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Schwiegervaters, Großvaters Herr Jakob Kamuff fen für das Geleite zur letzten Ruheſtätte, agen wir allen herzlichen Dank; ganz be⸗ ſonderen Dank den barmherzigen Schweſtern für die liebevolle Pflege, ſowie der hochw. Geiſtlichkeit, Viernheim, den 8. März 1924. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Franz Kamuff. Familie Fritz Kamuff. Danksagung. „Zurückgekehrt vom Grabe unſerer lieben, nun in Gott ruhenden unvergeßlichen Tochter, Tonchen Nenner ſagen wir für die wohltuenden Beweiſe inniger Anteilnahme bei dem allzufrühen Heimgange, ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ und Blumenſpende unſern tiefgefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank ihren Schul- kameradinnen für das letzte Ehrengeleite und die Kranzniederlegung, den Stiftern von See⸗ lenmeſſen und allen denen, die uns ſo hilfreich zur Seite geſtanden. Viernheim, den 8. März 1924. Die trauernd Hinterbliebenen: familie Michael Renner. e eee Wir bitte Ustenhelng Auel um gelegentliche Mabel Mittellungen über intereſſante Vorkommniſſe, Berichte über Verelnsverſammlungen und ⸗Feſtlichkelten, Unglücksfälle uſw. find uns willkommen.— Auslagen werden vergütet. elle Verichterſlattun Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, un- sern innigstgeliebten, treusorgenden Vater, Gress- vater und Urgrossvater J. Schumacher Lehrer i. R. heute nach kurzem Krankenlager, im fast vollen- deten 85. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit abzurufen. In tiefer Trauer: Frau H. Engel u. Familie J. Schumacher, Apotheker. Darmstadt, Erbach/ O., 6. März 1924. (Martinsstr. 95) 8———.— ä. —„ PPPGPTF——T—T—T—T—T—T—————————— 8 —!n. e SS Guterhaltene Nanmaschineg je eine mit Hand⸗ u. Fuß⸗ betrieb, billig zu verkaufen. Zu erfragen Molthkeſtr. 44. 2 Paar Damen⸗Ochuhe Nr. 38, billig abzugeben. Von wem, ſagt der Verlag. Behr. 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März, abends ½8 Ahr im„roten Löwen /, einberufen von dem Zentral⸗Verband der Invaliden und Witwen Deutschlands Gauleitung Heſſen, Ortsgruppe Viernheim Die Herren Gemeindevertreter ſind an dieſer Stelle freundlichſt eingeladen. Gleichzeitig die verſch. Gewerkſchaften, Kriegsopfer und deren Hinterbliebenen. Invaliden, Unfallverletzte und Kleinrentner, erſcheint reſtlos! Referent: Kollege Lüneburg, 1. Verbands⸗Vorſitzender, Berlin. Sonntag von Gau⸗Konferenz für den Freiſtagt Heſſen 8½ Uhr ab im obigen Lokal. Es ladet freundlichſt ein Der Vorſtand. Heſſ. Wander⸗Kino e. V., Darmſtadt Am Montag, den 10. März 1924 abends 8 Uhr giene der Ehe afaaagqpagagggasgagagaaqgagaggeagaggangangggg mit Begleitvortrag des Herrn Aſſeſſor Maurer, Darmſtadt. (Nur für Erwachſene über 18 Jahre.) „Gasthaus zum Engel.“ Vorverkauf: E. Richter. 1272 SST zTs Tir: Mädchen Sport⸗Verein 09 21 Jahre, ſucht Stellung(M. d. Arb.⸗Sp.⸗B.) für Küche und Hausarbeit. Nächſten Sonntag Abend Näheres im Verlag. 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Man müſſe alſo zwiſchen zwei Gefahren wählen, entweder die wirtſchaftliche Tätigkeit des Landes zu beſchrän⸗ en oder den Notenumlauf zu vergrößern. Beunruhigung der Finanzkommiſſion. Paris, 7. März. Die Finanzkommiſſion des Senats zeigt ſich über die geſtern von der Pank von Frankreich mitgeteilte wöchentliche Er⸗ höhung des Banknotenumlaufs im Betrage von 921 Millionen Franken beunruhigt und möchte die Gründe, die zu dieſer erheblichen In⸗ Die„Hu⸗ flation geführt haben, kennen lernen. manite“, die dieſer Frage ſeit einiger Zeit be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit ſchenkt, glaubt zu wiſſen, daß der Grund in einer beginnenden Panik der 1 5 N nationalen Verteidigungsſcheinen Don jetzt effektiv geſtalten können. wenn ſie liege, die ihre Scheine beim Verfall nicht mehr Der Inhaber von erneuerten, ſondern ſich auszahlen ließen. Finanzverwaltung ſeien aus dieſem Grunde groß Geldbedürfniſſe erwachſen, denen mit der Ver⸗ mehrung des Geldnotenumlaufes begegnet würde. Da der Banknotenumlauf gegenwärtig 40 Mil⸗ liarden Franken überſchritten habe, gegenüber 37 Milliarden im Anfang Dezember und anderer⸗ ſeits die Bank von Frankreich wegen der beſtehen⸗ den Konvention mit dem Staate nur 41 Milliar⸗ den Banknoten ausgeben dürfe, ſo ſehe ſich die Finanzverwaltung in einer kritiſchen. Lage. 5 f De Laſteyrie. Paris, 8. März. In der Finanzkommiſſion des Senats hielt Finanzminiſter de Laſteyrie geſtern ein Referat über den Niedergang det franzöſiſchen Währung. wobei der Miniſter be⸗ tonte, daß der letzte Ausweis der Bank von Frankreich keinen Grund zur Beunruhigung biete, weil er ein Monatsausweis ſei. De Laſteyrie er⸗ ſuchte den Finanzausſchuß um raſche Annahme der Ermächtigungsvorlagen und bezeichnete die geplanten Regierungsmaßnahmen als das beſte Mittel zur Stützung der Währung. Der Aus⸗ ſchuß wird heute Poineare anhören. 4 5. 1 2 566 14. Fortſetzung der politif Berlin, 7. März. Heute iſt nun ſchon der 7. Tag der großen po⸗ litiſchen Ausſprache und noch immer gehen die Beratungen in dem gleichen ſchleppenden Tempo weiter. Die heutige Sitzung des Reichstages begann mit einem Referat des Reichsernährungs⸗ miniſters Grafen Kanitz über die Ernährungs⸗ politik der Regierung. Der Miniſter gab einlei⸗ tend ein anſchauliches Bild von der betrüblichen Ernährungslage unſeres Volkes. Auf die Not Ausſprache im Reichstag. der Landwirtſchaft übergehend, wies der Miniſter darauf hin, daß die Landwirtſchaft gegenwärtig unter einer Ertragskriſe leide, die aber bald auch der deutſchen Nerbraucherſchaft ſehr empfind. lich fühlbar werden würde. Der derzeitige Steuer ſei auch nach der Meinung des Finanzminiſters nur ganz vorüber, Die Landwirtſchaft müſſe aber heute dieſe vorübergehend tragbar. Die Land, wirtſchaft müſſe aber heute dieſe vorübergehen. dn ſchweren Opfer bringen, um die von ihr ſelbf geſtützte Rentenmark ſtabil zu erhalten. Mit war men Worten pertrat ſodann der Miniſter den Gedanken der Goldkredithank, die er gegenüber der geſtrigen abfälligen Kritit Tr. Helfferichs verteidigte, Die Landwirtſchaft habe das größte Intereſſe an der Goldkrebitbank, da die Renten- bank allein ihre Kreditanſprüche nicht beſriedigen könne. Wir ſeien jedoch kurz vor dem Ziel der und deshalb werde die Landwirtſchaft nicht vor dem Ziel den In der Steuerfrage verſicherte er Miniſter die baldmöglichſte Beſeitigung des üb en Druckes. Bezüglich der Kreditge. ſcharf die gegenwärtigen bi lichen Kreditge. ich, iſchen ungsanträge ſtellt. I Kunſtprodut ſchen Voltscha Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins entl. Samsta ahrplan, ſowie einen s das achtſeſtige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne andkalender,.