nsbe⸗ gefl. dter⸗ und Blumen“, halbjährlich einen lleiſte 0(Biernhelmer Zeitung 135 Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— e ne monatlich 2 Mark frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne ahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗ gig.— Viernh. Veltsblat) Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und 1 0 vormittags 8 vorher.— Inſerate müſſen bet Aufgabe bezahlt werden, mit hr, größere Artikel einen Tag usnahme derjenigen, die in lfb. Rechnung ſtehen e Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Samstag, den I. Mürz 1022 Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang 0— E Nede Dr. Streſemanns Berlin, 28. Februar. Der heutige dritte Tag der großen poli⸗ tiſchen Ausſprache des Reichstages über den Notetat wurde durch eine Rede des Miniſters des Auswärtigen Dr. Streſemann eingeleitet. Dr. Streſemann ging in ſeiner Rede zunächſt kurz auf den Notetat ein, der das Auswärtige Amt er⸗ mächtigt, die Botſchafterſtelle in Konſtantinope! ſowie die Generalkonſulate g Dublin zu beſetzen. Die Errichtung dieſer Stellen iſt ohne Perſonalvermehrung möglich. Außerdem ſoll die deutſche Geſandtſchaft in Havanna belaſſen werden. In der deutſchen Außenpolitik, ſo fuhr der Miniſter fort, ſtehen wir unter dem Eindruck der Arbeit der Sachverſtändigenausſchüſſe. General Da wes hat beim Abſchied des erſten Ausſchuſſes beſtätigt, daß die Mitarbeit der deutſchen Regierung in loyaler Weiſe gewährt worden iſt. Ueber die Verhandlungen mit der Kommiſſion wird ein Weißbuch erſcheinen, ſo bald der Bericht der Sachverſtändigen ſelbſt vorliegt. So wenig freundlich es iſt, daß die politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu einer internationalen Prüfung unſerer Lage führten, ſo ſehr muß man den Mitgliedern der Kommiſſion für ihre mühevolle Arbeit dan⸗ ken. Von dem Erfolg dieſer Arbeit wird es abhängen, ob eine Löſung der Repara⸗ lionsfrage möglich iſt. Die baldigſte Lö⸗ ſung iſt die erwünſchteſte. Deutſchlands wirt⸗ schaftliche Lage erfordert ſie. Die Sachverſtän⸗ digen dürften ſich von der Frrigkeit der Be⸗ hauptung eines betrügeriſchen Bankxrotts Deutſchlands überzeugt haben. Für abſehbare Zeit können wir aus eigener Kraft an Reparationszahlungen nicht denken, wir müſſen vielmehr alle Kräfte zuſammen nehmen, um überhaupt unſere Währung zu halten, da die deutſche Regierung ein zweites Abgleiten nicht ertragen könnte. Von dieſer wirtſchaftlichen Lage haben ſich nun auch die Sachverſtändigen überzeugt. Wir kennen nicht ihre Entſlchießungen, aber nach Preſſeberichten zeichnen ſich ſchon heute Hauptfragen ab. Man ſcheint der Meinung zu ſein, daß ein Mora⸗ torium für uns notwendig iſt, obenſo aber, daß während dieſer Zeit eine internationale Anleihe insbeſondere für Frankreich einen Erſatz für die Ausfälle deutſcher Zahlungen ſchafſen ſoll. Eine internationale Anleihe, für die man Ga⸗ rantien in deutſchem Reichsbeſitz ſucht, wird anſcheinend diskutiert als die wirt⸗ ſchaftlichen Vorausſetzungen für einen Anleihe⸗ kredit gelten können: die Verfügung Deutſch⸗ lands über die Wirtſchafts⸗ und die Steuer⸗ kräfte des Reiches ſowie die Wiederherſtellung der deutſchen Verkehrseinheit. Wenn die franzöſiſche Regierung bereit ſein würde, für die Regiebahn die Regelung anzunehmen, die zwiſchen Mayern und dem Reiche beſteht, ſo würde Deutſchland gern be⸗ reit ſein, darüber zu verhandeln. Die Wieder⸗ verfſigung Deutſchlands über die vollen wirt⸗ ſchaftlichen und Steuerkräfte des Reiches. die Wiederherſtellung der Verkehrseinheit dürfte on allen Kennern des Wirtſchaſtslebens als Vorausſetzung für das Gelingen einer internationalen Anleihe angeſehen wer⸗ den. Die Frage einer etwaigen internatio⸗ nalen Anleihe wirft aber gleichzeitig die Frage der internationalen Mitwirkung auf. Mir er⸗ ſcheint die Frage der internationalen Anleihe als untrennbar verbunden mit der Möglichkeit der Befreiung von Ruhr und Rhein. Gegen⸗ Über dieſer Befreiung erſcheint mir als weniger wichtig, daß das ausländiſche Kapital auch eine Vertretung im Aufſichtsrat derjenigen In⸗ ſtitutionen verſangt, für die es ſein Kapital hergibt. Die Kreditnot der deutſchen In⸗ duſtrie und Landwirtſchaft iſt ſo flark, daß wir mit ſtarker Minderheit der Produktivität zu 12 90 haben, wenn hier picht abgeholfen wird. 905 Deshalb dürfen wir an ausländiſchem Ka⸗ vital nicht vorbeigehen, wenn wir es erhalten können. i. Eine ſchleunige Verſtändigung über dit Frage iſt notwendig, denn der 15. April, an dem die Mieum⸗Nerträge ablaufen. iſt ein kr tiſcher Termin. Das deutſche Reich könne ein, weitere Finanzierung dieſer Mertröge nich d wenn eine Verſtänvigun wür f ſetzten Ge leicht in Smyrna und ue Giwerbsloſigke!