gaus hervorraget ewöh fo vontru e nach diesen fange 5 der eine sole deutung erzielte, daß zur Urauffährung in Berli kommt, heißt 0 n 5 — 1—— N N 1 f ast alle leit 0 Staatsämter ihre Repräsentanten ontsaudton, Sogar das Auswärtige diplomatische Corps war bei dieser Urauffahrung dureh einige seiner charakteristischen Kopfe vertreten. Der Reichskanzler Dr. Marx war mit seiner Gemahlis erschienen und andere mehr. Reichsminister des Neueren Dr. Stresemann hielt auf dem der Uraufishrung anschlie enden Bankett über diesen Pilm eine Rede— Dieser eine Film, der in Mannheim im Union- Theater zur Vorführung Grund⸗ u. Hausbeſitzer⸗Verein. Sonntag, den 16. März, nachmittags ½3 Uhr findet im Gaſthaus zum Freiſchütz die diesjährige tatt. 8 ages⸗Ordnung: 1. Rechenſchaftsbericht, . 2. Wahl des Geſamtvorſtandes, 3. Beſprechung über Steuerfragen, 4. Verſchiedenes. 5 Sämtliche Mitglieder ebenſo ſolche Hausbeſitzer, welche Mitglied ſind, werden hierzu höflichſt eingeladen. Für den Vorſtand: Müller, ll. Vorſitzender. General⸗Verſammlung Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unserer lieben, nun in Gott ruhenden unvergeblichen Mutter, Frau Sohle Schaper! geb. Hülsbusch sagen wir für die überaus zahlreichen Beweise inniger Anteil- nahme bei dem uns betroffenen schmerzlichen Verluste, ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die Kranzspende unseren innigsten Dank. Ganz besonderen Dank allen denen, die uns in den sehweren Stunden so hilfreich zur Seite gestanden und den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 13. März 1924. Die trauernd Hinterbliebenen. Nukohlen und Briketts zu verkaufen auf Lager Ilt-Papier Viernheimer Anzeiger. 1 ein Ladon. daher. Uillige preise. — Gute strapazierfähige, passende Hosen zum Teil reine Wolle, in den neuesten Streifen, sowie Herren- u. Bursch.-Mäntel Amzüge. Naglans kaufen Sie sehr billig un Kaufhaus fur Herronboxleidung (Inkaber: lakob Ringel) Mannheim A Hreppe Planten D J. Ahab neben der Mohrenapotheke. Freitag, den 14. März abends 6 Uhr haben ſämt⸗ liche Spielleute auf dem Uebungsplatze(am Wäld⸗ chen) zur Uebung zu er⸗ ſcheinen, wegen dem am 30. März ſtattfindenden Sommertagszug. Fettel. Die erſte Turnſtunde unſerer Schüler findet am Freitag, den 14. März abends von 6 bis 7 Uhr ſtatt. Die werten Eltern unſerer Schüler werden höflichſt erſucht ihre Jung⸗ ens in die Turnſtunde zu ſchicken. Der Schülerturnwart: verm. 9. Uhr werden in G a ſt h 92 Oounnersta 3 1 aus zu Domanialwald⸗Diſtrikten verſteigert: Stämme, Fichte: 1 St. IV. Kl.= 0,46 Fm., 17 St. V. 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Lokale Nachrichten. * Umſatzſteuer. Es herrſcht bielfach noch dle Meinung, daß Voranmeldungen zur Umſatz⸗ ſteuer, ob monatlich oder vierteljährlich, nicht ab⸗ zugeben ſeien, wenn ſehn Umſatz in dem betr. Zeltraum ſtaltgefunden hat. Dles iſt jedoch irrig und kann zu höheren Anforderungen und Dle Voranmeldungen nerk, kein Umſatz, bei Ae bis zum Dann begründete Abg. Eſſer(Ztr.) den An⸗ trag ſeiner Fraktion, der die Regierung erſucht, mit allem Nachdruck für die Zulaſſung der drit⸗ ges begrüßen würde. i gen im beſetzten Gebiet, die mit dem 1. April an ben Ruhrgebiet und mit Wirtſchaftslebens. ungen vorgeſehene verden. harationsleiſtungen verlangen kann, dem Reich nicht die nötigen Finanzgrundlagen ſichert. RNeichsſilbermünzen. Antrags Helfferich angenommen. lprache genehmigt wurde ein Antrag aller Par⸗ eien auf Aenderung des Reichswahlgeſetzes in 5 WViernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) haus gebracht.— 5 r eint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins 10 0 ee e wöchentl. 5 0 Zarge 0 fr 8 das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne ahrplan, ſowie einen W 1 8 4 andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Viernheimer Tageblatt (Viernheimer; Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzelg enpreif 22 Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die n dee 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, hr, größere Artikel einen Tag mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 22 Der Reichstag aufgelöſtk Berlin, 183. März. Der Reichstag ourde heute Nachmittag 8 Uhr durch Verordnung bes Reichspräſidenten aufgelöſt. * 5*. Die letzte Reichstagsſttzung. Berlin, 13. März. Wie wir erfahren, wirt ö die Reichstagsſitzung am Donnerstag um 12 Uh beginnen. Die zweite und dritte Leſung des Golddiskontobankgeſetzes dürfte etwa anderthall [Stunden in Anſpruch nehmen. Eine weitere halbe Stunde werden Erklärungen der Deutſch⸗ nationalen und der Sozialdemokraten ausfüllen, ſo daß mit der Auflöſungserklärung des Reichs kanzlers gegen 2 Uhr nachmittags zu rechnen iſt Die Stellungnahme der Sozialdemokratie. * Berlin, 13. März. Die abendliche Fraktionsſitzung der Sozialdemokratie hat er, geben, daß auch von ihr kein nennenswerte iderſtand mehr gegen die Autlöſungsabſich ten der Regierung zu erwarſen iſt. Die Frak nion wird lediglich morgen gegen die Ausſet zung der Wahlagitationen in der Kahrwoche und gegen den Antrag auf Feſtſetzung der Wahlen auf den 13. April ſtimmen. Das von einigen Mitgliedern der Frakt'on gewünſchte Mißtrauensvotum der Fraktion wurde fallen gelaſſen. 4 Berlin, 12. März. Im Reichstag war heute vor Beginn der Sitzung keinerlei Erregung oder Beunruhigung zu bemerken. Man hat die Gewißheit, daß nun⸗ mehr noch in dieſer Woche der Reichstag auf⸗ gelöſt würde, mit Großmut und offenbar als etwas längſt Erwartetes hingenommen. Der Reichstag erledigte zunächft ohne we⸗ ſentliche Debatte mehrere kleinere Vorlagen, da⸗ runter den Geſetzentwurf über die Zuckerung der Weine des Jahrganges 1922, wonach die Zuk⸗ kerung bei ungezuckerten Weinen des Jahrgangs 30. Juni 1924 nachgeholt werden kann. ten Steuernotverordnung im beſetzten Gebiet zu ſorgen, damit die Fürſorgemaßnahmen, haupt⸗ ſächlich die Erwerbsloſenfürſorge, keine Unterbre— chung erleiden. Reichsfinanzminiſter Dr. Lu⸗ ther erwiderte, daß er die Annahme des Antra⸗ Damit die Fürſorgeleiſtun⸗ die Landes⸗ u. Bezirksfürſorge übergehen, durch⸗ geführt werden können, müſſe allerdings mit dem größten Nachdruck gefordert werden, Durchführung der dritten Steuernotverordnung pon den Beſatzungsbehörden zugelaſſen wird. Da⸗ daß die küber hinaus ſei auch die Zulaſſung der erſten und zweiten Steuernotverordnung im beſetzten Gebiet von größter Bedeutung für das Reich kund für das beſetzte Gebiet ſelbſt. Die dem Sach⸗ Poerſtändigenausſchuß vorgelegte vorläufige Ueber⸗ icht über den Reichshaushalt rechne ſchon mit vollen Einnahmen aus der vollen Entfaltung des Nur unter dieſen Vaxausſetz⸗ die in der deutſchen Denkſchrift Einnahmezahl überhaupt erreicht Es ſei unklar, wie man vom Reich Re wenn man könne Der Antrag wurde angenommen. Es folgte die zweite Beratung des Geſetzent wurfs über die Ausprägung neuer Ein Antrag Dr. elfferich, die neuen Silbermünzen nicht auf Joldmark, ſondern auf Rentenmark zu baſieren, rief eine längere Auseinanderſetzung hervor, an der ſich auch Reichsfinanzminiſter Dr. Luther be⸗ teiligte, der ſich gegen den Plan Helſſerichs aus⸗ prach. Schließlich wurde die Vorlage nach den Ausſchußbeſchlüſſen unter Ablehnung des Ohne Aus⸗ der Faſſung dahin, daß die Kreiswahlvorſchläge von mindeſtens 600 ſtatt 20 Wählern des Wahl⸗ reiſes unterzeichnet werden müſſen, doch ſollen 20 genügen, wenn ſie glaubhaft machen, daß min⸗ deſtens 600 Wähler Anhänger des Kreiswahlvor⸗ ſchlags oder eines anderen Vorſchlags ſind, mit dem