— Annahme von Abonnements täglich Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh, Volksblatt) Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50„bei Wiederholun abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen bormittags 8 Uhr, größen Akte 9055 Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim i Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 Bt 41. Jahrgang Die Militärkontrolle. Die Note der Botſchafteckonferenz. Berlin, 8. März. Die dem deutſchen Botſchafter in Paris am 6. März überreichte Note des Präſidenten der Botſchafterkonferenz an die deutſche Re⸗ gierung hat folgenden Wortlaut: Die alliierten Regierungen haben Kenntnis von den zwi⸗ ſchen der deutſchen Regierung und der Mili⸗ kärkontrollkommiſſion gewechſelten Noten vom 9. und 17. Januar. Indem ſie die von der Kommiſſion in ihrer Note vom 17. Januar zum Ausdruck gebrachten Anſchauungen in jeder Beziehung beſtätigen, balten ſie es für wünſchenswert, die politiſchen und rechtlichen Fragen, die in der deutſchen Note vom 9. Januar aufgeworfen ſind, auch ihrerſeits noch einmal aufzunehmen. In der Note vom 9. Ja⸗ nuar bezieht ſich die deutſche Regierung auf denjenigen Teil der Kommiſſionsarbeiten, welche die Botſchafterkonferenz noch nicht für abgeſchloſſen hält und an deren Erledigung die deutſche Regierung mitzuwirken durchaus bereit iſt. Die alliierten Regierungen nehmen an, daß die deutſche Regierung bei dieſer Er⸗ klärung an die fünf Kategorieen von Kontroll⸗ maßnahmen gedacht hat, die in der Note der in Berlin beglaubigten Botſchakter vom 29. Sep⸗ tember 1922 aufgezählt ſind. Die deutſche Re⸗ gierung wird die verſprochene Mitwirkung zune weiteres Zögern den Forderungen der Kontrollkommiſſion vom 18. Dezember vorigen Jahres auf Vornahme gewiſſer geſetzgebe⸗ riſcher und adminiſtrativer Maßnahmen, ſowie auf Uebergabe gewiſſer Urkunden entſpricht. Dieſe Maßnahmen und dieſe Urkunden ſind in der vierten und fünften der oben in Erin⸗ nerung gebrachten Kategorieen von Ab⸗ rüſtungsmaßnahmen erwähnt. Auf der an⸗ deren Seite ſtellen die alliierten Regierungen indeſſen mit Bedauern feſt, daß die deutſche Regierung in der Note vom 9. Januar an⸗ zunehmen ſcheint, die alliierten Regierungen hätten bereits anerkannt, daß die Kontroll- kommiſſion, abgeſehen von der Durchführung der fünf Kategorien, ihre Aufgabe vollendet habe. In der Note vom 29. September 1922 haben es ſich die alliierten Botſchafter an⸗ gelegen ſein laſſen, lediglich diejenigen Maß⸗ nahmen herauszugreifen, auf deren Durchfüh⸗ rung die alliierten Regierungen beſonderen Wert legen. Nirgends iſt geſagt, daß die alli⸗ ierten Regierungen ſie als die einzigen Punkte der militäriſchen Vertragsklauſeln betrachten, deren Durchführung noch ausſteht. Wenn die alliierten Regierungen aus den übrigen noch nicht durchgeführten Punkten dieſe heraus⸗ gegriffen haben, ſo iſt das deshalb geſchehen, weil die alliierten Regi gen heſchloſſen hat⸗ ten, der deutſchen Reg ing einen General⸗ ausgleich vorzuſchlagen, in der Hoffnung, die Zurückziehung der Kommiſſio dadurch be⸗ ſchleunigen und der deutſ Regierung die Laſten der Kontrolle erleichtern zu können. Dieſer Vergleich iſt von der deutſchen Reaie⸗ rung niemals angenommen worden. Das Recht der alliierten Regierungen zur Fort⸗ ſetzung der Kontrolle beſteht daher ganz und ohne Einſchränkung weiter. Es dürfte kaum nötig ſein, die deutſche Regierung daran zu erinnern, daß es einzig und allein den alli⸗ ierten Regierungen zukommt, darüber zu ent⸗ ſcheiden, in welchem Augenblick die militäri⸗ ſchen Klauſeln des Vertrages ausgeführt ſein werden und ob es in irgend einem Augen⸗ blicke wünſchenswert iſt, die Laſten der Kon⸗ trolle zu erleichtern. Zur Zeit ſind die alliier⸗ ten Regierungen nicht in der Lage, ſich von dem militäriſchen Zuſtande Deutſchlands ein Bild zu machen. Die alliierten Regierungen nehmen Kenntnis von der Erklärung, welche die deutſche Regierung, abgeſehen von den 5 Punkten, mit Bezug auf die zum Teil 5 des Verſailler Vertrages gehörigen Entwaff⸗ nungsmaßnahmen, in der Note vom 9. Jan. abgegeben hat. Dieſe Zuſicherung umfaßt nach Anſicht der alliierten Regierungen, daß die deutſche Regierung ſich der Verpflichtung be⸗ wußt iſt, die militäriſchen Vertragsklauſeln in ihrer Geſamtheit mit Loyalität auszuführen, und daß ſie den Wunſch hat, ohne weiteres Zö⸗ gern dieſer Verpflichtung nachzukommen. Die deutſche Regierung wird ſicherlich bereit ſein, durch Erleichterung von Nachprüfungen ihren guten Willen zu beweiſen. Die Nachprüfungen müßten naturgemäß von der Kontrollkom⸗ miſſion bewirkt werden. Solange die deutſche Regierung nicht unter Verzicht auf den Hin⸗ weis auf ihre angebliche Schwäche der Kom⸗ miſſion ihre loyale Mitarbeit gewährt, wird es nicht möglich ſein. zu einem Ende zu kom⸗ men und eine vollſtändige Zucückziebung der Kommiſſion oder auch nur eine weſentliche Re⸗ duzierung des Perſonalbeſtandes in Er- wägung zu ziehen. Der in der deutſchen None vom 9. Jantar zum Ausdruck gelangten An⸗ ſchauung, daß ein perſönlicher Kontakt zwiſchen der Kommiſſion und den deutſchen Militär⸗ behörden nicht mehr notwendig ſei, könen die alliierten Regierungen nicht becpflichten. Ob die fünf Punkte ſelbſt einen un miltelbaren Kontakt zwiſchen der Kommiſſion und den deutſchen Militärbehörden erfoedert oder nicht, iſt eine Frage der praktiſchen Ausführung der Kontrolle, deren Löſung der Kommiſſion ob⸗ liegt. Die alliierten Regierungen wiederholen, daß ſie beſtrebt ſind, auf jede mögliche Weiſe und in einem möglichſt kurz'n Zeittaum die Laſt der Kontrolle, die auf Deutſchland ruht, zu erleichtern. Im Hinblick auf dieſes Ziel ſind ſie auch jetzt noch bereit, der deutſchen Regie rung folgenden Vorſchlag zu machen: Be⸗ ſchränkung der Aufgaben der Kommiſſion auf die fünf Punkte und ſpäter Schaffung eines Garantiekomitees oder eines anderen Organs mit gleichen Aufgaben, das anſtelle der Kom⸗ miſſion eingeſetzt werden würde, ſobald dieſe ſich davon überzeugt hat, daß die Durchfüh⸗ rung der fünf Punkte ſoweit forigeſchritten iſt, daß die endgültige Regelung geſichert erſcheint. Dieſes Angebot wird jedoch unter folgendem Vorbehalt gemacht: deutſche Regierung wird die ungehinderte Durchführung der er⸗ forderlichen Beſichtigung zuſichern. Dieſe Be⸗ ſichtigungen werden gemäß den von der Kom⸗ miſſion getroffenen Entſcheidungen und unter voller Wahrung der Kontrollrechte vorgenom⸗ men werden, um den intereſſierten Nationen hinſichtlich des gegenwärtigen Standes in Be⸗ zug auf Kriegsmaterial, Rekrutierung und mi⸗ litäriſche Ausbildung in Deutſchland volle Be⸗ ruhigung zu geben. Die alliiecten Regierungen ſind überzeugt, daß ein Vergleich auf dieſer Baſis den Regierungen in Bezug auf die Die Durchführung der militäriſchen Beſtimmungen Garautien gebe. Die alliierten Regierungen legen den größten Wert darauf, baldmöglichſt von der deutſchen Regierung eine Antwort zu erhalten. EE A 5 eee e ee eee eee EE ²]• iqæ?̃a1.. 24 bis 30 Prozent verzinſt werden müe. Das ein unmöglicher Zuſtand. Es folgt als nächſter Parteiredner der Demo“ U trat Dr. Fiſcher, der nochmals verlangte, daß der Reichstag auch für die Notverordnungen der Regierung trotz mancher Bedenken die Mitven antwortung übernimmt, indem er keine Aufheb⸗ Hinter den Anträgen del Opopſition ſtehe ſtehe kein poſitiver Aufbauwille ſondern nur die zerſetzende Kritik. Er trat für die Steigerung der inneren Konſumkraft, alſo der Löhne ein, was eine Steigerung der Produktion im Gefolge habe. Er forderte mit rückwirken der Kraft die für abgebauten Beamten das Rech der Beſchwerde. Redner trat für eine gerechte Verteilung der Steuerlaſt innerhalb der Land⸗ wirtſchaft ein und ſetzt ſich ſchließlich dafür eln, daß in der Strafrechtspflege das Laienelement ſtärker vertreten werde. Dann entwickelte der Redner Abg. Dr. Beyerle in längeren Aus⸗ führungen das föderaliſtiſche Programm der Bayeriſchen Volkspartei, insbeſonder Wünſche nach einer föderaliſtiſchen Umgeſtaltung der Wei⸗ marer Verfaſſung. Die föderaliſtiſche Bewegung 5 ö ſondern wu ef it ef im Der Münchener 19 04 2802 5 5 Hochverrats⸗Prozeß. 