“ waltungspraxts land daran denke, Frantreich mit dem uufyören der Einnahmen aus den Micum⸗Verträgen einen Einnahme⸗ ausfall, deſſen Wirkung auf die Währung nicht ausbleiben würde. Die Verhältniſſe drängen zur Regelung der Reparationsfrage und Ei⸗ rtigteng. Grundlage der Einigung kann nicht die Schaffung einer deutſchen Neparag⸗ tionspropinz ſein, ſondern eine inter⸗ nationale Regelung. Seitdem ich an der Spitze des Ausw ir tigen Amtes ſtehe, hat es von unſerer Seite nicht an Verſuchen gefehlt, mit Frankreich zur Perſtändigung zu kommen. Wir können mit Genugtuung feſtſtellen, daß in weiten Kreiſen S rankreichs die Stimmung ſich gegen früher ge⸗ ändert hat. Man empfindet anſcheinend doch mehr als früher, daß Frankreich trotz aller volitiſchen Differenzen in einer gewiſſen ſolrt⸗ schaftlichen Schickſalsgemeinſchaft mit Deuiſchlaund ſtezt. Wir können allerdings nicht durch eine ausſchließlich deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung einen Sonderfrieden mit Frankreich ſchließen, deun wir ſind als Schuldner den vereinigten Gläubigerſtaaten verpflichtet; wohl aber kön⸗ nen wir es nur begrüßen, wenn ſeitens der Allierten Mittel und Wege geſucht werden, um Frankreichs beſonderen finanziellen Bepürf⸗ niſſen bei der Regelung der Reparationsfrage gerecht zu werden. Damit, daß wir von unſerer Seite aus den Verſailler Vertrag als zerriſſen kommt man in der Realpolitil nicht weiter. Frankreichs Entſcheidung wird maßgebend ſein für die weitere Entwicklung der europuiſchen Verhältniſſe. Jeder vernünftige Menſch in Deutſchland wird bereit ſein, ſich mit Frank⸗ wich zu verſtändigen. ö Es ſcheint. als wenn in franzöſiſchen Kreis ſen eine ſtarke Nervoſität gegenüber Deutſch⸗ land herrſcht. Man ſtellt die Frage der Sicher⸗ heiten in den Vordergrund, als wenn Deutſch⸗ Frankreich zu überfallen. Man fürchtet in Frankreich die deutſche natio⸗ naliſtiſche Bewegung. Der Hitlerprozeß weckt die Erinnerung an die Vorſtellungen, die Frankreich erhoben hat wegen der Gefahr, die in dier Bewegung läge. ö Eine ruhige konſtitutionelle Entwicklung in Deutſchland iſt am beſten gewährleiſtet durch eine Außenvolitik, die Deutſchland leben läßt und nicht alle ſeine Anſtrengungen zur Ergeb⸗ lisloſigkeit verdammt. Wir begrüßen mit Genugtuung die Beteiligung der Vereinigten Staaten an dem Sachverſtändigenkomitee und d erfolgte Unterzeichnung des deutſch niſchen Handelsvertrages. Di 5 rag zwar nicht unſeren Wünſchen( 0 aber er iſt auf dem Grund ſatz der Meiſt⸗ begünſtigung auf Im auspärtig Ausſchuß des Senats iſt gegen die weitgehende Meiſthegünſtigung Einſpruch erhoben worden. Wir hoffen, daß der Vertrag trotzdem rati⸗ fiziert wird und daß er 9 ziehungen beider Länder au geſunde Grundlage ſtellt. Inn iſchen iſt auch durch Etttſch⸗eugliſches Nblommen bie Rebgrationsabgabe von 26 auf 5 h unt herabgeſetzt worden. Die Regierung wird dieß Ausfuhrinduſtrie für die Abgabe entſchädigen, ſobald ſie dazu in der Lage iſt. Alle Gut⸗ ſcheine in der Zeit vom 17. November 1923 bis zum 26. Februar ds. Js. werden mit Schatz⸗ anweiſungen, die bisher, eingelöſt werden. Die deutſch⸗engliſchen Verhandlungen haben ſich trotz ihrer Schwierigleit in der freundſchaft⸗ lichſten Form abgeſpielt. Mit den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen ſiſt das leider nicht der Fall geweſen und im polniſchen Parlament ſind ſogar Anträge ein. gebracht worden, große deutſche Bevölkerungs⸗ teile auszuweiſen und die Verhandlungen ab⸗ zubrechen.(Hört! Hört!) Die polniſche Ver⸗ entſpricht nicht den völker⸗ rechtlichen Verpflichtungen Polens. Der engliſche Premierminiſter hat die Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund erörtert. Sollte die Frage akut wer⸗ den, ſo wird pie Reichsreglerumg zu prlifen Hahen, ob die Bandiun; ßſfands als ine echtigtes Meiglled, insbeſondere je F 5 in den Völterbundsrat. gewähr⸗ e ſchllezt mit den Worten des Hankes für die außerordentlich.. Hiülfstätiateit des Auslandes 1 No K. acbcult in allen 0 aht. * ö 1 Beträge aufgebracht, auch Kuba. Deutschlands duswürtige polit. dleſer Beziehung beſonders der Tätigkeit des Papſtes. Mittel⸗ u. Südamerika haben große Beſonders heroprzuheben iſt auch die Tätigkeit der ameri⸗ kaniſchen Hilfsorganiſationen. So beſteht die Hoffnung, daß für künftige Zeiten das Zuſam⸗ menleben der Völker auf der Grundlage gegen⸗ ſeitiger Achtung gewährleiſtet wird.(Lebhafter Peifall.) Abg. Koch(Dem.): Wir dürfen unter keinen Umſtänden wieber meine neue Inflation kommen. Aber gerade die Anträge der Deutſchnationalen würden bpeifellos zu einer neuen Inflation führen. Manche Verordnungen hätten freilich beſſer einer ſpäteren Zeit überlaſſen bleiben können. Die außenpolitiſchen Beziehungen haben ſich etwas gebeſſert. Herr Hergth ſieht freilich nur einen Nebelſtreif am Horizont. Er hat aber nicht verraten, was er in Ausſicht zu ſtellen hat. Er ſagt nur: Die neue Regierung wird ſchon zeigen, was ſie tun wird. Wir ſind über die Zeit, wo der Staatsbürger ſich aufs Ab⸗ warten zu legen hat, hinaus. Wenn die Wirt⸗ ſchaft in die Höhe kommen ſoll, müſſen wir vor allem für eine Verbilligung der Lebens⸗ bedürfniſſe ſorgen. Dazu gehört eine Reviſion der Kartellpolitik. Der Beamtenabbau iſt not⸗ wendig. Aber es muß ein Beſchwerderecht geben, um zu verhindern, daß politſche Mo⸗ mente dabei mitſpielen. Wir haben jedenfalls geſehen, daß die Diktatur uns das Heil nicht bringt, und daß die Mitarbeit der Parteien nicht entbehrt werden kann. Dem Reichspräſi⸗ denten können wir dankbar ſein für die Tapfer⸗ keit und Schweigſamkeit. mit der er während fünf Jahren ſein Amt verwaltet hat. erklären, erlaſſ 39 9 Es iſt ſehr fraglich, ob ein hochgeborener Fürft mit gleichem Takt ſeiner Auſgabe gewachſen geweſen wäre. Die Zuſtände, wie ſie ſich im Verkehr zwiſchen Reich und Ländern entwickelt Haben, ſind wenig erfreulich. Man braucht nur den Prozeß zu verfolgen, der ſich jetzt in Miinchen abſpielt. Und dieſe Entwicklung iſt durch Politiker der Rechten aus Norddeutſch⸗ land weſentlich gefördert worden unter ganz verkehrter Berufung auf Bismarck. Die bayer, Verfaſſungsdenkſchrift verlangt Reſervatrechte, die unter keinen Umſtänden wiederkehren dür⸗ fen. Ich kann mir einen Zuſtand nicht vor⸗ ſtellen, wobei Bayern etwa in Ungarn und Sachſen in Sowjetrußland einen eigenen Ge⸗ ſandten unterhalten. Wir brauchen eine Re⸗ form des Parlaments und eine Reform des Wahlrechtes, bei der die Perſönlichkeit des Ab. geordneten wieder mehr in den Vordergrund tritt. eee Als nächſter Redner erhält Abgeordneter Dr. Leicht das Wort. Die kurze Pauſe, während deren er ſich zum Rednerpult begibt benutzt ein Befucher der Zuhörertribüne ein Paket Flugblätter in den Sitzungsſaal zu wer⸗ fen, wobei er ausruft:„Juſtizverbrecher in Berlin! Juriſten als Vampyre des deutſchen Volkes!