Sountag großer Städtekampf im Stemmen und Ringen 8 heim gegen Gecheim u. Fürth i.. Beginn d. Kämpfe punkt 1 2 3 Uhr im„Karpfen“ 2 Ranincnen. ung deſlagel-Tuchtverein Viernheim. Sonntag vorm. 9 Uhr Mitglieder⸗ berſammlung im Lokal z. Kaiſerhof Der Vorſtand. Bauern ⸗Verein Viernheim. Heute Samstag Abend 8 Uhr im Gaſthaus„Zum Pflug“ Mitglieder⸗Verſammlung betreffs Landwirtſchaftskammerwahl am Sonntag, den 6. April und Beſprechung ver⸗ ſchiedener Vereinsangelegenheiten. Der Vorſtand. 2 S ον,peL e e⏑,s x0 α⏑,eeeg fag Saal. Jule nel Samenhaus Velten Mannheim-Speyer gegründet 1844 Alte, solide, leistung fähige Bezugsquelle für Feld- u. Garten- Sämereien aller Art bemüsg-Reuhelten eig. Züchtung SSS SSSdbgeccesssess. Verkaufsstellen: Manheim 8 I, 6 und Schwetzingerstrasse 15 4 5 Ledwigskafen: Ludwigsplatz 7 8 Worms: Speyrerstrasse 3 K 4 Seeceeseet dsc In Viernheim. Chr. Adler, Z. Traube e ee e Gstepkurse lüp Schutenttas beginnen am 5. Mai in der Privat Handesschule 1 16660 — A.. 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Die politiſche Einſtellung der Arbeiter⸗ ſchaft im allgemeinen und innerhalb der Zen⸗ trumspartei im beſonderen iſt wohl mehr oder weniger bekannt; vielleicht aber nicht ſo die politiſche Haltung weiter Kreiſe der katholi⸗ ſchen Jugend, des geiſtigeren und lebendige ren Teiles dieſer Jugend. Auch hier zeigen ſich ganz beſtimmte, mehr oder weniger poli⸗ tiſche Meinungen und Tendenzen, die umſo auffallender ſind, als man ſie da und dort und überall trifft und überall faſt in gleichen Ideen und Forderungen. Es iſt weiterhin höchſt be⸗ merkenswert, zu ſehen, wie die politiſche Hal⸗ tung dieſer katholiſchen Jugend dem politi⸗ ſchen Wollen und Streben der Arbeiterſchaft vor allem auch innerhalb des Zentrums, we⸗ ſentlich wenigſtens, gleicht und wie ſtärkſte innere Gemeinſamkeiten zwiſchen dieſen beiden Gruppen Arbeiterſchaft und Jugend ſich zei gen. Die Jugend— es iſt hier immer von ihrem geiſtig lebendigen und aufgeſchloſſener Teil die Rede, und der iſt, vor allem auch in der werktätigen Jugend bei weitem nicht ſo gering, wie es ſcheinen mag— kommt zu die⸗ ſer Haltung zumeiſt aus ihrem inſtinktiven Empfinden für das Neue, das Werdende, das ſich Emporringende, das von Gewalt und Verblendung Bedrohte, aus einem ernſten ſo⸗ zialen Ethos. Bei der Mehrheit dieſer Jugend zeugen dieſe beiden Triebkräfte eine mehr ethiſch⸗politiſche Haltung, nur ein kleinerer Teil hat ſie bereits zu bewußter rein politi, ſcher Aktivität erhoben. Dieſe letztere Gruppe bildet auch den Kreis der politiſch Altiven im jungen Zentrum. Verfolgt man die innere Gemeinſamkei und Zielverbundenheit zwiſchen Arbeiterſchaf und den genannten Kreiſen der katholiſcher Jugend in einzelnen Aeußerungen, ſo ergib ſich hier wie dort die gerechte Auflehnung da; gegen, daß dem werktätigen, beſitzloſen Vol faſt ausſchließlich die Laſten des verlorener Krieges, der Reparation, der Wiederinſtand ſetzung der deutſchen Wirtſchaft aufgelegt wer⸗ den. Dieſe Jugend wird das Gefühl nicht los als ſeien die eigentlich in Deutſchland Herr, ſchenden gewiſſe Wirtſchaftsmächte, und als hätten ſich Partei und Regierung aus Mangel an Entſchiedenheit und Geiſt von den Gedan— ken, Schlagworten und der Politik dieſet Mächte ſchieben laſſen. In dieſer Jugend lebt man muß es offen ſagen, ein gewiſſes unver— hohlenes Mißtrauen gegen die Zentrums partei und zwar gerade aus den eben genann den Gründen, und wenn man, bei ihren poli⸗ tiſchen Köpfen wenigſtens, die Sezeſſion man⸗ cher Arbeiterkreiſe und Führer aus ˖ Zentrum ſcharf verurteilt, ſo verſteht man ſie immerhin ſehr gut. Die Sätze aus der Ent⸗ ſchließung einer Tagung von Arbeiterzen⸗ trumswählern in Hamm:„Sie(die Arbeiter⸗ vertreter) wenden ſich energiſch gegen Strö⸗ mungen, wie ſie beſonders von ſtändigen Gruppen ausgehen, die Zentrumspolitik zu beeinfluſſen... Gleichzeitig werden unter dem Schlagwort„Kampf dem Marxismus“ Beſtrebungen propagiert, unter denen ſich An⸗ griffe gegen die ſozialen, politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen der Arbeiterſchaft ſowie des demokratiſchen Gedankens überhaupt ver⸗ ſtecken“, könnten geradeſo gut aus Kreiſen die⸗ ſer Jugend kommen. nur vielleicht mit den Unterſchied, daß der Ton radikaler wäre. Man muß es gehört haben, mit welcher Sicherheil dieſe Jugend die Zuſammenhänge zwiſcher politiſcher Reaktion von„Rechts“ und Ent rechtung der breiten Maſſen des Volkes it ſeder Beziehung erſpürt. Aus ſolcher ſtark kritiſchen Haltung fol gert man leicht die poſitiv politiſche oder pol Ein dieſer Jugend e bn Stent ben webe feel en: wöchentl. Samsta vernünftigen Geſtaltung der deutſchen Innen dem eine ſtarke Schickſalsverbundenheit beſteht zwi⸗ andkalender.— Annahme von Abonnements täglich n Montag, den 7. April 1924 3 5 in der Suchverstäudlgen Verzögerung der Uebergabe. Paris, 4. April. Die beiden Sachver⸗ ſtändigenkomitees werden wahrſchein⸗ lich morgen zu einer gemeinſamen Sitzung zuſammentreten, um den von dem Redaktions⸗ ausſchuß in Arbeit befindlichen Schlußbericht endgültig gutzuheißen. Sonntag oder Montag ſoll die Ueberreichung des Berichtes an die Re⸗ parationskommiſſion erfolgen, die dann wahr⸗ ſſcheinlich in aller Kürze die Schlußfolgerungen der Sachverſtändigen der Preſſe mitteilen wird. Die Entſcheidung der Reparationskom⸗ miſſion über die Berichte würde erſt fallen, nachdem die deutſchen Bemerkungen und ge⸗ gebenenfalls auch die der alliierten Regierun⸗ gen vorliegen. Engliſche Informationen. London, 4. April. Nach den geſtern in England eingetroffenen offiziellen Nachrichten haben ſich die Sachverſtändigen auf folgenden einſtimmig gefaßten Plan geeinigt: g 1. Die volle Autorität der deutſchen Re⸗ gierung in wirtſchaftlichen Fragen muß in den beſetzten Gebieten wieder hergeſtellt wer⸗ den. Die Eiſenbahnen des Ruhr- und Rhein⸗ gebietes ſind wieder der deutſchen Leitung zu unterſtellen. Die Zollgrenzen zwiſchen dem be— ſetzten und unbeſetzten Gebiet müſſen aufgeho⸗ ben werden. Alle Maßnahmen, die die Tätig⸗ keit der deutſchen Induſtrie einengen, müſſen beſeitigt werden. Ueber die militäriſche Räu⸗ mung des Ruhrgebietes haben die Sachver— ſtändigen keine Meinung ausgeſprochen. 2. Deutſchland erhält ein Moratorium auf vier Jahre. Während dieſes Moratoriums müſſen die Sachleiſtungen fortgeſetzt und die Koſten der Beſatzungstruppen bezahlt werden. Für dieſe Leiſtungen kann Deutſchland eine Anleihe aufnehmen, die aus den Einnahmen der Reichseiſenbahnen ſichergeſtellt wird. Der Wert der Sachleiſtungen und die Zahlung der Beſatzungskoſten ſollen zuſammen auf etwa 1 Milliarde Goldmark begrenzt ſein. Sollte ſich Deutſchlands Finanzlage außergewöhnlich ſchnell beſſern, ſo iſt die Aufnahme von Bar— zahlungen in kleinerem Umfange in den letz ten beiden Jahren als Möglichkeit vorzuſehen. 