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Beisammensein bel einem hl Freibier, geſtiftet von der Brauerei Sinner Karlsruhe. Der Vorſtand. NB. Um 8 Uhr daſelbſt Vorſtandsſitzung. Der Vorſitzende. Sport⸗Verein 09. t. d. A. T. u. Sp.⸗B. Sportplatz: Tivolt. Lokal: Sportzentrale. Sonntag, 24. Febr. Privat⸗Spiel gegen Ladenburg. Spielbeginn: 2. Mannſchaft 1 Uhr. 1. Mannſchaft 3 Uhr. Es werden Arbeiter⸗ ſportler, die ihre Sache unterſtützen, höflichſt eingeladen. Der Vorſtand. Bauernverein Viernheim Nächſten Sonntag, den 24. Febr. 24., nachmittags ½4 Uhr, findet im Gaſthaus zum „Fürſten Alerander“ eine außerordentliche General⸗Verſammlung ſtatt. Herr Generalſekretär Dr. Bauer, Lorſch wird daſelbſt in einem Vortrag über „Steuerverhältniſſe“ eigens referieren. Alle Landwirte(Mitalieder ſowie Nichtmlt⸗ glieder und Gewerbetreibende) werden hlerzu intereſſenhalber ergebenſt eingeladen. Der Vorſtand. eee Cäelllen-Verein 5 Viernheim. 8 i gnorgen Sonntag Nachm. 5 ab 4 und abends ab 8 Uhr groß e 4 Tanz- 4 4 in der„Vorſtadt“, wozu Freunde und Gön⸗ ner des Vereins freundlichſt eingeladen find. Die aktiven und paſſiven Mitglieder werden ge⸗ beten, ſich hauptſächlich am Abend zu beteiligen. Der Vorſtand. ü * ERV Sport⸗Vereinigung„Amicitia 09“ Sport platz im Wald. Sonntag, den 24. Februar Freundſchaſtsſpiel der komb Bezirksliga 03 Ludwigshafen gegen die 1. M. Mernheim. Anfang ½4 Uhr. Vorſpiel 2 Uhr. 4. Mannſchaft gegen die Gleiche Anfang ½ 11 Uhr, Abfahrt 8“ Uhr, F.-V. Weinheim. E. G. Der Spielausſchuß. O. EAA dd ede eee Kameradschaftl. Wohlfahrts-Bund. Auf vielſeittiges Verlangen gibt der Verein am Sonntag, den 24. Februar im Gasthaus zum„Freiſchütz“ nochmals zur Aufführung: ber dücleeld In Pre Volksstück in 3 Akten von Otto Dörner. Hierzu laden wir unſere Mitglieder mit Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner des Vereins höflichſt ein. LITTLE Eintritt à Perſon 50 Pfg 566064 Kaſſeneröffnung 7 Uhr. B. Stühlumlegen wird nicht geſtattet. Kein Trinkzwang. * 8 LIE ee Der Vorſtand. Anfang 8 Ahr. 24 56064 D 5 Nei sbank a. ö 4 50 ere präſident Dr. 1 7 . 34. Ein Zwischenfall im englischen Unterhaus. Zur Bekämpfung der Arbeitsloſigteit. London, 22. Febr. Der parlamentariſche Sekretär der Admiralität, Ammon, gab im Unterhauſe eine wichtige Erklärung über das Flottenbauprogramm ab. Er teilte mit, daß infolge des Ernſtes des Problems der Ar⸗ beitsloſigkeit die Regierung beſchloſſen habe, die Befehle der vorangegangenen Re⸗ gierung für den Bau von fünf Kreuzern auf⸗ Die Arbeiten werden ſo⸗ bald als möglich begonnen werden. Dieſe Mit⸗ teilung rief bei den Abgeordneten der Arbeiter⸗ partei Beſtürzung und bei den liberalen und Verwunderung Der liberale Abgeordnete Pringle ſchlug die Vertagung vor, um dem Parlament die Frage eingehend zu er⸗ Das Unterhaus beſchloß, dieſen An⸗ trag anzunehmen und eine Debatte über den Regierungsbeſchluß zu eröffnen. Nach den Schätzungen der Regierung Baldwin wird je⸗ recht zu erhalten. konſervativen Abgeordneten hervor. zu ermöglichen, örtern. der Kreuzer ungefähr 2 Millionen Pfd. koſten. 5 Ein liberaler Vorſtoß. London, 22. Febr. Das Unterhaus ver⸗ ſammelte ſich am Donnerstag abend neuem um 8.15 Uhr. Der liberale Abgeordnete Pringle warf der Arbeiterpartei vor, auf das Wahlprogramm verzichtet zu haben, indem ſie jetzt als Regierungspartei eine Rüſtungspolitit eröffne. Ramſay Macdonald hielt darauf eine Anſprache. Er erklärte, daß dieſe Debatte ein Beweis für die Tendenz gewiſſer Mitglie⸗ der der Oppoſition ſei, die Regierung unter irgend einem Vorwande zu kritiſieren. Er könne dem Unterhaus die Zuſicherung geben, daß der Bau keines Kriegsſchiffes beſchloſſen werde, ohne daß das Parlament zuvor ſeine Zuſtimmung gegeben habe. zer ſeien lediglich dazu beſtimmt, heute unver⸗ wendbare Einheiten zu erſetzen. Die Regie⸗ rung betrachte dieſe Erſetzung als ihre Pflicht. Es ſei gewiß, daß keine Nation, weder Frank⸗ reich, noch Japan, noch die Ver. Staaten da⸗ gegen proteſtieren werden. Wenn das Regie⸗ rungsprogramm angenommen werde, ſo wer⸗ den mehr als 200 000 Arbeitsloſe Beſchäftigung haben. Der frühere Marineminiſter Amery beglück⸗ wünſchte Macdonald zu ſeiner Erklärung, be⸗ dauerte aber, daß die Regierung nur den Bau von 5 Kreuzern vorgeſchlagen habe, während das frühere Projekt des Kabinetts Baldwin den Bau von 8 Kreuzern vorgeſehen habe. Das Unterhaus beſchloß darauf mit 372 gegen 73 Stimmen, den Mißtrauensantrag Springs ab⸗ zulehnen. London, 22. Febr. Das Unterhaus hat ohne Abſtimmung ein Kreditgeſuch von 730 000 Pfund Sterling genehmigt, um der Arbeits⸗ loſigkeit zu ſteuern. 1 Mee Arbeit der Sachverſtändigen⸗ Ausſchüſſe. Die Beratungen. Paris, 22. Febr. verſammelte ſich heute von 10 bis halb 12 Uhr und verhandelte über die Arbeiten der beiden Unterkomitees, die ihrerſeits keine Sitzungen ö abhielten. Es wurde der Bericht der Eiſen⸗ bahnſachverſtändigen über die Reichseiſen⸗ hahn von den Mitgliedern des Komitees nach⸗ geprüft. Der Bericht der Budgetkommiſſion wird nächſten Montag einer Vollſitzung vor⸗ gelegt werden. Das Komitee Mac Kenna hat heute vormittag über die Mittel beraten, wie die ins Ausland geflüchteten deutſchen Kapi⸗ ſtalien heimbeförvdert werden können. g 1 5 Eine Warnung. . Berli n, 22. Febr. Die deutſche und auch die ausländiſche Preſſe veröffentlicht zurzeit wiederholt Berichte aus Paris über das an⸗ gebliche Ergebnis der Pariſer Beratungen der Sachverſtändigen. Es kann nur davor ge⸗ warnt werden, die Veröffentlichungen als echt inzunehmen. Es iſt anzunehmen, daß die Sachverſtändigen in Paris genau das gleiche Stillſchweigen über ihre Beratungen beobd⸗ nchten, wie ſie es in Berlin getan haben. Dieſe Auffaffung wird auch durch eine Havasmel⸗ dung beſtätigt, wonach die Sachverſtändigen in 7 7 Vertraulichkeit ihre Beratungen fort⸗ 00 Dr. Schacht wieder in Berlin. Berlin, 22. Febr. Wie wir erfahren, iſt von ſeiner dgetebtk. Reiſe nach Berlin zu von Die neuen Kreu⸗ Das Komitee Dawes Montag, den 25. Februar 1924 1 Neue Schwierigkeiten im Dockarbeiterſtreik. 9 London, 22. Febr. Der Streik der eng⸗ liſchen Dockarbeiter iſt wider Erwarten noch nicht zu Ende gegangen, da die Vertreter der Streikenden noch nicht zu einer Einigung über das Kompromiß mit den Arbeitern gelangen konnten. Die Arbeiter ſtehen auf dem Stand⸗ punkt, daß nach dem ganzen Verlauf der Dinge ihre urſprüngliche Forderung auf Erhöhung der Löhne um zweieinhalb Schilling pro Tag und Mann wieder in Kraft treten ſoll und daß ihr letztes Angebot von zwei Schilling, das die Arbeitgeber angenommen haben, nicht mehr in 1 05 käme. Die Verhandlungen werden fort⸗ geſetzt. Vor einem Werftarbeiterſtreik. London, 22. Febr. In Northompton ha⸗ ben 5000 Arbeiter der Schiffsbauwerften be⸗ ſchloſſen, morgen Samstag die Arbeit nieder⸗ zulegen, wenn bis dahin die von ihnen ge⸗ forderte Lohnerhöhung nicht gewährt ſein werde. London, 21. Febr. Der Streik der Om⸗ nibusangeſtellten, der 1000 Perſonen umfaßte, iſt nach dreitägiger Dauer beigelegt worden. 