“ Im Saale entſteht Heiterkeit, der Mann wird von Tribünendienern entfernt. Abg. Dr. Leicht(Bayr. Pp.) wünſcht eine Zuſammenſtellung aller unter dem Ermäch⸗ tigungsgeſetz erlaſſenen Verordnungen. Heute kennt ſich ſelbſt der Juriſt nicht mehr aus. An den Aufwertungsbeſtimmungen könnte man viel Kritik üben, aber wenn die Mark nicht ſtabil bleibt, würden die Gläubiger noch we⸗ niger als 15 Prozent erhalten.(Sehr richtig.) Es ſei anzuerkennen, daß das Kabinett das Prinzip der Aufwertung überhaupt anerkannt habe. Abg. Fröhlich(Kom) ſyricht die Be⸗ fürchtung aus, daß bei einer Fortſetzung der von der Reichsbank ausgeübten Kreditwirt⸗ ſchaft eine neue Inflation eintreten könne. Die Rentenmark ſei eben kein interngtionales Zah⸗ lungsmittel und die deutſche Währung nicht einmal im Inland als ſtabiliſiert anzuſehen, da die Preiſe bereits wieder ſteigen. Es folat eine längere Polemik gegen die Sozialdemokr. Partei.. Aba. Alpers(D.⸗Hann.) betont, die Durchführung der föderaliſtiſchen Wünſche ſei⸗ ner niederſächſiſchen Freunde würde ohne Re⸗ holntion und ohne Störung der öffentlichen Ruße und Ordnung möglich ſein. Miniſterialdirektor Dr. Meißner prote⸗ ſtiert als Vertreter der preußiſchen Regierung gegen Angriffe des Vorredners. Eine Zer⸗ reißung Preußens durch die Abtrennung Han⸗ lovers würde auch das Reich ſchädigen. Um 7 lihr wird die Weiterberatung auf Freitag 2 Uhr vertagt. Der Iſbilgusnabmezuſtand. Die Verordnung des Reichspräſidenten. Berlin, 28. Febr. Der Reichspräſident hat heute die fol⸗ gende Verordnung üb, die Auf heb un g des Ausnahmezuſtan des 77 militäriſchen und die Abwehr ft 8 16 ag sſeindlicher Veſtrebungen ingehlich exültterende Prototoll der Beſprechun⸗ Aufgrund des Artikels 48 der Rei ſung verordne ich: ee 1. Die Verordnungen vom 26. September 525 8. November 1923 und 23. Dezember 1923 erden mit Wirkung vom 1. Mä. gehoben. 9 ee i f . Außer Kraft mit dieſem Zeitpunkt treten ins⸗ beſondere die auf Grund dieſer Verordnungen im Einzelfalle verfügten Beſchränkungen der perſönlichen Freiheit, der Preſſe⸗ kreiheit und des Vereinsrechtes. In Kraft bleiben bis auf weiteres lediglich diejeni⸗ gen Beſchränkungen der perſönlichen Freiheit, die vom Staatsgerichtshof zum Schutze der Republit beſtätigt ſind. Auch dieſe Veſchränkungen treten mit dem 15. März 1924 außer Kraſt, ſoweit ſie 18. 710 1 Reichsminiſter des Innern 5 er auf Grund des 8 2 dieſe. aer be 8 ſer We eee § 2. Zur Abwehr von Beſtrebungen auf Aen⸗ derungen der verfaſſungsmäßigen Staatsform kann der Reichsminiſter des Innern oder die von ihm beſtimote Stelle der Zivilverwaltung die notwendigen Maßnahmen treffen. Zu dieſem Zweck ſind insbeſondere Beſchränkungen der per⸗ ſönlichen Freiheit, des Rechtes der freien Mei⸗ nungsäußerung einſchließlich der Preſſefreiheit, des Vereins⸗ und Verſammlungsgeheimniſſes Anordnungen von Hausſuchungen und Beſchlag⸗ nahmungen, ſowie Beſchränkungen des Eigen, tums auch außerhalb der ſonſt hierfür beſtimmten geſetzlichen Grenzen zuläſſig. Die Artikel 114, 115, 117, 118, 123, 124 und 153 der Verfaſſung des Deutſchen Reiches werden inſoweit vor⸗ übergehend außer Kraft geſetzt. Alle Zivflperwaltungs behörden des Reiches, der Länder und der Kommunen ha⸗ ben dem aufgrund Les Abſatzes 1 ergehenden Er⸗ ſuchen des Reichsminiſters des Innern oder der von ihm beſtimmten Stellen im ahmen ihrer Zuſtändigkeit Folge zu leiſten.. Auf Verbote patriotiſcher Druckſchrif⸗ ten, auf Verbote und Auflöſungen von Verei⸗ nen und Vereinigungen findet der 8 5 a, auf Be⸗ ſchränkungen der perſönlichen Freiheit der 8 5 b der Verordnung vom 26. September 1923 und 28. Dezember 1923 Anwendung. N § 3. Oeffentliche Verſamm lungen unter freiem Himmel und Aufzüge auf öffent⸗ lichen Straßen und Plätzen ſind verboten. Die Landeszentralbehörden oder die von ih⸗ nen beſtimmten Perſonen können Ausnahmen zulaſſen. § 4. Wer den aufgrund dieſer Verordnung ergangenen Anordnungen des Reichsminiſters des Innern oder der von beſtimmten Stellen zu⸗ widerhandelt, wird, ſofern nicht nach anderen Strafvorſchriften eine ſchwerere Strafe verwirkt iſt, mit Gefängnis oder mit Geldſtraſe oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. § 5. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündigung in Kraft. Der Reichsminiſter des Innern kann beſtimmte Teile des Reichsge⸗ bietes pon der Anwendung der Paragraphen 2—4 der Verordnung ausnehmen. Berlin, 28. Februar 1924. Der Reichspräſident:(gez.) Ebert. Der Reichskanzler:(gez.) Marx. Der Reichsminiſter des Innern:(gez.) Jarres. Der Reichswehrminiſter:(gez.) Geßler. * Die Ausnahme für Bayern. Berlin, 28. Febr. Zur Verordnung des Reichs⸗ präſidenten vom 28. Februar 1924 erläßt der Reichsminiſter des Innern folgende Verordnung: Auf Grund des 8 5 der Verordnung des Herrn Reichspräſidenten über die Aufhebung des militäriſchen Aus nahmezuſtandes und die Ahwehr ſtaatsfeindlicher Beſtrebungen vom 28. Februar 1924 beſtimme ich: Das Gebiet des Freiſtaates Bayern wird mit Rückſicht auf den dort bereits beſtehenden weitergehenden Ausnahmezuſtand von der Anwendung der Paragraphen 2 und 4 der genannten Verord⸗ nung ausgenommen. (gez.) Jarres. Der Münchener Hochverratsprozeß. Ausſchluß der Oeffentlichkeit. 