3. Nach Ablauf der vier Jahre zahlt Deutſchland jährlich zweieinhalb Milliarden Goldmark an Reparationen. Dieſe Zahlungen ſollen ſichergeſtellt werden aus folgenden Ein⸗ nahmen: 120 Millionen Goldmark aus dem Ertrag der Zölle und der Monopole auf Zuk⸗ 77 ĩðVud 0 CCC Viernheimer Tageblatt 1 illi i„bei! lung Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederho 4 0 8 65 Rabatt 155 Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen (Viernheimer Bürger⸗Ztg. 106 Viernh. Volksblatt) hr, größere Artikel einen Tag eee iamts Viernheim Sſtr. 36 C41. Jahrgang ker, Branntwein und Tabak, 660 Millionen aus einer Hypothek auf die Reichseiſenbahn, 360 Millionen Goldmark aus einer Hypothek auf den induſtriellen und landwirtſchaftlichen Beſitz und annähernd 300 Millionen aus einer Verkehrsſteuer. Das Moratorium der Sachverſtändigen. London, 4. April. Nach einem Pariſer Bericht des„Daily Telegraph“ haben die Sachverſtändigen ein vierjähriges Mo⸗ ratorium beſchloſſen. Während dieſer Zeit ſind für Sachleiſtungen und Okkupationskoſten insgeſamt fünfeinhalb Milliarden Goldmark aufzubringen. Dazu ſind jährlich zweieinhalb Milliarden nebſt einem eventuellen Zuſchlag bei Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage zu zah⸗ len. Die endgültigen Zahlungen werden be⸗ wirkt: 1. durch 11 Milliarden 6proz. Eiſen⸗ bahnbons, 2. durch 6 Milliarden induftrielle und landwirtſchaftliche 6proz. Hypotheken, fer⸗ ner durch Zölle und Monopoleinnahmen in Höhe von 1200 Millionen, ferner durch die neuen Transportſteuern mit 290 Millionen. Durch eine Anleihe in Höhe von 8 Millionen Goldmark ſoll es der Goldbank ermöglicht werden, etwa viermal ſo viel als kommerziel⸗ len Kredit flüſſig zu machen. Die franzöſiſch⸗belgiſche Regie nach dem Sachverſtändigenplan. Paris 4. April. Aus den verſchiedenen Veröffentlichungen über den Inhalt des Sach⸗ verſtändigenberichtes dürfte ſich der Inhalt des Berichtes ziemlich genau ergeben haben. Der„Petit Pariſien“ ſetzt daher auch bereits die Veröffentlichungen als den Tatſachen vor⸗ aus und erörtert im Anſchluß daran die Frage, wie ſich auf Grund dieſer von den Sachver⸗ ſtändigen vorgeſehenen Regelung die franzö⸗ ſiſch⸗belgiſche Eiſenbahnregie in den beſetzten Gebieten ergeben werde. Das Blatt erklärt, das rheiniſch-weſtfäliſche Eiſenbahnnetz würde eine beſondere Abteilung des Reichsbahnnetzes darſtellen, von einer Pachtgeſellſchaft betrieben werden und gleichzeitig als Pfand für eine internationale Anleihe gelten. Die Bruttoein⸗ nahmen des Eiſenbahnbetriebes würden un⸗ mittelbar der Golddiskontbank zugeführt wer⸗ den, um zum Teil für die Erzielung der An⸗ leihe zu dieſem und zum anderen Teil in die Reparationskaſſe zu fließen. Die Reichsbahn ſelbſt würde keinen Anteil an dieſen Einnah⸗ men haben. TECC Elemente in Staat und Politik, ſie will tat⸗ ſächliche Gerechtigkeit für alle, ſie will die Ein⸗ gliederung der deutſchen Arbeiterſchaft in den Staat und die ihre Bedeutung entſprechende Teilnahme an der politiſchen Geſtaltung Deutſchlands. Im Kampfe gegen ſoziale Reak- tion, gegen die Uebergriffe der Wirtſchafts⸗ gewaltigen, gegen die Vergiftung und Kor⸗ rumpierung der öffentlichen Meinung und gegen die ſyſtematiſch betriebene Untergra— bung der Staatsautorität und die Verfäl— ſchung nationalen Empfindens ſeitens gewiſ— ſer politiſcher und vor allem auch wirtſchaft— licher Kreiſe zu ganz beſtimmten Zwecken ſteht ſie auf Seiten der Unterdrückten, der Arheiter— ſchaft. der Schwachen, des Staates, der Repu⸗ blik. In ihrem radikalen ſozialen Ethos ihrem unbedingten Willen zum Neuen, zur Heirſchafte des Geiſtes in der Politik, zur geiſtigen und und Außenpolitik und zur Völterverſöhnung hat ſie ihr nationales Empfinden auch rein. be⸗ wahrt trotz aller Verſuchungen und Verlockun⸗ gen. Dieſe Jugend fühlt ſich der geſamten deut, ſchen Arbeiterſchaft tief verpflichtet, nicht zu⸗ letzt auch, weil immer ſie es war, die den deut. ſchen Staat vor politiſchem und ſozialem Rück⸗ ſchritt und damit vor dem endgültigen Zuſam⸗ menbruch rettete. Es iſt aus dieſer Haltung auch gegeben, daß ſie einen ſogenannten Bür. gerblock, einer„bürgerlichen“ Regierung und den Männern, deren politiſche Weisheit ſtet⸗ in einer„bürgerlichen“ Koalition mündet, zum mindeſten mit Mißtrauen gegenüberſteht Dieſe Jugend will das eine große. Freie Deutſchland, das Deutſchland der politiſchen und ſozialen Gerechtigkeit, der verantwort⸗ lichen politiſchen Mirtarbeit aller Gruppen und Stände, das Dautſchland des Geiſtes und der Weltoffenheit. Es iſt ein eigenartiger Vorgang: ſtarle innere Beziehungen und Gemeinſamkeiten, ſchen der Arbeiterſchaft, dem trotz allen jun⸗ gen, aufſtrebenden, zukunftsträchtigen vierten Stand“, den„neuen Barbaren“, wie ſie ein⸗ mal Karl Muth im Vergleich mit den jungen, chaotiſchen, zukunftstragenden Völkern zurzei des Niederbruchs des Römerreiches und der Völterwanderung genannt bat. und dieſen in „ nerlich aufgeſchloſſenen Kreiſen der katholiſchen Jugend. Daß der eben zitierte Aufſatz von Karl Muth, vor vielen Jahren im„Hochland“ erſchienen, faſt gar kein Echo fand, iſt eigent— lich ein Beweis für die geiſtige Sterilität wei— ter katholiſcher Kreiſe. Doch ſcheint von unten, rin der Jugend her, eine Wendung einzutre— ten und über dieſe hinaus leben in der Man— nesgeneration um dreißig und vierzig Kräfte, die, in klarer Geiſtigkeit und politiſchem Wil— len, aus realer katholiſcher Hingabe an die großen Gegenwartsaufgaben zu der gleichen Haltung meinſamkeiten zur Arbeiterſchaft und zum In⸗ duſtrievolk kommen. Das iſt es, wenn z. B. Dr. Ernſt Michel in der Rheiniſch⸗Mainiſchen Volkszeitung ſchreibt, vom chriſtlichen Po⸗ litiker müſſe„unbedingt Bereitſchaft zue Mit⸗ wirkung an der Löſung der ſozialen Fragen im Sinne der Ueberwindung des Gegenſatzes von nackter Lohnarbeit und Kapital durch Auf⸗ bau einer ſozialen und wirtſchaftlichen Ord— nung des Induſtrievolkes“ gefordert werden, wenn Reichskanzler Dr. Wirth in ſeinem Brief an Joos ſagt,„den ſich jetzt hervorwagenden ſozialreaktionären Tendenzen ſich entgegenzu— ſtemmen gebietet, wie die ganze Vergangen— heit der Zentrumspartei, auch der wirtſchaft— liche und ſtaatliche Wiederaufbau, der ohne die freudige Mitarbeit der breiteſten Schichten un⸗ möglich bleibt“, wenn Prof. Dr. Eugen Ro⸗ ſenſtock ſagt:„Will der Unternehmer nicht nur Unternehmer, ſondern auch Führer, Leiter, Herrſcher ſein— was er ſein ſollte— ſo muß er ſich auf einer erhöhten, der Arbeiterſchaft überlegenen Höhe bewegen, von der er nur zu Zeiten bewußt herunterſteigen darf. Dieſer höhere Standpunkt iſt einzig und allein der des Pſychologen. Der Unternehmer iſt bisher alles andere als Pſychologe geweſen. Man ſucht die Gegenſätzlichkeiten, an ſtatt ſich zu bemühen, ſie zu überbrücken. Und wo keine ſind, werden ſolche konſtruiert. Wie eine Krankheit, die häßliche Gerüche ausſcheidet und die geſunde Atmoſphäre friſcher und freier Arbeit ver⸗ peſtet, hat die Menſchen der Induſtrie die einer Seuche ähnliche Sucht befallen, ohne Sinn und Verſtand, nur aus purem Unver⸗ ſtändnis den menſchlichſten Empfindungen gegenüber, das brutal zu vergewaltigen, was mit ein wenig Weisheit und pſpcholoaiſch, Kommuniſtiſchen tiefer innerer Beziehungen und Ge— ohne Schmerzen, Zorn und Mißmut zu erre⸗ gen, viel beſſer erreicht werden könnte.