9 Die Luſitania-Frage erledigt. Berlin, 22. Febr. Nach einer Blättermeldung ſind ſoeben von der deutſch-amerikaniſchen ge⸗ miſchten Kommiſſion in Waſhington die An⸗ ſprüche erledigt worden, die wegen der Ver⸗ ſenkung der„Luſitania“ von amerikani⸗ ſchen Bürgern gegen das Deutſche Reich erhoben worden waren. Die Entſchädigungsforderungen, die für Todesfälle, Geſundheitsentſchädigungen und Verluſte des Eigentums geltend gemacht wurden, ſind von der Kommiſſion insgeſamt mit etwas mehr als 1 Million Dollar honhriert worden. Damit werden die erheblich weitergehen⸗ den Anſprüche auf ein erträgliches Maß zurückge⸗ führt. Die Frage der Rechtmäßigkeit oder Un⸗ rechtmäßigkeit der Verſenkung der„Luſitania“ hat die Kommiſſion überhaupt nicht be⸗ ſchäftigt, da bereits 1916 deutſcherſeits die Zu⸗ ſage erteilt worden war, für die Verſenkung der„Luſitania“ angemeſſenen Erſatz zu leiſten, hatte ſich die Kommiſſion lediglich mit der Be⸗ rechtigung und der Höhe der einzelnen An- ſprüche zu befaſſen. Es iſt im beiderſeitigen Intereſſe zu begrüßen, daß die Luſitania⸗ Angelegenteit, die ſeit Fahren als eine dunkle Wolle über den Beziehungen zwiſchen den bei⸗ den Nationen ſchwebte, damit ihre endgültige Erledigung geſunden hat. 22222 rigkeiten in der Abrüſtungskonferenz. Mailand, 22. Febr. Ueber die in der interna⸗ tionalen Konferenz der Marineſachverſtändigen zur Beſchränkung der Rüſtungen zur See aufge⸗ tretenen Unſtimmigkeiten erfährt der„Corriere della Sera“ aus Rom, daß ſich die meiſten ſüd⸗ amerikaniſchen und nordeuropäiſchen Staaten der von der Völkerbundskommiſſion vorbereiteten Formel widerſetzen, dies unterſchiedslos die je⸗ tzigen Beſtände der Kriegsſchiffe das Höchſtmaß der zuläſſigen Rüſtungen bilden ſollen. Argen⸗ tinien würde darnach einen Kriegsſchiffbeſtand von 81000 auſweiſen, Braſilien 45000, Chile 35 000, Dänemark 13 000, Griechenland 36 000, Holland 26 000, Norwegen 18 000, Schweden 62 000 und Spanien 81000 Tonnen. Beſonders die nordeuropäiſchen Staaten einſchließlich Ruß⸗ land und Spanien erklärten, die jetzigen Marine⸗ kräfte entſprächen nicht den Erſorderniſſen der Landesverteidigung. Dies trifft beſonders auf Rußland zu, angeſichts ſeiner beſonderen geogra⸗ phiſchen Lage an vier verſchiedenen Meeren, die eine größere Flotte erfordern würde, als die ei⸗ nes jeden anderen Staates. Angeſichts dieſer Schwierigkeiten wurde ein Redaktionsausſchuß beauftragt, eine andere Formel auszuarbeiten. Wenn keine Einigung erzielt wird, ſteht in einem Monat eine neue Zuſammenkunft der Marine⸗ ſachverſtändigen in Ausſicht, bevor der Völker⸗ bundsrat eine Entſcheid ung über die Auslegung der Waſhingtoner Beſchlüſſe auf alle Staaten triftf. e 2 1 Eine neue Verordnung Degouttes. 22. Febr. General Degoutte haf Wirkung eine neue Verordnung Beamtenkontrolle 7 41. Jahrgang — l Sozialdemokratiſche Anträge. Die ſozialdemokratiſche Reichs⸗ tagsfraltion hat zu den Notverordnungen eine Anzahl Anträge eingebracht, die teilweiſe einen tiefen Eingriff in die Maßnahmen der Regierung bedeuten. Zunächſt hat ſie eine In⸗ terpellation vorgelegt wegen der„ungeheuer⸗ lichen ſozialreaktionären Vorſtöße der Kapi⸗ taliſten gegen Arbeitszeit, Arbeitsrecht und Arbeitslohn im Zuſammenhang mit der Ar⸗ beitsloſenfrage“. Die Anträge beziehen ſich auf die Sozialpolitik, die Beamtenangelegen⸗ heiten und Steuerfragen., Laut Vorwärts“ hat die Fraktion zur Arbeitszeit be⸗ ſchloſſen, zu dieſer Verordnung eine ganze Reihe von Anträgen zu ſtellen, insbeſondere zu verlangen, daß eine Ueberſchreitung der achtſtündigen Arbeitszeit nur auf Grund von Tarifverträgen zuläſſig ſein ſoll. Zu der Erwerbsloſenunterſtützung wird beantragt, die Beitragspflicht auf alle Angeſtellten auszudehnen, die dem Angeſtellten⸗ verſicherungsgeſetz unterworfen ſind. Ein wei⸗ terer Antrag erſucht die Regierung, die Be⸗ züge der Beamten, Angeſtellten und Ar⸗ beiter unverzüglich aufzubeſſern. Zur Frage der Perſonalabbauverordnung iſt die Fraktion der Meinung, daß die beſtehende Verordnung aufgehoben und durch ein Geſetz erſetzt werden ſolle. Für die Arbeitszeit der Reichsbeamten wird die Wiedereinführung des Achtſtundentages gefordert. Weiter will die Fraktion Streichung der Mietsſteuer. Zur Deckung des allgemeinen Finanzbedarfs der Länder und der Gemeinden fordert ein Ini⸗ tiativantrag an Stelle der Mietsſteuer eine Regierungsvorlage, durch die den Ländern die Erhebung eines Zuſchlages bis zu 200 Proz. zur Vermögensſteuer geſtattet wird⸗ Ein wei⸗ terer Initiativgeſetzentwurf der Fraktion will dem Gläubiger erlauben, von einem offen⸗ ſichtlich leiſtungsfähigen Schuldner eine Auf⸗ wertung bis zu 20 Prozent(ſtatt 15 Prozent) zu verlangen. Die Steuer auf Geldentwer⸗ tungsgewinne will die Fraktion erhöht wiſſen, und zwar bei entwerteten zurückgezahlten In⸗ duſtrieobligationen von zwei auf mindeſtens zehn Prozent, bei landwirtſchaftlichem Grund⸗ beſitz ſtatt bis zu 2 bis zu 10 Prozent. Das ſind nur einige Wünſche, die die So⸗ zialdemokratie vorzutragen gedenken. Der „Vorwärts“ verſichert, daß ſeine Fraktion dieſe Anträge aus rein ſachlichen Erwä⸗ gungen geſtellt habe. Ihr ſei nicht an einer agitaſoriſchen, ſondern einer ſachlichen Be⸗ handlung dieſer Anträge gelegen. Wenn ſich leiten laſſen, täten ſie gut, den Weg zu be⸗ die Sozialdemokraten von dieſer Aufſfaſſung leiten laſſen, täten ſie gut, den Weg zu be⸗ ſchreiten, den die Regierung vorgeſchlagen hat. Denn er allein ſichert die vom„Vorwärts“ verlangte ſachliche Behandlung. Zu den An⸗ trägen ſelbſt wollen wir uns heute nicht äußern. Ihre Tragweite iſt ohne weiteres zu bezüglich Kontrolle über die deuutſchen Beamter erlaſſen. Danach kann jeder deutſche Beamte deg beſetzten Gebietes auf Befehl des kommandieren⸗ den Generals der Truppen abgeſetzt werden, wenn dieſer es für nötig befindet, inſofern die Sicherheit der Beſatzungstruppen dies erfordert. Der General kann ſein Veto einlegen bei der Er⸗ nennung aller deutſchen Beamten für das beſetzte Gebiet, wenn er der Meinung iſt, daß dieſe Maß⸗ nahme nottut, um die Sicherheit dürfniſſe der Beſatzungstruppen oder die Aus⸗ beutung von Pfändern ſicher zu ſtellen. In dem Fall, daß ein Beamter ſtirbt, ausſcheidet, mehr als einen Monat Ferien bekommt, entlaſſen wird, oder eine Stellung übernimmt, muß der Mili⸗ tärbehörde ſofort eine Meldung durch die zuſtän⸗ digen deutſchen Behörden zugehen. ö Deutſcher Reichstag. Berlin, 22. Februar. Der heutige dritte Tag der Pfalzdebatte im Reichstag begann mit einer Rede des Auß e n⸗ miniſters Dr. Streſemann. Der Mi⸗ niſter nahm zunächſt Stellung zu einigen Aeuße⸗ rungen der geſtrigen Parteiredner. Gegenüber den Anregungen, die geſtern der Abgeordnete Dr. Helfferich bezüglich des