9. Verhandlungstag München, 7. März. Vormittagsſitzung. Der Zwiſchenfall von geſtern fand in der Frel⸗ tag⸗Vormittagsſitzung eine befriedigende Löſung. Sofort bei Eintritt in die Verhandlung, zu der der Erſte Staatsanwalt Tr. Stenglein und Staatsanwalt Ehardt wieder erſchienen waren, bezog ſich Juſtizrat Kohl auf ſeine bereits geſtern abgegebene Erklärung des Bedauerns über den von ihm veranlaßten Vorfall. Aus freiem Wil⸗ len und eigener Entſchlußkraft erklärte er, daß eine Verletzung des Staatsanwalts nicht in ſei⸗ ner Abſicht lag. Er ſtehe nicht an, den Vorfall zu bedauern und die Staatsanwaltſchaft um Ent⸗ ſchuldigung zu bitten, was er hiermit tue. Nach⸗ dem auch Juſtizrat Schramm die geſtrige Erklä⸗ rung namens der Geſamtverteidigung wiederholt hatte, erklärte der Vorſitzende, er erachte den Zwiſchenſall damit als beigelegt. Weitere belei⸗ digende Angriſſe würden das Gericht 1 s Verfahren gegen den einen oder anderen An 1 ö 1 ö Auskunft mit Berufung darauf, teidigung erhob Einſpruch. daß die Staatsanwaltſchaft agen— geklagten abzutrennen, um die ordnungsgemäß Durchführung der Verhandlung gegen die übri⸗ gen Angeklagten zu gewährleiſten. ö Vor Eintritt in die Beweisaufnahme erſuchte Rechtsanwalt Rodau, die Herren Kahr, Loſſow und Seißer zuerſt zu vernehmen. Das Gericht behielt ſich die Entſcheidung über den Zeitpunkt der Vernehmung vor. Als erſter Zeuge des Ta⸗ ges wurde hierauf Chefredakteur Schiedt, der Preſſechef des Generalſtaatsſekretariats zu⸗ nächſt unvereidigt vernommen, nachdem die Ver⸗ teidigung Widerſpruch gegen die Vereidigung mit der Begründung erhoben hatte, der Zeuge habe als erſter Mitarbeiter Kahrs von dem Marſch nach Berlin gewußt und komme als Mittäter in Frage. Der Zeuge ſchilderte die Verſammlung im Bürgerbräukeller. Er habe bei der Abgabe der Erklärung des Herrn von Kahr den Eindruck einer ſehr vorſichtigen Formulierung gehabt. Da Herr von Kahr aus ſeiner monarchiſtiſchen und legitimiſtiſchen Einſtellung nie einen Hehl machte, habe er gedacht, von Kahr wolle vielleicht ſeine politiſche Arbeit und Geſinnung mit der Erklä⸗ rung der Statthalterſchaft betonen. Aber auch von Seißer habe er den Eindruck gehabt, daß er nicht gerne eine Erklärung abgab. Herr v. Kahr ſei gerade in dieſen Tagen von ſehr ſchweren Sorgen über die Haltung Hitlers erfüllt geweſen. Bei Abgabe der Erklärungen habe er nicht die feſte Ueberzeugung einer Komödie, aber die ſtärk⸗ ten Zweifel an dem Ernſt der Erklärung gehabt. Auf Befragen des Staatsanwalts erklärte der Zeuge, von einem Zwange auf die drei Herren, ihre gegebene Zugabe rückgängig zu machen, könne gar keine Rede ſein. Auf die Frage der Verteidigung, wer den Anlaß zu der Verſamm⸗ lung gegeben habe, verweigert der Zeuge die daß er vom Generalſtaatskommiſſariat nur inſoweit von der Wahrung des Dienſtgeheimniſſes entbunden ſei, als es ſich unmittelbar mit dem 8. und 9. Nov. zuſammenhängende Vorgänge handele. Die Ver⸗ Eine längere Aus⸗ einanderſetzung über die Beamteneigenſchaft wur⸗ de durch die Erklärung des Vorſitzenden beendet, die Beamteneigen⸗ ſchaft klären ſolle. In der weiteren Vernehmung des Zeugen er⸗ klärte Juſtizrat Kohl, ſchon am 4. Juli 1923 habe ſich Herr von Kahr als Monarchiſt in der bekannten Rede vor der katholiſchen Studenten⸗ ſchaft bekannt. Eine perſönliche Frage beant⸗ wortete der Zeuge dahin, daß er die bayeriſche Staatsangehörigkeit nitch beſitze, aber ſeit vielen Jahren in Bayern wohne. Der zwei Generaloberſt Graf Bothmer, betonte in ſeiner eidlichen Ausſage beſonders, daß die Herren Kahr, Loſſow und Seißer von Schwerbewaffneten aus dem Saale geführt wur⸗ den, worin ſchon Gewaltanwendung und Zwang liege. Er hatte den Eindruck eines wohlvorbe⸗ reiteten brutalen Ueberfalles, der ihn lebhaft an die Vorgänge 1918 bei der Räterepublik erin⸗ nerte. Daß die Herren ein Ehrenwort nachträglich gebrochen hätten, hält er für ausgeſchloſſen. Die Streitfrage ſei eben, ob von ihnen ein Ehren⸗ wort abgegeben wurde, denn ein deutſcher Offi⸗ zier breche ſein Ehrenwort nicht. 20 te Zeuge, Der Zeuge Profeſſor Gruber hatte nach ſeiner eidlichen Bekundung von Luden⸗ dorf den Eindruck, daß er überraſcht war, aber ſeine Erklärung mit tiefem Ernſt abgab. Kahr habe ſeine unverfüngliche Erklärung mit ſteiner⸗ nem Geſicht abgegeben, Loſſow zeigte wie gewöhn⸗ lich ein ſpöttiſches Lächeln. Profeſſor Dr. von Müller, der bekannte Siſtoriker der Münchener Univerſität, erklärte ebenfalls unter Eid, durch irgend einen Zufall oder eine Dummheit hätten ſowohl im Saal wie draußen vor dem Saale unabſehbare Folgen entſtehen können. Loſſow und Zeißer hätten erſt auf wiederholte Gebärden Hitlers das Wort ergriffen. Den Eindruck, daß die Erklärungen nicht ernſthaft abgegeben wur⸗ den, hatte der Zeuge nicht. Er habe aber von vornherein das Unternehmen für verhängnisvoll gehalten. An der Ernſthaftigkeit des Vorganges habe er keinen Zweifel gehabt. Dem Wortlaut nach ſeien die Aeußerungen Hitlers über ſeinen früher von ihm gehegten Plan, der„Trommler“ der nationalen Bewegung zu ſein, hinausgegan⸗ gen. Darauf wurde Zeuge Oberregierungsrat Dr. Sommer vom bayeriſchen Miniſterium des Aeußeren ver⸗ nommen, der der Verſammlung im Bürgerbräu⸗ keller ebenfalls anwohnte. Hier kam es wieder zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen dem Zeugen und der Verteidigung, da Rechts anwa 8 gegen pre gegen, da er die Aufzeichnung terſtützung ſeines Gedächtniſſes f wiederholte Unterbrechungen der Verteidigung er⸗ klärte der Zeuge ſehr erregt, daß er für ſich das gleiche Recht in Anſpruch nehme, ohne Unterbre⸗ chunge nſeine Ausſagen abgeben zu können, wie es auch die Angeklagten in Anſpruch genommen hätten. Er werde ſich von ſolchen Einflüſſen nicht behindern laſſen, worauf Rechtsanwalt Holl ener⸗ giſch dagegen Proteſt erhob, und dieſe Aeußerung als eine Beleidigung des Anwaltſtandes darſtellte Der Vorſitzende wies die Aeußerung zurück und erſuchte, weitere Unterbrechungen zu unterlaſſer Aus den Bekundeanngen des Zeugen ging hervve, Haß er ſchon, als Hitler den Saal betrat, dort Kehrere Rufe hörte:„Seid keine Feiglinge wie im November 1918!“ Eine andere Perſon habe gerufen:„Schießt doch!“ Er habe darin eine un⸗ geheure Gefahr geſehen. Der Zeuge nahm ſich dann des verhafteten Miniſterpräſidenten und der übrigen Miniſter an und erwirkte die Erlaubnis, deren Angehörigen zu benachrichtigen. Er ſtelle ſich auch als Geiſel an Stelle des Miniſterpräſi⸗ denten zur Verfügung, was aber abgelehnt wur⸗ de. Als Herr von Kahr den Saal verließ, ging ihm der Zeuge entgegen und ſagte ihm, es müſſe letzt unter allen Umſtänden dafür geſorgt wer⸗ den, daß der Miniſterpräſident wieder frei werde 1 Nachmittagsſitzung. Am Nachmittag wurde zunächſt eine Reihe von Zeugen verhört, die den äußeren Hergang der Vorgänge im Bürgerbräukeller ſchilderten. Unter ihnen gab Oberkommiſſar Hermann ei⸗ ner ſcharfen Verurteilung des Hitlerſchen Vor⸗ gehens Ausdruck. Generalmajor Hemmer hatte den ganz beſtimmten Eindruck, daß Kahr, Loſſow und Seißer nur unter Zwang und keineswegs mit Begeiſterung ihre Erklärungen abgaben Zeuge Miniſterialdirektor Müller aus dene bayriſchen Juſtizminiſterium verurteilte den Ue⸗ berfall ſehr ſcharf und hatte beſondere Bedenken angeſichts der Haltung Hitlers, daß er ein Ma⸗ ſchinengewehr auf die Galerie bringen werde, wenn es nicht Ruhe im