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Feſtſetzung des beim Eintritt ſofort zu zahlenden Stammanteils. n „Feſtſetzung des monatlich zu bezahlenden FFF Die Anlagen an der Bahn und am Krieger⸗ Kaliſalz und Kainit nach Gehalt. denkmal, die Baumalleen, ſowie die Ruhebänke Futter-Mehl, Hafer, Gerſte u. Mais, Kleie, werden dem Schutze des Publikums aufs ange⸗ Repskuchen, Malzkeime, bayer. Biertreber, legentlichſte empfohlen. Der Vorſtand. Trockenſchnitzel uſw. 5— Saat- Sommergetreide, Original und Abſaat, . Wicken, Kartoffel frühe und ſpäte nach ö Eingang, Klee- und Grasſamen, sowie Torfmull und Streu, Salz u. Mehl, Briketts, Gelb- und Dickrüben, Heu uſw. worauf Beſtellungen erbeten. Mikolaus Winkler 12. Waldſtr. 16 G. m. b. H. Tel. 23. 2 2 phosphat, Kainit und Thomasmehl. zum Freiſchütz rübenſamen, Königsberger Saatwicken. Malzkeimen und Repskuchen. 4 Mannheim NTattersallstr. 12 Telefon 8834. 2 werden. 0* 5** N a 1 Bauern Verein Viernheim. 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Der verehrlichen Einwohnerſchaft, beſonders meiner werten Nachbarſchaft, die ergebene Mitteilung, daß ich in meinem Hauſe, Lorſcherſtr. 28, die— frühere Wirtſchaft „Zum Waldſchlößchen“ neu eröffnet habe. Zum Ausſchank gelangt nur prima Pfungſtädter Bier und erſtklaſſiger Wein. Um geneigten Zuſpruch bittet 2 Hochachtend Nikolaus Martin 4. 5s 22 eee: Deore eee. — und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Sch Liebestville Von Margarete Bruch. Ich will mich ganz mit Liebe ſättigen. Und ich will trotzen an des Abgrunds Raud drin“ Menſchentum verſinkt, als eine Felſenſvand Mit ſel'gen Schwertern will ich zücken nach de Haß brünſtiger Ich⸗Sucht. Und wie jenes Gras dem Sommerwind ſich beugt, will ich mich klingend neigen den Erwachtet⸗. Zu heilggen Kämpfern ſollen meine Hände werden daß ſie nach euch, ihr dürren Herzen, ſtürmen, Wolken zerreiſend, die noch niſtend machten. O Haſt, in Täuſchung weißer Glut gebunden. ſiehſt du mein Liebesſchloß in goldene Luſt ſich türmen? Dich werf ich ins Verließ zu meinen Hunden. Ich will mein Meuſch, dich lieben. Blühn will ich dir wir Gärten im April. 80„ N 799* Bergpredigt und Schwarmgeiſtereci Von Friedr'“ Muckermann S. J. Nichts iſt leunzeichnender für Zeiten geiſeger Verwirrung als di! Schwarmgeiſterei. Sie ent— ſteht immer, wenn ſtarke Gefühle ſich entwickeln, ohne daß ſichere Maßſtabe für Wertung vorhan— den wären. Es gibt in Deutſchland keine ge— meinſame Philoſophie, keine gemeinſame Religion keinen gemeinſamen Plau für den Wiederaufbau Und die llügſten Programme vermehren nur den Wirrwarr, wenn das eine wider das andere iſt. In dieſes begriffliche Chaos brodelt nun eine mächtige Gefühlswelle. Eine ungeheure Sehnſucht nach Oronung, nach Frieden, nach ein wenig ſeeliſcher Ruhe. Es iſt verſtändlich, daß in eine ſolche Sehn— ſucht Worte wie das achtmalige Selig der Berg predigt wie eine Erloͤſung hineinklingen. Ver ſtändlich iſt es, wenn auch immerhin merkwürdig daß ſich auf dieſe wunderbare Botſchaft vom Berge ſo verſchiedene Richtungen berufen wie chriſtliche und die kommuniſtiſche. Aber weder die einen noch die auderen haben ſich hier vor einer Geſahr der Zeit zu hüten gewußt, ick meine vor der Schwarmgeiſterei. Dolu mente wie die Bergpredigt muß man ſtudieren und zu verſtehen ſuchen, um daun erſt die Fol gerungen zu ziehen. So wenig wie bei irgend einem anderen Schriftſtück darf man ihre Sätze aus dem Zuſammenhang reißen und auf irgeno— eine phantaſtiſche Fahne ſchreiben. Das iſt aber ge ſchehen. Die hier ſchlummernde Hauptſrage iſt folgen A 0* 5 7 f 77 9 4 Chriſtentum und Sozialismus I. „Alles in der Welt iſt Stoß Es iſt kein gelſtiger Gott, kein Erlöſer der Menſchhelt. Es gibt keine unſterbliche Menſcheuſeele; es gibt leinen Himmel und keine Hölle. Die Religien iſt Menſchenwerk; der Menſch iſt das höchſt ent⸗ wickelte Tter“. So lautet in kurzen Sätzen das Glaubensbekenntnis des Sozialismus. Ein Menſch, der folgerichtig denkt, findet es von ſelbſt, taß ein Chriſt nie und nimmer dieſen Unglauben annehmen kann, mit anderen Worten; Ein über⸗ zeugter Chriſt kann nie und nimmer überzeugter Sozialiſt ſein. Entweder iſt er Chilſt, dann muß er notwendig aufhören, Sozialiſt zu ſein, oder er nimmt den ſoztallſtiſchen Unglauben an als ein echter Sozialiſt, dann hört er auf, ein Chriſt zu ſein. Es iſt eigentlich zu verwundern, daß nicht ſchon längſt dieſe Ekenntnis ſich Bahn gebrochen hat in den Maſſen des Volkes. Denn der Sozialtsmus hat aus ſeiner Rlligionsfelnd⸗ lichteit noch nie einen Hehl gemacht. Es hätte ſchon längſt auffallen müſſen, daß unter all den vielen Fahrern keln einziger treuer Katholtlk ſich findet. Die Zeitungen der Soziallſten können es ſich nicht verſagen, bel allen paſſenden Ge⸗ legenhelten ihren Spott und Hohn über alles Religiöſe auszugießen. Zu Weihnachten behaupten ſie kühn, die Geburt Ch riſt! ſel eine Legende(Vorwärts Nr. 391 vom 25. 3. 1907). 95 der„Leipziger Volkszeitung 6 1 1905 leſen:„Niemals iſt G en Samstag, den 5. April 1928 riftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr, 36 5 de: Iſt die Bergpredigt mit ihrem ſtarlen Ruf zur Armut, zum Frieden, zur Erneuerung ein revolntionäres Manifeſt, oder verhält es ſich damit ganz anders? Die Kommuniſten und unterſchiedliche Chriſten nehmen das Revo- lütienäre aus ihr heraus und führen für ſich an, daß die erſten Chriſten ja in ganz revolutionärer Weiſe die Lebensverhältniſſe geändert hätten. Al ihr Gut hätten ſie zuſammengelegt, um dann ein kommuniſtiſches Gemeindeleben zu führen. Etwas von dieſer Stimmung beherrſcht auch ein an ſich ſo begeiſterndes Buch wie etwa Sang Sebaſtian vom Wedding. Alſo: Wie verſtand Chriſtus ſelöſt die Berg bredigt? Wollte er Revolution oder Evolution? Um das zu erkennen, muß man die Bergpredigt im Zuſammenhang der Hl. Schrift betrachten und namentlich ſeſtſtellen, wie Chriſtus, der uns ein Beiſpiel geworden, ſeine Lehre perſönlich burchseführt hat. Ergänzend kann man hinzu nehmen das Leben der jungen Kirche, die dem Evangelium zeitlich ſo nahe war. Da ergibt ſich nun folgendes: Chriſtus war lein Revolutionär in dem Sinne, daß er die Ordnungen der Na tur gewaſtſam durchbrochen hätte. Er war ſei— nen Eltern untertan, er hat ſeine S r hat Gehorſam der Obrigkeit Das ſind nicht eben komt Aber was bedeutet denn digt? Sie bedeutet einen Ruf an die nung der Menſchen. Chriſtus woßte von der Seele und von der Geſinnung aus die Welt ver— beſſern. Er wollte Meuſchen, die innerhalb der Verhältniſſe, in die Gott ſie geſtellt, nach den höchſten Idealen ſtreben. Hätten alle ſeine An hänger dieſes recht beariſſen und führten ſie es wirklich duech, ſo würde ſich auf dieſe Weiſe zweifellos nach und nach das Antlitz der Erde erneuern. Der Reiche neigte ſich in Mitleid zu dem Armen, Gehorſam und Freiheit fänden ſich im Liebesbunde und die Menuſchheit würde zun Gottesfamilie mit dem gerechten und allerbar nenden Vater im Himmel. So