7 N Danksagung. male Zurückgekehrt vom Grabe meiner nun in Gott ruhenden, unvergeßlichen Gattin, unſerer treubeſorgten Mutter, Tochter, Schwie⸗ 1 8 Schweſter, Schwügerin und Tante, rau 0 Auna Maria Bugert; geb. Effler ſagen wir für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große 700 und Blumenſpende unſeren innigſten ank. Ganz beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den traſtreichen Beiſtand, den barmherzigen Schweſtern für die aufopfernde liebevolle Pflege, Herrn Dr. Günther für ſeine Bemühungen, den Stiftern von Seelen⸗ meſſen und im beſonderen allen denen, die uns in dieſen ſchweren Tagen ſo hilfreich zur Seite geſtanden. Viernheim, den 14. März 1924. 0 Im Namen 1 der tieftrauernden Hinterbliebenen: Valentin Bugert 6. Juckterfabrinlen franhontal, Waghäusel ung worms- an Den Intereſſenten zur gefl. Kenntnis⸗ nahme, daß Abſchlüſſe zum Rübenan⸗ bau pro 1924 bis zum 25. März bei Unterzeichnetem getätigt werden können. Die Fabriken vergüten per 100 Kg. reine Rüben 53/ Kg. Zucker, jedoch werden die Rüben in Geld bezahlt. Nähere Aus⸗ kunft erteilt Konrad Jakob Haas. eee ee Hekren- Asen N kauft man gut und billig nur beim Schneider II Empfehle mein grosses Lager in Manschester-, Buxkin-Brescheg- Pilot-Zwirn- und gestreifte Hosen Won 6.— MIKE. A in allen Grössen und Farben. Maßanzüge v. 40 Mk. an los. Döpnes Schneiderei Bürstädterstr. 9 0 . * 0 Y N Elektrische Licht- u. Kraft- ſelephon- u. Signal-Anlagen Reparaturen W. von dereyd A ge οε ννετεεεαιεαεαιιεετνετνιe, ö Teile der hieſigen Einwohnerſchaft mit, daß ich den Verkauf von ſämtlichen Harten. U. Feosämerglo J enenuunmnunnnaanmsnan dnnn nm aus der bekannten Samenzüchterei Velten, Mannheim übernommen habe und halte mich zur 5 bevorſtehenden Saat beſtens empfohlen. Chriſt. Adler zur Traube. f Einsatzhemden mit Ripsbrust St. 2.50 Anzugs toffe 140 em breit Meter 2.90 Arkeitshemden. Stuck 3.95 Sperthemden nil Acne 4.75 Herren-Oberhemden J Muster 5.95 Covercoat 140 em br, in v. Farb. Mtr. 8.95 Sporthosen modern gearb. Paar 5.95 Hammgarnhosen. paar 7.95 Mnaben- Anzüge. Stuck 8.40 Herren-Windjacken impragn. St. 11. 75 Gummi-Mäntel Cöperware Stück 17.95 Hommunikanten-Anziige Stuck 19.95 Hurschen- Anzüge. Stuck 23.75 Herren- Anzüge. Stück 29.75 Einige Beispiele: Arheitsnosen Paar 5.95. 2.95 Manchesterstoffe... Meter 3.98 Damen-Sirümpfe in v. Farb. Paar 50 Damen- Strümpfe extra stark Paar 959 H. Seide. Mieter 95 Zephirs ap. Dessins, f. j. Zweck Mtr. 95 Beitülener. Stuck 1.95 Damast doppelbreit.. Meter 1.98 Schlaf-Dechen Stuck 3.95 Nommuntant.-Hieierstofſe vpn 50k. 1.50 Frottes doppelbreit... Meter 1.95 Volles pes tickt.. Meter 1.95 Damen- Blusen Stuck 2.88 MHostüm- Röcke Stück 3.50 Talllen-Mleider mod. gearb. Stück 8.95 Damen- Mäntel Stuck 12.95 Damen-Wadfacken prägen St. 13.50 Damen-Nostüme fferge Falter t 26.75 Seiden-Jumpers, Se Hauptstrasse 62 Besichtigen bitte genau unsere Sohaufenster ö Jaebrüder Rothschild WEIN HEIM Das Haus der guten und trotzdem billigen Waren. Hauptstrasse 82 Jute Bezugsquelle für Wiederverkäufer. e Größter Vorficherungs⸗ Konzern ſucht f. Viernheim rührig. Vertreter. bei ſehr hohem Verdienſt. Offerte unt. A 500 an die Exped, ds. Bl. eue LDeberqangshiiſe Grosse Huswahl Geschwister Gutmann G 3, 1 Mannheim. P 6, 23024 2 eee 1 Die N! 1. Film: Siegfried. Manuskript Photographie Thea von Harbou ) Carl Hoffmann ) Günther Rittau Entwürfe und Bauten Otto Hunte Ale itarbeiter) Erich Kettelhut Bauliche Mitarbeiter) Karl Vollbrecht Königin Ute Kriemhild Brunhild Siegfried König Gunther Gerenot Hans Carl Müller Giselher Erwin Biswanger Volker von Alzey Bernhard Goetzke Hagen Tronje Hans Adalb. Schlettow Dankwart Hardy v. Francois Mime, der Schmied Georg John Alberich, der Nibelung Georg John Gertrud Arnold Margarete Schön Hanna Ralph Paul Richter Theodor Loos LATAM ett — Wochentags tüglich 2 geschlossene Vorst. 5—7¼ Sonntags ab 3 Uhr. Kartenvorverkauf im Reisebüro der Hamburg-Ametika-Einie, Mannheim E I, 9, am 4 i jon-Theater MANMNHEIN Telephon 867 2 rar Arararar. 24 Eee Ae —[UEnwUͤ—— Grohe Spiel woche: Ein deutsches Heldenlied 2. Film: Mriemhilds Rache. Regie: Fritz Lang. DIE MITARBEITER: Erbauer des Drachens Karl Vollbrecht Kostümentwürfe Paul Gerd Guderian Maskenkunst Otto Genath Musik Gottfried Hupperts DIE DARSTELLER: Die Runenmagd Frida Richard Der Priester Georg Jurowski Der Edelknabe lris Roberts im zweiten Film ausserdem Ria Etzel Rudolf Klein-Rogge Blaodel, sein Bruder Georg 1985 Werbel, der Spielmann Hub. Heinrich Markgraf Rüdiger von Bechelarn. Dietrich v. Bern Hildebrand Ein Hunnenweib Rudolf Rittner Fritz Alberti Georg August Koch Grèete Berger Heute und folgende ſage: 1. Film: SIEGFRIED und 8½—11 Uhr. Paradeplatz. im Zigarrengenschäft Schneider! Mannheim, O 6, 3 und täglich an der UU.-T. Kasse von 12—2 Uhr! ks irn uxingend gebeten, den Vorverkauf zu henutzen! verehrten Einwohnerſchaft Vie heims zur Kenntnis, daß ich in meine Hauſe ga Kolonial⸗Wuren⸗ eröffnet habe. Mein Beſtreben wird ſein, die werte Kundſchaft beſtens zu bedienen und bitte um geneigten Zuſpruch Georg Mich. Schmitt l. eee — 3 1 1 Nlſt⸗ und Genlſe Handlung 9 2 8 I 1 — . f Bevor Sie Ihren Einkauf beſorgen bchutzmarke! . ſi 1 Erfolg Nit 21 naipvag Begnügen Sie t dem aogluelnvcdg outen „Eichhörnchen“ „egavuignq s“ ole 21 usbnpnwpnasgd . 9 Valt. Hofma un, Glöchuer. 0 Kaninchen⸗ und Geſlügelzucht⸗Verein. Am Sonntag, 16. März 1924, vorm. 9 Uhr findet im Lokal Gaſthaus„Z. Kaiſerhof“ eine außerordentliche Mitglieder⸗ Verſammlung ſtatt, wozu alle Mitgliedec, beſonders die Geflügelzüchter freundlichft eingeladen ſind, betreffs einer allgem. Kaninchen⸗ und Geflügel⸗Schau. Tagesordnung wird im Lokal hekannt gegeben. Um vollzähliges Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſtand: Jakob Krämer, 2. Vorſitzender. , Gemüſe⸗Samen Blumen-Samen Runkel⸗ Samen Gras⸗, Klee⸗, und Feldſamen Vogelfutter, Hühnerfutter Hundekuchen, Düngemittel Garten⸗Werkzeuge n Bedarfsartikel Raffiabaſt, Kokosſtrlcke Süddeutſches Samenhaus CONS TINTI STL FFTIER Mannheim Fl, 3 Breiteſtraße. Amedeo in der Uuregelnäßigkeiten. le de e mitgeteilt werden, damit wir für Aohülfe fegen können Viernh. Anzeiger. nn nuknneihuntearurusatg egen pn zaununtn marge Stemm. U. finglub U heim. Sonntag, den 16. März 1924 Groß⸗Kampftag mung fm oftag a i Groß⸗Zimmern geg. die hieſige 1. Mannſchaft Lampertheim(Bezirksm.) geg d. hieſ. 2. M ſchaft Lampertheim(Bezirksm.) geg. d. hieſ. 1. M'ſchaſt moe pont 5 Un Im„ernten. (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— e e monatlich 2 Mark frei ins Haus gebracht.— Gratis beila 85 1 e e ee 8 das achtſe 2 und Blumen“, halbjährlich einen Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Fran tige illuftrierte Sonntagsblatt„Sterne andkalender.— Annahme von Abonnements täglich — 555 Montag, Der 4. Mai als Wahltag Die Wahlvorbereitung. 0 * Berlin, 14. März. Der Reichspräſi⸗ 6 dent hat auf Grund des 8 6 des Reichswahl⸗ Geſetzes eine Verordnung erlaſſen, wonach die die Neuwahlen zum Reichstag auf S nn tag, den 4. Mai feſtgeſetzt werden. Wegen der Durchführung der Wahl und der Wahlfreiheit Reichsregierung ſofort alle Maßnahmen getroffen. im beſetzten Gebiet hat die diplomatiſchen Mit Rückſicht auf die Reichstagswahlen werden die preußiſchen Ko⸗ munalwahlen vorausſichtlich auf einen ſpate⸗ Termin verſchoben werden. Die preußiſche Re gierung wird wahrſcheinlich ſchon in den unch⸗ riſtiſchen Politik entgegen. ſten Tagen ihre Entſcheidung in dieſer Frage bekannt geben. Nachdem nunmehr der Termin der Hauptwahl für den 4. Mai feſtſteht, ſoll die Vorabſtimmung in Hannover am 18. Mai vor⸗ genommen werden. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, iſt der gegenwärtige Präſident des ſtatiſtiſchen Reichsamts, Geh. Regierungs⸗ rat Profeſſor Dr. Wagemann, vom Reichs⸗ Innenminiſter zum Reichs⸗Wahlleiter für die kommenden Reichstagsneuwahlen ernannt ſtellt. worden. Zum Stellvertreter iſt das Mitglied des ſtatiſtiſchen Reichsamtes, Oberregierungs⸗ eat Meißinger, ernannt worden. Die Ge⸗ ſchäftsräume des Reichswahlleiters befinden ſich in Berlin W. 10, Lützow⸗Ufer 8, Fernruf Berlin Kurfürſt 2509, Reichswahlleiter Berlin 10. auflöſung. Rheiniſche Preſſeſtimmen zur Reichstags * Köln, 14. März. In den Beſprechun⸗ Telegramm⸗Adreſſe den des Parteiprogramms gen der Auflöſung des Reichstages ſind ſich „K.⸗Z.“ und„K. V.“ darin einig, daß in den nächſten Wochen viel an Aufklärung darüber nötig ſei, was das inhaltsreiche Wort Volks⸗ entſcheidung bedeute. Jedenfalls müſſe die Er⸗ kenntnis durchgedrungen ſein, daß mit den Extremen nicht zu regieren iſt. Die weitverbrei⸗ tete Meinung, daß der bevorſtehende Wahl⸗ kampf gerade eine Stärkung der äußeten Flü⸗ gelparteien auf Koſten der Mitte bringen werde, müſſe, ſo meint die„K. Z.“, mit allen Mitteln bekämpft werden, wenn nicht auch der kommende Reichstag wieder unfähig ſein ſoll, zu gedeihlicher Mitarbeit an den politiſchen and wirtſchaftlichen Aufgaben, und wenn win nicht von neuen ſchweren Regierungskriſen zeimgeſucht werden ſollen.— Die„K. V.“ agt: Wer es gut meint mit dem deutſchen f. 1 5. ſ 0 lamentariſchen Kreiſen aus Berlin golke, dem kann man nur ſagen: Lerne von neſem Reichstage, der ſoeben aufgelöſt wurde, uind wähle einen beſſeren! Die Regierung Marx hat das Volk zur Entſcheidung und zum Artil über ihre Politik aufgerufen. Das deut⸗ che Volk hat nun zu entſcheiden, ob es in jäher, opfervoller Arbeit den dornigen Weg ſum allmähligen Aufſtieg gehen will oder ob is fein Heil von denen erwartet, die es in opfloſe Abenteuer und vernichtende Kämpfe türzen wollen. Ausländiſche Stimmen zur Reichstags⸗ auflöſ ung. „ Paris, 15. März. Der„Temps“ chreibt ur Reichstagsauflöſung, daß die Zu⸗ ammenſetzung des neuen Reichstags im We⸗ entlichen von der Politik der Gläubigerregie⸗ gungen gegenüber Deutſchland werde. Deutſchland müſſe in eine Lage ge⸗ bracht werden, bei der es größere Vorteile in der Erfüllung als in der Umgehung jeiner Verpflichtungen finde. Die franzöſtſche Regie⸗ rung müſſe im Voraus die Argumente durch⸗ denken, auf die man ſich zu Gunſten einer Lö⸗ ung in dieſem Sinne werde berufen können. Der„Gaulois“ argwöhnt, daß den Vorſchlä⸗ gen der Verbündeten an die deutſche Regie⸗ rung durch das angebliche Manöver der Reichstagsauflöſung ein Reichstag gegenüber geſtellt werden ſoll, der nationaliſtiſcher iſt als 155 früher und der die Regelung verhindern werde. Das Wahlprogramm werde in der ent⸗ iedenen Zurückweiſung der franzöſiſchen Po⸗ itik, in der Ablehnung jeder Neutraliſierung des Rheinufers und in der Ablehnung jeder Einmiſchung in deutſche Verhältniſſe weder durch den Völkerbund noch in Form einer ſtontrolle durch Alliierte oder Neutrale be⸗ ſtehen. 8 N * Rom, 15. März. Die römiſchen Blätter jommentieren die Reichstagsauflöſung bisher ſoch nicht. Nur„Journal d'Italia“ ſchreibt, daß binnen kurzem in vier der größten europä⸗ iſchen Staaten neue Kammern entſtehen wür⸗ den, die die neue Lage in Europa zu beſt 100 men hätten. Man ſehe, daß der Parlamenta nus 110 Ermangelung e es andeen beſſe! Die Gegenſüätze der Deutſchen Volkspartei. In einer Sitzung des Parteivorſtandes der Deutſchen Volkspartei wurde u. a. auch zu der Abtrennung der rechten Gruppe von der Partei Stellung genommen, wobei der Auf⸗ faſſung Ausdruck gegeben wurde, daß es kei⸗ ner beſonderen Vereinigung bedürfe, um in nationaler, politiſcher und wirtſchaftlicher Hin⸗ ſicht an den Grundſätzen der alten Natronal⸗ liberalen Partei feſtzuhalten. Das ſeien Grundſätze der ganzen Partei. Andere als ſtraffe nationale Tendenzen verfolge die Par⸗ tei nicht. Desgleichen wirke ſie keiner antimar⸗ Ueber die Grund⸗ ſätze der Einſtellung der Deutſchen Volkspartei in der Zuſammenfaſſung aller ſtaatsbejahen⸗ den bürgerlichen Parteien, wie ſie der einſtim⸗ mige Fraktionsbeſchluß vom 12. Januar 1924 aufweiſe, könne kein Zweifel beſtehen. Eine Sonderorganiſation ſei für jede Partei un⸗ möglich und untragbar. Dadurch werde der Erfolg jeder politiſchen Arbeit in Frage ge⸗ Die Auffaſſung der Ortsgruppen der Deutſchen Volkspartei in der Provinz gehe konform mit derjenigen des Parteivorſtandes, Die der ationalliberalen Vereinigung angehö⸗ renden Abgeordneten betonen, daß es nicht in ihrer Abſicht liege, eine Spaltung der Partei herbeizuführen. Ihr Schritt ſtelle vielmehr eine Sicherung des politiſchen Kurſes auf dem Bo⸗ vom Jahre 1920 anſtreben. Gegenwärtig finden Einigungsver⸗ handlungen ſtatt. Reichsparteiausſchuß und Parteitag ſind einberufen worden, um zu der Angelegenheit Stellung zu nehmen. Aus den Kreiſen der neuen Gruppe werden Forderun⸗ gen über die Kandidatenaufſtellung, die künf⸗ tige Taktik und die Orientierung der Politil erhoben werden. Die Kriſe in der Deutſchen Volkspartei. * Berlin, 15. März. Die Kriſe in den Deutſchen Volkspartei ſcheint noch nicht iu Abflauen begriffen zu ſein. Außer dem deutſch⸗ volksparteilichen hat auch der Abgeordneten Wiedemann bisherige Abgeordnete Duſcht darauf verzichtet, für die Deutſche Volksparte nocheinmal zu kandidadieren. *** Die Erhöhung der Mietſteuer. * Berlin, 15. März. Wie wir aus par⸗ erfahren, lehnen die Parteien des preußiſchen Landtags die durch die Regierung beabſichtigte Erhebung der 25prozentigen Mietſteuer am 1. April ab“ da man der Anſicht iſt, dritten Steuer nicht ſofort in werden kann. N mittlungsvorſchlag mit 10 Prozent Erhöhung Steuernotverordnung vorgeſehene voller Höhe erhoben Wie verlautet, dürfte ein Ver⸗ der Steuer angenommen werden. Die Geſamt⸗ miete hat damit in Preußen 52,5, gegenüber 67,5 Prozent, wie beabſichtigt war, erreicht. Die Arbeit a der Sachverſtändigen abhängen: Paris, 16. März. Mitte nächſter Woche wird Dr. Schacht nach Paris zurückkehren, Die Verhandlungen über die Goldnotenbank werden in maßgebenden Kreiſen der Sachverſtändigen alg noch nicht abgeſchloſſen betrachtet. Beiſpielsweiſe ſeſ die Frage der Beſchaffung von Reparationslrediten für die verbündeten Mächte bei der Goldnotenbanf noch nicht geregelt. In Pariſer politiſchen Kreiſen iſt man der Meinung, daß die endgültige Feſtſetzung per deutſchen Geſamtſchuld ohne Löſung der Frag der alliierten Schulden unmöglich ſei. Dieſe liege aber noch in weiter Ferne. Eine für Deutſchland annehmbare Regelung könne andererſeits nur erfol gen nach Feſtſetzung der deutſchen Geſamtſchuld Unter Berückſichtigung dieſer Umſtände ſei eine end gültige Regelung augenblicklich noch nicht in greif bare Nähe gerückt.— Nach einer Havas⸗Meldung hat geſtern der Unterausſchuß für die Fertigſtellung des endgültigen Sachverſtänvigenberichtes mit def Ausarbeitung begonnen. Der Bankunterausſchuß haf 0 den Sieg davontrade Wa ſich geftern mit der letzten Erklärung Dr. Schachtz befaßt. Heute nachmittag wird dey erſte Aus ſchuf tine Vollſitzung abhalten.. e Nach der„Chicago Tribune“ hat der Bankunter 7 die Feponierung des Goldbeſtandes der Reichsan am Auslande angenommen und beſchloſſen, dei Viernheimer Tageblatt (Viernheimer z Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die ae 50 Pfg., bei Weder hg abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 hr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim kfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft AG., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 Erſatz der Micum⸗Verträge durch Reparations⸗ ö verträge. Paris, 15. März. Havas meldet, daß di ranzöſiſche Regierung geneigt ſei, die Micum⸗Ver träge durch gleichartige Reparations vereinbarungen zun Regierung zu Regierung zu erſetzen. Der franzöſiſche Senat vor der Enutſcheidung ** Paris, 15. März. Die geſtrige Nach ſttagsſitzung des Senats, in der Doumen und de Jouvenel ſprachen, begann mit der Einzel. beratung der Regierungsentwürfe bei Artikel 1 in der Faſſung der Finanzkommiſſion, die eine Milliarde Erſparniſſe vorſieht, die im Rahmen der beſtehenden Geſetze erzielt wer⸗ den ſollen. Nach einer Rede des Senators Re⸗ nault, wurde die Sitzung auf 9 Uhr abends vertagt.