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Es iſt das erſte Nal, ſeit dem unglücklichen Ausgang des Krieges, daß ein deutſcher Reichskanzler und ein deutſcher Außenminiſter einen offiziellen Be⸗ ſuch im Auslande machen, wie man wohl früher zu ſagen pflegte, einen Beſuch bei einer fremden Nation. Wir haben den Beſuch in dem Gedan— ken gemacht, nicht bei einer fremden Nation zu ſein. Wir ſind ſeit dem Augenblick, wo wir auf Wiener Boden erſchienen ſind, ſtets in dem Ge— danken geweſen, daß wir bei unſeren deutſchen Brüdern ſind und daß uns hier Gefühle entge— genſchlagen, die uns ſagen, daß der geiſtige Zu⸗ ſammenhang nicht zerſtört worden iſt, daß, je größer die Not, deſto ſtärker die Bande der Zu⸗ ſammengehörigkeit. Wir haben ſchwere Stunden erlebt, ſowohl die Brüder in Oeſterreich, als auch wir im Deutſchen Reiche. Wir haben ſchwere Wege gehen müſſen, um aus dem Elend heraus— zukommen. Wir haben das Beſte gegeben, was zukommen 0 0 ein Volk in einem unheilvollen Kriege geben dann. Wir haben das rut von Millionen gege— ben für die Freiheit unſeres Landes. Aber die Jahre nach dem Kriege haben uns noch ſchwerere Opfer auferlegt. Sowohl Sie in Oeſterreich, als auch wir im Deutſchen Reiche ſind niedergeſun— ken in der Not des Krieges. Das Schwerſte, was uns auferlegt wurde, war der Währungs⸗ 7 4 4—. A Ao 3 974 verfall und der Niederbruch des gei⸗ ſtigen Deutſchtums, die Proletariſierung des geiſtigen Mittelſtandes. Wehe dem Lande, das keine geiſtigen Führer mehr hat und das nicht mehr imſtande iſt, geiſtige Führer heranzu⸗ bilden! Wehe dem Lande. das die großen Ge⸗ danken der Geiſtigteit verfallen läßt! Nirgends ſind wir uns mehr bewußt geworden, was gei— ſtiges Leben bedeutet, als hier auf Wiener Bo. den. Wir ſind Söhne eines Volkes. Wir ſind aber auch ein Voll des Materialismus geworden in höherem Maße, als es notwendig geweſen wäre. Wir haben von dem, was wir einſt waren, von dem Wolke der Den ker und Dichter, viel verloren. Wir haben zu viel von Baumwolle, Pe⸗ troleum und Kohle geſprochen un d haben dabei vergeſſen, von Haydn, Mozart, Beethoven und Kant zu ſpre chen, die die geiſtigen Führer des deutſchen Vol⸗ kes weit über die Grenzen des Deutſchen Reiches bingus waren. International wird nur der wirken, der na— tional denkt. Wer aber ſo in ſeiner Nation auf⸗ geht und deren Größe in ſich aufnimmt, wie wir, wird auch für den Geiſt eines fremden Landes vorbildlich wirken. Wir haben heute die Empfindung, daß wir einer beſſeren 3 ukunft entgegen⸗ gehen. Wenn Bundeskanzler Seipel heute da⸗ von geſprochen hat, daß heute der letzte Tag des Winters und morgen Frühlingsanfang iſt, ſo hoffen auch wir, daß es doch einmal Früh⸗ lingsanfang für Deutſchland geben möge. Wir haben es gewiß verdient. Wir ha⸗ ben keine Urſache, unſer Haupt geſenkt zu tragen, als ob wir eine Schuld auf uns geladen hätten. Wir haben dasſelbe Recht auf Achtung wie je⸗ des andere Volk. Wir wollen hoffen, daß das Wert der Sanierung, das wir hier vor unſeren Augen geſehen haben, ein Werl der ſchweren Geſundung eines Volkes, auch uns ge⸗ lingen möge. Wir wiſſen, daß es nicht ohne Opfer vor ſich gehen wird. An ſie, die Mitglieder der reichsdeutſchen Kolonie in Wien, richte ich die Bitte, Verſtändnis zu haben für die Politit, die wir im Reiche führen müſſen. Wir müſſen ſchrittweiſe vorgehen, um einmal die Gruubſagen zu ſchaffen für den Wiederaufbau unſerer Wirt ſchaft und für den Wiederaufbau eines be Deutſchland. Aber wenn wir nicht lernen, 0 e Parteigeiſt zu überwinden und in dem e Bruder zuerſt den Deutſchen zu ſehen und nich zu fragen, ob er dieſelbe Parteifarbe trägt, wie wir, ſo haben wir kein Recht auf eine gute Zu. kunft. Die Zukunft eines Voltes baut ſich mi nur auf wirtſchaftlichen Dingen, ſondern aue auf der Seelengemeinſchaft auf. Streſemann ſchloß mit dem Ausdruck der Hoff nung, daß der heutige Beſuch des deutſcher Reichskanzlers und des deutſchen Außenminiſter! in Wien dazu beitragen werde, 1 Seeleng ei meinſchaft zwiſchen Oeſterreich und Deutſch⸗ land noch inniger zu geſtalten. 7 e gaben, die an den nächſter g werden, in ihrer Bedeutung und der Schwie— Mittwoch, den 26. März 1924 eee,* L rens Zwei bedeutſame Reden. Eine Wahlrede des Reichskanzlers. Elberfeld, 24. März. Am Sonntag ſtand Elberfeld im Zeichen großer Wahlver ſammlungen des Reichswahlkreiſes Düſſel dorf⸗Oſt. Am Vormittag ſprach im überfüllten, dreitauſend Perſonen faſſenden großen Stadt⸗ hallenſaal Reichskanzler Marx als Führer der Zentrumspartei. Zu gleicher Zeit ſagte im evangel. Vereinshaus die Demo⸗ lratiſche Partei mit Reichsminiſter a. D. Koch und Abgeordneten Erkelenz als Rednern, und am Nachmittag tagten ebendort die Deutſchnationalen, zu denen der frühere Oberbürgermeiſter von Köln u. Staats⸗ miniſter a. D. Wallraff ſprach. Für die Zentrumstagung waren mit Rückſicht auf die durch deutſchvölkiſche Jungmannen mit Tril⸗ lerpfeifen und Niespulver herbeigekührte Stö⸗ cung der Zentrumsverſammlung vom letzten Dienstag beſondere Vorkehrungen getroffen worden. Neben den durch Armbinden gekenn⸗ zeichneten zahlreichen freiwilligen Ordnern alle Ständen war von der Schupo ein ſtarkes Aufgebot erſchienen und unter Führung von Polizeioffizieren im Saal und außerhalb der Stadthalle verteilt. Regierungspräſident Grütz⸗ ner war ſelbſt zugegen. Es kam aber dieſesmal zu keinen Zwiſchenfällen. Die Zentrumsver— ſammlung wurde vom Wahlkreisvorſitzenden Landesrat Adams-Düſſeldorf geleitet, der unter jubelndem Beifall der Tauſenden„un— ſeren Wilhelm Marx als ehemaligen Elberfel— der und Düſſeldorfer Mitbürger, als Führer des Zentrums und als Kanzler in Deutſch— lands ſchwerſter Zeit“ begrüßte und ihm be— ſonders auch dafür dankte, daß er ſich bereit erklärt habe, wieder Spitzenkandidat der Zen⸗ trumspartei im Wahlkreis Düſſeldorf⸗Oſt für die Reichstagswahlen zu werden. Reichskanz⸗ ler Marx gab zu Beginn ſeiner einſtündigen Rede ſeiner Freude Ausdruck, wieder einmal in ſeinem lieben Elberfeld, in ſeiner Rheinpro— vinz zu ſein. Er benutzte die Gelegenheit, nach ſeiner Rückkehr aus Wien, den oͤſtrreichiſchen Stammesbrüdern einen herzlichen Gruß zu ſenden und ihnen den wärmſten Dank auszu— ſprechen für den überaus herzlichen und leben digen Empfang, den der Reichsminiſter des Aeußeren und er empfunden hätten. Von Re— gierungskreiſen ſowohl wie vom Publikum, von der geſamten Einwohnerſchaft Wiens aufs herzlichſte begrüßt, hätten ſie Tage durchlebt, die ihnen zu Herzen gegangen ſeieg, die, wenn es ſich auch nur um einen perſönlichen Freund ſchaftsbeſuch gehandelt habe, doch hoffentlich vom beſten Erfolg für die Zukunft beider Völ— ker ſein würden. Dann ſchilderte der Reichs kanzler die Sachlage für den alten und den neuen Reichstag. Vielleicht würden die Auf Reichstag geſtellt rigteit ihrer Löſung bei weitem dus überſtei gen, was dem nunmehr außgelöſten Reichstag habe zugemutet werden müſſen. Leben und Tod des deutſchen Volles hünge vom Ausgang der Wahlen ab. zun dieſe würden beſtimmend ſein fü ment, das folgenſchwere Beſchlüſſe für d ſtand von Reick k faſſen nüſze. unſerer politiſche: tätigung könge ange der Lage nur ſein die Aufrechterhaltung Einheit des Reie»aufrichtung unſeres durch d Folgen zu Boden geworfenen Das Zentrum habe mit den ebenfals zur Re gierung gehörenden Parteien