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Volksblatt) Viernheimer Tageblatt ö i 5 ile 50 Pfg., bei Wiederholung a und tage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., g 100 5 1 90 55 ee 0 10 e ane 30d08 achtſelige ſlluſtrerte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags algen e ln lid beh. d Blumen halbjährlich einen Zahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derſenigen, die in lfd. 18 Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh.. Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 91 Punkte 0,4 Gelb⸗Gilber 11 Monat. Preis 8 Mk. 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Die außer⸗ ordentliche Steuer beträgt vonje lO Mk. Steuerwert 3 Goldpfennige. Die Steuer wird nicht erhoben, wenn der Steuerwert des Anlage- und Betriebskapitals den Betrag von 10 000 Mk. nicht erreicht. Für die Umrech⸗ nung dieſer Goldſchuld in Papiermark gilt der für den Tag der Zahlung jeweils bekanntge⸗ machte Goldumrechnungsſatz für Reichsſteuern. Beiſpiel: Der Steuerwert ſei 40 000 Mk. ö die Steuer beträgt 12.— Goldmark oder z. Zt. 12 Billionen Papiermark. 15 Steuerbeſcheide werden nicht ausgefertigt, jedoch ſollen den Pflichtigen kurze Benachrich— tigungen zugehen. Zahlung iſt ohne wei⸗ tere Aufforderung ſpäteſtens am 5 März 1924 an die zuſtändige Finanzkaſſe oder Antererhebſtelle zu leiſten, auch dann, wenn die erwähnte Benachrichtigung einem Steuerpflichtigen nicht zugegangen ſein ſollte. Im Falle des Zahlungsverzugs muß die Beitreibung eingeleitet werden, außerdem ſind Zuſchläge in Höhe von 5 v. H. des Rückſtandes für jeden auf den Zeitpunit der Fälligkeit folgenden angefangenen halben Monat zu entrichten. Da Steuerwert und Steuerpflicht feſt— ſtehen, ſo ſind Rechtsmittel dagegen nicht ge— geben. Einwendungen gegen die Berechnung der Steuer ſind an das zuſtändige Finanzamt zu richten. f f Darmſtadt, den 18. Februar 1924. Heſſ. Miniſterinm der Finanzen. Henrich. Bekanntmachung. Betr.: Anſchlagweſen. Wir haben in letzter Zeit wiederholt die Wahrnehmung gemacht, daß die an den Plakat⸗ ſäulen angeſchlagenen amtlichen Bekannt⸗ machungen und ſönſtigen Plakate abgeriſſen wurden. Wir warnen hiermit dringend vor ſolchen ſtrafbaren Handlungen und werden im Betretungsfalle Strafanzeige wegen groben Unfugs erheben. g Betr.: regung des Tabaks der Ernte Gemüß 8 24 Abſ. 1 des Tabakſteuerg 8* 2 Er ſetzes vom 12. September 1919 hat die Ver. wiegung des Tabaks bis längſtens am 1. März feld, Lampertheim a. Rh., Kaiſerſtraße 15 Tel. 91, wo auch jegliche Auskunft 515 wird. Bau- und Handels ⸗Ahtien⸗ geſellſchaft Frankfurt a. M. Tel: Taunus 2279 Jeldbergſtr. 27. Der verehrlichen Einwohnerſchaft, insbe⸗ ſondere meiner werten Nachbarſchaft zur gefl. Mitteilung, daß ich im Hauſe Bürſtädter⸗ ſtraße 31 ein. 1 5 1 Flaſchenbier⸗ Geſchäft eröffnet habe. Zum Verkauf kommt nur fd. Pfungſtädter Lager⸗ u. Gpezialbier. Um geneigten Zuſpruch bittet Johann Ad. Martin 1. eee Spezialhaus für ſolnste Lederwaren und Relse-Aruhel Loe rkwarenhaus Ollenbach MANNHEIM P 3, 8 gegenüb. d. Volkshaus eee eee i 318 N Zahnarzt Dr. Bossert empfiehlt ſich der hieſigen Einwohnerſchaft für zahnärztliche Behandlung. Sprechſtunden: täglich von 27 Ahr. Viernheim, Hügelſtraße Nr. 11. 05 f Jetzt muß ſich jeder wieder ſeine eigene Zeitung halten! eſtellt daher den„Viernheimer Anzeiger“ Sontler Angebot, 7035 infolge großer, günstiger Einkäufe! 5 osten Matratzen 007 echt Orell, 4teilig, pr. 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Dr. Roeſicke einen Nach⸗ kuf, in dem er den Verſtorbenen als eine den markanteſten Perſönlichkeiten der Politik würdigt. 1 Dann wird die Beratung eingeleitet durch eine Rede des Reichskanzlers Pr. Marx. Der Reichskanzler deutſchen führte aus: tag durch das Ermächtigungsgeſetz der Reichs⸗ regierung die Vollmacht erteilte, Maßnahmen u treffen, die im Hinblick auf die wachſende ot von Volk und Reich dringend erforderlich waren, waren es drei Ziele, die damals allen denen, denen es ernſtlich darum zu tun war, Reich und Volk vor dem drohenden Ver⸗ fall zu retten, als erſtrebenswert vor Augen ſtanden: Beibehaltung des Wäh⸗ rungsſtandes, wie er durch die vom Ka⸗ binett Streſeman eingeleiteten Reformen ge⸗ ſchaffen worden war, Balanßzierung des 1924 vorzulegenden Etats und endlich die Wiederbelebung der Wirtſchaft. Aus der Abnahme der Zahl der Erwerbs⸗ loſen und Kurzarbeiter iſt eine laugſame Erholung der Wirtſchaft zu erkenen und das Vertrauen zum Staat iſi wieder erſtarkt. Allerdings muß unſer Wirt⸗ ſchaftsleben noch ſo lange als unſicher an⸗ geſehen werden, ſo lange noch die Schlagader unſerer Wirtſchaft an Rhein und R u her durch die Beſetzung abgebunden iſt. Leider konnten die Erfolge nur erreicht werden durch ungemein harte, rückſichtsloſe Ma 5 nahmen. Ich denke dabei in erſter Linie an die Perſonalabbau verordnung, die vom Kabinett Streſemann erlaſſen, aber unter der jetzigen Regierung zur Ausführung ge⸗ bracht iſt. 10 außer ordentlich geringen Soldgehälter für die Beamten, ſchränkungen der ſozialen Leiſtungen,. ſchwer treffenden Steuern, die in weitem Umfange die Subſtanz angreifen, die nament⸗ lich auch die Landwirtſchaft ſchwer belaſten und damit Gefahren für die Volksernährung 6 auslöſen. Die Reichsregierung hat oft unter Wider⸗ ſtreben ihres menſchlichen Empfindens, unent⸗ wegt den Weg der Pflicht innegahalten. Sie war ſich deſſen bewußt, daß es ſich in allem um das eine Große handelt: den Zuſammenhalt des Reiches, das Fortbeſtehen und die Fortentwicklung der f deutſchen Nation zu ſichern. Es gibt keinen anderen Weg: entweder beißen wir die Zähne zuſammen, haben aber dann die Zuverſicht, daß unſere Wirtſchaft wieder in Gang Ae oder wir erfreuen uns vielleicht noch einma für eine kurze Spanne Zeit an der Seifenblaſe anſcheinenden Wohlergehens, verlieren aber dabei ſicher den feſten Stand der Währung u. gehen dem endgültigen Zuſammenbruch unſeres ganzen Volksweſens und auch des Einzelnen entgegen Freilich wird ohne Beſſerung unſerei außenpolitiſchen Lage alle Mühe und Arbeit nur Stückwerk ſein. Wir appellieren in. der Reparationsfrage nicht an dag Mitleid, ſondern an die„ Vernunft der Welt. an den geſunden Menſchenverſtand, der allein den Zuſammenbruch Europas verhindern kann. Das Reparationsproblem iſt Deutſch; lands Schickſalsfrage. Daher begrüßen wir, daß endlich Wirtſchaftsführer mi! der Prüfung der Reparationsſrage betrauf ſind und ſehen ihrer Entſcheidung ohne Op; timismus, aber doch mit Zuverſicht entgegen Mit dem Bewußtſein der Pflichterfüllung geht die Reichsregierung an ihre mühevolle Arbeit und erwartet, daß die Volksver⸗ Iretung ihre Zuſtimmung nicht verſagen „ird. Kritik ſcheuen wir nicht und werd“ gerne Verbeſſerungsvorſchläge entgegennehmen. Pflichtgemäß muß ſich der Reichstag von ern⸗ Hierzu gehören ferner die außer⸗ die Verlängerung der Arbeits⸗ zeit, die Frage der Aufwertung, gewiſſe 91970 die rer Las Wort der Abg. Müller⸗ Franken von der Möglichkeit einer Reichstagsauflöſu niwortungsgefühl durchdringen 0 ö ige, ob er die 515 Donnerstag, den dochtkertieung der Motverornungen. Rede des Kanzlers.