wollte es Chri ſtus und man ſollte ſeine Worte nicht gegen ſein Leben ausſpielen. Man ſollts das Wort nicht über den Geiſt ſtellen. Chriſtus ſagte einma Wenn man dich einmal auf die rechte Wan ſchlägt, ſo reiche auch die link« dar. Aher(ſo b merkt ein Exeget, dem ich viel verdanke, als ſelber auf die eine Wange geſchlagen wurde, hat er nicht die andere dargereicht, ſondern eine Aut wort gegeben, wie ſie vor Gericht paſſend war— auch hier den Ordnungen der Natur und der menſchlichen Geſellſchaft treu bleibend. „Aehnlich hat auch die erſte Chriſtenheit gehan delt. Das waren leine Revolutionäre. Der „Kommunismus“, der eine Spanne Zeit von einer kleinen Gemeinde geübt wurde, war freie Liebestat. Nicht nahmen die einen den anderen alles fort, ſondern alle gaben freiwillig ihre Habe zuſammen. Dieſer Zuſtand erhielt ſich aber nicht lange, ſchon weil die größere Ausbrei— tung des Chriſtentums ihn unmöglich machte Stall ven Bethlehem geboren und niemals hat er am Kreuz gelitten, um die Menſchen zu erlöſen“. An Oſtern wird geredet von der Aufer⸗ ſtehung der Natur aus den Banden des Winters. Die Auferſtehung Chriſti iſt unſinnig:„Das Proletariat will nichts mehr wiſ⸗ ſen von dem alten Auferſtehunasglauben der Kirche(Vorwärts Nr 72 vom 27. 3. 1910 Auch beim Pfingſtfeſt iſt alles Legende und Erdichtung:„Die Ausgießung des hl. CJeiſtes iſt eine Legende, eine Erfün⸗ dung der geſchäfttgen Phantaſie (Vorwärts Nr. 132 vom 7. Juni 1908). Ber„Vorwärts“ iſt das offiizſelle Zentral⸗ organ der Partei. Er gibt den Ton an und in allen Blättern und Blättchen klingt dieſelbe Melodie wieder. Niemand anders ſtellt dieſe Tatſache feſt als die„Sozialtſtiſchen Monate⸗ hefte(1910, 953)“. Es wird kaum eln Parteiblatt geben, das nicht zu Weihnachten, Oſtern oded Pfingſten in ſeinen Feſtartikeln da⸗ von ſpräche, daß dle alte Religion mit ihrem übernatürlichen Lehren nunmehr ausge⸗ ſpielt hal“. Und der„Vorwärts“ ſelbſt ge⸗ ſteht offen zu:„Es iſt richtig, die ſozialde⸗ mokratiſche Preſſe lehnt die Glau- benswahrhelten des Chriſtentums ab(Nr. 302 vom 25. 13. 1910). Wie die Zeltungen ſchreiben, ſo reden und handeln die Anhänger des Sozialismus allent⸗ halben. Davon wiſſen die treuen kathollſchen Arbelter ein trauriges Lied zu ſingen. Alles, was ihnen heilig iſt, wird gar zu oft in den Staub gezogen: Papſt, Ki ußſakrament, euer gezahlt, Die Sklaverei wurde nicht plötzlich aufgehoben ſondern ſelbſt in dieſen Dingen fügte man ſis in die einmal beſtehende Ordnung, hoffend un! wiſſend, daß ſie von innen heraus ſich einma von ſelber überwinden werde. So fällt di Schale ab, wenn ein Kern zur Reife kommt. Den Militärdienſt entzogen ſich die Chriſten nicht, ſon dern zogen mit den Legionen aus, um die Gren zen des Reiches zu verteidigen. Ihr Pazifismus war Bekämpfung der Leidenſchaften, die ſchließ, lich tiefſte Urſache aller Kriege ſind. Wenn ſie ſich den weltlichen heidniſchen Gerichten entzo gen, dann war auch dies nicht revolutionär. Sie wollten der Liebe den Vorrang geben, und das ſollte nicht geſchehen durch liebloſe Hetze gegen allerlei Inſtitutionen, ſondern durch hinreißendes Beiſpiel. Solange ſich chriſtlicher Heroismus die— ſer ſeiner Eigenart bewußt bleibt, ſolange er ſick die Freiheit, die auch von der Natur gegeben, nimmt, um damit ein Beiſpiel zu geben, daun alle Achtung, auch vor denen, die dem Haß der Nationen begegnen mit Taten herrlicher Fein— deutet demgemäß ein großes Mißverſtändnis. Ja, es iſt geradezu ihre Verlehrung in das Ge lenteil. Die Revolutionen wollen ſchließlich alle lewaltſam zum Siege kommen. Etwas mit Ge— valt erreichen wollen, iſt aber genau der heid tiſche Gegenſatz zum Evangelium der Liebe. Es heißt auch arbeiten mit ganz äußerlichen Mitteln. die Seele bleibt dabei unberührt. Und eben da zan ſcheitern alle Revoluti n. Nicht ſo ſehr, veil ihr Ziel nicht richtig wöre, nein, aber weil ie dieſes Ziel mit falſchen Mitteln erreichen vollen. Durch Terror wollen ſie Freiheit ſchaf en, durch Gewalt Liebe! Welche Verkehrung licht nur des Chriſtentums, ſondern ſogar der zeſunden Veruunft! Auch ein Pazifismus, der durch äußere Mittel den Krieg abſchaffen will, iſt unchriſtlich. Denn Chriſtus fängt immer von innen an, weil das Aeußere nur dann Beſtand hat, wenn es aus echter innerer Geſinnung kommt. Kriege werden von ſelbſt aufhören wenn wir Herren unſerer Leidenſchaſten ſind Und alle Tribunale des Friedens und alle inter alliierter Abmachungen werden in entſcheidenden Stunde verſagen, ſolange Menſchen für dieſe Dinge nicht innerlich reif geworden. Inten ſires Chriſteutum, praktiſches Chri ſten tum, Selbſtüberwind ung, das if der Kern det Bergpredigt. Die Ge ſchicke der Welt auf einem anderen kürzeren Wege beeinfluſſen wollen, bleiht Oberftächlichkeit Phantaſtik, Utopie und Schwarmgeiſterei. * N 77 64 Frau und Welt Die Ehereform in der Türkei der Korreſpondent des Bdayeſter„A Eſt“ aus Konſtautinopel berichtet. ins die me vieles mehr. In den Zeitungen und Verſammlungen werden dle Arbeiter aufgefordert, aus der Kirche auszutreten, ihre Kinder vom Religionsunterricht abzumelden. Man gibt ihnen gedruckte Foemulare in die Hand, damit ſie ja darauf eingehen. Man läßt kontrollieren, wie oft ſie die Kirche beſuchen und die hl. Sakramente empfangen, um ſie dann auszuſpotten. Es gibt gewiß unter den Sozia— liſten auch Menſchen, die edel und vornehm ſind und nile einen ihrer Kollezen beläſtigen. Aber ihre Führer, ihre Zettungen, die Pattei als 5 a dem werdenden Kinde Erbrecht zu, wie dem ge⸗ Ganzes, nehmen offen und unverhohlen den Kampf auf gegen Religion und Kirche. Sie kümmern ſich wenig darum, daß„Religion Privatſache iſt. Sie vergeſſen ganz die Freihelt und Brüderlichkeit zu üben, die ſie predigen, Die Vertretung der Soztaldemekratie in den Parlamenten im Reichstag, im Landtag, im Gemeinderat ſtehen immer bis auf den letzten Mann gegen Chriſtentum und Kirche. Immer wieder und wieder fordern ſie mit ſtaunenswerter Zähigkeit die Entfernung der Religkon aus der Schule. Wenn ſie Freunde der Religion wären, würden ſie es gewiß nicht tun Sie wiſſen gar wohl, was ſie erſtieben, nichts mehr und nichts weniger als den Atheismus d. h. den Unglauben. Mit derſelben etſtaunlichen Kühnheit fordern ſie die Erleichterung der Eheſcheldung. Auch hler ift anf der ganzen Linie keine elnzig b e unter den Ber tern de 3 n Sonn t a g bernen türkiſchen Staatsmänner beſtrebt, all' bewährten Inſtitutionnen des Abendlandes auf einen Schlag einzuführen, man iſt ſogar an dei Arbeit, ſolche Einrichtungen zu ſchaffen, welch in Europa erſt im Entſtehen begriffen ſind. Vor kurzem erſt hat die Nazionalverſammlung von Angora ein Geſetz geſchaͤffen, welches beſtimmt daß jeder Mann in der Türkei nur eine Frav ehelichen darf.