— Die um 9 Uhr begonnene Nacht⸗ ſitzung des Senats hatte trotz der vorgerückten Stunde ein zahlreiches Publikum. Maa rech⸗ der Ermächtigungsgeſetze in der Zeit zin iſchen 12 und 3 Uhr nachts erfolgen wird. Rabinettskriſe in England dent in London meldet, daß man in politiſchen Krei ſen noch dieſe Woche mit einer Kabinettskriſe rechne Ungeſchicklichteit bei der Oppoſition unmöglich ge macht habe. Kabinetts Macdonald rechne man mit einem Nach ſolge⸗Kabinett Aſquith oder einer Kyalitions Regierung. Eine Entſcheidung gegen Danzig Genf, 15. März. Geſtern wurde vom Völker zundsrat die Memelkonvention angenommen. Da Vertreter Polens erklärte ſich gegen die Konvention da ſie den polniſchen Intereſſen nicht gerecht werde der Völkerbundsrat ließ die Wünſche der Memelei Bevölkerung unberückſichtigt. Bezüglich der deutſch gusſchuß den Proteſt ver deutſchen Regierung gegen polniſchen Minderheitsverhandlungen wurde auf Vorſchlag Lord Parmoors eine Entſchließung ange; nommen, daß die Verhandlungen über die Aus daß die zwar in der legung des Artikels 4 des Minderheitenvertragez zwiſchen Deutſchland und Polen fortzuſetzen ſeien Wenn bis 1. Juni dieſes Jahres keine Einigung er, ielt werde, ſoll der Leiter des oberſchleſiſchen Ge- eu!* ſtes a 1 2 „. heit der öffentlichen Meinung unterſtützt werde. Ji richtshofes als Schiedsrichter auftreten. In der Frage des polniſchen Munitionslagers im Danziger Hafen hat der Völkerbundsrat gegen Danzig entſchieden. Bis zum Ausbau der Halbinſel Weſterplatte ſoll nach dieſem Beſchluß Polen nach einer Entſcheidung der nach Danzig entſandten Völ⸗ kerbundsdelegation das bisherige Hafengelände wei⸗ er benutzen dürfen. Der Senatspräſident der Freien Stadt Danzig kämpfte mit Entſchiedenheit gegen die ungerechtfertigten polniſchen Forderungen an, die darauf hinauslaufen, die in unmittelbarer Nähe der Stadt gelegene Inſel Holm bis zum Ausbau der Halbinſel Weſterplatte zu benutzen. Der Völker bundsrat entſchied in geheimen Verhandlungen fün Polen und geſtattete Polen die ſechsmonatige Be nutzung der Inſel Holm zur Lagerung von Kriegs material. 5 10 A A 4. * New⸗Pork, 14. März. Die Preſſe hält eine baldige Klärung der europaiſchen Lage für ſicher, da Morgan ohne die Garantie für eine Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu haben, keine Anleihe gege⸗ ben hätte. Ermordung bes türtiſchen Innenminiſter? 5 Lonvon, 14. März. Nach einer Meldung aus konſtantinopel iſt der angebliche Innenminiſtel kewfik Paſcha ermordet worden. Da aber Touwpfil ßaſcha nicht Innenminiſter, ſondern der frühere Froßveſir iſt, ſo iſt man im unklaren darüber, oh Aalbürliund der ela daut in Werlin. In. Utlallen etzterer ermordet wurde oder tatſüchlich der Innen; IA. den, net damit, daß die Entſcheidung in der Frage am Platze. Paris, 14. März. Der„Temps“-Korreſpon 5 5 merkſamkeit zu verfolgen. 3 einer D de! 2 5 105 Für den Jall einer Demiſſion des derung zum Beitritt iſt an Deutſchland noch nicht er gangen. Träger dieſes Geiſtes. Begrüßung des Völkerbundspräſidenten hat er aus Neuer Geiſt im Völkerbund Am Montag iſt in Genf der Völkerbundsr wieder zu einer kurzen Tagung zuſammengetre⸗ Bisher fanden ſolche Tagungen in Deutſchland n geringe Aufmerkſamkeit. Man nahm höchstens von denjenigen Reden und Beſchlüſſen des Völlerbund, und ſeines Rates Notiz, die Deutſchland unmitte bar betrafen. Und da dieſe Entſcheidungen allz häufig auf Koſten Deutſchlands gefällt wurden, f berſtärkten ſie nur die allgemeine Mißſtimmung übel dieſe ganze, von der Entente geſchaffene Einricht Man betonte immer wieder, daß ſie nur eine J zereſſenvertretung der großen Siegermächte ſei, b der die kleinen Staaten lediglich als Straffage zuge ſaſſen würden, und daß die Tätigkeit des 12 bundes mit ſeinem ausgeſprochenen Ziel einer völ lerverſöhnenden, überſtaatlichen Wirtſamleit nicht in Einklang zu bringen wäre. Es folgte dann mei noch der Hinweis darauf, daß das ganze Gebilde nut ein Torſo ſei, ſolange Amerika, Rußland ung Deutſchland nicht mittäten, und die Betrachtungen ſchloſſen in der Regel mit der Verſicherung, daß Deutſchland„natürlich“ nicht daran denken können ꝛinem„ſolchen“ Völlerbunde beizutreten. Dieſe üblichen Darlegungen ſind heute nicht mehr Seitdem neuerdings die geſamte eng liſche Außenpolitik auf Völterbundspolitit eingeſtell iſt, und ſeitdem die führenden Köpfe der neuen eng; liſchen Arbeiterregierung eindringlicher und wirk ſamer als die früheren engliſchen Staatsmänner den Eintritt Rußlands und Deutſchlands in den Völker; ; 7 1275: f bund und womöglich auch ſeine Unterſtützung durch dum mündeten ei 9965 Den nende Luſtſchiffahrte, Amerika erſtreben, iſt die deutſche Außenpolitik ge⸗ ziniſters als gewiß anzuſehen, da er ſich durch eine zwungen, die weitere Entwicklung mit größerer Auf⸗ Eine offizielle Auffor Aber wenn ſie vermutlich in abſehbaren Zeit kommt, wird ſie nicht auf vorgeſaßte Meinun⸗ gen ſtoßen dürfen, ſondern mit dem ganzen Eruff und der erforderlichen Sorgfalt geprüft werden müſſen, die jeder entſcheidenden Wendung in del Weltpolitik gebührt. 2 Diͤes iſt umſo notwendiger, als ſich gegenwärtig in Genf bei der neueſten Sitzung des Völlerbunds rates ein Geiſt bemerkbar macht, den man vorher ſeſ oft ſchmerzlich vermißte: der Geiſt überlegener Un abhängigkeit von den herrſchenden Tagesmeinungen in Paris und London. Lord Parmoor, das neue engliſche Mitglied des Rates, iſt der vornehmſt In ſeiner Antwort auf dig drücklich betont, daß die auswärtige Politik Groß Britanniens während der Zeit, in der die Arbeiter partei am Ruder ſei, eine Völkerbundpolitik ſein werde. Und er verſicherte in aller Form, daß der Völkerbund und der Rat des Völkerbundes die ganze Autorität der gegenwärtigen engliſchen Regie⸗ rung hinter ſich hätten, die von einer ſtarken Mehr dieſem Zuſammenhang erhob er dann auch rolevei die Forderung,„daß alle Länder, die an den Welt problemen oder europäiſchen Fragen intereſſierl ſind, Mitglieder des Völkerbundes werden müſſen.“ Der Völkerbund beruhe auf der Univerſalitä aller intereſſierten Länder, und nur durch dieſe Un verſalität könne ihm jene Unparteilichkeit geſicher werden, die er benötige.* Daß das nicht nur ſchöne Programmworte dez neu eingetretenen engliſchen Delegierten ſind, ſon⸗ dern daß Lord Parmper entſchloſſen iſt, dieft Worte in Taten umzuſetzen, darf man ihm getroß glauben. Man weiß ja, daß dieſer temperamentvoll! alte Lord, der vor dem Kriege als klonſervative⸗ Unterhausmitglied ein eifriger Förderer einet deutſch⸗engliſchen Verſtändigung war, und währen des Krieges von aller Kriegshetze ſich ſernhielt, jetzt ſein Amt von Mac Donald nur unter der Bedingung angenommen hat, daß die Organe des Völkerbundes icht länger Werkzeuge und Ausdrucksmittel eng herzig aufgefaßter Aufgaben der nationalen Politil Englands ſein dürften, ſondern daß die engliſche Außenpolitik künftighin ihre Ziele in Uebereinſtim mung bringen müſſe mit dem weltgeſchichtlichen Ent wicklungsziel, den Völlerbundsgedanken zur Grune age aller außenpolitiſchen Betätigung zu machen 1. Das ſind Anzeichen eines neuen Geiſtes, Wenn es tatſächlich gelingt, dem 77 antdstorſo zu einer überparteilichen Auffaſſung ſei⸗ ler Aufgaben und zu Unabhängigkeit von den herr⸗ chenden Tagesmeinungen der Regierungen der euro⸗ fäiſchen Großmächte zu bringen, ſo werden die noch übrig bleibenden Schwierigkeiten für den Eintritt deutſchlands und Rußlands in den Völkerbund un Ur die Intereſſterung der Vereinigten Staaten ver Ultnismäßig leicht überwunden werden: München, 13. Mär Vormittagsſitzung. Zu Beginn der Vormittagsverhandlung am Donnerstag verlas der Vorſitzende einen Brief des Vorſitzenden der vaterländiſchen Verbände in Württemberg, der entgegen der Behauptungen der Verteidigung feſtſtellt, daß er niemals eine Unterredung mit