dieſes Ziel klei⸗ nen Augenblick aus dem Auge habe alles daran geſetzt, es auch„u erreichen. Der Gedanke der Zentrumspolitik ſei der, auf dem harten Wege der Tragung der Laſten des Verſailler Vertrages bis an die Grenzen der Leiſtungsfähigkeit die Befreiuung Deutſch⸗ lands zu erreichen. National ſei, zu arbeiten u. zu handeln, ſich ſelbſt aufzuopfern für das Wohl des Volkes. Das was das Zentrum ge— tan habe und tue. ſei nicht Schwäche, ſondern die wahre echte Befreiungspolitik, wie ſie ge— trieben werden müſſe durch Betätigung in der Geſetzgebung, aber nicht durch tatloſe Kritik, die gerade in einer Zeit wie der jetzigen äußerſt leicht ſei. Die Reparationsfrage müſſe ſo ge⸗ löſt werden, daß auf der einen Seite die Be⸗ freiung Deutſchlands wenigſtens angebahnt werde, auf der anderen Seite aber auch die Laſten für das deutſche Volk erträglich geſtal⸗ tet würden. Auch dieſer Geſichtspunkt müſſe bei der Abgabe des Stimmzettels beachtet wer⸗ den. Gegenüber einem Zwiſchenruf aus der Verſammlung ſagte der Redner: Für uns in der Zentrumspartei ſteht es felſeufeſt, daß die Politik, wie wir ſie ſeit langem uad nament ich unter der Führung Dr. Wirths berloren und betrieben haben, die einzige Rettungs⸗ ö tat für Volk und Vaterland geweſen iſt. Das Zentrum erkläre ſich von neuem bereit, mit llen Parteien zuſammen zu gehen, die ent⸗ chloſſen ſeien, mit ihm poſitiv zu arbeiten, das Volk hinaufzuführen zum wirtſchaftlichen, kul⸗ ſturellen und nationalen Wohlſtand. Das Zen⸗ trum ſei die einzige Partei im Reichstag ge⸗ weſen, die von 1919 an noch nie aus der Re⸗ gierung ausgeſchieden ſei. Auch das ſei ein Zeugnis von einer ſehr ernſten nationalen Auffaſſung. Es werde wohl niemand mehr zu ſagen wagen, das Zentrum habe die Partei über das Vaterland geſtellt. Das Zentrum habe im Gegenteil den Aufſchwung ſeiner Par- tei aufs Spiel geſetzt, die Kritik ſelbſt ſeiner Parteifreunde auf ſich genommen, weil es ſich geſagt habe, nun gelte es nicht die Mehrheit des Zentrums, ſondern die Aufrechterhaltung des deutſchen Volkes, und das müſſe über alles gehen. Würden alle Parteien bei der Agitation und bei der Abgabe der Stimmzettel ſo han⸗ deln, anſtatt ſich zu bekämpfen und das Voll noch mehr zu entzweien, ſo würde es beſſer um unſer Volk ſtehen. Der Reichskanzler ſprach ferner über die Weimarer Verfaſſung als jeden Staatsbürger im Gewiſſen vespflichtender Rechtsgrundlage unſeres ſtaatlichen Lebens und legte weiter die Gründe dar, die zur Auf— löſung des Reichstages geführt haben. Er glaube, die Verantwortung hierfür vor der Geſchichte und der Zukunft des deutſchen Vol— kes tragen zu dürfen. Dann ging der Redner noch kurz auf einige ethiſche und kulturelle Fragen ein. die auch bei der Wahl beachtet werden müßten. Der Reichskanzler ſchloß mit der Erinnerung an die Macht des Stimmzet— tels. Als nachher noch viele Hunderte, den Reichskanzler auf der Freitreppe der Stadt— halle erwarteten und ihm herzliche Ovationen bereiteten, nahm er nocheinmal Gelegenheit, in kerniger Anſprache die untrennbare Einheit des Reiches mit dem beſetzten Gebiet zu beto nen und zu verſichern, daß das de ſich eher zum Verbluten bringen laß ehe es das beſetzte Gebiet im Stiche baſſ *. St Eine Streſemann-Rede in Darmſtadt. Darmſtadt, 23. März. Anläßlich des Lan desparteitages der Deutſchen Volkspartei in Heſ— ſen ſprach heute mittag hier der Reichsaußenmi niſter Dr. Streſemann in einer öffentlicher Kundgebung vor über 1000 Zuhörern. Er wies zunächſt auf die Bedeutung der Reichstagswahlen hin, durch deren Ergebnis die weltpolitiſchen Ereigniſſe weſentlich beeinflußt würden. Die Deutſche Volkspartei habe im vergangenen Reichstag bewußt den Weg verantwortlicher Mit— wirkung an der Regierung beſchritten, weil in in der Zeit außenpolitiſcher Bedrängnis eine nationale Einheit nach außen notwendig ſei. Ihre Grundſätze habe ſie darum nicht aufgegeben, ſon dern nur zurückgeſtellt hinter den Gedanken der Volkseinheit. Das alte Reich zu lieben, dazu habe kein Opfer gehört, aber für unſer heutiges armes und entmutigtes Deutſchland einzutreten, das ſei ein ferbekenntnis, mehr dasjenige der Lippen. Dr. Streſemann wandte ſich hauptſächlich gegen die rechtsſtehenden Kriti— ker ſeiner Außenpolitik. Poſitive Vorſchläge, wie man die Dinge änbern könne, fehlten von dieſer Seite. Sie verlangten zwar eine i Wendung in der 2 politik, e mit dem Mut der Konſequenz zu ſagen, dann notwendig die Folge ſei, nämlich Krieg und ein bitteres Erwachen des waſſenloſen deutſchen Volkes 24 Stunden darnach. Solche Politik zu wollen, ſei ein wert als „rohr brechen. Der Wahlaufruf der Demokraten. Berlin, 23. März. Nunmehr erläßt auch der Parteivorſtand der Demokratiſchen Partei ihren Wahlaufruf, in dem es u. a. heißt: Der Ausgang der Wahlen entſcheidet über Deutſch⸗ lands Schickſal. Es beſteht die Gefahr, daß un⸗ ter dem Druck der franzöſiſchen Machtpolitik einerſeits und des unpolitiſchen Sinnes des deut— ſchen Volkes andererſeits ein Reichstag zuſtande kommt, der auf der linken Seite etwa 80 Kom⸗ muniſten und auf der rechten Seite etwa 80 deutſchvölkiſche enthält. Ein ſolcher Reichstag würde arbeitsunfähig ſein. Deutſchlands Ge⸗ undung und allmählicher Wiederaufſtieg kann gur aus der Weiterführung der bisherigen Poli⸗ ik erwachſen. Der Aufruf ſchließt mit der Bitte, für Wahlzwecke einen Beikrag zur Jerfügung ju ſtellen. e e e e e chungen im Wehrkreiskommando, Berlin hervorgehe. anwalts hierzu feſt, tober Clas eine Einigung erfolgt, deren Preis die auch den Abfe 5. 8 habe aus Berlin die Nachricht mitgebracht, daß Der Münchener Hochverrats⸗Prozeß. Fortführung der Plaidyers. München, 23. März. Am 20. Verhand⸗ lungstage wurden die Plaidoyers fortgeſetzt. Zunächſt ſprach der Verteidiger Dr. Webers Rechtsanwalt Holl, der einleitend ebenfalls die politiſche Lage vor dem Unter⸗ nehmen des 8. November entwickelte. In Kahrs Umgebung habe man, wie die Bro⸗ ſchüre über Ludendorff beweiſe, ein Stagten⸗ Deutſchland mit einem Wittelsbacher König⸗ reich erſtrebt. Dieſen, auf Lockerung des Bun⸗ desftaates abzielenden Beſtrebungen habe die Aktion des Kampfbundes, beſonders auch die Politik des„Oberlandes“ entgegengewirkt. Die Behauptung eines im Septemher geplan⸗ ten Putſches ſei ein politiſcher Schwindel. Der wahre Grund für die Errichtung des General⸗ ſtaatskommiſſariats ſei die geplante Aufnahme des Kampfes gegen Berlin geweſen. Auch die Verpflichtung der bayeriſchen Reichswehr auf die bayriſche Regierung ſei eine ieſer Kampf⸗ naſchinen. Ein Hochverrat gegen die in Bayern und von Bayern außer Kraft geſetzte Verfaſſung ſei ſchon begrifflich undenkbar. Dem 1. Staatsanwalt müſſe man Dank dafür wiſ⸗ ſen, daß er denen, die vor Gericht ſtehen, Worte der Anerkennung ihrer Perſon widmete, wie ie draußen im Volke erwartet wurden. Rechts- anwalt Holl ſchilderte eingehend die Beſpre— aus denen deutlich die Abſicht des Marſches nach Der Vorſitzende ſtellte auf wiederholten Einſpruch des Staats- daß dieſe Abſicht weder von Loſſow,, noch von Kahr und Sei⸗ ßer erwieſen ſei. Rechtsanwalt zog aus ſeiner Beweisführung den Schluß, Hitler und Dr. Weber ſeien zu der Annahme berechtigt gewe— ſen, daß die drei Herren zum Kampf gegen Berlin entſchloſſen ſeien. Wenn für das Di— rektorium der Weg des Art. 48 angegeben werde, ſo gehe dieſer