhſen verwandt, die bisher zur Verfügung llehen und die Reichsbahn ſich weiter ſeloſt zu belchaffen hat. Bei der Beurteilung der Laae halten vorliegende Ergebnis ſchon als werter Erfolg bezeichnet weeden. der Reichsverkehrsminiſter für große Bauten zu beſtreiten. Ausgaben für werbende Zwecke daß ihr ferner bis jetzt trotz det Abkommen mit der Regie ſo gut wie gar keine Frachten aus dem Uebergangsverkehr mit dieſen Ge“ bieten zufließen und daß auch im übrigen Deutſchlkand der Verkehrsaufſchwung, den die konfolidierung der Währung und die Beſſe⸗ rung der Wirtſchaftslage erwarten äßt, ung langſam eintritt. b ee Generalkonſul Clive a aetee Die Eröſſnung des engliſchen e in der Pfalz Speyer, 15. Jan. Der engliſche Generale. ſul in München, Clive, iſt beute vormittag von Mannheim nach der Pfalz abgereiſt und hal ſich nach Speyer begeben, wo ex von General de Metz empfangen wurde. Kleine Nundſchau. Was Deutſchland über See verlor. Die Schutzgebiete, die Deutſchland verlor, haben nach 7 einer neuen amtlichen Berechnung 12,3 Millionen Einwohner, alſo nicht ganz doppelt ſo viel wie die verlorenen Teile des Mutterlandes. Sie ſind 2. Millionen Quadratkilometer groß. Der größte Teil davon kam zum britiſchen Weltreich. Oſtafrika mit 4109 893 Bewohnern und 945 595 Quadratkilometer Fläche, ferner in Afrika ein kleiner Teil von Kamerun mit 650 000 Einwoh nern und 83 000 Quadratkilometer, ſowie vor Togo mit 188 265 Bewohnern und 33 800 Qua⸗ dratkilometer. In Pollneſien kamen zu England der Bismarckarchipel, die Marſchallinſeln, Neu⸗ guinea und Weſtſamoa mit zuſammen 577 280 Einwohnern und einer Fläche von 225 523 Qua dratkilometer. Frankreich erhielt den größeren Teil von Kamerun mit 8 000 750 Köpfen und 702 000 Quadratkilometer, von Togo 670 904 Be⸗ wohner mit 76 800 Quadratkilometer. Japan endlich bekam die pazifiſchen Inſeln, die Karoli⸗ nen, Marianen und Marſchall⸗Inſeln mit 52222 Einwohnern und 2514 Quadratkilometer. * Ausſuhr nach Amerika. Für die Ausſtel⸗ lung der Fakturen für Sendungen nach den Ver⸗ einigten Staaten ſind ſowohl die Beſtimmungen des letzten amerikaniſchen Zollverwaltungsgeſetzes vom 21. September 1922 als auch Verfügungen des Schatzamtes in Waſhington von Wichtigkeit. Dir hierfür in Betracht kommenden Beſtimmun⸗ zen hat der Deutſch-Amerikaniſche Wirtſchafts⸗ verband zuſammengeftellt und mit praktiſchen Anleitungen verſehen. Ein Anhang behandelt die Vorſchriſten über die Herkunftsbezeichnung der Waren, die in die Vereinigten Staaten ein⸗ geführt werden. Die Schrift kann von der Ge⸗ ſchäftsſtelle des genannten Verbandes(Berlin NW. 7, Neue Wilhelmſtraße 12—14) zum Preiſe von 2 Goldmark portofrei bezogen werden. Freigabe der Farbſtoffeinfuhr nach det für Farbſtoffe zu beſeitigen, ſind ſeitens den Tſchechei. Wie die„Bohemia“ erfährt, ſoll die Einfuhr von Farben für die Textilinduſtrie nach der Tſchechoſlowakei vollſtändig freigegeben wer⸗ den. Beſtrebungen, die Einfuhrbeſchränkungen für Farbſtofſe zu beſeitigen, ſind ſeitens der Tex⸗ tilinduſtrie der Tſchechei ſeit längerer Zeit im gange. Sie wurden damit begründet, daß eine Ernſthafte Wettbewerbsfähigkeit der tſchechiſchen Textilinduſtrie auf den Weltmärkten, beſonders der deutſchen Textilinduſtrie gegenüber, nur mög⸗ lich ſei, wenn die für die Fabrikation erforder⸗ lichen Farbſtoffe vom Auslande ſpeziell von Deutſchland hereingenommen werden können, ohne daß Einſchränkungen hierfür beſtehen. Eine blutige Liebtnechtſeler. Die Kommu⸗ niſtſche Partei hatte für den vergangenen Sonn⸗ tag eine Liebknecht feier geplant, die am Revolutionsdenkmal auf dem Ohlsdorſer Fried⸗ hof ſtattfinden ſollte. Der Kommuniſtenführer Urbahns, der im Verdacht ſteht, die November⸗ unruhen in Hamburg geleitet zu haben, hielt zur Feier des Tages an die