— Als ich mich darnach erkundigt — ſo ſchreibt der Korreſpondent— ob dieſes Geſetz wirklich durchgeſührt werden kann, ver ſicherte mir ein vornehmer Juſtizbeamter, daf die neue Regierung alle ihre Geſetze und Verord— nungen ſtrengſtens durchführt. Es ſei ausge— ſchloſſen, daß von nun an ein Türke, der bereits eine Frau beſitzt, noch eine zweite Frau ehelicher darf. Freilich muß man Rückſicht auf diejenigen hmen, die bereits mehrere Frauen haben und von denen man nicht verlangen kann, daß ſie dieſelben einfach wegſchicken. Dieſes Geſetz ſei aber nur der erſte Schritt auf dem Gebiete der Ehereſorm. Dieſem ſoll bald ein viel radikaleres ſolgen, nach welchem die türliſchen Untertanen vor ihrer Heirat ſich eine ärztlichen Unterſuchung unterwerſen müſſen. Auch dieſes Geſetz ſoll in Angora bald zur Abſtimmung kommen. Probeweiſe hat man in dem Bezirf Konſtantinopel im Wege einer Verordnung dieſe Reſorm bereits eingeführt. Wie die bisherigen Fälle zeigen, hat ſich die ſtädtiſche Bevölkerung dieſer neuen Verordnung willig gefügt: da ſie annimmt, daß dieſelbe eine gewiſſe Garanti— eines geſünderen Geſchlechts bedeutet. Nicht ſe aber die bäuerliche Bevölkerung. Die Männer ſind zwar geneigt, ſich einer ärztlichen Unterſu hung zu unterziehen, ſie verwahren ſich aber ent ſchieden dagegen, daß ſich auch die Braut, die ſi⸗ ſich ausgeſucht haben, einer ſolchen Unterſuchung unterziehen ſoll. zenn man bedenkt, daß Frauen früher ihr Letzen im Harem verbringen mußten und auf der Straße es ihnen ſogar ver⸗ boten wurde, ihr Antlitz zu zeigen, ſo wird man begreiſen, wenn dieſe moderne Einführung auch in der übrigen Türkei auf ſtarke Gege ſtoßen wird. N E Sprüche der Inder über die Ehe. Der Mann iſt mit der Frau eine Perſon. Die Gattin iſt die Wurzel des Reichtums, der Annehmlichkeiten uno der Tugend. Kein Freund iſt einer Gattin gleich, HZutucht ist einer Gattin gleich, kein& beim Sammeln guter Werke iſt einer Gat gleich. Wo Ehegatten freundlich gegeneinander da gedeihen die orei Gegenuſtande des Strebens der Menſchen: Tugend, Reichtum, Liebe. Plichten eine v bis zum Tode, das iſt die SZumme rheirateten Marlenverehrung, Gebet, Kreuz und vieles, Sozialismus, die ſich einſetzte für die Einheit und Unauflöslichkeit der Ehe, wie Chriſtus ſe klar und dertlich lehrt.„Wer ſein Weib ent läßt und eine andere heiratet, bricht die Ehe und wer eine som Mann Geſchtedene heirate bricht die Ehe“(Luc. 16, 18). Und wenn en Weib ihren Mann verläßt und einen anderen heiratet, ſo bricht ſie die She(Marc. 10, 12) Es liegt alſo auch hier ein Abfall vor dom Chriſtentum Und wer weiß nicht, mit welcher Schü ſe ſie eingetreten ſind, die Tötung des ke! menden Lebens nicht mehr unter Straie zu ſtellen. Das bürgerliche Geſetzbuch erkennt borenen Kinde. Und die Aerzte ſagen es jedem daß das werdende Kind ein Menſch iſt mit allen Anlagen und Fähigkeiten, genau wie das Kind in der Wiege, Wer ein Kind in der Wlege aus dem Leben ſchafft, der begeht einen Mord. Und wer ein Kind aus dem Leben ſchafft, ſo lang es ruht in der hl. Wiege unter dem Herzen der Mutter, der begeht desgleichen einen Mord. Der Sozlalismus verlangt nun ſeit Jahren Strafloſigkeit für dieſes große Kindermorden, Und die ganze Partei ſteht geſchloſſen hinter dieſer Forderung. Auch hier liegt ein Abfall vom Cyriſtentum vor. Auch hler ſtehen ſich Chriſtentum und Sozialismus einander geger⸗ über wie Feuer und Waſſer, Forſſetzung folgt N nicht begann, f den großen Run — wieviel Geld tätſt 190% 9 Nun packte mich die ſchmerzliche Scham, unt ich ſtand in einer peinvollen Verlegenheit. De war ich nun ſchon ſo groß, alle Geſchwiſter ver, dienten, und ich mußte immer noch von dem Fleiß der Meinen zehren. Wie gerne hätte ich me genannt, die keine Laſt bedeuten onnte Zwar waren wir daheim nicht eben arm. Win ſagten unſer Haus, unſre Aecker und Wieſen, Unter den vielen Söldhäuſern ſtand unſer Bauernhof ſtattlich und behäbig wie ein wohl⸗ genährter Rieſe unter hagern Zwergen. Aber bei all dem— das Geld wuchs auf dem ausge⸗ dehnten Gute unſicher und dürftig. Da gab es Unglücksfälle, Mißjahre, Hagel. Und ich ſah in jeder Stunde der Ferien, wie alle Kräfte ihr Letztes hergaben, wie geſpart und geſorgt wer⸗ den mußte, um das notwendige Silber heraus, zupreſſen und Zahlungen, Zinſen und Zehrung aufzubringen. Aber trotz der zärtlichſten Einſich, — ich konnte nicht ohne die notwendigſten Hilfs⸗ mittel in die Stadt fahren, ich brauchte wieder, wie ich mir ſchon ausgerechnet hatte, eine ſchöne Summe. Doch wich ich noch aus:„Vater, ich muß immer ſo burgele und doch geht viel auf!“ Das Wort„burgele“ kennt der deutſche Sprach⸗ ſchatz nicht, und auch der Schwabe kann es nur im allgemeinen am Laut als Heimatgewächs er⸗ kennen. Uns war es von Jugend an vertraut, es entſtam ili ichte. zu lieben, darf man nicht aufhören, ihnen Gutes bgend ee Waden e zu tun.. Sie war im ganzen Orte berühmt geweſen we⸗ Marie von Ebner-Eſchenbach. gen ihrer Kunſt, zu ſparen. Es wurden da ganz Die Menſchen fliehend und nach Menſchen ringend, fabelhafte Dinge erzählt, wie ſie ſozuſagen aus Wir ſuchen zweierlei: uns und die anderen. dem Tau des Himmels zu leben verſtand, von So hab' ich kämpfend, liebend, Bande ſchlingend Krumen ſo lange zehrte wie andere von breiten Mich immer mehr erlebt, erkannt, gefunden; Laiben, wie ſie aus jedem Flicken und Abfall Die andern aber ſind im Weiterwandern ein Ganzes zu weben wußte, und wie ſie mit Ter leeren Hand, ach! bald dem Blick entſchwun⸗ unglaublicher Sorgfalt jede Gansfeder am Wege a den. ſammelte und um jeden Heller und Pfennig Wer rückwärts ſieht, gibt ſich verloren; wer rang und feilſchte, ſo daß es hieß, ſie ließe ſich Die ſieben 0 g Die erſte, zweite und dritte— herzförmiger Mund, ſchmale gerade Naſe und kleine Ohren— finden ſich ſchon öfter vereint. Seltener iſt die vierte: große, runde, etwas vorſtehende Augen, die unter dem Namen„Junoaugen“ als gefähr⸗ lichſte aller himmliſchen und irdiſchen Sterne be⸗ kannt ſind. Auch die fünfte, abfallende Schultern mit einer gewölbten Kugel, übt einen Reiz auf entzündliche Herzen aus, ganz zu ſchweigen von der ſechſten und ſiebenten, dem ſchmalen Hand⸗ gelenk und dem hohen Spann am Fuß, Vor⸗ züge, von denen ſchon die alten Griechen begei⸗ ſtert ſangen! Jede einzelne dieſer Schönheiten iſt ſchon eine köſtliche Lebensgabe; wo aber alle zuſammentreffen, da ſei der Himmel den armen Männern gnädig, denn— einen kann man ja doch ſchließlich nur heiraten. * Ausſprüche bedeutender Frauen. Die Mutter iſt wie der liebe Gott, man ruft nach ihr in der Not, und man vergißt ſie im Vergnügen. Die Verzweiflung iſt noch erträglich, weil ſie eine Auflehnung, eine Handlung iſt, aber ohne Hoffnung leben, iſt beinahe tot ſein. Es gibt eine Güte, die abſtößt, und eine Bos⸗ heit, die anzieht. Carmen Sylva. Wenn du ſicher wählen willſt im Konflikt zweier Pflichten, wähle die, die zu erfüllen dir ſchwerer fällt. 1 Wenn man nicht aufhören will, die Menſchen J richtige eg 11 90 W 1„ i 5 1 1 5 20 zu verwenden, vile es den grſiten Nutzen bringt! füchte Dich nach folgender Vorschrift. sie ist einlach und dringt Gewinn: 1. Löse Persil in kaltem Wasser aul, nicht in warmem; dadurch sicherst Du Dir die größte Ergiebigkeit. Ein P. l i 2½—3 Eimer schönster Lauge. 