Mißbrauch des Art. 48 iber den groben Unfugparagraphen noch hin— zus. Wenn das, was die Angeklagten taten. Hochverrat ſei, müſſe man die Angeklagtenbank im einige Kilometer verlängern. Der Ausdruck vurde vom Vorſitzenden gerügt. Im weiteren Verlauf der Vechandlung behauptete Rechtsanwalt Holl u. à, Ende Ok— ſei zwiſchen den Truppen Seeckt und Hinopferung des Kampfbundes und die Preis⸗ gabe Ehrhardts durch Kahr geweſen ſei. Das erkläre e Seißers nach Berlin und ß des Falles Loſſow. Seißer dort eine Diktatur ausge ſei Ehrhardt zurückgepfi führte Holl u. a. noch aus, von einer Illoyali⸗ tät Dr. ktahrs Rede habe nur der Auftakt zu den er⸗ warteten großen politiſchen Ereigniſſen im Reiche ſein ſollen. Hitler und ſeine Mitarbeiter Loſſow und Seißer nur zum Ab⸗ wollen. Ihre hetſige Ueber— f große Werk nur mit rchzuführen. Die Mi⸗ ſpontan aus dem Abend habe ſie weder angeordnet, noch dabeien„Kahr, Loſſow und Sei— ßer hä einer Auffaſſung im Bürger⸗ bräukeller ehrlich ihre Zuſtimmung gegeben, nindeſtens aber die anderen Herren bei dem guten Glauben gelaſſen. Daß Loſſow und die anderen Herren ihr Wort nicht hielten, erkläre i ü daß ſie ſich in den Hinden ihrer den Puſch ablehnenden Generäle nd Beam⸗ nden, und daß die bayeriſche Volks- Putſch als gefährlichſte Gegnerin he. Der Redner wandte ſich ſcharf ſammenhang gegen ben Aufruf iniſters Matt. der oon dem dendorff“ ſprach und beantragte ſchließlich nach e eingehenden Betrachtung der Rechtslage Freiſprechung ſeines Manda⸗ D eber, da die Tatbeſtandsmerkmale haben Kahr ten Dr des Hochverrats weder objektiv noch ſubjektiv gegeben ſeien. W Auseinanderſetzung zwiſchen dem Vorſitzenden und der Verteidigung, bei der Rechtsanwalt Kohl ein ſcharfe Rüge wegen einer unpaſſenden Aeußerung gegenüber dem Vorſitzenden erhielt, wurde die Verhandlung bis Montag vormittag halb 9 Uhr ausgeſetzt. Die erſten Demonſtrationen in München. München, 23. März. Geſtern abend Nach einer kam es in der Blutenburgſtraße, wo der Hitler⸗ prozeß ſtattfindet, mehrfach zu Anſammlungen. Landespolizei ſäuberte mit Gummilnüppeln die Straße. Auch einige Abteilungen Reichs⸗ wehr ſtanden Gewehr bei Fuß in Bereitſchaft. Fortſetzung de Plaldoyers. München, 24. März. In der Montags⸗ ſitung iſt der Angeklagte Brückner wegen Un⸗ wohlſeins beurlaubt. 8 Dr. Weber, Rechtsanwalt Meyer⸗ Würzburg, beſchäftigt ſich zunächſt mit der Weimarer Verfaſſung, deren Rechtsgültigkeit Der zweite Verteidiger des Angeklagten er bezweifelt, da aus ihr nicht der Wille zum Rechtsfrieden, ſondern der Wille zur Gewalt ſoteche. Das beweiſe der Kampf Berlins gegen die einzige nationale Regierung im Reich, die baveyiſche. eine völlig diktatoriſche Gewalt in Anſpruch genammen und damit die Rechtsgrundlage der Veriaſſung entſcheidend durchbrochen worden. In der Praxis könnte Bayern unausgeſetzt mit dem Reiche um die Wiederherſtellung ſei⸗ nie Koheit kämpfen. Es habe die Kommando⸗ gewalt für die Reichswehr zurückgenommen, die Anerkennung des Staatsgerichtshofes ver⸗ weigert, und es ſei eigentlich ein Widerſpruch, daß über die Angeklagten ein Gericht urteile, deſſen Zuſtändigkeit vom Reich ſelbſt nicht an⸗ erkannt werde Der Vo itzende unterbricht den Ver⸗ teidiger und ſtellt feſt, daß ſowohl da? Reichs⸗ gericht wie der Reichsanwalt die Juſtändiagkeil des Volksgerichts wiederbolt anerkannt haben. Der Verteidiger erklärt fortfahrend: Setze man für das Wort Diktatur das ange⸗ nehme Wort Direktorium das auch der Staats⸗ anwalt auf Grund des Artikels 48 für durch⸗ führbar halte, dann ergebe ſich, daß überhaupt keine Verfaſſung geändert worden ſei. Eine Gewaltanwendung in der Richtung gegen das Reich ſei zu verneinen; die Abſetzung Eberts im Bſirgerbräukeller ſei noch kein ſtoatspoliti⸗ ſcher Vorgang. Der Verteidiger kommt dann auf die geſamte„jungvölkiſche“ Bewegung ſprechen. Er weiſt dann Angriffe auf das ſo⸗ genannte neugermaniſche Heiden⸗ tum zurück, gibt aber zu, daß gewiſſe Ueber⸗ ſpannungen vorgekommen ſeien und verlangt ſchließlich die Freiſprechung Webers. Nach einer Pauſe ſpricht Rechtsanwalt Gademann für den Angeklagten Krie⸗ bel. Er bezeichnet als deſſen traaiſches Schick⸗ ſal, daß er in ſeiner ſelbſtloſen Arbeit in das Netz einer Gruppe unaufrichtiger Staatsmän⸗ ner geraten ſei. Im Kampfbund ſei Kriebel lediglich militäriſcher Berater Hitlers geweſen, wie Scheubner-Richter deſſen politiſcher Bera⸗ ſer geweſen ſei.— Bei Beſprechung der Ereig⸗ niſſe vom Oktober bis Anfang November wird auf Wunſch des Verteidigers die Oeffent- lichkeit ausgeſchloſſen.—— Staatsanwalt Ehrhardt verwahrt ſich gegen einige perſönliche Angriffe des Vertei— digers und ſtellt feſt: Es iſt nicht richtig, daß in geſchloſſener Sitzung der Waffengang nach dem Norden erwieſen worden iſt. ö Hierauf wird die Sitzung auf den Nach mittag vertagt. Nachmittagsſitzung. München, 2. März. Am Montag nach nillag verlas der Vorſitzende zu Beginn der Perhandlung eine Erklärung des Juſtiz⸗ rats Klaß. Dieſer erklärte. er habe niemals Vertröge mit Herrn von Kahr abgeſchloſſen und keine Bindungen zu Kahr. Loſſow und Seißer gehabt, auch mit dem Plane zur Er⸗ richtung eines Direktoriums nicht in Verbin⸗ dung geſtanden. Rechtsanwalt Holl! ſtellte dazu feſt, daß er nicht von Verträgen geſpro⸗ chen habe, Abmachungen zwiſchen Kahr und Pöhner ſeien durch einen Handſchlag beſiegelt worden. Weiter wurde vom Vorſitzenden eine Zuſchrift bekannt gegeben, in der Kultus⸗ miniſter Dr. Matt gegenüber Aeußerungen des Rechtsanwalts Holl u. a. feſtſtellt, daß er Mit dem Ermächtigungsgeſetz ſei Paris, 24. März. Die Demarche, beſetzten Gebiet zum Gegenſtand gehabt. Die Beſprechungen darſber ſind noch nicht zum Ab⸗ ſchluß gelangt, ſo daß die Vorbereitungen der Wahl eine weitere Verzögerung erfahren dürften. Eine Rheinkonſereng des Zentrums. Köln, 24. März. Die Deutſche Zentrums⸗ partei lädt für die Zeit vom 10. bis 12. April zu einer großen„Rheinkonferenz“ nach Frankfurt a. M. ein. Das politiſche Haurptreſe⸗ weder vor noch nach dem 8. November gemein⸗ ſam mit Kardinal Faulhaber irgend einer Ver⸗ ee WWW ner U 7 WSI F 137 LL abene Leſtament. * Roman von Ed. Wagner. 83(Nachdruck verboten.) Der Adminiſtrator lächelte überlegen, denn er fürchtete ſich nicht davor, daß die in Ausſicht ge⸗ nommenen Unterſuchunglen mehr von feinen Schurkereien an den Tag bringen würden. „Unterſuchen Sie, ſoviel Sie wollen,“ ſagte er kalt.„Sie werden die Rechnungen ganz in Richtig⸗ keit finden. Keiner wird aus den Büchern ein an⸗ deres Verſehen beweiſen können!“ Dieſe Dreiſtigkeit entmutigte den Baronet und ſeine neuerwachte Hoffnung begann zu ſchwinden. „Ich bin bereit, mit Ihnen die Bücher immer und immer wieder durchzugehen,“ fuhr Hadd fort, „und ſie jedem beliebigen Manne, den Sie mir nennen, zur Durchſicht zu überlaſſen. Wenn Punkte vorkommen ſollten, die Sie nicht verſtehen, ſo will ich Ihnen Aufklärung darüber geben. Nur um eins muß ich Sie bitten,“ ſetzte er hinzu, daß meine Fhre nicht angegriffen wird wegen eines Ver— ſehens in meinen Büchern. Es iſt der einzige Irr⸗ ſum, der gefunden werden kann, und zudem ſind Sie, Sir Ary, nicht in der Lage, mir wegen eines einzigen Fehlers Vorwürfe zu machen.