erſtklaſſiger und Läufer Geht, id Ey ſumlüuneun mundo V iernheimer Tagebla 1 4 irt der Bürger⸗ Ztg.— Viernh. Volksblach Anzeilgenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, 5 Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim eingetroffen und werden zu den billigſten Tagespreiſen abgegeben. 5 Hans Beyer Todes⸗Anzeige. 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Sterbeſakramenten, im Alter von 50 Jahren, am Sonntag Nachmittag 4½ Uhr, unerwartet in die Ewigkeit abgerufen worden iſt. Wir bitten, für die Seele der Verſtorbenen zu beten., Viernheim, den 8. April 1924. Die tieftrauernd Hinterbliebenen Familie Georg Englert 5. Die Beerdigung findet heute Dienstag Nachm. 5 Uhr, vom Trauerhauſe Kiesſtraße, aus ſtatt. e iſt nebſt Sportplatz⸗Anlage aus freier Hand ſofort zu verkaufen Jean Martin 15. Gaſtwirt und Schreinermeiſter. Rindfleiſch d 80. Kalbfleisch bn 1.5 Schweineſleiſch*. 90. Wurſt(Hausmacher) Pfund 14 empfiehlt Neuere Winkler. . A inne Sonder- Angebot infolge großer, günstiger Einkäufe Posten Matratzen 900 echt Drell, 4teilig, pr. Fabrikat la. Kapok- 94, Wolle: 34, Seegrasfüll. Posten Chaiselongues 425 la Bachengestell, versteſſbar Kupfer. federn, Wollauflage, beste Arbeit 59, Posten DIWans 5 la, Buchengestell, Kupferfedern, Wollauflage, solide Ausführun fur so lanhe Vorral! Teltzafung gestagt! Mannheim, M 3,. 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Volks partei 11201, Bauernbund 9838, Volksent, ſcheid ja 31 800, nein 127 576. Fürth: VSD. 13 029, Demokrater 3367, Nationalliberalen 2788, KPD. 5572, Be ſumtengruppe Kratofiel 194, Völkiſche 9126 SPD. 13, Rechte 647, Bayeriſche Volksparte 1407, Bauernbund 349. Ansbach: VSPdDD. 2222, Demokraten 50, Nationalliberale 87, KPꝰD. 418, Beamten⸗ partei 18, Beamtengruppe 82, Völkiſche 5040 Rechte 855, Bayer. Volkspartei 626, Volksent⸗ ſcheid ja 1704, nein 7113. Bamberg: VSD. 3554. Demokraten 574, Nationalliberale 48, KPD. 738, Beamten partei 59, Chriſtlichſoziale 16, Beamtengruppe ſtratofiel 229, Völkiſche 7940, Nationale Rechte 757, Bayeriſche Volkspartei 8481, Bauernbund 38, Deutſche Volkspartei keine. Augsburg: VSP. 17618, Demokra⸗ ten 3201, Natlib. Landespartei 315, Deutſche Volkspartei 510, Chriſtlichſoziale 37, Beamten, zruppe Kratofiel 334, Kommuniſten 8356, Völ, liſche 16 864, Rechte 4264, Bayeriſche Volks, partei 20 777, Bauernbund 33, die übriger Parteien nichts. Koburg: VSD. 41 200, Kp. 1500 Beamtengruppe Kratofiel 98, Völkiſche 12 300 die übrigen Parteien, die ſich zur Vereinigung deimattreuer Koburger zuſammengeſchloſſen haben, zuſammen 6300. Als gewählt können zelten ein Sozialdemokrat, ein Völkiſcher. f Soweit ſich bis heute überſehen läßt, haben die Landtagswahlen in Bayern den beiden ex⸗ tremen Parteien, den Völkiſchen und den Kom⸗ muniſten außerordentlich ſtarke Erfolge ge— bracht, wahrend die Mittelparteien nur zum Teil ihren Beſitz zu wahren vermochten. Die Sozialdemokraten haben ohne Zweifel ſtarke Berluſte gehabt und die Kommuniſten konnten inen großen Teil der ſozialdem. Wähler für ich gewinnen. Nur ſo iſt es erklärlich, daß die RP D. in Bayern ſtellenweiſe einen Zuwachs bon mehr als 100 Prozent zu buchen vermoch⸗ en, während die Völkiſchen, z. B. in München, etwa 30 Prozent der abgegebenen Stimmen auf ſich vereinigen konnten. Auch die Bayer. Volkspartei hat Verluſte gehabt, während der Deutſche Bl. ſeinen Beſitz im großen und zanzen wohl gewahrt hat. Die chriſtlichſoziale Partei vermochte nicht allzugroße Erfolge zu Niederlage. Am Schluß der Sitzung erklärte erringen, während die Mietervereinigung, die Beamtenpartei, die Beamtengruppe Kratofiel, der Mittelſtand und der Südgau kaum eine Rolle ſpielten. Auch die USP. haben ihren Be⸗ ſitz in Bayern keineswegs zu wahren vermocht und den größten Teil ihrer Wähler an die Kommuniſten abgegeben. Im allgemeinen ſind bie Wahlen ruhig verlaufen. In München fiel beſonders die ungeheure Propaganda der Völ⸗ kiſchen auf, die mit Hakenkreuzen die Stadt durchzogen und ihre Anhänger mit allen Mit⸗ teln in die Wahlurne brachten. In der Lud⸗ wigsſtraße kam es zu kleinen Reibereien zwi⸗ ſchen den extremen Parteien, doch ſind infolge. 70 des ſehr ftarten polizeilichen Aufgebotes keine durch Baldwin und Aſquith verworfen.— Bei Zwiſchenfälle vorgekommen. Die Völkiſchen verſammelten ſich am Abend im Bürgerbräu⸗ keller, wo General Luden do ff eine An⸗ ſprache hielt, in der er erklärte, daß der An s⸗ Jang der Wahlen die gerechte Ver⸗ geltung für das Urteil des Volksgerichts ſodaß nicht die Lokalbehörde, ſondern die Re⸗ gierung ſelbſt für den Ausfall der Miete auf⸗ zukommen hätte. Um 7 Uhr abends erklärte der Kolonialminiſter Thomann, die Regierung jung für die Dauer eines Monats gefunden an Hitler und den anderen völkiſchen Führern ſei. Es bildete ſich ein ſtarker Demonſtrations⸗ zug, der nachts um 1 Uhr an der Polizeidirek⸗ on vorbeiging und ſich eine halbe Stunde päter in der Innenſtadt mit Hochrufen auf pitler und Ludendorff auflöſte. J*.*.* Ein Vergleich mit früher. Der bayericche Landtag beſtand bisher aus 158 Abgeordneten, der neugewählte kandtag wird nach dem Geſetz vom 6. Febr. 1924 nunmehr 128 Abgeordnete zählen, von f f erwiderte, er wolle Baldwin entgegenkommen, denen 113 zu wählen ſind, während 15 ſoge⸗ tannte Landtagsabgeordnete der einzelnen Parteien nach dem Verhältnis ihrer Stimmen. zahl im ganzen Lande zugeteilt werden. E zählt alſo jede Stimme, die für eine Partei abgegeben wird, was auch für d Landtagswahlen in der Pfalz beachtet werden werden muß. Für die diesmaliae Wabl kom⸗ Mittwoch, den een. men aber nicht 113, ſondern 114 Mandate in Betracht, weil Coburg die beiden Mandau belaſſen worden ſind, während auf Koburg eigentlich nur eins treffen ſollte. Es wurde aber durch ein ſeinerzeitiges Sondergeſetz Ko⸗ burg die beiden Mandate belaſſen und der Landtag wollte damals keines wegnehmen. Die Verringerung der Zahl der Mandate muß nun bei einem Vergleich mi! dem Ergebnis der Wahl von 1920 berückſichtigt werden. Nach der Wahl von 1920 beſaßen die einzelnen Parteien folgende Mandate: Bayer. Volkspartei 65, Ver. Sozialdemokraten 41 Bayer. Mittelpartei 20, Bauernbund 12, De- mokraten 13 und Kommuniſten 7. Wenn man nun die 30 Mandate, die in Hinkunft wegfal⸗ len, prozentual bei den einzelnen Parteien in Abzug bringt, dann würden, vorausgeſetzt daß die Wahlen vom 6. April ganz das gleiche Ergebnis hätten, die einzelnen Parteien fol⸗ gende Mandatszahlen haben: Bayer. Volks⸗ partei 53, Vereinigte Sozialdemokraten 33. Bayeriſche Mittelpartei 16, Bauernbund 10 Demokraten 11 und Kommuniſten 6. Von die⸗ ſen Ziffern müſſen nun aber wieder die 17 Pfälzer Mandate abgezogen werden, nachdem der Wahlkreis Pfalz erſt ſpäter wühlt. So bleiben für die einzelnen Parteien folgende Mandatsziffern übrig: Bayer. Volkspartei 49, Vereinigte Sozialdemokraten 27, Bayer. Mit⸗ telpartei(Vereinigte nationale Rechte) 11, Bauernbund 10, Demokraten(Deutſcher Block in Bayern) 9 und Kommuniſten 6. Nur dann, wenn man mit dieſen Ziffern das Geſamter⸗ gebnis der Landtagswahlen vom geſtrigen Sonntag vergleicht, wird man über Gewinn und Verluſt der einzelnen