1 Ae ee ee 2. Lege die Wäsche in die bereitete kalte Lau i 8 ge und bringe sie unter gelegentlichem Umrühren langsam zum Roch i i stunde Rochenlassen genügt. 9 d e 3. Spüle gut, zuerst in warmem. danach in kalt 1 ganz klar bleibt em Wasser, bis dieses Das ist alles! Der Erfolg zeigt sich in duſtig irischer Wäsch r Er juſti e von b Reinheit. Du brauchst bei dieser Behandlung Miner 2 zon Seife und Seifenpulver, brauchst nicht zweimal zu kochen und Deine Wäsche nicht auf dem Waschbrett zu reiben So sparst Du Rohle. Zeit und Geld und schonst die Wäsche! 5 1 5 Ein wirtschaftlicheres Waschen gibt es nicht! Mach die Probe! Du allein hast den Nutzen davon! Eine erhebliche Erleichterung bei jedem Waschen bringt das i 1 l vorh. in Henko, Henkel's Wasch- und Blelch-Soda; es l debt W 8 interhaltungs! ö und Blumen.“ Monat ihren größten öſtlichen Abſtand vor der Sonne, Merkur am 17. etwa 20 Grad und Venns am 22. etwa 46 Grad; ihre Beobach⸗ tung iſt daher beſonders günſtig. Mars, der etwa drei Stunden vor der Sonne aufgeht, nimmt an Lichtſtärke zu; ſein ſcheinbarer Durchmeſſer hat ſich ſeit Jahresbeginn ſaſt ver⸗ doppelt, weil ſich dieſer Planet der Erde nähert. Jupiter geht gegen Mitternacht auf, während Saturn, der unmittelbar öſtlich von Spita ſteht, um dieſe Zeit kulminiert, er ſteht am 19. in Oppoſition zur Sonne. Uranus kann wegen Sonnennähe noch nicht beobachtet wer⸗ den. Neptun im Zeichen des Löwen ſteht noch immer für die Beobachtung günſtig. Wir haben Neumond am 4., erſtes Viertel m 12., Vollmond am 19. und letztes Viertel am 26. April. Man beobachte folgende Mond⸗ vorübergänge: Merkur am 5., Venus am 6, Aldebaran am 8.(Bedeckung!), Pollux am 12., Regelus am 15., Spika und Saturn am 19., Antaves und Jupiter am 22. und Mars am 25. April. eee 1. 3 usr—— 0 f Scherz, Humor und RNätſelraten Varietee⸗Anekdoten. Der bekannte Zauber⸗ 8. künſtler Thorn hatte in Konſtantinopel, wo er im Jildis⸗Palaſt vor Abdul Hamid eine Vorſtel⸗ lung geben ſollte, ein anderes, ſehr peinliches Erlebnis. Da man geſehen hatte, daß er ſeine Produktionen auf einem Teppich ausführte, hatte man die ganze Bühne mit einem echten Perſer⸗ teppich belegt und dieſen obendrein feſtgenagelt. Es war nicht mehr Zeit, den Teppich auszuwech⸗ ſeln, und Thorn, deſſen eigener Teppich in der prunkten hundert Schau, fenſter, und die verlockendſten Herrlichkeiten rie⸗ fen:„Nimm mich mit!“ ö Da waren die ſüßen Stimmen der Zucker, waren. Wie ſie zu ſchmeicheln wußten! Doch ſie drangen nicht zum Herzen des Studentleins Gegen ſie feite ihn ſein Bubenſtolz. Den ſchlek, ken, Gutſele ſchlecken, das war etwas für Mäd,⸗ W mum ein wa Bett f. uuns den Tabak, daß er vo der wird? Wer löſt Subſtanzen aus dem„rot f ö daß nur die Faſern übrig bleiben? e ü 5 die Bakterien! Bis vor wenig Jahrzehnten noch hat memand gewußt, warum das Miſtbeet ſich erwärmt, warum eiweißreiche Subſtanzen in Fäul⸗ nis übergehen können; hat kein Menſch geahnt, wie vollſtändig wir in all unſerem Tun und Erleiden von der Tätigkeit der Bakterien en Die Bake rio⸗ fogie iſt die füngſte der Naturwiſſenſchaften— und vielleicht 15 ee denn keine andere 8 i l n, eitergegeben werden, die ſich aber zur Fauſt ballen muß, wenn man herzlos die Mah⸗ nung dieſes heiligen Zeichens mißachtet. Ich liebe meines Vaters Bild: die ruheſamen blauen Augen, das gebleichte Haar, die geſund 70 1 0 erdwärts geſenkten, edlen 4 n 0 Greiſenkopf; aber ich verehre wie etwas Heiliges chen und Dämchen. Er hätte ſich vor jedem dieſe Hände, für die Gott mir zu guter Aide Pflaſterſtein geſchämt, wre er in einen ſolchen die Augen aufgetan. 9 1 1 Aber er 8 am Obſtmartlk. 8 f enn er hungernd von der Schule heimkehrte, 9 immer mußte er durch den paradieſiſchen Duft Vorfrühlin 0 durch das Prunken von ſchwellendrundem Gold⸗ f Von Käte Lippert. f O Leben— Leben ſchlummerſt du nur gelb, 1211 de Schwarz. Sommers und winters lag die edelſte Reife über dieſem Zau⸗ Und wiſcheſt von den Wimpern nun die Träume bergarten. Ter Herbſt vollends überwucherte Wie heimlich Schauern zittert's durch die Flur ſelbſt die grauen Pflaſterſteine auf dem freien Wie heißes Sehnen geht's durch Buſch un! Platz mit appetitlicher Fülle. Da lachten vor Bäume! ö 05 roten e der Bäuerinnen Heidel⸗ f 1 0 eeren und Himbeeren. Auf ihren blanken Wa⸗ Ein Grüßen, Flüſtern, halden Märchen gleich gen wiegten ſich Jakobiäpfel, die dufteten wie Ich hör' Schneeglöckchenläuten, Veilchenlachen. did den 1 1 e die das Die ganze Erde wird ein Himmelreich i es heimatlichen Gartens ſamt ſeinern i i 1 Sonne, ſeinem Schattenſpiel und e%%%%ͤ;ͤͤͤö n vor Augen und Naſe zauberte. Manchmal öff-, Wildfüßig, ſilbern eilt der Bach zu Tal; N nete der Bub ſeinen Geldbeutel, der, ach, ſo gar Die Fa 1 wie liebe ee lein Licht vertragen konnte, und deſſen Schätze Daß, wenn der Lenz dann einzieht allzumal wie Maiſchnee dahinſchmolzen, wenn er ihn zu Er lauter vfſene Türen und Herzen fünde!. oft dem Lichte ausſetzte. Die Kirſchenzeit kam in a die hungrigſte Leere hinein, und da ſah man auf dem Obſmarkt nur noch Kinder mit Düten in den Händen, und rote Lippen haſchten nach dem roten und ſchwarzen Gelock der an ſchlanken Stielenden ſpielenden Kügelchen. Dann und wann wurde ein Fünferle oder gar ein Gro⸗ ſchen herausgegriffen. Aber wenn die Einla⸗ dung zum Mitnehmen allzu häufig angenommen wurde, dann zitterten über des Studentleins W. 3 täglichen W 2 5* 4. 7 Drahtloses Fernſeten? Der Cologne Roſt d brate aus London gemeldet: Nach dem berühmten engliſchencd elehrten Prof. Fournier Dalbe ſteht die Welt am Vorabend eines weiteren großen wiſſen⸗ ſchaftlichen Fortſchritts in der Richtung des Fern ⸗ ſehens(Televiſton), wodurch es möglich ſein wird, Dinge, die ſich in großer Entfernung abſßielen zu ehen, analog der Wu ſen Telephonje. Der„Daily News“ gegenüber erklärte der.„Ich glaube, daß Fernſehen— Sehen aufd vahkloſem Wege— dieſem Jahre möglich gemacht wird. Dafür f f tatſächlich meinen ganzen wiſſenſchaftlichen 1 Ich bin meiner Sache ſicher. Ich glaube, daß das Fevnſehen, wenn auch zunächſt noch roh, eins der Wunder der Britiſchen Reichsausſtellung darſtellen wird, die in einigen Monaten eröffnet wird. ꝗWꝗW6ss Iss W N W r W W W — Kleine Rundſchau. — Der 1. Mai. Nach Beſchluß der Reichs⸗ regierung ſoll der 1. Mai dieſes Jahr in den Ländern, in denen er als geſetzlicher Feiertag landesrechtlich anerkannt iſt, auch in Reichs⸗ behörden und Reichsbetrieben gefeiert werden. In anderen Ländern ſoll, wie im vorigen Jahre, Anträgen auf Befreiung vom Dienſt grundſätzlich entſprochen werden. Bei W V Der Sternenhimmel im April Die ſchönen eindrucksvollen Bilder des Winterhimmels wollen nunmehr Abſchied neh. men. Nur noch die Hauptſterne von Orion und Stier kann man über dem Weſthorizout deut⸗ Ic W lebt und leben will, muß vorwärts ſehen. Für alles Schöne, das vergeht, bleibt eine Welt voll Schönheit, in die man eingehen kann. Ricarda Huch. Dampfer vor dem Siebengebirge. Von Otto Brües. Der Dampfer ſchwebt. Die ſchilfnen Ufer ſchweben. Die Inſel ſchwebt. ein übergrüntes Boot. Hier gilt kein Maß, kein nüchtern wiſſend Lot, Geſpiegelt ſcheint das rings erblühende Leben. Die Ufergärten lächeln ioniſch neben Schornſteinen, hager, grau und ziegelrot. Am Felſen ſtehn, die nördlicher der Tod Befällt, in Staffeln ſtarr die Reben. Wo iſt der Anfang, Uebergang. wo Ende? Wo Uebertraum, wo Wirklichkeit? Flammt hier vor Erden nicht die Menſchen⸗ wende 0 Aus grauer Not zu weißer Lauterkeit? 