Viernheimer Tageblatt(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 20„bei Wiederholun Haus ebracht.— Gr b e Fah wöchentl. Samstags das achtſeftige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate 1 Notizen bormittags 8 Uhr, 1 Artikel 2255 Tag und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) a N f 395 i a ö 5 ö 1 15 0 95 1 1155 989 1 f 715 l 5 N i 15 5 1 Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— e monatlich 2 Mark frei ins findet in dieser Saison in unseren eigenen, bedeutend vergrösserten Räumen statt, am Sonntag, den 17. Februar 1924 Montag, den 18. Februar 1924 in der Zeit von 1-12 Uhr vormittags in der Zeit von 3½—5½ Uhr nachmittags C e eee Wiederaufnahme der deutſch⸗ Das deutſche Partei⸗Elend g Benchten Sie unsere weiteren Mitteilungen. 5 Fischer- Mannheim. E I, 1.4 Paradeplatz Riegel Tel. 783], 8797. Aufruf! An die Bevölkerung von Viernheim und Umgegend! Bevor Sie Ihren Benarf 4—* in unseren Artikeln decken, besichtigen Sie bitte zuerst in Ihrem Interesse die F Schaufenster und Qualitäten der Firma Gebrüder ls cht Hauptstr. 82 Weinheim Hauptstr. 32 Das Haus der guten und billigen Waren. 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Im Anſchluß daran fand zwiſchen Höſch und Poin⸗ zare eine allgemein gehaltene Unterredung über das Reparationsproblem ſtatt.— Die nunmehr wieder aufgenommenen deutſch⸗franzöſiſchen Un⸗ lerhandlungen haben, wie erinnerlich, im weſent⸗ ichen die Verhältniſſe im Ruhrgebiet ſowie in den Rheinlanden, die Verlängerung der Micum⸗ herträge und die Frage der Beſatzungskoſten zum Gegenſtand. Pfänder und Kontrolle. Paris, 12. Febr. Der„Temps“ beſchäftigt ich in einem Leitartikel mit den amtlichen deut⸗ chen Auslaſſungen der letzten Tage. Ueber die Erklärungen des Reichskanzlers gegenüber einem Vertreter des Schwediſchen Roten Kreuzes ſchreibt das Blatt, der Reichskanzler habe weder don Pfändern noch von Kontrolle geſprochen. Er habe dem Programm Cunos keinerlei Garantien hinzugefügt. Wenn der deutſche Reichskanzler Bedingungen ſtelle, habe die franzöſiſche Regie⸗ tung das gleiche Recht. Das Endziel der fran⸗ zöſiſchen Politik ſei nach wie vor: keine Aufgabe don Pfändern außer gegen marktfähige Werte, welche tatſächliech Zahlungen darſtellten. Zu den Landtagswahlen in Thüringen. Der neue Landtag. Weimar, 12. Febr. Der neue thüringiſche zandtag wird ſich vorausſichtlich wie folgt zu⸗ ammenſetzen: Sozialdemokraten 15 Mandate, ommuniſten 12, Landbund 12, Deutſche Volkspartei 8, Deutſchvölkiſche 6, Deutſchnatio⸗ dale Volkspartei 4, Demokraten 3. Vaterlän⸗ diſche Verbände 2, Handwerk und Hausbeſitz 2, Beamtenvertreter 1. Die parlamentariſchen Alis wirkungen. Weimar, 17. Febr. Ueber die Möglich⸗ leiten einer parlamentariſchen Einwirkung der Landtagswahlen am vergangenen Sonntag berlautet, daß eine rein bürgerliche Regierung unter wohlwollender Neutralität der Deutſch⸗ völtiſchen oder aber eine große Koalition unter Einſchluß des Landbundes, der Deut⸗ ſchen Volkspartei, der Demokraten und Sozial⸗ demokraten gewiſſe Ausſichten hätten. Eine geſunde politiſche Arbeit im erſten Falle er⸗ cheint bei dem Verhalten der Deutſchvölkiſchen als ausgeſchloſſen. a Preſſeſtimmen. f Berlin, 12. Febr. Die Berliner Preſſe beſpricht das Thüringer Wahlergebnis durch⸗ weg an leitender Stelle. Die Blätter der Rechtsparteien tragen eine große Begeiſterung zur Schau. Daß Organ der Deutſchen Volks⸗ partei, die„Zeit“, verteitt neben der Genug⸗ ſuung über die Niederlage der Sozialdemo⸗ ſratie den Gedanken der großen Koalition in Thüringen. Die„Germania“ bezeichnet das Anwachfen der beiden grundſätzlichen Oppo⸗ ſitionsparteien als typiſch. Die Bürger hät⸗ ſen zwar eine Mehrheit, aber die Deutſch⸗ bölkiſchen bildeten das Zünglein an der Wage: man wiſſe aber, welche unſichere Kantouiſten die Deutſchvöltiſchen ſind. Ter„Vorwärts meint, der Sieg des Ordnungsblockes ſei durch eine Stärkung der Rechts- und Linksradikalen erkauft, die die demolratiſche Staatsordnung negieren und die Gewalt auf ihre Fahne ge⸗ ſchrieben haben. Der Zuſammentritt des Reichstages Berlin, 11. Febr. Der Aclteſte n A u 18 uß hat heute beſchloſſen, die näch ſte Vollſibung des Reichstages au Mittwoch, den 20. Fehrnae, nachmittags Uhr anzuberaumen. Die Tagesorpnung konnte noch nicht ſeſtgeſetzt werden. ner notverordnung in die Form f umgewandelt wird, das vom ſſen werden müßte. man ohnehin mit Sie hängt in erſter Line davon ab, ob der Entwurf zur g. Der neue Ansturm Für die Gcldnotenbank Oer wirtſchaftspolitiſche Mitarbeiter des Mainzer Journal“ ſchreibt: Wie in den erſten Tagen des Januar, diesmal jedoch in weſent⸗ lich ſtärkerem Maße, iſt ein heftiger Anſturm gegen die Deviſenvolitil des Rei⸗ ches in ollem Gange. Im Laufe der letzten ochen hat die Spekulation von innen und außen, die lange an das Wunder der Renten⸗ mark nicht glauben wollte, alle Hebel in Be⸗ wegung geſetzt, um die Stabilitätsfront zu durchbrechen. Das iſt bis jetzt nicht gelungen, und man darf wohl hinzufügen, daß, falls nicht ganz außerordentliche Umſtände ein⸗ treten, die in außen⸗ und inneupolitiſchen Ent⸗ wicklungen ihre Urſache hätten, auch weiterhin, wenn auch unter ſchweren Anſtrengungen, die Stabilität erhalten werden kann. »Man darf ſich aber keinen Augenblick einem Zweifel darüber hingeben, daß der gegen⸗ wärtige Anſturm der ernſteſte iſt, der ſeit der Stabilität der Währung unternommen worden iſt. Die ſchwarzen Börſen im In⸗ land arbeiten in unheimlicher enger Verbin⸗ dung mit der Spekulation des Auslandes. Die große Zunahme der Nachfrage auf dem De⸗ viſenmarkt, die gegenüber dem bisherigen Verhältnis um das drei⸗ bis vierfache geſtiegen iſt, bezeichnet keineswegs legalen Bedarf. Da ſcharfen Repartierungen rechnet, werden weit über die normalen Be⸗ dürfniſſe hinaus ungeheure Anforderungen an die Reichsbank geſtellt. Aber es wirft ſich doch die ſehr berechtigte Frage auf, ob die Banken alles tun, um dieſe Nachfrage mit den immer noch beſtehenden geſetzlichen Veſtimmungen in Einklang zu bringen. Insbeſondere beſteht noch die Vorſchrift, daß die Deviſen⸗Anfor⸗ derungen durch Luthaben gedeckt wer⸗ den müſſen. Wir ſind aber ſehr im Zweifel, daß dieſer Beſtimmung gemäß gehandelt wird. Die Reichsregierung muß hier zu Maßnahmen kommen, die ſyekulative Machenſchaften, die nichts anderes als die Zerſtörung der Renten⸗ mark bedeuten, mit aller Schärfe ausſchalten. Aber noch ein weiteres iſt zu tun: Sowohl die Reichsbank wie aber auch namentlich die Pri⸗ vatbanken ſind in letzter Zeit viel zu freigebig mit der Kreditgewährung gegeben. Es iſt ja richtig, daß gerade die ſolio en Exiſtenzen in der Wirtſchaft unter der Goldnot und der Kre⸗ ditknewpheit äußerſt litten. Man hat ſich des: halb ſehr wohl damit einverſtanden erklären können, daß die Kreditſchraube gelockert wurde Aber es hat ſich wieder herausgeſtellt, daß eine Kontrolle über die Verwendung dieſer Kredite nicht ausgeübt wurde. Der große Anſtur m auf dem Deviſenmarkt wird in der Hauptſache