ſich der Wahlvorſchlag verbunden oder der ich dem Reichswahlvorſchlag anſchließen ſoll. Das Haus ging ſodann zur ziweiten Leſung des Entwurfes eines Reichspoſtfinanz⸗ deſetzes über, Mit dem Geſetz wird die Reichs⸗ boſt 1 einem ſelbſtändigen Unternehmen gemacht, aber dem Rhein⸗ und iſt dabei jedoch an die Einwirkung eines Verwalf tungsrates gebunden. Der Reichsrat wollte din Leitung ſtatt einem parlamentariſchen Miniſten einem„Generalpoſtmeiſter“ übertragen. Der Reichstagsausſchuß hat dieſe Aenderung aber ab⸗ gelehnt. Der Ausſchuß hat die Zahl der aus dem Perſonal gewählten Mitglieder des 31glied⸗ rigen Verwaltungsrates von 5 auf 7 erhöht. Er hat weiter im§ 1“ die Aenderung vorgenom- men, daß die Gewährung weiterer Reſervatrechte auf dem Poſtgebiet nicht nur an die Zuſtimmung des Reichsrates, ſondern auch des Reichstags ge⸗ bunden iſt. In der Debatte, die nach den voran⸗ gegangenen Verhandlungen im Ausſchuß kaum neues brachte, wandte ſich der Vertreter der Bayr. Volkspartei beſonders gegen den letzten Ausſchußbeſchluß zum§ 13. Er befürchtet, daß die bayeriſchen Intereſſen im Verwaltungsrat nicht genügend gewahrt werden und lehnt die Vorlage ab. 0 Auch der bayeriſche Geſandte v. Preger und der württembergiſche Geſandte Hildebrand erklärten, daß ihre Ender an ihren Rechten aus früheren Staatsverträgen feſthielten. Sie könn⸗ ten die Vorlage nicht annehmen und würden alle ſtaatsrechtlichen Mittel dagegen anwenden. Die Redner der anderen Parteien erklärten ſich mit Ausnahme der Deutſchvölkiſchen für die Vorlage Nachdem noch Reichspoſtminiſter Dr. Hoefle die Einwendungen gegen dts Geſetz zurückgewie, ſen hatte, wurde die Vorlage mit großer Mehr heit angenommen. Die Schlußabſtimmung wurde auf morgen vertagt. Abg. Schultz(Dn.) begründete ſodann einen Antrag ſeiner Freunde, wonach unter Aenderung des Art. 180 der Reichsverfaſſung die Neu⸗ wahl des Reichspräſidenten gleichzeitig mit der Neuwahl des Reichstages ſtattfinden ſoll. Reichsminiſter des Innern, Dr. Jarres, gab dazu folgende grundſätzliche Erklärung ab: Der Herr Reichspräſident hat im Laufe der Jahre 1921 und 1922 wiederholt lebhaft darauf gedrängt, daß die in der urſprünglichen Form der Weima⸗ rer Verfaſſung unbefriſtet vorgeſehene Neuwahl des Reichspräſidenten alsbald vorgenommen werde. Die Wahl wurde zunächſt verſchoben, weil die Mitwahl Oberſchleſiens noch nicht mög⸗ lich war. Als dann die neuen Grenzen Oberſchle— ſiens feſtſtanden, wurde in mung mit men. Aus dieſem Hohen Hauſe entſprang jedoch nachträglich der dringende Wunſch, die Neuwahlen zu verſchieben. Fünf Parteien des Hauſes brach Freitag, den 14 voller Uebereinſtim⸗ dem Herrn Reichspräſidenten der 3. Dezember 1922 als Wahltag in Ausſicht genom. Spitzenkandidat März 1924 f 5 Fernſprecher 117. 5 Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Süd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäſtsftelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang . 8 ten ein Iniativpgeſetz ein, wonach der von di Nationalverſammlung gewählte Reichspräſiden ſein Amt bis zum 30. Funi 1925 fülſen ſoll Das Geſetz wurde am 27. Oktober 1922 mit ſeh großer Mehrheit als verfaſſungsänderndes Geſeh angenommen, und zwar in der Form, daß es dek Verfaſſung ſelbſt einverleibt wurde. Da mil ſollte dieſer Frage eine ruhige und feſte Grunb⸗ ae gegeben werden. Seither ſind keine Um⸗ ſtände hervorgetreten, die plötzlich eine Aenderung notwendig machen könnten. Eine ſolche Aende⸗ rung würde eine Aenderung der Verfaſſung ſein und könnte daher nur mit verfaſſungsändernder Mehrheit beſchloſſen werden. Die Reichsregie⸗ rung bittet daher, dem von dem Abg. Hergt und Gen. eingebrachten Geſetzentwurf ſeine Zuſtim⸗ mung nicht zu geben. Der Antrag der Deutſch⸗ nationalen wurde ſodann gegen ihre Stimmen mit großer Mehrheit abgelehnt. * Die neuen Silbermünzen. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages behandelte heute den Geſetzentwurf über di Ausprägung neuer Reichsſilbermünzen weiter Von Seiten der Regierung wurde eine Ueber ſicht über den erfreulichen Rückgang des um Danach iſt den dem Dezemberſtand 1929 laufenden Notgeldes gegeben. Umlauf gegenüber G 255 Millionen Joldmar otgeld zurückgegangen. J Debatte erſuchte 997 1 Mabnele Eſſer die Reichsregierung, mit Rückſicht auf die beſondere Zahlungsmittelnot im beſetzten Ge⸗ biet baldmöglichſt große f auf 380 Millionen und ſtellte einen gleichlautenden Antrag, auch vom Ausſchuß 0 Dr. Rießer(DVP.) hielt die Prägung der 5⸗Markſtücke für überflüſſig und ſtellte einen Antrag, der auch vom Ausſchuß angenommen der wurde. Es werden alſo nur Ein⸗, Zwei und Dreimarkſtücke geprägt werden. Ferner wurde ein Antrag angenommen, wonach der Geſamt⸗ betrag der neuen Silbermünzen, der bis au meiteres 5 Mark für den Kopf der Bevölkerun, (Bürgerbräukeller feſtgeſtanden. „acht überſteigen ſoll, nur mit Zuſtimmung des Reichsrats und eines Ausſchuſſes des Reichs⸗ tags bis auf 10 Mark pro Kopf erhöht werden darf. Hierauf wurde die Vorlage ohne weitere Veränderungen vom Ausſchuß genehmigt. E Streſemanns Reichstagskandidatur. Dr. Streſemann, der Reichsminiſten des Auswärtigen, iſt, wie die„Zeit“ mitteilt für die Neuwahlen zum Reichstag wieder als 0 auf der Liſte der Deutſchen Volkspartei für den Wahlkreis Teltow⸗Bees⸗ low aufgeſtellt.— Der Hünchener Hochperrats-Prozes v. Kahrs Vernehmung. München, 11. März. Vormittagsſitzung. Am Dienstag vormittag war der Zuhörer⸗ traum überfüllt und die Preſſeplätze voll be⸗ etzt. Auf die Rechtsbelehrung des Vorſitzenden in den zweiten Kronzeugen, Herren Kabr. dan uuch er angenchts der von der Vetteidigung be⸗ haupteten Mittäterſchaft zunächſt unvereidigt zu vernehmen ſei, antwortete Herr von Kahr, daß er vereidigt oder unvereigiat das ſagen werde, was er für wahr halte. Herr von Kahr zeichnete zunächſt in kurzen Strichen ein Bild der politiſchen Lage in Bayern und Reich beſ Errichtung des Generalkommiſſaxiats, wobei er betonte, daß Dr. Streſemans ſelbſt ſein Ka⸗ binett als das letzte verfaſſungsmäßige be⸗ zeiknete. In Sachſen und Thüringen traten die Kommuniſten in die Regierung ein. In Bayern glaubten die Kreiſe um Hitler die Zeit zu einer gewaltſamen Löſung neif. Die ſvirt⸗ ſchaftliche Not und der Mähiungsverſall ver⸗ anlaßten viele Kreiſe, an ihn heranzutreten mit dem Vorſchlag eines ſelbſtändigen Wäh⸗ rungsvorgehens, was er abgelehnt habe, um auch den leiſeſten Schein einer Wirtſchaftsſepa⸗ ration zu vermeiden. Auch ihm ſei es ange⸗ ſichts der gefahrdrohenden Luge wie anderen Politikern im Reiche notwendig erſchienen, ein ülberparteiliches, nationales, auf die Ehre des Reiches bedachtes und auf militärſſche und wirtſchaftliche Machtmittel geſtütztes Direkto⸗ rium zu bilden. Auch Bayern habe daran im Intereſſe des Reiches nicht durch militäriſche Intervention, ſondern durch bolitiſchen Druch mitarbeiten wollen, Dieſe Pläne ſeien auch keineswegs hinter dem Rücken de, bayeri⸗ ſchen Regierung erwogen worten. Hiiler habe im Sinne gehabt, die bayeriſche Regierung un⸗ 0.