Saale gebe. Daß Kahr, Hitler die Hand gab, war dem Zeugen unver⸗ ſtändlich. Bei Loſſow und Seißuer ſei ihm die Erklärung nicht ernſt vorgekommen. Dem Zeu⸗ gen Generalmajor Kleinhenz ſiel es auf, daß Poehner in der Verſammlung anweſend war. Er habe ſich nicht über das Ergebnis der Verſamm⸗ lung freuen können, weil er das Verhängnis kommen ſah. Der Zeug? hatte den Eindruck, daß es mit den Erklärungen ernſt war. Er ſtellte ſich am nächſten Tage mit dem von ihm geführten Hermannsbund hinter die neue Regierung, als er noch keine Mitteilung über die Sinnesände⸗ rung Kahrs und der anderen Herren hatte. Darauf trat 5 Generalmajor Frhr. Kreß v. Kreſſenſtein, der gegenwärtige Führer der 7. Diviſion, vor die Schranken des Gerichts, um ſeiner Diviſion und beſonders die ſcharf angegriffenen Offiziere ge⸗ gen die Vorwürſe der Verteidigung in Schutz zu nehmen. Er bot eidliches Zeugnis des Führers des Panzerkraftwagens und ſämtlicher Unteroffi⸗ ziere und Mannſchaften an, daß von dieſen kein Schuß abgegeben wurde, daß jedoch der Wagen ſelbſt zwei Treffer von der anderen Seite erhielt. Er bot weiter eidliches Zeugnis der Kompagnie des Oberleutnants Braun an, daß Oberleutnant Braun, den ders gefallene Leutnant Capelle als denjenigen bezeichnet haben ſoll, der ihn erſchoſſen habe, am ganzen Tag nicht einen einzigen Schuß abgefeuert hat. Auch die dem Oberleutnant Braun zur Laſt gelegte Aeußerung, er ſei Offi⸗ zier und werde dafür bezahlt, würde von dieſem mit aller Entſchiedenheit beſtritten. Kein Mann ſeiner Kompagnie habe dieſe Aeußerung gehört. Die Pionierkompagnie imKriegsminiſterium habe die erſten Schüſſe von Seiten der Reichskriegs⸗ hört, wie hier aufgetreten werde. ſti ſtand gebrochen habe und daß zwei Stunden vor dem Vorfall im Kriegsminiſterium ein Leutn zu Röhm entſandt wurde, dem dieſer antwortet er werde im Haus bleiben, auch wenn er ande griffen würde. Der General verlas dann de. Bericht des Oberleutnants Aendres, in dein ſich dieſer bereit erklärt, ebenfalls auf Eid zu neh⸗ men, daß das Kriegsminiſterium von der Reichs⸗ kriegsflagge in Verteidigungszuſtand geſetzt wur⸗ de. Die Reichswehr habe am 9. November blu⸗ tenden Herzens ihre Pflicht getan. Ihr Gewiſ⸗ ſen ſei nicht mit einer Blutſchuld belaſtet. Die neue Belaſtung durch den Prozeß werde die Reichswehr nur noch feſter zuſammenkitten. Auf eine Frage der Verteidigung, wie ſich der Gene⸗ ral zu dem Verhalten des Herrn von Loſſows im Oktober und gegenüber General Ludendorff ſtelle verweigerte der Zeuge mit Rückſicht auf ſein Dienſtgeheimnis die Ausſagen. Die Verteidigung proteſtierte dagegen, während die Staatsanwalt: ſchaft feſtſtelle, daß die Entbindung vom Dienſt⸗ geheimnis nur dann erteilt wurde, wenn es ſich um Vorgänge vom 8. und 9. November und die unmittelbar damit zuſammenhängenden Tatſa⸗ chen handelt. Darauf trat unter allgemeiner Bewegung Oberleutnaut Braun vor die Schranken des Gerichts, der in einer län⸗ geren Erklärung eine Schilderung der Vorgänge im Kriegsminiſterium gab und alle gegen ihn er⸗ hobenen Vorwürfe vom erſten bis zum letzten Punkt als erlogen bezeichnete. Dem Zeuge nwird hierauf, nachdem Oberſt⸗ eutnant Hetzel über die Verhaftung des Re⸗ gensburger Nationalſozialiſtenführers ausgeſagt hat und dabei feſtſtellte, daß die Hitlerregierung Befehl gegeben hatte, den Abgeordneten Held zu verhaften und die Druckerei des Sozialiſtenblat⸗ tes zu zerſtören, der Zeuge Major Syri gegen⸗ übergeſtellt, der als Mitglied der Reichskriegs⸗ flagge in der Infanteriekaſerne feſtgenommen wurde. Dem Zeugen wurde von General von Loſſow und von Herrn v. Kahr ſeine Bitte, die andere Partei von der Sinnesänderung verſtän⸗ digen zu dürfen, mit der Begründung abgeſchla⸗ gen, daß er die Verteidigungs vorbereitungen in der Kaſerne bereit geſehen habe. General Loſſow habe dabei erklärt, mit Rebellen verhandle er nicht. Der Zeuge Oberleutnant Braun habe ihm am kommenden Vormittag geſagt, es ſei uner⸗ Er werde auf bie Hunde ſchießen laſſen mit lächelndem Geſicht. Oberleutnant Braun erklärte hierzu, daß er an dieſe Auseinanderſetzung mit Major Syri nicht weh rgedacht habe. Im übrigen halte er ſeine Angaben völlig aufrecht. Der Zeuge Leutnant Roßmann 1. Erſatzbataillon 19 wurde in das Wehrkreiskommando ennandt, um feſtzuſtellen, was der Kampfbund für Abſichten habe. Luden⸗ dorff gab ihm die Hand und verſicherte, er werde niemals die Kaſerne und die Reichswehr ent⸗ treiben. Auf eine Frage des Generals Luden⸗ dorff erklärte der Zeuge, er habe nicht das leiſeſte Gefühl gehabt, als wollte General Ludendo das Bataillon überreden, zu ihm zu überzutr ten. Es ſei jedoch ein Befehl von Loſſow ergan gen, General Ludendorff zu verhaften, wenn er die Kaſerne betrete. Die Sitzung wird am Samstag Vormittag fortgeſetzt. Kleine Rundſchau. 1 Radio für das beſetzte Gebiet verboten. Wie 1 90 traten lebhafte Mei⸗ nen Widerſpruch fanden, r die Vorſchriften be⸗ nungsverſchiedenheite Tage. ſoll die Grundlage für die Bewertung der Grund⸗ bilden. und Hannover erklärten, lage ſtimmen würden, da man der Landwirtſchaft unerträgliche Laſten auferlegen wolle. Für Bayern beantragte der Geſandte von Preger die Abſchlagszifſer in den Stufen 1 und 2 auf 1700 und in den Stufen 3 und 4 auf 1200 zu erhöhen. Gegen dieſen bayeriſchen Antrag, der durch Staatsſekretär Weißmann namens der preußiſchen Regierung unterſtützt wurde, machte ein Vertreter des Finanzminiſteriums lebhafte Bedenken gel⸗ tend. e Reichskonferenz des Gewerkſchaftsrings. Am Montag, den 10. März findet im Gebäude des Landwirtſchaftsrates eine Reichskonferenz ber Führer im Gewerkſchaftsring deutſcher Arbeiter, Angeſtellten und Beamtenverbände ſtatt. Abends findet eine öffentliche Kundgebung ſtatt, in der Reichstagsabg. Erkelenz und das Mitglied des Reichswirtſchaftsrats Schneider über die Stel⸗ lungnahme des Gewerkſchaftsrings zu aktuellen Die Vertreter von Schleswig⸗Holſtein chen wird. Der Kampf gegen das Deutſchtum in der Tſchechoſlowakei. Wie aus Mähriſch⸗Oſtrau ge⸗ meldet wird, hat die Polizei den Hilfsverein deutſcher Hochſchüler aufgelöſt und ſein Vermö⸗ gen beſchlagnahmt. Die Maßnahme ſtellt nur ein Glied in der Kette der Verfolgungen dar, denen das Deutſchtum in der Tſchechoſlowakei von je⸗ her ausgeſetzt war. Der ruſſiſch⸗italieniſche Vertrag. Der ruſ⸗ ſiſch⸗italieniſche Vertrag wurde geſtern Abend ra⸗ tifiziert. * Melilla in Flammen? Die Nachrichten der ſpaniſchen Blätter über die Lage in Marokko ſind außerordentlich ſpärlich und ſtark von der Zenſur gekürzt. verbreitet im Umlauf befinden, daß Melilla ir Flammen ſteht. Die nach Marokko ent⸗ ſandten Streitkräfte ſollen äußerſt zahlreich ſein. In politiſchen und militäriſchen Kreiſen iſt man ſic 15 mitgeteilt wird, des Ernſtes der Lage ewußt. N * Der preußiſche Kultusminiſter Boelitz über das Abbauprogramm. Im Rahmen der Mittel⸗ deutſchen Heimatwoche machte am Mittwoch Abend Miniſter Dr. Boelitz in der Halliſchen Univerſität wichtige, zum Teil neue Mitteilungen über den geplanten Abbau im preußiſchen Bil⸗ dungsweſen. Erſt Oſtern 1925 iſt die völlige Durchführung der neuen Maßnahmen möglich; für dieſe Oſtern kommen nur proviſoriſche Ueber⸗ gangsmaßnahmen in Betracht. Bis zu 30 Pflichtſtunden müſſen wir den Lehrern, bis zu 28 den Lehrerinnen auferlegen, mehr nich“ nneber das Höchſtmaß der Klaſſenfr. zuenz verhandeln wir noch; ſie wird um 50 herum liegen. Die höheren Schulen, die ſeit dem Frieden einen gewaltigen Zuwachs erhalten ha⸗ ben, werden wir in der Klaſſenbeſetzung herab⸗ drücken dadurch, daß wir ihnen den Baſtaſt unge⸗ iſt, nehmen. das bergrabene efamenk Roman von Ed. Wagner. 