Parteien zu einem klaren Bild kommen. ** 2 Regierungsbildung u. Bayeriſche Volkspartei. Berlin, 7. April. Ein Münchener Nach⸗ richtenbüro will aus Kreiſen der Bayeriſchen Volkspartei mit Beſtimmtheit erfahren haben, daß die Partei vorausſichtlich an der Bildung der neuen bayeriſchen Regierung, die aufgrund der geſtrigen Landtagswahlen erfolgen muß, ich nicht beteiligen werde, um dem völkiſchen Block die Regierungsbildung zuzuſchieben Es wird damit gerechnet, daß die Völkiſchen mit 25 bis 30 Abgeordneten in neuen bayeriſchen Landtag vertreten ſein werden. Eine Niederlage der engl, Regierung London, 8. April. Geſtern erlitt die eng⸗ liſche Regierung im Unterhauſe bei der zwei ten Leſung des Mietzinsgeſetzes ein Macdonald, daß die Regierung nicht demiſſio— niere, ſondern die Frage von neuem in Erwä⸗ gung ziehen würde. Bei dem Mietzinsgeſet handele es ſich im Weſentlichen um die Schaf— fung eines Schiedsgerichtes bei Nichtbezahlung von Mieten durch Arbeitsloſe und Beſtimmun⸗ gen über die Räumung von Wohnungen. Kon⸗ ſervative und Liberale haben bei der erſten Le- ſung in der vorigen Woche den Entwurf be⸗ kämpft, mit der Begründung, daß er die Haus⸗ wirte mit einen weſentlichen Teile der Arbeits- loſenunterſtützungen belaſte. Auch in der abge- laſten in Zukunft nicht mehr allein zu tragen. änderten Form wurde die Vorlage geſtern der Abſtimmung waren 229 gegen und 212 für die unveränderte Vorlage; ein Ergebnis, das eine ungeheure Spannung auswirkte.— Im weiteren Verlaufe der Sitzung zeigte ſic“ die Annahme, daß die Regierung den Anſtoß erregenden§ 1 erheblich abſchwächen würde, werde den Paragraphen 1 nicht zurückziehen, Infolgedeſſen erreichte die Erregung ihren [Höhepunkt.— Ueber den Beginn der geſtrigen Unterhausſitzung wird noch gemeldet, daß Baldwin eine Anfrage an die Regierung richte, ob das Unterhaus Gelegenheit erhalten werde irgend welche neuen Abmachungen über die interalltierte Reparation zu erwägen, wodurch ein Uebereinkommen erzielt werde. Macdonald jedoch ſei es ſchwierig, über internationale Verhandlungen im Rahmen einer Anfrage im Parlament ſich zu äußern. Für die gegenwär⸗ lige Regierung müſſe er dieſelbe Aktionsfrei⸗ heit in Anſpruch nehmen, wie ſie die früheren Regierungen genoſſen hätten, da auf anderer Grundlage Verhandlungen unmöglich ſeien.— 0 AI. Jahrgang i Auf die Anfrage eines Abgeordneten, ob die Regierung ihren Vertreter auf der nächſten Völkerbundsratsſitzung anweiſen werde, vor⸗ zuſchlagen, daß die deutſche Regierung zu den ſkoſten der örtlichen Gendarmerien im Saar⸗ gebiet beiſteuern müſſe, erwiderte Macdonald, es würde auch angemeſſen ſein, Deutſchland einzuladen, dem Budget dieſes Gebietes bei⸗ zuſteuern, das ſich unter der Jurisdiktion des Völkerbundes befinde.— Auf die Anfrage Ken Worthys, ob die engliſche Regierung in Bezug auf die Verhaftungen im Ruhrgebiet, beſon⸗ ders in Bezug auf die Verhaftungen des Dort⸗ munder Oberbürgermeiſters zu Rate gezogen worden ſei, erwiderte der Premierminiſter ver⸗ neinend. Dies ſei eine ſchwierige Frage, die Regierung werde aber ihr Möglichſtes tun. Muſſolinis Wahlſieg Rom, 8. April. Die Wahlen in Ita⸗ lien ſind ohne ernſte Zwiſchenfälle verlaufen. Von Zweidrittel aller Stimmen erhielten di⸗ Oppoſitionsparteien 824000 Stimmen und die ders ſtarke Poſition haben die Oppoſitionspar⸗ teien in Mailand, wo 58 000 verzichteten, wäh⸗ rend 89 000 oppoſitionelle Stimmen gegenüber⸗ ſtehen.— Nach ihren Erfolgen verteilen ſich die Parteien wie folgt: An der Spitze ſtehen die Fasziſten mit überwältigender Mehrheit. Es folgen die Popolari, dann die gemäßigten So⸗ zialiſten, die radikalen Sozalſten und in weite⸗ ren Abſtänden die Kommuniſten und die Re⸗ publikaner. Die Zahl der demokratiſchen Stim⸗ men iſt noch nicht bekannt. Die Mandatsziffer der zweitſtärkſten Partei dürfte von 70 auf ungefähr 50 zurückgehen. In den Kreiſen der Partei erwartet man einen noch ſtärkeren Ner⸗ luſt.— Die Wahl in Südtirol brachte einen beachtenswerten Erfolg. In Bozen erhielt die deutſche Liſte 2333 und die Fasziſtenliſte 628 Stimmen.— In Brixen waren vierfünftel der abgegebenen Stimmen deutſche Stimmen.— In Trient halten ſich deutſche und Fasziſten⸗ Stimen ungefähr die Wage. * Mailand, 7. April. Die Sonderaus⸗ gabe des„Popolo d'Italia“ bringt einen Leit⸗ artikel aus der Feder Muſſolinis, in dem es u. a. heißt: Obwohl vorausgeſehen, hat der Siege jede Erwartung übertroffen. Er iſt klar, ruhmreich und triumphartig. Keine Verfäl⸗ ſchung iſt möglich. Wenn die Gegner mit einem Funken guten Glaubens behaftet ſind und wirklich die Verſöhnung der Gemüter wollen, ſo müſſen ſie jetzt vor allem unſeren Sieg an⸗ erkennen. Wir möchten nur noch die ungeheure Wahlbeteiligung als Beweis dafür hervor— heben, daß die Wahlfreiheit überall gewahrt wurde. 3* 72 5 im die Verlängerung der F 2 Nu 9 4 Micum Verträge Paris, 7. April. Die„Information“ ſeilt mit, daß ein Kölner Bankier, der mit der Rheinlandkommiſſion in Beziehung ſteht, ihr erklärt habe, die Ruhrinduſtriellen hät ten den geheimen Wunſch, in der Frage der Micumverträge zu einer Einigung zu kommen. Sie ſeien aber entſchloſſen,, die Reparations Die Induſtriellen beabſichtigten, ſich den Wei— ſungen der Reichsregierung zu fügen, jedoch vürden ſie einer Verlängerung des gegenwär— igen Zuſtandes nur dann zuſtimmen, ſolange die Reparationsfrage ungelöſt ſei. Die deutſche Regierung wolle ein vollſtändiges Morato⸗ kium auch für die Sachleiſtungen. Bis es zu iner Entſcheidung auf Grund der Sachver— ſtändigenberichte gekommen ſei, ſei deshalb an ine Erneuerung der Micumverträge nicht zu denken. Vielleicht könnte eine proviſoriſche Lö⸗ werden, wenn der deutſchen Regierung eine ſeſondere Anleihe für die Finanzierung der Erſatzlieferungen aus der Ruhr gewährt vürde. Die Möglichkeit ſei aber minimal. Der Arbeiter und die „andern“ Von Joſef Joos. Die katholiſche Arbeiterſchaft iſt zu ge⸗ meinſamer politiſcher Arbeit be⸗ reit mit allen, die Politik nicht als bloßen Machtkampf und als ein Geſchäft auffaſſen, ſie nicht zum Tummelplatz ihrer Leidenſchaften machen und zur Dienerin ihrer klaſſenegoiſti⸗ ſchen Intereſſen erniedrigen. Wer in der e tik die Gemeinſchaft ſeines Volkes ſucht m ihr ehrlich dienen will, der iſt unſer Freund weß Sinnes er ſei. N „Politik iſt ſelbſtverſtändlich ein Geſchaz weiter nichts!