Gott, dem Allmächtigen hat es in ſeinem unerſorſchlichen Hluſſe gefallen, unſere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Elisabetha Adler geb. Knapp vorgeſtern Nacht ½12 Uhr, nach kurzer ſchwerer Krankheit, verſehen mit den hl. Sterbeſakra⸗ menten, im Alter von 63 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten, ihrer Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 1. April 1924. Mie tleftrauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet heute Dienstag, den 1. April, nachmittags 5 Uhr, vom Trauer⸗ hauſe Bürſtädterſtr. Nr. 8, aus ſtatt. N Stadtanleihen Pfandbriefe, Obligationen, Kauf und Verkauf zu günſtigen Kurſen, da bei uns viel Nachfrage und Angebot zuſammentrifft. Union-Handels gesellschaft I.-G. Darmstadt, Feruruf 1010, 3000. Jom Guten das Beste, Ist immer das Billigste! 805 — Erfurter— Gemüse-Sämereien in reichster Sortenwahl und höchster Keim-Fähigkeit. Ferner Teldgelbrüben Steckzwiebel Hohlrahen Busch- und Ackerbohnen Slangenhohn. u. s. 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April 1924, abends 9 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung . im Vereinslokal„Germania“. ————— Die Beſitzer von Hunden, welche an der Dreſſur teilnehmen, wollen ganz beſonders er— ſcheinen zwecks Regelung der Dreſſurordnung. Engel, Vorſitzender. Am Freitag, den 4. April 1924, hauſe dahier zwei zuchtuntaugliche Faſeleber an Die geſetzliche Miete für den Monat April FFF 080 2 Bausaison 1924 Der verehrlichen Einwohnerschaft, insbesondere allen Baulustigen mache die ergebene Mitteilung, dass ich neben allen Hoch- und Tiefbauten auch den Ofenbau aufgenommen habe. Alle in dieses Fach einschlagenden Arbeiten wie: Gewerbe- und Hausbaek-Oefen, Dampfheizungen, Gas-Oefen usw. werden von mir in fachmännischer Weise übernommen und unter Garantie ausgeführt.— Ebenso werden alle Gebäudereparaturen, sowie Neuausführungen in Wand- und Bodenplattenbelag stilgerecht ausgeführt; ferner unterhalte ich stets ein grosses Lager in la. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, 10 0 Mittwoch den 2. April 1924 Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang Die Aufnahme des neuen zabinetts Poincaree Pariſer Stimmen. Ueber das neugebildete Kabinett Poin⸗ care ſchreibt der„Matin“, Poincare habe ſich mit Männern umgeben wollen, die ange⸗ ſichts der großen ausländiſchen Probleme ihre alten Erfahrungen oder ihre jungen Talente mitbringen konnten. Niemand könne leugnen baß ihm das gelungen ſei. Er habe ferger den Spalt überbrücken wollen, der ſich zwiſchen den beiden Flügeln der republikaniſchen Partei aufzutun drohte, und eine Mehrheit für eine weitgehende republikaniſche Union zu ſchaffen geſucht.„Petit Pariſien“ bemerkt, der Miniſterpräſident habe ſeine, Abſicht bekundet, ſie Ruhrpolitik unverändert beizubehalten. In ieſem Sinne habe er die Perſönlichkeiten, die eine Mitarbeiter werden ſollten, um ihre Un⸗ erſtützung gebeten. Die künftige Politik Poin⸗ ares werde in den Hauptzügen dieſelbe ſein vie ſeine bisherige Politik. Im ſozialiſtiſchen„Popula ir“ ſchreibt zeon Blum, tnapp eine Woche vor den Wah en und einige Tage vor der Auflöſung de ſtammer trenne Poincare ſich in auffehen⸗ rregender Weiſe von den Miniſtern, die lich ür ihn kompromittiert hatten, ja ſogar der tammermehrheis die er ſelbſt in einer nicht vieder gut zu machenden Weiſe kompromittiert jabe. In das Kabinett trete ein Henry de Jouvenel, der mit ſolcher Eniſchiedenheit das Ermächtigungsgeſetz beraͤmpft, ein Lou⸗ he ur und Daniel Vincent, die gegen das Er⸗ nüchtigungsgeſetz und die 20proz. Steuererhö⸗ jung gesprochen hätten, und ein Francois Narſal, der Führer der Oppoſition in den Wandelgängen des Senats. Die Mitglieder der Gruppe Arago, die im Kabinett Briand ine ſo breite Steulung eingenommen hätten, eien im neuen Kabinett nur noch der Form halber vertreten. Wozu wäre dieſes M niſte⸗ tium der Coquetterie nach lints, wenn nicht deshalb, weil man am Quai d Orſay und im Elyſee das Ergebnis der Wa 0 le n bereits im Goraus kenne, und weil man die Notwendig⸗ eit einiger Vorſichtsmaßregeln ſeſtſtelle!? Und ö vas bedeutet die Heranziehung de Jou ve⸗ tels— des Mannes des Völierbundes— und Loucheurs, des Mannes von Che⸗ juers und Cannes, wenn man nicht die Not⸗ wendigkeit verſpürte, den unmittelbar bevor⸗ tehenden Beſchlüſſen der Sachper⸗ tändig en eine günſtige Aufnahme zu berei⸗ en Guſtav Herve ſchreibt in der„Vic⸗ toire“, die miniſterielle Barte ſei unver⸗ nutet gekentert. Der„unerſchrockene Kapitan Poincare habe ſich an ihre Planten geklam⸗ nert und noch zwei von ſeinen Begleitern mit⸗ genommen, während er kahlen Herzens die inderen untergehen laſe. Das Echo in London. „Times“ ſchreibt in einem Leitartikel über„Das europäiſche Dilemma“, Poinca⸗ res Stellung ſei jetzt ſtärter als je Am Vorabend der Wahlen ſelbſt habe er eine un⸗ erwartete Gelegenheit erhalten, ſein Kabinen umzubilden und zu ſtärken. Die Stimmung der letzten Tage in Paris ſei beherrſcht wor⸗ den durch den klaren und nachdrücklichen Hin⸗ weis des Präſidenten der Republit, daß, welche Regierung auch zur Macht gelange, zwei poli⸗ tiſche Forderungen unberührt blieben, nämlich kleine Räumung des Ruhrgebietes, bevor Deutſchland zahle, und feſte Durchfüh⸗ rung der Finanzreform. Dies ſei daß Pro⸗ gramm, zu dem Poincare verpflichtet ſei, und mit dieſer ſtarken Unterſtützung habe er ſich in den Lage geſehen, die Regierung Frankreichs fcrtzuführen. Die Beibehaltung Maginots und Le Troquers als einzige Miniſter des bishe⸗ eigen Kabinetts ſei bezeichnend; die Ruhrpoli⸗ tik, der Grundſatz der Ruhroperation werde alſo demonſtrativ aufrecht erhalten. Das neue franzöſiſche Kabinett ſei im übrigen nicht mehr ein Einmannkabinett. Der geſchmeidige Unter⸗ händler Loucheur ſei hineingenommen worden und werde vielleicht in der Lage ſein, Poincare irgend ein nützliches Kompromiß vorzuſchla⸗ gen de Jouvenel, ver ebenfalls aufge. nommen worden ſei, habe bereits viele ge⸗ ſunde Gedanken über die europäiſche Lage zum Aus druck gebracht und nehme außerdem beſonderes Intereſſe an dem Völkerbund; en werde vielleicht auch in der Lage ſein, einen mäßigenden Einfluß auszuüben. Das neu Kabinett habe aber nur vorläufigen Charakter, Es müſſe in einigen Wochen dem Lande gegen. übertreten, und in die ſem kritiſchen Augenblid könne der Einfluß der aus Poincares Regie, tung entfernten Männer die Wählerſchaft be eee ee ele ee 51 Die abgebaute Regierung. Paris, 31. Nach Beendigung des geſtri⸗ gen Miniſterrates iſt folgendes Kommunique ausgegeben worden: Die Miniſter haben ſich, nachdem ſie von tauſch auswärtige Angelegenheiten einen Kabinetts⸗ rat abgehalten haben, nach dem Elyſee be⸗ 4—5 Uhr nachmittags im Miniſterium für geben, wo ſie bis 6.45 Uhr unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik beraten haben. Dem Präſidenten wurde die miniſterielle Erklärung, Inhalt genehmigt wurde. Alle Unterſtaatsſek⸗ retariate ſind beſeitigt. Die Dienſte der Luft⸗ ſchiffahrt, ſo wie ſie im Miniſterium für öffent⸗ liche Arbeiten konſtituiert ſind. werden einen einheitlichen Organismus unter der Leitung des bisherigen Unterſtaatsſekretärs. Abg. Lau⸗ rent Eynac, bilden, der zu dieſem Zweck mit einer nicht honorierten Miſſion betraut worden iſt. at Die Regierungserklürung vor dem Senat. Paris, 1. April. Die Regierungserklä⸗ rung wurde von dem Senat mit geringem Beifall aufgenommen. Bei der Verleſung der Regierungserklärung beſchloß die Kammer, die Diskuſſion der Interpellation in der Re— gierung bereits heute nachmittag zu beginnen. Zunächſt ſoll über die Bewilligung der letzten Zwölftel beraten werden. Der Generalbericht⸗ erſtatter, Eymont, präſentierte in der Kam— mer eine Rechnung und ſagte: Von den 8,4 Milliarden Goldmark, die Deutſchland bisher bezahlt habe, ſeien auf Frankreich rund 1,8 Milliarden gefallen. Die Barzahlungen hätten aber nur die Höhe von 145 Millionen Gold— mark erreicht, das übrige ſeien Sachleiſtungen. Seitens der Repko wurden von dieſem Be— trage die Beſatzungskoſten in Abzug gebracht. Ueber die Ruhrbeſetzung machte Eymont fol⸗ zende Angaben: Es ſeien 493 Millionen Aus⸗ lagen für die Rhein⸗-Armee. 171 Millionen für die Ruhrarmee. Die Geſamtſummen der militäriſchen Ausgaben betragen mithin 664 Millionen Franken, die Einnahmen betragen: 149 Millionen Franken, ſämtlich aus der Be— ſchlagnahme von Papiermark ſtammend. Ge— genüber 60 Millionen Mark Ausgaben der Zivilverwaltung hat dieſe 386 Millionen ver⸗ einnahmt. Dieſe Lage beſſerte ſich täglich. Fer⸗ ger könne man als Ertrag für Zölle 1600 Mil- lionen annehmen, für die Kohlenſteuer 500 Millionen Franken, für Holzverkäufe 700 Mil⸗ lionen. 3 Milliarden Franken würden alſo für die Reparationen verfügbar ſein. Als dieſe Berechnung von einigen Abgeordneten ange— zweifelt wurde, erklärte Eymont, daß die Pfänder des Ruhrgebietes produftive Pfänder ſeien und die erſten Erwartungen weit über— träfeu. . rauthauſkandal in der kranzöſ. Kammer zaris, 1. April. In der geſtrigen Nach— Kammer richtete bei der erliegenden drei BYudget— ſbau⸗Ausgaben der ordentlich ſchar— gegen die Regierung. Er führte in einer m lündigen Rede die große Anzahl von Tatſachen auf, die zur Verſchwendung von über 13 Milliarden Franken geführt haben. Die ganze Verantwortung träfe dafür Lou⸗ theur. Er, Inghels, würde nicht ruhen, bis die⸗ ſer Skandal ans Tageslicht gezogen wäre. Er beklagte ſich darüber, daß das Geſetz der Revi⸗ ſion der Kriegsſchulden immer noch nicht vom Senat zurückgekommen ſei. Der Miniſter für die befreiten Gebiete, Marin, erklärte, er wolle ſein Möglichſtes tun, daß dieſer Geſetz⸗ entwurf noch vor der Vertagung der Kummer verabſchiedet würde. Der Abg. Escoffier fritiſierte ebenfalls ſcharf die Skandale. Es ſei von allen Verſprechungen keine einzige gehal⸗ ſen worden. Poincare nahm darauf Loucheur in Schutz und ſagte, daß er im Jahre 1920 nicht im Amte war. Finanzminiſter Marſal ver⸗ langt, daß der Geſetzentwurf über die letzten Zwölftel von der Kammer vor Milternacht angenommen werden. Er erklärte, es ware von der Kammer eine Vertrauenskundgebung ge⸗ fordert, um den kleinen Geſchädigten die Mit⸗ tel zum Wiederaufbau zu geben. Die drei letz⸗ ten Zwölftel für die Monate April, Mai und Juni wurden nach dem Muſter des Zwölftels für März angenommen. Der Entwurf kommt darauf an den Senat. Zu ſeiner Beratung wird heute früh eine Sitzung einberufen.— Die Kammer nahm mit 90 gegen 65 Stim⸗ men den Geſetzentwurf über die drei pr. iſo⸗ riſchen letzten Zwölftel an. In dieſem etz⸗ 1 die b Zwötfiel für die Wiederau Inghels einen a ſen Angriff 1 8 die heute vormittag vor der Kammer verleſen wird, bekanntgegeben, deren hingewieſen, noch in Kraft iſt. Reichswehr mit klingendem Spie Straßen der Innenſtadt. Die Urteilsverkür ntwurf wurde insbeſondere der Marinemini⸗ ſter ermächtigt, im Jahre 1924 2 Kreuzer, 6 Torpedoboote und 2 Unterſeeboote auf Stapel, zu legen. Engliſch— deutſcher Meinungsaustauſch? London, 1. April. Daily News“ be⸗ richtet heute, es ſei ein Meinungsaus⸗ zwiſchen London und Berlin im Gange über die Ausſichten eines deutſchen An⸗ trages auf Eintritt in den Völkerbund, und ebenſo zwiſchen Paris und London, ob Frankreich bereit ſein könne, eine der Bedin⸗ gungen zuzubilligen, die Deutſchland erfüllt ſehen möchte, bevor es in den Völkerbund ein⸗ tritt. ö Berlin, 31. März. Zu der Meldung über einen angeblich deutſch-engliſchen Mei- nungsaustauſch über die Völker bunds⸗ frage weiſt der Londoner Korreſpondent der „B. Z.“ darauf hin, daß dieſe Beſprechungen in abſehbarer Zeit zu dem Beſuch eines deut⸗ ſchen Staatsmannes in London füh—⸗ ren könnten.— N 1 5** Lor dem Urteil im * Hitlerprozeß München, 31. März. Durch Neuan⸗ ordnung des Staatskommiſſars für Mün⸗ chen Stadt und Land iſt auch die Verbreitung bon Extrablättern, die Herausgabe von Flug⸗ ſchriften und Flugblättern, die ſich mit dem Hitler-Prozeß und den damit zuſam⸗ menbängenden Dingen befaſſen, bei Strafan— drohung verboten worden. Die öffentlichen Gebäude werden am morgigen Tage bewacht ſein. Zutritt wird nur mit Ausweis geſtattet. Die Polizeidirektion gibt weiter fol— nende bekannt: Die Polizeidirektion weiß, daß für den 1. April große Kundgebungen ge— plant ſind. l verboten und werden mit Umzüge und Anſammlungen ſind allen Machtmitteln Es wird erneut darauf die Standrechtsverordnung Heute nachmittag durchzog verſchiedene indi⸗ werden. daß unterdrückt gung erfolgt bekanntlich morgen vormittag um ic Uhr.— Hochwaſſerkataſtrophe Warſchau, 31. März. Die durch die Weichſe hervorgerufene Ueberſchwemmung nimmt immer größere Ausdehnung an. Die verſchiedenen am Weichſelufer gelegenen Warſchauer Vorſtädte ſind überſchwemmt. 40 Dörfer ſtehen unter Waſſer die Fluten dehnen ſich weiter aus. Eine Anzahl Brücken wurde weggeriſſen. Bis jetzt ſind 18 Tote zu beklagen. Madrid, 31. März. Durch Hochwaſſer des Guadalquivir wurde die Brücke, die Sevilla mit Agalba verbindet, weggeriſſen. Mehrere Perſo⸗ nen ſind ertrunken. 30 Leichen ſind geborgen, eine große Anzahl von Perſonen iſt ſchwer ver— letzt. Newyork, 31. März. Fürchterliche Stürme und Windhoſen haben das Tal des Miſſiſippi ſowie den weſtlichen Teil der Rocky Mountains berwüſtet. Es ſind bisher 50 Tote und eine An⸗ zahl Verwundete gemeldet. Die Ueberſchwem— mungen verurſachten enormen Schaden. Auch in Pennſylvanien und Maryland wurden Brük⸗ ken und Bahndäömnie hinweggeriſſen. Ganze Ortſchaften wurden überſchwemmt. Der Schaden wird auf 50 bis 100 Millionen Dollar geſchätzt. Berlin, 31. März. Funkſprüche aus Newyork berichten über ſchwere Hagelſtürme und Wind⸗ hoſen im Tal des Miſſiſipviſtromes, in den Ebenen des Miſſuri. Es ſeien bisher 50 Tote und einige hundert Verletzte feſtgeſtellt worden. Die Ueberſchwemmungen verurſachen enormen Schaden in Pennſylvanien und Maryland. Meh⸗ rere Brücken und Bahndämme ſeien weggeriſſen und ganze Ortſchaften weggeſchwemmt. Der Schaden wird auf 50 bis 100 Millionen Dollar geſchätzt.— Im Staate Oklahoma wurden acht Perſonen getötet, während in Kentucky drei Dörfer durch einen Tornado dem Erdboden gleichgemacht wurden. Auch aus anderen Gebie⸗ ten der Vereinigten Staaten kommen Meldungen von großen Hochwaſſerſchäden. 402 197* um die nationale Politik Von Joſef Joos. f Um Politik handelt es ſich, um ein planmäßige Veränderung gegebener Verhält⸗ niſſe und Zuſtände. Die Nation ſteht im Mittelpunkt dieſer Politik, nicht irgendwelche Sonder- und Gruppenintereſſen. Deutſch⸗ land, unſer Volk als Ganzes ringt um Recht, um Lebens möglichkeit, um Freiheit und Zukunft. Hier liegt der Angelpunkt der bevor⸗ ſtehenden Reichstagswahlen. * 0 Unſer werktätiges Volk iſt in Not. Schwere Sorgen ruhen auf Uns. Die Arbeit iſt härter, das Einkommen geringer. Es will keine Sonne werden in unſeren Familien. Dieſer Zuſtand drückt die Gemüter nieder und verbittert ſie. In dieſe Stimmungslage fällt der Wahlkampf. Demagogen wühlen in den verſtörten Gemü⸗ tern und wollen ſie vollends verwirren. Die⸗ ſem Beginnen haben wir entgegenzutreten. Es iſt bei uns Mode geworden, über Par⸗ lament und Parlamentarismus zu ſchimpfen. Die den Ton dazu angeben, wiſſen genau, was ſie damit wollen. Die ihnen nach⸗ ſchwätzen, ſind zu bedauern. Die Volksvertre⸗ tung war immer ein Abbild des Volkes. Sein Sinn und ſeine Leidenſchaften ſpiegeln ſich im Parlament. Deutſche Art iſt es, blindlings Sonderintereſſen nachzujagen. Bruderkämpfe zu führen, ſelbſt in Ohnmacht und Erniedri⸗ gung. So ſtreiten wir uns denn darüber, was national iſt, während die Völker rund um uns herum zu ihrem eigenen Vorteil nationale Gemeinſchaft leben. Der engliſchen Arbeiterpartei iſt unlängft die Regierung im britiſchen Reich zugefallen. Was iſt die Sprache der neuen Arbeitermini⸗ ſter? Keine andere als die der engliſchen Na⸗ tion. Die Engländer ſind Wirklichkeitsmen⸗ ſchen. Wir können von ihnen lernen.„Ich hoffe, wenn die jetzige Regierung einmal ihren Nachfolger bekommen ſollte, man ſagen müſſe, es ſei nicht das Geringſte geſchehen, um die Stellung des Reiches, auf das wir ſtolz ſind, zu erſchüttern.“ So ſprach einer dieſer Mini⸗ ſter der Arbeiterpartei. Daß der nationale Ge— danke einmal ſo ſelbſtverſtändlich in unſerem Volke werde, für die Oberen wie für die Un⸗ teren, für die Rechtsgerichteten wie für die Linksſtehenden, dahin muß unſer national⸗ politiſches Wirken gehen. Fragen wir nicht, ob es andere auch ſo denken und tun. Wir handeln nach unſerem Gewiſſen. Zum Vaterland, in guten wie in ſchlechten Tagen! heißt unſere Lo⸗ ſung. Wir ſtehen zu ihm, ſo wie es iſt. Auch wenn es uns harte Pflichten auferlegt. Unſere Gedanken ſchweifen wohl zurück in die Ver— gangenheit, da unſeres Landes Grenzen wei— ler und ſicher waren, und unſer aller Lehens— ſchickſal nicht wie ein fallendes Blatt hin⸗ und hergetrieben war. Aber unſer Herz bleibt nicht am Vergangenen haften. Die bittere Gegen⸗— wart und ihre Not gilt es, zu ſehen und zu bewältigen. Ob Umſturz oder nicht, ob dieſe oder jene Verfaſſung, unſer Volk iſt uns ge⸗ blieben, und dieſem armen, leiogequälten Volk wieder Sonne ins Leben zu bringen, iſt das Jebot nationaler Pflichterfüllung. Es gibt Volksgenoſſen, die nicht vergeſſen können. Sie haben nur bittere Kritik und Schmähung für das Gegenwäntige, die Ein. cichtungen und die Perſonen. Auf viele dieſer Kritiker trifft ein Wort Görres zu: Wer, das lebendig Gute der Gegenwart blind verſchmä⸗ hend, ſich ausſchließlich an das Vergangene haftet, erweckt den Verdacht, daß er durch eine Rebenabſicht ſich leiten läßt, die er ſich kund⸗ zugeben ſcheut.“ Solche Nebenabſichten haben ſich in traurigen Ereigniſſen und blutigen Operetten bis in die neueſte Zeit kund getan. Ihre zerſtörenden Wirkungen ſind offenbar, und es iſt Zeit, daß die öffentliche Meinung des deutſchen Volkes dieſe Schädlinge rechts und links zur Beſinnung bringt. Wir, die wir den Weg der ruhigen Entwicklung gegangen ſind, können es uns verbitten, daß man uns verdächtigt, wir hätten es an ſelbſtloſer Liebe zum Vaterlande fehlen laſſen.(Vergl.„Reichs⸗ bote“ über die„Zentrumspartei“ und Luden⸗ dorff über die Katholiken.) Lie be zum Va⸗ terland heißt: handeln ſtatt ſchwätzen, dul⸗ den ſtatt klagen, opfern ſtatt Geſchäfte machen, einigen ſtatt trennen. * Politik, nicht Redensarten ver, langt der Lebenskampf der Nation. Wir ſind ein Volk ohne Macht und müſſen uns ſo oder ſo, zwangsläufig, mit mächtigen Nachbarvöl⸗ kern verſtändigen. Daß uns das gelingt, ohne Preisgabe unſerer Zukunft, unter Einhaltung der Reichseinheit und Wiedergewinnung un: ꝛingeſchränkter Verfügungsgewalt des Reiches, iſt die Aufgabe. Dazu geh blick und Klugheit bei Regierung g „Der neue Reichstag wird wie der jetzt aufgelöſte den Verſailler Vertrag vorfinden und in Frankreich Kräfte am Werk ſehen, die auf der Erfüllung des Vertrages bis zum letzten beſtehen. Ein„nattonaliſtiſcher Reichstag“, deſſen Worte größer wären, als die wirkliche Stärke der deutſchen Macht iſt, könnte und würde nur die Ge⸗ ſchäfte Poincares beſorgen. Nicht einen ſol⸗ chen Reichstag brauchen wir, ſondern eine Volksvertretung, erfüllt von tieſſter nationaler Verantwortlichkeit. Die Frage, wie ein militäriſch ohnmächtiges, wirtſchaft⸗ lich verarmtes Volk in der Lage Deutſch⸗ lands äußere Politik treiben kann, wird die Kernfrage aller politiſchen Probleme im neuen Reichstag ſein, wie es im alten auch der Fall war.“(K. Ztg.“ Nr. 193.) Wir finden dieſe Worte in einem Blatt der Deutſchen Volkspartei. Und doch iſt Geiſt von unſerem Geiſt darin. So las man's in Zentrumsblättern, aber ſchon vor Jahren. Danach haben unſere Führer gehandelt. Nur fanden ſie leider nicht rechtzeitig eine verläß⸗ liche Mehrheit im Parlament. Erſt mußten wir weiter durch die Wüſte wandern, bis die Er⸗ kenntnis weitere Kreiſe ſchlug. Nun handelt es ſich darum, entſchloſſen die politiſchen Folge⸗ rungen zu ziehen. Die nächſten Wahlen müſſen uns einen Reichstag bringen, deſſen Parteien den Willen und die Kraft haben, ſich auf das Notwendigſte zu einigen. Wir brauchen eine Parlamentsmehrheit und eine Reichsregie— kung, die eine poſitive Löſung der gro⸗ zen politiſchen Fragen wollen und in Beſon— nenheit darauf hinſteuern. Nicht darauf kommt 28 an, was wir tiefinnerſt denken und empfin⸗ den, ſondern ob wir fähig ſind, alle Umſtände lug auszuwerten zu unſerem Vorteil. Experi⸗ nentiert haben wir wahrhaft genug. Zwei kriege ſind verloren. Wir haben keinen dritten nehr zu verlieren. Das deutſche Volk iſt jung in der großen Politik. Wir ſchauen immer kurzſichtig mit innerpolitiſchen Augen, indes unſer Schickſal beſtimmt wird durch außenpolitiſche Tatſachen und Geſchehniſſe. Ihnen müſſen wir politiſch gerecht werden. Das geht nicht mit öden Schwätzereien, prahleriſchem Getue und ſinn⸗ loſen Spielereien. Harte Pflicht und geweihte Opfer bezeichnen den Weg. Das ganze Volk muß in Opferbereitſchaft daſtehen. Man hat Zeit damit vertan, daß eine Gruppe der anderen die Opfer zuzuſchieben verſuchte. Der Opfer gibt es verſchiedene. Der eine dient mit ſeiner Arbeitskraft, der andere mit ſeinem Be— ſitz. Wenn das Leben und die geſunde Kraft ſich einſetzen, daun müſſen wir vorlangen, daß auch der tote Beſitz ſeine Pflicht mut, und zwar bedingungslos, für das Land und das Volk. Wo der Staat Autorität, Recht und Machtein— fluß preiszugeben gezwungen iſt, iſt die Opfer⸗ leiſtung vergiftet, und der Staat, ſtirbt daran. Aeußere und innere Politik ſind unlösbar miteinander verbunden. Ruhe und Ordnung im Innern ſtörken unſere außenpoli— tiſche Haltung. Der Stgat von heute iſt noch ſchwach. und ſeine Autorität noch umſtritten. Seine Verfaſſung wird noch belächelt und ve— kritelt. Und das Schlimmſte, man ſpricht m. frei von der Verpflichtung gegenüber„dieſer“ Verfaſſung. Demgegenüber fordern wir von allen, die zu uns gehören: Achtung vor der Verfaſſung, offenes Bekennt— nis zur Verfaſſung! Sie ho“ noch Feh— ler und Möngel. Die früßere Verſaſſung hatte ſie auch. Wir fragen nicht, ob dem einen die Republik und dem anderen die Monarchie als Ideal erſcheint. Aber darüber darf es keine Meinungsverſchiedenheit oeben, daß die be— ſtehende Verfaſſung zu achten und alle Per— pflichtungen ihr gegenüber zu erfüllen ſind. Die Weimarer Verfaſſunga war die Rettunas⸗ Das vergrabene Teſtament. 8 Roman von Ed. Wagner. 40 Nachdruck verboten.) Hugo lachte, wünſchte der Wirtin einen guten Morgen und ging hinauf in ſein Zimmer, wo Martin Kroß ihn erwartete. „Es iſt alles gut, Martin,“ rief er dieſem zu. „Ich weiß nun, wo Miß Deane wohnt. In weni⸗ gen Minuten werde ich auf dem Wege zu ihr ſein!“ „Soll ich Sie nicht begleiten, Mr. Hugo?“ fragte Martin. „Nein, es iſt beſſer, ich gehe allein,“ erwiderte Hugo.„Sieh, alter Burſche, es iſt möglich, daß ich mich am Ende doch geirrt habe. Bleibe hier, Mar⸗ tin, und erwarte meine Rückkehr. Ich werde noch vor Einbruch der Nacht wieder hier ſein. Gib mir die 5 Ausſagen deiner Mutter, welche ſie die vorletzte Nacht gemacht hat, und die kleinen Kleidungsſtücke. Ich muß ſie unter den Rock ſtecken, da ich nach Glenſan veiſe!“ Martin öffnete die Reiſetaſche und nahm zwei kleinere Pakete heraus, welche er Hugo überreichte. „Und nun meinen waſſerdichten Ueberrock,“ ſagte Hugo.„Dieſer„Nebel“ möchte doch wie Regen meine Kleider durchdringen; er ſieht einem Regen ſo merkwürdig ähnlich!“ „Es ſcheint mir nicht recht, daß Sie allein gehen wollen, Mr. Hugo“, ſagte Martin, als ſein Herr den Hut aufſetzte.„Es iſt mir, als ob etwas paſſieren würde!“ „Mache dir deshalb keine Sorge!“ erwiderte Hugo.„Ich ſuche meine Mutter und hoffe ſie zu finden!“ „Ich habe Grund zu meinen Befürchtungen“, ſte Martin;„denn jener verdächtige Lord, welchen Sie im„Braunen Bären“ zu Wilcheſter beſuchte und mir ſagte, daß er Bilder bei Ihnen beſtellen wollte, iſt auch hier.“ „Wie, er iſt hier?“ rief Hugo erſtaunt. Martin nickte. f „Ich ſah ihn vorüberreiten, als Sie in der Gaſt be waren!“ berichtete er. Hugo's N 0 wurde 3 ebenſo ernſt, wit 4 a em Untergang, nach dem Erdbeben. Wir geben ehe eine andere, beſſere gefunden. i Nationale Politik will die 3 ſammenfaſſung aller Volkskräfte Demgegenüber ſteht der Geiſt der Sonderung wie er in den Schlagworten der verſchiedenen klaſſenmäßigen, wirtſchaftlichen und partei iſchen Gruppen zum Ausdruck kommt. Hier zetert das Proletariat, dort ruft das Bürger tum. Und überall Kampf der einen gegen die anderen. Wir lehnen ſolche Parolen ab, und wenn die Wortprägungen noch ſo gleißneriſch ſind. Unſer Bemühen will zwar die Stärkung der eigenen Partei. Wir ſehen aber in ihr ein Mittel zum höheren nationalpolitiſchen Zweck. Wir verwerfen die Kampfparolen, die eine Ausſchaltung dieſes oder jenes Volksteiles, dieſer oder jener Konfeſſion oder poſſitiv ſchaf⸗ fenden politiſchen Partei bezwecken. Unſer Kampf gilt einzig nur denen, die unſer Staatsweſen, offen oder verſteckt durch Dumm⸗ heit oder Bosheit, untergraben und es durch rückſichtsloſes Geltendmachen von Sonderinte⸗ reſſen in Frage ſtellen. Ne Nationale und ſoziale Ent⸗ wicklung bedingen ſich gegenſeitig. Eine Nation kann nicht gedeihen, wenn ſie die Maſſe des Volkes vernachläſſigt, deren Empfindun— gen verletzt und ihr Rechtsgefühl mißachtet. Wie ſo oft in der deutſchen Geſchichte wollen wir heute dieſe Wahrheit eindringlichſt in das öffentliche Bewußtſein eingraben. Wirtſchaft⸗ ler, die nur die Wirtſchaft, ihre Geſetze und Bedürfniſſe kennen, Reaktionspolitiker. die dem Volke fremd ſind, glauben heute, Wirt⸗ ſchaft und Staat nur retten zu können, wenn ſie die ſoziale Ueberlieferung mit Gewalt in den Hintergrund drängen. Sie haben ſich in den Jahren der Geldentwertung Macht- und Stützpunkte geſichert, und eine falſch orientierte öffentliche Meinung ermutigt ſie. Soweit ſint wir gekommen, daß der ſoziale Gedanke ſelben ais eine„Sentimentalität“ lächerlich gemach wird Eine ſolche Herrenmenſchenpolitik if keine Politik. Sie ſchlägt den wahren natio nalen Intereſſen ins Geſicht. Ruhe und Ord nung im Lande laſſen ſich zwar mit Gewal herſtellen, Hunger und Zermürbung helfen mit Aver es ſind klägliche Aushilfsmittel. Auf die Dauer verſagen ſie. Die Politik, wie wir ſie fordern, muß da rauf hinausgehen, die Liebe zum Vaterland naticnoles Selbſtbewußtſein und Verantwort lichkeitsgefühl, Ehrfurcht vor Verfaſſung und Geſetz in Herz und Gemüt zu begründen. Der freie Mann im freien Staat, der Bürger, der in Freiheit und öffentlicher Ach, tung der nationalen Gemeinſchaft dient als ſeinem eigenen Volke, iſt unſer höchſtes Ziel Zu ſoſchem Bürgertum ſind wir alle beru, fen. Wir ſind noch weit davon ab. Wir wiſſer es. Aber wir müſſen es wollen. Tief innerliche religiöſe Begründung des Staatsgedankens der Staatsautorität und des Staatsbürger ſums ſind unſere erzieheriſchen Hilfsmittel Wir bekämpfen eine Innenpolitik. die nicht der Ehrgeiz zu einem ſolchen Ziele hat. Republik, Demokratie, Parlamentarismus Rechts⸗ oder Linkskoalition— alles Begriffe alles Formen, die in ſich wenig bedeuten. Au den Geiſt kommt es an. An den Worten wollen wir uns nicht ſtoßen, den wohlverſtandenei Inhalt aber halten wir feſt, allen entgegen ien Mächten zum Trotz. Um des Volke villen. Kleine Nundſchau — Die Deutſchvöltiſchen für den Achtſtunden⸗ tag. Der mecklenburgiſche Landtag nahm u. a. 4 8000 Stimmen(bisher 6000) eenſitz entfällt, wurde abgelehnt. — Keine Weltabrüſtungskonferenz. Das Re präſentantenhaus in Waſhington hat einen Zu ſatzantrag des Abgeordneten Morre zum Mili tärbudget abgelehnt, worin Präſident Coolidg⸗ eingeladen wurde, eine Weltabrüſtungskonferen; einzuberufen. Vor einigen Tagen hat das Re⸗ präſentantenhaus einen ähnlichen Antrag ange⸗ nommen. — Ausrufung der Republik Albanien. Nach Meldungen aus Tirana iſt in Albanien die Re⸗ publik ausgerufen worden. — Achtundzwanzig Bergleute verſchüttet. Nach einer Meldung aus Charles aus Weſt⸗Vir⸗ ginia ſind in Bluefield infolge eines großen Schlagwetters 25 Mann in der Grube Yukonpacahontas lebendig begraben wor⸗ den. 13 Leichen wurden bereits geborgen. Man hat wenig Hoffnung, die übrigen Bergleute zu zeſten. — General Huerta ertrunken. Nach einer Mel⸗ dung aus New Orleans iſt General Huerta am 19. März während eines Sturmes im Golf von Mexilo ertrunken. 5 — Auch der Papſt hat ein Radio⸗Telephon. Der„Corriere della Sera“ meldet aus Rom, daß in den Privatappartements des Heiligen Vaters eine radiotelephoniſche Empfangsſtation inſtal⸗ liert wird. Der Apparat und die Auffangvor⸗ richtung ſind dem Papſt von einer engliſchen Ge⸗ ſellſchaft geſchenkt worden. Die Arbeiten ſind faſt beendet und der Papſt wird daher in den nächſten Tagen die in London und Paris ſtatt⸗ findenden Vorträge mit anhören können. Dieſe Empfangsſtation iſt in Italien gegenwärtig die ſtärkſte und weitreichendſte. — Eine Kochkunſtausſtellung in Mainz. Eine große Hotelmeſſe verbunden mit Kochkunſtaus⸗ ſtellung für das beſetzte Rheinheſſen und Mainz findet Anfang Mai in ſämtlichen Räumen der Liedertafel, in Mainz ſtatt. Veranſtalter der Meſſe iſt der Verband der Hotel-, Reſtaurant⸗ und Kaffeehausangeſtellten Bezirksverband Rhein heſſen. Aus Nah und Wern. Ludwigshafen, 31. März. Geſtern nachmittag wurde am Petroleumhafen eine männliche Leiche aus dem hein geländet. Es handelt ſich hier um den ſeit 3. März vermißten Rekordarbeiter Joſef Thalen, 63 Jahre alt. Die Leiche wurde in das hieſige Leichenaus verbracht. ö Roßdorf, 31. März. Tödlich verunglückt iſt Emig von hier. Ein ins Rutſchen gekommener Stein traf ihn ſo unglücklich ins Kreuz, das der Tod alsbald eintrat. Emig war erſt 25 Jahre alt und verheiratet. f cichtsgebäude iſt der zu fängnisſtrafe verurteilte Mörfelden ausgebrochen. Frankfurt, 31. März. Die im Gebäude des Poſtſcheckamtes untergebrachte Sendeſtation wur⸗ de geſtern als dritte deutſche Rundfunkſtation durch einen kurzen Feſtakt in den Räumen des einer längeren Ge⸗ Friedrich Siegel aus Begrüßungsworten des Vorſitzende des Auf⸗ Rundfunkdienſt A.-G.) das Hausorcheſtt die Sendeſtation mit einem Feſtmarſch. Poſtdirektor Rappe gab dann einen einen Antrag der Deutſchvölkiſchen Frei— heitsvortei an. den Achtſtundentag beizubehalten, „ſolange erböhte Arbeitsleiſtung nur zu einem „Wenn er hier iſt, dann iſt er nach Glenſan, zegangen, ich bin feſt davon überzeugt!“ erklärte er. „Was will er dort und von ihr? Ich muß ihm auf der Stelle folgen!“ „Aber, Mr. Hugo— „Ich muß gehen, Martin. Der Burſche wird es nicht wagen, mich anzugreifen, er will Krieg gegen ſie führen. Halte mich nicht zurück!“ Er eilte aus dem Zimmer und die Treppe hinun⸗ ter. Sein Pferd ſtand vor der Tür bereit. Er ſchwang ſich in den Sattel und ſprengte im Galopp davon. 5 Der feine Regen ſchlug gegen ſein Geſicht, wes⸗ halb er den Hut tief über die Augen zog und den Rockkragen aufſchlug, ſo daß ſein Geſicht kaum ſicht⸗ bar war. Bald hatte er die Stadt hinter ſich und befand ſich auf der Straße, welche ihm die Wirtin ange⸗ zeben hatte. „Er hier!“ dachte er.„Und ich bin die Urſache ſeines Beſuches! Vielleicht will er ſie vor mir war⸗ nen wie vor einem Betrüger! Aber er kann die Beweiſe nicht hinwegnehmen,— er kann mich nicht um die Anerkennung ſeitens meiner Mutter be⸗ trügen!“ 0 Er lenkte in die rauhe Gebirgsſtraße ein und lein Pferd begann auf den ſteilen Abhängen in 1 7 haſtigen Lauf nachzulaſſen. Der fallende Nebel hüllte die 17 wie in einen dichten Schleier, aber dennoch konnte Hugo auf ſeinem Ritt das ſteile Dach und die hohen Schornſteine des nicht weit von ſeinem Wege abgelegenen Moorhäuschens erkennen. Bald waren dieſe jedoch feinen Blicken wieder entſchwunden und er kam an eine kleine 11 Brücke, die über einen kleinen* führte, er durch ein tiefes, wildbewachſenes Tal zog. „Dies muß das Tal ſein, welches zu Glenſan gehört, ich muß alſo bald dort ſein,“ dachte Faber Er trieb 5 Pferd von neuem an. Plötzlich a blieb dasſelbe ſtehen und ſtutzte. In demſelben Augenblick drang das 1 eines Pferdes aus dem Gebüſch an Hugo's 715 Er ſchaute nach der Richtung hin, woher dasſelbe 1 aber er konnte ie d durch das 0 1 Ueberblick über den Werdegang des Senders. Siegen, 31 März. Geſtern Nachmittag er⸗ folgte auf der Strecke Siegen—Giſen. auf der im benachbarten Roßberg der Arbeiter Gg. Fr. Langen, 31. März. Aus dem hieſigen Amts⸗ (Ozean lagerte ſchon [Gebiet niedrigen Luftdruckes. Bürgervereins der Oeffentlichkeit übergeben. Nach auf der Strecke für l Hamburg, 28. März. einem Landgut in Hattersheim bei Wittmund „Oſtfriesland) verbrannten fünf Kinder im Alter von einem halben bis 10 Jahren. Die Eltern waren zu einer Feſtlichkeit gegangen. Stockholm, 28. März. Infolge eines heftigen Schneeſturmes an der ſchwediſchen Oſtküſte geriet der deutſche Dampfer Friedenhagen in der Nähe von Stockholm auf Grund. Die 18 Mann ſtarke Beſatzung wurde gerettet. * * Ein ſtarker Umſatz in Weingelünde ud Beingütern findet zur Zeit in Rheinheſſen ſtatt. Eines der bekannteſten Weingüter der Provinz, der hl. Blutberg bei Weinheim, 25 Morgen um⸗ naſſend, ging in den Beſitz des Gutsbeſitzers H. Muth, Mettenheim für etwa 100 000 Goldmark über.— Bei der Verſteigerung der Eheleute Haas in Dienheim wurden für 338 Klafter Weinberg 6020 Mark, für 535 Klafter Weinberg 9400 Mark und für 332 Klafter Weinberg 3080 Mark erzielt. — Der Arbeitskonflikt auf den Werften, Der ſchon über fünf Wochen währende Arbeitskampf auf den nordeutſchen Seeſchiffswerften ſoll wei⸗ tergehen. Die letzte Verſtändigungsmöglichkeit ist erſchöpft, da nach ſiebenzehnſtündiger Dauer die Verhandlungen geſcheitert ſind, die zur Beile⸗ verlangten drei zunächſt nur ein Zwölftel bewil⸗ ſitz des Reichsarbeitsminiſters Brauns hier im Rathauſe geführt wurden. Die Arbeitnehmer fordern vor allem Zuſammenlegung der durch den Schiedsſvruch vom 18. Februar geſchaffenen fünf Ortsklaſſen, Verringerung der Lohnſpanne in den einzelnen Lohnklaſſen und eine den Zeit⸗ verhältniſſen entſprechenden Lohnerhöhung. Die Arbeitgeber lehnten eine Veränderung der Lohn⸗ Kaſſeneinteilung und der Lohnſpanne ab, wa⸗ ren jedoch in der Lohnhöhe zu Zugeſtändniſſen bereit. Ueber die anfangs auch noch ſtrittig⸗ Arbeitszeitfrage wäre eine Einigung möglich geweſen. Trotz oller Bemühungen des Reichs⸗ arbeitsminiſters, der immer neue Vermittlungs⸗ vorſchläge machte, war jedoch eine Eintgung im (lanzen nicht zu erzielen. Da die Parteien auch nicht bereit waren, ſich, wie es beim Hafenarbei⸗ terſtreik geſchehen iſt, dem Spruche eines Unpar⸗ teiiſchen zu unterwerfen, mußten die Verhand⸗ lungen in der Zonntagnacht morgens 4 Uhr er⸗ gebnislos abgebrochen werden. 5 1 — Reichskanzler und Beamtenfragen. Der Herr Reichskanzler Marx hat trotz ſeiner äußerft bedingten Zeit in Elberfeld gerne den Beamten⸗ vertretern von Tüſſeldorf, Herrn Landesrat a.. ams und Studienrat Dr. Nell, eine An. prache über die Lage der Beamten des We⸗ tens gewährt. Er hat u. a. bereitwilligſt zu⸗ ſeſagt, ſofort nach ſeiner Rückkehr nach Berlin im Reichskabinett die Frage des örtlichen Son⸗ derzuſchlages zur Beſprechung zu ſtellen. * Die Wetterſage. Ueber dem atlantiſcher ſeit einigen Wochen ein das ſeinen Kern zwiſchen den Azoren und der nordamerikani⸗ ſchen Küſte hatto. Der Schwerpunkt dieſes De⸗ preſſionsgebietes rückte während der Verichtszeil näher an das mitteleuropäiſche Feſtland heran, und es begannen ſich Teiltiefs abzuſpalten, wel⸗ ſichtsrats der Sendegeſellſchaft(Südweſtdeutſcher che auf den verſchiedenſten Wegen nach dem Dr. Schleußner eröffnete ——— m— 4 gegen Hiuns fen „Seltſam!“ murmelte Hugo.„Ich ſehe weder Roß noch Reiter in dieſen Büſchen. Wahrſchein⸗ Gertrud Deane's und meines Bruders Sohn fel, ſie müſſen mit ihm vernichtet werden!“ lich läßt ein Bauer, ein altes, abgenutztes Pferd in dieſer mageren Gegend graſen!“ Er trieb ſein Pferd vorwärts. In demſelben Augenblick ſah Hugo in einiger Entfernung eine menſchliche Geſtalt, oder er glaubte eine ſolche 15 ſehen, welche wie ein Schatten durch die Büſche huſchte und auf ihn einen unbehaglichen Eindruck machte. „Unſinn, daß ich mich durch einen bloßen Schat⸗ ten— durch ein Phantaſiebild erſchrecken laſſe!“ tadelte er ſich ſelbſt.„Ein Mann mit einem ruhigen Gewiſſen hat nichts zu fürchten!“ Mit dieſen Gedanken ſprengte er weiter, ſeine Augen auf die Stelle gerichtet, wo er die Erſchei⸗ nung geſehen hatte. Da plötzlich krachte ein Schuß durch die Luft und eine Kugel drang in Hugos Bruſt. Das Pferd machte einen wilden Sprung, warf nne und ſich hoch aufbäumend 19 500 Reiter ab, wandte ſich um und ſauſte in wildem Galopp auf demſelben Weg zurück, den es gekommen war. Hugo lag mit geſchloſſenen Augen unbeweglich auf dem Boden und der Regen ſchlug auf ſein er⸗ blaſſes Geſicht nieder. Einen Augenblick war alles ſtill; dann trat ein Mann aus dem Gebüſch und näherte ſich der hilf⸗ loſen Geſtalt. 5 Dieſer Mann war Lord Leonhard Epremond. Sein Geſicht glühte, aus ſeinen Augen leuchtete eine 1 reude. Er beugte ſich über 15 aus ſen Bruſt das Blut langſam herausquoll. „Er iſt es!“ murmelte er.„Es iſt der junge Burſche, welcher ſich auf meinen Platz drängen wollte! Ich bot ihm Wohlſtand an und er verwar mein Anerbieten! Ich bot ihm meine Freund af an und er zog meinen Haß vorl Nun iſt er tot Sein Blut komme über ſein eigenes Haupt!“ entdecken. Das Wiehern wieder w ale voch hugo Puls und berührte feine Und Lord Leonhard beugte ſich über den beſin⸗ nungslos Hingeſtreckten und begann ſein Opfer zu durchſuchen, als er plöttllich aufgeſchreckt wurde durch das Geräuſch eines ſich nähernden Wagens. Seine Hand erlahmte und 15 Augen ſtarrten in e Erwartung nach der Richtung, aus welcher das Geräuſch on ſein Ohr drang. Bis jetzt hatte er noch nicht über die Folgen ſeiner Tat nachgedacht; nun aber, als die Furcht dor Ent⸗ deckung in ihm aufſtieg, trat mit einem Male das 17 in ſeiner ganzen Entſetzlichkett vor ſeine ele. Das Knarren des Wagens wurde deutlicher. Lord Leonhard ſprang auf, warf noch einen Blick auf das bleiche Geſicht zu ſeinen Füßen und murmelte mit hohler Stimme: 5 „Er iſt tot! Er kann nichts 0. haben, was ſeine Abkommenſchaft beweiſen würde, und wenn er es hätte, es würde jetzt 2 5 für ihn ſein! Tot! Und er iſt noch ſo jung! Tot durch meine Handl Aber ich habe ihn gewarnt! Ja, ich habe ihn rechr⸗ zeitig gewarnt!“ Und der Ton ſeiner Stimm⸗ wurde ſchärfer und ſeine Augen nahmen wieder jenen unheimlichen Glanz an, welcher e über das Gelingen ſeiner Tat verriet.„Er war mir im und er wollte nicht zurſckkreten. Ich bin vor Jahren zu weit als daß ich nun hätte innehalten können. Juchaze ich nichts mehr zu fürchten. Mein Feind iſt tot!“ Der Wagen war jetzt ga i e Biegun ede n eh ban dem Schauplatz de „Gerettet! Gerettet!“ nrurmelte Lord Leonhard. „Mag nun kommen, wer da will, 1 75 geborgen!“ rten ſchlüpfte er in das Gebüſch, 0 5 J. er a d 5 10 30 9 0 bald ſchnürten de ſich über Biscava⸗ „gelangten nach Frankreich und ſtießen von da über Nordweſtdeutſchland nach der Oſt, ſeeküſte vor, Zwar leiſteten der Weſtrand des kuſſiſchen Hoch und ein über Nordſkandinavien ſich aufwölbendes Hoch mit ihren Kaltluftmaſſen kräftigen Widerſtand: aber aus der Zufuhr war, mer Luft von den ſüdlichen Breiten des Atlan⸗ tis her ſchöpfte die Depreſſion ſtets neue Ener⸗ gie. So gelang es ihr ſchließlich, über das ge⸗ ſamte europäiſche Feſtland einen breiten Strom feuchter und warmer Luftmaſſen zu ſchicken, wel⸗ che die Temperaturen vielfach über 10 Grad an⸗ ſteigen ließen und zugleich trübes und regneri⸗ ſches Wetter verurſachten. Die Niederſchläge waren allerdings im allgemeinen gering. Nur im Weſten Deutſchlunds traten an einigen Ta- gen ſtärkere Regenſchauer et. In den Gebir⸗ gen kam es meiſt zur Schneeſchmelze, ſo daß in mößigen Grenzen ein Anſteigen der Bäche und Flüſſe einſetzte. Die gegenwärtige Wetterlage zeigt aroße Unregelmäßigkeiten in der Vertei⸗ lung des Luftdrucks. ſich abſchwächt. Danach hätten wir gehend mit einem Einbruch kälterer Luft unter zeitweiliger Aufheiterung zu rechnen. Die Nie⸗ derſchläge werden zunächſt aufhören, ſpäter aber wieder einſetzen. * Aufruf von Reichsbanknoten. MitGeneh⸗ migung des Reichsrates werden gemäߧ 6 des Bankgeſetzes vom 14. März 1875 die Reichsbank⸗ noten zu 10 Billionen Mark vom 1. Nov. 1923(1. und 2. Ausgabe) und die Reichsbank⸗ noten zu 100 Billionen Mark vom 26. Oktober 1923(1. Ausgabe) hiermit zur Einzieh⸗ ung aufgerufen. Die Beſitzer dieſer Noten kön⸗ nen ſie bis zum 20. April 1924 bei allen Kaſ—⸗ ſen der Reichsbank in Zahlung geben oder ge⸗ gen andere geſetzliche Zahlungsmittel eintau⸗ ſchen. Mit dem 20. April 1924 verlieren die auf— gerufenen Noten ihre Eidenſchaft als geſeßzliche⸗ Zahlungsmittel. Von da ah erfolat ihre Gin löſung nur noch bei der Reichsbhankhauntkaſſe in Berlin und zwar bis zum 20. April 1925. Mit dieſem Zeitpunkt endet für die Reichsbank die Einlöſungspflicht. Vorſtehend bezeichnete Reichs⸗ banknoten zu 10 und 100 Billionen Mark ſind ebenſo wie die bereits aufgerufenen Reichsbank⸗ noten zu 5 Billionen Mark beſonders daran er⸗ kennltich, daß ihre Rückſeite unbedruckt iſt. Nicht aufgerufen ſind die als Erſatz für obige aufge⸗ rufene Noten neu in den Verkehr gegebenen, bei⸗ derſeitig bedruckten Reichsbanknoten zu 10 Bil⸗ lionen Mark vom 1. Februar 1994(3. Ausgabe), zu 20 Billionen Mark vom 5. Februar 1924(1. Ausgabe, mit dem Frauenbilonis) und zu 50 Billionen Mark vom 10. Februar 1924(1. Aus⸗ gabe, mit dem Männerkopf!. . Die Erweiterung der Krankenverſicherungs⸗ pflicht auf monatlich 200.— Mark Stelleneinkom. men iſt durch Verordnung des Reichs arbeitsmi nifters vom 29. Februar mit Wirkung vom 3 märz 1024 verfügt. Damit wird wieder ein gr wer Teil der Angeſtellten und bieibt es nach Ueberſchreitung dieſes Ein kommens weitere 3 volle Monate. Ein Gebot den Stunde iſt die Verſicherung gegen Krankheit. Wey außen dem Lebensunterhalte auch noch Arzt⸗ und Arz; heute bei dem beſcheidenen Einkommen neikoften bestreiten ſoll, der dürfte oſt genug in die ſchwierigſten Verlegenheiten geraten. Tas gilt nicht nur für Beamte und Angeſtellte: auch Selbſtändige und Gewerbetreibende müſſen heute mit unvorhergeſehenen Ausgaben rechnen. Es wäre kurzſichtig gehandelt, wollte man an dieſer Tatſache vorbeiſehen. Die Krankenkaſſe des Ver⸗ bandes kath. kaufm. Vereinigungen Deutſchlands mit dem Sitz in Hannover iſt die billigſte und leiſtungsfähgſte aller Krankenkaſſen. in welcher Selbſtändige, Beamte und Angeſtellte ſich und ihre Familien verſſ ern können. Die gaſſe be⸗ währt volle ärztliche und zahnärztliche Behand- lung und volle Arznei für Kaſſenmitglieder u“ Angehörige, Krankengeld bis zu 4 Mark täglic, und Sterbegeld bis zu 240 Mark. Bei Wochen⸗ Ife werden im Einzelfalle über 90 Mark gezahlt. Hie Kaſſe hat über 300 Verwaltunasſtellen. Der Vertreter der Kaſſe hier am Platze iſt Herr Lud⸗ wig Seitz, Philoſophenſtraße Nr. 7, der zu weiteren Auskünften gern bereit iſt. heutige Annonce im Inſeratenteil wird noch be⸗ ſonders hingewieſen. Amgen mne U dem parteitag ter Tentrumspartel in Frunufurt spricht der Führer der 14 Badischen Zentrumspartei Prälat Dx. Scho er krahne Laa Mull Ha Wolkig, rocken, kalt, bit Ein Steiggebiet über den Nordſee ſcheint ſedoch daraufhin zu deuten, daß die Tendenz zur Pildung von Teiltiefs zunächſt vorüber⸗ verſicherungspflichrig Auf die einzelne dieſe Löſung beurteilen 0 0 1 0 0 1 Dartelunsse! e die Rechtsgültigkeit der dritten Steuernotverordunug Das Reichsgericht hat ſich, wie bereits be⸗ lichtet, durch Urteil vom 1. März 1924 in ſei⸗ em 5. Zivilſenat mit der Rechtsgültigkeit der britten Steuernotverordnung beſchäftigt, und die Aufwertunasbeſchränkungen für rechtsgül⸗ lig erklärt. Die Begründung liegt nunmehr bor. Steuernotverordnung noch nicht ein für alle⸗ mal rechtswirkſam. Ein anderer Senat des Reichsgerichts kann dieſe Entſcheidung wieder aufheben. Insbeſondere kann der Reichstag eine gerechtere Löſung der für den Mittelſtand ten. Das Reichsgericht führt ungefähr aus: Die geſetzes vom 8. Dezember 1923 berechtigt, die Steuernotverordnung zu erlaſſen. Die darin getroffene Löſung der Aufwertungsfrage weicht zwar weſentlich von dem Ergebnis ab, i dem derſelbe 5. Senat in dem bekannten Urteil über die Frage der Aufwertung der zypothekariſch geſicherten Forderungen gelangt war. Die damals geforderte Prüfung eines jeden Einzelfalles, ob und in welcher Höhe eine Aukwertung geboten iſt. hätte allerdings ohne geſengeberiſches Eingreifen zu einer gro⸗ zen Anzahl von Prozeſſen gefübrt. und einen erheblichen Hoſtenaufwand verurſacht. In An⸗ betracht dieſer Tatſachen. insbeſondere klare Rechtslage zu ſchaffen, ſetzung für lebensnotwendigen Kredit bildet, bedeutet die Steuernotperordnung eine Maßnahme. die die Reichsregierung eim Hinblick auf die Not von Volk und Reich für erforderlich und dringend erachtet“ habe. Ob die getroffene Regelung zweckentſyrechend und zur Erreichung des er⸗ ſtrebten Zieles fatſächlich geeignet iſt, kann vom Gericht bei Prüfung der Rechtsgültigkeit ticht unterſucht werden. Die Perordnomg verſtößt auch nicht gegen die Vorſchriften der Reichsverfaſſung, insbe⸗ ſondere nicht gegen Artikel 153. In keinem Falle ſteht eine verfaſſungsmäßig unzuläſſige Ent⸗jehung von Gläubigerrechten in Frage. Artikel 153 Abſ. 1 der Reichsverordnung ſtellt war den Glrundſatz auf. daß das Eigentum jon der Verſaſſung gewährleiſtet wird, in Satz wird aber hinzugefügt. daß ſich der Inhalt and die Schranken des Eigentums„aus den geſetzen“ eroibt. Im Abſatz 2 wird dann ehre ntejſamimg für zuläſſig erklärt. Die in Abiatz ) gufgeſtellten Vorausſetzungen für iſſigkeit aämlich zur Erhaltung ung der deutſchen Volkswirtſchaſt ilſo„zum Wohle der Allgemeinheit“ erfolgen. uch hierbei muß es genügen, daß die Maß⸗ ahmen dem Woble der Allgemeinheit zu die⸗ ten beſtimmt ſind. Nicht dagegen kann ihre Fültiakeit davon abhängen, inwieweit dieſes Ergebnis tatſächlich erreicht wird. Die Verordnung iſt fernerhin auf geſetz⸗ licher Grundlage, nämlich durch die dritte Steuernotverordnung erfolgt, die wiederum auf dem Ermächtigungsgeſetz vom 8. Dezem⸗ her 1923 beruht. Es bedarf zur Enteignung auch keiner angemeſſenen Entſchödigung, da „ein Reichsgeſetz“— eben die dritte Stener⸗ 6 notverordnung— etwas anderes ſeſtimmt.“ Die Art der Beſchränkung der Gläußbiger⸗ rechte iſt kein Verſtoß gegen Treu und Glau— ben oder gegen die guten Sitten. Von einem ſolchen Verſtoß kann gar nicht die Rede ſein, denn es handelt ſich um die Löſung und wirtſchaft⸗ hierbei einer ſchwierigen rechtlichen lichen Aufgabe, die das Gericht keinesfalls aus allgemeinen Erwägungen heraus für rechts⸗ unwirkſam erklären kann, gleichviel, wie der mog. Die Verordnung verſtößt aber auch nicht gegen Art. 105 R.⸗V., wonach niemand ſeinem ge⸗ ſetzlichen Richter entzogen werden darf Wenn über die Höhe der Aufwertung ausſchließlich die Aufwertunasſtelle zu entſcheiden hat, und angängige Verfahren auf Antrag ausgeſetzt werden, ſo wird damit zwar ein einzelner Streitpunkt zur ſchnellen Erledigung einem be⸗ ſonderen Verfahren von einer beſonderen Stelle zugewieſen. Dieſes kann aber auch ohne verfaſſungsänderndes Geſetz geſchehen, da die Abgtenzung der ordentlichen Gerichtsbarkeit nicht in der R.⸗V. ſelbſt erfolgt, ſondern Auf⸗ gabe der Geſetzgebung iſt. („Alle Staatsbürger ohne Unſerſchied tragen im Verhältnis ihrer Mittel zu allen öffent⸗ lichen Laſten nach Maßgabe der Geſetze bei“) unzuläſſige Sonderbeſteuerung. Art. 1 der St. N.⸗Vo. enthält überhaupt keine Beſtimmung flüber Beſteuerung, auch in Art. 3 ff. wire den Hpypothekengläubigern als ſolchen keine Ab⸗ gabe auferlegt, vielmehr iſt die Steuer in Art. 3 B dem Eigentümer bezw. dem erlegt. Selbſt wenn man nach dem Zuſammen⸗ hang der Vorſchriften den Schluß zieht, daß im 1 die Gläubiger zur Tragung öf⸗ 9 5 r Laſten herangezogen würden, ſo be⸗ t 135 19 5 Unkerſ 0 daß nur die ü 110 70 f 5 weſentlichen Anteil hatte, nebſt anderen nam⸗ der Vermögen nicht ſo einſeitig zugunſten des Das Urteil im Münchener Wie bereits vermerkt, iſt damit die dritte U Hitler, Pöhner, Kriebel, Dr. ſo bedeutſamen Aufwertungsfrage herbeifüh⸗ und Pernet Monaten Feſtungshaft und 100 Goldmark Geld⸗ werden aufgehoben. Die auch, um über die Belaſtung des Grundbeſitzes eine die die Poraus⸗ einen der deutſchen Worſſchaft Reſt der Strafe in Nusſicht geſtellt. die Zu⸗ einer Enteignung ſind hier erfüllt. Die Regelung der Hypothekenaufwertung ſoll und baldigen Geſun⸗ dienen, i— Endlich ſind die Beſtimmungen keine nach Art. 134 der R.⸗V. Mieter auf- daraus aber nicht, daß alle Stgatsbürg gleichen Maße zu allen Steuern heran⸗ zuziehen ſind. Ihre Beitragspflicht beſtimmt ſich viefſmehr„im Verhältnis ihrer Mittel“ und „nach Maßgabe der Geſetze“. Der Geſetzgeber ſſt ſomit befugt, beſtimmte Vermögensteile mit beſonderen Abgaben zu belegen. Das Reichsgericht hält ſich in ſeiner Be⸗ gründung ſtarr an den Wortlaut der Reichs⸗ verfaſſung. Bekanntlich teilen aber der frü⸗ here badiſche Juſtizminiſter Dr. Düringer. der an dem Zuſtandekommen der Reichsverfaſſung haften Juriſten keinesfalls die Auffaſſung des Reichsgerichts. Insbeſondere iſt zu erwarten, daß ein gerechter Geſetzgeber die Belaſtung Großkapitals und auf Koſten des Mittelſtan⸗ des vornimmt. 11. Lehle Mehren. Hochverratsprozeß München, 1. April. General Luden⸗ durff wurde von der Anklage des Verbrechens der Beihilfe zum Huchverrat freigeſprochen. Weber wurden wegen gemeinſchaftlich ausgeführten Ver⸗ brechens des Hochverrats zu 5 Jahren Feſtungs⸗ haft Reichsregierung war kraft des Ermächtigungs⸗ 200 Marr Geldſtrafe verurteilt. Röhn, Brückner, Wagner wegen eines Verbrechens der Beihilfe zum Hochverrat zu ie einem Jahre 3 und Frick, Die Haftanyrdnungen gegen Wagner und Pernet erlittene Unterſuch⸗ ungshaft wird den Verurteilten voll angerechnet. Die Koſten des Verfahrens fallen. ſyweit nicht Freiſpruch erfolgte, den Verurteilten zur Lan. Die bei General Ludendorff ausſcheidbaren Ko⸗ ſten fallen der Staatstaſſe zur Laſt. Brückner, Röhm, Pernet, Wagner und Frick erhalten Be⸗ währungsfriſt bis 1928. Hitler, Pöhner, Kriebel und Dr. Weber werden nach Ver⸗ büßung eines weiteren Strafteiles von ſechs Monaten Feſtungshaft Bemährungsfriſt für den ſtrafe verurteilt. Frick, Röhm, Brückner, Vorbereitungen zur Reichstagswahl. Darmſtadt, 31. April. Das heſſiſche Jeſamtminiſterium hat den Staatsrat Spa⸗ ö mer und als deſſen Stellvertreter den Lega⸗ tionsrat Dr. Heinemann, Dienſtadreſſe Staatsminiſterium, Neckarſtraße 7, zum Leiter ſem Gebiet gehören außer dem Freiſtaat Heſ— ſen auch preußiſche Gebietsteile und das Land Waldeck. General Ludendorff Kandidat der Deutſch⸗völkiſchen Freiheitspartei. Berlin, 1. April Die deutſch-wölkiſche ſtreiheitspartei hat an die Spitze ihrer Lin General Ludendorff geſtellt. Luden⸗ dorff ſoll die Kandidatur bereits angenommen haben. * Ueber die Sachverſtändigen⸗Berichte. Paris, 1. April. Der Redaktionsaus⸗ ſchuß des Komitees Daws hat ſeine Arbeiten deendigt und die Berichte den einzelnen Mit⸗ iedern des Komitees zugeſtellt. Es wurde be— ſchloſſen, um weiter keine Zeit zu verlieren. daß mit dem Druck der Berichte nicht gewartet merden ſoll. ſondern daß dieſe zum Teil in Maſchinenſchrift der Repko zugeſtellt werden bollen. Auch die Auszüge für die Preſſe ſollten gur in Maſchinenſchrift zugeſtellt werden. E Paris, 1. April. Der Legationsausſchuß des erſten Sachverſtändigenkomitees hat ſeine Arbeiten fertiggeſtellt. Der Bericht an die Re⸗ pharationskommiſſion wurde dem erſten Aus⸗ ſchuß übermittelt, der ſich bereits damit be⸗ faßte. Auch der Bankunterſchuß wird in Ge— genwart der beiden Sachverſtändigen nochmals eine Sitzung abhalten. N Franzöſiſche Einſchätzung der Leiſtungen Deutſchlands. »Waſhington, 1. April. Nach Meldun⸗ gen aus Paris glauben die Sachverſtändigen, Deutſchland könne ſpäter 10 Jahre lang jährlich zweieinhalb Milliarden Goldmark an Reparationen bezahlen. * Der Londoner Verkehrsſtreik beendet. London, 1. April Die allgemeine Ab ſtimmung über den Verkehrsſtreik hat geſtern nachmittag ſtattgefunden und eine Zweidrittel⸗ mehrheit für die Wiederaufnahme der Arbeit ergeben. Der Streik kann nun für beendigt an⸗ geſehen werden. Die Verkehrsmittel werden bon morgen früh ab wieder in Betrieb ſein. * Die Lage im ttalieniſchen Unglücksgebiet. Rom, 1. April. Die Verbindung zwiſchen Amalfi und Salerno iſt wieder herge⸗ ſtellt. Die Flüchtlinge aus Amalfi ſind ſämt⸗ lich in Neapel untergebracht worden, wo vom italieniſchen Roten Kreuz Baracken erbauf wurden. Die italieniſche Regierung hat für die Verunglückten 250 000 Lires zur Verfü⸗ gung geſtellt. Die griechiſche Volksabſtimmung. Athen, 1. April. Die große Vofsab, . ſtimmung über die Frage Monarchie oder Re, publik iſt nunmehr auf den 13. April feſt geſetzt worden. Die Monarchiſten werden ar der Abſtimmung teilnehmen, da ſie nach ihr! einung 39510 Stimmenthaltung nichts 37 gewinen Gabelsberger Sten hen Heſſem, Heſſen⸗Naſſau und Waldeck findet Juli in Offen bach ſtatt. 1 L. Ein ſalomoniſches Urteil. 3 Gemeinden im Weſterwald haben einen gemein ſamen Friedhof, der nun eine neue Einfrledigung erhalten ſolte. Der eine will nun eine ſolch von Holz, der andere eine von Eiſen. Was nun machen? Da verfuhr der Landrat nun etwa ſalsmoniſch. Die eine Hälfte des Zaunes wurde aus Holz und die andere aus Giſen fertig⸗ geſtelt. Nun waren beide Gemeinden befriedigt. * Weinheim, 31. März. Der geſtrige Sommertagszug erfreute ſich elner großen Betelligung der Bevölkerung Weinheims und Umgebung; beſonders die Kinder mit ihren bun⸗ ten Sommertageſtecken zählten nach Tauſenden. Der Zug wurde von Herolden zu Pferd eröffnet. Drei Muſikkapellen waren im Zuge verteilt. Die einzelnen Gruppen waren originell. Beſonderes Aufſehen erregte eine Gruppe, welche von der Oberſekunda des Realgymnaſiums dargeſtellt wurde: ein römiſcher Kriegswagen, gezogen von zwei weißen Pferden, umgeben von Kriegern, die den Winter gefeſſelt mit ſich führten. charakteriſch war aach der Elefant mit ſeinem Sehr Führer und einem kleinen Reiter, ferner in ihren Neſtern ſitzende brütende Hühner und Tauben, die den Einzug des Frühings andeuteten. Auch die Quintaner des Gymnaſiums bildeten eine ſchöne Gruppe. Daß natürlich der Winter als Strohmann nicht fehlte, ferner Frühling, Sommer und Herbſt, war eine Selbſtverſtändlichkeit. Vor Auflöſung des Zuges am Marktplatz hielt Bürger⸗ meiſter Dr. Meiſer eine kurze Anſprache. Nach dem Geſang des Liedes:„Alle Vögel ſind ſchon da“, löſte ſich der Zug auf. Geſchäftliche Mitteilungen. * Ein gutes Hausmittel bei Haut⸗ ausſchlägen, Flechten, Hautjucken, äußerlichen Entzündungen, Pickeln, Miteſſern und dergleichen iſt die bekannte Zucker's Patent⸗Mediztnal⸗ Seife deren hervorragende Eigenſchaften in dem unſerer heutigen Geſamt⸗Auflage belliegenden Proſpekt von ſachkundiger Feder gewürdigt werden. Unſere Leſer ſeten auf den ebenſo lehrreichen, wie intereſſanten Inhalt dieſes Proſpektes noch beſonders hingewieſen. Stemm⸗ und Ringklub Viernheim. Am Sonntag Abend weilte der Stemm⸗ u. Ringklub mit ſeiner 1. Ringer⸗Möſchaft in Wein⸗ heim. Punkt ½9 Uhr begennen die Kämpfe, welche erbittert und mit großer Zählgkeit aue⸗ getragen wurden, denn Weinheim iſt Bezirks⸗ meiſter im 17. Kreis, 3. Bezirk. Weinheim ſtellte dem Stemm⸗ und Ringklub Biernheim eine Bombenmannſchaft gegenüber, welche im Körpergewicht der unſerigen weit übrlegen war und der hieſigen ſchwer zu ſchaffen machte. So wurde auf beiden Seiten nichts erreicht und die Kämpfer gingen unentſchieden auseinander. Unſere 2. Mannſchaft ſtartete in Fürth i. O Auch dort harrte unſeter tapferen 2. Mannſchaft eine ſchwere Aufgabe. Im Stemmen konnte ſie den Sieg an ſich reißen, im Ringen mußte fie, durch Erſatz geſchwächt, eine Niederlage ein⸗ ſtecken. Darum Vorſicht, Kollegen, unterſchätzt eure Gegner nicht und beſucht fleißig die Uebungs⸗ ſtunden, denn nur durch Training und gute Schule können wir einem ebenbürtigen Gegner ins Auge entgegenſehen. ö Am Sonntag den 6. April großer Städte⸗ kampf im Stemmen und Ringen gegen Seeheim und Fürth l. O. Ein heißer Tag ſteht dem Stemm⸗ und Ringklub Viernheim wieder bevor. Unermüdlich kämpft die junge Schar, eln Zeichen des Kampfgelſtes, wie der Stemm⸗ und Ring⸗ klub es verſteht, ſelne Kräfte ſo zu verteilen, daß auch wirklich die Bewegung auf gutem Bo⸗ den kämpft. Seeheim iſt Bezirksmeiſter im Ringen im 14. Kreis, 3. Bezirk und es ſind ſpannende Kämpfe zu erwarten. Auch die 2. Mannſchaft mit ihrer neuen Aufſtektung gegen Fürth kann an jenem Tage Revanche nehmen. Wir verweiſen unſere hieſigen Sportsleute auf emen sportlichen Sonntag Nachmittag im„goldnen Karpfen“. Beginn der Kämpfe punkt 3 Uhr. 9 des 10. Wahlkreisverbandes ernannt. Zu die⸗ Sperrt urtd Spiel. 1 * Zeitungsgeld. Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß alle Abonnementsgeld er pro Februar und März bis ſpäteſtens Montag, den 7. April, bezahlt ſein müſſen. Die Zeitungsträger lehnen es ab, wegen dem Bezugsgeld mehrmals hinlaufen zu müſſen. Im Intereſſe dleſer Leſer bitten wir, den Abonnements⸗ preis für die nächſten Tage bereit halten zu wollen, da ſonſt ab 7. April die Zuſtellung des Blattes aus oben erwähnten Gründen eingeſtellt werden muß. Von nächſten Freitag ab kann au das Bezugsgeld für April im Betrage von 2 M in unſerer Geſchäftsſtelle bezahlt werden. 4 17