8 Led en M. führt 2: 1. Jetzt ſah man gleich, a heim ſich mit dieſem Reſultat zufrieden geben wollle und läßt von jetzt ab merklich nach. Dieſe Schwäche nützt Mannheim aus und kann in kurzen Abſtänden 3 weitere Tore vorlegen. Nun mußte ſich V'heim für die Folge mit Ver⸗ teidigen begnügen. Es kam nur daber, daß wieder die alte Taktik in die Mannſchaft hineln⸗ riß. Vor allem wurde jetzt gewurſtelt und der Mittelläufer ſpielte jetzt dritter Verteidiger und der Sturm legte die ganze zwelte Halbzeit das Splel zu ſehr nach links. Die Folge war, daß er linke Flügel ſozuſagen abbauen wollte, da er zu überlaſtet war. Jetzt war es noch vier Minuten vor Schluß. Das Reſulat ſteht noch Ende un Der Schiedsrichte err a ar ſehr gut und daher eine Kla Die 2. Mannſchaft von 2 heim unterlag 5:6. Hier konnte man auch ſehen, daß unſere 2. Mannſchaft ſich wacker hielt. Es iſt dies ein ſchönes, ſportliches Ereignis für den Sport⸗ Verein 09.(M. Seh.) Athletik. Am Sonntag den 9. März mußte ſich die hiefige Stemmer⸗Mannſchaft, trotz ihrer Glanzleiſtung, von dem Bezirksmeiſter Mannheim⸗ Nord als geſchlagen betrachten. Mannheim⸗Nord trat mit ſeiner kompletten Mannſchaft an; nur deshalb war es Mannheim möglich, mit einigen 2 f 5 8 9 annſchaft zeig er Stemmer⸗ u was durch regelrechte Uebungen errungen werden kann. Gehen die Mannſchaften den betretenen Weg weiter, dann winkt ihnen der Meiſter. Es muß an alle noch fernſtehende, ſportgeſinnte junge Leute der Appell ergehen, ſchließt euch dem Stemm⸗ und Ringklub an, die errungenen Er⸗ folge zeigen, auf welcher Höhe genannter Vereln ſteht; den Kürper zu ſtählen, muß jedes jungen Menſchen Aufgabe ſein. Darum, meldet euren Beltritt in den Stemm⸗ und Ringklub und zwar in den Uebungsſtunden, die regelmäßig an jedem Mittwoch und Samstag im„Stern“ ſtattfinden. 1 3. 1 4 1 0 1 5 50 6 77 1 2,80 15 Betr.: Amtstage in Blernheim für Kriegsbe⸗ ſchaͤdigte und Kriegshinterbliebene. Der nächſte Sprechtag der Amtl. Fürſorge⸗ ſtelle für Krlegsbeſchädigte und Kriegshinter⸗ bliebene Heppenbelm findet am Dienstag, den 18. März 1924, nachmittags 2 Uhr im Stitzungsſaal des Rathauſes ſtatt. Vlernheim, den 10. März 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Erſcheint tägli und Blumen“, halbjährlich einen 2: 4 für Mannheim. Aber jetzt flammt V'heims[Punkten Vorſprung zu gewinnen. Großen Bei⸗ Die Ringkämpfe gehen am nächſten Sonn⸗ tag im„Karpfen“ weiter. 5 erth. Abgepaſste Lelstentom-Vandtücher 1 Meter lan Stülek 90, 75 Pi. Bae e Meter 2.35 Schürzenzeug echtfarb. 1 50 120 em breit.. Meter 1 Mannheim's Heformn 10 1 5 1 Imnosenkoper Konsumgeschäft für Manufakturwaren echt marineblau, Meter 1.60 und verwandte Artikel b an den Planken neben der Hauptpost Har billige elars- Arche i Berstenkornhandiuch 62 5 mit roter Kante, Meter Wasthecht, kernige Ware. Meter Hemden-Zephir Gerstenkornhandiuch 75 50 weiß und gtau, Meter Drellkandtuch weiß m. rot. 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Hülsbusch burtstage zu sich abzurufen. Viernheim, den II. März 1924. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere innigst- Sone Schweigert plötzlich infolge eines Herzschlages gestern an ihrem 61. Ge- Wir bitten der Verstorbenen im Gebete zu gedenken. Die fellrauerna tänzer bnedenen. Die Beerdigung findet morgen am 12. ds. Mts. vom Trauerhause, Bismarckstraße 50 um 5 Uhr statt. Groes bager in las ierten und lachierten 2 ee Hüchen erleichlern bel Hreiswür- digkeit Ihre Lan/ Moderne F 0 und Vünsdie. 1 e Sahin, Mannheim, 5 Sectenheimerſir. II u. Disk. Zahlungserleichlerg. Friſch eingetroffen: Bananen 25 Pfennig Blutorangen 12—15 Pfg. et Georg Winkler Weinheimerſtr. 10. N De N für Private und Behörden in sauberer Ausführung. 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Bornemann. g ö Die folgende Abwehr der Verleumdun⸗ gen Ludendorffs gibt den erfreulichen Beweis, daß es noch genug vernünftig Denkende gibt, die ſich nicht anſtecken laſſen von der Geiſtesverwirrung der „Hamb. Nachr.“, die Ludendorff als zweiten Luther preiſt. D. Red. 5 Bisher ſind, ſoviel mir bekannt iſt, in der Oef⸗ fentlichkeit die Angriſſe auf die vermeinlich un⸗ deutſche Zentrumspolitik lediglich von katholiſcher Seite zurückgewieſen worden. die große Maſſe der zahlreichen deutſchen Katho⸗ liken über den Vorwurf ergriffen hat, Die Erregung, die daß ſie eine vaterlandsfeindliche Politik betrieben oder unterſtützten, iſt ohne weiteres verſtändlich. Die Zentrumspartei iſt aber keineswegs eine rein fonfeſſionelle Partei, ſondern eine chriſtlich⸗ interkonfeſſionelle; ſie umſchließt auch eine ganze Reihe Evangeliſcher. Ge⸗ ſich in der augenblick⸗ lichen Kampfſtimmung Gehör zu verſchafſſen. Es ſind auch nicht ſolche Evangeliſche, denen das! Bekenntnis ihrer Konfeſſion nur äußeres Kleid iſt; im Gegenteil! Gerade ſie haben durch ihre eifrige Mitarbeit in der Partei beſſeren Einblick! darüber gewonnen, wohin der Kurs der Zen⸗ trumspolitit gerichtet iſt, als Außenſtehende, de⸗ nen die politiſche Zentrumspartei, nach überkom⸗ menen und unrichtigen Schlagworten, eine ledig⸗ lich katholiſche, die Belange des Staates vernach⸗ läſſigende Partei iſt. f Uns evangeliſchen Angehörigen der Zentrums⸗ partei kann man unter keinen Umſinden unter⸗ stellen, daß wir dazu bereit wären, eine derartige angebliche Politik zu unterſtützen. Wenn wir nun gleichwohl aus innerſter Ueberzeugung der Zentrumspartei angehören, ſo ſind nur zwei Lö⸗ ſungen möglich. Entweder müßte man anneh⸗ men, daß wir nicht in der Lage ſeien zu beurtei⸗ len, wohin der Kurs der Zentrumspartei gerich⸗ tet iſt; eine ſolche Annahme müſſen wir aber aus naheliegenden Gründen durchaus ableh⸗ nen. Denn wir ſind jedenfalls weſentlich beſſer dazu in der Lage, als Perſönlichkeiten, die die nur von Oder der Kurs der Zentrums⸗ ein weſentlich an de⸗ Bildern kennen. partei iſt tatſächlich rer, als er von ihren Feinden gezeichnet wird. Das Letztere trifftnun wirklich zu. Ich wüßte tatſächlich nicht, wo ich wärmere, von Her zen kommende, vaterländiſche Töne gehört hätt als von den maßgebenden Führern und vielen Angehörigen der Zentrumspartei. 1 1 DDD Nr Das iit nicht e 1 a außen in verzerrten Das vergrabene Leſtament. 985 Düchüngen Pfund 2 erger S ο πν αν π S 838 e — 2 F SSS SSS S S888 Ferkel Läuferſchweine friſch eingetroffen Karl Dewald Schweine⸗Handlung— Ludwigſtraße Nr. 26. 0 Werbet neue Leſerl! Beachten Sie bitte die Auslagen melser 3 Schaufenster E Behr. KHücheneinricht. 75., Im Lede Waren U aus Offenbach longue, Nähmaſch., Matr. 5 5 5 ect, ſehr billig zu verkaufen MANNHEIM finden Sie zu Sofa 18.—, Vertiko 28.—, Waſchkomm., 2 gebr. hochh. Betten, 1⸗ u. 2⸗t. Schränke, Küchenſchr. 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Sir Urchy dankte Hugo mit warmen Worten für den oſamunde erzeugten Dienſt, und der junge Many bzes beſcheiden jedes beſondere Verdienſt daran zu⸗ 285 5 8 er 5 daß 5. 1 05 R Mädchen unter ähnlichen Umſtänden getan haben würbe⸗ 0 g „Wie ich vermute, kennen Sie den Namen des Mannes nicht, der Miß Wüccheſter beleidigte?