Vorgeſtern nachmittag 2 Geſellenheime in Ludwigshaf 1 f chrlſtlichen Gewerkſchaften einberufene Belegſchafts⸗ verſammlung ſtattgefunden. Nur die Mitglieder der chrlſtlichen Wewerkſchaften waren eingeladen und ſte hatten ſich zahlrelch eingefunden. Die Verſammlung wurde mit einem Referat des Belriebsratsmitgliedes Böhm eingeleitet, r einen Bericht erſtattete darüber, wie es zu leſem bedauerlichen Kampfe gekommen iſt. Er ſchilderte das Bemühen des Betriebsrates, die Differenzen in einem für die Arbeiter annehm⸗ baren Vergleich beizulegen. Leider haben alle Verſtändigungsverſuche zu keinem Reſultate ge⸗ führt und ſo kam es zum Kampfe, der bereits blutige Opfer forderte. Dleſer Bericht wurde ergänzt durch Dar⸗ 5 legungen des Gewerkſchaftsſekretärs Schwarz. Einleitend wies er hin auf die Verlängerung der Mittagspauſe auf eine Stunde. Redner wies die Angriffe der Sozialdemokraten zurück, die darin gipfeln, die chriſtlichen Gewerkſchaften flür die Verlängerung der Arbeitszeit verant⸗ wortlich zu machen. Das können wir mit Ge⸗ nugtuung ſagen, daß die Mitglieder der chriſt⸗ lichen Gewerlſchaften in der Anilinfabrik mit Mut und Diſziplin ſich für die Verſtändigung eingeſetzt haben. Die Führer der chriſtlichen 8 Gewerkſchaften werden bei der Direktion ihr möglichſtes tun, den Kampf zu einem guten und baldigen Ende zu bringen. Gewerkſchaftsſekretär Kuhn erklärte, daß der Kampf ausgebrochen iſt ohne und gegen den Willen der Gewerkſchaften und ihrer Führer. Diejenigen, die den Kampf begonnen haben, ſie haben ihn auch zu verantworten und haben für die wirtſchaftliche Durchhaltung zu ſorgen. Die Gewerkſchaften haben mit dem Kampf gar nichts zu tun, ſo lange nicht, bis die Gewerkſchaften und ihre Führer von den Arbeitern gerufen werden. Schon einmal haben die Arbeſter die Gewerkſchaften und ihre Führer für den ſchlechten Ausgang cines Kampfes verantwortlich gemacht. Das ſoll ein zweltesmal nicht mehr vorkommen. Die Erbitterungder Arbeiter iſt begrelflich, der Arbeits⸗ lohn iſt zum Leben nicht hinreichend. Es iſt unverant⸗ wortlich, ſolche Löhne zu zahlen und den Arbei⸗ tern die ganze Laſt des Reparatlonsproblems aufzubürden. Dle Verbitterung iſt durch gewiſſen⸗ loſe Elemente zur Siedehitze geſteigert worden, indem das Gerücht kolportiert wurde, daß die Anilinfabrik am Lohn noch 5 Pfg. abreißen wollte. In Sachen der Arbeltezeitfrage haben i„Gewen aften mit aller R Die Kommuniſten ſind die kräftigſten Förderer des Kapitalismus. Denn dieſe Kämpfe, die von den Kommuniſten lediglich aus politiſchen Grün⸗ den heraufbeſchworen wurden, müſſen zum Scha⸗ den der Arbeiter ſich auswirken. Es iſt eine Lebensfrage für die Arbeiter, von den Kommu⸗ ſten energiſch abzurücken, i In der anſchließenden Debatte wurde den Rednern das Vertrauen ausgeſprochen und dem Wunſche Ausdruck verliehen, daß dieſer Kampf auch bald unter günſtigen Bedingungen ſeinen Abſchluß finden möge. Cokale Nachrichten. 4 Hygiene der Ehe im Film. Wir weiſen ausdrüclich nochmals auf dieſen hervor⸗ ragenden Filmvortrag hin, der heute Abend 8 Uhr im„Engel“ veranſtaltet und von berufe⸗ ner, fachmänniſcher Seite erläutert wird. Die Darmſtädter Zeitung hat über dieſen Film ge⸗ legentlich der Vorführung im Darmſtädter Landes⸗ theater u. a. folgendes geſchrieben: Mit erfreu⸗ lich tiefem, wiſſenſchaftlichem Ernſtwerden— an Hand der Praxis der Wiener ſtädtiſchen Ehe⸗ beratungsſtelle— die wichtigſten mediziniſchen Kapitel des Eheproblems entfaltet. Den ſchlimm⸗ ſten Gefahren einer jeden Ehe, der Tuberkuloſe, der Syphilis und dem Tripper, ſind die beiden erſten Teilen des Films. Die Erſcheinungs⸗ formen tuberkulöſer und geſchlechtlicher Erkran⸗ kungen, die wichtigſten Unterſuchungs⸗ und Be⸗ handlungsmethoden— zur Abſchreckung— aber auch die grauſigen Folgen vernachläſſigter Krank⸗ heitsfälle werden in typiſchen Bildern gebracht. Der dritte und vierte Teil reißt kühn den Vor⸗ hang des alttantenhaften Nichtwiſſens in geſchlecht⸗ lichen Dingen herab. In inſtruktiven Drickel⸗ zeichnungen und Modellen wird der Bau der männlichen und weiblichen Geſchlechtstelle er⸗ läutert, ebenſo die verborgenen inneren Vor⸗ gänge bei der Menſtruation, bei der Befruchtung der weiblichen Elzellen durch eines der männlichen Samenfädchen, beim Wachſen des Keimlinas im Mutterleib. Schwangerſchaft und Geburt ſind heilige Naturerſcheinungen. Mlt groben Schlägen wird daher auf das Verbrechen der Abtreibung geſchlagen. Die ſchrecklichen Folgen — qualvolle Krankheit, jahrelanges Siechtum, Operationen auf Tod und Leben— finden an⸗ klagende Verbildlichung.... Licht muß in das Dunkel dieſer Sphären leuchten. Dann ent⸗ tig fallenden Ve Jahr 1984 zut Pferdemärkte: 6 a i Markt findet am 10. Juni ſtatt, der auf 11. Auguſt fällige Markt findet am 12. Auguſt ſtatt, der auf 13. Oktober fällige Markt findet am 15. Oktober ſtatt.— 2. Großvlehmärkte: Der auf 21. April fällige Markt findet am 22. April ſtatt, der auf 9. Juni fällige Markt findet am 10. Juni ſtatt, der auf 11. Auguſt fällige Markt findet am 12. Auguſt ſtatt, der auf 29. September fällige Markt findet am 1 Oktober ſtatt, der auf 13. Oktober fällige Markt findet am 15. Oktober ſtatt, der auf 20. Oktober fällige Markt findet am 22. Oktober ſtatt.— 3. Kälber⸗, Schweine, Schaf⸗ und Ziegenmärkte. Der auf 21. April fällige Markt findet am 22. erlegu en der Viehmärkte fü ntnis der Intereſſenten: Aprll ſtatt, der auf 9. Juni fällige Markt findet am 10. Juni ſtatt, der auf 11. Auguſt fällige Markt findet am 12. Auguſt ſtatt.— 4. Ferkel⸗ märkte: Der auf 17. April fällige Markt findet am 16. April ſtatt, der auf 29. Mal fällige Markt findet am 28. Mai ſtatt, der auf 19. Juni fällige Markt findet am 18. Juni ſtatt, der auf 25. Dezember fällige Markt findet am 24. Dezember ſtatt.(Es empfiehlt ſich, daß ſich die Intereſſenten dieſe Marktordnung ausſchneiden und aufbewahren. Die Red.) * Die Riedbahn ſoll in der Nacht vom 9. zum 10. März wieder in Betrieb genommen werden. * Erſchreckende Zahlen. Der,„Türmer“ berichtet: 1913 hat Deutſchland in Likören und Trinkbranntwein 22000 Doppelzentner eingeführt. Die Ausfuhr betrug 18000, ſo daß in Deutſch⸗ land 3000 Doppelzentner mehr getrunken als erzeugt wurden. 1922 wurden dagegen 64000 Doppelzentner eingeführt und nur 6400 ausge⸗ führt, alſo etwa 58000 Doppelzentner mehr ge⸗ trunken als erzeugt. * Bei den Unruhen in Weinheim iſt der Erwerbsloſe Karl Münd aus Hemsbach ſtark hervorgetreten. Als am 16 November ſich vor dem Rathauſe die Menge zuſammenrottete, hetzte Münd die Demonſtranten mit Rufen, wie: Heute Abend wollen wir mit den Bluthunden abrechnen(womit die Gendarmerie gemeint war). Gleich danach fiel ein Schuß, der durch die Rat⸗ haustitre eindrang. Münd wurde zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt.— Der Erwerbsloſe Peter Kochendörfer aus Weinheim hat ſich an hwärkte für auf 9. Junt fällige botenen kleinen Reſte 1923er Taba esbeſitz ſta 15 073 ſtat e zu den bis⸗ herigen Preiſen ſchlank aufgenommen. Die bei den Erzeugern jetzt noch vorhandenen Beſtände der 1928er Ernte ſind nur noch unweſentlich. Die Fabrikation zeigt für dieſe Tabake weiter reges Intereſſe. In den Magazinen iſt man mit dem Sortleren der Frühtabake jetzt beſchäftigt. Die Entwickelung dieſes Materials iſt ſehr gut. Die Nachfrage nach Rippen iſt ſtark. Für überſeeiſche Rippen wurden 22— 23 Cents und für pfälziſche Rippen 20 Cents gefordert. f i * Deutſchlands Zigarren⸗ und Ziga⸗ rettenausfuhr. Im Monat Dezember wurden aus Deutſchland nach einer Meldung des„Zlgar⸗ ren⸗ und Zigaretten⸗Speziallſt“ 4/52 Doppel⸗ zentner Zigarren(ein Doppelzentner ſind rund 14000 Zigarren) und 293 Doppelzentner Ziga⸗ retten(ein Doppelzentner ſind rund 100000 Zigaretten) ausgeführt. Der größte Teil der Ztgarrenausfuhr, über 3000 Doppelzentner, wurde nach Spanien, das geringſte Zigarren quantum, nämlich nur 2 Doppelzentner, wurde nach Eng⸗ land ausgeführt. * Weinheim, 8. März. Schweine⸗ markt. Zugeführt 299 Stück. Verkauft 273 Stück. Milchſchweine das Stück von 10 bis 20 Mark; Läufer das Stück von 25 bis 45 Mark. * Auerbach a d. By 7. März. Der G. d. A. hat das bekannte Hotel„zur Krone“ erworben, um es als ſüddeutſches Ferienheim für ſeine Mitglieder ſchon in den nächſten Tagen zu eröffnen. 