40 18 Machdruck berboken.) 7 werben ſich dort ja ein Vermögen, das weißt du, 9. Die erſte Begegnung. Am Morgen nach der Arbeit im Grauen Turm, — dem Morgen, an welchem des Adminiſtrators Sekretär, Mr. Scharp, angekommen und in ſeine neue Stelle eingetreten war,— ſehen wir munde zur gewöhnlichen Stunde im behaglichen Frügſtückszimmer. im Kamin und eine Vaſe mit friſchen Blumen aus dem Gewächshauſe ſtand in der Mitte auf dem Sir Archys Morgenzeitung lag auf einem am Kamin, nur der Baron ſelbſt fehlte Roſamunde trat ans Fenſter und ſchaute in den Garten, wo der ſcharfe Wind das Laub unaufhör⸗ lich durcheinander wirbelte und einen feinen, ſtebelartigen Regen gegen die Fenſter trieb. Es ge, an denen ſelbſt die heiterſten Menſchen nicht 1 in eine trübe Stimmung 8 oſamunde fühlte heute den trau⸗ rigen Einfluß des Wetters, welchen ſie jedoch mit lolchem Erfolg bekämpfte, daß ſie, als einen Augen⸗ ihr Vater eintrat, ihm mit fröhlichem war einer jener berfallen. Auch klick ſpäter i bel t entgegeneilte. a ine Tochter grüßte ihn lächelnd und indem ſie ihren Arm in den ſeinigen einem Platz am Tiſche. ſindliche Geſicht Roſamundes blickte. „Und warum ſollte ich das nicht, Papa?“ fragte f a ächelnd, ſich dem Vater ee Monaten 1 was ſich in drei uns das beſte hoffen, lieber rotz ſeiner inneren Verzweiflung bemühte Sir 10 Roſamundes Wie leer 10 will⸗ lurch) N Nadd oſa⸗ Ein i eich brannte luſtig brängte ſie ihn, „Sir Archy ſah bleich und abgeſpannt aus und 5 Augen verieten eine ſchlaflos verbrachte Nacht. te ihn, te, nach 4 „Du ſiehſt ſo heiter aus wie immer“, ſeufzte der ronet, indem er gedankenvoll in das liebliche, 1 Papa“, fuhr Roſamunde fort,„und ſchrieb auch vor einiger Zeit an meinen Bruder Markus in daß ich ſeinen früheren Verdacht gegen dd jetzt vollkommen teile. Wie, wenn Markus in Indien Glück gehabt hätte,— und viele er⸗ und nun hierher käme, um uns aus unſerer Not zu befreien? Das klingt allerdings etwas märchenhaft, nicht wahr?“ „„Nur zu märchenhaft und wird wohl nie zur Wahrheit werden“, ſagte Sir Archy mit bitterem Lächeln. N 051 7 ſetzte ihre Bemühungen, ihren Vater dufzuheitern, unabläſſig fort. Nach dem Frühſtück die Bücher des Adminiſtrators holen zu laſſen und dieſelben gehörig zu prüfen. „Es iſt überflüſſig, mein Kind“, 1 Sir Archy 5 f habe die Bücher ſchon mehr⸗ mals durchgeſehen: es iſt alles in Ordnung, ſoviel ſch gefunden habe. Ich bin freilich nicht ſehr be⸗ legenheiten“. 4 es ſein“, erklärte das cher holen und 0 wandert in ſchäftsan („Ich glaube, 510 wſür nge Mädchen.„Bitte, laß die Bü b. mich ſie durchſchen, Pafal, Sir Archy ver endlich, es zu tun. In ſemſelben Augen bar ct der alte Kellermeiſter nit einem Anliegen an Roſamunde ein. 0 „Entſchuldigen Sie, Miß Roſamunde“, ſagte er, 1 verbeugen„Die Krane der alten Witwe darley iſt in letzter Nacht ſchlimmer 1 0 und ſie arme Frau weil an ir mit der Bitte, Sie nöchten doch noch einmal zu ihr kommen, denn ſie laubt, Miß Rosamunde, Ihr Anblick würde ihre Fader lindern“. 3 Roſamunde ſah ihren Vater fragend an und 1 8 deen ieder 15 „Sir Archy blickte durch das Fenſter und ſagte ſann: 8 f 1 „Das Wetter iſt kaum geei ö ür ein Mädchen, Roſamunde“. „Ach, ich kümmere mich nicht um da 05 Gehe Roſc nude, 5 ſie ihren V ſah. 5 r Gan ee 8 55 Der Ga Denkſchrift die degierung, die demnächſt ferti geſtellt ſein wird. 9 ſten 0 ſtigen Punkte der Ausführungsbeſtimmungen kei⸗ treffend die Bewertung des Grundvermögens zu Nach der zweiten Steuernotverordnung ſtücke der im Jahre 1913 veranlagte Wehrbeitrag daß ſie gegen die Vor⸗ Fragen der Staats⸗ und Wirtſchaftspolitik ſpre⸗ f die Unwürdigkeit unſerer politiſchen Verhältniſſe Es ſoll ſich jedoch das Gerücht eigneter Schüler, denen der Unterricht eine Qual Fr die Hochſchulen beſchäftigt 115 rumsvertreter gar parlamentariſchen Lage Stellung nehmen. Wenn die übrigen Parteien ſich dem Standpun““ des Zentrums anſchließen, dürfte die Reichstan⸗ auflöfung noch am Wochenende zu erwarten ſein. Es verlautet, daß die Demokraten die Auffaſ⸗ ſung des Zentrun über die Lage teilen und mit dem 6. April als Wahltermin einverſtanden ſind. Sagegen ſcheint die Deutſche Volkspartei für die Abhaltung der Wahlen im Mai zu ſein. 105 Beſprechung der Führer der Koaglitionsparteien mit dem Reichskanzler haben zur vollſtändigen Uebereinſtimmung der beiderſeitigen Standpunkte, geführt. 5. * Amerikaniſcher Warenkredit für Deutſch⸗ land. Im Senat hat das Senatsmitglied Dial einen Geſetzentwurf eingebracht, der das Schatz⸗ amt ermächtigen ſoll, die beſchlagnahmten Gelder der ehemaligen feindlichen Ausländer zu einem 150 Millionen⸗Kredit zwecks Ankaufs amerikani⸗ ſcher Waren für Deutſchland und Oeſterreich zu vermenden. * Der politiſche Horizont der bayriſchen Put⸗ ſchiſten. Aus dem Hitlerprozeß muß doch ein ſehr niedliches Kabinettſtückchen ſeſtgehalten wer⸗ den. Man erinnere ſich, mit welch großen Phra⸗ ſen dort operiert wurde über die Schlechtig⸗ keit der Weimarer Verfaſſung, über und dergleichen mehr. Nun hat einer der Zeu⸗ gen ſein ganzes überragendes politiſches Wiſſen und ſeine daraus ſich ergebenden Motive enthüllt. Der Oberſtleutnant Kriebel ſagte auf den wurf, daß er in Kenntnis der Weimarer Verfaſ⸗ ſung Hochverrat begangen habe, wörtlich folgen⸗ des:„Ich habe weder die Weimarer moch die bayriſche Verfaſſung gele⸗ en. Da aber im bayriſchen Parlament und im Reichstag immer auf die Weimarer Verfaſſung losgeſchlagen worden und da auch in Nord⸗ deutſchland der Ruf erklungen iſt, ſie zu beſei⸗ tigen, dachte ich, wenn alle dagegen ankämpfen, kannſt du es auch!“ Derartige„Kriebels“ lau⸗ ſen zu Hunderttauſenden nicht nur in Bayern herum! Ihr politiſcher Horizont iſt bemerkens⸗ wert für die moraliſche Erkrankung in der ſich unſer deutſches Volk beute in weiten Schichten befindet.. Das ruſſiſche Sanierungs⸗ werk. N Moskau, 5. März. Die neuen Silber⸗ münzen, die wertbeſtändigen Staatskaſſen⸗ ſcheine und die Preisſenkungen werden von allen Schichten der Bevölkerung freudig be⸗ grüßt. Die Regierung konzentriert auf die Durchführung der Finanzreform ihre ganze Energie. Sie hält dieſe Reform nicht für eine lediglich techniſche und finanzielle Ni. ſondern für eine Aufgabe von politiſcher Be⸗ deutung. Die mit der Finanzreform verbun⸗ denen Maßnahmen werden mit beſonderer Schnelligkeit u. Entſchloſſenheit durchgeführt. Heute wurden in dieſem Zuſammenhang vien Nerordnungen erlaſſen. Die erſte Verordnung vednet die Umſtellung aller Verträge, Tariſe uſw. auf Goldvaluta an. Die zweite behan⸗ delt die Frage der Löhne, die von jetzt ab ir Tſcherwonez berechnet und nur in feſter Wäb nachdem ſie dem Sohn der Witwe elne Anksporl hatte zukommen laſſen, auf ihr Zimmer ging, um ſich für den Weg vorzubereiten. 9 Ihr zierlicher Morgenanzug war bald mit einem kurzen Kleide von grauem, waſſerdichtem Stoff vertauſcht und ihre mit hübſchen Roſetten 0 Pankoffeln mußten ſtarken Stiefeln weichen. Ein kleiner, runder Hut mit einem braunen Schleier machte ihren Anzug vollſtändig. So gekleidet und ausgerüſtet mit einem 1 in welchem ſie allerlei Erfriſchungen für die Kranke mit ſich trug, verließ Roſamunde das Haus. Die Wohnung der Witwe Harley lag jenſeits des Dorfes Wilcheſter. Die Straße dorthin und nach dem Dorfe führte an Hadds Wohnung vor⸗ bei, jedoch ging noch ein Fußweg quer übers Feld, welcher den Weg bedeutend abkürzte. Rosamunde wählte den letzteren und erreichte W auch bald das kleine, mit Stroh ge⸗ deckte Häuschen der Witwe Harley. 