18 Wir ſind durch blaue, grüne, weiße Stufen Zu unbekanntem Ziel hinangerufen. Der Vaters Hände Von Peter Dörfler.“) Jedesmal, wenn am Ende der Ferien das Weh des Scheidens wie eine graue Dämmerung heraufzog und ſich ſelbſt um den Glanz der Herbſt⸗ ſonne und das Gold der reifenden Früchte wob, wiederholte ſich ein Etwas, dem ich ſolange als möglich auswich, und das doch unausweichlich herankam. Da ich ſelbſt mit dem Gefürchteter NN für einen Kreuzer die Knieſcheibe treiben. So ſagten wir denn von jedem, der die Kunſt des Sparens zur Lei denſchaft erhob, er mache es wie jene Burgabäs er„burgele“. Und oft warf der Vater der Mut. ter und warfen wir Kinder im Scherze den El— tern, wenn wir ſie allzu„hebig“ und„enggeächſt' ſahen, vor, das heiße doch ſchon burgele. So iſt alſo meine ausweichende und ablen, kende Antwort auf des Vaters Frage zu ver ſtehen. Der Vater ermutigte mich:„Sag nur, was du brauchſt. Notleiden ſollſt du nicht, das wil ich nicht haben. Aber weißt, unnötig ausgeben das wär' nicht recht. Siehſt ja ſelbſt, wie win zuſammenſtehen müſſen!“ Eine längere Rede hat er nie gehalten. Aber es waren ja nicht die Worte, die mir ans Herz griffen. Doch während er ſprach, zog er der gelbledernen Geldbeutel hervor. Er öffnete die Riemen, bog die verſchrumpften Falten ausein⸗ ander und kramte und zählte. Und dabei blie⸗ ben meine Blicke wie gebannt bei den Händen ſtehen. Dieſe zitterten ein wenig, obwohl der Vater ſonſt ein kräftiger Mann war und noch keineswegs gealtert. Sie waren plump und ver— krümmt, den einen oder anderen Finger verun— ſtaltete eine Wunde von einem Pferdebiß oder Senſenſchnitt. Rotbraun hatte ſie die Sonne gefärbt, und innen waren ſie voller Wülſte und Schwielen. Wie oft hatte ich als kleiner Bub für dieſe Hände gefürchtet, wenn ſie beim Schnei⸗ den allzu nahe an die Walzen der Maſchine ka⸗ men, und an Feierabenden, wenn ſie ruheſam in ſeinem Schoß lagen, hatte ich mit ihnen ge— ſpielt und die Wunden der Holzſplitter und Hammerhiebe nach Kinderart geblaſen und den Segensſpruch über ſie gehaucht:„Heile, heile, Segen!“ Es waren gute, ſtarke Hände, es waren don zäher Arbeit geſeanete Hände. Aber daß ein Das vergrabene Teſtament. Roman von Ed. Wagner. 43(Nachdruck verboten.) „Ich fühle mich wieder ganz wohl,“ ſagte Hugo mit tiefer Stimme.„Ich möchte lieber ein wenig aufſitzen.“ „Mr. Cummings“, ſagte Miß Deane zu dieſer, „machen Sie ein Zimmer für den jungen Herrn be⸗ teit. Er kann uns vorderhand nicht verlaſſen.“ „Sehen Sie ſich vor, Miß Gertrud,“ flüſterte die alte Frau, laut genug, daß Hugo es verſtehen konnte, ihrer Herrin zu.„Er ſieht den Evremonds ähnlich. Vielleicht iſt er ein Spion von Lord onhard. Seien Sie auf Ihrer Hut!“ 1 Mit dieſer Warnung zog die Alte ſich zurück, während Miß Deane ſich ihrem Gaſte näherte. Sie war entſetzlich blaß und in ihren Augen leuchtete ein ſeltſamer Glanz. „Wenn Sie ſich N jenug fühlen,“ ſagte ſie, vill ich Sie nach dem Lehnſtuhl führen.“ Sie half ihm, ſich aufzurichten, und führte ihn tach 805 peſtacl, wo t vor ihm ſtehen blieb und ihn mit einem langen Blick betrachtete. „Sie haben meine jahrelange Ruhe gebrochen“, ſegann ſie dann mit bebender Summe„Sie haben die Erinnerung an meinen Gemahl, welcher fern ban mir vor vierundzwanzig Jahren ſtarb, wach⸗ N Sie haben mich bei einem Namen genannt, i welchem mich noch nie zuvor jemand nannte,— dem Namen, welchen ich einſt von meinem Kinde hören mich ſehnte. Aber dieſes Kindes Lippen aan ſich vor vierundzwanzig n für immer. r ſtarb unter Fremden, mein armer, kleiner Sohn, welchen ich liebte wie meine eigene Seele. Warum n Sie dies alles getan? Warum ſind Sie hier⸗ rgekommen, um mich in dieſer Weiſe zu foltern?“ 1„Wer hat Ihnen geſagt, daß Ihr Kind tot iſtꝰ agte o. Word onhard Evremond— meines Gatten Bruder!“ „Und Sie glaubten 0 15. „Gewiß glaubte ich ihm. Beraubte mich nich das Fieber ſowohl meines Gatten als meine 6 Wa cheinlich, daß das nicht der Fall. a zählen Sie mir die Geſchichte Ihrer Heirat und dann geſtatten Sie mir, auch Ihnen meine Lebens⸗ geſchichte mitzuteilen.“ der, dann, überwältigt von einem Gefüh ſich nicht erklären konnte, leiſtete ſie ſeiner Auffor⸗ derung Folge und hob an: Sie 1 0 ſie hören. Ich war in eine Schule zu Frei f Jahre alt, als mein Vater kam, um mich zu be⸗ ſuchen, begleitet von einem; ögling, mit dem er eine Tour nach Europa machte. Dieſer Zögling war Lord Paget Evremond, ein Jüngling von noch nicht zwanzig Jahren, hübſch, männlich, edel und gut. Mein Water und ſein Zögling verweilten mehrere Wochen in Freiburg. Zwiſchen Lord Pagel und mir entſtand ein Liebesverhältnis, ehe mein Vater es vermutete. Mein Vater war ein ſtolze; Mann, gerecht und ehrenwert in all ſeinem Tun So war es ſeltſam, daß er ſeines Zöglings Llebe zu mir billigte, trotzdem er doch wiſſen mußte, daß dies als Verrat an ſeinem hatte. Aber mein Vater war lange das unheilbaren Krankheit geweſen und ſeine päterliche gebe überwand ſein Gefühl fürs Recht. Er für h⸗ bald mein Vater wieder etwas beſſer war, gingen Es w icht unwahrſcheinlich, doch es war 1 der Fall. Das 280 farb nicht! Bitte, er⸗ iß; betrachtete Hugo noch durchdringen⸗ Miß Deane betrachtete Hug 5 das te „Meine Geſchichte ich eine ſehr traurige, doch urg geſandt worden. Ich war kaum fünfzehn Herrn, Lord Berwi andere Abſichten mit ſeinem Sohne lt, welcher andere Abſichten 0 See tete, mich allein, ohne einen Be chützer in der Welt zurücklaſſen zu müſſen, 190 e dennoch den audit Lord gan nicht ſog 05 1 ů 9015 er endlich ſeine Zuſtimmung gab, Augenblſt, als er ſich dem Tode nahe glaubte. So⸗ wir— mein Vater, Lord Paget und ich.— nack einem Dorfe etwas weiter unten am Rhein und Paget und ich wurden in einer engliſchen Kapelle von dem dortigen Kaplan getraut. Hugo atmete bei dieſen Worten erleichtert auf. „Nach der Trauung kam ich nach der Schule zu⸗ rück, bis mein Vater und Paget eine kleine, reizende Villa einige Meilen von eherne hatten Dort lebten wir wie in e dies. Da wurd. ein Jahr 17 75 57 0 geboren. Das war die 5 1 N. iin 1 NI einen roſtigen Nagel durch ein e Fieber in der Rheingegend aus. Mein i. 5 Gefährlichkeit ſeiner Krankheit erkannten, erhielt mein Gatte den beſtimmten Befehl von ſeinem Vater, Lord e 190 den 220 0 laben in ſei i zurückzukehren. Lord Berwi in ſeine Heimat zurückz 10 5 aufs höchſte entrüſtet. Ich bat meinen Gemahl, zu ne We zu gehen und dieſem die Wahrheit zu offenbaren. 