Wir leſen im„Frautf. Gen. Anz.“ Den Robelpreis für Medizin haben für das Jah 1923 zwei amerikaniſche Forſcher für ihre Ent⸗ nen e and inte us der zweiten 18. uertranthett ne Feen Mannſchaft 15 auchſpeicheldrüſe entſtehen haben wir Folgendes zu erwidern; g Es iſt richtig, daß auf Veranlaſſung der heſſ. Regierung bezw. Kreisamts Heppenheim unterm 14. ds. Mts. in Weinheim eine Sitzung ſtattſand, in der über die Milchpreisfrage ver⸗ handelt wurde. Zu der Sitzung waren die Ver⸗ treter der Bedarfsgemeinden und ⸗Städte Mann⸗ heim, Weinheim, Heppenheim, Lampertheim und Viernheim geladen und erſchienen. Die Sitzung hatte lediglich den Zweck, einen Einheitspreis in dem Milchgebiet des Kreiſes Heppenheim feſt⸗ zuſetzen, damit gegenſeitige Ueberbietungen und Preistreiberelen vermieden werden. Als Vertreter der Landwirte wurde Landtagsabg. Wagner von Breitenbach eingeladen, der jedoch verhinderungs⸗ halber der Sitzung nicht beiwohnen konnte. An ſeiner Stelle erſchien ſein Bruder der Landwirt Joſef Wagner von Mörlenbach, der die Intereſſe 1 Auf Grund der 11 E 8 d g deckung eines neuen Mittels zur Bebandlung wenn es iſt, ob ſie allema Veertelfahres gegen führende Kreis und Bezirks⸗ der Zuckerkrankheit erhalten, dem ſie den Nel nuf bie e N Free ga, ſcheint in der Mannſchaft der Gedanke zu men„Inſulan“ gegeben baben Schon dieſe dat gure Grunde anzun daß beim de, beſtehen, ſchon vornweg als geſchlagen zu be⸗ Tatſache, die Verleihung der höchſten wiſſen. baer Menſchen 99 e ee trachten. Und ſo war es auch am Sonntag. e die Nee n auernd ein Stoff ins Blut abgegeben 1 50 Und das iſt der Fehler. Keinen Gegner unter⸗ ichenden eee Wundermitzeln 1 und daß die Erſcheinungen der Zuckerkrankhekt schätzen und auch in Privatſpielen komplelt an⸗ hört, welche ſpurlos und ſchnell wieder in das dann auftreten, wenn dieſer Sloff in zu ge⸗ treten zumal auswärts, das ſei die Parole. Und Nichts verſinken, dem ſie entſtiegen ſind. Und ringer Menge ins Blut kommt. Deshalb nun zum Spiele ſelbſt: Viernheim ſtößt an, tatſächlich handelt es ſich hier um eine Ent⸗ haben ſchon viele Forſcher feſtzuſtelen ver⸗ kommt ſchön vor, doch die Verteidigung Käfer⸗ deckung von großer Bedeutung für die Wiſ⸗ 119 1 0 n aus der Bauchſpeichel⸗ tals iſt auf der Hut und klärt. Umgekehrt be⸗ ſenſchaft und die leidende Menſchheit. oben dargeſtelten Gpſche de 5 55 kommt auch Schüßler im Tor reichlich Arbelt. 155 eie 0 Weniges— ſoviel 55 Laien in- krankheit beinfluſſen. Aber erf den 91 0 ,, 9 7 10 ca unüchtt ein er bre ue niſchen Forſchern ißt es mittels einer beſon doch auch Viernheim erwacht. Schönes Innen⸗ bie Juggerkgn cpr ig orte über deren Methode gelungen, einen brauchbaren ſpiel der Grünen wechſelt ab mit wuchtigen Vor⸗ Dieſe Erkrankung trägt ja ihren Namen Auszug aus tieriſchen Bauchſneicheldrüſen zu ſtößen der Käfertälern. Aber Viernheim gibt den gewinnen. Vom Munde aus angenommen Ton an und führt gleich darauf durch den kleinen Schmidt 1:0. Durch langen Schuß aus dem Hinterhalt ſtellt Ph. Haas das Reſultat auf 2:0, (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 5 Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die e 20 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 . Jahrgang — 85 R—— e Donnerstag, den 21. Februar 1924 Nach dem Rücktritt Rahrs Antwortſchreiben des Stagtsminiſteriums. ö München, 19. Febr. S'ocatsminiſter Dr. 1 7 geben worden iſt, einen Auszug zun Der Bericht der Sachverſtändigen. Vorabdruck zur Verfügung. kr daher, daß im Harn der von ihr befallenen 5 ö hat das Mittel keine Wirkung, wird es aber kommen auf die ungemein reich Steuergleichheit in Deutſchland, Frankreich und Belgien. Menſchen bei gewöhnlicher Ernährung dauernd oder längere Zeit Zucker eden Seit Juckerkranken unter die Haut geſpritzt, ſo ſinkt haltige Schrift, die wegen ihre e Offenheit das Ohr der We dem vorigen Jahrhundert weiß man auch, daß beim geſunden Menſchen im Blut Zucker vor⸗ kommt, und daß die Menge dieſes„Blut⸗ zuckers“ beim Zuckerkranken vermehrt iſt. We⸗ gen der Wichtigkeit dieſes Befundes unterſucht man heute das Blut ſolcher Kranken auf ſeinen Zuckergehalt mittels einer Methode von ſol⸗ cher Feinheit, daß man noch den zehntauſend⸗ ſten Teil eines Sramms Zucker mit großer Genauigkeit ſeiner Menge nach beſtimmen kann; daher benötigt man zur Unterſuchung mur eines Tropfens Blut. Dieſe Vermehrung der Zuckermenge im Blute ſieht man heute als eine weſentliche Erſcheinung der Zucker⸗ krankheit an, von der erſt manche anderen Be⸗ ſchwerden des Zuckerkranken abhängen. Um nun die Bedeutung des neuen Mittels zu ermeſſen, iſt noch ein Weiteres zu wiſſen notwendig: es können nämlich im Körper des Zuckerkranken aus der Nahrung ſelber Gifte entſtehen, die dann auch im Harn ausgeſchieden werden. Durch geeig⸗ nete Koſt, die nur der Arzt genau vor⸗ ſchreiben kann, gelingt es höufig, dieſe Gift⸗ bildung zu verhindern. Wenn aber der Zucker⸗ kranke ſeine Nahrung nicht nach Art und Menge nach den wohlbegründeten Vorſchriften des Arztes bemißt,— und das geſchieht oft, weil dieſe Vorſchriften zu recht harten Ent⸗ behrungen zwingen können— in ſchweren Fäl⸗ len aber auch trotz Befolgung der ärztlichen Vorſchrift, häuft ſich das Gift in immer größerer Menge im Körper an; es wird mehr, davon gebildet, als im Harn zur Ausſcheidung kommt. Zunächſt merkt der Kranke nichts von der Giftanhäufung in ſeinem Körper. Wenn jedoch die Menge des Giftes zu groß wird oder eine ſonſtige Schädiaung dazutritt, kommt ö läſſiaung ſchmeren Schaden anrichten kann. f das für eine Zeit lang die Zuckermenge im Blut Hund die Giftbildung im Körper des Kranken bört auf; das dauert aber nur ſo lange, bis die eingeſpritzte Menge im Körper verbraucht iſt. Durch die richtige Verteilung der geeig⸗ neten Mengen von„Inſulin“ über di. bandlungstage gelingt. ſchwervergiftete Zuckerkranke, die früher dem es aber dem Arzt, Untergange verfallen waren. z u retten. Dieſe Behandlung kann ſelbſtrersznd z N durch den Arzt 10 de geſchehen, weil eingehende ſenntniſſe über die Wirkungsweiſe des Mit⸗ ſels dazu erforderlich ſind, deren Vernach⸗ Aus dem Geſagten gebt deutlich hervor, daß Inſulin“ zwar ein häufig lebensrettendes Mittel gegen die Vergiftung des Zuckerkranken, Das perhrabeut Teſlament betitelt ſich unſer neuer Roman, mit deſſen Ab⸗ druck wir in heutiger Nummer beginnen. Unſere verehrten Leſer und Leſerinnen machen wir beſonders darauf aufmerkſam. D Turnen, Sport und Spiel. Fußball. Sportklub Käfertal(Liga)— Vereinigung 09 Viernheim 4:8(2:1) Von unſerem Sport ⸗Berichterſtatter wird uns geſchrieben: Die Schwarzblauen waren am letzten Sonntag einer Einladung ihrer Nach⸗ Weiter drängen die Grünen. Wohlfahrt um⸗ ſpielt den Tormann ſein Schuß auf den leeren Kaſten bleibt an der Querlatte hängen. Käfertal befreit ſich von der Umklammerung. Der unge⸗ deckte Linkaußen läuft in raßendem Flankenlauf auf das 09 Heiligtum und ſchießt in vollem Laufe ein. Gleich darauf Halbzeit. Nach Wleder⸗ beginn iſt Vereinigung weiter im Vorteil. An⸗ griff auf Angriff muß K. Hintermannſchaft ab⸗ wehren, doch kann auch der mit Glück ſplelende Torhüter ein über ihn weggehobenen Ball nicht mehr erreichen, der zum 3. Treffer für die Grünen wurde. Käfertals Schickſal ſchien be. ſiegelt, doch immer wieder rafften ſie ſich zu wuchtigen, gefährlichen Vorſtößen auf, von denen einer nach einem Gedränge vorm 09 Tor in klarer Abſeitsſtellung eingedrückt wurde. Nun folgt ausgeglichenes Spiel, die Viernheimer ver⸗ hauen todſichere Chancen, während umgekehrt Käfertal ſich mehr auf Torſchüſſe verlegte, von denen 2 zum Ziele führten und das Reſultat von 3:2 auf 3: 4 ſtellten. Nur der frühzeitige Abpfiff konnte noch den Ausgleich verhindern. Bei Viernheim war Sturm in guter Verfaſſung ebenſo die Läuferreihe, während die Verteidigung wohl ihren ſchlechteſten Tag hatten. Torwart in der erſten Halbzelt ſehr gut in der zweiten ſchlecht, ſehr ſchlecht. Die Stürmer dürften ent⸗ ſchieden mehr und früher ſchießen und nicht ſo lange den Ball behalten. Käfertal ſtellte eine elfrige flinke Mannſchaft ins Feld, die nicht ſo ſchlecht iſt, wie man allſeits glaubt. 2. Mann⸗ ſchaft 5:2 gewonnen. 3. Mannſchaft 0.0. 