Menge eine Anſpra⸗ che. Als er den Friedhof verließ, wurde er ver⸗ haftet. Die Polizei, die von der Menge bedrängt wurde, machte von der Schußwaffe Gebrauch. Eine Perſon wurde erſchoſſen, zwei ver⸗ wundet. n Au die Ortsvorſtände der Zentrumspartei! Die Geldentwertung im verfloſſenen Jahr hat auch die Landesparteikaſſe ſchwer geſchädigt. Da⸗ runter leidet die Lebens fäbiateit der Partei, die erh uſere 9 g t eichstägswahlen ſtehen in den lächſten a⸗ bevor. Wle ſollen dieſe durchgeführt werd enn der Partei die notwenvigen Geldmittel len? Der Landesausſchuß der Partei hat in W tſtr ſeiner im Dezember ſtattgefundenen Sitzung be⸗ ſchloſſen, den Parteibeitrag vom 1. Januar 1924 an auf 5 Pfennig(50 Milliarden Papiermark) für jede bei der letzten Reichstagswahl abgege⸗ bene Zentrumsſtimme feſtzuſetzen. Es iſt nun Ehrenpflicht der Leiter und Vor⸗ ſtände der örtlichen Organiſationen, dahin zu wirken, daß in dieſer ſchweren Zeit, in der die Aufrechterhaltung des Parteilebens größte Schwierigkeiten bereitet, die Beiträge in jeder Gemeinde ſofort erhoben werden. Es wird gebeten, dieſe bis ſpäteſtens 1. Febr. auf das Poſtſcheckkonto der Zentrumspartei Nr. 69 342 in Frankfurt a. M. einzuzahlen. Die vor⸗ laͤufige Führung der Kaſſengeſchäfte hat Herr Adam Krämer, Offenbach a. M. übernommen. An dieſelbe Stelle können auch freiwillige Bei⸗ träge, die ſehr willkommen ſind, eingezahlt wer⸗ den. 3. 75 Die Ortsvorſtände werden weiter erſucht, jetzt ſchön die Vorbereitungen zur Reichstagswahl, durch Ausbau der Organiſation, Verbreitung der Preſſe, Aufklärung der Parteianhänger in die Wege zu leiten. Generalſekretarlat der heſſiſchen Zentrumspartei. Rheiniſche Zentrumspartei. Köln, 15. Jan. Geſtern tagte der Provinzial⸗ ausſchuß der Rheiniſchen Zentrumspartei im Vortragsſaal der Bürgergeſellſchaft. Die Ver⸗ ſammlung, die ſehr ſtark beſucht war, betonte inn einer lebhaften und eingehenden Ausſprache den Unmütigen Willen, das Rheinland dem Reiche at erhalten. Sie ſprach der Reichsregierung ihr zolles Vertrauen aus. a Katholikentag 1924 6 in Haunover. Frankfurt a. M., 15. Jan. Auf einer in Hom⸗ burg v. d Höhe abgehaltenen Sitzung des Zen⸗ ralkomitees der Katholiken Deutſchlands wurde beſchloſſen, als Tagungsort der diesjährigen Ge⸗ ſeralverſammlung der Katholiken Deutſchlands n. Einige kleine Schwierigkeiten ſind noch zu f erwinden, die Wahl darf aber als geſichert gel⸗ Im vergangenen Jahre war der Katholiken⸗ tag bekanntlich in Köln geplant; er wurde aber durch die Beſatzungsbehörde verhindert. i* Aus der Diözeſe Mainz. Der Tod hat im letzten Jahre unter den Geiſt⸗ lichen der Mainzer Diözeſe eine reiche Ernte ge⸗ halten. Beſonders das Dekanat Bingen wurde ſchwer heimgeſucht. Nun iſt dieſer Tage in die⸗ ſem Dekanate Herr Pfarrer Veith in Genſin⸗ gen am Bahnhoſe zu Bingen von einem Schlag⸗ anfall heimgeſucht worden und nach 8 Minuten geſtorben. Herr Pfarrer Veith wirkte auch in der Wormſer Gegend, nämlich als Kaplan zu Bürſtadt in den 8ber Jahren zurzeit der gro⸗ ßen Waſſernot. 8 N een be — 4 e Aus Nah und Fern. [Mainz ⸗Kaſtel, 14. Jan. Dieburg, 14. Jan. 16. Juni tungsſeſt verbunden wettſtreit Durch die Wahl die Vorbereitungen eingeleitet, dq Scheer zan Mano. Roman von Erich Frieſen. 13. Nachdruck verboten.) dieſes Jahres all dem, was er in ſeiner Ehe nicht fand! Seit kurzem hatte Tereſita abende bei ſich eingeführt, wobei ſie wähleriſch vorging. Wer ihrer Laune beglückt. ſeiner ſanften Gattin ſtets men aufgenommen wurde. kunft entgegen. Mirra verhielt ſich nach wie vor ihm gegen⸗ über zurückhaltend. Sie war lieb und freund⸗ lich zu ihm, geſtattete ihm aber keinerlei ver⸗ Auch heute, nach dem Wortwechſel mit ſeiner Frau wegen der Wetten beim nächſten Rennen, verlangte es ihn nach Ruhe und Einſamkeit, Und, wie ſo öft jetzt, nahm er auch diesmal den Weg nach Fortuna. Doch nicht ins Haus trat er ein. Durch den fruchtſchweren Garten ging er. Und von dort hinunter zum Meeres⸗ wandtſchaftliche Vorrechte. der Villa ſtrand. 