— Beginn der Ausſprache. Verordnungen aufheben will. Das Ermächtigungsgeſetz ſpricht nur von Aufhebung, nicht von Abänderung. Abände⸗ rungsanträge ſind alſo ausgeſchloſſen. Manche Verordnungen mögen im Augenblick nicht we⸗ ſentlich ſein, aber eine große Zahl der Ver⸗ ordnungen iſt ſo weſentlich für die Erreichung unſerer Ziele, daß ihre Aufhebung den Erfolg völlig in Frage ſtellen würde. Dieſe Verord nungen ſind den Parteien als ſolche bezeichnet worden. Es iſt nicht eine Laune, ſondern ein ſtarker Pflichtwille. wenn die Reichs⸗ regierung erklärt, daß ſie ihr ganzes Re⸗ ſormwerk gefährdet ſieht, wenn eine dieſer unumgänglichen Verordnungen aufgehoben oder weſentlich verändert würde. Sie erklärt, daß ſie bei der Annahme eines Aufhebungs⸗ antrages ſich genötigt ſehen würde, die pflicht⸗ mäßigen Folgerungen zu ziehen und Als am 8. Dezember vor. Is. der Reichs⸗ die Auflöſung des Reichstages zu beantragen. Dasſelbe gilt auch von der Annahme von Initiativanträgen, die eine weſentliche Ab⸗ ſchwächung der als lebenswichtig bezeichneten Verordnungen bedeuten würden. Die Regie⸗ rung ſordert entſchieden das hohe Haus auf, ſolche Anträge, die bereits geſtellt ſind, zur Zeit abzulehnen. N Naturgemäß gelten dieſe Notverordnungen nur ſolange, bis die Not einigermaßen be⸗ hoben iſt. Zur Zeit muß jede Verän de⸗ rung der Verordnungen, die das Ziel der Stabiliſierung der Währung und der Balan⸗ zierung des Etats in Frage ſtellt, aller Entſchiedenheit einem ſolchen Anſinnen widerſetzen. Auch von der Beratung le! Verordnungen in Reichsausſchüſſen muß Ab⸗ ſtand genommen werden. ſtabile Stand unſerer Währung kann auch durch kleine Vorkommniſſe geſährdet werden, Das Ermächtigungsgeſetz war eine Willenskundgebung Reichstages im Einklang mit dem demo— kratiſchen Gedanken unſerer Vorfaſſung; ſo muß auch die Auswirkung dieſer Vollmachten den Schutz des Parlaments ſinden, andern⸗ falls würde der Sinn dieſes Geletz gefälſcht u. das Geſetz zur Farce werden. Die Stabilität unſerer finanziellen und wirtſchaftlichen Lage darf nicht zur Plattform des Kampfes der Parteien werden. Wir müſ⸗ ſen das Reich und das Leben der Nation retten; das ſteht höher Parteivoktrin und Wahjtaltit. Alles, was die Regierung getan hat, ſoll dem Wohl von Reich und Volt, der Rettung vor dem Untergang dienen.(Lebhaſtet Beifall.) Die politiſche Ausſprache In der Ausſprache nimmt als erſter Redf (Soz.). Er führt aus: Wenn der Reichs 13 ing geſprochen hat, ſo nimmt die Regierung hof⸗ ſentlich nicht an, daß ſich irgend eine Partei durch ſolche Aeußerungen in ihrer ſachl chen Stellungnahme wird beeinfluſſen laſſen. Wir wollen dieſe Ausſprache nicht auf die Krit if der Ermächtigungsverordnungen beſchränlen, ſondern wir müſſen auch zu der Handha⸗ bung des Ausnahmezuſtandes Stellung nehmen. 10 Die Reparationsfrage kann nur nach wirt⸗ ſchaftlichen Geſichtspunkten gelöſt werden. Keine Regierung wird um die Erfüllungspoli⸗ 8 Das beſetzte Rheinland darf nicht zur Reparationsprovinz tik herumkomen. gemacht werden; das ganze Deutſchland muß an dieſen Laſten tragen. a gierung getan, um einen Erſatz der Micum⸗ Verträge vorzubereiten? Wir wünſchen Auf klärung über den Stand der Verhandlungen zur Gründung der Goldnotenbank, gegen die von rechtsſtehenden Demagogen in unverant. Wir be!“ wortlicher Weiſe gehetzt worden iſt. ö rüßen es, daß die neue engliſche Regierung ich bemüht, eine Verſtändigung z wi⸗ ſchen Deutſchrand und Frankreich herbeizuführen. Die Handhabung des Ausnahmezuſtandes und des Ermächtigungsgeſetzes bietet Anlaß zu ſchärfſter Kritik. Der Beamtenabbau iſt zu einem Abbau der Republikaner und Demokra⸗ ten umgewandelt worden. 15 Den abgehauten Beamten muß ein wei tergehendes Beſchwerderecht eingeräumt wer⸗ den, als ſie es jetzt haben., Die jetzigen Hun⸗ ger 1 ehälter der Beamten müſſen auf⸗ gebeſſe rt werden. Dazu beautragaeu wir die 28. Februar 1924 abge⸗ lehnt werden. Die Regierung wird ſich m it lebenswichtiger Der noch immer des Was hat die Rey 41. Jahrgang Heranziehung aller Einkommen über 8000. Der von Miniſter Dr. Emminger vorge⸗ nommene Juſtizabbau bedeutet einen un⸗ erträglichen Rückſchritt in unſerer Rechtspflege. Die ſozialpolitiſchen Einrich⸗ tungen ſind in unerträglicher Weiſe ab⸗ gebaut worden, wöhrend die Truſts und Kartelle immer mächtiger werden. Der ſo⸗ ziale Klaſſenkampf iſt nach dem Zeug⸗ nis des Demokraten Erkelenz bewußt von der Schwerinduſtrie eingeleitet worden. Die Re⸗ gierung ſollte endlich das Waſhingtoner Ab⸗ kommen über den Achtſtundentag ratifizieren. Die ſchärfſte Kritik verdient die Anwen⸗ dung des Aus nahmezuſtan des. Ein Ausnahmezuſtand, der über ſeche Monate aus⸗ gedehnt wird, iſt verfaſſungswidrig. Der Auts⸗ nahmezufſtand wurde Bayern wegen verhängt, iſt aber gegen Bayern nie angewandt worden Schließlich hat ja der Judas Kahr am 9. No⸗ vember ſeine Spießgeſellen verraten, dieſer bayeriſche Bier⸗Bismarck. Unter dem Aus⸗ nahmezuſtand wird Deutſchland von ſieben Generälen regiert. Dieſe General⸗Wirtſchaft iſt nur den Deutſchvölkiſchen und den Kom⸗ muniſten zugute gekommen, gegen die ſich der Ausnahmezuſtand angeblich richten ſollte. Aus welchem Etat werden überhaupt die Koſten des Ausnahmezuſtandes bezahlt? Dieſes Geld ſollte lieber zur Aufbeſſerung der Schutzpolizei⸗ gehälter verwendet werden. Wir können nicht anerkennen, daß die Ver⸗ ordnungen der Regierung ein Ganzes bilden Wir haben nicht nur verfaſſungsmäßig das Recht, ſondern auch die Pflicht, dieſe Ver⸗ ordnungsarbeit nachzuprüfen und zu korrigieren. Dazu haben wir das Mandat vom deutſchen Volk.(Beif. bei den Soz.) Nach der Rede Müllers greift Arbeitsminiſter Dr. Brauns in die Debatte ein. Wir haben nach dem Kriegsende nicht den Wiederaufbau gehabt, ſondern den weiteren Abſtieg bis zum völligen Zuſammenbruch und Bankerott unſerer Reichs-, Staats⸗ und Gemeindefinanzen. Der weiſe erwerbslos. und Gehälter ſinken immer mehr. ſtänden nicht mehr beizukommen. mußte bei der Wirtſchaft angeſetzt werden Die furchtbare wirtſchaftliche Not nö e zu Sparſamkeit auf ſozialpolitiſchem Gebiet. Notwendigkeit der Sozialpolitik halte ich wie vor aufrecht. Vor allem bleibt das Gebiei des Arbeitsrechts und Tarifrechts unberührt, Vorkriegszeit In ſolchen Zei— ten iſt zurückgegangen. der Achtſtundentag in vielen Berufen wirtſchaftlich ungenügend. Das Waſhingtoner Arbeitszeitabkommen iſt nur von wenigen Nationen unverändert an⸗ genommen worden. Selbſt, daß die jetzige engliſche Regierung es ratifiziert, iſt noch ſehr zweifelhaft. Ausnahmen vom Achtſtunden⸗ tag und eine Neuregelung der Arbeitszeit ſind im übrigen auch von allen Parteien mit Ein⸗ ſchluß der Sozialdemokraten ſtets für n dig gehalten worden. ö Jedenfalls war die Haltung der Sozial- demokratie in der Arbeitszeitfrage eine andere zu der Zeit, wo ſie an der Regierung beteiligt war, als heute. Die Regierung trägt an 53 PVerſchleppung keine Schuld und das Volk hai ein Recht, ein Urteil darüber abzugeben. ö Die Lohnpolitik J kann man nicht im Rahmen der Sozialpoliti machen, Wirt denn ſie iſt auch ein Teil der Wirt⸗ ſchaftspolitik. Es liegt mir aber fern, die Wo die Berufsverbände ſich um eine Ver⸗ tändigung über die Tarife bemühen, fällt ihnen das Arbeitsminiſterium nicht in den Arm, wo aber dieſer Wille nicht beſteht, hat die Regierung die Pflicht zum Eingreifen. Darum iſt die Verbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen unerläßlich. Die Vereinigung zeutſcher Arbeitgeberverbände hat den Wider⸗ tand gegen die neue Schlichtungsverordnung ſroklamiert und dabei leider auch die Ver⸗ veigerung der Mitarbeit an den geſetzlichen Schlichtungseinrichtungen empfohlen. Gegen die Verweigerung der Durchführung geſetz⸗ licher Maßnahmen wird die Regierung alle notwendigen Mittel anwenden. Wir würden es bedauern, wenn wir in größerem Umfange mit Ordnungsſtrafen gegen nichterſchienene Ar⸗ beitgeber⸗Beiſitzer vorgehen müſſen. Ich bedauere aufs tiefſte, daß in manchen Kreiſen der Arbeitgeber das Verlangen nach einem radikalen Abbau der Sozialpolitik her⸗ vortritt. Der Geiſt des Mancheſtertums paßt nicht in unſere Zeit. Die weſentlichſten Ein⸗ richtungen der Sozialpolitik ſind trotz der Not des Reiches aufrechterbalten worden. Die un⸗ vierte Teil der deutſchen Arbeiter war auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung ganz oder teil Die Kaufkraft der Löhne Mit ſozial⸗ politiſchen Mitteln war dieſen furchtbaren Zu Der Hebel Unſere Produktion iſt gegenüber der Nn, ſtaates Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen zu diktieren. ter dem Ermächtigungsgeſetz erlaſſenen Ver⸗ ordnungen ſollen die ſoziale Verbitterung in eine beſſere Zeit hinüberretten. Um 5.15 Uhr wird die Weiterberatung auf morgen 2 Uhr vertagt. In der morgigen Sitzung werden Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann und Reichs⸗ finanzminiſter Dr. Luther das Wort ergreifen. 