“ fragte Sir Archy. „Nein, ich kenne ihn nicht, Sir“, entgegnete Hugo.„Ich bin 71 05 in Welcheſter; ich kam erſt unlängſt aus London“. „Meine Tochter ſagte mir, daß Sie 1 Bil⸗ dergalerie zu ehen wünſchten“, ſagte endlich der Baronet.„Ich will ſie Ihnen ſelbſt zeigen, wen Sie mitkommen wollen“. Hugo ſtand auf und der Baronet 9 ihn die 1 50 mauf in eine große, dunkle Galerie, deren Wände mit drei Reihen Bilder behängt waren, von denen die eine Reihe eine vollſtändige Samm⸗ ng von Familienporträts repräſentierte. i N he Aae die Hälfte der Bilder von den ilcheſters 1 hatte, hielt er ſich er von dieſer Familie nicht ab⸗ denn er fand auch nicht einen Zug in den der Gemälde, den er mit denſelben über⸗ f 5 undiger kritiſterte er die verſchiedenen Bilder, er e war ſo dae von dem ſo kreffenden Urteil dieſes ungen Meuſchen, gebildeten getroffen eich ange 105 4 ehmen en heutige N eine Maske, ſondern ihr tiefſter Ernſt. Ernſt, der durch das vaterländiſche Verhalten gerade in den bedrohten Volksteilen, an Rhein und Ruhr, an der Saar und in der Pfalz, von der überwie⸗ genden katholiſchen, größtenteils vom Zentrum geführten Bevölkerung mit Gut und Blut be⸗ wieſen iſt und bezeugt wird. Die vordringlichſte Aufgabe des heutigen Deutſchlands iſt es, endlich einmal die inner 0 Zerriſſenheit und Zerklüftung z überwinden. Die Löſung dieſer Aufgabe iſt die unbedingte Vorausſetzung einer erfolgreichen, praktiſchen, wahrhaft deutſchen Politik nach in⸗ nen und nach außen. Das Ziel, das das große Sehnen der Maſſe unſeres Volkes in allen ſeinen Teilen, ohne Rückſicht auf Konſeſſionen und ge⸗ ſellſchaftliche Stellung iſt, erreicht man nur durch gegenſeitiges Sich⸗Verſtehen⸗Wollen, nicht durch Gewalt, nicht durch unaufhörliche Wiederholung abgegrifſener und auf Mangel an innerem Ver⸗ ſtändnis beruhender Vorwürfe. Gerade wir evangeliſchen Angehörigen der Zentrumspartei wären am beſten in der Lage, etwaige berechtigte Klagen über die Stellung der Zentrumspartei zum evangeliſchen Volks⸗ keile zur Abſtellung zu bringen. Wir wünſchen im Intereſſe der inneren Einigung des Volkes, daß Anläſſe, die zu Klagen zu berechtigen ſcheinen, ſtets zunächſt auf dieſe Weiſe, und nicht ſofort mit den aufreizendſten Mitteln der Oeffentlich⸗ keit, behandelt wrden. Aber wir haben ebenſo die innere Pflicht, uns ſchützend vor un⸗ ſere katholiſchen Brüder zu ſtellen, wenn ihnen von evpangeliſcher Seite ſchwere, un⸗ begründete Vorwürfe gemacht werden. Nament⸗ lich da, wo es nicht die Kritik ſeltener Einzelvor⸗ kommniſſe betrifft, ſondern wo die Angriffe ge⸗ gen den im Zentrum zuſammengeſchloſſenen Volksteil allgemeines und konſeſſionelles Gepräge tragen. 0 Der Vizefelbwebel Ebert. Wie wir von amtlicher Stelle erfahren, iſt der in dem Hochverratsprozeß gegen Hitler und Ge⸗ noſſen von dem Oberleutnant Wagner er⸗ wähnte angebliche Vizefeldwebel Ebert weder ein Neffe des Reichspräſidenten Ebert noch ſonſt mit dem Reichspräſidenten ir⸗ gend wie verwandt, noch beſtehen irgend— welche anderen perſönlichen Beziehungen zwiſchen dem Reichspräſidenten und ihm. 557 45 ie deutſche Preſſe ä 8. J 79 nach den Notjahren. Lehrreiche Ziffern. Der Weltkrieg bauſte bedenklich im deutſchen tittwoch, den 12. März 1924 —— ſetzende „jungen Maler ein, mit an demſelben teilzi ehmen, welche Einladung Hugo mit Freuden al ſeptierte. „Im Speiſezimmer trafen ſie Roſamunde, welche etzt in einem ſeidenen Kleide von dunkler Wein⸗ arbe, während den Hals und die Handgelenke ſchneeweiße, koſtbare Spitzen ſchmückten, erſchien; ſie gewährte einen bezaubernden Anblick. Ihre Ueber⸗ raſchung, Hugo mit ihrem Vater eintreten zu ſehen, verdunkelte die roſige Farbe auf ihren Wangen und verlieh ihren Augen einen ſeltſamen Glanz. Während des Frühſtücks zeigte Hugo ſich ſo unterhaltend und liebenswürdig, daß ſowohl Vater als Tochter die düſteren Wolken, welche über ihnen ſchwebten, vergaßen und voll harmloſer Fröhlich⸗ keit waren. Bald nach dem Mahle verabſchiedete Hugo ſich, wobei Sir Archy ihn einlud, wiederzukommen, da ihm die Bildergalerie zu jeder Zeit offen ſtehe. „Wir werden ſie nicht lange mehr zu zeigen haben“, 190 der Baronet betrübt zu ſeiner Toch⸗ ter, als ſie allein waren.„Mir gefällt der junge Mann, Rosamunde. Er erinnert mich an jemand, den ich vor Jahren gekannt habe, aver ich weiß im Augenblick nicht, an wen. Ah, ich hab's! Er iſt das frappanteſte Ebenbild Lord Paget Evremonds, des älteſten Sohnes des Grafen Berwick, welcher in iter Jugend ſtarb. Der arme Burſche! Und dieſer junge Mann gleicht ihm ſo wunderbar! Das iſt ſeltſam!“ „Ja, es iſt ſeltſam“, verſetzte Roſamunde ab weſend. „Ich wollte, er wäre Jaſon Hadd geweſen“ ſeufzte Sir Archy,„oder ich wollte nur, Jaſon Hadd wüte ihm ähnlich, denn dann würde ſich gewiß meine Abneigung gegen deine Verheiratung mit ihm legen“. Der Schall der Einlaßglocke unterbrach das Ge⸗ präch und Sir Archy ſowohl, als Rosamunde uhren unwillkürlich zuſammen. „Es muß der junge Hadd ſein“, ſagte der Ba⸗ ronet erregt,. 15 Bald darauf brachte denn auch ein Diener die chricht: „Mr. Hadd und Mr. 90 Hadd ſind im Emp⸗ ſt.. l ern, Si A 10 b ve cher Ble 100 6 955 immer und wünſe en Miß Roſamunde und! hh zu ſprechen/ lasen CCC c CCC ˙ A b Blätterwalde und manch kräftiger Stamm fler im Sturm jener böſen Zeit. Es wäre müßig, jener Anzahl wehmütige Worte zu widmen, die in ſorgloſer Vorkriegszeit den Stolz Deutſchlands bildete. Als erfreulich muß die Tatſache bezeichnet werden, daß der 1920 ein⸗ Wiederaufbau unſeres Wirtſchafts⸗ lebens beſonders deutlich im deutſchen Fach⸗ und Zeitſchriften⸗ wie auch im Zeitungsweſen ſichtbar wurde. Die ärgſte Zeit, abgeſehen von dem noch zu berückſichtigenden letztvergangenen Zeit⸗ abſchnitt, war kurz vor der Revolution 1918. Man zählte hier nur noch etwa 4500 Fach⸗ u. Zeitſchriften, darunter befanden ſich 180, die tein unterhaltenden Zwecken dienten, Milk⸗ täriſche Zeitſchriften gab es 45; Frauen⸗ und Modeblätter etwa 160, gewerbliche und Han⸗ delsblätter rund 800 und wiſſenſchaftliche pe⸗ riodiſch verſchiedene Schriften annähernd 2000. — Die Zahlen vor dem Kriege waren durch⸗ weg dreifach höher! Die Anzahl der Ende 1920 erſchienenen Fach⸗ und Zeitſchriften ſtellte ſich unter Abzug von Elſaß⸗Lothringen wieder auf 6000. Die Veränderungen im Beſtande der Ta⸗ geszeitungen waren faſt noch bedeutender als bei den Wochen⸗ und Monatsheften. Man zählte 1918 in Deutſchland rund 1850 Tages⸗ zeitungen. Auf Preußen entfielen 1113, auf die übrigen Staaten 726. Bayern beſaß 167, Sachſen 121, Württemberg 95, Baden 89, die thüringiſchen Kleinſtaaten 72, Heſſen 41, die beiden Mecklenburg 31, Elſaß⸗Lothringen 29, Oldenburg 18. Braunſchweig 14, Anhalt 14, Hamburg 9, Bremen 7, Lübeck 4 uſw. Berlin beſaß naturgemäß die meiſten Ta⸗ geszeitungen: Groß⸗Berlin insgeſamt 57. An zweiter Stelle ſtand München mit 14, dann Breslau mit 10, Frankfurt a. M. mit 9, Leip⸗ zig, Köln, Hamburg mit je 8. Die meiſten Orte beſaßen nur ein Blatt, etwa ein Drittel zwei Blätter. Ende 1920 waren die Zahlen wieder, wie bei den Zeitſchriften, in einzelnen Orten erheb⸗ lich geſtiegen. So zählte man in Groß-Berlin rund 100 Zeitungen, das heißt Blätter, die mehr als einmal wöchentlich erſcheinen. Mün⸗ chen brachte es auf 18, Hamburg auf 15, Bres⸗ lau auf 15, Frankfurt a. M. auf 12, Stuttgart auf 11, Dresden auf 10, Leipzig, Köln, Königs⸗ berg auf 8. Insgeſamt zählte man in Deutſchland zu demſelben Zeitpunkt ſchon wieder rund 3500 Zeitungen, das heißt Blätter, die öfter als wöchentlich einmal herauskamen. Die größte Zunahme ſeit dem Kriege hatte Brandenburg und die Provinz Sachſen zu verzeichnen. Es erſchienen in Brandenburg anſtatt der 144 ö AI. Jahrgang 150 gegen 121, im Rheinland 258 gegen 20⁰ in Oſtpreußen 87 gegen 54 uſw. Die meiſten Blätter erſchienen dreima wöchentlich. Es folgten dann die ſechsma wöchentlich erſcheinenden. Wöchentlich ſieb mal erſchienen verhältnismäßig wenig. Da höchſte war das wöchentlich fünfundzwanzig malige Erſcheinen. 