99 7 Er hatte den weißen Strohhut abgenom⸗ men und atmete befreit auf. Eine leichte Briſe hatte ſich aufgetan und kühlte ſeine heiße Stirn. 2 Sein Blick fiel auf den 1 an dem das leine blaue Boot der San; artinos ange⸗ Hier wurde nachts ein Haushaltungskeller gewaltſam geöffnet und die darin lagernden Brennſtoffvorräte geſtohlen. ö Der weithin bekannte Ge⸗ ſangverein„Sängerluſt“ feiert am 14., 15. und ſein 6bjähriges Stif⸗ mit nationalem Geſangs⸗ der Ausſchüſſe ſind die Rundſchrei⸗ Und doch— wie ſehnte Ralph ſich nach Ruhe! Nach Harmonie! Nach Frieden! Nach Geſellſchafts⸗ nicht mo⸗ mentan behagte, wurde mit einer Einladung Gar oft ging Ralph dieſen lauten Abenden aus dem Weg. Man ſah ihn wieder im Klub. Oder er flüchtete in die harmo⸗ giſche Stille der Villa Fortuna, drunten am Poſilipo, wo er von dem braven Oberſt und mit offenen Ar⸗ Die beiden ver⸗ ſtanden ihn und ſahen mit Beſorgnis der Zu⸗ zahlreiche Kun 0 friedlichem Wettbewerb zugedacht. Außen 3 Stadt⸗ und 3 Landklaſſen iſt noch eine Ab lung für Quartettvereine und eine Abteilung für nichtpreisgekrönte Vereine mit 2 Klaſſen vorgeſehen. Der Delegiertentag findet am 17. Februar 1924 nachmittags halb 2 Uhr ſtatt. Darmſiadt, 14. Jan. Am kommenden Mitt, woch Abend wird af Einladung des Landtags⸗ präſidenten Adelung ein parlamentariſcher Abend ſtattfinden, dem ein wiſſenſchaftlicher Vortrag des Schmidtgen über„Eine Herrn Prof. Dr. Niederlaſſung des Eiszeitmenſchen bei Mainz“ vorausgeht. 5 Darmſtadt, 14. Jan. Umfangreiche Diebſtähle haben während des ganzen letzten Jahres drei Angeſtellte eines hieſigen großen Warenhauſes begangen. Sie haben fortgeſetzt Stoſſe, Kleider, Wolle aller Art im Werte von mehreren tauſend Goldmark durch den Hausburſchen Gg. Bock, 17 Jahr alt, von hier, verſchwinden laſſen. Feſtge⸗ nommen wurden der 20 Jahre alte Verkäufer Fr. Pullmann aus Groß⸗Zimmern, der 17 Jah⸗ re alte Hugo Bär von hier und der obener⸗ wähnte Hausburſche, ſowie der Händler F. Fröh⸗ lich, bei dem der größte Teil der Waren wieder beſchlagnahmt werden konnte. 8 0 Mannheim, 14˙ Jan. Am Donnerstag na mittag wurde der verheiratete 27 Jahre alte Rangierer Wilhelm Weber, wohnhaft in Berg⸗ hauſen, beim Rangieren zwiſchen zwei Eiſen⸗ bahnwagen gedrückt und ſo ſchwer verletzt, daß er alsbald ſeinen Verletzungen erlag. 7 Ludwigshafen, 14. Jan. Der von den Son⸗ derbündlern am Freitag Abend verhaftete Re⸗ dakteur Dörflinger iſt von den beiden Leu⸗ ten, die ihn bewachten, geſtern ſchwer mißhandelt worden, ſodaß er am Kopf und rechten Auge Beulen davontrug. Der ſeparatiſtiſche Bezirks⸗ amtmann, dem er ſich vorführen ließ, gab da⸗ raufhin unter dem Ausdruck des Bedauerns über dieſe Mißhandlung, den Verhafteten ſofort frei, damit er ſich in ärzaliche Behandlung begeben konnte. V Germersheim, 14. Jan. Beim Schlittſchuh⸗ laufen auf dem Eiſe im Umfaſſungsgraben des 8 a früheren Vorwerks Seydewitz geriet der 15 annover, die Stadt Windthorſts, zu wähs Jahre alte Max Benzinger von Rheinsheim an eine ſchwache Stelle des Eiſes und brach ein. Trotz aller ſofort vorgenommenen Rettungsver⸗ ſuche ſeiner Kameraden und herbeigerufenen Männer gelang es nicht, den jungen Mann aus dem Waſſer zu holen und ſo mußte er vor ihren Augen ertrinken. München, 14. Jan. Profeſſor Dr. Ernſt Schwe⸗ ninger, der einſtige Leibarzt des Fürſten Bis⸗ marck, iſt im 74. Lebensjahre in München ge⸗ ſtoxben. Mainz, 15. Jan. Mehrere junge Burſchen verſuchten in den hieſigen Ladengeſchäften 20 Millionenſcheine als 20 Billionenſcheine an den Mann zu bringen. Durch ziemlich gutgelungene