2 Deutſchnationale Anträge. Berlin, 26. Febr. Wie wir erfahren, hat die deutſchnationale Reichstagsfraktion im Reichstag einen Geſetzentwurf eingebracht, der gleichzeitig mit den Neuwahlen zum Reichs⸗ tag die Neuwahl des Reichspräſidenten ver⸗ langt. In einem zweiten Antrag wird die Reichsregierung erſucht, bei der Anberaumung des Wahltermines auf die chriſtlichen Feſttage gebührend Rückſicht zu nehmen. Hochberrats-prozeß Hitler-Ludendorff. München, 26. Febr. Erſter Verhandlungstag. inter ſtärkſtem Andrang von Karteninhabern hat heute vormittag 9 Uhr die auf 3 Wochen be⸗ rechtnete Hauptverhandlung gegen Adolf Hitler, General Ludendorff und acht Mit⸗ angeklagte wegen Hochverrats begonnen. Die Landespolizei in Stahlhelm und Karabinern, Ma⸗ ſchinenpiſtolen und Handgranaten verſieht in den Zugangsſtraßen zur Kriegsſchule, die mit Draht⸗ verhau abgeſperrt ſind, den Kontroll- und Sicher⸗ heitsdienſt. Am Haupteingang iſt eine zweite Kontrolle zu durchſchreiten, die von Landespoli⸗ zei und Kriminalbeamten durchgeführt wird, eine dritte vor dem Haupteingang im erſten Stock, die auf den Verhandlungsſaal mündet, die vierte und letzte Waffenkontrolle iſt vor dem Sitzungsſaal ſelbſt zu paſſieren. In den Gängen ſtehen Poſtie⸗ rungen der Landespolizei, die mit mehreren Hun⸗ dertſchaften im Gebäude der Kriegsſchule ſelbſt und in benachbarten Kaſernenhauten für die Dauer der Verhandlung Quartier bezogen haben. Um dreiviertel 9 Uhr nahmen die 11 Vertei⸗ ihre Sitze ein, kurz darauf Staats an⸗ walt Stenglein mit ſeinem Mitarbeiter. Wenige Minuten ſpäter betraten die auf freiem Fuß befindlichen Angeklagten den Saal, unter ihnen General Ludendorff, der tiefernſt erſcheint und Oberlandesgerichtsrat Pöhner. Kurz darauf werden auch die ſechs für die Dauer der Verhandlungen in der Kriegsſule inhaftierte Angeklagten vorgeführt. Hitler, der trotz der langen Haft ſehr friſch ausſieht, aber ſichtlich er⸗ regt iſt, vertieft ſich alsbald in eine Unterhaltung mit ſeinem Rechtsbeiſtand. Sämtliche Angeklagte mit Ausnahme des Leutnants Wagner, der Uniform trägt, ſind in Zivil erſchienen. Um 9 Uhr betritt das Gericht den Saal, das unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektors Neidhart, einem zweiten Richter und drei Laienrichtern be⸗ ſteht. Wegen der langen Dauer der Verhandlun⸗ gen nehmen je 1 Richter und ein Laienbeiſitzer als Erſatzleute an der Verhandlung teil. Nachdem der Vorſitzende die Perſonalien der Angellagten feftgeſtellt und die Verteidiger auf⸗ gerufen hatte, erhielt Staatsanwalt Dr. Steng⸗ lein das Wort zur Verleſung der An⸗ klage. Sie lautet auf Hochverrat, began⸗ gen durch ge waltſame Beſeitigung der bayeriſchen und der Reichsregierung und durch gewaltſame denderung der Verfaſſung des Reiches und des Frei⸗ Bayern. gegen Leutnant Pernet lautet die Anklage auf Verbrechen der Beihilfe zum Hochverrat. Mathol.⸗anglikan. Wieder⸗ pereinigungsbeſtrebungen Die engliſche und belgiſche Preſſe verbreitete in den letzten Wochen aufſehenerregende Meldun⸗ gen über Verhandlungen des Kardin als Mercier mit Anglikanern; auch katholi⸗ ſche Kreiſe wurden von einer gewiſſen Beunruh⸗ igung befallen, ſo daß der belgiſche Kardinal in einem ausführlichen Hirtenſchreiben vom 18. Januar an ſeinen Klerus zu den Gerüchten und Preſſeſtimmen Stellung nahm; es wurde im „Obſervatore Romano“ vom 7. Februar wörtlich abgedruckt. Veranlaßt zu dieſem Schritt wurde Kardinal Mercier vor allem durch Aeußerungen des anglikaniſchen Erzbiſchofs von Canterbury Dr. Randall Davibſon, welche letzterer in einem Weihnachtspaſtorale vom Jahre 1923 über die „Mechelner Unterhandlungen“ machte. 3 ö Kardinal Mercier berührt zunächft die quaeſtio facti. Welche Tatſach ch⸗ r Digger Nur 5 ö Religions acht die Entchriſt⸗ 2 0 weiter een hauptſüchlich in aka⸗ tholiſchen Gegenden, ſeit den letzten 50 Jahren große Fortſchritte. Unter dem Druck dieſer Er⸗ kenntnis traten anglikaniſche Geiſtliche aus England an Kardinal Mercier heran, um mit ihm über Grundfragen der chriſtlichen Lehre au verhandeln, und zwar zunächſt Tr. Robinſon, Dekan von Wales und intimer Freund des ang⸗ likaniſchen Erzbiſchofs von Canterbury, und Dr. Frera, Biſchof von Truro. Das geſchah im De⸗ zember 1921. Von ſeiner Seite zog Kardinal Mercier zu dieſen Beſprechungen den Abbe Portal und ſeinen Generalvikar van Roey, Thnologieproſeſſor in Löwen, hinzu. Im Jahre 1923 wiederholten ſich in Mecheln die Beſprechun⸗ gen, wozu auch der gelehrte ehemalige Biſchof von Oxford Dr. Gorn erſchien. Die Verhandlun⸗ gen, die ſich natürlich auch auf die Möglichkeit einer Wiedervereinigung der Anglikaner mit der katholiſchen Mutterkirche bezogen, hatten rein privaten Charakter. Es handelte ſich nicht um eine eigentliche„Negociatioſt“, denn keiner der Beteiligten hatte von ſeiner vorgeſetzten Be⸗ hörde ein Mandat erhalten. Es waren freund⸗ ſchaftlich⸗wiſſenſchaftliche Disputationen in münd⸗ licher Form.„Kein Buch“, ſo ſchreibt Kardinal Mercier,„hat die gleiche Kraft wie eine münd⸗ liche Erörterung. Denn die Konverſation offen⸗ bart intime Dinge, welche nicht in das geſchrie⸗ bene Wort zuſammengepreßt werden können.“ Man lernte ſich näher kennen, man wuchs in ge⸗ genſeitiger Schätzung. Es war, wie einer der Teilnehmer bemerkte, vielleicht das erſte Mal, ſeit vierhundert Jahren, daß Gelehrte, Prote⸗ ſtanten und Katholiken, mit aller Freimütigkeit über die wichtigften Fragen der Religion ſich ſtundenlang auseinandergeſetzt haben, ohne daß die Freundſchaft ihrer Beziehungen oder die Hoffnung auf die Zukunft darunter gelitten hätte. So weit die Tatſachen. Im zweiten Teil ſeines Hirtenſchreibens be⸗ handelt Kardinal Mercier die qugeſtio iuris. Mit welchem Recht und aus welchen Gründen hat er ſich zu ſolchen privaten Religionsgeſprächen her⸗ beigelaſſen? Es iſt das Recht zur Ausübung einer chriſtlichen Liebespflicht und Gaſtfreundſchaft:„Keiner unſerer ge⸗ trennten Brüder ſoll ſagen dürfen, er habe ver⸗ geblich an die Türe eines römiſch⸗katholiſchen Biſchofs geklopft!“ Wenn jemand entgegenhalten ſollte, es ſei das ein inopportunes oder erfolg- loſes Vorgehen, ſo wird er vom Kardinal ſcharf zurechtgewieſen:„Ich finde in keinem Worte des Evangeliums die Politik des Schlechteren präko⸗ niſiert oder empfohlen. Im Gegenteil, ich leſe, daß man nicht den glimmenden Docht ganz aus⸗ löſchen darf.“ Auch der Einwand, man ſolle ſich bei den Reunionsbeſtrebungen auf die Wiederge— winnung der einzelnen Individuen beſchränken., und von Masenbekehrungen ganz abſehen, iſt unhaltbar.„Mit welchem Recht zieht ihr der göttlichen Barmherzigkeit eine Grenze?“ Zur Begründung weiſt der Kardinal auf wichtige Aeußerungen in den Sendſchreiben eines Leo 13. Benedikt 15. und Pius 11. hin. Wenn ſchließlich nach den Ausſichten der Bewegung gefragt wird, ſo antwortet Kardinal Mercier mit den wann Pius 11.:„Die Einheit der Völker im katholiſchen Glauben iſt vor allem das Werk Got⸗ tes.