“ N „In dieſem Zuſammenhang ſollen nicht im geringſten den nicht zur Arbeiterſchaft gehören⸗ Den oder den ſie nicht zu der dargelegten poli⸗ Irſchen Haltung bekennenden Schicht des deu ſchen Volkes politiſche Kräfte abgeſproche n verden. Worauf hier hingewieſen werden möchte, iſt der Zuſammenklang der politiſchen Einſtellung der geſamten(geiſtig) jungen Ge⸗ neration mit den tatſächlichen, gegenwärtigen Erforderniſſen einer großen deutſchen Staats⸗ politik, da iſt im Kernpunkt mit der Aufgabe einer großen, zutiefſt realen Löſung der ſo⸗ zialen Frage“. Wenn dieſe junge Generation, vor allem ſoweit ſie innerhalb des Zentrums ſteht, der Arbeiterſchaft und ihrer politiſchen Vertretung ein Wort ſagen möchte, ſo glaube ich, wäre es das: Wir glauben mit Euch an die deutſche Zukunft. Wir ſtehen und kämpfen bei Euch. Kommunismus und Reichstagswahl Mit gar hochgeſchwellten Erwartungen zieht der Kommunismus in den Wahlkampf. Die Wahlniederlagen, die ſein zahmerer Bru⸗ der zu ſeiner Rechten, die Vereinigte Sozial⸗ demokratiſche Partei Deutſchlands, in den letz⸗ ten Monaten und Wochen in einer Reihe von Ländern erlitten hat, und umgekehrt ſeine eige⸗ nen Wahlerfolge. haben ihn ſtolz gemacht. Er ſfrohlockt faſt über die Reichstagsauflöſung, weil ihm dadurch Gelegenheit geboten er⸗ ſcheint., der von ihm über die Maßen gehaß⸗ len Sozialdemokratie einen vernichtenden Schlag zu verſetzen und ſelbſt auf Grund einer weſentlich verſtärkten Wählerziffer mit einem erhöhten Aufgebot von Abgeordneten in den Reichstag einzuziehen. Die Kommuniſtiſche Partei Deutſchlands, die ſich als Hörige von Moskau ſelbſt ſtolz als„Sektion der Internat iſo⸗ nale“ bezeichnet, iſt ihrer Sache nicht wenig ſicher.„Konnte 1920 die Sozialdemokratie da⸗ mals in zwei Schattierungen die Arbeiter für ſich einfangen, und in demokratiſche Illuſio⸗ nen wiegen, konnte damals der Spartakus⸗ bund verhältnismäßig wenige Anhänger zäh⸗ len, ſo iſt heute“, ſo ſchreibt mit nicht gerin⸗ gem Selbſtbewußtſein die„Rote Fahne“ (1924, 12) in einem Artikel:„Die Reichstags⸗ auflöſung und die Arbeiterſchaft“, die Sozial⸗ demokratie trotz der Vereinigung der Mehr⸗ heitsſozialiſten mit den Unabhängigen am Zu⸗ ſammenbruch, und iſt die Kommuniſtiſche Par⸗ ſei die Partei des Proletariats geworden.“ Was will aber die kommuniſtiſche Par⸗ tet im Reichstag? Will ſie dort praktiſche Ar⸗ beit leiſten, um mitzuhelfen, das deutſche Volk und insbeſondere die am ſchwerſten leidenden breiten Maſſen aus dem wirtſchaftlichen, ſozia⸗ len und nationalen Elend heraus- und beſſe⸗ den Zeiten entaegenzuführen? Weit gefehlt. Demgemäß beteiligt ſich auch, nach den Darlegungen im obigen Artikel, die Kommuni⸗ ſtiſche Partei an den Wahlen, nicht, weil ſie auf dem Boden der Demokratie und des Par⸗ lamentarismus ſteht, nicht, weil ſie glaubt daß durch den Stimmzettel die Lage der Ar⸗ beiterſchaft auch nur irgendwie verbeſſert wer— den könnte, nicht, weil es ihr auf irgend— welche Mandate ankommt, oder weil ſie glaubt, daß die Arbeiterſchaft von einem neuen Reichs⸗ tag etwas zu erwarten hat. Die Kommuniſti⸗ ſche Partei beteiligt ſich an den Wahlen, um die legalen Möglichkeiten der Agitation und Propaganda für die kommuniſtiſche Idee auszunutzen“. Die Kommuniſtiſche Partei will bei den Wahlen in erſter Linie neue Maſſen gewinnen, iim ſo auf die Dauer die Mehrheit der Wähler in ſich zu vereinigen und im Staat— unter Umſtänden mit Gewalt— die Macht an ſich zu reißen. Die Diktatur des Proletariats iſt ihr letztes Kampfziel. Ausdrücklich heißt es hierüber in der„Roten Fahne“:„Die deutſche Arbeiterklaſſe hat aus den Niederlagen der vergangenen Jahre gelernt. Sie hat ihre de⸗ mokratiſchen Illuſionen abgeſtreift, und Mil⸗ lionen haben erkannt, daß es nur einen Weg der Rettung, nur einen Weg der Ueberwin⸗ dung der Herrſchaft der Bourgediſie gibt: die Diktatur des Proletariats. Aus den Kämpfen und Niederlagen iſt die Kom⸗ muniſtiſche Partei, die Avantgarde des Pro⸗ letariats, die Wegweiſerin und Führerin an allen Kämpfen, entſtanden. Aus den Kämpfen und Niederlagen der letzten vier Jahre iſt der Wille zur Macht, der eiſerne Wille, die Dikta⸗ tur zu brechen, die Herrſchaft des Pro⸗ letariats aufzurichten, erwachſen.“ 100 Dem deutſchen Ableger der kommuniſti⸗ ſchen Moskauer Internationale wird man für vorſtehende Offenherzigkeiten nur dankbar ſein können. Der Kommunismus will alſo in letz⸗ ter Linie eine Gewaltherrſchaft nach 525 8. 1 00 10 0 Buntes Allerlei. Zoologie ſchwach. 0 Eine Stadtdame, die zum erſtenmale ein Kornfeld ſah, fragte:„Wozu bauen die Leute denn noch Stroh, man ſchläft doch allgemein auf Roßhaarmatratzen.“ Zur Zeit einer Hungersnot, bemerkte eine nicht minder geiſt⸗ reiche Dame:„Unbegreiflich, wie man ver⸗ hungern kann. Die Leute könnten doch But⸗ —— Bekanntmachung. Betr.: Feuerviſitation. Wir bringen hlermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß der Techniker Michael Mandel, Lampert ⸗ heimerſtraße unterm 2. 58. Mis. vom Kreisamt Heppenheim als Feuerviſitator für die Gemeinde Viernheim ernannt und verpflichtet worden iſt. 141 g 1 e 5 1 auenmauda iſſeldorf⸗„ an u 4 re terplatz 35 Vo ne Frau ſprang auf die ir aun Mitte zu dieſem Zech e den 5 eee bverſtz r Es ift send been 7 mitt e nne voller Fahrt beſindliche Lokalbahn, rutſchte al Arbeitern in der nächſten Zukunft geht, iſt Re... ent 0 detziffer von Frauenmandaten zu ſichern: e 0 0 b i e 2975 „benſache: die Hauptſache iſt, daß der Kommu⸗* ö Berſchiebung der Frauenmandate von einem ee, e nismus an Macht gewinnt, um zu ſeinem End⸗ on H. Dransfeld. Wahlkreis in den anderen und eiwa vom deut⸗ a 19. 191 1 1 70 5 e e e ſchen Weſten zum deutſchen Oſten, beiſpiels⸗ macht und Hautabſchürfungen hat die Frau kei. ü aue Wilder 0 5 0 4 11 weiſe nach Schleſten, iſt dabei nicht ausgeſchlof⸗ Wee April. Feſtgenommen wurde Reichstag gearbeitet. Sitzungen und Verſamm⸗ mus betreibt, auf die Dauer zum Bürger⸗ ſen, ſie kann ſogar, je nach den Umſtänden, ö Ren j 1 0 S ö igt ahnhof ein krieg führen muß, braucht im einzelnen lungen finden ſtatt, eite den der Sache überaus dienlich ſein. geſtern Nachmittag am hieſigen Haupthahnhof Bon 8 ntereſſe dürfte ferner ſein die dritte Verſammlung der geſamten ſpaniſchen katboliſchen Prelſe vom 12. bis 15. Juli in Sevilla. Dieſer Kongreß dürfte in⸗ ſofern einen offiziellen Charakter haben, als ſeine Einberufung auf Initiative des ſpa⸗ cee buli len Es 910. ee bebe del lüge anf desen e ee eee ſogar zwei Plätze auf derfelben L 19 verlan⸗ 0 zen uno mit der gleichen Selbſtverſtändlichteit das einzige Frauenmandat fallen laſſen oder ihm den Weg zur Liſte verbauen. h Und doch ſollte gerade das Zentrum die wohl nicht dargelegt zu werden. Bei den Wah⸗ Reben der formalen Notwendigkeit, die len muß daher alles daran geſetzt werden, daß die Bäume des Kommunismus nicht in den Himmel wachſen. Hier wird vor allem die von dieſem am meiſten be⸗ drohte Sozialdemokratie zu zeigen haben wel⸗ chen erzieheriſchen Einfluß ſie auf die Maſſen auszuüben vermag. So iſt der 4. Mai in her⸗ vorragendem Maße ein Schickſalstag auch für die Sozialdemokratie. Kleine Nundſchau. 