eee fag f D Oieffentliche Dls⸗Verſaumlung eee eee f We eee d e eee e am Samstag d. 8. März, abends ½8 Uhr im„roten Löwen“, einberufen von dem Zentral⸗Verband der Invaliden und Witwen Oeutſchlands i Gauleitung Heſſen, Ortsgruppe Viernheim Die Herren Gemeindevertreter ſind an dieſer Stelle freundlichft eingeladen. Gleichzeitig die verſch. Gewerkſchaften, Kriegsopfer und deren Hinterbliebenen. Invaliden, Unfallverletzte und Kleinrentner, erſcheint reſtlos! Referent: Kollege Lüneburg, J. Verbands⸗Vorſitzender, Berlin. Sonnt i onntag von Gau⸗ Konferenz für i ee ee 8½ Uhr ab Es ladet freundlichſt ein Der Vorſtand. 5 Slels Eingang neuesler Damen und Berrenubesten Aannnunaguechunaadaanaaanaaaandaggalanaaaaddagadndngn ag unggsnamanminmnnttutta an pnttnnteg Geschiojster Guimann, G 3, J Mannheim. I bei ö K. K. V. jean Hünner, Nohienhandlung. Donnerstag abend 9 Uhr e mit Vortrag des Herrn Moderne Da r 4 Katholiſcher Kikcheuchok heute Mittwoch Ab. 8 Uhr Geſangſtunde für Tenor und Baß. Lehrer Roos. Auch die Jugendabtei⸗ lung iſt freundl. eingeladen. Um vollzähliges Erſcheinen bittet Der Borſtand. Zwei ſtarke Einlegſchweine zu verkaufen oder gegen Schlachtſchwein zu vertauſchen. Rathausſtr. 79. für Private und Behörden in sauberer Ausführung. Unser reichhaltiges und mo- dernes Sehriften- and Schmuckmaterial gestattet uns weitgehendsten Ansprüchen 77 Guterhaltenes Herren⸗ und Damen⸗Fahrrad ſowie einen ſchwarzen Gehrock und einen Regulator billig zu verkaufen. Näheres bei L. Martin zum Waldſchlößchen. Billig und erfolgreich * ſind Inſerate im 5„Viernheimer Anzeiger“. in Bezug auf geschmackvolle Ausstattung von Druckarbeiten aller Art in ein- und mehrfarbiger Ausführung gerecht zu wer- den. Verlangen Sie bitte bei Bedarf sofort den Besuch unseres Vertreters. cee Iuufbahuniun Jugendliche bab i Hua U f mit Grabgarten, aus freier Hand zu verkaufen. Näheres in der Expedition dieſes Blattes. Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei der Beerdigung mei- 0 ner lieben Frau, unserer i. guten Mutter, Schwieger- mutter Grossmutt., Schwes⸗ ter, Schwägerin und Tante Mappsre ha Hechte geb. Hoock sagen wir hiermit Allen für das zahl- reiche Geleite zur letzten Ruhestätte, die Kranz- und Blumenspenden, den Spendern v. heil. Messen innig. Dank. Viernheim, den 5. März 1924. Die trauernden Himterhllehenen. Feine Weizenkleie prima Weizenfuftermehl Trockenschnitzel Hühner futter Thomasmehl Wir E 4 5 0 g 11 2 N 12 10455 35, 50, 70 85 Pf. Marinaden, NRäucher-Waren — Sartellen— Mayonnaise, Capern la Salzheringe 5 Pfund 16 Pf. 70 fel. Taſeſlg 1.25 1.40 M. la Salatdé“é 98 i ite ö Malxkafſe lose, Pfund 16 Pf. Frisch gehr, Haffee 4. ½ Piund 60, 88 I M. 605 22 45, 1.10 1.30 M. 1. Täglich Eingang 1 rischer Spelse-Schokolagen. Gele% Bonbons. Saure Drops-ffalzvonbons. Johann 76 E 0 f 1 in feiner Lederausführung a Mk. 12.60, 9.80, Kommunikanten- u. 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März 1924, be⸗ ginnend 9 Uhr Vorm. werden im Saale des Gaſthauſes zur Krone in Lampertheim öffentlich meiſtbletend verſteigert: ö Das geſamte Klefern⸗Schnitt⸗ und Stamm⸗ holz aus den Abteilungen Untere Wildbahn 3, Obere Wildbahn 21, 26 und 27, ſowle das blau angezeichnete in Abteilung Heide 28 und zwar: Schnittholz Kiefer 1. Kl.: 6 Im.; 2, Kl.: in,, eee ,, Stammholz Kiefer 1. Kl.: 4 Fm.; 2. Kl.: 20 Fm.; 3. Kl: 43 Im.; 4. Kl.: 35 Fm.; 5. Kl.: 30 Im. 8 Großgewerbetrelbende und Neichtſelbſtver⸗ braucher werden auf die noch ſtattfindende Ver⸗ ſteigerung des Handelsholzes hingewieſen. Nähere Auskunft ertellen neben der unter⸗ zeichneten Oberförſterei die Herrn Förſter Robert (JForſthaus Heide) und Zimmermann(Forſt⸗ haus Wildbahn). f Oberförſterei Lampertheim. sss 8 D. H. V. Aua heute Mittwoch Abend 8 Uhr im Lokal versammlung zwecks Aussprache über den neuen Tariſvertrag. Der Vorstand. Wir bitten sender nee un gelegentliche aütarbeit Mitteilungen über intereſſante Vorkommnulſſe, Berichte über Vereinsverſammlungen und ⸗Feſtlichkelten, Unglücksfälle uſw. ſind uns ſtets willkommen.— Auslagen werde 25 vergütet. 5 Maſcheſte Berichtertattung Hauptbedingung. Feernſprecher Nr. 117 N Sontler Angebolf 17 00 infolge großer, günstiger Einkäufe! 88 osten Matratzen 00 echt Orell, 4teilig, pr. Fabrikat la Kapok- 94, Wolle- 34, Seegrasfäll. osten DIWa ns ur solange Vorrat! Tellzanfung gestattet! posten Chaiselongues 49˙⁰⁰ 1 la Buchengestell, verstellbar Kup er: 3 5 70 la, Buchengestell, Kupfer e dern, Möbelhaus Hupfermann federn, Wollauflage, beste Arbeit 59, Wo lſlauflage, solide Ausführung 68 Mannheim, H 3,. rarer rr rar Tara! dra 22 8¹ TATA Alt Sport⸗Vere 09 (M. d. Arb.⸗Sp.⸗B.) Nächſten Sonntag Abend Konzert mit reichhaltigem Programm. Zu dieſen Veranſtaltungen werden die Mit⸗ lieder freundlichſt eingeladen. f 1 9 0 Der Vorſtand. 22227 n L 4 1 eee N rer. 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Loſſow ſind ſogen. amtliche Darſtellungen in etwa 400 Exemplaren hergeſtellt und an ein⸗ einflußt worden wären. zelne höhere Offiziere, Truppenkommandeure uſw. verſchickt worden. Die Herren haben ein ſolches Exemplar bereits in Händen. Sie ſehen, daß dort Bezeichnungen wie„Vertraulich“, „Geheim“ angebracht ſind und daß dort ge⸗ ſagt wird, daß mit Rückſicht auf das ſchwe⸗ bende gerichtliche Verfahren für 1 N muß. Behandlung Sorge getragen werden Daraus ſpricht das ſchlechte Gewiſſen, das Be⸗ wußtſein, daß mit der Schrift etwas getan werden ſoll, was nicht in Ordnung iſt. Wenn hier eine objektiv wahre Sachdarſtellung ge⸗ geben werden ſollte, ſo wäre dieſe Geheimnis tuerei nicht notwendig. Die weiß⸗blaue Schrift „Veni Vidi“ enthält nach außenhin keinerleſ Angaben, aus denen zu ſchließen wäre, daf dieſes Heftchen von Kahr, Loſſow oder Seißen Aber ſch habe gefunden, daß die Zeugenausſage des hergeſtellt oder veranlaßt worden iſt. Herrn v. Seißer ſeitenweiſe nahezu wörtlich mit dem Inhalt dieſes Schriftchens überein Daraus folgt, daß dieſes Schriftchen ſtimmt. entweder durch Herrn v. Seißer ſelbſt oder durch Hintermänner verfaßt worden iſt. Die Herren haben aber nicht bloß andere Zeugen beeinflußt, ſondern ſind ſoweit gegangen, daß ie unter ſich ihre Ausſagen gemeinſam gemacht haben. Es iſt auffällig, daß die Zeugen Kahr, Loſſow und Seißer zum Schluß vernommen worden ſind und es hat den Anſchein, als ob dieſen Herren das Geſamtmaterial zuerſt zu⸗ günglich geweſen ſei. Jeder dieſer Herren hat, bevor er ſeine Ausſage machte, die Ausſage des anderen hergenommen und ſich darauf ein⸗ geſtcüt. In dieſen drei Ausſagen ſind vier Stellen, die wörtlich übereinſtimmen, obwohl die Angah en tatſächlich unwahr ſind. Etwas beſonders Auffallendes findet ſich bei der Aus⸗ lage Loſſows. Er ſpricht vom 6. November und erklärt dann:„Hierüber liegen die Aus⸗ ſagen Kahrs und Seißers vor, denen ich mich vollinhaltlich anſchließe.