“ Wir als„zweite Urſachen“ müſſen aber alle Möglichkeiten mutig ins Auge faſſen und aus⸗ nützen, um ſo die Mitwirkung der„erſten Ur⸗ ſache“, d. h. Gottes, um ſo erfolgreicher zu ver⸗ anlaſſen. In einem Schlußwort wendet ſich der Kardi⸗ nal direkt au ſeinen Klerus und ſucht ſeine Sympathie für die große heilige Aufgabe der 8 der eee Na nicht 1 und kl Erfolg beklün mert Erfolg vom Klerus, wohl aber Ar b den Erfolg. Hier gilt das Wort des hl. Bernhard, welcher die Anwendung von Heilmit⸗ teln von den Menſchen fordert, die Heilung aber von Gott erwartet: Curam exigis, non cura⸗ tionem. ch Das Hirtenſchreien des belgiſchen Karbinals N iſt ohne Zweifel ein bedeutſames Doku⸗ ment zur Geſchichte der Wiedervereinigungsbe⸗ ſtrebungen. Es bringt nicht nur wichtige Tat⸗ ſachen offen ans Licht, ſondern bietet zugleich eine gedanklich ſcharf formulierte Begründung zu umfaſſender Arbeit auf dem Gebiete der Re⸗ union, ähnlich wie wir es kürzlich in der En⸗ zyklika Pius 11. zu Ehren des hl. Slavenapoſtels Joſaphat für die getrennten Brüder des europäi⸗ ſchen Oſtens vernahmen. Sollte der Umſtand, daß der Verfaſſer des Hirtenſchreibens in ſturm⸗ bewegter Zeit gegen uns aufgetreten iſt, und durch ſeine glühende Heimatliebe bona fide bis dorthin getrieben wurde, wo die Grenzen zwi, ſchen chriſtlichem und widerchriſtlichem Nationa⸗ lismus ſich zu verwiſchen beginnen, der Kenntnis und Verbreitung ſeines wahrhaft apoſtoliſchen Wirkens für die Einheit der Chriſtenheit im katholiſchen Deutſchland hinderlich ſein? ü Kleine Rundſchau. * Vor den Reichstagseuwahlen. In der Preſſe wird verſchiedentlich der 6. April als früheſter Wahltermin genannt. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, dürfte dieſer Tag auch tatſächlich als früheſter Wahltag in Betracht kommen. Der Paragraph 12 des Reichswahlgeſetzes beſtimmt zwar, daß die Wählerliſten ſpäteſtens vier Wo⸗ chen vor dem Wahltag acht Tage lang aushängen müſſen. Nach einer Verordnung vom Dezember 1923 iſt dieſer Paragraph jedoch inſoweit außer Kraft geſetzt worden, als die Vierwochenfriſt nicht mehr beſteht und der Wahltag jetzt nach dem acht⸗ tägigen Aushang der Wählerliſten vom Miniſter des Innern jederzeit feſtgeſetzt werden kann. * Das Ergebnis des Volksbegehrens. Nach 80 vorläufigen amtlichen Zahlen haben für die Landtagsauflöſung in Bayern 1210 969 und für Verſaſſungsänderung 1156748 Abſtimmungsbe⸗ rechtigte von 4067069 Wahlberechtigten geſtimmt, das ſind 29,8 Prozent bezw. 28,5 Prozent der Wahlberechtigten. Das endgültige Ergebnis ſtelli der Landtag und der Landeswahlausſchuß feſt. * Der Ausnahmezuſtand in Sachſen. Amtlich wird eine Mitteilung veröffentlicht, daß bei der Beſprechung zwiſchen der ſächſiſchen und der Reichsregierung am Montag in Berlin eine Ver⸗ einbarung dahin erzielt wurde, daß Sachſen in Bezug auf den Ausnahmez zuſtand genau ſo be⸗ handelt wird wie alle anderen Länder des Rei⸗ ches. * Spaltungs e bei den Faſziſten. Während des gegenwärtigen Wahlkampfes in Italien treten innerhalb der faſziſtiſchen Partei gewiſſe Spalt ungserſcheinungen zutage. Es hat ſich eine Bewegung gebildet, die für Aus⸗ tritt aus der Partei und Bildung einer Diſſi⸗ denten partei eintritt. Heſſiſcher Landtag. Anträge der heſſiſchen Zentrumsfraktion. Die Zentrumsabgeordneten Hoffmann⸗ 1 115 2 12 1 been n Es iſt uns der Fall berannt geboren daß ein Kleingewerbetreibender eine ſo Betrag nicht mußte er ſein Geſchäft ſchlie ßen. wirt mit 40 Morgen eigenem und 30 Morgen ganzer Ernteertrag bereits verkauft iſt— ſei⸗ nen Pachtbetrag umgerechnet in Goldmarkwert und außerdem erhebliche Steuern bezahlen ſoll. Er müßte, um ſeinen Verpflichtungen nach⸗ zukommen, ſeinen ganzen Viehbeſtand bis auf ein Pferd verkaufen. Das bedeutete nicht nur einen erheblichen Eingriff in die Subſtanz, ſondern geradezu die Stillegung des Betriebs. Wir beantragen deshalb: Die Regierung möge dahin wirken, daß in den angegebenen ahlung oder u. U. zinsloſe Stundung der ſtaatlichen Abgaben bewilligt und allgemein, daß Steuerreklamationen überhaupt in loyaler Weiſe erledigt werden. 2. Wir beantragen: Die Regierung möge beim Reich dahin wirken, daß der Urlaub der Beamten nicht gekürzt werde, wenig⸗ ſtens ſoweit durch die Beurlaagbungen Mehr⸗ koſten nicht verurſacht werden. 3. Wir beantragen: Daß auch nach der Durchführung des Geſetzes des öffentlichen Perſonalaufwandes die Beſtimmung des Art. 4 des Volksſchulgeſetzes zum Schutze kon⸗ gleichen Weiſe wie ſeither zur Anwendung kommt.(Es handelt ſich um die Beſtimmung, Konfeſſion zugeſichert werden. Die Redaktion.) * Das heſſiſche Notgeld. Darmſtadt, 26. Febr. Nach einer Bekannt⸗ einhalb, 1, 2 und 5 Dollar der vom Volksſtaat Heſſen ausgegebenen Dollarſchatzanweiſungen und der heſſiſchen Dollgranleihe mit ausdrücklicher Genehmigung des Reichsfinanzminiſteriums auch weiterhin als vollwertiges Zahlungsmittel wie wertbeſtändiges Notgeld umlaufsfähig. Die Kaß⸗ ſen der Reichsfinanzverwaltung, Finanz⸗ un Zollkaſſen ſowie die zugehörigen örtlichen Hilfs⸗ kaſſen(Untererhebeſtellen) nehmen die vorbezeich⸗ neten Werte ebenſo wie ſeither bei der Zahlung heſſiſcher Steuern und Gefälle jetzt auch bei der Entrichtung von Reichsſteuern und Reichsabgabe, in Zahlung. Die Oberpoſtdirektion in Frankſurt a. M. iſt erſucht, für die ihr unterſtellten Poſt⸗ kaſſen, die Oberpoſtdirektionen Karlsruhe und Kaſſel für die Poſtanſtalten ihrer Bezirke an der treffen. Ein Jubiläum der Sammlung Köſel. Eine in allen Kreiſen aufs beſte eingeführte. wiſſenſchaftliche Sammlung aus allen Gebieten begeht das Jubiläum ihres hundertſten Bandes. Es iſt die im Verlag Joſef Köſel u. Friedrich Puſtet erſcheinende„Sammlung Köſel“. Sie iſt kein bloßes Gegenſtück zu den anderen verwand⸗ ſſenem dle en, valen Geſt Dies Mir war ſehe Sir Arch f A 59 ac eech 75 e wunderbare Veränderungen ſtattfinden. 055 ſcheint hohe Gewerbeſtener zahlen mußte, daß er den auf einmal aufbringen konnte; da ihm eine Stundung nicht bewilligt wurde Ein anderer Fall betrifft einen Lan d⸗ ſtaatlichem Pachtland, der jetzt— nachdem ſein und ähnlich gelagerten Fällen raten weiſe fete wellen Minderheiten in der daß konfeſſionellen Minderheiten Lehrer ihrer machung des bheſſiſchen Miniſteriums des Innern vom 15. Februar ſind die Stücke zu einviertel, en ee 1 Netlate 1 8 M5 0 ſo 0 führt uns zu einem lohnenden Thema der Lite⸗ kraturwiſſenſchaft: Goethes„Fauſt“ wird im Zu⸗ lammenklang der Dichtung mit uralten Sagen⸗ ſtimmen und im Zuſ tenhang des gedank⸗ lichen Aufbaues außerordentlich ſachkundig, le⸗ bendig und geiſtvoll dargeſtellt und erklärt von dem in allen Kreiſen bekannten Lite rarhiſtoriker Pater Expedit Schmidt. Mit dieſem Bande feiert die Sammlung auf eine ſehr würdige und anziehende Weiſe ihr Jubiläum. Daß zu dieſem Zweck ein Band aus der Literaturgeſchichte ge⸗ wählt wurde, iſt ſchon d zwegen ſehr am Platze. weil gerade die Literaturwiſſenſchaft in de „Sammlung Köſel“ ſich einer beſonders ſorgfä. tigen Pflege erfreut. Zur deutſchen Literatur⸗ geſchichte ſind wertvolle Beiträge geleiſtet in ei⸗ nigen Bänden, die alte, koſtbare Schätze wieder aufleben laſſen, z. B. Eichendorffs„Geſchichte der poetiſchen Literatur Deutſchlands“, ferner einer Sammlung von„Novellen der Romantik“ und von„Deutſchen Volksſchwänken des 16. Jahr⸗ hunderts“. Das deutſche Mittelalter iſt glän⸗ zend vertreten durch fünf Auswahlbändchen aus den deutſchen Myſtikern(Seuſe, Mechtild von Magdeburg, Meiſter Eckhardt, Tauler, Frauen⸗ myſtik des deutſchen Mittelalters), Beſonders wertvoll iſt die Darſtellung ausländiſcher Litera⸗ tur, otsher in ſechs Bänden: franzöſiſche, eng⸗ liſche, däniſche, polniſche, tſchechiſche und ſüdſla⸗ wiſche und neuerdings auch ſpaniſche Literatur. Aehnlich reichhaltig iſt die Sammlung auf dem Gebiete der Muſikwiſſenſchaft Da finden wir eine„Deutſche Muſikgeſchichte im 19. Jahr⸗ hundert“, dann eine„Allgemeine Muſikgeſchichte in Tabellenform“, eine„Geſchichte der Kirchen⸗ muſik“, eine„Harmonielehre“, eine„Inſtrumen⸗ tenlehre“ und eine„Orgelkunde“. Auf dem Gebiet der Geſchichte iſt beſonders die Kulturgeſchichte gepflegt. Man begegnet da Bändchen über die„Kultur der Babylonier und Aſſyrer“, über„Die Frau im Mittelalter“, einen ſehr wertvollen Abriß der Papſtgeſchichte von den Anfängen bis zur Gegenwart“ in drei Bänden. Beſonders praktiſche Dienſte leiſtet für alle Freunde der Geſchichtsforſchung, insbeſondere der Heimatsgeſchichte eine„Einführung in das mittelalterliche Schriſttum“, d. h. ein Abriß der Urkundenlehre und Paläographie. Auch das weite Feld der Rechts⸗ und Staats⸗ wiſſenſchaften und der Volkswirtſchaft iſt von verſchiedenen Seiten her in Bearbeitung genom⸗ men. Eine bedeutſame prinzipielle Grundlage gibt die Arbeit des verſtorbenen Reichskanzlers Grafen von Hertling„Recht, Staat und Geſell⸗ ſchaft“. Die praktiſche Anwendung davon bilde, eine ſyſtematiſche„Bürgerkunde“. Hervorzuheben wäre noch ein Band„Deutſche Frauenbewegung“ von Liane Becker, über„Statiſtik“, über„Die. Arbeiterverſicherung in den Kulturſtaaten“ uſw Aus der naturwiſſenſchaftlichen Reihe heben ſich heſſiſchen Landesgrenze die gleiche Anordnung zu ſiker und Chemiker“,„Die Phyſik im Dienſte des hervor die Bändchen„Firſterne“,„Deutſche Phy⸗ Medizin“,„Haupttatſachen der organiſchen Che⸗ mie“,„Hauptprobleme der Biologie“,„Bakte⸗ rien“,„Die Begründer der neuen Biologie“, ein anthropologiſches Bändchen und eines über„Hy⸗ giene des Lebens“. Daß den eigentlich, weltanſaulichen Fragen oollſte Aufmerkſamkeit gewidmet iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Ein Band über„Die wichtigſten phi⸗ loſophiſchen Fachausdrücke“ iſt gewiſſeemußen ein Wörterbuch der Philoſophie. Ein Syſtem derſelben geben die„Vorleſungen über Metaphy⸗ ſil“ 3 eile. ee bee Grafen Tre. Wärterin verließen, um einem t einem Hauslehrer 1 iertel, 40 Mk. für e 2 e für jede Klaſſe 1* i Dritte Klaſſe „. lo nm. J0 um. 00 Am. 120 um. Schluß der Erneuerung Freitag, 28. April 1924 Fünfte Klaſſe Ur ein o Ziehung am 7. März 1924 Ziehung am 2. Mai 1924 Schluß der Erneuerung: Freitag, 13. Juni 1924 chtel, 20 Mk. fü Ur ein a Gewinne nentenmark 1100000 100000 1. 50000 2 3 5 8 10 20 50 100 400 · 8 400„ 1 ** * * 10000 5 000 3000 2000 1000 800 500 20⁰0 100 60 Rentenmark 50000 20000 15 000 15 000 16 000 10 000 106 000 25 000 20 000 40 000 504 000 Gewinne Rentenmark Rentenmark In 100000 100000 2 3 5 8 10 20„ 50„ 100 400* 8 400* 5 000 3000 2000 1000 805 500 400 240 12⁰ 20000 15 000 15 000 16 000 10 000 16 000 25 000 40 000 96 000 1008 000 Ziehungstage: 20., 21., 25., 24., 20., 27., 30. Juni, J 1., 2.,., 4. Juli 1924 N Größter Gewinn im günſtigſten Falle(8 9): 1 Million Rentenmark Gewinne 9 000 Gewinne 831000 9 000 Gewinne 1411000 zweite Klaſſe Schluß der Erneuerung Freitag, 28. märz 1924 Vierte Klaſſe Schluß der Erneuerung Freitag, 16. mai 1924 ziehung am 4. pril 1924 Ziehung am 23. Mai 1924 Gegen eine Anzahlung von 10 Mk. f Gewinne Rentenmark Rentenmark Iz 100000 100000 1 2 * * 50„ 100 · 400* 8 400- 800 500 300 150 90 10000 20000 5 000 3000 2000 1000 15 000 15 000 16 000 10 000 16 000 25 000 30 000 60 000 756 000 Gewinne Rentenmark Rentenmark Iz 100 000 100000 5 000 3000 2000 1000 800 500 400 150 50000 50000 10000 20000 15 000 15 000 16 000 10 000 1 Prämie Rentenmark 1.150000 2100000 3. 75 000 650 000 10. 25 000 30. 10 000 50 5000 73. 3000 122 2000 200 1000 500 800 1000 500 2400 300 61600 · 150 halbes und 80 Mk. für ein ganzes Los erfolgt die Zuſendung der Erneuerungsloſe mit den amt⸗ lichen Gewinnliſten ohne weiteres bis einſchließlich 4. Klaſſe, mit welcher dann Schlußabrechnung folgt.. 9 000 Gewinne 1113 000 9 000 Gewinne 66 000 Gewinne und 1 pramie 14 698 9000 0 uahbaſas ni usgoiluviock, ug iq gun nens g nos nt above eg inv Ane 00 e u eee ee eg eee e Jmpiloct, mie 4 pq eee n nene, zuelloj uaullgae ampel, mag agua ug p ee e a Jupfduse ua Bunqog ail a0 usqejgeq enk Aenne mu Ipfu uno uefuuunlsg Einſatzpreis für alle 5 Klaſſen in Rentenmark(Rm.) Haan zur 28. Preushch⸗ Slo deubchen(240. Preußischen) Klagenlotlerie beſtehend aus zoo ooo Loſen mit 102 ooo in 5 Klaſſen verteilten Gewinnen und 1 Prämie Erſte Klaſſe 500 000 1.500 000 500 000 1.300 000 300 000 1.200000 200000 150 000 200 000 300 000 300 000 200 000 400 000 500 000 9240 000 Nicht gewünſchtes bitte zu durchſtreichen. ien vergrabene Leſtament. iſt ein unerwartetes Vergnügen. Setze dich.“ und einer Goupernante übergeben zu werden, er⸗ d wocg otpinlueigllod Er rückte einen Lehnſtuhk an den Kamin und mir, als ob etwas fehr Schlimmes im Anzuge iſt, hielt ich die Selle als Haushälterin, we 2 12 bis and ueſese Roman 5855 N e berbot führte die alte Frau ſo ehrerbietig, als ob ſie eine] iwas, was dem Hauſs Wilcheſter Unheil und vor zwanzig Jahren verwaltete, wo 5 n achdruck verboten.) Herzogin wäre, nach demſelben. Bettine hatte? bring! gegenwärtige ens, die eine meiner 25 Ein Archy ſchübieg einen Augenblick, dann führte] ſeiner Familie ihr ganzes Leben lang treu gedient Sie ſprach in dem feierlichen Tone einer Pra- ommen 11. wurde. Seitdem habe ich er 6 nach ihrem Stuhl zurück und ſetzte und er war deshalb bemüht, ihre alten Tage ſo phetin, aber in dem Blick, mit dem ſie ihre eee 5050 in dem en. Wie viele ah neben ſie.„angenehm als möglich zu machen. betrachtete, lag eine gewiſſe Aengſtlichkeit. Fee während der „Es gibt nur einen Ausweg, Noſamunde“,]„Es iſt eine kalle Nacht, Bebtine,“ ſagte Roſa⸗„Seltſam!“ murmelte Sir Archh.„Sehr f. 8 ommen und gehen ſehen]! Ich ſah meine gute Fläſterte er,„nur einen, aber er iſt ſaſt unmöglich.] munde, als die alte Frau ihre dürren Hände an ſam!“ 5 ah in ihren beſten n ins Grab legen; ich Mein Kind, du haſt doch von der verlorenen Wil] die helle Flamme hielt.„Haſt du deine Enkelin]„Der Traum iſt ſeltſam!“ ſlüſterte Wolatunde, begrub ihren Gatten, ihre Kinder, ihre Kindeskin⸗ eee gehört— von dem vergrabenen We en kriselt, ſchom geſehen?“ 1 e. e 455 Es iſt ig Noſanunde, ein 1.5. mir vor⸗ eſtamen a N a 5„Ich bin ihre Ur⸗Ur⸗ Großmutter, Miß Roſa⸗ s iſt nichts neu unter⸗ une!“ ge gezogen, Rofamunde, wie ſie f „Das vergrabene Teſtamente“ wiederholte Ro] munde,“ verbeſſerte die Alte ſiöchelnd.„Ich 5 Geline, ſchre natürliche Stimme wieder amneh und gegangen ſind, die Kinder meiner Leb h 5„Ich habe wohl von einer derborgenen ihrer bros Großmutter. Beſſy iſt die erſte] mend.„Sie ſind das vollkommene Ebenbild dere] meine eigenen Nachkommen!“ 5 ubſchaft gehört, aber ich hielt es für eine Le“ Trägerin meines Namens in dieſer langen Fa- jenigen, deren Namen Sie kragen:— der Lade, Sie blickte ſtarr in die helle Flamme, als ob bil gende, wie deren von alten Häuſern und von milienlinje, ebenſo wie Sie, Miß Roſamunde, die Rosamunde Wilcheſter. Ich ſehe Miß Roſamunde, Beantwortung der„die ſie ſo lebr⸗ we alten Familien erzählt werden. Wie iſt die Ge, erſte Namensträgerin ſind von der, deren Dienerin) daß Sie ihre Juwelen 7 ich errinere mich ruhigte, darin f leſen ſtände. ch e, Papad ich war vor mehr als achtzig Jahren. Achtzig] recht gut, wie dieſe ihr überzeben wurden und wie ies waren. Bee fuhr ſie nach einer Weile Sir Arch rückte noch näher an ſie heran und] Jahrel Und es ſcheint mir nur ein Tag zu ſein!“ ſie lächelte und 1 255 ſie ein Geſchenk ihres] ſeuſzend fort,„in denen de Wilcheſters die glän⸗ nahm ihre Hand in die ſeinige..„Achtzig Jahre!“ wiederholte„Rosamunde.„Das fta waren. Und nam ſind ſie ein altes Erb- zendſte und reichſte Familie in der ganzen Proving In dieſem Augenblick wurde ein Geräuſch in der] iſt eine lange, lange Zeit, Bettinel“ stück!