“ höre ich den eingefteiſchte⸗ Wirtſchaftler ſpotten. Wir wollen darüber nicht ſtreiten, jedenfalls faſſen wir ſie anders und legen einen höheren Maßſtab der Beurtei⸗ lung an den politiſchen Menſchen. Die natto⸗ nale, die ſoziale und die Kulturpolitik, die wir erſtreben, ſchließt zwar die wohlverſtandenen Intereſſen der Arbeiterſchaft in ſich ein, und doch iſt ſtie nicht Klaſſenpolitik. Zu ihr kann feder ſtehen, in ihr aber das gewahrt wer⸗ den, was man die„Intereſſen“ der andern nennt. Was wir meinen und wollen, iſt mil beſtem Glück immer von der Zentrumspartei angeſtrebt worden. Politik des Aus⸗ ileichs nennt man ſie. Es liegt ein tiefer Sinn und eine ſittliche Kraft in dieſem Hang jum Ausgleich. Nur oberflächliche Tröpfe kön⸗ nen darüber ſpotten. Natürlich iſt eine Partei ein menſchliches Gebilde und dem Irrtum un⸗ ſerworfen. Ihre politiſche Linie kann mitunter 500 ö berſchoben und verbogen werden. Tatſache iſt Fasziſtenliſte 1437 000 Stimmen. Eine beſon⸗ in e far bb daß ſie ſich im Zentrum immer wieder in ihrer Weſenslage zurückgefunden hat— ein Geheim⸗ tis für viele, höchſtens Raffinement für an⸗ dere, ein Ausdruck des Katholiſchen im Zen⸗ rum für den Sachkundigen. Und nun zu den andern: Am meiſten Schmerzen macht uns dil Gruppe der Unternehmer. Geht landauf, land⸗ ab, horcht die Arbeiter aus, ſie haben kein in⸗ neres Verhältnis zum Arbeitnehmer. Sie miß⸗ trauen ihm, fürchten ihn und halten ihn für eine politiſche Gefahr. Liegt es an den Arbei⸗ tern oder am Unternehmer? Was iſt die jün⸗ gere Generation unſeres Unternehmertums? Den patriarchaliſchen Charakter der Väter, die von der Arbeit etwas verſtanden und ihre Ar⸗ beiter wohl zu behandeln wußten, hat ſie ver⸗ loren, und einen neuen Charakter hat ſie nicht. Kaufmann im engeren Sinne iſt der heutige Unternehmer, nichts mehr die mittleren und großen Betriebe ſind zu einer ſozialen Gemein⸗ ſchaft herausgewachſen. Dieſer Gemeinſchaft aber fehlt der Kopf, der Werk- und Induſtrie⸗ führer, der dieſe Menſchen all zu einem ſinn⸗ vollen Ziel zuſammenzufaſſen weiß. Man kennt den Menſchen Arbeiter nicht, hat keine Zeit in ſeine Seele hineinzuſchauen u. glaubt, daß Lohn und Kino ſein Leben ausmachen. Darum vergreift man ſich in den Mitteln der Menſchenbehandlung ſo entſetzlich. Die Arbei⸗ ter ſpüren das und ziehen ihre Folgerungen daraus. Keine Kandidatur wird bei den Wah⸗ len ſo umſtritten ſein, wie die von induſtriellen Unternehmern. Die Abneigung iſt inſtinktiv, in der Arbeiterſchaft. unter den Angeſtellten, ſie geht bis in die Kreiſe des Mittelſtandes hinein. Soll ſie überwunden werden, ſo muß von beiden Seiten ruhige Ueberlegung und Beſinnung einſetzen. Es gehört nicht zum Weſen des Unternehmers, daß er ſo ſei, wie er geſehen wird und teilweiſe auch iſt. Wir wiſſen uns frei von klaſſenkämpferiſchen An⸗ lagen und vermögen daher im Verein mit ver⸗ ſtändigen Unternehmern eine Gewerbe- und Induſtriepolitik mit zu tragen, die ſich in die Geſamtpolitik einfügt. Den Unternehmer aller⸗ dings, der die Wirtſchaft über den Staat ſtellt, um Arbeiter und Volk zu beherrſchen, lehnen wir ab Der Mittelſtand. Die katholiſche Ar⸗ beiterſchaft wünſcht ſeine Erhaltung und be⸗ Hagt mit allen Wohlgeſinnten den jähen Ab⸗ ſturz kulturell wertvoller Mittelſchichten in Ge⸗ werbe, Handel und in den geiſtigen Berufen. Sie ſind aus einem ſelbſtändigen Leben in wirtſchaftliche Abhängigkeiten hinabgeſunken Jede Moßnahme, die dieſen verſunkenen Schichten zu neuer Selbſtändigkeit verhlfen kann, findet unſere Billigung und Unterſtüt⸗ zung. Es iſt von Uebel und unerträglich, wenn die Geſellſchaftspyramide zuſammenſchrumpft zum breiten Unterbau abhängiger Lohn⸗ und Gehaltsempfänger mit einer unvermittelten Spitze von Großreichtum. Wir ſind für die Er⸗ haltung des Privateigentums aus Prinzip, wollen es aber in möglichſt vielen Händen wiſſen. Der unſelbſtändigen wurzelloſen Exi⸗ ſtenzen haben wir genug im Lande. Die Landwirtſchaft. Stadt u. Lan! reiben und ſtoßen ſich von altersher. Alſo auch ſtädtiſcher Arbeiter und Bauer. Zu Unrecht Sie gehören eigentlich zuſammen. Der Balten arbeitet hart und ſchwer. Er ſpekuliert nicht Unſere Volksernährung beruht nach wie vor auf den Erträgniſſen unſerer einheimiſchey Landwirtſchaft. Wir werden uns bemühen müſſen, uns gegenſeitig richtiger zu ſehen. Den Bauer ſoll ſich nicht über die Sozialpolitik be⸗ unruhigen und die Lohn⸗ und Gehaltsempfän⸗ ger wieder beſſer verſtehen, daß die Hilſe, die der Landwirtſchaft wird, dem Ganzen dient. Wenn man ſich heute ſo wenig verſteht, ſo liegt das weniger an den Bauern ſelbſt. vielmehr —— — in einer unglücklichen politiſche rientierung n Führerkreiſen kandwirtſchaftlicher Organi⸗ ſationen. Da werden Reden gehalten, die auf die Herausarbeitung des Gegenſatzes ſtatt der Verſöhnung Wert legen. Die ländliche Bevöl, kerung wird in einem bewußten Gegenſatz zum heutigen Staat und ſeiner Verfaſſung hinein geführt. Das liegt nicht im Intereſſe einer bauernfreundlichen Politik. Eine ſolche kann nur mit den übrigen Ständen durchgeführt werden und nicht gegen ſieg. Auf der Zentrums⸗ ſinie können ſich Bauern und Arbeiter verſtän⸗ digen. Die ſtörenden Elemente müſſen den Weg freigeben. Dieſe Ueberzeugung muß auch auf dem Lande marſchieren. b Ueber die Bildungsſchicht, die ſo⸗ genannten Intellektuellen und ihr Verhältnis zur Arbeiterſchaft wäre vieles zu ſagen. Der Wahlkampf wird Verſtimmungen und Gegen⸗ ſätze zutage fördern, die wir längſt gefühl haben. Weite Kreiſe der Akademiker ſind Geg⸗ ner der Weimarer Verfaſſung, der republika⸗ niſchen Staatsform, von Abneigung erfüllt gegen alles, was man„Demokratie“ nennt u. von einer beängſtigenden Fremdheit dem ein⸗ 12 Volk gegenüber. Was wir über das urzeln in der Vergangenheit und mangelnde Liebe zur Gegenwart geſagt, trifft auf ſie zu. Das Vergangene erſcheint ihnen in roſigem Lichte, die Gegenwart voll dunkler Flecken. Dabei laufen ſeltſame Uebertreibungen mit unter. dan ſollte glauben, ein ganzes Heer bon Unberufenen und Unfähigen aus dem Ar⸗ beitervolk hätte ſich im Laufe der Jahre der höheren Verwaltungsſtellen bemächtigt. Es iſt ut, daß der Landtagsabgeordnete Dr. Heß für ür den Bereich der preußiſchen Verwaltung, den Dingen einmal auf den Grund gegangen. li 0 f Die Hauptverſammlung m Nachmittag wurde mit einer Begrüßung dei eilnehmer durch Herrn Studienrat Zinſſer, ane eröffnet. Beſonders herzlich bewill mmnete er den Hauptredner des Tages, Herrn Abgeordneten 5* Prälat Dr. Sch ofer aus Freiburg i. B. Dieſer überbrachte, auch von der Verſammlung begeiſtert begrüßt, die Grüße des badiſchen Zentrums. Prälat Schofer ſtellte einleitend die Frage: Was haben wir für den 4 Mai zu erſtreben? Redner beantwortete ſie da— hin: ein ſtarkes, in ſich geſchloſſenes und nach allen Richtungen unabhängiges Zentrum. Er ſt Gegner einer Anlehnungspolitik. Der Abge⸗ ordnete hat ſich bei allen ſeinen Entſchließungen die Frage zu ſtellen: Was iſt meine Pflicht? Fe ſtärker und geſchloſſener das Zentrum iſt, deſto beſſer wird es den Aufgaben gerecht wer⸗ den können, die im neuen Reichstag ſeiner war⸗ jen. Ein arbeitsfreudiges Zentrum brauchen wir. Der neue Reichstag hat hohe, wichtige Auf⸗ gaben zu erfüllen. Es kommt nun darauf an, den rechten Weg zu finden, um zu die— ſem Ziele zu gelangen. Nicht erreichbar iſt es nach dem Rezept derjenigen, die, wenn es nach ihnen ginge, das Vaterland nur noch tiefer ins Elend ſtürzen würden. Wenn ich etwas voll⸗ bringen will, muß ich vorher überlegen, ob ich es kann. Wer anders handelt, begeht keine pa⸗ triotiſche Tat, ſondern eine patriotiſche Dumm heit. Von letzterer und ihren Folgen hat das deutſche Volk übergenug am eigenen Leibe erfah— ren. Mit dem Kraftmeiertum gewiſſer Leute iſt einem waſſenloſen Volke nicht geholfen. Den Weg der Leiſtugen werden wir auch in Zukunft nicht verlaſſen können. Auch diejenigen werden ihn gehen müſſen, die ſich beute darüber entrü⸗ ſtürmiſche Beifall habe ihm wohl bewieſen. t. Er