* laſſen, wenn ſie im den Marſch Berlin und die, ö b ern wäre durch einen ſolchen Marſch in das ſchwerſte Elend, in einen zweiten Krieg 1866 geſtürzt worden. Er habe daher durch Loſſom und Seißer auf Hitler einzuwirken verſucht, um ihn von dem Unternehmen abzubringen, das er immer verurteilt habe. Er. Loſſow und Seißer hätten ſtets nachdrücklich betont, daß ſie die Ausrufung der Reichsdiktatur in Bayern und die gewaltſame Vortragung nach dem Norden auf das Schärfſte abſehnten Herr von Kahr ging dang zu einer Dar⸗ ſtellung der verſchiedenen Beſprechungen mit den vaterländiſchen Verbänden über, die im weſentlichen bekannt ſind. Eine dirette Füh⸗ lung mit Hitler habe er ſeit Mai 1923 nicht gehabt, und ihn erſt am 8. November abends wieder geſprochen. Als ſich die Putſchgerüchte im November verdichteten, habe er(Kahr in der Beſprechung am 6. November ſchar gegen die mit dem Namen Kahr, Loſſow und Seißer getriebenen Mißbräuche und gegen edes gewaltſame Vorgehen Stellung genom, men. In dieſer Beſprechung habe er von dem Dirktorium geſprochen, das er anſtrebe, und für das Verhandlungen im Gange ſeien. Eine militäriſche Aktion ſei weder für Loſſow noch für ihn ſelbſt oder Seißer in Frage gekommen, Am 8. November fand dann eine Unter⸗ redung mit ihm zwiſchen Ludendorff, Kahr, Loſſow und Seißer ſtatt. Er habe dabei von dem Gedanken des Direktoriums geſprochen, Admiral Scheer habe er(Kahr) den Gedanken einer Diktatur Hitler⸗Ludendorff ebenſalls als abſolut unmöglich bezeichnet. Herr von Kahr kam dann auf die Vor; gänge im Bürgerbränteller ſelbf zu ſprechen, wobei er betonte, daß die Veran⸗ ſtaltung dieſer Verſammlung nicht von ihm ausging. Als Hitler mit ſeinen Leuten in den Saal eindrang, habe er den Eindruck gehabt daß die Piſtolen der Begleiter Hitlers auf ih gerichtet 1 habe den Gedanken, Zentrumsabgeordnete ſilbermü 3935 Mengen der Reichs⸗ bermünzen dort in den Verkehr zu bringen, 5 1 das Gerücht, er habe die Statthalterſchaft feſſ angenommen wurde. Abg. verehre,, habe er weder N 1 mittelbar Beziehungen unterhalten. Sein Ent⸗ mittag gen den Ueberfau u Menſchenleben bei einer Panir ſallen gelaſſen Sein Gefühl ſei Ekel und Empörung über den brutalen Ueberfall geweſen, dann auch Sorge und Trauer über die Folgen dieſes wahnſin nigen Unternehmens. Er habe ſofort zu Lost ſow geſagt:„Da ſind wir in eine ſchöne Schweinerei hineingeraten. Wir müſſen ſehen wie wir berauskommen.“ Schon dabei ſei d Wort„Kombdie“ gefauen, da er ſich mir Vof⸗ ſow und Seißer darüber klar geweſen ſei, da ſie nur durch eine Täuſchung ihre Handlungs⸗ freiheit wieder erhalten könnten. 5 Rechtsanwalt Holl unterbrach die 1 tere Darſtellung Kahrs über die Vorgänge i Rebenſaal, die ſich in allen Punkten mit der oſſows deckten, mit der Erkläeung, die Aus lag ſtimmten wörtlich mit den ſchriftlichen Bekundungen Kahrs im Vorverfahren über“ ein. Der Vorſitzende erſuchte den Zeugen, ſeine Bekundungen möglichſt frei zu geben und nicht abzuleſen. Herr von Kahr betonte weiter, er habe nur deshalb ſolange mit ſeiner ſchein⸗ baren Zuſtimmungserklärung gewartet, weil er auf eine Befreiung durch die Polizei gewar⸗ tet habe. 5 5 Kahr begab ſich dann, wie er weiter be⸗ kundete, zum Generalſtaatskommiſſariat, wo en ſofort Herrn von Freyberg erklärte, er, Loſſow und Seißer ſeien entſchloſſen, die Soche nich mitzumachen. Mit den ſchon getroffenen Ala mierungsmaßnahmen habe er ſich einverſtan⸗ den erklärt. Im weiteren Verlauf ſeiner Ver nehmung gab Herr von Kahr ſodann eine ein gehende Darſtellung der Maßnah men zur Niederſchlagung des Put⸗ ſches, die von der Infanteriekaſerne aus weitergeführt wurden. An dem Gerücht, daß angenommen, ſei von ihm hinaus gegeben worden und an dem weiteren Gerücht, er ſei vom Kronprinz Rupprecht und vom Kardinal Faulhaber ugeſtimmt worden, ſei kein wahres Wort. Der Kronprinz weilte in Berchtesgaden und mit dem Kardinal, den er perſönlich hoch mittelhar noch un⸗ ſchluß, gegen Hitler vorzugehen, habe ſchon im 0 Das politiſche mußte, ſei eine bla Spiel, das er treiben neceſſitas geweſen. Für ihn ſei der Grundſa maßgebend geweſen: ſalus publika ſuprema lex. Wenn die Vorgänge vom Jahre 5923 Ge⸗ genſtand neuer Ermittlungen ſein ſollten, ſo habe er Rede und Antwort nicht zu ſcheuen. Herr von Kahr ſchloß wie folgt: Ich nehme für mich in Anſpruch, daß ich bei mei⸗ ner politiſchen Arbeit nur das Wohl des Staa⸗ tes im Auge hatte. Nachmittagsſitzung. Die in geheimer Verhandlung am Vor⸗ fortgeſetzte Vernehmung Dr. v. Kahrs war um halb 2 Uhr beendet. Nach 4 Uhr wurde in der öffentlichen Verhandhiung fort⸗ gefahren, in der Herr von Kahr auf Fragen der Verteidigung zuſammenfaſſend feftſtellte, doß eine gemeinſame Beſprechung mit Loſſom und Seißer über die Ausſagen im Vorfahren. nicht ſtattgefunden hat. Auch eine gemeinſame Verrehmung vor dem Staats inwalt ſet nicht erfolgt. Auf Fragen Hitlers über den Zeit- punkt und die Gründe der Err tung des Ge⸗ neralſtaatskommiſſariats erklärte der Zeuge, daß der Plan zuerſt anfang September er⸗ mogen worden ſei, daß er offiftell jedoch erſt Kenntnis am Tage der Ueberteggung dee voll⸗ ziehenden Gewalt auf ihn erßtelt. Weitere Fiogen der Verteidigung betreffen die 14 ver⸗ botenen Verſammlungen der Nation zuozigci⸗ ſten im September, die Herr v. Knilling als Grund für die Verhängung des Aus aomezu⸗ ſtandes im Landtag bezeichnꝛte. Die Beau:⸗ wortung dieſer Fragen lehnte Kahr mit Beru— fung auf ſein Dienſtgeheimnis ab. Au: eine weitere Frage, ob er das Geſamtmigiſterium als ſolches noch anerkannt habe, erkläcte der Zeuge: Unbedingt. Eine frühere B4achrich, tigung des Rumpfminiſteriums in det Nacht vom 8. auf 9. November ſei thin nicht möglich geweſen, da er nicht wußte, wo ſich die Herren befanden und da er telephoniſch it dem Mini⸗ lter Matt nicht offen habe ſprechen können. Die Vernehmung wurde hierauf abgebro chen. Am Mittwoch vormittag wird Oberſt v. Seißer vernommen. Die Veenehmung des Herrn von Kahr wird dann am Mittwoch nachmittag fortaeſennt. Die Verteidigung ha hierfür noch eine Reihe von Fragenkomplexen angekündigt. N. München, 12. März. . Vormittagsſitzung. 1 Am 13. Verhandlungstag kam zunächſt der itte Hronzeuge N Oberſt von Seiſter g zur Vernehmung. Auch er wur de, wie di ben vorangegangenen Kronzeugen unveze hren wie gege lunes n n tingeleitet wurde. Der Zeug ſariat die Verbindung mit ven vaterländiſchen erbänden aufrecht erhalten. Er verfolgte mi W Sorge die Entwicklung des Kampf 1 poliliſche Frage im Generalſtaatstommiſ⸗ undes ſeit dem Deutſchen Tag in Nürnberg, der in Hitler und den Übrigen Führern eine wahren Größenwahnſiun wachgerufen habe, Aus Hitler, der der Trommſer der vater⸗ ländiſchen Bewegung ſein ſollte, ſei dann der ann geworden, der ſich allein fü nrdie Ret⸗ tung Deutſchlands berufen glaubte. Für Hit⸗ ler ſei Bayern nur das Sprungbrett geweſen. Hitler habe ſelbſt erklärt, Bayern i mir Wurſcht. Mich intereſſiert nur da; Reich. Der Zeuge ſchildert dann die Richtlinien, die ihm Herr von Kahr gab. Bezüglich des Verhält⸗ niſſes Bayerns zum Reich habe Kahr e 1 Bayern 1919 von der Räzeherrſchaft mi ilfe außerbayeriſcher Verbände befreit wurde, werde Bayern auch ſeine Kräfte anderen Län dern zur Verfügung ſtellen, abee nur auf Ruf Der Zeuge entwickelte dann die auch ihm be⸗ kannten Gedankengänge Kahrs und behandelt ausführlich die Beſprechungen nit den Ver tretern der vaterländiſchen Verbände, in der er immer wieder vor Gewalt gewarnt und betont habe, daß die Landespolizei ihre Pflicht tun werde, da ſie kein politiſches Inſtrument ſei, ſondern den Befehlen ihrer Vo':geſetzten gehor⸗ chen werde. Der Zeuge unte ſtrich in ſeinen weiteren Bekundungen die von Kahr gegebene Darſtellung über die Beſprechung mit Frich und Pöhner, nach der bei dem Plan des Zivil kommiſſars für Sachſen und Thüringen die Meldung maßgebend war, daß die bayeriſchen Verbände dort eingeſetzt werden könnten. Tat“ ſächlich ſei auch einige Tage ſpäter von Berlin geantwortet worden, bayeriſche