Abänderung des Anfangsbuchſtabens M. in B. wurden die Scheine gefälſcht. Die Geſchäftsin⸗ haber werden auf dieſen neuen Trick der Pa⸗ piergeldfälſcher aufmerkſam gemacht und zur Vor ſicht ermahnt. Bingen, 15. Jan. Das viereinhalbjährige Söhnchen des Landwirts Eduard Muſſera machte mit einem Weihnachtskerzchen ein Feuerchen, wo⸗ burch das elterliche Oekonomiegebäude in Flam⸗ nen geſetzt wurde und bis auf die Grundmauern tiederbrannte. Das Wohnhaus blieb unverſehrt. der Schaden wird auf ungefähr 2500 Goldmark eſchätzt. Weinheim a. B., 15. Jan. Der letzte Schwei⸗ temarkt war mit 232 Tieren beſchickt, von denen 12 Milchſchweine, das Stück zu 8—14 Mark ver bunden war. Er löſte das Tau, nahm Platz auf der niedrigen Bank und ließ das Boot treiben von den leiſe ſchaukelnden Wellen. Und wieder überfielen ihn ſchwermütige Gedanken a Wie herrlich wäre es, wenn er jetzt nicht allein im Boot ſäße. Wenn ein anderes We⸗ ſen, das ihn ganz verſteht, deſſen Seele mit der ſeinen verbunden iſt, bei ihm wäre! Wenn er den treuen Druck einer kleinen Hand Er träumte— träumte— Als er nach längerer Zeit das Boot wie⸗ der zurückruderte nach dem Anlegeplatz im Garten, bemerkte er auf dem etwas erhöhten, von den Waſſern umſpülten Ausſichtspunkt, den eine kleine, mit Steingutfließen belegte, moſaikverzierte Halle ſchmückte, eine unbe⸗ weglich daſtehende Geſtalt. g „Mirra!“ 2 505 Hat er es laut gerufen? f Er ſah, wie die ſchlanke Geſtalt dort oben zuſammenzuckte und ſich raſch entfernen wollte. Mit ein paar Ruderſchlägen brachte er das Boot vollends an Land. 5 1 Wie widerſtrebend wandte ſie ſich um. „Ich glaube, meine Phantaſie ſpielte mir einen Streich!“ rief er erregt.„Ich dachte erade an dich! Sind deine Eltern zu Hauſe? „Nein, Sie ſind zu euch h ahr Der Vater hat nämlich plötzlich nach Capri bekommen. Da fragen, ob ihr ihm die klei 8 ein paar Wochen überlaſſen wol 1 on H am Spielplatz kommen. ö „Schon morgen!“ wiederholte er verſtimmt und wunderte ſich ſelbſt, weshalb es ihm ſo nahe ging. „Träumeriſch ruhte beider Blick auf dem blauen, jetzt glatten Waſſerſpiegel. Kein Wellengekräuſel. ſter— nichts. Wie eingeſchlafen das ganze Meer, daliegend in ſeliger Ruhe. 25 „Wie f leit fühlte, die ſich warm in die ſeine ſchmiegte— Mirra nickte. 5 5 5 31 ae. N „Bleibe, ort!“ der. 155 ber en e 5 Kaum ein Wort fiel zwiſchen den beiden. Still genoſſen ſie die Poeſie chte blicks— ganz im Banne einer überwälti⸗ u ſt hier eine die ſer zu 30—35 000 Goldmark Goldmark angebot Neu⸗Ifenburg⸗ auf die Ställe bei einer Villa hier abgeſehen. Als der Gärtner durch Geräuſche aufmerkſam wurde und nachſehen n Alte, erhielt er einen Schrotſchuß in die Hand und zwei Schläge auf den Ober“ arm. Die Täter hatten bereits drei Stallhaſen abgeſchlachtet, gingen aber unter Zurücklaſſung ihrer Beute flüchtig. 5 1 Offenbach, 15. Jan. Zur Schaffung von Schrebergärten läßt die Stadtverwaltung dem⸗ nächſt weitere 44 Morgen Wald an der Temple⸗ ſeemühle abholzen, wozu weitere 25 Morgen Im vorigen Jahre wur⸗ den ſchon eimnal 44 Morgen für den gleichen Zweck bereit geſtellt. g 7 Frankfurt a. M., 15. Jan. Auf dem Börſen⸗ pflatz flog ein mehrere Zentner ſchwerer Zement⸗ deckel eines Telephon⸗Verteilungsſchachtes meh⸗ rere Meter hoch in die Juft und ging beim Wie⸗ derauſſchlagen auf dem Bürgerſteig in Trümmer, Auch ein 15 Meter davon liegender Schachtdeckel flog gleichzeitig in die Luft. Der Unfall iſt auf eine unterirdiſche Gasexploſion zurückzuführen, die infolge eines durch den Froſt verurſachten Rohrbruchs entſtand. Menſchenleben kamen glück⸗ licherweiſe nicht in Gefahr, bieſe Zeit wenig belebt ZZ Aus Heſſen, 15. Jan. In letzter Zeit haben da der Platz um eine Reihe Lehrer ihre Verſetzung in den Ruhe ſtand erhalten. Man hat es ſehr beklagt, daf dieſe blauen Briefe glücklich vor Weihnachten kamen. Hätte man nicht auf die davon Betroffe⸗ nen etwas mehr Rückſicht nehmen können? Auch hätte man in manchen Füllen erwartet, wenn der etwas wärme Wir leben doch im Volksſtaa Abſchiedsgruß der Schulbehörde ausgefallen wäre. te und nicht in der ſo verſchrienen Zeit der Mo; narchie, die unſeres Erachtens nicht ganz ſo har war, wie behauptet wird. 5 f Pfeddersheim, 15. Jan. Zur Beigeordneten, wahl am 27. Januar hat die Deutſche Volkspar⸗ tei den Land⸗ und Gaſtwirt Hartmeier auf⸗ geſtellt. 