Kahr hatte, alſo auch nicht im Auftrage Kahrs erklären konnte, Kahr habe alle Vorbereitungen zum Losſchlagen getroffen. Er habe nur eine Un⸗ terredung mit Seißer gehabt. Die Darſtellung der Verteidigung ſei zum mindeſten bezüglic⸗ der übrigen Punkte ſchief, wofür eidliche Aus⸗ ſage vor Gericht angeboten wird. 1 Darauf wurde die Vernehmung des Herrn von Kahr fortgeſetzt, dem die Verteidigung zunächſt erneut eine Reihe von Fragen über den„anormalen Weg“ und den Plan des Di⸗ rektoriums vorlegte, ohne daß ſich aus den Ausſagen neue weſentliche Momente ergaben. Bezüglich der Beſprechung vom 6. Nopember erklärte Herr von Kahr, dabei habe es ſich für ihn nur darum gehandelt, gegen den Plan eines Verbandes, in Sachſen und Thüringen einzumarſchieren, Stellung zu nehmen. Dabei habe er auf den Plan des Direktoriums hin⸗ gewieſen, das nur ein vorübergehendes ſein ſollte. Daß Loſſow von einem Marſch nach Berlin oder ſeiner Bereitſchaft, jeden Staats⸗ ſtreich mitzumachen, geſprochen habe, halte er für ganz ausgeſchloſſen. Der Brief Kriebels vom 7. November beweiſe, daß in der Beſpre⸗ chung vom 6. November Waffengewalt gegen ſede Aktion eines Verbandes angedroht wurde. Mit einem Marſch nach Berlin haben die Be⸗ ſprechungen nichts zu tun gehabt. Daß er mit ſeiner Erklärung ſolange zögerte, ſei in der Hoffnung auf eine polizeiliche Befreiungs⸗ aktion begründet geweſen. Erſt als dieſe nicht einſetzte, habe er ſeine ſcheinbare Zuſtimmung gegeben. Auf eine Anfrage des Angeklagten Kriebel, weshalb Ehrhardt bei ſeinem Auf⸗ marſch gegen den Norden zurückgepfiffen wurde, antwortete der Zeuge erneut, daß dies ſofort erfolgt ſei, als bekannt wurde, daß Ehr⸗ hardt nicht an einen Grenzſchutz, ſondern au einen bewaffneten Einfall in Sachſen und Thüringen denke, was er ſcharf mißbilligt habe. Von Vorbereitungen des„Bundes Bayern und Reich“ zu einem Marſch nach Berlin ſeiihm nichts bekannt Auf eine Frage, weshalb Herr von Kahr am 5. November den Verbänden nicht offen geſagt habe, daß der Marſch nach Berlin ein Unding und ein Verbrechen ſei, antwortete Kahr, dazu habe kein Anlaß vorgelegen, da es ſich lediglich um einen Einſatz gegen Sachſen und Thürin⸗ gen gehandelt habe. Auf eine Frage Hit⸗ lers„die in außerordentlicher Erregung ge⸗ ſtellt wurde, ob Kahr in den Plänen Hitlers eine Durchkreuzung ſeiner eigenen Staats⸗ ſtreichpläne geſehen habe, erklärte Kahr:„J der Bernehmung v. Kahrs 0 ies, erklärte Kohl, er laſſe ſich auf die Vauel * Herr von Kahr der Einzige ſei, der als Siaar⸗ eine ſolche Zeugenausſage nicht gefallen mann genaueſtens Beſcheid wiſſen müſſe. De⸗ Vorſitzende wies dieſe Anrempelung des Zeu⸗ gen energiſch zurück. Reiſe des Oberſten von Seißer nach Berlin und deren Ergebnis vor. Herr von Kahr be⸗ zog ſich bei den dieſerhalb geſtellten Fragen auf ſein Dienſtgeheimnis. Die Frage, weshalb der Bund Bayern und Reich“ erſt nach dem 2. ovember in ſeiner Kundgebung den Marſch nach Berlin ablehnte, beantwortete der Zeuge dahin, daß er dieſer Kundgebung, wie auch den vorangegangenen, feruſtehe. Zu den Vorgängen im Bürgerbräukeller erklärte Kahr in Beantwortung der dahin⸗ gehenden Fragen der Verteidigung u. g. noch, ee habe der Verſammlung keine programmati⸗ ſche Bedeutung beigemeſſen. Hitler erklärte im weiteren Verlauf des Kreuzverhör s ihm habe das Programm des Direktoriums vorgelegen. Er hätte dieſe Direkto⸗ rium mit einem jüdiſchen Finanzminiſter und dem von ihm verfolgten Plan, die Reichsbahn in Privatbeſitz überzuführen. als die größte Gefahr für Deutſchland angeſehen. Nach der Rückkehr Seißers aus Berlin habe er aus deſſen Verhalten ge⸗ ſchloſſen, daß jetzt der Plan eines Direkto⸗ riums verwirklicht werden ſolle. Er habe daher mit ſeiner Aktion geglaubt, das urſprüngliche Wollen der drei Herren Kahr, Loſſow und Seißer wiederherſtellen zu können. Ueber die Haltung Kahrs im Bürgerbräukeller er⸗ klärte von Kahr u. a., eine Aeußerung gegenüber Poehner, es ſolle jetzt alles vergeſſen ſein und wieder zuſammen gearbeitet werden wie früher, habe er nicht gebraucht. Ein Ver⸗ teidiger ruft Poehner zum Zeugen für dieſe Bemerkung auf, worauf Poehner erklärte, daß dieſe Aeußerung allerdings tatſächlich nicht gebraucht worden ſei. Ein Verteidiger fragt v. Kahr, weshalb der Herr Zeuge, wenn er ſich vor Piſtolen nicht fürchte, den Stacheldraht um ſeine Wohnung gezogen habe. Dieſe Frage wurde vom Vorſitzenden zurückgewieſen. Hit⸗ ler erklärte weiter, die Aeußerung, er babe 4 Schuß in der Piſtole, könne von ihm nicht ge⸗ braucht worden ſein, da ſeine Piſtole tatſäch⸗ lich acht Schuß enthalte und er nur einen ab⸗ gefeuert habe. Kahr erklärte, er könne ſich ge⸗ nau erinnern, daß Hitler von vier Schuß ſprach. Die Aeußerung Hitlers, er bürge für die Sicherheit der drei Herren, Kahr beſtätigt. Mit Oberregierungsrat Som⸗ mer habe er bei Verlaſſen des Saales geſpro⸗ chen und dabei auch zum Ausdruck gebracht, daß er dieſe Sache nicht mitmache. Hitler fragte dann weiter, wie Kahr ihm Ehren⸗ wortbruch vorwerfen könne. Der Zeuge er⸗ klärte dazu, er habe die Mitteilung von Zuſi⸗ cherungen Hitlers von Loſſow und Seißer er⸗ halten. Hitler verwahrte ſich dagegen, muß mit aller Entſchiedenheit zu⸗ tückweiſen, daß wir einen Staats⸗ ſtreich geplant hätten. Wir haben nur mm legale Wege gedacht. Wir waren uns klar, daß ein Unternehmen Hitlers vehreerend wirken müßte.“ In die⸗ ſem Zuſammenhange verlas der Volrſitzende ine protokollariſche Ausſage des Prof, Bauer, der das Wort„Los von Berlin!“, „Auf nach Berlin!“ dahin präziſierte, daß er an eine militäriſche Aktion keines⸗ wegs gedacht habe. Als Herr von Kahr auf eine Frage des Juſtizrats Kohl, mit wem er über das Direktorium Bayerns geſyrochen habe. auf ſeine geſtrigen Bekundungen ver —— 5 Das vergrabene Leſta ment. Roman von Ed. Wagner. 25 Machdruck verboten.) 13. 1 In der Bildergalerie zu Berwick⸗ N Hall. 7 Hugo ſtand noch vor dem Bilde des berſtorbenen gords Evremond, bleich, traurig, anklagend, als Graf Berwick in die Galerie trat und ſich ihm näherte. Seine Aufregung unterdrückend wandte der funge Künſtler ſich bald dem Grafen zu, auf deſſen Beſicht noch der Eindruck des ihm widerfahre Unfalls bemerkbar war. Das Licht fiel ſo auf 2 Anklitz des jungen Mannes und auf das Portät zu⸗ Be daß die ſprechendſte Aehnlichkeit in jedem uge erkennbar war. Graf Berwick ſtieß bei dieſem Anblick einen dumpfen Schrei aus und trat einige Schritte zurück, worauf er auf einen Diwan in der Mitte des Zimmers niederſank. Es iſt ſonderbar— ſonderbar!“ murmelte er, Ein wunderbarer Zufall!“ Gewiß iſt es ſonderbar, Mylord,“ ſagte Hugo. „Ihr Sohn, ſagten Sie, ſtarb in ſeiner Jugend und Anverheiratet?“ Der Graf nickte. i „Soviel ich weiß, haben Sie noch einen andern Sohn,“ fuhr Hugo 105 „Ja, das nächſtfolgende Porträt iſt das meines weiten Sohnes Leonhard.“ Hugo betrachtete das Bild, das neben demjenigen ing, welches ihn ſo ſehr ergriffen hatte. Es war päter gemalt worden, lange, nachdem das Original rbe der Grafenwürde geworden war. Es reprä⸗ ſentierte einen Mann von plumpem Körperbau und bieteriſcher Miene, dunklen Brauen und trüben gen, in denen der Schatten einer großen Furcht iu ſehen war; es war kein freies, offenes Geſicht, is war nur belebt von Hochmut und Stolz. „Das iſt das Porträt Lord Leonhard Evre⸗ monds, nun meines einzigen Sohnes und Erben,“ ſagte der Graf, indem er ſchwer ſeufzte. Er iſt it Witwer und hat einen Sohn in Oxford.