7 * Heidelberg, 7. März. Im Stalle des Stellwerksmeiſters Rombach hier warf eine Ziege 6 Junge. Leider aber fanden die Mutter und alle Jungen dabei den Tod. § Berlin, 6. März. Der Reichsparteivor⸗ ſtand, die Vorſtände der Landes⸗ und Provinzial⸗ organiſationen und dle Generalſekretäre der Zentrumspartei halten am Montag eine Sitzung in Berlin ab. Wer inſeriert, Nie Geld verliert! die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften ein großes Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben, nun in Gott ruhenden, unyergel- lichen Mutter, Großmutter, Schwieger- mutter, Schwägerin und Tante fu Sabina Weidner? geb. Schmitt sagen wir für die wohltuenden Beweise inniger Anteilnahme bei dem allzufrüben Heimgange, ferner fär das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für dio groe Kranz- und Blumenspende unsern innigsten Dank. 0 i Ganz besonders Dank den barmh. Schwestern für die aufopfernde Pflege, den Stiftern von Seelenmessen und allen denen, die uns in den schweren Tagen helfend zur Seite standen. Viernheim, den 10. Marz 1924. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Mikolaus Weidner ju. 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März 1924 abends 8 Ahr Hygiene der itte ſor Maurer, Darmſtadt, i gegen dle kathol Die Preußziſche Regierung an den (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) 1 eint tä lich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage,.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins 0 5 en: wöchentl. Samstags das ge illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne Haus gebracht.— Gratis beila und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Ge N 47.1 — Nuntius Pacelli. Der Preuß iſche Miniſterpräſi⸗ dent hat unter dem 5. März an den päſt⸗ lichen Nuntius Pacelli ein Schreiben ge⸗ tichtet, das folgenden Wortlaut hat: „Die von dem General de Infanterie ſeiner Vertei⸗ a. D. Ludendorff in digungsrede vor dem Volksgericht in München gegen ſeine Heiligkeit den Papſt gerichteten Angriffe geben mir Veranlaſ⸗ ſung Euer Exzellenz zum Ausdruck zu bringen, wie lebhaft die Preußiſche Re⸗ gierung die Ausfälle des Gene⸗ rals gegen bedauert. Sie bedauert ſie ſeine Bemühungen die Wohlfahrt des preußiſchen Volkes während und nach dem Kriege ſchuldet. Wenn es ſich nun auch boi dem General Ludendorff um eine reine Privatperſon handelt, alles vorzubringen. was hält ſich die preußiſche Regierung bei den ausgezeichneten Beziehungen, deren ſie ſich mit dem Heiligen Stuhle zu erfreuen hat, gleichwohl für verpflichtet, ihr tiefes Bedauern über das Nor, gehen des Herren Ludendorff auszuſpre⸗ chen. Euer Exzellenz wäre ich ganz beſonders dankbar, wenn Sie Seiner Heiligkeit die Regierung Auffaſſung der Preußiſchen 5 1 über den Vorfall zu übermitteln die Güte hätten. Genehmigen Euer Exzellenz habe Ihr ſehr ergebener (gez.) Braun.“ Der„Amtliche Preußiſche Preſſedienſt“ be- 02 Pron⸗ des Preu⸗ bemer⸗ ghafte Kraft dieſ f 7 113 Hes 9 er teſer ſenswerter, als die 11einhalb wWillionen Pren⸗ eghalle Kraft dieſer merkt dazu:„Dieſes Schreiben ßiſchen Miniſterpräſidenten iſt umſo ßziſcher Katholiken, die in ih ter bil lichen Treue um nichts hinter ihrer Anders⸗ gläubigen Volksgenoſſen zurückſtehen, die Rede Vatikan und Kirche, ſondern auch gegen ſich ſelbſt und ihre ſtaatsbürgerliche Ehre geeſchtet empfunden Ludendorffs nicht nur gegen haben.“ Wir begrüßen, ſo ſchreibt vie„Germania“, dieſen Schritt der preußiſchen Regierung und die Anmerkung, die der„Amtiche Preußiſche Preſſedienſt“ dazu macht. Nicht nur deshalb, weil die preußiſche Regierung das beleidi⸗ gende Unrecht, gut zu machen ſucht! Die ebenſo unberechtigten wie törichten Ausfälle des Generals auf die ſtärkſte und einflußreſchſte ſtige Macht der Welt würden das Anſehen Deulſchlands ſchwer geſchädigt haben, wenn ſie umwiderſprochen geblieben wären und im Ausland den Eindruck hervorgerufen hätten, Ludendorff könne im Namen des deutſchen Volkes oder ſeiner Mehr⸗ heit ſprechen. Deshalb hat auch der Außen⸗ miniſter im Reichstag in wirkungsvoller Weiſe die Ludendorffſchen Angriffe zurück— gewieſen, und ſicher betonte geſtern der Ernäh⸗ rungsminiſter Graf Kanit nicht ohne Grund die umfangreiche Liebestätigkeit des Papſtes zugunſten Deutſchlands. Wenn auch noch die preußiſche Regierung in einem offiziellen Schreiben an den Vertreter des Papſtes zum Ausdruck bringt, daß ſie in dem Verhalten Ludendorffs ein großes Un; recht ſieht, iſt von maßgebenden Stellen deut, lich erklärt worden, daß das deutſche Volk und — 5 amtlichen Vertreter hörbar abrücken von zen Schmähungen, die in München gegen den miſſion wurde ein dringender Miniſterrat im Außenminiſterium einberufen. Nach Schluß der Heiligen Vater gerichtet worden ſind. Die Aeußerungen des Außenminiſters Streſemann und des Miniſterpräſtdenten Braun erfolgten im erſter Linie in ihrer amtlichen Eigenſchaft. Aber man kann nicht daran zweifeln, daß ſig als Parteiführer ebenſo reden würde Ein Mahnwort an die akademiſche Jugend des kathol. Deutſchland. Anter dieſer Ueberſchrift ſchreibt Landtagsab⸗ geordneter Ruß, Worms, in der„K. V.“: er General Ludendorff im Mün⸗ al zeine„Politit“ zuſammen. Sie Seine Heiligkeit! um ſo mehr, als ſie ſich bewußt iſt, wie unbegrün⸗ det die Angriffe ſind und welch warmen Dank Preußen dem Heiligen Stuhle für um den Frieden und die als Angeklagter geneigt iſt! ſeiner Anſicht nach für ihn von Nutzen ſein könnte, ſo die Ver. ſicherung meiner ausgezeichneten Hochach⸗ tung, mit der zu verbleiben ich die Ehre ſtaatsbürger⸗ anz und einem Wuſt von Vorurtei⸗ Viernheimer Tageblatt Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen ſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 — Dienstag, den 11. März 1924 0 41. Jahrgang 2— ſkenfeſndlſchen Auslassungen Ludendorffs. war auch danach. Klein, unwahr und häßlich war der Windmühlenkampf, den Ludendorff zu den Vatikan, den„Ultramontanismus“ und das Zentrum führte. Ludendorff arbeitete mit den plumpen Mitteln eines Dilettanten auf kirchen⸗ politiſchem Gebiete. Ludendorff beleidigte das ganze katholiſche Deutſchland; er beleidigte da⸗ mit auch den deutſchnationalen Katholiken Gene⸗ ral v. Gallwitz. Er beleidigte die Alten wie die Jungen, mit ihnen alle katholiſchen Studenten, die inkorporierten und die nicht inkorporierten. Katholiſche Studenten, ihr CVer, KVer, Uni⸗ tarier und ihr alle, die ihr euch zu irgend einer katholiſchen Studentengruppe bekennt, ihr emp⸗ findet als honorige Menſchen den Fauſtſchlag im Geſicht, der in München eurer Kirche, eurem Papſt, eurem religiöſen Ideal verſetzt wurde. Und dieſer ſelbe Ludendorff hat es früher wohl für politiſcher gehalten, auf Kommerſen katholiſcher Studentenkorporationen in München höchſt per⸗ ſönlich zu erſcheinen. Das dürfte vorbei ſein! Der Verfaſſer dieſes Artikels bekennt ſich ar? Alter Herr des C. V. voll Ueberzeugung und mit der Begeiſterung der Jugend zu dem alterprobten Bildungsideal des katholiſchen Korporationsſtu⸗ denten. Er bekennt ſich zu den hehren Prinzi⸗ pien Religion, Vaterland, Wiſſenſchaft, Freund⸗ ſchaft! Aber gerade aus dieſem tiefen program⸗ matiſchen Bekenntnis heraus erfüllte ihn die ge⸗ fühlsmäßige, chauviniſtiſche Einſtellung eines nicht unbeträchtlichen Teiles der deutſchen Studenten⸗ ſchaft, auch der katholiſchen Studentenſchaft, ſeit Jahren mit ernſter Sorge. Der Typ Ludendorff dünkte dieſen jungen Menſchen mehr als real⸗ politiſche Beſonnenheit und opfervolle Arbeit im Dienſte des Vaterlandes. Da ſang mancher kräf⸗ tig die Wacht am Rhein und ſchalt noch kräftiger auf diejenigen, die ſie zwar ſchweigend, aber um ſo treuer halten. Nun die hohen Herren ſtolz im Sattel zu ſitzen wähnten, gaben ſie ihren gut— gläubigen katholiſchen Steigbügelhaltern die Sporen ins Geſicht. Dank vom Hauſe Luden⸗ dorff! Eine gute, hoffentlich nützliche Lehre. ſerer eigenen Bruſt ſind unſeres Schickſals Sterne. In unſerer Einigkeit und Geſchloſſenheit, in un⸗ ſerem feſten, unerſchütterlichen Glauben an die Sterne, in unſerem Mut der katholiſchen Wahrheit und ihrer Reinheit ruht unſere un⸗ monumentale Größe. In un zur Erkenntnis zum Bekenntnis bezwingbare Stärke und Darum, katholiſche lands, ohne Ausnahme, erneuere deinen in ſolchem Erkennen, belebe deine Hoffnung ſolchem Troſt und entzünde deine Liebe in ſolche Begeiſterung! Dann wird eine beſſere deutſche Zukunft dein Erbteil ſein! Studentenſchaft a 75 9 1 Seen Moien ö Die franzöſiſche Regierung das General Ludendorff den deutſchen Katholiken zugefügt hat. wieder 3 4 1444 und der Frankenſturz Poinare vor der Finanzkommiſſion. * Paris, 9. März. In der Finanzkom⸗ miſſion des Senats legte Poimcare in a vierſtündiger Rede das geſamte Programm der Regierung zur Finanz⸗ und Währungsſanie⸗ rung dar. Er beſtand energiſch Larauſ, daß die Kommiſſion ſich ſo ſchnell wie irgend möglich mit dem Projekte der Regierung einverſtanden erkläre. Der Präſident der Kommiſſion er⸗ widerte dem Miniſterpräſidenten, daß die Kommiſſion ſelbſt wiſſe, was ſie zu tun habe. Sie werde die Vorlage mit größter Gewiſſen⸗ haftigkeit prüfen und nach dem Ergebnis dieſer Prüfung ihre Entſcheidung treffen. In der Nachmittagsſitzung ſprach ſich die Kommiſſion mit 16 zu 7 Stimmen bei 2 Stimmenenthaltun⸗ gen gegen den Abſatz der Finanzvorlage aus, der das Ermächtigungsgeſetz betrifft. Mit Mehrheit dagegen wurde der Abſatz über die 20proz. Steuererhöhung angenommen Im An⸗ ſchluß an dieſe Entſcheidung ber Senatskom⸗ Sitzung verweigerten die Senatoren jede Aus— mnft über die gefaßten Beſchlüſſe. Es iſt unter! 