S 4 45 0*„ Volksſtaat, hmlich auch die bre ten Maſſen ihre Geſchicke ſelbſt zu verwalte berufen ſind, ſtatt des früheren Obrigkeits ſtaates, in dem wir regiert wurden. Die S zialdemokratie insbeſondere hat die Republik die ihr im Gegenſatz zum Königtum ſtets al! Ideal vorſchwebte, und von der es im neue Görlitzer Parteiprogramm heißt, daß die Par tei ſie als wicklung unwiderruflich gegebene Staats form betrachtet“, erſtrebt. Staatspolitiſch if die Sozialdemokratie alſo am Ziel ihren Wünſche. Die ſo heiß begehrte Staats form beſitzt ſie, aber haben die ihr anhängen⸗ den Maſſen in ihrer überwiegenden Mehrheit auch die ſo notwendige Staats geſinnung? Das wird man mit Recht bezweifeln müſ⸗ ſen, wenn man die vielfachen lauten Klagen vernimmt, die von führender Seite der Partei immer wieder darüber erhoben werden, daß dieſe Maſſen und teilweiſe die ſtark auf die Agitation eingeſtellten Unterführer noch im⸗ mer nicht das Verhältnis zum Staate finden können, das man heute von ihnen, insbeſon⸗ dere auch in der Bereitwilligkeit, im Volksſtaat die Mitverantwortung zu tragen, erwarten ſollte. Insbeſondere ſind es die radikalen Kreiſe in der Partei, denen dieſe Gedanken⸗ umſtellung ſchwer fällt. Philipp Scheidemann, einer der leitenden Köpfe der Partei, hat da⸗ rüber vor kurzem in einem Artikel:„Schwäche und neuer Aufſtieg der Sozialdemokratie“ in der ſozialiſtiſchen Wochenſchrift Die Glocke“ 1 15 44— 45) gar ſehr ſein Herz ausgeſchüt⸗ et. ö Ihm wird man es nachfühlen können, wenn er die Kälte der Linksleute in ſeiner Partei gegenüber dem Volksſtaate beſonders unangenehm empfindet, als er ſchon auf dem Parteitag in Würzburg 1917 noch während des Krieges für eine offizielle Neuorientie⸗ rung ſeiner Partei im Sinne einer ſtärke⸗ ren Staatsbejahung eingetreten war. Seitdem ſind über ſieben Jahre ſchon verfloſ— ſen. Und der Erfolg?„Für uns war“, ſo be⸗ merkt Scheidemann,„der Staatsgedanke etwas anderes geworden; der neue Staat, die Re⸗ publik, war zwar nicht unſer Staat, aber doch ein Staat, zu dem wir nicht mehr in der grundſätzlichen Oppoſition ſtanden und ſtehen konnten wie früher. In dieſem Gedankengang ſanden und finden ſich manche früher: Mitglie⸗ der der USPD.(Unabhängige Sozialdemokra⸗ tiſche Partei Deutſchlands) immer noch nicht zurecht. Die Teilnahme an Kaalitionsregie⸗ rungen iſt ihnen immer noch ein Scheuel und Greuel.“ ö Dieſe ſtark zum Radikalismus neigenden Unabhängigen ſind aber, auch nachdem ſie ſich in Nürnberg auf dem Parteitag vor 2 Jahren mit den Mehrheitsſozialiſten zur Ver⸗ einigten Sozialdemokratiſchen Partei ver⸗ ſchmolzen haben, noch vielfach die alten und aa hen, weniaſtens dort wo die Maſſen au 6 5 „die durch die geſchichtliche Enß Unabhängigen z 0 35 bar 101 ie und 0 im arteiorganiſatoriſch fertig, un Intereſſe der Parteiklärung e geweſen, den unabhängigen Radikalismus ſei⸗ nem Schickſal zu überlaſſen, ſtatt ihm in der Vereinigten Sozialdemokratie eine neue Er⸗ holungsmöglichkeit zu bieten. Vom Standpunkte der Geſundung unſerer geſamten Verhältniſſe bleibt es bedauerlich, daß ſo vielen Anhängern der Sozialdemokratie es immer noch nicht einleuchtet, wie eng in letzter Linie die Staatsintereſſen auch mit den anderen Standes⸗ oder wenn man will, gar Klaſſenintereſſen zuſammenhängen und wie eine Vernachläſſigung des Staates leicht auch eine Schädiauna der eigenen Standesintereſ, ſen bedeutet. Viel Schuld trägt allerdings di Partei ſelbſt; denn wer jahrzehntelang nu vom„Racker vonStaat“ geſprochen hat, wird in wenigen Jahren nicht eine echte Staatsgeſin⸗ Hung und Verſtändnis für eine Koalitions⸗ politik wecken können. Die Sozialdemokratie hat hier noch ſehr viel nachzuholen. 9 Um ſo mehr wird man dem Zentrum dofür danken müſſen, wenn es in der Nach⸗ friegszeit der hervorragendſte Träger Grtankens war und damit den völlſgen Zu⸗ ö ö ſammenbruch unſeres Vaterlandes glücklich berbütet hat. . Lokale Nachrichten. * Sodoma und Gomorrha! Geſtern Abend lief zum letztenmal in den Engel⸗Licht⸗ ſpielen das prachtvolle Filmwerk„Sodoma und Gomorrha“ bei gutbeſetztem Hauſe. Sind doch viele dem Rufe gefolgt, was Großes zu ſehen. Niemand war enttäuſcht; alles mußte ſtaunen. Auch ich war zum erſtenmal in den Engel⸗Licht⸗ ſplelen. Wie alle, war ich über das Dargebotene ſehr zufrieden. Ich glaube, ſagen zu müſſen, daß es meine genußreichſten Stunden waren, die ich je durchlebt habe und kann es nicht verſtehen, warum ich, wie es noch wiele gibt, die die Engel⸗ Lichtſpiele bisher nicht beachtet hatten. Iſt es doch das einzige Unternehmen am Platze, das was zu bieten weiß. Mögen, wee ich, noch viele von dieſem Dargebotenen Wochen und Monate, ja Jahre, lang davon zähren. Zuletzt erlaube ich mir, den Fernſtehenden, zuzurufen: Beſucht die Engel⸗Lichtſplele, ein Beſuch überzeugt! Steht doch mit Recht auf der Rückſeite feder Eintritts⸗ karte das Motto: Die ſchönſten und billigſten Abend⸗ Unterhaltungen am Platze bletet das Unternehmen. 5 * Muſterverkehr mit dem Ausland und dem unbeſetzten Gebiet. Durch ſein Zirkular Nr. 480] CD vom 19. März 1923 über den Ne e hat der leitende Zollausſchuß ie Beſtimmungen erlaſſen, die auf den Ein⸗ und Ausgang der beſetzten Gebiete von Mu⸗ vielleicht beſſer dieſes 4 7 biete verbracht werden, iſt bis jetzt nicht be⸗ rückſichtigt worden. Der leitende Zollausſchuß n letzteren Fall die Beſtimmungen, wie ſie in em vorerwähnten Zirkulare, betreffend den Eingang von Muſtern in die beſetzten bu a 105 die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß für die⸗ über die Grenze nach dem Auslande hin un per Waſſerweg enthalten ſind, Anwendung fin den, mit dem einzigen Zuſatz, daß ſtatt der Befreiung von der Einholung einer Einfuhr⸗ bewilligung, wie ſie in einzelnen Fällen vor⸗ geſehen iſt, die Befreiung der Einholung einer Zu⸗ oder Ablaufsbewilligung vorgeſehen iſt. Außerdem ſchrieb der leitende Zollausſchuß im gleichen Zirkular vor, daß die Muſter, die einen Handelswert vorſtellen, in die beſetzte Gebiete eingeführt werden können unter de Bedingung, daß ſie auf Anfrage der Intereſ. ſenten Gegenſtand einer Kautionsſtellung bil den, deren Höhe bei der Wiederausfuhr zu⸗ rückgezahlt wird. Es muß jedoch angenommen werden, daß dieſe Wiederausfuhr durch eine undere Stelle als die Eingangszollſtelle und ſogar über eine andere Grenze ſtattfinden ann(es können z. B. die Muſter aus Belgien in die beſetzten Gebiete eingeführt werden und ſodann ins unbeſetzte Deutſchland verbracht werden), ohne daß der Kautionsſteller ſein Recht auf Rückzahlung verliert. Sie wird ihm zurückerſtattet, ſobald er der Eingangsſtelle ſei⸗ nen Kautionsſchein, der mit einer Beſcheini⸗ zung über den Ausgang durch eine andere Zollſtelle verſehen iſt, wieder vorlegt. Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe einer Steuererklärung für die Veranlagung zur Vermögenſtener für das Kalenderjahr 1924. J. Zur Abgabe einer Stevererklärung ſind ver⸗ pflichtee: 1. Alle im Bezirk des unterzeichneten Finanz⸗ amts wohnenden oder ſich dauernd oder nur vorübergehend aufhaltenden ſebſtändigen ſteuerpflichtigen Perſonen(Deutſche oder Nichtdeutſche), 2. juriſtiſche Perſonen des öffentlichen und des bürgerlichen Rechts ſowie alle Berggewerk⸗ ſchaften, nicht rechtsfähige Perſonenver⸗ einigungen, Anſtalten, Stiftungen und andere Zweckvermögen, ſofern ſie den Sitz oder den Ort der Leitung im Bezirk des unter⸗ zeichneten Finanzamts haben, alſo insbe⸗ ſondere Erwerbsgeſellſchaften(wie Aktien⸗ geſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Geſellſchaften mit beſchränkter Haf⸗ Es empfiehlt: 88 Für den Gartenbau: Alle Sorten Ge⸗ 5 38 müſe⸗ und Blumenſamen. ff 9 Für den Feldbau: Dickrübenſamen, Kuh⸗ 5 92 rübenſamen, deutſchen und ewigen Kleeſamen ſowie 95 Königsberger Saatwicken. 5 In KRünſtl. Dünger: Schwefelſ. Ammoniak, f Kalkſtickftoff, Gerſtendüng. 90 A. S. 7“J9 u. 40% Kali. B In Jultermiltel: Weizenkleie, Weizen⸗ 39 futtermehl, Trockenſchnitzel. f Ferner:. la Weizenmehl la Roggenmehl J Saatſiartoſfel(Induſtrie, 1. Abl.) ff 3 ab Lager ſolange Vorrat reicht 92 ö Joh. Adler 9. 8 Telefon 39.— Jakobſtr. 10. 5 Nenn ieee Wir empfehlen als ertragsreichſte, beſte Qualität die Dabar la. Saat der se Wir verpflichten uns, den Ertrag aus dieſer Saatgerſte zum höchſten Mann⸗ heimer Börſenkurs abzunehmen. Mannheimer Haszabp G. m. b. H. ausserordentlich billige NRathausſtr. N N Jakob Beyer Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, 5 alle ſonſtigen für 11 5 Induſtrie, N rivate nötigen 0 7 A Druckſachen in gediegener N Vereine und und zweckentſprechen⸗ der en zu mäßigen Preiſen „Viernheimer Anzeiger“ Telefon 117. Rathausſtraße* 1 Entlaufen ein dunkelbrauner Wolfshund. Um Rückgabe gegen Be⸗ lohnung wird gebeten. Verl. Alexanderſtr. 