1 Militärkapellen und Wahlpropaganda, Der Reichswehrminiſter hat das Spielen der Parteiinſtanzen, 19 9 die ee Binnen Wochenfriſt ahlvorſchlä inli. fie voie ſchläge wahrſcheinlich fer Es ſei deshalb in letzter Stunde nochmals an die Frauenmandate erinnert. Wie die Nach⸗ kichten lauten, ſind die beſtehenden zum Teil ſtark gefährdet und die Ausſichten, neue Frauenmandate an ſicherer Stelle in die Wahl⸗ vorſchläge einzufügen, können kaum als gün⸗ ſtig bezeichnet werden. Als aus den Reichstagswahlen im Jahre 1920 die Zentrumsfraktion nur mit drei Frauenmandaten hervorging, während ſie in der voraufgegangenen Nationalverſammlung Militärkapellen bis zum 4. Mai 1924 einſchließlich bei allen öffentlichen und geſchloſ⸗ ſenen Veranſtaltungen von Parteien, Bünden und anderen Organiſationen verboten, um ge⸗ rade jetzt in der Wahlzeit auch den Schein irgendwelcher politiſcher Betätigung der Reichswehr zu vermeiden. Ausgenommen von dem Perbot ſind Konzerte, ſowie Mitwirkung der Muſikkapellen bei Wohltätigkeitsverauſtal⸗ tungen, ſoweit es ſich bei dieſen um rein muſi⸗ kaliſche Aufführungen handelt. — Der Wanderapoſtel als Reichstagskan⸗ didat. Der bekannte Wanderapoſtel Louis Häußer, der erſt kürzlich aus einem Olden⸗ burger Gefängnis entlaſſen wurde, iſt vom Häußerbund als Reichstagskandidat aufgeſtellt worden. L Die Micum⸗Verträge. Botſchafter von Hoeſch hatte eine längere Unterredung mit Miniſterpräſident Poincare über die Frage, was zu geſchehen hat, um einen Zwi⸗ ſchenzuſtand zwiſchen dem Ablauf der Micum⸗ verträge am 15. Avril und der endgültigen Re⸗ gelung herbeizuführen. — Beſchränkung der Auslandsreiſen. Im heutigen Reichsanzeiger wird die Verordnung des Reichspräſidenten über die Beſchrän— kung des Reiſeverkehrs nach dem Ausland durch die Feſtſetzung einer Gebühr von 500 Goldmark für die Ausſtellung der ſogenannten ſteuerlichen Unbedenklichkeitserklärung veröf⸗ fentlicht. — Dieſelmotoren für amerikan. Schiffe. Nach einem Sonderkabelbericht der„United Preß“ für die K. Z.“ nahm das Repräſentan⸗ tenhaus einen Geſetzentwurf an, der 25 Mil⸗ lionen Dollar für die Ausrüſtung der über See fahrenden Schiffe des. amerikaniſchen Schiffahrtsamtes mit Dieſekmotoren be— willigt, wobei erwartet wird, daß die mit Verluft arbeitenden Schiffe aus der Fahrt ge⸗ nommen werden. — Nichts gelernt... Bei einer von völ⸗ kiſchen Organiſationen Münchens veranſtalte— ten Bismarckfeier hat General Ludendorff eine Rede gehalten. in der er ſich wiederum mit den beiden Gefahren, der marxxiſtiſchen u. der„unramontanen“ befaßte. Die ſogenannte ultramontane Gefahr bezeichnete er als ein ſchleichendes Gift. Ueber das Echo, das ſeine erſte Fanfare gefunden hat. zeigte ſich der Herr General ſehr erſtaunt. Natürlich hat er nicht die katholiſche Religion gemeint, ſondern nur die Ultramontanen, wozu aber laut ſeiner Verteidigungsrede gehören der Papſt, Kardinal Faulhaber und das Zentrum. rr!!. fünf umfaßt hatte, war die Aufregung groß. Nicht nur in Frauenkreiſen. Und namentlich in den leitenden Parteiinſtanzen kam der ent⸗ ſchiedene Wille zum Ausdruck, einer ſolchen Entwicklung entgegenzuarbeiten. Es war vor allem der damalige Parteivorſitzende Trim⸗ born, der noch im ſelben Jahre(1920) nach raſtloſen Bemühungen es erreichte, daß der Reichsparteiausſchuß einſtimmig den Beſchluß faßte: in den Wahlkreiſen, die bisher wenig⸗ ſtens 5 Kandidaten des Zentrums in den Reichstag ſandten, muß ein Frau an ſicherer, möglichſt an zweiter Stelle, auf der Wahlliſte ſtehen. Dieſer Beſchluß iſt in der letzten Sitzung unſeres Reichsparteiausſchuſſes im Januar dieſes Jahres wiederum ohne Widerſpruch anerkannt worden. Es war der Vorſitzende der badiſchen Narteiorganiſation, der da⸗ mals in ſeinem Referat ausdrücklich auf die Notwendigkeit hinwies, die Zahl der Frauen⸗ mandate für den neuen Reichstag zu vermeh⸗ ren. Am 6. März ſandten die beiden Vorſitzen⸗ den der Geſamtpartei und der Reichstagsfrak⸗ tion, Reichskanzler Marx und Abg. Feh⸗ renbach, gemeinſam ein Schreiben an die Vorſitzenden der Landes⸗ und Provinzial⸗ organiſationen und der Wahlkreisausſchuß „des Zentrums“, worin ſie den obengenann⸗ ten Beſchluß in Erinnerung brachten und i „mit Entſchiedenheit für die Wünſche und Forderungen der Frauen“ einſetzten. Am 10. März fand in Berlin eine Sitzung des Reichs⸗ parteivorſtandes mit den Landes- und Provin⸗ zjalvorſitzenden und den Generalſekretären der Partei ſtatt. Der Leiter der Sitzung. Feh⸗ renbach, ließ die Frauenmandate als erſten Punkt der Tagesordnung behandeln und wies auf die Bedeutung der Sache für die Geſamt⸗ vartei hin. Andere anerkannte Parteiführer folgten ihm. Und dieſe führte ſtets zur reſt⸗ loſen Anerkennung jenes Parteibeſchluſſes. Aber was in der Theorie unangefochten daſteht, läuft jetzt Gefahr, in der harten Pra⸗ ris zu ſcheitern— vielleicht trotz des beſten Willens der leitenden Parteiinſtanzen. Dit verſchiedenen Stände und Berufe haben ſic eben auf den bisherigen Wahlliſten eine Ay von„feſten Platz“ geſichert; un des gehört mi zu den Charaktermerkmalen des gegenwärt! gen Wahlrechtes, daß es ſolche Sicherungen zuläßt und gegenüber Neuforderungen ein gewiſſe Starre zeigt. f Nach dem Beſchluß des Reichsparteiaus— ſchuſſes vom Jahre 1920 würden für di— Frauenmandate in Frage kommen die Wahn kreiſe Weſtfalen⸗ Nord und Woſtſalen⸗Süd Das vergrabene Testament. 1 Roman von Ed. Wagner. 15 Nachdruck verboten.) Lord Leonhard biß ſich vor Wut in die farbloſen bippen. „Wer wird Ihren Ausſagen gegen mich Glauben ken?“ fragte er.„Wer hat os geſehen, daß auf Sie geſchoſſen habe!“ „Niemand außer Gott!“ antwortete Hugo flam⸗ nenden Blickes.„Aber die Wunde—“ „Die ſch fel 2c 1 905 der Lord.„Sie önnen ſich ſelbſt geſchoſſen en, um Ihrer hüb⸗ chen Erdichtung Farbe zu geben, ober ein Wege⸗ agerer kann Sie verwundet haben. Es wird nicht jo leicht ſein, mich mit Erfolg des Mordes an⸗ klagen. Ich warne Sie davor, junger Mann! er ſollte Ihren Worten mehr glauben als den meinigen? Was beweiſt Ihre Aehnlichkeit mit meinem Bruder Paget? Und was beweiſt Miß Oeane's Anerkennung? Sie mögen ihr Sohn und auch meines Bruders Sohn ſein, aber dieſe beiden Tatſachen beweiſen noch lange nicht, daß Sie meines Bruders kechtmäßiger Erbe ſind!“ Bei dieſen Worten fiel Lord Leonhard's Bli auf, das Kinderkleidchen und die Schmuckſachen, weiche noch auf dem Kamintiſchchen lagen. Die⸗ ſelben verrieten ihm alles. „Ah, dieſe Dinge ſind es, durch welche Sie Miß Deane überzeugt haben, daß Sie ihr Sohn ſind?“ fuhr er mit höhmiſchem Lachen fort.„Die Dame muß ein gutes Gedächtnis haben, um das Kleid eines Kindes nach beinahe einem Vierteljahrhun⸗ dert wiederzuerkennen. Aber angenommen, das Kleid gehörte ihrem Kinde, 10 iſt damit, weil Sie im Beſch desſelben ſich 1 6 en, noch nicht ausge⸗ ſt, daß Sie ihr Sohn find. Das Kind ſtarb in London an dem Fieber, an welchem ſein Vater einige Tage ſpäter ſtarb. Mein Bruder ſagte mir „ 0 8 h. Je Gd 9 „Sparen Sie ſi re Erdichtungen, Lord Le⸗ onhardl“ ſagte dez ane kalt. 90500 erkenne meinen Sohn an einem untrüglichen Zeichen— an einem Mal im Nacken!“ i „Ahl“ grinſte Lord Leonhard.„Das Erdbeeren⸗ mal! Nacht wahr? un die Erkennung auf einem ſo entſcheidenden Grunde beruht, iſt jede am ihre 9555 zu betrügen!