“ Hugo s Blick kehrte wieder zu den Bilde des ſich um ein Ehrenwort gehandelt habe betonte, er habe die Loyalitätserklärung gegen⸗ über Oberſt von Seißer ausdrücklich am 1. November eingeſchränkt. Der Vorſitzende er⸗ ſucht Hitler, der ſich außerodentlich erregt entſchuldigt. Hitler auch Loſſow gegenüber eine Verpflich⸗ tung eingegangen wäre, die er nicht gehalten habe. Hitler verwahrte ſich erneut dagegen, daß ihm Ehrenwortbruch vorgeworfen werde. Eine von der Verteidigung Hitlers beantragte Gegenüberſtellung Kahrs mit Hitler, um dieſe Frage zu klären. wird vom Vorützenden ab⸗ eee. Die Verteidigung brachte dann noch die ins Wide 908[Kundgebung ſofort Luft zu machen. Es Frage pr auf Fragen, di 0 ſeien, auf ſein D Der Vorſitzende ſtel neicht in der Lage iſt, eine ber zu treffen, über welche Fragen der Zeuge wegen des Dienſtgeheimniſſes nichts ausſagen kann. Eine Bemerkung des Verteidigers, Ju⸗ ſtizrat Kohl, er werde nachweiſen, daß Herr der Sänger der deutſchen Treue in ſeinen Re⸗ den ſei, daß er es in Wahrheit aber nicht ſei, wurde als Anrempelung des Zeugen und Ge⸗ ſchmackloſigkeit vom Vorſitzenden zurückgewie⸗ ſen. Auf Fragen der Verteidigung bekundete b. Kahr noch, er habe eine ihm unterbreitete Forderung des Kapitänleutnants Kautter vom Bund Wiking, die Weimarer Verfaſſung außer Kraft und die Bismarckſche Verfaſſung wieder in Kraft zu ſetzen, als Unſinn abgelehnt. Ueber die telephoniſche Ueberwachung des Generals Ludendorff ausſagen, lehnte von Kahr ab, da es ſich um dienſtliche Vorgänge handele. Zum Schluß legte die Verteidigung noch die Frage vor, ob von Kahr auf die bayeriſche Staats⸗ verfaung vereidigt ſei. Die Frage wurde vom Vorſitzenden als zur Sache unerheblich abge⸗ wieſen. Nach kurzer weiterer Frageſtellung war die ernehmung des Herrn von Kahr beendet. Der Vorſitzende betonte, er habe gehofft, mit der Beweisaufnahme am Freitag zu Ende zu kommen. Die Verteidigung be⸗ merkte, daß ſie in ihren Beweisangeboten 190 Zeugen zur Vernehmung angeboten habe. Die Sitzung wurde darauf nach 2 Uhr auf Freitag vorm. halb 9 Uhr angeſetzt. Proteſt der Münchener Katholiken! Der„Bayr. Kurier“ ſchreibt: Das Zen⸗ tralkomitee der Münchener Katholiken hat ſich in ſeiner Sitzung vom 10. März eingehend mit den unerhörten Beleidigungen und Be⸗ ſchimpfungen befaßt, die auch in der letzten Woche wieder von verſchiedenen Seiten gegen die katholiſche Kirche, vor allem gegen den Hl. Vater und unſeren Hochwürdigſter 1 dung alles Katholiſchen hat geſchlagen, ſie ruft die Katholiken zu geſchloſſener Gegen⸗ wehr heraus. Nur der Umſtand, daß in das ſchwebende Hochverratsverfahren nicht eingegriffen wer⸗ den ſoll, konnte davon abhalten, die Empörung und Entrüſtung, die alle katholiſchen Kreiſe bis Tiefſte erfüllt, durch eine gewaltige wurde beſchloſſen, am Schluß des Prozeſſes den Proteſt der Münchener Katholiken unzwei⸗ deutig und mit aller Schärfe in einer macht⸗ vollen Kundgebung der Oeffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. ** 1. Das oberſchleſiſche Zentrum gegen Ludendorff. i oberſchleſiſchen Zentrumspartei 1 0 0 0 1 1 ö 1 zeigt, ſich in ſeinem Ton zu mäßigen, worauf zen gegangen ſei. ſich Hitler mit großer Erregung Auf weitere Fragen Hitlers erklärt Kahr, daß * Breslau, 13. März. De Leitung der und die Ver⸗ tretung der katholiſchen Preſſe Oberſchleſiens beſchäftigten ſich in einer Sitzung in Oppeln erneut mit dem Vorwurf Ludendorffs, daf dank der Zentrumspolitik Oberſchleſien verlo⸗ Es wurde einſtimmig eine Proteſtkundgebung beſchloſſen, in der es u. a. heißt, daß die oberſchleſiſche Zentrumspartef ſolche Behauptungen mit aller Schärfe als ge⸗ meine Beleidigung zurückweiſe. Angoras Nenorientierung der Hierarchie Profeſſor Nallino, Dozent der iſlamitiſchen eine Entſcheidung darl⸗ Herrn Kardinal geſchleudert worden ſind. Die Stunde der heftigſten Befein⸗ — u. 3 hingeſchiedenen Lords Paget Evremond zuſammen⸗ hänge, und er war entſchloſſen, dieſen Zuſammen⸗ hang bis auf den Grund zu unterſuchen. „Kann dieſe Aehnlichkeit ein bloßer Zufall ſein?“ murmelte er vor ſich hin. Dem Grafen entgingen dieſe Worte nicht; er wurde blaß und ſagte mit zitternder Stimme: „Mr. Chandos, Sie werden gewiß einem alten Manne ſeine Neugierde verzeihen, wenn er Sie er⸗ enen Sohne flößt mir ein beſonderes Intereſſe für Sie ein.“ 5 „Meine Geſchichte iſt leicht erzählt, Mylord,“ verſetzte Hugo mit leiſer Bitterkeit.„Ich weiß e inbetreff meiner Geburt und meiner Fa⸗ milie!“ „Iſt das möglich?“ rief der Graf erſtaunt.„Wo haben Sie denn gelebt? Wer ſind Pee Freunde?“ „Laſſen Sie mich Ihnen meine Geſchichte erzäh⸗ len, wie ich ſie ſelbſt erſt kürzlich gehört habe,“ ſagte Hugo, der mit Mühe feine Aufregung zu unterdrücken ſuchte.„Vor etwa vierundzwanzig Jahren ging ein Mann, in einen langen Mantel gehüllt und den Hut tief ins e gedrückt, mit einem kleinen Kinde in ſeinen Armen, durch eine abgetegene Straße in Kenſington. Es war in der Abenddämmerung, und in der offenen Tür eines Hauſes ſtand eine Frau, ein Kind auf dem Arm, auf die Rückkehr ihres Mannes von der Arbeit wartend. Vor dieſem Hauſe blieb jener Mann plötzlich ſtehen, trat dann zu der Frau heran, er⸗ kundigte ſich nach ihren Verhältniſſen und folgte ihr hierauf in ihre niedrige Wohnung, wo er ihr ſagte, daß er das Kind in ihrer Obhut 5 laſſen wünſche, wofür er gut bezahlen würde. Die Frau verſprach, für das Kind zu Habe und nahm das⸗ ſelbe aus ſeinen Händen. Der Fremde zahlte den erſten Jahresbetrag für die Pflege des Kindes aus und wandte ſich zum Fortgehen, kehrte aber gleich wieber zurück, nahm den Knaben noch einmal in 10 Arme und küßte ihn, wobei ihm Tränen aus en Augen rannen. Dann gab er das Kind der en. Die älteren Bruders zurück. Er war überzeugt, daß„Welche ſeltſame Geſchichte!“ rief der Graf 010 Leben in irgend einer Weiſe mit dem des da⸗„Sind Sie gewiß, daß er Ihr Vater war?“ Namen und Wohnort des Mannes?“ ſucht, ihm etwas über Ihre Perſon mitzuteilen. Dcher auffallende Aehnlichkeit mit meinem verſtor⸗ daß ſeine Hände ſehr weiß waren und ſich auf der nie wieder geſeh Frau zurück, 15 fort und wurde e b mein Vale „Ja, Mylord. Wer ſonſt, als nur ein Vater, würde beim Scheiden von einem kleinen Kinde wohl geweint haben?“ „Aber erkundigte die Frau ſich nicht nach dem „Nein. Die ganze Unterredung war ſo kurz und die Frau war ſo erſtaunt über dieſen eigentümlichen Fall, daß ſie an derartige Fragen gar nicht dachte; ſie ſah kaum des Mannes Geſicht. Das ganze, was ſie zu ſeiner Identität exlangte, wax die Entdeckung, als er das Kind noch einmal in ſeſue Arme ſchloß, linken Hand eine große Narbe, ſowie an einem Finger derſelben Hand ein Diamantring befand. Sie hat mir dieſen Ring beſchrieben. Es iſt der⸗ ſelbe Ring, den dieſes Bild hier zeigt, und die Narbe an der Hand iſt diejenige, welche auf der Hand Lord Paget Evremond's iſt!“ Der Graf ſchien verwundert und beſtürzt zu ſein. „Was iſt das für ein Geheimnis?“ fragte er er⸗ blaſſend. „Ich kann es nicht enthüllen, Mylord,“ verſetzte Hugo eruſt.„Sie haben um meine Geſchichle ge⸗ heten und ich habe Ihnen davon ſo viel erzählt, als ich 110 weiß. Das Dunkel, welches mein Daſein umhüllt, zu klären, habe ich mir zur Aufgabe meines Lebens gemacht.“ Der Graf bekrachtete Hugo eine Weile aufmerk⸗ ſam und ſagte dann: „Ich kann wohl begreifen, wie ſchwer ein ſolches Geheimnis auf einem jungen Menſchenkinde laſten muß. Aber Sie haben mir doch noch nicht alles erzählt. Wer gab Ihnen Ihre geiſtige Bildung? Jene einfachen Leute, deren Obhut Ihr Vater Sie anvertraut hat?“ Hugo ſchüttelte den Kopf. „Nein, Mylord. Jemand— mein unbekannter Vater, wie ich vermutete— 101 meiner Pflege⸗ mutter, Margarete Kroß, alljährlich eine gewiſſe Summe Geldes zu meiner Unterhaltung und Er⸗ d h Ich würde auf die Univerſitält geſchickt. Als ich aber meine Vollzährigkeit erreicht hatte 72 jene Geldſendungen auf, und in einem 0 wurde ich angewieſen, ferner für 12 ſelb 5 abe an liche angeknüpft, welche Fi Funktionen des Kalifen und europälſche Diplomatie ſtets falſche Vorſtellungen gemacht baben, ins rechte Licht ſetzen; auch ſuchte er feſtzuſtellen, welche Vorkehrungen vom neuen Staate zur Ordnung ſeiner werden können. 