Reichswehr zum Einſetzen in Sachſen bereit zu ſtellen. Pöh⸗ ner habe ihm gegenüber ſpäter erklärt, das könne ein kleiner Regierungsrat machen, aus dieſem Grunde lehne er das vorbehaltlich der Ernenung durch die Regierung ehm vorgeſchla⸗ ene Zivilkommiſſariat ab. Kahr ſei über dieſe bſage ſichtlich erfreut geweſen. Im weiteren Verlauf ſeiner Vernehmung erklärte Herr von Seißer, daß außer Hitler und Ludendorff auch Dr. Weber erklärt habe, im Falle eines Kon⸗ fliktes zwiſchen Regierung und Kampfbund werde er ſeine Pflicht gegenüber der Regierung voranſtellen. Auch Dr. Weber habe alſo gege⸗ bene Zuſicherungen nicht gehalten. General Ludendorff habe ihm, Seißer, kurz nach dem 9. November unaufgefordert und zu ſei⸗ ner Ueberraſchung das Verſprechen gegeben, er werde ſich ihm gegenüber loyal verhalten und nichts unternehmen, ohne ihn von der Aufgabe ſeiner Haltung zu verſtändigen. Am 25. Okto⸗ ber habe Hitler ihm gegenüber betont, die 91 tatur Hitler⸗Ludendorff müſſe gebildet werden Loſſow ſolle Wehrminiſter, er Polizeiminiſter werden. Er habe ſich mit dieſem Vorſchlage niemals einverſtanden erklärt, und den Gedan⸗ len dieſer Diktatur abgelehnt. Am 1. November kündigte Seißer Hitler und Dr. Weber an, daß die Landespolizei gegen Gewalt im Notfalle auch mit der Wafſe vorgehen werde und er⸗ innerte Hitler an ſein Verſprechen. Hitler er⸗ widerte: Halten Sie mich denn für ſo dumm, ich mache einen Putſch gegen Reichswehr und Landespolizei? Er habe auch ſein Verſprechen dahin eingeſchränkt, er werde nichts unterneh⸗ men, es ſei denn, daß er in eine Zwongslage lomme. Zu der Reiſe nach Berlin be⸗ merkte der Zeuge, daß ſie den Zweck hatte, Ge— ieral von Seeckt gegenüber aaf Veranlaſſung des Staatskommiſſariates und mit Wiſſen des Miniſterpräſidenten alle Gerüchte über den an⸗ geblichen geplanten Marſch nach Berlin nach⸗ drücklich zu dementieren. v. Seißer gab in ſeiner weiteren Verneh⸗ mung eine Darſtellung der Beſprechungen vom bund 8. November, die. die Ansſagen Kahrs Das vergrabene Leſta Roman von Ed. Wagner. deutungsloſen armen bachte er. ba unbeſcholten und e aber nicht, oder ſollte ich ſie nicht ausfind ſo will ich nach London zurückkeh f un— Er wagte kaum, ſich die 1 5 die ihm dann 5 ſein Geſicht glühte, ſeine Augen glänzten und ſeine Schritte wurden vorſchwebte, zu geſtehen, aber raſcher. Plötzlich wurde er aus laute blick 5 5 ein Richtung nach dem Dorfe. Hugo dachte ſogleich, daß ein Unglück geſchehen ſein müſſe; er 115 deshalb vorwärts 9 70 eine Strecke bis zu einer Biegung der Straße 1 ſich hatte, gelangte er an die Un⸗ 0„Das Land an dieſer Stelle zu beiden iten der Chauſſee gehörte zu der Beſitzung des Grafen Berwick und war mit einer hohen Einfrie⸗ Und vor dieſer Einfriedigung 995 1 55 anſcheinend beſinnungslos, ein alter Hugo erkannte auf den erſten Blick das Unglück l Der alte Mann war über die eritten und mit 8 Pferde über die Während des Sprun⸗ er die G digung verſehen. 4 935 Urſache. 5 ufriedigung 147. eſetzt. s war aber der Gle rt geri eiter zu Sturz* e e Und niemand war in der Nähe, weshalb 3 weiteres daran ac dem 2 0 n zur Hilfe zu kommen. Indem 5 über ihn be N digung wi ſchloſſener S 5 ment. 23 Nachdruck verboten.) „„Ich glaube nicht, daß ihr Vater ſeine Einwile ligung zu einer Heirat zwiſchen ihr und einem be en Jemand geben würde,“ r.„Ich habe nun mehr denn je Urſache, nach meiner Herkunft zu 1741 weil, wenn die⸗ N ö hrenwert iſt, Sir Archy reundlicher auf mich 8 75 würde. Iſt ſie dies fte ai ren, fleißig arbei⸗ 5 und mir ſelbſt einen Namen dec und w. ſeiner Träumerei durch ufſchläge erſchreckt und im nächſten 1 5 5 Pferd an ihm vorüber; es war reiterlos, mit gelöſtem Sattelgurt, und nahm die ſo der uri, r! chſti u d fentlichen Verhan ung heranziehe und ſo ein vollſtändi ild erwecke. Er fühle ſich daher ver 0 weiteſten Umfange, ſoweit nicht Oeffentlichkeit zu betonen, was er zu ſagen habe. Von einem Marſch nach Berlin ſei bei Kahr, Loſſow und ihm niemals die Rede geweſen. Auf Einſpruch der Ver⸗ teidigung gegen dieſe Erkläßung wies der Vorſitzende dieſe Aeußerung des Zeugen zu⸗ rück. Der Zeuge kommt dann auf die Vorgänge im Bürgerbräukeller zu ſprechen und betonte hierbei, im Vertrauen auf Zuſicherun⸗ gen ſeien Kahr, Loſſow und er in die hinter⸗ liſtige Falle gegangen. Im Vecrzauen auf das Ehrenwort des Dr. Weber ſeien die Miniſter ebenfalls dorthin gekommen, obwohl derſelbe Dr. Weber die Miniſter ſpäter in der Villa ſei⸗ nes Schwiegervaters gefängen ſetzen ließ. Er habe ſich bei Kahr, Loſſow und ihm um den Bruch einer banditenmäßig erp'eßten Zuſage gehandelt, während die von Hitler und Weber gegebenen Worte ohne Zwang gebrochen wor⸗ den ſeien. Die dann vom Zeugen gegebene Schilderung der Vorgänge im Nebenſaal er⸗ gänzen die Ausſagen Kahrs und Loſſows noch in weſentlichen Punkten. Zur Abgabe ſeiner Erklärung im Hauptſaal, bei der ihm der Ekel über den widerwärtigen, an ihm, Kahr und Loſſow begangenen Verrat im Halſe gewürgt habe, ſei er von Hitler genötigt worden, der ihn am rechten Arm zum Podium vorſchob. Im weiteren bekundete Oberſt v. Seißer noch, daß Ludendorff einen verſtärkten Grenz⸗ ſchutz gegen Seeckt für notwendig gehalten und nach der Verhandlung im Nebenſaal darüber leſprochen habe. Bei dem ſpäteren Telephon⸗ geſpräch mit Kriebel habe er lediglich den ver⸗ mutlichen Aufenthalt Loſſows genannt und ſofort eingehüngt. Der Zeuge beſtätigt dann, was bisher von Kahr, Loſſow und die mili⸗ täriſchen Zeugen über die militäriſchen Vor⸗ borcjtungen zur Niederſchlagung des Putſches bekundeten. Nach einer kurzen Pauſe gaben Dr. Weber, Hitler, Poehner und Lu⸗ Ndendorff die Erklärung ab, daß die Ausſagen Seißers mit Bezug auf ihre Perſon nhiektiv unwahr ſeien und daß ſie an ihren Bekundungen feſthielten. Nachdem es noch zu einem Zwiſchenfall zwiſchen der Staatsan⸗ waltſchaft und der Verteidigung, ſowie dem Gerichtsvorſitzenden und der Verteidigung wegen der Begründung eines Antrages gekom⸗ men war, über die Vorgänge am 6. November öffentlich zu verhandeln, wurde durch Ge⸗ richtsbeſchluß der Ausſchluß der Oeffentlichkeit für die Erörterung der Vorgänge beſchloſſen, die aus Gründen der Staatsſicherheit nicht öffentlich verhandelt werden können. Ueber die Frage, inwieweit die Konferenz vom 6. Nov. zum Gegenſtand der öffentlichen Verhandlung gemacht werden kann, ſoll in nichtöffentlicher Sitzung verhandelt werden. Der Saal wurde darauf geräumt. Nachmittags⸗Sitzung. Zu Beginn der Nachmittugsverhandlung verlas der Vorſitzende eine Erklärung des Wehrkreiskommandos 7, die im Hinblick auf eine Aeußerung der Verteidigung feſtſtellt, daß vom Wehrkreiskommando nie⸗ mals ein Befehl oder ſonſt eine Verfügung ausgegeben wurde, die von ‚iaem Vormarſch nach Berlin ſprach oder in dieſeen Sinne hätte gedeutet werden können, f Darauf wird die Vernehmang des Hrn. v. Kahr fortgeſetzt, dem die Verteidigung wieder eine ganze Reihe von Fragen vorlegt. Herr v. Kahr ſtellt zunächſt aus einem Schrei⸗ SS mäßig, aber es ſchlug doch. „Gott ſei Dank, er iſt nicht kot!“ murmelte er. „Wo mag er verletzt ſein?“ „Sanft, mit faſt weiblicher Schonung befühlte er die Beine des Geſtürzten; ſie waren geſund. Bei einer weiteren Unterſuchung jedoch entdeckte er eine Kontuſion am Hinterkopfe, der beim Fall auf einen ſcharfen Stein geſchlagen war. „Eine bedenkliche Wunde,“ meinte Hugo beſorgt, „Bevor ich verſuche, ihn zum Bewußtſein zurück- inden.