“. Er ſah den Baronet dabei ſcharf an und ein Strahl des Triumphes leuchtete aus ſeinen Augen. Sir Archy wünſchte in ſeinem Herzen, daß er das Geheimnis von der gemachten Entdeckung einſt⸗ weilen noch für ſich Fehlen hätte. „Und jetzt, da Sie den Streit begonnen haben,“ fügte der Adminiſtrator, der ſeinen Gegner über⸗ wunden fühlte, hinzu,„habe auch ich etwas zu agen. Ich war nicht willens während dieſes Be⸗ uches davon zu ſprechen, aber nun mag es doch das beſte ſein, es zu tun. Jedoch ſetzen Sie ſich, Sir Archy. Es tut mir weh, wenn ich ſehe, daß Sie ſtehen bleiben.“ Der Baronet machte eine ungeduldige Bewegung, worauf Hadd fortfuhr: „Ich möchte Ihnen raten, Sir Archy, mit Ihrer Tochter das Schloß füre inen Monat zu verlaſſen und ſich nach dem hübſchen 5 0 5 Landhauſe Roſamunde's zu begehen. Es ſollte mir lieb ſein, wenn Sie ſich recht bald auf den Weg machten, tima morgen.“— eee 2 „Und wuürum: tler rat auf dieſer wichtigen Tagung hält der bishe⸗ rige Reichstagsabgeordnete Hermann Hofmann (Judwigshafen). Für Samstag, den 12. April iſt eine große Kundgebung der deutſchen Zen⸗ trumspartei geplant. Der Reichskanzler kandidiert. Düſſeldorf, 24. März. Die Zentrumspartei hat im Wahlkreiſe Düſſeldorf⸗Oſt den Reichskanz⸗ ler Dr. Marx an erſter und den früheren Reichs⸗ poſtminiſter Giesber ts an zweiter Stelle als Wahlkandidaten aufgeſtellt. Sachliche Führung des Wahlkampfes. Bonn, 24. März. Die politiſchen Parteien in Bonn, die Zentrumspartei, die Deutſchdemo⸗ bratiſche Partei, die deutſchnationale Volkspartei, die Deutſche Volkspartei und die Vereinigte So⸗ zialdemokratiſche Partei richten in einem Aufruf an die geſamte Bürgerſchaft die Bitte, bei den kommenden Wahlkämpfen ſich unſachlicher Schärfe ſowie perſönlicher Verunglimpfungen volitiſcher Gegner zu enthalten, um auf diefe Weiſe die na⸗ tionale Einheit unſeres Volkes zu bekunden. Eine Rede Stegerwalds. Hagen, 24. März. Die Arbeiter-Jentrums⸗ wähler hatten zu geſtern einen großen Vertreter— tag einberufen, auf dem Reichstagsabg. Steger⸗ wald und Reichstagsabg. Joos ſprachen. Die Rede Stegerwalds war eine zweiſtündige Abrech⸗ Die Wahlen im beſ ten Gebiet. i! die der deutſche Botſchafter v. Hoeſch geſtern am Quai d'Orſay unternommen hat, hat die noch immer ausſtehende Genehmigung der franzöſiſchen Re⸗ gierung zur Vorname der Reichstagswahlen im 1* 150 keinen unmittelbaren praktiſchen Erfolg, weil das gegenſeitige Vorurteil noch ſtärker war als der gemeinſame deutſche Le⸗ be. Neue Organiſationen und neue Par⸗ teien ſeien nicht notwendig, ſondern das geiſtige und politiſche Training und die Umſtellung des deutſchen Volkes. Bei dem gegenwärtigen deut⸗ ſchen Parteiweſen ruhe auf der Zentrumspartei die denkbar größte Verantwortung. In Deutſch⸗ land könne bis auf weiteres nicht mit Extremen regiert werden. 3 Reichstagskandidaten in Heſſen. ö Frankfurt, 24. März. Geſtern fand hier im Volksbildungsheim eine Sitzunge des Landes⸗ ausſchuſſes der Deutſchen Demokratiſchen Partei Heſſens ſtatt, zu der Delegierte aus allen Teilen des Landes erſchienen waren. Gegenſtand der Tagung war hauptſächlich die Aufſtellung der Kandidaten für die Reichstagswahlen und Be⸗ ſprechung über Organiſation die Wahlen. Neben dem bereits von dem Lan⸗ desparteitag nominierten Spitzenkandidaten Pfar⸗ rer Korell ſollen Profeſſor Dr. ing. Heide⸗ brock-Darmſtadt, Landwirt Eberle⸗Wolfzs⸗ hauſen und Frau Schneider⸗ Gartenmühle auf den amtlichen Wahlzettel aufgenommen wor⸗ den. i Darmſtadt, 24. März. Im Saalbau wa⸗ ren die Vertreter der heſſiſchen Sozialdemokratie zu einem ordentlichen Parteitag zuſammengetre⸗ ten, um die Arbeiten für den kommenden Wahf⸗ kampf vorzubereiten. Hilfferding⸗Berlin führte u. a. aus, die Frage des Achtſtundentages würde erneut vor das Plenum des Reichstags gebracht werden. Sollte ſich keine Mehrheit da⸗ für ergeben, ſo würde ein Referendum vorberei⸗ tet, um durch Volksabſtimmung den Achtſtunden⸗ tag geſetzlich feſtzulegen, wie dieſes bereits in einigen Ländern üblich ſei Darauf erfolgte die Aufſtellung der Kandidaten. Als Spitzenkandidat wurde der Staatspräſident Karl Ulrich⸗Darm⸗ ſtadt⸗Offenbach auf die Liſte geſetzt. 2. Dr. Eduard David ⸗Darmſtadt⸗Mainz. 3. Dr. L! Queſſel⸗Darmſtadt. 4. Georg Beckmann⸗ Gießen. 5. Chriſtian Noll⸗Gießen und 6. H. nung mit ſeinen Gegnern. Ueber das Eſſener Programm vom Herbſt 1920 ſagte er, es hätte 22 Nach Wiederaufnahme der öffentlichen Sitzung ſtellt der Verteidiger ſeſt, der Beweis ſei erbracht worden, daß tatſächlich ein Waf⸗ fengang gegen den Norden geplan! und vorbereitet geweſen ſei. Merkwürdig ſet, daß die drei Kronzeugen Kahr, Loſſow und Seißer, in deren Händen die Fäden suſammen⸗ gelaufen ſeien. ſich an nichts mehr erinnern konnten oder ſich hinter das Dienſtgeheimnis verſchanzten. Zur Schuldfrage erklärt der Ver⸗ teidiger. daß eine Porausſetzung fur ſie die Kenntnis der Verfaſſung ſei. Kriebel habe aber ſelbſt glaubhaft erklärt. daß er weder die Reichs- noch die baveriſche Verfaſſung gekannt habe. Außerdem hätten die Angellagten in Ritzel, Bürgermeiſter in Notwehr gehandelt. Das Gericht ſolle dem An— geklagten für ſein Vorgehen beim Kahr-Putſch und in Oberſchleſien die Ehrenſchuld des deut⸗ ſchen Volkes abtragen und ihn als freien Mann ſeinem Volke wieder zurückaeben.— ftimmlung oder Beſprechung anwohnte, daß er Herrn von Kahr nicht über die mutmaßliche Stellung der Bayeriſchen Volkspartei in der Nacht unterrichtete und daß auch kein Kriegs— rat der Bayeriſchen Volkspartei in jener Nacht ſtattfand, ſondern vielmehr eine Beſprechung der nichtverhafteten Miniſter mit einer Reihe von Beamten. Als Verteidiger des Angeklagten Pöhner ſprach dann Rechtsanwalt Hewmeter, der ſich bei der Schilderung der politiſchen Lage in Bavern im Oktober auf ſeinen Vor⸗ zur Seite ſtanden. Michelſtadt. ö E 2 2— redner bezog. Aus ihr habe auch Pöhner den Schluß ziehen müſſen, daß Kahr, Loſſow und Seißer die deutſche Frage im Bismarckſchen Sinne löſen wollten. Nur unter der Voraus⸗ ſetzung eines Zuſammenwirkens mit der lega⸗ len Macht habe Pöhner ſich bereit erllärt, pro⸗ viſoriſch das Miniſterpräſidium zu überneh⸗ men. Bezüglich der Vorgänge im Bürgerbräu⸗ keller ſchloß ſich Rechtsanwalt Hemmeter den Ausführungen der bisherigen Vertetviger an. Zum Schluß beantragte Rechtsanwalt Hem⸗ meter auch für ſeinen Mandanten Freiſpruch. Zum Schluß verbreitete ſich Rechtsanwalt Roder als zweiter Verteidiger Pöhners noch über die rechtliche Seite der Anklage gegen dieſen. Das Zeuanis der Herren Kahr, Loſſow und Seißer müſſe auch bezuglich“ ners ausſcheiden, da dieſe Ausſagen unglaub— würdig ſeien. In dieſem Prozeß ſei von den Herren nicht nur einmal gelogen worden. Der Vorſitzende wies dieſe Aeußerung entſchieden zurück. Rechtsanwalt Roder erklärte u. a. noch, das hohe Gericht dürfe nicht dulden, daß jetzt die als Verbrecher abgeurteilt würden, die da⸗ mals v. Kahr in ſeinem Kampe gegen Verli Roder beantragt zu Schluß ebenfalls Freiſpruch für Pöhnen Die Verhandlung wurde ſodann aaf Dienslig vormittag vertagt. U eee Rremmeeeen fragte Sir Archy heftig. „Aus verſchiedenen Gründen“, entgegnete der Adminiſtrator;„beſonders weil Miß Roſamunde und mein Sohn in ihrer jetzigen Lage nicht ſo gut miteinander bekannt werden können, wie ich wohl wünſchte. Die jungen Leute ſollen mehr zuſam⸗ menkommen und auf Unterhaltung und Vergnü⸗ gungen unter ſich angewieſen ſein; das iſt der Hauptgrund! Sie aber können Jaſon nicht ein⸗ laden, ſich einen Monat im Schloſſe aufzuhallen, denn es würde alle böſen Zungen in der Umgegend in Bewegung ſetzen. Dagegen würde niemand et⸗ was davon wiſſen, oder wenn es bekannt würde, würde ſich keiner darüber wundern, daß er Ihnen nach Ihrem Landhauſe in Schottland gefolgt ſei“. „Das iſt alſo der Hauptgrund!