54. Einen Jungen von zirka 14—15 Jahre zu allerhand Arbeit eſucht. Von 1 50 2 5 Verlag. ſowie Kragen u. andere Wäſche behandelt tadellos und ſchnell Waſchanſtalt Ringstr. 112 T. 187 f N Zweckvermögen, wenn ſie am 31. Dezemb. 1923 ein Vermögen von mehr als 5000 Goldmark beſeſſen haben. Zur Abgabe einer Steuererklärung ſind ferner verpflichtet ohne Rückſicht auf die Höhe des Vermögens und ohne Rück⸗ ſicht auf Staatsangehörigkelt, Wohnſitz. Aufenthalt, Sitz oder Ort der Leitung alle natürlichen und juriſtiſchen Perſonen ſowle Perſonenvereinigungen und Bermögens⸗ maſſen, die nach 8 3 des Vermögenſteuer⸗ geſetzes mit ihrem inländiſchen Grund⸗ und Betriebsvermögen ſteuerpflichtig ſind (beſchränkt Steuerpflichtige). II. Die hiernach zur Abgabe einer Steuerer⸗ klärung Verpflichteten werden aufgefordert, die Steuererklärung unter Benutzung des vorgeſchriebenen Vordrucks in der Zeit vom 1. bis 15. April 1924 bei dem unter⸗ zeichneten Finanzamt einzureichen. Vordrucke für die Steuererklärung können vom 1. April ab von dem unterzeichneten Finanzamt be⸗ zogen werden. Die Steuererklärung iſt ſchrift⸗ lich— zweckmäßig eingeſchrieben— einzu⸗ reichen oder mündlich vor dem Finanzamt abzugeben. Die Pflicht zur Abgabe der Steuerer⸗ klärung iſt vom Empfang eines Vordrucks zur Steuererklärung nicht abhängig. Die Abgabe der Steuererklärung bei dem unterzeichneten Finanzamt iſt nicht erforderlich, ſoweit die unter 1 bezeichneten Perſonen die Steuererklärung bei einem anderen Finanz⸗ amt abgegeben haben. a Wer die Friſt zur Abgabe der ihm obliegenden Steuererklärung verſäumt, kann mit Geld⸗ ſtrafen zur Abgabe der Steuererklärung an⸗ gehalten werden; auch kann ihm ein Zuſchlag bis zu 10 v. H. der feſtgeſetzten Steuer auf⸗ erlegt werden. Die Hinterziehung oder der Verſuch elner Hinterziehung der Vermögen⸗ ſteuer wird mit Geldſtrafe beſtraft, auch kann auf Gefängnis erkannt werden; ein fahr⸗ läſſtges Vergehen gegen die Steuergeſetze (Steuergefährdung) wird ebenfalls beſtraft. Heppenheim, den 22. März 1924. Das Finanzamt Heppenheim. Reimherr. Aapinumnbntg nd nagldondaggugtl gnueg neten Uuregelmäßigkeiten Bra ddlen ans dose 18 Blattes wollen uns ſofort itgeteilt we mit wi für Aohülfe orden den Viernh. Anzeiger. Hanhammnnaennomanmannaag aeg uug ming at neltogtw gs gnenn — SS Empfehlung 113 E eee 2 Friſch eingetroffen: Alle Sorten— 2 Garten⸗Sümereien 2 owie Kuh⸗ und Dickrüben⸗ Samen von den ertragsreichſten Sorten. N Achtungsvoll 2 Matthäus Hoock 2 E Waldſtraße Nr. 14. 8 eee eee Achtung! K hjahr fe empfehle: N 0 8 1 Poſten wunderbare E 4 5 Damen- 2 5 Strictweſten 14.— 8 Reinwollene . N 8 ee Meter 2.2 8 Aobert one 80 2 E 8 A . 180 104 N 4 Welnhelmerſtraße 62. f A Y N Juſerieren bringt Gewinn! n Se m uta, mannheim 8 „ (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen ahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconts⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitun + 9 g, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 L. ng den 28. Nur 12 L. ah gang! Saeed teuere Ludendorff gegen Ludendorff Von Joſef Andre ⸗Stuttgart, M. d. R. General Ludendorff hat es für git befun⸗ den, den deutſchen Katholiken die Schuld an ö ö dem Verluſte der deutſchen Gebiete im Oſten und Weſten unſeres Vaterlandes in die Schuhe zu ſchieben. Der Vorwurf iſt umſo ungeheuer⸗ licher, weil er von einem Manne kommt, der mit ſeinem Flehen um das Waffeuſtillſtands⸗ angebot ſeitens der damaligen deuiſchen Re— gierung ſelbſt den Schlußſtrich unter die mili⸗ täriſche Kataſtrophe Deutſchlands gezogen hat. Die Frage, wie es zum Wafſenſtillſtand kam, und welche Rolle dabei gerade Luden⸗ dorff geſpielt hat, bedarf daher der Klä— rung. In der Reichskanzlei ſind die amtlichen Urkunden über die Vorgeſchichte des Waffen⸗ ſtillſtandes ſämtlich niedergelegt. us ihnen ſei folgendes feſtgeſtellt: Die Veröffentlichung beginnt mit einem Protokoll, das u. a. die Unterſcheiſien von Hindenburg, Ludendorff, von Hertling, des Kaiſers und der Kronprin— zen von Preußen trägt. Die Sitzung hat am 14. Auguſt 1918 im richtete über die kriegsmüde, ſchlimmer innere Lage: Ernährung unzureichend, Bekleidungsmangel. Wahlrechts— reform. Ludendorff tritt für ſtrengere innere Zucht ein. Der Staatsſekretär des Aeußeren des Reichskanzlers Großen Hauptquartier ſtattgefunden. Reichskanzler Graf Hertling be- Stimmung noch behandelt die gewachſene Siegeszuverſicht der Feinde, die Kriegsmüdigkeit der Neutralen u. kommt dan auf die Verbündeten zu ſprechen. Oeſterreich ſei am Ende ſeiner Keäfte ange- langt, Bulgarien ſtelle große Anforderungen an die Lieferung von Waren und ſei wegen Erſchöpfung ſeiner Armee angeblich wenig leiſtungsfähig. Die Türkei habe ſich in einen Mord⸗ und Meuchelkrieg im Kaukaſus geſtürzt. Mahnungen helfen nichts. Wir gaben die Wahl, unſere Bundesgenoſſen gewähren zu laſſen oder uns mit ihren Forderungen einverſtanden zu erklären. In anſpeuchsvollen unſerer Lage iſt die Wahl von vornherein ent⸗ ſchieden. Der Chef des Generalſtabes des Felde heeres hat die kfriegeriſche Situation dahin definiert, daß wir den Kriegswillen unſerer! nicht mehr zu brechen hoffen dürfen und daß unſere Kriegsführung ſich als Ziel ſetzen muß, durch Kriegswillen Feinde durch kriegeriſche Handlungen eine ſtrategiſche Defenſive den des Feindes allmählich zu lähmen. Der Reichs- kanzler betonte, diplomatiſche müßten Fäden im geeigneten Moment angeſponneg werden. Ein ſolcher Moment böte ſich nach den nächſten Erfolgen im Weſten. Generalfeldmärſchall v. Hindenburg führte aus, daß es gelingen len und dadurch ſchließlich unſeren Feinden den Willen aufzuzwingen. Es folgten weitere Sitzungen, in lusbeſondere die Entwicklung des öſterreichiſch— ungariſchen Friedensvorſchlages, der allen Umſtänden im Jahre 1918 den Frieden noch vorſieht, eine Rolle ſpielt.„Tele⸗ gramme“ beginnen mit dem 26. September 1918. In dem Telegramm vom 26. September des kaiſerlichen Legationsrats Lersner an Die Auswärtiges Amt heißt es:„General Luden— ö dorff ſagte mir, daß die bulgariſche Armee ſich böllig aufgelöſt habe, er würde bei Niſch mit ſtarklen Kräften aufmarſchieren und Anſchluß aach Weſten an General v. Pflanzer ſuchen.“ Bekanntlich kamen die deutſchen Truppen zu ſpät und konnten die Lage in Bulgacien nicht mehr retten. In einem Telegramm vom 2. Oktober aus dem großen Hauptquartier wird feſtgeſtellt, daß Bulgarien für uns verloren iſt. Ende September erfolgt der Rücktritt des Gra⸗ ſen von Hertling und die Regierungsbildung durch den Prinzen Max von Vaden. In den Aufzeichnungen hierüber heißt es:„Je nach den Wünſchen unſerer militäriſchen Stellen würde dem Präſidenten(oder Reichskanzler D. V.) nahe zu legen ſein, die Kriegführenden Waffenſtillſtandes einzuladen. Ein Telegramm evtl. gleichzeitig zum Abſchluß eines kofortigen vom 29. September teilt mit, daß Oeſterreich⸗ Ungarn am Ende ſeiner Kräfte und vereit iſt, dem Präſidenten Wilſon den Frieden anzu⸗ bieten. Es wird nach Wien mitgeteilt, daß ſo⸗ bald die neue Regierung gebildet ſei, ein ent ſprechender, den Frieden einleite nder Schri geſchehen ſolle. Der Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Heintze gibt der öſterreichiſchen Re⸗ gierung den Wortlaut einer Note bekannt, die an den kaiſerlichen Geſandten in Bern gerich⸗ tet werden wird. Nun beginnt das Drängen der oberſten Hee⸗ resleitung auf ſofortige Abſendung des Frie⸗ densangebotes. Der neue Reichskanzler Prinz Max von Baden will ſich hierzu nicht ohne weiteres drängen laſſen, und es kommen dann mehrere ſehr dringlich gehaltene Teſegramme g 19 3 bauptq ua ö At behaupten, daß das denen unter Wer dieſe 2 2 4122 13 en“ loft 5 werde, auf franzöſiſchem Boden ſtehen zu blei- hen“ loſſen. Unter Leitung des Kartellſekretärs Stadt⸗ rat Mengelkamp aus Dortmund togte in Hamm eine Konferenz von etwa 100 in der Zentrumspartei tätigen Führern aus der chriſt⸗ lichen Arbeiterbewegung. Dieſe Konferenz hatte den Zweck, Stellung zu nehmen zu den augenblicklichen ſozialen und wirtſchaftlichen Problemen, zu den partekpolitiſchen Stimmun⸗ gen und Strömungen innerhalb der Provinz Weſtſalen, ſowie zu den kommenden Wahlen. Nach einleitenden Referaten des Gewerk⸗ ſchaftsſekretärs Heeke⸗Münſter und des Ar⸗ beiterſekretärs Rieſener aus Gladbeck wurde nach mehrſtündiger Beratung dos Er⸗ gebnis der Konferenz in folgendem feftgelegt: „Mit allem Nachdruck muß feſtgeſtellt wer⸗ den, daß trotz allen Klagens über die Not an⸗ derer Stände der Arbeiterſtand noch bis heute die ſchwerſten Opfer für Volk und Vater⸗ land gebracht hat und ſich auch gegenwärtig noch in der größten Notlage befindet. Durch die lange Dauer der Arbeits loſigkeit ſteigt die Notlage der Er werbsloſen von Woche zu Woche in ganz