9 Oppenheim, 15. Jan. entwendet wurden dahier mehrere Ballen Tuch Die Täter wurden verhaftet.— Eine Karte, dit vier Jahre unterwegs war, erhielt Gerichtsvoll zieher Berlinghof. Herr Berlinghof hatte in ruſ⸗ ſiſcher Gefangenſchaft aus Sibirien 1919 auf Weihnachten an ſeine Familie adreſſiert; die Karte kam jetzt durch Vermittlung des Roten Kreuzes an. Gonſenheim, 15. Jan. In der Nacht zum letz⸗ ten Sonntag wurde in die hieſige Schuhfabril eingebrochen. Es müſſen mehrere Einbrecher an der Arbeit geweſen ſein. Sie machten große Beute an fertigen Schuhen. Die Polizei nahm ſofort die nötigen Ermittelungen auf, aber bi letzt hat man von den Tätern und den geſtohle⸗ nen Schuhen noch leine Spur. Hattenheim, 14. Jan. Bei einem Pürſchgange tf der über einen Stock, ſeine Jagdflinte entlud ſich und der Schuß zertrümmerte ſeine Hand. Bad⸗Nauheim, 15. Jan. Die Beſucherzahl unſeres Bades 1923 betrug 27 502 Kurgäſte. Da⸗ von waren 17850 Deutſche, 9652 Ausländer. Es wurden 2194 Bäder verabfolgt. Hamburg, 15. Jan. Das deutſch⸗amerikaniſche Gentral⸗Relief⸗Komitee in Newyork hat neuer⸗ dings 4000 Sack Mehl und 2000 Kiſten Milch im Geſamtwerte von 40 000 Dollars zur Linderung der Not im Ruhrgebiet nach Hamburg geſchickt. Kein Wogengeflü⸗ ſchön es hier ſſt—“ murmeſbe⸗ er r zu öde.“ beim Einſteigen. h ans Steuer. Ab ſtieß das Boot vom Land. Verlängerung 6 eich ö beamten auf 9 Stunden täglich zerkündet woe⸗ den iſt, iſt durch Verfügung des Reichs Wi wartet Von einem Laſtautt Vokohama iſt eingeſtellt. Jagd ſtürzte der Landwirt M. Horne Steine gleich rieſigen Juwelen heraufh g Daneben tiefſchwarze Abgründe— zu kieſ fi die tanzenden Sonnenſtrahlen Mirra konnte ſich nicht ſatt ſehen an die⸗ ſer faſt überirdiſchen Pracht. Stumm blieb ihr Mund. Nur ihre Augen redeten. Plötzlich fuhr ſie erſchauernd auf aus ihrer Verſunkenheit. 5 1 „Ich möchte zurück“, ſogte ſie leiſe. Sofort gehorchte er ihrem Wunſtch. „Ich fürchte, ich habe nicht recht getan, „Es iſt auch mein e— mit dir Boot zu fahren, Ralph!“ „Tereſita mag ihn nicht. Es iſt! i 1 Schweigen. 1 5 a lichten: in, 5 fel Jar ich dich ein wenig hinausrudern inf„D die Herrlichkeit da draußen, Mirra?“ „Sie zögerte. Dann ſagte ſie ruhig: Gern, Raloh.“ 5 Weshalb ſollte ſie auch mit ihrem Schwa⸗ ger nicht Boot fahren? Weshalb ſich das harmloſe Vergnügen ſeiner Unterhaltung verſagen? 3 55 Vorſichtig half er ihr Sie ſetzte ſich „Warum nicht, ann fragte Ralph] biſt du 15 vor jeder Gefahr l“ N N Sie läche N den Gewändern über die des Augen⸗ſ es die lindverhallenden letzten rhängte Brückenſperre iſt un aufgehoben worden. S uhr ist der Brückenverke viſen verſehenen Perſonen wieder 5 worden und beginnt ſich auch all nit der zu entwickeln. Die Brücke iſt nu in der Zeit von morgens 6 bis 9 1 wie früber offen 5 5 Die Arbeitszeit der Angestellten des ge Berlin, 16. Jan. Nachdem am 4. Ja 1 der Beſchluß des Reichskabinetts über die der Arbeitszeit er Reich⸗⸗ miniſters vom 11. Januar auch die D eaſtz i für die behördlichen Angeſtellten feſtgeſe zi bvorden. Die Arbeitszeit für Angeſtellten doll 10 Stunden täglich nicht überſchreſten. Der Frankenſturz. 