ſteut feſt daß ſeit dem Um tung Preußens insge (Außenſeiter) überetot ö ne fallen auf das Zentrum 22. Davon ſind ganze vier aus der christlichen Gewerkſchaftsbewe⸗ gung hervorgegangen. Nun vergleiche man da mit das Getuſchel an den Biertiſchen Jahrzehntelang haben unſere katholiſchen Akademiler geklagt über die ungleiche Behand⸗ lung bei Stellenbeſetzung. Die katholiſchen Ar⸗ ite 1 10 0 Kampf 11698 unterſtützt. uen Verfaſſun verſchied ee 1 7 8 e e a e katholiſche Arbeiterſchaft weiß den Wert der Bildung zu ſchätzen. Aber ſie unter⸗ ſcheidet zwiſchen Bildung und Gebildeten. Gleich unſerer neuen Jugend ſucht ſie nicht bloß den geſcheiten, noch weniger den geriſſe⸗ nen Menſchen, ſondern den gütigen, den gerechtdenkenden. Ihm wird ſie in e 1195 9 0 ſtehen und ſich gern 1 eine Führung ſtellen, wenn er oli⸗ tiſch um ſein Volk bemüht. e Abbau bei den Miniſterien Die Perſonalabbauverordnung iſt ſelbſtverſtänd⸗ lich auch bei den Reichsminiſterien weitgehend zur Auswirkung gekommen. So iſt z. B. der Perſonalbeſtand des Reichsverkehrsminiſteriums Reichspoſtminiſteriums Reichsfinanzminiſteriums 5 19,51„ Reichsarbeitsminiſterium 3„ 23,00„ N Reichswirtſchaftsminiſteriums„ 23,88„ J um 20,44 v. H. „ 19,25„„ Herrn chen, ein Mann der in begeiſterten Worten ſich kannte und das Verſprechen ablegte, keine Mühe zu ſcheuen, jedes Opfer zu bringen, um das vom Heſſenland in ihn geſetzte Vertrauen zu rechtſer⸗ tigen. Seine Ausführungen fanden den lebhaften Beifall der Verſammlung. ö folgende Entſchlieſſung an: Der Parteitag der heſſiſchen Zentrumspartei ſpricht der Reichstagsfraktion und der heſſiſchen Fraktion volles Vertrauen aus. Er er⸗ kennt an, daß die Mitarbeit in Regierung und Parlament getragen war von Verantwortung gegenüber Staat und Volk, daß ſie war Dienſt am Vaterland. i 0 Wenn die Partei Maßnahmen zuſtimmen mußte, die Härten enthalten und dem Volke Opfer auferlegen, ſo geſchah dies unter dem Zwang des finanziellen und wirtſchaftlichen Zuſammenbruchs, um eine feſte Währung zu ſichern und den Staat zu retten. Dieſe Not⸗ verordnungen können aber nur als vorläufig und vorübergehend betrachtet werden, ſie be⸗ dürfen nach Ueberwindung der Kriſe eine Nach⸗ prüfung. Der Parteitag erwartet, daß die neugewählten Zentrumsabgeordneten insbeſon⸗ dermindert worden. f ache lig und de feickttlsbclen Landesparteitag der heſſ. Zentrumspartei in Frankfurt ſten. Wir bedürfen der Ruhe und Konſolidie⸗ cung, damit wir nicht in tieferes Unglück geraten Wir ſind deutſch, aber wir lehnen es ab, Dummheiten zu machen, deren Koſten Voll und Vaterland zu bezahlen haben. Unſere Politil hat vor allem erreicht, daß ung der Bürgerkrieg erſpart geblieben iſt. Herr Prälat Schofer wendet ſich dann den Urſachen zu, die unſer heiktiges nationales Elend berſchuldet haben. Große ſittliche, geiſtige und re⸗ ligiöſe Werte wurden in den Hintergrund ge⸗ ſtellt. Er erinnert an das Wirken des Biſchofs Wilhelm Emmanuel Ketteler, der einſt geſagt hat, die kleindeutſche Löſung ſei ein nationales Unglück geweſen, eine Löſung gegen die Geſetze der Natur. Der Wirtſchaftsmaterialis⸗ dere für eine Abänderung der Steuernotverord⸗ nung eintreten, wobei untragbare Ungerechtig⸗ keiten beſeitigt werden müſſen. Auch in der Frage der Aufwertung der Hppotheken, der Verſicherung und Sparguthaben kann die jetzige Verordnung als endgültige Löſung nicht an⸗ geſehen werden. Die Aufwertung von 15 Prozent darf nicht ſtaͤrrer Grundſatz bleiben, ſondern es muß mii Beſſerung der Wirtſchaftslage auch eine höhere Aufwertung Platz greifen. Der Parteitag bedauert, daß bei der Durch⸗ führung der Beſtimmungen über Abbau von Beamten und Staatsarbeitern ſeitens unterge⸗ ordneter Verwaltungsſtellen und Dienſtbehör⸗ den ſehr oft nicht in gerechtem ſozialem Geiſte, ſondern bürokratiſch, oft ſogar nach Gunſt und Mißgunſt entſchieden werde. Der Reichspar⸗ teivorſtand wird erſucht, bei der Reichsregie. rung entſprechende Schritte zu unternehmen Mit beſonderem Nachdruck muß verlangt wer den, daß unter allen Umſtänden ein Abba ausgewieſener Beamten und Staatsarbeiter ſo lange nicht erfolgt, bis dieſelben ſich wieder ig einer ihren früheren Verhältniſſen entſpre. mus feiert tolle Orgien. Dadurch ſind wir ſchwach geworden. Scharf geißelt der Redner dann die Bemühungen gewiſſer Parteien, den Papft und die deutſchen Katholiken für die Miß⸗ erfolge im Weltkriege verantwortlich zu machen und ſchilderte die Bemühungen Benedikts 15. um den Frieden während der Kanzlerſchaft Michae⸗ lis. Im weiteren ſchildert Redner mit feſten Stri⸗ chen die Gefahren einer Gewaltpolitik deutſchna⸗ tionaler und völkiſcher Kreiſe. Dieſe zu verhin⸗ dern brauchen wir ein ſtarkes Zentrum. Aber wir brauchen es auch noch für anderes. Ein neuer Kulturkampf zieht herauf. Vieles läßt darauf ſchließen, daß der alte Kulturkampf⸗ geiſt, den wir aus den Per Jahren kennen, nicht N verloſchen iſt, daß er neu auflebt. Wir werden ihm zu begegnen wiſſen. Redner ſchloß ſeine ernſten Ausführungen mit einem zuverſichtlichen Ausblick auf die kommende Reichstagswahl. Der Vorſitzende dankte Der wie dem Redner. Das vergrabene Teſtament. Roman von Ed. Wagner. 48 Machdruck verboten.) Der Adminiſtrator richtete ſeine mit Blut un⸗ een Augen auf ſeinen Sohn, indem er fragte: „So haſt auch du ſie nicht gefunden, Jaſon?“ „Nein!“ verſetzte dieſer.„Was gibt es denn? Was bat ſie dir geſtohlen?“ fragte Jaſon, erſtaant ſowohl über ſeines Vaters Gereiztheit, als uber deſſen unerwartetas Erſcheinen. Der Adminiſtrator ſchien ſeines Sohnes Fragen übe: hört zu haben „Wenn ſie noch nicht hier iſt, wird ſie bald kom⸗ men“, ſagte er halb für ſich.„Sie iſt vielleicht ait mir in demſelben Zuge gefahren und hat ſich mur etwas länger auf der Station aufgehalten. Das iſt beſſer, als ich erwartete!“ Er bemühte ſich, etwas ruhiger zu werden, und trog e weiter: „Send meine Männer noch hier— die Burſchen weiche die Pferde brachten?“ Fal“ De ſind wahrſcheinlich in der Köche. Ich wil mit ihnen Pen h Ohne eine Antwort abzuwarten, begab er ſich nach der Küche. Nach einer kurzen Unterredung den Genannten kehrte er etwas ruhiger in das Weſollſchaftszimmer zurück. Mein Ankunft überraſcht Sie“, bemerkte er ml. tioerlichem Lachen,„das iſt kein Wunder! Miß Roſamunde, würde es zupfel Umſtände ma⸗ 9 5 ntir ein kleines Abendeſſen zu bereiten?“ ch werde Auftrag dazu erteilen“, erwiderte doſamunde kalt, tudem ſte ſich nach dem Speiſe⸗ met begab, wohin ihr Vater ihr ſogleich folgte. Was ſoll das alles bedeuten?“. 1015 add, als er ſich mit ſeinem Vater a auß etwas gan e e ſein, was dich . bat Iſt das Gerede von der alten Betten; nur erſunden, oder hat ſie dir wirklich et⸗ wu 7 „O hat mir wirklich etwas geſtohlen“, ſtöhnte det Aominiſtrator. . denn?“ forſchte Jaſon. 4 Der Adminiſtrator ging erregt auf und ab. 1 „Etwa deine ein ſah.„Es „Schlimmeres— merte er. „Schlimmeres! ben?“ „Der Adminiſtrator blickte vorſichtig umher, trat dicht an ſeinen Sohn heran und raunte ihm zu: „Du haſt doch die Geſchichte von dem vergrabe⸗ nenen Teſtament gehört?“ „Von dem vergrabenen Teſtament?“ wieder⸗ holte Jaſon. „Ja!“ beſtätigte der Vater.