0 Einen ärgeren Stoß noch als der letzte Krieg gab der 1922 einſetzende Währungsver⸗ fall dem deutſchen Zeitungsweſen, und in de Notjahren 1922 und 1923 zauſte der Sturm Tauſende von Blättern zu Tode. Die ver heerenden Folgen ſind noch nicht zu überſehen. Erwähnt mag nur, um einige kraſſe Beiſpiele heranzuziehen, ſein, daß alte Blätter, wie die „Fliegenden“, vorübergehend ihr Erſcheinen einzuſtellen gezwungen waren. Wenn man es nun unternimmt, die ſeweils an einem Tage gedruckte Menge der Zeitungen zu errechnen, ſo würde man hierbei in Berück⸗ ſichtigung deſſen, daß es Blätter gibt, die jetzt wieder 200 000, 300 000 und mehr Stücke jeder Nummer drucken, alſo in der Woche bei vier⸗ undzwanzigmaligem Erſcheinen wie ein rhei⸗ niſches Blatt vier Millionen Stück, oder wie in Brlinr Blatt mit 250 000 Auflage beim dreizehnmaligen Erſcheinen 2Keinviertel Mil⸗ lionen Stücke— auf eine Zahl kommen, die ſelbſt uns zahlengewohnten Deutſchen unmög⸗ lich ſcheint! 7 U 1 Orte, in denen Zeitungen erſcheinen, gab es 1920 mehr als 2500 in Deutſchland. Heute iſſ das Rauſchen des deutſchen Blätterwaldes, der letzt noch etwa 1200 Orte zählt, merklich leiſer doch ſchon wieder im Anſchwellen. 0 ö ö ö 0 ö Blätter am Ende des Jahres 1918 jetzt 300, in der Provinz Sachſen 211 gegen 101, in Bavern 245 gegen 167. Im Freiſtaat Sachſen „Gut!“ ſagte Sir Archy.„Wir werden ſogleit kommen!“ Als der Diener ſie wieder verlaſſen hatte, zo der Baronet ſeine Tochter an ſeine Bruſt, ſtrich ih nachdenklich über das Haar und küßte hierauf di Stirn, wobei mehr als eine Träne die glänzenden Locken des jungen Mädchens netzten. „Wir müſſen wohl hingehen und die Hadd begrüßen, Roſamunde“, ſagte er endlich halb ver, zweifelt. „Der junge Mann dann ſich ja vielleicht als Gentleman erweiſen“, ſuchte Roſamunde den Vater mit bebender Stimme zu tröſten.„Wir wollen ihn nicht verdammen, ehe wir ihn geſehen haben!“ Sie machte ſich aus ihres Vaters Umarmung los und warf einen Blick in den Spiegel. Ihre Toi⸗ lette war tadellos. Von den glänzenden Locken, die auf ihre Schultern herabfielen, bis zu dem koſtbaren Kleid und den Edelſteinen, die wie zlühende Kohlen an ihrem Halſe leuchteten, war alles an ihr reizend. „Komm, Papa!“ ſagte Roſamunde, indem fi mit blaſſem aber mutigem Antlitz zu Sir Archy aufblickte.„Wir können die Begegnung nicht länger aufſchieben, und je eher wir ſie überſtanden haben, deſto beſſer iſt es!“ Sie legte ihren Arm in den des Baronets, und ſo gingen beide, wenn auch innerlich voller Wider⸗ ſtreit mit äußerlicher Ruhe und Selbſtbeherrſchung ihren Beſuch zu empfangen. 10. Ein ſchlechter Anfang. Mr. Hadd und deſſen Sohn, welche nach ihrer Ankunft im Schloſſe von dem Diener in das Emp⸗ ſangszimmer geführt worden waren, ſahen ſich mit dem Gefühl der demnächſtigen Beſitzer bes dauſes in demſelben um. Keiner von ihnen war bisher als Gaſt hier geweſen; jetzt aber war das Verhältnis zwiſchen dem Adminiſtrator und Sir Archy ein anderes geworden, und ſo betrachteten ie ihr nee Hierſein als den Anfang einer neuen Aera. g Der Adminiſtrator ſetzte ſich in einen Lehnſtuhl and legte ſeinen Kopf zurück auf das weiche Kiſſen, vährend ſein Geſicht im höchſten Grade den Aus vorten, Anmerkungen. Von Martha Charlote Nagel. Es iſt das Zeitloſe, das uns beherrſcht. * Wir wiſſen nie, was nach uns greift: es if nach unſerem Tiefſten eine funkelnde Jagd. 4. irgendwie mitzuverant⸗ Wir haben alles wir, den gleichen Ur⸗ was, wie prung hat. * Der ſchlaffe Menſch braucht Erſchütterung vie das ſtumpfe Erdreich, das in Wetter und Wolkenbruch gelockert werden muß zu neuen Fruchtbarkeit. * wie Geſtein: Wir wachſen es iſt ein Kri⸗ talliſatioansprozeß, den wir durchmachen. . Jugend glaubt, daß ſie begabt zu lieben ſei veil ſie den Drang zu lieben hat. c ber Behaglichkeit und Zufriedenheit aunahn. e ahnte den Streich nicht, den ſein Sohm ſeinet Plänen am Morgen geſpielt hatte, denn Jafot hatte ihm einfach erzählt, daß er ins Waſſer gen allen ſei,— ein Unfall, welchen, obgleich er etwal ungewöhnlich war, der alte Mann doch nicht be ſweifelt hatte. Jaſon, welcher ſich in der eitelſten Weiſe wiede ſerausgeputzt hatte, ging ſorglos lächelnd im Zim ner auf und ab. Er war ja gekommen, um ſeine! Vaters Wunſch zu befriedigen und nach Herz un! pand Roſamundes zu erobern, und hatte nicht dis eiſeſte Ahnung, daß er Roſamunde nach ſeinet ſtückkunft bereits geſehen hatte. „Nun, was meinſt du dazu?“ fragte der Adi niniſtrator, nachdem er eine Weile mit halbgeöff teten Augen zugeſehen, wie ſein Sohn die ganz llusſtattung des Zimmers betrachtet hatte.„Ein kiedliches Neſt, nicht? Kein ſchlechter Schritt von ſes Adminiſtrators Haus in dieſes? Wie?“ „Gewiß nicht!“ verſetzte Jaſon mit unterdrück⸗ em Lachen.„Ich habe beſonderen Geſchmack für Luxus und dieſes hier iſt in der Tat der rechte Schauplatz, denſelben zu befriedigen. Wie reich müſſen die Wilcheſters früher geweſen ſein!“ „Und wie arm ſind ſie jetzt und werden ſie erf ſein!“ rief der Adminiſtrator, und das heimtückiſch⸗ Lächeln, das ſeinen Mund verzog, verriet ſeine mnere Freude an dem Geſagten.„Du biſt be ren zerrütteten Vermögensverhältniſſen die eim ige Stütze, an welcher ſie ſich noch halten können Eue dein Beſtes, um einen günſtigen Eindruck au das Mädchen zu machen. Roſamunde iſt ſo ſtol wie eine Königin, aber dennoch werde ich ihr Her bewegen durch ihren Vater, wenn es dir nicht ge lingen 19 755 ihre Zuneigung zu gewinnen. Biest alſo alles Mögliche auf, dich bei ihr beliebt z machen“. l „Sei nur nicht um mich beſorgt“, entgegnei Jaſon be e„ich kenne die Mädchen durg und durch, ich habe ſie ſtudiert. Ein wenig Schmei chelei, einige liebevolle Blicke, ein paar Seufzer damit iſt's fertig. Jedoch hängt immer von den irſten Eindruck, den man macht, ſehr viel ah. G ollte mir lieb ſein, wenn du beobachten wollte! nit welchem Blick Miß Wilcheſter beim Eintr mich betrachten wird“,.