“ Er ſah ſich um und bemerkte zwiſchen den Fel⸗ dern in der Nähe einen Graben. Rasch„ dorthin, füllte ſeinen Hut mit Waſſer und kehrte damit zu dem Verwundeten zurück; dann hob er den Kopf des alten Mannes auf ſein Knie, löſte das vom Blute bee Haar und prüfte die Wunde, welche noch fortwährend blutete. „Ich bin freilich ein ſchlechter Chirurg und wei nicht, was 4 ſolcher unter dieſen Umſtänden tur würde,“ dachte Hugo,„aber ich habe einen geſunden Verſtand bekommen und den will ich gebrauchen.“ Damit tauchte er ſein Taſchentuch in das 10 0 0 und wiſchte damit das Blut ſanft von der Wunde, die ſich jetzt weniger gefährlich zeigte, als er an⸗ fangs geglaubt hatte. „Es wird bald wieder gut ſein,“ ſagte Hugo ſich indem er erleichtert aufatmete. 15 nun zum Verbinden!l“ Er nahm ein Tuch aus der Taſche des alten Mannes und band es über das ſeinige, welches er auf die Wunde gelegt hatte. Kaum war dies beendet, als ein ſchwaches Aechzen des Verwundeten andeutete, daß er zum Bewußtſein zurückkehrte. Um dies zu beſchleu⸗ nigen, befeuchtete 8 das Geſicht nit! und rieh ihm ſanft die Schläfen. Der Erfolg ſollte nicht ausbleiben. Einen Augenblick ſpäter ſchlug der alte Mann die 17 25 auf, die prüfend und mit einem wi 1 fte te ö im. f 5 die te Staatsſicherheit dem entgegenſteht, auch in der fühlte das Herz schlagen, freilich langſam, unregel⸗ Anenchn, muß ich dieſelbe ſo gut als möglich ver⸗ eine 1 7 f 0 obgleich der Mann nicht weit von den ſieb⸗ ser 0 Reich erhalten. Ein Verteidig gen dafi aß Kahr bereit gewe“ schl ſei, unter drei Bedingungen einen Vor: chlag für ein hohes Reichsamt anzunehmen. Eine Erklärung Loſſows, die im Sinne der militäriſchen Aktion gelautet haven ſoll, deckt Herr v. Kahr, wie er weiter betundet, wenn ſie gefallen wäre, ebenfalls nicht. Eine Frage, ob Herr von Kahr im Jahre 1922 die Jeſuiten als ſeinetreu⸗ eſten Freunde bezeichnet habe(0), wies der Vorſitzende als nich: zur Sache gehörig zurück. Zur Frage des Direkto⸗ riums bekundete Kahr noch, einen Zeitpunkt für die Durchſetzung des Dicektoriums habe man nicht verabredet. Auch die Perſonenfrage ſei nicht abſchließend behandelt geweſen. Ver⸗ ſchiedene Fragen über die Verpflichtung der bayeriſchen Reichswehr auf die bhayeriſche Re⸗ gierung wurden vom Vorſitzenden als nicht zur Sache gehörig abgelehnt, worauf einer der Verteidiger erklärte, die Behauptung der Ver⸗ teidigung gehe eben dahin, daß der Hochver⸗ rat, der dem Angeklagten vorgeworfen werde, bei Herrn von Kahr bereits vollendet geweſen ſei. Hitler erklärt, der annormale Weg müſſe etwas anderes bedeutet haben, ol die Anwen⸗ dung des Artikels 48, da es ſich hierbei ja um einen legalen Weg gehandelt haben würde. Ueber die Frage des Direktoriums hat Herr v. Kahr, wie er auf Fragen noch bekundete, mit verſchiedenen Herren geſprochen. Er nennt Minoux, Tirpitz und Admiral Scheer. Juſtiz⸗ rat Zezſchitz behauptet dann, Herr von Kahr habe ihm gegenüber am 10. November erklärt, er habe das gleiche gewollt wie Hitler. Hitler ſei geprellt, er hätte warten ſollen. Herr von Kahr erklärt, er halte es für ausgeſchloſſen, daß er eine ſolche Bemerkung gemacht habe Auch von einem Aufräumen in Norddeutſch⸗ land habe er nach ſeiner Eeinnerung nicht ge⸗ ſprochen, ebenſowenig von einem Zivilgouver⸗ neur. Er habe lediglich einen vom Reichswehr⸗ miniſterium in Berlin zu beſtiiamenden Zivil⸗ kommiſſar im Auge gehabt, als er Poehner dieſen Poſten anbot. Poehner, der dann auf Antrag der gegenübergeſtellt wurde, blieb kei ſeiner Dar⸗ ſtellung, das Wort Zivilgonpe⸗neur ſei geſal⸗ len. Auch der Angeklagte Frick erklärt, ſich daran genau erinnern zu köng en. Zum Schluß wurde noch eine Reihe von Fragen über die von Ehrhardt geplante Aktion gegen Nord⸗ deutſchland an Herrn von Kahr geſtellt, wo⸗ rauf dieſer antwortete, wenn er gewußt hätte, daß Ehrhardt eine Aktion und nicht einen Grenzſchutz im Auge habe, würde er ihn da⸗ rauf aufmerkſam gemacht haben, daß er da⸗ mit nicht einverſtanden ſei. Er habe Ehrhardt zum erftenmale ganz flüchtig im September in München auf der Straße geſeh ein. Darüber, ob ihm ein Ausweis als Führer der bayeriſchen Notpolizei zugeſtellt worden ſei, ſei Herr von eißer zu befragen. Eine Antſo net, ob er davon gewußt habe, lebnte Herr von Kabr ab. Die rheiniſchen Katholiten zur Ludendorff: Angelegenheit. Im ſehr gut beſuchten großen Saale der Bür⸗ gergeſellſchaft fand am Mowag vormittag 5 Uhr auf Einladung des Vorſitzenden der rheint. ſchen Zentrumspartei eine größere Zuſammen⸗ kunft von Geiſtlichen des Rheinlandes ſtatt zur Ausſprache über kulturpolitiſche Fragen, in der auch die Mitglieder der rheiniſchen Zentrums⸗ partei Prof. Dr. Kaas und Prof. Dr. Lauſcher referierten. Zum Schluſſe der Sitzung wur“ eine Entſchließung angenommen, in der dem lebhoften Bedauern Ausdruck gegeben wurde, daß noch Hunderte von Ausgewieſenen nicht in ihre Er ſtand quf und brachte den Verwundeten in eine ſitzende Lage. Des alten Mannes Erſtauuey trat immer deutlicher hervor; er ſchien unfähig, ſeine Gedanken zu ſammeln, oder auch nur zu be⸗ denen, durch welches Schickſal er der Sorge des ede jungen Mannes übergeben worden ar. „„Ich verſtehe nicht,“ ſagte er mit ſchwache Stimme, indem er ſich 1 der Hand 11 55 a e d als wollte er den Nebel verſcheuchen, der 1 irn umſangen hielt.„Ich habe ſo merk⸗ würdige Gedanken ib de Paget—“ In dieſem Augenblick berührten ſeine Finger den Verband und er hielt plötzlich inne, indem er Hugo a ch be, S „Ich glaube, Sie ſind vom Pferde geſtürzt, Sir“ erklärte 10 70 der junge Mann. e e lief in geringer Entfernung von hier an mir vorüber und als ich hierherkam, fand ich Sie beſinnungslos liegen. Ich habe die Wunde, welche Sie bei dem 9 95 195 alten haben, verbunden und getan, was „Des alten Mannes Geſicht klärte ſich ber Ausdruck des Erſtaunens und der Verwirrun welcher auf demſelben lagerte, wich allmählich dem eines aufgeweckten tätigen Geiſtes. Und nun, zum erſtenmal, blickte Hugo ihn genau an. Er war groß und von ſtattlicher Geſtalt, ſo diel ließ ſich trotz ſeiner Ac e Stellung be⸗ ſtimmen; ſein Anzug war einfach, aber tadellos und geſchmackvoll, ſein Haar wehe ja, beinahe weiß ein ſtarker nurrbart bedeckte teilweiſe ſeinen wohlgeformten Mund, der, wenn er ſich 5 nete, noch vollftänd e Reihe weißer Zähne auf und zen 3 ſein konnte. Er hatte ein. Verteidigung Herrn von Kahr f 1 1 00 des tätigen In Papſt den beſetzten Gebi gendwo werde daher der ungerechte und unrit⸗ terliche Angriff des Generals Ludendorff ſchärfen und rückhaltloſer zurückgewieſen als im katholi⸗ ſchen Rheinland. 