1 Paris, 16. Jan. Die Kamm ſitzung vor, Donmrstag wird mit großer Sponnung er ſen offen, daß die Frage des Frankenſtur e jet eine Regierungsfrage geworden 5 Poincere wird, wie man am Quai d' Orſein erklärt, am „Budgets der aus dem Friedensvertrag du deckenden Ausgaben“ als Urſache des Frank en⸗ ſturzes angeben und die ſofortige Aufbringung von Mitteln zur Deckung der dorin vorge⸗ ſehenen Ausgaben verlangen. Es iſt zu er⸗ warten, daß die Gegner des Kabinetts Polu⸗ care einen Angriff unternehmen werden. 2 Paris, 16. Jan. Der erſte Sachverſtun⸗ digenausſchuß hat beſchloſſen, den Reichsbank⸗ präſidenten und Währungskommiſſar Di, Schach aufzufordern, einer der nächſten Sitzungen beizuwohnen, um Auskunft über verſchiedene auf die Währungsfra ze bezügliche Fragen zu erteilen, die, wie der Bericht 6 daat. noch der Klärung bed rfon. i 1 E ö Paris, 16. Jan. Der deutſch; Geſchefte. träger, Botſchafter v. Hoeſch, hat geſtern abe ſeine Reiſe nach Berlin 1 e . London, 16. Jan. Reuter zufolge iſt in London eine Beſtätigung des 91975 eln zetroffen, daß die franzöſiſche Regierung das engliſch⸗franzonſche Ueveretommen bett. den Betrieb der Eiſenbahn durch das Kölner Ge⸗ biet veröffentlicht hat. 5 Japan von einem neuen Erdbeben heimgeſucht, Yokohama, 16. Jan. Ein neuer hef⸗ tiger Erdſtoß hat heute früh Japan heim geſucht. Betroffen wurden die Stidte Toko, Yokohama, Kyote, Nagaye, Oſaka und Koke. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Tolſo und In Polobama ſind 6 Perſonen getötet und 22 ve. wunpet wor⸗ den, in Tokio 4 getötet und 20 vertonendet; in Yokohama wurden 600 Häuſer zecſtärt. Der 5 in Tokio liegt ſtill. Vie königliche Familie iſt in Sicherheit. Ein Elſen⸗ bahnzug wurde zwiſchen Gotem da und Tokio in einen Fluß geſtürzt. 6 Züge wurden um⸗ geworfen. Tokio, 16. Jan. Das Zentra oſervoto⸗ rium teilt mit, daß der Mittelpunkt des Erd. bebens beim Tanzavaberg in der Proolngz Sayami liege. nuten. Man glaubt, daß in Toto, Vokohama und den Vorſtädten enoa 50 Tote zu beklagen 1 Zahlreiche Perſonen wurden verwundet. „ Ausländern werden leine Opfer ge⸗ tem 3.%% tirra? In meinem Schutz . lte ein wenig. 4 as gewiß. Aber— Tereſita ihr recht iſt?“ 5 „Warum ſollte es ihr nicht-“ Er 15 5 — tief und voll, als wollte jedes in der Seele 12 9 810 a 15 9 Horch... Flüſtert es nicht über Waſſern? Geheimnisvoll, geſpenſtiſch, lockend 8%%„Sind es die Geiſterſtimmen der Ver⸗ Er nahm die Ru- ſtorbenen? Sind es die Träume und Ho nungen, die gleich Lichtelfen in weiß 1 0 a Beider Blicke begegneten ſich den rde W Sind 90 wingungen ter Wünſche, die, bevor ſie ganz n für immer verklingen, mit ihrem Zauben i en nochmals das Herz 5 1 Men r erzittern laſſen Wa ſe Röte ſtieg in Mirr Ralphs Stirn färbte derſchlägen trieb er Gortſetzn Man erklärt ſelbſt in omilichen Kr Donnerstag das Beſtehen des 19 Leistungsfähig bleibt. 1 Das Beben dauente 12 Mi⸗ diger Stelle wird mitgeteilt: In zuſt en Tagen ging durch die Preſſe die Mit⸗ wonach Weizenmehl in größeren Mengen fütterung nach der Schweiz eingeführt Lieſen“ Mehl ſoll, damit es nicht als Backmehl verwendet werden kann, ein Farbſtoff Fiugeſebt werden. Da ſich an:; g die Vermutung anſchließen könnte, es handle ſich dabei um deutſches Mehl, wurde der Sack er⸗ a halt ſofort behördlich geprüft. Die behördlichen Feſtſtellungen haben, wie nicht anders zu erwar⸗ ten war, ergeben, daß inländiſches Mehl nicht zur Ausfuhr nach der Schweiz kommt. Wohl aber bezieht die Schweiz aus anderen Ländern Mehl, das zum Teil im Tranſitverkehr deutſches Gebiet paſſiert. i Mannheimer Schlachtviehmart. Zum Viehmarkt am Montag aren zugeführt und wurden per 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 171 Ochſen 1840 91 Bullen 2434; 643 Kühe fund Rinder 1242; 398 Kälber 3,—50; 94 Schafe 20—32; 1173 Schweine 6075.— Tendenz: mit Großvieh und Schioeinen ruhig; Veberſtand, mit Kälbern und Schafen lebhaft, ausverkauft. 