(Jortſezung fol“ ä — U 1 Skizze Ernſt g ach Freund Hugo und ich ſaßen in dem vahinſauu ſenden Eilzuge, der uns dem Ziel unſerer Sehn ſucht, dem Thüringer Walde, entgegenführen ſollte. Das Fenſter des Abteils hatten wir her untergelaſſen, um der friſchen Luft Eintritt zu verſchaffen. Immer wieder beugten wir uns üben unſere Karten, die wir über die Knie gebreite hatten, verfolgten mit dem Finger die geplanten Touren, änderten, ſtritten und einigten uns ſtritten wieder, alles aber in dem herrlichen, herz. bezwingenden Gefühl: vor uns liegen zehn köſt⸗ liche Ferientage! Eben wollte Hugo einen Vorſchlag bringen, als er ſeine Hand blitzſchnel zum rechten Auge führte und nun darin herum; wiſchte. Der Wind hatte ein Kohlenſtäubchen von draußen in ſeine Augen geweht. ziemlich langwierig und ſchmerzhaft, und erſt nach vielen vergeblichen Verſuchen gelang es, das Stäubchen zu entfernen. Ganz erſchöpft, lehnte ſich mein Freund zurück, das Auge war etwas geſchwollen und entzündet. Gott ſei Dank, es war immer noch alles gut abgegangen! Erſt jetzt wurden wir auf unſer Gegenüber aufmerkſam. Zwar war mir der Mann gleich beim Einſteigen ins Abteil aufgefallen, denn ich konnte das volle, ſchlohweiſe Haar nicht in Ein⸗ klang bringen mit dem verhältnismäßig jugend⸗ lichen Geſichte, wenn auch ein ſeltſam bitterer Zug um den Mund herum es älter erſcheinen ließ als es vielleicht war. 5 Was aber ging mit dem Manne vor? Un⸗ verwandt hingen ſeine Augen an dem Geſichte meines Freundes; alles Blut ſchien aus dem hageren Antlitz entwichen, und heftig bewegte ſich die Bruſt in ſchnelſen Atemzügen. Hatten Fir es mit einem Epileptiker, vielleicht gar mil em Irren zu tun? Schließlich brach ich dat Jeinliche Schweigen und fragte: 0 „Fehlt Ihnen etwas, mein Herr? Fühlen 50 ſich nicht wohl und können wir Ihnen hel⸗ en* 1 Da war es, als wenn unſer Gegenüber au⸗ ſeinem eigentlichen Zuſtande erwachte. Er fuhr lich mit der Hand über die Stirn lächelte ſogar zin wenig, was mich aber ſeltſam berührte. Noch eigenartiger aber war der Eindruck ſeiner Stim⸗ me, die er nach einer kleinen Weile vernehmen ließ. Sie klang, als wenn ſie recht lange nicht gebraucht worden wäre. „Die Herren entſchuldigen ſchon! Aber das Kohlenſtäubchen!“ Und wieder ſtarrte der Mann meinem Freunde ins Geſicht. Dann aber brach er hervor:„Vielleicht erinnern Sie ſich noch! Vor einem Jahre, genau um dieſe Zeit, das große Eiſenbahnunglück! Ich war Lokomotivführer des Schnellzuges! Das erſte Signal war auf„Frei“ geſtellt. Da— beim zweiten ungefähr— flog mir ein Kohlenſtäubchen ins Auge, genau ſo, wie vorhin ihrem Freunde. Ich rieb, es ſchmerzte und brannte im Auge, wie das hölliſche Feuer, mein Kopf wurde wirr, und dann wie ein elek⸗ triſcher Schlag: Herrgott, das zweite Signal! Ich taumelte zur Bremſe!l Was dann geſchah, ich kaun es Ihnen auch heute nicht ſagen. Sie ha⸗ ben es wohl in den Zeitungen geleſen!“ Erſchöpft, e von grauſiger Erinnerung geſchüttelt, hielt der Mann inne. Dann fuhr er leiſe, wie zu ſich ſelber ſprechend, fort:„Heute wurde ich entlaſſen. Ich bekomme auch wieder einen Poſten—— ohne Verantwortung. Meine Frau weiß nichts von meiner Ankunft!“ Ein leiſes Lächeln huſchte über das junge, alte Geſicht.— Der Zug hielt. Wir drückten unſerm Gegen- über die Hand und ſtiegen aus. Still gingen wir an der Lokomotive arbei und ſahen zu den bei⸗ den ſchwarzen Geſtalten hinauf. Und der Zug war ſo voll, ach ſo voller Leben! Und Kohlen⸗ 7. ſtäubchen flogen umher, tauſendſach!—— ament. Roman von Ed. Wagner. Das 5 21¹ e Nachdruck verbolen.) 0 Jedenfalls wird ſie nicht für dich eingenommen ſein, Jaſon, aber ich vertraue auf deine Erſchei mung wohl ſchr Vorurteil gegen di merkte der Adminiſtrator. deine Frau werden, n neuen Weg zum Die Sache wan 7 9 und auf dein ganzes Ausſehen, dieſes wir ich beſeitigen“, be „Sie bwird übrigen ſie wollen oder nicht; abe wenn ſie dich gutwillig heiratet, iſt's für beide Teil um ſo deten Horch, ſie kommen!“ In dieſem Augenblick hörte man ſich nähernd! Schritte auf dem Korridor. Jaſon eilte ſchnell ans Fenſter und gab ſich bertel. ſchein, als ſei er in den Anblick des Palle Der Adminiſtrator dagegen wiegte ſich im Ge fühl ſeiner Bedeutſamkeit auf dem Stuhle. Kaum hatten beide 4 ihre Stellungen eing nommen, als auch ſchon die der Baronet und ſeine Tochter eintraten. Der Adminiſtrator ſtan Anſtrich von Würde ſeinen Sohn einzuführen. e. Tür geöffnet wurde und auf, um mit einem „Sir Avchy, Miß Rosamunde“, ſagte er mit einer ſteifen Verbeugung und einer entſprechenden Bewegung ſeiner vechlen Hand, „Sie werden mir erlauben, Ihnen hiermit meinen Sohn vor⸗ e on trat un befangen nä „Ich bin glücklich, Archy!“ ſagte er. öuſte ugen blick meines ganzen 45 . 2 eee 80 äher. N 1 2. Sie wiederzuſehen, Sir „Miß Rosamunde, dies iſt der 1 Dieſer letzte Ausruf, den er mit gedämpfter Slimme ausſtieß, war ber einer ungelünſtelten ug. Derſelbe galt Roſamunde, welche das volle Licht, welches durch die n n. in ihr am Morgen bar das peil ehe eren e Pes ne ort bie Heldin des ihm iſſes,— die junge Dame, welcher er 1 der 25 Ve leidig g idigu 2 hatte und bie Zeugin geworden 2 unmittelbar darauf Straſe. Noſamunde be augenen erniedrl⸗ mit veröchllichem Nu. Nurteilter wird vor ſeiner Hinrichtung nach ſeinem Sitzung zwiſchen dem Angeſtellten⸗ und Arbeiter⸗ rat und einigen Vertretern des Induſtriever⸗ werde und daß ſie mit den ſchärfſten Mitteln mehr als fünf Perſonen verboten ſind, iſt es zu 29 Iyſon 1 1 0 habe gehört, Mr. Hadd“, a Roſa⸗ mln 0 den 90 0 warf.„Ihr Herr Sohn und ich he a bereits geſehen!“ Miß verſtändnis. Der Pfarrer hielt eine Predigt, die er auf zwei Sonntage vei teilte. Wie erſtaunt war er, als am zwei Sonntage die Kirche faſt leer war. Da fiel ihm ein, daß er am Schluſſe des erſten Teiles der Predigt geſagt hatte:„Meine Lieben! Nächſten Sonntag werde ich fortfahren!“ Der Geiſt⸗ liche hatte gemeint: mit der Predigt, die Leute aber: mit der— Eiſenbahn! Der letzte Wunſch. Ein zum Tode Ver⸗ letzten Wunſch gefragt. Er antwortet: Ich möchte gerne noch perfekt Klavierſpielen lernen. a Der waſſerſcheue Angeklagte. In Moabit fragt ein Richter den Angeklagten:„Sind Sie ſchon vorbeſtraft?“—„Ja! Vor ſechs Jah⸗ ren habe ich in einer Badeanſtalt einen Rock ge⸗ ſtohlen.“—„Und ſeitdem.“—„Seitdem habe ich nicht mehr gebadet.“ Engliſcher Humor. „Robinſon erzählte zur geſtern, daß er ſein⸗ Wirtin heiratet, bei der er ſchon ſo viele Jahr wohnt. Der Burſche war früher reich, aber je“ zat er gar nichts mehr.“—„Ja, warum in allen Welt heiratet er denn dann?!“—„Er möchte ſein Geld wieder zurückhaben.