4. der Landwirte voll und ganz vertreten hat. Der nur für die Berſorgungsgemeinden des Odenwalds feſtgeſezte Stallpreis von 20 Pfg. dürfte als angemeſſen erſcheinen und findet hier bei unmittelbarer Abgabe von Milch, ſeitens der Erzeuger an Verbraucher keine Anwendung. Viernheim, den 18. Februar 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gemeindekaſſe. Auf die nicht eingelöſten Abfuhrſcheine der erſten Holzabgabe entſtehen demnächſt Mahn⸗ koſten. Witwen im Rückſtand, was unt veranlaßt, wiederholt darauf hinzuweiſen, daß Abgaben an die Witwe in des verſtorbenen Ehemannes Rang erfolgen. burtstage.) 0 Es ſind hauptſächlich Ortsbürgers⸗ (Siehe Anmerkung der Ge⸗ Viernheim, den 19. Februar 1924. Jöſt, Rentmeiſter. Untererhebſtelle. Den Steigerern von Holz zur Kenntnis, daß die Aus gabe von Holzgutſchelnen gegen 10%, Nachlaß, bis zum 29. ds. Mts. verlängert wurde. Gleichzeitig wird an die Elnlöſung der rück⸗ ſtändigen Abfuhrſcheine erinnert. Kirchner. Mannſchaft 20 gewonnen.(Karlchen) elle Flerſelgwaren; ben dtenen f. 2 Pp. 5 Pflaumen Pl. 40 u. 90 Pp. senobst Fl. 42, 75, L. Salatöl timer 90 Pig. K. Lateltg u L25 U. lub Backöl nue 90 Pig. la. Süddeutsche deſzenmenle ech bereue falle Pfund 2.80, 3.40, 4.— inn 7 e Schrehep. r EU Fahrräder la an von 100 Mk. an Fahrradketten, beſte Marken 2.60 Mk. Pedale mit Gummieinlage 2.80„ Torpebofreilauf 14.50„ Fahrradgummi ebenfalls billigſt. Ebenſo alle äbrig. Erſatz⸗ u. Zubehörteile zu äußerſt kalkultert. Preiſen. Alle Reparaturen, ſowie Schweiß⸗, Schleif⸗und Dreharbeiten in eigener Werkſtätte. Billige Preiſe, gute Bedienung. Fahrräder und Nähmaſchinen Dr auf Teilzahlung Valt. Froschauer Tel. 136 Lorscherstr. 21 Tel. 136. Zahnarzt Dr. Bossert 1 empftehlt ſich der hleſigen Einwohnerſchaft 6 für zahnärztliche Behandlung. Spy rech ſt unden; täglich von 2 7 Ahr. 1 Achtung! 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Tea Kleinen Anzeigen im Vietnheimet Anzeiger sind billig umd wirksam ntereſſe ſo vielſeitig iſt, daß ſich faſt für jedes ee Maca für jedes Geſuch Aner⸗ bieten finden, Wesen ob etz ſich handelt um Ankauf erkauf, Stellenange⸗ bote, Stellengeſuche, Mobilien oder Immobilien, Läden, e 7 7515 Ka⸗ pitalien, ypotheken, Geldangebote oder S eee che, Verlore⸗ nes, uſw. heim, Hügelſtraße Rr. 11. ſodaß niemand die Koſten zu ſcheuen braucht, welche eine kleine Anzeige im Viernheimer Anzeiger verurſacht, weil bei der Zuſammenſetzung des e das Beauutmachungk Ich bringe den Abonnenten der Verſiche⸗ rungszeitſchriften „Nach Feierabend“ „Bergfried“ „Land und Leute“ „Fürſorge“ „Wohlfahrt“ „Volksfreund“ ſowie der übrigen geſchätzten Einwohnerſchaft von Viernheim zur Kenntnis, daß bereits er⸗ wähnte Zeitſchriften pro Heft ſelt 1. Januar 54 J koſten. Forderungen höherer Beträge ſind entſchieden abzulehnen, da dies auf Betrug oder Wucher zurückzuführen iſt. Meldungen über unreelle Forderungen werde ich ohne Rückſicht auf dle Perſon unnachſichtlich verfolgen. Meine Reiſenden und Träger ſind mit einer Legitimation verſehen und ind dle⸗ ſelben gehalten, jedem Intereſſenten genannter Zeitſchriften jedwede Auskunft zu erteilen. Gbenſo werde ich gegen geſchäftsſchädigen⸗ des Treiben und Verleumdungen gegen meine Firma gerichtlich vorgehen. Ich gebe dies zur Kenntnis und empfehle mich Hochachtungsvoll bpa. Ludwig Ludwig Mannheim K 4, l Setzer. CCC Zu verkaufen!] Im flicken Ein neuer, leichter, und ane eg zeugnähen Wagen ae, 1 Maria Benz, v. P. Ben Alicenſtraße 10. J Korbmacher, Annaſtr. 20. Kaufe jed. Quantum Holz zu den Tagespreiſen. Angebote an Wilhelm Müller 3. Kohlen⸗ und Holzgroß handlung, Mannheim⸗Käfertal Telefon 10 475 und 7 762. Meln ſtets reichhaltiges Lager in Kohlen und Briketts halte ich empfohlen und erbitte Be⸗ ſtellungen unter Telefon⸗Nr. 10 475 oder 7 762 oder dieſe bei Herrn Hans Hofmann, Mühle Heſſ Haus, zu machen. 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September 1929 beſtimmt worden ſind, in die Hände des Ge⸗ ſamtſtaatsminiſteriums zurückgegeben. Geſamtſtaatsminiſterium hat hoben. Gleichzeitig hat mich das Geſamt⸗ miniſterium beauftragt, zur Uebernahme dieſes entſagungsreichen Am⸗ les zu übermitteln und für die außerordent⸗ liche Verdienſte, die Sie ſich in ſchweren Zei unſeres bayeriſchen und deutſchen Vaterlandes durch die Wahrung der Staatsautorität erworben haben. In treueſter Pflichterfüllung, die Ew. Exzellenz immer als ten um die Geſchicke Leitſtern auf allen Wegen vorangeleuchtet hat, haben Sie ſeit dem 26. September die perſön⸗ lichen Rückſichten hinter das Wohl des Staates zrückgeſtellt, das in der Stunde der Not und Gefahr die Vereinigung der geſamten voll⸗ ziehenden Gewalt erheiſchte. Ihren Entſchluß haben Sie in der Erkenntnis gefaßt, daß als Lohn nicht Dank und Anerkennung des Tages winken, daß vielmehr die Führung des dornen⸗ vollen Amtes ſtärkſter ſachlicher und perſön⸗ ſicher Anfeindungen in ſich berge. Allein das Bewußtſein treu erfüllter Pflicht wiegt die wechſelvolle Meinung des Tages reichlich auf, Ich hoffe und wünſche, daß künftige ruhiger Tage Ew. Erzellenz in allen Kreiſen eine ge⸗ rechte Einſchätzung der großen Verdienſte un das Vaterland bringen werden. Der Abſchied. l München, 19. Febr. Generalſtaatskom e e miſſar Dr. v. Kahr hat ſich ſchon geſtern vor“ mittaa halb 12 Uhr von ſeinen Mitarbeiter im( neralſtaatskommiſſariat verabſchiedet 1 ihnen für ihre unverbrüchliche Treue und Zu⸗ ſammenarbeit im Staatsintereſſe auch in ſchwerſter Zeit gedankt. 4 Die Neuordnung. 1 München, 19. Febr. Die Verordnung zur Neuordnung des iſt im heutigen Staatsanzeiger worden. Sie hebt die Vollmachten des Gene⸗ raſsſtagtskommiſſars auf der Staatsregierung(Staatskommiſſare) zur Aufrechterhaltung der öffenttichen Ruhe und Sicherheit und zwar in den Städten München und Nürnberg—Fürht die Polizeivröſidenten bezw. Polizeidirektoren, in den Regierungs⸗ bezirken die Regierungspräſidenten. Die Reichs⸗ Landes⸗ und Gemeindebebörden mil Ausnahme der Gerichte, Stgatsanwaltſchaften und Militärbehörden bleiben den Anordnungen der Stagatskommiſſar unterſtellt, die auch die Hilfe der bewaffneten Macht anfordern können. Schutzhaft kann in Abänderung der bereits beſtehenden Beſtimmungen nur mit ſchriftlicher Begründung durch den Staatskommiſſar ver⸗ hängt werden; ſpäteſtens am folgenden Tage iſt der Verhaftete richterlich zu vernehmen. Be⸗ ſchwerde an das Oberſte Landesgericht iſt zu⸗ läſſig, auch von Perſonen, die ſich bereits in Schutzhaft befinden. Druckſchrif'en können zeit⸗ weiſe verboten werden. Die Anordnungen des Generalſtaatskommiſſars bleiben bis zu ihrer Der Streik der engliſchen Abänderung oder Aufhebung beſtehen. Die Beſtätigung der Urteile von Standagerichten ob⸗ liegt dem Geſamtminiſterium. riums des Innern unterſtellt. Auch der Reichswirtſchaftsminiſter in München. München, 19. Febr. Reichswirtſchafts⸗ miniſter Hamm und Staatsſekretär Trendelen⸗ geſtern zu einer Fühlungnahme mit dem bayeriſchen Handels miniſterium und den Spitzen der bayeriſchen Wirtſchaftskreiſe, Arbeitgebern und Arbeitnehmern, in München ein. Handelsminiſter Dr. v. Meinel ſchilderte burg trafen in der Zuſammenkunft die Wirtſchaftsſorgen Bayerns, worauf Vertreter der bayeriſchen Wirtſchaftskreiſe zu Wort kamen. Reichswirt⸗ eingehend auf die einzelnen vorgetragenen Wünſche und erſt jetzt werde der Verſaillen Der Verluft ſchaftsminiſter Hamm antwortete betonte dabei, Vertrag volle harte Wirklichkeit. ber abgetrennten Gebiete werde noch durch die verhüngnisvollen Folgen der Rhein⸗ und rbeſetzung in den Schatten geſtellt. Den d wies auf die ungeheure Verarmung durch d i hin 9 1 05 915 9 50 leit des eren Ueberganges von de, ark zur Golbwäbrana. die nicht durch Das ihre Erklärung angenommen und Sie Ihrem Wunſche gemäß von dem Amt als Generalſtaa“skommiſſar ent⸗ Ihnen wärmſten Dank für die aufopferungsvolle Bereitwilligkeitt bayer. Ausnahmezuſtandes veröffentlicht und beſtellt für das rechtsrheiniſche Bayern beſonſere Beauftragte (Inflation ſein. 5 Die Staats⸗ kommiſſare ſind der Dienſtauſſicht des Miniſte⸗ der Urſachen des Brüſſel, 19. Febr. Die Regierung hat ſchäfte, die je organiſiert wurden. Das Ruhr⸗ den Bericht des Expertenkomitees ge⸗ gebiet müſſe wirtſchaftlich Deutſchland wieder prüft, aus dem hervorgeht, daß die Sachver⸗ ſtändigen es einſtimmig für notwendig erklärt haben, die Steuergleichheit berzuſtellen und bon den deutſchen Steuerzahlern zu verlangen, daß ſie die gleichen Steuern bezahlen wie Frankreich und Belgien. Der Bericht. Paris, 