“ d und ich klärte Hugo, Lord 1 0 n„Der Fanden wenn er noch exiſtier in ſeinen Händen. t er nicht mehr borhanden, ſo hat er 15 0 0 10 cher Maler wirklich Ihr Sohn iſt. Empfangen Sie denn meine Gratulation, Miß Deane—“ . Hugo unterbrach ihn durch eine gebieteriſche Ge⸗ derde. „Ich erſuche Sie“, ſagte er ſtolz und feſt,„meine Mutter von jetzt an bei ihrem rechtmäßigen Na⸗ men zu nennen:— Lady Gertrud Evremond!“ Lord Leonhard lachte laut auf und ſagte: „So hat ſie auch Ihnen wirklich jene kleine Fa⸗ del aufgebunden, Mr. Chandos? Ungeachtet Ihrer törichten Forderungen und Ihrer hochtönenden Redewendungen habe ich Ihnen doch etwas mehr Scharfſinn zugetraut, als daß ich ein ſolches Ver⸗ langen von Ihnen erwartet hätte!“ Hugos Geſicht wurde glühendrot vor Entrüſtung und ſeine Mutter erhob ihre Hand, als ob ſie einen Schlag abwehren wollte. „Verſchonen Sie uns mit Ihren ferneren Be leidigungen, Lord Leonhard“, befahl ſie.„Sie 1 daß ich die Witwe Ihres älteſten Bruders in! „„Ich weiß, daß Sie dies ſagen“, erwiderte er höhniſch,„aber ich bin nicht überzeugt davon, daß es auch wirklich ſo iſt. Wo ſind die? 0 fen Wo iſt der Pfarrer, welcher Sie traute? Wo ſind die Trauzeugen?“ Miß Deane— wie wir 0 noch nennen müſſen —. einen Augenblick, dann antwortete ſie mit gepreßter Stimme: „Sie wiſſen, daß der Trauſchein ſich in den Händen meines Gemahls befand, als er mich in Deutſchland verließ, um auf Befehl ſeines Vaters nach England zurückzukehren. Wo dieſer Schein etzt iſt, werden Sie am beſten wiſſen. Da Sie iner ſo entſetzlichen Schuxkerei fähig waren, mei⸗ nen Sohn all dieſe Jahre hindurch von mir fern⸗ Sie fähig waren, mit kaltem Blut einen Mord⸗ derſuch auf 11 155 machen, ſind Sie auch des ge⸗ eingeren Verbrechens fähig, Ihres Bruders Witwe Lord Leonhard 05 mit dem Fuße au. „Er iſt eines ſolchen Betruges fähig, Mutter, klage ihn au, daß er es getan hat!“ er⸗ Leonhard einen verachtenden vernichtet!“ andererſeits in den intereſ⸗ teidigt zu werden— denn es wird Frauenmandate des Zentrums zu erhöhen, ſtellt ſich viel dringender die mater elle, die die ſachliche Mitarbeit in den Parlamen⸗ ten zum Gegenſtand hat. Politiſche Schwierig⸗ reiten wirken ſich heute, intenſiv und dartere: wie nie zuvor, in wirtſchaftlichen Nöten aus und von dieſen werden die Frauen beſonder! erfaßt, weil ſie als Führerinnen des Haus halts die Hauptkonſumenten ſind; ſie wirken ſich aus in ſittlicher Haltloſigkeit und Gefähr⸗ dung von Religion und Kultur, und ſo gehö, ren die Frauen als Mütter und Erzieherinnen zu den. Hauptleidtragenden vei ungünftigen politiſchen Entwicklungen. Deshalb haben die Frauen aber auch das Recht und die Pflicht bei allgemein politiſchen Entſcheidungen mit! zuwirken und ihrer Meinung und ihrem Willen Ausdruck zu geben. Das Gleiche iſt der Fall, wenn es ſich un politiſche Einzelgebiete handelt. Es brauch vor den Anhängern des Zentrums dig 0 auch bei uns im weſentlichen nicht mehr geleugnet— da ßdie Mitarbeit der Frauen bei der Be handlung beſtimmter Fragen unentbehr! lich iſt und durch die Arbeit des Mannes nicht erſetzt werden kann, weil eben hier der Eigencharakter und die Gigenwerte der Geſchlechter zur Geltung kommen und zuin Zuſammenklang gebracht werden ſollen. Und derartige Fragen werden den neuen Reichstag vielleicht in großer Anzahl beſchäftigen. einem Artikel„Die Frauenbeiräte des Zen⸗ trums“ habe ich bereits darauf aufmerkſam ge⸗ macht, und es kann deshalb heute ein kurzen Hinweis genügen. Wen nicht alles trügt, wird im neuen Reichstag ein Anſturm auf den chriſtlichen Charakter der Ehe und Familie exfol⸗ gen. Die Frage der Erleichterung der Eheſchei⸗ dung iſt ſozuſagen entſcheidungsreif; die Pa⸗ kagraphe 218 und 219 des Strafgeſetzbuches, die die Tötung des keimenden Lebens mit Strafe bedrohen, werden mit im Vordergrund der Verhandlungen ſtehen, ebeuſo die zahlrei⸗ hen Beſtrebungen, durch umfaſſende rechtliche Sicherungen für die uneheliche Mutter und das uneheliche Kind den einzigartigen Charak⸗ er der Ehe zu verwiſchen und ſie dem unehe⸗ lichen Verhältnis mehr und mehr anzugleichen. Möglicherweiſe wird der neue Reichstag den Umbau des geſamten Familienrechts nach den Forderungen der Verfaſſung beginnen. Wie räukelnd wird es dann für die Zentrums⸗ wählerin ſein, wie beſchämend überhaupt für die Partei, die wie keine andere auf Frauenſchultern ſteht, wen nſie zu ſolchen Ver! 0 1 ö Jiugendſchutzes, zandlungen Männer entſenden muß, weil ſie die genügende Anzahl von Frauen nicht in hren Reihen hat, während die anderen Par⸗ eien nach dieſer Richtung hin nicht in Ver⸗ egenheit geraten! Es ſei auch hingewieſen auf Erziehungs⸗ und Schulfragen, Fragen des Kinder- und ſoziale und wirtſchaftliche Fragen, in deren Bearbeitung in gewiſſem Umfange ein Leerlauf ſtattfinden wird, wenn die weibliche Kraft und Erfahrung ausgeſchal⸗ et bleibt (nähere Ausführungen in meiner Sroſchüre über das Zentrum und die Frauen, „Der Trauſchein, wenn jemals ſolcher vorhanden war, exiſtiert nicht mehr. Mein Bruder ſagte mir auf ſeinem Sterbebett, war. Wenn Miß Deane verheiratet war, ſo kann ſie dies durch nichts als durch die ſchriftliche Ur⸗ kunde dieſer Heirat beweiſen!“ „Sie wiſſen recht gut, Lord Leonhardt“, ſagte Miß Deane,„daß der Pfarrer, welcher Paget und mich traute, bald darauf ſein Amt in Deutſchland verließ. Ich ſuchte ein Jahr nach meines Gatten Tode bereits vergebens nach ihm. Ich glaube, daß er jetzt in einer kleinen Kirch tellt iſt, aber wo, weiß ich nicht. Bei meiner Trauung waren nur drei Zeugen zugegen, von de⸗ nen der erſte, mein Vater, geſtorben iſt. zweite, eine engliſche Lehrerin in der Schule, in der ich mich befand, verheiratete ſich einige Mo⸗ tate ſpäter mit einem herumreiſenden Engländer und ich kann weder ihren Namen, noch ihren Auf⸗ enthalt mit Beſtimmtheit angeben. Zeuge war ein deutſcher Künſtler, welcher ſich zu⸗ fällig in der Kapelle befand. ledoch ſeines Namens nicht.“ „Die Trauung muß aber doch in dem Kirchen⸗ buch eingetragen ſein“, verſetzte Hugo. „Ich glaube, es wurden dort keine Kirchenbü⸗ her geführt“, erwiderte leine Kapelle wurde nicht mit der Genauigkeit un⸗ ſerer engliſchen Kirchen verwaltet,“ chen du ſuchteſt niemals nach dem Geiſt⸗ ichen? „Nicht ernſtlich. Welchen Antrieb hatte ich da⸗ zu, da ich mich kinderlos glaubte? 1 um mehr als ein Kind und hatte kein Verlangen, mich mit Menſchen zu verbinden, welche mich haß⸗ ten. Sagte mir doch Lord Leonhard, daß er und un üche nie anerkennen wür. für ein Vater meine Anf. töri zuhalten und mir zu ſagen„daß er tot ſei,— da be n, welche Beweiſe i wen hätte ich mich alſo bemühen ſollen? ich dem Wild, welches tödlich verletzt, ſich na a ee Höhle ſchleppt, um dort in Ruhe zu ſter⸗ en. mir mein Pater hinterließ, und mehrere Jahre ſpäter ließ ich meine alt, treue nen, und hier würde ich, abgeſchloſſen von der Welt, geſtorben ſein. Aber nun ändert.“ 110% ̃ a N ung al üherflüſſig und Beweiſen Sie Ihre ldigungen doch!“ n. geändert, Mutter, rief Hugo,„und bald des Na 5 4 een Een oa aß unſer abenteuer. ſagte Lord beonhend, ee ah wſcelcewinwenb, wich ſch auch alles für unsern Seid berünvern,„ Die rhältlich beim Reichsgeneralſetretariath. „ Alſo nochmals: in lepter Stunde einen FEE ² Pp! ñ E...