“ Der Konflikt in der Anilinfabrik. Die Direktion der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik hat den Vetriebsausſchuß zu ſich gebeten und demſelben dargelegt, daß die lebenswichtigen Betriebe in Gang gehalten wer⸗ den müßten. Die Kokerei⸗ und Oleumfabrik, welche bisher unter Temperatur lagen, werden in den uächſten Tagen vollſtändig, zum Erlöſchen kommen. Dann aber würde es drei Monate dauern bis der Betrleb wieder in Gang geſetzt werden könnte. Die Direktion wles die Vertre⸗ ter auf die große wirtſchaftliche Not hin, die für die Arbeiterſchaft entſtehen könnte, wenn die lebenswichtigen Betriebe nicht aufrecht erhalten werden. Dieſe Erklärung der Direktion war Gegen⸗ ſtand einer Ausſprache in einer kombinierten bandes. Die Vertreter des Induſtrieverbandes lehnten die Aufrechterhaltung der lebenswichtigen Betriebe, mit Ausnahme der Krankenbehandlung uud der rückſtändigen Lohnzahlungen vollſtändig ab. Dieſe beiden Betriebe würden nur in Betrieb gehalten werden, unter Kontrolle einer beſonderen Kommiſſton des Chemieverbandes. Ferner er⸗ klärten die Vertreter des Chemieverbandes, daß ſie ſich jeder Verhandlung mit der Direktion über die Ingangſetzung des Betriebs verbitten gegen diejenigen vorgehen, die ſolche Verhand⸗ lungen anzubahnen ſuchen. Durch dieſe ſchroff ablehnende Erklärung iſt der Konflikt natürlich verſchärft und eine baldige Klärung bedauerlicher⸗ weiſe kaum zu erwarten. Infolge der Bekanntmachung der Rhein⸗ landkommiſſion, nach der Anſammlungen von neuen Zwiſchenfällen nicht gekommen.— Von den beiden Opfern der Unruhen vor der Antlin⸗ fabrik wurde der eine Erſchoſſene, der Arbeiter Findt unter außerordentlich großer Betelligung am Sonntag beerdigt; der zweite ums Leben gekommene Arbeiter wurde nach ſeinem Heimat⸗ in 1923/4, ſowie die Aufwertung der eingezahlten Geſchäftsanteile und Spareinlagen. Gleichzeitig ſoll über das Weiterbeſtehen der Geſchäftsſtelle verhandelt werden. * Ortskrankenkaſſe Heppenheim Auf die Bekanntmachung der Ortskrankenkaſſe Heppenheim, betr. Herabſetzung der Beitragsſätze, wollen wir der Wichtigkeit wegen es nicht ver⸗ ſäüumen, auf dieſem Wege noch einmal darauf hinzuwelſen. * Einreiſeſcheine für das beſetzte Gebiet. In der letzten Zeit häufen ſich die Fälle, wo franzöſiſche und belglſche Mllitärge⸗ richte im beſetzten Gebiet Deutſche verurtellen, weil ſie ohne den erforderllchen Geleitſchein der Beſatzungsbehörde in das beſetzte Gebiet ein⸗ reiſten. Anſcheinend nehmen viele Leute im un⸗ beſetzten Gebiet irrigerweiſe an, dle Einreiſe in das beſetzte Gebiet ſei ohne weiteres geſlattet. Um den Reiſenden Unannehmlichkelten zu er⸗ ſparen, ſel daher nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Bewohner des unbeſetzten Deutſchlands nur dann in das beſetzte Gebiet einreiſen können, nachdem ſie ſich von dem Be⸗ zirksdelegterten der interalllierten Rheinland⸗ kommiſſion in Speyer, Malnz, Wlesbaden, Trier, Coblenz und Bonn(für die franzöſiſche Zone), oder in Aachen und Krefeld(für die belgiſche Zone), vom ſtädtiſchen Verkehrsamt in Köln (für die britiſche Zone) oder ven dem Diviſtons⸗ general in Düſſeldorf, Eſſen, Dortmund oder Duisburg(für das Ruhrgebtet) einen Einreiſe⸗ ſchein beſorgt haben. Das Geſuch um Erteilung eines Einreiſeſcheines iſt ſchriftlich an die vor⸗ genannten Stellen zu richten. Dem Geſuch ſind beizufügen: Ein deutſcher polizeillcher Perſonal⸗ ausweis, zwei Lichtbilder und eine Gebühr von fünf Goldmark in Deviſen(in Köln drei Mark). Es iſt zweckmäßig, ſich bei der Einreichung der Geſuche der Vermittlung eines Geſchäftsfreundes, Verwandten einer Handelskammer oder eines Bürgermeiſteramtes im beſetzten Gebiet zu bedienen. * Das neue Silbergeld in Stücken von 1 bis 5 Mk., deſſen Ausgabe vorbereltet wird, wenn auch noch nicht alle die ſchweren damit zuſammenhängenden währungstechniſchen Fragen gelöſt ſind, wird eine Form haben, die aus langen Arbeiten der künſtleriſchen Kräfte und der Verwaltungsſtellen hervorgegangen iſt. Der Reichsadler der neuen Silbermünzen iſt auf Grund des Wettbewerbes, den das Reichsfinanz⸗ miniſterlum ſchon vor längerer Zeit unter zwölf Künſtlern ausgeſchrieben hatte, von Prof. Joſef Wackerle⸗München in Zuſammenarbelt mit dem Reichskunſtwart und der Staatlichen Münze in Berlin geſchaffen worden. Dieſer wirklich aus einem Guß entſtandene, energiſche Plaſtik und künſtleriſche Geſchloſſenheit zeigende Reichsadler, bei dem z. B. der ſeitliche Schwingenabſchluß ein kraftvolles Motiv bildet, enthält aber nicht wie ſeinerzeit bei den Verfaſſungsdenkmünzen die Beiſchrift Deutſches Relch. Die Silbermünze wird die Worte„Einigkel,t Recht, Freiheit“ 1 dle den Sternſpruch des Reiches bilden ollen. § Einheitsſtenographie? Im Reichs⸗ ort Bellheim überführt. Furücktrat. Seine ausgeſtreckte Hand ſenkte ſich unbewußt und ſein Geſicht erblaßte. Des Adminiſtrators Blick ſchweifte verwunder von einem zum andern. Er hatte nicht bemerkt 125 Roſamunde ſeines Sohnes Gruß erwiden hätte, und ihr eigentümliches Lächeln konnte ey nuch nicht dafür deuten; da 1226 wurde er ärgerlich un er hielt dies für eine Beleidigung ſowohl für“ ihn, als für ſeinen Sohn. N „Haben Sie gehört, Miß Roſamunde?“ ſagte e diohend. 14 18 junge Herr iſt mein Sohn, Mr. ruhig, indem ſie einen höhniſchen Blick auf er Adminiſtrator war erſtaunt über dieſe Ant⸗ vort und auch Sir Archy, welcher ſich bis dahin ſuhig verhalten hatte, verriet ſeine Ueberraſchung dei dieſer Erklärung. 5 5 „Sie Haben 9 nach ſeiner Rückkehr bereits ſehen?“ rief iniſtrator.„Das iſt un⸗ nöglich, denn er iſt geſtern abend enſt angekommen as meinen Sie alſo damit, Miß Rosamunde? hitte, erklären Sie ſich deutlicher!“ 5 „Ich verweiſe Sie an Ihren Herrn Sohn ſelbſt“, agte das Mädchen Miese 1 67 Sir Archy und Mr. Hadd ſahen 1 5 5 datt zaſon, welcher, rot und blaß werdend und beſtitrz on der ungünstigen Wendung der Begebenh⸗ eber wünschte, laß sech in he i lick der Boden unter ſeinen Füßen auſtum und ihn ſerſchlingen möchte, als daß er reden ſollt. Sprich, Jaſon!“ rief der Adminiſtrator unge fuldig.„Was bedeutet das?““ r B 1 Medien rah 5 een d,„daß 0 s Mäbchens ruhigem, lick,„daß ich norgen, als ich auf dem Wege nach dem gte Moſannunde ſarlaſti bom Geſicht geriſſen und ſie inſultiert hat, indem eu krotz ihres Widerſtrebeus verfuchte, ſie zu küſſen?“ den jungen Hadd. lennen gelernt. detes junges ö 4 Der elt ee bieeer Geladen, ee im Schl var, amunde 1 bin. Ich— ich — 1 1 ich war in einem be dee alles!“, 1. ch. We en. 950 1 rern tief Sir Archy mit einem Blick voller Abſcheu au ie können Ihren wie⸗ der fortbringen, Hadd, wir haben ihn genügend Komm, Roſam unde!!! Hierbei reichte er ſeiner Tochter den Arm; aber der Adminiſtrator vertrat ihnen den Weg und hin⸗ derte ſie am Fortgehen. 8 „Ich kann wirklich nicht begreifen, was dies alles bedeutet, Sir Archy!“ rief er.„Wenn mein Sohn Miß Rosamunde beleidigt haben ſollbte aber das i nicht möglich!— Sprich doch, Jafon, und ſtehe nicht da wie ein Stück Holzl“ „Was kann ich ſagen?