20. Febr. Wie der„Temps“ meldet, hat Poincare den franzöſiſchen Repa⸗ rationsdelegierten Barthou dovon in Kennt⸗ nis geſetzt, daß die franzöſiſche Regierung es begrüßen würde, wenn der Vericht der Sach⸗ verſtändigen ſchnell fertiggeſtellt werde. . Aus den Sitzungen. Paris, 19 Febr. Die Sachverſtändigen⸗ komitees der Reparationskommiſſion haben heute vormittag Sitzungen ebgehalten. Das Romitee Mac Kenna hat die Berichte der Sach⸗ verſtändigen geprüft, die mit den Nachfoc⸗ ſchungen in den Berliner Barten über die Ka⸗ mitalſlucht beauftragt waren. Das Komitee Dawes hat den Bericht der Bankkommiſſion über die Vernehmung des Reichsbankpräſi⸗ denten Dr. Schacht entgegengenommen. Hier⸗ auf hat das Komitee die Statuſen der zu grün⸗ denden Goldnotenbank geprüft. Die Unter⸗ kommiſſion des Komitees Dawes für die Banken hat heute nachmittag eine neue Sitzung abgehalten. Kombinationegn. Berlin, 19. Febr. In der ausländiſchen und vornehmlich in der franzöſiſchen Preſſe tauchen immer wieder Kombinationen über den zu erwartenden Bericht der Sachverftändigen der Reparationskommiſſion auf. Da bekannt⸗ lich die Sachverſtündigen ſich völliges Still⸗ ſchweigen über ihre Arbeiten bis zur Ueber⸗ einverleibt werden. Daneben müſſe Deutſch⸗ land ein dreijähriges Moratorium für Repa⸗ rationszahlungen erhalten. Auch würde eine internationale Anleihe als weiterer Stabiliſie⸗ rungsfaktor, zu garantieren durch die Reichs⸗ bahn, in Betracht kommen. Die Anleihe würde annähernd 10 Milliarden Goldmark betragen. Das Schachtiſche Goldnotenbankprojekt. Paris, 20. Febr. Der Unterausſchuß für Währungsfragen befaßte ſich in einer ſeiner letzten Sitzungen mit den nunmehr vollſtändig ſertiggeſtellten Statuten der von Dr. Schacht geplanten deutſchen Goldnotenbank. Nachdem er dem Komitee Dawes geſtern vormittag Be⸗ richt erſtattete, wurde in der geſtrigen Sitzung der Plan des Dr. Schacht ſeitens des Wäh⸗ rungsausſchuſſes im allgemeinen gutgeheißen. Die Verwirklichung des Planes kann aber na⸗ türlich erſt nach Zuſtimmung der Reparations⸗ kommiſſion erfolgen. Die Goldnotenbank ſoll bekanntlich durch die von den Sachverſtändigen geplante internationale Goldwährungs bank abgelöſt werden, in deren deutſche Abteilung ſie aufgehen ſoll. Die amerikaniſchen Anſprüche. Newyork, 19. Febr. Die Kommiſſion für die Unterſuchung der Anſprüche 287 Anſprüchen gegen nd m 13 175 335 Dollar ſtattgegeben u. 69 Anſprüche bisher verworfen. Schwab über die Lage in Deutſchland. Paris, 19. Febr. Der in Paris einge⸗ troffene amerikaniſche Stahltönig Schwab er— klärte dem Vertreter des„Newyork Herald“, reichung ihrer Berichte auferlegt haben, iſt der⸗ er könne ſich über die Lage in Deutſchland artigen Meldungen keine beſondere Bedeutung nicht eher erklären, bis er dem Präſidenten beizumeſſen. Neuerdings bringt auch der Vork Herald“ eine Darſtellung mit der Grund⸗ habe. lage, auf der die Sachverſtändigen ihren Be⸗ zahlen. D m N Nach Anſicht der könne, müſſe es wiſſen, was es zu zahlen habe. richt aufzubauen gedenken. New Coolidge ſeinen holboffiziellen Bericht erſtattet Deutſchland mi tn reichſten Maße Sachverſtändigen ſei die Emmiſſion der Gold⸗ Zur Arbeit der Sachverſtändigen habe er vol⸗ notenbank eines der gewinnbringendſten Ge- les Vertrauen. .. ͤ. ͤ K. unſachliche Angriffe gegen den Reichs bankpra⸗— ſidenten gefährdet werden dürfe. Oberſtet Grundſatz müſſe die Verhinderung einer neuen Von dieſem Geſichtspunkt aus müßten auch die noch beſtehenden Beſchrän⸗ kungen des Deviſenhandels in Kauf genommen werden, ebenſo die Steuernotverordnungen, da ohne Erhaltung der Staatsfinanzen auch die Wirtſchaft nicht auf die Dauer beſtehen könne. Im weiteren zeigte der Miniſter, wie halb⸗ amtlich mitgeteilt wird, volles Verſtändnis u. warmes Gefühl für die beſenderen Wünſche der bayeriſchen Wirtſchaft und ſchloß mit einem Appell an das Verbundenheitsgefühl von Staat und Wirtſchaft und on die unlösbare Gemeinſamkeit von Reich und Einzelländern. Was an ihm liege, werde geſchehen, um eine gedeihliche Entwicklung der bayeriſchen Wirt- ſchaft und der deutſchen Wirtſchaft zu ſichern. Die Ausſprache war von beiderſeitigem vollem Vertrauen getragen. Dockarbeiter. Das Unterſuchungsgericht. Londun, 19. Febr. Das Unterſuchungsgericht, das vom Arbeitsminiſterium mit der Prüfung Dockarbeiterreiks beauftragt worden iſt, ſetzt ſich wie folgt zuſammen. Holl⸗ man Gregory, Präſident, Vetman und anderen Ouncans. Die erſte Sitzung hat heute im Ar⸗ deitsminiſterium ſtattgefunden. Die Docker haben irklärt, daß ſie das Unterſuchungsgericht nicht ls Schiedsgericht aner“'anen und ſich an ſeine Schlußfolgerungen als nicht gebunden erachten. nit Ausnahme der erſten Sitzung zugelaſſen. Der mit vier Rechtsſachverſtändigen ins Benehmen geſetzt, um die geſetzlichen Befugniſſe der Regie⸗ rung in dieſer Angelegenheit feſtſtellen zu kön⸗ nen, und die Notſtandsmaßnahmen ren, durch die die Verbraucher vor Ausbeutung geſchützt werden können.„ach dem„Daily Expreß“ wird die Negierung, wenn es nötig iſt, zu Zwangsmaßnahmen aus der Kriegszeit grei— fen, um den Schiebern das Handwerk zu legen. J 8 0 3225429 Der Fraukenſturz. Die franzöſiſche Preſſe. Paris, 20. Febr. Die geſamte Preſſe beſpricht in erregten Artikeln die Steigerung des engliſchen Pfundes auf mehr als hundert Franken. Die Organe der Linken machen Poincares Außenpo⸗ litik für den neuen Frankenſturz verantwortlich, Auf der anderen Seite erklären die nationaliſti— ſchen Blätter, die Frankenbaiſſe ſei hervorgeru— neren Lage Frankreichs nung, 1 1 Die Prese wird zu den Sitzungen des Gerichts Bericht wird wahrſcheinlich in einer Woche aus⸗ ſearbeitet ſein. Eine Warnung des Kabinetts. e London, 19. Febr. Das Kabinett hat geſtern eine Warnung an alle Lebensmittelhändler erlaf⸗ 1 1 1 eu, die durch den Dockarbeiterſtreik verurſachte Lace nicht zur Erhöhung der Leben smittelpreiſe zu benutzen, wie dies in einigen Teilen des Lan des geſchehen ſei. Die Regierung hofft, baß die“ Warnung genügt. Sie habe ſich aher überdie fen durch die angebliche Schwäche Poincares ge— genüber dem Anſturm des Auslandes. Die Re— gierungsblätter ſehen in der Unſicherheit der in⸗ die Haupturſache des Frankenſturzes, der der Ausdruck der Vertrauens⸗ kriſe ſei. Die engliſche Preſſe. London, 19. Febr. Der Sturz des franzöſiz ſchen Franken wird ſpaltenlang kommentiert und ſetzt die Politik der City und die Spekulation in die lebhafteſte Bewegung. Man ſieht in dem Sturz den Beweis für das Vorwiegen der Mei⸗ daß Poincares finanzielle Maßregeln, ſelbft wenn ſie das Parlament paſſieren, nicht aus⸗ reichen, um das Budget in Ordnung zu bringen Die Sachverſtändigen⸗ Denkſchrift. Der Zentral Verlag G. m. b. H., Berlin W. 35, ſtellt uns aus der Denkſchrift der Reichsregie⸗ gierung:„Deutſchlands Wirt⸗ ſchaft, Währuyg und Fi⸗ nanzen“, die den in Berlin tä⸗ tigen Sachverſtändigen⸗Ausſchüſſen der Reparationskommiſſion über⸗ Doch damit es Reparationen leiſten Stelle einer Mehrausfuhr des deutſchen Zoll⸗ gebietes von 660 000 To. Robeiſen im Jahre 14913 trat 1922 eine Mehreinfohr von 140 000 To. Roheiſen. To. im Jahre 1913 iſt 1922 durch eine Mehr⸗ einfuhr von 220 000 To. erſetzt worden. greifende politiſche Umwälzung, anſtrengungen ernährung äußerſt bildung [Kriegsfolgen und dem materiellen Zwang zu liner Buchdruckers noch 18 v. H. finden wird, möchten aber ſchon heute betonen, daß jedermann, der ſich über Deutſchlands Wirtſchaftslage fach⸗ verſtändig zu orientieren wünſcht, dieſe Denkſchrift(Preis 250, kennen lernen muß. Die Red Deutſchland vor dem Kriege. Die deutſche Volkswirtſchaſt zeigt in den Jahren vor dem Kriege alle Symptome der Geſundheit: ſtarke Geburtenziffern, rapides Abſinken der Sterblichkeit, einen Geburten⸗ noch zurück, überſchuß von jährlich 800 000 Menſchen, der zu 97 v. H. in der Heimat Arbeit und Nahrung fand. Die Rente der induſtriellen Arbeit ſtieg, ſie wurde 1913 auf 7—8 v. H. beziffert, die Arbeitsloſigkeit war auch in dieſem guten Zweig. Deutſchland wurde von Jahr zu Jahr ein beſſerer Markt für den Abſatz ausländiſcher Waren. Es war 1913 der beſte Käufer Eng⸗ lands(abgeſehen von einen Kolonien), Ruß⸗ lands, Belgiens und Italiens, der drittbeſte Käufer Frankreichs und der Vereinigten Staa⸗ ten. Die Arbeitsteilung innerhalb der Welt⸗ wirtſchaft, die der Eintritt Deutſchlands in den Kreis der großen Handelsvölker bewirkt hat, iſt dieſen ſelbſt nicht weniger als Deutſchland zugute gekommen.