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Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 ine Abrüſtungsdebatte im engliſchen Unterhauſe Heftige Auftritte. London, 18. März. In der geſtrigen Un⸗ terhausſitzung wurde u. a. über die Voranſchläge zur Deckung des Kriegsbuogets verhandelt. Die Regierung erbat die Bewilligung eines Kredits von 18 Millionen Pfund Sterling zur Entlöh⸗ nung der engliſchen Armee. Bei dieſer Gelegenheit brachte der Arbeiter⸗ Reparationskommiſſion zu. Abgeordnete Ayles einen Antrag ein, die Ar⸗ mee von 161000 auf 100 000 Mann her⸗ abzuſetzen. Der Antragſteller erklärte, daß, wenn Großbritannien eine wahrhafte Sicherung zu erlangen wünſche, die gegenwärtige Störke der engliſchen Armee völlig unangemeſſen ſei. Ein anderer Vertreter der Arbeiterpartei, Thurtle, unterſtützt den Antrag ſeines Kol⸗ legen, ſchweift ſodann aber plötzlich vom Gegen⸗ ſtande der Diskuſſion ab und ergeht ſich in ſehr heftigen Angriffen gegen Winſton Churchill. terer und heldenhafter Gentleman, der während des Krieges unſere Truppen nach allen Teilen der Welt ausſandte, ſelbſt aber ſich ſehr ſelten an die Front begab.“ gen und fordern den Präſidenten auf, ihm das Wort zu entziehen.— Dieſer erklärt, Redner kri⸗ tiſtere eine Perſönlichkeit, die nicht in das Par⸗ lament gewählt ſei, und er habe kein Recht, ihm das Wort abzuſchneiden.) Thurtle ſetzt da⸗ rauf ſeine Angriffe unerſchütterlich fort. Er wird aber immer wieder unterbrochen, u. a. von dem liberalen General Seely, der in hellem Zorn dem Abgeordneten vorwirft, es ſei ſchmach⸗ voll, einen früheren Miniſter, der mehrere Mo⸗ nate in den Schützengräben zubrachte, in dieſer Weiſe zu verleumden. Ter Abgeordnete ergteiſt ſodaunn das Wort zv einer kürzen Berichtigung und erklärte, er müſſe ſeſtſtellen, daß Churchill nur wenige Monate bei der Armee in den Schützengräben zugebracht ha— be, und im übrigen gedenke er nichts von ſeinen Erklärung zurückzuziehen. Im weiteren Verlauf der Debatte bezeichnet Oberſt Ward es als politiſche Unvernunft, wenn Großbritannien inmitten von Nationen, die bis an die Zähne bewaffnet ſeien, die Mittel ſeinen Verteidigung freiwillig aus den Händen geben wolle. Der Sozialiſt erklärt ſich gegen den Antrag Ayles und meint, wenn Großbritannien ſein militäriſchen Streitkräfte aus dem Lande zurück, ziehen würde, ſo hätte das einen allgemeinen Ueberfall zur unausbleiblichen Folge, und an⸗ dere Känder würden ihre Hand nach den Beſitzun— gen Großbritanniens ausſtrecken.— Obwohl die ſozialiſtiſche Partei, erklärt Redner zum Schluſſe ſich für die militäriſche Abrüſtung verwende, hahe ſie keine Sympathie für einſeitige Abrüſtungsbe⸗ ſtrehungen. Der Finanzſekretär Lawſon weiſt darauf bin, daß die Arbeiterpartei auf ihrer Jahreskon⸗ ferenz eine Entſchließung zur Einberufung einer internationalen Abrüſtungskonferenz angenom— men habe. Der Urheber dieſes Beſchluſſes ſei der Abgeordnete Ayles geweſen, der jetzt die Ent⸗ waffnung Englands inmitten waffenſtarrender Völler vorſchlage. Um 11.30 Uhr wird über den Antrag abge⸗ ſtimmt. Er wird mit 347 gegen 13 Stimmen ab⸗ gelehnt. Wahlvorbereitungen Demotratiſche Kandidaten. Berlin, 17. März. Die demokratiſche Par⸗ tei hat bereits alle wichtigen Spitzenkandidaten für die Reichstagswahlen feſtgelegt. Es kandi⸗ dieren: für Berlin von Siemens. für Potsdam 2 Dernburg, für Thüringen Frl. Dr. Bäumer, für Heſſen⸗Naſſau Schücking, für Düſſelborf Oft Erk lenz, für Ceſer⸗Ems Koch, für Schleswig⸗Hol⸗ Freiherr von Schönaich, für Hannover Freiherr von Richthofen, für Magdeburg Fiſcher, für Halle Delius, für Baden Dietrich und Haas, für Foßſen forell, für Breslau Wachhorſt de Wente und für Hamburg Büll. Gießen, 17. März. Auf dem demokratiſchen Parteitag für Heſſen⸗Naſſau, der geſtern hier tagte, wurden als demokratiſche Kandidaten für bie kommenden Reichstagswahlen in Heſſen-Naſ⸗ ſu beſtimmt: Prof. Walter Schücking und Ober⸗ bürgermeiſter Baum(Heſſen), Gastwirt Emil Goll, Mitglied des Landtags(Frankfurt)), und Frau Dora Rade(Marburg) und Direktor Fried⸗ rich(Kaſſel). Die Kandibalen des Thüringer Landbundes. Weimar, 17. März. Der(atringer Land⸗ und beſchloß. eine eigene Reichstagswahlliſte Er erklärt:„Churchill iſt ein wak⸗ (Mehrere Abgeordnete verſuchen, den Redner zum Schweigen zu brin⸗ den Kaſſeler Bezirk len wird noch beraten. Wia erhalten 2 ..— 41. Jahrgang Lunierunesplane der Suchverständligen Die Frage, wie das Gutachten der erſten Sachverſtändigen⸗Kommiſſion aus⸗ ſehen wird, iſt von einer ganz außerordent⸗ lichen Bedeutung für die nächſte innen⸗ und außenpolitiſche Entwicklung. Die Berichte der Unterſuchungsausſchüſſe in Paris ſind nunmehr vollendet. Sie gehen in dieſen Tagen der Von weſentlicher Bedeutung wird das Gutachten Dawes ſein, deren Aufgabe es iſt, den Aus⸗ gleich des deutſchen Budgets und die Stabiliſierung der deutſchen Wäh⸗ rung zu unterſuchen. Es wird davon ausgehen, daß einmal die deutſche Währung ſtabil bleiben müſſe und das es ferner darauf ankomme, die Mittel abzuſchätzen, die Deutſchland für Repara⸗ tionszwecke werde verwenden können, ohne daß das ins Gleichgewicht gebrachte Budget aufs neue er⸗ ſchüttert wird. Im Zuſammenhang mit der Sta⸗ biliſierung des Budgets wird die Anleihe⸗ frage und die Errichtung einer Goldemiſ⸗ ſionsbank behandelt werden. Zur Erzielung von Reparationsleiſtungen ſcheint man den folgenden Plan vorzuſchlagen. Man will den ordentlichen Haushalt des Reiches von dem Haushalt der Reparationen trennen und einen neuen Haushalt für die Reparationsleiſtun⸗ gen ſchaffen. An Einnahmen des Reiches für den ordentlichen Haushalt werden dem Reiche die in⸗ neren Einnahmen(direkte und gewiſſe indirekte Steuern) verbleiben. Für den Reparations⸗ baushalt will man beſon dere Ein nah ⸗ men ſchaffen. In erſter Linie werden die Ein⸗ nahmen aus den Zöllen und gewiſſen Verbrauchs⸗ ſteuern in dieſen Haushalt zu fließen haben. So⸗ dann wird wahrſcheinlich die Forderung nach Schaffung gewiſſer Monopole erhoben werden. Nach einigen Zeitungsnachrichten ſcheint das Gut⸗ achten vorzuſchlagen, daß Tabak⸗, Bier⸗ und Branntweinmonopole geſchaffen werden, deren Einnahmen dem Reparationsbudget zuzu⸗ leiten ſind, nach anderen Meldungen ſoll der Aus⸗ ſchuß die belgiſche Anregung nach Schaffung be⸗ ſonderer Monopole fallen gelaſſen haben. In beſonderer Weiſe werden die Eiſenbahnen für Reparationszwecke nutzbar gemacht werden. Es wird eine Eiſenbahnbetriebsgeſell⸗ ſchaft gebildet mit einem Verwaltungsrat, der nach Zeitungsnachrichten aus 14 Mitgliedern be⸗ ſtehen ſoll, die ſich zur Hälfte aus Mitglie- dern der Alliierten und zur Hälfte aus deutſchen Mitgliedern zuſammenſetzen. Die 7 alliierten Mitglieder ſollen je ein Mitglied der Staaten England, Fraekreich, Amerika, Italien, Holland, Schweiz und Dänemark umfaſſen. Der Vorſitzende des Verwaltungsrats ſoll ein Deut⸗ ſcher ſein und bei Stimmengleichheit den Aus⸗ ſchlag geben. Neben dem Verwaltungsrat ſoll ein Generalzenſor die geſamte Tätigkeit des