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Jan. 30 Gold⸗ Pfennige, durch die Poſt Schlüſſelzahl. Redaktion, Druck u. Verlag: Joh. Martin * 12 Lebensmittelhandlung. Morgen Sonntag von.———— oer Ahr ab N Gf SC HE Vebsuche habefſ pęe wesen, de Morgen Sonntag 12 5 1 8 woſtſchegtonte Nr. 21577 Fernſprecher Nr. 217 Amt Viernheim. Amt Frankfurt a. M. 3 —— — — fat. Unterhadumg im Fürſt Alexander. flüchtige Zigarren- u. Wickelmacherinnen 158 finden dauernde 5 gute Beſchäftigung „ 5 9 Heinrich lakoh 8 C0, Tabrten Anzumelden bei 8 Werkmeiſter Hotz und Metzger. Dankſagung. Fur die vielen wohltuenden Beweise inniger Anteilnahme bei dem uns betroffenen unerwarteten Verluſte meines lieben, nun in Gott ruhenden, unvergeßlichen Gatten, unſeres treuſorgenden Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Heinrich Schmitt VI. 5 Schuhmacher⸗ und Wiegemeiſter ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ u. Blumenſpende ſagen wir hierdurch unſern tiefgefühlten Dank. Ganz eren Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſt⸗ reichen Beiſtand, Herrn Dr. Günther für ſeine Be⸗ mühungen, dem Reichsbund ber Kriegsbeſchädigten, dem Verein der Hundefreunde, dem Kanarien⸗ und Vogelſchutzverein, der Schuhmacher⸗Innung, der ver⸗ einigten ſozialdemokr. Partei und der Muſikkapelle für die erwieſene letzte Ehre und gewidmeten ſchöne Kranz⸗ ſpende und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 25. Januar 1924. In tiefſtem Schmerze: Frau Heinrich Schmitt u. Kinder. Wir verzinsen Einlagen von Renten⸗Mark bei täglicher Bereitſtellung: mit 8/ b. a. bei 145tägiger Kündigung mit 10% p. a. Beträge über 500.— Rentenmark nach beſonderer Vereinbarung. N Wir machen beſonders darauf aufmerkſam, daß bei uns die Einlagen auf wertbeſtändige Dollarbaſis geſtellt werden. Unſere Viernheimer Zahlſtelle iſt geöffnet: Nachmittags von 2 bis 5 Uhr Samstags von ½½'9 bis 12 Uhr. Südd. 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Rede des Reichskanzlers. In den Tagen des 20. und 21. Januar 24 rat, nachdem der Reichspartei⸗Vorſtand ſchon im 19. Januar zu einer Sitzung im Reichs⸗ ag zuſammengetreten war, der Reichsausſchuß der deutſchen Zentrumspartei zu einer großen Tagung zuſammen. f 6 Die Tagung wurde eingeleitet durch ein Referat, das der Reichskanzler ſelbſt über die dolitiſche Lage und die Zentrumspolitik in den letzten fünf Jahren erſtattete. Seine Aus⸗ ührungen bewegten ſich in folgendem Rahmen: Wir ſtehen kurz vor dem Beginn einer ieuen Wahl⸗Algitation. Wann die Wahlen tattfinden, iſt in keiner Weiſe vorauszuſehen, vahrſcheinlich wird man aber damit rechnen können, daß ſie nicht ſttatfinden zu der Zeit, ür die ſie zu erwarten wären, das wäre etwa Auguſt oder September. Nach ſeiner perſön⸗ ichen Anſicht werden die Wahlen im Juni, zielleicht auch ſchon im Mai vorgenommen werden. Wenn der Wahltermin in ſicherer Ausſicht ſteht, wird eine neue Berufung des Reich- ausſchuſſes veranlaßt werden. Es war von jeher ein Ehrenpunkt der Partei, als Verfaſſungspartei zu gelten. Ge⸗ ade zu einer Zeit, in der ſo vieles in Fluß zeriet, iſt ein offenes Bekennen zur Verfaſſung unſere Pflicht. Die Zentrumspartei und alle hre Mitglieder müſſen die in Weimar zuſtande zekommene Verfaſſung anerkennen, ob ſie ſie billigen, braucht jetzt gar nicht erörtert zu wer⸗ den. Die Verfaſſung hat gewiß große Fehler und Mängel und es kann einem Anhänger der Zentrumspartei nicht verdacht werden, wenn er auf dieſe Fehler hinweiſt und auf verfaſ⸗ ſungsmäßigem Wege auf eine Aenderung hin⸗ arbeitet. Niemand iſt deshalb weniger als Zentrumsmann zu ſchätzen, weil er eine repu⸗ blikaniſche Verfaſſung nicht als ideal betrach⸗ let. Das iſt eine Anſchauungsſache. Aber in diametralem Gegenſatz zu den Grundſätzen der Partei würde es ſtehen, wenn ein Zentrums⸗ Angehöriger den Verſuch, die Verfaſſung ge⸗ waltſam zu ändern, auch nur durch Wort und Billigung unterſtützen würde. Das wäre nicht aur ein Verbrechen gegen unſer Volk, ſondern auch eine Verſündigung gegen unſere chriſt⸗ lichen Grundſätze. Es läßt ſich freilich nicht leugnen, daß die Verfaſſung von Weimar außerordentlich ſtark zentraliſtiſch eingeſtellt iſt, Es waren damals gute Gründe dafür, daß das geſchah, denn die Reichsgewalt war da⸗ mals noch ſchwächer als ſie es heute iſt. Das Zentrum hat immer den Verſuch gemacht, die Eigenart der Länder, auch unter den neuen Verhältniſſen zu wahren. Deutſchland iſt ein Staat, der auf die Dauer gar nicht zentraliſtiſch eingeſtellt ſein kann, denn man kann durch eine Berfaſſung die hiſtoriſche Entwicklung nicht ausſchalten, und hiſtoriſch iſt, daß die verſchie⸗ denen Länder anders als zentraliſtiſch ein⸗ geſtellt ind. In wie weit die föderaliſtiſche Art zu betonen iſt und in den einzelnen Be⸗ ſtimmungen der Verfaſſung zu Tage tritt, iſt eine Frage der Zweckmäßigkeit. Der Reichs⸗ kanzler erklärt, daß er in einem Punlte aber die unbedingte Aufrichtung einer Zentral⸗ gewalt für notwendig erachtet, und das be⸗ trifft die Reichswehr. Er würde es geradezu zoahnwitzig halten, eine Breſche in die Au⸗ torität der Reichswehr ſchlagen zu laſſen. Was die Verkehrs⸗ und Steuereinheit angeht, ſo konne man darüber ſehr verſchiedener Mei⸗ nung ſein. Bei allem, was in der Richtung der eben gekennzeichneten Punkte geſchieht, muß aber, ſo fährt der Reichskanzler fort, der demo⸗ kratiſche Zug unſerer Verfaſſung gewahrt werden. Gerade die Zentrumspartei habe die Pflicht, ſich auf den Boden einer wirklichen und vollſtändigen Demokratie zu ſtellen, und alle Schichten des Volkes an den Staats⸗ aufgaben zu intereſſteren. Es iſt unſere demo⸗ daß kein Stand, kein die Oberhand gewinnt, ſondern, daß die voll⸗ kommene Gleichberechtigung des Menſchen, die auch chriſtlicher Auffaſſung entſrpicht, ſich aus⸗ wirken ſoll. Wir arbeiten ganz im Sinne, Windtharſts, wenn wir dieſe Gedanken pral⸗ tiſch zu verwirklichen helfen. Die verſchiedenen Richtungen können ſich auswirken und zum Au; aaa e aa werden, aber der Grundton muß nach der ganzen Tradition der Zentrums⸗ Was war der turkampf anders als ein Kampf für die rchſetzunt 1105 verſtandener demolratiſcher 1 ie Gleichberechtigung d W̃ as richtig iſt d haven und als Zentrumsleute na e. ae ch außen be⸗ daß wir freudig di i. fine freudig dieſer Richtung zu Oftmals habe ich die