Saargebiets und ſeiner politiſchen Stellung gemacht hatte, be⸗ zund ſich bereit erklärt, die Wünſche der Par⸗ teien in interfraktionellen Beſpre⸗ 8 überblicken, und es iſt zu bezweifeln, ob die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion ſich über die finanzielle Auswirkung klar ge⸗ worden iſt. Dieſer Eifer der Sozialdemokraten wird die Deutſchnationalen nicht ruhig ſchlafen laſſen. Die linken Anträge werden automatiſch die Vorlegung eines nicht min⸗ der langen deutſchnationalen Wunſchzettels zur Folge haben. Aus der ſachlichen Ausſprache des„Vorwärts“ ent⸗ wickelte ſich über Nacht ein Wettlauf um die Gunſt der Wähler, bei dem aus dem Gebäude der Regierungsarbeit ein Stein nach dem a deren herausgenommen würde, ſo daß der Einſturz des ganzen Volkes droht. Indem der Reichstag das Ermächtigungsgeſetz annahm; brachte er ſelbſt zum Ausdruck, daß er ſich nicht mehr die Kraft und Fähigkeit zur raſchen Er⸗ ledigung der dringenden Aufgaben zutraute. Dieſelben Gründe, die den Reichstag bewogen, das Ermächtigungsgeſetz anzunehmen, beſtehen auch heute noch, ſogar noch in verſtärk⸗ tem Maße. Es iſt mehr als wahrſcheinlich, daß ſich aus dieſer„ſachlichen“ Debatte eine regelrechte Wahlagitation entwickelt, die ſchwe⸗ ren Schaden verurſachen kann. Weil die Re⸗ gierung das vorausſieht, hat ſie vorgeſchlagen chungen durchzuberaten und nach Möglich⸗ keit zu berückſichtigen. In dieſem Kreiſe, der nicht auf das Echo der Wähler zu hören braucht, iſt eine ſachliche Erörterung eher z erwarten, als in den öffentlichen Verhand⸗ lungen im Plenum. Hier wäre auch zu über⸗ legen, inwieweit die vortragenen Wünſche zu Initiativanträgen verdichtet werden können. Wem es wirklich nur um ſachliche Erledigung der ſtrittigen Dinge zu tun iſt und wer mit Lebensfragen des deutſchen Volkes keine Wahl; propaganda treiben will, vergibt ſich nichts wenn er dem berechtigten Wunſche der Regie- rung Rechnung trägt. Mit diktatoriſchen Ge⸗ lüſten bat das Verlangen der Reichsregierung gar nichts zu tun. Die Regierung muß ent⸗ ſcheidenden Wert darauf legen, daß der offen⸗ ſichtliche Erfolg ihrer Arbeit nicht durch wahl taktiſche Erwägungen der Parteien in Frag geſtellt wird. Dafür wird das Volk Ver⸗ ſtändnis beſitzen. Mit der Parole„Gegen die Diktatur“ der Regierung werden keine Ge⸗ ſchäfte zu machen ſein in einer Zeit, in der das Anſehen des Reichstages faſt bis auf den Nullpunkt geſunken iſt. Auch im Intereſſe des parlamemariſchen Gedankens wünſchen wir, baß kein Konflikt zwiſchen dem Reichstag und der Regierung entſteht. ö Es iſt leicht möglich, daß die 1 kratiſchen Anträge zur Auflöſung de Reichstages und damit zu baldigen Neu⸗ wahlen führen können. Für unſere Partei⸗ freunde draußen im Lande eine Mahnung, die und die Be⸗ von Kohle und Reparationen, tonte der Miniſter, daß auch das Saargebiet ſelbſtverſtändlich zu den beſetzten Gebieten zu rechnen ſei und daß ſeine Räumung damit auch in den Geſamtkomplex der Fragen der deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen falle, über die er bei der nächſten außenpolitiſchen Ausſprache wei⸗ teren Ausſüß rungen machen werde. Gegen den Vorwurf, daß die Regierung in der Pfalz den Wahlvorbereitungen ſo frühzeitig zu treffen, daß ſie auf alle Möglichkeiten worbereitet ſind. Dingen nicht mehr mit der nötigen Aktivität gegenüber ſtehe, legte der Miniſter Verwah⸗ Die Tätigkeit des Auswärtigen Amtes in der Pfalzfrage könne man gewiß nicht als inaktiv bezeichnen. Die Regierung werde demnächſt in einem Weißbuch alle Pro⸗ tokolle herausgeben, die ſich auf unſere Schritte rung ein. in der Pfalzfrage beziehen. Der Miniſter ging ſodann auf die allgemeinen deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen über. Die deutſch⸗fran⸗ zöſiſche Frage ſei nicht allein auf materielle Weiſe zu löſen, ſie ſei nicht nur eine Frage Erz, von Goldnotenbank und ſondern jede Verſtändigung müſſe ausgehen von dem Verhältnis der Völ⸗ ker zueinander. Deutſchland wolle materielle Opfer bringen, aber das könne unſer Volk nur, wenn es das Gefühl habe, daß es mit dieſen Laſten ſich die vertragsmäßigen Frei⸗ heiten erwirbt, auf die es ein Recht hat. Nach der Rede des Außenminiſters flaute das Intereſſe des Hauſes raſch ab. Es ſprach noch der deutſchvölkiſche Abgeordnete Hen⸗ ning und der Abgeordnete Ledebour, der ſeit ſeinem Ausſcheiden aus der USPD. 1 tine Partei für ſich bildet. Damit war die Beſprechung der Pfalz⸗ imterpellationen zu Ende. Das Haus beſchäf⸗ igte ſich dann noch mit verſchiedenen kleineren Vorlagen. U. a. wurde ein Antrag der Deutſchvöltiſchen Freiheitspartel, die Reichs⸗ tegierung möge den General Seeckt und den Reichswehrminiſter anweiſen, daß ſie alle Be⸗ ſchlüſſe des Reichstags oder ſeiner Ausſchüſſe merkennen und durchführen, gegen die Stim⸗ men der Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei angenommen. Angenommen wurde erner ein deutſchnationaler Antrag, 1 f bgeordnete nicht als verantwortliche R. 1 1 uf neten v. Graefe wegen Hochverrats wurde vom auſe gebilligt, nachdem Abgeordneter von raefe ſelbſt darum nachgeſucht hatte. Die eſprechung des gleichartigen Erſuchens auf Genehmigung zur Straſverfolgung der kom⸗ uniſtiſchen Abgeordneten Fröhlich, Koenen, emmele, Stöcker u. Frau Zetkin wegen Hoch⸗ verrates wurde begonnen, aber nicht zu Ende geführt. 5 Gegen 7 Uhr vertagte ſich das Haus auf Dienstag nachmittag 2 Uhr. 5 e 1 Der Arbeitsplan./ Berlin, 22. Febr. Der Aelteſtenausſchuß des Reichstages beſchloß heute, den Samstag dieſer Woche und den Montag der kommenden Woche ſitzungsfrei zu laſſen. Am Dienstag oll dann die gorße politiſche Ausſprache mit iner Rede des Reichskanzlers beginnen und war anläßlich der Einbringung des vorläu⸗ gen Haushaltsetats(Notetat für 1924). Wei⸗ er beſchloß der Aelteſtenausſchuß, die Frage er Wahlreform nicht mehr von dieſem Reichs⸗ tag erledigen zu laſſen. Ueber die in verſchie⸗ denen Preſſeäußerungen angedeutete mögliche Verlängerung der Legislaturperiode ſprach ſich der Ausſchuß entgegen den urſprünglichen Ab⸗ ſichten heute nicht aus. 0 e* N ö Eine Streſemannrede. f Dresden, 33. Febr. Anläßlich einer Feier des nationalliberalen Vereins ſprach geſtern Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, der im Flugzeug die Reiſe nach Dresden zurückge⸗ legt hatte. Streſemann erklärte, daß Deutſchland ſich noch immer im Kampf um ſeine Einheit be⸗ fände. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführun⸗ gen ſprach er ſich in ſcharfer Weiſe gegen die Truſtbildung aus, die er immer aufs ſchärfſte bekämpfen werde, da er in ihnen die größte Ge⸗ fahr für das deutſche Volk ſehe. Streſemann kri⸗ tiſterte dann weiter das Treiben der bayeriſchen Aufrührer vom 9. November, die ihm in den Rücken gefallen ſeien. Man wiſſe heute ganz ge⸗ nau, daß man damals bereit war, im Halle eines Erfolges der Hitlerleute von drei Seiten in Deutſchland einzumarſchieren. Der Miniſter ſchloß mit ſtürmiſchem Beifall. Kleine Rundſchau. n Der Zentrumsparteitag ſoll, wie die„Köln. Vztg.