0 e Kleine Nundſchau. die Zugbegleitbeamten, die Schaffner, Oberſchaff⸗ ner und Zugführer. Dann ſind Beſtimmungen für die Heranbilbung von Nachwuchs für die Stellen der Führer und Schaffner bei Triebwa⸗ genzügen, der Führer und Schaffner bei Einzel⸗ komotiven, ſowie für deren Laufbahn getroffen worden. Als Dienſtanfänger für die Stellen der Schaffner im Zugbegleitdienſt kommen verſor⸗ gungsberechtigte Perſonen und Zivilanwürter in Betracht. Die Stellen der Oberſchaffner und Zugführer ſind Beförderungsſtellen. Wegen des Abbaues bleiben aber die Vormerkliſten für Lohn⸗ bedienſtete geſchloſſen. Ebenſo werden die Trieb⸗ nommen. Die argentiniſche Hilfsaktion. Die auf Ver⸗ anlaſſung des Papſtes eingeleitete Sammlung für die deutſchen Kinder hat in Argentinien ein Geſamtergebnis von 34661 Peſos gehabt; hier⸗ von entfallen 7700 Peſos auf Spenden des ar⸗ gentiniſchen Klerus, der Reſt auf die von dem Damienkomitee veranſtalteten Sammlungen. * Die Breslauer Frühjahrsmeſſe. Die Breslauer Frühjahrsmeſſe ſand ihren Abſchluß mit einem großartigen Modeſeſt. In Mittelpunkt ſtand das Tanzlournier des Reichsverbandes für Tanzſport. Allſeitig äußert man ſich mit Zufriedenyeit über das Ergebnis des diesjährigen Geſchäftes. Ueber, raſchend war die Zurückhaltung der Radio Firmen, von denen nur vier auf der Meſſ⸗ vertreten waren. Für die Landwirtſchaft. Kleintiere, Geflügel und Bienen im März. Je näher wir dem Frühling kommen, deſto mehr ſehen wir unſeren Tierbeſtand ſich verjün⸗ gen und vermehren. Die Ziegen machen den Anfang. Sie werſen meiſt im März, wenn ſie im Herbſt gedeckt worden ſind. Bei der Geburt iſt Nachhilſe in der Regel überflüſſig. Wir ha⸗ ben nur darauf zu achten, daß die Nachgeburt ſofort, nachdem ſie ausgeſtoßen iſt, entſer 3 wird, da die Mutterziege ſie ſonſt auffrißt und davon erkrankt. Die erſte Milch gehört unbedingt den Jungen. Dieſe werden gleich nach der Geburt mit einem Strowiſch oder Tuch trocken gerieben. Wi man ſie nicht von der Mutter ſäugen laſſen tut man gut, ſie vom erſten Tage an gleich ans Saufen zu gewöhnen. Die Oelkuchen einige Zeit vor dem Lammen ſoll dies übrigens erleichtern. Der Stall muß warm und hell und mit reiner reichlicher Streu verſehen ſein. Vei ſchönem Wetter läßt man die Tiere auf kurze Zeit ins Freie, im übrigen ſorgt man für gutes, genügendes Futter. auch ihn prüfend betrachtete, wobei ſeine Geſicht! muskeln in eigentümliche 1 gerieten. „Wer ſind Sie, junger Mann?“ fragte er dan haſtig.„Himmel, welch ein Ebenbild! Ihr Name? Trotz der Ueberraſchung, die ihm das Blu ſchneller durch die Adern krieb, anwortete Hug e e de 1 „Mein Name iſt Hugo Chandos. bin eß ſcünſtler aus London 5 15 Der alte Mann atmete tief auf. „Es ſcheint, als ob der Tote zurückgekomme⸗ wäre und vor mir ſtände,“ murmelte er kaur hörbar.„Die Aehnlichkeit iſt eigentümlich, meh 8. ſie iſt wunderbar! Ich begreife i Und dabei ſtarrte er Hugo mit weitgeöffnete⸗ cet der, dem ich ſo ähnlich bin? „Wer i r, dem ich ſo ähn in?“ fragt bugo, in der Hoffnung, etwas zu 5 1 8 00 N Geheimnis ſeines Lebens Bezug haben e. „Es iſt mein Sohn, mein erſtgebovener Sohn! ntwortete der alte Kann lend, 0 Hugo ſtutzte. Er glaubte nun, von der Von ehung einen Leitfaden durch das Dunkel, das ſein beſche umhüllte, empfangen zu haben, und fragt, orſchend weiter: zUnd er— Ihr Sohn, wo iſt er?“ Der alte Maun ſchien Hugo's Aufregung nich u bemerken. „Er iſt tot!“ antwortete er.„Er ſtarb in ſeinen Jugend und liegt ſchon viele Jahre im Grabe,— einahe ſo viele Jahre, als Sie in Ihrem Leber Me Mr. Chandos. Er war Lord Pagel „Und Sie?“ 5 i 5 0 Iich bin der Graf Berwickkl!!!! 1 e ee e e e g och fragte er was. ee 11 5 1 55 1 05 timme: 5 dung einer eigenen Delegatlon bekundete. Nir. * Zwei neue Laufbah en bei der Reichsbahn. Zwei neue Laufbahnen werden jetzt bei der Reichsbahn durch Verfügungen des Reichsver⸗- kehrsminiſters geſchaffen, einmal eine neue für triebwagen und der Führer der elektriſchen Lo⸗ wagenführer aus den Triebwagenſchaffnern ent- Verfütterung von! ſtbau, hes St u zur Zur Zucht verwende man nur gut ſtige und geſunde Tiere. Früh be⸗ entwickelte le ur f llegte Häſinnen bringen in dieſem Monat ſchon den erſten Wurf, Solche Märzhaſen geben die beſten Zuchttiere, wenn ſie gut gefüttert und nicht zu früh von der Häſin entfernt werden. Kräftige Fütterung iſt auch ſpäter notwendig. N ö 7 Im Geflgelhofe beginnt die Hauptlege⸗ zeit, bald zeigt ſich auch ſchon Brütluſt. Nur die Enten laſſen ſich gern noch etwas Zeit. Stallun⸗ gen, Lege⸗ und Brutneſter müſſen deshalb in Ordnung gebracht werden. Es iſt aber ratſam, mit der Brut nicht vor Ende dieſes Monats zu beginnen. Märzkücken müſſen ſehr ſorgſam ge⸗ pflegt und vor allen Unbilden der Witterung bewahrt werden. Man hält die zarten Tierchen mindeſtens die erſten acht Tage in geſchützten, geſchloſſenen Räumen warm. Noch gefährlicher us Kälte iſt Näſſe. Wem entſprechende Räum⸗ lichkeiten fehlen, ſoll die Glucken ſo ſetzen, daß er Ende April und Anſaug Mai Kücken bekommt. Auch das ſind noch Frühbruttiere, wünſchten Vorteile bieten. die die ge⸗ fisprozeß des Miſtes Ueber die gefährlichen erſten Wochen hilft den Märzkücken vor allem gutes Futter hinweg, be⸗ ſonders zartes Grün tut ihnen gut. hühnern reicht man im März Fleiſchſtoffe im Weichfutter und Hafer im Körnergemiſch. Kann die Glucke ihre Jungen gleich, ins Freie führen, dann verbilligt ſich die Fütterung. Die Gänſe, die bereits im Februar die er⸗ ſten Eier legen, beginnen gegen Ende März mit der Brut. Die Neigung dazu zeigt die Gans, indel ſie länger als ſonſt auf dem Neſte ſitzen bleibt und ſich Federn ausrupft. Man gibt ihn 11 bi 815 Eier, ſtellt Hafer, Gerſte und Waſſen in ken Brutraum, doch ſo weit vom Neſt, daß ſie aufſtehen muß und überläßt ſie ſich ſelbſt. Um frühe Enten zu haben, muß man eine brütluftige Henne oder eine Pute auf Enteneier ſeien. Dem Huhn gibt man je nach der Größe 9 bis 15, der Pute 19 bis 21 Eier. Auch am Bienenſtande beginnt das Le⸗ Die erſte Brut iſt ſchon entſtanden Roſen werden ben wieder. und ſoll von den Bienen gepflegt werden. Dazu gehört Honig, nur in letzter Not Zuckerwaſſer, Blütenſtaub, Waſſer und viel Wärme. Wie not⸗ wendig die Vienen ſtickſtoffhaltige Nahrung fü Den Lege- Im Gemüſegarten werden, ſobald der Boden ſich erwärmt hat und abgetrocknet iſt, die erſten Beete für die Ausſaat, zunächſt der lang⸗ rotten und Peterſilie 1 Es iſt ſam keimenden Samen der Zwiebeln, Ka⸗ bon großem Vorteil für die Ernährung der Säumlinge, wenn man wenigſtens die Oberfläche der Beete mit Kompoſterde etwa fingerſtark be⸗ beckt und in dieſe die Samen bettet. Ferner können im Laufe des Monats ausge⸗ ſät werden: Spinat, Schwarzwurzeln, Puffboh⸗ nen, Erbſen, Spargeln, Feldſalat, Radies und Rettiche, ſowie die Gewürzkräuter Dill, Fenchel, Kerbel uſw., gegen Ende des Monats früher Ropfſalat, deſſen Beet gegen Vogelfraß mit dun⸗ len(nicht hellen!) Fäden kreuz und quer über⸗ ſpannt werden. Als Dünger muß jetzt allenthalben bereits berweſter Stalldünger oder Kompoſterde verwer⸗ tet werden, da friſcher Miſt erſt dann die ge⸗ wünſchte Wirkung hat, wenn ſeine Nähroffe durch die vollſtändige Verweſung aufnahmefähig für die Pflanzen geworden ſind. Da durch den Fäul⸗ eine nicht unbeträchtliche Wärme erzeugt wird, dann eine friſche Düngung beſonders bei mangelnden Niederſchlägen für den Pflanzenwuchs im Frühjahr leicht verhäng⸗ nisvoll werden. Ferner muß vor einem frühzei⸗ tigen Umſpaten entſchieden gewarnt werden. So lange noch der Boden naß iſt, was beſonders bei ſchweren, bindigen Böden der Fall iſt, läßt ſich ſelbſt bei ſorgfältigem Umgraben nicht vermeiden, daß alle Schollen nach Wunſch zerkleinert werden. Lieſe bleiben dann als feſte, harte Knollen im Boden und verhindern ſeine Durchläſſigkeit, auch wohl ſeine Bepflanzung. Es muß deshalb das Umgraben bis zur völligen Abtrocknung des Landes verſchoben werden. Das Betreten gelok, kerter Beete iſt zu vermeiden. Jeder Fußtritt drückt die Erde für lange Zeit feſt zuſammen. Im Blumengarten werden die Rabatten in Ordnung gebracht, umgegraben, alte Wurzel⸗ Stellen gepflanzt. und an andere Neue Stauden werden ge⸗ pflanzt und gleichzeitig Lücken ausgebeſſert. Die von ihrer Umhüllung befreit. Der Raſen iſt von der Kompoſterde, die im ſtöcke herausgenommen, geteilt Vorwinter darüber geſtreut wurde, zu reinigen, die einfach mit dem Rechen abgeharkt wird. Ein⸗ gegangene Stellen werden die Ernährung der Brut brauchen, ſieht der Ju. ker daraus, Kätzchen der Weiden, Erlen