— ſchärſſte bekämpft; nicht ver Partei ſein, die allen anderen Parteien voraus ſedem ſein Recht gibt, beſonders, wenn es ſich licht um einen Verufsſtand, ſondern um die Geſamtheit der weiblichen Wahlerſchaft han⸗ delt; die Rückſtändigkeiten, Einſeitigkeiten, Ungerechtigkeiten in den eigenen Reihen aufs die auch im rauhen, politi⸗ ſchen Leben dem Pflänzchen Dankbarkeit einen Plaß einräumt; und die endlich weitſchauend über die Schwierigkeiten der Gegenwart hin⸗ weg große Entwicklungen mit ihren günſtigen und ungünſtigen Folgen überſieht und in Rechnung ſtellt. Denn es könnte doch ſein, daß die Unterlaſſung von heute für ſpäter noch einmal bittere Früchte trägt. 5 0 Hatholiſche Hongreſſe im Jahre 1924 0 Aus der Zahl der für das laufende Jahr angekündigten katholiſchen Kongreſſe dürften mit Nückſicht auf die verfolgten praktiſchen Ziele folgende Vereinigungen das beſondere Intereſſe der deutſchen Katholiken erwecken: l. Vom 22.— 27. Juli findet in Amſterdam der große Internationale Euchariſti⸗ ſche Kongreß ſtatt unter Beteiligung Sr. Eminenz des Kardinals van Roſſum als o Legaten. Das Programm iſt wie olgt: b f Mittwoch, den 23. Juli: Feierliche Eröff⸗ nung des Kongreſſes im Stadium. ö Donnerstag und Freitag: Allgemeine Ver⸗ ſammlungen in Staint— Willibrod⸗Kirche und im Feſtſaale der Stadt. Sonnabend: Allgemeine Kommunion der Kinder. Donnerstag, Freitag und Sonnabend um 4 Uhr nachm.: Vereinigung der„ſections ſacerdotales“, Verhandlungsſprache Latein. Sonntag: Pontifikalmeſſe im Stadium unter Aſſiſtenz des Kardinals van Roſſum und ſämtlicher anweſender Kardinäle, Erz⸗ biſchöfe, Biſchöſfe und Prälaten. Nachmit⸗ tags: Prozeſſion des Allerheiligſten im Sta⸗ dium und feierlicher Segen; abends: Illu⸗ mination der Stadt. f Das Generalſekretariat befindet ſich: Am⸗ ſterdam, Spinbuisſteeg 4: Propaganda⸗ u. Preſſe⸗Abteilung iſt Jakob Mariſtraat 145 Unterkunft: Tr. Wittermann, Amſterdam, Keizersgracht 232. 2. Mitte Auguſt findet der 4. Internatio⸗ nale Katholikenkongreß in Venedig ſtatt, unter dem Paironat des Kardinals La Fontaine, Patriarch von Venedig. ö Die Anregung zu dieſem Konareß geht von der Internationalen Liga(Ika) aus. Dieſe Liga will auf Grund der von Pius 11. in der Enzyklika„Ubi arcano Dei“ und in ſonſtigen Verlautbarungen gegebenen Wei⸗ ſungen für den chriſtlichen Völkerfrieden ar⸗ beiten. So wird auch das Hauptthema des Venediger Kongreſſes die Frage der Katho⸗ liſchen Friedensaktion bilden. Daneben wer⸗ den noch Konferenzen über das Preſſe⸗ und Schulweſen, den Rechtsſchutz des Klerus, Auswandererfürſorge u. a. Gegenſtände ab⸗ gehalten. Das Datum der Tagung wird in Bälde bekannt gegeben.— Näheren Auf⸗ kabluß erteilt die Zentralſtelle der Fla: Graz daß er nicht verheiratet e in England ange⸗ Der Der dritte ſeine Mutter. „Jene Ich war ſelbft auch bringen möchte. Für ſeinet Ich kam hierher in dieſes Landhaus, welches Amme zu mir kom⸗ t ſich alles ver⸗ O 4 1 4 Ich erinnere mich„J meines toten bleibe. Ich erniedrige mich zu einem ſo erbieten, weil ich ſchaude 5 6 5 würde, wenn die Sa Mun Ja vegrente, Fe Ste anne ins Wohnzi a Du haſt jetzt einen Beſchützer an mir! Ich will mein ganzes Leben der Aufgabe widmen, deinen und meines Vaters Namen zu reinigen!“ „Ein wahrer Don Quixote!“ Leonhard.„Dieſe Aufgabe wird Ihre ganze Le⸗ benszeit in Anſpruch nehmen!“ Aber unbeirrt erklärte Hugo: „Ich werde damit beginnen, den Prediger Mr. Camp ah ch men Ich ſage Ihnen, Lord Leon⸗ hard, daß ich mein Unternehmen zu Ende führen und die Rechte meiner Mutter, ſowie die meini⸗ gen beweiſen werde. recht getan; Sie haben Ihre Schlechtigkeit gekrönt durch den Verſuch, mich zu ermorden; aber den⸗ noch ſind Sie meines verſtorbenen Vaters einzi⸗ ger Bruder— mein Verwandter— und darum werden wir Ihnen alles verzeihen. noch nicht zu ſpät für Sie, kennen und zu bereuen. nen wir 10 Fenspen ich?“ dale Ei aalen k berehe dug eu„dh Wie Sie wollen!“ verſetzte Hugo ruhig.„ werde die Beweiſe von meiner Mukter Heirat und meiner Geburt beibringen und damit vor Lord Berwick und vor Sie hintreten. Die Sache kann dann ohne Gericht abgemacht werden, damit kein Skandal verurſa geſagt, können unentdeckt bleiben. darauf zu erwidern?“ 5 „Daß ich Ihre anmaßenden Vorſchlä werfe!“ rief Lord Leonhard 1 7 5 len mir Bedingungen ſtellen— Si loſer Bettler? Es iſt an mir, gen zu diktieren! und Ae würde dies tun, nicht weil ich Fordern für berechtigt halte, ſondern weil ich wünſche, daf me vor Sheude bewahr! pottete Lord Sie haben uns beiden un⸗ Es iſt jetzt r Unrecht zu be⸗ Wenn Sie wollen, kön⸗ fiel Lord Leonhard ſchaftlich mit euch?“ ein. wird, und Ihre hler, gelinde haben Sie ver⸗ ie wol⸗ e, ein namen⸗ 800 dam nen 72 un⸗ g m hierher, um Ihnen hrer Mutter eine anſtendſge rent. anzes Leben anzubieten, wenn 16 Anſprüche fallen laſſen wollen. Ich ruders Na re vor dem 1 in alle: Nennen Sie die e 55 würden 5 ae St käme. es jetzt durch organiſches Zuſammenarbeiten niſchen Epiſtopats zurückzuführen iſt und der Kardinal von Toledo, S. Em. Mgr. Reig, als Delegierter des Heiligen Stuhles, hat hereits in einer Vorverſammlung das Programm in großen Zügen entwickelt. Der diesjährige Kongreß findet die katholiſche Kirche in Spanien in einer viel beſſeren Lage als früher; insbeſondere hat die katho⸗ liſche Preſſe des Landes einen großen Auf⸗ ſchwung genommen. Dieſe Entwicklung gilt zu födrern, zu welchem Zweck der Kongref In Sevilla hauptſächlich dienen ſoll. An Ta. eszeitungen, die den übrigen großen Blät tern Spaniens ebenbürtig an die Seite ge⸗ ſtellt werden können, ſeien genannt:„Le Debate“,„El Univerſo“, mehr wiſſenſchaft⸗ lich, weniger Informationsblatt wird haupt⸗ ſächlich vom ſpaniſchen Klerus geleſen. Ueber den Verlauf der Tagung, der ſicher⸗ lich auch manche Anregung für die deutſchen fatholiſchen Zeitungen bringen wird, ſoll ſei⸗ nerzeit berichtet werden. Dr. H. Pf. N 22 — Neue Reichsmarken. Für Auslandsbriefe, ür den Wert von 0,30 Mark, wird jetzt eine neue Üdlermarke ausgegeben, bei der das Reichspoſt⸗ niniſterium einen Entwurf von Siegmund von Weech in München verwandt hat. Der Künſtler hatte im Auftrage des Reichskunſtwartes das eue Reichsſiegel geſchaffen, und deſſen Adler hat er nun für eine Briefmarke zweckentſprechend berändert. Dieſe neue Adlermarke wird dem⸗ nkächſt eine Genoſſin in der neuen Luftpoſtmarke erhalten. Sie gelt auf einen Entwurf von Pro⸗ ſeſſor O. H. W. Hadank vom Berliner Kunſtge⸗ werbe⸗Muſeum zurück. Während Schmidt⸗Rott⸗ luff, Weech und die meiſten anderen den Reichs⸗ adler in Vorderanſicht gezeichnet haben, iſt der Hadankiſche Adler im Profil auf einer Felsſpi e niedergelaſſen, aber mit ausgebreiteten Schwi⸗ gen, die zum Beginn des Fluges erhoben ſind. Das ſtreng linear, aber lebendig umriſſene Tier erſcheint auf guillochiertem Hintergrunde, den Rand der Marke nimmt die Bezeichnung„Deut⸗ ſches Reich Flugpoſt 03 Pfg.