“ verſetzte dieſer kleinlaut. „Miß Wilcheſter war einſcch, beinahe ärmlich ge⸗ kleidet, ſo wie ich es nie erwartet hätte,— daben allein zu Fuß auf der Landſtraße und bei ſo ſtür⸗ miſchem, ſchlechtem Wetter, welches für eine zarte Dame nicht zum Spazierengehen geeignet war. Wie lonnte ich vermuten, wer es war, und wie viel Deniger es wiſſen? Ich ſah mur ein einfach gellei⸗ Mädchen an der Beiche, das Geſſch . t mit einem gewöhnlichen Schleier. In der alice her ſei eines Farmers Tochter oder eine Perſon, ging ich zu ihr und ſagte ihr einig⸗ tun pflegt nli ener Artigbeiten, wie man es zu und welche eigentlich nichts bedeuten“L miniſtrator ſchien aufs höchſte entrüſtel 7 Si Arch es Sohnes; dennoch wandte 1 0 eee e ſcheln: 9 f„Gaben ö Ge es gehört? Er hielt Miß Wiſcheſter r ein armes, ſimples Landmä ib„ ſieht der Geſchaftsbericht aus dem 1. Halbjahr ö gsverh berger⸗Stolze⸗Schrey glei parteiiſch geleitete Vergleichs⸗ oder Bewährungs⸗ kurſe durch erfahrene pädagoglſch geſchulte Kräfte zwiſchen den Stenographieſyſtemen veranſtaltet werden ſollen. Die Eingabe wurde der Reichs⸗ regterung zur Berückſichtigung überwieſen. * Weinheim, 11. März. Die Saal⸗ baufrage. Behufs endlicher Löſung der Weinheimer Saalbaufrage fand unter Vorſitz von Oberbürgermeiſter Huegel eine Sitzung der Vereinsvorſtände, Induſtrievertreter, Baufachleute uſw. ſtatt. Der Mannheimer Stadtbaudirektor Guſtav Platz unterbreitete einen von ihm ange⸗ fertigten Vorentwurf eines Theater⸗ und Konzert⸗ ſaales für etwa 1700 Perſonen. Das Gebäude ſoll auf dem Grundſtücke des Amtmanns Dr. Weißbrod in der Hauptſtraße errichtet werden. Das Projekt wurde einſtimmig angenommen und eine Kommiſſion ſoll die Finanzierung durch Gründung einer Saalbaugeſellſchaft m. b. H. in die Hand nehmen. Waren und Märkte. * Leder. Im allgemeinen haben dle Preiſe für Leder eine kleine Steigerung erfahren. Erſt⸗ klaſſige Fabrikate Bodenleder Zahmſohlleder notierte 170—2, Wildvacheleder in Hälften 0,85 bis 0,90, Wild⸗Vachekroupons 1,20 Dollars für 1 Kilogramm Rindboxleder koftete 0,350.88, Rindbox, farbig 0,450.50, Boxcalf, ſchwarz 0,45 0,48, Roßchevreaux 0,25 und Rindleder 1,601.80 Dollars per Quadratfuß. * Weinmarkt. Die Weinpreiſe haben ſich in den letzten Wochen ziemlich erhöht, ins⸗ beſondere gilt dies vom Jahrgang 1923, wofür am Kaiſerſtuhl 115—130 Gm. pro Ohm be⸗ zahlt wurden. 1922er Erzeugniſſe gingen zu 90—105 Gm. in den Handel. Im Markgräfler⸗ land ſtellten ſich die Preiſe für 1923er Weine aus beſſeren Lagen bis auf 180 Gm, geringere Erzeugniſſe notierten 130150 Goldmark. Uuregelmäßigkeiten mitgeteilt werden, damit wir für Abhilfe ſorgen können. Anttlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Förderung des Obſtbaues; hler Beſeitig⸗ ung der Raupenneſter. Wir fordern hiermit ſämtliche Baumbeſitzer zum letztenmale auf, die Raupenneſter bis längſtens 15. März[fd. Is. zu entfernen. Sollte die Entfernung bis zu dieſem Zeitpunkte nicht vorgenommen ſein, werden wir die Säumigen durch unſer Feldſchutzperſonal feſtſtellen und die Raupenneſter durch Arbeitsloſe auf Koſten der Baumbeſitzer vornehmen laſſen. Außerdem werden dieſelben veranzeigt. Viernheim, den 11. März 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen uns ſofort Viernh. Anzeiger. tagsausſchuß für Bildungsweſen wurde unter ſfdörden 10 auf dieſel nun, miteinander zu reden. Bitte, ſeien Sie ſo gefälliz und verlaſſen Sie mein Haus!“ jeht, dann ſind J — 1 Valer das Herz b ben und Zeit zu gewinnen, beſchloß gebenen Umſtänden gemäß zu „Nun, befinnen Sie ſich nicht zu lange,“ nn der Adminiſtrator 2 5 92955 als Ne 0 ihren En 2 1 wie ein be elben Verhältnis wie la, Sir A 0 Si e Lamberth. Wäre ich dazugekommen, er hätte 700 be Strafe rechnen können. Und hiernach „Hadd, glaube ich, haben wir nichts mehl Der Adminiſtrator ſtarrte auf ſeinen Sohn, den noch immer wie ein armer Sünder daſtand, und dann richtete er einen wilden Blick auf Sir Arch und Rosamunde. „Ohol“ ſagte er ſpöttiſch.„Sie brauchen nich ſo vornehm zu tun! Was war es denn am End- anderes als ein armes Mädchen, das Jaſtn küſſen verſuchte? Die Tage Ihres Reichtums uni Glanzes ſind vorüber, und Sie würden daran tun, vom hohen Pferde herabzuſteigen un! 1 n Vorſtellungen Gehör zu geben. Jaſon 1 ide beſſet halb nach Hauſe gekommen, um Mi ill eſter zu heiraten. Veh a ö ſchmähen Sie ihn bereit drei Monate Friſt auf dre ben Sie verſtanden?“ Der Baronet verſtand dies nur zu gut. Mi Schmerz mußte er ſi bel er Zeit haber 0 5 und dieſen e c 1 2 wie er möchte das Gefühl ihres Vater Innerhalb dreier 595 aus dem oſſe vertrieben werden, das mußte ihrem Um die hinauszuſchie⸗ ſte, den ge⸗ nd eln. ür zeigen könne. Roſamunde teilte aßt hatte will her nich 19 5 ier n 10 15 Gl dc gen u, dies uche 55 n. drei volle Mouate in dem⸗ her bleiben. Wir wiſſen wie junges Blut ist. Wir können bunderung eines ö wenn Miß munde die rechte„ia un ſie darin nur ein 0 e 118 0 regen Sie dus zu alte Set ee Walen Ei her noh def e cc ö 0 — 1 1 e mama dead Ratgeber für Haus- Vieh⸗ und Geflügelzucht Wie ſoll der Geflügelſtall beſchaffen ſein? Von Wilhelm Kleffner⸗Oeſtinghauſen. Nichts wird in der Geflügelzucht mehr vernachläſſig! als der Stall. Selbſt bei alten und erfahrenen Züchtern kann man oft dieſe Erfahrung machen. Am ſchlimmſten iſt es natürlich im ländlichen Zuchtbetriebe beſtellt. Hier findet man auch heute noch ſehr viele völlig falſch angelegt Ställe. Der Züchter muß bedenken, daß das Wohlbefinden den Tiere in der Hauptſache von der Beſchaffenheit des Stall les abhängt. Vom Wohlbefinden aber iſt wiederum din Leiſtung abhängig. Aus dieſem Grunde muß gerade den Züchter, der auf Leiſtungen Wert legt, auf beſonders gute Ställe halten. Der Geflügelſtall muß in erſter Linie in geſundheit licher Hinſicht ohne Tadel ſein. Dieſes iſt der Fall, wenn der Stall gut ventiliert iſt, wenn er alſo der friſchen Luf freien Zutritt geſtattet, ohne daß die Tiere unter Zutzluf zu leiden haben. Beſonders iſt vor jeder Ueberfüllung de) Ställe zu warnen. Vielfach wird der Stall mit offene! Front angeprieſen, der unter dem Namen Tollmannſtal bekannt ſein dürfte. Im allgemeinen kann man auch einem ſolchen Stalle vor anderen den Vorzug geben, er muf dann aber ſo aufgebaut werden, daß die Tiere auch die er forderliche Ruhe finden und nicht zu viel beunruhigt wer den: denn gerade in einem Stall mit offener Front ſinf Störungen leicht möglich. Störungen aber wirken imme nachteilig. Im Winter iſt natürlich die offene Front zi verhängen, damit die Tiere unter der Kälte nicht zu ſeh leiden. 