Empfindung, als ö wenn wir nicht mehr mit dem alten Stolz und der alten partei feſthalten. Gerade die letzten Jahre Monate und Wochen haben bewieſen, aß benn irgend eine Partei für unſer Volk er⸗ ſprießlich wirken kann, es die Zentrumspartei iſt. Wir haben als Zentrumspartei wahrhaft Großes geleiſtet für Volk und Reich, wir haben allen Anlaß, ſtolz darauf zu ſein, und wir haben die ehrlichr Berechtigung, auch nach ö 115 550 zu betonen, daß wir wahrhaft national nd, daß wir uns in echtem nationalen und patriotiſchen Geiſt für unſer Volk betätigen. Unſere Zentrumspartei hat fürwahr für Volk und Reich ſoviel geleiſtet, daß wir dem Ur⸗ teil der Geſchichte mit voller Ruhe entgegen⸗ ſehen können. In einem ſtarken Staate ſich zum Vaterlande zu bekennen, iſt leicht, aber in einem ſchwachen Staate ſich für dieſen Staat einzuſetzen, das iſt eine mannhafte Tat! Wir lieben unſer Volk, in welchem trotz dem furcht⸗ baren Erleben der letzten Jahre ſo viele edle Eigenſchaften zutage getreten ſind, und wir lieben es in dieſer Not nur noch um ſo heißer! Der Reichskanzler berührte dann einzelne Fragen der Staats⸗ und Wirtſchaftspolitik, die in den letzten Wochen im Vordergrunde der allgemeinen Debatte ſtanden. Er betont die Notwendigkeit des Zugriffs auf die Rechte des Cigentums, auf die Subſtanz des Ver⸗ mögens, wenn es gälte, das Wohl der Ge⸗ ſamtheit zu wahren und Reich und Volk vor dem Untergang zu retten. Wollen wir unſer Staatsweſen aufrecht erhalten, dann müſſen wir auch die Konſequenzen ziehen. Es ſind harte Notwendigkeiten, die von uns verlangt, die aber erfüllt werden müſſen, denn für den Staat und das Volk zu ſorgen, iſt jetzt die erſte Chriſtenpflicht! Der Reichskanzler berührt in dieſem Zu⸗ ſammenhang die ſozialen Belange der Gegen⸗ wart und betont, daß, wenn irgend jemals, dann in dieſer Zeit, wir einen Arbeiterſchutz iotwendig haben. Es iſt ein Ruhmesblatt für die Zentrumspartei alten Traditionen treu zu leiben, hier werden wir mit allen Mitteln dafür zu ſorgen haben, daß die wirtſchaftliche lebermacht gewiſſer Kreiſe, die durch die Ent⸗ wicklung der letzten Zeit ſich herausgebildet hat, nicht zu Ungunſten der Schwächeren aus⸗ zenutzt wird. Von den Arbeitern wie von al⸗ ſen Schichten des Volkes müſſen wir ſelbſt⸗ berſtändlich verlangen, daß ſie ihre vollen ſträfte einſetzen für die Wohlfahrt des Staa⸗ ſes, weit über das hiaus, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Jeder einzelne von uns wird ganz anders arbeiten und opfern müſ⸗ ſen, und wo der freie Wille fehlt, muß die Ge⸗ ſetzgebung eingreifen, um das zu erreichen, was freiwillig nicht gegeben wird. Das gilt auch namentlich hinſichtlich der Steuerpflicht. In dieſer Frage werden wit in der nächſten Zeit noch mehr opfern müſſen Als bisher. Es werden ſchwere Anforderungen in uns geſtellt werden. Die Wirtſchaft muß in ihrem Beſtande erhalten bleiben, ja ſie muß zefördert werden. Wir müſſen möglichſt hohe Steuer⸗Erträgniſſe, aber auch eine gerechte Steuerverteilung haben, und da ſind Voraus⸗ ſetzungen zu erfüllen, die beinahe über die Grenzen des Menſchenmöglichen hinausgehen. Es ſoll möglichſt viel an Steuern heraus⸗ gewirtſchaftet werden; es ſoll die Wirtſchaft lebenskräftig erhalten werden, es ſoll eine ge⸗ techte Verteilung der Steuern erfolgen! Bei dieſer Gelegenheit machte der Reichs⸗ kanzler mit allem Nachdruck noch einmal auf den Ernſt des Standes der Reichsfinanzen aufmerkſam, und zwar nicht an Hand von Zahlen, ſondern von Tatſachen. Fragen habe eigentlich niemand die Konſe⸗ quenzen gezogen. Man begegne oft einer völ⸗ ligen Gleichgültigkeit, aber man möge ſich allen Ernſtes auf eine Möglichkeit einrichten, daß eines Tages einfach die Reichskaſſen geſchloſſen werden müſſen, weil kein Pfennig mehr vor⸗ handen ſei. Und wenn die Frage der Zahlung der Beamtengehälter am 16. Januar davon abhing, wie die Steuern am 10. eingingen, ſo beleuchtet das ſchon die Situation. Der Reichs⸗ ſanzler hat zwar die Hoffnung, daß, wenn die zegenwärtige ſteuerliche Entwicklung bis zum pril und Mai durchgehalten werden könne, ſchließlich das 1 1 Aus den vielen Erklärungen der Regierung in dieſen Sicherheit an unſerer Zentrums⸗ daß nationale Anleihen bekommen und daß ſich ous der Entſcheidung des Sachverſtändigen⸗ Ausſchuſſes eine beſſere Lage für uns ergibt. Unſere gegenwärtige Lage allein vom wirt⸗ ſchaftlichen Standpunkt aus zu betrachten, iſt völlig falſch. Lage liegen doch nicht im Volk oder bei irgend einem Einzelnen von uns oder an der Ver⸗ ſaſſung, ſondern an dem Verluſt des Welt⸗ krieges. Man muß ſich faſt ſcheuen, etwas ſo Selbſtverſtändliches auszuſprechen, aber es gibt noch Kreiſe, die dieſe Tatſache nicht ſehen wol⸗ ſen und alle Schuld auf die Staatsordnung und die Verfaſſung ſchieben. Unſere gegen⸗ wärtige wirtſchaftliche Erbärmlichkeit iſt in erſter Linie als Folge des verlorenen Krieges zu betrachten. Die Repolutton iſt ſelbſt ſchoy eine Folge des verlorenen Krieges. Die ge⸗ genwärtige Lage iſt nicht eine Folge des ver⸗ lorenen Krieges allein. Ueber die äußere Politik äußerte ſich der Reichskanzler folgendermaßen: Wenn irgend⸗ wo, dann zeigt ſich in dieſem Teil der Politik, daß die Haltung des Zentrums ſich als durch⸗ aus richtig erwieſen hat. ſeit jeher geſagt, daß wir unſeren Verpflich⸗ tungen aus dem Verſailler Vertrag nachkom⸗ men müſſen, ſo weit, wie das irgend möglich, Das war auch die Politik Wirths. Und die⸗ jenigen, die ihn noch vor einiger Zeit deshalb angegriffen haben, müſſen heute dieſelbe Poli⸗ tik billigen. Bezüglich der Kulturpolitik trumspartei eine Politik getrieben, die allen dienjenigen, die aktiv mitgewirkt haben, das Bewußtſein der völligen Pflichterfüllung ver⸗ ſchafft. Wir können jede Verantwortung dafür übernehmen, daß wir die Intereſſen der chriſt⸗ lichen Erziehung, der chriſtlichen Wiſſenſchaft und der chriſtlichen Kultur jederzeit gewahrt haben. Das Schulgeſetz iſt nach langem Kampf aus der Beratung des Reichstages verſchwun⸗ den, Schuld liegt aber nicht an uns. weniger an den Sozialdemokraten. Das Schei⸗ tern haben vielmehr die Demokraten verſchul⸗ g det es wird nicht zuſtandekommen. Die Der Reichskanzler ſpricht dann aus, daß wir aus all den kommenden ſchweren Zeiten nicht zu fühlen brauchen, die ſich in die Verteidigung gedrängt ſehen, ſondern daß wir vielmehr von der Defenſive zur Offenſive übergehen ſollen, (Stürmiſcher Beifall.) Unſere Zentrumsgrund⸗ ſätze, ſo fährt der Reichskanzler fort, ſind von ſo eherner Bedeutung, unſere Ideale ſind ſo feſt gegründet auf dem Boden chriſtlicher Welt⸗ und Staats⸗Auffaſſung, daß wir gerade in un⸗ ſerer haltloſen Zeit allen Anlaß haben, mit ſtarkem Nachdruck dafür einzutreten und dafür zu werben, daß immer weitere Kreiſe unſeres Volkes ſich zu ihnen bekennen, damit Gutes für unſer Volk und Vaterland geſchaffen wer- den kann. Unſer Volk und Vaterland werden beſſeren Zeiten zugeführt werden können, wenn dieſe Grundſätze im öffentlichen Leben allgemein Geltung bekommen.