und Haſelnüſſe ab⸗ ſuchen. Bietet die Natur nicht genügend Pollen, ſo muß der Imker nachhelfen, indem er an einer windſtillen, ſonnigen Stelle in der Nähe des Bienenſtandes mii Mehl gefüllte Drohnenwaben in einem alten Bienenkaſten aufſtellt. Hierzu kann man Weizen⸗, Roggen⸗, Erbſen⸗ oder Bohnenmehl verwenden. In der Nähe der Fut⸗ terſtelle richtet man zweckmäßig auch eine Tränke ein, denn die Bienen brauchen zur Ernährung der Brut viel Waſſer. Sehr gute Dienſte leiſten uns die Thüringer Glaskugeln, die man, mit reinem Waſſer gefüllt, am Spundloch anb ringt. Die wärmehaltenden Umhüllungen der Stöcke dürſen noch nicht entfernt werden, ſie ſind zum Gedeihen der Brut unentbehrlich und bleiben bis zur Zeit des Schwärmens an Ort und Stelle. Bei warmer ſonniger Witterung öffnet man leiſe die Stöcke, um ſich zu überzeugen, ob noch genügende Nahrung und ob Brut vorhanden iſt. Schwache Völker werden mit anderen vereinigt. Nur von guten kräftigen Völkern dürfen wir rei⸗ hen Ertrag erwarten. Gartenarbeſten in den N nächſten Wochen. In dieſem Jahre macht es uns der langan⸗ haltende Winter recht ſchwer, unſeren Garten, wie wir es in den ſeitherigen milden Wintern gewohnt waren, ſchon frühzeitig zu bearbeiten und teilweiſe zu beſtellen. Es häufen ſich deshalb mit Eintritt des warmen Wetters die Arbeiten, ſo daß jede freie Stunde am Tage dazu verwen⸗ det werden muß. Trotzdem iſt auch hier Eile mit Weile geboten und jede Ueberſtürzung vom Uebel. Im Obſtgarten ſind die Bäume und Obſt⸗ ſträucher, in dies noch nicht geſchehen ist, noch vor dem Triebe auszuputzen und zu ſchneiden. Ueberall iſt das Augenmerk auf eine lichte Krone zu richten, damit die Soanenſtrahlen zu allen Zweigen gelangen können und ihnen ihre leben⸗ ſpendende Kraft zugute kommt. Im Drange zu neuerem Leben ſind trotz der anhaltenden Kälte überall bereits geheime Kräfte am Werke, und Säfte zirkulieren ſchon in den Gehölzen, die die in den Zweigen angehäuften Bauſtofſe löſen und den Knoſpen zuführen und zu ihrer Entfaltung bereitſtehen. Aber die frühe Regſamkeit dieſer Säfte wird oft dem Baume ſelbſt zum Verhäng⸗ nis, wenn plötzlich ſtarker Froſt nach warmen Tagen in der Nacht eintritt. Dann erſtarren dieſe Waſſerſtröme zu Eis, das bei ſeiner Ent⸗ ſtehung das Holz des Stammes zerreißt und mit⸗ unter größere Teile abſplittert. Dieſe Froſtbe⸗ ſchädigungen, die der Fachmann als Froſtriſſe und Froſtplatten bezeichnet, hellen meiſt nur ſeht schwer und können den Untergang des Baumes herbeiführen. Darum iſt es ratſam, den ver hängnisvollen Wirkungen der Sonnenſtrahlen durch einen Kalkanſtrich des Stammes und der, abi 4 88 vorzubeugen. Seine weiße Farbe 1 die Wärme der Sonne 45. g re tung. 9371 a lte der Südſeite des Sta“ olg. Schließlich ve. 1 daß ſie bei jedem Sonnenblick die zeln ſind zurückzuſeiden. friſch eingeſät, be⸗ mooſte Plätze durch Ueberſtreuen von Kainit aus⸗ gemerzt. Abgängiger Raſen iſt am vorteilhaf⸗ teſten ganz umzugraben und von neuen einzu⸗ ſäen. Danach überſpanne man auch für die ganze Fläche mit dunklen Fäden, ſonſt wird ſie von den Sperlingen geplündert. Jetzt können auch ſchon die Zimmerpflanzen umgetopft werden. Für wärmebedürftige Pflanzen nehme man leichte, für die übrigen ſogen. Kalthaus⸗ pflanzen ſchwere, aber nahrhafte Erde. Der Wurzelballen iſt zu lockern, kranke oder tote Wur⸗ Kranke Pflanzen ſetze man in einen kleineren, geſunde in einen etwas größeren Topf. erhalten auf den Boden etwas Sand, Scherben oder Holzkohlen zum Abzug des überſchüſſigen Waſſers. Nach der Pflanzung iſt die Erde leicht anzudrücken, damit die Wurzeln nicht hohl lie⸗ gen. übergießen ſchloſſenem Raume Dann ſind die Pflanzen mit der Brauſe zu und noch 2 bis 3 Wochen in ge⸗ zu halten. In dieſer Zeit dauf nicht gedüngt werden. Aus den Gewerkſchaften Die Logik hat ein„Loch“——— Aus den Kreiſen der chriſtl. Gewerkſchaf⸗ ten ſchreibt man uns: 5. Zum vierten Male werden in dieſen Ta⸗ gen in Deutſchland die Betriebsräte gewählt. Wahlzeiten ſind immer ſchon Zeiten geweſen, in denen man den Wählern in Wort und Schrift viel verſprach, aber es fiel vielen Gewählten nicht ein, ihre Wahlverſprechen ein⸗ zulöſen. So auch jetzt wieder. Der z. B. bei der letzten Wahl bei Doerr u. Reinhart gewühlte hpproz.⸗ ſozialiſtiſche Betriebsrat hat gerade in den letzten Wochen glänzende Proben ſeines„Könnens“ abgelegt. Der ver⸗ floſſene Streik bei Doerr u. Reinhart— es muß dies doch einmal in aller Oeffentlichkeit geſagt werden— war eine kapitale Dummheit ein ſchweres, duech nichts wie⸗ der gutzumachendes Vergehen gegen alle gewerkſchaftliche Regel gegen Treu und Glauben, ſowie gegen hunherte Arbeiter⸗ ſamilien und ihre Intereſſen. Angezettelt vom Betriebsrat, mindeſtens nicht ganz ungewollt don der ſozialiſtiſchen Gewerkſchaft, wurde die⸗ er Streik zu einem geradezu unglückſeligen Zerhängnis, in ſeinen künftigen Folgen woh zum Urkeim des Unglückes für dle Intereſſen der geſamten organiſierten Arbeiterſchaft von Worms und Umgebung. Als der wilde Streik zusgebrochen war, hatte zudem keiner der „Führer“ der roten Ledergewerkſchaft den Mut, gegen die ſelbſtgezüchtete und nun ent⸗ ſeſſelte radikaliſierte Maſſenſtinmung aufzu⸗ lreten. Genau wie jener Zauberlehrling, der die Geiſter zwar rief, ſie aber nicht wieder bannen konnte. g Trotzdem— und das iſt bezeichnend da⸗ für, wie man auf ſozialiſtiſcher Seite ſeine Anhänger einſchätzt— nimmt man in einem Flugblatt zur Betrieb sratswahl bor. pes Drittel dieies Flugblatt befaßt 8 en ap tend Große Topf⸗ oder Kübelpflanzen bei Doerr u. Reinhart ſchon wieder die Backen voll 1 1 der Wählerſchaft blauen 7 0 Liſte w ie Lederarbeiterberband zſwar ſt dieſes Flugblattes ab, aber es be beſtehen, chenlang ziehen die verſchiede⸗ nen Rednergarnituren des roten Lederarbeiter⸗ verbandes in allen Dörfern um Worms herum und verſuchen, ihre Streikdum m bei t zu einer„Tat“ zu ſtempeln. Wie ſie dabei mit den einfachſten Begriffen von Waheheit, An⸗ ſtand, Kollegialität, Bewiſſen⸗ haftigkeit uſw. umſpringen, iſt geradezu ergötzlich eigenen Lederarbeiteczeitung, ſtet, daß ſie einen dauern können. nichts, ſie vertreten“ weiter die Arbeitermaſ⸗ ſen!! üblen Methode: „Nach der Spitzbuben, fallen dieſe Leute aber immer wieder über die chriſtlichen Geroerkſchaften her, obwohl feſtſteht, daß gerade die chriſtlichen Gewerkſchaften bei Streik lei Doerr u. Reinhart echten Gewerkſchaftsgei zeigten und durch ihr mutizes und ver nünftiges Eintreten das Schlimmſte ver hüteten. Selbſt ſozdemokr Gewerk ſchaftsſekretäre und andere Führer er kanten das ſeinerzeit unbedingt an. Gewiſſt Leute aber brauchen die Hetze um jeden Preis wenn auch die Logik dabei ein„Hoch“ be krmmt. Man mag weiterhetzen, wir ar ber ten unterdeſſen, denn: ihres Kläffens lauter Schall be weiſt nur, daß wir reiten! Aus Nah und Fern. Mainz⸗Mombach, 12. März. In einem Hauſe wurde ein unbekannter Mann getroffen, als er die Stiege herunterkam. Die Tochter des Hau⸗ ſes, die ihm begegnete, fragte er, ob im Hauſe Gelegenheit geboten ſei, nach Budenheim zu tele⸗ konieren. Er wurde nach dem Erdgeſchoß verwie⸗ ſen, dort ſollte auch die Verbindung hergeſtellt werden, aber der Fremde hatte es auf einmal ſehr eilig und verſchwand. Nach ſeinem Weg⸗ gang wurde in der Wohnung im oberen Stock⸗ werk der Diebſtahl verſchiedener Sachen entdeckt. Zweifellos kommt der Unbekannte als Dieb in Frage. * Frankenthal, 11. März. In der Nacht zum 9. März wurden auf dem hieſigen Güterbahnhofe drei mit Plomben verſehene Wagen erbrochen und