0 Dritter Verhandlungslag. 0 Miinchen, 28. Febr. Die Vormittagsverhand⸗ ſung begann mit faſt einſtündiger Verſpätung, da der Kraftwagen Ludendorffs auf der Fahrt zum Bericht ſtecken geblieben war. Nach Eröffnung der Sitzung kam Juſtizrat Dr. Kohl auf das ral Epp geleiteten Studentenſchaft am früheren Major verleſen worden, um zu bewei⸗ ſen, daß Kahr am 8. November ſein Wort nicht gebrochen habe. General Epp müſſe bei ſeinen geſtrigen Angaben ein Irrtum oder ein Erinne⸗ rungsfehler unterlaufen ſein. Weiter erklärte Juſtizrat Kohl, er habe feſtgeſtellt, daß Ehrhardt ein Stockwerk über Kriebel wohne. Es hätte dann doch auch anderen Perſonen leicht ſein müſſen, dieſen Aufenthalt ſeſtzuſtellen. Staats⸗ anwalt Stenglein ſtellte hierzu feſt, gegen Hrhardt liege hier kein Strafantrag vor. Da⸗ mals ſei Ehrhardts Aufenthalt nicht zu ermitteln geweſen. Ueber alle an ihn zu richtende Fragen 8515 Kahr und Loſſow vernommen worden. ie Verteidigung proteſtierte energiſch dagegen, daß die Staatsanwaltſchaft die Zeugenausſagen hieſer beiden Herren als genügend anſehe, nach⸗ dem ſchon Ende November von ihr in einem Schriftfatz die Ausdehnung des Verfahrens auf ahr, Loſſow und Seißer gefordert worden ſei. Weiter wurd an die Staatsanwaltſchaft die Frage gerichtet, welche unterrichteten Stellen die. vom Staatsanwalt als unwahr bezeichnete Mitteilung un Ehrhardt gelangen laſſen konnten, daß er bei einem Auftreten ls Zeuge verhaftet werde. Ehr⸗ hardt habe dieſe Mitteilung erhalten; an ſeinem Worte ſei nicht zu zweifeln. Dieſe Stelle, die Mißbrauch mit dem Anſehen der Staatsanwalt⸗ ſchaft getrieben habe, müſſe ermittelt werden. Die Zeugenladung Ehrhardts ſelbſt ſei eine ſe⸗ kundäre Frage. Die Verteidigung nehme an, daß die Staatsanwaltſchaft am Schluſſe des Pro⸗ zeſſes von ſich aus den Freiſpruch der Angeklag⸗ ten beantragen werde. Darauf trat der Vorſitzende in die Vernehmung des Angekl. Oberleutnant Kriebel ein, der in kurzen Zügen ein Bild ſeiner Tätig⸗ keit ſeit dem Kriege gab. Kriebel iſt Pfälzer, in Germersheim geboren und hat auch im Kriege eine pfälziſche Kampagnie geführt. Kriebel ſei ſpäter Stabschef der Einwohnerwehr geweſen. Er ſei es ſeinem alten Freunde Eſcherich ſchul⸗ dig, hierzu zu erklären, daß nicht Eſcherich eine Schuld an der Auflöſung der Einwohnerwehr trage, wenn er ſie auch vor der Oeffentlichkeit auf ſich genommen habe. Dieſe Schuld habe der Mann, der damals erklärte:„Ich ſtehe und falle mit der Einwohnerwehr!“ und ſie doch fallen ge⸗ laſſen hat. Seit dieſer Zeit kenne er Kahr als den Mann der offenen Hintertüren. Für die weitere Vernehmung Kriebels wurde durch Gerichtsbeſchluß auf Ersuchen des Ange⸗ klagten die Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen.(Die geſchloſſene Sitzung dauert fort.) * München, 28. Febr. Die gegen 12 Uhr nach⸗ mittags in geheimer Sitzung unterbrochene Ver⸗ nehmung des Oberſtleutnants Kriebel wurde um halb 3 Uhr nachmittags wieder aufgenommen und während der ganzen Dauer der Verhand⸗ kung unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit durch⸗ geführt. Die Oeffentlichkeit wird vorausſichtlich am Freitag vormittags wieder hergeſtellt werden. In dieſer Verhandlung ſoll General Ludendorff zur Vernehmung kommen. * 1 Aus Nah und Fern. Nierſtein, 28. Febr. In den nächſten Tagen werden aus dem Kreiſe Oppenheim 23 Familien auswandern, davon 6 hieſige und 5 Oppenheimer Familien. f ö Darmſtadt, 28. Febr. Heute ſind aus den Riedorten Griesheim, Goddelau und Waiterſtadt 30 Familien nach Braſilien abgereiſt. Michelſtadt i. O., 28. Febr. Ein neues Kran⸗ kenhaus und Altersbeim ſoll in der von der n Dag ſtoman von Ed. Wagner. 10 0 Nachdruck verboten.) „Ich will Ihnen gern helfen, Sir Archy,“ ſagte Bettine.„Aber viele ſchon haben vor Ihnen ge⸗ ſucht und vergebens!“ ö „Doch keiner bedurfte des verborgenen Schatzes ſo ſehr als ich,“ erwiderte der Baronet. Er würde mich vor Tod und Verzweiflung retten, Markus vor bitterer Armitt und Roſamunde vor dieſem allen, oder vor einem noch ſchlimmeren Schickſal. Ja, wir müſſen ihn finden. Die Vorſehung wird uns bei unſerem Suchen unterſtützen. Wir wollen ö 5 1 wie keiner vor uns geſucht hat. Wir wollen noch ein wenig warten, bis die Hausgenoſſen lafen, und dann ans Werk gehen! Gebe Gott, es nicht vergebens ſein möge!“ Eine Lebensfrage. Das Dorf Wilcheſter, eine Meile von dem Schloſſe entfernt, lag in einem anmutigen Tale, umgeben von kleinen Hügeln, welche herrliche Landhäuser und grüne Felder oder liebliche Wal⸗ dungen zierten. Auf einem dieſer Hügel, ſichtbar von jedem Teile des Dorfes, W ſich aus der Mitte ſeiner grünen Anlagen cheſter⸗ wers. Auf den entgegengeſetzten oder an⸗ 58 Höhen lagen andere reizende Villen, die Sitze vornehmer Familien, von denen einige von höherem Rang, aber von keinem ſo alten Geſchlecht waren als die Wilcheſters. ö Das Dorf war klein und hatte nur zwei Stra⸗ zen, die ſich einander kreuzten und die Ober⸗ und Unterſtraße genannt wurden.. An der Unterſtraße, in der Nähe des Bahnhofes, dag der Gaſthof des Dorfes, der„Braune Bär“, in Tages, an welchem das Vorhergegangene er⸗ ei„wei Fremde, die ſoeben k 5 ö 95 an⸗ kommen waren, an einem gedeckten Tiſche ſaßen. Mann von etwa dreiundzwanzig Jahren, größ und gebaut, ein Muſter e Schonen und erſtand, ſeine großen, blauen Augen leuchteten 7 aach bach end wie die 78 5 15 Ad⸗ ers: ſein Mund, leicht beſchattot Hou inan Schnurrbart, obwohl der Ausdrück eines empfind⸗ ergrabene Teſtament. 