finanziert mit den durch Kredi! gewonnenen Mitteln. Wir ſehen hier wieder dasſelbe Schauſpiel wie ſeinerzeit mit den Papiermatk⸗ krebllen. Die unlauteren Elrmente benutzen dieſe letzten Endes doch zu Lahen der G'ſamt⸗ heit des Volkes gehenden Kredite zu ſpeku⸗ latjven Manövern mit dem Ziel, die Währung zu febeſferen und eine neue Inf'ationsperiode bei der ſich mühelos Gewinne erwerben laſſen, hetvorzurufen. Dieſe üblen Dinge, die da im Werk ſind, muß die Reichsregierung mit allem Nachdruck bekämpfen. Der Reichsbank wird die Aufgabe zufallen, eine weitere Verengung des Geld⸗ marktes herbeizuführen. Die Rentenbank wird mit der Reichsbank zu prüfen haben, ob die gewährten Kredite auch wirklich den produk⸗ tiven Zwecken nutzbar gemacht werden, und diejenigen Kreditnehmer, die ſolche Kredite zu ſpekulativen Machenſchaften auf dem Deviſen⸗ markt benutzen, müſſen von jeder weiteren Kreditgewährung ausgeſchloſſen werden. Man wird ſich auch überlegen müſſen, ob man nicht gegen ſolche Elemente, die geradezu verbreche⸗ riſch an Volk und Vaterland handeln, mit ganz anderen Mitteln vorgeht. Die Lage für die Reichsbank iſt gegenwär⸗ tig nicht leicht. Die im Zeichen der Stabilität angeſammelten Deviſenbeſtände ihr allerdings, ſchon einem ſehr ſtarken Anſturm ſtandzuhalten. Und ſo iſt zu hoffen, daß ſie auch diesmal der Lage Herr wird. Die Vor⸗ gänge zeigen aber, daß wir uns einer geſicher⸗ ten Währung noch nicht erfreuen können und daß es der Anspannung aller Kräfte bedarf, RRR ermöglichen D Rr um das fürchterliche Unglück zu verhüten, das bei einer neuen Inflation drohen würde. 1. Die Ueberwachung des Deviſenmarktes. Berlin, 11. Febr. Die Vorgänge am Deviſenmarkt haben den Deviſenkommiſſar zu einer eingehenden Unterſuchung veranlaßt. Für Fälle, in denen ein Verſtoß gegen die De⸗ viſenordnung feſtgeſtellt wird, ſind ſehr ſcharfe Maßnahmen vorgeſehen. Es ſoll auch ge⸗ prüft werden, ob die Anforderungen dem tat⸗ ſächlichen Bedarf entſprechen. 255 Die Pläne Dr. Schachts und der Sach⸗ verſtündigen für die Goldnotenbank. Berlin. 11. Febr. Aus dem am Sonntag ausgegebenen Co m⸗ munique des Dawes ⸗Ausſchuſſes könnte man den Schluß ziehen, daß zunächſt eine Goldnotenbank nach den Plänen des Reichsbankpräſidenten geſchaffen werden ſollte, für die ja umfaſſende Arbeiten und vermutlich auch Beteiligungen durch die Reiſe Dr. Schachts im Ausland bereits ge⸗ ſichert waren und daß dann in größerem Aus⸗ maß und unter Mitwirkung von Entente⸗ kapital eine zweite Goldnotenbank ge⸗ ſchaffen würde, in der die Schacht' ſche aufginge. Dieſe Auffaſſung entſpricht aber nicht den Tatſachen. Die Goldbank nach dem Plan Dr. Schachts, von der jetzt die Rede iſt, ſoll viel⸗ mehr nicht als Währungsbank im eigentlichen Sinne, ſondern als Goldkre⸗ ditbank aufgezogen werden. Daß ſie trotz⸗ dem auf Goldmark lautende Noten ausgeben ſoll, würde dadurch bedingt werden, daß das ſeigentliche Goldkapital im Auslande verbleibt, alſo weder in Umlauf kommt, noch ins In⸗ land gelangt. Im weſentlichen aber wird ſie ihrer Aufgabe als Kreditbank wobl durch einen Giroverkehr gerecht werden können, durch das die Notenausgabe gewiſſer⸗ maßen nur eine techniſche Neben⸗ funktion wäre. An eine Ablöſung der bisher noch in Umlau' befindlichen Pavier geldmengen durch das Gold der neuen Bank iſt hierbei ebenfalls nicht gedacht. Die von den Sachverſtändigen vor⸗ mit internationaler Beteiligung würde dagegen eine eigent⸗ lich neue Notenbank darſtelien, in der ſpäter ſowohl die Geſchäfte der Geltkredithan! wie der Rentenbank aufgehen ſollen, ſo daß mit der Verwirklichung der von den Sachverſtäön⸗ digen vorgeſchlagenen Jöſung, über die am 18. dieſes Monats in Anweſenheit von Dr. Schacht in Paris verhandelt wird, alle an⸗ deren Zahlungsmittel vorausſichtlich aus dem Verkehr gezogen werden. Ueber den Erfolg dieſes Planes läßt ſich natürlich im voraus noch nichts ſagen, doch werden die Ausſichten als güne ſtig angeſehen. Freiherr von Wangenheim vor der Dawes⸗ Kommiſſion. Vor dem erſten Sachverſtöndigenausſchuß, dem der amerikaniſche General Dawes vor⸗ ſteht, iſt heute der erſte Vorſitzende des Reichs⸗ ausſchuſſes für die deutſche Landwirtſchaft, Freiherr v. Wangenheim, erſchſenen. Er ſegte ausführlich die finanzielle Lage der Landwirtſchaft dar und führte aus. daß die Krebtkähigkeit der deutſchen Landwirtſchaft durch die ungeheure Steuerbelaſtung, durch das enorm erhöhte Riſiko des Betriebs und die ſinkenden Reinerträge außerordentlich geſunken iſt. Infolge der Verarmung des M ittel⸗ ſtandes iſt auch das Hauptobnehmertum für die Pfandbriefe verſchwunden. Die Preußenkaſſe, an die heute deppelt ſoviel Kre⸗ ditanforderungen geſtellt werden, ſei nicht im⸗ ſtande, dieſe Kredite zu bewilligen. Auch die Devoſiten⸗Genoſſenſchaften ſeien verſchwunden und es falle die ganze Kreditbeſchaffung auf die Reichsbank, die dieſer Aufgabe auch nicht gewachſen ſei. Am Nachmittag wurde der Ge⸗ werkſchaftsführer Graßmann von den Sach⸗ verſtändigen gehört. Für morgen iſt als Ver⸗ treter der Induſtrie Herr v. Siemens und als Pertreter der Banken der Bankier v. Men⸗ delsſohn geladen. re NA 20 1 geſchlagene Bank st — Die Pfalzfrage. London, 12. Febr.„Daily Telegraph“ berichtet, da die engl. Regierung noch keine endgültige Antwort auf die neuen fran⸗ zöſiſchen Vorſchläge betreffs der Verwaltung der Pfalz erteilt habe. Die Franzoſen for⸗ derten eine Amneſtie für die Separatiſten, da ſie Vergeltung ſeitens der Bevölkerung be⸗ fürchteten. ö FF Parlamentseröffnung in England. London, 12. Febr. Mocdonald wurde geſtern vom König in engerer Audienz empfan⸗ gen. Im Laufe des Tages hatte er eine Un⸗ terredung mit dem franzöſiſchen Botſchafter St. Aulaire. Die Eröffnung des engliſchen Parlaments nach der dreſwöchigen Pauſe wurde geſtern durch große geſellſchaftliche Ver⸗ anſtaltungen gefeiert. N Von Andre(Stuttgart), M. d. R. Der Wahlkampf wirft ſeine Schatten vor⸗ aus. Die Not des deutſchen Volkes wird ſchon jetzt in der Parteiagitation dazu benutzt, um mit ihre parteipolitiſche Geſchäfte zu machen. Landbund u. Deutſchnationale ſind unermüdlich tätig, um die derzeitigen Steuer⸗ leiſtungen wie all das, was das Volk unan⸗ genehm empfindet, für ſich auszunützen, jede Staatsfreudigkeit zu untergraben und ganze Berufsſtände gegen den hentigen republika⸗ niſchen Staat aufzuwiegeln. Von der Linken her arbeiten inzwiſchen die Kommuniſten planmäßig und unter Einſatz aller Mittel an der Aufpeitſchung der erwerbstätigen Bevöl⸗ kerung. Sie rufen Betriebszellen ins Leben, ſuchen die Gewerkſchaften zu ſpalten und glau⸗ ben, mit der Uebertragung der ruſſiſchen Räte⸗ herrſchaft das deutſche Volk beglücken zu kön⸗ ien. Dieſozialdemokratiſche Partei teht mit ihren 173 Reichstagsohgeordneten ab⸗ ſeits und bemüht ſich, an den Taten oder Un⸗ terlaſſungen der Reichsregierung ihr Agi⸗ tationsſüppchen zu kochen. Kurz geſagt: Die deutſchen Agitationsparteien machen nur Ag t⸗ tationspolitik! Mag der Staats⸗ gedanke noch ſo ſehr geſchädigt werden, ſie kümmern ſich nicht darum. Die Regierung iſt ja an allem Unglück an aller Volksnot ſchuld.„Was geht das uns en, ſieh Du zu!“ Der heutigen Regierung und den Regierungs- parteien wird reſtlos die ganze Verantwor⸗ tung für all das Unglück auferlegt, das durch den verlorenen Weltkrieg über das deutſche Volk hereingebrochen iſt So kommen die breiten Volksſchichten bei uns nie zu einer richtigen außenpolitiſchen Einſtellung. Sie ſehen gar nicht mehr recht, wo überhaupt der Feind des deutſchen Volles ſteht und wie völ⸗ lig verfehlt ihre eigene Einſtellung zu den politiſchen Fragen der Zeit iſt Haupturſache für unſere Verarmung und Not iſt und bleibt der verlorene Krieg und die ſich daran an, fügende Bedrückung. Die neudeutſche Entwick⸗ lung beginnt nicht erſt mit der geiſtloſeſten Re⸗ volution der Weltgeſchichte, ſondern mit dem Krieg gegen 27 Staaten der Welt. Die Ver⸗ kennung der Kräfteverhältniſſe deutſcherſeits während des Krieges, die Aufſtellung zu weit⸗ gehender Kriegsziele und die Nichtbeendigung des Krieges zu einer Zeit, dährend welcher wir auf der vollen Höhe der Macht ſtanden ſind dem kaiſerlichen Teutſchland zum geworden. Unſere Verbündeten brachen zi ien und wir ſelbſt konnten im Weſten die Front nicht mehr halten. Der Ver⸗ luſt des Krieges hat der monarchiſtiſchen Staatsform das Lebenslicht ausgeblaſen. Die Revolution ſiegte, wohl nicht, weil ſie von brei⸗ ten Volksſchichten getragen ward, ſonderr weil in den entſcheidenden Tͤgen die Trägern des monarchiſtiſchen Staatsgevankens völlig berſagten. Manche der Herren, die heute wie⸗ der große nationale Töne anſchlagen, haben ſich in den Revolutionstagen in die Mäuſe⸗ löcher verkrochen. Wir vom Zentrum haben die Revo⸗ lution nicht gemacht oder mitgemacht, ſondern wir ſprangen nur in die Breſche, um den Bür⸗ gerkrieg, die ſoziale Revolution, zu verhin⸗ dern und wieder verfaſſungsmäßige Zuſtände herzuſlellen. Das, was die deutſche Zentrums⸗ partei und ihre parlamentariſche Vertretung in den letzten Jahren verhindert hat, iſt vielleicht ſo viel wert wie das, was ſie politiſch er⸗ reichen konnte. Die Verhältniſſe in Sachſen und Thüringen zeigen, wohin das große deich ohne Zentrumspartei gekommen wäre. Als unter unſerer Führung dem Reich wieder eine Verfaſſung gegeben war, da wa⸗ ren es gerade rechts radikale Kreiſe, die mit ihren„Taten“ viel zur inneren Zermürbung und Schädigung des deutſchen Anſehens im Auslande beigetragen haben. Es ſei nur er⸗ innert an den Erzbergermord, das Scheidemann⸗Atten“ at, den Ra⸗ thenaumord, den Kapf⸗Putſch, den Küſtriner Aufſtand und den famoſen Hitler⸗Putſch. Die Zeche von all die⸗ ſen Taten hat das deutſche Volk in ſeiner Ge⸗ ſamtheit bezahlen müſſen. In den Augen des Auslandes iſt Deutſchland durch dieſe Vor⸗ gänge in ſeinem Anſehen auf die Stufe eines unruhigen Balkanſtaates herabgedrückt wor⸗ den. Deutſchnationale und Landbund aber hielten trotzdem jederzeit ihre ſchützende Hand über die rechtsradikalen Kreiſe; ſie wetteiſerten weiterhin in der Sabotage der Steuer⸗ und Erfüllungspolitik und arbeiteten damit un⸗ bewußt den Gegnern in die Hände. So kam es zum Ruhrkampf mit ſeinem unglücklichen Ausgang. Die Deutſchnationalen zerſtöcten auch dadurch die Möglichkeit des Zuſammen⸗ wirkens der bürgerlichen Porteien, indem ſie republikaniſchen Stagtsgedanlen ablehnten u. ſich als monarchiſtiſche Partei ausgaben. Verhängnis ſo viel Deutſche 9 n der Wei N g tell nit den übrigen bürgerlichen Parteien ſchuſen. Wenn trotzdem der Eintritt der Deutſchnatio⸗ talen in die Reichsregierung ſcheiterte, ſo lag hie Schuld nicht beim Zentrum, ſondern hei den Deutſchnationalen ſelbſt! Darüber iber darf das deutſche Volk nicht in Zweifel ein, daß es auch nicht weniger Steuern jätte bezahlen müſſen, auch wenn die Deutſch⸗ kationalen ſelbſt den Neichskanzler und den Finanzminiſter geſtellt haben würden. Das beutſche Voll muß ſich endlich von dem Irr⸗ wahn befreien, als ob die Steuerleiſtung von dem Eintritt dieſer oder jener Partei in die Reichsregierung abhängig ſei. Alle Parteien, die ſich heute der Wählerſchaft als„billigen Jakob“ vorſtellen, treiben Wahlſchwin⸗ deleien. Praktiſch liegen die Verhältniſſe ſo, daß wir mit der höchſtmöglichen Steuer⸗ eiſtung unſere nationale Exiſtenz, die Einheit des Reiches und die Zukunft unſeres Landes zu retten verſuchen müſſen. Daß dabei der Grundſatz ſteuerlicher Gerechtigkeit mehr hoch⸗ ehalten werden muß als wie dieſes bei den uguſtſteuern des Jahres 1923 der Fall war, ift unbedingt notwendig. Von der Ordnung des Reichshaushalts⸗ 1 hängt außerordentlich viel für die Zu⸗ uft ab. Mit allem Warten auf die aus⸗ ſändiſche Hilfe kommen wir nicht vorwärts. Deshalb müſſen wir den ernſthaften Verſuch der Selbſthilfe auch auf dem Gebiet der Etats⸗ balanzierung machen. Jede Regierung. die auf dieſes Ziel hinarbeitet, iſc zu unterſtützen. Bürgerliche Parteien und Abgeordnete ſollten ſich insbeſondere hüten, der derzeitigen Re⸗ gierung hierbei in den Arm zu fallen und neue Schwierigkeiten aufzutürmen. Dasſelbe gilt aber auch nach der linken Seite hin. Die politiſche Verwilderung Deutſchlands drückte ſich ſeit den Revolutions⸗ zeiten aus in Straßendemonſtrationen, poli⸗ tiſchen Putſchen, Streiks aller Art, im Schüren des Klaſſenhaſſes und Klaſſenkampfes. Hierzu kam ein Mangel an Mut zur Tragung unbe⸗ zie Vorausſetzung für ein Zyfammenarbeiten voll nimmt und jeden det immer noch Anhänger. Die Entt wird mit dem Augenblick kommen. f großmauligen Herrſchaften an verant cher Stelle zeigen ſollen oder maſſen, was ſie können. e 1 Unſere Aufgabe muß es demgegen⸗ über ſein, dem deutſchen Volte im kommenden Wahlkampf die großen Linien unſerer Politik aufzuzeichnen. Deutſchland uno Europa ſwer⸗ den unter dem Vertrag von Verſailles nicht ge⸗ ſunden, ſondern einer neuen Kataſtrophe furchtbarſter Art entgegengehen. Alle finan⸗ ziellen und ſteuerlichen Opfer des deutſchen Volkes werden in Frage geſtellt ſein, ſolange die Gegner ihre Politik nicht ändern. Wer nter den gegenwärtigen Verhältniſſen immer nur auf die derzeitige Regierung ſchimpft und nicht dem deutſchen Volke zeigt, wo ſeine eigenen Bedrücker ſitzen, trägt zu ei⸗ ner heilloſen und volksſchädlichen Verwirrung der Köpfe, ja zur politiſchen Verdummung der breiteſten Volksſchichten bei. Deshalb muß die Parole heißen: Auf in den Kampf! Aufklä⸗ rungsarbeit, Verbreitung der Wahrheit iſt not⸗ wendig. Die Zentrumspartei wird und muß den Wahlkampf erfolgreich beſtehen, wenn nicht Falſchheit und Lüge, ſondern die Wahrheit ſiegt. Eine ſtarke Zentrumspartei iſt die Vor⸗ ausſetzung für die Geſundung des deutſchen Parteiweſens. N Beamteſtreik iſt Verletzung des Beamteneides. Ein Gerichtsurteil! Die 25. Zivilkammer des Landgerichts 2 in Berlin hat unter Vorſitz des Landgerichts⸗ direktors Dr. Stelzner unlängſt in einem Pro⸗ zeß gegen die Führer einer Beamtenorgani⸗ ſation dahin entſchieden, daß der Vorſtand der Gewerkſchaft für die wirtſchaftlichen Schä⸗ den, die aus dem Eiſenbahnerſtreik erwachſen ind, haftbar iſt und einen beſonderen Regreß⸗ guemer Verantwortung. tretern im Reichstag in tagelongen Verhand⸗ lungen eine Verſtändigung über den Entwurf eines kam, daß aber die ſozialdemokratiſche RNeichs⸗ kagsfraktion nicht den Mut aufgebracht hat, für dieſes Geſetz, das ihre Unterhändler ge— gehmigt hatten, zu ſtimmen! Sozialdemokraten aus, um ihrer Veranwortung für das Arbeits⸗ zeitgeſetz los zu werden. folgt war, ſahen ſich aber die ſozialdemolra⸗ tiſchen Reichsarbeitsminiſter einzuwirken, glaubte nicht tragen können, Grund des Ermächtigungsgeſetzes durchführen möchte. Solche Erbärmlichkeiten zeitigt das deutſche Parteileben! Reichstagsfraktion aber nete. noſſen“ das nur 68 Mandate zählende Zen— trum für alles Unangenehme verantwortlich zu machen! Es wäre ehrlicher, Herrſchaften von links und rechts mehr an den eigenen, nicht wollten. ren ſo viele politiſche Dummheiten gemacht, wäre. Weg, der darin beſteht, auf die Regierung zu ſchimpfen und am Zentrum keinen guten Fa⸗ den zu laſſen, weil ſo viele Abgeordnete zu wenig Mut zur Tragung politiſcher Verant⸗ wortlichkeit u. den Mut zu unbedingter Wahr⸗ heit aufbringen, iſt das polit. Leben Deutſch⸗ lands ſo vergiftet und innerlich unwahrhaftig geworden. Parteien haben, werden immer wieder neue Parteien zu gründen verſucht. Man ſtelle ſich nur daß mit den ſozialdemokratiſchen Ver⸗ Arbeitszeitgeſetzes zuſtande Lieber traten die aus der Reichsregierung Als der Austritt er⸗ Gewerkſchaften auf den a damit er was die ſozialdemokratiſche Fraktion i und verantworten zu doch im Wege der Verordnung auf genötigt, Die ſozialdemokratiſche zählt 175 Abgeord⸗ Dabei belieben auch die Herren„Ge⸗ wenn ſich die 5 allzu kurzen Ohren nehmen Sie haben in den letzten fünf Jah⸗ ein beſcheideneres Auftreten angezeigt Statt deſſen gehen ſie den bequemen Trotzdem wir ſchon heute zu viele Dieſelben ſtel⸗ e gegen die Streikführer als berechtigt erklärt. über die Pflichten des Beamten: „Die Beklagten wollen ein Recht zum Strei⸗ ken für ſich in Anſpruch nehmen. faſſung iſt irrig. Schon ein gewerblicher An⸗ geſtellter tragen, niederlegt und damit gegen ſein Vertragsver⸗ oflichtungen verſtößt. tie Arbeit niederlegt, verletzt aber darüber hin⸗ tus noch ſeinen Beamteneid. egen willkürliche Entlaſſungen geſchützt iſt, ſo jat er auf der anderen Seite auch eine beſon⸗ „ere Pflicht gegenüber ſeinem Arbeitgeber, dem Reiche und der in der Reichsꝛegierung verkör⸗ zerten Geſamtheit der Staatsbürger. Vereinsfreiheit Reichsverfaſſung garantiert, Streikrecht. wahren Sinne Staatsweſen widerſprechen, bel weſchem nicht eine Perſon, ſondern die Geſamtheit des Vol⸗ kes die Staatsgewalt ausübt amten als Organ des Volkes erſcheinen läßt, Es iſt zwar richtig, daß die Frage des Be⸗ amtenſtreikrechts Eiſenbahnerſtreiks zum Teil in Wertennung des Weſens der demokratiſchen Stagtsform ehr beſtritten war. trotzdem Streik für erlaubt gehalten haben. Reichsverkehrsminiſter beamten noch vor dem Streik auf die Ungeſetz⸗ lichkeit eines ſolchen Unternehmens hingewie⸗ ſen. widrig für den Streik eingetreten. erſcheint demnach in hohem Maße verwerflich, denn der regelmäßige Betrieb der Eiſenbahn ſt für die Volksgeſundheit ſum Handel und Verkehr von derart einſchnei⸗ dender Bedeutung, In der Urteilsbegründung heißt es Dieſe Auf⸗ hat die zivilrechtlichen Folgen zu wenn er vertragswigrig die Arbeit Ein Reichsbeamter, der Ebenſo wie er Nur die iſt den Beamten durch die nicht aber das Dieſes Recht würde nach dem gerade einem demokratiſchen Die und den Be⸗ zurzeit bes Ausbruchs des Aber die Beklagten können ſich daß ſie den Denn der Eiſenbahn⸗ nicht darauf berufen, hat die Die Beklagten ſind alſo bewußt rechts⸗ Der Streik zur Ernährung, daß in einem längeren e dienſt leiſten können. i ſozlale Verſſcherungsweſen. Auf der letzten Tagung der Vorſtände der 27 deutſchen Bauernvereine wurde auch die Frage der Arbeiterverſicherung erörtert. Der Stand⸗ punkt des Bauernſtandes kommt in nachſtehen⸗ der Entſchließung der Sitzung zum Ausdruck: „Die Erhaltung des ſozialen Verſicherungs⸗ weſens erfordert eine Zurückführung auf einfach⸗ ſte Formen und Leiſtungen. Die Beibehaltung des dem hochentwickelten Wirtſchaftslebens der Vorkriegszeit angepaßten ſozialen Verſicherungs⸗ weſens in der heutigen verarmten Zeit hat be⸗ reits zu einem teilweiſen Verfall geführt. In der geſamten Sozialverſicherung iſt möglichſt Einheitlichkeit(generelle Verſicherung gegen Ar⸗ beitsunfähigkeit!) ſowie berufsſtändiſche Gliede⸗ rung und Verwaltung anzuſtreben. Hinſichtlich der Unfallverſicherung ſind insbeſondere die nied⸗ rigen Renten zu beſeitigen, da dieſe mehr Unko⸗ ſten beanſpruchen als ſie an Renten bringen. Hinſichtlich der Krankenverſicherung wird insbe⸗ ſondere vom Bauernſtand Wiederinkraftſetzung der§ 418 f. gefordert, wonach von der Ver⸗ ſicherungspflicht auf Antrag des Arbeitgebers be⸗ freit wird, wer an den Arbeitgeber bei Erkran⸗ kung Rechtsanſpruch auf eine Unterſtützung hat, die den Leiſtungen der zuſtändigen Krankenkaſſe gleichwertig iſt. Erwerbsloſigkeit hat man im deutſchen Bau⸗ ernſtande weder vor dem Kriege noch nach dem Kriege gekannt. Wir lehnen es daher ab, Bei⸗ träge zur Erwerbsloſenverſicherung zu zahlen, da dieſe lediglich für andere Berufsſtände oder Zahlung von Beamtengehältern Verwendung finden können.“ polnische Wehrpflicht in Oberſchleſien. Wortbruch der polniſchen Regierung. Nach mehrtägigen Ausginanderſetzungen über die aktive Dienſtzeit des polniſchen Hee⸗ res, wobei die Linksparteien für die einjährige Dienſtpflicht, die Nationale Arbeiterpartei für die eineinhalbjährige eintraten, wurde im polniſchen Sejm die Regierungsvorlage ange⸗ nommen, die die zweijährige Dienſtzeit vor⸗ ſieht. Das Geſetz gilt auch für Oberſchleſien Vor der Abſtimmung in Oberſchleſien hatte der Sejm in Warſchau bekanntlich eine 8jährige Friſt zugeſichert, während welcher die Ober⸗ ſchleſier von der Dienſtpflicht befreit bleiben ſollten. Dann hat der Schleſiſche Sejm an die Regierung die Bitte gerichtet, auch die Dienſt⸗ pflicht auf Oberſchleſien auszudehnen. Das damalige Verſprechen iſt alſo unerfüllt geblie⸗ ben. Es gelten nun folgende Normen: Der aktive Dienſt beträgt für alle Waffen⸗ gattungen 2 Jahre, nur für berittene Artillerie u. Kavallerie 2 Jahre 1 Monat. Die Reſerve⸗ pflicht dauert bis zum 40. Lebensjahre. die Landwehrpflicht bis zum 50. Die aktive Dienſt⸗ pflicht beginnt mit dem 21. und dauert bis zum 23. Lebensjahr. Im Kricgsfalle beginnt ſie mit dem 19. Im Kriegsfalle ſind alle vol⸗ niſchen Bürger von 17 bis 55 Jahren hilfs⸗ dienſtpflichtig, wenn ſie ſonſt keinen Heeres Die Regierung regelt durch Verfügung die Einberufung. Das Reife⸗ zeugnis(auch an Mittelſchulen und anerkann⸗ ten Privatſchulen) berechtigt zum abgekürzten Dienſt von J8einhalb Monaten, der in zwei Abſchnitten in aufeinanderfolgenden Jahren (15einhalb und 3 Monate) geregelt wird. Er⸗ hält der Betreffende während dieſer Zeit aber nicht die Befähigung zum Leutnant, ſo muß er die volle Zeit dienen. Geiſtliche aller Re⸗ ligionen lauch Mönche und Rabbiner) werden 2. 5%% de dulce Nauener und dus ff i nur mit Ermächtigung des Präſidenten Frei⸗ willige werden, ſie erwerben aber dadurch nicht das polniſche Staatsbürgerrecht. 15 3 4 Aus der kathol. Welt. Domkapitular Prof. Dr. Schmidt. Herr Geiſtl. Rat Dr. Schmidt, Profeſſor am Biſchöfli⸗ chen Prieſterſeminar wurde vom Domkapitel zum Domkapitular gewählt.— Domkapitular Dr. Ja⸗ kob Schmidt iſt am 23. Juni 1871 in Obermörlen geboren und wurde am 27. März 1894 zum Prieſter geweiht. * Die vatitaniſche Miſſions⸗Ausſtellung 1925. Im Vatikan haben bereits die Arbeiten begon⸗ nen zur Aufſtellung der Pavillons, welche die verſchiedenen Schauobjekte der Miſſionsausſtel⸗ lung beherbergen ſollen. Der Cortile della Pigna(der Hof mit dem mächtigen Pinien⸗ zapfen aus Bronce) iſt bereits bebaut. Die Pa⸗ villons ſind ſehr ſolide gebaut und mit Eternit (ſehr harten Steinplatten) bedeckt. Im Ganzen ſollen der Ausſtellung 10000 Quadratmeter zur Verfügung ſtehen. An der Spitze des Ausſtel⸗ lungskomitees ſteht Pater Schmidt von der Stey⸗ ler Genoſſenſchaft, bekannt als Ethnologe, ein Belgier, ein Franzoſe, ein Engländer und ein Spanier teilen ſich mit ihm in die Aufgaben der techniſchen Vorbereitungen. Auch die für das Miſſionsweſen ſo wichtige Tropenmedizin und Tropenhygiene werden auf der Aus⸗ ſtellung vertreten ſein. Das Würzburger Inſti⸗ tut ſür miſſionsärztliche Wiſſenſchaft und Pra⸗ xis hat die näheren Anſtalten für dieſen Zweig zu treffen. Es hat ſich mit bekannten auswärti⸗ gen Kapazitäten in Verbindung geſetzt und er⸗ hofft beſondere Unter! tzung von italieniſcher Seite, weil die einſchlägigen Studien in dieſem Lande beſonders viele und bedeutende Forſcher angeregt haben. Es wird auch beabſichtigt, bis zur Eröffnung der Ausſtellung einen Miſſions⸗ atlas herzuſtellen, der in 250 000 Exemplaren ge⸗ druckt werden ſoll. — Mus Nah und Fern. Gimbsheim, 11. Febr. Beim Holzholen ver⸗ unglückt ift Phil. Muth von hier. Er fiel aus beträchtlicher Höhe vom Schuppen herab und er⸗ litt einen Beinbruch.— Ein treuer Sohn unſerer Gemeinde, der Deutſchamerikaner Mich. Heid ſchickte ein Paket Liebesgaben zur Verteilung an die Kleinkinderſchule.— Nach 2 jährigen treuen Dienſten iſt der Poſtbote Joh. Beck in den wohlverdienten Ruheſtand getreten. Der pflicht⸗ treue Beamte hat es in dieſer langen Zeit ver⸗ ſtanden, ſich die Achtung ſeiner Vorgeſetzten und die Sympathie der Bewohner zu erwerben. Darmſtadt, 11. Febr. Aus Groß⸗Gerau komm die Nachricht, daß dort Separatiſten in den Nacht von Samstag auf Sonntag abgezogen. ſind, nachdem ſie vorher die Fahne auf dem Kreisamt ſelbſt eingezogen haben. Damit iſt auch der letzte Stützpunkt der Separatiſten in Heſſen gefallen und das geſamte heſſiſche Gebiet vom Separatismus frei. Mannheim, 11. Febr. In Käfertal wurden vor etwa 6 Wochen aus einem Hauſe in der Obe⸗ ren Riedſtraße 2 Schimſen, 10 Leberwürſte und Schwartenmagen geſtohlen. Vor einigen Tagen kehrten die Langfinger wieder und holten ſich noch 5 Hühner. Sobernheim, 11. Febr. Um die infolge des leckgewordenen Nachens unterbrochene Nahefähre aufrechtzuerhalten, kam der findige Fährmann auf die Idee, ein Trajekt a la Schwebebahn zu ſchaffen. Er wand zu dieſem Zweck das Fähr⸗ ſeil ſtraff auf den höchen Punkt und beſeſtigte d⸗ Roman von Erich Frieſen. (Nachdruck verboten.) 30. Erſchöpft hielt ſie inne. Das Sprechen wurde ihr erſichtlich ſchwer. Mühſam zog ſie ſeinen Kopf zu ſich heran und flüſterte in fie⸗ bernder Angſt: „Ralph, glaube mir, ich habe es nicht ab⸗ ſichtlich getan— bei Gott, nein! Ich wachte auf und hörte Schritte auf dem Korridor. Ich ergriff den Revolver, der auf dem Nachttiſch lag, und ſchlich hinaus... Da ſah ich in der Finſternis an der Treppe eine dunkle Ge⸗ ſtalt... ich hielt ſie für den Dieb und— in einem Anfall von Furcht ſpannte ich den Hahn. Der Schuß ging los. Großer Gott, zu ſpät ſah ich, was ich angerichtet hatte!“ Ich hatte John getroffen! John! Ich war ſeine Mörderin! Die Mörderin des eigenen Gatten!“ Leiſe ſtöhnte ſie auf und ſank zurück in die Kiſſen. „Du glaubſt mir doch?“ zitterte es über ihre Lippen.„Es war ein unglücklicher Zu⸗ fall, nicht Abſicht! Du glaubſt mir, Ralph? Du mußt mir glauben! Ich ſchwöre dir bei Gott, ich ſprach die Wahrheit!“ In wahnſinniger Augſt hingen ihre Blicke an ſeinem Munde. „Ich glaube dir, mein armes Weib!“ er⸗ widerte er feſt, ihre heißen Hände ſtreichelnd. „Dem Himmel ſei Dank!“ Ein befreiender Seufzer hob ihre gequälte Bruſt. Kurze Zeit lag ſie ruhig da. Daun begann ſie aufs neue: 2 „„Du weißt ja nicht, wie es die ganze 8 ber in meinen Hetzen ousgahi d 7 glückſeliges Geſchöpf ich bin! Sieh— mein ganzes Leben lang habe ich nach Liebe gelechzt. Von früheſter Kindheit an wurde ich bewun⸗ dert. Schon im Elternhaus verhätſchelte man mich, weil ich ſchön und lebhaft war. Aber geliebt, wirklich geliebt hat man nur Mirra, die ſanfte, gute Mirra. Da trat ich hinaus ins Leben. Man umſchwärmte mich, machte mir den Hof. Aber Liebe? Nein, die fand ich nirgends. Und doch ſchrie mein Herz nach Liebe— nach wirklicher beſeligender Liebe.. Da lernte ich Dich kennen. Ich liebte dich vom erſten Augenblick an— mit meinem ganzen heißen, leidenſchaftlichen Herzen... Du verſchmähteſt meine Liebe; du gingſt fort ... Und— ich heiratete. Mein Gatte gab mir unermeßlichen Reichtum. Aber Liebe? Nein. Ich war ſeine Puppe, ein Schauſtück in ſeinen eleganten Salons; der glitzernde Stein in ſeinem Juwelenſchrank— nichts weiter... Dann kehrteſt du zurück. Du ret⸗ teſt mir das Leben. Von neuem flammte die halb erloſchene Liebe zu dir in mir auf. Ich glaubte, auch in deinen Augen einen Schim⸗ mer von Liebe zu ſehen. Ich ſtürzte mich in einen Strudel von Vergnügungen, um mich betäuben, um die entſetzliche Leere in meinem Innern auszufüllen. Vergebens. Der Schrei nach Liebe in mir war mächtiger.. Da kam jene furchtbare Nacht, die mich zur Ver⸗ brecherin machte, ohne daß ich es wollte. 810 wie ſchwöre es, ohne daß ich es wollte. Abe oft hatte ich ihn tot Nee der ſchen dir und mir ſtand! Ich fühlte m dig. Aber ich war frei für— frei fi Ich wurde dein We ü ſprach nicht zu meiner Seele; die war bei Mirra. Und doch liebte ich dich, mein Ralph — liebte dich ſo heiß, wie niemand wieder dich lieben wird auf dieſer Welt!“ Leidenſchaftlich, ſich überſtürzend, floſſen die Worte von den Lippen des furchtbar erregten Weibes. Wiederholt verſuchte Ralph ſie zu unterbrechen. Vergebens. „Vergib mir, daß ich ſoviel Leid über dich gebracht,“ ſchluchzte ſie leiſe auf.„Vergib mir!“ Und er bettete den müden Kopf ſeines Wei⸗ bes an ſeiner Bruſt und erwiderte voll In⸗ nigleit: „Von ganzem Herzen, meine arme Tere— ita!“— f Ein Abend kam, da fühlte Tereſita ſich be— ſonders ſchwach. Es war, als ahnte ſie, daß ihre Todesſtunde nahte. Sie ließ den Prieſter rufen. Als er gegan— gen, war ſie ruhig, faſt heiter. Mit matter Stimme bat ſie Mirra, ihr das weiße Vfautkleid anzulegen. Dann befahl ſie, daß man alle elektriſchen Lichter im Hauſe an— zünde. Umſtrahlt von einem wahren Lichtmeer, ſtreckte ſie ſich nieder auf die Chaiſelongue. Sie war ſo müde— ach ſo todmüde! Ihr Herz ſchlug unruhig, ruckweiſe. Ralph ſaß ſtill neben der Chaiſelongue. In ſeinen Augen ſchimmerten Tränen. „Mirxa!“ rief die Sterbende plötzlich nach dem 1 hin, wo die Schweſter mit Zügen. legte Mirras Hand in die ſeine. ten und doch ſo ergreifenden Töne Zimmer: mit dem Leben abgeſchloſſen hatte— und bie kühle, feſte, ruhige Hand, die vom Leben noch alles zu erhoffen hatte. Ein kurzer Kampf malte ſich in Tereſitas Dann winkte ſie Ralph heran und „Hier, mein Vermächtnis, Geliebter. Sie wird dich glücklicher machen, als ich es konnte! Vielleicht habe ich jetzt meine Schuld geſühnt.“ Einige Augenblicke lag die Sterbende ganz, ſtill da. „Denn alle Schuld rächt ſich auf Erden—“ murmelten ihre Lippen wie geiſtesahmeſend, „Ich büße meine Schuld mit dem Tode.“ Und wieder tiefe Stille. f „Ralph—“ flüſterte ſie plötzlich.„Spiele mir Mendelsſohns„Es iſt beſtimmt in Got⸗ tes Rat—! Willſt du?“ f Nach wenigen Sekunden fluteten die 0 Ä urchs Es iſt beſtimmt in Gottes Rat, 1 5 Daß man vom Liebſten, was man hat, Muß ſcheiden— muß ſcheiden——“ 8 Tereſita hatte den Oberkörper etwas erho⸗ ben. ö Mühſam, die brechenden Augen mit unbe⸗ ſchreiblicher Zunigteit auf den Gatten gerich⸗ tet, ſang ſie die Melodie mit Plötzlich— ein tiefer Seufzer—— der ieh dhe ere f gamen ene ee e e, weilte.„Komm her! Gib mit 0 0 1 199 00 0 e. e zur Chaiſelongue und ſing bie lick— ein wehhuſte 6 gondelten, erſo ler ch und die bl. dienſtpflichtig g. Ausländer können ſamt Inſaſſen zerſchwand in der Nahe kühlen Flute. a München, 11. Febr. In Schwabing wohnt ein Schirmmacher mit ſeiner Frau. Die Schirm⸗ flickerei diente aber leviglich als Deckmantel für ein geldeinbringenderes Geſchäft, die ſogenanicte Sterndeuterei nach dem Horoskop. Das Geſchäft blühte, und die Kundſchaft, die der weiſen Frau Geſuche abſtatteten, gehörte meiſt den beſſeren Kreiſen an. Die Leute fuhren im Auto vor, und ſo gab es öſters eine ſogenannte Auto⸗Stauung. Dieſer Autobetrieb vor dem einfachen Haus fiel auf. Auch die Polizei intereſſierte ſich für die Sache und beſuchte ebenfalls die Frau, die gerade dabei war, einem angeſehenen Mann aus dem Schwabinger Bezirk die Zukunft vorauszuſagen. Die Polizei beſchlagnahmte eine Menge Bücher und Briefe. München, 11. Febr. Kriminglpolizei geſuchter Scheckbetrüger wurde in München feſtgenommen. Er hat mit einem ebenfalls in Haft befindlichen Komplizen unter dem Namen Demme bei einer Hamburger Banl 12000 Goldmark herausgeſchwindelt. Bei dem Betrüger, der in München unter dem Namen „Adolf Größner“ aus Berlin und„v. Wangen⸗ heim“ in erſten Hotels wohnte, wurden auch 440 Dollar gefunden. Er war im Begriff, nach Itag⸗ lien zu reiſen. Freiburg, 10. Febr. Die Erbprinzeſſin von Hohenzollern, Herzogin von Sachſen, iſt auf Schloß Umkirch von einem Knaben entbunden worden. Ihre Mutter iſt eine Tochter des Groß herzogs Karl und der Großherzogin Stepanie, der Adoptivtochter Napoleons. Wegen dieſer Verwandtſchaft ſollte dem Fürſten von Hohenzol⸗ lern das Nachfolgerrecht in Baden zufallen, wenn die Großherzogliche Familie ſollte. Coesfeld, 11. Febr. Knaben in der hieſigen Lamperti⸗Kirche, als ſie der Schulmeſſe beiwohnten. Die Leiche war in einem Paket verſchnürt. Es handelt ſich um ein neugeborenes Kind. Warſchau, 11. Febr. heure Schneeverwehungen ein. mit dem Süden ruht nahezu vollſtändig. Karpathengebiet wit Zekopane vom Verkehr abgeſchnitten. Das Eiſenbahngeleis iſt auf 30 Kilometer Länge mit einer zwei Me⸗ ter hohen Schneeſchicht bedeckt. zur Hilfsarbeit herangezogen. Häuſer vernichtete. 18 Perſonen ſind unter den Trümmern begraben. Moskau, 11. Febr. In ungewöhnlich heftiger Schneeſturm großen Schaden angerichtet. Eiſenbahnverkehr unterbrochen. kow iſt ein Perſonenzug eingeſchneit. des außerordentlichen ſtarken Froſtes Bei Belaja Zer⸗ Infolge ſchicht bedeckt, was ſein 25 Jahren nicht einge⸗ treten iſt. Alle ausländiſchen Schiffe ſind im Hafen eingefroren. Kältewelle 35 bis 40 Grad Neaumur und 14 Tage dauern werde. Lokale Nachrichten. K Einen zeitgemäßen Antrag hat dle hieſige Zentrumsfraktton eingebracht. Der Antrag lautet:„In Anbetracht der ernſten Zeit und der ſchweren Notlage des Volkes bitten wir, folgenden Gemeinderatsbeſchluß herbeizuführen: Der Gemeinderat bittet das hieſige Pollzei⸗ amt, allen Tanzvergnügen, öffentlichen, wie den geſchloſſenen Geſellſchaften, in der Zeit von Aſchermittwoch bis Oſtern die Genehmigung zu verſagen. Sollte wider Erwarten das heſſ. Kreis⸗ amt Heppenbeim, entgegen der Verfügung des Viernheimer Polizelamtes, die Erlaubnis zu einem Tanzvergnligen erteilen, wie dies an Kirchweihe 1923 geſchehen iſt, ſo wird ſich der Gemeinderat beſchwerdeführend an das Minlſterlum wenden.“ “ Lebensrettung. Der 16jährige Sohn von Herrn Valentin Hoock, Cornelius, hat am Samstag nachmittag aus der Lachenweg⸗ Tränke elnen 4jährigen Jungen vom Tode des Ertrinkens gerettet. Ein Bravo dem tapferen Lebensretter. * Hofreite⸗Verſteigerung. Das Wohn⸗ haus, Ludwigſtr. 35, welches dieſer Tage die Bezirksſparkaſſe Lorſch verſtelgern ließ, iſt um den Prels von 6400 Mark an Herrn Heinrich Lammer 2. übergegangen. „ Gaſtſpiel. Darmſtädter Künſtler ver⸗ auſtalten nüchſten Sonntag im„Freiſchütz“ eln Gaſtſplel. Das„Bieler Tageblatt“ urteilt über die Künſtler Folgendes: Man fühlte ſoglelch etwas nicht Gewöhnliches vor ſich zu haben. Das Intereſſe wuchs zuſehends, und ſchon nach dem erſten Aufzuge zeigte es ſich, daß das Publikum dem Stiick ahn ein freundliches Wohlwollen entgegenbrachte. Im zwelten Aufzuge brach bei oſſener 4 0 ſpontaner langanhaltender Beifall aus, der ſich am Schluſſe noch vermehrte. Der dritte geflel nicht 00 0 endete mit. fachem Hervorruf. Dle„300 Frauen“ haben alf 15 offentſichtlich einen ulcht ge 9 0 00 8 17 n lau⸗ Ein von der Hamburger päck am Hauptbahnhof eintrefſen. Auf den In⸗ halt des den Eltern zugegangenen Merkblattes wird beſonders hingewieſen. Die Fahrt geht über Darmſtadt, Aſchaffenburg, Gemünd. Hier erfolgt Verpflegung der Kinder. Alsdann geht die Fahrt mit dem Schnellzug nach Hamburg weiter. Eintreffen in Hamburg Donnerstag früh 7 Uhr 43. Um die gleiche Stunde am Abend erfolgt alsdann die Weiterreiſe des Ge⸗ ſamttransportes aus eutſchland über Flens⸗ burg. Die Wormſer Kinder werden von 2 Wohl⸗ fahrtspflegerinnen de! Städt. Wohlfahrtsamts begleitet, die den Eltern am kommenden Montag den 18. Februar gerne Auskunft über die Reiſe bis Hamburg erteilen, falls bis dahin eine Mit⸗ teilung der Kinder nicht eingetroffen ſein ſollte. Mögen die Wormſer Kinder nach gut überſtan⸗ dener Reiſe ſich im Kreiſe der menſchenfreund⸗ lichen Gaſtgeber in Dänemark recht wohl fühlen, und demnächſt geſundheitlich gekräftigt zu ihren Lieben hierher zurückkehren. Das iſt unſer aller Wunſch. D. H. V. Drei deatſche Schieckſalsfra⸗ gen behandelt der D. H. V. vor ſeinen Mitglie⸗ dern in mehreren hundert Verſammlungen im ganzen Reiche: Nationale Geſinnung iſt Recht und Pflicht eines jeden Volkes; Mitbeſitz der Arbeitnehmerſchaft an den Sachwerten der Wirt⸗ ſchaft iſt nötig, um die Arbeitnehmerſchaft auch mit realer Verantwortung ans Ganze zu binden; usſterben Eine Kinderleiche fanden Von überall aus dem ſüdlichen Polen treffen Nachrichten über unge⸗ Der Zugverkehr Das iſt vollſtändig Das Militär iſt Ueber das Dorf Gory iſt eine Lawine niedergegangen, die vier der Ukraine hat, wie die Hett. Telegraphen⸗Agentur berichtet, ein Auf vielen Strecken iſt der iſt der Odeſſaer Haſen mit einer 80 Ztm. ſtarken Eis. Das Obſervatorium prophe⸗ zeit, daß die vom 5. Februar ab einſetzende neue erreichen berufsſtändiger Staatsaufbau als Weiterentwick⸗ lung der Demokratie desgleichen. Ueber dieſe Frage ſpricht am Mittwoch, den 13. Febr. 1924 abends 8,15 Uhr im oberen Nebenſaale der„12 Apoſtel“ Herr Robert Fediſch. Wer teilzunehmen wünſcht, wende ſich an ein ihm be⸗ kanntes Mitglied, das ihn gern einführen wird. * Volksbildungsverein. Es muß etwas Herr liches ſein, wenn einem Vorbildung, Zeit u Geſchichte einer Stadt eindringen zu können, wie ſie unſer altes Worms beſitzt. Herr Dr. Illert, der rührige Vorſtand unſeres ſtädtiſchen Büche⸗ zeiweſens, hat es untern mmen, aus dem reichen Schatze ſeines Wiſſens vom 19. ds. Mts. in einem von vielen Lichtbilder iterſtützten Vortrage uns das Wachſen der alten freien Reichsſtadt und biſchöflichen Reſſhenz vor Augen zu führen it ihren Mauern, ih en Türmen und Kirchen, ihr Leben in guten und ſchlimmen Tagen, ihr Stilleben im Zeitalter des Barock. Und ſo ſol⸗ ler denn durch Wort und Bild vor unſeren le“ haftigen Augen all die Zeugen alter Städteherr liaffeit ezſtehen, und die wir doch ſo wenig ken⸗ nen. Herr Kurt Füller hat mit großer Liebe zur Sache und mit vollem Verſtändnis all die ilder ron zum Ta recht kleinen Zeichnungen aus den alten Werken Lichtbild h raeſtellt. Beide Herren verdienen den lebhafteſten Dank für ihr gemeinnütziges Zuſam⸗ menwirken. Ter reiche Beſuch des Vortrages moge ihnen ein Lohn ſein für ihr Bemühen, Liebe und Ve.ſtändnis zu wecken für die alte Zeit, ein Ausblick auf das neue Worms. * Fundſachen. ie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, mehren ſich in letzter Zeit erheblich die Fälle, in denen Fundgegenſtände von den Fin⸗ dern verheimlicht werden. Wir halten es deshalb für zweckmäßig, unſere Leſer einmal kurz mit den wichtig ten, einſchlägigen Beſtim⸗ mungen vertraut zu machen. Wer eine verlorene Sache findet und an ſich nimmt, hat dem Verlie⸗ rer oder Eigentümer oder einem ſonſtigen Emp⸗ chen. ten nicht, oder ſt ihm ihr Aufenthalt unbekannt, de hat er den Fund und die Umſtände, die fur die Ermittelung der Empfangs berechtigten erheb⸗ lich ſein können, unverzaglich der Polizeibehörde anzuzeigen. Der Finder iſt zur Verwahrung der Sache verpflichtet. Ift der Verderb der Sache zu beſorgen, oder ist die Aufbewahrung mit un verhältnismäßig hohen Koſten verbun en, ſo kann der Finder die Sache öffentlich verſtei⸗ gern laſſen. Vor der Verſteigerung iſt der Poli⸗ zeibehörde Anzeige zu nachen. Der Erlös aus der Verſteigerung tritt an die Stelle der Sache. Der Finder iſt berechtigt und auf Anordnung der Polizeibehörde verpflichtet, die Sache oder den Verſteigerungscelös an die Polizeibehörde abzuliefern. Macht der Finder zum Zwecke der Verwahrung oder Erhaltung der Sache oder zum Zwecke der Ermittelung eines Empfangsberech⸗ tigten Aufwendungen, die er den Umſtänden nach für erforderlich halten darf, ſo kann er von dem Empfangsbe rechtigten Erſatz verlangen. Der Finder kann von dem Empfangsberechtigten ei⸗ nen Finderlohn verlangen, ber bei einem Sach⸗ werte bis zu 300 Goldmark fünf v. H., von dem Mehrwert eins vom Hundert und bei Tieren eins vom Hundert beträgt. Der Anſpruch auf Fin⸗ derlohn iſt ausgeſchloſſen, wenn der Finder die Anzeigepflicht verletzt oder den Fund auf Nach⸗ frage verheimlicht. Mit dem Ablauf eines Jah⸗ res nach der Anzeige des Fundes bei der Poli⸗ zeibehörde, erwirbt der Finder das Eigentum an der Sache, es ſeti denn, daß vorher ein Empfangs⸗ berechtigter dem Finder belaunt geworden iſt oder ſein Recht bei der Polizeihehörde angemel⸗ det hat. Wer eine Sache in den Geſchäftsräu⸗ men oder den Beförderungsmitteln einer öffent⸗ lichen Behörde oder einer dem öffentlichen Vere⸗ kehre dienenden Verkehrsanſtalt findet und 6% 5 nimmt, hat die Sache unverzüglich an die Behörde ober an die Vertehrsanſtalt oder an einen ihrer Angeſtellten abzuliefern. Hat ſich der Heſiter einer Fundsache durch verbotene Eigen⸗ 1. nacht oder durch eine ſtrafbare Handlung den h verſchafſt, ſo haftet er dem Gigentümer nach de eee„ iber als Gaſt Hilfsmittel zur Verfügung ſtehen, in die reiche bedeutend vergrößert n angsberechtigten unverzüglich Anzeige zu m 0 Kennt der Finder die Empfangsberechtig auf die vom 11. 2. 50 10 tellt 5 mſtädter und Nat k a Dollar 4210500 Franzöſiſcher Fraue 192480 Schweizer Fraue 732827 Pfund Sterling 18145250 Holländiſcher Gulden 1578937 Die freiwillige Sanitätstolonne vom Ro⸗ ten Kreuz hielt im„Lindenhof“ bei überaus zahlreichem Beſuche ihre diesjährige Hauptver⸗ ſammlung ab, die der Vorſitzende, Dr. Wecker⸗ ling mit herzlichen Begrußungsworten eröffnete. Nach der Verleſung des Protokolls über die letzte Hauptverſammlung erſtattete Schneider den Jahresbericht. Unter anderem id im Jahresbericht die rege Tätigkeit der Kolonne hervorgehoben. Eine größere Uebung in Pfeddersheim war Heraus lehrreich und iſt gut durchgeführt worden. Der Kolonne iſt jetzt auch eine Damenabteilung aigegliedert worden Die vorgeſchlagene Stzungsänderung, daß dre Kolonne nicht mehr dem Zweigverein vom Ro⸗ ten Kreuz Worms, ſondern direkt der Auſſicht des Vorſtandes des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz unterſteht, wurde angenom⸗ men. In den Vorſtand neu zugewählt wurden als Vertreter der paſſiven Mitglieder Nikolaus Reinhardt und als Vertreterin der Damen Frl. Ritter. Als Vertreter beim Zweigverein vom Roten Kreuz in Worms wurde Dr. Roſenthal beſtimmt. Der vom Rechner Kammerer erſtat⸗ tete Kaſſenbericht wurde gutgeheißen. Eine Saalſammlung ergab den Betrag von 45 Gold⸗ mark. Kolonnenmitglied Klingenmaier erſtattete den Inventarbericht. Durch einen Rohrbruch bei Doerr u. einhart iſt erheblicher Materialſchaden entſtanden, der jedoch zum größten Teil behoben iſt. Der Stand der Mitglieder beträgt 199 und 70 Damen. Nachdem die Tagesordnung erledigt war, ſchloß der Vorſitzende mit Dankesworten die Verſammlung. 