“ ſagte der Baro⸗ net gelaſſen, indem er ſich neben Roſamunde ſetzte, die 12 0 Hand erfaßte.„Und welches ſind die anderen Gründe?“ Und Hadd erwiderte: „Ein anderer Grund 1 den jungen Künſt⸗ ler, der ſich hier in der Nachbarſchaft aufhält. Der⸗ 1 zeigte ſich Miß Wilcheſter in einer Weiſe, die darauf berechnet war, ein ſchwärmeriſches junges Mädchen mit Bewunderung zu erfüllen für ſeine Heldentat. Er nahm ſich ohne Urſache eine heftige der ihn Beleidigung gegen meinen Sohn heraus, der ihn dafür nicht auf der Stelle beſtraft, ſich aber vorgenommen hat, ihm dies zu einer gelegeneren Zeit zu vergelten. 10 0 junge Mann iſt ein Abenteurer und Miß Wilcheſter ſollte vor deſſen weiterer Bekanntſchaft behütet werden“. „Ich kann Mr. Chandos nicht für einen Aben⸗ teurer halten“, bemerkte Sir Archy.„Er iſt ein vollkommener Gentlemen, und ſelöſt wenn er dies nicht wäre, ſo hätte meine Tochter ſich weniger vor ihm in acht zu nehmen als vor anderen Aben⸗ teurern“. f a 1 Blick auf Jaſon Hadd begleitete ſeine letzten orte. „Wenn Sie mich meinen, Sir Archy“, wollte Jaſon 10 beleidigt fühlen. „Still, Jaſon!“ unterbrach ihn ſein Vater. „Ueberlaſſe mir die Sache. Sir 72 ſprach in einer Weiſe, die er bet ruhiger Ueherlegung mi billigen würde. Was aber dieſen reiſenden Künſt⸗ trifft. Sir Archv“, fubr er mit zunehmender S w ²— UA Q 9 5 ueberyevung fort,„o glaube ich, daß er in Welß Wilcheſter verliebt iſt. iſt“, ſetzte er hinzu, als er des Mädchens Verwir⸗ rung nud das Erröten ihrer Wangen bemerkte,„ich glaube, Miß Wilcheſter liebt auch ihn!“ ſcharf. erklärte der Adminiſtrator,„ſie ſchießt im Herzen auf, wie ein Pilz aus der Erde, kann in dieſem Falle aber auch ebenſ Sie an meiner Vermutung ee Sir Archy, dann ſehen Sie nur Ihre Tochter an!“ munde, welche ſich nicht verhehlte, daß ſie ſich wirk⸗ lich für den jungen Mann intereſſierte, und des⸗ halb bei der unerwarteten Behauptung des Ad⸗ miniſtrators verlegen ihren Kopf ſenkte, um die auf⸗ ſteigende Röte ihrer Wangen zu verbergen. 9 e 1 ſtern abend gungen einzuziehen über Gertrud Deane, die Toch⸗ ter des Lehrers Lord Paget Epremondts,— das Mädchen, deſſen Name mitldem des heiteren jungen Lords in der letzten Zeit ſeines Lebens verknüpft wurde, daß es kaum oe iſt, ihn vor ſo reinen Ohren wie denen Mi Dieſer junge Mann nun will Anſpruch erheben au die Verwandtſchaft mit der Familie Berwick durch ö 1155 der Burſche! die Deane; er nem edlen Hauſe zu. trotz ſeines wider⸗ Be Namens; er verlangt, von dem 1. Grafen rwick als Sohn Lord Pagets anerkannt zu wer⸗ den, um von deſſen Beſitz ein hübſches Stückchen zu erlangen, welches ihn in den Stand ſetzen würde, ein bequemes und luxuriöſes Leben zu führen“. Roſamunde mit einem Adminiſtrator.„Mr. Chandos iſt ein Gentleman und benimmt er dun beſtz genug! 1 wirdre Was aber noch ſchlimmer „Sie vergeſſen ſich, Hadd!“ rief der Baronet „Meine Tochter verliebt in einen ihr bei⸗ Hadd lächelte überlgen. „Liebe gleicht einer raſch wachſenden Pflanze“, o raſch wieder vergehen. Wenn Unwillkürlich betrachtete der Baronet Roſa⸗ „Sehen Sie?“ rief Hadd triumphierend.„Ihr Und nun laſſen Sie mich nen a a daß er ein Abenteurer iſt. Ge⸗ am er in mein Haus, um Erkundi⸗ oſamundes auszuſprechen. bſichtigt, die Zugehörigkeit zu je⸗ „So etwas glaube ich nicht, Mr. Hadd!“ rief menden Blick auf den als ein ſol⸗ Niemals wird [taten anderer l eben, da er Talente feine in allen Lagern damals zweijähriges Moratorium vor, Stabiliſierung der Mark durch eine internatio⸗ nale Anleihe und habe und Agitation für in London nald, an denen auch Bradbur aym donald hat, wie verlautet, ſeiner Auffaſſung dahin Ausdruck gegeben, daß die engliſche Re⸗ gierung als ſolche nichts mit den Sochverſtän⸗ digenarbeiten zu tun habe und nur vie Berichte abzuwarten in der Lage ſei. Magedonald habe den Sachverſtändigen keine Inſtruktionen mit auf den Weg gegeben. Ueber die Auffaſſung in Sachverſtändigenkreiſen verlautet, daß der erſte Ausſchuß die deutſchen Reparationszahlungen erheblich herabgefetzt haben ſoll. Er ſchlage ein ferver eine ö ö einen Haushaltsplan ausgearbeitet. Dieſe Auffaſſung ſei Magedo⸗ nald mitgeteilt worden. 250 55 10 Die Arbeit der Sachverſtä. Paris, 25. März. Nach einer Meldung des„Temps“ werden die Sachverſtändiger ihre Beratungen heute wieder aufnehmen Eine Vollſitzung des erſten Ausſchuſſes wird ſich mit der Fertigſtellung des erßen ſich mit der Fertigſtellung des Berichtes befaſ⸗ ſen. Die engliſchen Sachverſtändigen ſind wie⸗ der in Paris eingetroffen. Paris, 25. März.„Intranſigeant“ mel⸗ det, daß in offiziellen Kreiſen een werde, der Sachverſtändigenbericht könne früt heſtens zwiſchen dem 3. und 5. April bekann werden. Es ſei wenig wahrſcheinlich, daß dann eine Veſprechung über die 0 0 * 5 froge zwiſchen Frankreich und Engtand allein ſtaltfinden werde. Vielmehr würden alle Ver bündeten daran teilnehmen. Danach werde ein Konferenz der Alliierten mit Deutſchland ſtatt finden und ſpäter eine große international Konferenz unter Teilnahme der Neutralen. Belgien und Frankreich müßten ſich über ihre Politik vor der Konferenz der Allijerten ins Einvornebmen ſezen. Dies merde im Avril erfolgen. Die Alliiertenkonferenz könne erſt nach den franzöſiſchen Wahlen, alſe in der zweiten Hälfte des Mai, ſtattfinden. Die Be⸗ ſprechung Mardonald⸗Poincare über die Si⸗ cherkeitsfrage hänge von dem Ergebnis der zeſirigen Beſprechung des franzöſiſchen Bot⸗ ſchaßters mit Macdonald ab. Paris, 25. März. Dr. Schacht 100 dem Währungsunterausſchuß geſtern die ſchriftliche Antwort auf die Frage betreffen die Goldnotenbank überreicht. Der Unteraus ſchuß wird über die nochmalige Anhörung Dr. Schachts noch befinden. Dr. Schacht wird bis Mittwoch in Paris bleiben und ſich zur Ver⸗ fügung der Sachverſtändigen halten. ö Das Konkordat mit Bahern Amtlich wird bekanntgegeben, daß das zwi— ſchen der VBayeriſchen Staatsregierung und dem heiligen Stuhl vereinbarte Konkordat abgeſchloſ— ſen iſt. Der Reichskanzler hat namens der Reichsregierung nach Artikel 78 der Reichsverfaſ— ſung mitgeteilt, gegen das Konkordat zwiſchen der Vayeriſchen Staatsregierung und dem hl., Stuhl könne auf Grund der Reichsverfaſſung eine Einwendung nicht erhoben werden. Weiter erfährt man noch zu dem jetzt erfolgten Abſchluß des Konkordats, daß die Verhandlungen ange⸗ ſichts der außerordentlichen ſchwierigen Materie ſehr lange Zeit beanſpruchten und nur dadurch immerhin weſentlich abgekürzt werden konnten, daß über die Beſtimmungen die Verhandlungen ſelbſt ſein Brot zu verdienen! Nie o 0 ö N gegen Hans fen 1 r ² ¹ 5 ²—¹àN Ste dieſelbe ſich denken, unſpruch machen! er nicht durch ſeine Geburt einen Namen hat, ſi iſt er der Mann, ſich ſelbſt einen ſolchen zu machen!“ „Eine ſehr hübſche Anſchauung für eine ſchwär⸗ meriſche junge Dame“, bemerkte der Adminiſtrator ſpöttiſch,„aber ich denke, Sir Archy wird Ihr Meinung nicht teilen, denn Eltern betrachten gulche 5 fremden Menſchend möglich!