6 1 Der Zutrieb zum Pferdemgrkt l betrug 10 Wagenpferde, 91 Arbeitspferde und 45 Schlachtpferde. Bezahlt wurden pro Stück für Wagenpferde 8000— 2000, Arbeitspferde 500 bis 1800, Schlachtpferde 40-80 Goldmark.— Ten⸗ denz: Mit Wagen⸗ und Arbeitspferden mittel⸗ mäßig, mit Schlachtpferden ruhig. 5 Wer nicht haben will, daß ſeine Anſchau⸗ ungen in der Oefſentlichkeit tot gemacht wer, den, ſondern überall zu ihrem Rechte kommen, muß Por allem dafür ſorgen, daß die Zeitung, dil ſſeine Anſchauungen vertritt, erhalten und Lokale Nachrichten. * Reichsbund. Seine diesjährige ordentl, Geneneralverſammlung hielt dle Ortsgruppe am letzten Sonntage im Gaſthaus zur Germania ab. Aus dem Jahresbericht war zu entnehmen, daß die Lage der Kriegsopfer unter den rulnöſen Finanzverhältniſſen des Staates ſich welter ver⸗ ſchlechtert hat. Dle jetzt offenſichtliche Verarmung der Wirtſchaft und die merkliche Kapitalknappheit auf allen Gebieten beeinfluſſen z. Zt. ſehr die ganze fürſorgliche Tätigkeit. Aus erzlelten Reln⸗ erlöſen von Veranſtaltungen und elngegangenen Spenden konnte den Bedürftigen mehrmals Hilfe 2 Mannheim. Mamenshümple 1 30 1 gewebt Seidentlor, schwarz u. farb. 1 Aurmalnemden Wollgemiecht. denen J, 5.70 75 „.. 40, Jeberraschend niedere Preise! Tüglenbahe gute Form, Tiikot Krawatten 25 zum Aussuchen Pf. Taschentuch mit Ripskante 45, 36, 20 Pf. agennah. 39„ mit bunter Kante 36, Perlen, Schmuck ſachen, Brenn⸗ ſtifte, Zahnge⸗ biſſe, Uhren und Pfandſcheine über Juwꝛelen kauft und tauſcht ſlreng reell Sumner-Sommer d 4, 1, 2 frenpen cg Inſerate und Notizen, die für die jeweils 00 J amenshümpte i( Heide iasen gestteiſt und Karos Mtr. 1 130 em breit. Velour de laine, reine Wolle, schön, Farbensort. Meter 00 ſür Mäntel u. Jacken Mtr. fan Für P b 075 bet deo 195 f ca. 150 em breit Mtr. erſcheinende Nummer beſtimmt ſind, müſſen ein Tag vorher in der Redaktion ſein, Herren-Oberhemd m. 2 Kragen, Ze firflanell gestteift und uni Kindergarnitur Kragen u. 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Nach einer längeren Ausſprache in der allgemein der Wunſch zum Ausdruck kam, daß eine beſſere Berückſichtigung der hieſigen Verhält⸗ niſſen bei der Krelsfürſorgeſtelle gefordert werden müſſe, nahm die Verſammlung damit ihren Ab⸗ ſchluß. * An unſere Leſer! Wie bereits be⸗ kannt gegeben, wird der„Viernheimer Anzeiger“ ab 1. Februar durch Zeltungsträger wieder ins Haus gebracht. Inzwiſchen wird die Abonnenten⸗ liſte neu aufgeſtellt. Auf der Rückſeite der nächſten Bezugskarte müſſen die Abonnenten ihre genaue Adreſſe draufſchrelben. Vom 1. Februar ab er⸗ ſcheint der Viernh. Anzeiger täglich. Turnen, Sport und Spiel. Stemm⸗ und Ringklub Viernheim. Sonntag, den 20. Januar, empfängt der obengenannte Verein den rivalen Gegner im Ringen und Stemmen, den Bruderverein Bens⸗ heim. Es ſind ganz beſonders ſpannende Kämpfe zu erwarten. Bensheim iſt Anwärter auf die Bezirksmeiſterſchaft im Ringen im 14 Kreis. Das ſportliebende Publikum wird auf dieſe in⸗ tereſſanten Kämpfe aufmerkſam gemacht, die am kommenden Sonntag im„Kalſerhof“ zum Aus⸗ trag kommen. Beginn der Kämpfe halb 4 Uhr. Amtlicher Teil. Betr.: Abſtellung des Stromes. Infolge Anſchlußarbelten wird der Strom am Donnerstag, den 17. ds. Mts. von nachmittags 2— 3 Uhr und am Freitag, den 18. von 2— 4 Ahr abgeſtellt. Wir machen dle Intereſſenten hierauf auf⸗ merkſam. Viernheim, den 16. Januar 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Acsenmher Mannpeim, U 3,1, Eee(1 Minule vom mmariplabz) Döbler lch bürge für gute Qualitäten Mk. J. V.: Roos. Die Preise von 4. oo bis 25. oo sind außerordentſich niedrig gestellt und wird sicher jeder, gleichviel in welchen Verhältnissen, finden, was er sucht! KRaritas. Erzählung von Fr. Gregor. 2. Den ganzen Winter iſt ſie ſchon krank, es fehlt an den notwendigſten Lebensmittel, an Fleiſch, Butter uſw. ſel nicht zu denken. meine Mutter, ich gebe ſie nicht her, ſoll und muß halt zufrieden ſein, wie ichs ihr geben kann; und dazu zuckt ſie reſignlert die Schulter und Aber es iſt das Großmüultterchen nickt mit verſtändnisinnigem 5 Blick Beifall. Auch der Mann iſt ſchon 8 Jahre ank, iſt ſo unzufrieden und unwirſch. Keine ne Hoſe hat er mehr, um ſich einigermaßen ter anſtändlgen Menſchen bewegen zu können, u Klrche gehen in ſolchen Kleldern, nein da hämt er ſich zu ſehr. Aber ich ſchäme mich eine Damen, ſo wle ich geh und ſteh, meine ganze Kleldung, und am Sonntag mich in der Klrche in die Ecke, dort Schrei Mädchengeſicht war es und dicke Tränen rollten langſam Über des Kindes Wangen. keine andere Kleider für das Kind, es ſoll ſetzt zur Schule ich weiß nicht was ich anfangen ſoll“, ſo klagte die Mutter und welter:„die andern Kinder ſtehen kein Bischen beſſer“. llebe Frau N, warum wandten Ste ſich denn nicht an uns, wir hätten ſchon Hilfe zu finden gewußt“. die Frau, ich habe ſeſther immer noch ſo viel verdient, daß ich Brot und Kartoffeln kaufen konnte, da dachte ich nie an das Betteln. Jede Nacht arbeitete ich in der Fabrik, eine halbe Stunde iſt zu laufen hin und her, ich konnte ulcht fahren, es iſt zu teuer und die auszuſtehende Angſt muß halt mit in Kauf genommen werden, Bei Tag die vlele Arbelt in der Familie, mit den Kindern, Nahrungsſorgen, dazu dle Pflege der kranken Mutter und des Mannes und jetzt 4 1 ſelbſt krank und war beim Arzt. Nur N a vor Heberraſchung! Eln verſchämte“ „Ich hab' „Ja, aber „Wiſſen Sie melne Damen“, erwiderte Alon könnte helfen, aber woher Geld nehmen ch und die Kinder? Ich muß, muß ar⸗ mags kommen wle es will! Und nicht bricht die Frau, wle elne Heldin ſteht s mit dem Starkmut altteſtamentariſcher elne Dam etzt auch bat, rechnun werden muß, daß da mal die Nerven mit einem durchgehen“. Beſchämt ſenkt ſie den Kopf, doch nur für den Bruchtell elner Minute, dann rafft ſie ſich auf, und etwas Imponſerendes lag in ihrem Weſen, als ſie einfach, phraſenlos um Hilfe Gerne gaben wir im Moment für die größte Not und im Stillen bat ich der Frau die vermeintliche Tyrannin ab. ſprach baldige Hilfe, ein warmer Händedruck und wlr gingen welter. Eine Wöchnerin trafen wir im reinlichen, nicht gerade ärmlichen Zimmer. mütigen Lächeln, das ſo ins Herz ſchneldet und elne Geſchlchte erzählt ohne Worte und Panto⸗ mine, begrüßt ſie uns. matt und krank llegt ſie da. gelben Geſicht glühen ein paar dunkle Augen uns ſieberheiß entgegen. kleines, winziges Erdenkind. die Mutter, um ohne ärzliche Hllfe dem kleinen Weſen das Daſein zu ſchenken. Auch hier die gleiche Not. ſchwaches Mädchen. recht brav, doch ein eigentümliches Flackern im Ange ſagt uns, daß der Mann nicht ganz zu⸗ Wed eine Folge des Krieges. Die 957 Die Dame ver⸗ Mit einem weh⸗ Aufs äußerſte geſchwächt, Aus dem wachs⸗ Neben ihr liegt ein Zu ſchwach war Zur Pflege eine neunfähriges, Der Mann arbeltslos, ſonſt Mutter, die noch eln kleines Hiesen-ETInarnisse ſind Ihnen gewiß, wenn Sie einen Verſuch mit meiner Kleidung ma⸗ chen. Ich führe nur erſtklaſſige Fabrikate u. moderne Paßformen. Ich offeriere heute: Riesenposten Herren- u. 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Fabrik ſoll das Mädchen, ſondern dle Karitas- damen könnten dafür ſorgen, guten Stellung unterkommt, wo es was ordent⸗ liches lernen 100 füts 3 5 brav bleibt. Wir klopfen an, keine Ant⸗ Erſt auf erneutes, energiſches von der Karitas habe er von uns er⸗ d brachte uns 20 000 Mk. und bald Den Namen habe er das iſt alles aufgeſucht. Nervbs über dle brennenden Augen und kaum zu ertragendes Nervenkopfweh. Nicht in dle daß es in einer n