„Der Familien⸗ ſchatz, welchen die erſte Lady Rosamunde Wilche⸗ ſter vergrub! Dir iſt gewiß die Geſchichte bekannt, wie Lady Roſamunde, als ſie ſich in Gefahr, be⸗ raubt zu werden, glaubte, während ihr Sohn im Ausland war, alle ihre Juwelen, welche ihr erſter Gemahl mit aus Indien gebracht hatte, an irgend einem geheimen Ort in dem alten Grauen Turme berbarg?“ „Gewiß habe ich etwas von einer ſolchen Le⸗ zende gehört“, erwiderte Jaſon;„aber was hat das mit deiner ſo eiligen Reiſe zu tun?“ „Das will ich dir ſagen!“ erklärte Amos Hadd. „Lady Roſamunde ſtarb, ohne die Stelle zu ver⸗ taten, wo ſie den Schatz verharg. Ihre Nachkom⸗ men haben danach geſucht, aber nicht ſo gründlich, wie ich es getan haben würde; denn keiner von ihnen hatte es nötig, bis auf Sir Archy, und der t es nie gewagt, offen danach zu ſuchen. Jahre⸗ ang habe 1 danach geſtrebt, dieſen Schatz zu be⸗ ſitzen. Ich habe ſchlafend und wachend von ihm zeträumt, er hat einen hervorragenden Platz in meinen Plänen eingenommen. Den Deſitz des Schloſſes— die Entdeckung des derborgenen Schatzes— deine Verbindung mit Roſamunde Wilcheſter— dies alles habe ich zugleich erſtrebt! 5 1 9 5 f ö Er machte eine heftige Bewegung und nahm einen unruhigen Gang durch das Bimper wie⸗ her auf. „Und nun?“ wiederholte Jaſon nach einer uſe. Und grollend fuhr Amos Hadd fort: „Monatelang habe ich nächtliche Unterſuchungen n dem alten Turm vorgenommen; monatelang habe ich Sir Arch ac e damit er nich in dieſer Sach nicht überliſten ſollte. Ich deranlaßte ihn und ſeine Tochter in dieſe abge⸗ egenen Gegend zu reiſen, damit ich freies Feld; viel Schlimmeres!“ jam. Was kann es Schlimmeres ge— chenden Lage befinden. Der Reichskanzler wird erſucht, ſeinen gan zen Einfluß dahin geltend zu machen, daß ein weitere Einſchränkung in den Fürſorgemaßnah men für Ausgewieſene, ſei es von Beamten oder Angehöriger freier Berufe, nicht erfolgt. Der Parteitag erwartet, daß die neuge, wählte Zentrumsfraktion getreu den ſozialen Traditionen der Partei nicht nur für Aufrecht erhaltung der heutigen ſozialen Errungenſchaf ten, ſondern nach Ueberwindung der Kriſe auch für Stärkung und Ausbau der Sozialgeſetzge⸗ bung eintritt. 0 Scharfer Proteſt wird erhoben gegen de Runwahren, politiſch falſchen, von konfeſſionellet Engherzigkeit diktierten Angriffe Ludendorff gegen Zentrum und Katholiken. Dieſe Aus laſſungen zeigen den Wählern unſerer Partei welcher Geiſt in dem Lager der Rechtsradika⸗ len herrſcht. Wir fordern unſere Freunde in Stadt und Land auf, unermüdlich zu arbeiten, damit aus winne. Dann beeilte ich mich, auch mein Glück zu verſuchen. Die ganze vorletzte Nacht arbeitete ich in dem alten Turm, und geſtern, ſobald du fort warſt, ſetzte ich den ganzen Tag über mein Suchen fort und in der vergangenen Nacht war ich ſchon wieder dort.“ Und haſt gewiß wieder vergebens gearbeitet?“ „Der Adminiſtrator beachtete dieſen Einwurf gar nicht, ſondern fuhr fort: „In meiner Aufregung hatte ich vergeſſen, da die alte Bettine in dem albverfallene Tun wohnte. Wenn ich an ſie gedacht hätte, würde ich etwas geräuſchloſer verfahren ſein und ſie hätte mich, da ſie faſt taub iſt, ſicher nicht gehört. Der alte Turm iſt ſchon oftmals durchſucht und die Steine am Herd ſind mehr als einmal aufgeriſſen worden, aber ich verfiel dennoch darauf, ſie noch einmal auseinander zu nehmen. Ich arbeitete ſtundenlang, indem ich die Steine neben mir wie eine Mauer aufſetzte. So hatte ich die Steine end⸗ lich bis auf den Grund aufgenommen, ohne et⸗ was gefunden zu haben. Da ſtieß iſt unvorſichti⸗ gerweiſe an die gufgeſchichteten Steine und ehe ich mir's verſah, ſtürzte der ganze Haufen krachend zu Boden. Beſtürzt hielt ich die Laterne hoch und ah auf dieſe Weiſe, daß das Zerbrechen eines teines, der etwas weiter weggefallen war, ein Stück gelbes Papier zutage gefördert hatte. Einen Augenblick ſtand ich wie betäubt. Endlich ſah ich 5 meine Mühe belohnt! Jenes Stück Papier ent⸗ ielt unzweifehaft das Geheimnis, wo der Schatz vergraben liegt!“ „Weiter!“ rief Jaſon, als ſein Vater ächzend innehielt. Und dieſer hob ſchweratmend wieder an: „Während ich noch bewegungslos daſtand, flog plötzlich eine große, weiße Geſtalt an mir vorüber, nabe das Papier auf, brach in ein höhniſches G; Heer aus und huſchte wieder an mir vorüber, mir die Laterne aus der Hand 2 f Als i mich von meinem Schrecken wiedererholtle, war i allein und von dem ſeltſamen Beſuch war kein! 11 19 vor ber den 1. geſuchtr⸗ ö „Du haſt nach der Geſtalt geſucht?“ te ſon, ſich ſchüttelnd vor Sbregen h „Den ganzen Turm habe ich durchſucht klärte Hadd.„Zuletzt kam ich an das Zimmer der alten Bettine un 1 raus. kam an die Tür, weit ſchw und tauber als gewöhnlie Spigenkandibat aufgeſſellten ockius, Rechtsanwalt aus Mainz, dor. Ein Mann des Volkes, wie wir ihn brau⸗ zu den großen Idealen der Zentrumspartei be⸗ Die Verſammlung nahm ſodann einſtimmig „Nach Studienrats ſo anregend einander. 177 N Kleine Rundſchau. — Für die ausgeſperrten Anilinarbeiter. In Nie uſtadt a. d. H. veranſtaltete im Einverneh⸗ men mit dem Bürgermeiſteramt und dem Detail⸗ liſtenverband der Ausſchuß der ausgeſperrten Anilinarbeiter eine Sammlung von Lebensmit⸗ teln. Das Ergebnis war insgeſamt 234 Pfund Suppenartikel, 158 Pfund Suppenwürfel und Erbswurſt, 234 Pfund Weizenmehl, 234 Doſen Konſerven zu 1 Pfund, 76 Doſen Konſerven, 158 Pfund Fett, 158 Pfund Grieß, 158 Pfund Malz⸗ kaffee, 137 Pfund Reis, 68 Pfund Nudeln, 76 Pfund Kaſtanien, 21 Pfund Haferlocken, 28 He⸗ ringe, etwa 70 Pfund Marmelade, 10 Pakete Kunſthonig, 4 Doſen Milch, 20 Eier, Stockfiſche und Blumenkohl. Hierzu kommt noch die Spende vom Braunweilerhof und Haidmühle in Geſtalt eines Schweines, Geld, Mehl und Kartoffeln, entage⸗ aus. ——— je 400 Gramm Wurſt auszugeben, wozu auch die hieſigen Metzgereien in entgegenkommender Weiſe das Fehlende ergänzten. Außerdem haben die hieſigen Zigarrengeſchäfte noch Rauch⸗, Schnupf⸗ und Kautabake, Zigarren und Zigaretten in einem ſolchen Quantum zur Verfügung geſtellt, daß auch hier jedem Rechnung getragen werden konnte. f — Zurückgetretene Kandidaten. Der im Hit⸗ lerprozeß zu 5 Jahren verurteilte Oberlandesge⸗ richtsrat Ppehner hat ſeine Kandidatur zum Reichstag, wie die„Großdeutſche Volksgemein⸗ ſchaft“ mitteilt, abgelehnt. Die Kandidatur des General Ludendorffs ſoll ein Eini⸗ gungsſymbol für die verſchiedenen Richtungen der völkiſchen Bewegung, nicht aber einer Par⸗ teikandidatur der Deutſchvölkiſchen Freiheitspar⸗ tei als ſolche ſein.— Auf dem geſtern ſtattge⸗ fundenen erſten außerordentlichen Parteitag der neugegründeten Republikaniſchen Partei Deutſch⸗ lands wurde mitgeteilt, daß der Dichter Fritz von Unruh, der als Spitzenkandidat aufge⸗ ſtellt war, auf die Reichstagskandidatur ver⸗ zichtet habe.