(S. 36.) Die Wirkungen des Krieges. An induſtriellen Rohſtoffen hat Deutſchland n 256 v. H. der Steinkohlenproduttion verloren. gegen N Deutſch insgeſamt 593 Anſprü 2. 0 Deutſchland hat von en cen e en des hohen Selbſtverbrauchs ſtanden der deut⸗ e ſchen Wirtſchaft an Stein⸗ u. Braunkohle nach der Entſcheidung über Oberſchleſien 30 v. H. weniger Kohle als vor dem Kriege zur Ver⸗ fügung. Nach Abzug der Reparationsieferungen und f Infolge der Reparationslieferungen hat Deutſchland in demſelven Maße, in wel⸗ chem es vor dem Kriege Kohle ausgeführt hat, ſelbſt Kohle einführen müſſen. Seit einem Jahr ſind weitere 76 v. H. der verbliebenen Steinkohlenproduktion durch die Ruhrbeſetzung der deutſchen Verfügung entzogen. Drei Vier⸗ ö tel der Eiſenerze, zwei Drittel der Zinkerze ſind mit den Induſtriegebieten in Lothringen und Oberſchlieſien abgetreten worden. An die Die Mehreinfuhr von 690 000 Die ſchwerſte Einbuße aber hat Deutſchland gan ſeiner Arbeitskraft erlitten durch die un⸗ 425 mittelbaren Folgen des Krieges: durchzufühf nittelbaren Folgen des Krieges; durch Tod und Verſtümmelung ſind der Produktion meh⸗ rere Millionen Menſchen im beſten Lebensalter kommt eine tief⸗ 5 welche die Maſſen im Zuſammenhang mit den Ueber⸗ des Krieges und der Unter⸗ nachteilig beeinflußt hat. Nachkriegszeit haben verloren gegangen. Dazu Die Entbehrungen der eine Erholung von dieſen Schädigungen ver⸗ hindert. An den Folgen der Geldentwertung ſind in den letzten Jahren aber auch die Mit⸗ telſchichten des Volkes, der Boden für die geiſtige Arbeit, zu Grunde gegangen. Die Aus⸗ der Handarbeiter hat unter den frühzeitigem Geldverdienſt gfeichfalls ſchwer gelitten. Damit iſt die Ausſicht geſchwunden, die alte Qualitätsarbeit in abſehbarer Zeit wieder zu erzielen. Der Wert der deutſchen Produktion iſt daher auch um mehr als ein Drittel geſunken.(S. 37 und 38.) Die Wirtſchaftslage 1923. Der Rückgang des Reallehnes hat die Leiſtungsfähigkeit der Arbeiter ſchwer beein⸗ rächtigt. 8 der wachſenden politiſchen Erregung gingen die Leiſtungen allgemein zurück. Bei der ſchlechten Ernährung und Die Steigerung der Provuktionskoſten hat dazu geführt, daß der Abſatz im Inland noch ſtärker zurückging als die Ausfuhr, da bei der zeringen Kaufkraft der Löhne die große Maſſe nicht mehr die dringendſten Bedürfniſſe be⸗ ſtreiten konnte. Die Kaufkraft des gelernten Arbeiters betrug im Reichsdurchſchnitt des Monats September nur noch 60 v. H. der Vor⸗ kriegszeit. In den Großſtädten, wo ſich die Wirkung der Geldentwertung auf die Preiſe ſchneller durchſetzte, war der Reallohn zum Teil bis auf 30 v. H. gefallen. Bis Ende Oktober haben ſich dann die Lohnerhältniſſe außer⸗ ordentlich verſchlechtert. 15 5 eines Berliner Bauarbeiters Mitte Ok⸗ tober So betrug der Real⸗ nur noch 18 v. H., eines Hauers im Ruhrgebiet noch 33 v. H., eines gelernten Ber⸗ Eine kurze gelernte Zeit im September verdiente der Holzarbeiter noch 24 v. H. ſeines i d einkommens. Die Mittelſchichten der Bevöl⸗ 8 * v. H. de en Monaten nicht mehr überſtt eſehen davon, daß ſie infolge der Not der eichsfinanzen nur unregelmäßig ausgezahlt erden konnten. Faſt ein Sechſtel der deut⸗ chen Bevölkerung, darunter ein weſentlicher eil des früheren Mittelſtandes, muß beute, bgeſehen von der Arbeitsloſigkeit, durch öf⸗ entliche Fürſorge erhalten werden. Kapital nd Renten dieſer Schichten ſind durch die eldentwertung vollkommen aufgezehrt wor⸗ en.(S. 41.) Die Stabiliſierung. Unter der Vorausſetzung, daß die begon⸗ nene Stabiliſierung der Währung durchgehal⸗ ten wird, darf die Entwicklung der letzten Wo⸗ chen als Uebergang aus der Geldentwertungs⸗ kriſe zur Realiſierungskriſe mit der Ausſicht auf allmähliche Geſundung der Wirtſchaft an⸗ geſehen werden. Wie es in dem Gutachten der ternationalen Finanzſachverſtändigen vom November 1922 angeregt worden iſt, hat Deutſchland von ſich aus, ohne fremde Hilfe kat ohne endgültige Regelung der Repa⸗ ationslöſung abzuwarten, den erſten Schritt zur Stabiliſierung getan. Die Grundlage der Stabiliſierung, welche Deutſchland aus eigenen räften angeſichts des Verfalls ſeiner Wirt⸗ chaft herſtellen konnte, iſt indeſſen ſchmal. Die endgültige Durchführung iſt ohne die Hilſe ausländiſchen Kapitals und ohne die Wieder⸗ herſtellung der deutſchen Wirtſchaftseinhein nicht möglich.(S. 43.) Zur Währungsfrage. Die ſcharfe Ueberwachung des Zahlungs⸗ vittelverkehrs und die Stillegung der Noten⸗ preſſe bilden zunächſt einen Schutz gegen wäh⸗ rungspolitiſche Gefahren. Das Reich befindet ſich freilich in einer ſchwierigen Lage, denn die ihm von der Rentenbank zu gewährenden Kre⸗ dite ſollten ihm eine Atempauſe verſchaffen, während davon der Ausgleich des Haushalts herbeizuführen wäre. Wenn gleich die Stei⸗ gerung der Einnahmen einen befriedigenden Fortgang nimmt, ſo iſt doch die Lage kritiſch, da der Kredit bei der Rentenbank in Höhe von 1200 Billionen Rentenmark bald erſchöpft iſt. Auf dem Gebiet der Einſchränkung der Aus⸗ gaben und der Erhöhung der Einnahmen, iſt Fürt geſchehen, was geſchehen konnte. Ein ſtärkeres Anziehen der Steuerſchraube iſt nicht mehr möglich, da die geſchwächte deutſche Wirtſchaft die Laſt nicht mehr tragen könnte. Die namentlich durch die Inflation herbei⸗ g Minderung der Subſtanz, alſo die erarmung der deutſchen Wirtſchaft tritt in der dringenden Kapitalnot und in der herr⸗ ſchenden Kreditknappheit zu Tage. Wenn in einigen Wochen die Bilanzen der deutſchen Kaufleute und Geſellſchaften in Gold aufgeſtellt vorliegen werden, wird dieſe Verarmung zah⸗ lenmäßig zu greifen ſein.(S. 52.) Grundzüge des Haushalts 1924. Ausgaben Goldmarl l. Allgemeine Reichsverwaltung 5072 2. Ausführung des Vertrages von Verſailles 640 Summa der Ausgaben 5712 Einnahmen 5274 5 Fehlbetraa 438 Die Schätzung der Einnahmen geht davon aus, daß die Wirtſchaftseinheit zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet in vol⸗ lem Umfange wieder hergeſtellt iſt, daß die Verwaltungs⸗ und Steuerhoheit des Reiches und der beteiligten Länder in den beſetzten Ge⸗ bieten wieder beſteht und daß die nach dem allgemeinen Reichs⸗ und Landesgeſetzen dort zu erhebenden Abgaben der öffentlichen Reichs⸗ nd Landeskaſſen zufließen. Bei Fortdauer es gegenwärtigen Zuſtandes würden die Ein⸗ naben rund 950 Billionen weniger erbringen. egen, ganz aus den Januarwahlen 1919 ihr Gepräge. 75 hrung ich.(S. De dall der gene alle in Hefüſchen Landtag von 10131924. Die Politik der Landtagsfraktion war bedingt durch die von uns nicht geſchaffene, nicht gebil⸗ Revolution. 0 Die Revolution gab auch dem erſten 1 n. ter 70 Abgeordneten waren 31 Sozialdemokraten und 13 Demokraten. Dazu kam noch ein Unab⸗ hängiger, ſo daß die Linke, wenn ſie wollte, mit 45 Stimmen, allein über eine ſtarke und ſichere Mehrheit verfügte. Die Rechte war demgegen⸗ über ganz unbedeutend. 7 Deutſche Volkspartei und 5 Heſſiſche Volkspartei(Deutſchnationale), zuſammen 12, die aber keineswegs einig gingen. Das Zentrum hielt mit 13 die Mitte. Selbſt⸗ ſtändige Politik konnte es erfolgreich nicht trei⸗ ben. Es mußte an ſeinem Charakter als verfaſ⸗ ſungstreue Partei der Mitte feſthalten. Mit der Rechten war nichts zu arbeiten. Auch Kae dort immer noch jener unſoziale und ntikatholiſche Geiſt, der das Zentrum ſeither traditionell in ſchärfſter Gegnerſchaft zu dieſer Partei gehalten hatte. ö Bei der Linken dagegen ließ ſich eine wichtige Alufgabe erfüllen. Die Linke konnte die radikalſte Linkspolitil treiben, was der Sozialdemokratie durch die ſtets villfährige Gefolgſchaft der Demokraten erleich⸗ ert wurde. Von ihren kapitaliſtiſchen Inſtinkten ſabgeſehen, ſchienen die Demokraten im Radika⸗ lismus der Sozialdemokraten faſt weit überbie⸗ ten zu wollen. Bei der ſozialdemokratiſchen Nei⸗ gung zu Experimentieren war es gar nicht aus⸗ geſchloſſen, daß eine Linkspolitik nach dem Mu⸗ ſter Sachſens und Thüringens inſzeniert wurde. Dies mußte, ſoweit bei den Mehrheitsverhältniſ⸗ ſen nur einigermaßen möglich, verhindert werden. Die Aufgabe der Verhinderung fiel der Par⸗— tei der Mitte, dem Zentrum, zu. Politiſches Denken ließ dem Zentrum, wenn es nicht in unfruchtbarem Gegenkampf den heſſi⸗ ſchen Staat im Sumpfe eines traditions- und pietätloſen Radikalismus verſinken laſſen wollte, ſchaft mit ihr zu hemmen. Unter dieſen Ge⸗ ſichtspunkten kam es zur erſten Koalition, die von den drei ſich zuſammenſchließenden Par⸗ teien nur als Arbeitsgemeinſchaſt, nicht als Ideengemeinſchaft, betrachtet wurde und nie et⸗ was anderes ſein konnte. konſervativen und chriſtlich⸗ſozialen Geiſt Geltung zu verſchaffen. aufzuregen, Seine Aufgabe beſtand poſitiv darin, chen, was ſich unter den gegebenen Verhältniſſen erreichen läßt, und zu verhindern, was es getreu ſeinem Programm verhindern muß. Eine„Alles oder Nichts“-Politik gehörte zu den Unmöglich⸗ ö keiten. Es läßt ſich nicht leugnen, daß im erſten Landtag die Schwieriakeiten. die ſich bei einer Koalition zwiſchen grundſätzlich ſoweit von ein ander abweichenden Parteien ergeben müſſen, verhältnismäßig leicht immer wieder ausräumen ließen. Wenn es in der Koalition auch mitunter kriſelte, bei gutem Willen war immer wieder die Verſtändigung zu erreichen. So blieb die Koali⸗ tion und mit ihr die Regierung während des 1. Landtages beſtehen. n CCC Das vergrabene Leſtament. Roman von Ed. Wagner. Machdruck verboten.) 