1 In der erſten Zeit— ſo erklärte der Gelehrte — hat die Nationalverſammlung in Angora ver⸗ ſucht, dieſe Fiktion des Kalifats beizubehalten, das in Wahrheit hiſtoriſch unterging, ſeitdem die Türken das arabiſche Reich unterjochten und dieſe Würde, die allein den Nachkommen zuſteht, wegen Vorteile in der Außenpolitik, die aufgrund dieſes Phantaſiegebildes zu erringen waren, an ſich riſſen. elber niemand wußte, was das Kali⸗ fat eigentlich hätte verrichten ſollen, und tatſäch⸗ lich behielt die Große Verſammlung ſich vor, durch ein folgendes Geſetz die Funktionen des Kalifen näher zu beſtimmen. Die Verteidigung des Glau⸗ bens— erläuterte Prof. Nallino— iſt Sache der Ulema, der Theologiedoktoren und nicht des Ka⸗ lifen„der nach mohammedaniſchem Begriff der Souveränität iſt. Es genügt, wenn die einzelnen lokalen Oberhäupter zur Löſung des religiöſen Problems die moraliſche Autorität der Ulemo in Schutz nehmen. Die türkiſche Republik wird die Ulema zu Kadis und Muſtaphas ernennen die auf dieſe Weiſe einen Teil der Staatsverwal⸗ tung bilden. Prof. Nallino meinte zum Schluß, Europe habe Grund, ſich über das Verſchwinden des Ka. lifats, das als Ueberbleibſel der Vergangenhein mehr gefährlich als nützlich war, zu beglückwün⸗ ſchen. Was jetzt mehr intereſſiere, ſei die Her⸗ ſtellung des türkiſchen Nationalſtaates, eine Schöpfung, die die muſelmaniſche Tradition, der die Idee Bürger zu ſein unbekannt war, radikal auf de nKopf ſtelle. 1 Kleine Rundſchau. 198 Verbindungsoffizier. In der belgiſchen Zone iſt die Bezeichnung eines„Ortsdelegierten“ ſei⸗ tens des Kommandanten aufgehoben worden. Der mit der Erledigung der Geſchäfte für die deutſche Zivilbevölkerung betraute Offizier führt fortab den Titel„Verbindungsoffizier“. Völterbund und Unabhängigkeit des Pa 1 0 Londoner Meldungen iſt a ſchen 995 Papſte und der italieniſchen Regierung ein Ver⸗ trag abgeſchloſſen worden, wonach die Unabhän⸗ gigkeit des Papſtes vom Völkerbund garantiert werde und das Gebiet der vatikaniſchen Hügel das jetzt nur zum Teil im Beſitze des Papſtes iſt, 1 Verwaltung unterſtellt wird. ſgr. Teſta in Koblenz. Der päpſtli e legat Mſgr. Tee ſt a iſt in Koblenz 1 8 Anerkennung Sowjetruſflands durch Nor⸗ wegen. Nachdem die Sowjetregierung von Nor⸗ 800 190 1155 emerkannt wurde, hat ſie jetzt Frau randra Kollentar 1 0 a ä Chriſtiania 8 eee * Das nene griechiſche Kabinett. Das Kabinett iſt jetzt endgültig gebildet Aa e ſich am 17. März der Nationalverſammlung vor⸗ ſtellen. Es ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Papanaſtaſiu Vorſitz und vorläufig auch Aeußeres und Finanzen, General Kon dylis Rrieg, Kapitän Caſſan Hadiikyriakos Ma⸗ neinem Vater herrühren. Sollte dies aber nicht zer Fall ſein, Freund?“ „Das iſt ja eine ſeltſame Veſchichte!“ rief der raf mit einem ängſtlichen Blic auf Hugo.„Laſſen Sie mich Ihnen raten, Mr. Chandos, von Ihren Nachforſchungen abzuſtehen. derkunft ein Mann iſt, ſondern nur, wos ein Mann elbſt iſt, das iſt von Bedeutung. Dies klingt buen fremd aus dem Munde eines Mannes von Raug und in einem Lande, wo Rang und Ahnen oft metht eſchätzt werden, lugenden, das bezweifle ich nicht; aber, Mr. Chan⸗ dons, ich bin ein alter Mann und ich bin während. meines langen Lebens G1 der Ueberzeugung geiom⸗ men, daß die wahre 6 eigenen Herzen äußeren Umgebung.“ biber Eu Sie, Mylord“, entgegnete Hugo mit ru Rei nicht ohne Ehrgeiz bin, denn ſch wünſche mir einen Namen durch eigene Mühen zu erwerben. ö ich ſtehe ſo allein in der weiten Welt, und wenn ich Verwandtſchaft habe, ich kenne ſie nicht. Mein Vater“, und dabei blickte er unwillkürlich auf Lord 1 Porträt,„mag tot ſein, und ich habe nie⸗ mals ſein Grab geſehen. Meine Mutter aber“, und eine ich möchte gern ihr Troſt und ihre 1 1655 werden! Mylord,“ ſetzte er, getroffen von des( n ruhe, mit Heftigkeit hinzu,„wiſſen Sie, wer ich wer iſt dann mein unbekannter Nicht, von welcher als Edelmut und perſönſſche lückſeligkeit jedem aus dem entſpringi, nicht aber eus der r Entſchloſſenheit,„ich ſuche weder Rang, noch htum durch dieſe Nachforſchungen, obgleich ich Aber Stimme bebte,„mag noch am Leben ſein und rafen Un⸗ bin? „Ich?“ rief der Graf, zuſammenfahrend.„Ich 8 1 7 nie zuvor hörte ich Ihren Namen, bis Sie ihn mir ſagken, und niemals wußte ich von Ihrer b d „Und 106. den,„Ihre Aufregung— meine Aehnlichkeit“ Der Graf war eine Weile unſchlüſſig, dann aber antwortete er mit ſichtlicher Anſtrengung: „Mr. Chandos, ich will offen 115 Sie 100 155 2 bez! hre 10 N 7 1 bor ich Sie geſehen habe!“ erwiderte Hugo, damit nicht zufrie⸗ i urt, doch i 8 des Kaliſates, von dem ſich die öffentliche Meinung und ſelbſt die diſche Miniſter des Innern bekannt, Hierarchie getroffen ge. aufſuchen. emmuniſtiſchen e vol! Partei in Baven. Nachdem durch die Aufhebung des mili⸗ äriſchenausnahmezuſtandes durch den Reichs⸗ präſidenten die Verordnungen des Militär⸗ befehlshabers ihre Wirkſamkeit verloren ha⸗ ben, und das Verbot für einzelne politiſche Parteien hingefällig geworden iſt, gibt 9 5 aß er das bereits früher erlaſſene Verbot der Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei nur inſoweit gufrecht erhält, als es ſich auf die militäri⸗ ſchen Kampforganiſationen dieſer Partei, wie Turner und Hundertſchaften, Sturmtrupps uſw., ſowie irgendwelche ſonſtigen Erſatzorga⸗ niſationen dieſer Art bezieht. Dieſe bleiben alſch fernerhin verboten, dagegen wird auch pas Verbot aufgehoben, ſoweit die parlamen⸗ (driſche Betätigung der Deutſchvölkiſchen Frei⸗ heitsvartei in Frage kömmt. Auch das Verbot der Kommuniſtiſchen Partei iſt durch die Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten hinfällig ge⸗ worden. Der Miniſter des Innern ſäſſßt das Verbot gegen die vorhanden geweſenen prole⸗ tariſchen Hundertſchaften beſtehen. Dieſes Ver⸗ bot iſt auf Grund des 5 14 Abſatz 2 des Ge⸗ ſetzes zum Schutze der Republik für Baden be⸗ reits am 12. Oktober 1923 ergangen. N HK. Freigabe des deutſchen Eigentums in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Das amerikaniſche Konſulat teilt der Handelskammer Köln folgendes mit:„Die Kommiſſion, die den Oberſten Thomas Müller, den Treuhänder der Vereinigten Staaten für das beſchlagnahmte Vermögen in Deutſchland vertritt, wird ſich auch in Köln aufhalten, um alle Perſonen, deren Ei⸗ gentum ſich zur Zeit in den Händen des ameri⸗ kaniſchen Treuhänders befindet, anzuhören. Alle Intereſſenten können vom 11. März ab in derzeit von 9 bis 12 Uhr vormittags und 2—4 Uhr nach⸗ mittags, die Sprechſtunden der Kommiſſio im Amorikaniſchen Konſplat in Köln. Am Hof 2426, Eingang Unter Goldſchmidt, Zimmer 11, 2. Eta⸗ Die Antraaſteller werden gebeten, alle Unterlagen, wie Briefe, Urkunden oder ſon⸗ ſtige Papiere, die ihre Angelegenheit betreffen, mitzubringen. Es wird jedoch beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Komiſſion nur in der Lage iſt, ſich mit Fragen zu beſchäftigen, die von amerikaniſchen Treuhändern heſchlagnahmte Gelder oder ſonſtiges Eigentum betreffen. Kommiſſion hat den Wunſch, allen Beteiligten, die einen Anſpruch auf Rückerſtattung ihres Ei⸗ gentums haben, hierzu in jeder Weiſe behilflich zu ſein, insbeſondere durch Auskunftserteilung, welche Schritte unternommen werden müſſen, um die Freigabe zu erreichen. Dieſe Tätigkeit iſt eine unentgeltliche.