3 5 Ein Haupterfordernis iſt auch, daß der Stall trockei iſt. Näſſe iſt in allen Fällen ein ſchlimmer Feind des Ge flügels, beſonders aber, wenn ſie im Schlafſtalle herrſcht Viel trägt eine zweckmäßige Streu dazu bei, den Stal trocken zu halten. In dieſer Hinſicht hat ſich Torfſtrer am beſten bewährt. Um den Stall ſtets trocken zu halten iſt es notwendig, die Streu, ſobald ſie feucht iſt, zu entfer nen und durch neue zu erſetzen. Ganz beſonders wichtig iſt es, den Stall frei von Un geziefer zu halten. Wo Ungeziefer im Stalle iſt, finder die Tiere keine Nachtruhe und gehen daher in ihren Lei ſtungen zurück. Ungezieferfrei aber iſt nur ein reine Stall. Um dieſes zu erreichen, muß man nicht nur au die Entfernung des Kotes achten, ſondern auch mehrmal! im Jahre den Stall mit einem neuen Kalkanſtriche ver ſehen. Dabei ſollen alte Holzteile, die Neſter und Sitz ſtangen gründlich gereinigt werden. E Zu beachten iſt ferner, daß der Stall ſo angelegt wird, daß er genügend Licht bekommt. Findet die Sonne Zu— ritt, dann werden die Krankheitskeime vernichtet. Ein Stall, in dem 12—15 Hühner hauſen ſollen, muß twa 3 Meter lang und 2 Meter breit ſein. Man lege ihn tets ſo hoch an, daß eine erwachſene Perſon aufrecht darin tehen kann. Es genügt alſo eine Innenhöhe von 2 Meter. In kalten Tagen ſoll der Stall auch dann, wenn er aus Steinen gebaut iſt, mit einer Luftſchicht aufgeführt wer⸗ zen. Das ſoll wenigſtens beim Schafſtall der Fall ſein. die Fenſter ſollen immer groß ſein, nicht ſo wie man ſie zielfach findet. Man lege ſie, wenn möglich, nach Süden m. Bei Ställen aus Holz muß der Schlafraum immer doppelwandig hergeſtellt werden. Inwendig kann der Schlafraum durch einen mit Leinen benagelten Rahmen don dem übrigen Teile des Stalles geſchieden werden. Ob man den Fußboden mit einem Steinbelag oder mit einer Betonſchicht belegt, richtet ſich nach den Verhältniſſen, na⸗ mentlich danach, ob Ratten zu fürchten ſind. Der aus Steinen errichtete Stall ſoll gut verputzt werden; dann iſt das Weißen erheblich leichter. Handelt es ſich um einen Holzſtall, dann ſorge man dafür, daß die Wände innen glatt gehobelt, und daß nicht ſo viele Fugen vorhanden ind, die dem Ungeziefer Unterſchlupf bieten. Die Decke ſtelle man doppelwandig her. Will man die Zwiſchen⸗ räume füllen, dann verwende man Torfmull, den man mit Glasſcherben und Nähnadelabfällen miſcht. Dann iſt es keiner Ratte und auch keiner Maus möglich, durchzu⸗ lommen. 6 Die innere Einrichtung kann einfach ſein. Sie erfor⸗ dert nur Sitzſtangen und Neſter. Die Sitzſtangen ſollen alle in einer Höhe angebracht werden. Befindet ſich der 4 Scharraum auch im Schlafſtall, dann müſſen unter den Stangen ſogen. Kotbretter angebracht werden, die dann täglich gereinigt werden müſſen. Am beſten aber legt man den Scharraum geſondert an, aber in Verbindung mit dem Schlafſtall. 1 Topinamburweide für Schweine. (Nachdruck verboten.) Die Topinamburknollen bilden ein gutes Zufutter für Zuchtſchweine und auch für wachſende Schweine. Als alleiniges Futter reichen die T 0 ö nicht aus. In manchen Schweinezuchtbetrieben werden die Schweine im Winter bei offenem Wetter auf die To⸗ pinamburanlagen zur Weide getrieben. Wenn die Anlagen eingezäunt ſind, ſo iſt der Auftrieb ſehr einfach. Man läßt die Schweine freilich nur ein bis zwei Stunden auf dem Topinamburfelde, wobei ſie ſich die Knollen ſelbſt herauswühlen. Die Topinamburknollen ſtellen einen guten Erſatz für Grünfutter dar und ſie wirken auch ſehr anregend auf die Verdauung. Der Austrieb im Winter bildet, wenn auch im beſchränkten Maße, eine Ergänzung des Weideganges in der guten Jahreszeit. Dieſer Aus⸗ rieb im Winter wirkt beſonders günſtig auf die Abhär⸗ ung der Schweine ein. eee eee, Beſtand wieder vollſtändig erneuert. ö 1 1 opinamburknollen freilich und Randwiriſchaff Recht gute Erfahrungen wurden mit der Topinambur weide in einigen hannoverſchen Schweinezuchten gemacht, ferner u. a, von Dömänepächter Schneider, früher in Hof Kleeberg. Auch von Rittergutspächter Wittſtock in Güſtin auf der Inſel Rügen wird von guten Erfolgen mit dem Austrieb der Schweine in den Wintermonaten auf die Topinamburweide berichtet. Im Keller und in Mie en halten ſich die gegen Froſt unempfindlichen Topinambur⸗ knollen viel weniger gut als Kartoffeln. Und wenn die eingekellerten oder eingemieteten Kartoffeln ſchon mehr oder weniger an Nährſtoffgehalt verloren haben, ſo ſind bei den draußen an ihrem Standort verbliebenen Topi⸗ namburxknollen noch faſt gar keine Verluſte zu verzeichnen. Auch wenn die Schweine auf der Topinamburkoppe den Knollen ſtark zuſetzen ſollten, ſo bleiben aber doch ſtets ge⸗ nug kleine Knollen zurück, ſo daß ſich im Frühjahr der —— Vorausbeſtimmung des Geſchlechts bei den dem Ei ent⸗ ſchlüpfenden Küken. Die Natur läßt ſich von uns nicht meiſtern, wenn auch viele Leute glauben, den Stein der Weiſen gefunden zu haben. Trotz aller gegenteiligen Behauptungen iſt es ſo auch bis heute niemanden gelungen, mit Sicherheit vor⸗ ausſagen zu können, ob aus dem Ei ein männliches oder ein weibliches Kücken ſchlüpfen wird. r alt Annahme ſollen bekanntlich die ſpitzen Eier männliche Nach einer alten Tiere bringen, die oben mehr ſtumpfen Eier weibliche. Ein Verſuch macht klug; die Annahme ſtimmt nämlich nicht. Form legt, ſo würden ja auch ſonſt aus den Eiern der⸗ jenigen Henne, welche nur ſpitze Eier legt, bloß Hähne Da z. B. jede Henne Eier von einer beſtimmten ſchlüpfen, aus den Eiern einer anderen Henne aber nur weibliche Küchlein. Das trifft aber nicht zu; denn ſo ein⸗ ſeitig vererbt die Natur das Geſchlecht nicht. Wohl aber will ich gern zugeben, daß die Zuſammenſtellung des Zuchtſtammes ſich in etwas auswirkt beim Verhältnis der Zahl der männlichen Küken zu der der weiblichen; denn jeder Züchter wird ſchon feſtgeſtellt haben, daß von dem betreffenden Zuchtſtamm recht viele Hähne kommen, be⸗ ſonders im zeitigen Frühjahre, wenn zu alten Hennen ein junger Hahn geſtellt iſt. Gegen den Sommer hin gleicht ſich aber auch bei ſolchem Zuchtſtamme die Zahl der Nachzucht bezüglich des Geſchlechts mehr aus, d. h., wir erhalten um dieſe Zeit auch von ſolchem Stamme eine größere Zahl weibliche Küken als im Frühjahr. Selbſt durch das ſyderiſche Pendel, das nach manchen Reklameanzeigen durch die Form ſeiner Schwingungen todſicher anzeigen ſoll, ob aus dem Ei ein männliches oder weibliches Lebeweſen ſchlüpfen wird, ja ob es überhaupt befruchtet iſt oder nicht kommen wir keinen Schritt weiter in der Vorausbeſtimmung des Geſchlechtes des Kükens. Das kann jeder Züchter bald ſelbſt feſtſtellen. Schade um das Geld, welches für die Anſchaffung eines ſolchen Pen⸗ dels ausgegeben wird. Müchwirtſchaft= —— Mehr Milch. der Badiſchen Landwirtſchaftskammer. Währnd des Krieges und auch in der Uebergangszeit bis in die Gegenwart iſt der Mangel an Milch in unſerem Lande beſonders hervorgetreten. Neben den Schwierig⸗ keiten des Bezuges von Kraftfuttermitteln war es insbe ſondere die unheilvolle Zwangswirtſchaft und die damit verbundene künſtliche Niederhaltung der Preiſe auf ein Maß, die die Milchproduktion als Sonderzweck der Wirt⸗ ſchaft gänzlich unrentabel machte, die zu den traurigen Zuſtänden unſerer Milchverſorgung geführt haben. Heute aber, nachdem wieder beſſere Vorbedingungen beſtehen, muß feſtgeſtellt werden, daß die Milchergiebigkeit unſerer Kühe durchſchnittlich durchaus ungenügend iſt und nach dem Beiſpiel anderer Länder und Gegenden gewaltig ge⸗ ſteigert werden kann. Die Mittel und Wege hierzu ſind gegeben in der Hebung des Futterbaues einerſeits und in der planmäßigen Durchführung der Steigerung der Milch⸗ erzeugung nach den Grundſätzen der Sichtung und Fütte⸗ rung der Kuhbeſtände nach Milchleiſtung andererſeits (Kontrollvereinsverfahren). 