(Hoffentlich tut es Weismantel auch noch. D. R.) — Verſteuerung der Fuß ballſpieler. Der Stadt⸗ rat in Zweibrücken hat den Antrag des Haupt⸗ und Bauausſchuſſes betreffs Verſteuer⸗ ung der Fußballſpieler mit 14 gegen 8 Stimmen angenommen. f — Die Peſt in Indien. Nach Meldungen aus Indien gibt der Direktor des indiſchen Ge⸗ Sie ſchien gerade aus dem Schlafe erwacht zu ſein und wußte mich ſo vollkommen ich ſie in der Ueberzeugung verließ, daß ſie nicht von dem Vorgefallenen wüßte. nichts anderes übrig als zu glauben, weiße Geſtalt Lady Roſamunde's Geiſt ſei. Je mehr ich aber darüber nachdachte, deſto un. wahrſcheinkicher wurde mir das und 10 5 andern einmal ſcharf zu befragen. ſchloſſen. Nachdem ich klopft hatte, erbrach fand das Zimmer leer! Sie war fort! braune Mantel, die alte Haube fehlte und verriet mir, daß ſie fort— entflohen war!“ 11 0 1 überwacht, daß ſie den Geiſt geſpielt und mich des Papiers beraubt bel nis des vergrabenen 5 Außer mir, wie ich war, eilte hinunter. Sie hatte, wie ich vermutete, Wilcheſter mit dem erſten 15 5 und 10 ein Billet gen!— Horch, iſt das nicht ein Wagen?“ niſtrator ſich ſelber.„Wir können nun Sorge ſein. Eingang des tens au ben, ſie au wird ſie f. eilen und mi alt und zu ſchwach, als da Wind fee könnte. 11 in unſeren Händen ſein und ich will N wieder bree dau mein 9 Schrelber 1000 0 r zu er “er- wie Ell uke ſundheitsamtes bekannt, daß die Peſt ſchwerer als jemals ſeit dem Jahre 1918 wütet. Man ſchätzt die Zahl der Todesfälle im Monat März auf annähernd 25000. Die Seuche dürfte noch weitere ſechs Wochen andauern. Die Regierung hat eine Summe von 50000 Rupinen für ärzt⸗ liche Hilfeleiſtung bewilligt. 12 12 9 Aus Nah und Fern. Darmſtadt, 7. April. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten feierte geſterg die Einweihung deines Erholungsheimes in Auerbach an der Sergſttaße, des dortigen Hotels Zur Krone, da 3 ſprach auch Staatspräſtoent Ulrich, der als Ver⸗ die es erlaubte, an jeden der 234 Ausgeſperrten ———— gegeri H * e der Bund erworben hat. Vei dem Weihealt 1 1 1 n zu betören, daf Mir blieb ſchon daß dis geweſen ich beſchlof Morgen die alte Bettine noch Ich fand ihre Tür ver⸗ wiederholt vergeblich ange⸗ ich ſie endlich kurzerhand und Auch der „Fort!“ wiederholte Jaſon verſtört. Der Adminiſtrator nickte.„Ja“, ſagte er,„ſie Es war mir nun klar, daß ſie mich hatte, auf welchem das Geheim⸗ Schatzes chrieben ſteht. nach dem Dorfe ſuge— einem Schleppzuge— ver⸗ ud ſi. nach Corburnspath ge⸗ Sie will alſo das Papier Sir Ar y brin⸗ Beide lauſchten geſpannt. „Nein, es iſt der Wind“, berichtigte der Admi⸗ nz außer habe meine beiden Männer am . tellt und Befehl gege⸗ fzufangen, ſobald ſie kommt. Der eine lten, während der andere hierher herbeiholen wird.“ „Aber wenn ſie nun zu Fuß kommt?“ warf Ja- ſon ein. „Das wird ſie nicht! Sie iſt zum Gehen 1 12 Papier wird bald lange lein bleibt denn aufcichtig gesagt: bc een 0 ni 1 05 91 1 5 2 Durchführung zu br Das ein ſchöner Beweis von der ſtarken Kraſt, die in dem Gedanken der Solidarität liege. Seine beſonderen Grüße gelten den zahlreich er⸗ ſchienenen Gäſten aus dem beſetzten Gebiet. Die Rede des Staatspräſtdenten ſchloß mit einem Hoch auf das Vaterland, an das ſich ſpontan das Deutſchlandlied anſchloß. f 1 Erbach, 7. April. Im kommenden Juli ſind hundert Jahre verfloſſen, ſeitdem der vom Gra⸗ ſen Franz Markt“ nach Erbach verlegt wurde. beſchloſſen, Es wurde hierfür zur Mitarbeit zu gewinnen. Durch weit⸗ gehende Unterſtützung des Grafen wird es mög⸗ lich ſein, dieſen Tag auf das reichlichſte auszu⸗ geſtalten, das Schießhaus zu vergrößern und einen hiſtoriſchen Feſtzug zu veranſtalten. Ludwigshafen, 7. April. Eine 23 Jahre alte Frau vom nördlichen Stadtteil iſt nach dem Ge⸗ nuß von blauſäurehaltigen Bittermandeln er⸗ krankt. Sie wurde ins Krankenhaus verbracht, woſelbſt ſie kurze Zeit nach der Einlieferung ver⸗ ſtarb. 5 Bad Nauheim, eine gut ſtatt, in der Herr Landtagsabg. Rechtsanwalt Nuß ⸗Worms über die politiſche Lage referierte. An das Referat ſchloß ſich eine lebhafte Aus⸗ ſprache. Abg. Nuß ſprach das Schlußwort. Die Stimmung der Zentrumswählerſchaft Oberheſ⸗ ſens iſt zuverſichtlich trotz mancher unſympathi⸗ ſchen Erſcheinungen, die zu mißbilligen ſind. Am gleichen Abend ſprach hier der Reichstagsabg. ſtorell in einer demokratiſchen Wählerver⸗ ſammlung. i 7. April. Geſtern fand hier Der Verband K. K. V. und die Reichstagswahlen Am 15. und 16. März fand in Hagen i. eſtfalen eine Verſammlung der Mitglieder des Verbandsvorſtandes, Verbandsausſchuſſes und der Vertreter der Gauverbände des Ver⸗ bandes katholiſch kaufmänniſcher Vereinigun⸗ gen Deutſchlands(Sitz Eſſen) ſtatt. g Nach eingehender Ausſprache über kommenden Wahlen fand eine g ſchließung einſtimmig Annahme, in der es u. A. heißt: i f „Die am 15. März in Hagen verſammelten Mitglieder des Verbandsvorſtandes, ſcher Vereinigungen Deutſchlands fordern die Verbandsmitglieder zur reſtloſen Teilnahme an den kommenden Wahlen auf. Als Mitglieder der Berufsorganiſatio katholiſchen Kaufleute und Angeſtellten ii —4* der Handel und Induſtrie, die die Vertretung den katholiſchen Weltanſchauung auch im öffentli chen Leben als eine weſentliche Aufgabe be trachtet, ſind wir verpflichtet, dieſe unſere An ſchauung auch durch die Stimmzettel klar zun Ausdruck zu bringen. Jeder KK V.⸗Nichtwählen ſchädigt die kulturellen Intereſſen unſeres Verbandes hinaus der deutſchen Katholiken. und darübeß Die Verſammlung ſteht auf dem Stande punkt, daß, unabhängig von jedweder perſön⸗ lichen Mißſtimmung, Unzufriedenheit, oder auch berechtigter Kritik, die wir an der Politil der Zentrumspartei der vergangenen Jahre geübt haben und erforderlichenfalls auch wei Preistreibereigeſetzgebung geſchaffen den Boden entzogen. ter üben werden, für unſere Mitglieder— ſchon allein auskulturellen Gründen— nur die Liſte der Zentrumspartei bezw. der Baye⸗ riſchen Volkspartei in Frage kommen kann., Jede Stimmenzerſplitterung Endes dem Gegner zugute.“ Ferner wurde beſchloſſen, auf die unwürdigen Verdüchtigungen und Angriffe Ludendorffs folgende Entſchließung dem hochwürdigſten Herrn Nuntius Pacelli zu unterbreiten mit der Bitte, ſie an den Hl. Vater weiter gelan⸗ gen zu laſſen: als Antworf in Eulbach begründete„Eulbacher den Tag beſonders feſtlich zu be⸗ gehen und alle Kreiſe der Erbacher Bevölkerung beſuchte Zentrumswählerverſammlung die Ent⸗ Ver⸗ bandsausſchuſſes und die Vertreter der Gau⸗ verbände des Verbandes katholiſch kaufmänni⸗ und wirtſchaftlichen 2 tetitnot der lantal Von Dr. Aengenheiſter Generaldirektor der Badiſchen Bauernvereins⸗ oh: Es wird von keiner Seite mehr beſtritten, daß die deutſche Landwirtſchaft ſich in den letzten Monaten in einer überaus ernſten Lage befindet, und daß dieſe Not angeſichts der Tatſache, daß ſie das ganze landwirtſchaftliche Gewerbe und den ganzen Berufsſtand um⸗ faßt, eine Agrarkriſis genannt werden muß. Klar zutage treten auch die Urſachen der Kriſe, und zwar ſind es in der Hauptſache die Steuerüberlaſtung, die Senkung der Pro⸗ duktenpreiſe und die Kreditnot, 5 Weniger Uebereinſtimmung herrſcht bezüg⸗ lich der Mittel zur Behebung der Not. Wenn man nach dem Kern der heutigen Agrarkriſis fragt, ſo iſt es der Geldmangel, hervorgerufen durch die zu niedrigen Einnah⸗ men aus den verkauften Erzeugniſſen und zu hohen Ausgaben für die landwirtſchaftlichen Bedarfsſtoffe und die Steuern und die Un⸗ möglichkeit der Kreditbeſchaffung. Der Bauer hat an ſich noch Perſonalkredit, aber niemand befriedigt ihn. Die örtlichen