bedenklicher Weiſe. Es muß Sorge der Regierung und der Kom⸗ munen ſein, durch Erhöhung der Unterſtützun⸗ gen und Zuwendungen von Lebensmitteln den Arbeitsloſen in jeder Weiſe zu helfen. Inhalt und Charakter der Regierungsver— ordnungen über Arbeitszeit und Schlichtungs— jocſen wurden den ſtaats- und wirtſchaftspoli⸗ Arbeiterſchaft und Zentrum niſationen. Sie lehnen die Forderung der Be⸗ ſeitigung der ſogenannten„Außenſeiter“ auẽ dem Reichs⸗, Staats- und Kommunaldienſt ab, weil ſie darin eine Mißachtung des Arbeiter⸗ ſtandes erblicken und weigern ſich, zu glauben, daß nur auf Hochſchulen und in der Beamten⸗ bürokratie die erforderliche Vorbildung erwor— ben werden kann. Die anweſenden Vertreter der Arbeiter⸗ Zentrumswähler bekennen ſich nach wie vor zu dem Programm der Zentrums entſchieden ab. Ebenſo energiſch wenden wir uns aber auch gegen Tagesſtrömungen, wie ſie, beſonders von ſtän digen Grup⸗ pen ausgehend, die Zentrumspolitik zu beein⸗ fluſſen erſtreben, die auf den Abbau des Reichsarbeitsminiſteriums und des Preußi⸗ ſchen Wohlfahrtsminiſteriums hinzielen. Gleichzeitig werden unter dem Schlagwort „Kampf dem Marxismus“ Beſtrebungen pro— pagiert, unter denen ſich Angriffe gegen die ſozialen, politiſchen und wirtſchaftlichen In⸗ tereſſen der Arbeiterſchaft ſowie des demokrati⸗ ſchen Gedankens überhaupt verdecken. Wir er- warten von den zuſtändigen Parteiinſtanzen, daß ſie ſolchen Beſtrebungen entſchieden ent⸗ gegenwirken und klar und eindeutig dieſe Aus⸗ legungen zurückweiſen, damit die Zentrums⸗ arbeiterſchaft das Vertrauen nicht verliert und die Möglichkeit hat, bei den bevorſtehen⸗ den Wahlen für die Zentrumspartei mit Er⸗ tiſchen Notwendigkeiten gerecht. Die Art der Ausführung derſelben durch das Unternehmer— tum, ſowie die Behandlung und Entlohnung det Ar keitnehmerſchaft aber, hat ſtarke Ver⸗ ärgerung hervorgerufen und an monchen Stellen eine bisher nicht gekannte Verbitterung erzeugt. Eine Entſpannung muß mit allen Miieln herbeigeführt werden. Von unſeren Pertretern erwarten wir, daß ſie ſich mit Nac druck für den Ausbau des Schlichtungsweſens, Anerkennung der Gewerkſchaften als berufene Vertreter der Arbeitnehmerſchaft, ſowie für Erhaltung der Arbeitsgemeinſchaften einſetzen. Die anweſenden Arbeitervertreter war- nen mit allem Nachdruck vor den die Staats— autorität untergrabenden Reden und Eutſchlie— ßungen ei ertreter von Standesorga— ſolg zu arbeiten. Die Benennung der Kandida⸗ ten iſt Aufgabe der zuſtändigen Parteiinſtan⸗ zen. Ständiſche Li ſten lehnen wir mit aller Entſchiedenheit ab. Der Ausgleich der berechtigten ſtändiſchen Intereſſen muß nach wie vor innerhalb der Geſamtpar⸗ tei, insbeſondere auch bei Aufſtellung der Kandidatenliſte, gefunden werden. Die an⸗ weſenden Vertreter verpflichten ſich, in dieſem Sinne innerhalb der Zentrumspartei Weſtfa⸗ lens zu wirken und glauben damit dem Arbei⸗ terſtande und den Intereſſen unſerer Partei, ſowie unſeres Volkes und Vaterlandes nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen zu dienen.“ vw: 8 5 1 S 5 e e FFT — große Hauptquartier und ſpeziell Hindenburg und Ludendorff den Waffenſtillſtand nicht gewollt und gefordert hätten, der iſt ein politiſcher Lügner. Für heute wollen mir einige Telegramme,„für ſich ſpre— b e e Hauptquartier, 3. Oktober 19 1 Uhr nachmittags. Der Kaiſerliche Legationsrat an Auswärtiges Auswärtiges Amt. General Ludendorff bat ſpeben Freiherr bon Grünau und mich in Gegenwart von Oberſt Heye, Euer Exzellenz ſeine dringende Bitte zu übermitteln. daß unſer Friedensan gebot ſofort hinausgeht. Heute halte die Truppe, was morgen geſchehen könne, ſe nicht vorauszuſehen. Ich habe darauf hingewieſen, Jaß es doch nichts an unſerer Lage ändern könne, ob unſer Angebot heute oder in den nächſten Tagen er— folge. Baron Grünau wird Eeuer Epzelle gleichfalls ſpäter drahten, daß er noch mit S Majeſtät Rückſprache nehmen wird. gez. Lersner. Großes Hauptquartier, 1. Oktober 1918. 2 Uhr nachmittags. Der Kaiſerliche Wirkliche Legationsrat an Auswärtiges Amt. (Geheim.) f General Ludendorff ſagte mir eben it Gegenwart von Oberſt Heye und Lersner Euer Exzellenz ſeine dringende Bitte zu über⸗ mitteln, das Friedensangebot ſofort hinaus gehen zu laſſen und damit nicht erſt bis zur Bildung der neuen Regierung zu warten, die ſich verzögern könne. Heute hielte die Truppe noch und wir ſeien noch in einer würvigen Lage, es könne aber jeden Augenblick ein Durchbruch erfolgen und dann käme unſer Angebot im allerungün⸗ ſtigſten Moment. Er käme ſich vor, wie ein Haſardſpieler, und es könne jederzeit irgendwo eine Diviſton verſagen. a Ich habe den Eindruck, daß man hier völ⸗ lig die Nerven verloren hat, und möchte glau⸗ ben, daß wir ſchlimmſtenfalls nach außen hin den Schritt mit der Haltung Bulgariens be⸗ gründen können. Grünau. Um 2.25 Uhr gibt Grünau ein neues, drin⸗ gendes Telegramm auf, wonach der Kaiſer der Meinung iſt, daß fraglicher Schritt erſt durch die neue Regierung erfolgen ſoll. Großes Berlin, 1. Oktober 1918. 7.20 Uhr nachmittags. 1. Grünau. 2. Lersner. Bildung einer neuen Regierung voraus— ſichtlich heute 1. Oktober nachts. Dann kann Angebot ſofort in derſelben Nacht hinaus— gehen. Militäriſche Lage iſt ſtärkſtes Druckmit— tel gegenüber unſinnigen und anſpruchsvollen Parteien. gez. v. Hintze Großes Hauptquartier, 1. Oktober 1918. 9.45. Uhr nachmittags. Der Kaiſerliche Legationsrat an Auswärtiges Amt. General Ludendorff bittet, ihm baldio Wortlaut unſeres Friedensangebotes mittei en zu wollen, ferner, wanu es an Wilſon al geht. Er bittet, Friedensangebot auch den an— deren feindlichen Mächten mitzuteilen. Im Angebot müßte Aufforderung an Feinde ſtehen, Ort für Waffenſtillſtandsver— handlungen an der Front zu beſtimmen. Waf fonſtillſtandskommiſſion: General v. Beſeler, Oberſt von Winterfeldt, Major Brinkmann, Major von Harbou, ein Hauptmann, zwei Seeoffiziere, ein Vertreter des Auswärtigen Amtes, vorausſichtlich Zeki Paſchaz und Feld— marſchaſleutnant Baron Klepſch. Sollten die Waffenſtillſtaundsverhandlun⸗ gen ſofort beginnen, würde ich, Euer Exzellenz Einverſtändnis vorausſetzend. als Vertreter des Auswärtigen Amtes mitfahren. bis Euer Exzellenz einen Herrn beſtimmt haben. Vollmachten für Soldaten wird Feldmar— ſchall ausſtellen, für Zivil wohl der Herr Reichskanzler. gez. Lersner. Von der Oberſten Heeresleitung ſind alſo alle Maßnahmen für den Abſchluß eines Waf⸗ fenſtillſtandes getroffen worden, und zwar, be— bor die politiſche Leitung Zeit gefunden hatte, dasſelbe zu tun. Großes Hauptquartier, 1. Oktober 1918. Aufgegeben 2. Oktober, 12.10 Uhr vormittags. Der Kaiſerliche Legationsrat an Auswärtiges Amt. General Ludendorff erklärte mir, daß un⸗ ſer Angebot von Bern aus ſofort nach Wa⸗ ſhington weitergehen müſſe. 48 Stunden könne die Armee nicht noch warten. Er Wort fehlt, wohl„bäte“) Eure Exzellenz dringendſt, alle“ zu tun, damit das Angebot auf allerſchnellſte Weiſe durchkäme. 90 0 1— 4 partei. Wir lehnen den Klaſſenkampf Ich wies deutlich darauf hin, daß der Neind trotz aller Beſchleunigung kaum vor Ablauf einer Woche antworten werde. Der General betonte, daß alles darauf ankäme, daß das Angebot ſpäteſtens Mittwoch Nacht oder Donnerstag früh in Händen der Entente ſei und bittet Euer Exzellenz, alle Hebel dafür in Bewegung zu ſetzen. Er glaube, daß zur Be⸗ ſchleunigung vielleicht die Note von der ſchwei⸗ zeriſchen Regierung durch Funkſpruch von Nauen an den Adreſſaten mit Schweizer Chiffre gegeben werden könne. gez. Jersner. Schluß folgt. Jubiläum Dr. Porſch Abgeordneter Geheimrat Dr. Porſch der verdiente Führer der preußiſchen Zentrums partei, zugleich der Vorſitzende der Zentrums⸗ fraktion des vreußiſchen Landtages und der Schleſiſchen Zentrumspartei feierte am Don⸗ nerstag ſein 40 jähriges Parlamentsjubiläum. Am 20. März 1884 trat er als Abgeordneter des Wahlkreiſes Breslau zum erſtenmale in die preußiſche Volksvertretung ein. Er kann auf eine ununterbrochene 40jährige Parlaments, tätigkeit zurückblicken. Es iſt dies eine ſelten Feier, die in der Geſchichte wohl nur weniger garlamentariern vergönnt iſt. Dazu komm noch, daß Geheimrat Porſch ſo lange Zeit ar hervorragender Stelle geſtanden hat, wie woh niemand vor ihm. Seit dem März 1903 hat e ununterbrochen im Abgeordnetenhaus, ſpäte, in der Landesverſammlung und nunmehr in Landtag das Amt eines erſten Vizepräſidenter ausgeübt. Er erfreut ſich der allgemeinen Be liebtbeit nicht nur unter den eigenen Partei angehörigen, ſondern auch unter den Angehö rigen des Parlaments aller Richtungen. Da— kam auch in der Donnerstag-Sitzung des preu ßiſchen Landtages zum Ausdruck, als aihm den Präſident Leinert zum 40 jährigen Parlaments jubiläum die herzlichſten Glückwünſche