“ in der Art der gu⸗ ten alten preußiſchen Marken ein. Dieſe beiden nun zur Einführung kommenden Marken möchte Dr. Redslob durch eine Folge erweitert ſehen, für die er Motive deutſcher Architektur in gra⸗ dhiſcher Uebertragung vorgeſchlagen hat. Dafür liegen bereits eine Anzahl praktiſcher Entwürfe dor. Lampertheim, 4. April. Die Nachricht, nach der der praktiſche Arzt Dr. Kraus hier durch Selbſtmord ſeinem Leben ein Ende gemacht habe, entſpricht nicht den Tatſachen. Bensheim, 4. April. Die Mandelbäume blühen an der Bergſtraße. In wenigen Tagen werden auch die Pfirſich- und Aprikoſenbäume erwachen und unſerer Bergſtraße den Frühlingszauber verleihen, der einzig und allein ſo frühzeitig und ſo farbenprächtig an dieſem ſchönen Fleckchen Erde zur Entfaltung kommt. Heidelberg, 4. April. Auf dem Königſtuhl liegt wieder eine dünne Schneedecke von 1 Zentimeter Höhe bei einem Grad Celſius unter Aus dem Schwarzwald wird Neuſchnee Null. zemeldet. Auslande aus beſtehe nicht. die Bemerkung des nicht, ob ſich die Rentenmark in den nächſten 14 Tagen hal'en würde, als eine durch nichts be⸗ Dienſtmädchen, das ſich hier herumtrieb; ſie hatte in einer Wirtſchaft im nördlichen Stadtleil einem Manne während des Tanzes die Brieftaſche mit 635 Franken und ſämtlichen Ausweispapieren aus der linken Bruſttaſche entwendet. f Riga, 4. April. Nach Blättermeldungen aus Moskau ſind 32 wegen politiſcher Vergehen in die Umgebung vo⸗i Irkutſt Verbannte der ſibi⸗ riſchen Kälte zum Opfer gefallen. Infolge furchtbarer Schneeſtürme war die Zufuhr von Lebensmitteln unmöglich. Infolgedeſſen ſuchten die Verbannten nach Irkutſk zu gelangen, hatten aber dabei keinen Erfolg und ſind unterwegs verhungert und erfroren, ee Lelte Meldungen. Keine Gefahr für die Rentenmark. Berlin, 5. April. Der Verwaltungsrat der Rentenbank hat geſtern Abend eine Sitzung ab⸗ gehalten, an der auch Vertreter der Reichsregie⸗ rung teilnahmen. Zu den Alarmberichten ver⸗ ſchiedener Blätter erklärte der Vorſitzende des Verwaltungsrates der Rentenbank, Hillger, daß von irgendwelchen Manövern gegen die Renten⸗ mark überhaupt nichts bekannt ſei. Die Möglich⸗ keit einer Erſchütterung der Rentenmark vom Hillger bezeichnete „Vorwärts“, man wiſſe gründete Flaumacherei. Jeder Arbeiter und An⸗ geſtellte habe das gleiche Intereſſe an der Auf⸗ rechterhaltung der Währungsſtabilität Unternehmer. wie der Allzu hohe Kredite würden nicht gegeben werden, ſodaß auch in dieſer Beziehung abſolut keine Gefahr vorhanden ſei. * Zur Lage im Eiſenbahnerſtreik. Karlsruhe, 4. April. Der deutſche Eiſen⸗ bahnerverband, Bezirk Baden, die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner, Landesverband Baden und die Reichsgewerkſchaſt deutſcher Eiſenbahn⸗ beamten und Anwärter, Landesſtelle Baden rich⸗ ten einen Aufruf an das badiſche Eiſenbahnper— ſonal, in welchem ſie die Forderungen der im Kampf ſtehenden Gewerkſchaften für berechtigt er⸗ klären und die Beamten auffordern, Neutralität zu üben. Notſtandsarbeiten, wozu auch die Be⸗ ſörderung von Lebensmitteln gehöre, ſeien zu geſtatten. Alle Ausſchreitungen ſeien zu ver— meiden. . England und die Militürkontrolle. London, 5. April. Die„Times“ ſchreibt in ihrer Betrachtung über die deutſche Note megen der alliierten Militärkontrolle: Deutſch⸗ ſand habe nicht das Recht, die Einſtellung der Militärkontrolle zu fordern. Die Alliierten müßten erſt Gewißheit über dieſen Punkt ha⸗ ben, bevor das gegenwärtige Kontrollſyſtem geändert werden könne. „7575. Wetterbericht. Wolkig, trocken, nachts kalt, tagsüber wärmer, nördliche Winde. merung vorhergegangen war, und die grauen Wol⸗ ken, welche den Nachmittag verdunkelt hatten, hüll⸗ ten das Moor und das Tal ganz plötzlich in Fin⸗ ternis. N Die Fenſterladen vor dem Wohnzimmer waren verſchloſſen, das Neuer mit friſchem Holz verſehen und zwei große Wachskerzen auf den Kaminſims ſtellt, ſo daß das Zimmer ein gar behagliches An⸗ chen bekam. „Es wird eine vauhe Nacht längs der Küſte wer⸗ den“, ſagte Miß Deane, aufſtehend, um die Tür welche ein Windſtoß aufgeſchlagen Ich Voffe, daß keine 9 7 hen, 0 hatte.„Wie der Wind ſauſt! J Schiffe in der Nähe der Küſte ſind!“ Hugo lehnte ſich in ſeinem Stuhl zurück und 5 Usdruck der Zufriedenheit in die blickte mit dem Augen ſeiner Mutter. „Es iſt eine Nacht, welche Zimmer.. e Sie, Miß Gertrud“, „Es iſt ein a ſagte ſie muir⸗Thal heute noch fortzuſetzen“. „Ein alter Herr? Wer iſt er?“ fragte die Dame des Hauſes. dem Moor beſucht“, berichtete die Alte. Pferd hat ihn a! aber nicht imſtande, noch ihm ſagen, daß er bleiben kann?“ ud folgte ihver Dienerin nach Ecke am Herd ein alter Mann ſaß. war gebeugt und die 1 N ihm dom Winde zerzauſt in das blaſſe, hagere Miß Deane war anfangs genei, einen die Heimat ſchätzen lehrt“, erwiderte er,„und es iſt die erſte Hach, in der ich fühle, daß ich eine Heimat habe!“ In dieſem Augenblick trat Mrs. Cummings ins ter Herr da, welcher um ein Nacht⸗ zuartier bittet. Ein Sturm kommt herauf und es iſt 12 beſchwerlich für ihn, ſeine Reiſe nach dem at! „Er 15 ein Doktor und hat einen! e auf ein ſetzt und iſt davongelaufen, ſo daß er nun zu Fuß nach Hauſe gehen muß. Er iſt engl ler de digen Stem er macken, zu ſch nehmer“ warde e ein 3 0 fc Meilen bei dieſem Sturm zu machen. 8 ann dietes lehnte des alte Wann ab. n weißen Locken hingen mings, machen Sie das konnte kein Falſch ſein! Er blickte auf, als Miß Deane in die Küche trat, erſaßte den Stab mit beiden Händen und ſtand auf, ſich tief verbeugend. „Mylady, ich bitte um ein Obdach fur dieſe Nacht“, ſagte er mit zitternder Stimme.„Ihre Dienerin hat Ihnen wohl den Unfall erzählt, der mir begegnet iſt. Mein Pfero iſt mir kanonge⸗ laufen, und ich wage es nicht, die Reiſe bei dem ſcharfen Winde nach dem Rathmir⸗Tal, wo ich wohne, heute noch zu unternehmen“.„ „Sie ſind zu alt zu ſo weiten Krankenbeſuchen“, verſetzte Miß Deane freundlich. 4 c „Nicht gar zu alt, Mylady, erſt ſiebenzig Jahre, und da iſt ſo mancher, der den alten Doktor San⸗ ders lieber haben mag, als irgend einen von den neugebackenen jungen Doktoren“, ſagte der alte Mann mit ſichtbarem Stolz.„Meine alten Kno. chen ſind noch ſtark genug und ich will morgen rüh a cel. Meilen ſo gut machen wie eir unger Burſche“. a a Miß 2 10 achtete nicht darauf, daß der olth Mann den Kopf beharrlich vornüber geneigt hiell und daß er ſeine 1 uſhoß Brille verdeckten Augen icht einmal zu ihr aufhob. 5 a 5 1085 Sanders, Sie ſind willkommen in meinen 2 und können hier bleiben, ſolange es Ihnen G“, ſagte ſie. e Sie uns nicht ein wenif Geſellſchaft leiſten 5 C f ben, e, Lady!“ wehrte er ab.„Ich bin nur ein einfacher alter Burſche und durchaus nich für e ee geeignet. Wenn es Ihnen einerlei 10 e 0 95 m 5 e Vett legen Der Wind hat mich arg mitgenommen! „Sie werden aber doch wenigſtens vorher etwal S9 will ihn ſehen“, ſagte Miß 9 0 be 0„Dann ſollen Sie Ihr Zimmer bekommen, ſo 1 Seine Gestalt ihrer Haushälterin 85 hinzu:„Mrs. Cum bald es fertig iſt“, ſagte Miß Deane und fügte, zu ſzimmer neben den „meines Sohnes in Ordnung und bringen Sie den eweſen, dem en gage Bug ſoehdene den gener igen des alten nnes, aber en a Gaſtfreund uchte, geſchlagenen ö 8 e 10 5 aber bees Meßtro en ſchwand 11 05 ſich wieder langſam nieder und eh lines 1 den ſchweren Stab an land 1 e wäch 1 wü ſles einer Seite, das anſche⸗ herrührende Zittern ſei⸗ k in gebrochenen Worten aus. Deam g Weile und kehrte dann in da⸗ zimmer E 01 a„ Gorlſehun a die ja vierteljährlich von je 1000 Mk. Grund⸗ terbrot und Käſe eſſen.