458 Letzte Meldungen. Die Beratungen. Paris, 11. Febr. Der„Temps“ teilt mit, daß die beiden Sachverſtändigenkomitees ſich am nächſten Montag im Hotel Aſtoria ver⸗ ſammeln werden. An dieſem Tage würden ſie den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht über die Errichtung einer Goldnotenbank anhören. Anſicht des italieniſchen Sachverſtändigen. Rom, 11. Febr. Das italieniſche Mitglied des erſten Sachverſtändigenausſchuſſes, Prof. Flora, machte einem Preſſevertreter Mittei⸗ lungen über den Goldnotenbankplan des Ausſchuſſes. Nach ſeinen Angaben ſoll die Bank zur Hälfte mit deutſchem und zur Hälfte mit fremdem Kapital begründet werden. Sie ſoll in kurzer Friſt die Rentenbank und ſpäter auch die Reichsbank abſorbieren. Die Errich⸗ tung der Bank ſoll in drei Monaten durch⸗ geführt werden. Ihr Sitz ſoll in Deutſchland und ihr Präſident ein Deutſcher ſein, dem aus⸗ ländiſche Beiräte zur Seite geſtellt würden. Nach dem Plan ſoll die Reſerve der Bank in der Schweiz hinterlegt werden. Der Sachver⸗ ſtändige fügt hinzu, bezüglich der Ruhrfrage ſeien die Sachverſtändigen der Anſicht, das ganze deutſche Gebiet eine unzertrennbare politiſche, wirtſchaftliche, finanzielle und ad⸗ miniſtrative Einheit darſteſl'. Der Delegierte betonte, daß der Ausſchuß den Eindruck ge⸗ wonnen habe, daß die Deutſchen in vollkom⸗ mener Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit handelten. Die abſchließende Periode der Verhand⸗ lungen, die am 18. Januar in Paris beginnen, verde ſowohl für Deutſchland und die Alli⸗ ferten als iberhaut liefern. befriedigende Ergebniſſe * Aufdeckung eines kommuniſtiſchen Umſturz⸗ Nanues. Stuttgart, 12. Febr. Durch die Ver⸗ zaftung eines Kuriers in Württemberg wurde, vie das Miniſterium des Innern mitteilt, ein ommuniſtiſcher Plan aufgedeckt, gemäß wel⸗ hem am 13. Februar im ganzen Reiche blutige Zuſammenſtöße mit der Polizel durch Veran⸗ ſtaltung von Demonſtrationen herbeigeführt werden ſollten. * Sparmaßnahmen in Frankreich. Paris, 12. Febr. Die franzöſiſche Kam⸗ mer hat geftern den Artikel 2 des Sparmaß⸗ nahmengeſetzes angenommen, wonach bis Ende des Etatsjahres 1924 keine neuen Be⸗ amten in den Stgatsdienſt eingeſtellt werden dürfen. * London, 12. Febr. Baldwin wurde geſtern in einer Verſammlung der Konſer⸗ vativen einſtimmig zum Führer der Partei wiedergewählt. Baldwin erklärte, daß der all⸗ gemeine Schutzzoll als Teil des Parxteipro⸗ gramms fallen gelaſſen werde, das Induſtrie⸗ ſchutzgeſetz dagegen werde aufrecht erhalten. * Wien 12. Febr. In politiſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Ane kennung Sow⸗ letrußlands durch Oeſterreich unmittelbar be⸗ vorſtebe. ö 1 Kolonnenführer 1 1 1 1 N J ö 1 ö 1 s bsgeſellſe 0 en Umſatz von mehr als Million gehabt haben, ſind zur monatlichen Vorauszahlung auf die Elnkommenſteuer 1924 und zwar erſtmals bis zum 10. Februar 1924 verpflichtet. Dieſe Voraus zahlung bemißt ſich nach den Betriebseinnahmen abzüglich Lohn und Gehälter im Monat Januar 1924, ſoweit dieſe letztere Aufwendungen dem Steuerabzug vom Arbeitslohn unterlegen haben.. Zu den Betrlebseinnahmen gehören ins⸗ beſondere: 4 1. Entgelte für Lieferungen und ſonſtige Leiſtungen des Betrlebs. 2. Einnahmen aus Gegenſtänden aus dem Betrieb, um ſie zu Zwecken, die außerhalb der gewerblichen Tätigkelt liegen, zu ge⸗ brauchen oder zu verbrauchen. 3. Zinſen und ſonſtige Bezüge aus Forde⸗ rungen und Wertpapieren, die zum gewerb⸗ lichen Betriebsvermögen gehören. Die Vorauszahlung beträgt 2 vom Hundert; ſie iſt binnen 10 Tagen nach Ablauf des Vor zus⸗ zahlungsabſchnitts(Januar) alſo bis 10. Februar an die Finanzkaſſe bezw. Untererhebſtelle zu ent⸗ richten. Hierbei ſei auf die geſetzlich gewährte 7 tägige Schonfriſt hingewieſen, die bis zum 17. Februar läuft. Die in Frage kommenden Stenerpflichtigen bekommen einen beſonderen Vordruck überſandt, ö der geſtern Dienstag zur Poſt gegeben wurde. Wer ſteuerpflichtig iſt und keinen Vordruck überſandt erhält, wird gebeten, ſich in ſeinem eigenen Intereſſe ſofort beim Finanzamt zu melden. Stellungsſpiel den Sturm nach vorne riß Turnen, Sport und Spiel. D. J. K. Viernheim Mannheim⸗ Waldhof 13. Zum fälligen Rückſpiel trafen ſich obige Mannſchaften in Maanheim⸗ Waldhof. Von Spielbeginn an ergreift Mannheim⸗Waldhof ſo⸗ fort das Leder und bedrängt Viernheims Tor unaufhaltſam durch ſchönes Zuſpiel und ſchnellen Durchbrüchen jedoch ohne Erfolg. Unſere tat⸗ kräftige Elf weis dem Gegner in der Defenſive erfolgreich zu trotzen wobei der Läuferreihe das Hauptlob auszuſprechen iſt, welche durch ſicheres All⸗ mählich ausgeglichenes Spiel bis zur Halbzeit (0:0). Nach Halbzeit iſt Viernheims Elf merklich überlegen und ſchon in der 54. Minrte geht dieſelbe nach ſchönem Zuſammenſpiel durch den Halbrechten in Führung(1:0). Von dieſem Zekt⸗ punkte an läßt Mannheim⸗Waldhof merklich nach und ſtürmiſch geht's vor des Gegners Tor aber jeglicher Erfolg blieb aus. Sämtliche Torchancen werden verſiebt. Der Sieg hätte hier ſicher ge⸗ ſtellt werden können Mannheim⸗Waldhof findet ſich mit einem Ruck wieder zuſammen und ſchon ſitzt das Leder in der 64. Minute in den Maſchen. (Abſeitstor) 1:1. Bald darauf kann Mannheim⸗ Waldhof zum 2. Male erfolgreich in Führung gehen(1:2). Viernheim ſtellt um und hat damit reichlich Pech gehabt durch unſicheres Spiel und Abbau. Mannhetm⸗Wald hof ſtellt kurz vor Schluß das Reſultat auf 1:3 und hat ſich dadurch den Sieg ſtcher geſtellt. Mannheim⸗Waldhof hat dem daß 5 ſchaft aufzuweiſen und dürfte manchem D. J. K. Sportler zum Vorbild dienen. Vorfahre gegenüber eine bedeutend ſtärkere Mann⸗ Bei unſeren Elf war H. im Tor und die Läuferceihe die beſte Stütze und die eine höhere Niederlage in Schach hielt Schiedsrichter konnte nicht gefallen. kl. ki. ö 1 Sportverein 09 gegen„Sportklub“ Weinheim— auch für die europäiſche Wirtſchaf e 5 e eee chaft klub“ Weinheim 1910 und„Alemania“ Bens⸗ „Alemania“ Bensheim. Am vergangenen Sonntag waren der„Sport⸗ heim in Viernheim zu Gaſt, um je das verein⸗ barte Privatſpiel auszutragen. Weinheim, das eine äußerſt Kinke Mannſchaft ins Feld ſtellte, trat komplett, Viernheim dagegen mit 2 Mann Erſatz an. Viernheim hatte mehr vom Spiel und konnte, beſonders in der erſten Halbzeit, gut gefallen. Die beſten Torchancen wurden aber durch das unſinnige Pfeifen des Schiedsrichters vernichtet, der das ſchönſte Zerſtörungswerk lieferte. Und ſo konnte Viernheim nicht verhindern, daß es geſchlagen den Platz verlaſſen mußte. Beim Schlußpflff ſtand das Spiel 2—1 für Weinheim. Die 2. Mannſchaft war glücklicher und konnte gegen die 1. Mannſchaft der„Alemania“ Bensheim ein 2—0 herausholen. Eine ſchöne Leiſtung. beiden Dem Sportverein 09 und den Mannſchaften wünſchen wir ein neues Blühen und Gedeihen. K R. Amtlicher Teil. Velr. Die Invaltdenverſtcherung von jugendlichen Perſonen. Die Reichsverſicherungsordnung beſtimmt in 8 1226, daß die Invalldenverſicherungspflicht erſt mit dem vollendetem 16. Lebensjahre ein⸗ trete. Dies iſt durch das Geſetz über Aenderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte und der Relchsderſicherungsordnung vom 10. Nov. 1922 Finanzamtliche Nachrichten. Vorauszahlung der Gewerbebetriebe Aan dtegen⸗(Körperſchafts⸗ uer. am 10, Februar 1924, Elnkommenſteuerpflichtig, N 5 . 1. geändert. Nach 8 Art. 1 unter Ziffer 1 daf, ist angeordnet, daß die dort gengunten Perſonen. uhne Nückſicht auf ihr Alter verſiche⸗ * 5 die Arbeitgeber beſonders darauf aufmerkſam. b Viernheim, den 12 Februar 1924.