“ meldet, am 5. und 6. April in Fulda ſtattfinden. 5 * Unterzeichnung des Fimne⸗Ablommens. Kö⸗ nig Alexander von Serbien hat das Fiume⸗Ab⸗ kommen ſowie den Freundſchaftspakt mit Italien unterzeichnet. Die Ratifikationsurkunden wer⸗ den noch im Laufe der Woche ausgetauſcht. * Ruſilands Teilnahme an der Königsberger Kant⸗Feier. Die Akademie der Wiſſenſchaften in Petersburg hat beſchloſſen, ſich an der Kant⸗ Feier in Königsberg im April dieſes Jahres zu beteiligen. * Ergebniſſe der Baltenkonferenz. Die Ergeb⸗ niſſe der Konferenz der baltiſchen Staaten in Warſchau ſind im Verhältnis zu den Hoffnungen, die man daran knüpfte, verhältnismäßig gering. In politiſcher Hinſicht hat man ſich auf allge⸗ meine Phraſen beſchränkt. Poſitive Ergebniſſe ſind nur darin erzielt, daß eine Art Poſt⸗ und Telegraphenkonvention und eine Erleichterung des Touriſtenverkehrs geſichert erſcheinen. Die Niniſter haben Warſchau wieder verlaſſen. Der Anniſche Außenminiſter Enckel reiſt über Danzig nach Helſingfors zurück, * Die Spitzbergen⸗Frage. Die Sowfetregie⸗ rung hat bekanntlich die de jure-Anerkennung burch Norwegen damit beantwortet, daß ſie ih⸗ rerſeits die Souveränität Norwegens über Spitz⸗ ö richten, Spitzbergen in An f Haltung während des Krieges zuerkannten, be⸗ ſtummte Forderungen hinſichtlich der wirtſchaft⸗ lichen Ausbeutung des Landes geſtellt. Insbe⸗ ſondere wurde eine Bergwerksordnung verlangt. Nach norwegiſchen Blättermeldungen ſoll auch „ demnächſt endgültig entſchieden wer N. 1* 5 „en Außerordentliche Steuer vom Gebändebe ſitz für 1923. Der Ausſchlag der nach dem Geſetz über eine außerordentliche Steuer von Gebäude⸗ beſttz für 1923 zu erhebenden Steuer hat nach der Vorſchrift in Artikel 1 dieſes Geſetzes gemäß de Vorſchriften des Gemeindeumlagengeſetzes vom 7. Auguſt 1920 zu erfolgen. Es iſt alſo dem Ausſchlage zu Grunde zu legen der gemeine gemein iſt dieſer Wert letztmals feſtgeſtellt worden für das Steuerjahr 1914. Nach dieſer Zeit von der Veranlagungsbehörde in einzelnen Fällen vorgenommene Höherbewertung infolge, von Eigentumsübergängen(Kaufpreiſe) uſw. können auf Antrag der Steuerpflichtigen auf ſen Stand von 1914 zurückgeführt werden. Eben⸗ o ſind nach 1914 neu errichtete Gebäude auf Antrag des Pflichtigen ſo zu bewerten, wie es für 1914 geſchehen wäre, wenn ſie damals ſchon beſtanden hätten. An ſich ſtehen die Steuer⸗ werte, die zuletzt im Veranlagungsverſahren für 1922 grundſätzlich feſtgeſtzt worden ſind, rechts⸗ kräftig feſte, ſoweit gegen ſie kein Rechtsmittel erhoben wurde. Mit Rückſicht auf die Höhe des Steuerſatzes hat jedoch das Finanzminiſterium die Finanzämter ermächtigt, in allen Fällen, in denen nach 1914 Höher⸗ oder Neubewertungen ſtattoefunden haben, auf Antrag der Steuerpflich⸗ tigen eine Neuveranlagung in obigem Sinne vorzunehmen. ö * Invalidenverſicherung der Dienſthoten. Bei der Kontrolle hat ſich ergeben, daß die Dienſtherr⸗ ſchaften das Dienſtperſonal vielfach nur in der 1. Lohnklaſſe mit einem Wochenbeitrag von 20 Pfennig verſichern. Die Verſicherung in der 1. Lohnklaſſe kann jedoch nur in Betracht kommen, wenn der Wochenverdienſt 10 Mk. nicht über⸗ ſteigt. Berückſichtigt man aber, daß das Dienſt⸗ perſonal in der Regel volle Naturalverpflegung erhält, die mit mindeſtens 36 Mk. pro Monat an⸗ zuſetzen iſt, ſo ſind Beiträge in der 2. Lohnklaſſe (40 Pfg. Wochenbeitrag) in jedem Falle zu ent⸗ indem der monatliche Barlohn mehr als 4 Mark beträgt. Den Dienſtherrſchaf⸗ ten wird deshalb dringend empfohlen, die hier⸗ nach zutreffenden Beiträge am Ende jeder Woche in den Quittungskarten zu verkleben und durch Auſſchrift des letzten Tages der Woche(3. B. 10. Febr. 1924) zu entwerten. Da nach Aufhebung des Einhugsverfahrens nicht mehr wie ſeither die Krankenkaſſen, ſondern die Arbeitgeber ſelbſt die Marken zu verkleben haben, haben die Dienſt⸗ herrſchaften, ſoweit dies noch nicht geſchehen, die Quittungskarten für ihr Perſonal bei der Kran⸗ lenakſſe ſofort zu erheben und etwaige rückſtän⸗ dige Beiträge alsbald zu entrichten, da ſie ſich ſonſt Weiterungen, gegebenenfalls auch der Be⸗ ſtrafung ausſetzen.. ö HK. Muſterſendungen für die Leipziger Meſſe. Ueber den Verkehr von Waren, die für die Leipziger Muſtermeſſe beſtimmt ſind, 9. der Leitende Bewilligungsausſchuß in Koble n, folgende Regelung, die telegraphiſch an die zuſtändigen Stellen bekanntgegeben worden iſt, getroffen: Die Firmen des beſetzten Ge⸗ bietes reichen bei dem zuſtändigen Derogations⸗ bureau einen Antrag auf Ausſtellung einer Ablaufsbewilligung ein mit dem Hinweis, daß es ſich um Muſterſendungen ſür die Leipziger Muſter⸗Meſſe handelt. Die Firmen bperden — meer, 1 Wert der in Betracht kommenden Objekte. All- . ͤ K (grünes Heut angeben, daß es ſich um Rückſendung von Muſterſendungen zur Leipziger Meſſe handelt. Am zweckmäßigſten laſſen ſich die Firmen den rachtbrief durch den franzöſtichen Zollpoſten peln. Die hinterlegte Kaution wird den Fir⸗ men vom Derogationsbureau gegen Vorlage dieſes Frachtbriefes zurückerſtattet. f HK. Frachtbriefmuſter im Eiſenbahnverkehr. Von der Reichsbahnverwaltung wird der Handeskammer geſchrieben: Die Eiſenbahn⸗ verwaltung muß im Intereſſe des Abfer⸗ tigungsdienſtes Wert darauf legen, daß die von den neueſten Beſtimmungen abweichenden Frachtbriefe ſobald als möglich aus dem Verkehr verſchwinden. Das neue Format im Ausmaß von 420 auf 297 iſt am 1. Juni 1923 eingeführt worden, nachdem ſchon län⸗ gere Zeit vorher wiederholt darauf aufmerk⸗ ſam gemacht worden war, daß es ſich wegen zu erwartender Aenderungen des Frachtbrief⸗ muſters bei erforderlichem Neudruck empfehle, den Bedarf nur für einige Monate zu decken. Trotz dieſer Hinweiſe, welche die Feſtſetzung einer nur wenige Monate umfaſſenden Ueber⸗ gangsfriſt gerechtfertigt hätten, iſt die Auf⸗ brauchfriſt für die Frachtbriefe in der Größe von 380 auf 300 Millimeter bis zum 30. Juni 1924, alſo auf mehr als ein Jahr nach Ein⸗ den. längerung der fenden) Friſt für die Verwendung der Fracht⸗ meter nicht in Ausſicht zu ſtellen. Nachdem die Verwendung der noch vorhandenen doppel⸗ ſeitig bedruckten(verkleinerten) Frachtbriefe von 180 auf 300 Millimeter als Frachtbrief⸗ duplikate bis auf weiteres zugelaſſen iſt, könn⸗ ten jedoch auch die am 30. Juni verbleibenden Beſtände der Frachtbriefe von 380 auf 300 Duplikatfrachtbriefen umgewandelt, d. h., aus einem Frachtbriefvordruck zwei Duplikatvor⸗ drucke hergeſtellt werden. Wenngleich ange⸗ ſtrebt werden muß, daß auch die doppelſeitig bedruckten Frachtbriefduplikate ſpäter die ein⸗ heitliche Größe von 210 auf 297 Millimeter aufweiſen, ſo' dürfte doch der Erlaß einer ſol⸗ chen Anordnung möglichſt weit(bis mindeſtens 31. Dezember 1925) hinausgeſchoben werden. »Deutſche Erzeugniſſe für die engli 3 gliſchen Dy 17 Der***ͤ für Südafrika ha n London mit der Firma Krupp ei 5 für die Lieferung von e genräder abgeſchloſſen. indiſche Regierung ebenfalls 65 große Lokomoti⸗ 105 0 Apefeſeli beſtellt, weil das deutſche ngebot weſentlich niedriger w i. lichen 9 ar als die eng * Die Arbeitsloſigteit in England nimmt ab Die 190 der Arbeitsloſen betrug in England am 1. Februar 1 153 600 d. h. 58 319 weni ö in der Vorwoche. 