“ Zum Volksbegehren der Mieter Der Bund Deutſcher Mietervereine— (Sitz Dresden)— hat an die Landes regierun⸗ gen, die politiſchen Parteien, ſowie an die Fraktionen des Reichstags und der Landtage einc Denkſchrift verſendet, in der er ſeine Ge⸗ ſetkentwürfe zur„Regelung der Wohn⸗ und Bodenwirtſchaft“ eingehend begründet. Aus⸗ gehend von der grundſätzlichen Auffaſſung, daß Fragen des Mietrechts durch Reichsgeſetze ge⸗ regelt werden müſſen und nicht den Ländern überlaſſen werden dürfen, wird der Zulaſ⸗ ſungsantrag zum Volksbegehren geſtützt auf die Artikel 119, 151, 153 und 155 der Reichs⸗ verfaſſung. Die Forderungen auf Einführung einer öffentlich⸗rechtlichen Pflicht zur Verwaltung und Unterhaltung der a Hauseigentümer, auf Beſchränkungen hinſicht⸗ lich der Veräußerung von Grundſtücken, auf Verhängung einer Belaſtungsſperre wegen Aujnahme von Hypotheken, auf Eincäumung des Vorkaufsrechtes für die Gemeinde oder die Raumnutzer bei Grundſtücksverkäufen, nach Uebertragung der Enteignungsmöglichkeit in gewiſſen Sonderfällen, ſowie nach Erſatz der jetzigen Grundmiete(82, Abſ. 1 des No ic;. mietengeſetzes) durch eine Pauſchalvergütung an den Hausbeſitzer werden näher erläutert. Ausführliche Darlegungen ſind der Neubau⸗ frage gewidmet. Unter entſchiedener Ableh⸗ nung jeder Mietzinsſteuer verlangt die Denk⸗ ſchrift zur Förderung des Wohnungsbaues die Einführung einer„Geldentwertungsrente“ in Form eines Zuſchlages zur geſetzlichen Miete. Aus dem Aufkommen dieſer„Geldentwer⸗ tungsrente“, die alle Nutzungsberechtigten von Räumen jeder Art in der geſetzlichen Miete mit zu zahlen hätten, wäre künftighin der Woh⸗ nungsneubau zu finanzieren. regelmäßige Durchführung eines Baupro⸗ gramms von jährlich mindeſtens 100 000 Woh⸗ nungen im Reiche gefordert. Nach einer Ueber⸗ Durchführung dieſes Planes die die Erhebung einer Geld⸗ entwertungsrente“ von 10 Prozent der Frie⸗ densmiete in Gold bedingen. Die Finanzie⸗ a rung des Wohnungsbaues ſoll durch Hergabe ſchlagsberechnung würde die von dreiviertel der Baukoſten als zinsloſes Bougeld und zins⸗ und tilgungsfreie Bau⸗ beihilfehypothek in Form einer auf dem Grundſtück dauernd ruhenden Grundſchuld in Höhe von 75 Prozent des Grundſtückwertes etfolgen. 25 Prozent der Baukoſten ſollen vom Pauherrn(Bauvereinigung, Siedler) ſelbſt aufgebracht werden, wöten 15 Prozent als erſtſtellige Hppothek gegen Zins und Tilgung grundbücherlich ein⸗ zufragen, 10 Prozent als Eigenkapital beizu⸗ 1 Auf dieſe Weiſe würde es möglich rdentlich verten t der Zuiu die Die Gebäude durch die Es wird die Genoſſenſchaft, davon 9⁴ f 6 4 Zinſendie der weggefallen iſt, f Für die Landwirtschaft. Kleintiere, Geflügel und Bienen im März. Je näher wir dem Frühling kommen, deſto mehr ſehen wir unſeren Tierbeſtand ſich verjün⸗ gen und vermehren. Die Ziegen machen den Anfang. Sie werfen meiſt im März, wenn ſie im Herbſt gedeckt worden ſind. Bei der Gebun iſt Nachhilfe in der Regel überflüſſig. Wir ha ben nur darauf zu achten, daß die Nachgeburt ſofort, nachdem ſie ausgeſtoßen iſt, entfernt wird, da die Mutterziege ſie ſonſt auffrißt und davon erkrankt. Die erſte Milch gehört unbedingt den Jungen. Dieſe werden gleich nach der Geburt mit einem Strowiſch oder Tuch trocken gerieben, Wi man ſie nicht von der Mutter ſäugen laſſen, tut man gut, ſie vom erſten Tage an gleich ans Saufen zu gewöhnen. Die Verfütterung von Oelkuchen einige Zeit vor dem Lammen ſoll dies übrigens erleichtern. Der Stall muß warm und hell und mit reiner reichlicher Streu verſehen ſein. Bei ſchönem Wetter läßt man die Tiere auf kurze Zeit ins Freie, im übrigen ſorgt man für gutes, genügendes Futter. Für die Kaninchen beginnt jetzt die Hauptzuchtzeit. Man ſorge vor allen Dingen für Wärme in Zucht⸗ und Aufenthaltsräumen. Tra⸗ genden Häſinnen ſtelle man reichlich geeignete Stoffe zum Neſtbau, weiches Stroh und Heu zur Verfügung. Zur Zucht verwende man nur gut entwickelte, kräftige und geſunde Tiere. Früh be⸗ legte Häſinnen bringen in dieſem Monat ſchon den erſten Wurf. Solche Märzhaſen geben die beſten Zuchttiere, wenn ſie gut gefüttert und nicht zu früh von der Häſin entfernt werden. Kräftige Fütterung iſt auch ſpäter notwendig. Im Geflgelhofe beginnt die Hauptlege⸗ zeit, bald zeigt ſich auch ſchon Brütluſt. Nur die Enten laſſen ſich gern noch etwas Zeit. Stallun⸗ gen, Lege⸗ und Brutneſter müſſen deshalh in Ordnung gebracht werden. Es iſt aber ratſam, mit der Brut nicht vor Ende dieſes Monats zu beginnen. Märzkücken müſſen ſehr ſorgſam ge⸗ flegt und vor allen Unbilden der Witterung bewahrt werden. Man hält die zarten Tierchen mindeſtens die erſten acht Tage in geſchützten, geſchloſſenen Räumen warm. Noch gefährlicher uls Kälte iſt Näſſe. Wem entſprechende Räum⸗ lichkeiten fehlen, ſoll die Glucken ſo ſetzen, daß er Ende April und Anfang Mai Kücken bekommt. Auch das ſind noch Frühbruttiere, die die ge⸗ wünſchten Vorteile bieten. Ueber die gefährlichen erſten Wochen hilft den Märzlücken vor allem gutes Futter hinweg, be⸗ ſonders zartes Grün tut ihnen gut. Den Lege- hühnern reicht man im März Fleiſchſtoffe im Weichfutter und Hafer im Körnergemiſch. Kann die Glucke ihre Jungen gleich ins Freie führen, dann verbilligt ſich die Fütterung. Die Gänſe, die bereits im Februar die er⸗ ſten Eier legen, beginnen gegen Ende März mit der Brut. Die Neigung dazu 1 17 5 indel ſie länger als ſonſt auf dem Neſte ſitzen 915 1 ſich Federn ausrupft. Man gibt ihr 11 bi 815 Eier, ſtellt Haſer, Gerſte und Waſſer in ken Brutraum, doch ſo weit vom Neſt, daß ſie aufſtehen muß und überläßt ſie ſich ſelbſt. Um frühe Enten zu haben, muß man eine ee Henne oder eine Pute auf Enteneier ee ee Huhn gibt man je nach der Größe 9 bis 15, der Pute 19 bis 21 Eier. Auch am Bienenſtande beginnt das Le. ben wieder. Die erſte Brut iſt ſchon entſtanden und ſoll von den Bienen gepflegt werden. Dazu gehört Honig, nur in letzter Not Zuckerwaſſer, Blütenſtaub, Waſſer und viel Wärme. Wie not wendig die Vienen ſtickſtoffhaltige Nahrung für die Ernährung der Brut brauchen, ſieht der Im, ler daraus, daß ſie bei jedem Sonnenblick die Kätzchen der Weiden, Erlen und Haſelnüſſe ab⸗ ſuchen. Bietet die Natur nicht genügend Pollen, ſo muß der Imker nachhelfen, indem er an einer windſtillen, ſonnigen Stelle in der Nähe des Bienenſtandes mit Mehl gefüllte Drohnenwaben in einem alten Bienenkaſten aufſtellt. Hierzu kann man Weizen⸗, Roggen⸗, Erbſen⸗ oder Bohnenmehl verwenden. In der Nähe der Fut, terſtelle richtet man zweckmäßig auch eine Tränke ein, denn die Bienen brauchen zur Ernährung der Brut viel Waſſer. Sehr gute Dienſte leiſten uns die Thüringer Glaskugeln, die man, mit keinem Waſſer gefüllt, am Spundloch anbringt die wärmehaltenden Umhüllungen der Stöcke dürfen noch nicht entfernt werden, ſie ſind zum gedeihen der Brut unentbehrlich und bleiben dis zur Zeit des Schwärmens an Ort und Stelle gei warmer ſonniger Witterung öffnet man eiſe die Stöcke, um ſich zu überzeugen, ob noch jenügende Nahrung und ob Brut vorhanden iſt Schwache Völker werden mit anderen vereinigt ſtur von guten kräftigen Völkern dürſen wir rei hen Ertrag erwarten. 1 1 1 3 11 Schädlinasbekämpfung im Obſtbau (Mittellungen der heſſ. Lehr⸗ und Verſuchs⸗ anſtalt in Oppenheim.) Die Schädlingsbekämpfung im Obſtbau iſt in den letzten Jahren faſt allgemein ſehr vernach⸗ inſendienſt, der die! I Das zeigte ſich beſonders im hling des verfloſſenen Jahres durch eine 2 np. Weite 3 des Die Baumkronen ſtanden da wie Beſen, kahl ge⸗ freſſen und blattlos wie im Winter. ö Der Schaden äußerte ſich in einer Mißernte und in einer üblen Nachwirkung beim Anſatz der Blütenknoſpen für das nächſte Jahr. Es ſind nun alle Anzeigen dafür vorhanden, daß ſich der vorjährige Schaden wiederholt. Maſſenhaft ſind die Obſtbüume mit Raupenneſtern beſetzt. un den jungen Zweigſpitzen findet man die Eiringe des Ringelſpinners und recht oft auch in un⸗ ſcheinbaren Blattüberreſten die Winterform des Baumweißlings. 5 In Obſtzüchterkreiſen iſt nun jetzt oft die irrige Anſicht vertreten, der ſtrenge Januarfroſt habe die Schädlinge vernichtet. Unterſtützt wird dieſe Anſicht durch das zerriſſene Ausſehen der Rau⸗ penneſter. Es iſt richtig, daß hie und da die Vögel die Raupen ausgefreſſen haben. Die Mehr⸗ zahl der Raupen ſitzen aber tief in den aus meh⸗ reren Kammern beſtehenden Neſtern in einem ſo feſten Gewebe, daß die Kälte hier nicht ankommen konnte. Auch den Vögeln iſt es meiſtens nicht möglich, hier anzukommen. Wenn die Sonne bei der vorgeſchrittenen Jah⸗ reszeit ihren wärmenden Einfluß geltend macht, dann kommen die Raupen heraus, um ſich zu ſonnen. Wird es wieder kälter, dann ziehen ſich die Raupen in ihr Winterquartier zurück. So⸗ bald jedoch die günſtige Witterung anhält und wenn der Anſtrich beginnt, dann verlaſſen die Raupen ihre Schlupfwinkel, aus den Winter⸗ eiern kommen die jungen Ringelſpinner hervor und das Zerſtörungswerk an den Obſtbäumen beginnt. Die Froſtſpannereier, die bereits im Herbſt hinter die Rindenſchuppen, vorzugsweiſe aber hinter die Knoſpen abgelegt wurden, werden and dieſer Kl eutſchl eichten Erfolg ſtolz ſein kann.