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Hochachtend Bismarcks Innenpolitik hob den Freihan⸗ Zum Parteitag der heſß⸗ 0 75 ö N b 5 8 f 0 0 7 0 70 ö 7 i litik notwendig wurde, 5 f 0 er esefzun les 5 kr beg den 1 f ab, als er eine Ge⸗ Zentrums partei 9 b er brach den Kulturkampf ab, 55 lſekretariat der Zentrumspartes g i fahr für Deutſchlands Einheit geworden wäre Vom Generalſekretari 5 0 und ſuchte Bundesgenoſſen da, wo er ſie fand. Der am nächſten Sonntag in Frankfurt 5 U Ueber Doktrine hat niemand ſo ſehr geſpottet M. im katholiſchen Geſellenhaus ſtattfindend 1 e i wie Bismarck, der davon ſprach, daß es Zeiten Landesparteitag der heſſiſchen e Franken, früher habe man in Goldmark gerech. gab, in denen man liberal und Zeiten, in hat ſeine Vedentung nicht nur als Auftakt zur August Bergmann l. Alicenstraſe 5. ILILTNTITIZAIAIZ — NN Banern⸗Verein Viernheim. Morgen Samstag Abend 8 Uhr im Gaſthaus„Zum Pflug“ Mitglieder⸗Verſammlung betreffs Landwirtſchaftskammerwahl am Sonntag, den 6. April und Beſprechung ver⸗ ſchiedener Vereinsangelegenheiten. Der Vorſtand. Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe meiner lieben, nun in Gott ruhenden unvergeßlichen Gattin, unſerer herzensguten, treubeforg⸗ ten Mutter, Schweſter, Schwä⸗— gerin und Tante, Frau l. Marg anker geb. Bͤſchoff ſagen wir für die uns bewleſene herzliche Anteilnahme bei dem uns fo ſchmerzlich be— troffenen Verluſte, ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz und Vlumenſpende hierdurch unſern tiefgefühlten Dank. Ganz beſonderen Dank der hochw. Geiſt— lichkeit fuͤr den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 3. April 1924. Die tleftrauernden Hinterbliebenen. Wichtig für Frauen und junge Mädchen! 0 88 ö** N Im Lokal zum„Storchen“(Neben⸗ 89. 7 zimmer) findet ein 5 wöchentlicher Näh- u. Zuſchneide⸗Kurſus 0 N ſtatt. Tages- und Abendkurſe! Kein Schnitt⸗ 2 zeichnen! 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Reichstagswahl, nicht nur, weil er die Richt⸗ franzöſiſchen Kammer. Paris, 3. April. Die Kammer ſetzte die Interpellationsdebatte über die allgemeine Politik der Regierung fort. Der Sozialiſ Inghels behauptet. daß bei der Gewähr von Entſchädigungen für den Aufbau Geſell⸗ ſchaften bevorzugt worden ſeien, an denen Ausländer und ſogar Deutſche beteiligt ſeien, Der Miniſter des Wiederaufbaues Ma⸗ rin erwidert: Ich gebe Ihnen die Verſiche⸗ rung, daß die Nationalität der Teilhaber die⸗ ſer Geſellſchaften ernſt nachgeprüft wird. Der nächſte Redner iſt der Abgeordnete Louis Dubois, der ehemalige Vorſitzende der Reparationskommiſſion. Er interpellier über die Außenpolitik der Regierung. Die Zu⸗ ſammenſetzung des neuen Kabinetts habe ihm ein gewiſſes Mißtrauen eingeflößt, aber die geſtrige Erklärung Poincares über die Konti⸗ nuität der franzöſiſchen Politik habe ihn be. ruhigt. Die geſtrige Erklärung des Miniſter präſidenten müſſe in ihrer Bedeutung hervor gerufen werden. Es ſei alſo ſicher, daß Frank reich das Ruhrpfand nur für weitergehende 1 Nuhreehleis Pfänder aufgeben, daß es aber im Ruhr gebiet bleiben und daß es bei der erſten Schwierigkeit, der man begegne, die Ausbeu tung der Pfänder wieder übernehmen werde Poincare erklärt: Ich wiederhole, daf wir nicht vor vollkommener Zahlung das Ruhrgebiet verlaſſen werden. Wenn die Repkt vorſchlägt, weitergehende Pfänder als die, dit wir ausbeuten, an deren Stelle zu ſetzen, wer nden wir die Frage prüfen, aber wir werder das Ruhrgebiet nicht verlaſſen, und bei den geringſten Verſagen die Ausbeutung wiede übernehmen. Nachdem Poincare auf eine Anfrage des reaktionären Abg. de Montjou über di, Entwicklung des Militärflugweſens erklär hatte, daß die Luftwaffe auch in Zukunft da! Hauptwerkzeug der franzöſiſchen Sicherhei bleibe, erhielt der Führer der radikalen Parte Herriot das Wort. Dieſer ging nach einiger kritiſchen Bemerkungen über die Zuſammen ſetzung des neuen Kabinetts zur Politi Poincares gegenüber Deutſch lands über. Er verſtehe, ſo führte er aus die Schwäche nicht. die man 1922 gezeigt hab und die dahin geführt hätte, nicht die Sach lieforungen zu erhalten, auf die man ein An recht gehabt habe. Man hätte für 900 Millio nen Goldmark Materialien erhalten können aber die franzöſiſchen Induſtriellen hätten ge wollt, daß nur deutſche Kohlen und deutſche! Koks für ihre Induſtrien bezogen werde. Di, anderen Lieferungen hätten ſie aus Furcht vo der Konkurrenz zurückgewieſen. Miniſter Le Trocquer widerſpricht. E habe den Induſtriellen erklärt, die Regierung werde ſich durch derartige Einwendungen nu ch beirren laſſen, und er habe alsdann ſein Pro gramm über die Ausführung größerer öffent licher Arbeiten durch Deutſchland aufgeſtellt. Abg. Herriot fährt fort: Ich war de! erſte, der den Skandal der umfangreichen Bau ten in Deutſchland feſtgeſtellt hat, und gerad, weil Deutſchland ſchlechten Willens iſt. hätt, man Methoden anwenden müſſen, die Deutſch⸗ land gezwungen hätten, Sachlieferunger durchzuführen. Die breite Maſſe verſtehe eber nicht, warum man nur Kohlen und Koks er, halten habe. Warum habe denn England Sach lieferungen erhalten? 2 Poincare erwidert:„Großbritannien und Deutſchland haben Spezialabmachunger getroffen.