8 Sie verweilte ungefähr eine Stunde bei der Kranken und ging dann 1 0 auf dem Haupt⸗ wege nach dem Schloß zurück. ö Der Wind war unterdes heftiger geworden, wes⸗ halb Roſamunde ihren Mantel feſt um ſich Jog und mutig vorwärts ſchritt, indem ihre Gedanken ſich teils mit der eben verlaſſenen Szene, teils mit ihrem Vater beſchäftigen. f Sie paſſierte Hadds Haus, ohne dasſelbe nur anzuſehen. Ungefähr in der Mitte des 1 wiſchen dem Schloſſe und des Administrators Wohnung wurde die St von einem kleinen, reißenden Fluß durchſchnitten, über welchen eine Brücke mit ſtei⸗ V blieb auf der Brücke ſtehen und gegen die Bruſhwehr derſelben, Ihr ſtete arf dem Schle e oh. ſiehen. Aber gerade dadurch lenkte nerkſamkeit Jaſon Hadds um Er betrachtete mit ae Be zierlichen Kopf und die kleine Souverain e Augen⸗ Jin, indem er ſte Gele zeigte nacht 6 b falbe aud C.. ðͤ vb „Ich ppündere mich nicht, daß ber dent Wedanteß das alte, teure Haus verlaſſen zu ſollen, dem Nate beinghe das Herz bricht“, murmelte ſie halblaut „Und was wird mein Bruder Markus er hört, daß unſer Beſitz in die Hände gegangen iſt? O, es iſt hart, es iſt ſehr bitter!“ n, wenn dds üben Sie ſeufzte und murmelte ſchluchzend weiter: „Und ich kann meinen Vater ſchützen vor den Qual, ſein angeſtammtes in zu verlaſſen— ich! Aber um welchen Preis Ich mu ſüßen, kindlichen Träume aufgeben“, und ihr? Mam alle mein u erglühten,„und die Frau Jaſon Hadds werden ieſes Opfer würde für mich 1 ſein al. der Tod, wenn er der Mann iſt, der er vor fü Jahren möglich, und das Reiſen im Auslande können ihn beſſer und edler dammen, e da werden verſprach. Aber es iſe au ß er ſich geändert hat, denn die Itudien ſemacht haben. Ich will ihn nicht ver e ich ihn geſehen habe“. Sie lehnte ſich über die Bruſtwehr und ſah k⸗ den angeſchwollenen Fluß und Tränen machten ihrem begehen 0 1 1 5 5 Plötzlich wurde die Stille durch herannahende Tritte unterbrochen. Es war Jaſon Hadd, der i Begeff war, naß dem Slo n een Er ee ein, nach der neueſten Mode ühn aus, als wollte er Roſamundes Herz im Sturm einnehmen. loß zu n. Er war g galebe und ſah ſe Rosamunde ſah ſich nicht um, ſondern drückbe ſich ter an die Kirchenmauer, um ihr Geſicht den licken des Herankommenden möglichſt zu ent N die Auf. ſo mehr auf ſich ne die 7 100 n, m n u bekleideten Hände des Mädchens. „Eine ländliche See 1 ill einen bißlen Ven Hamed ln 155 ihrem An⸗ wie eine Prinzeſſin! e enner nahmen ſind energiſche Maßnahmen des Vatikans die pflichtung zur regelmäßige ung der Kleinhandelspreiſe in rung. Um den Abbau der Getreide⸗ zu erreichen, wird die Zufuhr der vom eſammelten Vorräte in den Induſtrie⸗ verſtärkt. Die Preiſe für Baumwoll! entren fſtoffe, Leinenwaren, Petrolemm, Zucker und ſonſtige Waren des tägliſten Bedarfs wurden zehn bis zwanzig Prozent herabgeſetzt. Eine Ermäßigung der Transporttarife ſteht eben⸗ falls bebor.— Gleichzeitig mit dieſen Maß fina. zieller Art getroffen worden. Die Ausgabe von Tſcherwonez iſt ſtark herabgeſetzt worden. So hat die Staatsbank im Januar dreißig Millionen Tſcherwonez ausgegeben, für März geſtattete die Regierung nur eine Emiſſion von ſechs Millionen Tſcherwonez. Das auf 160 Millionen feſtgeſetzte Ausgabenbudget für Mürz iſt auf 147 Millionen herabgeſetzt worden. Von dieſem Betrage werden 120 Millionen durch Steuereinnahmen gedeckt, der Reſt wird durch Kreditoperationen aufgebracht Das Volks⸗ kommiſſariat für die Zeitungen gibt bekannt, daß die feſte Währung nicht der Deckung de Defizits, ſondern lediglich dem Warenumtauſ dienen ſoll. Der Umlauf der feſten Währung wird nur entſprechend der Entwicklung des Warenaustauſches vermehrt. Die ſcharfe Be⸗ grenzung der Emiſſion ſichere der neuen Wäh⸗ kung einen feſten Kurs. 5 i Heſſiſcher Landtag. Auf den Antrag der Abgg. Nuß u. Hoff⸗ mann nebſt der Zentrumsfraktion, betr. Wie, deranſtellung von ſchwerbeſchädigten Eiſen⸗ bahnarbeitern und Angeſtellten, Landtagsdruck— ſache Nr. 972, erteilte der heſſiſche Staatspräſi⸗ dent namens der heſſiſchen Regierung folgende vorläufige Antwort: 5 Zum gefälligen Schreiben vom 20. ds. Mts., Journal Nr. 1856, beehre ich mich, er⸗ gebenſt mitzuteilen, daß ich ſofort zunächſt die Reichsbahndirektion Mainz in Darmſtadt um Stellungnahme erſucht habe. dann bei dem Herrn Reichsverkehrsminiſter mit allem Nachdruck dahin wirken, daß die frag⸗ lichen Maßnahmen rückgängig gemacht werden. gez. Ulrich.“ Konferenz der Arbeitnehmer der heſſiſchen Zentrumspartei. Das Arbeitnehmerkomitee der heſſiſchen Zentrumspartei(Arbeiter, Angeſtellte und Be⸗ amte) hält am Sonntag, mittags 10 Uhr im Landtagsgebäude zu Darm: ſtadt(Fraktionszimmer der Zentrumspartei) ſeine diesjährige Frühjahrstagung ab. Reichstagsabgeordneter Andre tagsabgeordneter Knoll werden die über politiſche Lage im Reiche und in Heſſen be, a richten. Außerdem wird die Konferenz Stel lung nehmen zu den bevorſtehenden Wahlen Die örtlichen Zentrumsorganiſationen, die Windthorſthünde, Jungzentrum und die ein zelnen Standesorganiſationen werden gebeten. ihre Vertreter zu entſenden. —— Die Truppen des Vatikans Der Vatikan mit ſeinen Paläſten, Höfen, len und Kapellen bildet in Rom eine Stadt ein Reich für ſich; wer ihn betritt, verläßt Königreich Italien, am Bronzetor werden * Sã⸗ und ihm Päſſe oder Ausweiſe von Soldaten abgefordert. Wie ſetzt ſich nun die Truppenmacht des Vati⸗ kans zuſammen? 1. Die Nobelgarde wird von freiwilli⸗ gen Gardiſten ehrenamtlich gebildet, die dem ita⸗ lieniſchen Adel entſtammen(daher der Name). Sie hat im rechten Flügel des Belvedere ihre Kaſerne, die allen modernen Anſprüchen genügt. Der Hauptmann, ein Mitglied des Hochadels, zwei Brigadegenerale, 9 Oberſten, 9 Oberſtleut⸗ nants und 9 Hauptleute befehligen 40 Gardiſten. Die Nobelgarde trägt als Tagesdienſtuniform dunkelbauen Rock, blaue Hoſen mit ſchwarzen Streiſen. Die Galauniform bei feſtlichen Anläſ⸗ ſen aber beſteht aus einer roten Jacke, weißen Lederhoſen, hohen Lackſtieſeln und einem Helm mit Roßſchweif. wordene Schweizergarde rekrutiert ſich aus den Schweizer Kantonen. Im Jahre 1527 ver⸗ teidißten 200 Schweizer Gardiſten den Vatlkan bis zum ruhmvollen Tode, zum Andenken an jährliche Vereidigung der dieſen Tag iſt die Schweizer Rekruten unter beſonderen Feiern am 6. Mal. Heute zählt dieſe Garde nur 90 Mann unter einem Kommandanten und 5 Offizieren. 0 ihrer alten Galauniform gehört auch noch ein anzer.„ 8. Die Palaſtgarbe verſteht den Ehren⸗ dienſt in den Vorzimmern des Papſtes, bei den Paraden und felerlichen Gottesdienſten in der Peterskirche. Sie beſteht im Gegenſatz zur ade⸗ ligen Robelgarde aus Arbeitern aus Traſtevere, le dem Arbeiterviertel Roms, zählt 300 Mann un⸗ wird durch Hinzunahme der benachbarten Räume des püäpſtlichen Moſalkateliers erweitert. ter einem Oberſt und 6 Offtzieren. Außerhall begleitet i arde die kirchlichen lionen in Zivil mit ein i Ich werde ſo⸗ den 16. März, vor⸗ Hern und Land; das Sie zählt 100 Gendarmen iſt. sel, weiße Lederhoſen, blauer Rock mit e ſen. Die Palaſtgarde und die Gendarmerie hat außerdem noch je einen Kaplan im Offiziersrang, der für die religiöſen Bedürfniſſe der päpſtlichen Soldaten zu ſorgen hat. 5 5. Die Feuergarde, die aus etwa 10 Mann beſteht, entſpricht etwa einer Feuerwehr, die bie Notfällen auch dieſe Truppe noch mitrechnet, beträgt die geſamte Truppenmacht des Vatikans die Zahl von 540 Soldaten unter insgeſamt 50 Offizieren. Das wäre allerdings eine geiſtige Macht. e e Warnung vor unüberlegter Muswanderung. Der Hochw. Herr Erzbiſcho f von Frei⸗ burg hat in dieſen Tagen von einem deutſchen Geiſtlichen einen Brief aus Rio de Janeiro (Braſilien) erhalten, der u. a. folgende Sätze ent⸗ hält, die uns zur Veröffentlichung übermittelt wurden: „Ich bitte Euer Exzellenz, dringend zu warnen vor Auswanderung hierher nach Bra⸗ ſilien. Ohne Kenntnis der portugieſiſchen Sprache iſt überhaupt von vornherein abzura⸗ ten. Es iſt entſetzlich, was man an grauen⸗ vollen Bildern hier ſehen kann: Leute, die einfach auf der Straße ſitzen mit leeren Händen oder in Mauerniſchen die Nacht zubringen müſſen. Es gibt eben in Braſilien keine caritativen Anſtalten; hier kümmert ſich niemand um den anderen.“— Aehnliche bittere Erfahrungen machen deut⸗ in Dienſt tritt. Wenn man wurde. die Untat ausgeführt wurde, veranlaßte alſo die gewaltige Heeresmacht des Strafkammer Stuttgart, der Angeklagten mil⸗ Papſtes, der die größte Macht auf Erden darſtellt, dernde Umſtände zu verſagen. jährigem Ehrverluſt. die Strafkammer Stutt⸗ eborene, dort in Stellung gart gege ö en Karoline Werz, die ihr geweſene Dien Ende Auguſt geſchafft hat. Nach der Geburt ließ die W. das Kind einen ganzen Tag in ihrer Truhe liegen und ſchnitt ihm dann mit einem Küchenmeſſer den Hals durch. Die Leiche wickelte die Mutter in blaues Packpapier, ſteckte ſie in eine Blech⸗ büchſe und legte die Büchſe in einen Graben ei⸗ nes Feldweges am Stuttgarter Weſtbahnhof, wo ſie dann von ſpielenden Kindern aufgefunden Die außerordentliche Roheit, mit der die Das Urteil lau⸗ tete auf 3 Jahre 2 Monate Zuchthaus und drei⸗ Der Staatsanwalt hatte 4 Jahre Zuchthaus be ntraat, Velbert, 7. März. Ein bewegtes Bild bot vorigen Jahres geborenes unehe⸗ geſtern Nachmittag der hieſige Bahnhof. Zu Tau⸗ ſenden hatten ſich Bewohner der Stadt eingefun⸗ den, um der Abreiſe der Auswanderer nach Bra⸗ ſilien beizuwohnen. ßen waren von Neugierigen dicht beſetzt. Auf dem Bahnſteig mußten Polizeibeamte und be⸗ herzte Zivilperſonen eine Kette bilden, um die Gleiſe für die Einfahrt des Zuges freizuhalten. Unter den über hundert Auswanderern bemerkte man eine Greiſin von 75 Jahren und Kinder bis in das zarteſte Lebensalter. rungsluſtige waren im allerletzten Augenblick noch der Stimme der Vernunft zugänglich geworden und zogen es vor, in der Heimat zu bleiben. von deutſchen Einwanderern ganze Familien und junge ſche Auswanderer auch in anderen Ländern. Da⸗ rum erkundige ſich jeder, der auszuwandern beab⸗ ö i Diebesbande, beſtehend aus etwa 15 von Köln ſichtigt, an zuverläſſiger Stelle. Abſolut ſichere Auskunft erteilt jederzeit das dem Caritasver⸗ band angeſchloſſene Sekretariat für Auswanderer⸗ weſen, Freiburg i. Br., Belfortſtraße 20. des Volksſtaates Heſſen. Nach der Bekanntmachung des Heſſiſchen Mi⸗ niſteriums der Finanzen vom 15. Februar 1924 (Darmſtädter Zeitung vom 10. Februar) ſind die Stücke zu einviertel, einhalb, 1 2 und 5 Dollar der vom Volksſtaat Heſſen ausgegebenen Dollar⸗ ſchatzanweiſungen und der Heſſiſchen Dollaranleihe mit ausdrücklicher Genehmigung des Reichsfi⸗ nanzminiſters auch weiterhin als vollwertiges Zahlungsmittel wie wertbeſtändiges Notgeld um⸗ laufsfähig. 5 Die Kaſſen der Reichsfinanzverwaltung, Fi⸗ nanz⸗ und Zollkaſſen, ſowie die zugehörigen ört⸗ lichen Hilfskaſſen Untererhebeſtellen) nehmen die vorbezeichneten Werte ebenſo wie ſeither bei der Zahlung heſſiſcher Steuern und Gefälle jetzt auch verhaftet und unſchädlich gemacht. Ueberlingen, 7. März. Wie mitgeteilt wird, iſt in Ettenkirch ein junger Mann geſtorben, der ſchon vor zwei Jahren von einem an Toll⸗ wut erkrankten Hund in die Hand gebiſſen wor⸗ den war. Die Wunde war nie recht zugeheilt und in den letzten Tagen machten ſich bei dem jungen Mann Anzeichen von Tollwut bemerkbar, die ſchließlich zu ſeinem Tode führten. Rheydt, 7. März. Hier wurde eine weibliche zugereiſten Frauenzimmern, die in verſchiedenen Manufakturwarengeſchäften ihr Unweſen trieben. Der einzige männliche Begleiter der Geſellſchaft gab ſich ſür einen„Geflügelhändler“ aus Köln aus. Wertbeſtändiges Notgeld Bechtheim, 7. März. Auch in unſerem Orte hat man ſich, wie auch bereits in anderen Orten, zur Gründung eines Volksbildungsver⸗ bei der Entrichtung von Reichsſteuern und Reichs. abgaben in Zahlung. Die genannten Werte ſind ſerner im unbeſetz⸗ ten Bezirk der Oberpoſtdirektion Darmſtadt für den geſamten Zahlungsverkehr bei allen Poſtkaſſen zugelaſſen. Nur zu Einzahlungen, die verord⸗ nungsgemäß in Rentenmark zu leiſten ſind, näm⸗ lich bei Einzahlungen auf Poſtſcheckkonto, auf Rentenmark⸗Poſtanweiſungen und auf Zeitungs⸗ gebühren können die bezeichneten heſſiſchen An⸗ leiheſtücke ebenſo wie das übrige Notgeld nicht verwendet werden. f Aus Nah und Fern. Hechtsheim, 5. März. Vorgeſtern Nachmittag gegen 3 Uhr kamen von dem Klein⸗Winternhei⸗ mer Berg durch die raſche Schneeſchmelze große Waſſermaſſen heran. Nachdem dieſe das ganze, tiefre gelegene Feld am Weſtende des Dorſes un⸗ ter Waſſer geſetzt, kamen dieſe zum Dorf herein, die ganze Ringſtraße überflutend. Aller Verkehr war geſperrt. Gegen Aben? ließ das Waſſer nach. Eine Anzahl Keller waren ſofort mit Waſſer gefüllt. Auch von Süden, vom Lauben⸗ heimer⸗ und Bodenheimer Weg, kamen große Waſſermengen, den ganzen urch den Ort gehen⸗ den Kanal füllend. Seit 1893 hatten wir hier noch kein Hochwaſſer. Heute, gegen Abend, kommt auch wieder Waſſer, aber doch nicht ſo viel. 3 St. Ingbert, 5. März. Buchſtäblich„Schwein“ hatte ein Förſter aus Rohrbach. Er hatte näm⸗ lich, wie berichtet wird, den größten Keiler, der 2. Die in der Geſchichte ſchon berühmt ge⸗ je im Saargebiet geſehen wurde, im Gewicht von ca. 4 Zentner erlegt. Das ſchwere Borſten! tier war ſchon öſters augeſchoſſen worden, aber immer wieder entwiſcht. Achern, 5. März. Im Hornisgrindegebiet und zwar am Ochſenſtall, dem Steilhang nörd⸗ lich der Akademiſchen Skihette, ſind am Sams⸗ tag mehrere Lawinen niedergegangen, von denen 2 Skiläufer erfaßt wurden. fläufer gelang es innerhalb kurzer Zeit, ſich ſelbſt aus den Schneemaſſen zu befreien. Hilfe herbei und es gelang dann nach 5 Stunden Er holte angeſtrengteſter Arbeit, auch den anderen Skiläu⸗ fer aus dem hohen Schnee auszugraben. Beide Skiläufer haben nur unbedeutende Verletzungen davongetragen. i Rom, 5. März. Tie vattkaniſche Bibſlothel Newyort, 5. März. iſt di ach Melbunen aus Me⸗ ſche gie Dem einen der Ski⸗ was Tatkräftiges unternommen eins mit dem Ziele: Förderung der Volksbil⸗ dung und der Jugendpflege zuſammengeſchloſſen. Zu dieſem Zwecle verſammelten ſich im Rathauſe die ſämtlichen Vorſitzenden der hieſigen Vereine, der Ortsvorſtand und ſonſtige intereſſierten Kreiſe zu einer Beſprechung. tigkeit und Notwendigkeit der Jugendpflege und der Volksbildung in ausführlicher Weiſe berichtet wurde, herrſchte Einſtimmigkeit darüber, daß et⸗ werden müſſe, um veredelnd auf das Gemüt und das Denken, namentlich der ſchulentlaſſenen Jugend, einzu⸗ Einige Auswande⸗ Bahnhof und Zugangsſtra⸗ Nachdem über die Wi- wirken. Am Schluſſe der ſehr regen Ausſprache wurde auf Antrag ein erweiterter Ortsausſchuß zur Förderung der Volksbildung pflege gebildet, dem alle Anweſenden beitraten. Aus dieſen Herren heraus wurde dann einſtim⸗ mig Weingutsbeſitzer Jean Peter Bayer zum Vorſitzenden und Lehrer Frey zum Schriftführer ernannt. 