“ Dinge gewöhnlich von einer andern Seite. Alles nahe ganz fremden Menschen? Unmöglich was Sie geſagt haben, Miß Roſamunde, zeigt mir nur zu deutlich, daß dieſe Angelegenheit ſchon weiter gediehen iſt, als ich vermutete. dieſen Abenteurer beginnt eine ernſtere Richtung anzunehmen, und da derſelbe beabſichtigt, hier in der Gegend zu bleiben, ſo beſtehe ich jetzt darauf daß Sir Archy Sie nach einem Orte bringt, wo der Burſche mit Ihnen nicht in Berührung kommen wird“. Er ſprach dies mit einer Autorität, die keinen Widerſpruch duldete.. Sir Archy ſchwieg; ſein Blick ruhte auf ſeiner Tochter, deren Verwirrung und Erröten infolge der Beſchuldigun ſagten— nicht gerade, daß ſie Hugo C liebte, aber doch, daß ſie ſich für ihn intereſſierte und daß dieſes Intereſſe leicht in Liebe übergehen könnte, Dies aber konnte die Sa machen, wenn er auch nicht zu dem Glauben hinzu, neigen vermochte, daß Hugo Chandos, wie Hadd ſagte, ein Abenteurer ſei. 0 Hadd aber fuhr fort: 5 „Wenn Sie ſich für einen Monat ſchottiſchen Landhauſe oder ſonſt einem abgelegenen Orte begeben, werde ich mich verpflichten, mich in jeder Weiſe ſo zu verhalten, als wenn i wären. gebenen überlaſſen nicht eher wieder betreten, als bis Sie 9 0 60 1 5 We. Ihr Intereſſe für von ſeiten des bag Cpandos ſchen andos che nur noch verwickelten nach dem Sie hi Das Schloß ſoll der Sorge Ihrer Unter⸗ leben, und 0 will Nabe Nur geben Sie Jaſon Gelegenheit, ind. 15 Wilcheſter beliebt zu machen; dann werde au ich alles tun, was in meiner 11 0 acht ſteht, um Ihnen 5 117 laene Ton wirtte beſchwich! eſer neu an agene Ton wirkte beſchwich⸗ tigend 1 Nh 1 0 Hadd betrachtet e Au. N rachtete ihn mit h. 2 enen en. Der Ran chm ae 00 weit andere 0 a ünde, weswegen er die, de; wes r die Abweſenheit Sir Archys e Rohrmattenſabrit von Martin des Heiligen Stuhle auf ſeiten der hayeriſchen Staatsregierung den Kultusminiſter Dr. Matt, der die Verhandlun⸗ gen für die bayeriſche Staatsregierung führte. Die Verhandlungen waren, wie wir weiter er⸗ fahren, ſchon etwa Anfang dieſes Jahres, im Februar, für den Abſchluß ſertig. Der Miniſter⸗ rat befaßte ſich darauf anfangs März mit dem Entwurf und ſtimmte den Einzelheiten zu. Da⸗ rauf wurde der Entwurf der Reichsregierung zu⸗ geleitet, die auf Grund der in der amtlichen Meldung angegebenen Verfügungsbeſtimmung ein Einſpruchsrecht bei dem Abſchluß von Staats⸗ verträgen hat. Von dieſem Einſpruchsrecht wur⸗ de kein Gebrauch gemacht, ſo daß das Konkordat nach Eingang der Mitteilung des Reichskanzlers unterzeichnet werden konnte. Zur Gültigkeit be⸗ darf es noch der Genehmigung des Landtags. der das Konkordat nur im Ganzen annehmen oder ablehnen kann. Ein Protokoll, von dem verſchiedene norddeutſche Blätter berichten, iſt, wie wir erfahren, nicht unterzeichnet worden. Kleine NRundſchau * Der Reichspräſident als Kläger. Die„Deut⸗ ſche Tageszeitung“ hat in einem ſich mit dem Wahlkampf befaſſenden Artikel den Reichspräſi⸗ denten als„einen Organiſatoren des verderb— lichen, wahnwitzigen Munitionsarbeiterſtreiks von 1918“ bezeichnet. Der Reichspräſident hat gegen den Urheber und Verbreiter des Artikels Straf⸗ antrag wegen verleumderiſcher Beleibigung ge— ſtellt. * Der latholiſche Adel an den Papſt. Der Rheiniſch⸗Weſtföliſche Verein katholiſcher Edel⸗ leute ſandte an den Papſt ein Huldigungstele⸗ gramm, in dem der Verein die beleidigenden An— griffe des Generals Ludendorff gegen den Vati⸗ kan entſchieden zurückweiſt und dem Papſt die unverbrüchliche Treue des rheiniſch-weſtfäliſchen Adels verſichert. Der Urlaub dee Neichsbeamten. Der Erho⸗ lungsurlaub der Reichsbeamten iſt durch Beſchluß der Reichsregierung für 1924 gegenüber der bis⸗ erigen Urlaubsdauer für die Beamten bis zum 30. Lebensjahr um ſieben Tage und für die Be⸗ amten vom 0. bis 40. Lebensjahr um fünf Tage gekürzt worden. Den Beamten über 40 Le⸗ bensjahre wird der bisherige Urlaub belaſſen. Die Urlaubsdauer beträgt alſo in Tagen: bei einem Alter bis zu 30 Jahren für die Veſol⸗ dungsgruppe 1 bis 4 14, 5 bis 8 17, 9 bis 12 21, 13 und darüber 28 Tage; bei einem Alter von 30 bis zu 40 Jahren in den Beſoldungsgruppen 1 bis 4 19, 5 bis 8 23, 9 bis 12 26, 13 und darü⸗ ber 30 und bei einem Alter über 40 Jahren in den Beſoldungsgruppen 1 bis 4 28, 5 bis 8 32, 9 bis 12 35, 13 und darüber 42. u Freigabe des Zuckers zur Herſtellung von Süßwaren. Die noch beſtehenden Beſchzänkungen in der Verwendung von Zucker zur Herſtellung gon Süßwaren und Schokolade(Nonzeſſion, Kon⸗ tingentierung, Kontrolle uſw.) werden voraus⸗ ſichtlich zum 1. Mai ds. Is. aufgehoben. * Prozeß Zeigner Leipzig, 23. März. Geſtern wurde die Ve— weisaufnahme geſchloſſen unter der Vorausſetz⸗ ung, daß die Verteidigung am Mittwoch nicht noch neue Zeweisanträge ſtellen wird. Mittwoch werden dann die Plaidoyers beginnen. 2 Aus Naß) und Fern. Mainz, 24. März. Bisher iſt es der Polizei nicht gelungen, den Tätern auf die Spur zu kom⸗ men, welche die falſchen Fünfbillionenſcheine (Mainzer ſtädt. Notgeld) herſtellen und in den Verkehr bringen. Von der Stadtverwaltung wurde eine Belohnung bis zu 10000 Goldmark für die Ermittelung der Täter zugeſichert. Weinheim, 24. März. Zwiſchen Sulzbach und Hemmsbach ereignete ſich ein ſchwerer Unglücks⸗ fall. Der elfjährige Sohn des Bahnhofsvor⸗ ſtehersReinemut in Sulzbach wurde von einem Laſtauto er, t, kan unter die Räder und wurde auf der Stelle getötet. Frankfurt, 24. März. Zwiſchen dem Eiſernen Steg und der Notbrücke gerieten am Sonntag Nachmittag zwei junge Leute, die das Rudern nicht verſtanden, in einen Strudel. Das Boot N um und die zwei Inſaſſen ertranken. Es ſind der 23 jährige Karl Bruck und der W jäh⸗ rige Willi Kleisner, beide aus Frankfurt. Mannheim, 24. Mürz. Heute nacht gegen 2 Uhr brach in den Faſerſtoffwerken Theodor Lan⸗ dauer im hieſigen Induſtriehafen aus bis jetzt unbekannter Urſache im Keſſelhaus der Fabrit Großfeuer aus, das erſt gegen morgens 47% Uhr auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Der Schaden iſt ziemlich bedeutend. Mannheim, 24. Mätz. Heute nacht gegen 2 Uhr brach in den Faſerſtoffwerken Theodor Lan; dauer im hieſigen Inbuſtriehafen aus bis jetzt unbekannter Urſache im Keſſelhaus der Fahril Großfeuer aus, das erſt gegen morgens 4 Uhr auf ſeinen Herd beſchränkt werden konnte. Der Schaden iſt ziemlich bedeutend. Mannheim, 24. März. In der Nacht zum Samstag wurde in der Schloßgartenſtraße in der Nähe des Jean Becker⸗Denkmals hier von zwei Männern über⸗ fallen, zu Boden geworfen und ihr ihre ſchwwarze Lackleberhandtaſche gewaltſam entriſſen. Die bei⸗ den Täter ergriſſen in der Richtung Schloßgar⸗ ten die Flucht. a Rheingönheim, gegen 8 Uhr brach in der während des Kriege erbauten, in der Nähe des ae gelegene rey Feuer 105 euerwehr von Rheingönheim ſowie die ene Verne vebr von Ludwigs baſen Die F umi ſchiffes traten. Wirth brachte uns einen Währungsverfall im einzelnen Standes. des 1. Vorſitzenden. eine 30 Jahre alte Arbeiterin 24. März. Sonntag abend 8 parte — Verſam lung der Vertrauensleute Trotz des ſchönen Wetters und der verſchie⸗ denen anderen Veranſtaltungen, war die Ver⸗ ſammlung überaus gut beſucht. Beſonders die Vertrauensmänner waren in ſtattlicher Anzahl erſchienen. Um 4 Uhr konnte der 1. Vorſitzende der Partei, Herr Kürchner, die Verſammlung er⸗ öffnen. Er gab einen kurzen Rückblick