10 gegenwärtigen Umſtänden nicht damit zu rechnen, daß die Beſchlüſſe der Senatskommiſ⸗ ſion etwa zu einer Kabinettkriſe führen könn⸗ len. Eine Stützungskonferenz. * Paris. 10. März. Unter dem Vorſitz Millerands fand geſtern eine Konferenz ſtatt, an der e de Laſtyrie, der Präſident der ank von Frankreich und andere Mitglieder 2 Fr Am e teilnabme chluß der S gierung wird zur der Regierungsentwürfe beim Senat beſtehen. Sie wird ihre früheren Erklärungen zur Ver⸗ ringerung der Ausgaben und Aenderung der Anleihepolitik erinnern. Die Bank von Frank⸗ a reich wird alle notwendigen Maßnahmen zur ſeiner Verteidigung gegen den Katholizismus, wurde ein Kommunique veröffentlicht, das m. ga. beſagt: Alle Maßnahmen zur finanziellen Geſundung werden ins Auge gefaßt. Die Re⸗ ſchnellſten Verabſchiedung Wiederaufrichtung des Franken treiben. Engliſche Betrachtungen. * London, 9. März. Der weitere Sturz des Franken erregt großes Aufſehen. Der Pariſer Berichterſtatter der Times“ Rreiht. der Ernſt der Lage werde von der franzöſiſchen Regierung, im Parlament und in der Oeffentlichkeit erkannt. Dem Cityredakteur des„Daily Expreß“ zufolge wurde geſtern hier erwartet, daß der Franken weiter ſinken werde. Geſtern nachmittag ſei ein dauerndes Angebot von Franken aus der ganzen Welt erfolgt. Es ſollen Geſchäfte ſogar in Höhe von 116 Fran⸗ ken für das Pfund abgeſchloſſen worden ſein. A * Paris, 10. März. Wie der„Petit Pa⸗ riſien“ aus Paris meldet, haben die ſüdeng⸗ liſchen Eiſenbahnen(ſouthere Railways), die den Verbindungsdienſt zwiſchen England und Frankreich unterhalten, das Pfund Sterling am Samstag abend mit 120 rFanken berech net. Dr. Schacht über die Goldnotenbank * Berlin, 9. März. Im Hauptausſchuf des Reichstags erörterte geſteen mittag Reichs bankpräſident Dr. Schacht dea Plan ſeiner neuen Golddiskontbank in einer längeren Rede. Die wichtigſten Teile der Ausführungen des Reichsbankpräſidenten ſind etwa folgende: Das Kapital der neuen Bank wird auf 200 Millionen Goldmark und das Recht zur Noten⸗ ausgabe auf 100 Millionen Goldmark begrenzt. Die Reichsbank wird von dem Kapital 101 Millionen Aktien übernehmen u. alſo dauernd die Majorität haben. Dieſe einſache Mehrheit wird auch ſtatuariſch das Recht haben, die Bank zu li.quidieren. Das Vermögen der Bank wird in dieſem Falle den Aktionären wieder zugeführt. Sollte irgend eine definitive Wäh⸗ rungsorganiſation mit der Reichsbank wieder in anderer Form geſchaffen werden, ſo ſollen die Aktionäre der Goldnotenbank haben, Aktien der definitiven Währ zu pari zu zeichnen. Jeder pvoljitiſche Einfluß bleibt von der Bank ausgeſchloſſen. Selbſtver— ſtändlich iſt die Beteiligung unter Werbung von Reichs-, Staats⸗ und Kommunalanleihen unterſagt. Der Sitz der Bank wird in Berlin ſein, ihre Leitung in der Hand der Reichsbank liegen, die das ganze Inſtitut kontrolliert. Es handelt ſich um ein rein deutſches Unterneh⸗ men, da im Aufſichtsrat und in der V kung lediglich Deutſche ſitzen werden. Das In⸗ ſtitut iſt nicht innerhalb der Reichsbank ſelbſt geſchaffen worden, weil die Goldbeſtände der Re bank in ihrem Goldwert nicht ganz zwei⸗ felsfrei daſtehen. Dazu kommt, daß die Reichs⸗ bank eine, Art moraliſche Obhut über die Ren⸗ tenbank ausübt. Ein internationales Privat⸗ konſortium gibt der Reichsbank zur Schaffung der Golddiskontbank einen Kredit von 5 Mil⸗ lionen Pfund Sterl ing. Dieſes Gold verwendet die Reichsbank, um die Hälfte des Aktienkapi⸗ tals der neuen Bank zu zeichnen. eßrner liegen Zuſicherungen von Privatleuten vor, die einen Golddiskontkredit ſür die von der Golddis⸗ kontobank zulaufenden Wechfel borſehen, und die ſich zunächſt auf 200 Millio⸗ nen Goldmark beziffert. Die Währung dieſe: Bank wird auf Pfund⸗Sterſing abgeſtellt ſein Daraus ergibt ſich ſchon, daß es ſich um keine Währungsbank, ſondern um eine Goldkredit⸗ bank handelt. Das Pfund Sterling iſt gewählt worden mit Rückſicht auf unſere Abhät.pigkeit vom engliſchen F nanzmarkt un) mit Rückſicht auf die engliſchen Geldgeber. ö 10. Verhandlungstag im Hitler⸗Prozeß München, 8. März. Zu Beginn der öffentlichen Sitzung erklärte General Ludendorff: Die Darlegungen des Herrn Generalleutnant von Kreß haben in der breiten Oeffentlichkeit den Ein⸗ druck entſtehen laſſen, als ob die Angeklagten einen Angriff gegen die Reichswehr führten. Wir ſehen in der Reichswehr die Fortſetzung des alten Hee⸗ kes. Wir werden nicht gegen eine Inſtitution ar⸗ heiten, in der wir heute noch das Palladium der Freiheit und des ſchwarz⸗weiß⸗roten Gedankens ehren. Wir kämpfen nicht gegen die Reichswehr. zerwal⸗ im Ausland nicht gegen das Offizierskorps, wohl aber haben wir das Recht als Angeklagte, uns gegen Einzel heiten zu wenden. Das Offizierskorps hat kein Ehrengericht mehr. Es ſind von Offizieren Taten begangen worden, die zu verurteilen ſind. Die Angeklagten haben das Recht und die Pflicht zur Wahrung ihrer Ehre gegen einzelne. Juſtizrat Schramm will im Intereſſe der Reichswehr auf alle Zeugen verzichten, die Dinge über Oberleutnant Braun ausſagen können. Dann wird General v. Tiechowitz, Kommandeur der Infanterieſchule, als Zeuge ver⸗ nommen. Tiechowitz führt aus: Es iſt zur Sprache gekommen, daß Angehörige der Infanterieſchule bei ihrer Vernehmung fünf Stunden lang hätten ſtillſtehen müſſen und anderes mehr. Die Offi⸗ ziere, die die Unterſuchung gefführt haben, haben mir eine ſchriftliche Erklärung vorgelegt, daß das ſticht zutrifft. Es iſt nicht einſeitig gegen die Waffenſchüler vorgegangen worden. Die Auf⸗ ſichtsoffiziere wurden genau ſo vernommen und beurteilt, allerdings in Berlin. Der nächſte Zeuge General v. Epp, zibt eingehende Auſſchlüſſe über das von der Ver⸗ ſeidigung angezogene Protokoll von der Beſpre⸗ hung zwiſchen Kahr, Loſſow, Seißer und Kriebel, Dr. Weber und Scheubner-Richter am 6. Novem⸗ ber. Er erklärt: Es iſt unrichtig, daß ich am 12. November Vertreter der Studentenſchaft in das Graf Törring⸗Haus eingeladen habe. Ich war bon der Behandlung, die die Truppe durch die Studenten erfahren hatte, ſehr unangenehm be— rührt. Nachdem aber ſchon der Rektor und ver⸗ ſchiedene Profeſſoren von den Studenten in we⸗ nig erfreulicher Weiſe abgefertigt worden waren habe ich geſagt, ich ſpreche nicht zur Maſſe. Die Leute waren ſchon ſo aufgehetzt, daß ſie einer ver⸗ ſtändigen Ueberredung nicht mehr zugängig wa ren. Infolgedeſſen ſagte ich: Ich bin bereit, zu reden, wenn da. Rektorat oder ſonſtwer mir eine Anzahl Vertreter ſchickt. Es kamen dann 120 bis 150 Vertreter der verſchiedenſten Korporationen zu mir. Ich habe vor ihnen keine Rede für von Kahr gehalten. Dazu hat er mich nicht gebraucht, Es iſt wohl auch nicht notwendig geweſen. Rechtsanwalt Kohl: Ich habe dieſe Dinge überhaupt berührt, weil bei der informatoriſchen Vernehmung der Zeuge erklärt hat, er könne ſich an dieſe Dinge nicht erinnern. Irgend ein An⸗ griff gegen den Zeugen iſt in keiner ſichtigt worden. General Epp hat Hitler Ehren— wortbruch vorgeworfen und Oberleutnant v. Roß! bach angegriffen, daß er ſich nicht tapfer benom⸗ men habe. Epp hat alſo Partei genommen. Rechtsanwalt Roder: Sie damals erklärt, daß Hitler ſein Ehrenwort gebrochen hat? Zeuge Epp: Ich glaube nicht; ich hätte auch keine Unterlage zu einer ſolchen Bemerkung ge⸗ habt. Zeuge Generalleutnant v. Hildebrand: Am 9. November wurde ich durch die Zei⸗ tungsmitteilungen überraſcht von dem, was ſich am 8. November ereignet hatte. Da ich mit Lu⸗ dendorff befreundet bin, ſuchte ich am 10. Novem⸗ ber den General auf. Ich fand Ludendorff tief