“ Eine ähnliche Stelle findet ſich bei Loſſow weiter unten. Daraus folgt, daß geſetzwidriger Weiſe Loſſow ſeine 1 8 nicht un veeinflußt gemachd zat. Juſtizrat Zezſchwitz erweltlerte den ge⸗ ſtellten Antrag, dieſe Schriften zu verleſen, da⸗ hin, daß auch die Geheimbefehle, deren ge⸗ nauer Wortlaut ſtellenweiſe in der Anklage⸗ verfügung enthalten ſei, zur Verleſung ge⸗ bracht werden ſollen. Rechtsanwalt Holl pro⸗ teſtierte dagegen, daß einige Zeitungen be⸗ richten, ahrdinal Schulthe in Köln habe an⸗ gekündigt, Richtlinien zur Zurückweiſung der Lubendorffſchen Angriffe gegen die Katho⸗ liken würden von der Kanzel herab verleſen werden. Er ſei in der Lage, den erwähnten Geheimbefehl Loſſows in Photographie vor⸗ zulegen. Staatsanwalt Stenglein erklärte, die An⸗ klageſchrift und die Berichte hätten nichts mit⸗ einnander zu tun. Aehnlichkeiten, die vielleicht gegeben ſeien, erklärten ſich wohl daraus, daß ſich beide auf gleiche Zeugen ſtützen. Von det Staatsanwaltſchaft ſei in keiner Weiſe in das Vorverfahren eingegriffen worden. Rechts⸗ anwalt Luetgebrune ſtellte feſt, daß nach dem Datum der Abfaſſung die Denkſchrift Loſſows das Primäre und die Anklageſchrift das Se⸗ kundäre ſei. Die Verteidigung müſſe daraus den Schluß ziehen, daß ſich hie Zeugen nach der Denkſchrift gerichtet hätten. Rechtsanwal Hemmeter erklärte noch, man habe bei der Vernehmung der Zeugen von der Infanterie⸗ ſchule diejenigen während mehrerer Stunden Vernehmungsdauer ſtramm ſtehen laſſen, die günſtig für Wagner ausgeſagt hätten, Der Vorſitzende bezw. die Verteidiger ſtellten aus der Denkſchrift feſt, daß ſie am 24. November von Loſſow an die Reichswehroffiziere, am 12. Dezember von Seißer an die Landespolizei⸗ kommandeure und am 10. Januar an die Vor⸗ ſitzenoden der Regimentsbereine en wurde. An Hand der Akten wurde dann feſ Flle daß die Zeugen Kahr, Loſſow und Seißer am 4., 6. 5 8. Dezember zur Verneh⸗ 4 Gerichtsbeſchluß wuroe rleſun erwähnten Hochverratsprozeß be“ Zunächſt waren die Offiziere der Infanterieſchule er⸗ Aber vor Beginn ihrer Vernehmung Beratungen folgende Fragen andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Donnerstag, den England und Frankreich. * Paris, 4. März. Im Mittelpunkt der Betrachtungen ſteht immer noch der Brief⸗ wechſel Poincare— Macdonald. In politiſchen ſbreiſen nimmt man an, daß dieſer Briefwechſel eine unmittelbaren öffentlichen Folgen haben wird. Man vermutet, daß Maedonald nach Üblieferung des Sachverſtändigenberichtes Poincare zu einer politiſchen Zuſammenkunft iuffordern wird. Paris, 4. März.„Newyork Herald“ be⸗ lichtet, Frankreich und Belgien ſeien bereit, über bie Erträgniſſe der deutſchen Reparationszah⸗ fungen ein Komrpomiß einzugehen. Die neu ju gründende Emiſſionsbank würde ein eige⸗ ies Konto für die Reparations zahlungen er⸗ tichten. Wenn ſich innerhalb von zwei Jahren herausſtellt, daß Deutſchland nicht in der Lage ei, Reparationszahlungen zu leiſten, ſo würde Deutſchland die bereits gezahlte Summe wie⸗ der vergütet werden. Die franzöſiſche Preſ. Paris, 5. März. Die Pariſer Preſſe weiſt nach wie vor auf den Entſchluß Poincares hin, auf die Vorſchläge Maedonalds in verſöhnlichem Sinne einzugehen und darauf, daß der Friede Europas nahe ſei, wenn England und Frankreich eine gemeinſame Grundlage für die Politik der Zukunft gefunden haben. Einige Blätter äußern jedoch einige Bedenken darüber, daß die Antwort Poincares wirklich den Erwartungen der engli⸗ ſchen Regierung ganz entſprochen haben ſoll. „Journee Induſtrielle“ meint, daß die Anſichten Maedonalds und Poincares nur in einem Punkte auseinandergingen, allerdings in dem wichtigſten, mämlich dem Plan für den Wiederaufbau Eu⸗ ropas. Engliſche Hoffnungen. London, 5. März. In Londoner amt⸗ lichen Kreiſen hegt man immer noch infolge des angeblich beruhigenden und aufklärenden Ein⸗ fluſſes des Briefwechſels die Hoffnung auf eine baldige Beilegung des latenten Konflikts⸗ zuſtandes zwiſchen beiden Ländern. Auf bei⸗ den Seiten ſei nach Meinung amtlichre Kreiſe der Argwohn hinweggeräumt und eine beſſere Atmosphäre geſchaffen worden, ſo daß eine Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher„ Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang . Zuſammenkunft beider Miniſterpräſidenten nach Eintreffen der Sachverſtändigenberichte durchaus im Bereich der Möglichkeit liege. Wie verlautet, wird Macdonald keine Erklärungen über die Einzelheiten einer Regelung mit Frankreich abgeben, bis der Bericht der Sach⸗ verſtändigen eingegangen iſt, jedoch arbeite ein engliſches Komitee im Auftrag der Regierung an einem Verſtändigungsprogramm, das ſich angeblich zunächſt mit der Frage der Sicher- heiten Frankreichs beſchäftigen ſoll. Die Ge⸗ danken eines Defenſivvertrages bezw. eines Sicherheitspaktes ſind endgültig aufgegeben. Der„Star“ ſchreibt, daß man in engliſchen amtlichen Kreiſen die bevorſtehende Kammer⸗ rede Poinares mit großem Intereſſe erwarte und zwar um zu hören, wie der neuerdings wieder aufgetauchte Gedanke einer Entmilitari⸗ ſierung des Rheinlandes und des Ruhrgebietes unter Verwaltung des Völkerbundes in Frank⸗ reich aufgenommen werde. Frankfurt a. M., 4. März. Zum Brief⸗ wechſel Maedonalds mit Poincare ſchreibt der Londoner Korrepſondent der„Frankf. Ztg.“: Eine offiziöſe Reuternotiz ſucht der öffent⸗ lichen Meinung eine Initiative zum Optimis⸗ mus zu geben, indem ſie den Briefwechſel als einen Schritt vorwärts bezeichnet und als näch⸗ ſten Schritt andeutet, daß Macdonald, ſobald der Bericht der Expertenkommiſſion vorliege, bereit ſei, ſich mit Poincate auszuſprechen, Hierfür ſei die erzielte Beſſerung der Atmos⸗ phäre wichtig.„Daily News“ fügt hinzu, daß das Endziel nach wie vor eine allgemeine Konferenz ſei. Das Labourblatt„Daily He⸗ rald“ erweitert die Andeutung in dem Brief Macdonalds über die Zuſammengehörigkeit der Reparationsfrage mit der Schuldenfrage durch die im Leitartikel gegebene Erklärung, daß faſt ſicher zu den franzöſiſchen Bedingungen die Schuld an England gehören werde, was der „Daily Herald“ für akzeptabel erklärt, wenn die Löſung im übrigend befriedigend ſei. Es ſei ein genügend gutes Geſchäft, wenn England dadurch die Wiedergeſundung Europas er⸗ kaufen könne. Die Garantien, welche Frank reich gegen einen Angriff Deutſchlands ver⸗ lange, ſei dagegen ein viel ſchwierigerer Gegen⸗ ſtand, welcher ſorgfältigſter Ueberlegung be⸗ dürfe. Auf Antrag des Staatsanwalts wurde dar auf die Oefefntlichteit für die Vernehmung t je übe 1e Vorgänge ir der erſten Zeugen, die über die Vorgänge n der Inſanterieſchule am 8. November aus, zuſagen haben, wegen Gefährdung der Staats, ſicherheit ausgeſchloſſen. 11 Verhaftung von Hitlers„Preſſecheſ“ München, 5. März. Im Zuſa mit dem Hitlter⸗Butſch wurde geſtert „Preſſecheſ“, Hauptmann Die Arbeit 7 n der Sachverſtändigen. Ueber die deutſche Eiſenbahn. Paris, 4. März. Die Bankenkommiſſion des Komitees Dawes hat heute, Dienstag morgen, die Reviſion der deutſchen Eiſenbahn⸗ tariſe ſowie die Möglichkeit beraten, die rhei⸗ niſchen Eiſenbahnen wieder in das Reichs⸗ bahnnetz aufzunehmen. Das Sachverſtändigen⸗ komitee hielt heute nachmittag eine Vollſitzung ab, um den Reichshaushalt 192425 ſowie die Gründung der Emiſſionsbank zu beſprechen. Die beiden Unterkommiſſſonen werden am Mittwoch getrennt tagen, um ihre Berichte auszuarbeiten, die Ende dieſer oder Anfang nächſter Woche der Plenarſitzung überreicht werden. Paris, 5. März. Die Sachverſtändigen ſetzten geſtern ihre Beratungen über die deutſche Eiſenbahn fort. Am Nachmittag fand eine Vollſitzung des erſten Ausſchuſſes ſtatt, um den Stand der Arbeiten des Budgetunter⸗ ausſchuſſes zu prüfen. Der„Temps“ meldet, daß der Währungsunterausſchuß in den letzten erörtert bat: Reorganiſation des geſamten Betriebes der Reichseiſenbahn, Reviſton der Tariſe event el Wiedervereinigung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bahnnetzes mit den übrigen Eiſenbahnen und Verwertung der Reichsbahn als Pfand für eine internationale Anleihe. Politiſche Umſchan. Der Völterbundsrat tritt am 10. März in Genf 1 Vorſit des Vercteters vin Uru⸗ Buan zu Fragen, ſo die Memelfrage, wärtigen deutſch⸗polniſchen Auf der Tagesordnung ſteyhen zahlreiche wichtige über die der Memelausſchu, des Völkerbundes noch in Genf berät, ferner das eventuelle Ergebnis der gegen⸗ Verhand⸗ lungen, die Ernennung der Mitglieder der Regierungskommiſſion im Saargebiet, die Ausführung des Finanzſanierungsprojekts für Ungarn, die von dem Juriſtenkomitee des Völ⸗ kerbundes bei internationalen Konflikten, Fragen der tſchechiſch-polniſchen Grenze im Javoreina⸗ Gebiet, das polniſche Munitionslager im Gebiete der Freien Stadt Danzig ſowie die Be⸗ richte der Kommiſſion zur Rüſtungsbeſchränkung, die Berichte des Hygieneausſchuſſes und des Wirtſchaſtskomitees. * Vorbereitung eines deutſch⸗däniſchen Min⸗ derheitsvertrages. Der frühere deutſche Botz ſchafter in Waſhington, Graf Bernſtein, der als demolratiſcher Spitzenkandidat für Schles⸗ wig⸗Holſtein auftritt, äußerte in einer Rede über die nordſchleswigſche Frage, daß augen⸗ blicklich in Kopenhagen zwiſchen deutſchen und däniſchen Vertretern über einen Minderheiten⸗ bertrag unterhandelt werde. * Die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Jugoſlawien. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Jugoflawien über die Reparationsfachleiſtungen haben zu einem Ein⸗ vernehmen geführt. Jugoflawien erhält da⸗ nach Sachleiſtungen nur in der Höhe der vom Reichskommiſſar den deutſchen Fabrikanten geß⸗ währten Kredite. Das neue Abkommen ſoll der Neparationskon miſſion vorgelegt werden Wann wird gewählt? Aus dem Reichstag wird uns geſchrieben: die Frage des Wahltermins wird gegen⸗ wärtig im Reichstage außerordentlich lebhaft zrörtert. Wie die Dinge ſich jetzt anſehen, iſt in der Tat damit zu rechnen, daß dieſer Reichs⸗ tag nicht ein normales Ende findet. einer gewaltſamen Reichstagsauflöſung von ſeiten der Regierung käme, eine geraume Zei vor dem Ablauf der eigentlichen Wahlperiode auseinandergeht. Die Frage des Wahltermins iſt ganz be, ſonders akut geworden durch einen von den De* lichtiaten 2 zen. + En gie geführt wird, iſt zweifellos beſſer als eine ſondern Ja, man kann heute ſchon als ziemlich ſicher anſehen, daß er zum mindeſten, ſelbſt wenn es nicht zu demzufolge der Reichstag von ſich aus den Be ſchluß zur Auflöſung faſſen und den Wahltag auf den 4. Mai feſtſetzen ſollte Dieſer Antrag wurde aber nicht offizilliell eingebracht. In⸗ deſſen ſpielte er in den Erörterungen im Par⸗ teilager eine ſehr große Rolle. Der Standpunkt der Reichsregierung war dahin zu formulieren, daß man ſich nun jetzt do cheher mit einem früheren als mit einem ſpäteren Wahltermin befreundete. Man iſt ſich allenthalben darüber klar, daß es überhaupt keinen Wahltermin gibt, der nicht aus innen⸗ oder außenpolitiſchen Gründen unbequem iſt. Es iſt tatſächlich außenpolitiſch eine ſchwierige Siutation, wenn die franzöſiſchen Wahlen nach den deutſchen Reichstagswahlen ſtattfänden. Man hält es für zweckmäßig, zwiſchen den deutſchen und den franzöſiſchen eine möglichſt große Zeitſpanne zu legen. Gerade dieſe Auf⸗ faſſung würde dann für einen frühen Wahl⸗ termin ſprechen. f Der früheſt mögliche Wahltermin wäre der 6. April. Dann kommen bereits die Feſttage. Man hatte teilweiſe allerdings geglaubt, von dem Sonntag als dem Wahltag abzugehen u. einen Wochentag zu nehmen. Man iſt jedoch von dieſem Plan alsbald wieder abgekommen. So wäre der nächſtmögliche Termin erſt der 4. Mai. Die franzöſiſchen Wahlen werden vorausſichtlich am 11. Mai ſtattfinden. Ganz beſtimmt iſt aber dieſer Termin auch noch nicht. Die Regierung behält ſich hinſichtlich der Feſtſetzung des Wahltermins vollſtändig freie Hand vor, auch wenn ſie den Reichstag zur Auflöſung bringen muß. Gegen den Antrag der Deutſchen Volkspartei hat die Re⸗ gierung ſtärkſte Bedenken. Die Lage der Re⸗ gierung würde erſchwert, wenn jetzt ſchon ein Antrag angenommen würde, der den Wahl⸗ termin ſoweit hinausſchiebt; denn man muß bedenken, daß wir eigentlich jetzt ſchon mitten im Wahlkampf ſtehen, und die geſamte gegen⸗ wörtige Debatte im Reichstag vollzieht ſich im Zeichen dieſes Kampfes. 3 Auch bei den Parteien verſtärkt ſich die Auf⸗ faſſung, daß es aus innen- und außenpoliti⸗ ſchen Gründen unbedingt vorzuziehen ſei, den Wahlkampf nach Möglichlelt abzukür⸗ Ein kurzer Wahlkampf, der mit Ener⸗ N monatelang ſich hinziehende Wahlpropaganda, große Unruhe nicht nur in das politiſche, auch in das wirtſchaftliche Leben bringen muß. Kein Menſch kann freilich heute ſagen, ob die Verhältniſſe, unter denen wir in den nächſten Wochen wählen würden, beſſere oder ſchlechtere ſind als 4 oder 6 Wochen ſpä⸗ ter. Jedenfalls muß man aber das eine be⸗ denken, daß der 15. April, der Tag an dem die ſogenannten„Micum⸗Verträge“ ablaufen, ein kritiſcher Tag erſter Ordnung iſt. Würden bis dahin keine normalen Verhältniſſe geſchaffen ſein, würden wir zu neuen Betriebsſtillegungen und damit zu neuer Arbeitsloſigkeit kommen, die und würden wir dann in den Wahlkampf ge⸗ hen müſſen, ſo würde ſich eine geradezu kata⸗ ſtrophale Situation für die Reichsregierung, wie aber auch für die Parteien herausbilden. Augenblicklich haben wir doch noch wenigſtens einen einigermaßen feſten Boden unter den Füßen, und die pſychologiſchen Rückwirkungen ſind auch nicht zu unterſchätzen. Alle dieſe Erwägungen ſcheinen darauf hin⸗ zudrängen, daß wir bereits in knapp 5 Wo⸗ chen zu den Neuwahlen ſchreiten werden. Auf alle Fälle hat ſich die Reichsregierung ſelber die Initiative in der Beſtimmung des Wahl⸗ termins vorbehalten. Es iſt in der Tat nicht angängig, ſich durch irgendwelche parteitak⸗ tiſchen Schachzüge, wie ſie gegenwärtig bei den Reichstagsdebatten offenbar mit im Spiele ſind, dahin führen zu laſſen, daß der Regierung und den Parteien ein Wahltermin und damit eine Wahlparole aufgezwungen würde. Die ganze Taktik der Sozialdemokroten läuft ja auf ein derartiges Ziel hinaus und die bürger⸗ lichen Parteien würden gut tun, wenn ſie das immer im Auge behalten und ſich danach ein⸗ ſtellen. en Der Rot⸗Etat für das Jahr 1924. „Die Reichsregierung hat dem Reichstag einen Not⸗Etat in Vorlage gebracht, der zu⸗ nächſt nur eine vorläufige Regelung des Reichshaushalts für das Rechnungsjahr 1924 bringt. Die Geldentwertung, die ſich gerade in der zweiten Hälfte des Jahres 1923 in ſo erſchreckender Weiſe fortſetzte, hat eine flats Kalkulation auch für die Reichs verwaltung völlig unmöglich gemacht. Sie wurde trotz in⸗ zwiſchen eingetretener Stabilität der Währung weiterhin daburch verhindert, daß über das Schickſal der dritten Steuer⸗Notverordnung ſange Zeit k klarbeit gewonnen werden a langt die Reichs„%% ů 1 n zational tg 6 e ein Geſetz die Ermächtigung, 5 be 101 e„Köln. usdrücklich mitte 8 0 führung einer geordneten Ver⸗ bt die verſch Denkt an den Plan zur em Beſtreben, der N 0 e. 760 Deutſchlands zu Hilfe zu bringen. Frühjahrs beſtellnng!! d D o aber auch Rat hören! o DDD= o 1731325 1 e 18145230 Berlin, 5. März. Der . Allen voran hat es die deutſche Kord“! ler Dr. Wirth iſt ernſtlich erkrankt und muß in⸗ Holländiſch Danach wird bis zur geſetzlichen Feſtſtellung 110 von Buenos Aires von jeher füt 155 Reichshaushaltsplans für das Rechnungs⸗ ahr 1924 die Reichsregierung ermächtigt, die ur Aufrechterhaltung der Reichsverwaltung der zur Erfüllung der Aufgaßen und der recht⸗ ichen Verpflichtungen des Reiches pigen Ausgaben zu leiſten. f Ausgaben, die im Reichshaushaltsplan für 1923 vorgeſehen waren, dürfen auch im Haus⸗ 1 für 1924 nicht angefordert werden. Sofern n notwen⸗ ch ſolche Ausgaben als notwendig erweiſen, muß eine beſondere Entſcheidung des Reichs finanzminiſters herbeigeführt werden. Eine neue Maßnahme iſt inſofern getroffen, bis, der Reichsfinanzminiſter die Mialichteit erhält, aus den zur Verfügung ſtehenden Reichsmitteln den einzelnen Reſſorts die er forderlichen Kredite einzuräumen. Dies Ver- fahren iſt ſchon in der zweiten Hälfte des Rech⸗ ungsjahres für 1923 notwendig geweſen, es iſt aber jetzt weiter zu verankern, weil das Reich nicht mehr die Möglichkeit hat, im Wege der Wechſelbegebung in der Reichsbank Mit⸗ tel zu erhalten. Den Reſſorts ſoll das Recht zugeſtanden werden, gegen eine Entſcheidung des Reichsminiſters Einſpruch an die Regie⸗ ung einzulegen. ö (Weltere Beſtimmungen des Notgeſetzes re⸗ geln die Stellen⸗Beſetzungen: Da noch nicht feſtſteht, wann der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1924 verabſchiedet ſein wird, muß der Verwaltung die Möglichkeit einge⸗ räumt werden, auch während der Uebergangs⸗ zeit diejenigen Stellenbeſetzungen vorzuneh⸗ men, die einem dringenden dienſtlichen Bedürf⸗ nis entſprechen. Dieſe Beſetzung ſoll nur in iner Weiſe erfolgen, durch die der Entſchei⸗ ung für den Reichshaushaltsplan für das Rechnungsjahr 1924 nicht vorgegriffen wird. Insbeſondere ſollen die auf Grund der Per⸗ ſenal⸗Abbau⸗Verordnung vom 27. Oktober 29 frei werdende Stellen nur in ſoweit beſetzt werden dürfen, als dies ausnahmsweiſe zu⸗ gelaſſen iſt. Dem Reichsminiſter wird die Ermächtigung egeben, zur vorübergehenden Verſtärkung der ordentlichen Betriebsmittel oder zur Beſtrei⸗ ung einmaliger außerordentlicher Ausgaben diejenigen Beträge im Wege des Kredites flüſ⸗ ſig zu machen, deren er nach Lage der Sache dringend bedarf. Die Beträge von 300 u. 500 Goldmark mußten als Höchſtgrenze deswegen gewählt werden, weil noch nicht zu über⸗ ehen ill, bis zu welchem Zeitpunkt der Reichs⸗ aushaltsplan für das Rechnungsjahr 1924 endgültig ſein wird. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß von der Kredit⸗Ermüchtigung nur im Rah⸗ men des unbedingt Erforderlichen Gebrauch gemacht wird. Der Not⸗Etat ſieht im Reiche des Auswär⸗ tigen Amtes beſondere Maßnahmen vor: Die Wiederaufnahme ordnungsmäßiger diploma⸗ ſtiſcher Beziehungen zur Türkei macht dort die baldige Errichtung einer Botſchaft erforderlich. Des weiteren iſt die ſofortige Beſetzung je einer Stelle Generalkonſuln in Dublin und Smyrna otwendig. Da im Haushalt für das Rech⸗ nungsjahr 1924 Planſtellen hierfür nicht an⸗ efordert waren, ſo iſt die Beſetzung dieſet tellen von einer entſprechenden Ermächtigung n dem Geſetz über die vorläufige Regelung des Reichshaushalts abhängig. 3 „Das vergrabene Teſtament. 5 Roman von Ed. Wagner. 18 Nachdruck verboten.) * Durch welleres geſchicktes Nachfragen gelangke Hugo zu dem Schluß, daß die Perſon, welche er ſſuchte, wenn ſie in Wilcheſter wohnte, was ſehr zweifelhaft war, nur unter den Namen, die der Wirt genannt hatte, zu finden ſein mußte. Es ſchien ihm edoch wahrſcheinlicher, daß der Brief, welcher den Voſſfempel Wilcheſter trug, von jemand abgeſandt war, der nur vorübergehend in der Nachbarſchaft ſſich aufgehalten hatte. Mit einer Geſchicklichkeit, die ſeinem Stand als Rechtsgelehrter alle Ehre machte, entnahm Hugo aus des Wirtes Geſchwätzigkeit die Tatſache, daß zu der Zeit, da der Brief abgeſandt war, der Ort unge⸗ wöhnlich ſtill und die meiſten nachbarlichen Be⸗ itzungen verlaſſen geweſen waren, ausgenommen on den gewöhnlichen Bewohnern. Nachdem er dieſe Informationen erhalten hatte, ohne Verwunderung oder Verdacht bei dem Wirt zu erregen, ſagte Hugo: a ö werde wenigſtens vierzehn Tage hier blel⸗ ben, vielleicht aber auch noch länger. Ich hoffe, daß dieſes kleine Geplauder nur der Anfang iſt zu einer langen Bekanntſchaft“. 1 Der Wirt erhob ſich und verbeugte ſich mit einem Herbindlichen Lächel n. „Ich will daft ſorgen, daß auf der Stelle Zim⸗ mer für Sie hergerichtet werden, Sir,“ ſagte er. „Sollten Ste noch etwas wünſchen, Sir“, und er lickte dabei wieder auf ſeinen Löffel,„ſo würde ich mich freuen, Ihnen zu dienen.“ 70 Um einer Antwort hierauf au ichen, machte ber junge Juriſt einige hierauf bezügliche Bemer⸗ zungen und plötzlich mußte der kleine dicke Wirk ſich an den kritiſchen Zuſtand, in welchem er ſeinen unſch verlaſſen erinnern, oder, wenn tte un denſelben rt gemacht haben 7 5 Ver⸗ en danach tragen, mit an dem Genuß desſelben ene ee denn er ging rech hinaus. Hugo und ſein Mischbruder ſahen ſich eine Weile igend an, dann 10 ſtogte g:, 0 0„Voran denkſt du, Martine 8 E nach Hamburg, die von dort aus durch einen 5 die al eimat in ihrer 0 ebensmittel und ſtützen. g vornehmſte Pflicht gehalten, Kleidungsſtücke zu unter en Nachdem die große Sammlung zut Uikterſtützung der Ruhrkämpfer, die„Rühr pende“, im Frühjahr 1923 mit einem Er⸗ ebnis von faſt 700 000 Peſos abgeſchloſſen tte, iſt noch im gleichen Jahre, wiederum on allen Kreiſen der deutſchen Kolonie unter tzt, ein neues Liebeswerk, die„eben s⸗ mittelſpende für Deutſchland“ ins Leben gerufen worden, die bereits in den erſt Wochen ihres Beſtehens das hocherfreuliche Er⸗ ebnis von 120 000 Peſos auf uweiſen hatte. Die Lebensmittelſpende ſchickt ſeit Ende No⸗ vember regelmäßig große Mengen von Milch, Fleiſch und Fettſtoffen— alles Landesprodukte eigenen Verteilungsausſchuß, an deſſen Spitze der frühere Reichskanzler Cuno ſteht, an Wohl⸗ fahrtseinrichtungen in Deutſchland verteilt werden. e 0 Als beſondere Organiſation innerhalb der deutſchen Kolonie beſteht neben der Lebens mittelſpende die Ddeutſche Frauen hilfe, die ſchon ſeit dem Kriege eine ſegens⸗ reiche Tätigkeit ausübt. Die Frauenhilfe ſchickt monatlich an eine große Anzahl deutſcherWohl⸗ fahrtseinrichtungen auf dem Wege der privaten Fürſorge Beihilfen. Auch ſteuert ſie zu den Kinderſpeiſungen durch Vermittlung des Zen⸗ tralausſchuſſes für die Auslandshilfe regel⸗ mäßig bei. Im Ganzen hat die„Deutſche Frauenhilfe“ im Berichtsjahr 1923 etwa über 48 000 Peſos und eine ſtattliche Summe in Papiermark nach Deutſchland überwieſen. In den katholiſchen Kreiſen Ar⸗ gentiniens wirkt die vor etwa einem Jahr in Buenos Aires gegründete„Liga de caridad“. Sie hat kürzlich in ſämtlichen Schulen Argen⸗ tiniens eine Sammlung für die notleidenden deutſchen Kinder veranſtaltet, die ein erfreu⸗ liches Ergebnis gehabt haben. ö [Auch das„Argentiniſche Rote Kreuz“ zeigt warmes Intereſſe für die trau⸗ rige Lage des deutſchen Volkes und iſt ſchon ſeit geraumer Zeit bemüht, ſoweit es in ſeinen Kräfteu ſteht, Hilfe zu bringen. So iſt unter ſeinem Protektorat gegen Ende des vorigen Jahres in dem größten Theater von Buenos Aires, dem Colon⸗Theater, vor ausverkauftem Hauſe ein Wohltätigkeitskonzert für die not⸗ leidenden deutſchen Kinder veranſtaltet wor⸗ den. Das Ergebnis belief ſich auf etwa 30a, Peſos. Dieſe Veranſtaltung war ein neur⸗ Zeichen dafür, daß das deutſche Volk in ſeiner jetzigen ſchweren Lage gerade in Argentinien gerechte und voxurteilsloſe Sympathien findet, Aus Nah und Fern. der zur Kräftigung ſeiner Geſundheit beurlaubt war, hat den Unterricht wieder aufgenommen. Sein Stellvertreter, Herr Lehrer Decher iſt nach Oſthofen verſetzt worden. Oppenheim, 5. März.(Kreistag des Kreiſes Oppenheim.) Der diesmalige Kreistag des Kreiſes Oppenheim wurde mit der Beratung des Voranſchlages für das Rech⸗ nungsjahr 1924 eingeleitet. In Einnahmen und Ausgaben ſchließt der Voranſchlag mit 6 Pfeddersheim, 4. März. Herr Lehrer Bayer, ger von denen, die der Wirt genannt hat, paßt auf die Beſchreibung meiner Mukter. Meine Meinung ſti, daß Ihr Vater, oder wer immer ſonſt ſo frei⸗ gebig war, hier nicht wohnt. Es iſt ja leicht genug, auf der Reiſe einen Brief zu verſenden, und vief⸗ leicht hielt ſich Ihr Vater gar nicht einmal in Wil⸗ cheſter auf, ſondern ſtecte den Brief auf ſeiner Durchreiſe nur hier in den Briefkaſten, welcher ſich am Bahnhof befindet.“ „Das iſt nicht nur möglich, ſondern ſogar ſehr wahrſcheinlich“, ſagte Hugo.„Und doch, Martin, ſagt mir eine innere Stimme, daß ich Wilcheſter nicht eher verlaſſen darf, als bis ich gehörig allem nachgeſorſcht habe. Wenn meine Bemühungen dennoch ohne Erfolg bleiben ſollten, dann muß ich ſonſtwo ſuchen. Das erſte, was ich jetzt zu tun habe, iſt, nähere Erkundigungen über drei bis vier Familien einzuziehen, welche der Wirt erwähnte, ich meine nämlich über die Wilcheſters, die Ber⸗ wicks, die Vaughans und Mr. Walden“. „Glauben Sie denn, Mr. Hugo“, fragte Martin, „daß Sie, wenn Sie Ihren Vater ſehen, denſelben erkennen würden?“ „Ja, das würde ich“, war die beſtimmte Ank⸗ wort.„Deine Mutter beſchrieb ihn mir. Sein Alter konnte ſie mir freilich nicht ſagen, denn ſie ſah ihn nur beim matten ee e aber ſo viel wußte ſie, daß er jung ſei. nders hatte ſie bemerkt, daß er auf der einen Hand eine große Narbe hatte, was jedoch auch ein Muttermal ſein konnte. An der linken Hand trug er einen ganz eigentümlichen Ring: dünne, goldene Stränge, be⸗ ſetzt mit Edelſteinen und oben geziert mit einem roßen diamantenen Herzen. Wenn ich doch dieſen 95 bohrt 1 5 N bee g 55 nicht begreifen, weshalb er mich dieſe Jahre hin⸗ 22 5 verlaſſen hat. Er 1 doch kein ehrloſer ſich mein ganzes Gemüt. Ich weiß, W gut und edel iſt; ich weiß, daß ich ein Recht haben muß, ſeinen Namen zu tragen. Es mag da ſein, was will, er mag es nicht„meine Mela anzuerkennen,— was auch immer die Ur ich liebe ihn ſchon gllein wegen der traurigen Lage durch Geld 9 Gulden 1573925 672 015 Goldmarr av. Die Gemeinden haven 190 000 Goldmark an Umlagen aufzubringen. Es wurde weiter die Erbauung eines Wohn⸗ hauſes in Wörrſtadt für den Kreisſtraßen⸗ meiſter Schütz beſchloſſen. Dieſer Beſchluß wurde auf Antrag der in Wörrſtadt wohnen⸗ den Kreistagsmitglieder gefaßt, weil die der⸗ zeitige Wohnung durch die Wohnungsnot an⸗ derweit in Anſpruch genommen werden muß. Nach dem Voranſchlag der Kreisbauverwal⸗ tung dürften ſich die Koſten auf 18 000 Gold⸗ mark belaufen. Eine eingehende Ausſprache land zu dem Punkt der Tagesordnung: Kreis⸗ ſtraßenneubauten ſtatt. Kreistagsmitglied Jung (Spiesheim) befürwortete die Herſtellung einer Rreisſtraße von Ensheim nach Spiesheim, Bürgermeiſter Schuckmann⸗Bechtolsheim iſt fü die Ausführung des Projekts Bechtolsheim Weinolsheim, Auf Antrag des Kreistags mitgliedes Steffan, Oppenheim, beſchloß der Kreistag, die beiden Anträge dem Kreisaus⸗ ſchuß zur Beratung und Entſcheidung zu über⸗ weiſen. Der Kreisausſchuß wurde ermächtigt, das Projekt ſofort in Angriff zu nehmen, wenn die Zuſtimmung der Provinz eingeholt iſt, Mainz, 4. März. Ein ſchweres Eiſenbahnun⸗ glück, das leider auch Menſchenleben forderte, er⸗ eignete ſich geſtern abend 6,30 Uhr in Klein⸗ winternheim. Bei der Einfahrt des von Mainz kommenden Perſonenzuges auf der Sta⸗ tion Kleinwinternheim ſprangen der dritte und vierte Wagen des Zuges aus dem Gleiſe und ſtürzten um. Bei den ſofort einſetzenden Ber⸗ gungsarbeiten wurden vier Tote, deren Perſona⸗ lien noch nicht feſtſtehen, unter den Wagentrüm⸗ mern hervorgezogen. 25 Mitreiſende trugen teils ſchwere Verletzungen davon. Zur Hilfeleiſtung ſind Hilfszüge von Mainz und Alzey an der Un⸗ fallſtelle eingetroffen. Die Verwundeten wurden teilweiſe nach Mainz und Alzey verbracht. Die beiden entgleiſten Wagen ſind zertrümmert. Der Verkehr wird durch Umſteigen Der Unfall ereignete ſich au einer Weiche. Ludwigshafen, 4. März. Die Arbeiterſchaft der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik hat geſtern als Proteſt gegen die verlängerte Arbeitszeit demon⸗ ſtrativ den Betrieb verlaſſen. Heute ſtellte ſich der größte Teil der Belegſchaften in der Fabri ein. Die weitere Entwickelung der Dinge bleibt abzuwarten. Heidelberg, 3. März. Ein verheirateter Ar⸗ beiter aus Mannheim iſt geſtern nachmittag im Bahnhof Wieblingen von der Plattform fahrenden Perſonenzuges rücklings auf die Gleis⸗ anlagen ctürzt, wobei er innere Verletzungen davontrug. Leßte Meldungen. die Angriffe Ludendorffs und die kath. Kirche. Köln, 5. März. Die von einer Telegraphen⸗ agentur verbreitete Nachricht, daß der Heilige Stuhl in einem Motuproprio tungen Ludendorffs Stellung nehmen und daß der deutſche Epiftlopat ſich damit auf einer Bi⸗ ſchofskonferenz beſchäftigen werde, daß ferner fardinal Schulte in einem Rundſchreiben an „„FFFFPPPPPPTPPPPTPPGCCCCCCCCTTTTTTTTTTTTCCCTCTTTTTT—T——— n r!!! y Hugo ſprach dieſe Worte mehr zu ſich ſelbſtz o.] wir zu handeln gedenken, denn ich hale noch keines her antwortete Martin nicht darauf. Menſch? Nein, 1 9 ſolche Annahme empört ſeiner mir unerklärlichen Haltung gegen mich iſt, 5 Fbgeg, die( die Pfarrer der Kölner Eradiöseſe Richtlinien rd e „Es bleibt doch ſonderbar“, fuhr Hugo fort,„daß er, außer daß er mir jährlich eine Banknote ſandte, lein Intereſſe für mein Schickſal an den Tag legte. Sollte er nicht wiſſen, daß ich die Rechte ſtudleri und mein Examen beſtanden habes Niemals hat er einen Wunſch laut werden laſſen, daß ich mich in irgend einer Weiſe ausbilden ſollte. Ich bin ganz wirr, Martin, von all den Gedanken, die ſich mir aufdrängen. Sollte aber etwas durch Ent ſchloſſenheit und Energie zu erlangen ſein, ſo wih ich das Geheimnis enthüllen, welches mein Da ſein umgibt. Morgen früh werde ich ernſtlich mi meinen Nachforſchungen beginnen, für heute genüg es, wenn wir das Dorf ein wenig in Augenſcheil nehmen. Komm, Martin, laß uns hinausgehen auf die Straße“. Nartin ſtand auf und holte Hut und Ueberziehe 9295 Herrn herbei und beide machten ſich au en Weg.. So unfreundlich der Nachmittag und ſo kalt un ſchneidend der Herbſtwind auch war, es bereitet 80 o dennoch ein gewiſſes Vergnügen, das Dor au Dur rede Der Gedanke, daß ſein Vater hiel vor den hübſchen Gärten geſtanden haben könnte oder auf den Seitenwegen ſpaziert, oder über va i dahin ch ſein mochte, verlieh jeden nge, das 1 7 ö Es begann bereits zu dunkeln, als Hugo ſein Schritte wieder dem„Braunen Bären“ zuwandte über deſſen Tür eine Hängelaterne einen rötlichen Schein verbreitete. Er hatte das Wirtshaus noch nicht erreicht, als Martin, welcher einige Minuten vorher von ihm egg denge war, herbeieilte un! ſeine Hand auf! rm legte 1 „Ich blieb bei der Poſt ſtehen, Mr. Hugo“, ſagti er im gedämpften Ton, indem beide langſam ein Mann Namens Chandos, gleichviel, ob er hien wohne, oder ſich nur zeitweiſe hier aufhalte, Brief erhalten hätte, Leider iſt mir die 1 4 f 1 8. bon bir, z bir ſind ban vornherein geſchlo⸗ ele nachdenklich.„Kein eingi, ver als er mich verließ, wegen der Lie e an 1 5 Ga ae. fortgehen wollte“. e a anzuerkennen. aufrechterhalten. Frankreich. würde ein neues Wettrüſten eingeleitet werden, eines trotzdem angenommen. zu den Erklä⸗ wegs die Hoffnung auf zu finden, wonach ich 0 und 0 direkt in ihr kleines Hag e Ausſtattung ihnen wie eine eine Heimat oder doch wenigſtens wie ein Gruf der Heimat. 1 Einen Augenblick Roſamunde, bvelche ſich Eingange des alten Grauen Turmes gedrückt hatten, in Feinde entdeckt zu werden. Sie atmen, während der Adminiſtra lerne den Korridor ableuchtete, wobei er glücklicher⸗ weiſe an der Treppe ſtehen blieb. „Ich glaubte doch, Fußtritte murmelte Hadd, indem er ſich e jemand über mir gehört zu haben, un ſein, denn es kommt mir faſt jede Nacht ſo vor“, Er horchte wieder ee 10 Es entſtand eine unheimliche Stille für die beiden Verſteckten und Rosamunde ſchmiegte ſich eſt an ihren Vater. Ihre 1 0 177 5 ihr etzt unvermeidlich, als plötzlich die Stille 8 Flattern einer 10 6 welche mit aller Kra „Ach“, rief der Adminiſtrator erlei ſind wieder tiſcher Beſitzer bin, laſſe ich den h, einen ee N rm legte. Ni Und wenn erſt der Graue Turm mit gleichgemacht iſt, dann werde ich N weitergingen,„und habe gal ah ob hier jemal!„ ſtament le dane e. und 1 mir die Antwort ger Ecken und 1 dieſer Name hier gänzlich unbekannt i folge hohen Fiebers das Bett hüten. Es han⸗ delt ſich um eine ſchwere Grippe. a 4 10 Neuer Frankenſturz. London, 5. März. Der Franken erreichte an der geſtrigen Londoner Börſe den Relordtief⸗ ſtand von 106 für das Pfund Sterling. Die Londoner Finanzkreiſe ſind in der Frage einer baldigen Beilegung der engliſch⸗franzöſiſchen Differenzen ſkeptiſch geſinnt. * Die belgiſche Kabinettskriſe. Brüſſel, 5, März. Die belgiſchen Sozial⸗ demokraten hatten bekanntlich zu Beginn der belgiſchen Kabinettskriſe Neuwahlen verlangt, ehe ſie in ein Kabinett eintreten würden. Geſtern hat demgegenüber der Parteivorſtand ſeiner Auffaſſung dahin Ausdruck gegeben, daß der König ſeine verfaſſungsmäßigen Befugniſſe überſchreiten könne, wenn er nicht zunächſt der ſozialiſtiſch⸗ylämiſchen Mehrheit die Kabinetts bildung anbiete. Als Bedingungen der Sozia⸗ liſten zum Eintritt in die Regierung werden genannt: Beendigung der Politik der milk⸗ und Regelung der Reparationsfrage in freund⸗ iäriſchen Beſetzung, Kampf gegen die Teuerung ſchoſtlichem Geiſt.— Der vom König zur Ka, binettsbildung aufgeforderte katholiſche Abge⸗ ordnete Heutert hat abgelehnt.— Die Aus⸗ ſichten auf ein neues Kabinett Theunis ſchei⸗ nen noch nicht endgültig geſchwunden zu ſein. N Die engliſchen Luftrüſtungen. London, 5. März. Der Abgeordnete Londonderry hat geſtern im Oberhaus einen Antrag eingebracht, in dem das Haus auf⸗ gefordert wird, die ſeinerzeit von der britiſchen Reichskonferenz angenommenen Vorſchläge zum Ausbau der engliſchen Luftwaffe im Prinzip In dem Antrag iſt u. a. von dem ausreichenden Schutz gegen die ſtärkſte Luftmacht, nämlich Frankreich, die Rede. Fer⸗ ner heißt es in dem Antrag: Was immer auch die Ideale der Regierung ſein mögen, man lebt in einer Welt der Tatſachen, die bisher noch nicht bereit iſt, alle die Theorien anzu⸗ nehmen. die im Völkerbund verkörpert werden ſollen. Die Zeit ſei für eine allgemeine Ab⸗ rüſtung noch nicht reif. Der engliſche Staats⸗ ſekretär für die Luftrüſtungen bedauerte in ſei⸗ ner Antwort die verſchiedenen Hinweiſe auf Durch Anerkennung des Antrags Der An⸗ das ſich nur gegen Frankreich richte. wurde trag des konſervativen Abgeordneten N Swinemünde, 5. März. Infolge von Südweſtſtürmen in der Oſtſee, die das Eis von der Küſte ſeewärts treiben, iſt eine Beſſerung in den Eisverhältniſſen eingetreren, ſodaß ein regelmäßiger Dampferverkehr auf der Oſtſee wie⸗ der ſtattfinden kann. * Paris, 5. März. Geſtern wurden die Rati⸗ fikationsurkunden des franzöſiſch⸗tſchechiſchen Ver⸗ trages ausgetauſcht. eben, in Wilcheſter da 0, i dieſen Worten betraten ſie das Wirtshau immer, das be erwärmt war und mit ſeiner freundlicher eimat erſchien— wil 8. 5 Der neue Sekretär. a ſchwebten Sir Archy und in die uuerniſche am der drohenden Gefahr, von ihrem wagten kaum zu tor mit der La⸗ ört zu haben“ a end umblickte. och muß es nur Einbildung von mir geweſen 8 gebrochen 3 1 rmaus gebrochen wurde, gen die Fe og.* ie 1 aus,„er hier erſt fak⸗ tuen Turm rreißen und alle dieſe Nachwögel vertilgen. der Erde auch das ver⸗ rmäuſe. Wenn i kenne alle da lichen Sagen nicht. „wone bis jetzt alle f each 45 hi faden g weniger Bedeutung beigemeſſen wurde als der eee 1 Feldbau 1 llicher Böden. Von Landwirtſchaftsaſſ. Dr. E. Hiltner⸗ München. ö(Nachdruck verboten.) Im Bereiche der Fragen, wie die landwirtſchaftliche Erzeugung weiter gehoben werden kann, ſpielt die Frage, ob ein Boden die nötigen Kalkmengen enthält oder ob er etwa ſauer iſt, eine ausſchlaggebende Rolle. Der Kalk iſt eines der belebenden Elemente des Bodens. Land⸗ wirtſchaftliches Kulturland, das an ihm verarmt oder gar frei davon geworden iſt, kann in ſeinen Erträgen ſtark zurückgehen und verſauern. Aber nicht nur die ſinkenden Erträge der angebauten Kulturpflanzen laſſen Aenderun⸗ gen im Zuſtand des Bodens erkennen, auch andere Er⸗ ſcheinungen deuten dies an. So färben ſich Drainage⸗ wäſſer roſtrot und der floriſtiſche Beſtand ſolchen Landes b ſich weitgehend verändern: Es treten Pftanzen und Inkräuter auf, die erſt jetzt die ihnen zuſagenden Be⸗ diner gefunden haben. Zur Frage der Kalkbüngerbedürftigkeit landwirtſchaft⸗ Kalk nicht, wie im allgemeinen üblich, nur in e Es iſt wohl ohne weiteres klar, daß Pflanzen, die vorher gut gediehen ſind, jetzt kümmerliches Wachstum und primär oder ſekundär krank⸗ hafte Erſcheinungen zeigen werden. In dieſem Zuſam⸗ menhange iſt bemerkenswert, daß nach einem Bericht von Dr. Ludwigs(Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Berlin⸗ Dahlem) faſt 50 Prozent aller Getreideſchädigungen, über die in den erſten Monaten 1923 Auskunft erteilt wurde ten. Aus dem oben Geſagten dürfte aber auch hervor⸗ gehen„daß nicht zu erwarten iſt, daß nun alle landwirt⸗ ſchaftlichen Kulturpflanzen dieſelbe, womöglich neutrale, Bodenreaktion zu ihrer günſtigſten Entwicklung brauchen. eme. 1 K ene 0 10 rung der Frachtſätze für ſtickſtoffhaltige Düngemittel ein⸗ Und hier iſt einer der Punkte, wo die moderne biologiſche Da nun aber nachweislich in den letzten Forſchung, vor allem in Amerika und den nordiſchen Ländern, eingeſetzt hat. daß gewiſſe Pflanzen einen mehr ſauren Boden lieben und daß vereinzelte ausgeſprochen kalkfeindlich waren. Aber Wohl wußte man ſchon bisher, zweifellos ſind die feineren Unterſchiede in der Vorliebe unſerer Kulturpflanzen, z. B. der Getreidearten, für die verſchiedenen Reaktionen eines Bodens erſt in den letzten Jahren erkannt worden. Als Nährſtoff der Pflanze iſt der Kalk in faſt allen Böden, wenn auch nicht als Karbonat, ſo doch als Sulfat oder Silikat in genügender Menge vorhanden. Treten durch Bodenſäure Schädigungen auf, ſo werden ſie in den ſeltenſten Fällen primäre Hungererſcheinungen darſtellen, vielmehr dürfte die Pflanze in ihrem phyſiologiſchen Gleichgewicht ſo weit geſtört werden, daß ſie nicht mehr die vorhandenen Nährſtoffe zu verarbeiten vermag. Dies geht ſchon daraus hervor, daß ſäureliebende Pflanzen, die ja den Kalk als Nährſtoff auch benötigen, in ſolchen Fällen üppig gedeihen. Sauergräſer und viele Unkräuter, wie z. B. der Sauerampfer, der Ackerſpörgel, das dreifarbige Veilchen ſind direkte Kennzeichen für ſaure Böden und können daher Zurch Kalkdüngung bekämpft werden. Hier ſei aber betont, daß der ſo häufig angeführte Schachtel⸗ halm nach unſeren Feſtſtellungen nicht zu dieſen Pflanzen gehört. Er kann auch auf ſelbſt ſchwach alkaliſchen Böden vorkommen, wenn nur ſeine bis zu 2 Meter tief reichen⸗ den Wurzeln ihre große Waſſerbedürftigkeit befriedigen können. Nicht nur bei der Vernichtung ſäureliebender Unkräuter ſpielt die Kalkung bei der Unkrautbekämpfung eine Rolle, ſondern im richtigen Falle ausgeführt wird ſie meben anderen Maßnahmen den Kulturpflanzen von vornherein das nötige Uebergewicht geben. Von Bedeu⸗ tung iſt auch die Förderung der Bodengare durch die Kal⸗ kung, denn iſt die Gare durch ſaure Reaktion und Kalk⸗ armut gehemmt, ſo wird die Erhaltung der Unkrautſamen ſehr begünſtigt. Wo Aetzkalk überhaupt zur Anwendung zelangen darf, tötet er durch ſein ätzende Wirkungen viele im Boden enthaltende Samen ab und wirkt nach dieſer Richtung natürlich viel energiſcher als kohlenſaurer Kalk. Eine Kalkung kann außerordentlich belebend auf einen ſauren Boden wirken. In untätigen oder wie ſich der Bauer manchmal ausdrückt,„tauben“ Böden iſt ein großer Teil des Stickſtoffs in allen möglichen Dauerformen von Bodenorganismen enthalten, die durch eine Aetzkalkdün⸗ gung zerſtört werden, wodurch die in ihnen enthaltenen Nährſtoffe wieder in den Kreislauf derer der angebauten Pflanzen kommen. So kann durch eine Kalkung ein Bo⸗ den wieder lebendig werden, wie auch ſeine phyſikaliſche Beſchaffenheit günſtig beeinflußt wird. Neigung zur Ver⸗ kruſtung und dadurch ſchlechte Durchlüftung wird behaben oder doch merklich verringert. Wenn gerade die Kalkdüngung, eine der Grundlagen rationellen Pflanzenbaues, die erſt die volle Ausnützung vieler phyſiologiſch ſaurer Düngemittel ermöglicht, ſo häu⸗ fig ein Stiefkind geweſen iſt und leider noch oft iſt, ſo ift daran vielleicht doch mit ſchuld, daß die Erfahrungen manchmal gegen ſie geſprochen haben. Durch eine Kalkung können im Boden vorhandene Kali⸗ und Stickſtoffvorräte aufgeſchloſſen werden und große Nährſtoffverluſte dadurch eintreten, daß die leicht löslichen Kaliſalze, wie auch der Salpeter, in großen Mengen im Untergrund verſinken. organiſche Subſtanz eines Bodens, vor allem der Hu⸗ mus, wird durch ſtarke Kalkungen raſch zerſetzt und da⸗ kann wiederum, wie man ja vor allem an Mooren erfahren hat, eine Verflachung der Krume und damit eine ſjpätere Ernteſenkung eintreten. Daß nicht nur gewiſſe durch eine Kalkung bekämpft werden, ſondern durch ſie erzeugt werden können, hat vielleicht dazu beigekragen, daß der Kalkdüngung lei⸗ kheiten e „Noch manche Frage iſt hier ungeröſt. Eines aber iſt ſicher: bei der Kalkdüngung iſt Schablonenhaftigkeit am wenigſten angebracht. Vielleicht wäre es zweckmäßiger, wenn man auch bei ihr mehr dazu übergehen würde, den Abſtänden als Vorratsdüngung zu geben, ſondern überall dort, wo es ſich nicht um den Anbau mehrjähriger, ausge⸗ ſprochen kalkliebender Pflanzen, wie z. B. der Luzerne, handelt, ihn in kleinen Mengen je nach den Anſprüchen der angebauten Pflanzen und nach den Verhältniſſen des Bodens und der Düngung, ſoweit dies wirtſchaftlich mög⸗ lich iſt, jährlich zu geben. Frachtfreie Lieferung von Stickſtoffdüngemitteln. Die deutſche Landwirtſchaft befindet ſich zur Zeit in einer ſchweren Kriſis, da durch die unbeſchränkte Einfuhr ausländiſcher landwirtſchaftlicher Produkte die Eigen⸗ erzeugung im Lande ſelbſt hemmungslos unter die Grenze der Rentabilität gedrückt wird. Zu all dieſem kommt noch erſchwerend hinzu, daß neben hohen Steuern und Abgaben die Produktionsmittel, welche die Landwirtſchaft zur Erzeugung ihrer Produkte unbedingt benötigt, in keinem angepaßten Verhältnis zu den Produktionspreiſen ſtehen, ſo daß durch dieſe ungeſunde Preisrelation die ge⸗ wünſchte Steigerung unferer landwirtſchaftlichen Produk⸗ tion nachteilig beeinflußt wird. Bekanntlich wurden bis⸗ lang die ſtickſtoffhaltigen Düngemittel frachtfrei oder richtiger geſagt, zu ſehr ermäßigten Frachtſätzen von der Reichseifenbahn befördert, ſo daß 1 5 dacht ent in urſächlich auf zu ſauren Boden zurückgeführt werden konn⸗ ſchwefelſaurem Ammoniak bei einer Durchſchnittsentfer⸗ e e ö 6 85 0 nung von 300 Kilometer mit 3 Pfg. Fracht belaſtet war. Wie man hört, beabſichtigt die Reichseiſenbahn dieſen Ausnahmetarif mit Ende Februar d. J. einer Aenderung zu unterziehen, ſo daß hierdurch eine unliebſame Verteue⸗ treten würde. Monaten der Bezug künſtlicher Düngemittel von ſeiten der de guch dnn Landwirtſchaft ſtark nachgelaſſen hat infolge Fehlens des nicht genannt werden, da ſich dies auch nach dem Futter nötigen Betriebskapitals, ſo würde dieſe weitere Verteue⸗ rung hemmend auf den ſo dringend notwendigen Abſatz dieſer Düngemittel wirken. Die Badiſck Landwirtſchafts⸗ kammer hat deshalb in einer dringlichen Eingabe das Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft, ſo⸗ ö, Weitgehender Salzmangel im 5 trkter vermag 3 nährungsſtörungen zu 1 die ſich u. a. durch Appetit⸗ wie das Reichsverkehrsminiſterium Berlin gebeten, von dieſer beabſichtigten Aenderung des Ausnahmetarifs Ab⸗ ſtand zu nehmen und unter Hinweis auf die große Auf⸗ gabe, die die deutſche Landwirtſchaft zu erfüllen hat, ge⸗ beten, dafür einzutreten, daß die Frachten für ſtickſtoff⸗ haltige Düngemittel ſobald als möglich wieder eine Sen⸗ kung bis auf das Vorkriegsmaß erfahren, da auch die mei⸗ ſten landwirtſchaftlichen Produkte(Getreide, Mehl, Schlachtvieh uſw.) unter die Vorkriegspreife geſunken ſind. Da aber andererſeits gerade der Stickſtoff die Haupttrieb⸗ feder in der Produktionsförderung auf dem Geziete des Pflanzenbaues darſtellt, bedeutet jede Nichtauwendung desſelben einen Rückgang in der Steigerung dar Exträge unſerer Ackerflächen. Vieh⸗ und Geflügelzucht— Salzbeigaben zum Futter. Von Oekonomierat Zollikofer⸗Hannover. (Nachdruck verboten.) Zu den notwendigen mineraliſchn Stoffen gehört das Kochſalz, Chlornatrium, das bei der Fütterung als Vieh⸗ ſalz zur Verwendung kommt. Dem Salzbedarf der land⸗ wirtſchaftlichen Nutztiere wird nicht immer die erforder⸗ liche Aufmerkſamkeit zugewandt. Man begegnet in der Praxis manchmal unrichtigen Auffaſſungen. So kann man die Meinung zu hören bekommen, daß bei Verabrei⸗ chung geringerer oder größerer Gaben Rüben eine Salz⸗ beigabe zwecklos ſei. Auf das unzutreffende dieſer An⸗ nahme wird weiter unten noch eingegangen werden. Ein Zuviel oder ein Zuwenig iſt gleicherweiſe von Schaden. Vollſtändiger Entzug des Kochſalzes würde den Tod zur Folge haben. In der Praxis der Fütterung wird freilich nie von dem gänzlichen Mangel an dieſem Mineralſtoff die Rede ſein. Das Kochſalz hat bei der Ernährung des Tierkörpers verſchiedene Aufgaben zu erfüllen. Es för⸗ dert die Bildung und die Abſonderung der Verdauungs⸗ ſäfte. Das für die Verdauungsſäfte und für das Blut nötige Natron wird dem Chlornatrium entnommen. Es unterſtützt die Löſung mancher Eiweiß⸗Stoffe, und regt die Verdauung, ſowie die Freßluſt an. Dies iſt namentlich bei weniger ſchmackhaften Futtermitteln von Bedeutung. Wenn viel ſchwerverdauliches und ſo auch holgfaſerreiches Futter oder Rauhfutter, das durch Beregnen Verluſte an Nährſtoffen erlitten hat, zur Verabreichung kommt, ſo iſt die Au von Salz um ſo eher am Platze. Eine wich⸗ tige Aufgabe des Kochfalzes bei der Ernährung liegt darin, daß es ſozuſagen den Rohſtoff liefert zur Bildung der als Bestandteil des Magenſaftes wichtigen Salzſäure. Nor⸗ maler Salzgenuß wirkt nicht nur fördernd auf die Ver⸗ bauung, ſondern er begünſtigt auch die Hauttäkigkeit, die Bildung des Haarkleides und dient zur Belebung des Tem⸗ peraments. V'K. 9220 u Er⸗ loſigkett, Leckſucht und bei Schafen auch durch Wollefreſſen een können.“ In dem Handbuch der Ernährung der ſchon nach 2 Wochen teine Krippen und Wände b. bandtofrtſchaftilchen Nutztiere von Kell ner⸗Fingerling wird 6 1 ell 0 aß milchend 5 60 ee 0 ö 0 8—3 Wöchenſeit große ein Verlangen zeigen zur Aufnahme von Erde. Dabe nimmt der Milchertrag und das Gewicht ab. Das größere Bebürfnis der milchenden Tiere nach Salz beruht auf der Ausſcheidung von Chlornatrium in der Milch. Dauernd zu hohe Kochſalzgaben bewirken aber dann das Gegenteil. Der Milchertrag nimmt ab und es treten Durchfall und unter Umſtänden auch Darmentzündungen ein. Nach Angaben von Profeſſor Pott beeinflußt das Salz der Nahrung den Haarwechſel in günſtiger Weife, ferner den regelmäßigen Eintritt der Brunſt und die Geſchlechts⸗ tätigkeit der männlichen Tiere. Die Folgen einer zu ſalz⸗ armen Ernährung bei Schafen“ zeigen ſich namentlich darin, daß der Wollſtapel matt und unter Umſtänden auch mürbe und brüchig wird. Dieſ Erſcheinung ſoll na⸗ mentlich in dem regenarmen Jahre 1911 hervorgetreten ſein, wo durch die fehlenden Niederſchläge nicht genügend Mineralſtoffe in Löſung übergehen konnten.. Eine zu reichliche Salzaufnahme kann Krankheits⸗ erſcheinungen hervorrufen. Bei Schweinen machen ſich unter dem Einfluß zu ſtarker Salzgaben Vergiftungs⸗ erſcheinungen bemerkbar, die unter Umſtänden mit dem Tode der Tiere endigen. Es ſind ſolche Fälle ſchon bei der Verabreichung von Fiſchfuttermehl eingetreten, das einen übermäßig hohen Salzgehalt beſaß. Auch wenn ſich das Zuviel an Salz noch innerhalb gewiſſer Grenzen hält, ſo wird aber durch einen Ueberſchuß an Kochſalz im Futter eine zu ſtarke Waſſeraufnahme bewirkt, die na⸗ mentlich einen vermehrten nutzloſen Nährſtoffverbrauch fim Gefolge hat!! 1— 6 Der Salzbedarf der verſchiedenen Tierarten iſt ver. r ee ſchieden und auch in den verſchiedenen Altersſtufen iſt er nicht immer gleichbedeutend. Das Schaf hat im Ver⸗ hältnis zu ſeinem Lebendgewicht den größten Salzbedarf, dann folgen das Rind, das Schwein und zuletzt das Pferd. Ganz beſtimmte Zahlen dafür, welche Mengen bei den verſchiedenen Tierarten täglich zu rechnen ſind, können richtet. Nach den Angaben von Prof. Honcamp ſind je nach dem Futter bei mittlerem Lebendgewicht für ein Tier etwa folgende Salzgaben täglich zu rechnen: Rind 20 bis 40 Gramm, Schaf 4—10 Gr. Schwein 4—8 Gr., Pferd 8—15 Gramm. Damit iſt nicht geſagt, daß dieſe Salz⸗ mengen neben dem Futter gegeben werden müſſen. Die Zugabe von Salz hängt, wie ſchon erwähnt, von der Zu⸗ ſammenſetzung und auch der Beſchaffenheit des Futters ab. Jedenfalls wird man vielfach unter den angegebenen Höchſtmengen bleiben können, wenn überhaupt Salzzu⸗ gaben nötig ſind. So brauchen Pferde, die naturgemäß gefüttert werden und die außer Hafer noch gutes Heu und guten Strohhäckſel bekommen, keine beſondere Salz⸗ zufuhr. Die Ziege ſteht im Salzbedarf dem Schafe unge⸗ fähr gleich. Ein Salzmangel im Futter der Ziege bedingt ein Zurückgehen des Milchertrages. In der Jugendent⸗ wicklung bedürfen die Tiere im Verhältnis zum Lebend⸗ gewicht etwas mehr Salz als im ausgewachſenen Zu⸗ ſtande, was gerade auch bei Schafen beobachtet worden ſt. Wenn ſodann die Leckſucht bei Schafen beſonders in der Tragezeit auftritt, ſo hängt dies mit dem größeren Salz⸗ bedürfnis während der Embroyonalentwicklung der jun⸗ den Tiere zuſammen.. 2 3333.— Bei Verabreichung von kochſalzarmen und kalireichen Futterſtoffen iſt umſomehr die Zugabe von Kochſalz am Platze. Arm an Kochſalz ſind Kartoffeln, Getreidekörner, Stroh, Hülſenfruchtſamen, Runkelrüben, techniſche Ab⸗ fälle, wie Rübenſchnitzel, während gutes Wieſengras, Wie⸗ ſenheu, Kleeheu und auch Rübenblätter mehr Kochſalz aufweiſen. Auf der Weide iſt der Salzbedarf der Tiere ſtets geringer als bei der Stallfütterung. elender ß ſolchen Weiden„die gewürzige Kräuter aufweiſen, wir ö dem Salzbedürfnis in der Regel vollauf Genüge getan. Auch im natürlichen Trinkwaſſer iſt immer eine gewiſſe Menge Kochſalz enthalten. Die Weide und Futterpflan⸗ ßen, die in der Nähe der Meeresküfk wachſen, haben von Natur aus einen höheren Salzgehalt, ſo daß hier don vornherein eine beſondere Zugabe von Solz meiſtens in Frage kommt. Alpengras daf n ſſt ſalzärmer alt das in der Ebene gewachſene.= worauf auch die Seiz begierde des Alpenviehs zurückzuführen iſt. f Wenn in die Fütterung Rüben eingeftellt werden. die Falireich, aber kochſalzarm ſind, ſo macht ſich ein Salg⸗ bedürfnis bemerkbar. Es iſt dies darauf zirrückzuführen, daß bei Aufnahme kalireicher Nahrung Natronausſches⸗ dungen ſtattfinden. Dabei wird dem Tierkörper Kochſalz entzogen. Die aufgenommenen Kaliverbindungen, 3. 8. kohlenſaures Kali, verdrängen das Natrium aus ſeine Kochſalzverbindung. Es entſtehen Chlorkalium und koh⸗ lenſaures Natrium. Dieſe beiden Verbindungen gehören aber nicht wie das Chlornatrium zu der normalen Zu ⸗ ſammenſetzung des Blutes und ſie werden deshalb von den Nieren raſch ausgeſchieden. Damit iſt aber das Blut ärmer an Kochſalz geworden, was wieder erſetzt werden muß. wenn das rechte Gleichgewicht im Körper, im Befinden und in den Leiſtungen der Tiere erhalten bleiben ſoll. Das etwa nebenbei zu gebende 1 entweder i der Form von loſem Viehſalz oder als Leckſtein verub⸗ reicht. Das loſe Salz kann über das Futter geſtreut wer⸗ den. Die Leckſteine bieten den Tieren die Möglichkeit, i Salzbedürfnis nach Belieben zu ſtillen. kommt es auch vor, daß vereinzelte Tiere bei Darbietung von Leck⸗ ſteinen zuviel Salz aufnehmen. N fagdgphgme egekodaameagggmgnggmnmgnggganganpgamagggmngggaggggg mag 1 0 N ggg ö 0 face 0