5 N N Vor dem Abſchluſt des italieniſch⸗rumäni⸗ ſchen Handelsvertrages. Die Verhandlungen über den Handelsvertrag mit Rumänien, der die Ver⸗ träge mit Rußland und Jugoſlawien und ſich in die politiſche Orientierung Italien einfügt, ſind dem Ende nahe. Der Zugang zum Hafen Konſtanza zum Bezug des Petroleums ſoll den Italienern erleichtert werden. 01 dem rachtbrief die Nummer der Zulaufbewilligung ormular) vermerken und zu gleicher eim Eingang in die beſetzten Gebiete abſtem⸗ führung des neuen Formats, cusgedehnt won Unter dieſen Umſtänden iſt eine Ver⸗ N. 8. Je„ am 30. Juni ds. Is. ablau Schwächen berrät N 0. Milli⸗ füchtig. Weich ſehe ich die kurzatmige Stadt über briefe in der Größe von 1890 auf 200 Milli⸗ die ſeuchtwarmen Hänge fließen. Dort ballt ſich Millimeter durch Bedrucken der Rückſeiten zu 4000 Lokomotiv⸗ und Wa⸗ Vor einiger Zeit hat die ergän⸗! ö In ſeiner Kreiſe magiſchen Gehegen Liegt fremde Welt, der Frohen ſeliges Land. Dort regnet aus den bunten Höhen Segen, 1 ö Dort gehn die Menſchen liebend Hand in Hand, ſchreiten 1 0 i Und uns voraus in die Verklärung ziehn, Am von der Schwelle der Vollkommenheiten Doch nur die Sehnſucht darf das Tor durch⸗ uns wegmüde winkend nachzu ziehn. Die Renaiſſance⸗ Architektur in Augsburg N Von Richard Stu m m. Um Straßen, Häuſer und Plätze jeder Stadt wogt in eigenem Rhythmus eine heimliche Me⸗ lodie, daß die Erinnerung an ſie ſo lebendurch⸗ pulſt anweht wie der Gedanke an eine Perſon, der man einmal begegnete. Immer wieder ver⸗ falle ich dem zauberiſchen Weſen ewigſonniger Straßen und Plätze, über denen der Himmel ſüdlicher blaut, deren Grandezza anſteckend in die ſchäbigſten Lumpen fährt oder wenn in die ſteile Enge der Himmel niedrig hängend mit un⸗ aufhörlichen Tränen auf die Schindeln trommelt. In Sonnen⸗ und Wettertagen baut die Geſin⸗ nung der Einwohner an dem ſteinernen Geſicht ihrer Stadt, das offen ihre Tugenden und Manches iſt reich und genuß⸗ eine andere wuchtig drängend. Stolz und droh⸗ end auftürmend in der Ebene, ſprengt ſie den alten Mauergürtel und verliert ſich trippelnd in den letzten Häuſern. Manche Stadt ſcheint ge⸗ ſtorben und ihre ſpäten Bewohner ſpielend träu⸗ mend in den Reſten ihrer vergangenen Größe! Aber jede kommt einmal unter ihrer Sonne zur Blüte und findet ſie dunn den Baumeiſter, der ihr Weſen erkannt hat, trägt ihr Geſicht den höchſten Grad der Vollkommenheit, einen eigenen Stil. Augsburg iſt die Stadt der deutſchen Renaih⸗ ſance. Die Betriebſamkeit der gewerbe⸗ und ge⸗ ſchäftstüchtigen Augsburger, die ſchon im 15. Jahrhundert zur Grundlegung von Syndikaten und Großhandelsgeſellſchaften führte, war zu ſehr dem Weltlichen zugewandt, als daß die geiſt⸗ liche Kultur des Mittelalters himmelſtürmende Dome gezeitigt hätte. Schon früh löſt die pri⸗ vatkapitaliſtiſche Wirtſchaftsweiſe den Einzelmen⸗ ſchen aus der Form des Allgemeinen, der Zunſt, Gilde oder Adelskaſte und begründet eine neu⸗ zeitliche ſtädtiſche Kultur, mit der erſten deutſchen Arbeiterkolonie, der Fuggerei, dem ſtolzen Ge⸗ pränge der Straße mit ihren Waſſerkünſten und den reichen Bürgerpaläſten, von denen man an oer Sakralbau die Formen leiht. Italieniſche Künſtler und Gelehrte kommen den weitgereiſten Kaufherren als Gaſt und erwecken in der Geſell⸗ ſchaft von Genußmenſchen, Sammlern und Spe⸗ zialiſten die Erinnerung an die hohe Kultur der Alten, die in Wahrheit in Augsburg nie geſtv⸗ ben war. Ohne Bedenken opfert man der neuen diebe auch einmal eine gotiſche Kirche, um einen, stelleicht wertloſen, Antiquitätsbein zu gewin⸗ men.— Die italieniſchen Formen bürgern ſich ſchon im 15. Jahrhundert ein und behaupten inr 16. Jahrhundert die Vorherrſchaft. Die Fugger bauen 1509 die Grabkapelle St. Anna, den erſten — e ieee— 5 5 Das vergrabene Teſtament. N 159 Roman von Ed. Wagne. e Machdruck verboten.)“ „Papa,“ ſagte ſie mit tiefer Stimme, ihre Hand wieder auf ihres Vaters Arm legend,„willſt du die Sache, wie Mr. Hadd ſie ſoeben dargelegt hat, in meinen Händen laſſen?“ f 9 0 „„Gewiß, Roſamunde! Aber lautet deine Antwort nicht ebenſo wie die meinige?“ ee „Nicht ſo ganz, Papa. Vertraue meinem Urteil und meinem guten Verſtand. Du wirſt mein Verfahren ſchließlich billigen.“ ö „Sie werden alſo meinen Vorſchlag akzeptieren, Miß Rosamunde?“ fragte Hadd raſch. N 0 .„Durchaus nicht,“ erwiderte Roſamunde ſtolz. Wie kann ich ein Anerbieten akzeptieren, welch tur durch einen Vermittler gemacht iſt?“ Ii„Dann weiſen Sie mich ab?“ e „Auch das nicht, Mr. Hadd. Ich möchte n erſt angeſprochen ſein, ehe ich mich entſchließe. Caſſen Sie Nee Sohn nach 7 kommen, laſſen ie ihn uns beſuchen, laſſen Sie ihn ſelbſt um mich rben. Ich wünſche ihn 195 ſehen und ihn kennen u lernen, ehe ich meine Entſcheidung kund gebe. Sie müſſen mir drei Monate Zeit laſſen, während welcher heit Ihr Sohn nicht von Liebe und Heirat mir ſprechen darf, wohl aber uns im Schloſſe ſuchen kann. Nach Ablauf dieſer 165 mag er, venn er mich dann noch heiraten will, ſeinen An⸗ ag machen. Bis dahin dürfen Sie jedoch meinen zater in keiner Weiſe beläſtigen und dürfen kein rt laut werden laſſen über eine anöglicherweiſe eintreſende Perwandlſchaft zwischen Ihnen und 5„Dies ſind die Bedingungen, die ich Ihnen D ö telle und die Sie nun annehmen oder verwerfen innen, wie es Ihnen beliebt?“ ö ee ech, vor Hadd, in deſſen N e la ae s ſo ſchön geweſen war als jetzt, ind er hätte nie größeres Verlangen ſehabt, ſie als ine Schwiegertochter begrüßen zu können als in ieſem Augenblick. en f e 7 9 5 Ihre Bedingungen an, Miß Ro, 5 55 1 8 ae 3 75 5 ng.„Dre na mögen inge bl. Fa, iht ſe been inh. Sc w an ee meines Herrn, Sir Archibald, zu erfüllen.“ Mein Sohn wird Ihnen ſeine Aufwartung machen und Adminiſtrator ſein, bereit, die geringſten Befehl Ihr Herz zu gewinnen ſuchen. Am Ende dieſel drei Monate wird die Frage wieder an Sie geſtell werden zur endgültigen Entſcheidung.“ 10 „Ich werde dann bereit ſein,“ verſetzte Roſa⸗ munde feſt.. f 7. ee „Bedenken Sie, daß wenn Ihre Entſcheidunz nicht-günſtig für meinen Sohn ausfällt, oder Ih Vater in der beſtimmten Zeit meine Anſprüche 90 ſeine Beſitzungen nicht befriedigen kann— da eine oder das andere— in jedem Falle werden Sit und die Ihrigen Bettler ſein!“ ſprach Hadd, auf, 12% um ſich zu empfehlen.„Es wird gut ſei ieſe Tatſache im Gedächtnis zu behalten.„Poc noch eins!“ fügte er hinzu.