— Auch laſſe bis 750 cem verdient das gende Abſchneiden der Megola⸗Maſe der einzigen im Rennen liegenden Wande 1 1 Maſchine gebührend hervorgehoben zu werben zeider war das Feld der nächſt ſtärteren Klaſſe mentariſcher ediglich mit einer NRSu-⸗Maſchine von deutſcher Seite belegt, ſo daß es nicht Wunder nehme darf, daß in der Klaſſe über 750 cem mit Bef wagen hauptſächlich ausländiſche Maſchinen er⸗ ſolgreich abzuſchneiden vermochten.— Im ganzen haben die deutſchen Maſchinen jedenfalls ſehr gut Ageſchnitten. Aus Nah und Fern. Reichskandidatur im heſſiſchen Zentrum Darmſtadt, 13. März. Herr Miniſter von Bren⸗ tano hat eine Wiederaufſtellung als Reichstags⸗ kandidat aus Gründen dienſtlicher und parla⸗ Ueberlaſtung abgelehnt. Miniſter von Brentano, der ſeit Jahrzehnten als Land⸗ tagsabgeordneter dem parlamentariſchen Leben weird demnüchſt beſitzt das Reichstagsmandat ſeit den Die heſſiſche Zentrumspartei zur Kandidatenfrage Stellung angehört, Nationalwahlen. nehmen. 1 letzt ebenfalls lebendig. Wir haben es alſo beim Austrieb ſaſt gleichzeitig mit den rötlichen, ſtark behaarten Raupen des Goldafters, den rotblauge⸗ ſtreiften Raupen des Ringelſpinners und den grünlichen Raupen des Froſtſpanners Die erſten kommen meiſtens in Geſellſchaften vor. An ſonnigen Tagen verſammeln ſie ſich gern in den Aſtgubeln. züchterlreiſen Gabelraupen genannt. zu tun. Daher werden ſie auch in Obſt⸗ Um den drohenden Schaden abzuwehren und die ſommende Obſternte zu retten, iſt es dringend nötig, jetzt Gegenmaßregeln zu ergreifen. beſtehen in einem Einſammeln und Verbrennen der Naupenneſter. Findet man beim Baumſchnitt die Eiringe des Ringelſpinners, ſo ſollte man Dieſe ſchon Fälle bekannt geworden, auch dieſe abnehmen und vernichten. Liegenlaſſen der abgeſchnittenen Neſter und Eiringe iſt ver⸗ 1 findet, geführt wurde und daß dann dort der Ehebund geſchloſſen wurde. hat ſich in Ziegenhain ereignet, kehrt; nur ein reſtloſes Verbrennen ſichert den Erfolg. Im verfloſſenen Jahre hat es daran gefehlt, daher iſt auch der Schaden ſo groß ge⸗ weſen. J Der Kampf gegen den Froſtſpanner erfolgt in anderer Weiſe. Sobald das Vorhandenſein der grünlichen Froſtſpannerraupen feſtgeſtellt iſt, wird mit dem bekannten Uraniagrün geſpritzt. Wenn es nicht gelungen iſt, im Winter einen erfolgreichen Kampf gegen die genannten Schäd⸗ linge zu führen, und wenn der Obſtzüchter erſt Frankfurt, 13. März. Hier hat man die Ver⸗ uinſtalterin einer ſpiritiſtiſchen Sitzung, eine Frau Löffler in der Hohenſtraße feſtgenom⸗ men, bei der das Medium, ein Küfer, zunächſt durch beſſere Markenweine und Champagner in die nötige Stimmung und den hypnotiſchen Schlaf verſetzt wurde. Die Koſten hierfür hatten die Teilnehmer in der Seance zu tragen. Man ging ſchließlich doch unbefriedigt auseinander, da man der ganzen Sache nicht traute. Jetzt iſt auf Grund einer Anzeige feſtgeſtellt worden, daß das Medium als Küfer in einem hieſigen Hotel tätig war und ſich dort den für die Sitzungen nötigen „Geiſt“ auf nicht ganz einwandfreiem Wege ver⸗ ſchafft hat. Die Polizei hat ſich der Sache an⸗ genommen. i Die Eheſchließung des Zuchthäuslers. * Frankfurt, 13. März. Strafgefangene können jederzeit ſtandesamtlich getraut wer⸗ den, wenn ſie den Wunſch einer Verehelichung haben. Solche Trauungen kommen ſehr ſelten bor. Meiſt werden ſolche Ehen dann in den Strafanſtalt ſelbſt vollzogen. Es ſind aber auch in denen der Gefangene unter Aufſicht von Beamten zum Standesamt des Ortes, wo ſich die Anſtalt be⸗ Ein ſolcher Fall a wo ſich ein mit hoher Zuchthausſtrafe belegter Einbrecher befindet, der Vater eines unehelichen Kinde⸗ iſt. Die Mutter hegte den Wunſch, daß es zi einer Eheſchließung komme, und ſo wurde der Zuchthäusler, der damit einverſtanden war, zum Standesamt gebracht, wo die rechtsgültige Eheſchließung vollzogen wurde. Dann mußte der Mann wieder ins Zuchthaus zurück. dinch den Laubſchaden aufmerkſam wird, dann iſt es meiſtens zu ſpät, das Verſäumte vollſtän⸗ dig nachzuholen. geblieben iſt, kann man wie folgt zuſammenfaſ⸗ Was dann noch zu tun übrig ſen: Abſchütteln der Bäume in den frühen Mor⸗ genſtunden. Zerdrücken der Raupen in den Aſt⸗ gabeln. Anlegen von Leimringen, damit die her⸗ abgeſallenen Raupen nicht mehr hochkommen. Un⸗ ter den Leimringen kann man die Raupen leicht vernichten. Die Leimringe gewähren auch einen ſicheren Schutz gegen die wandernden Raupen, von benachbarten, bereits kahl gefreſſenen Bäu⸗ men. Es gilt die verfügbare Zeit zu nützen, im In tereſſe der heimiſchen Obſtproduktion. Sport und Spiel. * Die Deutſchlandfahrt, die größte ſportliche Konkurrenz der Welt, 3108 Kilometer zur Win⸗ ö terszeit in 17 Tagen, iſt vorüber! zeigt, daß Deutſchlands Kraftrad⸗Indu⸗ ſtrie in der Leiſtungsfähigkeit u. Zuverläſſigkeit keit keinesfalls hinter der Auslands⸗Induſtrie zurückſteht. Am intereſſanteſten iſt das Abſchnei⸗ den der kleinſten Klaſſe bis 150 cem. Von 23 geſtarteten Konkurrenten konnten nur die beiden DaW⸗Fahrer Seifert⸗Szſchopau und Feldmann ⸗ Detmold die Strecke ohne ein Sie hat ge⸗ anderes Verkehrsmittel zu benutzen, durchhalten. Es wurde damit der Beweis erbracht, daß ſelbſt mit 150 cem„ſchwachen“ Maſchinen ſtaunens⸗ werte Leiſtungen vollbracht werden konnen, da umu dunn dieſe mit gleicher Sicherheit das Ziel erreichten ö arkanen en 9 wie die ganz ſchweren Kanonen, d. h. alſo Ma⸗ inen über 750 cem. ein wertvoller Fingerzeig gegeben, in welcher Richtung ſich unſere Kraftrad⸗Induſtrie vornehm⸗ lich weiter zu entwickeln hat, Es iſt durch dieſen Erfolg da gerade de keinſten Leichtkrafträder bis zu 150 cem den wirtſchaftlich ſchwächeren Kreiſen viel leichter zugänglich ſind, als ſchwere Maſchinen.— Die Klaſſe 2 und 3 Leichtkrafträger cem war leider von deutſcher Seite unerklärlicher Weiſe nicht ſo beſetzt, wie dies zu wünſchen ge⸗ weſen wäre. Es darf darum nicht Wunder neh⸗ men, daß gerade in dieſen beiden Klaſſen vor⸗ nehmlich neben der ſich wacker gehaltenen kleinen NSu und Ardie, ausländiſche Motorräder an der Spitze des Erfolges marſchierten.— In der laſſe bis 500 cem iſt es beſonders erfreu⸗ lich, daß insbeſondere KG in ganz hervorragen⸗ der Form die Strecke durchhielt und zeigt ſi hier, daß immerhin der Kardan⸗Antrieb, dem diele Kreiſe bei Motorrädern noch ablehnend egenüberſtehen, als ſicherer und vollwertiger ö 1 Antrieb gewertet werden kann.— Nicht minder Lezte Meldungen. Die Silbermünzen. * Berlin, 15. März. Wie wir von zu ſtändiger Stelle erfahren, werden die erſter Reichsſilbermünzen vorausſichtlich ſchon ir den ollernächſten Wochen in den Verkehr ge bracht werden. Die Regierung hat natürlich auch die Abſicht, im beſetzten Gebiet das Sil bergeld in großem Umfange zuzulaſſen. Aller dings beßtſehen noch Befürchtungen wegen de Hiltung der Beſatzungs behörden, die erſt ge kläct werden müßten, bevor eine feſte Ent ſcheidung über dieſe Frage getroffen wird. * Die Pfalzreiſe des Sonderlomite e. ** Speyer, 14. März. Das Sonder, komitee, das von der Rheinlandko amſſtor mit der Prüfung der Lage in der Patz be⸗ traut iſt, empfing geſtern vormittag 1“ Uhr den Biſchof Sebaſtian von Speyer. Am Nach mittag weilte das Komitee in Kaiſerzlautern wo es mit den maßgebenden deutſchen Perſön⸗ lichkeiten in Fühtung irat. Für heute ſind Be⸗ ſprechungen in Pirmaſens in Ausſicht genom⸗ men. 5 De es Sie fragen Ihren Arzt wenn es die Erhaltung Ihrer Gesundheit erfordert. Sie fragen Ihre Zeitung bis 850 um über die politischen Ereignisse und alle wirt- schaftliohen Vorgänge gut unterrichtet zu sein. Die unentbehrliche Ergänzung der leiblichen Nahrung ist Ihr Heimatblatt der iger e