des preußiſchen Landtages zum Ausdruck brachte, und unter dem Beifall des Hauſes ihm von allen Seiten die Glückwünſche nicht nur von den Parteiführern und den Abgeordneten, ſon— dern auch von den Vertretern der preußiſchen Regierung, darunter dem Miniſterpräſidenten Braun, perſönlich ausgeſprochen wurde. Die Zentrumsfraktion des preußiſchen Landtages hatte es ſich ihrerſeits nicht nehmen laſſen, in der Fraktionsſitzung des Jubilars durch eine kleine Feier zu gedenken, wobei Abgeordneter Herold, auch einer der Veteranen des Parla- ments und der Zentrumspartei, die herz ſten Glückwünſche nicht nur der Fraktion, ſon⸗ dern auch des ganzen preußiſchen Zentrums zum Ausdruck brachte. Er gedachte der großen und vielen Verdienſte des Jubilars um das Zentrum und die katholiſche Sache, rühmte ſeine Beſcheidenheit, die nie nach Ehrenſtellen und Aemtern ging, ſondern die ſtets für die Intereſſen der Partei eingeſtanden ſei unter Zurückſtellung der eigenen Intereſſen. Zum Schluß brachte Abgeordneter Herold zum Aus— druck, daß es dem verdienten Jubilar, deſſen Verehrung an dem erſt vor kurzem gefeierten 70. Geburtstag ſo ſtark aus allen Bevölke— rungskreiſen Deutſchlands und des politiſchen Lebens ſich zeigte, vergönnt ſein mäge, auf ſei⸗ nem pe rantwortungsvollen Poſten zu verhar— ken und unter Gottes Segen noch in alter Friſche als bewährter Führer der Partei vor— imzugehen. Eine kleine Feier im engeren ftreiſe verſammelte abends die Abgeordneten. Der Reichshaushalts⸗ plau für 1924 Berlin, 23. März. Der Reichshaushalts⸗ plan für 1924 enthält die Vorausſetzung der Wie⸗ derherſtellung der deutſchen Wirtſchaftseinheit. der Verwaltungs- und Steuerhoheit in den be⸗ ſetzten Gebieten und die Vorausſetzung des Zu⸗ fluſſes der öffentlichen Abgaben. Der ordentliche Haushalt enthält u. a. folgende Einnahmepoſten: Einkommenfteuer 1344 Millionen Mark, Umſatz⸗ ſteuer 1260 Millionen Mark, Beförderungsſteuer 320 Millionen Mark, insgeſamt aus Steuern 4004 Millionen Mark, ferner an Zöllen und Ver— brauchsſteuern iüsgefamt 1080 Millionen Mark, darunter aus Tabak 360 Millionen, aus Bier 126 Millionen Mark. Die Geſamteinnahmen des Haushalts betragen 5144 Millionen Mark, denen t. a. folgende Ausgaben gegenüberſtehen: Für Kriegsbeſchädigtenfürſorge, Militär- und Kriegs⸗ verſorgung 810 Millionen Mark, für kulturelle Zwecke insgeſamt 8,2 Millionen Mark, für Er⸗ werbsloſenfürſorge 600 Millionen, für ſonſtige ſo⸗ ziale Ausgaben 360 Millionen Mark. Die Fri⸗ nanzverwaltung und Steuererhebung erfordern 380 Millionen Mark, das Neichsminiſterium des Innern 29 Millionen Mark, das Auswärtige Amt 31 Millionen, das Reichsarb itsminiſterium N 10 1 1 n 55 Millionen Mark, das Reichsfinanzminiſterium 13,8 Millionen. Die Steuerüberweiſuna an Län⸗ der und Semeinder erfordert 1800 Millionen. Der außerordentliche Haushalt ſieht unter den Einnahmen 130 Millionen vor, denen Aus⸗ gaben für Kriegsſchäden und Beſeitigung von Kriegsfolgen in Höhe von 6 Millionen, für öf⸗ fentliche Bauten, beſonders Waſſerſtraßen in Höhe von 440,7 Millionen, für die Abwickelung der Ruhrausgaben in Höhe von 60 Millionen, gegenüberſtehen. Den weſentlichſten Teil des Reichshaushaltsplanes bilden dle Ausgaben zur Ausführung bes Friedens vertrages: Reparations⸗ zahlungen 52 Millionen Mark, Ausgleichsverfah⸗ ren 6 Millionen Mark, Beſatzungskoſten 360 Mil, lionen Mark, darunter Erſatz für Perſonenſchäden 505 000 Mark, Neubauten 64 Millionen Mark Rheinlandkommiſſion 34 Millionen Mark. alliier. te Kommiſſionen 18 Millionen Mark, Entſchädig⸗ ung für Gewaltſchäden 20 Millionen Mark, für verdrängte Beamte 25 Millionen Mark, fürn Grenzbahnhöfe und Eiſenbahnanlagen an der neuen Grenze 20 Millionen Mark, insgeſamt für den Verſailler Vertrag 640 Millionen Goldmark Heſſiſcher Landtag. Aus dem Finan⸗⸗Ausſchuß des heſſiſchen Landtages. Darmſtadt, 22. März. Der Finanz⸗Ausſchuß beriet geßſern die Regierungsvorlage über die Erhöhung der Beamten-Beſoldung, wie ſie das Reich zum 1. April gewährt hat. Die Regierung verweiſt in der Begründung ihrer Vorlage dahin, daß ſie gegen dieſe vom Reich vorgenommene Handlung ernſthafte Bedenken erhoben hat und für die ſtärkere Aufbeſſerung der unteren Grup⸗ pen der ſozialen Zulaben eingetreten ſei. Auch die Vertreter der einzelnen Fraktionen waren einig in der Auffaſſung, daß die vorgeſehene Er⸗ höhung ungenügend ſei. Die Vorlage fand An— nahme. Es ſolgte das Geſetz über die Kreis- und Provinzial-Umlagen. Darnach erheben die Kreiſe im Bedarfsfalle direkte Steuern laut Grundge— ſetz des Gewerbebetriebes. Dieſe Steuern wer— den als Zuſchläge zu den Gemeinde-Steuern er— oben. Ihre Höhe wird alljährlich durch den Kreistag beſtimmt. Trotz mancherlei Bedenken wird durch das Geſetz nicht etwa eine neue Steuer geſchaſfen, ſondern nur für die ſeitherige Kreisumlage eine andere Form gewählt. Bei der Beratung des Ausfuhrgeſetzes zum Finanz— ausgleich wurde wegen der Bedenken, die gegen einzelne Artikel beſtanden, die Abſtimmung aus⸗ geſetzt.— Der Entwurf eines Geſetzes über die Ruhegehaltsverhältniſſe der heſſiſchen Staatsbe— amten wurde ohne Debatte angenommen. Kleine Nundſchau. Die Weltabrüſtungskonferenz. Im Weißen Hauſe wird erklärt, daß Präſident Coolidge gegen die Einberufung einer Weltabrüſtungskonferenz ſei, wie ſie in einer Entſchließung des Repräſen— tantenhauſes befürwortet wird. Er ſei der An— ſicht, daß das dringendere Problem gegenwärtig der wirtſchaftliche Wiederaufbau ſei, und daß erſt nachher an die Abrüſtungsfrage herangetreten werden könne. Verkehrsſtreik in London. Alle Straßenbahn— und Autobusangeſtellten ſind in London in den Streit getreten. Inſolgedeſſen entſtand kurz vor Einſtellung des Verkehrs am Samstag ein ſtar— ker Andrang der Theaterbeſucher und des übrigen ſpöt heimkehrenden Publikums auf dieſe Ver— kehrsmittel. Bisher machte ſich der Streik nur für die Nachtarbeiter unangenehm fühlbar. Seine volle Wirkſamkeit hat ſich erſt geſtern vormittag entfaltet für die Geſchäftswelt und nachmittags für die Tauſende, melche zur Teilnahme an Juß— Ee „Vas vergravene Letamenl. Roman von Ed. Wagner. 32 Nachdruck verboten.) Sie machten ſich wieder an ihre Aufgabe und lieben die Arbeit ſelbſt noch bei Licht fort. Ihre leberraſchung und ihr Unwille erhöhten ſich immer mehr, denn ſie fanden, daß Hadd dieſe Betrügereien ſchon ſeit Jahren bei allen Pachtungen betrieben hatte. Endlich ſtanden ſie beide, wie von einem ge⸗ meinſamen Drange erfüllt, auf und ſahen ſich ein— ander an. „Es ſind Tauſende von Pfunden, welche Hadd zurückbehalten hat!“ rief Sir Archy. 5 „Und dies iſt nur unſere erſte Entdeckung!“ ver⸗ ſetzte Roſamunde.„Der Mann, welcher eines ſol— Hen Betrugs und Raubes fähig iſt, iſt imſtande, toch viel mehr„ tun!“ „Wir ſind auf der richtigen Fährte, Roſa⸗ munde“, ſprach Sir Archy.„Du haſt mir die Au⸗ zen geöffnet. Ich werde nun nicht mehr ruhig zu⸗ ſehen und warten, bis die drohende Gefahr mich in den Abgrund ſtürzt. Obgleich die Summe, welche add von dem Zins veruntreut hat, groß zu ſein cheint, ſo wird ſie doch auf meine Verſchuldung bei hm keinen weſentlichen Eindruck fachen; aber die Latſache der Unterſchlagung, die wird uns helfen. Und vielleicht entdecken wir, wie du ganz richtig neinſt, auch noch in anderer Beziehung Be⸗ rügereien“. i De hrend ſie noch ſo ſprachen, erſchien ein Diener, oel er Mr. Amos Hadd und Mr. Jaſon Hadd an⸗ neldete. „Sir Archy verſchloß die Papiere und Bücher in nnen Schrank und dann ging er mit ſeiner Tochter ſu den unwillkommenen Gäſten. Der Ab ſitrator bemerkte gleich beim Eintritt ſes Barone die Veränderung in deſſen Weſen, ſenn dieſer hatte etwas von ſeiner Niedergeſchlagen⸗ ſeit und Hoffuungsloſigleit verloren; ſeine Augen flickten feſt und entſchloſſen und in ſeinem Veneh⸗ nen zeigte er wieder ſeine alte Würde. „Seine Stimmung wird abwechſelnd von Hoff⸗ tung und Mutlosigkeit getragen“, dachte der Pro⸗ ektenmacher, indem er ſich erhob, um die Eintve⸗ enden zu begrüßen;„aber ſeine Hoffnung iſt ver⸗ a beachtlichen Vorſchlag: ba kämpf Wie verlautet, hat die Ver 1 den Straßenbahn⸗ und Omnibusa Beſchluß gefaßt, den Verkehr wilder Omnibuſ. auf den ſtillgelegten Linien nicht zuzulaſſen. Die Polizei bat die notwendigen Schritte unternom⸗ men, um jedes Eingreifen Arueitsloſer zu ver⸗ hindern. 5 f Die Moderniſierung der Türkei. Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Konſtantino⸗ bel hat die Nationalverſammlung den Frauen das Stimmrecht gewährt. Wie das Blatt weiter us Konſtantinopel berichtet, wird das Alkohol⸗ verbot demnächſt aufgehoben. Bier und Wein dürfen bereits wieder verkauft werden. Die Branntwein⸗Deſtillation wird von der Regie⸗ rung kontrolliert werden. Nach einer Erklärung des Finanzminiſters iſt die Regierung im Prin⸗ zip für die Einführung des Alkohol⸗Monopols. Schont die Weidenkätzchen! Mit dem Beginn der Frühjahrswanderungen in die Wälder und zu den Ausſichtspunkten innerhalb des Rheingau kreiſes macht ſich auch wieder die Wahrnehmung bemerkbar, daß ſeitens der Touriſten und Aus⸗ flügler die Salweiden durch Pflücken von Sträu⸗ ßen ſtark beſchädigt werden. Da dieſe Sträucher für die Bienenzucht ſehr wertvoll ſind, haben die Bienenzüchter hiergegen Beſchwerde erhoben. Die Bürgermeiſter der betreffenden Orte erſu⸗ chen deshalb dringend, derartige Beſchädigungen an Weiden zu unterlaſſen. Förderung der Produktion Von Hr. Reinhard Mumm, M. d. R. Wer die politiſchen Fragen nicht nur mit der Brille des Parteipolitikers anſieht, fragt unab⸗ läſſig, was iſt im Intereſſe des Ganzen not? Ue⸗ ber allen Standeswünſchen ſteht die Erhaltung der Geſamtheit. Iſt's für die Geſamtheit nötig, ſo muß Einzelnes leiden. Meiſt aber iſt die enge Auffaſſung, die nur an den eigenen Stand denkt und ſich freut, wenn es dem anderen Stande ſchlecht geht, überaus kurzſichtig. Wer; organiſch denkt, weiß, daß, wenn ein Glied leidet, das Ganze leidet. Es muß daher der in den Städten weit vor⸗ handene blinde Trieb, auf die Landwirtſchaft zu ſchelten, auf das rechte Maß zurückgeführt werden: Gewiß ſind die Landwirte ſündige Menſchen, ſo gut es die Arbeiter und die Arbeitgeber, die Handwerker, die Beamten und die Gelehrten ſind. Aber damit, daß man einzelne unleugbare Schä⸗ den hervorhebt, ſchafft man nur ſchiefe Urteile. Es iſt mir unvergeßlich, was mir vor man⸗ chen Jahren einer der erſten Führer der deutſchen Landwirtſchaft unter vier Augen ſagte:„Käme ich zu der Ueberzeugung, daß der Untergang der Landwirtſchaft für unſer Vaterland erforderlich iſt, ſo würde ich für die Vernichtung der deut ſchen Landwirtſchaft kämpfen. Aber weil ich weiß, daß für unſer Vaterland eine ſtarke Land wirtſchaft nötig i., kämpfe ich für di Land wirtſchaft.“ f Wir Deutſchen, in unſerer nun offenbar ge— wordenen Armut, können nicht unſere Nahrung aus dem Auslande beziehen. Sie muß uns im eigenen Lande wachſen. Schlimm genug, ſchon wieviel Wolle und Baumwolle, Kakao, Reis, Tee und Kaffee wir aus dem Auslande beziehen müſ⸗ ſen. Hoffentlich haben wir bald wieder ſoviele Zuckerrüben, daß wir halb Weſteuropa, wie vor dem Kriege, mit Zucker verſorgen können! Wir, enger wie je zuſammengepfercht, müſſen jedes brauchbare Hektar Land bis aufs äußerſtt ausnutzen. Darum muß unſere Landwirtſchaſt rentabel bleiben, müſſen wir Oedländereien kulti— vieren, müſſen die nötigen Dünger beſchaffen können. Für letzteres macht einer der weiteſtblickenden Führer der deutſchen Landwirtſchaſt, der Reichs— tagsabgeordnete Pächter Schiele, ſoeben einen gebens, denn ich habe nichr ſo vieie Jahre umſonſt gearbeitet. Mein Netz iſt ſtark und ich gehe vor⸗ ſichtig zu Werke. Er wird mir nicht ent— wiſchen!“ Hadd verhütet weitere Eventuali⸗ täten. Das Benehmen des Adminiſtrators war, als Sir Archy und Roſamunde in dem Empfangszim⸗ mer des Schloſſes erſchienen, wenn auch nicht ſo ſchroff wie ſeine Gedanken, doch das eines Herr— ſchers. Die ganze Niedrigkeit ſeines Charakters trat un⸗ verhüllt zu Tage. „Setzen Sie ſich, Miß Roſamunde“, ſagte er und zeigte auf einen Stuhl, als die gegenſeitigen Begrüßungen vorüber waren.„Sträuben Sie ſich nur nicht gegen meine Anordnungen, Sir Archy. Sie müſſen Jaſon und mich behandeln wie Mit⸗ glieder der Familie— hahaha! wie Mitglieder der Familie, jawohl!“ Eine nicht zu verkennende Brüskierung lag in des Adminiſtrators Ton, aber Sir Archy fühlte ſeine Ohnmacht, dies zu ahnden. Er trat, ohne zu antworten, an die Seite ſeiner Tochter, welche ſah, daß ſein Geſicht blaß geworden war und er vor Zorn und Aufregung zitterte. Ein ſchadenfrohes Lächeln umſpielte Hadd's Lip⸗ pen, der ſich bequem in ſeinem Stuhle zurechtſetzte und ſeine Blicke wieder auf Roſamunde richtete. „Ich bitte um Entſchulbigung, Miß Roſa⸗ munde,“ ſagte er,„daß ich nicht unverzüglich Ihre Bitte um meine Kontobücher dieſen Morgen ge⸗ währt habe. Aber ich konnte erſt gar nicht begrei⸗ ſen, daß Sie Ihr hübſches Köpfchen mit trockenen, ſtaubigen Rechnungen verwirren wollten. Wenn es noch eine Nachfrage nach dem neueſten Roman ge⸗ weſen wäre,— aber Kontobücher! Ich kann kaum Ihre ſeltſame Laune faſſen. Doch als ich es mir durch den Kopf gehen ließ, daß es Ihnen doch wohl Ihr voller Ernſt damit ſein möchte, beeile ich mich, Ihnen die Bücher durch meinen neuen Sekretär zu ſenden. Ich glaube, die Rechnungen kamen Ihnen e vor wie früher Ihrem Vater, nicht ahr? Der Landwir Lieferſcheinen, e diejenigen Quantitäte braucht. Der Ausgleich Alſo: 5 Kornzertifikate lautend auf je 20 Zentner marktgängige Ware aus. f 5 Landwirtſchaftliche Korporationen ſammeln dieſe Zertifikate und übermitteln ſie nach Einhaltung einer Solidarhaft an die Stick⸗ ſtoff⸗Kali⸗Phosphor⸗Werke, welche auf Grund einer verabredeten Relation liefern. Die Induſtrie reicht die Kornzertifikate der Landwirtſchaft bei der Reichsbank ein. Dieſe diskontiert ſie.“ ö Bei der unleugbaren Kreditnot unſerer Land⸗ wirtſchaft in der Gegenwart iſt der Vorſchlag von den verſchiedenſten politiſchen Seiten gut auf⸗ genommen worden. Die Intenſivierung un⸗ ſerer Wirtſchaft und damit die Annäherung an das Ziel, daß wir die Nahrung für unſer Volk im eigenen Lande ziehen und eine aktive Han⸗ delsbilanz gewinnen, iſt ſo wichtig, daß man je⸗ des brauchbare Mittel zu dieſem Ziel wird be⸗ grüßen müſſen. Förderung der Landwirtſchaft iſt heute keineswegs nur Standespolitik, ſondern genau ſo eine nationale Politik, wie es die Er⸗ haltung der Beamtenrechte, die Geſundung des Mittelſtandes und die Hebung des Arbeiterſtan⸗ des iſt. Die Geburtsziffern des Jahres 1923, von denen allerdings bisher nur Einzelziffern vorliegen, reden eine ſo erſchreckende Sprache, daß alles getan werden ſollte, um die Geſundung des deutſchen Volkes an Leib und Seele zu fördern. Frühlingsahnen Von Sophie Wagner. ö Hier oben in der alten Bibliothek iſt es ganz ſtill. Das Treiben und Haſten des Straßenver⸗ kehrs dringt nur verworren an mein Ohr. Aber der freche, wilde Märzwind tobt ums Haus und pocht an allen Fenſtern. Ob er mich necken will, weil ich hier ſo einſam mitten in der Wiſſenſchaft vergangener Jahrhunderte ſitze, die in den vie⸗ len Schriften und Büchern gewahrt iſt? O, es iſt ſchön hier, nur Bücher um ſich, kleine, ſchmale Bändchen und dickleibige Koloſſe. Aber der Wind, läßt einem keine Ruhe. Er rüttelt an den Fen— ſtern und wie ich aufmache, um zu ſehen, was er will, zauſt er mich übermütig im Haar und tollt; pfeifend und larmend davon. Doch... hat er mir nicht leiſe, zarte Töne ins Ohr geflüſtert? Sicher... ich meine, ich müßte das Klingen noch hören. Und auf den Giebeln und Dächern der alten Stadt blinkt Sonnenſchein. Und die Türme der Kirchen deuten gegen einen klaren, blauen Himmel, an dem nur kleine, weiße Wölk— chen ſchweben. Da weiß ich, was der Wind wollte.„Komm'!“ hat er geſagt.„Komm' her⸗ aus, es will Frühling werden!“ Und ein ſehn⸗ ſüchtiges Verlangen ſteigt in mir auf:„Ja, hin— aus ins Freie! l e ee e So wandern denn die Folianten in Reih und Glied zurück und ſehen mich mit ihren ſteifen, ſchweinsledernen Rücken ganz verdutzt an. Was hat ſie nur? Ich aber ſteige die breite Treppe binab, g Schar wißbegieriger Schüler ſittſam oder wohl auch manchmal nicht ſittſam in das Schulzimmer geſchritten ſind, und trete auf die Straße. Rings lärmt das Alltagsgetriebe mit ſeinen tauſend Sorgen und Kleinlichkeiten. Mich aber drängt ez hinaus vor die Tore. Durch die Anlagen ſchreite ich und durch die ſtillen Straßen des Weſtens, wo in winterſtillen Gärten die großen, prächtiger Villen liegen, in denen der Wohlſtand wohnt Noch weiter hinaus in die Vororte, um dann endlich unſer Großſtadtmeer hinter mir zu haben lage einer en ee en 5 Die Düngemittelinduſtrie wird in die Lage ver⸗ ſetzt, dieſe Kornzertifikate diskontiert zu erhalten. 1. Der Landwirt X. ſtellt ein oder mehrere ſchneiden. über die einſtens tagtäglich eine große 5 Nun gebe ich wieber den lietzen, vertrauten We⸗ ne iſt der Wi ſind umgebro⸗ r E rdgeruch liegt in f be, ſriſcher der Luft. Der kleine Walv im Weſten ſchim⸗ mert violett. Sicher ſchwellen die Knoſpen ſchon. And da, die Weiden am Bache tragen ſilbergraue Kätzchen. Ich kann's nicht laſſen, ein paar abzu⸗ Im Weitergehen ſumme ich ein ſri⸗ ſches, kleines Lied vor mich hin. So muß es ſein in den Märztagen: ſtürmender Wind, Son⸗ nenſchein und Lieder. Und vor den Toren der Vaterſtadt muß man hinſchlendern und die Flu⸗ ren grüßen, weil halt jetzt der Winter vorbei iſt, weil es Frühling werden will. Ja, es will! Der Wind kann es gar nicht laſſen, immerfort hinaus⸗ zutjnbeln; Frübting wird's! Frühling wird's! Die Bäume Hören es, ein möchtiges Freudegefühl ſteigt un ihnen auf. Der Lebensſaft drängt in ihre kleinſten Aeſtchen und Spitzen, daß ſie ſich ſtart fühlen und die altersgrauen Köpſe ſchüt⸗ teln. Selbſt gie Zypreſſen des Friedhofes dort utegen ihre Wipfel nach der Melodie des wil e Der hat gar keine Ruhe und a e e ene oi, ee Feen wird's 8 oclt: Frühling „Durch die hügelige Vorortlandſchaft gehe ich bin. Und öſters wende ich den Kopf, um dem Taunus dort einen ſchadenfrohen Blick zuzuwer⸗ fen.