8 auf ſe mes Ende, 999 0 5 180 Weib und 5h f utreten und gab ihm die Verſicherung, 0 ö Vorstellungen nich vedgebens ſein wilden Ich 1 Geldes, ſeiner Uhr und, was das teckte den Trauſchein in ſeine Taſche, ſowie eine Ab⸗ chrift von dem Geburtsſchein unſeres Kindes. Aber im letzten Augenblick ſank Paget's Mut und er bat da mich, ihn das Kind nach Berwick⸗Hall mitnehmen u laſſen, weil er glaubte, daß das Kind beſſer für n ſprechen würde, als er es 91 könnte. weiß nicht, wie ich zuſtimmen 0 war noch kein Jahr alt und die Amme, ein deut⸗ ſches Mädchen, weigerte ſich, ihn zu begleiten. Aber] hatt Paget erklärte mir, daß iet ſorgen könne,— un ich. — meine Liebſten,— ich ü 0 Tod! Ich ſah niemals einen von ihnen wieder! m fremder Erde begraben, und ich reiſte nach Eng 191 ging nach Wilcheſter. Ich zitterte bei zem Gedanken, direkt nach Berwick⸗Hall zu ie Auch e und ging deshalb zu Bir 9˙8 iniſtrator, Mr mit nein Vater, wie ich wußte, früher Kcae zu un na ia 5 Unkunft dort geſt ine ſchreckliche Stunde!“ unerungen. dcn den en e veldbeutel des Vaters Hände? Und er ſetzte ihm einen geſtrengen und unbeſtechlichen Wächter und begnügte ſich, ſeine Augen über der bunten Au auf die Weide zu führen. Doch in Augsburg gab es noch andere para— dieſiſche Gärten, von denen eine Macht der Lok⸗ zung und der Ueberredung ausging. Die Buch, händler ſtellten die farbigen Hefte der Indianer zeſchichten aus, die damals unverdient unſert zieblinge waren, und auf dem Trödelmarkt konnte man um ein paar Groſchen das Leſe⸗ futter pfundweiſe kauſen. Wer ſchon einma das Fieber der Leſewut durchgemacht hat, de: wird mir nachfühlen, was dieſe Schätze hinter Schauſenſtern und in den elenden Bretterbuden für mich bedeuteten. Ich konnte an den India⸗ nergeſchichten nicht vorbeigehen, ohne wenigſtens die Bilder anzuſehen, die pompöſen Titel zu leſen und die Kraftſtellen zu verkoſten, die wie Lockköder am Umſchlag prangten. Ich ſchluckte ſie und mit ihnen die Angel, ging hin, kauſte und mußte dann wochenlang wieder ganz entſetz⸗ lich„burgele“, urn; die unnötige Ausgabe durch ein freiwilliges Faſten wettzumachen. So trotzte ich denn manchmal, überwältig; von heißem Begehren, den heiligen Zitterhän⸗ den hingebender Arbeit. Aber ſie blieben gleich⸗ wohl meine mächtigen Wächter und ließen mich nur dann und wann einen Tropfen von dem verſchütten, was die fleißigen Arbeitsbienen ge⸗ ſammelt.— Es gibt Kinder genug, deren Väter mit ſchlanken und untadelig weißen Fingern und ohne zu zittern in vollgeſpickte Börſen grei⸗ ſen. Wenn Söhne und Töchter wie Herren und Damen Feſte feiern und aus dem Vollen leben, müſſen die Väter nicht Ropf und Hünde zu über⸗ zroßen Mühen aufpeitſchen, und die Mutter nuß daheim nicht burgele, um den Aufwand vieder ins Reine zu bringen. lich erkennen. Ueber beiden erſtrahlen die Sterne der Zwillinge und ebenſo der kleine Hund in vollem Glanze, während Sirus, der Hauptſtern im großen Hunde, gerade im Un⸗ tergang iſt. Das geheimnisvolle Band der Milchſtraße, an deren Glanze wir uns in den ſchönen Winternächten ſo oft erfreuen durften, hebt ſich weniger ſtark über dem Weſthimmel ab. Ihr Weg führt von Südweſten kommend zwiſchen den Winterbildern über Fuhrmann, Perſeus und Kaſſiopeia zum Nordpunkt. Der dort hellglänzende Stern iſt Demb im Schwan und etwas weiter weſtlich Wega in der Leier. Der Löwe, das weſtlichſte der Frühlingsbilder, iſt bis zum Himmelsmeridian emporgeſtiegen. Ueber ihm ſteht der kleine Löwe und zwiſchen dieſem und den Zwillingen Luchs. Der große Himmelswagen nähert ſich dem Scheitelpunkte. Bei der Erſt⸗Orientierung unter den Firſter nen beachte man, daß die Veroinbungs linter Himmelswagen mit Kaſſiopeig und Kapelle im Fuhrmann mit Wega in der Leier ein Kreuz bilden, in deſſen Schnittpunkt der Po, larſtern ſteht. Nahe der Wega iſt leicht das unregelmäßige Viereck des Drachenkopfes feſt⸗ zuſtellen; von ihm aus ſteigt der Schlangenleib des Drachens zunächſt gegen Orpheus, der 185 über dem Nordpunkt ſteht, an, ſchlingt ſich dann im weiten Bogen um den kleinen Bären und endigt zwiſchen den hinteren Wa⸗ geuſternen und dem Polarſtern. Die Deichſel des Himmelswagens weiſt auf Arktur, den gelben Hauptſtern des Bootes, dem ſich nord⸗ wärts Krone und Herkules anſchließen. Hoch am Südoſthimmel ſchwebt das ſchöne Früh⸗ lingsbild der Jungfrau mit Spika, darunter erkennt man die Wage. Der Südhimmel wird hauptſächlich durch den langausgedehnten Leib der Waſſerſchlange ausgefüllt. Merkur und Venus zeigen heide in dieſem 2—— ater wurde krank, und noch ehe wir die get's Liebe zu mir erfahren und war Mein Vater, mit Hinweis auf ſein onnte. Das Kind er ſelbſt für das Kind ie gehen— ſie beide 10 ſie gehen in ihren Sie rang trostlos, aber ſtill die Hände. f „Und dann?“ fragte Hugo mit ſanfter Stimme. „Eine Woche ſpäter ſtarb mein Vater; er wurde Mr. Hadd, mit dem 89 tte. Und dort hörte ich, daß mein Ge⸗ ot ſe l gekommen und kurz nach ſeiner brben wäre! O Himmel, el war Sie zitterte heftig unter der Allgewalk dieſer Er⸗ 78 7 daß mich dieſe niemals als geht nach de Wide f nach die Wi bei unſerer Verheiratung nicht das jehörige Alter bt hätte. Nachdem er mir ſo alles genommen e, te er es noch, mir eine Penſion anzu⸗ en, und reichte mir eine mit Gold r dar. Ich ſtieß dieſelbe von mir und ſein, Anerbie⸗ ten dazu, drückte einen letzten Kuß auf die kalten Lippen meines verſtorbenen Gatten und verließ i ler Ver. Mit dem nächten 35 1 uhr ch von Wer b und bam geber, 90 0 ſeitdem gelebt habe.“ Sie ſeufzte und 1 80 als ſie geendigt hatte, und Ee 50 1 2 „ n mir J hen, diefer,„nun hören Und ihr 8 Pflegebruder, 5 m,“ 1„daß er. wahnſinnig von Fieber, allein fahr 1555 1 nes Kind, zum Manne herangewachſen, 90 00 6 0 das Ghee ſeines Lebens zu löſen 1 Leohard ſtand, als ich in die Kammer trat, meines Gemahlz einziger Bruder, Lord Leonhard Evremond. Wir beide waren allein bei dem Toten. Einen Augen⸗ blick gab ich mich meinem Schmerz hin; dann fragte ich Lord Leonhard nach meinem Kinde. Er dere mir, daß Paget kurz vor ſeinem Tode ſeinen nd wiederbekommen und ihm unſere Heirat ge⸗ tanden, daß er ihm aber auch geſagt habe, daß das Kind in London am Fieber geſtorben und dort be⸗ graben worden ſei. Er ſagte mir ferner, daß Paget vom Fieberwahnſinn befallen ö Heimat erreicht habe, und daß er auf der Reiſe 1. weſen, ehe er die chlimmſte, er Dokumente von unſerer Trauung und unſeres Kindes Geburt beraubt worden fei. E 0 ich keine Anſprüche an die Berwicks hätte und r behauptete, 15 1. auch gar ni m cb gage ſei, da dieſer füllte Börſe 5 1 0 erzählt, ſagte a meinigen. „wie dan Woh, et hate murmelte Miß Deane, als Hugo einen Augenblick inne hielt, bevor er fort⸗ er erzählte Wilcheſter, wohin ihn ee e e aß dieſer zwar Mitte einen viereckigen Ausſchnitt den bei ſeinen Kunſtſtücken ſchwinden mußte, war in tödlicher Verlegenheit. Den koſtbaren Teppich zerſchneiden oder ſich bei ſeiner Produktion blamieren— das war die Al⸗ ternative, vor der er ſtand. Mit ſaurer Miene entſchloß er ſich zur Vernichtung des teuren Per⸗ Mit einem anſehnlichen Backſchich kaufte ſers. verſchwand er ſich ſpäter los und der Teppich dann für immer in der Verſenkung; aber diesmal war es ein Hofangeſtellter, der ſich als Zauber⸗ künſtler etablierte, das„Verſchwinden“ beſorgte und ſeinen„Kollegen“ vor der Blamage der Entlarvung rettete. Richter:„Sie ſollen Ihre Frau mit dem Hausſchlüſſel geſchlagen haben?