erſchüttert. Er hat an das Kahrſche Wort feſt geglaubt. Als er erfuhr, daß Kahr ſeinen Sinn geändert habe, ſah er, wie er mir ſagte, da— rin nachträglich einen Umfall Kahrs. Es hätte Kahr ſonſt niemals, erklärte mir Ludendorff, den Namen des Königs mit in die Komödie ein⸗ beziehen und mißbrauchen können. In gleicher Weiſe hat Ludendorff das Wort des Generals Loſſow bewertet. Ludendorff erzählte mir, er und Loſſow ſeien beide der Ueberzeugung gewe⸗ en, daß die Bewegung laufe und nicht mehr auf⸗ zuhalten ſei. Beide hätten ſich entſchloſſen, ihr beizutreten und hätten den Treubund durch Hand⸗ ſchlag beſiegelt. Jedenfalls ſah Ludendorff darin, daß Kahr und Loſſow ihn nachträglich wiſſent⸗ lich im Unklaren ließen, daß ſie ſich von telepho⸗ niſcher Verſtändigung abſchloſſen und ſeine Boten feſthielten, einen Verrat an ſich und an der Be⸗ wegung. Ludendorff ſagte mir, er habe unter⸗ cchieden zwiſchen der Unternehmung am 9. Nov. und der völkiſchen Bewegung. Das Unterneh⸗ men ſei zerſchlagen geweſen, denn es ſei baſiert geweſen auf der Staatsmacht und ihren Faktoren. Ich habe aber, erklärte mir Ludendorff, die völki⸗ ſche Bewegung als deren geiſtiger Urheber in letz⸗ ter Stunde retten wöllen. Ich wäre ein gemei⸗ ner Schurke geweſen, wenn ich Hitler in dieſer gage verlaſſen hätte. Ich war der einzige, der uf ihn Einfluß ausüben konnte. Den Plan, nach Roſenheim zu rücken und dort Verſtärkungen her⸗ anzuziehen, habe ich verworfen, weil das Unter⸗ nehmen doch hin geweſen ſei. Es habe nur ge⸗ heißen, der ganzen Welt zu zeigen, daß man der völkiſchen Bewegung treu bleibe. Es ſei dann der friedliche Zug in die Stadt erfolgt, der an der Feldherrnhalle mit Blut endigte. Ich 0 fäbrt der Zeuge fort, aus den Zeitunas berichten, 7 4 Haben weg Ich kenne aber Ludendorffs Gedankengänge über den nationalen Wiederaufbau, und da hat es mich ergriffen, daß Ludendorff 10% einer weiß⸗ blauen Gefahr geſprochen haben ſoll, da doch der General vollkommen übereinſtimmt mit mir in der Verehrung für das Haus Wittelsbach, in ſei⸗ ner Bewunderung für die tapfere alte bayeriſche Armee, in ſeiner Liebe zum treuen bayr. Volk und zur herrlichen Natur Banerns. Ich glaube, daß gerade ſein Empfinden für Bayern und ein Königshaus Ludendorff veranlaßt hat, in Mün⸗ Ludendorff ſoll ferner chen Wohnſitz zu nehmen. von einer katholiſchen Gefahr geffrochen haben. Ich möchte betonen, daß Ludendorff von einer außerordentlich tiefen Frömmigkeit beſeelt iſt. Ich habe kaum eine ſeiner Reden gehört, wo er nicht von Gottvertrauen ſprach. Dadurch komme ich zu dem Schluß, daß Ludendorff den Katholiken nicht hinter den Proteſtanten ſtellt daß er im Gegenteil beide Konfeſſionen gleich be⸗ wertet.(Vgl. Ludendorffs eigene Hetzrede 5 Katholiken und Zentrum. D. Red.) N Der nächſte Zeuge 1 7 Oberſtleutnant Frhr. v. Berchem, der Führer des zweiten Bataillons des Infan⸗ terieregiments 19, wurde auf Antrag der Vertei⸗ digung zunächſt unvereidigt vernommen. Er ſtellte feſt, es ſei eine Unmöglichkeit, daß Ober⸗ leutnant Braun den Leutnant Capelle erſchoſſen haben könne. Unter dem Eindruck neuer An⸗ griffe gegen die Reichswehr habe er(Berchem) in einer Anſprache an ſeine Leute erklärt, die An⸗ greifer ſo auf den Mund zu ſchlagen, daß ſie das Wiederkommen vergäßen. Es handle ſich bei den Beſchuldigungen gegen Braun um eine unverant⸗ wortliche Hetze Röhms. Braun habe ſich im Felde untadelig geſchlagen und habe die beſte Qualifi⸗ kation. Juſtizrat Schramm erklärte, die Ver⸗ teidigung werde unter Umſtänden noch genötigt 8 die gegen Braun genannten Zeugen zu la⸗ en. Der dann vernommene Zeuge Leutnant Fecker war von Kriebel zu Loſſow geſchickt worden, um eine Unterredung mit Ludendorff zu vermitteln. Loſſow lehnte die Unterredung ab. Von beſon⸗ derer Tragweite waren die Bekundungen des nächſten der Zeugen Polizeidirektors Imhoff— München, der gegen den Widerſpruch der Ver⸗ teidigung vereidigt wurde. Er ſchilderte zunächſt die Beſprechungen, die mit den Offizieren der Landespolizei am 8. Oktober und am 8. Novem⸗ ber v. Is. gehalten worden waren. In beiden wurde die Pflicht betont, gegen jeden Putſch ein⸗ zuſchreiten, einerlei ob von rechts oder links. Am 8. November habe Oberſt Seißer ausgeführt, Hitler und Ludendorff planten die Bildung einer nationalen Reichsregierung in Bayern, um dieſe nötigenfalls mit Waffengewalt nach Norddeutſch— ſand vorzutragen. Kahr werde nach ſeiner Erklä, rung dabei niemals mittun. Seißer habe auch mitgeteilt, daß ſich Ludendorff und Hitler ver— pflichteten, nichts zu unternehmen, was ſie in Konflikt mit der Reichswehr und der Landespoli— zei bringen könne. Zeuge ſchildert dann die Er⸗ eigniſſe in der Nacht vom 8. auf 9. November. Den Schluß der Sitzung bildeten zahlreiche Fra⸗ gen, die ſowohl von dem Angeklagten Frick wie von der Verteidigung an den Zeugen gerichtet wurden. Der Zeuge verweigerte die Ausſage über die Herkunft des woiß⸗blauen gegen Luden⸗ dorff gerichteten Buches, erklärte aber ſpäter, nicht zu wiſſen, woher das Buch ſtomme. Zum Schluß der Sitzung ſchilderte der Zeuge, Imhoff habe ſeinen Eindruck von Oberſt Seißer dahin wiedergegeben, daß er die Ereigniſſe im Bürger— bräukeller unbedingt abgelehnt habe. Von der Verteidiauna wurde der Antrag geſtellt, Ober⸗ 1 2 DDD eee. D Das vergrabene Teſtament. „ Roman von Ed. Wagner.. 19 Nachdruck verbolen.) Er nährte ſich dem Mädchen und ſagte, inden er in höflicher Weiſe ſeinen Hut zog: % Guten Morgen, mein Fräulein! Können Si 6 425 ſagen, wie das Gebäude da vor un heißt? Roſamunde ſtutzte und erhob ihr Haupt. Es iſt Wilcheſter⸗Towers, Sir“, entgegnete ſi ſchlicht und kalt, ſich zugleich wieder von dem Fra genden abwendend. a „Warien Sie noch einen Augenblick“, ſagte Ja ſon und hielt das Mädchen lh Mantel zuruck „Ihre Stimme klingt ja wie die herrlichſte Muſtik. und ich bin feſt überzeugt, daß Ihr Geſicht in Hinſicht auf die Schönheit zu derſelben paßt. Gön nen Sie mir doch einen Blick in Ihre Augen, mein, Schöne, denn ich verſichere Ihnen, daß ich kein ſchlechter Beurteiler darin bin und—“ „Sir!“ unterbrach Roſamunde ihn heftig, ſie bon ihm losreißend, und in ihrer Sinn a Haltung lag etwas ſo Gebieteriſches und Stolzes, daß jeder weniger verlegene Beleidiger reſpektvoll den Rückzug würde angetreten haben. „FJaſon Hadd aber ſchten dies für eine Heraus. orderung anzuſehen, denn er ſprang auf Roſa⸗ nunde zu, riß ihr den Schleier vom Geſicht und darrte triumphierend in das Schrecken und Ent⸗ 0995.6 ausdrückende Geſicht des jungen Mäd⸗ Einen Augenblick war der junge Hadd wie be⸗ Kubert von der ſeltenen Schönheis, die vor ihm tand, aber bald erglühte ſein Geſicht vor heftigem . und er ergriff ihren Arm, indem er tief: N „Ich muß einen Kuß von dieſen ſüßen Li ſaben, nur einen Kuß!“ e Und er wollte ſeinen Worten die Ausführung olgen laſſen, aber Roſamunde, aufs äußerſte ent⸗ küſtet, ſchlug ihn mit beiden Händen ins Geſicht and machte die größten Anſtrengungen, ſich aus einen Armen zu befreien wobei fe laut um Hilfe 1 % n enden nützt Abnen nichts, mein büb⸗ I Fluavoſtlinie. um 4 Uhr feſtgeſe kt. Am Montag ſoll nach den Dispositionen de Gerichts als erſter der Kronzeugen Generalleut⸗ nant a. D. Frht. v. Lofſow vernommen wer⸗ bon den. Die Verteidigung beantragte jedoch, als erſten der Zeugen Herrn v. Kahr zu hören, da es zweifellos ſei, daß Herr v. Kahr nach dem in den Geheimſitzungen bereits feſtgeſtellten Mate⸗ rial nicht beſtreiten könne, daß er den anormalen Weg zur Schaffung der Reichsdiktatur erwähnt habe. Kahrs oder Loſſows an erſter Stelle wird Nachmittag erfolgen. Kleine Nundſchau. Abſchluß der ruſſiſch⸗griechiſchen Verhand⸗ lungen. Die Verhandlungen zwiſchen der Sowjet⸗ zegierung und Griechenland, die in Berlin ge⸗ ührt wurden, ſind zum Abſchluß gelangt. In der griechiſchen Geſandtſchaft wurden zwiſchen dem griechiſchen Geſandten Kaneloppulos und am dem ruſſiſchen Geſchäftsträger Außem die No⸗ en über die Anerkennung der Sowjetregie⸗ zung de jure, über die ſofoectige Aufnahme hiplomatiſcher Beziehungen und über die Er⸗ iennung von Geſandten beider Parteien aus⸗ zetauſcht. Die Verhandlungen über die aus der Anerkennung reſultierenden Detailfragen verden in nächſter Zeit in Moskau beginnen. Ausbau des Bahnnetzes in Oſtafrika. Die engliſche Regierung hat beſchloſſen, die Bahnſyſteme in Oſtafrika zur Erſchließung teuer Baumwollgebiete zu erweitern. Es ſoll eine neue Linie von Tabora an der Strecke Dar⸗es⸗Salaam nach dem Tanganyika⸗See bis zum Viktoria Nyanza⸗ See gebaut werden. Dieſe Linie würde eine Länge von 200 Meilen haben und die ſüdlichen Häfen des Viktoria Nyanza direkt mit Dar⸗es⸗Salgam verbinden. Keine Zulaſſung Deutſcher auf den Südſee⸗ Inſeln. Die japaniſche Regierung bat, wie die „Kolonial⸗Warte“ berichtet, auf eine Anfrage der deutſchen Botſchaft in Tokio über die Zu⸗ laſſung von Deutſchen auf den ehemals deut⸗ ſchen Südſeeinſeln erklärt, unter Hinweis auf Artikel 122 des Friedensvertrages müſſe die Zulaſſung von Deutſchen vorläufig abgelehnt werden. Die Organiſation der Verwaltung auf den Inſeln ſei noch nicht beendet. Aus adminiſtrativen Rückſichten müßten daher die bisherigen Einreiſebeſchränkungen bis auf weiteres aufrecht erhalten bleiben. * f * Italien und der deutſch⸗türkiſche Vertrag. Wie der„Frkf. Ztg.