“ war. Es iſt nun alles anders geworden. Vorhalle hörbar dem ſogleich ein anderes, als ol]„Nicht ſo lang, wenn man auf ſie zurückblickt“, 0 dae weiß, 1 95 e 10 5 Ro- vermute, unrechte Dinge mit Sir Arch vob jemand an der Tür herumtappte, folgte. N Pee die Alte.„Ich hatte vergangene Nacht einen Por ſumunde der 1 28 ech wan ihnen Macher ſind. Wo iſt das e Vermögen der Sir Archy fuhr auf bei dem Gedanken, daf] Traum, welcher mir alles aus jener Zeit ſo leb⸗] Porträt in der Bildergalerſe 1 ae e. Irgend enten muß es Hadd zurücklehve; da wurde jedoch die Tür 1 habt in das Gedächtnis zurückgebracht hat, als wäre„Sie haben dasſelbe e 127 60 Augen, d men haben!“ geöffnet und eine alte Frau trat langſam ein. El es geſtern geweſen. Mir träumte von der Lady dasſelbe Lächeln und denſelhen Ausdruck. Es 9 95 in et e und ſchwach N Bettins“, 05 a6 war die alte, ausgediente Bewohnerin des ver. Wilcheſter, welcher ich zuerſt diente und deren Na⸗„als ob ſie wiedergekom r. Baronet mit dumpfer Stimme. llenen Grauen Turmes. Sie war benal, hun⸗ men Rosamunde war. Ich habe den ganzen Tag. 55 1 5 51 1 5 be zuviel Vertrauen gehabt und meine tützt auf einen zierlich geſchnitzten Stab; ihre] eine Warnung ar n. Deshalb bin i ln 15 nach der Mode vor vielen Jahren, kommen, Ihnen, 0 Roſamunde und Sir e 1 75 4 9 5 5 5 lud wach Zuge Und Mr. 8 fc 9 50 8 Armee un Indien gegangen; e n „Eine Warnung, Bettine!“ el 1 5 der. Lady N 1 er lieber 1 0 300. bei e Vater ſatten wenden 5. 5 n u Anh be die ale echte Die gute Alte blicke mr in dei 8 e* Nachiommen 820 95 695 5 Baar 1 in angenehnter kühe, be 1 n we e 9 60 Wen.. aun er Liben tward en en, 5 1 Mr. 120.— 60 30.— 15.— 2nd 9 8 in dieſem alten 17 erwünſcht nicht erwünſcht ui g a bunjgoksn pio A aafuß uaalſe ui aifaickma ip e mir zur 1. Klaſſe: für alle 5 Klaſſen: 1 Tos zum Preiſe von Mk. 77 17 (usgnueg uk 1 aebupfdu us an usbungeiim ne u) upelpfspunzegeguseſock 12 Wird Siehungsliſte gewünſcht, jo iſt Beſtellung hierunter zu ſchreiben. Das Poſtſcheckamt ſendet dieſen Abſchnitt dem Poſtſcheckkunden. Senden S 1 Cos zur 1 78 1 Siehungsliſte f. alle 5 Klaſſen ie runzelige tes, vergilbtes Pergament, die wenigen Haar⸗ bone 99 unter ihrer 11 0 hervorhingen, 7 5 ein wenig nach dem wie Schnee, aber i dean ſchwarzen Augen ſt du denn unt?“ hell und klar, jänzend 100 Gagat. Wie lte ſeufzte und antwortebe: ugeln, u, 15 Ausdruck 10 gte deutlich, daß ih„Mir träumte, Sir Archy, daß meine Lady. — 5* 125 ungeſchwächt fei. mir kam und an mein Bett trat. Sie r e wie Name tar Bettine und ſie war mit den 1 gewöhnlich war, erhaben und„aber in] pn uh chen, rotwangigen 9% 19 0 1 5 1 0 N lag 5 150 Betrübnis, 15 lte ſagte: 11 ädch n, a den Fee fes. mit de 5 Sir Arch N nde und umd warne. f Hiener uſes. 9 3 11 eie Archh und Rosamunde sparen il 18 0 Get dieſem ungewöhnlichen Beſuch, denn 1.5 Gre bo 31 um 1 be 5 den e Grauen Jahre alt,— eine abgezehrte, gebeugte Goſtalt. über meinen Traum gegrübelt und habe ihn als] keit.„ wiede 8 1 5 g 10. 2185 Miß Rog 1555„eilt eſtenbar, nice Veltine, 105 dat ein ind, werden Haut ihres Geſichts ſah aus wie] denselben zu erzählen.“ de ne 5 das Lebe 555 5 Gre als ſie antwortete: 1 Familien ee ol berhei —————ü—ñä—— 50 * U b K 0 t 9 2 I 11 3 0 n d U b n 1 1 9 B A B N w * ka te Y n ſo e n r 2 Das Seheimnis des Erfolges beſtegt nicht nur in der firbelt, ſondern auch im Glilck. Ein einziger Slücksfall hat manchen ſchon ſchneller zu Vermö 3 mühevolle Arbeit. Die völlig neugeſtaltete Staatliche Renten ⸗Marke Klaſſen⸗Lotterie biete 0 0 1 7 reußiſch⸗Süddeutſche Klaſſen⸗ olteri i m 4 2 Nur wirkliche, d. h. bedeutende, wertbeſtändige Gewinne im Seſamtbetrage von über 10 Millionen Renten-Mark werden in den 5 Klaſſen ausgeſpielt. Die Hauptgewinne, auch in den Vorklaſſen ſtellen Summen dar 10 nur wenig Sterbliche jetzt ihr Vermögen nennen dürfen. Größter Gewinn im günſtigſten Falle Lillion Renten-Mark Ziehung 1. Klasse am 7. März 1924. Die frühere Loſezahl iſt ſtark vermindert, 10. 515 e 7 5 zu 10 kommen wollen! n Cos mit der anhän W 15 1 hängenden Zahlkarte! 1 6 Rm., ½ 12/ 24 Rm 12 rie lt., Ri., erpreie ür nile 5 Rlaßen? ½ 15 RM.,/ 30 Rift, 5 6 0 nt. 120 K m. — Staatlich Dinkelmann. Worms var Fernspr.: 75 u. 76. Bankkonti: gen gebracht als jahrelange Reichsbank · Giro- Konto u. Kronenberger& Co., Filiale Worms In Aubetracht der be⸗ deutenden Losverminde⸗ rung iſt es mir leider nicht möglich alle bisher geſpiel⸗ ten Loſeſofortzuverſenden, ich bitte daher meine ſeit⸗ herigen Abnehmer, wenn ſie auf ihre gehabten Num- mern reflektieren, ſolche ſo⸗ fort mittels anhängender Zahllarte zu beſtellen. Empfehlenswert iſt Por⸗ toerſparnishalber Vor⸗ nusbezahlung aller 5 Kl., ſodaß Erneuerung nie⸗ mals verſüumt wird. In Zahlung nehme ich außer Papiermark und Rentenmark, auch Brief. marken. In dieſem Falle wollen Sie mir Ihre Be⸗ ſtellungen mittels Ein⸗ ſchreibebrief zukommen laſſen. Loſe verſende auch auf Wunſch durch Nach- nahme. Brief-Adresss: A. Dinkelmann, Worms. tun f v 5 geen, ſei es als Leitfaden für zu haltende Kurſe oder als Mittel zur häuslichen Repetition des gebotenen Stoffes. Es iſt ein ſtolzes und dan⸗ kenswertes Unternehmen, das in den hundert eren Ausbau von Herzen Flück wünſchen darf. münner. 7 5 noch bis zum Beginn des Weltkrieges— nun ſchon ſeit faſt zehn Jahren leben, läßt uns bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war Zum Aufleleben der Irelmarke. Vitte tunlichſt nur ee Marke i. Werte d. Gahlkarten, ebühe aufzukleben. Aufgabeſtempel eingezahlt am Monto Nr. 18194 Poſtſcheckamt Frankfurt a. N. . k.... naenten⸗Marm — Renten⸗Mark Pf. Abſender Mame, Wohnort u. Wohnung): Konto Ur. Dinkelmann 16194 Poſtſcheckamt Frankfurt a. M. in Worms. Poſteinlieferungsſchein R zu wiederholen(die Mark in vuchſtaben)! —̃————(„ HKento Rr. Dinkelmann 494 peſtſcheckamt in Worms. „ Unkunfts⸗ Ur. eingetragen durch: Beſtellung umſeitig. —rrenod use muplqh uses zcuf zupweipftledt sd aulichen Bände Aus waßl aus des aller iſten. bietet die„Sammlung Köſel“ allen, die liduung ſtreben, reichliche Nahrung ihres e hard insbeſondere praktiſche Dienſte alle Arten von Volksbildungsbeſtrebun⸗ Bänden vorliegt und dem man für ſeinen wei⸗ Philoſophie Am Die Zigarre. Aphorismen von Ludwig Barnay. Zigarren ſind wie Menſchen; ebeuſo ſchwer zu ehandeln, ebenſo leicht zu verletzen. g Zigarren ſind wie die Mädchen; ſie glühen ſür Zigarren ſind wie die Wahrheit; nur wenige können ſie vertragen, wenn ſie echt ſind. Zigarren ſind wie die Miniſter; ſie dauern nicht lange. Zigarren ſind wie die Hausfrauen; ſie taugen nichts, wenn ſie fortwährend ausgehen. f Zigarren ſind wie Liebesſchwüre; man weiß niemals genau, ob ſie echt ſind. b Zigarren ſind wie politiſche Reden; wenn man ſie an der unrichtigen Stelle in den Mund mimt, verbrennt man ſich das Maul. Zigarren ſind wir wichtige Entſchließungen; ſie brauchen Zeit und müſſen kühl behandeln, Masken und Mummenſchanz. Das Karnevalsfeſt im Wandel der Zeiten und Völker. Von Dr. E. Kolbe. Einſt— und in vielen Gegenden Deutſch⸗ in buntbewegtes, luſtiges Volksleben bezeich⸗ nend, hat eigentlich das Wort„Karneval“ und alles das, was mit dieſem Begriff in Verbin⸗ dung zu bringen iſt, wenn auch nicht für im⸗ mer, ſo doch für lange Zeit jede Bedeutung verloren. Die überaus ernſte Zeit, in der wir im allgemeinen wohl die Luſt vergehen, luſtige Karnevalsfeſte zu feiern; nur in engſten pri⸗ vaten Kreiſen und geſchloſſenen Geſellſchaften wird noch hier u. da„Karnepal“ gefeiert, aber auf die Straße und in die Oeffentlichkei wagt ſich„Seine närriſche Hoheit Prinz Karneval“ doch nicht mehr. Es geht eben nicht.— Woher wohl der eigentliche Namen für eine eit des Jahres, die noch Winter iſt, doch aber chon den kommenden Frühling ahnen läßt? Will man das fremde Wort genau überſetzen, ſo gelangt man zu den drei vielſagenden Wor⸗ ten:„Fleiſch, lebe wohl!