Krebit⸗ genoſſenſchaften erhalten keine Spareinlagen, weil der Bauer infolge des Geldmangels keine machen kann und die übrigen ländlichen Kreiſe auch nicht ſo geſtellt ſind, daß ſie größere Ein⸗ lagen machen könnten, ganz abgeſehen von dem Mißtrauen, das immer noch nicht ganz ge⸗ ſchwunden iſt. Soweit Kredite zur Verfügung geſtellt werden, ſind ſie für die Landwirtſchaft zunächſt viel zu teuer. Infolgedeſſen muß der Weg zwiſchen der Rentenmark und dem Landwirte, der doch letz⸗ ten Endes mit der Träger der Rentenbank iſt, verkürzt werden. Aber leider geſchieht in dieſer Beziehung noch zu wenig, obwohl hinreichend Vorſchläge gemacht ſind. Die Herabſetzung der Speſen an den einzelnen Stationen, die der Kredit durchläuft, genügt nicht, ſondern die Stationen ſelbſt ſind zu einem großen Teil zu beſeitigen. Gewiß ſoll anerkannt werden, daß der Zins in der letzten Zeit von rund 25 Pro⸗ zent auf 15 Prozent herabgeſetzt worden iſt, aber auch ein derartiger Zins iſt für die Dauer für jede Landwirtſchaft untragbar. Freilich nimmt heute die Landwirtſchaft ſo teueres Geld, und die Nachfrage überſteigt bei weitem das Angebot, das im weſentlichen in den 600 Millionen Rentenmark auf Grund des Rentenbankgeſetzes beſteht, von denen aber mehr als ein Drittel für beſtimmte Zwecke vergeben iſt, ſodaß nur ungefähr 400 Millio⸗ nen der deutſchen Landwirtſchaft zur Verfü⸗ gung ſtehen. Neben dem Perſonalkredit genießt der Landwirt auf Grund ſeines meiſt unverſchul⸗ deten Beſitzes noch Hypothekarkredit, aber auch dieſer kann nicht befriedigt werden, nicht deshalb, weil nicht genügend techniſch Einrichtungen zur Verfügung ſtehen,— die Zahl der Hppothekenbanken iſt ja in der letz⸗ ten Zeit noch weſentlich vergrößert worden— ſondern weil man dem Bauer Pfandbriefe eben will anſtelle von Geld, und weil der Bauer mit dieſen Pfandbrieſen zurzeit nichts oder nicht viel anfangen kann. Man bat verſchiedentlich die Landwirt⸗ ſchaft auf die Heranziehung von Aus lands⸗ kapital auf privatem Wege hingewieſen. Ich habe durch Beziehungen zur benachbarten Schweiz verſucht, von dort her Geld zu erhal- ten, aber immer die Antwort bekommen: n tung einer Goldnotenbank uſw.) gelöſt iſt.“ Gewiß iſt die Behebung der Kredimot ab⸗ hängig von der Löſung der geſamten Wäh⸗ rungsfrage, ſo daß eine reſtloſe Befriedigung der Landwirtſchaft erſt nach der Löſung dieſer Frage und des geſamten Reparationsprob⸗ lems möglich iſt, aber es ſollte doch jetzt ſcho mehr nach dieſer Richtung hin geſchehen, wei die Kreditnot den ganzen Betrieb der Land⸗ wirtſchaft lähmt und die Gefahr in ſich birgt, daß durch die Einſchränkung der Produktion die akute Kriſis zu einer dauernden wird. Von dem Grundſatz ausgehend, daß die Notlage de! Landwirtſchaft auch für die Geſamt⸗ wirtſchaft ein großer Schaden iſt, muß dem klutärmſten Gliede unſeres Wirtſchafts⸗ körvers, das iſt zurzeit die Landwirtſchaft, am raſcheſten und ergiebigſten Blut zugeführt werden, ſo wenig es auch ſonſt im Intereſſe der Lendwirtſchaſt gelegen iſt, andere Wirt⸗ ſchafte weige in ihrem Wiederaufbau zu be⸗ hindern. Ob dieſe Zuführung direkt geſchieht oder zu einem Teil indirekt auf dem Wege über die die Bedarfsſtoffe liefernde Induſtrie, iſt unweſentlich, inſofern hier nicht die Stun⸗ dung im Preiſe ſich auswirkt. Den anderen bisher bekannt gewordenen Vorſchlägen, die Kreditnot zu beſeitigen etwa durch Erweiterung der Rentenmarkdeckung von 4 auf 5 Prozent oder die Schaffung einer Bodenmark durch neue hypothekariſche Be⸗ laſtung des Grund und Bodens ſtehe ich ab⸗ lehnend gegenüber, da ich die Befürchtung nicht los werde, daß ſie eine neue Inflation im Gefolge haben können.— Weſentlich wird zur Linderung der Kreditnot die Gewährung einer ſteuerlichen Atempauſe ſein, da die Peranlaſ⸗ ſung für viele Verkäufe um jeden Preis die 1 ſteuerlicher Verpflichtungen war und iſt. Eine Behebung der Kreditnot wird auch eine Behebung der Preiſe der landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſe inſofern im Gefolge haben, als der Tiefſtand mit beeinflußt iſt durch ein Ueberangebot unſeres Getreides auf dem hei⸗ miſchen Markte. Die ganz niedrigen— ſta⸗ tiſtiſch gar nicht erfaßten— Getreide- und Viehpreiſe beruhen auf der Tatſache, daß der Bauer gezwungen iſt, Produkte zu jedem Preis abzuſetzen, um einigermaßen flüſſiges Geld zu bekommen. Im übrigen redet ſchon der Unterſchied zwiſchen den börſenmäßig no⸗ tierten inländiſchen und ausländiſchen Ge⸗ treidepreiſen eine deutliche Sprache. Er läßt erkennen, daß die jetzige Agrarkriſis von den früheren Zeiten in ihren Urſachen ſich unter⸗ ſchadet. Mithin treten auch andere Abhilfmaß⸗ nahmen in den Vordergrund. Neben der Ein⸗ führung von Schutzzöllen, die angeſichts der innen⸗ und vor allem außenpolitiſchen Ver⸗ hältniſſe(Friedensvertrag von Verſailles) zur⸗ zeit auf Schwierigkeiten ſtößt, erwägt man in einzelnen Kreiſen den Gedanken, ob nicht in Anlehnung an frühere Vorſchläge(3. B. An⸗ trag Kanitz vom Jahre 1895) durch ein Mo⸗ nopol die Getreidepreiſe erhöht werden kön⸗ nen. Die Idee iſt als Notbehelf nicht ohne wei⸗ teres abzulehnen. Allerdings muß hier bei aller Würdigung der Bedeutung des Getreide— baues vom Standpunkt der ſüddeutſchen Landwirtſchaft geſagt werden, daß die Agrar⸗ kriſis auch den Viehzüchter, den Weinbauer, den Obſtzüchter, den Handelsgewächsbauer „Man kann der Frage erſt näher treten, wenn die deutſche Währungsfrage(Errich⸗ PFE aiſſe hat den Bedingungen, unter denen die Lohn im Sinne der katholiſchen Wirtſchafts“ moral, wie ſie beſonders in der Enzyklika Re. tum novarum zum Ausdruck kommt, bezeichnen bverden kann. wurde Nach Beſeitigung der Notmarktlage und der durch die Geldentwer— tung G Riſikoprämien hat ſich „dem Einfluß der freien Konkurrenz, die allein kommt letzten preisregulierend wirken kann, ein natürlichen Preisabbau vollzogen, dieſem Zwecke ö überwachung als gänzlich überflüſſig erſchei⸗ nen läßt. Die Wuchergerichte ſind Sonder— gerichte, die einen einzelnen Stand in der un⸗ würdigſten Weiſe entrechten. möglichkeit der Nachprüfung der Urteile durch eine übergeordnete Inſtanz, die die Schnellig „Die am 15. März in Hagen i. W. verſam⸗ melten Vertreter ſämtlicher Gauverbände im Verbände katholiſch kaufmänn. Vereinigungen Deutſchlands verurteilt auf das Schärfſte den leit des Verfahrens und den Mangel an feſter Rechtsgrundſätzen auf dieſem Gebiete, ent ſtehen vornehmlich dem Einzelhandel, der faß ausſchließlich davon betroffen wird, die ſchwer⸗ rals Ludendorff gegen den Hl. Stuhl und die deutſchen Katholiken und weiſen dieſe entrüſtel ö zurück. Dieſer Verſtoß iſt umſo unwürdiger, als er von einem Deutſchen ausgeht, der ſicher⸗ ſomehr geboten, lich mehr als viele andere wiſſen muß,, wie groß die Bemühungen des Hl Vaters während der ganzen Kriegszeit geweſen ſind, die Leiden des deutſchen Volkes zu lindern und die Völ⸗ kerverſöhnung durch einen Verſtändigungsfrie⸗ den herbeizuführen. Um ſo dankbarer erinnert ſich die Ver e als Vertretung von 40 000 katholi, iſchen Kaufleuten, der väterlichen Liebe und Sorge Sr. Heiligleit, die er ununterbrochen, ſo auch durch Entſendung eines Delegaten noch beſonders bekundet hat und bittet Ew. Emi nenz dem Hl. Vater dieſe einmütige Erklärung zu übermitteln.