12 Darauf, Jahre ſpäter, entſtanden die Verwick⸗ hui gen, War es 15 sos 1 0 eee i „Und du biſt immer tiefer und tiefer in dieſes Chaos vom Verwicklungen geraten, eit. m du die⸗ ſen Beſitz übernommen haſt, Papa??? 65 1 0 7 5 i f e Ei u jemals Hadd's Geſchäftsführung mi der allmählichen Abnahme de e ver⸗ glichen, Papas“ fragte Roſamunde ſanft. Sie Archy fuhr zuſammen; er warf einen ſcheuen Blick in p fich als e klare Augen und ſeine Wan⸗ gen röteten ſich, als er ſagte: „Roſamunde, du mußt etwas von unſeren F. milienangelegenheiten vermutet haben vor 98 Augenblick. Ich habe deinem klaren Verſtand nich! 5 genug Vertrauen geſchenkt. Warum ſiehſl du 10 die Sache ſo ſchlimm an? Weißt du, was dei eee 5. Roſomunde rückte auf ihrem Stuhl und verfier e Schweigen, um ihre e meln. Nun, Papa,“ ſagte ſie endlich ruhig und ohne beſſen Frage zu 1 ihrer 1 Wei förtfahrend,„meinſt du nicht, daß es weit genug gegangen iſt— dieſe Nachſicht deinerſeits?“ „ Wieſo, Roſamunde?“ fragte Sir Archy, durch ieſe Worte aufs neue erſchreckt. „Denkſt du, ich ſei blind, Papa? Seit Monaten habe ich dich einen geheimen Kummer tragen ſehen, en zu teilen du mir nicht erlauben wollteſt“, ſagte f„Es iſt nicht meines Bruders Abweſenheit, welche dich ſo drückt, denn er iſt ſchon zwei Jahre fort und es hat dir anfangs wenig chmerz gemacht. Dein Kummer kommt von der Furcht und Sorge, daß Markus' Erbe 110 6 mit Schulden belaſtet werden wird, nicht wahr? Spri tei mit mir über die e lieber Papa. J. hin kein ſchwachſinniges Mädchen, welches he 0 5 Sorgen tragen zu helfen. Laß mich 1. 1 en.“ er- Ent, in welchem ſie Iürgch, gab, Ir ein, U. würdiges, gebieteriſches Anſehen, welches ihr gar wohl anſtand und worüber ihr Vater zu einer andern Zeit gelächelt haben würde; jetzt aber ge⸗ ſtattete er es ohne Bemerkung. „Roſamunde,“ ſagte er mit ſteigender Unruhe, „du haſt dir ſchlimme Mutmaßungen gemacht von dem Geheimnis meines Kummers, aber von dem ganzen 0 welches mich getroffen, kannſt du dir keinen“ e»Du ſchreihſt Hadd den Verfall unſeres Vermögens zu und ich glaube, du haſt wecht.“ 1 8 „Du wirſt ihn alſo fel 0 11 „Das geht nicht ſo leicht. Wilcheſter⸗Topers, obgleich es lange Zeit unſerer Familie gehörte, iſl doch kein Fideikommis.“ 7 N „Was hat das mit der Entlaſſung des Abmini⸗ ſtrators zu ſchaffen?“ N „Wie kann ich dir die Wahrheit auseinander⸗ ſetzen, Roſamunde?“ ſagte der Baronet mit einem unterdrückten Seufzer.„Du weißt, daß mein Vater ebenſo verſchwenderiſch lebte wie ſeine Vor⸗ fahren; du weißt, daß ich in derſelben Weiſe fort⸗ lebte, bis vor wei Jahren, als Markus abreiſte. Ich mußte dieſe Lebensweiſe einſtellen, denn i war tief in Schulden geraten— und jetzt bin i 10 weit, daß ich unſere ererbte Heimat meinen Kre⸗ itoren überlaſſen muß.“ San Geſicht entfärbte ich, ſie war wie au* J 8 „Wo iſt dein Haupkkreditor?“ fragte ſie nach einer Weile mit ſchwacher Stimme. „Mein Adminiſtrator Amos Hadd“, erwiderte der Baronet leiſe, indem er die Augen niederſchlug, um den Blicken ſeiner Tochter nicht zu begegnen. Er gewährte meinem Vater und mir Vorſchüſſe. Ich weiß nicht, woher er das Geld nahm, aber er muß es von ſeinem Gehalt erſpart haben, welches immer ſehr bedeutend war. Er hat Anſpruch auf lede Rute Land, welche mir gehört.“ „Und Markus?“ f a „Er muß den wahren Stand der Geſchäfte er⸗ annt haben, obgleich er vorgab, es wäre einzig und allein die 1. nach Abenteuern, 7 ihn nach Indien trieb. Er warnte mich vor Hadd, aber ſeine Warnung kam zu ſpät. Er iſt nun arm, ganz arm!“ N 15 Linken. ligte, aber auch nicht zu ändernde Tatſache der äußerſte In Heſſen hatte 0 b bund eine rieſige Agitation entfaltet und gewann gieich 11 Abgeordnete, die mit den drei Abgeord⸗ neten der Deutſchnationalen Partei eine Fraktion von 14 Mann bildeten. Die Deutſche Volkspar⸗ tei ſtieg von ſieben auf zehn. So war die Rechte von 12 auf 24 gewachſen. Links erſchienen die Demokraten mit nur 5(ſeither 13), die Sozialde⸗ mokraten mit 24(ſeither 31), die Unabhängigen bung ſtark in Erſcheinung trete, auch erſtmalig die, Kommuniſten mit zwei Vertretern. Das Zentrum hielt ſich in ſeinem alten Be⸗ ſitze 13. Es ergab ſich alſo folgendes Verhältnis: Rechtsparteien 24 Partei der Mitte 13 Linksparteien 33. heit mehr. Das Zentrum konnte eventuell wohl mit den Nechtsparteien eine Scheinmehrheit bilden, die ſich bei der oft ſchlechten Beſetzung der Bänke rechts nur allzuoft und allzuleicht in eine Min⸗ derheit verwandelt hätte. Die ſo geringe und immer zweifelhafte Mehrheit konnte keinen trag⸗ fähigen Boden für eine Regierung geben. Eine Kriſis hätte die andere abgelöſt, der Landtag wäre aus der Kriſenluft nicht herausgekommen. Der Gedanke an eine Koalition mit der Rechten verbot ſich von ſelbſt. Es wäre auch ſehr fraglich, ob ſich mit den rechts radikal eingeſtellten Deutſch⸗ Nationalen überhaupt praktiſche Politik machen ließe. Es erhob ſich jetzt die Frage: Soll die alte Koalition erneuert werden? Die Möglichkeit da⸗ zu war noch gegeben. Mit den 24 Sozialdemo⸗ kraten und 5 Demokraten konnte das Zentrum noch eine Mehrheit von 42 bilden. Dies gab zur Not eine noch tragfähige Grundlage für die Re⸗ gierung, aber ideal waren dieſe Mehrheitsver⸗ hältniſſe nicht mehr. Das Zentrum, das immer nur mit Vorſicht in einer Koalition mit Links⸗ parteien leben und arbeiten kann, hatte weniger Sehnſucht nach Wiederkehr der alten Koalition, als die Demokraten. Dieſe wollten bei aller Un⸗ zuverläſſigkeit noch als bürgerliche Partei gelten, ſie waren aber von 13 auf 5 geſunken, ſo daß gar keine andere Wahl, als die allzuweit gehen⸗ den Ziele der Linken durch eine Arbeitsgemein⸗ Es hatte mehr zu beruhigen, als mehr zu dämpfen, als zu ſchieben. zu errei⸗ der Einfluß des bürgerlichen Elementes in der wiedererneuerten alten Koalition recht gering ſein mußte. Auf der einen Seite war das Zentrum über⸗ zeugt, daß auch im zweiten Landtag ohne die Sozialdemokraten keine Regierung gebildet wer⸗ den könne und dürfe. Es konnte ſich allerdings auf der anderen Sobald die Koalition geſchloſſen war, mußte Seite von der Erneuerung der alten Koalition das Zentrum verſuchen, ſeinem in gutem Sinne wegen der zahlsmimäßigen Schwäche des bürger⸗ lichen Elementes ein erträgliches Arbeiten nicht verſprechen. Seine Abſicht war deshalb auf Koalitionser⸗ weiterung durch Hereinziehen der Deutſchen Volkspartei gerichtet. Bei den Verhandlungen über die Regierungs- bildung kämpfte es drei Tage lang um dieſes Ziel. Vergebens. Die Sozialdemokratie war für eine Koalition mit der Deutſchen Volkspartei nicht reif, und dieſe ſelbſt, die einerſeits mit al⸗ ler Macht den Eintritt in die Koalition anſtrebte, tat anderſeits durch ihre Anſprüche alles, um dieſen Eintritt unmöglich zu machen. Sollte überhaupt eine Regierung zuſtande tommen, dann war dies nur durch vorläufige Erneuerung der alten Koalition möglich. Einen anderen Aus ig gab es nicht. Das Jentrum das die Notwendigkeit raſcher Regierungsbildun; einſab, gab nach, erklärte aber, daß es an ſeinem übrigens der Bauern⸗ mit 2(ſeither 1) und, damit die radikale Fär⸗ Allein hatten die Linksparteien keine Mehr⸗ Heeſſiſcher Landtag. und Hoffmann ⸗Alzey haben mit Unterſtütz⸗ ung ihrer Fraktion Antrag im heiſchen Landtag eingereicht: Betr. Wiedereinſtellung beſchädigten Eiſenbahnarbei⸗ tern und Giſenbahnangeſtellten. Es iſt in letzter Zeit vorgekommen, daß die auf Anweiſung des Reichsverkehrsminiſteriums angeſtellten, obwohl ſie bei Ausübung ihres Be⸗ rufs ſchwere körperliche Schäden erlitten haben, friſtlos gekündigt hat. f Auf die Vorſtellung dieſer Leute, ſie doch we⸗ gen ihrer bei der Eiſenbahn erlittenen Schäden zu ſchonen, erhielten ſie die lakoniſche Antwort, daß nach der aus Berlin eingetroffenen Anwei⸗ ſung die Kündigung der ſchwerbeſchädigten Ei⸗ ſenbahnangeſtellten des beſetzten Gebietes der franzöſiſch⸗belgiſchen Zone aufrecht erhalten wer⸗ den müſſe. Auch könnte dieſen Leuten keine Geldzahlung mehr gewährt werden. Dieſe Be⸗ handlung ſtellt eine außergewöhnliche und ſchwer 0 begreifende Härte gegenüber dieſen armen euten dar. Wir beantragen deshalb, der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, bei der Reichsregierung mit allen verfaſſungsmäßigen Mitteln und aller Energie dahin zu wirken, daß die den Gegenſtand des Antrags bildenden Maß⸗ nahmen des Reichsverkehrsminiſteriums alsbald wieder rückgängig gema t werden. Darmſtadt, 19. Febr. Die verzögerte Räu⸗ mung der Dienſtwohnungen hat dem Abg. Schrei⸗ ber(Dem.) Veranlaſſung gegeben, eine Anfrage an die Regierung zu richten, in der er Auskunft wünſcht: 1. Iſt der Regierung bekannt, daß viel Beamte ohne Wohnung ſind, bezw. die ihnen zugewieſene Dienftwohnung nicht beziehen lön⸗ nen, weil letztere noch von ihrem jetzt in den Ruheſtand getretenen Vorgönger bewohnt iſt. 2. Welche Schritte hat die Regierung bis jetzt unternommen oder gedenkt ſie noch zu unterneh⸗ men, um dieſen Mißſtand zu beſeitigen? Iſt ſie insbeſondere bereit, die jetzt durch die Auflaſſung von Aemtern freiwerdenden Räume zum Unter⸗ bringen von penſionierten Beamten bereitzuſtel⸗ len und die benötigten Dienſtwohnungen freizu⸗ machen? Derſelbe Abgeordnete fragt weiter an: Wie weit ſind die Vorarbeiten der Regierung zur Verwaltungsreform gediehen? Kleine Rundſchau. * Die erſte Internationale Kölner Meſſe. Der Verwaltungsausſchuß der Kölner Meſſe hat in ſeiner am 19. Februar unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, die erſte Internationale Köl⸗ ner Meſſe in der Woche vom 11. bis 17. Mai zu veranſtalten. Maßgebend für den Beſchluß wa⸗ ren die in jüngſter Zeit eingetretenen beſſeren Verkehrsverhältniſſe im beſetzten Gebiet und das Ergebnis einer Rundfrage bei den Ausſtellern der Kölner Meſſe, die ſich zu neun Zehntel fin die Abhaltung der Kölner Meſſe in dieſem Früh, jahr ausgeſprochen haben. „ Die Deutſchnationalen für die Aufrechter. 2 haltung des Ausnahmezuſtandes. Die deutſch⸗ — verlaſſen— die Heimat der Wilcheſters ſeit Jahr⸗ hunderten! Und Markus arm? Unmöglich!“ Der Baronet bedeckte ſein Geſicht mit beiden Händen, das Blut wallte heftig in ſeinen Adern, der Atem ſtockte. Im nächſten Augenblick hatte Roſamunde ihren eigenen Schmerz überwunden. Sie ſprang an 855 Vaters Seite und preßte ſein Haupt an ihre ruſt. „Papa, lieber Papa!“ rief ſie mit weicher Stimme.„Es iſt alſo alles wahr? Sei nich 0 traurig. Tränen würden uns nicht helfen. Armer, eng hn ach be 0„ „Ich bin nicht beſorgt um mich ſelbſt,“ berſetzte der.„ſondern um dich 1010 We 5 war töricht von mir, ſo unbedingtes Vertrauen in Hadd zu ſetzen, nein, ſchlimmer als töricht— ver⸗ brecheriſch. Könnte ich die Strafe dafür allei⸗ tragen, ich würde 5 nicht ſo hart fühlen; aber meinen Sohn um ſein Erbe beraubt, meine Toch⸗ ter arm und hilflos in die Welt hinausgeſtoßen zu ſehen— o, das iſt zu ſchrecklich!“ ee „„Vater, biſt du auch gewiß, daß die Sachen ſo ſchlecht ſtehen, wie d ſagſtr“ fragle das Mädchen, noch immer ungläubig. 0 „Ganz ſicher, Roſamunde. Ich bin in der letzten Zeit täglich bei Hadd geweſen und habe mit um die Bücher durchgeſehen,— denn hier konnte ich es nicht tun; heute haben wir unſere Nachforſchun⸗ gen beendigt und ich bin überzeugt, daß ich tief in ſeiner Schuld ſtehe, ſo tief, daß nur ein Wander uns retten kaun.“ Roſamunde wurde totenbleich und ihr Vater fühlte, wie ihre Glieder zitterten, aber 5 einen Moment, im nächſten hatte ſie ihre volle Auhe und Gawig 500% bee. 1 „Gewiß,“ ſagte ſie mu tiefer, eigne ge he ee ee „Ja, Roſqmun 1 er muß mich be⸗ i aber ich be Beweiſe für ſeine Rosamunde wandte ihr Geſicht ab und ſtarrtz ber, Popa, du mußt träumen! dat Schloß 8 Die Zentrumsabgeordneten Nuß ⸗Worms am 19. Februar folgenden von ſchwer Reichsbahndirektion Mainz, zur Zeit Darmſtadt, in Berlin, Eiſenbahnorbeitern und Eiſenbahn⸗ u Ane Jad her lch in dye prägt, am ſelbſt bon dem Schloß Sele u k b 5% Armer Vater! Armer Markus!“ meaelfl RNoſamunde. „Mache mir keine Vorwürfe, mein Kindl“ rieſ Sir Archy.„Ich habe mir bereits ſelbſt genug ſolche gemacht, mehr als meine Kinder mir je machen können.“ Gott ſei Dank, daß Markus nicht hier iſt und unſer Unglück nicht zu keilen braucht!“ „Wir müſſen das Schloß verlaſſen, wie es ſcheint; aber wohin ſollen wir gehen?— Du nannteſt auch mich arm, hat etwa Hadd auch Anſprüche auf das kleine Vermögen, welches mir meine Mutter hinterließ?? „Nein, durchaus nicht. Ich hatte das ganz ver⸗ en denn 1 iſt 970 u Schweſter 0 f Mutter r die jüngſte von fünf Schweſtern und ihr Anteil war nicht groß, obgleich ihr Vater ein reicher Graf war. Du haſt etwa enn e Pfund Rente jährlich und das Häuschen in Schottland.— das iſt alles und es iſt jedenfalls zu wenig für ein Mäd⸗ Ven das ſo iſt wie du, es reicht nicht zu unſerer rſorgung aus. Markus muß ſich um eine An⸗ ſtellung bemühen, oder in der Armee bleiben, und ich— vielleicht wäre es das beſte, Hadd zu bitten mich als ſeinen Adminiſtrator anzustellen“, fügte er mit bitterer Ironie fend„Es ſcheint ſich 12 g 1 dminiſtrator zu ſein, als Herr oſſes.“ Sir Archy lachte bei den letzten Worten bit worauf ein kurzes Schweigen folgte, das der a net brach, indem er in verändertem Tone fortfuhr: amunde, das Schlimmſte habe ich dir noch icht erzählt. s Mädchen ſah, da Vater totenblei war und daß N ein. e ei h 1 5, Peha flüstert 27 iſt es, P flüſterte es viel⸗ leicht, 1 das Schloß bald 5 n müſſen?“ 75 Der ald, Jig 07 ſtumm. ö 13 1* 0 25 Fieber ſchien plötzlich Sir Archy zu dure ſchauern. Er blickte 1 als er mit 1555 imme flüſterte: ſibt uns eine Woche Zeit, in welcher wir r„ das Schloß verlaſſen müſſen, Roſamunde“ 2 95 wehen, e das Mädchen er⸗ a imvertrag. Durch den ne Vertrag mit der Micum für Kleineiſeninduſtrie werden die Zölle auf drei Achtel der bisherigen Sätze ermäßigt. Gleichzeitig ſieht das Abkom⸗ men, das ſich auf das Gebiet nördlich der Linie Düſſeldorf⸗Vohwinkel bezieht, eine erleichterte Abfertigung der Ablaufs⸗, Zulaufs⸗ und Aus⸗ fuhranträge vor. Bei Aufräumungsarbeiten am„Taten Mann“ 6 bei Verdun wurden in einer verſchütteten Ka⸗ ſerne die Leichen von über 100 deutſcher Soldaten ohne jede Spur von Verweſung aufgefunden. * Norwegen und Ruſtland. Die amtliche 1 wegiſche Note, die Rußland de jure anerkennt liegt nun vor. in Rußland bekleiden. norwegiſchen Geſandten eine Note veröffentlicht, Zugleich hat Rußland worin es Norwegens Souveränität über Spitz; bergen anerkennt. * Lenin Bucht. Ter„Berlinske Tidende“ wird aus Helſingfors gemeldet, daß der Revolu⸗ tionsrat der ruſſiſchen Oſtſeeflotte beſchloſſen habe, den bisherigen Namen der Finniſchen Bucht Finskoj Saliv in„Sali v Lenina“ amzuändern. kurzer Zeit hat Island zum erſten Male einen weiblichen Arzt erhalten, indem Fräulein Katrin Thorodſen von der däniſchen Regierung zum Diſtriktsarzt auf Island ernannt wurde. n Abdankungsſorderungen in Japan. Nach einer Drahtung aus Tokio haben mehr als zehn⸗ tauſend Demonſtranten in einer Entſchließunt die Abdankung der gegenwärtigen Regierunk verlangt. 5 Horchheim, 19. Febr. Sonntag, den 24 Februar, feiert die Pfarrei das ſilberne Prieſterjubiläum ihees Hochwürdig en herrn Pfarrers Michel. Die kirchliche Feier findet während des Vor⸗ und Nachmittags Bottesdienſtes ſtatt. Nach dem feierlicher devitenamt erfolgen die Glückwünſche den Pfarrangehörigen und die Ueberreichung vor Ehrengaben. Abends veranſtaltet die Pfarre eine weltliche Feier, zu der beſondere Vor bereitungen getroffen wurden und bei der u d. die Geſangvereine der Pfarrei mitwirken Pfeddersheim, 19. Febr. Herr Lehrer Stel⸗ zer wurde mit der Erteilung des Unterrichts an der hieſigen Fortbildungsſchule beauftragt. Herr Lehrer Galle übernimmt den Unterricht in der Klaſſe des Herrn Stelzer. Zwingenberg, 19. Febr. Tödlich perunglückt iſt am Freitag der bei einer hieſigen Beſaltſtein⸗ firma beſchäftigte Arbeiter Wolf. Er fiel von dem beladenen Wagen mit dem Kopf zuerſt her⸗ ab und erlitt eine Schädelverletzung, die ſeinen ſofortigen Tod' zur Folge hatte. Malſch, 19. Febr. Ein gemeiner Rachealt wurde dieſe Woche hier verübt, indem dem Händ⸗ ler Sebaſtian Klein nachts ein trächtiges Schaf aus dem Stall geholt und zu Tode geprügelt wurde. Bisher iſt es noch nicht gelungen, die Rohlinge zu verhaften. Arheiligen, 19. Febr. Die ſeit über drei Mo⸗ naten vor dem hieſigen Rathaus wehende Sepa⸗ ratiſtenfahne wurde von der Bevölkerung herun⸗ tergeholt. Erbach i. O., 19. Febr. Der Eulbacher Wie⸗ ſenmarkt ſoll in dieſem Jahte anläßlich des 100. jährigen Beſtehens in größerem Umfange als Jubilkumsmarkt abgehalten werden. Der Eul⸗ bacher Wieſenmarkt uot in jedem Jahre eine große Anziehungskraft aus und wird gerne be⸗ ſucht. Graßſachſen, 19. Febr. Dieſer Tage fanden zwei Arbeiter in einer Grube im Walde am Hundskopf ein Skelett, weſches noch Schuhe und Kleider trug. Daneben lag ein Karabiner und ein Revolver Nach den Kleidern konnte feſtge⸗ ſtellt werden, daß es ſich jedenfalls um die Leiche des ſeit 1921 vermißten damals 21 jährigen Soh⸗ nes des Müllers Spitze von hier handelt. Der⸗ ſelbe war auf dem Felde mit ſeinem Vater in, Meinungsverſchledenheiten geraten und lief vom Acker weg. Seither fehlte jedes Lebenszeichen. Man vermutete damals, daß er zur Fremdenle⸗ gion gegangen ſei. Der Karabiner, welcher bei der Leiche gefunden wurde, war Eigentum der Familie und fehlte ſeither. Jedenfalls liegt Selbſttötung vor. Bad Nauheim, 19. Febr. Umfangreiche Schwindeleien hat ſich der aus Frankfurt ſtam⸗ mende, bei einer hieſigen Bank tätige Konrad Walter zuſchulden kommen laſſen, ſodaß ſeine Verhaftung erfolgte. zahlreiche Effektengeſchäfte mit Privatperſonen getätigt und ſich dabei vielfach Gelder aushän⸗ digen laſſen, für die er die beſtellten Papiere nicht lieferte. Er lebte dafür recht flott Friedberg, 19. Febr. Wegen Landfriedens⸗ bruch wurden durch das hieſige Schöffengericht der Küfermeiſter Dechent und der Händler Geier zu je einem Jahre Gefängnis verurteilt. Sie ſind beſchuldigt, bei den Unruhen, die im letzſen Herbſt dadurch entſtanden, daß eine Anzahl in⸗ folge der ungeheuren Geldentwertung die Läden ſchloſſen, als Rädelsführer ſich betätigt zu haben. Das Urteil erregt in weiteren Kreiſen Aufſehen Bad Dürkheim, 19. Febr. Am Depot de Rhein⸗Haardtbahn ſtießen zwei Motorfahrer, di in raſendem Tempo fahren, aufeinander. Det eine der Fahrer ſtürzte mit ſeinem Rad u“ varde bewußtlos ins Depot getragen. Er har ſchwere Verletzungen am Kopfe erlitten und wurde nach Anlegung eines Verbandes mittels eines raſch herbeigeholten Autos nach Lüdwigs⸗ bafen überführt. 1 75 den neuen Der Chef der norwegiſchen Han! ſicherung befriedigen zu können? delsdelegation in Moskau ſoll die Stellung des halben Jahrhundert viele Schwäne haben. es ſich nicht nur um Durchzügler, W. hat im letzten Sommer ſationen hben Perſonalabbau, i 4210500 Franzsſiſcher Fraue 178445 Schweizer France 733825 Wfiend Sterling 16095125 Holländiſcher Gulden 1573925 22 4 n Regnitz, 17. Febr. Ein hieſiger Einwohner erhielt dieſer Tage vom Verſicherungsamt Mün⸗ chen die Mitteilung, daß er für dieſes Jahr auf ſeine Baunotverſicherung den horrenden Betrag von ſage und ſchreibe 28 Papiermark nachzuzah⸗ len hätte. Nun iſt guter Rat teuer. Wo bringt der gute Mann dieſes Geld her, um die Ver⸗ In den Müll⸗ gruben wird man ſolche Scheine nicht mehr fin⸗ den. O heiliger Bürokratius! Konſtanz, 17. Febr. Wie berichtet wird, ha⸗ ben ſich in der Nähe von Konſtanz wilde Schwäne eingefunden, die den Rhein herauf⸗ geſchwommen kamen. An der Stelle, wo ſich die Schwäne jetzt aufhalten, ſollen ſich vor einem angeſiedelt Es iſt deshalb nicht ausgeſchloſſen, daß ſondern um Schwäne handelt, die am Bodenſee Standvogel 4* Der erſte weibliche Arzt auf Island. Vor werden wollen.. firma J. A. Steinebach Sohn(Inhaber Fritz und Emil Glatt) wurden dieſer Tage 500 Flaſchen 1921er geſtohlen. 8 i Mannheim, 19. Febr. Wegen Beleidigung der Polizei hatte ſich in einer außerordentlichen Sitzung des Amtsgerichts der 42 Jahre alte kommuniſtiſche Abgeordnete Guſtav Loch zu ver⸗ antworten. Eine weitere Anklage gegen ihn war erfolgt wegen der Aufforderung zur Bildung proletariſcher Hundertſchaften. Der Angeklagte hielt am 15. Oktober aufreizende Anſprache an die Demonſtranten, forderte zum Kampf gegen die Regierung Stre⸗ ſemann⸗Hilferding auf und verlangte die Bildung auf dem Marktplatz eine ckenguß zu Byeslau. Auf vielſeitiges Verl wird vorbenanntes Theater ſiück am nächſten Sonntag in Frelſchütz wieder⸗ holt. Es unterllegt keinem Zwelfel, daß auch dieſe Aufführung guten Beſuch zeitigen wird. Der Kameradſchaftliche Wohlfahrtsbund hat die Per Gewißheit, daß das hervorragende Volksſchau⸗ ſplel auch dieſesmal freudige Aufnahme finden wird. * Das vergrabene Teſtament. So betitelt ſich unſer geſtern begonnener neuer Roman. Neuhlnzutretenden Abonnenten wird dleſer hoch⸗ intereſſante und ſpannende Leſeſtoff nachgellefert. Man abonniere ſofort bel unſern Austrägern oder in unſerer Geſchäftsſtelle. * Das internationale Motorrad⸗ rennen, das bisher Einzige dleſer Art, berührte am Montag auch unſeren Ort. Die Mannheim⸗ Weinhelmerſtraße war von Neugierigen den ganzen Tag über belebt, um Zeuge von dieſem ſeltenen Ereignis zu ſein. In der nähe unſeres Ortes ſollen ſich einige Unfälle zugetragen haben. 4 K. K. V. Heute Vereinsabend mit f Jugend⸗Abteilung. * Bauern⸗Verein. Nächſten Sonntag nachm. halb 4 Uhr im„Alexander“ außerordent⸗ liche General⸗Verſammlung, proletariſct er Hundertſchafſten auch in Mannheim. Die Klage des Miniſters Remmele war begrün⸗ det auf die Ausſprüche des Stadtverordneten Loch in der Bürgerausſchußſitzung vom 2. Nov., wo er unter Bezugnahme auf das Vorgehen der in welcher Herr Geeneralſekretär Dr. Bauer⸗Lorſch ber einſchnei⸗ Deidesheim, 19. Febr. Bei der hieſigen Wein⸗ ſch ſch ö 1 ö dende Berufs⸗ und Steuerfragen ſprechen wird. Alle müſſen erſcheinen. 2 Gemeinderatsſitzung vom 19. Februar 1924. Kurz nach 7 Uhr eröffnete Herr Bürger⸗ meiſter Lamberth die Sitzung und begrüßte das faſt vollzählig erſchienene Kollegtum. Der Zuhörerraum iſt ſchwach beſetzt. 1. Beſchaffung von Bauplätzen— hier Enteignung des Ghatt'ſchen Geländes. Der Herr Bürgermeiſter legt den Gang der Sache klar. Durch Beſcheid vom 9. 4. 23 wurde das Gelénde in den Seegärten von dem Bezirks⸗ wohnungskommiſſars hier das Kreisamt Heppen⸗ heim, zu Wohnungsbauzwecken enteignet, und Polizei während der Unruhen von blauen Ban⸗ diten und uniformiertem Geſindel hatte. Das Urteil lautete auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 2 Monaten. Pforzheim, 19. Febr. Pforzheim ein ein Maurer, fechtend in ein Haus, in dem eine ältere Frau, eine verſchämte Arme, wohnt, die ſich in bitterſter Not befindet. Als die Frau dem geſprochen f Entſcheidung haben die Ghattſchen Erben ange⸗ Dieſer Tage kam in wandernder Handwerksburſche, der Preis damals auf 600 Mk. pro qm feſtge⸗ ſetzt und von der Gemeinde hinterlegt. Dieſe fochten. Der Termin zur gutlichen Beilegung des Streites am Landgericht Darmſtadt verlief ergebnislos, ebenſo die Verhandlung zwiſchen Bau⸗ und Finanzkommiſſion einerſelts und Herr Landesökonomierat Ehatt anderſeits. meinderat beauftragt Juſtizrat Dr. Hallwachs auklopſenden Geſellen auf ſeine Bitte hin einen Nickelzehner geben wollte, mit dem Bemerken, ſie habe leider ſelbſt nichts anderes, faßte ſie der Wackere ſchärfer ins Auge und ſei es nun, daß d ö di t h oder ſel infühlig 5 , iſt, nimmt der Herr Bürgermeiſter die Gelegen⸗ etwas merkte, kurz, er bot der Armen ein kurz vorher erhaltenes Brot an und ließ ihr dann noch ein Paket Nudeln und Waffeln, die er erhalten weniges mit jemand noch ärmeren teilen wolle, er ſei noch jung arbeiten können und verdienen. rr Lehte Meldungen. Aufhebung der Brückenſperre. Mannheim, 20. Febr. Die Rheinbrücke Mannheim— Ludwigshafen iſt ſeit geſtern mit⸗ tag 12 Uhr für' den Straßenbahn⸗ und den Perſonenverkehr wieder freigegeben. *. Der engliſche Dockerſtreik. London, 20. Febr. Infolge des Dock, arbeiterſtreiks machen ſich in London bereits Warenmangel und Teuerung bemerkbar. Der Dockarbeiterſtreik iſt dadurch verſchärft worden, daß 4000 Laſtautoführer, die auf den Docks beſchäftigt ſind, ebenfalls in den Ausſtand ge⸗ trcten ſind. Die Preiſe ſteigen fortgeſetzt, trotz der angedrohten Regierungsmaßnahmen. In der Nähe der Londoner Docks kam es geſterr zu Schlägereien zwiſchen Streikenden und Ac beitswilligen. Macdonald hat den Oberſt Wed⸗ gewood zum Vorſitzenden eines Komitees er⸗ nannt, das die Lebensmitteverſorgung or⸗ ganiſtieren ſoll. Im Induſtriegebiet iſt infolge der Lähmung der Ein⸗ und Ausfuhr die Stahl⸗ induſtrie faſt völlig ſtillgelegt worden. N 1 Die Militärkontrolle in Peutſchland. London, 20. Febr. Der diylomatiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berich⸗ tet, daß bei der gegenwärtigen Prüfung der künſtlichen Maßnahmen zur Militärkontrolle in Deutſchland die engliſche Regierung nach wie vor auf dem Standpunkt ſiehe, daß gemäß dem Friedensvertrag die Uebertragung der Kontrolle auf den Völkerbund vorgenommen werden müſſe. Schon die vorige engliſche Re⸗ gierung habe einen Vorſchlag gemacht. n= welchem die Nolletkommiſſſon einem kleineren 991 weniger koſtſpieligen Organ Platz machen 0 1. Die Beamtenvertreter beim Reichskanzler. Berlin, 20. Febr. Die Spitzenorgani⸗ b der Beamten trugen geſtern dem Reichskanzler ihre Wünſche, leſonders über die Dienſtzeit, die Ur⸗ lauberegelung und die Beſoldungsfrage vor. Der Reichskanzler ſagte ihnen Prüfung ihrer Beſchwerden zu. Es ſoll die Schaffung einer Schiedsſtelle für den Perſonalabbau in Er⸗ wägung gezogen werden. b Der Ge⸗ Darmſtadt mit der Durchführung des Prozeſſes, zumal die Gemeinde durch das Kreisamt Heppen⸗ heim gedeckt iſt. Da das Kollegium nun vollzählig erſchienen heit wahr, dem Herrn G.⸗Rat Kirchner nebſt ſeiner Gattin die beſten Wünſche zu ihrer ſilber⸗ hatte, zurück mit den Wortenn, daß er gerne ſein nen Hochzeit im Namen des Gemeinderats zu entbieten. und wenn die Kälte und der Froſt vorüber ſei, dann würde er auch wieder 2. Die Fahrpreiſe der oberrheini⸗ ſchen Eiſen bahn Geſellſchaft. Auf Grund einer Eingabe des Gemeinderats Neff wurde die Buürgermeiſterei bei der J. G. G. dahin vorſtellig, daß die Fahrpreiſe mit dem Wochenverdienſt der Arbeiter nicht im Einklang ſtänden. Die O. E. G. lehnte die Herabſetzung der Fahrpreiſe rundweg ab mit der Begründung, daß die Betriebsein⸗ nahmen die Betriebsausgaben nicht deckten. Dle nochmalige perſönliche Verhandlung des Ge⸗ meinderats Neff hatte wenigſtens den Zweck, daß eine abermalige Erhöhung der Fahrpreiſe vor⸗ erſt unterbleibt. 3. Beſetzung der Wiege melſter⸗ ſtelle. Von 21 abgegebenen Stimmen erhlelt Herr Aug. Winkenbuch 1. 15 Stimmen und iſt hiermit zum Wiegemelſter der Wage am Gas⸗ welk gewählt. 4. Beratungsſtelle für Lungen⸗ kranke. Das Kreisgeſundheitgamt Heppenheim will die Beratungsſtunden durch den beamteten Kreiearzt vornehmen laſſen. Der Gemeinderat iſt elnſtimmig der Anſicht, daß ein Bedürfnis hierzu nicht vorliegt. Die Herren Aerzte hieſiger Gemeinde ſind vollkommen in der Lage, die Sprechſtunden ſelbſt abzuhalten. Der Antrag des Kreisgeſundheitsamtes wird einſtimmig ab⸗ gelehnt. 5. u. 6. Ueberlaſſung von In⸗ duſtriegelände. Der Gemeinderat hat gegen Ueberlaſſung von Arbeitsplätzen an die Herren Jöſt und Fiſcher am Wleſenweg nichts einzuwenden. Die Feſtlegung der Plätze geſchieht durch die Baukommiſſion, die Pachtpreiſe ſetzt dle Finanzkommiſſton feſt. 7. Bauge ſuch des Nikl. Schloſſer. Der Zurückſetzung des zu erſtellenden Hauſes in der Schillerſtraße zwecks Schaffung eines Vorgartens wird die Genehmigung ertellt. 8. Antrag der Sportvereinigung„Amieltla 09“ Viernheim um käufliche Ueberkaſſung des Sportplatzes. Durch Anlage der Induſtrieſtraße am Gaswerk wird die Verlegung des Sport⸗ platzes notwendig Die Baukommiſſion lege einen Plan vor, wodurch ſie 3 neue Plätze ſchafft. Der erſte Platz wird der Sportveinigung „Amicitia 09“ zugeſagt und zwar auf die Dauer ihres Beſtehens. Zu einer käuflichen Ueberlaſſung des Platzes kann ſich der Gemeinderat nicht ent ⸗ ſchlleßen. N. 9. Erwerbsloſenfürſorge. Die Differenzen zwiſchen Herrn Gemeindeſekrekär Soller und Erwerbsloſenausſchuß ſind durch die Zeitungsanfrage des Gemeindekaſſenſekr. lei entſtandenen Augeinanderſetzungen werden für erledigt erklart.“(In Sachen der von Herrn Schneider uns geſandten Berichtigung iſt zu er⸗ klären, daß der Antrag, dieſen Punkt in der letzten Gemeinderatsſitzung in die nichtöffentliche Sitzung zu verweiſen, nicht von Herrn Schnelder, ſondern von der Erwerbsloſenfürſorgekommiſſton geſtellt wurde. Auch dieſer Punkt wurde in der geſtrigen Sitzung aufgeklärt und hiermit hoffent⸗ lich erledigt. D. Red.) Um 10 Uhr wurde die öffentliche Sitzung geſchloſſen. Nichtöffentfiche Sitzung. Sparkaſſen⸗ Geſuche, Kleine Anfragen. Schluß 10,30 Uhr. J. Schachklub Viernheim. (Mitglied des Oberrhein. Schachbundes.) Unſere diesjährigen Schachſpiele beginnen am 22. Februar 1924. Im Spielplan ſtehen 2 Klubmelſterſchaften(auszutragen im März und Oktober). Dieſe dienen zur Bildung von zwei Teams, welche das Stärkeverhältnis im Klub zeitigen werden. Außerdem ſind Schachmatches mit dem Mannheimer Schachklub und anderen Klubs vorgeſehen. Spielabende ſind jeden Frei⸗ tag. Anfang 9 Uhr. Jetziges Lokal Freiſchütz. Anmeldungen daſelbſt. Möge der Viernheimer Schachklub weitere Fortſchritte machen und ein⸗ mal internationalen Ruhm ſich holen. George Stephenſon ſagt: All that J have been enab- led to accomplish in the course of my life has been done through perseverance. Zu Deutſch: Alles was mir im Laufe meines Lebens möglich war zu erreichen, geſchah durch Ausdauer. Landwirtſchaftliche Mitteilung. Kainit iſt heute billiger als vor dem Kriege. Daher ſollte kein Land⸗ witt unterlaſſen, ſeine Wieſen uud Weiden mit dieſem ſo wertvollen und nutzbringenden Kali⸗ düngemittel reichlich zu verſorgen. Viele Verſuche haben bewieſen, daß Kainit auf Wieſen und Weiden in Verbindung mit Thomasmehl ganz bedeutende Ertragsſteigerung herbeizuführen ver⸗ mag. Außerdem wird aber auch durch eine Kali⸗ düngung der Pflanzenbeſtand der Wieſen günſtig beeinflußt, dahingehend, daß die Kleearten in ihrer Anzahl und in ihrer Menge an Ernte⸗ ſubſtanz zunehmen und ſomit nicht nur mehr ſondern auch ein gehaltreicheres Heu mit hohem Futter wert liefern. 2—3 Ztr. Kainit und 1 Ztr. Thomasmehl je Morgen werden in der Regel eine empfehlenswerte Wleſendüngung ſein. Große Modenschau von Fiſcher⸗Kiegel. Ein ſchönes Frauenkleid iſt ein Gedicht, die Schönheit iſt's, die für ſich ſelber ſpricht. „Kleider machen Leute.“ Die Wahrheit dieſes Sprichwortes konnte man bei der großen Modeſchau von Fiſcher⸗Riegel, des bekannten Mannheimer Modehauſes, wie⸗ derum beſtätigt finden. Daß ein Bedürfuis für dieſe Modeſchau, die in Frankfurt und Berlin nicht großzügiger vorgeführt werden kann, vor⸗ hertſchte, bewies der außerordentlich ſtarke An⸗ drang zu den beiden Veranſtaltungen. Sowohl vormittags als auch nachmittags mußten die Lokalitäten für Nachzügler geſchloſſen und dieſe für den Montag vertröſtet werden. Auf der Mode⸗ ſchau waren alle Geſellſchaftskreiſe vertreten, dle ſich in den mit vornehmem Geſchmack ausge. ſtatteten Räumen der Firma ein intereſſantes Stelldichein gaben und voll geſpannter Erwartungen der ſchönen Dinge harrten. Gezeigt wurden elegante Modelle, Modellkoplen und gute, ge⸗ diegene Mittelware von der einfach⸗ſolideſten bis zur hochfeinſten Ausführung. Vornweg möchten wir konſtatieren, daß die neue Mode diesmal ausnahmslos auch den Herren der Schöpfung imponieren und gefallen wird. Alle bizarren Formen find verpönt, da auf Gediegenheit und aparte, harmoniſche Stoffe der Hauptwert gelegt iſt. Dle ganze Aufmachung der Modenſchau— die Firma veranſtaltet dieſe nun ſeit 15 Jahren— bot ein anziehendes, farbenprächtiges Bild und entſprach ganz dem großzügigen Unternehmungs⸗ geiſt des Firmeninhabers Albert Wolff. Gemeindekaſſe. Freitag Nachmittag werden die Sozſal⸗ und Kleinrenten ausbezahlt uud zwar von 2 bis ½4 Uhr, A— K und von 4 bis 5 Uhr L—8. Viernheim, den 21. Februar 1924. JIöſt, Rentmelſter. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 28. Februar 18. Ador R. Wochenabſchnitt: Ki⸗Sißo. Sabbat Anfang 52 Uhr 5 Morgen 900 Uhr Nachm. 390 Uhr 0 Abend 64% Uhr Wochentag⸗Anfaug 64% Uhr „ ⸗»Morgen 7% Uhr