8 Schloß Wil⸗ deſſen Gaſtzimmer an dem Nachmittage desſelben Der hervorragendſte dieſer beiden war ein junger t. Seine breite Stirn deutete auf einen klaren die ſich ſeit einigen M aten in einem Wies* dener Hotel zur Kur aufhält, in den letzten Ta⸗ gen ſchwer erkrankt, ſodaß man für ihr Leben fürchtet. 15 f Oggersheim, 28. Febr. Der Bademeiſter Pe⸗ ter Bardon wollte ein in der Naſenhöhle entſtan⸗ denes Pöckchen mit den Fingernägeln entfernen und glaubte, das auch ſchon erreicht zu haben, als tags darauf Naſe und Geſicht dick anſchwol⸗ len, was er aber immer noch nicht beachtete. Erſt auf mehrmaliges Drängen begab er ſich in ärzt⸗ liche Behandlung, worauf die Ueberweiſung ins Ludwigshafener Krankenhaus erfolgte. Aber ärztliche Hilfe konnte nichts mehr nutzen; am Sonntag iſt er ſeinen Leiden erlegen. Der Fall iſt um ſo trauriger, als vor 14 Tagen die Gat⸗ tin Bardons infolge eines Schlaganfalles geſtor⸗ ben iſt. 0 0 e Mannheim, 28. Febr. Nach dem jetzt erſchle⸗ nenen Tarif der franz⸗belg. Eiſenbahnregie wer⸗ den die Verſender von Reiſegepäck, Eil⸗ und Frachtgütern für den durch die Verſchuldung der Eiſenbahn erlittenen Schaden verſichert. Von der Verſicherung ausgeſchloſſen ſind Wertgegen⸗ ſtände, Edelmetalle, Gegenſtände aus Gold und Silber, wertvolle Steine, Wertpapiere und Zah⸗ ſungsmittel. Als Wertgegenſtände werden die⸗ Lagen Waren betrachtet, deren Wert pro Kilo⸗ gramm eine Anzahl Mark gleichwertig 10) fran⸗ zöſiſche Franken überſteigt. Verſender, welche eine Verſicherung abgeſchloſſen haben, ſind für Schäden gedeckt, welche entſtehen können: a) ow, teilweiſer oder gänzlicher Beſchädigung der ver ſicherten Waren, b) aus feſtgeſtelltem Verluſt oder Minderung(teilweiſem Verluſt) der ver⸗ ſicherten Waren. Schäden infolge Verzögerung der Beförderung können jedoch nicht verſichert werden. Lampertheim, 29. Februar. Wegen Blutſchande wurde ein hieſiger Fabrikarbeiter verhaftet. Darmſtadt, 29. Februar. Das Notgeld der Firma Merck iſt bis 31. März ds. Js. auf. gerufen worden. ODarmſtadt, 29. Februar. Der Provin⸗ zialausſchuß der Provinz Starkenburg hatte ſich am Samstag unter anderem mit der Klage des Tierarztes Seigel zu Viernheim gegen den Beſchluß des Kreisausſchuſſes zu Heppen⸗ heim vom Dezember 1923 wegen Verhängung einer Ordnungsſtrafe gegen den Kläger zu be⸗ ſchäftigen. S. hat im vorigen Jahre als Ge⸗ meinderatsmitglied in einer lebhaften Sitzung dem Bürgermeiſter u. a. die Worte zugerufen: „Halts Maul“. Infolge dieſer unparlamentari⸗ ſchen Aeßerung, die S. beſtreitet, wurde er vom Krelsausſchuß zu einer Geldſtrafe von 5 Gold⸗ mark verurteilt. Er verfolgt hiergegen Berufung und erklärt auch heute, daß dieſer Ausdruck nicht gefallen ſel. Auf Grund der Beweisaufnahme wird aber die Beſchwerde koſtenfällig abge⸗ wieſen.— Der Beſchwerde des Adam Arnold 1. zu Ober⸗Abtrſteinach gegen den Beſchluß des Kreisamtes Heppenheim wegen Nichterteilung der Großhandelserlaubnis mit Getreide etc. wird ſtattgegeben und die Handeserlaubnts erteilt. Wiſſen, 29. Februar.(Zeichen der Zelt) In einem hieſigen Geſchäft ſprachen an einem Tage 7 Kunden, 16 Reiſende u, 22 Bettler vor, ſamen Gemüts und faſt weiblicher Milde ihn um⸗ ſpielte, war doch feſt in allen ſeinen Linien und ohne einen Zug von weiblicher Schwäche und Weiblichkeit. Sein ungezwungenes blondes Haar ließ die Stirn frei, deren Weiß ſeltſam mit dem Braun des unteren Geſichtsteils kontraſtierte. In der Erſcheinung des jungen Mannes lag die Würde eines Edelmannes und es war ſicher, daß er quch den wahren Adel beſaß,— den Adel des Geiſtes, des Herzens und der Seele. Sein Begleiter bot den lebhafteſten Gegenſatz zu all dieſen Vorzügen. Er gehörte dem Anſchein nach der niedrigeren Klaſſe der Geſellſchaft an; aber es lag ein offener Blick in ſeinen Migen und ein ehr⸗ licher Ausdruck in ſeinem rauhen, blühenden Ge⸗ ſicht, und dieſes mochte ein Grund ſein, wes hall die beiden in einem augenſcheinlich intimen Ver⸗ hältnis zu einander ſtanden. Der junge Gentleman nannte ſich Hugo Chan⸗ dos und ſein Begleiter war ſein Milchbruder und Bedienter, Martin Kroß. V a „Ich kann nicht eſſen, ich bin zu aufgeregt,“ ſagle Hugo, den Tiſch derſſſſend und ans Fenſter 1 von welchem aus eine Strecke der Straße zu über ſehen war.„Meine Adern ſind wie mit Feuer an, gefüllt. Ich bin neugierig, Martin, ob ich nich auf der Schwelle einer Entdeckung ſtehe, welche auf meine Zukunft nicht unbedenſend einſpirken würde.“ „Ich weiß nicht“, erwiderte Martin, deten Treue egen ſeinen Herrn durchaus nicht in Frage felt werden uc„Ich muß geſtehen, MI Hugo, daß ich nicht recht weiß, warum tvir 3 55 lich hierher gekommen ſind. Geſtern kamen in unſer Haus, hatten eine lange Unterredung mit der Mutter, Ihrer alten Amme, und heute morgen ſagten Sie mir, ich mich zur Reiſe ferti machen e Nun ſind wir, in einem Gaſt wo vielleicht mein e 1 ost! wagen angehalten hat, als noch Eiſeubahner existierten, aber, wie geſagt, ich 1 wes halb wir hier ind. e aus der dünnes Paketchen alter, zuſammengebundener Brieſe bevor. 11¹ 1210, 116, Lic, 316, 516, 616, 716, 816, 916, 1016.. f„ 8 70 2. Nach Weinheim: 6˙8, 746, 84, 10%, 1245) 14, 246, 348, 448, 648, 746, 848, 946, 1146. änderung. 8 Morgen Sonntag Familten⸗Abend mit Tanz im „Ralſerhof“, Unſere Mitglieder mit Angehörigen, ſowie Freunde und Gönner ſind herzlichſt ein⸗ geladen. Siehe Inſerat. * Juvaliden⸗ und Kleinrentner. Morgen Sonntag, nachmittags 2 Uhr, Ver⸗ ſammlung im Schulhaus. Oer teuerſte Tag im Jahre 1923. Nach den Ermittlungen des Reichsſtatlſtiſchen Amtes war der teuerſte Tag im Jahre 1923 der 26. November. beſchüdigten Viernheim. Die Ortsgruppe Viernheim iſt dem Reichs⸗ bund der Kriegsbeſchädigten, Kriegstellnehmer und Kriegshinterbliebenen, der ſich mit einer Mit⸗ gliederzahl von nahezu einer Million über das ganze Reich erſtreckt, angeſchloſſen. Der Zweck der Organiſation iſt die Wahrung der Intereſſeu der Krlegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen durch dieſe ſelbſt gegenüber der Geſetzgebung und Verwaltung ſowie im Wirt⸗ ſchaftsleben, die Pflege der Kameradſchaft und der Sdlidarität auch über die Landesgrenzen hinaus. Die Organiſatlon bewahrt gemäß ihren Satzungen die ſtrengſte parteipolltiſche und reli⸗ giöſe Neutralität, da ihre Mitglieder auch im Felde ohne Rückſichtnahme auf Parteipolltik und Religion im Kampf um unſer Vaterland wie Brüder Seite an Seite geſtritten und ſich gegen⸗ ſeitig Hilfe geleiſtet haben. Auch iſt in allen Verſorgungsgeſetzen weder Parteipolitik noch Re⸗ ligion beſtimmend. Auf dem Gebiet der Kriegs⸗ beſchädigten⸗Polltik hat die Erfahrung gelehrt, daß den Kriegsopfern nur ſolche Menſchen gerecht werden können, welche das Herz auf dem rechten Fleck haben, von dem Geiſt der Nächſtenliebe beſeelt ſind und den Wert der Glieder, ſowie die Geſundheit des Menſchen zu ſchätzen wiſſen. Die Erfahrung hat weiter gelehrt, daß charakter⸗ feſte Menſchen, welche dieſe wertvolen Eigen⸗ ſchaften beſitzen, mehr oder weniger in allen politiſchen Parteien vertreten ſind. Aus dieſen Gründen befaßt ſich der Reichsbund ausſchließlich nur mit Kriegsbeſchädigten⸗Politik u.rechnet bei der Durchführung ſeines Programmes auf eine Unter⸗ flützung aus allen politiſchen Parteien heraus. Es mögen dieſe Zeilen der Oeffentlichkeit zur Aufklärung dienen, insbeſondere denjenigen Per⸗ ſonen, welche den Reichsbund als eine einſeltige parteſpolitiſche Organtſation bezeichnen und die verſorgungsberechtigten Kriegsdeſchädigten, Kriegs⸗ hinterbliebenen und Kriegseltern als Staats⸗ bürger 2. Klaſſe anſehen. Von der Landwirtſchaftskammer. Der Niedergang unſerer Wirtſchaft in der Nachkriegszeit, insbeſondere der Währungs- Nach Maunhelm: 516, 616, 716, 910 Der Werktagsfahrplan erleidet keine Ver- * Mäunergeſaugverein, Harmonie“. wird wir f ſeinen Betrieb auf der Höhe halten und b ſtehen können, der ſich auch die neueſten prak tiſchen und weg Erfahrungen zu Nutze macht. Es ſoll daher jeder beſtrebt ſein, Landwirte in dem von der Landwirtſchafts⸗ kammer in Bürſtadb am Donnerstag den 6. und Freitag den 7. März 1924 veranſtal⸗ fohlen werden kann. Es werden Vorträge gehalten über: „Die Landwirtſchaftskammer und ihre Bedeu⸗ tung für die Landwirtſchaft“;„Haltung und Pflege des Schweines“,„Die Rentabilität der Kunſtdünger⸗Anwendung unter beſonderer Be⸗ ö rückſichtigung der Frühjahrsdüngung“„Pferde⸗ b ö 55 N 1251 N Von der Ortsgruppe der Kriegs⸗ zucht“. Filmſchau. Im hlieſigen U.⸗T.⸗Kino gelangt Samstag und Sonntag der ſchon längſt erwartete Groß⸗ film des Münchener Fllm⸗Verleihs Leo⸗Haus⸗ Verein katholiſcher ſoz. Volkspflege, zur Vor⸗ führung. Derſelbe iſt ein ergreifendes, wunder⸗ bares Lebensdrama, das Schickſal eines menſchen⸗ freundlichen Arztes. Ein Beſuch wird Sie über⸗ zeugen von der Güte und Schönheit dieſes Filmes. Das glanzvolle Veiprogramm wird jeden Beſucher befriedigen. Drum jeder Film ⸗Intereſſent in's U.⸗T.⸗Kino. 5 National⸗Theater Mannheim. Samstag, 1. März.„Die Jungfrau v. Orleans“. Mittlere Preiſe. Anfang 6½½ Uhr. Sonntag, 2. März.„Cavallerta ruſticana““„Der Bajazzo“. Hohe Preiſe. Anfang 7 Uhr. Im neuen Theater. f Sonntag, 2. März.„Moral“. Anfang 7 Uhr: Kirchl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Sonntag, den 2 März 1924. Eſtanihi. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung u. Jung⸗ frauenverſammlung. Montag, den 3. März 1924. Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. Mittwoch, den 5. März 1924. Abends 8 Uhr: 1. Paſſionsandacht. Donnerstag, den 6. März 1924. Abends 8 Uhr: Männerverſammlung. Millionen Menschen sind seit ſahrzehnten treue, Anhänger des bewährten Haarpflege- und Kopfwaschmittels„Schsumpon mit dem schwarzen Kopf“. Die große Beliebtheit und Bedeutung für die Kopfwäsche verdankt dieses Prä- parat einer besonders sorgfältigen Zusammensetzung und seiner reinigenden und belebenden Wirkung auf die Kopfhaut. Wer sich vor frühzeitigem Haarausfall bewahren und sich bis ins hohe Alter schönen Haarwuchs er- halten will, gebrauche nur Schaumpon; man achte stets auf die nebenstehende* weltbekannte Schutzmarke„Schwarzer Kopf“ und ver- lange ausdrücklich dieses echte altbewährte Fabrikat. ſich für ſeinen Beruf weiter auszubilden. Fan bietet ſich öfters Gelegenheit, für 1 5 1 teten Vortragskurs, deſſen Beſuch nur emp⸗ 5 3 dapennel, Hopgenmel i G * mit ſeinenn V volle Hugo lächelte und ſetzte ſi at Fehler nieder b. dann zog er aus de ſeines Rockes eit nis Pal e e 9 zerfall hat auch die Produktion und die Be⸗ „Ich will dir die ganze Geſchichte, ſoweit ich ſig ſelbſt kenne, erzählen, Mauri ſege er. 15 weißt, daß ich meine Eltern, ſolange ich denken kann, niemals geſehen habe. Damit hat dieſe Reif zu ſchaffen e Martin legte Meſſer und Gabel auf den Teller hin. wandte ſich mit dem Geſicht nach ſeinem Herrr in. 9 1 „Um dir meine Geſchichte klarzumachen,“ begann Hugo nach einer Pauſe wieder,„wird es notwen, dig fein, dich an einiges zu erinnern, was du be⸗ reits weißt. Du weißt, daß deine Mutter, die gute Margarete Kroß, meine Amme und Pflege, mutter war. Du und ich ſind beinahe von gleichem Alter und verlebten unſere Jugendjahre zuſam. men. Wir erhielten dieſelbe Erziehung und die⸗ 5 Pflege. Als ich das gehörige Aller erreicht hatte, wurde ich von deinem Vater in eine beſſere Schule gebracht. Dieſe verließ ich ſpäter, um in Harrew und Oxford zu ſtudieren. Ich wurde immer reichlich mit Geld verſorgt, weit mehr, als ich gebrauchte. 055 führe einen ehrlichen Namen, doch ich bin nicht gewiß, ob es mein wirklicher Name iſt. Ich erkenne die Tatſache an, daß je. mand bis hierher. über mich gewacht hat, aber ich habe ine Ahnung, wer es iſt.“ 1 weiß ich alles, Mr. Hugo,“ verſetzle rtin. N 1 8 Heißt he mein 52 gehaß pra jeſer wieder che Sehnſu i ö 155 das Geheimnisvolle meines 185 11 üllen. waltet, denn deine Eltern wichen den u ſtets Ae Kunft an ſie richtete ee ee 90 5 ie Die 1 4 1 4 würde, de 10 e em Ich weiß, daß hier ein Geheimnis ob⸗ 1 daß wohl anzunehmen war, es könne ihn in ſeinem Vorhaben nichts irre machen. 5„Geſtern“, fuhr der junge Mann fort,„drang ich entſchieden in deine Mutter, mir alles zu er⸗ zählen, was ſie wußte, denn ich hatte ein Recht u und mein Drängen hatte den gewünſchten Erfolg, während frühere Bitten fruchtlos geblie⸗ ben waren;— ſie erzählte mir alles, was ſie ſelber von mir wußte. Schade nur, daß es ſo wenig iſtl“ Er ſeuſzte und ſtarrte hinaus auf die Straße und auf die vorübergehenden Fußgänger; aber er war ſo in Gedanken vertieft, daß er kaum etwas ſah,. noch hörte. 5 Nach einer kurzen Pauſe wurde er von ſeinem treuherzigen Begleiter aus ſeinen Träumereien aufgerüttelt. „Wie,“ 155 dieſer verwundert,„ſollte die Mutter nicht alles wiſſen, was Ihre Vergangen⸗ heit betrifft? Sie muß doch gewußt haben, wer Ihre Eltern waren, ſonſt würde ſie Sie doch nicht haben! Sicherlich— verzeihen Sie aufgenommen o— kamen Sie doch nicht aus dem nrir, Mr. Hu Findelhauſe?“ Hugo lachte in einer Weise, welche die Befürch⸗ tung ſeines Milchbruders ſcgech verſcheuchte. „Meine Herkunft mag nicht viel ehrlicher ſein, Martin,“ ſagte er,„aber ſie iſt denn doch etwas romantiſcher. Höre! Deine tter ſtand eines Abends— es waren in dieſem Frühjahr gerade zweiundzwanzig Jahre— vor der Haustür ihrer Wohnung, einem bie Häuschen in Kenſig⸗ ton, und wartete, dich auf den Armen, auf die Rückkehr deines Vaters von der Arbeit, während in dem Zimmer der Tee bereit ſtand. Es war be reits 80 0 6 1 e n e 9 ö. die offene Tür au a g eden e e 1 kam 910 1 5 r ein kleines Kind auf den Armen trug, die ße daher, blieb vor dem Häuschen deiner Mut loſſen ſtehen und trat daun plötzlich hinwegeller, ain. . 20 4 Prima Repsöl List 903 1 Ae, 888d Lale g 1.20 Blüten weisses fünner- Tauben. u. Dopcllulter 15 5 empfiehlt Alols Walter 5 vorm. Kühlwein. 3 SSS Aar Hausa son 9d empfiehlt ſich urchitekt Franz Mockenteld Telsios 91 Lampertheim falserstr. 15 5 Auro für Bau- und Raumhunst. Anfertigung ſämtlicher Entwürfe, Werkpläne und Berechnungen für Induſtriebauten, Villen und 1 Kleinwohnhausbau einſchl. Uebernahme der ört⸗ lichen Bauleitung.— Spezialität: Uebernahme compl. 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SSS e ente Samstag und morgen Sonntag 5 f ab Fräzie 8 Ahe 0 i grobes Doppel-Schlager Programm: Eva May Luciano Albertini Durem Herker und Paläste ua betitelt„Das Feſt der Venus“ oder „Der Kampf um die Macht“ in 5 ſen⸗ ſationellen Akten in der Hauptrolle: 5 Der italieniſche Harry Piel⸗ Luciano Albertini. 5 Als 2. Schlager: Jochter der Mia May Die junge Mama 5 Ein heiteres Spiel in 5 wunderbaren Akten. 9 f Ein Beſuch lohnt ſich. Sonntag Mittag 55 linder-Vorstellung. 5 Bekanntmachung. Nach dem Geſetz vom 21. Januar 1924 über eine außerordentliche Steuer vom Ge⸗ werbebetrieb iſt von dem Steuerwert des gewerb⸗ lichen Anlage⸗ und Betriebskapitals(mit Aus⸗ nahme des land⸗ und forſtwirtſchaftlichen), der nach Artikel 1 des Finanzgeſetzes für das Rech⸗ nungsjahr 1923 der Gewerbeſteuer unterliegt, eine einmalige außerordentliche Staats ſteuer zu entrichten. Die außerordentliche Steuer beträgt von je 100 Mk. Steuer⸗ wert 3 Goldpfennige. Die Steuer wird nicht erhoben, wenn der Steuersert des Anlage⸗ und Betliebskapitals den Betrag von 10000 Mk. nicht erreicht. Für die Umrechnung dieſer Gold⸗ ſchuld in Papiermark gilt der für den Tag der Zahlung jewetls bekanntgemachte Goldumrech⸗ nungsſatz für Reichsſteuer. Beiſpiel: Der Steuerwert ſei 40000 Mk, die Steuer beträgt 2.— Goldmark oder z. Zt. 12 Bill. Papiermark. Steuerbeſchelde werden nicht ausgefertigt, jedoch ſollen den Pflichtigen kurze Benachrich⸗ tigungen zugehen. Zahlung iſt ohne weitere Aufforderung ſpäteſtens am 5. März 1924 an die zuſtändige Finanzlaſſe oder Untererhebſtelle zu leiſten, auch dann, wenn die erwähnte Benachrichtigung einem Steuer⸗ pflichtigen nicht zugegangen ſein ſollte. Im Falle des Zahlungsverzugs muß die Beitreibung eingeleitet werden, außerdem ſind Zuſchläge in Höhe von 5 v. H. des Rückſtandes für jeden auf den Zeitpunkt der Fälligteit folgenden ange fangenen halben Monat zu entrichten. Da Steuerwert und Steuerpflicht feſtſtehen, ſo ſind Rechtsmittel dagegen nicht gegeben Ein wendungen gegen die Berechnung der Steuer ſind an das zuſtändige Finanzamt zu richten. Darmſtadt, den 18. Februar 1924. Heſſ. Miniſterinm der Finanzen Henrich. Werbet neue Leſer! 5 lein Laden, daher Hille preaisg. Aae 5 Gute strapazierfäuige, passende sc num fei reine Wolle, in den neuesten Streifen, sowie Herren- u. Bursch.-MAäntel Amzuge. Naglans kaufen Sie sehr billig im Kaufhaus fur Merrenbekleidung (Inhaber: ſakob Ringel) Mannheim Treppe Planſcen 9 3 Aasef Laden neben der Mohrenapotheke. 6 n 2 Landwirtſchaftl. Auweſen beſt, aus: 2 Scheunen, Stallungen, groß. Garten. (Evtl. zu Fabrikzwecken geeignet), zu verkaufen Näheres in der Exped. dieſes Blattes. A PPP Willſt Du Deinen Umſatz heben Darfſt Du Nicht am Alten kleben Mußt ſchnell Dich beſinnen Was Neues beginnen Und inſerieren! n LI Selegenheits- Käufe! Kommunikanten⸗ Anzüge u. 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II Empfehlung II div. Kunſtdünger, mit übl. Gehaltsgarantie, ſowie Futtermittel, in nur bekannt guten Sorten, als auch Saatgut uſw. oder ev. Rei⸗ nigung desſelben, preiswert und günſtig, mit etwas Hafer⸗ und Malzflocken, auch gelbe Rüben vorrätig bei G. m. b. H. von N. Winkler 12. Waldſtraße 16 Telefon 23. Lanoicne Pluhasser von 6001000 Liter ſehr preiswert abzugeben Leop. Böhm, Mannheim Neckarvorlandſtr. 49. Nähe neue Neckarbrücke. Steuerterminkalender über die bis Ende März 1924 zu ent⸗ richtenden Abgaben. Mltgeteilt vom Finanzamt Heppenheim. Bls 29, Februar 1924: Vorauszahlungen auf Ein⸗ kommenſteuer 1924 der Landwirte mit mehr als 5000 Mk. Grundvermögen. Bis 29, Februar 1924: Voranszahlungen auf Vermögenſtener 1924— nartücliche Per⸗ ſonen den Zfachen und körperſchaftsſteuer⸗ pflichtige Erwerbsgeſellſchaften den fachen Betrag der Brotabgabe per 2. 1. 1924—. (Für beide Fälle iſt ein beſonderes Benach⸗ richttgungsſchreiben ergangen.) Bis 5. März 1924: Ablleferung der Lohnſtener aus der 3. Lohnperlode des Monats Febr. (20.— 29. Februar 1924).. Bis 5. März 1924: Außerordentliche heſſtſche Staatsſteuer vom Gewerbebetrieb.— Ge⸗ werbetreibende mit Anlage⸗ und Betriebs⸗ kapital von 10000 Mk und mehr haben per 100 Mk., 3 Goldpfennige zu zahlen.— (Es iſt beſondere Nachricht ergangen.) Bis 10. März 1924: Voranmeldungen und Vorauszahlungen auf Umſatzſteuer— 2½% 15 den Monal Februar 1924—(Perſonen, te im W 1922 mehr als 1½ Gewerbetreibende, die im Jahre 1922 mehr als 1½ Million Umſatz hatten— für den Monat Februar 1924(je nach Gewerbeart 23 1,2 0,95; 0,7 0% pp.) Bis 15. März 1924: Ablieferung der Lohnſteuer aus der erſten Lohnperiode des Monats März(1.— 10. März 1924). Bis 25. März 1924: Desgleichen aus der 2. Lohnperlode des Monats März(11.— 20. März 1924). Bis 31. März bezw. 1. April 1924: Zinszahlung auf Rentenbankbelaſtung durch Grundbeſitzer und Gewerbetreibende— es ergeht beſondere Anforderung—. Dle feſtgeſetzten Termine ſind Endtermine, nach deren Ablauf Beitreibung und Verzugszu⸗ ſchläge— für je 15 Tage 5% Zinſen— ein⸗ ſetzen. Sämtliche vermerkte Steuern ſind an die zuſtändige Finanzkaſſe bezw. Untererhebſtellen zu entrichten. Nur die Lohnſteuer iſt einzig und alleln an die Finanzlaſſe abſuführen. Nochmalige Bitte! Eine Anzahl von Abonnenten iſt mit der Bezahlung des Februar⸗Bezugspreiſes noch im Rückſtande. Morgen und am Montag Vormit⸗ tag kann das Verſäumte noch nachgeholt werden. Im 1 der Nichtzahlung wird die Zustellung des dlattes von Montag ab eingeſtellt. B. Anz. Dienstag: 7 Uhr 2., ¼8 Uhr 8. S.A. Donnerstag: 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Ad. Gottesdienſt⸗Orduung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. Sonntag Quinquageſima. ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe für 4 Mitglied des Ar⸗ beiter⸗Vereins Blſchoff. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kinder⸗Meſſe. 1 yr Kinder⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jünglings⸗Sodalität. 4 Uhr Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen ⸗Kongregatlon. ½4 Uhr Verſammlung der Unterabteilung der Jünglings⸗Sodalltät im Löwen. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag:%7 Uhr beſt. S.⸗A. für Adam Adler 6., Shefrau Katharina Eppel, belder⸗ ſeitige Großeltern und Angehörige. ½8 Uhr 1. S.⸗A. für Anna Marg. Hanf geb. Winkler. f für Anna Marg. Hanf geb. Winkler. Mittwoch: /7 uhr und ¼8 Uhr hl. Meſſen. Nach der hl. Meſſe wird die geweihte Aſche cusgeteilt. Babylon, Eltern, Schwiegereltern, Schwieger ⸗ tochter Chriſtine Sommer und Enkel Ad. Adler. 7/8 Uhr beſt. G.⸗A. für Chriſtine Babylon geb. Sommer, Eltern, Schwiegervater Adam Babylon und Enkel Adam Adler. Freitag: 7 Uhr beſt. S.⸗M. für Joſeph Krug, Schwiegermutter Sophle Pfenning geb. Grab, beiderſeltige Eltern und Angehörige. 8 Uhr geſt. S⸗M. zu Ehren des hl. Herzens⸗ Jeſu für Jakob Koob, Ehefrau Kathartna geb. Bugert und Kinder. Samstag:/ Uhr beſt. Amt für Ad. Hanf, Ehefrau Eliſ. geb. Mandel, Tochter Maria geehl. Ditſch und Angehörige. ½8 Uhr beſt. Amt für Michael Kühlwein, Ehefrau Joſefine geb. Winken bach, Franz Bugert, Kaſpar Munſch und Angehörige. um Montag und Mittwoch bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Dennerstag bet den Barmk. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. In der hl. Faſtenzeit ſind am Mittwoch und Freitag ½8 Uhr Faſtenandachten. Donnerstag ½6—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Freitag ¼8 Uhr Herz⸗Jeſu⸗ Andacht. Nächſten Sonntag gemeinſch. hl. Kommu⸗ nion für die 2. Abteilung der Fungfrauen⸗Kon⸗ gregation, zugleich gemeinſch. hl. Kommunion fur die Schüler der H. H. Lehrer Kalt und Stockert. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Heute iſt Kollekte für den hl. Vater, die allen Gläubigen beſonders empfohlen wird. rr//