“— An⸗ geklagter:„Ach, den kriege ich ja nie zu ſehen!“ N Prof.:„Was ſtellen Sie ſich unter einer Kettenbrücke vor?!“— „Waſſer!“ hatte, Vor Gericht. Beim Examen. Er kennt ſich beſſer aus. Arreſtanten: Buchſtabenrätſel: a darf nicht ſchlafen in Gefahr, o wiederholt ſich oft im Jahr. * Miten iſts ein Erlöſungswort, mit w unwiderbringlich fort. ..* Silbenrätſel. durch eine Perſon ver⸗ Kandidat: Schutzmann zum „Paſſen Sie auf, hier kommt eine Stufe.“—„Herr Wachtmeiſter, die Stufe habe ick ſchon jekannt, wie Sie noch ſo kleen waren!“ W — ra— rah— rau 55 rich— ring— ſau— ſel — ſo— ſter— ſtoff— ſtruth— the— tro— wen. Aus obigen Silben ſind nachſtehende Wör⸗ ter zu bilden, deren Anfangs- und Endbuch⸗ ſtaben von oben nach unten geleſen, ein Zitat von Goethe ergeben. 1. deutſche Schriftſtellerin, 2. hebräiſcher Name, 3. Sonntag, 4. Blume, 5. Beſtandteil der Luft, 6. Vogel, 7. Geſtalt der griechiſchen Mythologie, 8. Stadt in Indien, von Wagner, 14. Stadt in Preußen, 15. Frucht. — Die Bedeutung der Bakterien Von Dr. H. von Bronſart. Wie würde es wohl auf der Erde ausſehen, wenn es beine Bakterien gäbe? e Man ſtelbe einmal einem„gebildeten Laien“ died Hage Die Antwort wird etwa ſo lauten, daß die Menſchheit dann wohl frei wäre von Tuberkuloſe, Cholera, Typhus, Diphtherie, Blutvergiftungen, dielleicht auch Schnupfen und anderen Krankheiten; daß alſo die kleinſten Lebeweſen unſeves Planeter im Grunde rechte Quälgeſſter ſeien, nur dazu ge⸗ ſchaffen, uns armen Menſchen das Leben noch ſaurer uu machen. au— be— bo— ei— de— del— del— di — e- e— e el er— eſch— ex— ge— gen— gard— hi— i— lö— lun— mann— maul— mu— nat— nau— ni— ni— pbi Den Choleravibrio, der als„Kommabazillus“ den Bakterien zu e Berühmtheit verholfen hat, bennt jeder halbwegs gebildete Menſch und daß Eiterungen durch Gindringen von Bakterien in Wunder vemtriacht werden. ein auch jo aiemlich 905 vergrabene Leſtament. Roman von Ed. Wagner. 24 Nachdruck verboten.) „Sie?“ rief Miß Deane erſtaunt. „Ja, ich!“ erwiderte o. Die mich über meine berichten!“ dem hard's Beſuch bei ihm in dem Gaſthof. Juß Deane lauſchte mit zunehmender Spannung und Aufregung auf alles, was er ihr ſagte. „Auf meinem Wege hierher,“ ſchloß Hugo,„ver⸗ weilte ich kurze gel in London, um 10 einige Ueberreſte von Kleidungsſtücken, die meine pfe ſch 8 ich u ihr kam, aufbewahrt hatte, ausliefern zu laſſen. aſche ein kleines Paket, 170 öffne 1 n kleines, reichgeſticktes Kleid, durch die Länge der Zeit gelb geworden, kam zum Vorſchein. Mi Deane ſprang auf, griff danach und betrachtete 15 mutter wie Heiligtümer von jener Zeit her, a ier ſind ſie!“ Er dog aus bon allen Seiten. „Das war meines Kindes Kleid!“ ſtieß ſie aus, „Ich ſtickte es nach einem ſelbſterfundenen Muſter! Was haben Sie mehr?“ Hugo überreichte ihr ein ſilbernes Halsband und Armband 15 orientaliſcher Arbeit. ein ebenſolches 850 1 l d s 9— it „Page e di Deane.„Sehen Sie, tialen: ce Paget Ev ſeinem n ſelbſt um meine von mir ließ. Und dieſe Sache gen „Ja, ſie gehören mir als dem Kinde, der Mutter meines guten Ma Haus brachte.“ b 1 Dame legte das Kleid und den Schmuck auf i, ach i in , 1 ee weis „Und nun la forſchungen in Wilcheſte Und er erzählte von ſeinem Beſuch zu Berwick⸗ Hall, von dem Porträt, von der Unterredung mit Lord Berwick und von Lord Leonharb's Bemerkun⸗ gen 1 5 von ſeinem Beſuch bei Mr. Hadd und iſtlichen, und ſchließlich von Lord Leon⸗ And ſagte Miß hier ſind des Knaben Ini⸗ Er wender folie, 30h lege dec er genan 5 41 3 Aude ls und e es n waren die Ihri⸗ für aber ſetzte er ſich in den Beſitz deiner Rechte. die wir nun geltend machen müſſen. Du mußt deines Vaters Namen und Titel tragen, und dies kannſt du, ſobald wir die Papiere, die ich in Lord Leonhardts Hand vermute, beſitzen.“ „Und auch du mußt deinen rechtmäßigen Namen und Titel führen und deine dir zukommende Stel⸗ lung einnehmen,“ rief Hugo begeiſtert.„Wenn uns auch ein Todfeind den Weg verſperrt, ſo müſſen wir dennoch vorwärts dringen bis zum Ende oder unterliegen!“ Leuchtenden Auges ſtand er vor ſeiner Mutter und wie zur Beſiegelung ihres Bundes ſchloſſen ſich ihre Hände feſt ineinander, als ſie einen Reiter vors Haus ſprengen hörten. a „Wer kann das ſein?“ murmelte Hugo's Mutter, ans Fenſter eilend. Im nächſten Moment entfuhr ihr ein Schrei. „Es iſt Lord Leonhard!“ rief ſie aus.„Es iſt Lord Leonhard Evremond, unſer Todfeind!“ 21. Ein gefährlicher Gaſt. Der Ankommende war, wie 55 5 Mutter auf einen Blick erkannt hatte, in der Tat Lord Leonhard Evremond. Er ſprang vom Pferde, durchſchritt raſch die Halle und trat, ohne anzuklopfen, ins Zimmer, wo er, mit dem Rücken gegen die Tür gewendet, ſtehen blieb. Er ſah zehn Jahre älter aus als vor einigen Tagen, wo Hugo ihn zu Ber⸗ wick⸗Hall geſehen hatte. Sein Geſicht war koten⸗ bleich und ſchrecklich verzogen; ſeine Augen irrten raſtlos umher und zeigten deutlich die Unruhe ſeiner Seele. 30 glauben Sie, Gertrude Deane,“ ſagte er mit ſpöttiſchem Lächeln,„die Ge dieſes Aben⸗ teurers? Sie haben ihn an Stelle des Sohnes, den Sie vor ſo vielen verloren, auerkannt?“ i u einen Blick mit⸗ „ 6* e debe abel der ws wr le mehr iſt:— und verkürzt die nachlolgende Behandlung. . 9. männ⸗ licher Vorname, 10. Staatsmann, 11. Moham⸗ medaner, 12. weiblicher Vorname, 13. Werk Mrs. Kroß' Obhut, weil er vom Fieber befallen war, oder dasſelbe nahen fühlte. Er erzählte ſeinem Bruder alles während ſeiner Krankheit, und Lord Leonhard hatte nicht den Mut, deine Exiſtenz gänz⸗ lich zu ignorieren, weshalb er für dich ſorgte; da⸗ dem ſie an Hugo's Seite trat und ihm das Haar ein wenig aus dem Nacken ſtrich. Und da, tief in das Fleiſch eingeprägt, war ein kleiner, roter Fleck, viel⸗ leicht durch einen Unfall entſtanden, oder ein Ge⸗ burtsmal. ſtehen, ſie war kaum fähig, die Wahrheit zu be⸗ greifen. nete, ſchwand ihr jäh jeder Zweifel und in leiden⸗ ſchaftlicher Zärtlichkeit ſchloß ſie ihn in die Arme. ſeinen Kopf an ihre Bruſt drückend, während ihre Tränen auf ſeine Locken herabfielen.„Ich dachte, du wäreſt tot, und habe ſo lange um 5 trauert!“ erwiderte ihre Liebkoſungen mit Herzlichkeit. ſtickter Stimme,„wir gehören von nun ab für immer einander an! Es iſt für mich etwas Beſeli⸗ gendes in dem Gefühl jemand anzugehören!“ fragte ſeine Mutter lächelnd.„Du gehörſt niemand an außer mir?“ habe dir ſpäter ein Bekenntnis zu machen. Aber wen wir auch ſonſt noch lieben mögen, wir beide, 10 und ich, müſſen uns hinfort ſtets nahe blei⸗ n!