5 5 ö Ludwigshafen, 7. März. Geſtern vormittag 8 Uhr entwendete ein noch unbekannter Täter einem 62 Jahre alten Invaliden von hier, aus deſſen Wohnung in der Limburgerſtraße und zwar aus deſſen Rocktaſche die Brieftaſche mit 140 Mark. Koblenz, 7. März. Aus dem Rhein gerettet wurde abends ein junges Mädchen aus Bonn. * Ein Schiffsbedienſteter von dem dort an einer Landebrücke liegenden holländiſchen Perſonen⸗ und Güterdampfer„Wilhelm 3.“ ſah dieſes be⸗ reits beſinnungslos in den Fluten treiben, ſprang kurz entſchloſſen ihm nach und rettete es unter eigener größter Lebensgefahr. An Bord gebrace, mußten anfangs noch längere Zeit Wiederbele⸗ bungsverſuche gemacht werden, die auch von Er⸗ folg waren. Dann holte ein Krankenauto das Mädchen ab. Wie es in das Waſſer gefallen war, konnte noch nicht in Erfahrung gebracht werden. 725 15„ 3* Der ſeinerzeit eingeſetzte ſchuß zur Unterſuchung der Steuerkraft der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft und Prüfung einer mögli⸗ chen Produktionsſteigerung iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß der Reinertrag, auf dem der Wehrbeitragswert und die jetzigen Steuern ba⸗ 1 N ö Ermäßigung der Gütertarife auf Grund der Voz lage der Reichsbahn ſieren, gegen die Vorkriegszeit erheblich zurück⸗ vegangen ſei. Der Rückgang ſei in vielen Fz*⸗ len ſo groß, daß die gegenwärtige ſteuerliche Be⸗ laſtung den ganzen Reinertrag mitunter ſteige. Sie ſeien daher in nur erträglich bei Anpaſſung der Subſtanz. Der und Jugend⸗ „Inſchrift„Deutſches Reich“. 8 d der Root ärz um weitere zehn rozent ei mte Ausnahmerariſe bleiben von pier in einfarbigem Buchdruck hergeſtellt; ſie ſind ſchmal umrandet und zeigen in der Mitte auf dunklem Grunde den Reichsadler, darunter die Die Marke zu 3 Pfennig iſt hellbraun, zu 5 Pfennig grün, zu 10 Pfennig rot, zu 20 Pfennig blau, zu 30 Pfennig violett und zu 50 Pfennig orange. Die 30⸗Pfg.⸗ Marke iſt bereits gedruckt; die übrigen Werte ſollen erſt herausgegeben werden, wenn die alten Beſtände aufgebraucht ſind. 1 Keine Päckchen nach dem Ausland. Die inländiſchen Sätze für die Poſtgebühren gelten auch im Verkehr mit Danzig, Litauen, dem Me⸗ melgebiet, Luxemburg und Deutſchöſterreich. Da⸗ dus wird vielfach geſchloſſen, daß auch Päckchen nach dieſen Gebieten zuläſſig ſind. Dies trifft aber nur i das Gebiet der freien Stadt Dan⸗ zig zu, wohin Päckchen bis zu 1 Klgr. für 30 Pfg. geſchickt werden können. 1 15 HGerichtsſaal. Der Mord an dem Wachtmeiſter Günther. Darmſtadt, 7. März. Der Mordprozeß an dem Schutzmannmeiſter Günther hat vorgeſtern vor der Strafkammer begonnen. Günther wurde am 5 e e, e 1 29. April 1922 Ecke Eliſabethen⸗ und Grafenſtraße frühmorgens gegen 6 Uhr in Ausübung ſeines Dienſtes bei einem Patrouillengang durch zwei Schüſſe derart verletzt, daß der Tod in wenigen Minuten eintrat. Die Täter waren auf der Flucht geſehen worden, aber entkommen. Trotz verſchiedener Vermutungen ſchien der Mord un⸗ geſühnt bleiben zu wollen, bis über ein Jahr ſpäter bei der Fremdenkontrolle in Stuttgart am 4. Mai 1923 der etwa 31 Jahre alte Karl Wil⸗ helm Kinkel in Geſellſchaft einer Schneiderin Dina Rappelt aus Frankfurt a. M. feſtgeno n⸗ men wurde, der bei ſeiner Vernehmung die Aus⸗ fübrung von etwa 60 ſchweren Einbruchsdiebſtäh⸗ len zugab und dabei auch in zyniſcher Weiſe e.⸗ klärte, den Schutzmann Günther, der ihm bei der Ausführung weiterer Diebſtähle im Wege war erſchoſſen habe. Auch die Darmſtädter Diebſtähle. ſowie diejenigen in Gießen uſw. ſchilderte er ein⸗ gehend. Nach der Schilderung Kinkels wollte er und ein gewiſſer Schuhmacher auch den oben er⸗ wähnten Einbrüchen noch der Heag einen Beſuch abſtatten, waren aber unterwegs dem Wachtmei⸗ ſter Günther begegnet, ſodaß ſie davon Abſtand nahmen, und in das Haus Eliſabethenſtraße 25 eindrangen, wo im erſten Stock die Schreibſtube zweier Rechtsanwälte ſich befindet. Sie bemerk⸗ ten aber, daß der eine Rechtsanwalt auch dort wohnt und zogen ſich wieder zurück. Sie ſtießen wieder auf den weitergegangenen Günther, der ihnen ſofort entgegenſprang. Kinkel gab mit. einer Armeepiſtole zwei Schüſſe auf Günther ar ſodaß dieſer zu Tode getroffen zuſammenſank, während die beiden durch die Zimmerſtraße ver⸗ ſchwanden und mit dem Frühzuge nach Frank⸗ furt unbehelligt abreiſten. Kinkel hat auch bei einem Einbruchsdiebſtahl in der Wilhelm⸗Ober⸗ realſchule in Stuttgart auf den ihn überraſchen⸗ den Poſtſekretär Eberwein, ferner bei einem bei einem Einbruch in die pſpychiatriſche Klinik in Gießen im Oktober 1921 auf den Wächter J. Bohn Schüſſe abgegeben, er hat im Auguſt 1921 in Frankfurt bei Ausübung eines Diebſtahls auch auf den Wächter dreimal geſchoſſen. In der Ver⸗ handlung verneinte die Strafkammer im Hinblick! auf die beſondere geiſtige Verfaſſung des Ange⸗ klagten das Moment der Ueberlegung und ge⸗ langte nur zur Feſtſtellung des Totſchlags. Der Angeklagte wurde für den Totſchlagsverſuch in Sießen zu 5 Jahren Zuchthaus, Wachtmeiſter Günther für den an in Darmſtadt verübten Totſchlag zu Zuchthaus zu Lebenszeit verurteilt. 0 Let * Die ſteuerliche Belaſtung der Landwirtſchaft. Sachverſtändigenaus⸗ über⸗ ihrer jetzigen Form und Höhe auf die Dauer für die Landwirtſchaft Ausſchuß ſetzt ſich infolgedeſſen für tunlichſte Be⸗ ſchleunigung der der Landwirtſchaft zu gewäh⸗ renden Privatkredite ein. ab 10. März. eiſenbahnrates trat auf Einladung des Reichs ⸗ verkehrsminiſters im vorigen Monat zur Bera⸗ tung von Vorlagen der Verwaltung auf dem Ge⸗ ö biete des Te ziſweſens zuſammen. Hierbei wurde auch die Notwendigkeit und die Möglichkeit einer eingehend beraten. Da⸗⸗ steichsverkehrsminiſterium hat nun folgendes be⸗ ſchloſſen:„um dem Bedürfnis der Reichsbahn nach Steigerung ihres Umſatzes und dem Bedürfnis der deutſche werde ö ö ö zugleich Meldungen. Das Befinden Dr. Wirths. 5 Dr. Wirth hat in dieſen Tagen einen nicht unbedenklichen Grippeanfall erlitten, der ihn zur Bettruhe zwang. Preſſe nachrichten, daß eine Lungenentzündung hinzugetreten ſei, ſind erfreulicherweiſe nicht richtig. Immerhin zwingt der Geſundheitszuſtand Dr. Wirth, zu⸗ mal nach ſeiner letzten Erkrankung, zu äußerſter Vorſicht. Anlaß zur Beunruhigung iſt aber im jetzigen Augenblick nicht gegeben. E Poinares Kammerrede. * Paris, 8. März. Die mit großer Spannung erwartete geſtrige Kammerrede Poincares dauerte mehr als 3 Stunden und betraf zum weitaus größten Teil Fragen der a inneren Politik. Er bezeichnete als Prinzipien 4 Ermäſtigung der Gütertarife mit Wirkung Dr ſtändige Ausſchuß des Reichs⸗ Achtung der Rechte und Pflichten der Staats⸗ ſeiner Innenpolitik die Achtung der Geſetze über die Trennung von Kirche und Staat, die beamten und die Aufrechterbaltung der kon⸗ feſſionsloſen Schule. Neue Pfalzreiſe des Sondrrausſchuſſes. * Koblenz, 8. Märg. Nach einem Be⸗ N 1575 der Interalliierten Rheinlandkommiſ⸗ on wird ſich der Sonderausſchuß für die Pfalz von neuem in die Pfalz begeben, um die Maßnahmen zu prüfen und die Wiederinga etzung der öſtentlichen Verwaltung in die ege zu leiten. Der Ausſchuß wird nach ſeiner Rückkehr der Rheinlandkommiſſton Bericht er