“ Herriot ruft:„Nun alſo! Aber ich muf noch weiter gehen. Warum hat denn Serbier Materialien erhalten? Die Reparationskom miſſion hatte doch feſtgeſtellt, daß Frankreich ir Deutſchland alle Materialien für ſein Labora, torium finden könne und auch ſonſtige Roh, materialien. Warum habe es niemals dieſ⸗ notwendigen Materialien verlangt? Herrio— geht alsdann dazu über, die betreffend der Ertrag im Ruhrgebiet geſtern von Poin care mitgeteilten Zahlen zu beſprechen. Die Erträgniſſe im Februar ſeien durch die Ent; wertung des Franken aufgebauſcht worden, und dann müſſe man bedenken, daß die Mi- eumverträge in 12 Tagen zu Ende gehen. Wie könne man da Vorſchläge für das ganze Jahr machen?! Und außerdem rechne man jetzt in drucksvolle Ziffern ſchaffen. Der Miniſterpräſident und der Miniſter für öffentliche Arbeiten widerſprechen dem Abgeordneten Herriot. Als der Abgeordnete weiter auf den Sach⸗ verſtändigenbericht anſpielt, unterbricht ihn Poincare heftig mit der Bemerkung, er trage die Verantwortung. Er könne nicht zulaſſen, daß irgend jemand— er ſei, wer er wolle— behaupte, daß die Sachverſtändigen zu dem oder jenem Schluß gekommen wären; denn die Schlüſſelfolgerungen der Sachverſtändigen — er gäbe ſein Ehrenwort darauf— ſeien ihm unbekannt. Der Abgeordnete Herriot fährt fort, Frankreich werde erſt ſeine Sicherheit erlan⸗ gen, wenn es ſich mit ſeinen Verbündeten über die nötige Kontrolle gegenüber Deutſchland verſtändige. Es ſei bedauerlich. daß die demo⸗ kratiſchen Elemente in Deutſchland nicht wirk⸗ ſamer unterſtützt worden ſeien. Was Frank⸗ reich für die Zukunft zu befürchten habe, das ſei nicht der Säbel des banalen und lächer⸗ lichen Großſprechers Ludendorff, ſondesn die Bewegung im deutſchen Volk ſelber. Die Rede Herriots verliert ſich dann in innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen im Zuſammenhang mii der Wahlkampagne. Während der anſchließenden Ausſührun⸗ gen des Abgeordneten Blaiſon kommt es nochmals zu Auseinanderſetzungen zwiſchen Herriot und dem Miniſterpräſidenten und dem Miniſter für öffentliche Arbeiten über die Schuld Frankreichs an der Geringfügigkeit der deutſchen Sachlieferungen. Von mehreren Sei— ten aus dem Hauſe wird die Vertagung der Debatte auf morgen verlangt. Poincare wünſcht jedoch die Fortſetzung der Debatte und erklärt, wenn die Kammer die Vertagung auf morgen beſchließe, ſo könne ſie die Regierung als demiſſioniert betrachten. Die Sitzung wird daraufhin eine Stunde unterbrochen und ſoll um 9 Uhr wieder aufgenommen werden. d Vertrauensvotum für Poincare. Paris, 3. April. Kurz vor 11 Uhr hat die Kammer mit 408 gegen 151 Stim- men die Tagesordnung Adolphe Cheron, die der Regierung das Vertrauen ausſpricht, an⸗ genommen. de Auflöſung der franzöſiſchen Kammer wahrſchein— lich erſt am 12. April. Paris, 4. April. In der Kammer wurde geſtern von den verſchiedenen Fraktionen über den Termin der Kammerauflöſung beraten. Man kam zu dem Schluß, daß die Verhandlungen der Kammer früheſtens am 10. April beendigt wer— den können. Die Regierung hatte bekanntlich die Beendigung der parlamentariſchen Verhand— lungen ſchon für den 5. April gefordert. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man mit der Auflöſung der Kammer ſogar erſt zu dem 12. April. Bis zu dieſem Tage wird die Kammer täglich 2 Sitzungen abhalten. 4** Bismarck im Spiegel der 92** 242 1 gegenwärtigen Politik Anläßlich eines Bismarcks⸗Abends Chemnitz hielt Miniſter des Aeußeren S tre. ſemann eine politiſche Rede: Ausgehend vom Geburtsort Bismarcks gab er ein Bild des Realpolitikers Bis marck, deſſen Größe darin beſtand, die außen⸗ und innen. politiſchen Dinge vom Standpunkte der Real⸗ politik zu meiſtern. Diejenigen, die in Bis⸗ marck nur den Mann von Blut und Eiſen ſahen und ihn gewiſſermaßen als Gewaltpoli⸗ tiker hinſtellten, verkennen ſein Weſen. Der Nikolausburgfrieden, der im heſtigſten geiſtt⸗ gen Kampf mit dem preußiſchen König und gegen den Willen des preußiſchen Militärs Bismarcks Werk war, und die Verfaſſung des neuen Deutſchen Reiches zeigten Bismarck als genialen Kompromißpolitiker, der ſich mit aller Entſchiedenheit gegen eine die realen Verhältniſſe u. Imponderabtilien über⸗ ſehende Politik wendete. marcks Mahnruf in. Jena, der das deutſche Volk aufforderte, das Parlament nicht zu weit ausſchalten zu laſſen, zeigt, ebenſo wie ſein gerlangen nach Indemnität nach dem großen Sieg über Oeſterreich, wie fern es ihm lag, das Parlament zu beſeitigen und wie ſehr er es verſtand, es zu gebrauchen. Diejenigen, die ſich heute auf Bismare beziehen, überſehen dieſe Seite ſeines Lebens. Bismarck wäre der erſte geweſen, der die Konſequenzen aus unſerer heutigen außen⸗ politiſchen Lage gezogen hätte. Wenn uns die Waffen fehlen, muß die große nationale Ein⸗ heit des deutſchen Volkes und die⸗ jenige an moraliſcher Kraft uns geben, was wir brauchen. Dazu aber gehört eine Po— litik, die auf die Einigung des Volkes hin ſtrebt und nicht auf ſeine Zerreißung. Für die Freiheit Opfer zu bringen, ſei die Pflicht des ganzen Deutſchlands gegenüber der Bevölkerung der beſetzten Gebiete. Dieſe Politik, die das materielle gering ſchätze und die Idee der Freiheit zum Ziele habe, ſei eine Politik, die vor dem Richterſtuhl der Geſchichte und auch vor Bismarcks Augen beſtehen würde. Dr. Schachts * Pariſer Eindrücke Braunſchweig, 4. April. Reichsbank präſident Dr. Schacht läßt über ſeine Beſpre⸗ chungen in Paris einem Braunſchweiger Redak, teur gegenüber verlauten: Die Beratungen mö den Sachverſtändigen hätten ſich auf die Frag, der deutſchen Währungspolitik ſowie den Aus— bau der Reichsbank zur Goldnotenbank bezogen Er glaube, daß die Sachverſtändigen ſachlich un! gründlich gearbeitet hätten. Gegenüber dem Er gebnis werde natürlich die deutſche Regierung volle Entſchlußfreiheit haben, da ohne die Ge währ wirtſchaftlicher Gleichberechtigung Deutſch— lands im internationalen Verkehr keine Löſunk angenommen werden könne. Die Souveränitä des Reiches in den beſetzten Gebieten müſſe wier der hergeſtellt werden. Die Räumung des Ruhr gebiets ſei unbedingt notwendig. Ferner er klärte der Reichsbank-Präſident, daß die Gold notenbank nächſte Woche ihre Tötigkeit aufnehm— und er im übrigen nicht mehr nach Paris reiſe Alle Ausſichten für die Fortdauer der Markſtabi liſierung würden die denkbar günſtigſten ſein. e Die Veröffentlichung der Sachverſtändigen— berichte Paris, 4. April. Der vom erſte gewählte Redaktionsausſchuß lung des endgültigen Verichts bis in die Nacht hinein den ganzen Tag getagt. daß die beiden Berichte geben werden ſollen. Das Ausland würde frühe ſtens Montag über den Inhalt in Kenntnis g ſetzt werden können. London Kontr 4. 2 London, ialds Politik nicht genügend unterſtütze, April. Zur Kontrollnote ſchreibt„Mancheſter Guardian“ in einem Kom⸗ mentar zu den Vorſchlägen der Alliierten: Es ſei zu bedauern, daß Deutſchland Macdonalds Vorſchlag bezüglich der Wiederaufnahme der Kontrolle nicht angenommen habe, da Mac⸗ donalds Politik ehrlich und unparteiiſch dar⸗ auf gerichtet ſei, an dem Friedensvertrage feſt⸗ zuhalten. Die Entwaffnung ſei ein Teil dieſes Vertrages, im weſentlichen Teile aber ſchon durchgeführt. Sämtliche engliſche Kreiſe leh⸗ nen eine Stellungnahme zur Kontrolle ab, ſo— lange die Note der Prüſung der Botſchafter— konferenz unterliege. Im allgemeinen vertritt nau die Auffaſſung, daß die Note Maedo— linien für den Wahl⸗ und Organiſationsplan feſtlegen ſoll, ſondern er ſoll darüber hinaus beitragen, zur Vertiefung unſerer ſtaatspoliti: ſchen Grundſätze, zur Orientierung, zur Ziel⸗ ſteckung. Er ſoll belebend und befruchtend aul unſere politiſche Arbeit wirken. 5 Wir ſtehen in der Partei vor äußeren und inneren Schwierigkeiten. Das einzugeſtehen ifl keine Schwäche, denn ſolche Schwierigkeiten haben alle Parteien. Diejenigen am meiſten, die mitverantwortlich waren in Regierung u. Parlament, die auf die zwar bequeme und populäre, aber angeſichts der Not des Staates unverantwortliche Oppoſitionspolitik verzich⸗ teten. Die Schwierigkeiten innerhalb der Par⸗ teien ſind nur das Spiegelbild der Schwierig⸗ keiten, Strömungen und Gegenſätze innerhalb unſeres Volkes. Es geht eine Welle der Unzu⸗ ſriedenheit, der Mißſtimmung, des Peſſimis⸗ mus durch das Land. Drückend liegt die Not der Zeit auf der Seele des Volkes, die Un⸗ cherheit der wirtſchaftlichen Lage und vie Er⸗ ſchwerung der Lebenshaltung. Man m icht Re⸗ gierung und Parlament verantwortlich und vergißt dabei, daß die weſentliche Urſache in den politiſchen Verhältniſſen liegt. Dieſe ſind oft ſtärker wie die Menſchen, und daraus ha⸗ ben ſich zwangsläufig all die unangeneh⸗ men politiſchen Dinge entwickelt. In dieſer Lage ſoll der Parteitag Auf⸗ klärung bringen, er ſoll aus der Niederung litiſchen und ſozialen Elends zu höhe⸗ geſichtspunkten emporführen, er ſoll Miß; verſtändniſſe beſeitigen, Klarhei! bringen über unſere großen Ziele. Seine Frucht ſoll ſein: Einheit und Geſchloſſenhein der Partei, Freude an der politiſchen Arbeit, auch in einer Zeit, wo manche ſagen mögen: litiſch Lied, ein garſtig Lied. l ie Verhandlungen, deren Höhepunkt die des badiſchen Zentrumsführers Dr. fer ſein wird, ſollen die Erkenntnis ſtärken, daß, mag man auch zu einzelnen poli⸗ tiſchen Fragen, zu der oder jener Maßnahme von Regierung und Parlament ſtehen wie man will, die Zentrumspolitik der letzten Jahre nichts anderes war, als Dien ſt au Staat und Volk. Sicherung der Exiſteng des Staates iſt Vorbedingung für die wirt⸗ ſchaftliche und ſoziale Lebensfähigleit des Vol⸗ S 5 Auch darüber werden die Verhandlungen keinen Zweifel laſſen dürfen, daß gerade jetzt in der Zeit der ſozialen Kriſe, in der die wirt⸗ ſchaftliche Not Hemmungen und Einſchränkun⸗ gen auf ſozialem Gebiet aufgezwungen, in dem ſozialen Charakter der Zen⸗ trumspartei keinerlei Schwankung ein⸗ tritt. Wenn es jetzt gilt, die ſozialen Errun⸗ ften über die Wirtſchaftskriſe hinaus⸗ ſo wird nach Ueberwindung der Kriſe und Nusbau gedacht werden . Vollftöndige Einheitlichkeit und Ge⸗ ſenheit wird auch bei den Beratungen des [dem Kulturgebiet zum Aus- charakter der Partei, feſt verankert im religiöſen Bekenntnis iſt das ſichere Fundament, auf dem unſere kulturelle, politiſche und ſoziale Arbeit aufgebaut iſt. Die Hriſtlichen Grundſätze ſolleen nicht nur in der Theorie anerkannt, nicht nur in Parlament und Geſetzgebung andewandt, ſondern auch verpflichtend für unſere Freunde in ihrem Handeln ſein, auch dann, wenn eigene Intereſ— zurückgeſtellt und der Volksgeſamtheit gebracht werden müſſen. Aus dieſer hriſtlichen Auffaſſung heraus wird auch der Parteitag Stellung zunehmen haben gegenüber dem Rechtsradikalismus. Raſſenkampf, Völker⸗ haß und nationaliſtiſche Haßgeſänge ſtehen im Gegenſatz zum Cbriſtentum. Wir wollen da⸗ rum auch in der Außenpolitik eine den Zen⸗ lrumsgrundſätzen entſprechende, gemäßigte, an die Verſtändigung hinarbeitende Politik. Da⸗ mit dienen wir unſerem Volle und insbeſon⸗ dere unſerer rheiniſchen Bevölkerung beſſen, als durch nationaliſtiſche völkiſche Konflikts⸗ volitik. Möge der Parteitag die Hoffnung er⸗ füllen, die wir an ibn knüvken. Möge er vor ilem den alten Zentrumsgeiſt wecken, die Freude an der politiſchen Arbeit wieder ſtär⸗ en. Politiſche Tätigkeit ſoll uns nichts anderes ein, als aus religiöſer Geſinnung hervor- ſehende ſorgende Arbeit für unſer Volk. U 0 Landwirte, geht morgen zur Landwirtſchaftskammerwahll Rede des Landtagsabg. Ruß(Ztr.) (gehalten in der 82. Sitzung des heſſiſchen ) 6. Landtages vom 27. März 1924.) A(Schluß Nun noch ein Wort zum Beamtenab⸗ bau. Der Beamte, einerlei, ob er im Reich, in den einzelnen Ländern Vorkämpfern, von den werden müſſen, von den Beamten und Ange⸗ ſtellten. Aber, meine verehrten Damen und Her— ren, vergeſſen Sie das Eine nicht, daß ſtatiſtiſch nachgewieſen iſt, daß die Steuerlaſten im letzten Jahre etwa zu zwei Drittel von den Beamten, Angeſtellten und Arbeitern aufgebracht worden ſind(ſehr richtig) und nur zu etwa einem Drit⸗ tel von den ſogenannten freien und kaufmänni⸗ ſchen Berufen. Das hängt mit den Finanzge⸗ ſetzen zuſammen, ich weiß das ſehr wohl, der 10⸗ prozentige Steuerabzug kommt hier in Frage. Aber vergeſſen wir doch auch nicht, daß gerade dieſe Schicht, daß die Beamten und Angeſtellten des Reiches, der Länder und der Gemeinden es ſind, auf denen zum großen Teil auch in autorita⸗ tiver Beziehung die Hoffnung des Staates be— ruht. Ich erblicke deshalb in der Beamtenab— baupolitik die Politik des Altruismus im Gegen⸗ ſatz zum Egoismus, im Opferdienſte für das ge— meinſame Ganze und für das Vaterland. Aber, meine Damen und Herren, wir, bekämpfen ganz entſchieden Uebertreibungen und harte Ungerech— tigkeiten, wie ſie bei dem Beamtenabbau tatſäch⸗ lich zutage getreten ſind und noch zutage treten. Wir vom Zentrum fordern auch ein Beſchwerde— Kerntruppen der abgebaut wird, oder der noch abgebaut wer— den ſoll, oder ſchon abgebaut iſt, daß der ein Be— ſchwerderecht haben ſoll gegenüber einer höheren affen ſind nicht dieſe ra Ich ſage, unſere ö uch nicht Hakenkreuz un biaten Machtmittel, Sowjetſtern, terlande mit heißer Sehnſucht wünſchen. Die Wahrheit, lage zu innerer und äußerer Ordnung, und die Freiheit, allerdings die richtige und gezügelt ver⸗ ſtandene Freiheit(Abg. Ebner: Ja, ja!) gibt uns die Gewähr des freien Spiels der Kräfte. Laſſen Sie mich in Bezug auf den Begriff der Freiheit, ſo wie wir ihn auffaſſen, das Werk des Dreizehnlindendichters Weber in dieſem Hauſe zitieren, das ſo ſchön den Begriff der Freiheit predigt: f „Freiheit ſei der Zweck des Zwanges, Wie man eine Rebe bindet, daß ſie, ſtatt im Staub zu kriechen, froh ſich in die Lüfte windet.“ Meine Damen und Herren, das nennen wir Freiheit, und wenn dieſe Freiheit gepaart iſt mit dem Ideal der Wahrheit und Gerechtigkeit, dann glauben wir, daß die Grundlage des Staates ge⸗ legt iſt, und daß dann auch die Morgenröte einer beſſeren Zukunft uns grüßen wird.(Beifall im Zentrum.) Im ſtarken, unerſchütterlichen Gytt⸗ vertrauen werden wir wie bisher auch in Zukunft arbeiten und bauen, damit unſeren Kindern und Enkeln beſſere Sterne ſtrahlen, als uns, den Staubgehorenen einer ſchweren, notvollen Schichſalszeit.(Lebhafter Beifall im Zentrum.) N habt ihr schon eure Parteibeiträge bezahlt! ſondern unſere Waffen ſind und waren die ſittlichen und geiſtigen Idegle Wahr heit, Recht und Freiheit, deren Verwirklichung wir unſerem armen und niedergebeugten Va⸗ meine Damen und Herren, ee Haußmann verloren wird uns frei machen, das Recht legt die Grund⸗ oder in der Kommune ö Verwendung findet, ſoll ſozuſagen zu den Kern⸗ ö truppen des Voltes zählen, und wenn nun ein⸗ mal Opfer zugunſten des Staates und des Rei⸗ ches zu bringen ſind, ſo ergibt ſich aus der Na⸗ tur des Beamtenverhältniſſes heraus ganz von ſelbſt, daß dieſe Opfer in erſter Linie von den gebracht „ Die Demokraten haben durch Tod den Ab⸗ und bei den achwahlen 5 Mandate eingebüßt. Alle dieſe Veränderungen brachten es mit ö ſich, daß beim Schluß des Reichstages die Par⸗ teiverteilung wie folgt ausſah: Sozialdemo⸗ kraten 171, Zentrum 68, Deutſche Volkspartei 66, Deutſchnationale Volkspartei 65, Demo⸗ kraten 39, Bayeriſche Volkspartei 20, Kommu⸗ tiſten 16, Bayeriſcher Bauernbund 4, Deutſch⸗ völkiſche 3, Welfen 2, Unabhängige 2. 3 Ab⸗ zeordnete gehören keiner Partei an. Die Streiklage bei der Anilinfabrik Ludwigshafen, 3. April. Die Direktion der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik gibt im Anzei⸗ genteil der Tageszeitungen folgendes bekannt) Nachdem ſich auf unſere Aufforderung vom 25, März zur Wiederaufnahme der Arbeit nur an⸗ nähernd ein Drittel der Arbeiterſchaft gemeldet hat, ſehen wir uns noch nicht in der Lage, den Betrieb wieder zu eröffnen: hierzu ſind etwa zwei Drittel der Belegſchaft erforderlich. Win müſſen deshalb den Termin ſo weit hinausſchie⸗ ben, bis ſich wenigſtens 12000 Arbeiter gemel⸗ det haben. Weitere Meldungen ſind wie bishei mittels Poſtlarte an uns zu richten. Zu Mannheim fand im Nibelungenſaal eine von über 5000 Perſonen beſuchte Verſamm⸗ lung der ausgeſperrten Anilinarbeiter ſtatt. Es wurde eine Entſchließung angenommen, in del zum Ausdruck kommt, daß im Kampf weiten ausgeharrt werden ſoll, bis der Achtſtundentag und die alten Rechte wiederhergeſtellt ſind. Eine vom Stadtrat Ludwigshafen gewählte Kommiſſion, die am Samstag bei der Direktion der Badiſchen Anilin- und Sodafabrik vorſtellig Frantfurt, 2. Abril. Der hieſigen Kriminal, polizei iſt es nach ſtarken Bemühungen gelungen, zwei Scheckſchwindler, den 19 Jahre alten Gg. Gewert aus Königsberg und den 31 Jahre al⸗ ten Fr. Bieber aus Schmauch feſtzunehmen, nachdem ſie wochenlang die Frankfurter Geſchäfts⸗ elt und Umgebung durch ungedeckte Schecks der Leipziger Volksbank in Aufregung verſetzz Zatten. In Hünfeld hatten ſie ebenfalls zwei Fahrräder gekauft und mit den bekannten „Schecks“ bezahlt. Auf Grund telefoniſcher Ver⸗ ſtändigung konnten ſie auf dem Wege nach Hers⸗ feld abgeſaßt werden. b Hamburg, 3. April. Der bekannte Hagenbeck⸗ ſche Tierpark in Stellingen, der über drei Jahre geſchloſſen war, ſoll im Laufe des Mai wieder in vollem Umfange eröffnet werden. a Late Meldungen. Der Reichskanzler an die Landwirtſchaft. Paderborn, 4. April. Der Reichskanz⸗ ler Dr. Marx gewährte einem Vertreter des weſtfäliſchen Volksblattes eine Unterredung, in der er ſich über die Wahlfragen auslüßt, ſo u. a. über die Frage, welche Wirkung das Wahlergebnis auf das Ausland haben könnte: Das deutſche Volk ſei autonom in der Bekundung ſeines Willens und in der Beſtim⸗ mung über ſein Geſchick. Der Vorwurf, daß die Mittelparteien dem deutſchen Volke zumu⸗ ten, mit Rückſicht auf das Ausland zu wählen, ſei vollkommen unberechtigt. Eine Politik des Irrealen müſſe ins Verderben führen. Nur Mache am Montag, den 28. Avril morgens 9 5 Schule. Heute wurden 275 chüler aus der 100 een und zwar 142 naben und 133 Mädchen. Die Neuaufnahme, Uhr erfolgt, beziffert ſich auf 130 Schulrekruten. * Kathol. Arbeiterverein. Auf die morgen Sonntag im„Löwen“ ſtattfindende Monatsverſammlung wird aufmerſam gemacht. Wie aus dem Inſerat erſichtlich, ift mit der Verſammlung ein intereſſanter Bortrag ver⸗ bunden. Der Präſes ladet alle Mitglieder zu regem Beſuch der Verſammlung ein. Beginn 1/4 Uhr. * Auf zur Landwirtſchaftskammer⸗ wahl. Morgen Sonntag findet die Wahl zur Landwirtſchaftskammer ſtatt. Gleſchzeitig werden auch die für Viernheim beſtimmten zwei Ver⸗ trauensmänner gewählt. Der ganze Ort iſt in zwei Wahlbezirke eingeteilt. In jedem Bezirk kann nur ein Vertrauensman gewählt werden, ſodaß nur zwei Zettel— einer für die Landwirtſchaftskammer und einer für den zu wählenden Vertrauensmann— in das Couvert zu ſtecken ſind. Die vom Heſſiſchen Bauernverein vorgeſchlagene Vertrauensmänner ſind Herr Nik. Gutperle 4. und Gemeinderat Mich. Mandel 7. Die Wahlzettel der Letzteren werden im Wahl⸗ lokal ausgegeben. * Der Arbeiter⸗Geſangverein„Har⸗ monie“ veranſtaltet morgen Sonntag im Saale zum Karpfen für ſeine Mitglieder einen Lieder⸗ und Singſpiel⸗Abend bei freiem Eintritt. Die Mitglieder ſind herzlichſt eingeladen. * Der Mannheimer Maimarkt wird am 4, 5. und 6 Mai im Städt. Viehhof ab⸗ gehalten. Das Hauptintereſſe wird ſich wieder dem Pferdemarkt zuwenden. Es ſteht eine gute Beſchickung zu erwarten. Von der Abhal⸗ tung eines Zuchtviehmarktes muß in dieſem Jahre aus ſeuchenpoltzellichen Gründen ung des 4 h aller Art erwartet we g findet die Prämlierung Pferde und des Maſtvlehs ſtatt, beſondere Belebung ſoll der Malm erfahren, daß gleichzeitig eine Ausſtellung von Maſchinen für die Landwirtſchaft und das Metzgereigewerbe mitverbunden iſt. * Theater⸗ Abend. Die Operette„Winzer⸗ Lieſel“, welche das letztemal ſo gute Aufnahme gefunden, wird morgen im„Freiſchütz“ wiederholt. — Stemm⸗ und Ringklub. Morgen Sonntag 8 Uhr großer Städtekampf im„Karpfen“. * Verkehrs⸗ u. Verſchönerungs⸗ Verein. Auf das Fnſerat in heutiger Nummer wird im Intereſſe der guten Sache empfehlend hingewteſen. Eine Warnung an die hieſigen Hundebeſitzer. Die Klagen der Briefträger in den letzten Tagen betreffs Ueberfall durch Hunde bei der Zuſtellung der Poſt und der damit verbundenen Begleitumſtänden, wie Zerreißen der Kleidungs⸗ ſtücke, ſowie Bißwunden nehmen immer mehr zu, ſo daß an die Hundebeſitzer die Mahnung ergeht, ihre Hunde derart unterzubringen, daß ſo etwas nicht vorkommen kann. Von Mit⸗ gliedern des Vereins der Hundefreunde muß dies ganz beſonders verlangt werden. Richtig wäre es von dem betreffenden Briefträger, wenn er bei derartigen Fällen ohne jegliche Rückſicht auf die Perſon ſofort oder durch ſeinen Vorgeſetzten ſeine Schadenerſatzanſprüche geltend machen wird. Wlederholen ſich die Vorfälle innerhalb derſelben Hofreite, ſo wäre es zweckmäßig, dieſen Famiiien die Poſt überhaupt nicht mehr zuzuſtellen, ſon⸗ dern die Betreffenden ſollen ihre Poſt ſelbſt am Poſtſchalter abholen. Z. Zt. iſt es drrngend notwendig, ſeine Hunde derart unterzubringen, biſſige Hunde ſogar mit einem Maulkorb zu ver⸗ ſehen, daß jeglicher Biß vermieden wird, denn wieder abgeſehen werden. Tollwut, welche lelder ſchon Menſchenleben Opfer gefallen Auch Bensheim ſoll bereits zum Sperrgebiet erklärt ſein. Es iſt daher hler dringend erforderlich, beſondere Vorſicht walten zu laſſen, um mit dem Geſetz nicht in Konflikt zu kommen, denn es gibt Leute in Viernheim, die ſchon 20 Jahre Renten an Leute zahlen müſſen, welche durch ihren Hund gebiſſen wur⸗ den, ſo daß Folgen auf Lebzeiten hinterblieben. Hoffentlich werden dieſe Zellen befolgt, was ſicherlich auch die Zeitungsträger begrüßen wer⸗ den, da ſie nicht minder derſelben Gefahr wie die Briefträger den Hunden gegenüber ausgeſetzt ſind. Engel, Vorſ. des Vereins der Hundefreunde. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. 5. Faſtenſountag. ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 10 Uhr Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jünglings⸗Sodalität. 4 Uhr Berſ. des kath. Arbeiter⸗Verein im Löwen. 4 Uhr Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Peter Bauer. Dienstag: ¼7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für ledig 1 Joh. Joſef Bugert. Mittwoch: 347 Uhr 15 1/48 Uhr 2. S.⸗A. für Eliſabetha Adler geb. Knapp. 5 Donnerstag: ¼7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Anna Maria Winkler geb. Biſchoff. Freitag: 7 Uhr beſt. E.⸗A für Philipp Ringhof 3, Eltern, Schwiegerelt. und Anverwandte. 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Nikolaus Kempf 3., 46:% Uhr 1. ½ uhr liſabetha Neff geb. Effler. i nächſten Donnerstag iſt von 4—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht Alle Frauen, die bis jetzt ihre Oſterpflicht noch nicht erfüllt haben. mögen dieſe Gelegenheit benützen, zumal am Freitag das Feſt der„Sieben Schmerzen Markä“ gefeiert wird. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche Oſterkommunion der Männer. Auch hier wird gebeten, die Zeit am Nachmittag von 4—7 Uhr zu benützen. Zugleich iſt gemeinſch. Kommunion für die Schülerinnen der Frl. Zehnpfenning und Sax. Beicht für dieſe Samstag 2 Uhr. Kuchl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Sonntag, 6. April 1924. Judika. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kinder-Gottesdienſt. Nachm. 3 Uhr: Tagung des Verbandes Süd⸗ heſſen der weiblichen Jugend in der Kinderſchule. Abends 8 Uhr: Jugend Vereinigung und Junafrauen⸗Verſammlung. Montag, den 7. April 1924. Abends 8 Uhr: UMebungsſtunde des Kirchenchors. Mittwoch, den 9. April 1924. Abends 8 Uhr: 6. Paſſionsandacht. Donnerstag, den 10. April 1924. Abends 8 Uhr: Männerverſammlung. Handball. Turngemeinde Heldelberg— Turnerbund V'heim. Ein intereſſantes Handballwettſpiel wird kommenden Sonntag hinterm Gaswerk ausge⸗ tragen. Die noch ungeſchlagene 1. Mannſchaft der Turngemetnde Heidelberg wird zum fälligen Verbandsſpiel antreten. Heidelberg, Gau⸗ und Kreismeiſter, ſteht in beſter Aufſtellung und wird Viernheim alles aufbieten müſſen, um den Sieg in Viernheims Mauern zu behalten. Darum die Parole am Sonntag: Auf, nach dem Sport⸗ platz hinterm Gaswerk zu den Handballern! ö recht dahin, daß jeder Beamte, jeder Angeſtellte, 0 Dagegen darf eine[es herrſcht im ganz engen Umkreiſe die Hunde⸗ Eltern, Schwlegerelt.,⸗Tochter g. Braun u. Angeh. eee Inftan? 19 1 5 K 0 Norf 5 f 5 18 5 5. ö 10 0 0 8 5 u Inſtanz, die in einem objektiven Verfahren die wurde, und auf die ſchweren Schäden hinwies, die Politik des mühſamen Sichdurchkämpfens Gründe feſtſtellt, geführt haben ſeinem Rechte verhilft.(Beifall.) Beſonders ſchmerzlich haben wir den Abbau unſerer deut⸗ ſchen Eiſenbahner oder eines Teiles derſelben empfunden Es ſind mir Fälle bekannt, meine ſehr verehrten Damen und Herren, wo Eiſenbah— ner, mittlere Eiſenbahnbeamte, die bensjahr, alſo in voller Kraft der Jahre ſtehen (Sehr richtig!), die eine große, kinderreiche Fa— milie zu ernähren haben, die während des Krie— ges und nach dem Kriege die ſchwerſten perſön— lichen Opfer in der Familie und Opfer in dem Dienſte bei der Eiſenbahn für das Vaterland gebracht haben, daß die infolge der Abbauver— hältniſſe innerhalb einer kurzen Friſt von weni— zen Tagen durch Kündigung einfach auf die Straße geworfen worden ſind.(Rufe: Und die Ausgewieſenen!) Es ſind auch Ausgewiſe— ſene dabei, was ich zu erwähnen nicht vergeſ— ſen will, Ausgewieſene, welchen ſeinerzeit unter dem Kabinett Cuno-Becker die heiligſten, die be— ſtimmteſten Verſprechungen gemacht worden ſinb, und die ſich nunmehr dieſem Abbau gegen überbefinden, und, ich ſpreche es hier in dieſe.. Hauſe offen aus, von einer Bitterkeit im Her— zen beſeelt ſind, die manches in Bezug auf die Autorität des Staates und auf den Staatsge— danken da und dort befürchten läßt.„Der Dank des Vaterlandes iſt Euch ge wiß! Dieſes Wort, das geſtern der Herr Kol— lege Kaul in ſeiner Rede erneut betont hat, die— ſes Wort, meine Verehrten, darf nicht zum lee— ren Schall und nicht zum leeren Rauch degra— diert werden, ſondern wir verlangen, daß der Dank des Vaterlandes namentlich gegenüber den Ausgewieſenen und gegenüber den abgebauten und abzubauenden Beamten in die Erſcheinung tritt, damit dieſe Abgebauten und Ausge— wieſenen nicht ſagen können, ich bin mit leeren Händen davongejagt worden, ſondern damit ſich das ſchöne Wort von dem Dank des Vaterlandes auch durch Taten beweiſt und auch durch Tate bewährt. Meine Damen und Herren, wehe dem Volke das die Grundlagen ſeiner,geiſtig-ſittli chen Kultur zerſtört, und das vergißt, au dieſen Grundlagen weiterzubauen! Ein Vol ohne Kultur iſt ein entwurzelte! Volk ohne Seele. Deshalb ſtellt mein— Partei das Weltanſchauliche, das See lenhafte in den Mittelpunkt der Betrachtun, und Gedanken und kommt ſo viel leichter wi, andere Parteien zu einem ſozialen Ausgleich def widerſtreitenden wirtſchaftlichen und ſtändiſcher Intereſſen. Unſere Waffen in der Auseinander— ſetzung der Geiſter, auch in dem kommender Wahlkampf, ſind nicht Revolver, Niespulver Trillerpfeifen und Gummiknüppel wie zum Bei— ſpiel in Elberfeld, wo es die Deutſchvölkiſcher porgezogen haben, den Mangel ihres Geiſtes da— durch zu erſetzen, daß ſie Niespulwer ausgeſtreuf haben und Gummitnüppel angewandt,(Abg. Eb— ner: Die Polizeiknüppel Ihres Kollegen von Brentano!) Es iſt auch nicht unſere Waffe das Hakenkreuz, auch nicht der Sowjetſtern.(Aba Ebner: Auch nicht die Gummiknüppel d. Herrn von Brentans!) Auch nicht die Gummi⸗ knüppe“ des Herrn von Brentano. Das iſt et⸗ was, was in Ihrer ſehr regen Phantaſie ſpukt, was aber in Wirklichkeit nicht vorhanden iſt, (Abg. Ebner: Die Arbeiter haben ſie an ihrem eignen Leib verſpürt!) Wenn Sie dem Herrn von Brentano den Vorwurf machen, daß die Ausgaben für die Schupo zu hoch ſeien, ſo liegt de ganz bei Ihnen, wie hoch die Ausgaben für die Schupo ſein müſſen. Wenn Sie hübſch brav ſind und hübſch brav bleiben, dann ſind die Aus⸗ gaben geringer, wenn Sie aber nicht brap blei⸗ ben, dann werden die Ausgaben geſteigert und zwar im Intereſſe des Staates, dem alle dienen 5 dienen wollen, ſoweit ſie nd. die zu den Abbau maßnahmen und dem Beamten eventuell zu im 45. Le- guten e— Die Heulſche Vodsvartel ſcloß b Wie der Reichstag bisher ausſah Als der Reichstag am 24. Juni 1920 zu⸗ ſammentrat, zählte er 469 Köpfe, die ſich ſpä⸗ ter durch die Verkleinerung des deutſchen Ge— bietes in Oberſchleſien und Schleswig auf 459 verminderten. Die Parteien traten in ſolgen— der Stärke in den Reichstag ein: Sozialdemo— kraten 113, Unabhängige 81, Zentrum 69, Deutſchnationale 66, Deutſche Volkspartei 62, Demokraten 45, Bayeriſche Volkspartei 20, Welfen 5, Bayeriſcher Bauernbund 4, Kommu⸗ niſten 2, Parteiloſe 2. Von dieſen Abgeordneten ſind im Laufe der vier Jahre 77 ausgeſchieden, 29 durch Tod, 11 durch Mandatsniederlegung, 2 durch Un- gültigteitserklärung, der Reſt durch Neuwahl in den ſchon erwähnten Grenzgebieten und in Oſtpreußen. Von den Geſtorbenen waren 11 Sozialdemokraten und Unabhängige, 7 vom Zentrum, 4 Deutſchnationale, 4 Deutſche Volks- partei, 2 Bayern und 1 Demokrat. Die Parteiſtärke blieb im Laufe der Jahre nicht gleich. Zum Teil wurde ſie durch Nach— wahl in den Grenzprovinzen verändert, zum Teil aber auch durch Ausſcheiden und Zutritte von Abgeordneten, die ihr politiſches Partei— lager wechſelten. Die ſtärkſte Bewegung zeigte ſich dabei auf der äußerſten Linken. Die Kom⸗ muniſten waren nur zwei Mann ſtark in den Reichstag eingetreten(Dr. Levi, Frau Zet— kin). Im Oktober 1920, nach dem Parteitag in Halle, traten 22 unabhängige Abgeordnete zu den Kommuniſten über und bildeten eine 24 Mann ſtarke Fraktion, die ſich Vereinigte Kommuniſtiſche Partei“ nannte. Im Lauſe des Sommers 1921 traten aus dieſer Vereinigten bartei 12 Mitglieder wieder aus und bildeten bie Kommuniſtiſche Arbeitsgemeinſchaft, ſodaß bei den alten Moskauer Kommuniſten nur 11 übrig blieben, einer der Abgeordneten blieb zunächſt parteilos. Dieſe„Kommuniſtiſche Ar⸗ beitsgemeinſchaft“ ſchloß ſich dann im April 1922 wieder mit den Unabhängigen zuſammen. Vier Mann wurden auch wieder bei den Mos— dauern aufgenommen. Auch das Schickſal der 81 Unabhängigen war zumteil ſehr wechſelvoll, erſt Verluſt von 22 Mann an die Kommuniſten, dann Rückkehr von 12 der Ausgetretenen, bis am 18. Oktober 1922 die 70 Unabhängigen ſich mit der Mehr— heitsſozialdemokratie zur Vereinigten Sozial— demokratiſchen Partei verſchmolzen, die nun⸗ mehr 173 Abgeordnete zählte, von denen in den letzten Wochen 2 wieder zu den Kommu⸗ niſten übergegangen ſind. Als Reſt der alten unabhängigen Partei blieb nur Ledebour und der Nachfolger Däumigs, Wegmann, übrig. Auch auf der Rechten gab es allerlei Sezeſ⸗ ſoniſten. Die Deutſchnationalen hatten bei den Nachwahlen in den Grenzprovinzen einen klei⸗ nen Zuwachs erhalten. Er ging verloren da⸗ durch, daß die Abgeordneten v. Kardorff und Dr. Düringer zur Deutſchen Volkspartei über⸗ traten, Miniſter v. Kanitz aus der Fraktion ausſchied und die drei ehemaligen Deutſch⸗ nationalen v. Gräfe, Henning und Wulle den Grundſtock der neuen Deutſchvölkiſchen Frei⸗ heitspartei bildeten. Das Zentrum hat ſich ziemlich unverän⸗ dert erhalten, war aber ſchon vorher durch den Austritt von 20 bayeriſchen Zentrumsgbgeord⸗ neten, die ſich zur Bayeriſchen Volkspartei zu⸗ ſammenſchmolzen, von ſeiner üblichen Höhe, die 80—90 Abgeordnete umfaßt hatte, auf 66 ie e 101 1 um ſich an zweiter u behaupten, drei von den fünf 8 als Hoſpitanten auf. 0 0 1 für Wochentags in Aussicht die die Stadt und die Bevölkerung Ludwigsha⸗ ſens durch die Ausſperrung erlitten, wurde von der Direktion mitgeteilt, daß ſie jederzeit zun Wiederaufnahme des Betriebs bereit ſei, wenn ſich die Arbeiterſchaft auf den Boden der tariflich und durch Schiedsſpruch getroffenen Vereinba⸗ rungen ſtelle. Die Auszahlung der rückſtändigen Löhne und die Inbetriebſetzung der Kranken- kaſſe und ihrer Einrichtungen, können nur erfol— gen, wenn die Notſtandsarbeiten ungehinderf wieder aufgenommen werden könnten. Die Aus— zahlung der Löhne und des Krankengeldes au— ßerhalb des Betriebes ſei techniſch undurchführ⸗ bar. Wie Bürgermeiſter Kleefoot in der letzten Stadtratsſitzung in Ludwigshafen mitteilte, ſind nunmehr die Mittel, die die Auszahlung der Löhne möglich machen könnten, infolge der ablehnenden Haltung des Induſtrieverbandes erſchöpft. Die Gewährung einer Barunterſts““ eng in Höhe der Erwerbsloſenunterſtützung c. die Ausgeſperrten, ſei der Stadt infolge der Fi— nanznot und auch geſetzlich nicht möglich. Sei geſtern weilt wieder ein Vertreter des Sozial— miniſteriums in Ludwigshafen, um neue Ver⸗ handlungen einzuleiten. Aus Nah und Fern. Mainz, 3. Afril. Am Dienstag abend entſtand in der Ausgabehalle der Portland-Zementfabril in Weiſenau Großfeuer, das ſich auf die ganze Fabrik ausdehnte und erſt in den ſpäten Nacht⸗ ſtunden geloſeye werden konnte. Die Fabrik iſt zum großen Teil zerſtört. Der Schaden iſt ſehr groß. Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Weinheim, 3. April. Auf dem alten Friedhof, wo ein Gehweg angelegt wird, war ein Pferd eingebrochen. An der Einbruchsſtelle wurde die Leiche eines Mädchens bloßgelegt, das noch einen Kranz auf dem Kopfe trug. Es muß ſich dabei um ein ſehr altes Grab gehandelt haben. Rohrbach i. O., 2. April, In der Jauchegrube tot aufgefunden wurde dieſer Tage eine etwa 40 Jahre alte Frau durch die eigenen aus der Schule kommenden Kinder. Sie hatte den Hof gereinigt, iſt anſcheinend unglücklich zu Fall ge⸗ lommen und ertrunken. Darmſtadt, 2. April. Die Bäcker⸗Innung gibt bekannt, daß ſie nunmehr den Wünſchen der Be⸗ völkerung entſprechend außer den ſeitherigen Brotſorten ein gutes Roggenbrot, vier Pfund zu 58 Pfennig herſtellt. Dieſes ſog. Bauernbrot dürfte Vielen ſehr willkommen ſein. Das bis⸗ herige ſog. gemiſchte Schwarzbrot wird auch wei⸗ ter zum Preiſe von 64 Pfennig die vier Pfund zum Verkauf gebracht. Mannheim, 2. April. Die Eiſenbahndirektion teilt uns folgendes mit: Der Betrieb im Güter⸗ und Perſonenverkehr geht vollkommen geregelt weiter. Die Streikbewegung iſt in Karlsruhe erloſchen und in Heidelberg im Abflauen. Auch im Mannheimer Bezirk wären die zahlreich vor handenen Arbeitswilligen wieder zum Dienſt b Immen, wenn ſie nicht durch Terror der Stree enden abgehalten würden. Die Nachrichten über die Streikbewegung ſonſt im Reich ſind zum Teil unrichtig, zum Teil ſtark übertrieben. Zurzeit wird außer in Württemberg nur von einigen Berſonalgruppen im Elberfelder und im Würt⸗ emberger Bezirk geſtreikt. 5 Schwetzingen, 3. April. Das badiſche Finanz⸗ miniſterium hat den Vorſchlag genehmigt, an Sonntagen den Eintrittspreis für den Beſuch des Schwetzinger Schloßgartens einheitlich für Einheimiſche und Fremde auf 20 Pfennig feſtzu⸗ ſetzen. Die Wochentagspreiſe bleiben unverän⸗ dert. Anfänglich war für Fremde ein Preis von 30 Pfennig für Sonntags und 50 Pfennig genommen. Der 1. ür könne uns vorwärts bringen. National ſei derjenige, der eine gute Politik im Intereſſe des deutſchen Volkes mache: gute Politik könne aber nur der machen, der nicht vergißt, daß die Politik die Kunſt des Möglichen iſt. Jeder müſſe die Schlußfolgerung daraus ziehen. * Das Wahlgeheimnis Muſſolinis. London, 4. April. Herold beſtätigt die Nachricht von dem Beſchluß der Labour-Party, 8 Delegierte als Beobachter zu den italieni⸗ ſchen Wahlen zu entſenden. Muſſolini habe jedoch mitteilen laſſen, daß er die Delegation an der Grenze anhalten laſſen werde. * Italien und Frankreich gegen das Memelſtatut. Mailand, 4. Npril. Der„Secolo“ meldet aus London, daß Frankreich und Italien beab⸗ ſichtigen ſollen, das vom Völkerbundsrat geneh⸗ migte Memelſtatut nicht anzuerkennen. Ferner verlaute, daß England das Tanger-Statut nicht ratifizieren wolle. Die Beſtätigung dieſer Mel— dung würde d de Ausbruch eines bedeutſamen diplomatiſchen Konflikts zu werten ſein. F 1 7385 8 9.205 8 25 e eee 1 5 5 275 Wetterbericht. Bewölkt, nur ringe Niederſchläge, kalt, Nordoſtwind. des Zeitungsgeldes. Es wird wiederholt darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß alle März⸗Qulttungen bis ſpäteſtens Montag, den 7. April in unſerer Geſchäftsſtelle oder bei den Zeitungs⸗ trägern bezahlt ſein müſſen. Wer an dieſem Tage den März noch nicht bezahlt hat, erhält das Blatt von den Zeitungsträgern nicht mehr zugeſtellt. Das Bezugsgeld für April wird von morgen Samstag ab durch die Zettungsträger kaſſtert. Wir bitten, beim erſtmaligen Vorzeigen die Quittung zu bezahlen, damit den Zeitungsträgern zu viele Lauferei erſpart bleibt. Biernheimer Anzelger. N 22 l Antlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Landwirtſchaftskammerwahl. Am Sonntag, den 6. April 1924 von 10 Uhr vormittags bis 4 Uhr nach⸗ mittags findet die Wahl der Miiglieder der Landwirtſchaftekammer und die von zwei Ver— trauens männern(Wahlmänner) für die Vertrauenz⸗ männerkreiſe 1 und 2 in der Gemeinde Viern— heim in dem Rathauſe dahier ſtatt. Wahlberechtigt iſt nur, wer in den Wähler⸗ liſten eingetragen iſt. Abgegeben werden von jedem Wäbler zwei Wahlzettel(je einen für den Wahlvorſchlag des Landwirtſchaftskammermitglieds und für den Vertrauensmann.) die in einen Wahlumſchlag kommen. Viernheim, den 4. April 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lambert b Untererhebſtelle. Wegen Einſendung der Einuahmebücher an das Finanzamt iſt am Montag und Dienstag kein Zahltag. Nächſte Zahltage Mittwoch, Donnerstag und Freitag vormittags bis 1 Uhr. Kirchner. Erbsen 2 pfund-Dose 65 3 Blumenkohl! 1.15 2 Pfund-Dose Zuelschen„ 1.20 Arabenten. 1.20 Anrikosen 1.40 Hernseiſe 1 5 200 Gramm 9 Seifenpulper 12 ö Paket 9 Her zberber een Iänonene Plunlässer von 6001000 Liter ſehr preiswert abzugeben Leop. Böhm, Mannheim Neckarvorlandſtr. 49. Nähe neue Neckarbrücke. Engel⸗Lichtſpiele Engel⸗Lichtſpiele 8 Heute und morgen Sonntag ab präzis 8 Uhr Hauptrolle der Liebling des Publikums Maria Zelenka. Ferner Außerdem 2 Münchner Bilderbogen. Ab nächſten Freitag 8 r 55 E 0 4 98 5 1 r J n 5 85 275 5 r e 5 5 5 Dr Sonntag Mittag Große Kindervorſtellung. The Kid. Dieim Schatten gehen 5 Ein ergreifendes Sittendrama in 6 ſpannenden Akten. Der Film zeigt wie ein armes Mädchen durch Schuld beſſerer Herrſchaften auf ſchiefen Pfad geriet und durch den Tod ſühnte. In der Die Trauerfeier der 13 in Eſſen. N Land wirtſchaftsgammer. Am Sonntag, den 6 April ds. Is. findet in Heſſen die Neuwahl zur Landwirtſchaftskammer ſtatt. Gemäß Geſetz vom 14. Oktober 1921 erfolgt die Wahl der Mitglieder der Landwirtſchafts— kammer durch die Verbandsangehörigen im Wege der Verhältniswahl durch unmittelbare und geheime Stimmenabgabe. Wahlbezirke ſind die Provinzen, in jeder Provinz werden 16 Abgeordnete gewählt. Für die Wahl hat der Heſſ. Bauernverein folgenden Wahlvor— ſchlag aufgeſtellt: Für die Provinz Starkenburg: 1. Bürgermeiſter Adam Schäfer 3., Landwirt, Kirſchhauſen Heinrich Kiſſel 9, Landwirt, Biblis 5 3. Lorenz Wendelin Roßkopf, Landwirt, Münſter Altbamſtr. Martin Wenzel, Landwirt, Hainſtadt 5. Beig. Lorenz Roos 1., Landwirt, Viernheim z. Johann Adam Wetzel 3., Landwirt, Unter-Abtſteinach Georg Eidenmüller, 2., Landw., Stierbach(Gde. Affhöllerbach) Nikolaus Norbert Wetzel, Landwirt, Fehlheim Franz David Fecher, Landwirt, Seligenſtadt Leonhard Schork 4., Landwirt, Hartenrod „Chriſtian Reichenbach 1., Landwirt, Nieder-Roden „Johann Wattendorf 5., Landwirt, Heppenheim Matthäus Spamer 3, Landwirt, Urberach 5 Abg. Franz Adam Wagmer, Landwirt, Klein-Breitenbach Kaſpar Joſef Hiemenz, Landwirt, Dieburg 16. Valentin Kohl 1., Landwirt, Bürſtadt Jeder Bauersmann, der noch praktiſches Chriſtentum kennt, dem an echter Volksgemeinſchaft und einem geſunden Wiederaufbau ſeines Vaterlandes gelegen iſt, wählt die Liſte„Heſſiſcher Bauernverein“. Seit mehr als 40 Jahren hat der Heſſ., Bauernverein in dieſem Geiſte gearbeitet und Großes geleiſtet Die in dem Wahlvorſchlage aufgeſtellten Landwirte ſind als Vorkämpfer chriſtlicher Bauern⸗ politik bekannt. Landwirte der Gemeinde Viernheim, bedenkt, um was es ſich handelt. Auch die Intereſſen der Kleinbauern müſſen vertreten werden. Wählt vollzähltg und nehmt auch die Rechte wahr, die Ihr als Zahlungspflichtige der Landwirtſchaftskammer habt. N s Bauernverein e. V. 5 6 Ortsausſchuß Viernheim Großfrüchtige geſunde Erdbeer⸗ pflanzen abzugeben. Hügelſtr. 22, Paterre. Gut erhaltenes 0 5 Fahrrad neu hergerichtet, zu ver— kaufen. Blaſchte. Bürſtädterſtr. 36. Ein neues Damenrad Marke Bismarck“ für nur 100 Mk. zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. 1 Truthenne zu verkaufen. Annaſtr. 41. illanlon, lg Silber, Platin, Zahngeblsse werden zu höchst. Preisen angekauft. Hegaraturen von Uhren und Schmuck Sachen aller Art, sowie Neuan- fertigungen werden prompt und billig ausgeführt. 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EAA eee ILL ITIL * Gaftladen zum grünen Laub Morgen Sonntag Frühlings⸗Feſt fdsſanunummmmammunumuadnguannangmangaaggagdan Zum Ausſchank kommt hell Lager⸗ſſowie dunkel Bochbier Spezialität: Bock⸗ Wurſt 2 Stück 50 Pfennig ſowie Gchwarzwälder Leberwurſt (Haslacher Machart) 1 Stück 30 Pfg. Es ladet recht ſaftig 2 a