“ ſette die Matrone, durch ihre Tränen ſtolz auf Hugo blickend.„Du machteſt gleich einen ſeltſamen Ein⸗ ch auf mich, als ich dich ſah, und ich wundere mich nun u boite. ch Aber, 5 inzu,„du mir noch nicht gef wie du deiner Wunde 2 9975 0 W erhielt ſie durch Levnhard Evre⸗ 9095 Hand, welcher nicht weit e e auf mi oßl“ erwiderte er. i f dad Neon hard wiederholle ſie.„O, ich ſehe klar— nur zu klar!. Er fürchtet, daß du deine Rechte beanſpruchſt. und wollte unſer Zuſammen⸗ treffen vereiteln. Er iſk dein Feind und wir müſſen en E n, uns ſeif u Rache zir ent⸗ ölehen. Er n. einzunehmen, wu er laren 0 Es iſt mir nun alleß klar.„Dein le. ler W 0 jeder; aber die unendlich viel wichtigeren Knollrchen⸗ bakterien der Hülſenfrüchte, von deren Tätigkeit jeder Bauer Gebrauch macht, finden gar keine Beachtung, und daß ſtündlich Legionen von Spaltpilzen jedes Krümchen von Ackererde durcharbeiten, Faulendes zerſtören, alles, was die Pflanze davon brauchen kann, feſthalren, umwandeln, dem Boden zuführen und ſo ſeine Fruchtbarkeit ſteigern oder immer wie⸗ der herſtellen, das zu ahnen iſt bisher wenigen Aus⸗ erwählten vorbehalten. Ich möchte ſagen: Die Bak⸗ eerien ſind die größten Wohltäter der Menſchheit, zdenn das nicht ein viel zu ſchwacher Ausdruck wäre für die ungeheure Bedeutung. dieſer Lebeweſen. Wenn es keine Bakberien gäbe, ja, dann wäre unſer Leben ain der gegenwärtigen Art einfach unmöglich. ſchlechterdings nicht wegzudenken. Was bedeuten da die paar Kvanbheitserreger! Wohl ſterben bei einer Epidemie Tauſende infolge der Lebenstätigbeit einer einzigen Bakterienart; wir können uns auch ein Leben auf der Erde ohne Tuberkelbazillen ganz aut Hörſtelken. Aber denken ir uns eknmaf, die Fäulnts“ bakterien oder die ſtickſtoffbindenden Bodenbakterien ſtellten ihre Tätigkeit plötzlich ein— die Folgen wären unüberſehbar! En Beiſpiel: Der Stickſtoff iſt für das Leben der Pflanze unentbehrlich. Nun entzieht ein Hektar Prieſtern Pfarreien und 925 Prieſter, 1910 1014 Pfarreien Buchenwald dem Boden jährlich etwa 50 Kg. Stick⸗ ſtoff. Durch Piederſchläge werden ihm aus der Luft höchſtens 12 Kg. jährlich erſetzt. Wo ſoll er die fehlenden 38 Kg. hernehmen? Ein Roggenfeld von 1 Morgen entnimmt dem Boden 47 Pfund Stick⸗ ſtoff; ſelbſt wenn es durch Abſorption und Nieder⸗ aus der Luft erhielte, A weſens zeigen folgende Zahlen: Kinderaſyle 703 mit 71889 Pfleglingen, Volksſchulen 1597 mit 293 509 Schülern, ſchläge 14 Pfund Stickſtoff der Luft erh müßte der Bauer noch 33 Pfund Stickſtoff auf den Morgen düngen, um den Verluſt auszugleichen(was er nicht kann, denn 33 Pfd. Kaliſalpeter oder 660 Pfd. Stalldünger entſprechen 240 Pfd. Kaliſalpeter Ser 660 P fd. Stalldünger), wenn eben die Bakterien micht wären. die einen großen Teil des ver⸗ Hilfswerk im Senatstomitee zirka 2,5 Millionen Katholiken, Arbeitern wird für die Dauer des Dienſtver⸗ arne Lohn nicht gewährt. f — ppoſition gegen die amerikaniſche Deutſchlandhüife. Wie die„Newyorker 22 bune“ aus Waſhington meidet, begegnet die Reſolution betreffend die Zuwendung von 10 Millionen Dollars ſur das deuiſche in für auswärtige Angelegenheiten lebhafter Oppoſition. Es vurde u. a. geltend gemacht, aß Sparſamkeit zeboten ſei, auch wurde darauf hingewieſen, daß eine Anzahl von wohlhabenden Deutſchen hr Geld verſchwenderiſch ausgeben. — Biſchof Dr. Herzog 7. Der altkatholi⸗ ſche Biſchof Dr. Herzog iſt, wie die„Ger⸗ mania“ mitteilt, dieſer Tage im Alter von 83 Jahren in Berlin geſtorben. Er hatte 1867 in Die Bakterien ſind aus dem Haushalt der Natur Solothurn in der Schweiz die Prieſterweihe mpfangen und ſich im Jahre 1870 dem Alt⸗ latholizismus angeſchloſſen. 1876 war er in bolland zum Biſchof der altkatholiſchen Kirche geweiht worden. — Die katholiſche Kirche in Holland. Nach den neueſten Statiſtiten ſind gegenwärtig in Holland 25, die ein Drittel der Geſamtbevölkerung ausmachen. Sie ſind ge⸗ teilt in fünf Diözeſen, 1184 Pfarreien mit 2736 Im Jahre 1815 beſaß Holland 673 und 2310 Prieſter. Zur Heranbildung der Prie⸗ ſter dienen 41 Gymnaſien mit 4793 Schülern und 42 Prieſterſeminarien mit 1708 Prieſteramtstan- didaten. Die Blüte des freien katholiſchen Schul⸗ 2235 höhere Schulen 33 mit 8121 Schülern. Die neugegründete katholiſche Univer⸗ ſität in Nymwegen zählt bereits 150 Studenten, Einen Augenblick blieb Miß Deane ſprachlos Dann aber, indem ihr Blick dem Hugo's begeg⸗ „Mein Sohn Mein Sohn!“ rief ſie, ungeſtüm dich ge⸗ Sie küßte ihn ſtürmiſch und zärtlich, und Hugo „Meine liebe Mutter“, flüſterte er mit halber⸗ „Du kommſt alſo vollkommen frei zu mir?“ „Noch nicht,“ erwiderte Hugo errötend.„Ich „Ich kann mein Glück noch kaum faſſen,“ ver⸗ daß mein Herz mir nicht beim erſten 115 ſie haſtig gekommen biſt. wird es nie A m zweiten 1 1 1* 0 dick in. J ee e(ortietuna folat) mein Herz erkennt ihn an! Ich fühle— ich weiß es, er iſt mein Sohn!“ Lord Leonhard lachte laut auf. n 0 „Der junge Mann hat leichte Arbeit gehabt, wie ich ſehe!“ ſagte er.„Nun ja, es kann nicht ſchwer ſein, ein empfindſames Frauenherz zu gewinnen. Und ſo haben Sie macht. Sie haben Ihren längſt verlorenen Sohn gefunden, Gertrud Deane, und dieſer junge Aben⸗ teurer eine Mutter! Wie romantiſch! Alles, was nun zu tun übrig bleibt, iſt, einen hochgeſtellten Vater für den Jüngling zu finden und Rang und Vermögen zu gewinnen. Wird das nicht der nächſte Teil Ihres Programms ſein?“ ereits alles unter ſich ausge⸗ Eine tiefe Röte flog über Hugo's Wangen. Seine Augen flammten und nur mit Mühe konnte er die beißenden Worte, die auf ſeinen Lippen ſchwebten, zurückdrängen. er jedoch ſeine Ruhe wieder und ſagte: „Sie haben recht geraten, Lord Leonhard. Das Nach einiger Anſtrengung erhielt Nächſte, was ich nun tun werde, 05 meine bäter⸗ liche Abkunft zu beweiſen. Ich wer ſogleich beginnen. Ich glaube, wir ſind nicht ſo arm an Beweiſen, wie Sie wohl denken mögen.“ „Wied Was?“ rief Lord Leonhard mit Er⸗ ſtaunen. „Meine Aehnlichkeit mit dem foten Lord Paget, Ihre Anſtrengungen, mich zu beſtechen, meine An⸗ ſprüche aufzugeben, und endlich Ihr feiger Mord⸗ verſuch dieſen Morgen, ſind 9 für die Ausſagen meiner Mutter,“ erklärte Hugo ernſt.„Wenn ich keine Ansprüche an Ihres Bru⸗ ders Erbe hätte, würden Sie mich dann verſucht haben, da Sie doch in dieſem Falle keine Urſache hätten, mich zu fürchten? Nein, Sie wiſſen, daß ich der rechtmäßige Sohn des Lord mond bin, daß ich der Erbe bin von Lord Titel und Vermögen der Familie. Aus dieſem Grunde und weil i ö meine Arbeit inreichende Zeugen m töten et Evre⸗ rwicks 1 il Sie es nicht ertragen können, den iten Platz einzunehmen,— weil Ihnen Ihr watvermögen zu klein und unbedeutend fit neben den großen Beſitzungen der Berwicks,— il kurz geſagt, Sie den erſten Platz für immer zupten m— darum ſuchten Sie* u i,„wie ich bereits ſagte, gerade dieſer iſt ein deutlicher Beweis dafür, daß ich der res älteren Bruders bin“?. 9