“ aus Rom berichtet wird, wird dort der deutſch⸗türkiſche Freundſchaftsver⸗ trag als organiſche Ergänzung des deutſch⸗xuſſi⸗ ſchen Vertrages aufgefaßtund bei der öſtlichen Tendenz der italieniſchen Expanſion als Erfolg eines Rivalen angeſehen. Unter den Kommen⸗ taren gibt der ſchwerinduſtrielle„Meſſagero“ den Ton an, indem er von dem Wiederaufleben des alten deutſchen Dranges nach Oſten ſpricht und behauptet, die deutſche Gründungstätigkeit in der moderniſierten Türkei habe unter engliſcher und amerikan. Kapitalbeteiligung wieder begonnen. „Tribuna“ und„Epoca“ nehmen dieſen Ton auf und wittern eine politiſche Annäherung, welche die größte Aufmerkſamkeit Italiens verlange. * Ratifizierung des franzöſiſch⸗polniſchen Han⸗ delsvertrags. Der Senat hat den franzöſiſch-pol⸗ niſchen Handelsvertrag ratifiziert. * Flugpoſt Köln— London. Die engliſche die einen täglichen Perſonen⸗ 22— Die Entſcheidung über die Vernehmung in „geführt; Heraus geber der„Cologne⸗Poſt“, Capt. Haygert, be⸗ gleitete die deutſchen Gäſte. Ueber den Verkehr der Flugpoſt London— Köln wurden im An⸗ ſchluß an die Fahrt kutereſſante Mitteilungen gemacht. Die fahrplanmäßige Dauer der direk⸗ ten Fahrt London—Köln— während des Sommers wird ſie durch eine Zwiſchenlandung in Brüſſel etwas verlängert— beträgt drei⸗ einhalb Stunden: a ſchon weſentlich ſchneller zurückgelegt worden; die kürzeſte Zeit, die bisher erzielt wurde, waren 2 Stunden 6 Minuten. Die einfache Fahrt koſtet 6 Pfund, Hin⸗ und Rückfahrt 10 Pfund. Wichtiger noch als für den Perſonen⸗ verkehr iſt die Verbindung für den Gütertrans⸗ port. Wöchentlich können 15 000 Kg. Woren be⸗ fördert werden; ein Transport, der auf an⸗ derem Wege oft vier Wochen in Anſpruch nimmt, kann mit Hilfe des Flugzeuges in zwe Tagen erledigt werden, vazu unter weſent licher Erleichterung der Zollſchwierigkeiten(de beſetzten Gebiets die franzöſiſche Zollkontroll paſſiert, vielmehr nur in Köln von der deut⸗ ſchen Behörde verzollt wird.) Die Fracht be⸗ läuft ſich auf 1 Schilling das Kilogramm. Die Kabinen des Flugzeuges ſind behaglich ein⸗ gerichtet; die Geſellſchaft kann mit Genugtuung darauf hinweiſen, daß auf ihren Flügen zwi⸗ ſchen Köln und London, obwohl ſie bereits ſeit vier Jahren im Gange ſind, noch kein einziger Unfall eingetreten iſt. * Die Wiener Frühjahrsmeſſe. Geſtern begann die diesjährige Frühiahrsnwſſe, die ſechſte in der Reihe der Wiener Meſſeveranſtal⸗ tungen. Die Meſſeveranſtaltungen ſchlie ßen An⸗ mittelbar an die von Leipzig an. Den Raum⸗ anforderungen, die geſtellt worden waren, ver⸗ mochte die Meſſeleitung trotz Erweiterung der Meſſehäuſer nicht voll zu entſprechen. Das gilt namentlich für die Maſchinen⸗, Leder und Webinduſtrie. Die Beteiligung des Apslandes iſt in ſtetem Wachſen. Hier tritt anter den Aus⸗ ſtellern Sowjetrußland zum erſtenmal auf den Plan. Die Zahl der ausländiſchen Ausſteller beträgt 14 v. H. und hat ſich gegenüber dem letzten Herbſt verdoppelt. Acht Prozent der fremdländiſchen Ausſteller entfallen auf Deutſchland, das in 27 Branchegruppen ver⸗ treten iſt. An Deutſchland reihen ſich bezüglich der Zahl der Ausſteller die Tichechoſlowakei, Frankreich, England, Italien, Amerika Un⸗ garn, Südflawien, ſchließlich die Schweiz, Po⸗ len, Bulgarien und Rußland. Deutſchland iſt hauptſächlich vertreten durch Nürnberger Ga⸗ lanteriewaren, Lederwaren und Reiſeartikel aus Offenbach am Main und Frankfurt am Main, durch Thüringer Spielwaren, württem⸗ ergiſche Elektroartikel, ſächſiſche Maſchinen⸗ u. Wirkwaren, vogtländiſche Webereiartikel, Pforzheimer Bijouterie, Bürdartilel(Ham⸗ burg), Maſchinen und Schuhe Berlin), Rau⸗ herartikel, Gold⸗, Silber und Schmuckwaren, owie Bekleidungsartikel(München). Aus dem Ruhrgebiet ſtellt u. a. eine Elberfelder Firma Malerſchablonen aus. Frühlingsanfanges, d. h. der Frühjahrs⸗Tag⸗ und Nachtgleiche, den 22. März. Damit iſt aber nicht geſagt, daß ſich die Auferſtehung in der Nacht ganz plötzlich vollzöge, die Erde aus dem Win⸗ terſchlaf ſo ache wie der Menſch aus dem nächtlichen Schlummer. Wie die verſchiedenen Boten des Lenzes ſich langſam folgen, ſo wan⸗ delt ſich auch nur allmäbliſt der Winter zum ſſcher, wilder Vogel“, ziſchte Jaſon ihr zu.„Ich vill und muß einen Kuß haben!“ Und er verſuchte, ſie an ſich zu reißen. In demſelben Moment aber näherten ſich raſche, männliche Tritte und noch ehe Jaſon ſich umſehen konnte, ergriffen ihn ein paar ſtarke Hände und warfen ihn über die Brückenmauer in den Fluß. Dieſer Rettungsengel war Hugo Chandos. Er hatte vor etwa zwei Stunden das Wirtshaus ver⸗ en um ſeine Nachforſchungen in betreff ſeiner (Abkunft zu beginnen, und war gerade im Begriff geweſen, einen Beſuch auf Wilcheſter⸗Towers zu machen, unter dem Vorgeben, dort die Bilderga⸗ lerie zu beſehen. So war er durch Zufall eben in dem rechten Augenblick an die Brücke gekommen, um Roſamunde aus den Händen Jaſon Hadds zu befreien. „Ich glaube, Miß, der wird das nicht wieder wagen!“ ſagte Hugo ruhig, indem er ſich höflich verbeugte.„Sie können jetzt frei Ihren Weg fort⸗ ſetzen!“ „Ich danke Ihnen, Sir“, ſagte Roſamunde,„Sie haben mir einen großen Dienſt erwieſen“. Und als ſie ſo ſprach, begegneten ſich die Augen der jungen Leute. Hugo war voller Bewunde⸗ rung, denn er ſagte ſich, daß er noch nie zuvor Augen, ſo unvergleichlich ſchön wie die Roſamundes geſehen habe. Und das junge Mädchen, errötend unter ſeinen Blicken, fühlte ſich durch dieſe offen⸗ bare Bewunderung nur wohltuend berührt. ö In dieſem Augenblick entſtieg Jaſon Hadd dem naſſen Element, ſeine Kleſde Re 1 am Körper und das von denſelben herabtröpfelnde Waſſer bezeichnete die von ihm zurückgelegte Bahn; ſein Geſicht war blaß vor Wut. „Wir werden uns wiederſehen!“ rief er in dro⸗ hendem Tone Hugo zu.„Nie und nimmer ver⸗ geſſe ich eine ſolche Beleidigung! Ich twerde mich ſchon zu rächen wiſſen“. Mit dieſer Drohung eilte er davon. Aus ſeinem Beſuch auf dem Schloſſe konnte unter ſolchen Um⸗ 1 110 geht kene de 5 5 haben 5 „Sie brauchen jetzt keine Furcht mehr zu haben, Miß“, ſagte Hugo zu Rosamunde, 1 Burſec wird Sie nicht mehr beläſtigen. Wen td. toch Beſorgnis hegen ſollten, ſo will u Ihrer Verfügung ſtellen und Sie e 2 leich einem heſter jebte er ernſtli 0 an ſeiner Seite dem alten Slammſitz der Wil⸗ var? diel zu veit gewünſcht, und mit ir an der Seite des Mädchen tach dem Haupteingang des Schloſſes. 915 f 10 die Eb von e eee ci ne e 555 Rosch 190 Jor Anerdieten dankbar an“, ſagz koſamunde errötend.„J ilcheſter 1 0 t„Ich gehe nach Wilcheſter⸗ Hugo bolrachtete das gendem Intereſſe. Gehören Sie dorthin?“ r 19 5 118 „Lehoren Sie dorthin?“ fragte er begierig.„Sind = 7 110: 5 7*„* Sie vielleicht eine Bewohnerin des Schloſſes?“ junge Mädchen mit ſtei, „„Mein Name iſt Hugo Chandos“, lunge Mann.„Ich bin von Profeſſioͤn Land⸗ ſchaftsmaler und im Begriff, die Bildergalerien in 5 Gegend zu beſuchen. Gerade vollte ich ins Schloß, um mir die Erlaubnis zu erbitten, die ae Gnlerie in Uulgen en nehmen zu dürfen. ten Sie mir vielleicht ſagen, ob man mei 5 Wunſche willfahren wirds. e Roſamunde lächelte. i Ich bin Miß Wilcheſter“, ſagte ſie freundlich. „Sie ſind willkommen und können unſere Familien⸗ zemälde ſo viel ſtudieren, als Ihnen beliebt. Alle ehen Häuſer und Galerien in der Nachbarſchaft ehen an gewiſſen Tagen für jedermann offen und 775 heutige Tag iſt ein ſolcher, wenn 10 nicht 17 ſagte der 0 ö Hugo dankte für die Erlaubnis, die ihm deitwillig ward. Aber nun waren die Bilder im 1 ihm Nebenſache. Er trug kein Verlangen nehr danach, eine etwaige Verwandtſchaft mit der Familie Wi 93— deen da 05 ſich nicht eere zwiſchen ihn und Mi il⸗ ſtellen durfte. 