auf das Jahr 1923, das ohne Wahlen war. Er führte etwa aus:„Das Jahr 1923 war ein tolles Jahr, das jedem in Erinnerung ſein wird Eine Reglerung löſte die andere ab, in kaſendem Tempo wurde alles zum Millionär, Milliardär, ſogar zum Billlonär. Eine Vereins⸗ und Partei. tätigkeit war einfach ausgeſchloſſen. Man darf nun nicht glauben, daß die Partei⸗Inſtanzen in dieſer Zeit geruht hätten. Im Gegenteil, die Abgeordneten im Reichstag, Landtag und in den Gemeindeparlamenten wurden vor ſchwere Auf⸗ gaben geſtellt. Eine aufreibende Tätigkeit war es überall, die ſchwierigen Verhältniſſe zu meiſtern. Beſonders die Reichstagsabgeordneten haben eine ſchwere Zeit hinter ſich. Und beſon⸗ ders die Vertreter des Zentrums hatten ihr Päckchen zu tragen. Als wiederholt der Ruf erſchallte„Vaterland in Not“, da waren es Zentrumsmänner, die an das Steuer des Reichs⸗ Dle Erfüllungspolitik eines Dr. Man rief nach dem„hſtarken Dr. Cuno kam, im Schnellzugstempo Sehneckentempo. Mann“. wurden wir alle Milliardäre. Selbſt Dr. Streſe⸗ mann konnte nicht helfen, in höchſter Not opfert die Zentrumsfraktlon des Reichstages ihren Vor⸗ ſitzenden für den Kanzlerpoſten. Ueber Nacht verſchwinden die Zahlenungeheuer und das deutſche Volk rechnet wieder mit Mark und Pfennig, wie es die Väter getan. Hart drücken die Steuer⸗ laſten, aber der vernünftige, die Krankheit über⸗ ſchauende Arzt, ſcheut die ſchwierigſte Operation nicht, wenn er dem Kranken das Leben retten kann. Aus dieſen Erwägungen heraus kann die Zentrumspartet den Wahlkampf ruhig wagen. Die chriſtliche Volkspartet Zentrum vertritt eine Politik des Geſamtvolkes, nicht die eines Schon Windhorſt ſagte: „Erſt das Vaterland, dann die Partet, und wenn die Partei zu Grunde geht“. Dleſer Satz gilt auch heute noch. Drum auf, ihr Vertrauens⸗ leute, an die Arbeit, unſre Getreuen werden uns nicht verlaſſen.“ Reicher Beifall lohnte die Ausführungen Die Diskuſſion wurde für den Punkt„Verſchiedenes“ zurückgeſtellt. Punkt 1 der Tagesordnung. Der Vorſtand ſchlägt vor, als vorläufigen Beitrag zu erheben 50 Pfg., für jedes weitere Mitglied in der Fa⸗ milie 25 Pig. Einſtimmig angenommen. Punkt 2. Tagung der Arbeitnehmer der Zentrumspartei in Darmſtadt am 15. März. Beordert waren als Delegiette die Herrn Schrift— führer der Partet Jean Beikert und Herr Gemeinderat Gg. Kempf. Weiter war an⸗ weſend Herr Oberſekretär Schroeder, Mitglied des Landesausſchuſſes, der deshalb auch kurzen Bericht über die Tagung der Verſammlung er⸗ ſtattete. Die Ausführungen des Herrn Schroeder hier wiederzugeben, hierzu ermangelt uns der Raum, aber ſie hätten verdient, von einer Volks- verſammtung gehört zu werden. Die Arbeit⸗ nehmergruppe innerhalb der Zentrumspartet iſt keine Partet innerhalb der Partei, ſondern ſie nimmt eine beratende Haltung ein. Reſpekt vor C konnten des Feuers Herr werden. Die Fabri iſt bis auf die Umfaſſungsmiguern niedergebrannt. Entſtehungsurſache bis jetzt unbekannt. 1 Eiſenbahnunglück. Paris, 24. März. Der Schnellzug Oſtende— Baſel iſt heute nacht bei Metz mit einem Güter⸗ zug zuſammengeſtoßen. Bisher ſollen 8 Perſonen getötet und 11 ſchwer verletzt ſein. Der Verkeht wurde unterbrochen und umgeleitet. Straßburg, 25. Mürz. Die Zahl der 1 des Eiſenbahnunglücks im Elſaß hat ſich auf el erhöht, die der Verwundeten auf 16. Für die Landwirtſchaft. Gartenbaumeiſter Schwierigkeit auch im Garten ziehen, liegt der Samen lange, bis er kehnt. Wochen vor der Aprilausſaat in mißig feuch⸗ tem Sande in einen Blumentopf ein und ſät die ſo verquollenen Samen zuſammen mit dem Sande. Will an Erfolge haben, muß man aber die Wachstumsverhältniſſe des Laubwal⸗ des beſchafſen: Lauberde und Schatten. 1 Qm. Gartenland genügt auch dem ſtarken Werbrau⸗ cher. Dort wird Lauberde, wie man ſie ſich aus dem Walde verſchafft, etwa 10 Itin. hoch aufgeſchüttet. Dieſes Beet wird noch dünn mit ſlark fandiger Humuserde abgedeckt, eingeebnet une mit dem Spaten gut feſtgeklopft. So iſt es für den Samen aufnahmebereit. In einem Abſtande von etwa 10 Ztm. werden ſlache Ril⸗ len gezogen und das Saatgut dort hinein ge⸗ ſtreut, daß etwa alle 3 Ztm. ein Korn zu lie⸗ gen kommt. Das Saalgut ſoll 1 tm. tief lie⸗ gen. Nachdem das Beet nochmals gat ſeſt⸗ geklopft iſt. bedeckt man es 2—3* boch mit den Arbeitern und Beamten— alſo Arbelt⸗ nehmern der Zentrumspartei. Sie verlangen keine einſeitige Intereſſenpolitik, ſondern eine Volkspolitik. Sie wollen das Volk als Ganzes aufgefaßt wiſſen und ſprechen jedem das Recht zum Leben zu. Ste verlangen für die kommen⸗ den ſchweren Zeiten Schutz einer jeden Berufs⸗ gruppe, auch der Landwirtſchaft, da ſie als lebenswichtiges Element dem Volke erhalten blei⸗ ben muß. Veelleicht beſchämt dies manchen Land⸗ wirt. Haben wir doch gehört, daß bei den kommenden Wahlen zur Landwirtſchaftskammer wieder die Bauernveretnigung mit eigenen Liſten hervortritt, um die Liſte des chriſtlichen Bauern⸗ vereins zu bekämpfen. Die Bauernvereinigung kennt im Staatsleben nur den Bauer, der chriſt⸗ liche Bauernverein ſteht in ſeinen Mitmenſchen auch den Menſchen. Und gerade hlerauf beruht diesmal der Wahlkampf, betonte Herr Schroeder. Nur auf Weltanſchauung wird der Wahlkampf ausgefochten. Nur derjenige, der in ſeinem Mir⸗ menſchen auch das Ebenbild Gottes ſieht, wird ſelnem Nebenmenſchen auch die Daſeinsberechti⸗ gung zuerkennen und von übertriebenen Klaſſen⸗ und Berufsforderungen ablaſſen, d. h. er wird eine Partet der Mitte, das heißt Zentrum wählen. Welter betonte Herr Schroeder, daß von einem ſtarken Zentrum die Zukunft des deutſchen Volkes abhängt. den Qualität ſeiner Abgeordneten hat das Zen⸗ trum einen ausſchlaggebenden Einfluß auf den Gang der Geſchäfte. Hlerzu kommt es noch, daß es als Mittelpartei immer in der Lage iſt, nach rechts oder nach links, ohne Preisgabe ſeiner Grundprinzipien, den Ausſchlag zu geben. Alſo iſt eine ſtarke Zentrumspartei eine Notwendigkeit für das deurſche Vaterland. Reicher Betfall und herzlicher Dank des 1. Vorſitzenden lohnten die herrlichen Ausführungen. Mit Recht betonte Herr Ktrchner:„Wir ſind ſtolz, einen ſolchen erfahrenen und begeiſterten Vertreter des Zentrums einen Viernheimer nennen zu können.“ Bei Punkt„Verſchiedenes“ wurde dle prak⸗ tiſche Durchführung der Reichstagswahl beſpro⸗ chen. Das Syſtem der Obmänner hat ſich gut bewährt, es wird auch weiter beibehalten. Welter wird die Fraktion beauftragt, die Durchführung der Wahlkarten zu veranlaſſen. Es erhält hier⸗ nach jeder Wähler eine Karte durch die Bürger⸗ der Wahlliſte ſteht. Nun kommt die Gemeinde politik an die Reihe. Einzelne Anfragen bezlehen ſich auf Plakatſäulen, Randſteine und Mädchen⸗ foribildungsſchule. Die Herren der Fraktion ſind faſt vollzählig erſchienen und ſind in der Lage, jede gewünſchte Auskunft und Aufklärung für die Gründe threr Entſchlüſſe zu geben. Die Verſammlung nimmt hiervon Kenntnis und billigt die Haltung der Fraktion. Zur Frage der Mädchenfortbildungsſchule wird die Fraktion beauftragt, ſofort einen Gemeinderats beſchluß herbeizuführen, der von der Regterung fordert, daß das 3. Mädchenfortbildungsſchuljahr auch für die größeren Gemeinden in Wegfall kommt. Die Fraktion wird ſich dieſerhalb auch mit den Fraktlonen in Lampertheim, Bürſtadt und Lorſch in Verbindung ſetzen, um von dieſen Gemeinden die gleichen