„Jaſon wird morgen mit dem erſten Zuge von London kommen. Ich werde ihn im Laufe des Tages nach dem Schlo bringen. Und nun erlaube ich mir, Ihnen einen guten Abend zu wünſchen, Miß Rosamunde, Si Archibald!“ e eee Er verbeugte ſich und ſchritt hinaus mit eines o wichtigen Miene, als ob er ſich bereits vereinig ühlte mit der Familie, der er ſo lange gedient und ie er nun an den äußerſten Rand des Ruins ge⸗ bracht hatte. ü 55 i 8, üAVater und Sohn.. f Die Nacht war kalt und feucht hereingebrochen und ein ſtarker Wind wehte, als Amos Hadd von Wilcheſter⸗Towers herunterlam und durch die 975 der Straße zuſchritt. Die Blätter fielen bei edem Windſtoß von den Bäumen und kaſchelten dann und wann, von einem Wirbelwind aue, rührt, in großen Maſſen an ihm vorüber. 1 Himmel war mit ſchweven Wolken bedeckt, durch welche nur wenige matte Lichtſtrahlen drangen, ſo daß die einzelnen Gegenſtände der Landſchaft nur in ihren äußerſten Umriſſen zu erkennen waren In der Mitte der Allee blieb der! Blüte Augsburgs ſchitekt Stantwerkmeiſter ſeiner erregt große Bewunderung durch ſeine Virtuoſi⸗ 1 1 1 50 a 1 571 0 Sarg am nächſten Vormittag und ſorgte für die N Weiterbeförderung. Endlich!“ murmelte er, ſeine Arme über der Bruſt zuſammenſchlagend,„endlich ſtehe ich dicht vor dem Ziel, weſches ich vierzig Jahre lang zu erreichen getrachtet habe! Ich kam als ein armer Jüngling hierher, abhängig von der Güte und dem Mitleid des letzten Baronels, und in drei Monaten jetzt werde ich an ſeiner Stelle hier herrſchen und 1 Sohn, Sir Archy, wird der Abhängige ſein. Das iſt gut,“ rief er laut mit höhniſchem Gelächter. „Das Regiment der ſtolzen Wilcheſter iſt ſeinem Ende nahe und das Regiment der Hadds nimmt ſeinen Anfang!“ N e eee Wieder lachte er, aber in ſeiner ſtillen geräuſch⸗ loſen 75750 das ſeine innere Befriedigung aus⸗ drückte. Dann ſtreiften ſeine Blicke gierig über die ſtattlichen Gebäude mit ihren großen, maje⸗ ſtätiſchen Türmen und ruhten lange auf dem alten „grauen Turm“, in welchem ein Fenſter matt er, leuchtet war. Es war das Kammerſenſter der alten, hundertjährigen Bettine, welche mit den ledermünſen und Dohlen in dem verfgllenen urm wohnte.. n e, % Die alte Hexel“ ſagte ter Aöminiſtfa or ver ächtlich. Wenn ich das Schloß übernommen habe werde ich ſie in das Arbeitshaus ſchicken, wohin 0 0 on vor fünfzig 1 5 ätte gehen ſollen „das wird hier gro änderungen geben in den nächſten Monaten! Sir Archy kann mich noch ae ergrünben!l““-„„ i dieſen Worten dehte er ſich um und ſetzle 7 Weg durch die Allee fort. As er an da⸗ r kam, öffnete er dasſelbe, ohne den Wärter zu wecken, mit einem Schlüſſel, welchen er aus ſeiner Taſche ee dann auf der Straße raſch ſeiner W. hnu e 1 2 3 8 „Hier habe ich die längste Zeit gewöhnt“, bachte er, als er durch die ſchmale Tür in das Haus trat, „Und wenn i 4 e ich für immer jede Unterwürfigkeit hinter mir. Es kommt mir 1 meinen angenehmen Ausſichten ger ünbehaglich vor als gewöhnlich.“ 5 167 lich.“ 14 Er legte in; ſeinen b Läche Auge 0 ö or f und ſchaute zurück, indem ein triumphieren⸗“ 6 Er eilte vorwärts and 118 1 b weibliches Weſen im ganzen Haushalt harte dal Recht, ſich darin aufzuhalten; der Adm Jtiſtrator bade zog es vor, ſeine Freiſtunden in dent Keinen Arbeitszimmer zu verbringen. 5 % Ein Beſuch,“ dachte Hadd.„Es iſt beſſer, ich gehe ſogleich zu ihm und ſchafſe ihn wieder von hier fort.“ N Er ging nach der Tür, riß dieſelbe auf und blier verwundert am Eingang ſtehen, als er die ſorglos auf dem Sofa vor dem Kamin ausgeſtreckte Geſtalt eines jungen Mannes ſah. Im nächſten 2 0 verklärte ſich ſein Geſicht und freudig rief er aus: 5 „Jaſon! Iſt es möglich? Ich erwartete dich erſt morgen!“ 51805 ſtreckte beide Hände zum Willkommen aus. ö 5 Sein Gohn ſtand auf und lam ihm entgegen, empfing aber die zärtlichſten Begrüßungen ſeines Vaters, als ob ſie ihn ärgerten. 3 Wie ſehr du dich verändert haſt in den 8 hren deiner Abwesen wile e der bm en tor mit Bewunderung.„Du haſt mich gut belohnt be d aer i baer en ge⸗ 0 el Dies iſt einer der glücklichſten Augen⸗ blicke meines Leben!“ 5 10 e 5 9 Er betrachtete ſeinen Sohn ernſt und aufmerk⸗ ſann und ſeine Bewunderung wurde immer größer, obgleich nichts Anziehendes, nichts Vornehmes in der Erſcheinung des jungen Mannes war. Er war etwa 1 1 0 hre alt, groß und ſchlank aber kräftig: 55 9 kt war bleich, ſein Haar bei⸗ dahe fager und die Spihen ſeines 6 blonden Backenbartes fielen 10 herab; ſeine waren hellblau, aber ſein Blick war nicht offen. Er trug wertvolle Ringe an den ſeiner rechten Hand und auch f reichlich tuck. Es offenbar, als wollte er du ußeren Glanz erſetzen, was die Natur 1 0 nnlichkeit verſagt hatte, Beim 00 b g 117 1 bei⸗ frei und . oft in Deutschland un⸗ er berſchiedenſten Einflüſſe zum. i 11 ö „ der Reformationzzeit hatten 10 ſchon zum Welten gebr 1614 ſtellten die Welſer ihre Zahlungen ein, die Fugger gaben ihr Geſchäft auf. In dieſer Zeit ſtand 8 das Geſicht Augsburgs vor allen anderen deutſchen Städten als die Metropole des Welt⸗ handels aszeichnete. Wie in der Familie Bach, iſt dem Sohn der alten Baumeiſterfannlie das handwerkliche ſeiner Kunſt ſelbſtverſtändlich. Die b 1 Kunſttheorien ſeiner Zeit geben ihm nig, von Italien ſah er nur Verona, Vizenzaf Padua und Venedig auf einer kurzen Reiſe Dei „ und ſpätere Hofarchitekt Wendel Diet⸗ rich macht ihn mit der„welſchen Manier“ be⸗ kannt. Zweiundzwanzigjährig heiratet Holl, da⸗ mit er die Meiſterſchaft in ſeiner Zunſt erwerben kann. Mit dreißig Jahren wird der Privatar⸗ Vaterſtadt und tät im Hoch⸗ und Tiefbau. Auch bei Eligs Holl finden wir die Vielſeitigkeit des Renaiſſance⸗ Menſchen, wenn der Unermüdliche neben ſeinen großen Schöpfungen noch Zeit fand für den Bau von Befeſtigungswerken, Kaſernen, Brücken, Waſſertürmen, Mühlen, Eiſenhämmern, ſtällen und Feldhütten. Vom Beckenhaus bis zum Rathaus mit dem Perlachturm läßt ſich die Entwickelung ſeines künſtleriſchen Schaffens ab⸗ leſen, das organiſch mit der ethiſch⸗ſicheren Per⸗ ſönlichkeit verwachſen, zur Syntheſe ſtrebt. Im⸗ mer treibt ihn ein ſtarkes dynamiſches Gefühl und die Verhältniſſe meiſtert, architektoniſche Formen, das ihn auf maleriſche Effekte verzichten läßt, überraſcht durch die faſt kühle Klarheit und Sachlichkeit, wie wir ſie in Italien zu ſehen gewohnt ſind, nicht aber in Deutſchland. Hermann Hiebers„Elias Holl“(R. Piper u. Co. Verlag, München 1923) macht es ſich zur Aufgabe, das Werk des faſt unbekannten Augs⸗ burger Meiſters als wichtiges Glied in der Stil⸗ geſchichte außer den Fachleuten auch dem kunſt⸗ intereſſierten Laien bekanntzumachen, weshalb er auch mehr äſthetiſch betrachtend als kunſtwiſ⸗ ſenſchaftlich eingeſtellt iſt. Wir lernen die geiſti⸗ gen und wirtſchaftlichen Grundlagen der Stadt kennen, aus denen die Perſönlichkeit und das Werk des Elias Holl gewachſen iſt. Ein beſon⸗ deres Verdienſt des Buches iſt die Veröffentlich⸗ ung der Hauschronik der Familie Holl, in der der Meiſter beſcheidener, aber auch herzlicher ſeine Erlebniſſe aufzeichnet als ein anderer Ren⸗ ſtaiſſancekünſtler, Benvenuto Cellin.. f 4 3 1 2 cr er- CC eee Hſthofen, 21. Febr.(Schöffengericht) Den Vorſitz führte Amtsgerichtsrat Dr. Lemſer.— Der Landwirt Rudolf Neef in Oſthoſen war an⸗ geklagt, im Januar 1923 durch unlautere Machen⸗ ſchaften den Preis eines Schweines dadurch ge⸗ ſteigert zu haben, daß er die Lieferung eines dem Oberamtsrichter Dr. Minnich in Oſthofen ver⸗ kauften Schweines unter nichtigen Ausreden ver⸗ weigerte, das Tier ſelbſt ſchlachtete, trotzdem eine dringende Notwendigkeit für eine Schlachtung nicht vorhanden war. Der Angeklagte beſtritt, ſich irgendwie ſtrafbar gemacht zu haben. haupt keinen Kaufvertrag abgeſchloſſen. Demge⸗ genüber wurde in der Hariptverhandlung durch die Beweisaufnahme einwandfrei feſtgeſtellt, daß ein gültiger Kaufvertrag zwiſchen Oberamt⸗ richter Dr. Minnich und dem Angeklagten dog, Stande gekommen war, daß auch der Ange⸗ saugte aus nichtigen Gründen ſich ſeiner Liefe⸗ rungspflicht entzogen und damit gegen Treu und Glauben verſtoßen hat. Das in der Preis⸗ treibereiverordnung erforderliche Tatbeſtands⸗ moment der unlauteren Machenſchaften erachtete das Gericht ebenfalls als gegeben. Dafür, daß der Angeklagte auch die zur Strafbarkeit erfor⸗ derliche Abſicht, die Preiſe zu ſteigern, hatte, konnte ein lückenloſer Beweis nicht erbracht wer⸗ den. Nach dem im Strafrecht geltenden Grund⸗ fatz„im Zweifel für den Angeklagten“, mußte deshalb Freiſprechung mangels genügenden Be⸗ weiſes erfolgen. 4 Aus Nah und Fern. Ibersheim, 22. Febr. Einen ſchweren Un⸗ glücksfall erlitt der Sohn des Landwirtes Seitz. Beim Durchgehen ſeiner Pferde wurde Seitz vom Wagen geſchleudert und erlitt ſchwere Kopf⸗ und Geſichts verletzungen. Mainz, 22. Febr. Ein 20jähriger Kaufmann aus Rüſſelsheim fuhr am Mittwoch Nachmittag mit ſeinem Motorrad mit übermäßiger Geſchwin⸗ digleit am Rheinuſer entlang. In der Nähe des Gebäudes der überrannte er einen 10jährigen Knaben, der ge⸗ ſrade über die Straße gehen wollte. Der Junge plieh bewußtlos am Voden liegen und wurde durch die Sanitätswache nach der elterlichen Wohnung in der Chriſtophsſtraße verbracht. Die äußerlichen Verletzungen des Knaben ſind nicht weiter gefährlich, dagegen ſcheinen auch innere Kopfverletzungen vorzuliegen.— Ecke Frauenlob⸗ ſtraße und Bebelring fuhr der Anhänger eines aſtautos gegen den einen Anhängerwagen der Straßenbahn. An dem Straßenbahnwagen wurde die vordere Plattform ſtark beſchädigt. Perſonen kamen bel dem Zuſammenſtoß glücklicherweise nicht zu Schaden.— Ein 2 jähriger Burſche lauerte einem 17 jährigen Mädchen auf und miß⸗ 1 es derart, daß ärztliche Behandlung er⸗ Elias Holl auf der Höhe ſeines Schaffens“ Vieh⸗ unſehlbare Sicherheit, mit der er die das Beſchränken auf rein Gerichtsſaal. „Induſtriebetrieb mußte Er habe mit dem Oberamtsrichter Dr. Minnich über⸗ Köln⸗Düſſeldorfer Geſellſchaft atte, gefl. Waggon Ware die gerade angekommen waren, konnten beſchlagnahmt werden. Die Schuld⸗ umme beläuft ſich, wie jetzt feſtgeſtellt wird, auf über 10 000 Goldmark. Wie heute durch Funk⸗ ſpruch gemeldet wurde, iſt Janſen in Stuttgart verhaftet worden. Darmſtadt, 22. Febr. Die Warenhausdieb⸗ ſtähle, die in verſchiedenen Geſchäſten vorgenom⸗ men wurden, ſind zum größten Teile aufgeklärt worden. Ganze Autos voll Weißzeug, Glas, Porzellan, Haushaltungsgegenſtände uſw. wur⸗ den beſchlagnahmt und teilweiſe den Geſchädigten wieder zugeſtellt. Gegen 16 Perſonen werden Diebſtahlsverfahren eröff et werden. Vilbel, 22. Febr. a des ſchnöden Mammons willen hat ſich hier er⸗ eignet. Ein Fuhrmann hat eine Leiche von einem in einem Vorort Frankfurts verſtorbenen hieſi⸗ gen Bürgers in Friedberg vor einem Gaſthauſe kurzerhand abgeladen, da man ſich wegen des Fuührlohnes nicht einigen konnte. Man fand den Gießen, 22. Febr. Beim Betreten der zuge⸗ ö frorenen Lahn brachen dieſer Tage mehrere Kin⸗ der ein. Drei Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren ertranken, während zwei weitere im letzten Augenblick noch gerettet werden konnten. Die Leichen der drei Verunglückten ſind bis jetzt Militär iſt zum. Deutſchfeindliche Kundgebungen im polniſchen noch nicht gefunden worden. Sprengen des Eiſes herangezogen worden, da⸗ Eine Pietätsloſigkeit um eingetroffen ſein. Macdonald perſönlich die Verhandlungen lei⸗ ten. Die Konferenz wird ſich aus je 2 Aus⸗ ſchüſſen, ſchaftlichen zuſammenſetzen. Der„Daily Mail“ zufolge wird als für Rußland nicht O' Grady, Leiter der ruſſiſchen Abteilung des Foreign Office, Gregory, O' Grady ſeien hoben worden, mit die Nachforſchungen fortgeſetzt werden kön⸗ nen. Kirchen, 22. Febr. Eine entſetzliche Bluttat ereignete ſich hier am vergangenen Montag Abend. Vetter ihre Arbeitsſtätte verließ, wurde ſie von dem 25jährigen Bergſchäler Friedrich Nieß aus Wahlbach, mit dem ſie früher ein Liebesverhält⸗ Als die Büroangeſtellte Klara nis unterhalten hatte, das jedoch ſeit Weihnach⸗ ten gelöſt worden war, angehalten, worauf ſie wieder in die Büroräume flüchtete, wohin Nieß ihr folgte. Der gleichfalls im Geſchäft anwe⸗ ſende Otto Wildtraut verbot dem Eindringling das Haus und forderte ihn auf, das Haus zu 1 bverhandeln, verlaſſen. Dieſer zog darauf eine Armeepiſtole und gab zunächſt auf Wildtraut einen Schuß ab, der dieſen zu Boden ſtreckte und ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Hierauf richtete Nieß die Waſfe gegen das Mädchen, ſtreckte auch dieſes durch zwei Schüſſe nieder und tötete ſich dann ſelbſt durch einen Schuß in den Kopf. Das am Leben erhalten zu können. Berlin, 22. Febr. Durch ein Großfeuer wurde die Parfümeriefabrik von Kopp und Joſeph in der Lützowſtraße eingeäſchert. Ein Feuerwehr⸗ mann erlitt lebensgefäöhrliche Verletzungen, Kattowitz(Schleſien), 22. Febr. Die ſchwarzen Pocken treten in Polniſch⸗Oberſchleſien ſo bedroh⸗ lich auf, daß beiſpielsweiſe in Nikolai einige Straßenteile vom Verkehr adgeſperrt werden mußten und daß in Kattowitz und Königshütte viele Kinder aus Beſorgnis vor Anſteckung nicht mehr in die Schule geſchickt werden. Für einen durch den Kreisarzt in Kattowitz die Zwangsimpfung des geſamten Ar⸗ beiter⸗ und Angeſtelltenperſonals angeordnet wer⸗ den. Mannheim, 22. Febr. Geſtern abend kurz nach 11 Uhr verſetzte ein 21 Jahre alter lediger Schloſſer einer 34 Jahre alten Dirne aus noch ſchweren Stich in die Lunge, der die ſofortige Verbingung des Mädchens ins Allgemeine Kran⸗ kenhaus notwendig machte. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Der Täter brachte ſich ſelbſt fünf Stich⸗ verletzungen bei, die jedoch nicht ſchwerer Art ſind, aber ſeine Einlieferung ins Krankenhaus ebenfalls forderten. Kehl(Baden), 22. Febr. beſchleunigte Liquidation Die hieſige Brikett⸗ fabrik Stromeier wurde heute Vormittag 10 Uhr durch eine große Exploſion faſt vollſtändig niedergelegt. jetzt nicht bekannt. ſeſt, daß ein Arbeiter getötet, weitere leichtverletzt wurden, Exploſion geht allein daraus hervor, daß der ge- tötete durch das Dach des Gebäudes geſchleudert wurde. Saarbrücken, 22. Febr. wurde einem hieſigen Kaufmann ein Scheck über 2000 Frs. in Zahlung gegeben. Als dieſer den Scheck bei der Saar⸗Handelsbank einlöſen wollte, wurde feſtgeſtellt, daß der Scheck gefälſcht und keine Deckung vorhanden war. Als Ausſteller des Schecks wurde die Ehefrau ermittelt und Anzeige wegen Betrugs gegen ſie erſtattet.„ Lege Melhungen. 5 Aufgehobene Verordnungen. Darmſtadt, 23. Febr. Das Geſamtmini⸗ ſterium hat die auf Grund der Reichsverfaſſung Im Augenblicke ſteht 4 ſchwer⸗ und 4 ung aufgehoben, ebenſo die Verordnung über die Entlohnung und die Errichtung von Fachaus⸗ ſchüſſen im Bäckerei⸗ und Konditoreigewerbe. 4 50 F Die Steuerberatungen in der franzöſiſchen i Kammer. Paris, 23. Febr. In der geſtrigen Kam merſitzung wurden die Steuergeſetze weiter bera⸗ ten. Der Abg. Blum brachte einen Abänderungs⸗ antrag ein, der abgelehnt wurde. In der Nach mittagsſitzung wurde ein von der Opposition be des Art. 46, der einen 10⸗ Auſſchlag det Nichterfüllung der 7 ee e fa b Freitag, 29. Febr.„Die Walküre“. Anf. 6 Uhr. Samstag, 1. März.„Die Jungfrau v. Orleans.“ erlaſſene Notverordnung betr. die Brotverſorg⸗ ſodaß niemand die Koſten 10 ſcheuen braucht, welche eine kleine Anzeige im Viern die Heftigkeit der Sonntag, 2. März. mer beſchloß auf Verlangen Poincares um 9 Uhr 1 eine Nachtſitzung abzuhalten. Paris, 23. Febr. Halbamtlich wird mitge⸗ teilt, daß auf Reparationskonto vom 1. 1 big 10. 2. 1924 insgeſamt 1985 912 Tonnen Kohlen nach Frankreich, Belgien, Italien und Luxemburg geliefert worden ſind, davon 500 000 Tonnen auß Gruben der Zechenregie. * Die engliſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen. London, 22. Febr. Die engliſch⸗ruſſiſchen Verhandlungen werden vorausſichtlich 100 50 Ablauf eines Monats aufgenommen werden bis dahin wird die ruſſiſche Delegation unter Rakowsky, der heute nach Moskau abgereiſt iſt, Auf engliſcher Seite wird einem politiſchen und einem wirt⸗ erſter britiſcher Botſchafter ſondern der nach Moskau gehen. Gegen diplomatiſche Einwände er⸗ 0 deshalb ſei bei den Beſpre⸗ chungen zwiſchen Macdonald und Rakowski Gregory in Ausſicht genommen worden. Man glaubt, daß die Arbeiterpartei mit der Entſen⸗ dung Gregorys nicht e ſein wird Sejm. Warſchau, 2. Febr. Deutſchfeindliche Kund⸗ gebungen fanden geſtern im polniſchen Seim ſtatt. Es wurden drei Anträge angenommen, de⸗ ren Ziel die planmäßige Vernichtung des Deutſchtums in den polniſchen Weſtmarken iſt. Im erſten Antrag werden ſogenannte Vergel⸗ tungsmaßnahmen für den im Dezember gegen polniſche Saiſonarbeiter in Mecklenburg ange⸗ wandten Zwang zur Rückwanderung gefordert, eine Angelegenheit, die bekanntlich auf dem Wege von Vereinbarungen längſt beigelegt worden iſt. Der 2. Antrag richtet ſich gegen die bevorſtehen⸗ den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen. Statt zu ſollen Retorſionsmaßnahmen ange⸗ wandt werden, und zwar durch Ausweiſung deutſcher Reichsangehöriger aus den früheren deutſchen Gebieten. Im dritten Antrag wird der deutſchen Güter verlangt. Die deutſchen Genoſſenſchaften ſollen durch den polniſchen Staat enteignet werden. ſchwerverletzte Mädchen wurde nach dem Kran⸗ kenhauſe geſchafft; man hofft ſie lt.„Sieg. Ztg.“ Lokale Nachrichten. * In den Ruheſtand. Infolge des heſſiſchen Ausführungsgeſetzes, wonach alle über 65 Jahre alte Beamten und Angeſtellten ent⸗ laſſen werden ſollen, ſcheiden hier folgende Herren am 1. März aus dem Gemeinded ienſt aus: Straßen⸗ wart Burkert, 71 Jahre alt, 18 Dienſtjahre; Feldſchütz Dewald, 70 Jahre alt, 16 Dienſt⸗ jahre; Feldſchütz Falter mann, 70 Jahre alt, 12 Dienſtjahre und Amtsgehllfe Hofmann, 66 Jahre alt, 26 Dienſtjahre. * Ein trockenes Jahr prophezeit der Frankfurter Wetterkundige Biswang, deſſen Wetter⸗ vorherſage für 1924 nach den dortigen Blätter⸗ meldungen tatſächlich zugetroffen ſein ſoll. Nach Biswang ſollte der ganze Januar kalt ſein, der unbekannten Gründen in ihrem Zimmer einen Februar ſollte neuen Schneefall bringen, März und April dagegen werden„zeitgemäß“ ausfallen. Der Sommer ſoll ſehr trocken werden. National⸗Theater Mannheim. Montag, 25. Febr.„Moral“. Anfang 7 Uhr. Dienstag, 26. Febr.„Haſchiſch“. Anf. 7 Uhr. Mittwoch, 27. Febr.„Brunhild Chriemhild“. Anfang 7 Uhr. Donnerstag, 28. Febr.„Julius Cäſar“. Anf. 7 Uhr. Anfang 6½ Uhr. „Peterchens Mondfahrt“. Anfang 2½½ Uhr nachmittags. Vor einigen Tagen Sonntag, 2. März.„Cavalleria ruſticana“„Der Bajazzo“. Anfang 7 Uhr. Montag, 3. März.„Die Fledermaus“. Anf. 7 Uhr. Im neuen Theater. Donnerstag, 28. Febr.„Kater Lampe“. Anf.7 Uhr. Sonntag, 2. März.„Moral“. Anfang 7 Uhr. dle Kleinen Anzeigen im Viernheiner Anzeiget sind billig eimer Anzeiger verurſacht, umd wirksam weil bei der Zuſammenſetzung des Leſerkreiſes das Intereſſe ſo vielſeitig iſt, eh ſich faſt für jedes Angebot Nachfragen, für jedes Geſuch Aner⸗ bieten finden, W ob es ſich handelt um l erkauf, Stellenange⸗ bote, Stellengeſuche, Mobilien oder Immobilien, Läden, ee alien, Hypotheken, Geldangebote oder f Se herler che, lore⸗ nes, uf 1 0 1 1 T 5, 16 Mannheim T5, 16 wieder ſeine eigene Zeitung halten! 5 9 0 Boſtellt daher den„Viernheimer Anzeiger“ 7 n 1 2 8 8 0 Der verehrlichen Einwohnerſchaft, insbe⸗ ſondere meiner werten Nachbarſchaft zur gefl. 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Luiſe ſagen wir für die bekundete liebevolle Anteilnahme bei der Krankheit und beim Hinſcheiden, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die ſchöne Kranz⸗ und Blumenſpende unſeren tief⸗ gefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank Herrn Pfarrer Roos für die troſtreichen Krankenbeſuche und die zu Herzen gehende Grabpredigt, der evang. Schweſter, ſowie dem Jung⸗ frauenvereln für die liebevollen Kranken⸗ beſuche und für den erhebenden Chor⸗ geſang im Hauſe, Herrn Rektor Mayr und ihren Mitſchülerinnen für die er⸗ wieſene letzte Ehre und den tiefempfun⸗ denen Grabgeſang und Herrn Dr. Günther für ſeine überaus eifrigen Be⸗ mühungen. Viernheim, den 25. Februar 1924. Die trauernd Hinterbliebenen: Familie Ludwig Wetzel. CCC Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Anuteil⸗ nahme bei dem schmerzlichen Heimgange f uns. innigst- geliebt. Kin- des u. Brũ- derchens 1 sagen wir allen unsern tiefgefühlte⸗ sten Dank. Ganz beson- deren Dank N ür die liebe- volle Krankenpflege, Herrn Dr. Günther für die sorgsame Behandlung, fär die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden und allen, die uns in dem betroffenen Unglück 80 hilfreich zut Seite gestanden. In tiefstem Schmerze: familie Johann Dieter 3. Viernheim, den 26. Februar 1924.