aus einem Stückgut⸗ wagen zwei Kiſten Margarine und Nußbutter durch bis jetzt Unbekannte entwendet. Ludwigshafen, 13. März. Außer einer Etplo⸗ ſion im Oppauer Werk der Badiſchen Anilin und Sodafabrik iſt geſtern in der Anilinfabrik auch noch ein Braunkohlenlager in Brand geraten. Da die Notſtandsarbeiten eingeſtellt ind, konnte der Brand infolge Waſſermangels nicht gelöſcht werden. Aachen, 11. März. Jeder Teilnehmer an den diesjährigen Karnevalsveranſtaltungen mußte be⸗ kanntlich zwei Goldmark für wohltätige Zwecke an die Stadtverwaltung entrichten. Die Kon⸗ trolle wurde dabei ſtreng gehandhabt. Wie Aache⸗ ner Blätter melden, ſind auf dieſe Weiſe etwa 3500 Goldmark eingekommen. . Die Exploſion in Kelſterbach Zu unſerer geſtrigen Meldung aus Mainz über die in den Kelſterbacher Sprengwerken er⸗ folgte Exploſion werden jetzt weitere Einzelhei⸗ ten bekannt: Groß ⸗Gerau, 12. März. Bei der Sprengung, von kleinen Sprengkörpern in den Munitions⸗ zerlegungswerkſtätten bei Kelſterbach am Main flog ein heiß gewordener Sprengkörper in einen Stavel Srengſtoffe. Der Stapel fing Feuer und explodierte unter gewaltigen Feuer⸗ erſcheinungen und Detonationen, die meilenweit zu beobachten waren. Durch den großen Luft⸗ druck gingen in der weiteren Umgebung zahl⸗ Menſchenle⸗ reiche Fenſterſcheiben in Trümmer. ben ſind nicht zu beklagen. Die„Neue Wiesb. Ztg.“ ſchreibt: herabfielen. ſchluß und die Mauerwände erzitterten. ſter aus ihren Angeln geſprungen. Schwanken der durch die Luft geſpannten Tele⸗ phondrähte wahrgenommen. und gleichzeitig wurden ſie von einem klirrenden Getöſe erſchreckt: Die große Schaufenſterſcheibe reiten.“ ber Tabakfirma Kuhl war aus ihrem Rahmen zeriſſen und lag in tauſend Trümmern am Bo⸗ den. Die beunruhigte Bevölkerung konnte ſich die AUrſache dieſer Erſcheinungen nicht erklären; man⸗ ö che glaubten, es ſei eine große Exploſion geſchehen, etwa in ſüdöſtlicher Richtung, oder es handle ſich um ein Erdbeben. Auch gehen uns aus vielen Ortſchaften des blauen Ländchens ſowie vom Main Meldungen über zerſprungene Fenſterſchei⸗ ben und Erſchütterungen der Mauern und des Erdbodens zu. Dagegen wird aus Frankfurt gemeldet, Wiesbaden und Umgegend ſo außerordentlich waren, kaum bemerkt hat. Etwas ungewöhn⸗ ö dort, obgleich Frankfurt viel näher ö falls ernommen, aus welcher Der„Geruch“ verrät es!“ und macht den Leuten in ihrem Milieu alle Ehre! Dieſelben Herren reden von ihrer von ihrem eigenen Zentralvorſtund(Nr. 9, Ti⸗ tel„Wilde Streiks“) dermaßen abgebür⸗ Macht über der Vorwoche Haltet den Montag abend, 5 Minuten vor 7 Uhr, wurde in ganz Wiesbaden und in den Ortſchaften ſeiner Umge⸗ bung eine ſtarke Erſchütterung vernommen, die von einem raſſelnden Geräuſch begleitet wurde, als ob die Rolladen eines Schaufenſters plötzlich Gleichzeitig erklirrten die Scheiben ſehr ſtark, die Türen klapperten in ihren Ver? Ja, an nicht wenigen Stellen ſind ſogar Türen und Fen⸗ Verſchiedene Beobachter haben auch ein plötzliches heftiges Auf der Wilhelm ſtraße ſpürten die dort gehenden Perſonen um die genannte Abendzeit ein Erbeben der Erde, Willem: 5 ligetelt von der Darmſtädter und Nationalb (Bweignſederlaſſung Worms) Dollar 4210500 Franzöſiſcher Fraue 167442 Schweizer Fraue 727825 Pfund Sterling 18095250 Holländiſcherculden 1568925 b Lehe Nelhungen. Die Reichsrichtzahl. 7 * Berlin, 13. März. Die Reichsricht⸗ zahl für die Lebenshaltungskoſten iſt unverändert geblieben Die Großhandelsziffer mit demStichtag des 11 5 weiſt eine Steigerung von 0,9 Prozen iuf. * Erhöhung des Franken. g * Paris, 13. März. Der Franken iſt zeſtern beträchtlich geſtiegen. Die Abendblätter berzeichnen als letzten Kurs 10 für ein eng⸗ liſches Pfund. Es ſcheint, daß die Beſſerung nuf die bereits gemeldeten Gerſchte über die amerikaniſche Hilfe zurückzuführen iſt. * Die Schlußarbeiten der Sachverſtändigen. * Paris, 13. März. Wie der„Temps“ meldet, ſollen die beiden Sachverſtändigenaus⸗ ſchüſſe beabſichtigen, am 22. Mäcz ihre Berichte der Reparationskommiſſion zu überreichen. Der zweite Ausſchuß werde am Samstag oder Sonntag ſeine Beſprechungen wieder aufneh⸗ men, nachdem Mac Kenna aus London zu⸗ rückgekehrt ſein wird. Der Bericht des zweiten Ausſchuſſes ſei im Weſentlichen bereits fertig geſtellt. 5** Pylitiſche Attentate in Athen. Rom, 13. März. Wie aus Athen gemeldet wird, wurde gegen die dortige engliſche Geſandt⸗ ſchaft ein Dynamitanſchlag verübt. Die Fenſterſcheiben des Geſandtſchaftsgebäudes wur⸗ den zerſtört. Es handelt ſich um ein politiſches Attentat. Von republikaniſcher Seite wird be⸗ hauptet, daß der Anſchlag von Monarchiſten in⸗ ſzeniert worden ſei, um eine Intervention der fremden Mächte herbeizufübren. Das Gebäude ſowie verſchiedene andere Geſandtſchaftsgebäude werden aufs ſchärſſte bewacht. Vor dem Ge⸗ bäude der rumäniſchen Geſandtſchaft wurden ſechs Dynamitpatronen gefunden. * Spaltung der Deutſchen Volkspartei? Berlin, 13. März. Wie wir erfahren, hat eine Gruppe von Abgeordneten der Deutſchen Volkspartei geſtern eine„Nationalli⸗ berale Vereinigung“ gebildet. Die Abge⸗ ordneten, die dieſer Vereinigung angehören (Sorge, Vögler, Quagatz, Stinnes, Pieper, Ma⸗ tretzky, Lersner und Adam) haben bisher ihren Austritt aus der Deutſchen Volkspartei noch nicht erklärt. Die Nationalliberale Vereinigung be⸗ zeichnet als ihre Aufgabe, alle Parteimitglieder, die in nationaler, politiſcher und wirtſchaftlicher Hinſicht an den Grundſätzen der alten National- liberalen Partei feſthalten wollen, zuſammenzu⸗ faſſen und eine ſtraffe nationale, antimarxiſtiſche Politik zu treiben. * Das Ergebnis des Berliner Sechstagerennens. * Berl in, 13. März. Da; Ergebnis des Berliner Sechstage⸗Rennens iſt folgendes: Sieger Huſchke⸗Krupkat mit 413 Punkten vor Olivery⸗Tonani mit 123 Punkten. Danach fol⸗ gen Rütt⸗Lewanow. Die Strecke betrug 4544, Km. und überſteigt ſomit den Weltrekord (4511,86 Km.). EEE ͤͤͤ ˙ A K Hollündiſcher Humor. Ein„ſchlauer“ Hund.„Mit dem Dachs⸗ hund, den Sie mir verkauft haben als einen Hund, der ausgezeichnet apportiert, bin ich betro⸗ gen. Geſtern flog mein Hut in den Parkweiher — denken Sie, daß das Bieſt ihn geholt hat? Denkt nicht daran!“—„O, das iſt ein ſchlaues Hundchen. Es weiß, daß das Schwimmen im Parkweiher ſtreng verboten iſt.“ Familienanſchluß.„Wie gefällt dir die Stelle?“—„Schlecht!“—„Du haſt aber doch Familienanſchluß?“—„Ja, das habe ich ge⸗ merkt. Schon am erſten Tage einen Kuß von dem Herrn und ein; Ohrfeige von der Frau.“ Paſſende Antwort. Der alte Profeſ⸗ ſor Gölting zu Jena, ein gefürchteter Humoriſt, ſaß eines Tages in ſeinem Studierzimmer. Es wird angeklopft und noch ehe das gebräuchliche „Herein“ erfolgt, ift ſchon ein luſtiges Student⸗ lein in Reithoſen und rieſigen Reitſtiefeln mit laut raſſelnden Sporen im Zimmer erſchienen. „Nehmen Sie es nicht übel“, ſagte er erſtaunt, als er den alten Herrn ſitzen ſieht,„wohnt hier im Haus nicht ein Student namens Kirn?“— „O ja“, antwortete der geſtörte Profeſſor trocken, „aber da müſſen Sie ein paar Trepepn höher Enfant terrible. Der kleine Willem e: zählt dem Herrn N.:„Meine Schweſter Laura ſagte heute morgen beim Frühſtück, daß Sie den ſchönſten Schnurrbart haben, den ſie jemals ge⸗ ſehen hätte.“— Herr N.:„Du mußt nicht Dinge erzählen, die du bei Tiſche hörſt, Willem“— „Und meine Schweſter gab mir doch zwei Groſchen, damit ich es Ihnen erzählen ſollte.“ vaß man dort die Folgen der Sprengung, die in mmm Untegelnäßigleiten Bae re l mitgeteilt werden, damit w ur Abhilfe ſorgen kön