1 Denn zum erſtenmal in ſo be⸗ ſeinem Leben liebte er, und zwar dieſes Mädchen, das eſters rer Heimat, während er wohin gehörte und wer 8575 13 5 5 0 . eine Stun lillem Bedauern ſe eilt 3 die Allee entlang Bald hatten ſie das iel erreicht, ah e hae 15 11 0 der junge Mann mit Bitlerkeit, während er de betra igsloſer Jemand, der licht n die Strecke iſt ober auch 0 95 Wann wird es Frühling? Der Kalender beſtimmt als den Termin des . Volamunde füprte und entfernte ſich dann, i Nator git. fiir ſich n, um ihren Naber ait. 5 7 1 5 ihn en Ausdruck von Kummer tra i 5 ale ſich beim gendes Geſicht er deleußt eine ohneri Wangen noch die blü 1 1 nickte mit einiger Verlegenheit. der Blick 99905 1 90 hervorgerufen hatte „Papa“, ſagte ſie, 5 chritt,„ich dam von er 0 9 rachtete, holte mich ei in, ich be⸗ leidige, 0 ich ein Mann ein, der mich be ag, pfleg Feldhühner Neſter zu 1 n und dadurch Beginn einer wärmeren Jahreszeit anzukünden. Und durch die entlaubten Wälder geht ein dumpfes Rauſchen. Das iſt ein Vorbote des Mittelmeerwindes, der, von den Bergen des Sü⸗ dens herabwehend, den Lenz bringt. In den ſüdlichen Gebirgsgegenden Deutſchlands heißt es dann im Volksmund:„In dieſer Nacht frißt der Wolf den Schnee.“ 005 Da ſich dieſe Veränderung meiſt ſchon Ende Februar bemerkbar macht, wurde Jahrhunderte lang in der katholiſchen Kirche der 22. Februar (Petri Stuhlfeier) als Frühlingsanfang bezeich⸗ net. Hierauf nimmt der alte Monatsvers Be⸗ zug:„In dieſem Monat der Lenz entſpringt,— Am St. Peter, wenn man die Meſſe ſingt.“ Später murde in einzelnen Gegenden der Mat⸗ thiastag(24. Februar) als Termin für den Früh⸗ lingsanfang feſtgeſetzt. Damals ſang die Kinder⸗ welt:„St. Matthias bricht das Eis,— findet er keins,— ſo macht er ſich eins“, anknüpfend an eine Legende des Heiligen, der an Stelle des Judas Iſcharioth in die Reihe der Jünger ge⸗ treten war, und als Schirmherr der alten Stadt Goslar galt, wohin ſeine ſterblichen Ueberreſte gebracht worden waren. Sie wurden auf Befehl Kaiſer Lothars 2. in zwei ſchweren ſilbernen Särgen beigeſetzt, und alljährlich am 24. Februar in feierlicher Prozeſſion durch die Straßen der Stadt getragen. Als im Jahre 1100 die Träger in die Nähe des Nonnenberges kamen, überfiel ſie Widukind von Wolfenbüttel mit ſeinen An⸗ hängern und ſuchte die Särge zu rauben. Schnell entſchloſſen warfen die Mönche dieſe in den Stadtgraben, um ſie nicht in die Hände der beu⸗ telüſternen Räuber fallen zu laſſen. Eine Le⸗ gende läßt nun über dieſen Särgen eine Eisdecke entſtehen, während eine andere erzählt, das Eis wäre dadurch geſchmolzen. Das Sinnbild des ſchwankenden Wetters, das ſich Ende Februar häufig beobachten läßt. Eine noch ſpätere Zeitperiode ließ mit dem Sonntag Lätare den Frühling und zugleich das neue Kirchenjahr anfangen.— Der letzte Reſt der, damals allgemein üblichen„Frühlingsfeiern“ er⸗ hielt ſich in dem hier und dort noch jetzt bekann⸗ ten„Todaustreiben“. Zwei als Winter und Sommer verkleidete junge Burſchen tragen eine ausgeſchmückte Strohpuppe auf einer Stange durch die Ortſchaft— das Sinnbild des Todes, d. h. des Winters, um ſie dann zu verbrennen, unter dem Geſang:„Nun treiben wir den Tod hinaus,— Von Berg und Tal, von Stadt und Haus— Daß er nicht wiederkommen mag.“(Ein J Volksgebrauch iſt der Staabaustag. Die ed. Das Finden des erſten Veilchens, das Nahen des erſten Storches kündete den Altvordern eben⸗ falls den Frühling. Deshalb wurden beide Er⸗ eigniſſe mit dem feierlichen„Blaſen vom Turm“ begrüßt, wie auch jener beſchenkt wurde, der die »ſte Kunde von dem wichtigen Ereignis brachte. „urze Zeit galt auch der Gründonnerstag ar⸗ Frühlingsanfang, bis endlich der 22. März ka⸗ lendermäßig dazu geſtempelt wurde. Aus dieſer Verſchiedenheit der Frühlingsanfänge geht aber deutlich hervor, daß der Junker Lenz nicht plötz⸗ lich erſcheint, ſondern daß verſchiedene Zeitpunkte ſein Nahen melden. Darum erzählt auch eine 4 gegen Hlansfem ihn ins Empfangszin in der Bibliothek. Sein blaſſes Eintritt 3 Tochter, auf deren e Farbe prangte, welche indem ſie auf den Baron zu⸗ on der Witwe Harley und aut zur Mitte der Chauſſec, wo ich einen ſtehen blieb und die Landſchaft he⸗ Brücke „Roſamunde“, unterbrach der Vater ſie, vor ierher, um ildergalerie e e en N ill ſofort zu ihm 15 i uk ausſpre ihm gehen und ihm meinen wies“, ſagte 55 ae W ne Kleider kommt, da 5 7 bin mit „und ich bin icht get ſeinem Sitz auffahrend. t 1 del der U eten bei der Eri 0 ei 0 b fortfuhr„Er innerung Weh Diamanten, als ſie ringes Mädch können wollte mi Papa!“ Und ihre Augen leuch⸗ hielt mich wohl für ein armes, ge⸗ ö ſen, das er ungeſtraft beleidigen zu glaubte; er riß mir Schleier ab und ch küſſen“. ö„Der Bube!“ rief de 0 it fl. g Geſicht i f r Baronet mit flammendem Roſamunde. „O, nein Papa!“ auf. 1 es Angreifers, den er erfaßte und u i I ö 10 155 erfaßte und über die Brücken⸗ „Wer war fragte Sir Archy. 155 1 1 0 24 8 en St ontwortete Roſamunde. zuſchritt— der Stätte ihrer Geburt und 8 ö 5 „Du darfſt nicht wieder allein ausgehen Es gelang ihm doch wichtel e b ein jubelte Roſamunde förmlich „Ein junger Fremder kam gerade in den herzu und rettete mich aus der Gewalt ſatewerſe ieſer junge Fremde und wo iſt er?“ ſein Name iſt Chandos“, .„Er war auf dem Wege ich Erlaubnis zu erbitten, unſere zu beſehen. Er iſt jetzt im Emp⸗ ür den Dienſt, den er dir er⸗ rchy.„Gehe ben l fe er, denn etz iſt mög⸗ d noch dieſen Vormittag ewelhen er ee ele a behaudein, ebf wein er die nge der Zug, u. geſtrengen Herren Sarvatius, lte Mögen die drei„Elsheiligen“ im Mai, die Pankratius und Mammertus auch gefürchtet bleiben, möge viel⸗ leicht ſogar in einigen Gegenden das Voltswort Recht behalten:„Ein deutſcher Mann von rechter Art— Trägt ſeinen Pelz bis Himmelfahrt“— der Lenz iſt ſchon früher erſchienen. Er entſen⸗ det ſeine Boten vom 20. Februar an, von dem Tage, da„der Saft in die Bäume“ geht. 1 . 2 Die Wirtſchaftslage anfangs März. Belebung der Kapitalneubildung. Die allgemein ungeklärte wirtſchaftliche Lag! läßt in der Entwicklung der Banken noch nichl klar ſehen. Zwar ſind einige Momente der Be⸗ lebung feſtzuſtellen. Dem Vernehmen nach ſol⸗ len bei einer Bank die Depoſiten 20 Prozent es Vorkriegsſtandes erreicht haben. Wenn auch dieſes günſtige Ergebnis eine Ausnahme⸗ erſcheinung darſtellt, ſo iſt immerhin eine He⸗ bung der Spartätigkeit und der Kapitalneubil“ dung feſtzuſtellen. Die Inte reſſengemeinſchaf⸗ ten mit ausländiſchen Banken dürften weiter⸗ hin geeigne! ſein, den Banken eine beſſere Ausnutzung ihrer Organiſation zu gewähr⸗ leiſten und das In⸗ und Auslandsgeſchäft an⸗ zuregen. Die Gründung der Continental Cautchoue in Amſterdam mite Mill. Gulden iſt ein Glied dieſer Entwicklu ig. 1 291 0 1 Werke kann ar ntliche Erhöhung der Ein zölle bewirkt werden. In Juflat periode war der Abſatz chemiſcher Erzeugniſſe ins Ausland ein geradezu gläazender, die dar⸗ auf folgende Märkhauſſe wird zwar in den letzten Wochen durch eine leichte Steigerung im Verkaufe behoben. Trotzdem fehlt im Augen⸗ blick jegliches Zutrauen. Dieſes Mißtrauen wird durch das Anziehen der Markwreiſe für Schwerchemikalien in Amerika beſtärkt. Far ⸗ ben ſind in der heutigen Zeit Luxuswaren. Dazu kommt, daß Farbenfabriken ſich faſt mehr oder weniger ausſchließlich auf Saiſonbetrieh einſtellen. Demgemäß iſt im Augenblick ein äußerſt geringer Konſum zu regiſtrieren. Trotz dem hofft man auch ein regeres Geſchäft. Die Bekleidungsinduſtrie weiß ſeit Januar eine weſentliche Beſſerung auf, Man kann geradezu von einem gewiſſen Wa⸗ rnhunger ſprechen. Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 9. März. Dieſer Tage fand man in der Erbacher Straße einen 48jährigen ledigen Mann tot in ſeinem Bette. Er hatte ſich einen Meſſerſtich ins Herz beigebracht. Das Motiv zur Tat iſt unbekannt. f Pſungſeadt, 8. März. zitätswerkes Crößmann. Es entſtand Kurzſchluß, Crößmann wollte den Schaden beheben, kam da⸗ bei an die Starkſtromleitung und wurde getötet. Newyort, 7. März. gemeldet, daß neuerdings etwa 40 Erdſtöße, da⸗ runter 12 ſehr heftige verſpürt worden ſind. Die Der Ruhrkohlenbeegbau leidet im allgemeinen immer noch unter recht ungünſtſgen Abſatzverhöltniſſen, die beſonders in Verbindung mit den ſchweren Laſten, die den Zechen aus der Erfüllung der Miecum⸗ verträge erwachſen, den Betrieb wohl bei faſt allen Bergwerksunternehmungen immer noch verluſtbringend machen. Der chwierigſte Ab⸗ ſchnitt der Anlaufperiode nach der Aufgabe des paſſiven Widerſtandes ſcheint aber doch im Ruhrkohlenberabau langſam überwunden zu ſein. Die Kohlenförderung wie auch die Koks⸗ produktion zeigen in den lehten Wochen doch durchweg eine langſam ſteigende Tendenz, wenn die Produktionsziffern auch noch ziem⸗ lich weit von denen des Porjahres entfernt ſind, geſchweige denn im allgemeinen Durch⸗ ſchnitt wieder die Höhe der Vorkriegszeit er⸗ reicht haben. Der Abſatz der Braun kohlen iſt wie⸗ der im Steigen begriffen. Wünſtiger Geſchäftsgang in der Kaliinduſtrie Die der Landwirtſchaft eingeräumten Kre⸗ dite zum Bezuge von Kalidüngeſalz haben die Geſchäftslage in der Kaliinduſtrie ſehr beein⸗ flußt. Es ſind in der letzten Zeit nicht mehr Feierſchichten verfahren worden, im Gegenteil, ein Teil der entlaſſenen Arbeiter konnte auf den Werken wieder eingeſtellt werden, außer Bergarbeitern wurden Tagelöhner eingeſtellt, um die dringenden Verladungsarbeiten zu bewältigen. Beim Kaliſyndikat wurden in den letzten 14 Tagen ſehr beträchtliche Abrufe ge⸗ tätigt. So ſind an einzelnen Tagen zwiſchen 500 bis 900 Eiſenbahnwaggons Kalidüngeſalze von den Landwirtſchaftsbezugsgenoſſenſchaften beſtellt worden, die den verſchiedenen Werken zur Effektuierung überwieſen werden konnten. Dieſe großen Beſtellungen ſind in der Haupt⸗ ſache aus den vorhandenen Lagerbeſtänden der Werke zur Verſendung gebracht. Daneben geht die Förderung in vergrößertem Ausmaße vor ſich. Die Stickſtoffinduſtrie will nun den Land⸗ wirten gleichfalls erweiterte Kredite zubilligen, und vielfach läßt ſich auch eine Verſtändigung dieſer Art mit den phosphorſäurehaltigen Düngemittel herſtellenden Fabriken noch er⸗ zielen. Es ſind auch nach dieſer Richtung be reits auſichtsvolle Verhandlungen im Gang Dies wird dem Kaligeſchäft jedenfalls noch einen recht großen Aufſchwung geben. Die Kaliwerke ſind durchweg flott heſchäftigt. Geſteigerte Inlandsnachfrage am deutſchen Während noch vor etwa 14 Fagen die Eiſen⸗ preiſe unter dem Einfluß beſonders des fran⸗ zöſiſch⸗belgiſchen und des tſchecho⸗ſlowakiſchen Wettbewerbs ſowie des von dieſen Ländern betriebenen Valutadumpings ine ſinkende Ten⸗ denz aufwieſen, iſt der Eiſenmarkt wieder zu größerer Beruhigung gekommen, unter der eine Befeſtigung der Eiſenpreiſe ſich geltend macht. Die Beſchäftigung der Werke iſt gleichfalls etwas beſſer geworden. Die Zahl der An⸗ fragen hat ſich vermehrt, wenn auch vielen die⸗ lſer Anfragen weniger ernſthofte Kaufabſicht als das Beſtreben zugrunde liegt, ſich über die Preiſe zu orientieren. Die ſteigende Nachfrag⸗ 801 hauptſächlich vom Inlande aus. D erke ſind dabei, ihre Selbſtkoſten hera zuſenken. Die am 1. März in Kraft getretenen rachtermäßigungen in Höhe von 10 Prozent und die Ermäßigung der Kohlenfrachten im gleichen Ausmaße werden in dieſem Zuſam⸗ menhang als eine gewiſſe Erleichterung emp⸗ funden, wenn ſie auch noch nicht als ausreichend angeſehen werden. Die Lage der Stahl und Eiſen weiter ver⸗ arbeitenden Industrie iſt immer noch wenig letemdie obwohl zwar die letzten 14 Tage im allgemeinen Maſchinenbau Anzeichen einer durchgreifenden Belebung erkennen laſſen. Zu eim Teil hä 151 Belebung mit dem größeren Verkaufsgeſchüft nach dem Auslande zuſammen und iſt durch die Stellung billigerer Preiſe ganz von ſelbſt gekommen. 10 Chemiſche Induſtrie. Die. ſeidet an erſter lutung Deutſchlands der 1 zöſiſchen Franken 8 meiſten Straßen der Stadt ſeien durch große Erdriſſe unbefahrbar gemacht worden. 22. n Bömben⸗Attentate. In Zittau ſind am Mitt: woch gegen 2 induſtrielle Unternehmungen Bom⸗ benattentate verübt worden. Perſonen wurden nicht verletzt. Der Sachſchaden iſt gering. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet worden. * * Zum Abbau reif ſoll nach Anſicht verſchie⸗ dener intereſſierter Kreiſe die Heſſiſche Bau, ſtoffbeſchaffungsſtelle ſein, weil ja jetzt überall genügend Waren- und Materialangebot herrſche. Als typiſches Beiſpiel wird angeführt, daß ein Geſchäftsmann aus Oppenheim, der Zement brauchte, von der Baubeſchaffungsſtelle die Mitteilung erhielt, daß er ſolchen durch dle Firma Dyckerhof erhalten werde. Die Firma Dyckerhof teilte jedoch dem Geſchäftsmann mit, daß der von der Baubeſchaffungsſtelle angeſor⸗ derte Zement nicht geliefert würde, weil nicht die Baubeſchaffungsſtelle, ſondern für Oppenheim die Firma Lichtencke ihre Vertreterin ſei. n Aufruf der 5 Billionen⸗Reichsbanknoten. Das Reichsbankdirektorium ruft jetzt mit Reichsrats⸗ genehmigun die Reichsbanknoten zu 5 Billionen Mark zur Einziehung auf. Sie können bis zum 5. April 1924 bei allen Kaſ⸗ ſen der Reichsbank in Zahlung gegeben oder ge— gen andere gültige Zahlungsmittel eingetauſcht werden. Mit dem 0. April 1924 verlieren die aufgerufenen Noten ihre Eigenſchaft als geſetz⸗ liches Zahlungsmittel. Von da ab erfolgt ihre Einlöſung nur noch bei der Reichsbankhauptkaſſe und zwar bis zum 5. April 1925. Mit dieſem Zeitpunkt endet für die Reichsbank die Einlö— ſungspflicht. * Die wertbeſtändigen Gutſcheine der Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen verlieren am 1. April ihre Gültigkeit. * Die Wohlfahrtseinrichtung„Salus“ Kran⸗ kenhauskoſten⸗Verſicherungsattiengeſellſchaft ſichert denjenigen Volkskreiſen, die nicht der Zwangs⸗ verſicherung unterliegen, gegen eine gering bemeſ— ſene Jahresprämie im Falle der Notwendigkeit einer Krankenhausaufnahme die Anſtaltsbehand⸗ hung. Die Salus iſt auf dem Grundſatz der G8. mieinnützigkeit aufgebaut. Ihre Geſchäftsſteue befindet ſich in Berlin C. 19., Roßſtraße 2930; von dort können die Satzungen und ſonſtige Un⸗ terlagen für Abſchlüſſe von Verſicherungsverträ— gen gegen eine Gebühr von 250 Milliarden Mark bezogen werden. Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg ⸗ Amerika Linie. ö Nach Newyork: D. Albert Ballin 13. 3., D. Mount Clington 20. 3., D. Deutſchland 27. 3., D. Cleveland 15. 4., D. Thuringia 17. 4.— Nach Boſton— Philadelphia— Baltimore Norfolk: D. Fürſt Bülow 21. 3., D. Wa⸗ ganda 11. 4.— Nach Südamerika: D. An⸗ tiochia 5. 3., D. Bayern 8. 3., D. Liguria 22. 3. D. Galicia 29. 3., D. Niederwald 2.4.— Nach Cuba Mexiko: M. S. Odenwald 15. 3., D. Holſatia 1. 4., D. Weſterwald 15. 4. Nach Weſtindien: D. Seſoſtris 3. 3., D. Kyphiſ⸗ ſia 15. 3.— Nach Oſtaſien: Engl. D. Auto⸗ medon 8. 3., D. Pfalz 15. 3., D. Preußen 22. 3, Engl. D. Matoppo 29. 3.,. Holſtein 5. 4.— Nach der Weſtküſte Nordamerika: D. Sachſen 8. 3., M. S. Iſis 77. 3., D. Alrich 5, 4, Leßte Meldungen. Der Geſetzentwurf über die Golddiskontbank. Geſetzent⸗ wurf über die Golddiskontbauk enthält an Ein⸗ ö Beſtimmung, daß die Aktio⸗ näre acht Prozent jährliche Dividende erhalten ſollen. 50 Prozent des Ueberſchuſſes über den Reingewinn ſind, wie vorgeſehen, abzuführen. ank erbält das Recht der Notenemmiſ⸗ * Berlin, 10. März. Der zelheiten u. a. die Die 75 Ein Opfer ſeines Be⸗ rufes wurde der Maſchiniſt des hieſigen Elektri⸗ 5 2 5 1 10 ank w ſcberlafeng Werd) N 05 Dollar. 4210500 Franzöſiſcher Franc 156442 Schweizer Franc 727825 Pfund Sterling 18095250 ſton, das auf die bisherige Notenbanken und die neue Bank beſchränkt bleibt. Dei Noten ſind in Berlin einlösbar. Der Diskontſatz muß ver⸗ öffentlicht werden. Das Privileg hat 10jährige Dauer. Es dürfen von der neuen Bank keine Kredite an Reich, Staat, Gemeinden und öffentliche Körperſchaften gegeben werden. Bankaktien werden ſofort an der Börſe zu⸗ gelaſſen. Die Bank genießt das Bankgeheim⸗ nis. Die Verwaltung wird durch die Reichs⸗ bank ausgeführt. Die Bank wird von allen Steuern befreit, ihre Dividendenſcheine auch von der Kapitalertragsſteuer. Die Herkunft der Deviſen zur Aktienzeichnung wird nicht f 1 geprüft. Der Reichstag kann Aenderungen des Bank⸗ und Beamtengeſetzes genehmigen, wo⸗ nach die Aktien der neuen Bank Reichsbank erworben und Mitglieder Reichsbankdirektoriums und Präſidiums in Verwaltung und Aufſichtsrat der Golddis kontbank entſandt werden können. * Die angebliche Urſache des Frankenſturzes. g* Paris, 10. März. Die Pariſer Preſſe ſchreibt über die Urſache des neuerlichen Fran⸗ kenſturzes, an die Regierung veranlaßt worden ſei, der infolge der Rückdiskontierung bei der Bank von Frankreich die verhängnisvolle Zahlungs. 