Verwaltungsrats kontrollieren. Franzöſiſche Preſſe⸗ ſtimmen fordern, daß der Generalzenſor ein Fran⸗ zoſe ſein ſoll. Zweifellos wird das Gutachten, wie aus Preſſe⸗ ſtimmen zu entnehmen iſt, davon ausgehen, daß in das Reparationsbudget nur dann genügende Ein⸗ nahmen fließen werden, wenn die Wirtſchafts⸗ einheit zwiſchen Deutſchland und beſetz⸗ tem Gebiet wieder hergeſtellt wird und ebenſo die Einheit der Reichsbahn des beſetzten Gebiets mit der des übrigen Reichsgebiets. Die Betriebsverwaltung der Bahnen des beſetzten Ge⸗ bietes ſoll der zu bildenden Betriebsgemeinſchaft der deutſchen Reichsbahn unterſtellt werden. Die Franzoſen verlangen, falls der Generalzenſor kein Franzoſe iſt, daß für die Bahnen des beſetzten Ge⸗ biets ein beſonderer franzöſiſcher Kon⸗ trolleurſbeſtellt werde, um den für die Sicherheit Frankreichs notwendigen Anforderungen bezüglich der rheiniſchen Bahnen gerecht zu werden. Ueber die Wiederherſtellung der Wirtſchaftseinheit des beſetzten Gebiets mit der deutſchen Wirtſchaft iſt in der ausländiſchen Preſſe wenig genaues zu er⸗ fahren. Bezüglich der Einnahmen aus den Zöllen waren franzöſiſche Blätter der Auffaſſung, daß es notwendig ſei, auch die deutſchen Ein⸗ und Aus⸗ fuhrzölle einer interalliierten Kontrolle zu unter⸗ werfen, die namentlich darauf achten müſſe, daß die deutſche Industrie der franzöſiſchen bzw. eng⸗ liſchen Induſtrie keine allzu ſcharfe Konkurrenz mache. Von einer Aufhebung der Zoll⸗ linie zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet iſt in franzöſiſchen Blättern noch nirgends die Rede. Ueber die Sicherheitsfrage, die don Frankreich immer wieder betont wird, wird in dem Gutachten der Sachverſtändigen wahrſchein⸗ lich nichts enthalten ſein. Das Gutachten wird ferner die Gewährung eines Moratoriums für Deutſchland vorſchlagen. — Während der Zeit des Moratoriums ſollen je⸗ doch Sachleiſtungen und Beſatzungskoſten weiter⸗ gezahlt werden. Es werden ſogar beſtimmte Zif— fern für die Höhe der Sachleiſtungen genannt, ſi ſollen den Gegenwert von 300 Millionen Goldmar darſtellen. Ueber die Finanzierung der ble ſtungen während des Moratoriums gehen die An⸗ ſichten auseinander.— Vielfach heißt es, die Sach⸗ leiſtungen ſollen aus einer beſonderen durch die Eiſenbahn zu garantierenden Anleihe beſtritten werden. Während der Zeit des Moratoriums ſollen die Einkünfte aus dem Reparationshaushalt zwar be⸗ ſonders verrechnet, aber dem ordentlichen Haushal! zugeführt werden. warn . r F ͤ ͤ᷑⁵. ͤ ͤ ͤ.]ͤ V aufzuſtelen. Zu Spitzenkandidaten wurden die Landwirte Doebrich⸗Meiningen und Henzio⸗Dirk⸗ hauſen beſtimmt. Scheidemann kandidiert. Kaſſel, 18. März. Scheidemann wurde für als Spitzenkandidat für die Reichstagswahlen aufgeſtellt. f Der Sozialdemokratiſche Reichsparteitag wur⸗ de bis nach den Wahlen verſchoben. Kandidaturen in Baden. Karlsruhe, 17. März. Für die Reichs⸗ tein Graf Bernſtorff, für Mecklenburg General tagswahlen wurden von der Deulſchen Volkspar⸗ folgende Kandidaten aufgeſtellt: tei in Baden Düringer, Oberamtmann Dr. Curtius, Dr. Schaible, bundes. 5 Dr. Düringer ſoll außer⸗ dem auf den Reichswahlvorſchlag einen ſicheren Max Hölz Reichstagskandidat. N * Dresden, 17. März. Die Kommund ſten haben im Wahlkreis Chemnitz⸗Zwickau als Spitzenkandidaten für die Reichstagswahlen den bekannten Räuberhauptmann Max Höl, aufgeſtellt. Wahlruhe in der Karwoche. „ Berlin, 1, Mürz regung in ſeiner letzten Sitzung vom bisheri⸗ gen Reichstag beſchloſſene Geſetz betcefſend Beſriediaung der Karwoche Bedenken erboben hatten, herangetreten, um im Wege Vorſitzender des Badiſchen Beamten⸗ Ueber die Veſetzung der nächſten Stel- Nachdem der Reichsrat gegen das auf deutſchnationale An⸗ Mittelſtandes“ befaſſen. hat, iſt die deutſchnationale Volkspartei an die übrigen Parteien, die das Geſetz angenommen direkter Vereinbarungen das mit dem Geſetzesvorſchlag beabſichtigte Ziel zu erreichen. Es ſteht zu er⸗ warten, daß die Parteien dieſer Anregung der geben deutſchnationalen Volkspartei Folge werden. Parteitag der Deutſchnationalen Volkspartei. Berlin, 18. März. Am 1. April wird in Hamburg der außerordentliche Parteitag der veutſchnationalen Volkspartei ſtattfinden. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. eine große Kund⸗ gebung, auf der Graf Otto v. Bismarck die Be⸗ grüßungsanſprache halten wird. Hauptredner auf dem Parteitag iſt der Abg. Hergt, der über das Thema„Das deutſchnationale Wahlpro⸗ gramm“ ſprechen wird. Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei. Berlin, 18. März. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat ſeine Reichstagskandidatur im 3. Berliner Wahlkreis zurückgezogen, was zur Folge hat, daß die neue Gruppe innerhalb der Partei wahrſcheinlich neue Verhandlungen über die Spitzenkandidatur und die weiteren Kandi⸗ daten fordern wird. Der Wahlaufruf der Deut⸗ ſchen Volkspartei Hamburg zuſammentretenden Reichsparteitag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt. Der Parteitag wird ſich beſond ers mit dem Thema wird dem am 29. März in „Die Not des Der Münchener Hochverrats⸗Prozeß. 17. Verhandlungstag. Der erſte Zeuge in der fortgeſetzten Be⸗ weisaufnahme, Sanitätsrat Dr. Pittin⸗ ger, bekundet unter ſeinem Eid, daß ihm ſo⸗ fort nach dem Putſch Oberſt von Seißer ſagte, es ſei furchtbar, was ihm im Bürgerbräukeller angetan wurde. Niemand denke daran, den Putſch mitzumachen. Der Zeuge fuhr dann zur Alarmierung des Chiemgaues nach Roſen⸗ heim. Auch dort habe er erklärt, daß von Kahr entſchloſſen ſei, den Putſch niederzuwerfen Gegenüber einem Vorbehalt des angeklagten Poehner, es habe ſich nicht um wirtſchaftliche Maßnahmen gehandelt, erklärte der Zeuge, dieſe Darſtellung ſei unrichtig. Auch in ſeiner Unterredung mit Major Vogts habe er be⸗ tont, an einen Marſch nach Berlin denke ke in Menſch. Wenn ſich dort eine nationale Regierung bilden ſollte, werde er Bayern ſeine Hilfe nicht verſagen. Auf weitere Fragen der Verteidigung erklärt der Zeuge noch, daß er mit dem Oberſten Seißer über ſeine Reiſe nach Berlin niemals geſprochen habe. Auch mit Juſtizrat Claß habe er nie ge⸗ ſprochen. Die Broſchüre über Ludendorff habe er nicht gekauft. Den ihm bekannten Verfaſſer kundete der Zeuge, daß zu nennen lehnte er ab. Die Verteidigung be⸗ antragt hierüber Gerichtsbeſchluß. Eine Be⸗ merkung des Zeugen, er habe Poehners nega⸗ tive Einſtellung zum Staat immer bedauert, eranlaßte Poehner dies in ſehr oroßer Erre⸗ gung zurückzuweiſen, daß er dem Stant gegen⸗ über negativ eingeſtellt ſei. Er habe nur ſtets abgelehnt, ſich noch einmal vor den Wagen des unzulänglichen Herrn von Kahr ſpannen zu laen. Zu dem Plan, eine Stabiliſierung der Währung in Bayern durch Abgrenzung des geſchloſſenen bayeriſchen Wirtſchaftsgebietes und Errichtung der Zollgrenze zu erreichen, be⸗ er ſelbſt, Kahr und ſeine Umgebung ſich darin einig waren, wegen der möglichen politiſchen Folgen dieſen Weg nicht zu gehen. Auf eine Frage des zweiten Staatsanwalts erklärt der Zeuge, in der von Juſtizrat Zezſchwitz erwähnten Unterredung habe Kahr die Aeußerung, Hitler bätte bis zu ſeinem(Kahrs) Losſchlagen warten ſollen, nach ſeinem Wiſſen nicht gebraucht. Er hätte dieſe Bemerkung wohl hören müſſen, da er cdahr gerade gegenüber ſaß. Die Bemerkung hätte auch im diametraſen Gegenſatz zu Kahrs ganzer Einſtellung geſtanden. Im weiteren Verlauf ſeiner Vernehmung ſtellte Dr. Pittin⸗ ger ausdrücklich feſt, der bedeutendſte Diffe⸗ renzpunkt zwiſchen dem Kampfbund und dem Bund Bayern ſei eben der geweſen. daß ſeine Otrganiſation einen Marſch nach Berlin zur Errichtung einer Reichsdiktatur immer als Un⸗ ſinn abgelehnt habe. Daß er beim General⸗ ſtaatskommiſſariat eine vofondere Rolle ge— ſpielt habe, ſei unwahr. Die Pläne zur Löſung der deutſchen Fragen ſeien ihm nur in den Grundzügen bekannt aeweſen. zweieinhalbſtündiger Vernehmung en ſtellte Rechtsanwalt Lüdgebrunne he von Beweisanträgen über Luden⸗ dorffs Haltung zur Reichsregierung und über ſeine Mitwirkung am 8. und 9. November, in denen auch Reichstagsabgeordneter v. Graefe als Zeuge genannt wurde. Bei dem Aufruf der weiter geladenen Zeugen ſtellte der Vor⸗ ſitzende feſt, daß Kapitänleutnant Ehrhardt, der heute ebenfalls erſcheinen ſollte, bei der an⸗ gegebenen Adreſſe nicht gefunden werden konnte. Im weiteren Verlauf der Verhandlung ſtellte Rechtsauwalt Roder den Antrag, den Reichspräſidenten Ebert, den Außenmini⸗ ſter Dr. Streſemann und General von Seeckt als Zeugen darüber zu vernehmen, daß die Reichsgewalt von der Abſicht der Errichtung ies Direktoriums nichts wußte, ſo daß alſo nur ein illegaler Weg in Frage gebemmen wäre. Er bot weitere Veweiſe dafür on, daß Reichswehroffiziere von dem beabſichtigten Putſch Kahrs nach Berlin Kenntnis gehabt hätten und daß ſie von der Mitwirkung der Reichswehr, der Landespolizei und der Hitler⸗ truppen geſprochen hätten. Der Vorſitzende ver⸗ kündet nach längerer Beratung des Gerichts Gerichtsbeſchluß dahin, daß ſämtliche Beweis anträge als unerheblich für die Schuld⸗ und Straffrage in dieſem Prozeß abgelehnt werden. Nach Nachmittagsſitzung. 5 * München, 17. März. Am Montag nachmittag wurden die Zeugenvernehmungen des Hitlerprozeſſes zu Ende geführt. Der Zeuge, Landgerichtsrat Poreſt⸗ Nürnberg, bekundete, daß er Ehrhardt weder geſehen noch geſprochen habe. Daß Ehrhardt ſich dahin äußerte, Kahr wolle losſchlagen, ſei ihm in einer Beſprechung der Burſchenſchafter 5 geri eutet 8 nüchſte Zeuge, Kapit ant a. D. r Vertrauensmann Ehrhardts für Bayern und einer der Führer des Wikingbun⸗ des in Bayern Er bekundet u. a., Kahr habe nie einen Zweifel darüber gelaſſen, daß er ein Vorprellen einzelner Verbände nicht dulden werde. Dem Zeugen gegenüber hat Kahr in der Nacht vom 8. auf 9. November die an ihn geſtellte Forderung, die Verfaſſung von Wei⸗ mar außer Kraft zu ſetzen und die Jübrung der nationalen Bewegung nach einer Einigung mit Hitler und Ludendorff zu übernehmen, ab⸗ gelehnt. Der Zeuge Graf begleitete Hitler bei ſeinem Eindringen erklärte u. a., keiner der Leute, die in Hitlers Begleitung waren, hätten eine Maſchinen⸗ piſtole getragen. Hitler habe faſt wöttlich zu Kahr geſagt, er möge vielmals entſchuldigen, daß er ihm gerade an dieſem Tage eine Ueber⸗ raſchung bereiten müſſe, es gebe aber kein Zu⸗ rück mehr. Kahr habe geantwortet, er könne nicht mittun. Hitler habe ihm, dem Zeugen, bei Betreten des Zimmers ſeine Niſtole über⸗ geben. Er habe den Eindruck gehabt, daß Lu⸗ dendorff die Aktion nicht ſo ganz recht wäre, ſo, als ob für ſeine Gefühle vielleicht zu früh losgeſchlagen worden ſei. Er habe dann unge⸗ fähr geſagt, nachdem es ſoweit ſei. müſſe ge⸗ handelt werden. Nach dem Eintreffen Luden⸗ dorffs habe Hitler Herrn von Kahr geradezu angefleht, doch mitzumachen. Zeugen beſtäti⸗ gen, daß vor dem Zuge vom 9. November die Gewehre entladen wurden, die Piſtolen ſeien dagegen nicht entladen worden. Nachdem noch der Hauptmann Ilshöfer bekundet hatte, für Ludendorff ſei die Sache völlig erledigt geweſen, als die Inhaber der ſtaatlichen Ge⸗ walt umgefallen ſeien, wurde nach kurzer Pauſe Gerichtsbeſchluß verkündet, daß das Ge⸗ richt auf weitere Zeugen verzichtet. Die Ver⸗ teidigung erklärt ſich einverſtanden. Ueber einen Antrag des Staatsanwalts, den Mafor Hunglinger noch zu vernehmen, ergeht Ge⸗ cichtsbeſchluß am Dienstag vormittag. An die⸗ ſem Tage wird die Beweisaufnahme über die Verleſrung von Protokollen zu Ende geführt., Weitere Feſtſtellungen. * München, 17. März Adolf Hitler ließ durch ſeinen Rechtsbeiſtand am Samstag eine Erklärung verbreiten, in der u. a. in der Angelegenheit des dem bayeriſchen Innenmini⸗ ſter Schweyer gegebenen Ehrenwortes geſagt wird: Im Januar 1923 ſei Hitler erneut ein Ehrenwort abverlangt worden, wodurch zu er— kenen gegeben worden ſei, da ßder Mimiſter ſein Ehrenwort vom November 1923 mehr als bindend erachtet habe. Hitler habe es darauf abgelehnt, ein neues Ehrenwort zu ge⸗ ben, da der Miniſter ſein einmal gegebenes Wort nicht für gültig erachte. Selbſt, wenn an⸗ genommen werde, daß das erſte Ehrenwort am 8. November noch in Wirkſamkeit geweſen ſei, ſei dem entgegenzuhalten, daß der Vor⸗ gang vom 8. November kein Putſch, ſondern die Auslöſung eines mit den Trägern der ſtaatlichen Machtmittel vorbereiteten Planes geweſen ſei. Dazu wird von zuſtändiger Seite erneut feſtgeſtellt, daß Hitler ſelbſt zugibt, im November 1922 führten Verhandlungen fanden zwiſchen der Polizeidarektion und Hitler, nicht mit dem Mi⸗ niſter ſtatt. Ein Ehrenwort wurde nicht ver⸗ langt. Im übrigen wird betont, daß der Mi⸗ niſter dem Ehrenwort Hitlers keine Bedeutung beigelegt hat, da bei der Handhabung der Po⸗ lizei Ehrenworte weder gegeben noch verlangt werden. Das italieniſche Generalkonſu lat ſtellt feſt. daß der italieniſche Generalkonſul in der Das vergrabene Teſtame⸗ 4 Roman von Ed. Wagner. 28 Machdruck verboten.) nere Martin eilte, die Glocke in Bewegung zu ſetzen, lche Aufforderung ſofort durch das Erſcheinen des Wirtes ſelbſt beantwortet a der wie ge⸗ wöhnlich mit lächelndem Geſicht eintrat. „Sie wünſchen, wie ich vermute, Ihr Abendeſſen, Nr. Chandos“, ſagte er, indem er ſich die Hände rieb.„Ich habe noch warmes Eſſen für Sie. Heute F Sie ja nicht hier. Wolken „Vollkommen“, verſetzte Hugo.„Setzen Sie ſich, er. Lamb. Ich habe noch einige Sauer bei Ihnen einzuziehen in der Sache, welche wir geſtern abend beſprachen“. „Ich werde glücklich ſein, Ihnen mit Mittei⸗ lungen dienen zu können“, erwiderte der Wirt, in⸗ dem er ſich auf den angebotenen Stuhl ſetzte.„Ich 5 eine angeborene Gabe im Erzählen, Mr. ndos, und ich muß geſtehen, daß es mir wohl⸗ tut, meine Zunge ſo recht im Dienſte der Sprache gebrauchen zu können“. „Das freut mich, und je mehr Sie dieſelbe in dieſem Falle gebrauchen, deſto lieber iſt es mir, Mr. „Sie ſprachen geſtern abend gaimb“, ſagte Hugo. bon einem Mr. Deane. Er iſt tot, nicht wahr?“ „Ja, Sir“, entgegnete der geſchwätzige Wirt.„Er lam nicht wieder vom Kontinent zurück, wohin er 10 Lehrer und Begleiter des Lords Paget Evre⸗ ond gereiſt war. Er n dort am 19 und 2 5 10 5 um dieſelbe Zeit, als Lor get an ö 4 0 krankheit hier verſchied. Man ſagte da⸗ mals, daß dieſer das Fieber von ſeinem Lehrer bekommen und mit hierher gebracht habe, denn als u im Hauſe eintraf, war er beinahe wahnſinnig“. Und Mr. Deanes Tochter?“ fragte Hugo weiter, Wiſſen Sie, wo dieſe iſtꝰ“ „Nein, Sir. Ob ſie berheiratet iſt oder tot, ich fann nichts darüber ſagen“. „Hatte er noch mehr Kinder als dieſe Tochter?“ „Nein, ſie war Mr. Deanes einziges Kind“. 0 „Wie hieß Sie?“ 7 Gertrud. Sie war ſo hühſch wie ein Bild, Sir, würde damals ein prächtiger Vorwurf für lerei geſweſem ſein, Soviel ich mie in den Bücrgerbräu⸗ keller. Er wurde unvereidiat vernommen und ſein Ehrenwort gegeben zu haben, weder jetzt noch ſpäter einen Putſch zu machen. Die im darauffolgenden Januar ge⸗ 11. Kind!“ Sind Sie damit ſchickte.“ keine Urſache. Sehen Sie, Mr. Chandos, die Dea⸗ * ſein. Penſionat gegeben hatte, wurde er ſtiller als zu⸗ vor, blieb ſneiſtens in ſeiner Wohnung und ſtu⸗ wick als 4 18. Verhandlungstag. Münch heutigen Vormittagsverhandlung gab General Ludendorff eine Erklärung ab, die ſich mit der kürzlich bekanntgegebenen Entgegnung des Erzbiſchofs Kardinal Dr. Faulhaber aus⸗ einanderſetzt, die zum Schluß betont, bei der Bezeichnung der ultramontanen Gefahr habe ihm daran gelegen, zu zeigen, wie er in die Völkiſche Bewegung kam. Der General fügte hinzu, er habe ſich überzeugt, daß S. M. der König in der Nacht zum 8. November keinen Einfluß auf Herrn von Kahr hatte. Reihe von Ergänzungsfragen des materiellen Sachverhaltes an die Angeklagten Teicke unf Hitler, deren Beantwortung durch die Ar geklagten weſentliche neue Geſichtspunkte nich ergeben. 1 General Ludendorff erklärte auf Be⸗ fragen des Vorſitzenden über einen ſeiner Ar⸗ tikel zur völkiſchen Bewegung, Anſaß habe ihm gegeben, daß er in Breßlau nach einer Definition der völkiſchen Bewegung ge⸗ fragt wurde und eine ſolche nicht gehen konnte. Deshalb habe er ſich nach der Rückkehr von als politiſches Inſtrument zur Errieltung der völkiſchen Diktatur dar, wenn diefe auch vor⸗ übergehend bis zur Errichtung der völkiſchen Gemeinſchaft in Frage kommen könne. Der General bemerkte in dieſem Zuſammenhang, er müſſe ſich heute den Vorwurf machen, daß er im Krieg nicht die Diktatur ergriffen habe. Erſter Staatsanwalt Dr. Stenglein hielt vor, daß Ludendorff zum Führer der Nationalarmee mit diktatoriſchen Vollmachten von Hitler ernannt wurde. General Ludendorff erklärte, er habe dieſes Amt nicht als Diktator aufgefaßt. Hitler erklärte, er könne ſich auch jetzt noch niemand anders denken, als General Lu⸗ dendorff. Der politiſche Führer dee jungvöl⸗ kiſchen Bewegung ſei nun einmal er. Ueber diktatoriſche Befugniſſe habe er mit General Ludendorff nie vorher geſprochen. Staatskunſt ſei keine angewandte Staatswiſſenſchaft, ſon⸗ dern dazu müſſe man geboren ſein Das ſei bei Herrn von Kahr nicht der Fall. Ludendorff habe ſchon früher öfters betont, Kahr ſolle in die Reichsregierung kommen. Er gloube, daß auch am 8. November davon geſprochen wor⸗ den ſei. ö Ludendorff erklärte noch, er habe den drei Herren Kahr, Loſſow und Seißer nie eine an⸗ dere Zuſicherung gegeben, als die, darauf hin⸗ zuwirken, daß Hitler ſich loyal verhalte. ö Nach einer kurzen Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen Staatsanwalt und Verteidigung, in die auch Hitler eingriff, über die eine Pauſe ein. Nach kurzer Pauſe wurde lung unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit wei⸗ tergeführt. Es handelt ſich um die Entſchei— dung, ob die Plaidoyers öffentlich oder nicht öffentlich gehalten werden ſollen. Die Ver⸗ handlung erreichte nach ihr Ende. Ein Beſchluß wurde nicht verkündet. halb 9 Uhr fortgeſetzt. Zu Beginn der Sitzung wird der Vorſitzende den Beſchluß über die Frage des Ausſchluſſes der Oeffentlichkeit bei den Plaidoyers bekannt geben. e eee eee Deren innere, war ſie Line febhafte kleine Schönheit a efähr zwölf Jahre alt, mit den ſchwärzeſtei zocken, die jemals einen menſchlichen Kopf zierten, den ſchönſten Augen, die ich je geſehen, und mit Wangen, die wie die Prachtvollften Roſen glühten. Tanzend und ſingend pflegte ſie über die Straße zu hüpfen und man ſagte, daß ihr Vater ſich an ihrem wilden Weſen ärgerte,— das arme, mutterloſe 1 0 e Hugos Herz erbeblek Er zweifelte nicht, daß die Erinnerungen des Wirtes ſich auf die Kindheit ſeiner Mutter bezogen. e Plötzlich ſtand er auf und ging ans Fenſter, wo ir die Vorhänge zurückbog und hinausſah, ſeine ſeuchten Augen indes nichts von der ſchwach er⸗ ſeuchteten Straße gewahrten. e „Wie alt war ſie, als ſie in das Penſionat in Deutſchland kam?“ fragte er mit gepreßter Stimme erſt nach einer Weile. f Der Wirt bemerkte die ſichtliche Befangenheit des Gaſtes nicht. Er legte ſich ſo bequem wie möglich in ſeinen Stuhl zurück, indem er antwortete: „Gertrud Deane war etwa zwölf Jahre alt, als ihr Valer ſie nach Deutſchland in ein ee „Und ſie kam nach dem Tode ihres Vaters nie⸗ mals wieder hierher?“ 4 5 „Niemals, ſo viel ich weiß. Sie hatte dazu auch nes waren in Wilcheſter nicht zu Hauſe. Mr. Deane war ein Geiſtlicher, welcher im Norden Englands angeſtellt war; aber die völlige Geſundheit fehlte ihm, und da er 15 ein kleines Vermögen be⸗ bam, gab er ſeine Pfarrei auf und kam mit ſeiner Tochter— ſeine Frau war tot— nach Wilcheſter, wo er ſich in der Oberſtraße eine Wohnung mietete. Ich habe nie n von wo er eigentlich herge⸗ kommen iſt. Er war ein ſtolzer Mann, immer kränklich, und daher gewann er hier auch nur we⸗ mige Freunde. Und e er liebte es auch mehr, als irgendein anderer Menſch, für ſich allein Nachdem er ſeine Tochter Gertrud ins Menge beſaß. Schließlich e dierte in e Büchern, von denen er eine große 5 rer für ſeine Sö Ve Mahle er in Der Vorſitzende richtete hierauf eine dazu Schleſien hingeſetzt, Artikel geſchrieben und an viele Zeitungen verſchickt. Die deutſche Kampf- gemeinſchaft, wie er ſie auffaſſe, ſtelle ſich nich! er innen⸗ und außenpolitiſchen Folgen des Putſches, wurde die Beweisaufnahme geſchloſſen. Darauf trat die Verhand⸗ etwa zwei Stunden Die Verhandlung wird am Freitog. vorm. or allem fuchte er dem General Zuden do e Bri r ſich von i eerſten, ihn ſo komprimittierenden Darſtellung an en, 18. März. Zu Beginn der das rettende Ufer einer neuen Erklärung bege⸗ ben konnte. Es war ein peinliches Gefühl als ſich der General von den übrigen Angeklagten, aber auch von ſich ſelbſt, trennte und nach allem griff, was ihm der Vorſitzende zur Entlaſt⸗ ung darbot. So fragte dieſer den Angeklagten: tung einer tentlöſung“ bezeichnet haben. Haben Sie am 8. November abends an eine derartige Löſung ge⸗ dacht?“, und Ludendorff antwortete:„Einzig und allein.“ Nun hat der General Loſſow aus⸗ drücklich bekundet, daß Ludendorff zwar anfangs für die„Patentlöſung“ des Direktoriums gewe⸗ ſen ſei, ſie dann aber nachdrücklich abgelehnt und bekämpft habe. Auch den militäriſchen Marſch nach Berlin will Ludendorff nie beabſichtigt ha⸗ ben. Jede Löſung auf gemeinſamem Wege lag ihm durchaus fern, obwohl er bei ſeiner Ver⸗ nehmung am 22. Dezember eine Löſung der deut⸗ ſchen Frage nur als durch Gewalt möglich bezeichnet hat. Auch Ludendorff hat lediglich an einen„Druck“ auf den Reichsvräſidenten mit Hilfe der legalen bapriſchen Staatsgewalt und der vaterländiſchen Verhände gedacht, genau ſo wie Kahr, Loſſow und Seißer. Nicht einmal die Abſetzung Eberts war ſicher. Sie ſollte der Zu⸗ kunft überlaſſen werden. Da haben ſich nun die Verteidiger wochenlang bemüht, nachzuweiſen, daß das Triumvirat einen Hochverrat begangen hat und mit Hit⸗ ler und Genoſſen auf die Anklagebank gehören. Und nunmehr beruft ſich Ludendorff für ſeine Unſchuld darauf, daß er das Gleiche wie jene ge⸗ wollt habe, und wirft ſo nicht nur die ganze Ver⸗ teidigung, ſondern auch das Ermittlungsverfah⸗ ren gegen die Drei um. So gelang es Luden⸗ dorff mit Hilfe des Vorſitzenden und ſeiner Ver⸗ teidiger ſeine Abſichten am 8. November ſo auf⸗ zubauen, daß kein objektiv und gerecht denkender Mann daran zweifeln kann, daß hier ein ganz legaſer Bau dageſtanden wäre, in dem das deut⸗ ſche Volk Schutz und Wohlſein gefunden hätte und deſſen getreuer Schirmherr nach dem Wil⸗ len Ludendorffs Kahr, der„Bismarck des neuen Deutſchland,“ ſein ſollte. Den militäriſchen In⸗ tellekt Ludendorffs hat ſeine erſte Verteidigungs⸗ rede bloßgelegt; mußte dieſe Schlußſzene auch ſeinen politiſchen Charakter verraten? i Prozeß JZeigner Leipzig, 17. März. Im weiteren Ven auf der Verhandlungen äußerte ſich Dr. Zeig, ier über den zweiten Punkt der Anklage des Falles Trommer. Der Oberſtaatsanwalt beantragt hierauf einen Zeugen Herbert Weiner aus Chem nitz zu laden, der ausſagen ſoll, daß Zeigner beim Trainbataillon wiederholt Akien ver brannt habe und dafür bezahlt worden ſer Die Verteidigung beantragt, den inzwiſchen erſchienenen Zeugen ſofort zu vernehmen. Dr Zeigner erklärt, niemals in irgend einem an deren Falle Akten vernichtet zu haben. Der Zeuge erklärt, er ſei im Jahre 1918 auf Grund einer anonymen Anzeige wieder zum Train eingezogen worden. Wegen der auf Fahnenflucht lautenden Anzeige ſeien gegen ihn kriegsgerichtliche Akten geführt wor⸗ den. Er ſei einmal zum Kommandanten gela⸗ den worden und habe in deſſen Vorzimmer Dr. Zeigner getroffen. Dieſer habe ihm geſagt, die Sache laſſe ſich aus der Welt ſchaſſen, wenn er ibm(Dr. Zeianer! 5000 Mark gebe. N n e Amte, als er mit Lord Paget die benahm ihm den Mut, ſeine Neugier zu befriedigen, Do ſtand er auf und entfernte ſich, um das Eſſen zu beſorgen. Hugo ging, in Gedanken vertieft, im Zimmer langſam auf und ab, bis der Tiſch gedeckt war dann aß er haſtig und als er damit fertig war, zog er ſeinen Ueberrock an, nahm ſeinen Hut und ſagte: 4 f„Ich werde bald wieder 910 will ich Dir die Erlebniſſe dieſes Tages er⸗ zählen,, 0 affen Sie mich mit Ihnen gehen, Mr. Hugo“, bat Martin. Hugo aber ſchüttelte lächelnd den Kopf und eilt, hinaus auf die Straße. „Die Luft war ſcharf und kalt und der Himmel mit glänzenden Sternen überfüet. raſch vorwärts, das Blut wallte heftig in Adern und verlieh ſeinem ganzen Körper eine über⸗ natürliche Wärme. Als er durch die Oberſtraße kam, wo er die noch Häuſer aufmerkſam betrachtete, dachte er: „Alſo in einem dieſer Häuſer lebie meine Mutter in ihrer Kindheit! möchte wohl wiſſen, ob ſie noch lebt! Ob ſie wo jemals um ihren verlorenen Was wird ſie ſagen, wenn wir uns treffen und uns gegenſeitig zu erkennen geben?“ g 1 ſtanden ihm in den Augen, als er weiter eilte. Deane, wie der Wirt ſich ausgedrückt, hatte ſich ſcharf in ſeine Seele eingeprägt. ö Bald hatte er Hadds Wohnung erreicht. f „Wie es ſcheint, iſt Mr. Hun zu Hauſe“, mur⸗ melte er, als er in einem Zim rend er die kleine Treppe vor der „Ich glaube, ich werde hier ſonderbare Entdeckun⸗ ma 0 Reiſe ins Ausland antzat. Lord Paget war unge⸗ jähr drei Jahre abweſend, als er eines Tages allein zurücklam und einige Tage darauf ſtarb. Das Reiſen tat ihm nicht gut, wie man ſieht“, ſchloß der Wirt nachdenklich,„Graf Berwick hätte das Geld dafür ſparen können!“ eruſt und ſrübe. wiſſen, Mr. Lamb?“ fragte er. dauern. weitere Aufklärungen geben könnte?“ 11 der Beſitzer des„Braunen Bären“,„Der alte Hadd— der knickerige Hadd, wie die Pächter von Wilcheſter ihn nennen— mag wohl imſtande 16 0 etwas über die Deanes zu A halten“. erklärte Hugo.„Ich möchte Miß Deane auffuchen wenn ſie noch f 1 J 10 Abend beſuchen. Wer iſt er und wo wohnt er?“ e „„Er 10 Sir Archy Wilcheſters Adminiſtrator“, entgegnele Mr. Lamb, und ſein Geſicht verzerrte ſich ihm unbewußt,„ zwiſchen dem orf und dem Fe. merkt“, ſagte Hugo.„Sobald ich hingehen. Kann ich mein kommen??? 8 ne und von da an fre b war er in rwick⸗Hall. Nicht 0 ihn Graf Ber⸗ — la bugo kam rom Fenſter zurück, ſein Geſicht gar ö „Und dies iſt alles, was Sie von den Deanes „Alles!“ verſicherte der Wirt mit ſichtlichem Be⸗ „Und es iſt niemand hier in Wilcheſter, dee nie! Hugo fragte es eindringlich. ö „Niemand, ausgenommen vielleicht Mr. Hadd“,; enn ich habe gehört, daß Mr. Deane Had Geld ſchulde, welches er ſich von dieſem entlieh. Und wenn ſich das wirklich ſo verhält, dann können Sie ſicher ſein, daß Hadd alles in betreff dieſer Fa⸗ milie weiß. So viel iſt mir bekannt, daß Mr. Deane oft nach dem Salt des Adminiſtrators zu gehen pflegte, und wesha gegangen ſein, als des Geldes wegen? 5 wirklich für die Deanes inteveſſteren, Mr. Chan⸗ b ſollte er ſonſt dorthin un Sie ons, ſo rate ich Ihnen, bei Hadd Nachfrage zu „Gewiß, ich habe ein Intereſſe an den Deanes“, lebt. will Mr. Hadd noch und er wohnt in dem roten Hauſe „Gut, das Haus habe ich dieſen be⸗ digt. Der Zeuge äußert ganz bes A 0 „Sie haben immer erklärt, daß Sie die Errich⸗ n nationalen Reichsdiktatur als„Pa⸗ n 3 Heund dabei klopfte er ſtark mit dem Türklopfer. 5 1 1 9 1 ällerin kam herbei, öffnete die Tür * 0 un* orgen ſchon be⸗ üügliche n habe, will Ti Abendeſſen dle 2 tz mitgeteilt, un n Jetigen fächüſ t a Dr. Zeigner damals, als er ihn geſſihen habe Gefreitet geweſen eijßñ Dr. Zeigner widerſpricht, er ſei niemal: Gefreiter geweſen. Auch habe er ſih niemal; rauf, Arno Trommer und den Jufſtizminiſte Gürtner als Zeugen zu laden. Außerdem ſol Staatsanwalt Urig⸗Chemnitz, Rechtsanwal Link und Hauptmann Spangenberg in Chem nitz geladen werden. f * dle. a Leipzig, 18. März. Die geſizige Sit zung im Zeigner⸗Prozeß begann mit der Ver nehmung des Angeklagten Möbius zun Falle Brandt. Der Landwirt Brandt, der we den Uebertreibung der Vorſchriften über der Verkehr mit Lebensmitteln im Jahce 1921 z 2 Mongten Gefängnis verurteilt worden war wurde ſchließlich zu 80 000 Mark Geldſtrafe be⸗ gnadigt. Na chder Anklage ſoll Zeigner dieſem Geld,, Mehl und die berühmte Weih⸗ nachtsgans angenommen haben. Möbius ſagt u. a. aus, ſeine früheren Aus ſagen ſeien ſämtlicherlogen; er habe Zeig⸗ ner nur belaſtet, weil er geglaubt habe, Zeig⸗ ner ſei nach der Schweiz entflohen und er komme ſchneller aus der Unterſuchungshaft, wenn er ihn belaſte. Der Angeklagte Dr. Zeigner erklärt, er habe im Kaffee in Loſch⸗ witz geahnt, daß die Sache mit Brandt nicht ſauber ſei. Er ſei in Erregung geweſen und habe nicht gewagt, rückſichtslos gegen Brandt aufzutreten, weil er gefürchtet habe, dieſer könne durch Möbius von der Vernichtung der Militärſtrafakten erfahren haben. Er müſſe jetzt ſelber ſagen, daß er mutlos und töricht gehan⸗ delt habe. Wenn er früher vor dem lnter⸗ ſuchungsrichter ausgeſagt habe, er habe das erſtliche Geld an ſozialdemokratiſche Organiſa⸗ ttonen verſchenkt, ſo nur, um Möbius, der ja die ſes Geld ebenfalls für ſich erhalten hatte, nicht zu reizen, und in der Hoffnung, daß die Vernichtung der Militärakten in dem Prozeß nicht Zur Sprache kommen werde. In der Nachmittagsſitzung bekundete Rechtsanwalt Graf, der zunächſt Zeigner verteidigen ſollte, daß Zeigner am 12. Novem⸗ ber, nachdem die Preſſekampagne eingeſetzt hatte, vollkommen ſeelig zerrüttet zu ihm gekommen ſei. Graf hat ihm geraten, ſo⸗ fort ſein Mandat niederzulegen. Zeigner habe bedauerlicherweiſe den Möbius aufgeſucht. Er, Graf, habe den beſtimmten Eindruck gewon⸗ nen, daß Möbius bei ſeinen früheren Ausſagen unter rechtsradikalem Einfluß geſtanden habe, Möbius, von Graf zur Rede geſtellt, habe ge⸗ ſagt, es ſei ihm nichts anderes ſihrig geblie⸗ ben, als Zeigner zu belaſten. Weſentlich ſen auch die bei einer Unterredung zwiſchen Gra und dem Staatsanwalt Fiedler gefallen; Aeußerung des Staatsanwalts Fieber:„Wi werden dem Zeigner ſchon heimzahlen mit ſei nem 1 verfluchten Republikaniſchen Richter bund. Solche Korruption ſei nur in der Re publik denkbar. Er, Graf, habe den veſtimmter Eindruck gehabt, daß Fiedler gegen Zeignen politiſch begründeten Haß hege. Der Zeuge Staatsanwalt Fieyler betont jede Einwirkung auf Möbius bei deſſen Ver nehmung vermieden zu haben. Der Angeklagtg Möbius hält demgegenüber ſeine Ausſagen Das Gericht beſchließt da Marl(alſo um zweieinhalb Mark gegen ihn hier ſein, Martin, Hugo f chritt einen rme, kleine Gertrudl 900 ohn getrauert hat? Das Bild der munteren kleinen Gertrud ee mer Licht ſah, wäh⸗ ustür erſtieg, n 15 go in ein Zimmer. Auf ſeine dies f 7 5 tler le. daß Mel. add bei e ſei, aber bald 00 werde. e b nicht lange zu warten, denn bald Selbſigefälligleit 0 6 kalt er. Had, die berſon ſiglerte 2 4 N elbe! en Aus⸗ als er, e Rechtsanwalt Dr. Meltze! er auf Zeianer e d ge⸗ i ſei. Man habe Möbius von jüdiſcher Seite Unterſtützung in demßpalle zugeſichert, daß er alles auf ſich nehme. Er, der Zeuge, habe den Eindruck, daß Möbius beſtochen worden ſei, um ſeine früheren Ausſagen zu widerrufen, Möbius ſchleudert darauf Meltzer die Worte entgegen:„Dieſer Kerl lügt wie gebruckt!“ Die Erhöhung der Beamtengehälter Berlin, 18. März. Ueber die Frage der Beamtenbeſoldung hat das Reichs⸗ kabinett heute noch vor der Abreiſe des Reichs⸗ kanzlers und des Reichsgußenminiſtecs nach Wien einen Beſchluß gefaßt. Der neue Vor⸗ ſchlag, der ſofort dem Reichsrat übermittelt wurde, geht von einer Erhöhung der Gruurgehälter um 13 Prozent aus, Ferner ſollen die Ortszuſchläge auf 80 Prozent von Dreivierteln des im Frieden gezahlten Woh⸗ nungsgeldes erhöht werden. Die ſozialen BVeſhilſen werden gleichfalls heraufgesetzt und zwar die Kinderzuſchläge auf 13, 15 und 17 monatlich gleich 20 Prozent erhöht), die Fr menzulage: ben 7 auf 8 Mark monatlich. Die Ausſchüſſe dies Reichsrats, die ſich ſofort mit der Vorlage befaßten, ſtellten feſt, daß die neuen Sätze er⸗ heblich von den wichen, die bereits mit den Ländeen gemein⸗ ſam vereinbart worden waren. Die Vertreter der Länder waren bei der Eile, mit der die Vorſchläge heute behandelt wurden, noch nicht in der Lage, mit ihren Regierungen in Ver⸗ bindung zu treten, betonten aber, daß die ge⸗ plante Regelung eine erhebliche Belaſtung für die Länder bedeuten würde. Der Reichs rat einigte ſich deshalb dahin, die Vorlage erſt am kommenden Donnerstag zu behandeln. Berlin, 18. März. Das Reichskabinett hat beſchloſſen, daß gegen die Entlaßung aus dem Reichs dienſt oder die Verſetzung in den einſtweiligen Ruheſtand aufgrund der Perſo⸗ nalabbauverordnung den Beamten grundſätz⸗ lich das Einſpruchsrecht eingeräumt werden ſoll. Dieſes Einſpruchsrecht ſoll auch für bereits durchgeführte Entlaſſungen gelten, ſoll aber nur den Beamten und nicht den Angeſtellten zuſtehen. Die näheren Einzelhei⸗ ten werden durch die beteiligten Reſſorts noch beſtimmt.. 1 Kleine Rundſchau. * Die neuerwählten Kardinäſe im Vatik⸗“ eingetroffen. Die Erzbiſchöfe von Newyork un Chicago, die im Konſiſtorium vom 24. März 3. Kardinälen ernannt wurden, ſind im Vatikan eingetroffen.... * Der franzöſiſche General Pellee geſtorben, In Toulouſe ſtarb einer der bekannteſten Offi ziere der franzöſiſchen Armee, der General Pel⸗ lee, nach nur kurzer Krankheit. Während des Krieges war Mellee hauptſächlich als General⸗ ſtabsoffizier tätig und führte zuletzt das fünfte Armeekorps. Im Jahre 1919 wurde er Chef der franzöſiſchen Miſſion in der Tſchechoſlowakei und am 11. Januar 1921 Oberkommiſſar Frankreichs in Konſtantinopel. Als ſolcher ſpielte er eine hervorragende Rolle bei den Waffenſtillſtands⸗ und Friedensver handlungen mit der Türkei in Mudania und in Lauſanno. Vor einigen Ta⸗ gen war Pellee noch das Großkreuz der Ehren⸗ legion verliehen worden. * Unruhen bei den Höchſter Farbwerken. Im Anſchluß an die Ludwigshafener Vorgänge wur⸗ de in der vergangenen Woche auch in den Höch; ſter Farbwerken von einem Teil der Arbeiter⸗ ſchaft der Verſuch unternommen, die bereits ein⸗ geführte neunſtündige Arbeitszeit wieder zu be⸗ ſeitigen. Freitag früh faßte eine von 2—30090 Perſonen beſuchte Verſammlung den Beſchluß, am Nachmittag um 4 Uhr die Arbeitsſtelle zu verlaſſen. Trotzdem ſich der Arbeiterrat gegen dieſe vom Induſtrieverband einberufene Ver ſammlung gewandt und die Werkleitung durch einen Anſchlag veröffentlicht hatte. daß diejeni⸗ gen Arbeiter friſtlos entlaſſen würden, die de Hetrieb vor Schluß der Arbeitszeit verlaſſen würden, geſchah dies um 4 Uhr doch von etwa 200 Arbeitern. Dieſe namen vor dem Tor mit Erwerbsloſen des Kreiſes Höchſt Aufſtellung und mißhandelten die nach dieſer Zeit heraus menden Arbeiter zum Teil ſchwer, ſodaß ein Teil ber Verletzten ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Haupträdelsführer konnten von der geſtört, doch werden weitere Unruhen befürchte . Beſſerung der Arbeitsmarktlage. Laut„. Tabl.“ weiſt der deutſche Arbeitsmarkt in der zweiten Hälfte des Februar eine weitere Beſſe⸗ rung auf. Die Zahl der unterſtützten Voller⸗ werbsloſen iſt von 1,3 Millionen auf 1177 Mil⸗ lionen zurückgegangen, was einen Rückgang um 10 Prozent bedeutet. Der weſentliche gen authentiſche Zahlen über die Arbeitsloſigkeit nicht vor. Man ſchätzt die Erwerbsloſen und Kurzarbeiter in dieſen Gebieten auf über eine Million. 4 Republit Perſtien? Auß Teheran wird gemeldet, daß die 50 Mitglieber der reformiſti⸗ ſchen Partei, die die Mehrheit in der Kamm““ wahrſcheinljch 0 6 d. iniſterpräſidenten zur früheren Vorſchlägen ab⸗ Grund für die Beſſerung ſei in der Stabilität der Wüh⸗ rung zu ſuchen. Aus dem beſetzten Gebiet lie⸗ das Reformpro⸗ beiche einer bine ton agen stürzten! Fluß, zwei weitere zertrümmerten am Flußufer. Die Zahl der Toten wird auf 40 bis 50 geſchätzt, die der Verwundeten auf über 50. Die Opfer ſind ſämtlich Reiſende der 3. Klaſſe, während die Reiſenden der 1. und 2. Klaſſe unverſehrt blieben. Der Zugführer, ein Europäer, lz lchwer ver⸗ letzt. g Vornehme Leute? Frankfurt a. M., 18. März. Der im Wahl⸗ kreis Heſſen⸗Naſſau aufgeſtellte deutſchnationale Reichstagsabgeordnete Lind, einer der Führer des Lanbdundes, hat vor einiger Zeit in Treyſa eine Rede gehalten, die ſich in der unverſchämte⸗ ſten Weiſe gegen das Zentrum wandte. Er ſagte u. a.: Das Zentrum iſt eine Huren⸗ partei, es hurt mit allen Parteien. Die Zeit⸗ ſchrift„Deutſcher Bauernbund“, der Lind ein Dementi geſandt hat, in dem er beſtreitet, ſolche Aeußerungen getan zu haben, erklärt, daß ihr Gewährsmann dabei bleibe, Lind habe jene Sätze geſprochen, und eine größere Anzahl Ver⸗ ſammlungsbeſucher ſei bereit, das unter Eid zu beſtätigen!— Auf dieſe Leute können die Deutſchnationalen ſtolz ſein! Der helleniſche Staat Athen, 18. März. Die neue Kammer wird am Donnerstag zum erſtenmal vor der Na⸗ tionalverſammlung erſcheinen. Miniſterpräſident Papanaſtaſiu wird ſofort die Vertrauensfrage ſtellen. Die Regierung hat den amtlichen Na⸗ men des griechiſchen Staates, der bis jetzt lau⸗ tete„Königreich Hellas“ in„Helleniſcher Staat“ umgewandelt. Vom 16. März an wer⸗ den die Verordnungen vom Regenten im eigenen Namen, nicht mehr im Namen des Königs un⸗ terzeichnet werden. Die Regierung hat beſchloſ⸗ ſen, daß die Porträts des Königspaares aus al— len öffentlichen Gebäuden entfernt werden müſ⸗ ſen. Die Beamten werden in Zukunft ihren Ein nicht mehr auf den König, ſondern im Namer des Volkes ſchwören. Aus Nah und Fern. Frieſenheim, 17. März. Ein Schadenfeuer vernichtete größere Mengen Stroh des Bürger⸗ meiſters Rüger. Das Stroh lagerte auf dem Felde. Man vermutet Brandſtiftung. Oppenheim, 17. März.(Schöffengericht.) Der Klapperſtorch, der gute, iſt für Alt und Jung eine Augenweide und Herzensfreude. Ihn, der ja auch die Kindlein aus dem Milchbrunnen holt, halten auch Viele für ein nützliches Getier und deshalb wird Vetter Langbein durch das Vogel⸗ ſchutzgeſetz geſchützt. Der Weingutsbeſitzer Aug. Gangloff in Nackenheim hatte jedoch auf ſeinem Grundſtück einen Storch, der anſcheinend ganz aus der Art geſchlagen war richtete. So kam es, daß Gangloff den ſchaden bringenden Storch totſchoß und ſich jetzt vor den Schranken des Schöffengerichts wegen Vergeben gegen das Vogelſchutzgeſetz zu verantworten hatte. Doch hatte Gangloff Glück, die gewiß wichtige Verhandlung endigte mit Freiſprechung.— Der Arbeiter Wilh. Eberling aus Stockſtadt geriet mit einem Auffeher in Streit und regte ſich der⸗ art auf, daß er den Aufſeher bedrohte und kör⸗ perlich mißhandelte. Zur Abkühlung ſeines Tem⸗ peraments wurde Eberling zu einer Buße von 100 Mark und zu einer Geſamtgeldſtrafe von 60 Mark verurteilt.— Der Schloſſer Paul Oswald⸗ Gimbsheim het den Feldſchützen beleidigt und murde zu 20 Sark Geldſtrafe verurteilt. Dem Beleidigten wurde Publikationsbefugnis zuer⸗ kannt. Mainz, 18. März. Auf dem Alicenplatz wurde am Freitag nachmittag ein 14 jähriger Schüler durch ein Motorrad überfahren. Der Junge trug hierbei verſchiedene leichte Verletzungen davon. Ohne ſich um den Verletzten, der ſich vom Boden nicht erheben konnte, zu kümmern, fuhr der M. torfahrer davon und konnte leider unerkannt entlommen.— Ein Radfahrer wurde auf der Landſtraße Koſtheim⸗Kaſtel durch ein Laſtauto angefahren und zu Boden geſchleudert. Während das Fahrrad völlig zertrümmert wurde, kam der Radfahrer glücklicherweiſe mit einigen Hautab⸗ ſchürfungen davon. Darmſtapt, 17. Mürz. Das unheimliche Verbrechen im Speſſartwalde, bei dem die Ehe⸗ frau Hoffmann von ihrem Manne, dem Händler Fritz Hofmann, in Gemeinſchaft mit dem damaligen Kriminalpolizei Inſpektor Chr. Weber in Darmſtadt meuchlings er⸗ Polizei in Haft genommen werden. Am Sams würgt und an einen Baumſtamm aufgehängt 0 5 Haft 1 Tee tag und Sonntag früh wurde die Ruhe nicht 4% finden. wurde, ſoll morgen, Dienstag, den 18. März, bor der Darmſtädter Strafkammer ſeine Sühne Der Mittäter Weber hat ſich freilich ſchon im vorigen Jahre im Unterſuchungs⸗ gefängnis zu Butzbach ſeinem irdiſchen Rich⸗ ler entzogen. Da Hofmann nur zugibt, die Frau in Gemeinſchaft mit Weber in einem Auto von hier nach Rohrbrunn gebracht zu haben, wo man ſich getrennt habe, iſt ein ein⸗ gehender Indizienbeweis zu führen. Popp⸗Frankfurt, gelaven. Den Vorſitz führt Landgerichtsdirektor Neuroth, löſt liegt jetzt ſchon bald drei Jahre zurück. Im April 192 f brunn im Speſſart nächſt dor Staatsſtraße die ohne daß. chkeit . 8 ö minalpolizei nachgewieſen hat. Ein konnte noch beſchlagnahmt werden. und Schaden an⸗ Zu die⸗ ſem Zwecke ſind etwa 40 Zeugen und Sachver⸗ ö tändige, darunter auch Gerichts⸗Chemiker Dr. die Staatsan, denn She Schuhkrem kaufen, die einige Pfennige waltſchaft iſt duch Dr. Leoni vertreten, wäh⸗ tend als Verteidiger die Rechtsanwälte Neu 55 er und Kalbhenn fungieren. Die Sache 5 wurde im Walde bei Rohr⸗ Glänzen vſel Mühe und außerdem greift ſie das Leder an, ſodaß Ihre Schuhe bald ſpröde und frau aufgefunden, alien Jehle 9 ſchaft, wobei auch zur Sprache kam, daß ein Freund des Hofmann, der Kriminalinſpelto Weber, mit der Schweſter des H. intimen Ver lehr habe, gemeinſam in das Dienſtzimmer des Weber gingen. Dort erhielt Frau H. we⸗ zen ihrer Vorwürfe von Weber eine Ohrfeige und wurde wegen angeblicher Abtreibung von Weber in Polizeigewahrſam genommen. We⸗ ber gab damals an, daß er die Frau abends wieder entlaſſen habe. Inzwiſchen wurde aber feſtgeſtellt, daß die im Speſſart aufgefundene Leiche diejenige der Frau Hofmann war, daß die Frau am Abend ihrer Feſtnahme in Ge⸗ meinſchaft des Angeklagten H. und des Webe m einem Auto nach Rohrbrunn gefahren und ſeitdem verſchwunden war. Bis auf das Ver⸗ zrechen ſelbſt haben Weber ſowohl wie Hof⸗ nann nach anfänglichem Leugnen das Ver⸗ bringen der Frau in dem Auto nach Rohr brunn zugegeben. Dem Chauffeur gegenübe haben ſie erklärt, daß es ſich um eine Spionin handle, die man wegſchaffen wolle. Unzwei felhaft läßt ſich aber nachweiſen, ten, die Frau H. zu beſeitigen, da ſie zuviel von ihren gemeinſam vollführten unmorali⸗ ſchen Streichen aller Art wußte und auch ge⸗ droht hatte, Weber um ſeine Stellung zu brin⸗ gen. Ebenſo liegt auch der raffinierte Plan, dis Frau auf dieſe Art zu beſeitigen, klar zu Tage. Weber hatte es als Vorſtand der hieſi⸗ gen Kriminalabteilung vorzüglich verſtanden, alle Spuren, die zur Enldeckung führen kon! ten, zu verwiſchen, bis ſchließlich, wie immer, ein Zufall zur Entdeckung führte. Die Ver⸗ handlung dürfte nach dieſer Richtung recht in⸗ tereſſante Einzelheiten bringen. Wir werden darüber berichten. Duisburg, 18. März. Hier wurde ein Fuhr⸗ mann aus Meiderich namens Theiſſen feſtgenom⸗ men, der geſtand, vor viereinhalb Jahren den Trinkhallenbeſitzer Blätter in Duisburg ermor⸗ det und beraubt zu haben. Auch ſein Mithelfer wurde verhaftet. ö Myers, 18. März. Hier wurde von der Kr eine zehnköpfige Diebesbande feſt⸗ genommen, der man bereits zehn ſchwere Ein⸗ brüche in Moers, Neukirchen und Umgegend Teil des Diebesgutes Kreſeld, 17. März. In dem Vorort Königs⸗ hof iſt am Samstag abend ein an der Krefelder Straße liegendes Wohnhaus, ſoweit es ſich über einem Torbogen erhob, eingeſtürzt. Bewohner wurde unter den Trümmern begraben. Die Krefelder Berufsfeuerwehr nahm ſofort die Rettungsarbeiten auf. Eine Frau Krauſe, ihr zehnjähriger Sohn und ihre ſiebenjährige Toch⸗ ter konnten nur als Leichen geborgen werden Der Ehemann, der mit in die Tiefe geriſſen urde, hat nur unerhebliche Verletzungen erlit⸗ ten. Eine andere Frau wurde ſchwer verletzt nach dem Krankenhauſe gebracht. Mehrere andere Hausbewohner wurden leichter verletzt. London, 17. März. Der Lloyd teilt mit, daß der engliſche Dampfer Sarthe auf dem Wege von Le Havre nach Antwerpen im Aermelkanal mit dem franzöſiſchen Dampfer„In Hipolyte“ zuſam⸗ mengeſtoßen iſt. Der franzöſiſche Dampfer ſank ſofort, die Beſatzung konnte gerettet werden. Newyork, 17. März. Nach einer Meldung aus Santiago ſind mehrere Erdſtöße verſpürt wor⸗ den. Einzelheiten fehlen noch. e * Frankfurter Meſſe. Die diesjährige Früh. jahrsmeſſe findet vom 6. bis 12. April ſtatt und bietet dem Beſucher die beſte Gelegenheit, ſich über die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands und der auf der Meſſe vertretenen benachbarten Länder zu unterrichten. Die ſtreng eingehaltene Grup⸗ pierung nach Branchen ermöglicht eine klare Ue berſicht und eine nicht zu übertreffende Ver⸗ gleichsmöglichkeit. Beachtenswert iſt der neu herausgegebene Meſſekatalog als Handbuch für Kaufleute. Unter anderem enthält er ein Ver⸗ zeichnis ſämtlicher Ausſteller, ſowie ein Waren⸗ regiſter in Deutſch, Engliſch, Franzöſtſch, Italie⸗ niſch, Spauiſch und Eſperanto. Verſammlung des Auguſtinusvereins. Frankfurt a. M., 18. März. Hierdurch wird nochmals auf die Verſammlung des Auguſtinus,⸗ Vereins am 22 März nachm. halb 3 Uhr in Frankfurt, Haus Löwenſtein, Eingang Rö⸗ merberg, aufmerkſam gemacht. Sie war urſprüng⸗ lich gedacht als Auftakt für die am 23. und 24. geplante Rheinkonferenz. Nachdem letztere ver⸗ tagt worden iſt, gewinnt die Auguſtinus⸗Vor ſammlung erhöhte Bedeutung. Nicht nur die Mitglieder der Preſſe, ſondern alle Führer unſe⸗ rer Organiſationen, Vereine, Gewerkſchaften ha⸗ ben hier in Gegenwart der Fraktionsvertreter die Gelegenheit zur rückhaltloſen Ausſprache, die vor den Wahlen noch dringend nötig iſt. Inte⸗ reſſenten, die nicht Mitglieder des Auguſtinus⸗ Vereins ſind, wollen ſich wenden an den Gene⸗ talſekretär Dr. Weilbacher, zur Zeit per Adr. Stadtrat Gerh. Heil, Frankfurt a. M., Liebfrauen⸗ zerg 37. i Geſchäftliche Mitteilungen. — Falſche Sparſamkeit wär es, — billiger iſt, als Pilo. Nur die Qualität darf entſcheiden, denn ſchlechte Krem macht beim riſſig werden. ö daß Weben und Hofmann das größte Intereſſe daran hat⸗ Eine Anzahl Am nächſten Sonntag, den 23. Ma nachmittags 4 Uhr findet im„Freiſch ü Nebenſaal eine gemeinſame Verſaumlung aller Vertrauensleute Damen und Herren, der fünf Bezirke ſtatt. Es iſt Ehrenpflicht für Alle, in dieſer außerordentlich wichtig en Verſammlung zu erſcheinen. Der Parteivorſtand. Lokale Nachrichten. * K. K. B. Auf den heutigen Vereins⸗ abend ſelen die Mitglieder auch an dieſer Stell nochmals aufmerkſam gemacht. Näheres ſiehe auch Inſerat. f * Frühlings⸗Anfang. Das heutige. ſchöne Wetter kündet auch den kalendermäßigen Frühlings Anfang. * Tauben einſperren! Während der Saatzeit iſt das Ausfliegenlaſſen der Tauben bei Strafe verboten. Siehe Bekanntmachung. * Nationaler Athleten⸗Wettſtreit. Wie wir erfahren, findet dieſes Jahr, am 27. Juli, ein großer nattonaler Athleten⸗Wettſtreir in den Mauern Viernheims ſtatt. Die Feſtvor⸗ bereitungen liegen in den Händen des hieſigen Stemm⸗ und Ringklubs, die jetzt ſchon eifrig betrieben werden. Hoffen wir, daß die Nachricht über dieſe Veranſtaltung überall ein freudige Echo finden wird. 9 Sport und Spiel. Schwerathletik. Am vergangenen Sonntag hatte der Stemm⸗ und Ringklub ſeinen Bruder ⸗VBerein Groß⸗Zimmern und Lampertheim zu Gaſt. Punkt ½4 Uh, begannen vor überfülltem Hauſe die Kämpfe und zwar war es diesmal ein Tag im Ringen. Der erſte Kampf begann zwiſchen Vlernhein⸗ Groß⸗Zimmern Alle Nerven wurden angeſpannt denn Groß⸗Zimmern hat vor einigen Tagen Lampertheim geſchlagen. Zur hieſigen Mann⸗ ſchaft hatte man großes Vertrauen, das nos durch einige Worte des Mannſchaftsführers gi⸗ ſtärkt wurde. Der Kampf begaun und man ſah ſofort, daß die V'heimer Mannſchaft voll auf der Höhe war. Es entwickelten ſich ſcharf⸗ Käwpfe. Sieg auf Sieg fiel zugunſten der wackeren, hieſigen Mannſchaft. Nach/ Stunden war der erſte Gegner mit dem ſchönen Reſulta 11:1 geſchlagen. Aber noch ſtand der rivale Gegner Lampertheim mit zwei Mannſchaften vor uns. Die zweite Mannſchaft ließ den Mut nicht ſinken, denn die erſte Mannſchaft hatte ihr ja den Weg gebahnt. Der Kampf begann, die gutgeſchulte zweite Mannſchaft ließ nicht nach bis auch ſie den Sieg an ſich geriſſen hat, wie die erſte. Nach einer ¼ Stunde begann dle Hauptſache. Mit dem Beziiksmeiſter Lampert; heim galt es nochmals, alle Nerven anzuſpannen und es klappte vorzüglich. Nach 58 Minuten mußte Lampertheim ſeine zweite Niederlage mit mit dem ſchönen Reſultat 4:8 für Vlernheim einſtecken. Der Stemm⸗ und Ringklub kann auf die ſchögen Crfolge mit Stolz zurückblicken und in jeder Hinſicht zufrieden ſein. Den wackeren Mannen auch unſere Gratulation, getreu dem Motto:„Wer will im Leben auf Stiege zählen, der muß Körper ſowohl wie Geiſt auch ſtahlen“. Wi bitt Freunde des lx Ellsiennelner Anzeiger um gelegentliche Mitarbeit Mitteilungen über intereſſante Vorkommntſſe, Berichte über Vereinsverſammlungen und ⸗Feſtlichkeiten, Unglücksfälle uſw. ſind uns willkommen.— Auslagen werden vergütet. Kaſcheſte Perichterſtattung Hauptbedingung. Fernſprecher Nr. 117. Anttlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Ausführung des Feldſtrafgeſetzes Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß es ſtrengſtens unterſagt iſt, Tauben während der Saatzeit und zwar vom 20. März bis 10. April 1924 ausfliegen zu laſſen. Diejenigen Perſonen, welche ihre Tauben⸗ ſchläge während dieſer Zeit nicht geſchloſſen halten, werden unnachſichtlich zur Anzeige gebracht. Brieftauben ſind während dieſer Zeit ebenfalls elngeſperrt zu halten. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 22. März 16. Ador Sch. Wochenabſchnitt: Zao. Sabbat ⸗ Anfang 605 Uhr Morgen 880 Uhr Nachm. 38 Uhr Abend 725 Uhr Anfang 70% U * * 17