Beſchlüſſe an die Regierung gelangen zu laſſen. Es war bereits 7 Uhr geworden und mit herzlichen Worten des Dankes ſchloß der 1. Vor⸗ ſitzende die ſo ſchön verlaufene Verſammlung. n Halbfaulem Laub oder Moos. Von Mai ad ſteht man häufiger nach, ob die Samen auf⸗ decke beſeitigt und Reiſig loſe auf das Beet gelegt. deim Beet nichts getan. Etwaige oder ſonſtiges Lockern des Erdreiches würde nur ſchaden. lung ein dichter Waldmeiſterteppich gebildet. Das Verziehen der Rübenſaat Rübenpflänzchen vorgenommen wird, deſte günſtiger iſt es für die Entwicklung. Allerdings Dieſes Maiwein⸗Kräutlein läßt ſich e nut Man ſchichtet ihn deshalb zweckmäßigerweiſe 6—10 iſt der Aufgang der Rübenſaat von verſchiede⸗ nen Faktoren von den Bodenverhältniſſen und von der Witterung abhängig, ſodaß es off lange dauert, ehe von der Hacke, durch die das Wachstum der jungen Pflanzen merklich an⸗ geregt wird, Gebrauch gemacht werden kann Es wurde daher vor Jahren bereits einma! empfohlen, mit den Rübenkernen irgend eine andere ſchneller auflaufende und dadurch dann die Reihen markierende Saat au szudrillen wozu ſich am beſten ein Getreide, vielleicht Gerſte, eignet, das dann gelegentlich der Ar⸗ beit des Verziehens der Rübenpflän chen wie⸗ der entfernt wird.— Bei dieſer Gelegenheil möge auch auf die Knäulgröße der Rübenſaat hingewieſen werden, mit der es ſich ähnlich wie mit der Korngröße der Getreide verhält, ob⸗ gleich hier noch nicht einmal die Größe der eigentlichen Pflanzenkeime mit der Größe der Umhüllungsknäule parallel läuft. Dadurch aber, daß der große Knäul auch eine vermehrte Anzahl von Keimlingen umſchließt, gerät er in dieſem Fall aber rein mechaniſcher Art iſt. Keimen die 3—5 Samen der großen Rüben⸗ knäule aus. ſo lieae auch die kleinen Würzel⸗ Schon in Anbetracht der hervorragen⸗ meiſterei und hat ſo die Gewißheit, daß er in Außer Begießen und Jäten wird an Behacken Den Winter über wird das Beet regelmäßig etwa 5 Itm. hoch mit Laub bedeckt. Nach 2—3 Jahren hat ſich bei ſolcher Behand⸗ Propheten im auserwählten Volke, Ze frühzeitiger das Verziehen der jungen Philoſonben bei den übrigen Völtern, dem kleinen Knäul gegenüber in Nuchteil, der chen dicht nebenemander u. verſchlin häufig ſo innig, daß ein ſauber dabei 4 Ve ziehen, ohne die ſtehen bleibenden Pf ſtark in Mitleidenſchaft zu ziehen, 1 möglich iſt. Die Pflanze wird ſtack gelockert, bleibt in ihrem Wachstum ſtehen und muß erſt eue Wurzelfaſern bilden, ehe ſie energi weiterwachſen kann. Bei kleinknäulizer Saat, wo in jedem Knäul nur 1—3 Samen vorhan⸗ den ſind, ſteht dagegen faſt jedes Pflänzchen von vornberein mebr getrennt von den an. dern und iſt alſo veim Verziehen viel wenigen derartigen Beſchädigungen ausgeſetzt Der Anbau der Kartoffeln erfordert vor allem eine Sorte, die ſich den vorhandener Bodenverhältniſſen anpaßt. Der Wert der ein Der Anbau der Kartoffeln 1 zelnen Sorten wechſelt häufig mit den Wachs ſumsbedingungen, die hauptſächlich in der Be⸗ ſchaffenheit des Bodens zu ſuchen ſind. Auch ſommt der Verwendungszweck in Frage. Wie der Landwirt ſeine Frühkartoffeln nicht de! Verfütterung dienſtbar macht, ſo ſollte en ſteben der Futterkartoffel auch eine Speiſekar⸗ toffel anbauen. Es iſt durchaus unrichtig, nu eine einzige Kartoffelſorte anzubauen und dieſe den verſchiedenen Zwecken der Wirtſchaft anpaſſen zu wollen. Frühe, mittelfrühe und ſpäte Sorten mit ganz verſchiedenem Ernte ertrage ermöglichen eine ökonomiſche Aus,. nutzung, die durch die Unterſchiede als Speiſe⸗ Fabrik⸗ und Wirtſchaftskartoffeln noch um vie. les nutzbarer gemacht werden kann. Der bekannte Abbau der Kartoffeln erfor. dert, daß jeder Landwirt durch vergleichende Anbauverſuche die für ſeine Aecker zuträglichſte Spielart ermittelt. Die Größe der Saatkartoffeln richtet ſich natürlich in erſter Linie nach den Gecgichtsver⸗ hältniſſen der betreffenden Sorte. Es ſoll im mer eine mittlere Größe gewählt werden, die im allgemeinen wohl mit 70—100 Gr. anzu. ſetzen ſind. Größere Knollen mögen ja einma! etwas größere Ernte ergeben, ſtehen aber in keinem Verhältnis zu der alsdann auch größe— ren Ausſaatsmenge. Bei einer Standweite von 60 mal 40 entſpricht dieſe Größe einer Ausſaat von 12—15 Zentimetern für der Morgen. Die Saattiefe richtet ſich nach der Beſchaffenheit des Bodens. Auf ſcheren Bö⸗ den erfolgt ſie flacher wie auf leichien. Auf di⸗ früher empfohlenen und kleinſten Ausſaatkar⸗ toffeln dürfen wir nicht wieder zurückgreifen, da ſie ſtets nur kleine Ernten einbringen. Die Not der verfloſſenen Zeit war hier die unver— meidliche Triebfeder und der Hinmcis, daf man auch aus Kartoffelſchalen Kartoffelknol⸗ len zu ernten vermag, iſt völlig unangebracht. Auch das Schneiden der Knollen ſollie unter⸗ laſſen werden. Sommergetreide iſt eine gute Vorſruch! für die Kartoffel. Stallmiſt iſt im Heebſt unter⸗ zupflügen. Im Frühjahr muß der Boder mehrmals tief aufgelockert werden. Tonſt gibt man pro Morgen etwa 50—75 Kg. 40prozen tiges Kaliſalz, eine entſprechende Menge Tho⸗— masmehl im zeitigen Frühjahr und beim nat en etwa 50 Kg. ſchwefelſaures Ammo⸗ niak. Handmade 7 in d uſtellung unſeres Unregelmäßigkeiten Vigtter wolle 35 ſofort itgetellt werden, damit wir Ri ſurdccbie derten knnen. Vikklh. Anzeiger. ünnpmmrünmampkmpaniwugnangagünmügtnamthtnaagi gan Ave Marias r e Zum Feſte Mariä Verkündigung.) f Die kalte Macht dieſes Winters will nich weichen. Muß er bei Tage auch der aufſteigen, hen Macht der warmen Sonne weichen. übt ei ſeine eiſige Herrſchaft im Dunkel der Nacht Doch einmal wird ſeines Herrſchens Ende ſein 5 b die San Da zieht der Frühling ein in die Natur, da er⸗ gehen. Sobald das der Fall iſt, wied die Laub⸗ wacht das Leben in der grauen Scholle des Ackers, an dem ſcheinbar dürren Geäſte, da ſproſſen die Blüten an Baum und Strauch, es trillert die Lerche und lockt die Amſel, die Menſchen wandern durch Wieſen und Feld und Wald und freuen ſich des wiedererwachen⸗ den Lebens der Natur. Jahrtauſende hindurch herrſchte die kalte, grauſame Nacht der Sün de über die Menſch⸗ heit. Lichtblicke der göttlichen Gnadenſonne er⸗ hellten manchmal blitzartig dieſes Dunkel durch das Erſcheinen der Patriarchen und mancher Dann aber entfaltete das Geheimnis der Bosheit wie⸗ der ſeine unheimliche Tätigkeit. Die Gottes⸗ liebe der Menſchheit iſt entſchwunden, unbe⸗ kannt, die Menſchenliebe in eiskalter Eigen⸗ liebe erſtarrt, es berrſchte der Egoismus, Mammonismus, Imyerialismus zu verſchie⸗ denen Zeiten, bei verſchiedenen Völkern. im Morgenlande und Abendlande, äußerer Reich⸗ tum und innere Leerheit, Ueberfluß bei den Reichen. bitterer Mangel bei den Aemen, Man⸗ gel an Liebe, Ueberfluß an Bosheit bei allen. ein geiſtiger Winter, ein Seelentod der Menſchheit Doch auch dieſem Winter, und wenn er Fahrtauſende dauern ſollte. hatte die göttlicke Liebe. Macht und Weisheit ein Ende geſetzt! Fin Frühling war der Menſchbeit bereits im Paradieſe in Ausſicht geſtellt, ein Erlöſer von Tod und Sünde. a Da endlich nach Jahrtauſenden kam ein bimmelsbote nach einem kleinen Städtchen im Judenlande, wie das Schnee ochen als Kinder des Frühlings in einem verborgene Winkel des Gartens. Ave Maria! klang ſer. Gruß einer armen Jungfrau entgegen. Vol der Gnade! Der Herr iſt mit dir; Die göttliche Gnadenſonne leuchtet wieder in das Erden⸗ 7*