9 6 d Farren, 566 Kühe und Rinder, ferner 350 Kälber, 103 mittelknappheit geſchaffen habe. Ueber die be⸗ 81 0 a maß je Blät⸗ enden maßen i en de de wicht waren: Ochſen: 1. Kl. 44 bis 46, 2. Kl. 40 bis tet, daß eine 50⸗Millionen⸗Dollaranleihe unter teilweiſer Garantierung ſeitens der franzöſi⸗ ſchen Induſtrie kurzfriſtig von amerikaniſchen Banken zur Intervention auf dem Deviſen⸗ markt aufgelegt werden ſoll. Auch ſollen die letzten Ausgaben des Schatzamtes durch dieſe Anleihe gedeckt werden. Innere Anleihen, die die Inflation fördern, ſollen nicht mehr auf⸗ denommen werden. Cokale Nachrichten. * Vorſicht bei Grippeer krankung. Die Pflicht eines jeden, der an Grippe erkrankt, iſt es ſeine Mitmenſchen ſoweit wie möglich zu ſchützen. Mancher, der ſich nur leicht angegriffen fühlt, meint, er könne feinem Berufe ruhig nach⸗ gehen, und denkt nicht daran, daß er durch In⸗ fektlon eines anderen ein Menſchenleben in Ge⸗ fahr bringen kann. Merkt man, daß man ein Opfer der Grippe geworden iſt, ſo ſoll man ſich ſofort als Patient betrachten und nachgeben. Man poll es auch um ſeiner ſelbſt willen tun, denn die geringſte Vernachläſſigung kann dazu führen, daß die Krankheit auf die Lunge ſchlägt, und jedermann weiß, daß es dann um Leben und Tod geht. Es iſt falſch verſtandenes Pflicht⸗ gefühl, wenn jemand, der in einem Kontor, einer Fabrik oder anderswo angeſtellt iſt, wo täglich viele Menſchen zuſammenkommen, ſich nicht gleich krank meldet. Und es iſt ſchlechte Oekonomie, wenn ein Arbeitgeber nicht augenblicklich dafür ſorgt, daß ein Patient nach Hauſe ins Bett kommt; denn wenn er ihn, deſſen Arbeitsleiſtung doch herabgeſetzt iſt, welter arbeiten läßt, riskirt er, daß ſeine anderen Angeſtellten auch krank werden. Sobald man ſich krank fühlt, lege man ſich ins Bett mit elner Wärmeflaſche an den Füßen, trinke brühheißen Kamillentee oder auch Grogk, um tüchtig zu ſchwitzen, und nehme täglich drei Aſpirintabletten. Befolgt man dieſe Regel, ſo wird man in den meiſten Fällen nach wenigen Tagen wieder geſund fein. Hllft dies nicht oder ſteigt das Fieber in beunruhigender Weiſe ſo ſchicke man zum Arzt. Waren und Märkte Offiztelle Preiſe der Mannheimer Produltenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Rentenmark Preisnotierungen vom 10. März 1924 Weizen, inländiſcher 19,00 20,00 55 ausländiſcher 20,50— 21,50 Roggen, inländiſcher 16,50 16,75 7 ausländiſcher 17,00— Brau⸗Gerſte(alte) 21,50— 22,50 1„(neue) a Hafer,(neuer) „(alter)—— Mais,(gelbes mit Sack) 20,50— Weizenmehl Baſ. Sp. 0(Richtpr.) 27,50 28,50 Roggenmehl 24,50 Welzenkleie mit Sack Biertreber Rohmelaſſ Wieſenheu, loſe Rotkleeheu Luzerne-Kleeheu Preß⸗Stroh Gebundenes Stroh f Tendenz: ruhig. Mannheimer Wochenmarkt. Sämtliche Abteilungen waren wieder gut beſchickt, mit Ausnahme des Geflügelmarktes, der heute ziemlich ſchwach verſorgt war. Die Nachfrage hat gegen die vergangene Woche etwas nachgelaſſen. Nachſtehend die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfd.: Kartoffeln 4 bis 5(4,5 bis 5), Weißkraut 15 bis 25(10 bis 22), Rotkraut 28 bis 30(20 bis 30), Wirſing 25 bis 35(25 bis 35), Schwarzwurzeln 55 bis 60,(50 bis 90 Blumenkohl 25 bis 180(25 bis 140), Roſenkohl 70 bis 80(60 bis 90), gelbe Rüben 10 bis 15(10 bis 15), rote Rüben 12 bis 18(12 bis 20), Ka⸗ rotten in Büſcheln 30, Radieschen in Büſcheln 50 8 Endivenſalat 40 bis 60, Kopfſalat 35 bis 60, Kreſſe 200, bis 400,(160 bis 320), Zwiebeln 18 bis 25 (20 bis 25), Eier 10 bis 15(12 bis 15), Tafelbutter 220 bis 260 10 bis 260), Landbutter 180 bis 200 (200 bis 220), Auslandsbutter 260(260), Aepfel 10 bis ö 0 15,50 16,00 24,50— 9,5— 10,6611, 10,75 67,50 Beg 8.9 4,50 5,00 3,80 5,0 2. Kl. 36 bis 38, 3. Kl. 34 bis 36, Mk. 1. Kl. 70 bis 73, 2. Kl. 70 bis 73, 3. Kl. 68 bis 72, Na n 45(45), n 70 bis 80(60 bis 80), zen 5 bis 2 1 75 gs 20 bis 30(20 bis 35), Datteln 140 b 160(160), Weintrauben 180 bis 200(180), lebend 605 das Stück: Hahn und Huhn 350 b 300 is 600), 00 06 500 Geflügel: Hahn und 00 bis 700(200 bis 800), Truthahn 900 bis 1 (1100 bis 1500), Stallhaſen 300. Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 10. März. Der Produkten markt verkehrte auch heute in ruhiger Haltung und die Umſätze hielſen ſich in beſcheidenen Grenzen. Man nannte: Weizen, inländiſchen mit 19,1020, aueländiſchen mit 20,50— 21,50, Roggen, inländiſchen 16,50, ausländiſchen 17, Gerſte, 22— 22,50, Hafer, 15,75—16 und Mais 20,50 Goldmark, alles per 100 Kg. bahn⸗ frei Mannheim. Von Futtermitteln wird Wekzenkleie mit 9 bis 9,25 Goldmark per 100 Kg. bahnfrei Mannheim offeriert. Biertreber ſtellten ſich auf 12,50, Malzkeime 12,7518 Goldmark für die 100 Kg. ab bayeriſchen Ver⸗ ladeſtationen. Für Weizenmehl,(Baſis 0) verlangten die Mühlen 28,50, die zweite Hand durch die 27,25 Roggenmehl 24,50 bezw. 24,25 Goldmark 1 5 925 per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Kolonialwareubörſe. An der Kolonialwarenbörſe war die Ten⸗ denz ſtetig: Kaffee Santos 3,704, 20 gewaſchen 4,90—6,20; Tee, mittel 6,50—7, gut 7-8, feln 8—10; Kakao inländiſcher 2— 2,20, hollän⸗ diſcher 2,50; Reis Burmah 0.38; Weizengrieß 0,37; Hartweizengrieß 0,42 und Zucker 0,92 daß das Anwachſen des Noten- umlaufes durch den Vorſchuß der Großbanken Aus San Joſe wird Goldmark alles per Kg. Maunheimer Viehmarktbericht. Dem Großviehmarkt vom 10. März waren zuge⸗ trieben: 921 St. Großvieh, davon 225 Ochſen, 130 Schafe, 345 Schweine. Preiſe für 50 Kilo Lebendge⸗ 42, 3. Kl. 34 bis 38, 4 Kl. 26 bis 32 Mk. Farren: 1. Kl. 38 bis 42, 2. Kl. 36 bis 38, 3. Kl. 32 bis 36. Kühe und Rinder: 1. Kl. 44 bis 48, 2. Kl. 38 bis 42, 3. Kl. 34 bis 36, 4. Kl. 24 bis 34, 5. Kl. 18 bis 26 M. Kälber: 2. Kl. 64 bis 66, 3. Kl. 60 bis 64, 4. Kl. 58 bis 62, 5. Kl. 56 bis 58, Mk. Schafe: 1. Kl. 38 bis 40, Schweine: 4. Kl. 64 bis 68, 5. Kl. 60 bis 64, 6. Kl. 58 bis 64 M. Marktverlauf: Mit Großvieh: ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern: ruhig, langſam, geräumt; mit Schweinen: ruhig, Ueberſtand. Die Preiſe ſind Marktpreiſe für nüchtern gewogene Tiere und ſchließen ſämtliche Speſen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Ver⸗ kaufskoſten, Umſatzſteuern, ſowie den natürlichen Ge⸗ wichtsverluſt ein, müſſen ſich alſo weſentlich über die Stallpreiſe erheben. Mannheimer Pferdemarkt. Dem Pferdemarkt am Montag waren 148 Arbeits⸗ pferde und 45 Schlachtpferde zugeführt. Für Arbeits⸗ pferde wurden 400 bis 1800, für Schlachtpferde 25 bis 80 Goldmark pro Stück bezahlt. Tendenz: Der Handel mit Arbeitspferden war mittelmäßig, mit Schlachtpferden ruhig. Wormser Gnrenpürse vom 7. März 1924 19.00-19.25 G-M. 16.00-16.25„ 16.00 17.00„ 28.50 29.00„ 24.75 25.00„ 11.50-13.00„ 11.50-13.00„ 8.50 9.00„ 10.00- 10.50 Weizen Roggen Hafer(iuländischer) Weizenmehl 0 Roggenmehl 001 Weizenfuttermehl Roggenfuttermehl Roggenkleie Weixenkleie in der Zuſtellung unſeres Unregelmäßig keiten Blattes wollen uns ſofort mitgeteilt werden, damit wir für Abhilfe ſorgen können. Viernh. Anzeiger. Sport uitd Spiel. Fußball. Sport⸗Verein 09 Viernheim Freie Tur⸗ nerſchaft Mannheim in Mannheim Sonderklaſſe (Liga). Torverhältnis 3: 4, Halbzeit 0: 1, Ecken 3:2 Zum fälligen Freundſchaftsſpiel trafen ſich obengenannte Vereine in Mannheim auf der Sellweide. Ein Freundſchaftsſpiel im wahren Sinne des Wortes. Zum Spftele ſelbſt. Punkt 3 Uhr gab der Schledsrichter den Ball frel. Vom Anſtoß ab entwickelte ſich ſofort ein flotter Kampf. Mannhelm findet ſich zuerſt zuſammen und man ſah, daß Biernheims Hintermannſchaft für dieſe Zeit ſchwere Arbeit leiſten mußte, die ſie aber glatt erledigte. So verſtrich nun eine halbe Stunde, bis ſich endlich Viernheim von der Umklammerung frei machte. Jetzt war Viernheim nicht mehr zu verkennen; denn dle Mannſchaft ſpielte von jetzt ab wie aus einem Guß. Der Ball wandert nun von Mann zu Mann, ein ſchönes, flaches Paßſpiel war hier zu ſehen, ſo daß jeden Zuſchauer das Herz erfreute. Aber dann kam das Uebel vor dem Tore. Hier fehlt jetzt der geſunde Schuß. So werden die ſchönſſen Torgelegenheiten ansgelaſſen. Noch ſteht es immer 0:0 und iſt noch 5 Minuten bis Halbzeit. Mannheims Verteidigung erledigte ihre Arbelt ſicher. Nun bricht der Sturm auf einmal durch und der Mittelſtürmer von Mann⸗ helm bringt einen ſeiner ſaftigen Schüſſe an, der gerade noch zur Ecke gelenkt werden kann. Dieſe Ecke wird ſchön hereingebracht und zum 1. Tor verwandelt. Mannheim führt mit 01. Gleich darauf Halbzelt. Ohne Pauſe geht das Splel welter. Viernhelm arbeltet mit aller Macht, um gleichzuziehen. Jetzt kommt die linke Sekte von Viernhelm ſchön durch, legt zur Mitte, der Mittelſtürmer iſt zur Stelle und kann unhaltbar elenden. Viernheim hat gleicgedagen, 11