(Stürmiſche Zu⸗ ſtimmungskundgebungen.) *. 1. . DerReichspoſtminiſter, Miniſter der beſetztenGe⸗ biete Dr. Höfle nahm zur Lage in den beſetzten Gebieten und zu der Politik der Reichsregie⸗ rung hinſichtlich dieſer Gebiete und ihrer Be⸗ völkerung eingehend Stellung. In der Aus⸗ ſprache, an der ſich die führenden Perſönlich⸗ keiten aus dem Lande ausgiebig beteiligten, wurde die politiſche Haltung der Zentrums⸗ partei und die Tätigkeit der Reichstagsfraktion und ihrer Mitglieder durchaus gebilligt. Als Ergebnis dieſer Ausſprache wurde einſtimmig folgende Entſchließung angenommen: „Der Reichsausſchuß der deutſchen Zen⸗ trumspartei hat in ſeiner Tagung zu Berlin am 20. Januar unter allgemeiner Anteil⸗ nahme die Politik der Zentrumspartei im Reich während des letzten Jahres im Anſchluß an das Hauptreſerat ſeines Vorſitzenden aus⸗ giebig erörtert und beſchloſſen: Der Reichsparteiausſchuß betont die un⸗ wandelbare Treue der Partei zu ihren alt⸗ hergebrachten bewährten Grundſätzen. Die Partei wird die verfaſſungstreue Volkspartei bleiben, die ſie ſtets geweſen iſt, ſie wird die chriſtliche Kultur ſchätzen, die Volksrechte ver⸗ teidigen und der ſozialen Gerechtigkeit, vor allem gegenüber Schwachen und Hilfsbedürf⸗ tigen und dem Ausgleich der wirtſchaftlichen Jutereſſen mit allen Kräften dienen. In treuer Pflichterfüllung gegen die Na⸗ tionen bemüht ſich die Zentrumspartei die gegenwärtige Not von Volk und Vaterland zu überwinden und das Reich zu retten. Dazu kind ihr keine Opfer zu ſchwer! 70 Die wirklichen Urſachen unſerer wahlen“. Mit der Annahme Das Zentrum hat hat die Zen⸗ Sie liegt auch Wir haben jedenfalls alles darangeſetzt, um das Geſetz zuſtande zu bringen. a 91 dieſen Gründen angeſichts den Tätigkeit und der Erfolge der Partei uns be all Leute fühlen ſollen und auch nicht als Leute Der Reichsausſchuß erkennt an, daß dle Reichstagsfraktion des Zentrums die Politil in dieſem Geiſte geführt hat. Er ſpricht des halb der Reichstagsfraktion, ihrem Vorſtand und ihren Vertretern in der Reichsregierung ſein volles Vertrauen aus.“ f Am Montag, den 21. Januar, hielt Prälat Dr. Schofer, der Führer des badiſchen Zen⸗ trums, ein ausgezeichnetes Referat über:„Die Zentrumspartei und die künftigen Reichstags⸗ ö Die grundſätzlichen und techniſchen Bedingungen wurden in vorzüglicher Form ſeſtgelegt und fanden ebenfalls die rückhaltloſe Zuſtimmung der Tagung. Generalſekretär Brand zog aus den gegebenen Anregungen als Korreferent die notwendigen Schlußfolge⸗ rungen. In einer ſehr umfaſſenden lehr⸗ reichen Debatte wurden alle, zu dieſem Gegen⸗ ſtand notwendigen Fragen eingehend erörtert. t einer Reihe von Ent⸗ ſchließungen wurde die Tagung, die in allen ihren Teilen einen höchfterfreulichen Verlauf zenommen hatte, und ſich für eine Dokumen⸗ ierung der Einheit und Geſchloſſenheit der Partei erwies, zu Ende geführt. Der Streit um die Arbeits⸗ ö zeit. Berlin, 27. Jan. Die vom Geſamtverband deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften einberufene Fachgruppenverſammlung der in der Metallindu⸗ ſtrie beſchäftigten Mitglieder ſtimmte dem mit dem Verband der Berliner Metallinduſtriellen ſabgeſchloſſenen Abkommen zu. Berlin, 2. Jan. Im Zwickauer Revier wurde ein Schiedsſpruch gefällt, demzufolge die Uebertagearbeiter im Bergbau gruppenweiſe 9, 10 und 12 Stunden beſchäftigt werden können. Die Bergarbeiter werden jetzt zu dieſem Schieds⸗ ſpruch in Verſammlungen Stellung nehmen. Neuregelung bei der Reichsbahn. Berlin, 27. Jan. Zur Neuregelung der Ar⸗ beits zeit bei der Reichsbahn hört die „Frkf. Ztg.“ von unterrichteter Seite: Die bittere Notlage hat die Reichsregierung gezwungen, außer dem großen Perſonalabbau die Verlän⸗ gerung der täglichen Arbeitszeit der Beamten anzuordnen. Nach dem Beam⸗ tenrecht können die Beamten hierfür eine Erhöh⸗ ung ihrer Bezüge beanſpruchen. Dieſer Umſtand hat bei der Reichsbahn zur Folge, daß vielfach die neben den Beamten tätizen Arbeiter vor der Frage ſtehen, ob ſie da, wo auch ihre Ar⸗ beitszeit verlängert werden muß, ſich mit dem ihnen für die neunte Stunde angebotenen halben Stundenlohn(ſie würden für neun Stunden Ar⸗ beit achteinhalb Stundenlöhne beziehen) begnü⸗ gen wollen oder nicht. Der Vorſtand des Deutſchen Eiſen⸗ bahner verbandes, dem der größte Teil der Eiſenbahnarbeiter angehört, glaubt die teil⸗ weiſe Streckung der Arbeitszeit, ohne die die wirtſchaftliche Betriebsführung unmöglich iſt, ab; wehren zu ſollen, und nimmt gegenwärtig unter ſeinen Mitgliedern eine Urabſtimmung vor ob in einen Abwehrſtreik getreten werden ſoll. Man möchte dringend hoffen, daß bei die ſer Abftimmung die kühle und klare Ueberlegunt die Oberhand behält. Die Stellung des Ver kehrsminiſters gegenüber einem ſolchen Streit kann nicht zweifelhaft ſein. Irgendwelche Grup⸗ pen der Allgemeinheit würden die Eiſenbahnen kaum für ſich haben, denn ſie würden die An⸗ fänge der Geſundung unſeres Wirtſchaftslebens im Keime erſticken und die gefeſtigte Währung in Lebensgefahr bringen. Jede Erſchütterung der deutſchen Wirtſchaft wird ein weiteres Sin⸗ ken des Verkehrs zur Folge haben und damit den Umfang des Abbaues zwangsläufig vermeh⸗ ren. Daß auch die Beamten in den Streif treten, dürfte nach den Erfahrungen von 1922² nicht mehr wahrſcheinlich ſein, ihnen würde die Oeffentlichkeit und zumal in der heutigen Zeit noch viel weniger Verſtändnis und Nachſicht ent⸗ gegenringen als dem Arbeiter. Ein ſtreikender Beamter würde auch bald merken, daß er nicht die Verwaltung, die ihrren Perſonalbeſtand ein⸗ ſchrönken muß, ſondern ſich ſelbſt am meiſten ſchüdigen würde. Es iſt zu hofefn, daß die ge⸗ funde Ueberlegung ſiegen und eine gewaltſame Auseinanderſetzung vermieden wird, von deren Ausſichtsloſigkeit jeder urteilsfähige Führer der Eiſenbahnerverbände ſchon heute überzeugt ſein muß. e 5 Trauerkundgebungen für Lenin. Die Sitzung des Rätekongreſſes. Muostau, 28. Jan. Die feierliche Trauer ſibung bes Rätekongreſſes, in der eee Lenins in allen Sprachen herau ben und ein Unterſtützungsſonds für verwahrloſte Kinder er⸗ kichtet werden. Nachfolgefrage iſt bisher och nicht gelöſt. Es iſt möglich, daß der Pre⸗ nierpoſten durch ein Kollegium erſetzt wird. Eine delegation der Arbeiterſchaft machte der Regke⸗ zung den Vorſchlag, der Hauotſtadt den Doppel⸗ iamen Moskau⸗Lenin zu geben. Während der Beiſetzungsſeier wurden auf allen Plätzen und Straßen in hunderttauſenden von Exemplaren ſteden Lenins unentgeltlich verteilt, ebenſo me⸗ ullene Abzeichen, die Lenin auf der Erdkugel kehend als Redner zeigen. Auf dem Roten Glatz wrd Tag und Nacht gearbeitet, um das Mauſoleum fertig zu ſtellen. Zu den Trauer⸗ peerlichkeiten war auch Trotzki erſchienen. Beſuche in der ruſſiſchen Botſchaft in Berlin. Berlin, 28. Jan. In der gleichen Zeit, in er Lenin in Moskau beſtattet wurde, geſtern nittag zwiſchen 12 und 3 Uhr, nahm der ruſſiſche Botſchafter in Berlin Kreſtinski Beileidsbe⸗ uche entgegen Unter den Perſönlichkeiten, die in der ruſſiſchen Botſchaft vorſprachen, beſauder Die Oeſandten von Nortorgen, Eſtland und Reichs verkehrsminiſter Deſer, Geheimtaf Jeltr Deutſch von der AG., Geheimrat Klem⸗ erer, der Lenin während ſeiner Krankheit eine Zeit lang behandelt hat und der Reichstagsab⸗ geordnete Ludwig Haas. 1 Die Feiern in Werlin. Berlin, 28. Jan. Am geſtrigen Sonntag fanden mit Erlaubnis der Polizeibehörden Trauertundgebungen für Lenin ſtatt. Die Erlaubnis war davon abhängig gemacht worden, daß keine Tagespolitik getrieben würde Die größte der Feiern fand im Großen Schau⸗ ſpielhaus ſtatt, wo der Kommuniſt Eberlein 1 An der Feier wilkte das Blüthner⸗Orche⸗ ter mit. Am Schluß der Feier wurden, da ſich Ruheſtörungen ereigneten, einige Verhaftungen vorgenommen. 0 5 Die Beerdigung. Moskau, 27. Jan. Ueber die heutige Be⸗ erdigung Lenins werden folgende Einzel⸗ heiten berichtet: Alle Fabriken im geſamten Sowjetgebiet gaben mit ihren Sirenen und Dampfpfeifen drei Minuten lang den Ehrenſalut a. Alle Eiſenbahnzüge machten auf 5 Minuten Halt. Durch Telegraph und Radio wurde über⸗ fill die Loſung bekannt gegeben: Lenin ſtarb, doch ſein Werk wird ewig leben. Durch Radiotele⸗ phon wurden Trauermärſche zu Gehör gebracht. Ungeheure Menſchenmaſſen trafen in Moskau ein. Am Sarge Lenins ſind 600 000 Perſonen vorübergezogen. Und wir Heſſen? Unſer hieſiger Parteifreund, Landtags⸗ abgeordneter Nuß, ſchreibt im„Mainzer Journal“: i Neulich habe ich in einem Artikel:„Gilt eſſen nichts?“ verſucht, den Finger auf eine Wunde zu legen, deren Vorhandenſein leider nicht zu leugnen iſt. Heſſen iſt der Staat, der an der Rheinland⸗ frage und ihrer praktiſchen Ausgeſtaltung am vitalſten intereſſiert iſt. Ich hatte vor wenigen Tagen Gelegenheit, mit einem ſehr klugen und hiſtoriſch geſchulten Kopfe aus einem ſtark rechts gerichteten Lager über das Lebensproblem 7 Dee Schweſtern Zan Martino. Roman von Euich Frieſen. (Nachdruck verboten.) Die Folgen deiner Handlungsweiſe treffen dich allein! Vergiß das nicht!“ ſagte er mit 18. harter Stimme.„Lebe wohl!“ Zum erſtenmal ſeit ſeiner Fragen zu beläſtigen. Auch Conte Toſti war anweſend. Mit beſonderer Liebenswürdigkeit den Worten heraus. Je ſpäter es wurde, umſomehr empörte ihn Ein Glas Champag⸗ ner nach dem andern ſtürzte er hinunter. Seine Erregung wuchs und wuchs Mitternacht war längſt vorbei— und noch immer ſaß Ralph hinter ſeiner Flaſche Sekt, ufregung verdecken ſollte, allerhand Schnurren und Tereſitas Verhalten. mit forcierter Luſtigkeit, die ſeine Anekdoten erzählend. Seine Freunde ſchüttelten die Köp hatten ſie ihn noch nie geſehen. Es wurde ein Uhr... zwei Uhr drei, vier, fünf Uhr, Jetzt erſt verließen die letzten Zecher das Klubhaus. Unter ihnen Ralph. „Draußen leuchtendes Frührot. Die weißen Wölkchen am tiefblauen Himmel überhaucht riſe wehte won zarteſtem Roſa. Eine leichte g ſpricht. licheund einigende Richtlinie. ausſchüſſe und Unterausſchüſſe, nicht Kommiſ⸗ Rheinlandfrage voran, ſondern ein einheitlich Verheiratung verbrachte Ralph die ganze Nacht im Klub. Sein erregtes Weſen fiel allen dort auf; aber man war zartfühlend genug, ihn nicht durch erkun⸗ digte er ſich bei Ralph nach dem Befinden fl ſeiner Frau Gemahlin, und es war dem in einem erregten Gemütszuſtand doppelt Emp⸗ findlichen, als hörte er etwas wie Hohn aus fe. So Einſtellung dieſes Mannes, der wed lik noch Zentrumsmann iſt, der aber ragende geſchichtliche Kenntniſſe beſitzt, Rheinlandfrage hiſtoriſch ſieht, wie ſe 15 1 Problem den Lebensnerv Heſſens be⸗ rührt. eminent deutſche Frage. Dies ſollte man we⸗ der in Berlin noch in Köln überſehen! Heſſen iſt ein Stück Deutſchlands an der ge⸗ fährdeten Weſtflanke des Reiches. Dem Deut⸗ ſchen Reiche und ſeiner verantwortlichen Lei⸗ tung im fernen Berlin kann man deshalb nur ſagen: Tua res agitur, wenn Du die heſſiſche Frage auch als deutſche Frage betrachteſt und behandelſt und Dich mit Verſtändnis und Liebe Deiner eigenen Angelegenheit annimmſt. Hier wäre noch vieles nachzuholen und gut⸗ zumachen! Man ſcheint auch ſonſtwo nach„ber⸗ lineriſchen“ Rezepten verfahren zu wollen. Hoffentlich iſt's nur eine optiſche Täuſchung unſererſeits! Betrachten wir uns aber doch einmal die Zuſammenſetzung des Sechziger⸗ Ausſchuſſes. Wie iſt dort Heſſen, das am meiſten beſetzt iſt, verireten? Noch mehr ſpringt die Unbilligkeit und Zurückſetzung gegenüber dem kleinen heſſiſchen Bruder in die Augen, wenn man die Bildung und Zuſammenſetzung des Vorſtandes dieſer Kommiſſion betrachtet. Im Präſidium befindet ſich kein einziger Ver⸗ treter des Volksſtgates Heſſen! Bei keiner im Präſtdium vertretenen Partei! In dem jetzt gebdeten, aus 15 Mitgliedern beſtehenden Uniérausſchuß der Sechziger⸗Kommiſſion ſitzt, wenn wir recht unterrichtet ſind, nur ein ein⸗ ziger Vertreter aus Heſſen. Das heſſiſche Zentrum iſt dabei leer ausgegangen. Sind dieſe Dinge Zufall oder Abſicht? Manche Leute ſcheinen wirklich blinder zu ſein als die— „blinden Heſſen“. Wir haben noch manches zu lernen, um alte Fehler der Vergangenheit zu vermeiden. Um unſeres gemeinſamen Vaterlandes willen, an dem wir mit allen Faſern unſeres Herzens hängen, fordern wir Heſſen, daß man uns endlich in Berlin und anderswo ſo beachte und behandle, wie es der eigenartigen Lage Heſ⸗ ſens an des Reiches Weſtmark und den drin⸗ genden Belangen der geſamten Nation ent⸗ Tua res agituir herd Vor allem aber wünſchen wir eine einheit⸗ Die Zerſplit⸗ terung war und iſt unſer Unglück. Nicht Ober⸗ ſionen und Kommiſſiönchen bringen uns in der und paritätiſch zuſammengefaßter ſtarker Wille mit klar erkanntem Ziel. 1 . 