5 Die Förderung des Futterbaues hat die Badiſche Land⸗ wirtſchaftskammer bereits ſeit Jahren in Angriff genom- men und in den letzten Tagen durch die Aufſtellung eines beſonderen Grundplanes für die Nörderung der Wieſen⸗ und Weidewirtſchaft unter Bereitſtellung entſprechender Mittel in den Vordergrund ihrer Tätiakeit geſtellt. Un⸗ mittelbareren und raſcheren Erfolg aber verſpricht der zweite Weg, die Förderung der Milchproduktion durch Ein⸗ führung des Kontrollvereins verfahrens. Dieſes Verfahren beſteht in der Hauptſache darin, daß die Kuhbeſtände der ſich zu dieſem Zweck zuſammenſchlie⸗ ßenden Ladwirte zunächſt auf ihre augenblickliche Milch- ergiebigkeit nach Menge und Fettgehalt der Milch durch einen eigens hierzu angeſtellten Kontrollbeamten geprüft werden. Nach dem Ergebnis der Prüfung werden als⸗ dann möglichſt ſofort die Kühe von ungenügender Milch⸗ ergiebigkeit ausgemerzt und durch andere milchergiebigere erſetzt. Sodann wird die Fütterung der Milchleiſtung an⸗ gepaßt. Die Tiere, die am meiſten Milch geben oder ihrer Anlage nach Steigerung der Milcherzeugung erwarten laſ⸗ en, werden entſprechend beſſer gefüttert und dies ſo lange ortgeſetzt, als das Mehr der 1. 0 ſich durch die er⸗ öbte Milchleiſtung noch bezahlt macht. Naturgemäß wird dc ger Landwirt alsdann peſonders die Kälber der Tiere auf, tiehen, die ſich am milchergiebigſten gezeigt haben. Es iſt unausbleiblich, daß hierdurch die geſamte Milchproduktion der Tiere vorwärks gehen muß. Allein ſchon die Aus⸗ merzung der ſchlechten Milchkühe und die beſſere Aus⸗ nützung des gegebenen Futters durch die rationierte Füt⸗ terung nach Leiſtung muß auch dann, wenn im ganzen gar nicht mehr Futter verwendet wird, raſch zu einer Stei⸗ gerung der Milcherträge und damit auch der Milchabliefe · rung und Verſorgung führen. 15 N Das Verfahren iſt nicht neu, es iſt in anderen Gegen ⸗ den von Deutſchland, beſonders aber auch im Ausland, 3. B. in Schweden und Dänemark, längſt und mit großem Erfolg durchgeführt. Naturgemäß läßt es ſich am beſten anwenden in ſolchen Betrieben, in denen eine größere An⸗ zahl von Kühen gehalten wird, denn je größer der Vieh⸗ beſtand eines Stalles, um ſo größer iſt das Intereſſe an der Steigerung der Milchleiſtung und um, ſo leichter läßt ſich die gruppenweiſe Fütterung der Kühe nach Milchlei⸗ ſtung durchführen und um ſo geringer ſtellen ſich auch die Koſten des Verfahrens(Bezahlung des Kontrollbeamten) je Kuh. Es hat demnach auch die größte Verbreitung ge ⸗ funden in den Gegenden, in denen die Betriebe im allge⸗ meine größer ſind als bei uns. Die Erfahrung, nament⸗ lich in Schweden, zeigt aber auch, daß das Verfahren große und ſehr erfolgreiche Durchführung in den bäuer⸗ lichen Betrieben gefunden hat.„ Während bei uns durchſchnittlich in den meiſten Vieh⸗ beſtänden eine Kuh vorausſichtlich nicht mehr als 1800 bis 2200 Liter Milch jährlich ergeben wird, iſt in Schwe⸗ den in jenen Gegenden, in denen das Verfahren haupt, ſächlich zur Einführung gelangt iſt, die Milchleiſtung pre Kuh und Jahr auf über 4000 Liter geſtiegen. In den Tierbeſtänden in⸗Obergotlanden ſind ſogar durchſchnitt lich Leiſtungen von 5000 Liter und mehr erzielt worden Das Verfahren iſt dort derart eingebürgert, daß die Land wirte es unter keinen Umſtänden mehr vermiſſen möchten und daß von jeder Kuh, die man kaufen oder verkaufen will, einwandfrei nicht nur die eigene Milchleiſtung, ſon⸗ dern auch jene der Abſtammungstiere zuverläſſig bekannt iſt. Die ganze Fütterung wird dort nur noch nach Milch⸗ leiſtung und wirtſchaftlicher Rentabilität bemeſſen. — Forſtwirlſchaft, Jagd und Hundezucht I Der Hund im Berufe des Landwirts. (Nachdruck verboten) Der Landwirt beſonders weiß recht wohl, daß der Hund in ſeinem Berufe und Leben unentbehrlich iſt. Denn niemand braucht für Eigentum und Sicherheit mehr Schutz, wie der Bewohner des platten Landes, beſonders derjenige von Einöden und Einzelgehöften. Denn böſer Menſchen Wille wird ſein Augenmerk beſonders auf die Landbewohner richten, um ihr lichtſcheues Handwerk aus⸗ zuführen, wenn Fleiß und Arbeitsfreudigkeit das Haus von ſeinen Bewohnern faſt gänzlich entblößt haben. Hier iſt allein der Hund am Platze, als Wächter an der Kette, der jedem gewiſſenhaft das Haus verwehrt und durch Lautgeben ſelbſt entweder ſich aufhaltender Menſchen von nahender Gefahr Kunde gibt. Einen noch zuverläſſigeren Schutz aber bietet der in der Nacht frei umherirrende Hund, welcher den Feind nicht nur verbellt und dadurch den Hauseigentümer auf ihn aufmerkſam macht, ſondern welcher denſelben auch mit Kraft und Gewandtheit ſelbſt nachdrücklicher bekämpft, wie der Menſch. Die Leiſtungen des Hundes im Schutz⸗ und Sicherheitsweſen ſind dem⸗ nach durch Menſchenkraft nicht zu erſetzen, am wenigſten in ökonomiſch rentabler Weiſe, weil das Leben des Hun⸗ des viel billiger zu friſten iſt, wie das eines Menſchen. Dieſe Gedanken werden jedes Landwirts Bruſt durch⸗ ziehen, wenn er ſeines treuen vierbeinigen Freundes und Helfers ernſthaft gedenkt. Er möge aber auch weiterden⸗ ken an den Dank, welchen er dem ihm helfenden Tiere ſchuldig iſt. Dann wird ganz von ſelbſt bei ihm kraftvoll der Wille entſtehen, dem Hunde dieſen Dank auch durch die Tat zu bezeugen. Und dieſe Tat beſteht in einer guten, zweckmäßigen Haltung und Pflege des Hundes. Dadurch wird der Menſch nicht nur ſeiner moraliſchen Pflicht dem Tiere gegenüber genügen, die ihm gebietet, ſich ſeines Viehes zu erbarmen, ſondern er wird auch immer größe⸗ ren wirtſchaftlichen Nutzen ernten. Denn es iſt ganz na⸗ türlich, daß ein gutgepflegter Hund ſeine Aufgabe viel beſſer erfüllt, wie ein vernachläſſigter. „Die Pflege und Haltung des Hundes beſteht nicht nur in der Sorge für gute Fütterung und angemeſſene Wohn⸗ ſtätte, ſondern ſie begreift auch ein freundſchaftliches, ge⸗ radezu geiſtig zu nennendes Verhältnis im Verkehr zwi⸗ ſchen Menſch und Tier in ſich. Denn der Hund iſt keine tote Maſchine, welche automatiſch gegebene Befehle voll⸗ führt, ſondern er iſt ein Lebeweſen mit Geiſt, Gemüt, Gefühl in ähnlicher Weiſe begabt, wie der Menſch. Dies möge ſich zuerſt jeder Hundehalter ernſthaft klar machen, ehe er ſeine Arbeit beginnt, das Tier dem menſchlichen Leben dienſtbar zu machen. Ein Vorurteil oder eine alteingewurzelte Ueberhebung des Menſchen dem Tiere gegenüber muß hier die Segel ſtreichen durch die Erkennt⸗ nis, daß im Hunde Geiſt und Gemüt ſchlummern, die ge⸗ weckt werden können und müſſen, will anders der Menſch dem Tiere gegenüber ſeine Pflicht tun und das Tier leh⸗ ken, ſeinen Beruf dem Menſchen gegenüber reſtlos auszu⸗ füllen. Die Erziehung, Abrichtung und der Gebrauch des undes iſt niemals aufrecht zu erhalten durch mechaniſche flege des Hundes. Sie können vielmehr nur bis zu ihrem höchſtnützlichen Punkte ausgebildet werden, wenn der Verſtand des Menſchen den Verſtand des Hundes ſchult und wenn der Menſch durch Liebesbezeugung das Gefühl der Liebe im Tiere erweckt. Denn der ganze Er⸗ 0 der Dreſſur, Hundehaltung und deshalb Ausnützung es Hundes im Wirtſchaftsleben gründet ſich auf die Tiebe des Hundes zu ſeinem Herrn. 1 ett faggganngmmgagaggegnagagagomnmmmanmagemgagmmgnmgmummnſnamgſmſpmnn ge