“, was aber für die mit dem Namen„Karneval“ bezeichnete Zeit noch nicht„ſtimmt“, denn in dieſer kann ja noch üppig genug geſpeiſt werden; ſie beginnt mit dem ſogenanten„Hohen Neujahr“, dem Feſte der Heiligen drei Könige, und dauert bis zum Vorabend von Aſchermittwoch. Wenigſtens es noch ſo, dann aber beſchränkte man das eigentliche Faſchingstreiben auf die letzten drei Tage vor Aſchermittwoch(Roſenſonntag, Ro⸗ ſenmontag u. Faſtnachtsdienstag): mit Aſcher⸗ mittwoch trat dann in asketiſche Wirkſamkeit das„arn vale“(Fleiſch, lebe wohl)! In die⸗ ſen drei Tagen entſchädigt man ſich durch allerlei recht ausgelaſſene Vergnügungen und burch N Gaſtereien für die nachfolgenden, durch die kirchliche Faſtenzeit gebotenen Ent⸗ behrungen ſchon im voraus. Im Mittelalter, ja ſelbſt noch bis in die neueſte Zeit, war der „Faſching“ in vielen weſtlichen und ſüdlichen tädten R ein allgemeines Volks⸗ eſt, das ſchließlich ſo traditionell geworden ar, daß ſeine Feier in allen Schichten der e ſozuſagen als ſelbſtverſtändlich alt. 1 a Wie das chriſtliche Weihnachtsfeſt, ſo dürfte der„Karneval“ oder„Faſching“ aus der Feier er Saturnalien der alten Römer herzuleiten ein, was ſchon dadurch beſtätigt wird, daß ie erſten Karnevalsfeſte in Italien ſtattfan⸗ den; im Mittelalter glänzte beſonders Vene⸗ dig mit ſeinem großartigen Faſching. Es fing hier ſchon im Januar mit Maskeraden an, bei denen die größte Pracht entfaltet wurde und llerlei Luſtbarkeiten auf dem weltberühmten arkusplatz mit Schauſpielen und Gondel⸗ Wettfahrten abwechſelten. Eine kurze Wieder⸗ holung des Karnevals fand am Feſte Chriſti Himmelfahrt ſtatt und wurde Bucentaurenfeſt enannt; hierbei war der eigentliche offizielle eſtaklt die alljährliche„Vermählung“ des open mit dem Adriatiſchen Meere. Als aber die Macht Venedigs zu ſinken begann, ſiedelte ſich der Kraneval mit ſeinem ganzen Pomp nach Rom über; hier hat er ſich in größerer Ausdehnung bis in die Reuzeit erhalten. In ukrei ii der Faſching nur ſehr beſchränkt orden; er! ſich hier in der Freiheit für! eee 1„ ſi 1 1 telalter der Jaſching ähnlich dem italieniſchen; Faſtnachtspoſſen, Mummenſchanz und vor allen die Figur des Hanswurſt“, Rolle„Prinz Karneval“ umgewandelt, mach en die letzten drei Tage vor Aſchermittwoch zu einer etwas wüſten Zeit, die aber nach da⸗ maligen Anſchauungen ſchon ziemlich ſtarken Humor vertragen konnte, ja ſchließlich den Karneval auch in ſeiner öffentlichen Erſchei⸗ nung künſtleriſch ausgeſtaltete. Die Reſor⸗ mation und der ihr nachfolgende dreißigjährige Krieg hatten in Deutſchland faſt ganz ver⸗ drängt. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde er von Franzoſen, die ihn in Italien kennengelernt hatten, wieder aufgefriſcht und zunächſt in Paris, ſpäter in den deutſchen Rheinſtädten wieder wieder eingeführt. Vieles fehlte hier freilich, ſo der rzmiſche Korſo, der italieniſche Himmel und das leichte Tem⸗ perament der Südländer. Selbſt in München gelang es erſt nach 1671, ihm eine künſtleriſche Vedeutung und Ausſtattung zu geben. Auch Köln und Mainz wurden hierin vorbildlich, dort war der Karneval auch bis 1914 noch ein wirkliches Volksfeſt., Man verſuchte ſeine Ein⸗ bürgerung auch in anderen deutſchen Städten, hatte aber wenig Glück damit. So z. B. hatte 1866 ein geſchloſſener Leipziger Verein den Verſuch zu einem öffentlichen Karneval ge⸗ macht, der aber eigentlich nur in einem Feſt⸗ zuge mit politiſchen Anſpielungen beſtand und ſchon 1867 nicht mehr wiederholt wurde. Auch Berlin verſuchte in den 8ber Jahren des ſtattgehabten Vereinszweikampf des Schwimm⸗ bereins Heſſen-Darmſtadt gegen Heſſen-Worms ſiegte nach ſchönem Kampfe Darmſtadt mit 8:5 Punkten. Das Waſſerballſpiel endete mit 8:4 To⸗ ren zu Gunſten von Worms. vorigen Jahrhunderts ein Aehnliches; hier aber zeigte ſich der geſellſchaftliche und völkiſche Boden noch ungeeigneter für harmloſe, ledig⸗ 115 geſunden Humor pflegende Maskeraden als Leipzig, ſo daß die Verſuche bald wieder einſchlieſen und Seine närriſche Hoheit Prinz Skarneval ſich klugerweiſe in den Schutz ab⸗ geſchloſſener Geſellſchaften(Vereine, Familien⸗ trkel) zurückzog, Das unglückſelige Kriegsjahr⸗ zehnt hat ſchließlich die Herrſchaft des Vrin; zen Karneval vollends untergraben. Eine beſſeren Zeit mag es vorbehalten bleiben, iht die gebührende Wiederauferſtehung zu bringen ewa gegangener Gedenket der hungernden Vögel. N mnſahnnamndgmdggnnnggg Aundhnmnancdnnaamhn Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 26. Febr. Wegen Vergehen gegen das Poſtgeſetz hatte ſich ein hieſiger Rechtsan⸗ worten. Das Geſetz beſtimmt, daß außer der Poſt Niemand Priefe oder Poſtſendungen gegen Entgelt an die Adreſſaten befördern darf, andern⸗ falls ihn die vierfache Strafe des hierfür aufzu⸗ wendenden Portos trifft. In dem benachbarten Pfungſtadt waren im vorigen Jahre 18 mit der Adreſſe des hieſigen Rechtsanwalts verſehene, nach Pfungſtadt beſtimmte Briefe und Poſtkar⸗ ten gefunden worden. Es ſtellte ſich heraus, daß die Bürogehilfin des Anwaltes, die in Pfungſtadt wohnt, die Briefe mitgenommen hatte. Auf die erfolgte Anzeige erklärte der An⸗ walt, daß von einer entgeltlichen Beſorgung keine Rede ſein könne. Das Gericht nahm aber an, daß die Strafe erfolgen müſſe, da die Diffe, tenz zwiſchen dem Ortsporto und dem Fernportt der Poſt entzogen ſei und die Bürogehilfin als „bezahlte“ Beſorgerin zu betrachten ſei. Der An⸗ walt wie ſein Bürovorſtehyer erhielten Geldſtra— ſen von je acht Goldmark. Groſßt⸗Steinheim, 26. Febr. Wiederholte Um⸗ ſatzſteuerhinterziehung brachte den Metzgermeiſter und Viehhändler Jakob Selig dahier vor das Finanzamt Offenbach und erhielt er jetzt eine Geldſtrafe von 900 Goldmark, ſowie die nicht un⸗ erheblichen Koſten. Frankfurt a. M., 26. Febr. Infolge einer de⸗ ſekten Gasleitung ereignete ſich in einem Hauſe in der Metzgergaſſe eine ſchwere Gasexplo⸗ ſion. Der ungeheure Luftdruck preßte die Erd⸗ geſchoßwände hinaus und fegte die Trümmer mit großer Gewalt durch die ganze Gaſſe. Gleich⸗ zeitig wurden die oberen Stockwerke mit ſämt⸗ lichen Wohnungseinrichtungen in einem Augen⸗ blick in ein Chaos verwandelt. Die meiſten Haus, bewohner wurden durch herumfliegende Trüm⸗ merſtücke mehr oder minder ſchwer verletzt. Die gefährdeten Bewohner wurden von der herbei, eilenden Feuerwehr in Sicherhei“ gebracht. Sechs bis acht Schwerverwundete wurden in die Kran⸗ kenhäuſer gebracht. Auch zwei Nachbarhäuſer und zwei gegenüberliegende Häuſer wurden durch den Luftdruck ſehr ſchwer beſchädigt, ſodaß ſie wegen Einſturzgefahr geräumt werden mußten. Die Wohnungseinrichtungen dieſer Häuſer ſind gleich⸗ falls zerſtört worden. In weitem Umkreiſe wur⸗ den viele Fenſterſcheiben zertrümmert und Tür füllungen durch den Luftdruck herausgedrückt. Frankenthal, 28. Febr. Ein kleines Mißge⸗ ſchick paſſterte einem biederen Bauersmann aus Großkarlbach. Er trank noch einen vorm Heim⸗ fahren, während ſein Fuhrwerk vor der Wirt⸗ ſchaft hielt. Er ſoll jedoch ſehr erſtaunt geweſen ſein, als er herauskam und ſein Pferd nicht mehr fand, das mittlerweile ohne ſeinen Herrn nach Haufe trabte. Der Bauer machte ein ages Ge⸗ ſicht und„trabte“ ſchließlich nach. N Ludwigshafen, 28. Febr. Nach einer Bekannt machung der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie werden die Fahrkarten auf ber Bahn vier Tage Gültigkeit haben, ſedoch fällt die Er⸗ 18 5 ahrtunterbrecfüng fort. 1 den pter Zett ef 5 ligetellt i on ber Darmwiſtäbter und Nationalbank (ZIweignlederlaſſung Worms) Dollae 4210500 Franzöſiſcher Fraue 184460 . 