“ M 1 un ien Jerkauf der veitanprungen aumeng⸗von Verbands porſſand, Verbau pe befaßten ſich die Teilnehmer u. a. mit den ver⸗ ſchiedenſten Wirtſchaftsfragen. Folgende Ent⸗ ſchließungen wurden angenommen: (Wuchergeſchichte und Preisprüfungsſtellen. „„Die am 15. März in Hagen i. W. tagende Verſammlung von Verbanosvorſtanb, Ver⸗ bandsausſchuß uno Gauvorſitzenden in Ver⸗ bande kathol. laufm. Vereinigungen Deutſch⸗ lands fordert einſtimmig und enlſchieden die ſofortige Beſeitigung ver Wuchergerichte und de sprüfungsſtellen. durch die Mar 0 ungerechten, unritterlichen Angriff des Gene ten Rechtsnachteile. gaben der Preisprüfungsſtellen Die Rechtsſicherheit un! das Rechtsbewußtſein ſind durch die Wucher gerichte in der empfindlichſten Weiſe erſchüt⸗ tert worden. Ihre ſofortige Beſeitigung iſt um⸗ als durch die Verordnung vom 4. Januar 1924 die Laienbeiſitzer bei den Wuchergerichten entfernt ſind. In den Fällen wirtlichen Wuchers, der mit rückſichtsloſer Härte zu ahnen iſt, genügen vollkommen die ordentlichen Gerichte mit ihren Rechtsmitteln der Berufung und Reviſion, die in einem Rechtsſtaat keinem Staatsbürger vor⸗ enthalten werden dürfen, während die Auf von den nor⸗ malen Behörden übernommen werden können, Es iſt an der Zeit, daß der augenblicklichen Rechtsloſigkeit des deutſchen Kaufmanns end⸗ lich ein Ende gemacht wird.“ Erwerbsloſigkeit und Angeſtelltengehälter. „Die am 15. März in Hagen tagende Ver⸗ dusſchuß und Gauvorſitzenden im Verbande lath. kaufm. Vereinigungen Deutſchlands ſteht uf dem Standpunkt, daß der vielfach ausge⸗ ſprochene Verdacht nicht unbegründet iſt, daß ben . die Entlaſſung von kaufmännniſchen Angeſtell⸗ den, vornehmlich in Großbetrieben, in einem e eee e aß der u in bielen Fällen überſchreitet.. 1 er 15.. e Ke einen Tiefſtand erreicht, n Auſwen dungen des DT. mebr als ae .... ͤ ͤ ͤv. unten der die beſonders zu geſchaffene behördliche Preis⸗ len, indem ſie dieſe Durch die Un⸗ ten Sammlung Ruhrhilfe ſowie aus dem Aus⸗ drängten, trifft und auch ihnen geholfen werden muß. 8 w 8 d eee PPP Die Verſammlung erſucht kommenden Stellen dieſen Uebelſtänden mi allen Mitteln entgegenzuwirken. Mit den ſchärfſten Strafen iſt ferner gegen ſolche Arbeitgeber vorzugehen, die aus Ge— winnſucht die Not der Erwerbsloſen ausbeu— gegen geringes Entgel! beſchäftigen und damit den Arbeitsmarkt be— engen.“ Das geſamte Unterſtützungsweſen wurde den Zeitverhältniſſen entſprechend neu geregelt und eine Verbandsſparkaſſe gegründet. ö — Lehle Meldungen. Deutſche Nothilfe. Berlin, 8. April. Der Reichsarbeitsaus⸗ ſchuß der deutſchen Nothilfe hat aus den Reſt⸗ beſtänden des deutſchen Volksopfers und der bon der Zentralarbeitsgemeinſchaft eingeleite⸗ Neichsfond der deutſchen Ruhrhilfe eine halbe Million Goldmark zur Verteilung an das be⸗ ſetzte Gebiet beſtimmt. Außer beſonderen Zuwendungen für die Gefangenen und Ver⸗ für notleidende Eiſenbahner und entlaſſene Eiſenbahner im beſetzten Gebiet und für die Kinderverſchickung, werden die Be⸗ träge vor allem für Volksſpeiſeeinrichtungen Verwendung finden. Dieſer Betrag wird durch die Spitzenverbände der freien Wohlfahrts⸗ »flege und die Landesausſchüſſe der deutſch ea Kothilfe unter beſonderer Berückſichtigung de⸗ Gebiete mit großer Erwerbsloſigkeit für Zwecke der Volksernährung verwendet werden, Die großen Natnralleiſtungen der Landwirt, ſchaft ſind hierin nicht einbegriffen. Wenn es gelingen ſollte, den Millionen Unterſtützungs⸗ bedürftigen deutſcher Volksgenoſſen die ſchwe⸗ ren Uebergangsmonate bis zur Ernte über, winden zu helfen, ſo wird die Opferbereitſchaf! der deutſchen Bevölkerung noch nicht erlahmen dürſen. 0 0 0 1 g Die Sathverſtändigenberichte. Paris, 8. April. Nach einer Nachtſitzung 1 1 ö Amtliche Kei 1 Mitgeteilt von der Darmſtädter und Natlonalbank (Bweigniederlaſſung Worm) 4210500 gurſe vom 7. 4% . Dollar Franzöſiſcher Franc 246643 Schweizer Fraue 0 1 24 735825 Sterling 18295250 ‚ nbiſcherulden 1573925 des erſten Sachverſtändigenausſchuſſes am Sonntag trat der Ausſchuß geſtern vormitlag erneut zu einer dreiſtündigen Sitzung zuſam⸗ men. Auch am Nachmittag fanden Beratungen glatt. Heute wird die letzte Sitzung des Au⸗ ſchuſſes abgehalten werden. Die Berichte wer⸗ die in Frage Jaalharlollein Fe . den am Mittwoch vormittag 5 Uhr überreicht, Die Bekanntgabe an die Preſſe erfolgt um 11 Uhr. i ö N 5 London, 8. April. Wie die„Times“ aus f Brüſſel meldet, ſollen Beſprechungen zwiſchen der belgiſchen und der engliſchen Regierung iber die Frage der Prüfung der Sachverſtän⸗ digen⸗Gutachten entweder durch die Repara⸗ ionskommiſſion oder durch einen interalliier⸗ f en Ausſchuß ſtattfinden.— In Brüſſel wolle man für die zweite Methode eintreten. Das Blatt teilt mit, daß die vollſtändige Uebermitt⸗ lung der Sachverſtändigenberichte mit ihren Anhängen nach den Hauptſtädten Europas und Amerikas 5 Stunden in Anſpruch nehmen wird. * Ermäßigung der Telephon⸗ und Telegraphen⸗ gebühren. Berlin, 8. April. Wie verlautet, wird demnächſt eine Ermäßigung der Telegra⸗ phegebühren eintreten, desgleichen der Einrich⸗ tungsgebühren. Die laufenden Gebühren und die Einzelgeſprächskoſten können jedoch nicht herabgeſetzt werden. Dieſe Frage wird gegen⸗ wärtig im Reichs voſtminiſterium geprüft. 1 5 0 0 . n e 2 1 N g Trotzki kehrt zurück. f Moskau, 8. April. Nach einer amtlichen Mitteilung wird Trotzki in den nächſten Ta⸗ gen die Ausübung ſeiner Aktion wieder über⸗ fſehmen. ———— 1 4. 7 Krupp beim Papſt. Rom, 8. April. Der Papſt empfing ge⸗ ſtern Herrn Krupp von Halbach. 8 15 N Miniſterkriſe in. Südafrika. London, 8. April. Ein Telegramm aus capſtadt teilt mit, daß General Smuts, der Premierminiſter von Südafrika, ſeine De⸗ miſſion eingereicht hat. Dieſe Demiſſion wurde durch das Reſultat der Teilwahlen von Water⸗ ſtroem hervorgerufen, in denen der Kandidaf der nationaliſtiſchen Burenpartei den Kandi⸗ daten der ſüdafrikaniſchen Partei geſchlagen hat, deren Führer General Smuts iſt. Dieſe Partei hatte im übrigen nur noch eine Majo⸗ rität von 8 Stimmen in der geſetzgebenden Verſammlung von Südafrika. Wetterbericht. Wolkig, vereinzelt auch Regen, mild, weſtliche Winde.. e ee Geſchäftliche Mitteilungen. — Es iſt wichtiger, als die meiſten Hausfrauen annehmen, daß man nur gute Schuh⸗ krem kauft. Wieviel Schuhe hätten ein doppeltes Alter erreicht, wenn ihnen nicht billige Krem aufgekleiſtert worden wäre, die das Leder hart, ſpröde und ſchließlich riſſig gemacht hat. Ver⸗ langen Sie immer nur die ſeit 30 Jahren be⸗ währte Pilo⸗Schuhkrem, ſelbſt wenn Sie einige Pfennige teurer iſt. Niedrige Preiſe können nur auf Koſten der Qualität gemacht werden. Pilo glänzt im Nu und erhält die Schuh'. R. Sch. 43 40 „Frühe Roſe (garantiert norddeutſche Saat) werden heute Mittag von 3 Ahr ab am Staatsbahn⸗ hof ausgegeben. Zentner Mk. 5.50 Bezahlung geſchieht im Hauſe bei ois Waller Saatgnuthaus. Pit bitten sene 1 97 7 um ene Mittellungen über intereſſante Vorkommniſſe, Berichte über Verelngverſammlungen und eſtlichkelten, Unglücksfälle uſw. ſind uns — Auslagen werden vergüten