„Der alte Winter, in ſeiner Schwäche, zog ſich in rauhe Berge zurück.“— Ja, dort drüben hockt er. Armſelig und traurig ſchauen die paar weißen Flecken aus. Ich ſteige zum Main hin⸗ unter und laſſe mich überſetzen. Der Fluß geht „och hoch. Und die ſchmutzig grauen Stellen ha⸗ ben etwas Ungebärdiges, Wildes. Die Sonne, die ſchon tief im Weſten ſteht, umgibt die alte Gerbernmühle mit mildem Schein. Einen ſtillen Gruß ſende ich dem Orte zu, wo Goethe einſt ſeine Marianne kennen lernte. Längs des Mains ſchreite ich weiter und kann mich gar nicht ſatt ſehen an dem lieben, vertrauten Bild der Stadt, auf deren Dächer Sonnenſchein ſprüht, und über die der Wind brauſt, unermüdlich ſein neues, al⸗ tes Lied ſingend. Und als ich über die Brücke gehe, ſchaue ich noch einmal ins Sonnenlicht hin⸗ ein und grüße den hlauen Himmel, zum Dank für den ſchönen Vorfrühlingstag. Dann bin ich wieder im Menſchengewühl, in engen Straßen, „wo einſtens an Frau Ajaz Hand Jung⸗Wolſ⸗ gang hingegangen“. Daß ich heute ſchon drau⸗ zen vor den Toren ein Ahnen vom Frühling ge⸗ ſpürt habe, will mir faſt als Traum vorkommen. Aber ich habe ja die Weidenkätzchen noch. Die ſollen nun inmitten der Bücher und Schriſten orangen, damit ich nicht vergeſſe, daß bald der Frühling kommt, auch hier in die große, olte Stadt kommt, wo er dann das Grün und die Blumen blühen läßt... farbenprächtige, duftige Primeln und Veilchen... Scherz, Humor und Rätſelraten Gauß, der berühmte Mathematiker, einmal bei einem Fabrikanten zu Gaſt. Beim Mittagsmahl erhebt ſich der unreife, aber ſehr ſelbſtbewußte Sohn des Gaſtgebers und richtet an den weißhaarigen Profeſſor die eigentümliche Frage:„Iſt es wahr, Herr Profeſſor, daß Sie in Ihrer Jugend—— Kühe gehütet haben?“— „Ganz recht, mein jjunger Herr,“ antwortete ruhig der alte Profeſſor,„aber ſeitdem beſitze ich eine inſchätzbare Gabe, nämlich die——“ dabei faßte war ir den jungen Neugierigen feſt ins Auge,„jedes mindvieh ſchon von weitem zu erkennen!“ * Der Baronet leate bonn ſio gauhmorton kannte, leine Hand auf die Schulter ſetner Tochter und ſagte: a. „Geh und hole das Blatt Papier aus der Biblio⸗ thek, welches du abgeſk eben haſt, Roſamunde!“ Das junge Mädchen eilte, den Befehl ihres Vaters auszuführen und kam bald mit dem ge⸗ wünſchten Papier zurück, welches ſie Sir Archy überreichte. „Ich will Ihnen nun an Stelle meiner Tochter antworten, Mr. Hadd“, begann der Baronet.„Die Rechnungen waren wohl ſpaniſch für mich, als ich ſie bei Ihnen durchſah. Unglücklicherweiſe wurde ich nicht zu Geſchäftsſachen herangebildet, und ich glaube, daß Ihre Auseinanderſetzungen und Erklä⸗ rungen nur dazu beitragen konnten, mich zu ver⸗ wirren. Dagegen habe ich heute mit meiner Toch⸗ ter einen Teil der Bücher wieder geprüft und darin mehrere ſehr erhebliche Unrichtigkeiten gefunden!“ „Wirklich?“ meinte Hadd, die Augenbrauen hoch⸗ ziehend.„Vielleicht beruhen dieſe„Unrichtigkeiten“ nur auf einem Mißverſtändnis Ihrerſeits, herbei geführt durch Ihre Unkenntnis, Sir Archyl! „Sie ſolllen ſich ſelbſt richten“, ſagte der Baronet ernſt.„Mein Kellermeiſter machte heute die Tour nach den Farmen, um von den Pächtern die Höhe der Zinſen zu erfahren. Er brachte mir die ge⸗ wünſchte Auskunft, ſorgfältig aufgeſchrieben; ich verglich dieſe Aufzeichnungen mit den betreffenden Pöſen in Ihren Büchern und fand eine nicht uner⸗ hebliche Verſchiedenheit darin.“ Des Adminiſtrators Geſicht entfärbte ſich und ſeine Augen rollten unruhig in ihren Höhlen, ſo daß Jaſon, der dieſe Veränderung bemerkte, beſorgt wurde und ſeinen Vater forſchend anblickte. „Hören Sie nur auf die Zahlen, Mr. Hadd“, fuhr Sir Archy fort.„Was ſagen Sie zu dieſer Differenz? Die Dale⸗Faym iſt verpachtet für zwei⸗ hundert Pfund Sterling jährlich; Sie aber haben das Einkommen derſelben in den Büchern auf nur ſiebzig Pfund angegeben; die Gilifiower⸗Stelle bringt dreihundert Pfund im Jahfe ein, Sie da⸗ gegen haben ſie aufgeführt mit einhundert Pfund; die Blick⸗Mill iſt Perbachtet für zweihundertund⸗ fünfzig Pfund,—(hre Bücher ſagen neunzig Pfund; die Thomſong zahlen für die kleine Chalk⸗ vierhundert e pro Jahr, in Ihren das jahrelang gemacht murde.“ beabſichtige, die Sa bevor ſch ſie aufge he.“ Farm acer inden ſi ir inhy 1 e tauſend Pfund jährlich vermietet, für mich gebuch ſind bloß fünfhundert Pfund. So geht es weite durch die ganze Liſte hindurch, Mr. Hadd. Un Tauſende von Pfund Sterling haben Sie mich all jährlich betrogen, ſeit ich im Beſitz der Güter bin Sie wiſſen, in welche Klaſſe das Landesgeſetz dieſ. Art Vergehen ſtellt; Sie wiſſen auch, welche Straß dasſelbe dafür vorſchreibt!“ Er heftete ſeinen Blick e den Adminiſtra⸗ tor, deſſen Geſicht, eigentümlich genug, ſich auf, klärte und die frühere Farben wiedergewann. Den klar blickenden Roſamunde ſchien es gewiß, daf Hadd eine viel ſchlimmere Entdeckung befürchte hatte als dieſe. „Unbegreiflich, wie ſich ein ſolches Verſehen in meine Rechnungen einſchleichen konnte,“ ſagte Hadd,„ich bin doch immer ſo vorſichtig und genau.“ „Es iſt ſeltſam in der Tat!“ verſetzte der Barone ſoſort.„Ich bin wirklich neugierig, was die Ge⸗ richte 15 einem ſolchen„Verſehen“ ſagen werden Der Adminiſtrator ſtand auf und nahm eint drohende Haltung an. „Wenn Sie die Fehler von der Seite eines Ver⸗ ſehens betrachten, Sir Archy,“ ſagte er,„ſo können ſie leicht verbeſſert werden; ſollten Sie es jedoch vorziehen, dieſelben zu einer Streitſache zu machen, gut, ſo iſt es mir auch recht. An dem Tage aber, da Sie die Sache der Oeffentlichkeit übergeben, werde ich Sie gerichtlich hinausſetzen laſſen und von dem Schloß Beſitz nehmen. Die paar Tauſend jährlich, welche. wie es ſcheint, ich für Sie zu be⸗ rechnen e habe, ändern an Ihrer Ver⸗ ſchuldung ſo viel wie gar nicht.“ Sir Archy erkannte die Wahrheit dieſer letzten Bemerkung. Er war in einer nur mühſam be⸗ herrſchten Aufregung und ſeine zitternde Hand hielt das Papier krampfhaft umſchloſſen, aber dennoch entgegnete er ruhig; „Wo ein„Verſehen⸗ wie bieſes gefunden iſt, kann man wohl annehmen, daß auch noch andere vielleicht viel ſchlimmere ſich finden werden, Ich che grünblich zu unterſuchen, 0 of H ase ein, das e mir iſt ein Bild von er Wand gefallen!“ ö a b ö 5*. Guter Rat.„Sagen Sie mir bitte, Herr Dok⸗ tor, was ich tun ſoll. Mein Mann ſpricht des Nachts ſo oft im Schlaf!“—„Sie müſſen ihn auch einmal am Tage zu Wort kommen laſſen!“ 9 Schachtel⸗Rätſel. So weißt du, was der Pflanzenſammler hat. Fügſt du das Wort herum um eine Stadt, * In eine Medizin füg' einen Aſt, Worauf du eine andre haſt. K Buchſtabenrätſel. Mit„“ glänzt's in ſtrahlender Helle hernieder. Mit„e“ kehrt's nie wieder. * Sie iſt im Kampf der Stolz gar manches Helden; Ein„l“ hinan, pflegt viele ſie zu melden. Aus Rah und Fern. Gundheim, 22. März. den. Gemarkung Gundheim iſt Im üßrigen gelten die üblichen Beſtimmungen— 6 heim, 21. März, Rohe Obſtbaumfrev⸗ ler haßen in den horrlichen Obſthaumanlagen im „Sande“, die eine Zierde ſind, bedeutenden Schaden angerichtet. die ganzen Obſtbüume angeſägt. Ebenſo wurden dem Landwirt Gg. Muth 14 Obſtbäume angeſägt. größere Zur und Herzensfreude iſt der Storch eingetroſſen und hat ſein altes Neſt Für die Ermittelung der Täter ſind Geldbeträge als Belohnung ausgeſetzt.— allgemeinen Augenweide auf dem Rathaus bezogen.