17. 7 marktlage. Die Berichte der Landesämter für Arbeits⸗ vermittlung zeigen in den erſten drei Wochen des Monats Januar, nach einer Zuſammen⸗ ſtellung des„D. H. D.“, eine ſtelig fortſchrei⸗ tende Beſſerung der Geſamtlage. Bei der Mehrzahl der Induſtrie⸗ und Gewerbebetriebe ſowie im Handel macht ſich eine teils ſtärkere, Jede heſſiſche Frage iſt aber auch eine 50 gewerbe macht ßweitere bemerkenswerte Fort⸗ teils geringere Zunahme der Beſchäftigungs⸗ möglichkeiten bemerkbar. Sogar die Nachfrage nach ungelerntem Perſonal geſtaſtet ſich etwas günſtiger. Allerdinas bereitet der Wirtſchaft vom Meere her, die heißen Stirnen der ten Zecher kühlend. ten ſie ſich voneinander. Hauſe. Nur Ralph nicht. Planlos lief er in den Straßen Manch verwunderter Blick aus den Augen, der ihm begegnenden Arbeiter, nicht darauf. hämmerte es in ſeinem Hirn. ſchmerzte, ſeine Stirne glühte, ogen. auf Capri. ſanfte Hand ſeine brennende Stirn als müßte unter dem ruhigen Blick legen. mit beflügelten Schritten— ſchallte Weiß gekleidet. rauſch. Ein etwas größeres Mädchen dri ihr ſoeben einen Kranz von Tuberoſe lockige Goldhaar; zwei kleinere landen von Orangeblüten ur um ihre Schu ſei folgender: Am letzten Donnerstag zwiſchen 9 Mund 10 Uhr vormittags fand im Leuna⸗Werk ſpä⸗ * An der nächſten Straßenecke verabſchiede⸗ Jeder ſtrebte nach umher. klaren die zu ihrem Tagwerk eilten, traf ihn. Er achtete Nur nicht nach Hauſe, nicht nach Hauſe! Sein Kopf ſeine Pulſe Da erfaßte ihn auf einmal eine unbezwing⸗ liche Sehnſucht nach der kleinen Villa Helios Ihm war, als würde Mirras kühlen, ihrer Augen die furchtbare Erregung in ihm ſich Ja, hin nach Capril Mit dem Frühſchiff! Als Ralph gegen Mittag ſich dem Park der Villa Helios näherte— klopfenden Herzens, ihm ſchon von weitem heller Kinderjubel entgegen. Inmitten einer Gruppe kleiner Mädchen ſtand Mirra, wie gewöhnlich in ſchlichtes ſchütteten ſie mit einem bunten eee teſ ins In duſtrie weg gut beſchäftigt. arbeiten Ueberſtunden und Doppelſchichten. Eine kräf⸗ tige Belebung zeigt ſich auch in der nagen⸗ und Pappeninduſtrie. branche hat ſich das G 115 5 kräftig ſteigender Konſunktur ſte⸗ Deutſchlands. Auch im Schneidergewerbe und in der Großkonfektion herrſcht eine ſehr rege Tätigkeit. Die verſchiedenen Zweige des Holz⸗ gewerbes voller Beſchäftigung über. ie ee Lage nicht ein⸗ g ehr ſtark beſchäftigt iſt die geſamte Schokotadeninduſtrie Auch e e werke erhöhen die Zahl ihrer Arbeiter. Beſſerung im Tabakgewerbe In der Mühleninduſtrie liegen die Verhält⸗ niſſe weniger günſtig. ö geſtellten, laſſungen bei Banken und Behörden ſtark be⸗ laſtet wird, zeigt ſich ſeit einiger Zeit eine ſehr rege Nachfrage Insbeſondere nach Vertretern und Reiſenden. verkürzt. Die! ſtarken Froſtes größtentei einge ränkt. In der Metall- und Maſchinen⸗ 1 hat ſich die Lage von Woche zu Woche etwas e arbeit zurückkehren. In der ckemiſchen In⸗ iſt die Beſchäftigung nicht einheitlich. Die Sprengſtoff⸗ und Stickſtoffſoerke ſind durch⸗ Der Konjunkturaufſtieg im Spinnſtoff⸗ f chritte. In berſchiedenen Teilen Deutſchlands große Betriebe bereits wieder mit Karton⸗ In der Leder⸗ Schuhfabriken in allen Teilen 1 1 gehen mehr und mehr wieder zu In der Nahrungs⸗ Auch die Margarine⸗ Die hält überall an. Am Arbeitsmarkte der kaufmänniſchen Au⸗ der allerdings vorläufig durch Ent⸗ nach qualifizierten Kräften. e Aus Nah und Fern. Bingen, 26. Jan. Seit einigen Tagen iſt der Perſonenzugsverkehr auf der Alzey⸗Wormſer Strecke in jeder Richtung um einen Zug ver⸗ mehrt worden, ſodaß nunmehr je fünf Perſo⸗ nenzüge verkehren. Die neu eingelegten Perſo⸗ nenzüge fahren in Bingen ab 10,43 Uhr vormit⸗ tags bezw. treffen 6,50 Uhr nachmittags hier ein. Der Durchgang nach Worms iſt wieder geſichert, nachdem die Hinderniſſe infolge Damm⸗ bruchs bei Kettenheim wieder beſeitigt ſind. Kreuznach, 27. Jan. In Argenthal kam es dieſer Tage zu einer regulären Schlacht mit„fahrendem Volk“. Zwei junge Bauernbur⸗ ſchen wurden abends ahnungslos auf der Straße angehalten und dem einen drei Stiche mit dem Meſſer in en Kopf beigebracht, der andere erhielt bei der Hilfeleiſtung für ſeinen bedrängten Ge⸗ fährten zwei Stiche in die Hand. Der Meſſer⸗ held ergriff die Flucht. Bald war halb Argen⸗ thal auf den Beinen und trieb das Geſindel, das ſich inzwiſchen zu ſeinen Wagen zurückgezogen hatte, mit Prügeln zum Dorf hinaus. Spier gelang es auch, den Meſſerhgelden ſeſtzunehmen, der in das Gemeindehaus eingeſperrt würde, nachdem er vorher windelweich gehauen worden war. Am anderen Morgen var der Vogel aus⸗ geflogen. a ö i Mannheim, 27. Jan. Ueber das Exploſions⸗ unglück in den Leung⸗Werken tellt die Direktion, der Bad. Anilin⸗ und Sodafäbrit mit, es ſeien darüber in der Preſſe unzutreffende Darſtellun⸗ gen verbreitet worden. Der wahre Sachverhalt ganze Tazettenbüſchel und Myrtenzweige an ihrem weißen Gewand. Mit einem Blick umfaßte Nähertretende dies holde Bild Frohſinns. Ruhe dieſes ſtören! Sein Herz krampfte ſich zuſammen, Schon wollte er wieder gehen. Da be⸗ merkte ihn Mirra. „Sie wehrte den Kindern, die ſich an ſie hängen wollten, und eilte auf ihren Schwa⸗ ger zu. Ein Blick in ſein erregtes Geſicht— und ſie wußte, es war etwas Außergewöhnliches paſſiert. Stumm reichte ſie ihm die Hand zum Gruß. Nichts fragte ſie. Still ſchritt ſie an ſeiner Seite dem Hauſe zu, während ihre Finger langſam die Blumen und Girlanden von ihrem Kleide löſten. „Mirra—“ begann Ralph be ſie anzuſehen.„Ich bin tief unglückli „Ich wußte es, als ich dich ſah“, erwiderte ſie leiſe.„Und die Eltern ſind gerade abwe⸗ ſend— droben in Anacapri——“ 8 Er ſchüttelte den Kopf. „Was tuts! Nicht zu deinen Eltern bin ich der langſam jugendlichen Und er war gekommen, um die lieblichen Sonnenkindes zu ohne „Zu— mir?“ tenteils weſentlich einge beſſert, vielfach konnte man zur Voll⸗ eine Brieſtaſche mit 70 Goldmark und einem eſchäft eben falls belebt. 8 aufgeſucht hatte, um ihm für “ rettung“, wie ſie es nannte, zu danken— bis zu r N noch geheimnisvolleten ſpäten Ausgang, über deſſen Zweck ſie ihrem Manne jede lat 5 kunft verweigerte e gekommen, ſondern zu dir, Mirra!““ ſtill zu. See blieb ſtehen und ſah ihn groß und ver- richtet a Rund um ſie herum etwa wundert an. ein Dutzend Schwarzköpfchen. Und alle über⸗ Ei einen Schn Hauptbahnho Geldb franzöſiſchen Fra Bahnſteig aus eine Brieftaſche mit 3 Franken, ſowie Viſi ö Emtlie Stern aus Freiburg entwendet. 2 Tage ſpäter wurde im Schalterraum aus einer Taſche mann aus Oppau geſtohlen. Es ſcheint ſich bei den zahlreichen Fällen dieſer Art um den glel⸗ then Dieb zu handeln. 95 e Mainz,. Jan. Aus dem Unterſuchungs⸗ is sgebrochen ſind dieſer Tage zwei ge⸗ Langebliche Artiſt Peter“ f Einbreche 8 Jahre alt zs Trieſt und der ebenso alte A„Staudt aus Koblenz. Sie 970 üiſenſtäbe durchgeſägt, man fand 3 ren.. Mulheim(Ruhr), 24, Jan. Von ſchweren Unglücksfall wurde die Familie eines Fieſteen, Fruchthändlers heimgeſucht. Während ie Eltern abweſend waren, badete das Dienſt⸗ mädchen die beiden 9 und 11 Jahre alten Söhne des Hauſes. Als die drei längere Zelt nich wieder kamen, ſorſchte die ältere Tochter nach ihrem Verbleib. Man fand die Tür verſchloſſen. Da nicht geöffnet wurde, holte man einen Schloſ⸗ ſer, der die Türe gewaltſam öffnete. Man fand das Dienſtmädchen bewußtlos auf einem Bette liegend und die beiden Knaben erſtickt in der Badewanne. Das Badezimmer war voll dichtem Qualm. Herbeigerufene Aertze konnten bei den beiden Knaben nur den Tod durch Erſticken feſt⸗ ſtellen; anſcheinend war der Gasofen undicht ge⸗ worden. Das Dienſtmädchen wurde bewußtlos dem Krankenhaus zugeführt. e . Darmſtadt, 25. Jan. Die älteſte Einwohnerin Tarmſtadts, Frau Lina Mainzer geb. Trier iſt im vollendeten 94. Lebensjahre geſtorben. Paris, 25. Jan. In der Nähe von Lourdes iſt eine Straßenbahn entgleiſt. Es gab dabei 9 Tote und 26 Verletzte. e, 8 e—.—. 1 222. ⁵˙—˙— Wiederbelebung der Wirt, ſchaft u. des Kreditweſens. Die Zentrumsfraktion des Reichstags hai folgende ſehr wichtige Interpellation im Reichstag eingebracht: ö „Die Arbeiterſchaft, Beamtenſchaft und die übrigen Berufsſlände bringen die ſchwerſten Opfer um zu einer grundlegenden Beſſerung der Währungs- und Wirtſchaftsverhältniſſe beizutragen. Damit dieſe Opfer nicht vergeb⸗ lich gebracht werden, iſt es erforderlich, daß die für die Wiederbelebung der Wirtſchaft be⸗ nötigten Kredite in angemeſſener Höhe und unter erträglichen Bedingungen, beſonders be⸗ züglich der Zins⸗ und Proviſionsſätze, zur Ver⸗ fügung ſtehen. 4 Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, um dieſen Bedürfniſſen gerecht zu werden, ins⸗ beſondere, was gedenkt die Reichsreg terung zu tun, um die durch Belaſtung eines großen Tei⸗ les des Volksvermögens geſchafſenen Renten⸗ mark⸗Kredite in möglichſt großem Umfange und möglichſt auf direktem Wege, ohne über⸗ fuſſige⸗ Zwiſchengewinne der Wirtſchaft zu⸗ zuführen. e nen Menſchen, der mich ſo vollkommen ſteht, wie du, dem ich mich ganz anvertrauen dem ich mein Herz ausſchütten möchte.“ Mit keinem Wort hatte ſie ihn unterßro⸗ chen. Da ſie noch immer ſchwieg, faßte ihn eine tiefe Angſt. f Hatte er ſie durch ſeine Worte beleidigt? Zürnte ſie ihm? J „Mirra!“ rief er erregt, ihre beiden Hänbe ergreifend. f Sanft entzog ſie ihm ihre Hände. f „Du wollteſt mir ſagen, was dir zugeſto⸗ ßen iſt, das dich ſo furchtbar e regt“, ſagte e ernſt.„Ich höre.“ 5 e Sie ſetzte ſich auf eine Marmocbonk, die halb umwachſen war von Myrten⸗ und Lor⸗ beergebüſch, und lud ihn durch eine Haute. wegung ein, neben ihr Platz zu nehmen. ö Und er erzählte ihr— alles, alles. Von dem Moment an, als Tereſiha ihn damals vihte Lebens⸗ 15 Brief und dem Wie immer, hörte Mirra auch diesmal Die roßen Augen t auf d i e eee e 1 07 offenba le, di bes Lächeln huſchee über ſeine ern. , mite dun ken Pg ſiche Namen; N 44210300 - 2 rane 72 fund Sterling. 17794375 bllänviſcher G den!863900 mme iin Wald wiederholt. wird nüchſten Sbuntag, den 3. Februar 1924, Bis en 5 3 1 0 N ö 4 4„* auf dem Sportplatz dete ziemlich ſeſte fur Weizen, Manitoba Manitoba 8, rheinſchwimmend, 13,80 Fl. eif Mannheim. Süd⸗ ruſſiſcher Roggen lag etwas feſter mit 9,85—0,98 Fl. die 100 Kg. eif Mannheim; Mais, kostete 11 Fl. eif bez, 18, Gm. [Mambeim; weißer Nafalſgatmais ö Nafal 2 12,25 Fl. bahnfrei Maun eim; ruſſiſcher Haſer 9,25 Fl. eif Maut Inkandsgetreide ſtagnierte das Ge Weizen zeitweiſe völlig; die inländiſch zur Entscheidung!] wezen geit 3 chat trat als Käufer auf. Mitteldeutſcher 5 Weizen ab Magdeburg 16—16,0 Gm. je 100 Kg. Außſerordentliche Steuer vom Gebäudebeſitz u. 5 ö vom Gewerbebetrieb.. Wie wir hören, iſt der Fälligkeitstag für die nach dem Geſetz vom 17. lfd. Mts. zu entrichten⸗ de außerordentliche Steuer vom Gebäudebe⸗ ſitz auf Grund des Artikels 2 dieſes Geſetzes an Stelle des 5. Februar der 18. Februar 1924 feſtgeſetzt worden. Die Steuer beträgt 15 Gold⸗ pfennig von je 100 Mark Steuerwert. Weiteres wird demnächſt durch die Finanzämter bekann“ gegeben. Eine Verlegung des Fälligkeitstages der nach dem Geſetz vom 21. lfd. Monats zu entrich⸗ tenden außerordentlichen Steuer vom Gewer⸗ bebetrieb— 5. März 1924— iſt nicht in Ausſicht genommen. Letztere Steuer beträgt 3 Betr.: Unterhaltung des Ortsnetzes. am Mittwoch, den 30. und am Donnerstag, den 31. ds. Mts. jeweils von mittags 12—1 Uhr abgeſtellt. ö Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Infolge Anſchlußarbeiten wird der Strom Viernheim, den 29. Januar 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. J. V.: Roos. Goldpennige von je 10) Mark Steuerwert des gewerblichen Anlage⸗ und Betriebskovitgls. f Lokale Nachrichten. * Zur gefl. Beachtung! Von unſern fallen bis auf Weiteres aus. Bekanntmachung. Die Sitzungen der Wohnungskommiſſion Viernheim, den 29 Januar 1924. e 1 ie. Zeitungsträgern wird dieſe Tage eine Abonnenten⸗ ſammlung vorgenommen. Wer die Zeitung noch nicht beſtellt hat, veranlaſſe ſofort ſeine Eintragung. Die Abonnentenliſte wird morgen abgeſchloſſen. * Odenwaldklub. Im Anſchluß au ſein Dekorierungsfeſt hatte der Odenwaldklub ſeine Mitglieder am vorletzten Sonntag zur erſten — 5 Rate— können noch am Freitag, den 1. Frebruar ohne Zuſchlag bezahlt werden. Gemeindekaſſe. Die Lan dwirtſchaftskammerbelträge pro 1923 Viernheim, den 28. Januar 1924. Jöſt, Rentmeiſter, Programm⸗Wanderung zuſammengerufen. Pünkt⸗ lich um 2 Uhr verſammelten ſich die Teilt ehmer, ungefähr 70 an der Zahl, an dem Staatsbahnhof, von wo ſie das Dampfroß nach Weinheim führte. Eln Nachmittag zum Wandern geſchaffen! Unter Führung der Mitglieder Albert Haas und Frau A. Berberich gings durch das Städtchen nach dem Kaſtantenwald, wo an manchen Punkten eln Blick auf die Höhen der Windack und Wachen⸗ burg, ſowie auf des kdyliſch gelegene Weinheim das Auge des Wanderers erfreute. Nach bei⸗ nahe 2 ſtündiger Wanderung, ſtellenweiſe auf grundloſen Wegen, die jedoch den ftöhlichen Wanderern keine Hinderniſſe bereiteten, gings abwärts ins Goixheimer Tal, wo im„Wald⸗ ſchlößchen“ ein ſtärkender Imbiß genommen wurde. Unter den Te kaehmern herrſchte ausgezeichnete Stimmung und in dem Bewußtſein, einen wiklich ſchönen Nachmittag verlebt zu haben, trennte man ſich um 8 Uhr.— Friſch auf! H. Sport. Das Fußballſpiel zwiſchen Sportvereinigung Amicitia 09 und dem V. f R. Mannheim nahm bei außerordentlich ſtarkem Zuſtrom einen höchſt ſpannenden und intereſſan⸗ ten Verlauf. Die ſtramme und geſchickte Spiel⸗ technik beider Gegner brachte es mit ſich, daß das Spiel unentſchieden blieb. Am kommenden Sonntag wid des Spiel auf dem hieſigen Platze wiederholt. Ein ausführlicher Splelbe⸗ richt folgt in nächſter Nummer. 5 * Weinheim, 26. Jan,(Schweinemarkt) Zugeſührt 261 Stück, verkauft 243; Milchſchweine Wurden verkauft das Stück 6—11 Gold⸗Mk.; Läufer 13—25 Gold⸗Mk das Stück Polizei⸗ Verordnung betreffend Einführung eines einheitlichen Brot⸗ gewichts. Vom 1. Februar 1924.. Auf Grund des Artikel 64 des Geſetzes, betreffend die innere Verwaltung und die Vertretung der Kreiſe und Provinzen vom 8. Juli 1911(Reg.⸗Bl. S. 307) wird unter Zuſtimmung des Kreisausſchuſſes und mit Genehmigung des Minſſteriums des Innern und des Miniſteriums für Arbeit 0 Wirtſchaft beſtimmt: 9. Das im Kreiſe Heppenheim zum Verkauf kommende Brot einerlei in welcher Miſchung, darf nur in Ge⸗ wichten von 2000 Gramm und 1000 Gramm hergeſtellt werden. Die Teigeinlage für das Brot mit einem Gewicht von 2000 Gramm muß 2300 Gramm, die Teigeinlage für das Brot von 1000 Gramm 1150 Gramm betragen.. g Die Bannern des Brotgewichts durch Aus⸗ trocknen darf 24 Stunden nach der Herſtellung bei 2000 Gramm Brot höchſtens 40 Gramm, bei 1000 Gramm Brot höchſtens 20 Gramm, ſpäter ale, 24 Stunden nach der Herſtellung bei 2000 Gramm Brot nicht über 66 Gramm, bei 1000 Gramm Brot nicht über 30 Gramm betragen. 5 Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen des 8 1 19 5 nach Artikel 185, 186 des Pollzeſſtrafge⸗ ſetzes vom 30. Oktober 1855 in Verbindung mit. Artie 1 der Verordnung auf Erund des Geſetzes über 12675 mögensſtrafen und Bußen vom 23. November 1923 (Reichsgeſetzbl. 1 S. 1117 beſtraft; Brote, die mit anderen Gewichten zum Verkauf geſtellt werden, können ohne Zahlung einer Entſchädigung eingezogen werden, gleichgültig ob ſie dem 1 5 gehören oder nicht. § 8. a Die Verordnung tritt am 1. Februar 1924 in Kraft. Die Ortspolizeibehörden und die Gendar⸗ merie des Kreiſes werden auf die vorſtehende Poltzei⸗ Verordnung beſonders hingewieſen und beauftragt, von Zeit zu Zeit bei den Bäckereien Reviſionen vorzunehmen und falls Zuwiderhandlungen feſtgeſtellt werden, nach 8 2 der Polizei⸗Verord Heppenheim, den Betreffend: Wie oben. Wir machen die mungen. L Bekanntmachung. käufer auf obige Bekanntmachung des Kreis amts auf⸗ merkſam und empfehlen die Einhaltung dieſer Beſtim⸗ Gegen Zuwiderhandelnde werden wir mit Strafanzeigen vorgehen. i Biernheim, den 28. Januar 1924. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. Mare bahufrei Mannhelm 18,5 19,5 Gm. Für Gerſte beſtand ſeitens der Mälzereien und Brauereien nur mäßiges Intereſſe, dagegen über⸗ nahm der Großhandel manches vom Landhan⸗ del; gute Gerſte bevdang 18,75—419,25 Gm., Fut⸗ nung zu verfahren. 23. Fan. 1924. Hammann. den Preiſen. badiſcher Station; bahnfrei 14,75 15,25 Gm. die f ig. Mais if zien i N hieſigen Bäcker und Brotver⸗ 100 seg. Mais traf ziemlich viel auf dem Rheine wollten, als Verkäufer auf, ſodaß dem Artikel udwig. der Auslandskonkurrenz zu begegnen, ihre Preiſe Achtung Erfolg innerhalb 24 Tiere unſchädlich. Vö lich. Beſtellungen erb Bürger! Kammerjäger Obermark, längjährig erfahrener Fachmann, übernimmt die Vertilgung ſämtlicher Un⸗ geziefer wie Ratten, Mäuſe, Wühlmäuſe, Schwa⸗ ben, Wazen uſw. unter 2 Jahre ſchriftliche Garantie. iſt im Intereſſe der Volkswirtſchaft unbedingt erforder⸗ Obermark an die Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung. Achtung! Spezial 0 und 24,50 25,25 Gm. für Roggen⸗ tiehl; die zweite Hand gab Weizenmehl zu 28,75 bis 28,25 Gm., Roggenmehl zu 23,75 Gm. ab. Holländiſches Roggenmehl wurde mit 15,20 Fl. bahnfrei Mannheim und 14,80 Fl. eif Mannheim die 100 Kg. angeboten. Wortnter eankenbirbe vom 26. Januar 1924 Stunden. Für Menſchen und llige Ausrottung des Ungeziefers itte ſofort unter Kammerjäger Muunheint, Frachtenmarkt und Woche ihre Wirkun die Warenmärk 25. Jan. markt verlief das Geſchäft während des großen Teil der Woche ruhig, zumal die Krediterſchwe⸗ rungen vielſach dazu führten, daß Beſtände aus ſchwachen Händen abgeſtoßen wurden, die Müh⸗ len ſich aber gleichzeitig wegen des wachſenden 18.50 19.00 GM. 16.00-16.25 18.00-18.25 16.00 17.00 20.00— 21.00 29.25— 29.75 25.00— 25.25 12.00-12.50 12.00—12.50 Weizen Roggen Gerste(rheinhess.) Hafer(iuländischer) Mais Weizenmehl 0 Roggenmehl 001 Weixenfuttermehl Roggenfuttermehl Roggenkleie 8.00 8.50 Weizenkleie 9.00— 9.50 Tendenz: ruhig 7 2 1 Märkte. WMaren⸗ und Produkten⸗ märkten. a Deviſen, Geldmarkt, Witterung haben in dieſer g in nachhaltiger Weiſe auf te ausgeübt. Am Getreide⸗ 7 I Kragen u. andere Wäſche behandelt tadellos und ſchnell Waſchanſtalt Blütenweil Ringſtr. 112 T. 137 Kücheneinrichtung v. 130 Mk., Schlafz. in eichen u. lak. v. 275, I u tür. Schrank v. 28, Büf., Küchenſchr., Vertiko 38, Chaiſel. uſw. billig von 2 2. 1924 Heppenheim, den 22. Januar 192 i Kreisamt Heppenheim. FJ. V.: Hammann. fp Klinger S 2, 6 Alden Sie finden grosse Auswahl in emeilllerten Herden Oefen Kesselöfen zu bedeutend ermässigten Preisen bei David Sternheimer Viernheim: Rathausstrasse. Mannheim. hnmnͤen Nee ee ————— Feuilleton. Der Feiertag Von Ernſt Noeldechen. Aus Gottes Güte ſuchte uns ein Lächeln. Ein Engel ſtrich vorüber; 72 Von ſeinen weißen Flügeln troff und ſank Ein Duft des Glücks,— des ewigen Glücks! Der Mond hat mit der Sonne ſich vermählt; Alsbald gewann der Stunde Angeſicht Den feierlichen Glanz der milden Kerze. Was auf den vielen Dingen Süßes ruht, Ergießt ſich ſchwellend in den frohen Tag. Wie hell iſt unſer Zimmer, 7 Denkſt du der holden Jugend, liebes Welb? Fern, fern ein Taubenrufl 5 Ter Kindheit blumige Täler ſind in uns. Ich habe dich erkämpft und halte dich! Gleich einer Geige klinzt der Hütte Dach! 2 0 Worte für den Weg Weun ein Stein ins Rollen kommt, man nie, wo er liegen bleibt. Wer die Glocke läutet, kann nicht mit der Prozeſſion gehen. b 15 Hünde falten iſt noch lange kein Beten. In dem Maße der Wille zunimmt, nehmen bi erniſſe b. 0 Laßt uns nicht weiblich vieles reden, wo viel zu tun iſt. e weiß Drum auf beizeiten morgens! Ja und fän⸗ ihr, was geſtern ihr gebaut, wieder einge⸗ Ameisen gleich nur friſch den Trümmer⸗ aufg t! Und n Plan erſonnen, 4 1 willen mit Gedulb; aber ungeduddig wird man, wenn man ſte ablegen ſoll. Das Menſchenpack fürchtet ſich vor nichts mehr als vor dem Verſtand gor Dummheit ſollten ſie ſich fürchten, wenn ſie begriſſen, was fürchterlich iſt; aber jener iſt und egnem, und man muß ihn beiſeite ſchaſſen; dieſe iſt un) ver⸗ derblich, und das kann man abvarten. Ueber einen guten Vorſaß reden, heißt vereiteln. e 375 Alles Geſcheite iſt ſchon gedacht worden, man muß nur verſuchen, es noch einmal zu denten. (Goethe.) Auf leiſen Zohlen wandeln die Schönheit, das wahre Glli und das echte Heldentum. Un: bemerkt kommt alles, was Dauer haben wird in dieſer lärmenden Welt voll ſaſſchen Heldentuſis, falſchen Glücks und unechter Schönheit. (Wilh. Naabe.) 17 1 227 Die größte Wohltat, die Gott inem Menſchen in der Natur zuwenden kann, iſt das Geſchenk einer wahrhaft chriſtlichen Mutter, guter, from⸗ mer Eltern.(Biſchof W. E. v. Ketteler.) * 7 1.* Was du biſt, das wolle ſein, und nichts wolle lieber.(Lorenz Kellner.) *— e 1 75 51. 1.. Wie verſtörte Ameiſen verſuchen und rennen wir alle Wege zum Glück, mit Ausnahme des einen einzigen, weil dieſer ein Kreuz zum Weg⸗ weiſer hat.(W. Kreiten.) bllles gründet jetzt Vereine. Ich einen ſolchen gründen, 1 e zur Be⸗ obachtung der— Gebote Gottes. Waagen Heiligen würde ſchnell der Heiligenſchein ums Haupt erblaſſen, weil ihnen werde auch Wohl zog ich den er mich. de Dang, lang iſt das Werden, lang und voll Laugſamkeit. Jaugſam wäßhſt Krone gedeiht, Langſain igſem wächſt das Recht. * Nicht die Neuerung, ſond en 0 iſt in der Kirche immer das Gesetz des 1 Die Erneuerung geht aus von Gott geblieben. 8 und dem göttlichen rung des eigenen Denkens und Wollens. Richtung des Strebens geht zunöchſt nicht nach vorerſt nach innen, Dabei betreten wir lein völliges Neuland, ſondern machen in ihm nur Entdeckun⸗ außen, ſondern „eigene Ich“. gen, die uns bisher S Große Hinder Von Franz Lüdtke. wachſen nicht aufhören! Da peitſchte der Bub mit ſeiner (Heinr. Mohr.) Weide und rief:„Heulſt noch länger, kriegſt 0 ſelber was!“ Und das Kind erſchrak und ging . zitternd zu dem Sandhaufen zurück. Aber— es iſt ja nicht wahr, was ich eben er⸗ zählt habe. Sind keine Kinder geweſen, die mit Sand geſpielt, ſondern große Menſchen mit vie⸗ len Plänen und reichen Hoffnungen, die das Schickſal ihnen erbarmungslos zerſchlug. Und doch gleichen ſie jenen kleinen Weinenden. Nicht eher hören ſie auf, im Ungemach zu trauern und zu klagen, als bis neues Glück ihnen winkt— oder noch ſchlimmeres Ungemach drohend vor der Tür ſteht; und lächelnd oder mit Tränen im gehen auch ſie dann zu neuer Arbeit Schluß.— Nun aber zieht daß ſie zur die Wurzel, 1„ die Gebirge, Lahe auf die Sitte, langſam wächſt (Ernſt Liſſauer.) .* die Ernenerung 8 Lebens] Auge Straßen Non Franz Lüdtke. Ueber die Erde führen der Straßen viel, Aber alle münden an einem Ziel. Leben und ſucht die Beſſe⸗ Die auf das Tauſend Flüſſe haſten in irrem Lauf, entgangen ſine. Aber das Meer nimmt alle auf. childgenoſſen 2, 290.) 5 Wolten und Schiffe und reiſige Wandersleut“ Eilen und weilen, ſo wie es wohl Gott gebeut. Will drum auch ich mit Augen, die dunkel ſehn, Meine verborgene Heimat finden gehn. Ich ſah ein Kind in einem Sandhaufen ſpie⸗* 1 len, kleine Kuchen formte es und ſetzte einen ne⸗ ben den anderen— Da kam ein Junge mit ſeinem Stock in die Sandtörtchen, daß ſie jäh auseinanderfielen. fing, bitterlich zu ſchluchzen, ward der Knabe ge⸗ rührt und ſprach: weinſt, ſchenk ich dir was Feines, ganz was Feines.“ begann ſelig die Arbeit on neuem. bein Ae Mal trieb das Kind das gleiche Spiel. Da kam ein anderer gar bbſer Bube da⸗ hergeſprungen und zerſtörte mit einer Gerte all die kleine Herrlichkeit. O, wie rollten auch jetzt die dicken Trönchen das eine Hauptmittel nun fäblt. die Arbeit. das den Willen Und der Schmerz und das Weinen wollten aar! — Bücher find kein geringerer Teil des Glücks 1 Vlicher ſind kein geringerer Teil des Glücks 5 — bie Lin wird meine letzte Leidenſchaft ſein. Friedrich der Große. Die Blücher ſind die Feſten Freunde des unter⸗ richteten und tätigen Mannes. Cicero. Wer Bücher hat und den Verſtand beſitt, ſie zu leſen, kann doch nie 8 1 0 hat er doch die beſte Geſell die es Erden 8 1 8 ee Paul Eraſe Bie eigentliche unberſtat unserer Tage ft 1 4. 2 ach, wie die Augen lachten! heran, mutwillig, und hieb Als aber das Kind an⸗ „Wenn du jetzt nicht mehr ich ſag dir, Da lächelte das Kind und e aus den armen Aeuglein. ſchäft für Land⸗ tergerſte 10,60 Fl. bezw. 18 Gm., Hafer hatte flauen Markt bei ſtarkem Angebot und weichen⸗ Die Preiſe ſchwankten zwiſchen 13,75 und 14,25 Gm. ab württembergiſcher oder ein. Die Empfänger tigten, ſoweit ſie mit Rick⸗ ſicht auf die Umfatzſtener nicht aber Lager gehen Schwankungen unterlag; er wurde zuletzt bahn⸗ frei Mannheim, mit 18,25—10 Gm. die 100 Kg. benannt.— Für Mehl haben die Mühlen, um ermäßigt auf 28,50—29,25 Gm. für Weizenmehl Cc 5