7 Wfund Sterling 16195375 Holländ iſcherculden 1578957 Schweizer Frane 732325 ö 1 ö 1 PCC Firma Benz, Mannheim— verſehen und auf die Mitteldeutſche Krebithank gezogen ſind, bei De⸗ tailgeſchäften in Zablung gegeben. Es iſt feſtge⸗ ſtellt, daß mehrere Perſonen als Täter in Frage kommen, die ſich in Geſchäften kleinere Mengen Waren kaufen und ſich den Differenzbetrag her⸗ auszahlen laſſen. 5 München, 26. Febr. Unter Ausſchluß der Oeſ⸗ fentlichkeit verurteilte das Strafgericht München die 1905 hier geborene Dienſtmagd Barbara Mül⸗ ler wegen eines Vergehens der Blutſchande zur Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten 14 Tagen, wovon 14 Tage durch die Unterſuchungshaft ver⸗ büßt ſind. Die Angeklagte ſcheute ſich nicht, ihren 1907 geborenen Bruder, der nach dem Strafge⸗ ſetz frei ausgeht, zu verführen. Der Amtsanwalt geißelte mit ſcharfen Worten die ſchamloſe Tat der Angeklagten, indem er u. a. ausführte, daß in der Mythologie der Griechen eine derartige Tat mit dem Tode beſtraft wurde. Er beantragte ine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr. Sport und Spiel. Darmſtadt, 26. Febr. Bei dem geſtern hier ale Rehn, Keine Aufhebung der Gewerbe⸗ und Kauf:; ö mannsgerichte. Berlin, 27. Febr. Entgegen vielfach zum Ausdruck gebrachten Befürchtungen, beabſich⸗ tigt die Reichsregierung nicht, die Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte aufzuheben. Nachdem der Entwurf eines Arbeitsgerichtsgeſetzes im weſentlichen aus Sparſamkeitsgründen zurück⸗ gezogen werden mußte, iſt die Frage einer Er⸗ richtung allgemeiner Arbeitsgerichte anſtelle 1 der Gewerbe- und Kaufmannsgerichte noch un⸗ entſchieden. f Das ameritaniſche Hilfswerk. Newyork, 27. Febr. Nach einer Mel⸗ i timmte der auswär⸗ walt und ſein Bürovorſteher dahier zu verant⸗ Fung ge maten i tige Ausſchuß des Abgeordnetenhauſes geſtern über einen Antrag zur Hilfe für die in Not befindlichen deutſchen Frauen und Kinder ab. Der Antrag, der die Ueberweiſung von 10 Millionen Dollars vorſieht, wurde ange⸗ nommen. E Zuſammentritt der Botſchafterkonferenz. Paris, 27. Febr. Wie verlautet, wird die Botſchafterkonferenz heute zu einer ent⸗ ſcheidenden Beratung über die Militärkontrolle in Deutſchland zuſammentreten. N Herabſetzung der Güter⸗ und Herauſſetzung der Perſonentarife. Berlin, 27. Febr. Halbamtlich wird mitgeteilt, daß am 1. März die Gütertarife einſchließlich der Tarife für Tierbeförderung und des Kohlenausnahmetarifes um 10 Proz. herabgeſetzt werden. Die Perſonentarife ſollen, wie bereits gemeldet, in der 4. Klaſſe um 3, in der 3. Klaſſe um 4,5, in der 2. Klaſſe um 6, und in der 1. Klaſſe um 9,6 Pfg. für den Kilo⸗ meter erhöht werden, was gegenüber den Frie⸗ denspreiſen eine Erhöhung um 36 Proz. in der 3. und 4. und um 47 bezw. 37 in der 2. und 1. Klaſſe bedeutet. Seitens der Reichsbahn wird geltend ge⸗ macht, daß bei einer Herabſetzung der Güter⸗ tarife notwendigerweiſe zu einer Erhöhung der Perſonentarife geſchritten werden müßte, da ein Fehlbetrag von rund 1 Million Goldmark täglich vorhanden ſei, der getilgt werden müſſe. Die Preiſe für Zeitkarten werden nicht erhöht. Die Frage der Militärtkontrolle in Deutſchland. Paris, 27. Febr. Amtlich wird nunmehr beſtätigt, daß die engliſche Regierung durch ihren Botſchafter in Paris der Botſchafterkon⸗ ferenz eine Not über die Militärkontrolle in Deutſchland hat überreichen loſſen. Die Note ſoll auch den interalliierten Militärkontroll⸗ kommiſſionen zur Kenntnisnahme zugehen. * Vor dem Sturz des Prüſſeler Kabinetts? Brüſſel, 27. Febr. Der belgiſche Mi⸗ lliſterpräſtdent Theunis iſt weiter bemüht, die Abſtimmung über den franzöſiſch⸗belgiſchen irtſchaftsvertrag am heutigen Mittwoch zu inem Siege der Regierung zu geſtalten. Von e Seite wied der Sturz der egierung für unausbleiblich angeſehen. In zieſem Falle würde Vandervelde die Regie- 22 übernehmen. * Zeitungsgeld für Februar. Wir bltten, die noch rlickſtändigen Bezugsgelder für Februar umgehend zu begleſchen, damit die Zuſtellung unſerer Zeitung ab 1. März keine 6 Unterbrechung erleidet. e uit) gel, ede E daß Sie Ihre Beſtellung auf den „Viernheimer Anzeiger“ machen, damit die Zuſtellung ab 1. März erfolgen kann. Cokale Nachrichten. 7 Bauernverſammlung. Heute Don⸗ nerstag Abend 8 Uhr im„Freiſchütz“ wich⸗ tige Bauernverſammlung. Die Vorſtandsmit⸗ glieder wollen bereits um 6 Uhr anweſend ſein. * Die Heilſtationen für lungen⸗ krauke Kinder, die von dem Heilſtätten⸗ verein für Heſſen ſ. Zt. ins Leben gerufen wurden, ſind im St. Bonifatluskrankenhaus, Hirſchhorn a. N. für Knaben, im Kath. Schweſternhaus, Wald⸗Michelbach i. O. und im Goang. Kranken⸗ haus, Lampertheim für Mädchen, nehmen nach wie vor Kinder im Alter von 4— 15 Jahren ohne Unterſchied der Konfeſſton zur Kur auf. Anträge ſind unmittelbar bei den genannten Statlonen einzureichen. Der Pflegeſatz beträgt 2.— Mark pro Tag und erreicht damit den Porkriegsſatz nicht. Die Kurerfolge ſind, wie die jahrelangen Erfahrungen ergeben haben, gut und anhaltend. * Von der Bergſtraße, 28. Februar. Seit Sonntag geht hier ſtarker Schneefall nieder, der den im Januar niedergegangenen Schnee bereits übertroffen hat. Auch im Jahre 1824 gingen im Februar und Aafang März noch gewaltige Schneemaͤſſen nieder. Finanzamtliche Nachrichten. Borauszahlungen auf Einkommen⸗ und Vermögensſteuer für 1924 am 29. Februar 1924. Das Finanzamt Heppenheim teilt mit: So⸗ weit möglich wurde den Zahlungspflichtigen Benachrichtigungsſchreiben zugeſtellt, wenn dies in Einzelfällen unterblieben ſein ſollte, ſo ent⸗ ſtehen dennoch bei etwaigem Zahlungsverzug— alſo nach dem 7. März 1924— Nachteile.— Alle Landwirte, die Grundſtückswerte von über 5000 Mk. beſitzen, haben per 1000 Mk. Wert 1 Goldmark Einkommenſteuer zu leiſten. Alle Perſonen, die zur Brotverſorgungsabgabe ver⸗ anlagt waren, haben und zwar nartürliche Per⸗ ſonen den dreifachen And körperſchaftsſteuerpflich⸗ tige Erwerbsgeſellſchaften den ſechsfachen Betrag des am 2. Januar 1924 fällig geweſenen Teil⸗ betrags der Brotabgabe als Vermögensſteuer zu leiſten. Da bis Ende Februar die Vermögens⸗ ſteuererklärungen noch nicht abgegeben ſind, konnte die Vorauszahlung nicht nach dem zu erklärenden Vermögen bemeſſen werden.— Sind bel Er⸗ werbsgeſellſchaften die Steuerkurswerte oder Ver⸗ kaufswerte für die Anteile an der Geſellſchaft und für die von ihr ausgegebenen Genußſcheine und Schuldverſchreibungen bis zum 29. Februar 1924 ermittelt, ſo iſt die Hälfte des Betrags zu zahlen, den ſie als Vermögensſteuer mindeſtens zu entrichten haben. Aeberzahlte Landabgabe (5. und 6. Rate). Das Finanzamt Heppenheim tellt mit: Die von mehreren Stenerpflichtigen im Voraus be⸗ zahlte 5. und 6. Rate der Landabgabe wird bei dem am 29. Februar 1924 fälligen Teilbetrag der Vermögensſteuer angerechnet in Höhe des Goldmarkbetrags wie er auf der Vorſelte der Zahlungs aufforderung für Landabgabe ver⸗ merkt iſt. Auf anderen Steuern kann die An⸗ rechnung nicht ſtattfinden. Eine Ueberzahlung kann auch erſt dann erſtattet werden, wenn die geſamte Vermögensſteuer 1924, die in ihrer Höhe noch nicht feſtſteht, getilgt iſt. Die Vor⸗ auszahlungen auf Einkommen⸗ und Vermögens⸗ ſteuer ſind am 29. Februar 1924 fällig; die Zahlung kann bis zum 7. März ohne Zuſchläge erfolgen. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 1. März 25. Ador R. Wochenabſchnitt: Wajakhel. Sabbat ⸗ Anfang 53e Uhr 1 Morgen 900 Uhr Nachm. 380 Uhr 5 Abend 650 Uhr Wochentag⸗Anfang 650 Uhr Neumondweihe des Monats Ador Sch. * feier 77* 77 iſt Donnerstag und Freitag. * Mit dem ſehr bewährten Klaſſen⸗ ſyſtem beginnt am 7. Maͤrz wieder die Pr. Säpdeulſche Staatslotterie. Selbſtver⸗ ſtändlich iſt die Wertbeſtändigkeit jetzt garantiert und werden Rentenmark als Gewinne verloſt. Im übrigen verweiſen wir auf den heute in unſerer Geſamtauflage. Proſpekt der 1 beſtehenden Lotterie⸗Einnahme