“ In den harten Jah⸗ ren, die wir erlebten, fingen viele Stadtmen⸗ ſchen an, Hühner, Geißen und Kaninchen zu halten. Eine Frau, die nicht das geringſte von ſolchen Dingen verſtand, gab ihrem Dienſtmädchen den Auftrag, in einem eigens dazu angelegten Stall Hühner und Kanin⸗ chen unterzubringen. Als das Mädchen nun die erſten friſch gelegten Eier in die Kit he brachte, fragte die Stadtfrau:„Nun, Marie⸗ chen, können Sie aber auch richtig unterſchei⸗ den, welche Eier von den Kaninchen gelegt ſind?“ a Lokale Nachrichten. * Ergebnis der Wahl zur Landwirt⸗ ſchafts kammer. N Heſſiſcher Bauernverein 110 Stimmen Gerechtigkeit Sa. 156 Stimmen Als Vertrauensmänner wurden gewählt: Im Bezirk 1 Michael Mandel 7. mit 90 St. 2 Nikolaus Gutperle 4. mit 46 St. Einkommenſtenervorauszahlung 1924. Vom Finanzamt Heppenheim wird mitgeteilt: Auf die heute erſcheinende bezügl. öffentl. Be⸗ kanntmachung wird beſonders hingewleſen. Be⸗ merkt ſei, daß Gewerbetreibende, welche im Jahre 1922 über 1,5 Million Umſatz hatten zur all⸗ monatlichen Vorauszahlung verpflichtet ſind. Alle übrige Gewerbetreibenden, Handwerker, freien Berufe pp.— mit Ausnahme der Landwirte, vermögen 1 Goldmark Einkommenſtener zahlen— haben die Vorauszahlungen vierteljährlich, erſt⸗ mals bis 10. April 1924 für die Zeit vom 1. Januar bis 31. März 1924 zu leiſten und zwar je nach Gewerbeart und Beruf, z. B. Handwerker, die eigenes Material bearbeiten von den Brutto einnahmen grundſätzlich 1,2%, Bäcker, Metzger, Maurer, Zimmerer 0,8%%.— Lohnhandwerker z. B. Hausſchlächter pp., die ſich überwiegend mit der Uebernahme der Be- und Verarbeitung für andere, alſo ohne Anſchaffung eigener Stoffe beſchäftigen 2%— im Einzelhandel mit Lebensmittel 0,7% im Gemiſchtwarenhandel 0,95% im übrigen 1.2% Betrlebseinnahmen nach Abzug der Löhne und Gehälter. Gaſt⸗ und Schankwirte regelmäßig 1,5% ihrer Geſamteinnahme nach Abzug der dem Steuer⸗ abzug unterworfenen Löhne und Gehälter. Aerzte, Rechtsanwälte und ſonftige freien Berufe— Bücherreviſoren, Dentiſten, Handelsagenten, Han⸗ delsmakler, Hebammen, Heilkundige, Privatſchul⸗ inhaber, Rechtskonſulenten, Stellenvermittler, Spediteure, Weinkommiſſtonäre aus dem Ueber⸗ ſchuß der Einnahmen über die Werbungskoſten a) für die erſten angefangenen oder volen 2000 ö Mk. des Ueberſchuſſes im Kalendervterteljahr 10 v. 5. vermindert um je 1% für Ehefrau und zum Haushalt zählende Kinder unter 21 ö Jahren ſoweit letztere vom 17. bis 21. Lebens; jahre keinen ſelbſtändigen Erwerb haben. b) für weitere Beträge 20% Auch Arbeitnehmer lommen in Betracht ſoweit der Brutwoarbeitislohn im abgelaufenen Kalendervierteljahr— 1. Januar bis 81. März 1924— 2200 Mk und mehr betragen hat, ſowie ſolche deren Bruttoeinkommen aus Arbeit mit den Bruttoeinkünften anderer Einkommens⸗ arten zuſammengerechnet 2000 Mk. in gleichem Zeitraum überſtiegen hat. Den Zahlungspflich⸗ ülgen iſt nach Möglichkeit Formular zur Benutzung überſtellt, ſowelt dies nicht geſchehen ſein ſollte iſt ſolches beim Finanzamt erhältlich. Ausdrück⸗ lich ſei betont, daß es für die bei der Steuer⸗ erhebeſtelle zu leiſtende Voranmeldung und Vor⸗ auszahlung belanglos bleibt ob dem Pflichtigen vorher ein Formular überſtellt worden iſt oder nicht Briefkaſten. Herrn J. R. Ob Heſſen den 1. Mai als Feiertag zuläßt, iſt ganz Sache der Landesge⸗ ſetzzebung. Das Nachbarland Baden hat dieſen abgelehnt, da dieſer nichts getaugt haben ſoll und dem Empfinden der großen Volksmehrheit wilberſpricht. Das Gleiche mag auch für Heſſen gelten. Alſo, abwarten! Das Gaſthaus „zur Sportzentrale“ 5 00 a iſt nebſt Sportplat⸗Anlage aus freier Hand ſofort zu verkaufen Viernheim, den 5. April 1924. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Bekanntmachung über monatliche und vierlel jährliche auf Ein ⸗ llommen- und Körperſchaftsſteuer, ſowie über Voranmeldungen für dieſe Vorauszahlungen. J. Monatliche Vorauszahlungen auf Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchaftsſteuer haben zu leiſten: 1. Steuerpflichtige mit einem ſteuer pfl ich tigen Umſatz von mehr als 1,5 Mil⸗ lionen Mark im Kalenderjahr 1922, das ſind alſo die Steuerpflichtigen, die zu monatlichen Vorauszahlungen auf die Umſatzſteuer verpflichtet ſind. Steuerpflichtige mit einem ſteuerpfl ich- tigen und einem ſteuerf reien Umſatz von mehr als 1,5 Millionen Mark im Kalenderjahr 1922. „Viertel jährliche Vorauszahlungen auf Einkommen- und Körpenſchaftsſteuer haben zu leiſten: 1. Alle Gewerbetreibende(natürliche Per— ſonen und Körperſchaften), ſoweit ſie nicht zu monatlichen Vorauszahlungen verpflichtet ſind.(J Nr. 1 und 2). . Steuerpflichtige, die lediglich Arbeits— einkommen von mehr als 2000 Gold— mark im abgelaufenen Kalenderviertel— jahr bezogen haben. e 3. Steuerpflichtige, die im abgelaufenen Kalenderviertelſahr kediglich Ein⸗ kommen aus vermietetem und ver— pachtetem Grundbeſitz, aus freien Be⸗ rufen, aus anderer ſelbſtändiger Arbeit und aus ſonſtigen Einnahmen be⸗ zogen haben und zwar ohne Rückſicht auf die Höhe dieſes Einkommens. Steuerpflichtige, die im abgelaufenen Kalendervierteljahr Arbeitseinkommen und Einkommen im Sinne von Nr. 3 von zuſammen mehr als 2000 Gold— mark bezogen haben. Ill. Voranmeldungen für die Vorauszahlungen haben ohne beſondere Aufforderung abzu⸗ geben: 1. Die unter l. Nr. 1 und 2 und unter Il. Nr. 1 und 3 bezeichneten Perſonen und Körperſchaften, wenn die Brutto- (Roh-) Einkünfte(Betriebseinnahmen) im Vorauszahlungsabſchnitt(Monat bezw. Kalendervierteljahr) insgeſamt mehr als 500 G.-M. betragen haben, 2. Steuerpflichtige, die in einem Kalen— derviertelſahr bezogen haben: a) Bruttoarbeitslehn von mehr als 2200 Goldmark, b) Bruttoarbeitslohn und Bruttoein— künfte aus vermietetem und ver⸗ pachtetem Grundbeſitz, aus freien Berufen, ſelbſtändiger Arbeit und ſonſtigen Einnahmen, wenn der Bruttoarbeitslohn unter Hinzurech— nung der Bruttoeinkünfte der vor— bezeichneten Bezüge den Betrag von 2000 Goldmark überſtiegen hat. Die Voranmeldungen ſind gleichzeitig mit der Vorauszahlung auf vorgeſchrie— benen Vordrucken bei dem zuſtändigen Finanzamt abzugeben. Die Vordrucke für die Voranmeldungen ſind bei dem Finanzamt bezw. der Bürgermeiſterei erhältlich;, nach Möglichkeit wurden ſie direkt überſand. V. Wegen der Höhe der zu leiſtenden Vor— auszahlungen wird auf Preſſenotizen in den Tageszeitungen verwieſen. Jede nähere Auskunft erteilt auch das Finanzamt. Die Vorauszahlungen auf Einkommen und Körperſchaftsſteuer ſind fällig binnen 10 Tagen nach Ablauf des Vorauszah— lungsabſchnitt(Monat bezw. Kalendervier— teljahr), ſie werden nicht erhoben, wenn ſie den Betrag von 5 Goldmark nicht über⸗ 18 Spateſtens am 10. April 1924 ſind alſo Vorauszahlungen und Voran⸗ meldungen für den Monat März bezw. für das erſte Kalendervierteljahr 1924 zu bewirken. Im Falle nicht rechtzeitiger Leiſtung der Vorauszahlungen bezw. Ab⸗ gabe der Voranmeldungen treten nach Ab⸗ lauf einer ſiebentägigen, Schonfriſt 4 0 April 1924) Rechtsnachteile ein. Heppenheim, den 4. April 1924. Jean Martin 15. Gaſtwirt und Schreinermeiſter. Finanzamt. V. ccc N Se l 3 eee e eee