— Beim, Ausweichen herunglückt iſt ein Automobil. Das Auto wich zwei Radfahrern aus, fuhr eine Telegraphen— ſtange um, die Inſaſſen wurden herausgeſchleu— dert, kamen zum Glück jedoch ohne ernſtliche Ver— letzungen davon, Das ſchwer beſchädigte Auto wurde mit einem Laſtauto nach Ludwigshafen gebracht. Eberſtadt b. Darmſtadt, 21. März. In das hieſige Rathaus wurde nachts von einem Unbe— lannten eingebrochen. Verſchiedene Altenſchränke und Schreibtiſche wurden erbrochen. Die Beute beſtand jedech nur aus 10 Goldmark. Die in Obergeſchoß gelegene Gemeindekaſſe wurde von dem Einbrecher nicht erbeutet, da er anſcheinend geſtört wurde. Die Vermutung liegt nahe, daß es ſich hier um denſelben Einbrecher handelt, der in der letzten Zeit Einbrüche in den Rathäuſern der umliegenden Ortſchaften verübt hat. Frankenthal, 22. März. In der Nacht vom 18 auf 19. März wurde ein Mann von Großniedes— heim auf der Landſtraße Frankenthal-Beinders— heim von 2 unbekannten, anfangs der 30er Jahre ſtehenden mittelgroßen Mannesperſonen, die mit Mänteln bezw. Ueberziehern bekleidet waren, tät⸗ lich angegriffen und ihm 2 Notizbücher mit Auf—⸗ zeichnungen über elektriſche Anlangen und Land— wirtſchaft, ſowie ein kleiner Geldbetrag mit Ge— walt abgenommen. Frankenthal, 23. März. Der Oberſchweſter vom Städtiſchen Krankenhaus wurde das Ver⸗ dienſtkreuz für 20 jährige Tätigkeit im Dienſte des Roten Kreuzes verliehen und von der Vor⸗ ſtandſchaft des Zweigvereins dez Bayeriſchen Landesvereins vom Roten Kreuz überreicht. Bolanden, 23. März. Dieſer Tage ſcheute das Pſerd des Milchhändlers Schöſer. Der geſamte Inhalt der Milchkannen ergoß ſich auf die Stra⸗ ße, außerdem gingen 250 Eier, die ſich auf dem Wagen befanden, zu Grunde. Albsheim, 22. Mürz. In Lebensgeſahr gerief er Chauffeur eines nach Grünſtadt fahrenden Perſonenautos. Das Auto überſchlug ſich beim Nehmen einer Kurve, der Chauffeur wurie her⸗ ausgeſchleudert, kam jedoch wie durch ein Wun⸗ der mit leichteren Verletzungen davon. Das Auto ſelbſt erlitt ſchwere Beſchädigungen. Berlin, 23. März. Einbrecher drangen in das Schloß„Fröhliche Wiederkunft“ des Herzogs Ernſt 2. von Sachſen⸗Altenburg in Wolfersdorf ein und erbeuteten zahlreiche wertvolle Silberge- 7 gonſtände. Lette Mebhungen. Geſandter Tuſar. Berlin, 24. Rärz. Am Samstag aber iſt ganz plötzlich der Gefandte der Tſchechoſlowa kei, Vlaſtimil Tuſar am Herzſchlag geſtorben, Herr Tuſar war wohl herzleidend, jedoch nicht akut erkrankt. a einer offiziellen Veranſtaltung teilgenommen. Beileidsſchreiben zum Tode Tuſars. Berlin, 24. März. Reichspräſident Ebert richtete an die Witwe des verſtorbenen tſchechi⸗ ſchen Geſandten Tuſar ein Beileldsſchreiben, des⸗ gleichen Reichskanzler Marx im Namen der Reichsregierung ſowie Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann. der engliſche Botſchafter Lord b'Abernon wies in ſeinem Beileidsſchreiben ba⸗ rauf hin, daß Tuſar einer der fähigſten europäi⸗ ſchen Staatsmänner geweſen ſei. 1 Ein Bericht Dr. Schachts? Paris, 24. Mürz.„Newyork Herald“ will erfahren haben, daß der in Paris weſlende Relchsbaulvräſident Dr. Schacht einen längeren Bericht über das ſche Budget den Mitglie⸗ Dahier iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche amtstierärztlich feſtgeſtellt wor. Das verſeuchte Gohöft des Ignatz Schrei, ber dahier wurde zum Sverrbezirk erklärt. Die Bebhachtungsgebiet. unſerer Gemarkung So wur⸗ den unter Andevdem dem Landwirt Franz Rahn Er hatte noch geſtern abend an tachten noch vor Oſtern entweder in Paris, London oder Brüſ⸗ ſel ſtattfinden werden. Der engliſche Delegierte in der Reparationskommiſſion, Brabbury, ſei in zer hörigen Woche mit den britiſchen Sachverſtän⸗ digen in ſtändiger Fühlung geblieben. Er werde de an den Beſprechungen der Sachverſtändigen mit der engliſchen Regierung teilnehmen. Der„Temps“ bezeichnet die Gerüchte von einem Garantiepakt zwiſchen Deutſchland, Frank⸗ reich und England nach Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund als ein Märchen. Es würde kein Schritt von ſeiten Englands und Belgiens in der Reparations⸗ und Sicherheitsfrage vor dem Er⸗ ſcheinen der Sachverſtändigengutachten erfolgen. 1 74 Bradbury abgereiſt. London, 24. März. Der engliſche Delegierte in der Reparationskommiſſion, Bradbury, iſt geſtern abend in London eingetroffen. * Annahme der Finanzgeſetze in Frankreich. Paris, 24. März. Nach der Annahme der Finanzgeſetze im Senat und der Prüfung durch die Kammer wurden die Entwürfe mit 370 gegen 172 Stimmen angenommen Die Finanzmaßnah⸗ men erlangen ſomit nach der Unterſchrift Mille⸗ rands Geſetzeskraft. 0 Die Zahl der engliſchen Arbeitsloſen. London, 23. März. Das Arbeitsminiſterium teilt mit, daß die Zahl der Arbeitsloſen am 10. März 1113 600 betrug, d. h. 21 142 weniger als am 3. März und 172 023 weniger als am 1. Ja⸗ nuar 1924. 1 er Zentrums part trauensleute- Verſammlung vom letzten Sonntag im„Frelſchütz“ war gut beſucht. Alle Einzel⸗ heiten fanden ſachlichſte Erledigung. Das eine kann heute ſchon geſagt werden, daß die Zentrums⸗ partei bel der kommenden Wahl ihre Stärke aufs neue beweiſen wird. Ueber den Verlauf 10 der erſten Vertrauensleute⸗Verſammlung werden wir in der morgigen Nummer noch näher berlchten. „ Krankenverſicherung des kathol. kaufm. Vereins. Die Erwelterung det Krankenverſicherungspflicht auf monatlich Mk. 200.— Stelleneinkommen iſt durch Verordnung des Reichsarbeitsminiſters vom 29. Februar mit Wirkung vom 3. März 1924 verfügt. Damit wird wieder ein großer Teil der Angeſtellten verſicherungspflichtig und bleibt es nach Ueber⸗ ſchreitung dieſes Einkommens weitere 3 volle Monate. Ein Gebot der Stunde iſt die Ver⸗ ſicherung gegen Krankheit. Wer heute bei dem beſcheidenen Einkommen außer dem Lebensunter⸗ halte auch noch Arzt⸗ und Arzneikoſten beſtreiten ſoll, der dürfte oft genug in die ſchwierigſten Verlegenheiten geraten. Das gilt nicht nur für Beamte und Angeſtellte; auch Selbftändige und Gewerbetreibende müſſen heute mit unvorherge⸗ ſehenen Ausgaben rechnen. Es wäre kurzſichtig gehandelt, wollte man an dleſer Tatſache vorbei⸗ ſehen. Die Kranukenkaſſe der kathol. kaufm. Vereinigungen Deutſchlands mit dem Sitz in Hannover iſt die billigſte und leiſtungsfähigſte aller Krankenkaſſen, in welcher Selbſtändige, Beamte und Angeſtellte ſich und ihre Familien verſichern können. Die Kaſſe gewährt volle ärztliche und zahnärztliche Behandlung uad volle Arznei für Kaſſenmitglieder und Angehörige, Börse. Berliner Kursbericht. Mitgeteilt von der Darmstädter und Nationalbank (Zweigniederlassung Worms) Die Notierungen verstehen sich in Billionen Proz. b„20. 22. Deutsche Staatspapiere l. Lient u. Kraft 9,79, in Prozenten 20. Elberfeld. Farben 15,7150 Dollarsch. Auw. Ida, Bad. Wolle 19,007.8 Goldanleihe Eschw. Bergw. 71,0690 5 Reichsanleihe 5 Gelsenberg 52,250, 4* 3 U 7 Ges. f. elekt. Unt. 17,7 17.1 Eisanbhahn- Aktien Gritzner Masch. 33,2300 Hansa Lloyd 1,80 1.6 Schiffahrt-Werte Sebantung 1,0 Harpener Bergb,. 65,03, 1, Hapag 30,5 28, Höchster Farbw. 13,412, 1 Holzmann Ph. 3,1 3 5 313% Hohenlohe 35,0083,8 Nongg Hiob 6, 6,4 Koctleimer Cen. 157 ee ee„„ Kaſi Aschersſeb. 15.0157 Bank-Aktien Köln Rottweil 9.7 90 Berlin. Handelsg. 37,084, Lahmeyer 18.7012, Darmstädt. Banfe 18,50 9,7 Laurahütte 14.7 14.0 Deutsche Ban 10,100 n er 10 2 99 asdner Ban 6,7 6,0 Mansfelder, 2J 9, e 155 0 Operschl. Eis. Bed 22,72 J. 5 industrie Aktien„ Eis. Ind.(Caro) 20,5260 Adler& Oppenh 115 Adlerwerke 4277 Pllönix Bergbau 31,7310 Rhein. Stahlwerkſg3, 283,5 allg. Elektr.-Ges.] 10,0 9,5 Rombacher Hütte 20,1020. Aschaff. Zellstoit 25, Rütgerswerke 5,614.8 Augsb. Nbg. sch. 30,0 Sarotti 75 1.80 1,6 Bad. Au. u. So. F. 16,3 Schuckert Nürnb.]38,0034,1 Becker Stahl 9,2 Siemens Lalske 9,036, Kohle 9,2 9,0[Zellstoff Waldh. 10, Bergmann 16,6 Berl. Karlsr-Msch. 91,58 bhem. Griesheim 13,5 daimler Motor 4002 4.71 42 beutsche Lux. 48,0 Schebera 3.78, Frankfurter Kursbericht. Bank-Aktien 1 20. 22. 20. Dingler Jweibr. 5,2 5,1 Barm Bankverein] 3,9] 3,0 DresduSehnellp 2,2— Berl. Handelsges. 37,538,8 Dürkoppw. Stgt. 2 15,0 Darmst. Nation. B. 10,5 9,% Eisen w. IC'lautern 2,3 Deutsche Bank 10,510, Elberfelder Farb. 5 DeuttzehVereinsb 1,0 1 Esslinger Masch. 7, Diskonto-Ges. 13,011, Ettlingen Spinn. 775 Dresdner Bank 6,2 5,0% Filztabr. Fulda— Westbank 0,81 0,4 Faber& Schleich.] 4,50 4.7 1 Goldschmidt 14.5 Eisenbahn-Aktien und Ganz Mainz 1.3 Schiffahrts-Werte Gasmotor Deutz 255 0 0 Gritzner 5 1„ 5. 998 28.2 Holzverkohlung apag„528,2 Nordd. Lloyd 6,06, Heddernh.Kupten 6 5 1 Hoch- u. Tietbauf 2,9. 2, Bergwerks-Aktien Berzelius 8,44 8,60 Höchst. Farbw. 13,3012,7 „ Hicsch Kupter 32.0 Bochumer Bergb.]— 48% Uindrichs Auffm 17.5 Buderus Eisenw. 16,515,% Junghans 7755 Deutsch-Luxemb 46,5 45, Krauß Lok. 6,0 Eschweil. Bergw. 71,568, 0% Kaumg L lautern 775 Gelsenberg 53,0049, Karlisrh. Maschtb 4,2 Hlarpsner 64,55 4,0 Keram. Werko FaliKechersleben]— 13,9 Klein, Schanzlin „ Westeregeln 22,0%, 0% enorr Heilbronn Lothringer Hütte— 42% Konserven Braun Mannesmann— 35,2 Lech Oberbedarf 23,521, Leder Fahr. Obereisen(Caro) 22,0029, Rothe Phönix 32,0031, 5)„ picharz Rheinstahl— 33,9% Ludwigsh. Walz. Riebeelk—— Müblh. Lederw. Tellus 3,10 2,9% Mainlcraft Ver. Laura— 14, 0 Moenus industrie-Aktien Gel Ve Oelf. Ver. dtsch. Brauerei Werger]—- fäl. Nühm. K. Adt. Gebr., W.- Rhenania Chem Accumul Berlin——Schnellpr. Frankt Adlerw. Kleyer[2,7 2, Schuh Herz A. B. G. St. 9, Leander Aschaffenb. Bunt.—[Sichel Julius 50 Zellst. 22,0 Veith Wke. Badenia Weinh. 1,5 Wegelin Russ Bad An, u. Sod F. 15,2 Weiler, ter Meerſle Beclk& Henkel 4% Werke Albert 5, Bad. Il. Mannh.—[ Wayß& Freytag Bipg Metallw. 3,0 Zellstoff Waſdh. Breuer& Co. St.—Zuckert. Bd. Wgb Cement Heidelb. 11,0% do Frantcenthal Chem. Griesheim 12, do Heilbronn Dtsch. Scheide 17, do Ockstein Daimler Motor 3,1 do Rheingan Deutsch., Eisenl. 6,00 do Sinttgart * ) NMichtamtlich Zenz 70 .— — ene Krankengeld bis zu Mk. 4.— täglich und Sterbe⸗ Bei Wochenhilfe werden geld bis zu Mk. 240.—. im Einzelfalle über Mk. 80.— gezahlt. Die Kaſſe hat über 300 Verwaltungsſtellen. Der Vertreter der Kaſſe hier am Platze iſt Herr Ludwig Winkenbach 2., Bahnhofſtr. 7, der zu weiteren Auskünften gerne bereit iſt. * Weinheim, 22. März. Schweine⸗ markt. Zugeführt 359 Stück. Verkauft 297 Stück. Milchſchweine das Stück von 10 bis 20 Mark; Läufer das Stück von 25 bis 45 Mark. Sport und Spiel. D. J. K⸗Sport. Beamten— Proleten 212. ö Ora pro nobis! Ein reſpektabler Fußball⸗ kampf wurde am verfloſſenen Sonntag einem zahlreich erſchienenen Publikum vor Augen ge⸗ führt. Dasſelbe hatte ſeinen Reiz nicht verloren und manches Lachen bei den Zuſchauern hervor⸗ gerufen. Die Beamten ſind einmal den Proleten gegenüber vollſtändig zuſammengeklappt. Dies war allerdings auch vorauszuſehen, da ſich die Be⸗ amten die erſtte Mannſchaft unſerer Sportab⸗ teilung, außer den ſchon genannten drei„Inter⸗ natlonalen“, zum Gegner gewählt haben. Die „Spritzer“ haben halt immer noch Kuraſche, aber?? Wir gehen nun zum Spiele ſelbſt über. ö Um ¼4 Uhr eröffnete unſer nobler Schieds⸗ richter, Herr Haas, mit einem ſaftigen Denk⸗ zettel für den heutigen Tage, das Spiel. Im Anfang ausgeglichenes Spiel, bis eine ſichtbare, aber leichte Ueberlegenheit der Beamten zu Tage tritt. Hier war es die große„Latte“(Mittel⸗ läufe), die merklich herausſtach an Größe und ſpieltechniſchem Können. Es dauerte nicht lange und ſchon gehen die Beamten durch Glöckner in Führung; 1:0(Bravo!) Jetzt wird bei den Proleten Ernſt gemacht Auf elnmal war der Spfaß umgedreht und Schlag auf Schlag gehl's auf die„Beamtenkifte“; jedoch der Torwart hält unglaubliche Sachen. Die Proleten wären ver— zweifelt, wenn ſie nicht bis zur Halbzeit bloß 2 Tore geſchoſſen hätten. Halbzeit 1:2. Nach Wiederbeginn iſt's aus mit den Beamten. Die Proleten wollen gewinnen, gewinnen 1:3, ge⸗ winnen 1:4, gewinnen 1:5, 1:6. Holt! Da ſchießt der Beamte einen Elfmeter. Goal! 216. Von jetzt an iſt cs beſiegelt. Der rechte Läufer der Beamten(Z.), er verſagt und kickt die leichten Regentropfen in den Himmel, anſtatt den Fuß⸗ ball Ein weißes Taſchentuch wollte Kopfball ſplelen. Der Geiſt war willig, aber das Fleiſch ſchwach bei ihm Die Statlſten wurden immer zahlreſcher, bloß der Sachſe machte den Proleten den Kaffee öfters warm. Schüſſe von 3 Meter waren keine Seltenheit. Die Uhr hatte Nr. 12 geſchlagen und das Spfel hatte ein genußreiches Ende. Bomben und Granaten! Proleten wie? Revanche! H. H. National⸗Theater Mannheim. Dienstag, 25 März. C 3. 7.„Julius Cäſar.“ Hohe Prelſe. Anfang 7½ Uhr. Mittwoch, 26. März. F 4, 7.„Moral.“ Kleine Preiſe. Anfang 7½ Uhr. Donnerstag, 27. März. B 1, 6.„Wölfe in der Nacht.“ Mittlere Preſſe. Anfang 7½ Uhr. Freitag, 28. März. A 3, 7.„Das Wunder der Diana Alkeſtis.“ Hohe Preiſe. Anf. 7½ Uhr. Samstag, 29, März. a. M. 54.„Wilhelm Tell.“ Kleine Preiſe. Anfang 7 Uhr. Sonntag, 30. März. a. M. 55. Erhöhte Preiſe. Anfang 6 Uhr. Montag, 31. März. D, 8.„Die Liebe, eln goldenes Buch.“„Helrat.“ Anfang 7 Uhr. Im neuen Theater. „Carmen.“ Dienstag, 25 Mätz.„Das Glück im Winkel.“ Anfang 8 Uhr. Die Ver⸗ heſtellt werden. Mitglieder auch ihre Kohlen⸗ und Kartoffel⸗ Abrechnung unſerem Büro, Blauehutſtr. Nr. 34, während Mittlere Preiſe ungen unter dieser Mubrit keralmmt b auses det preßgeſeslichen keine Berantwortung. Auf ſaubere Zuſtände möchte ich unſere Behörde aufmerkſam machen, die unbedingtes Eingreifen benötigen. Hler berrſchen Zuſtände auf dem Frledhof, die man doch nirgends findet wie bei uns Wie iſt es möglich, daß ein Frled⸗ hof zum Spielplatz für Kinder werden kann Ueberall iſt der Zutritt für Kinder unter 14 Jahren ohne Begleitung Erwachſener bei Strafe verbsten. Jetzt aber iſt es kaum 3 Tage Früh⸗ liug und ſchon habe ich wieder genug geſehen. Ich habe noch Erinnerungen von 1923. Kam ich da Samtags kaum zum Tor herein, hielt ich bes nicht für möglich und doch war es wahr: Zwei Sportwagen und zwei Leiterwägelchen mit kleinen Kindern, die, von den Großen ihrem Schickſal überlaſſen, daſtanden und die Großen, auf der neuen Seite; wo dieſe Perlen her⸗ ſtammten, kann ſich jedes denken, das ſchon einen Perlkranz auf dem Friedhof hatte! die dieſem Treiben Einhalt gebieten? umher. Solche Zuſtände ſind unhaltbar! J. R Waren und Märkte. Mannheimer Wochenmarkt. 5 Trotz des verminderten Montagsbedarfs war auch geſtern der Markt reichlich beſchickt. Beſonders ſtark war wieder Gemüſe angefahren. Man ſah auch viele Junggemüuſe, ſo Radieschen und jungen Salat. Die Südfrüchte beherrſchen noch immer den Markt, Orangen, Bananen und Feigen waren am meiſten zu ſehen. Die Stände mit Rauchfleiſch wieſen auch geſtern wieder ein großes Angebot auf. Der Geflügelmarkt war auch wieder gut beſchickt. Tendenz: Das Ange⸗ bot wac ſehr groß, die Nachfrage, wenn auch etwas beſſer, immer noch verhältnismäßig gering. Nach⸗ ſtehend die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund: 55 5 Kartoffeln 4,5 bis 5(4,6 bis 5), Weißkraut 15 bis 25(15 bis 20), Rotkraut 30 bis 35(25 bis 35), Wirſing 30 bis 35(25 bis 35), Schwarzwurzeln 60(60), 80(60 bis 90), gelbe Rüben 10 bis 12(10 bis 12), Spinat 70 bis 90(50 bis 100), Karotten 12 bis 15 (12 bis 15), rote Rüben 10 bis 16(12 bis 15), Ra⸗ ſalat 30 bis 60(30 bis 60 d. St.), Kopfſalat 30 bis 80(30 bis 80 d. St.), Lattich 280 bis 480(400 bis 560). Zwiebeln 20 bis 22(18 bis 20), Eier 12 bis 15(12 bis 15), Süßrahmbutter 220 bis 240(220 bis 240), Landbutter 160 bis 200(160 bis 200), Auslands⸗ butter 220 bis 240(220 bis 240), Aepfel 15 bis 50 (10 bis 50), Birnen 21 bis 50(20 bis 50), Nüſſe 90 bis 100 Feigen 60 bis 80(50 bis 80), Orangen 5 bis 25(5 bis 25 d. St.), Bananen 25 bis 30(15 bis 20), Geflügel das Stück: Hahn lebend 300 bis 900(300 bis 800), Huhn lebd. 300 bis 900(300 bis 700), Gans lebd. 800(700 bis 800), Tauben 150(150), geſchlach⸗ tetes Geflügel: Hahn und Huhn 300 bis 700(300 bis 800), Gans 256(140 b. 200) d. Pfd., Zickel 90 b. 100(100) Offizielle Preiſe der Mannheimer Produntenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Rentenmark Preisnotierungen vom 17. März 1924 Weizen, inländiſcher— 19,50 „ ausländiſcher 20,00— 21/00 Roggen, inländiſcher 16,50— 7 ausländiſcher 16,50 16,75 Gerſte, inländiſche 21,00— 21,50 „ ausländiſche——— Hafer,(neuer) 15,75—16,00 „ lalter) 5 Mais,(gelbes mit Sack)——20,25 Weizenmehl Baſ. Sp. 0(Richtpr.) 27,25—28,00 Roggenmehl 24,00— 24,50 Weizenkleie mit Sack 10,25—10,50 Biertreber— 1 Rohmelaſſe 10,50—11,00 Wieſenheu, loſe 6—7,50 Rotkleeheu 8—9—. Luzerne-Kleeheu 8—9— Preß⸗Stroh. 4,5050 Gebundenes Stroh 3,80— 5,00 Mannheimer Produktenbörſe. Mannheim, 24. März. Die Börſe verkehrte auch weiterhin in ruhiger Hnltung. Die Geſchäftstätigkeit iſt klein. Man nannte Weizen ausländiſchen mit 20—21, inländiſchen 19— 19,50, Roggen aueländiſchen mit 16.50, inländiſchen mit 16,25 GM. per 100 kg bahnfret Mannheim. In Gerſte lagen Angebote ab pfälziſchen Stationen zu 20,25— 20,50 GM., ab Tauber⸗ und fränkiſchen Stationen zu 21— 21.50 GM. per 100 kg vor. Für in Mannheim dis⸗ ponible Gerſte werden 21 21,50 GM. per 100 kg bahnfrei Mannheim verlangt. Hafer iſt ab nahen Stalkonen zu 14.75— 15,00, bezw. 15,25— 15,50 GM. per 100 kg bahnftel Mang⸗ heim am Markte. Für Mais werden 20,25 bis 20,50 GM. verlangt. Von Futtermttte iſt Welzenfuttermehl zu 12,50, Roggenfutter zu 11,50, Welzenkleie zu 10,50— 10,75 5 per 100 kg ab ſüddeutſchen Mühlenſtatlonen angeboten. Für Malzkeime und Biertreber wer⸗ den ab München 14 GM. per 100 kg gefor⸗ dert. Welzenmehl(Baſis 0) war ſettens der Mühlen zu 28 und aus zweiter Hand zu 27,25 GM. per 100 kg bahnfrei Mannheim offer ert. Gpul⸗ und Weihuachts⸗Kaſſe E. B. Zweigverein Viernheim. Es können in den Tagen vom 26. bis 28. März im Büro unſerer Kaſſe Saatkartoffel all. Art Zu gleicher Zeit wollen die vornehmen. Alles Nühere in der Büroſtunden von 8—12 Uhr vormittags und 1—4 Uhr nachmittags. Der Vorſtand. neun Mädchen an der Zahl, waren mit der Ver⸗ 105 arbeitung von Perlen beſchäftigt und ſaßen links a Wo bleibt da die Behörde, wo Schule und wo Religion, Wiviel mal hab ich ſchon geſehen, daß auf den Gräbern mit den Füßen herumgeſtrampelt wurde, Blumen herausgeriſſen und verderben liegen ſie dann 1 Blumenkohl 30 bis 250(30 bis 250), Roſenkohl 70 bis dieschen 50 bis 60(50 bis 60 das Büſchel), Endiven: