925 eee, i bern, Ferkel g und 5 N abſein Läufer⸗Schweine Einen guterhaltenen D friſch eingetroffen Danksagung. 5 2 Zurückgekehrt vom Grabe unſeres ſo früh(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) dahingeſchiedenen lleben, unvergeßlichen Goh⸗ nènes, Bruders und Neffen 05 Viernheimer Tageblatt Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt, 5 Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen (Viernheimer Zeitung 1 173 eint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins 05 1 c e en: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen andkalender.— Annahme von Abonnements täglich * Grabſtein (Granit) billig zu verkaufen. Steinſtraße 15. 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Nichtanmeldepflichtig ſind nur ſolche Kraft- räder, deren nach der Steuerformel berechnete Nutzleiſtung bei einem Außendurchmeſſer der Rad— reifen von mehr als 40 em, — 4 P58, W bei kleinerem Außendurchmeſſer 1 PS. nicht überſteigt. Zuwiderhandlungen werden zur An— zeige gebracht. Viernheim, den 8. April 1923. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Einige Zenter troh zu verkaufen, ſowie eine Kaute fuhl abzugeben. Wo, ſagt der Verlag. Betr.: Maul⸗ und Klauenſeuche unter den Faſel⸗ tieren. Nachdem unter fünf Gemeiadeebern der Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche amtlich feſtgeſtellt worden iſt, iſt die Gemeinde Viernheim zum Sperrgebiet erklärt. Die in der Bekannt- machung des Kreisamts Heppenheim im Kreis⸗ blatt Nr. 3 vom 8. 1. 1921 angeordneten Maß⸗ nahmen, welche bei uns einzuſehen ſind, finden auch auf das hier beſtimmte Sperrgebiet An⸗ wendung. Auf dieſe wird ausdrücklich verwieſen. Viehhändler und Metzger wollen ſich beſonders hiernach bemeſſen. Der Gemeindefaſelſtall bleibt bis auf weiteres vollſtändig geſperrt. Viernheim, den 8. April 1924. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. M Dr. Bosse rt) Schlafzimmer u. Schpiegelſch v. 255. an Speisezimmer, Küchen-Einrichtungen MHleiderschränke von 34. an Hüchenschränke age, 60. an Chaiselougues von 48.—an Matratzen n Wolle von 34. an ſowie Einzelmöbel aller Art billigſt bei L. 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Für die vielen wohltuenden Beweiſe dei der Krankheit und dem Hinſcheiden meiner lieben, nun in Gott ruhenden Gattin, unſerer guten treubeſorgten Mutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Kutharing Englert geb. Ringhof ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ und Blumenfpende, ſagen wir unſeren tief⸗ gefühlten Dank. Beſonderen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 9. April 1924. Nie tleftrauernd Hinterbliebenen. Letzte 5 Nußholz⸗Verſteigerung. ienstag, den 15. April d. Js. vormittags 9 Uhr wird im„Schwanen“ dahier, verſteigert: 1. Kiefern⸗Schnittholz: 1 St. I. Kl.= 1,67 Im; 0 St. II. Kl. 8,90 Fm; 3 St. III. Kl.= 3,82 Fm.; 1 St. IV. Kl.= 0,99 Fm. 2. Sonſtiges Kiefern⸗Stammholz: 65 St. III. Kl.= 62,47 Fm.; 145 St. IV. Kl.= 85,31 Im.; 143 St. V. Kl. 51,60 Im. 3. Eichen⸗Stämme: VI. Kl. 6 St.= 1, 26 Im. 4. Fichten⸗Stämme: Vb. Kl. 4 St.= 0,72 Fm. 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März dem Miniſterium des Aeuße⸗ ren ein Schriftſtück überreicht, in dem die fran⸗ zöſiſche Regierung auf die demnächſt fällig Reichstagswahlen hingewieſen wird, mit dei Bitte, ihre Vertreter im beſetzten Gebiet anzu⸗ 0 weiſen, dieſe Wahlen durch gewiſſe genau um⸗ ſchriebene Maßnahmen zu erleichtern. Indem das Miniſterium des Aeußeren den Empfang dieſes Schriftſtückes beſtätigt, geſlat⸗ tet es ſich, die deutſche Botſchaft darauf hinzu⸗ weiſen, daß die franzöſiſche Regierung, wie ſie ſchon wiederholt erklärt hat, nicht beabſichtigt, ſich in ſchen und demzufolge Schriftſtück des geworfenen Fragen belgiſchen Oberkommando einerſeits örtlich deutſchen Behörden rung darauf hinzuweiſen, daß der Oberkommiſ— ſar der Republik in Koblenz und der komman⸗ dierende General der Rheinarmee geneigt ſind, alle Maßnahmen zu treffen, um die Wahlhandlung nicht nur zu ermöglichen, ſondern auch zu erleich— tern unter der einzigen Bedingung, daß die öffentliche Ordnung nicht geſtört wird und daß die Sicherheit der Beſatzungstruppen gewähre leiſtet bleibt. Was die beſtimmten Geſuche der deutſchen ö Regierung betrifft, ſo beehrt ſich das Miniſte⸗ deutſchen Botſchaft rium des Aeußeren der nachſtehend das ſehr weite Maß bekannt zu geben, in dem die örtlichen alliierten Behörden ihnen ſtattzugeben bereit ſind: 1. Betreffs der ordnungen der Rheinlandkommiſſion auf 48 Stunden feſtgeſetzte Anmeldefriſt zu verkürzen. Der Oberkommiſſar der Republik wird die Frage ſeinen Kollegen vorlegen und ſeine Un— tergebenen in der franzöſiſchen Zone dahin an⸗ weiſen, daß keine regelmäßig angemeldete Ver- irgendwie ſammlung zu reinen Wahlzwecken behindert wird. 2. Betreffs des Verkehrs zwiſchen den be— ſetzten Gebieten und dem übrigen Deutſchland iſt der Reichsregierung bekannt, daß er für alle im Rheinland wohnenden Perſonen völlig frei iſt. Von Perſonen, die dort nicht ihren Wohn— ſitz haben, könnte ein für die ganze Wahl⸗ periode gültiger Paſſierſchein ausgeſtellt wer— den, falls es ſich um Kandidaten oder Partei ſekretäre handelt und deren Namen nebſt Nach⸗ weis ihrer Perſönlichkeit der Rheinlandkom miſſion mitgeteilt werden. Dieſe Vergünſti⸗ gung könnte jedoch denjenigen Deutſchen, din von der Rheinlandkommiſſion aus dem beſetz⸗ ten Gebiet ausgewieſen ſind, nicht gewähr— werden, außer wenn ſie Kandidaten ſind. Auck dann könnten ſie nur für einen Zeitraum von höchſtens 14 Tagen und unter dem Vorbehal⸗ erteilt werden, daß der Aufenthalt des Betref⸗ fenden zu keiner Kundgebung gegen die Si cherheit der Beſatzungstruppen oder gegen d' Würde der Beſatzungsmächte Anlaß gibt. 3. Betreffs der Preſſefreiheit ſcheinen Maßregeln zu ergreifen zu ſein. Die Preſſe un⸗ terliegt im beſetzten Gebiet keiner Vorzenſur, und wenn es vorkommt, daß die Rheinland⸗ kommiſſion Strafmaßnahmen gegen deutſche Zeitungen ergreift, ſo geſchieht dies lediglich auf Grund von Artikeln, die der Sicherheit der Beſatzungstruppen ſchaden können. Dieſe Bürgſchaft kann nicht aufgehoben werden, Uebrigens ſchadet ſie dem normalen Gebrauch der Preſſefreiheit in keiner Weiſe. 4. Betreffs der Stimmabgabe der aus den beſetzten Gebieten ausgewieſenen Perſonen ſcheint es nicht möglich, denſelben durch eine allgemeine Maßregel das Recht zu geben, am Wahltage 1 Wohnſitz zurückzukehren, um in ihrem Wahlbezirk ihre Stimme abzuge⸗ ben. Die Reichsregierung iſt ſich dieſer Un⸗ möglichkeit ſo voll bewußt geworden, daß ſte erlaſſen hat, wonach die Ausgewieſenen auf die Wahlliſte ihres jetzigen Wohnortes geſetzt werden. Die am 17. März eine Verordnung 22 e iſt alſo tatſächlich durch die deutſchen Behbrden ſeloſt eregelt worden. Nichtsdeſto⸗ 1 7 i deutſche Botſchafter innerdeutſche Angelegenheiten zu mi⸗ auch nicht zur nächſten Wahl Stellung nehmen will. Daher ſind nach Anſicht der Regierung der Republik die im deutſchen Botſchafters auf- zwiſchen der interalliier⸗ ten Rheinlandkommiſſion oder dem franzöſiſch⸗ und den andererſeits zu regeln. In dieſem Zuſammenhang geſtattet an die franzöſiſche Regierung, die deutſche Regie- 75 N 5 Wahlverſammlungen ſcheint es möglich, die jetzt durch die Ver⸗ Donnerstag, den 70. Apr 152 d des Polizeiamts Viernheim Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 e Debereabe der Suchverständigenberichte In Berlin eingetroffen. Berlin, 9. April. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ berichtet, iſt der umfangreiche Sach⸗ verſtändigenbericht während der vergangenen Nacht nach Berlin übermittelt worden. Die einzelnen Stücke wurden ſofort nach ihrem Eintreffen überſetzt. Die Regierung dürfte ſich am Nachmittag mit den Berichten beſchäftigen Abreiſe der Sachverſtändigen. Paris, 9. April. Die Gutachten der Sachverſtändigen werden heute vormittag 10 Uhr überreicht werden, worauf, wie bereits gemeldet, General Da wes u. Mace Kenna Anſprachen halten werden. An die Uebergabe des Berichtes wird ſich eine Sitzung der Repa⸗ rations-Kommiſſion anſchließen, welche zum Gegenſtand die Einladung deutſcher Bevoll⸗ mächtigter nach Paris haben wird. Eine Stel⸗ lungnahme der Repko ſoll anſcheinend erſt nach dem Eintreffen der deutſchen Delegierten und nach der Prüfung der Gutachten durch die alli⸗ ierten Regierungen erfolgen. Die Sachverſtän— digen werden heute Paris verlaſſen. General Dawes wird erſt nach einer Italienreiſe nach Amerika zurückreiſen. **** Der Inhalt nach dem„Matin“. Paris, 8. April. Der Matin“ erklärt, in der Lage zu ſein, den Inhalt des Sach- verſtändigenberichtes heute ausführ- lich wie folgt mitteilen zu können: a) Sanierung der deutſchen Finanzen. Es ſolle eine Kontrolle über den Steuereinzug ein— geſetzt werden. Wenn in den Reichsfinanzen gleichwohl wieder ungeordnete Verhältniſſe auftreten, ſo würde die Kontrolle automatiſch verſtärkt. Außerdem wird vorgeſchlagen, daß ein Teil der Budgeteinnahmen wie Zölle und ein Teil der Verbrauchsſteuer wie das Tabak— und Alkoholmonopol direkt auf das Konto der Reparationskommiſſion bezahlt werden ſoll, das in der Emiſſionsbank eröffnet werden ſoll. Die Reparationskommiſſion wird von dieſen Einnahmen einen Teil für ihre Annuitäten verwenden und den Reſt dem Reichsfinanz— miniſterium abtreten. b) Die Emiſſionsbank iſt beſtimmt, nach und nach die Reichsbank, die Rentenbank und die Golddiskontbank zu abſorbieren. Ihr Ka pital wird mit 400 Millionen Goldmark vor geſchlagen, das in vier Millionen gleichwertige Obligationen aufgeteilt würde. Eine Million der Obligationen würde der Reichsbank gegen Verpfändung ihrer geſamten Aktiva, der Im— mobilien inbegriffen, ausgeliefert und 3 Mil— lionen den internationalen Zeichnern abgetrte— ten, die im Verwaltungsrat vertreten werden. Die Metalldeckung der auszugebenden Bank— moten müßte mindeſtens ein Drittel betragen. c) Ruhr. Der Bericht ſchlägt vor, die wirt— ſchaftliche Einheit Deutſchlands wieder herzu— ſtellen, ohne daß deshalb an der militäriſchen Beſetzung gerührt würde. Die Eiſenbahnen der beſetzten Gebiete würden eine beſondere Gruppe innerhalb des Reichseiſenbahnnetzes bilden und die Direktion dieſer Gruppe einem Vertreter der Alliierten abtreten, der insbeſon— dere darüber zu wachen hätte, daß die Sicher heit der Beſatzungstruppen nicht gefährdet werde. d) Annuitäten. Es wird kein Moratorium gewährt werden, dagegen werden die Annui— täten nach und nach größer werden. Im erſten Jahre wäre eine Milliarde zu bezahlen, wo von 800 Millionen durch eine internationale Anleihe und 200 Millionen durch eine Ver— kehrsſteuer aufgebracht würden. Im zweiten und dritten Jahre wären 1200 Millionen Goldmark und im vierten Jahre 1750 Millio⸗ nen Goldmark zu bezahlen. Vom 5. Jahre an würden die Annuitäten immer mindeſtens 2460 Millionen Goldmark betragen. Dieſer Be— trag wäre wie folgt zuſammengeſetzt: Budget⸗ Einnahmen 1500 Millionen, wovon 300 Milli⸗ onen durch die Verkehrsſteuer aufgebracht wür— 9 [gationen würden den, Eiſenbahn⸗Einnahmen 660 Millionen, Einnahmen aus der Induſtriehypothek 300 Millionen. Außerdem iſt vom 5. Jahre an eine mobile ergänzende Annuität reren Nr weniger behält ſich der franzöſiſche Oberkom⸗ miſſar im Geiſte beſonderen Wohlwollens ohne ſich in dieſer Hinſicht zu binden, vor, die Rückkehr der Ausgewieſenen, deren Anweſen fan im beſetzten Gebiet nicht mehr unerwünſchh ein ſollte, nach Möglichkeit zu erleichtern. 5. Was den Vorſchlag der Reichsregierung ſetrifft, einen Vertreter des deutſchen Miniſte⸗ 1 vorgeſehen, die die geſamte Annuität im Maxum bis auf drei Milliarden Goldmark erhöhen könnte und die nach den verſchiedenen Indexziffern des wach⸗ ſenden Wohlſtandes Deutſchlands berechnet werden ſoll. e) Reichseiſenbahn. Die Reichseiſenbahnen würden während 50 Jahren an eine interna⸗ tionale Geſellſchaft verpfändet, deren Kapital 26 Milliarden Goldmark betragen würde. Zwei Milliarden des Kapitals würden durch Vorzugsaktien dargeſtellt, wovon ein Viertel zugunſten der deutſchen Regierung und drei Viertel zugunſten der Geſellſchaft verkauft wür⸗ den. 13 Milliarden würden durch gewöhnliche Aktien dargeſtellt und der deutſchen Regierung ausgeliefert werden. 11 Milliarden würden durch privilegierte 6proz. Obligationen dar⸗ geſtellt werden, die 5 Prozent Zinſen tragen und zu 1 Prozent amortiſiert werden. Die Re⸗ parationskommiſſion würde dieſe Obligatio⸗ nen an einem internationalen Markt verkau⸗ fen und dadurch raſch 10 Milliarden Goldmark mobiliſieren. Der Bericht ſieht eine Reihe von Garantien vor, wodurch die internationalen Zeichner ſichergeſtellt werden ſollen. Die haupt⸗ ſöchlichſten Garantien ſind folgende: 1. Ein alliierter Fideikommiſſar würde in dem Ver— waltungsrat der Geſellſchaft die nichtdeutſchen Obligationszeichner vertreten. Im Falle eine ſchlechte Nerwaltung die Finanzen der Geſell— ſchaft gefährden würde, würde der Fideikom— miſſar unverzüglich die Funktionen eines Ge⸗ neraldirektors übernehmen und ga atiſch mit ausgedehnten Vollmachten ve t ſein. Er hätte insbeſondere die Vollmacht, die Ta— rife zu erhöhen. 2. Die für die Bezahlung der Zinſen der privilegierten Obligationen nötige Summe werde den Pruttoeinnahmen ent⸗ nomen werden und nicht dem Reingewinn. 3. Wenn trotz der vorausgehenden Garantien die Einzahlungen der Geſellſchaft an die Reparg— tionskommiſſion eines Tages ungenügend wä ren, um die Obligationen verzinſen zu können ſo würde die Reparationskommiſſion den Fehlbetrag den Reichseinnahmen entnehmen, die ihr verpfändet ſind. Das ganze deutſche Reich würde dadurch den Beſitzern von Eiſen— bahnobligationen gegenüber ſolidariſch ge macht. f) Hyvothek auf die Induſtrie. Der Bericht ſieht die Ausgabe von 5 Milliarden Obligatio— nen vor, die durch den induſtriellen Beſitz Deutſchlands garantiert würden. Dieſe Oßbli— der Reparationskommiſſion ausgeliefert und wöhrend 40 Jahren 300 Mil⸗ lionen Goldmark abwerfen. und zwar 5 Pro— zent Zinſen und 1 Prozent Amortiſation. Je— der Beſitzer wäre gehalten. die Zinſen zu be— zahlen, anſonſten ſein Beſitz beſchlagnahmt und verkanft würde. Die deutſche Regierung würde für Bezahlung verantwortlich gemacht. Im Falle eines Verſagens würde ſich die Repara— tionskommiſſion wiederum durch die Reichs— eiſenbahn ſchadlos halten, die ihr verpfändet ſind. Die Garantien würden der Revarations— kommiſſion geſtatten dem internationalen Markt 5 Milliarden Induſtrieobligationen an- zubieten und raſch einen entſprechenden Be— trag zu mobiliſieren. Wenn in irgend einem Kapital ein Defizit auftrete, ſo hätte die Re— narationskommiſſion in gleichem Maße das Recht. ſich durch die ihr verpfändeten Reichs— einnahmen ſchadlos zu halten. q) Uebermittlung der Reparationen. Der Sachverſtändigenbericht ſieht nach dem Vor ausgegangenen vor, daß Deutſchland entweder eine Minimalannuität von 2460 Millionen Goldmark oder eine Maximalannuität von 3 Milliarden zu bezahlen habe und daß unver— züglich 16 Milliarden mobiliſiert werden, wozu in der Folge Annuitäten von mindeſtens 1460 Millionen und höchſtens 2 Milliarden Gold- mark dazu kämen. Die Uebermittlung dieſer Summen an die Alliierten würde durch ein be⸗ ſonderes Komitee beſorgt werden. Die 0 00 glieder der Kommiſſion würden von der Reva⸗ rationskommiſſion vorgeſchlagen und von den, Regierungen genehmigt werden. Das Komitee wäre beauftragt, den komplizierten Mechanis⸗ mus zu überwachen, womit vermieden werden ſoll, daß der internationale Geldmarkt und! die internationale wirtſchaftliche Lage infolge der Rey szahlungen geſtört werden. riums des Innern zwecks unmittelbarer Ver⸗ handlungen mit der Rheinlandkommiſſion über Wünſche, die durch die Wahl etwa ent⸗ ſtehen könnten, nach Koblenz zu entſenden, ſo ſieht die franzöſiſche Regierung die Notwen⸗ digkeit dafür nicht ein, da Beamte mit entſpre⸗ chendem Auftrage für die übrigen Teile Deutſchlands nicht vorgeſehen ſind und die Jnige zu leiſten. 1— De ſche deutſchen Vrwaltungsbehörden im Rheinlan ebenſo vorhanden und in Tätigkeit ſind, wie im unbeſetzten Deutſchland. Hier wie dort muß ihre Anweſenheit genügen, um die Regelmä⸗ ßigkeit der Wahl ſicherzuſtellen. Indeſſen be⸗ hält die Regierung der Republik ſich eine wel tere diesbezügliche Antwort an die Reichsregie⸗ rung vor. Die franzöſiſche Regierung zweifelt daß die aufgeführten Anordnungen geei ſein werden, der Reichsregierung vollauf Ge⸗ Sie enthalten bezüglich der ergelmäßigkeit der Wahlen in der Tat Bürg⸗ chaften, die den mindeſtens gleichkommen, den Bewohnern der unbeſetzten Gebiete zugute ommen können, wenn man bedenkt, daß der nilitäriſche Belagerungszuſtand in Bayern u, der Ausnahmezuſtand im ganzen übrigen deutſchland aufrecht erhalten bleibt. N Die bayriſchen Wahlen Das defis tive Ergebnis im rechtsrheiniſchen Bayern. München, 8. April. Das definetive Wahlergebnis aus dem rechtsrheiniſchen Bay⸗ ern ſtellt ſich nach amtlicher Berechnung wie folgt: Vereinigte ſozdemokr. Partei 433 821, Deutſcher Block 73 818, Nationalliberale Lan⸗ despartei 29 416, Kommuniſten 203 017. Beam⸗ tenvartei 4504. Deutſche Volkspartei 5635, Chriſtlich⸗ſoziale 226629. Beamtengruppe Kra⸗ tofiel 19 480. Völkiſcher Block 491862. USPD. 393, Vereinigte nationale Rechte 197 509, Baneriſche Volkspartei 919587, Mittelſtand 6893, Bauernbund 207422, Mieterliſte 399, Reyublikaniſche Partei Deutſchlands 285, Un⸗ torfränkiſcher Gewerbevorſchlaa 11022, Ver⸗ einigte heimattreue Koburger 7833. Bei dem Volksentſcheid ſtehen noch we— nige Bezirke aus. Das bisher für den Volks⸗ entſcheid erte eſamtoroehnis ſteſi ſi vie folgt: Mit Ja ſtimmten 1224017 Wahl⸗ berechtigte, mit Nein 1263 892 Wahlberech⸗ tigte. Der Polksentſcheid iſt abgelehnt, da die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Jaſtim— men nicht erreicht wurde. Die Mandate im rechtsrheiniſchen Bayern würden ſich nach vorläufiger Schätzung etwa wie folgt verteilen: Bayeriſche Volkspartei 36, PNölkiſcher Block 20. Sozialdemokraten 17. Ver, einjate nationale Rechte 8, Bauernbund 8, Ko— muniſten 8. Demokraten 2, Nationalliberale Landespartei 1. Möglicherweiſe könnten auch Chriſtlich-ſoziale und Beamtengruppe Kratto— fiel noch je einen Sitz erringen, doch hängt dies bon dem definitiven Wabhlguptienten ab. der für die verſchiedenen Wahlkreiſe berechnet wer— den muß. Die Verteilung der rechtsrheiniſchen Mandate nach den amtlichen Zahlen der Wahl— freiſe im einzelnen wird heute nachmittag be— kdanntgegeben werden. Bei der hier augegebe— nen vorläufigen privaten Schätzung ſind Lan— desmandate und die pfälziſchen Mandate nicht beröckſichtigt. Sobald ſie nach der Mahl am 4. Mai feſtſtehen. werden ſich die Kräfteverhält— tiſſe der einzelnen Fraktionen immer noch we— ſentlich verſchieben können. da die Pöktiſchen in der Pfals nicht kandidieren und da die Volkspartei von ibrem bisherigen Reſitzſtand mit 5 vfäl⸗iſchen Mandeten, die Sozioldemokratie mit 6 pfälziſchen Mandaten, die Bayeriſche Volkspartei mit 4 und die De— mokroten mit 2 Mandaten noch auf eine grö— dere Dahl von Sitzen aus der Pfalz rechnen önnen. Die Pariſer Preſſe. Paris, 8. April. Mehrere Blätter beſchäf— tigen ſich mit dem Wahlausfall in Bayern.„Pe— tit Journal“ bezeichnet das Reſultat als die „Revanche für den Münchner Prozeß“. Die Sie— ger bei den bayveriſchen Wahlen ſeien Ludendorff und Hitler, die Beſiegten Kronprinz Rupprecht und ſein Prokuriſt, Herr von Kahr. Im Zuſam⸗ menhang mit den Waßlen greift das Blatt die Politik der Deutſchen Volkspartei und insbeſon⸗ dere den Außenminiſter Streſemann auf das heftigſte an.„Echo National“ weisſagt, daß die Hitlerleute, dieſe, wie das Blatt ſchreibt,„Partei von Burſchen, die zu allem Wahnſinn bereit ſind“, nach den Reichstagswahlen die Herren in Deutſchland ſein würden. Aehnliches meint auch die„Republique Francaiſe“. Die neue württembergiſche Regierung. Stuttgart, 8. April. Zum württem⸗ bergiſchen Staatspräſidenten wurde in der heutigen Sitzung des württembergiſchen Land⸗ tages Staatsrat Rauh, der bisherige Leiter des württembergiſchen Arbeits⸗ und Ernäh⸗ rungsminiſteriums gewählt. Er wird neben dieſem Reſſort und dem Kultusminiſterium auch das Finanzminiſterium übernehmen. Als Miniſterkollegen holte er ſich den bisherigen Fuſtiziniſter Beyerle(Z.) und den bisherigen Innenminiſter Bolz(3.). 2 a Eine republikaniſche Kundgebung Gegen das Münchener Urteil— nur der Bloc der Mitte kaun uns retten. Frankfurt, 8. April. Dem Ruf al Republikaniſchen Reichsbundes, auf das Urteis im Münchener Hochverratsprozeß mit einen nachdrücklichen Bekenntnis zu den Reichs⸗ und Freiheitsgedankenm der deutſchen Republik zu antworten, waren die republikaniſchen Bürger und Bürgerinnen Frankfurts freudig gefolgt. Mit der eindrucks⸗ vollen Verſammlung, die den großen Raum des Schumann⸗Theaters füllte, wurde zugleich mit Erfolg der Verſuch gemacht, durch die Um⸗ rahmung der politiſchen Demonſtration mit muſikaliſchen und künſtleriſchen Darbietungen aus dem Radauniveau nationaler“ Veranſtal⸗ lungen die Anweſenden in die Stimmung feiertäglichen Gemeinſchaftsbewußtſeins zu bringen. e Als erſter beleuchtete Regierungspräſident Dr. K. Haeniſch die Lage der deutſchen Re⸗ publik, in der es, wenn man an die vielen »deutſchen Tage“ und„völkiſchen Paraden“ denke, dem äußeren Anſchein nach gar keine Republikaner mehr gäbe. Zwei Ereigniſſe ſind es, die im Vordergrunde der Anteilnahme ſtehen: der Ludendorff⸗Hitlerprozeß und die kommenden Reichstagswahlen. Unter lebhaftem Beifall gab Dr. Haeniſch den Gefühlen Worte, die in jedem wahren deutſchen Patrioten das Münchener Schand⸗ urteil erregen⸗-muß. Tiefſte Scham und größten Ekel muß man als Deutſcher für dieſe Juſtiz haben, die gleichzeitig mit dieſer Berhöhung allen Rechts durch die Führung und Urteilsfällung in dieſem Hochverratspro⸗ zeß den greiſen Ludwig Quidde unter allen möglichen Schikanen von Gefängnis zu Ge⸗ fängnis ſchleppt, die einen Pöhner und einen Nahr, dieſe notoriſchen Hochverräter und Ver⸗ faſſungsſtürzer, in den höchſten Amtsſtellen be⸗ läßt, und einen Toller und Fechenbach in Ge⸗— fängniſſen ſchmachten läßt. Dieſe Prämie auf Hochverrat hat auch das letzte An— ſehen des Rechts und der Staatsautorität untergraben. Der 4. Mai entſcheidet das Schickſal der deutſchen Republik, das Schickſal des deutſchen Volkes. Da müſſen die republika⸗ niſchen Patrioten, unbeſchadet ihrer grundſätz⸗ lichen Gegenſätzlichkeit zuſammenſtehen und mit einem feſtgefügten Block der Mitte den Sieg ertrotzen. In dieſem Kampf für Freiheit und Recht geht es ums Ganze. Die Beſinnung auf die echten Grundlagen des deutſchen Volks⸗ und Staatslebens zeigt, wie Dr. Ernſt Michel anſchließend ausein— anderſetzt, die innere Notwendigkeit, daß das deutſche Volk den Weg der Demokratie gegangen iſt. Die Republik war eine zwin⸗ gende Folge der geſchichtlichen Entwicklung des deutſchen Staates. Die Weimarer Vrefaſ— 1775 iſt ein Notdach, das den allmählichen ufban des Volksſtaates ſchützen muß. Nicht ber Erfolg rechtfertigt Staatsſtreich und Hoch— verrat, ſondern die Ueberzeugung des ganzen Volkes, daß die Reichsumwälzung nötig ſei So iſt die deutſche Revolution von 1918 aus bem freien Willen des deutſchen Volkes gewor— den und die Republik das Bekenntnis der gro— ßen Mehrheit. Neben der politiſchen Reaktion beginnt die ſoziale Reaktion. Die ſoziale Lage heiſcht eine Löſuna nicht nur aus ſozialen, ſondern auch politiſchen und demokratiſchen Gründen. Nach dem Zuſammenbruch des mo— dernen Machtſtaatenſyſtems bleibt es Deutſch— land als europäiſchem Volk vorbehalten, zuerſt ſein Schickſal mit dem Eurovas Zur Schickſals⸗ Das vergrabene Teſtament. Roman von Ed. Wagner. 50 Nachdruck verboten.) „Warum gefällt er dir nicht?“ fragte Jaſon. „Weil ich fürchte, daß er ſich um Angelegen— heiten kümmert, die ihn nichts angehen“, er— widerte der Adminiſtrator, indem ſich ſeine Stirn runzelte.„Wie es mir einmal ſchien, waren meine Privatpapiere und Briefe wäh— rend meiner Abweſenheit durchſchnüffelt wor— den. Auch ſagte mir die Haushälterin, daß er die ganze vergangene Nacht in meinem Ar⸗ beitszimmer zubrachte und daß ſie das Ra⸗ ſcheln von Papier gehört habe. Es kommt mir vor, als ob er ein Spion wäre. Geſtern trat er unerwartet in die Schreibſtube und er hatte keine Brille vor den Augen. Er ſetzte ſie ſogleich auf und tat, als ob er ſie gereinigt habe; aber ich hatte vorher noch Zeit, einen Blick in ſeine Augen zu werfen, die mir ſo Inderbar bekannt vorkamen; ſie erinnerten mich unwillkürlich“, fügte er ſtockend hinzu, zan Markus Wilcheſter, der in Indien iſt,— Roſamunde's Bruder, wie du weißt.“ „Kapitän Wilcheſter würde ſich ſchwerlich geſchmeichelt fühlen, wenn er hörte, daß er mit dem alten Scharp verglichen wird!“ verſetzte Jaſon lachend. 10 „Jaſon, ich fühle mich höchſt unbehaglich bei dem Gedanken. Scharp zwei oder drei Tage allein im vollen Beſitz der Bücher und alles übrigen zu laſſen,“ fuhr Hadd verdrießlich fort. „Es ſteht zu viel auf dem Spiele! Aber meine Haushälterin wird ihn ſcharf beobachten, und ich werde mich ja auch irren, denn Ellinger hat mir ihn als einen Mann empfohlen, wie ich ihn gebrauche. Er würde das nicht getan ha⸗ ben, wenn er das nicht vertreten könnte.“ „Das meine ich auch“, verſetzte Jaſon.„Du machſt dir Sorge ohne Urſache. Laß uns für 1 1 nur daran denken, das Papier in unſere hände zu bekommen. Denn das iſt ſonderbar, daß die alte Bettine noch nicht hier iſt, da du doch erſt nach ihr fuhrſt. Wann erreichte der Zug, mit dem ſie fuhr Corburnspath?“ „Vielleicht noch gar nicht!“ ſagte Hadd achſelzuckend.„Wie ich dir ſagte, benützte ſie anfangs einen Schleppzug, den ſie ſpäter erklärte der Baronet. Inſp Beckmann noch einmal einen Ueber blick über die Pflicht zum Kampf gegen die politiſche und ſoziale Reaktion. Miniſter auf der Frankfurter Meſſe Drankfurt, 8. April. Geſtern beſuch⸗ ten Reichskanzler Dr. Marx und andere Mi⸗ niſter des Reichskabinetts, ſowie Vertreter der einzelſtaatlichen Regierungen die Frankfurter Meſſe. Anweſend waren außer dem Reichs⸗ kanzler Staatsſekretär Bracht, Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Luther, Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter Dr. Hamm, der bayeriſche Miniſterprä⸗ ſident v. Knilling, der bayeriſche Geſandte in Berlin v. Preger, der badiſche Staats⸗ präſident Köhler, der badiſche Miniſter Trunk und der badiſche Geſandte Nieſer. Der heſſiſche Staatspräſident Ullrich, der heſſiſche Wirtſchaftsminiſter Raab und der Heſſ. Geſandte von Biegeleben, Staats⸗ ſekretär Dönhoff, ferner vom Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium Miniſterialdirektor von Schönebeck. e e Auf dem Feſteſſen im Klub für Handel, Induſtrie und Wiſſenſchaft hieß na⸗ mens der Stadt Frankfurt Oberbürgermeiſter Voigt die erſchienenen Gäſte willkommen. Er ſprach ſeine Freude und ſeinen Dank für die moraliſche Unterſtützung und Anerkennung aus, die Frankfurt und ſeine Meſſe durch Reichs⸗ und Staatsbehörden und die Preſſe er⸗ fahren habe. Reichskanzler Dr. Marx hob in ſeiner Erwiderung den ſtarken Eindrud hervor, den die Frankfurter Meſſe auf ihn ge⸗ macht habe. Hier zeige ſich der feſte Wille des deutſchen Volkes, wirtſchaftlich wieder empor⸗ zukemnien. Dennoch fehle es in erheblichem Maße an einem ſtarken Wirtſchaftsfundament, namentlich an der ſtarken Stützung durch Kre⸗ diie. die wir in ſo außerordentlichem Maße natwendig haben. Heute ſehe man wirklich, daß bas detuſſche Volk lebenskräftig ſei, wean es nur Luft und Licht von ſeinen Nachbarn in gerechter Weiſe zugeteilt bekomme. Deutſchland werde ſich aufſchwingen, wenn man ihm die wirtſchaftliche Freiheit laſſe und wenn man ae Engöberzigkeit zurückſtelle und wirklich ein⸗ mal unſere Hände, die ſo echt deutſch auch den bisherigen Feinden entgegengeſtreckt wurden, beenteiſen. und man überlege, was man zur Ausgleichung der durch den Krieg herbeige— führten Schäden tun ſolle und zwar nicht nur zum Beſten Deutſchlands, ſondern auch Euro⸗ bas und der ganzen Welt. Er ſehne die Stunde herbei, in der man den Geiſteszuſtand aufgebe, daß man ſich nur durch Noten unterhalte und wo man einſehe, daß man miteinander ver⸗ handlen müſſe. Die Welt verlange nach einer Zeit werde kommen, wo die Völker ſich wieder einmal verſtünden und wo ſich durch eigenwirt⸗ ſchaftliche Intereſſen der ewige Zwiſt beſeiti⸗ gen laſſe. Dieſe Idee dürfe nicht durch eine Ueberſpannung des nationalen Gedankens ge— ſtört werden. Die Reichsregierung ſei von hei⸗ ßer Liebe beſeelt, unſere Volkswirtſchaft und Finanz wieder voran zu bringen. S, 0 22* Streikgefahr! Vor einem Poſt⸗ und Eiſenbahnerſtreik? Berlin, 8. April. Die Verhandlungen der Eiſenbahnerorganiſationen dauern noch an. Wie ein Abendblatt aus Funktionärkreiſen iniſt e gütlichen Beilegung werden. Die ch ö n Eiſenbahner hielt geſtern eine Vorſtandsſit⸗ jung ab, in der einſtimmig zum Ausdruck ge⸗ zracht wurde, daß, wenn das Reichskabinett in etzter Stunde nicht entgegenkomme, in den Streik eingetreten werden müſſe.— Im Zu⸗ ſammenhang mit der Streikbewegung iſt da⸗ don die Rede geweſen, daß die Arbeitnehmer der Reichspoſtverwaltung aus Solidaritäts⸗ zründen ſich dem Vorgehen ihrer Eiſenbahn⸗ ſollegen anſchließen, und ebenfalls in den Streik eintreten. Von Seiten der Reichspoſtver⸗ waltung wird mitgeteilt,, daß die Verhand lungen mit den Poſtarbeitern im Gegentei einen günſtigen Verlauf genommen haben un! nicht anzunehmen iſt, daß innerhalb des Berei ches der Poſtverwaltung ſich eine parallel! Streikaktion entwickeln werde. Der Mantel karif der Poſtarbeiter ſei abgeſchloſſen und vor den Arbeitnehmern angenommen worden. — Zur Lage in der Anilinfabrik. Im Laufe des geſtrigen und vorhergehenden Tages kam el in Ludwigshafen zu Demonſtrationen der Fa milienangehörigen der vom Streik betroffenen Arbeiterſchaft der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik. Die Ruhe wurde jedoch nirgends geſtört Geſtern morgen zog ein Demonſtrationszug von Frauen und Kindern zum Stadthaus, wo eine Abordnung der Demonſtranten von der Verwal⸗ tung empfangen wurde und ihre Wünſche nach baldiger Beilegung des Konfliktes vorbrachte, Der Zug bewegte ſich darauf zu dem Verlags⸗ gebäude der„Pfäkziſchen Poſt“ und zur Anilin⸗ fabrik. Es iſt zu keinerlei Zwiſchenfällen gekom⸗ men. N — Proteſte gegen die Schulreform. Fürſtbiſchof Bertram veröffentlicht in der„Schleſiſchen Volkszeitung“ eine Eingabe an den preußiſchen Kultusminiſter gegen den Abbau des Religions, unterrichts ſowie der alten Sprachen in deny höheren Schulen. Gleichzeitig verweiſt das Blatt auf weitere Eingaben der Fuldaer Biſchofskon⸗ ferenz gegen die Neuregelung der philoſophiſchen Lektüre und den Abbau der hebräiſchen Sprache und bedauert deren Mißerfolg. — Verbot der Wahlarbeit der Schüler. Daz Landesamt für das Bildungsweſen hat jeglich⸗ Betätigung von Schülern bei den Wahlvorberei! tungsarbeiten und am Wahltage ſelbſt verboten, Die politiſchen Parteien tun gut, ſich dieſes Ver bot zu merken, da früher häufig Schüler als Schlepper, Plakat⸗ und Zettelverteiler verwand wurden. — Eine Mieterliſte zur Reichstagswahl. Wie die Abendblötter berichten, hat der Bund der deutſchen Mietervereine beſchloſſen, eine eigene Mieterliſte zur Reichstagswahl aufzuſtellen. Es verlautet, daß als Spitzenkandidat Dr. Da⸗ maſchke aufgeſtellt werden ſoll. — Capablanca ſchlägt Laster. Im Newyorker Schachturnier hat Capablanca Emanuel Leßker in 50 Zügen geſchlagen. Lehle Meldungen. Das Scheitern der Micumvertrüge. 5 Düſſeldorf, 9. April. Bei den gestrigen Verhandlungen erklärte die Sechſertonmiſſion, daß die durch das Abkommen mit der Mienm übernommenen Verpflichtungen weiterbie nichl wechſelte. Ich behielt ihre Spur bis etwa zur Hälfte des Weges, wo ſie ſich auf einer Station einige Erfriſchungen geben ließ. Es iſt mög⸗ lich, daß ſie mit demſelben Zug gefahren iſt, mit welchem ich fuhr. Der Bahnhofsinſpek— tor in Corbunspath erklärte freilich, er habe ſie nicht geſehen. Ich bin überzeugt, daß ſie ſich unterwegs nicht aufgehalten hat, denn ſie hängt zu ſehr an den Wilcheſters, als daß ſie ſich Ruhe gönnen würde, ehe ſie dieſen das Papier überliefert hat. Laß uns hinaus— gehen, vielleicht rennt ſie uns geradeswegs in die Arme!“ Beide verließen das Zimmer und gingen hinaus vor das Haus. Indeſſen ergingen Sir Archy und Roſa⸗ munde ſich im Speiſezimmer in Vermutungen, was wohl die Urſache des unerwarteten Be— ſuchs des Adminiſtrators ſein möchte. Keinem von ihnen war Hadd's Aufregung entgangen und ſie ſahen in derſelben eine Wendung der Dinge zu ihren Gunſten. „Vielleicht betrifft es Markus“, ſagte Roſa⸗ munde.„Er mag entdeckt haben, daß Markus in England iſt und ſich verkleidet in Wiſlcheſter aufhält.“ „Es iſt möglich“, erwiderte der Baronet. „Auch ich glaube nicht daran, daß die alte Bettine die Urſache ſeiner Reiſe und ſeiner Angſt iſt. Was ſollte die arme Frau ihm denn geſtohlen haben? Seine Ausſage iſt unglaub⸗ lich; äer muß andere Gründe dafür haben. Wir ſind in einer unangenehmen Lage, Roſamunde. Er hat ſeinen Sohn und jene zwei Männer unter ſeinem Kommando. Wir ſind gänzlich von ſeiner Gnade abhängig, wenn er ſeine Macht anwenden ſollte, und für ihn iſt nichts zu ſchlecht. Ich wünſchte—“ Er wurde unterbrochen durch ein leiſes Pochen an die Fenſterſcheibe. „Es iſt ein Zweig von dem Roſenbuſch, den der Wind gegen die Scheibe treibt, Papa“, ſagte Roſamunde.„Die Läden ſind nicht ver⸗ ſchloſſen worden.“ Das leiſe Pochen wiederhofte ſich. Nein, das iſt das Klopfen eines Menſchen“, „Wer kann das ſein? Einer von Hadd's Männnern?“ 4 Beide richteten ihre Blicke nach dem Fenſter und gewahrten ein gegen das Glas ˖ 7 Geſicht— das todblaſſe ing des Konfliktes vorſtellig riſtkiche Gewerkſchaft deutſchern Kleine Rundschau. Langwierige Verhandlungen. London, 9. April. erfahren haben, Suchverſtändigen nur durch eine Deshalb ſei es Aufgabe der 1 Grundlage für eine en. Regierungen, ſprechungen am Samstag hätten, ohne vorherige Beſprechung mit ihren Regi terſtützen können. . Das Befinden des Königs von Belgien 5 5 verſchlimmert. Brüſſel, 9. tigs hat ſich verſchlimmert. ar, iſt wieder hergeſtellt. . Wetterbericht. f Wolkig, 9 1 1094 fälter, Nordweſtwind., „Daily Telegraph“ w daß die Einmütrgkeit unter den ſtarte Berwäf⸗ ſerung der Gutachten zu erreichen geweſen ſei. die Einigun rzuſtel⸗ Man müſſe deshalb noch mit e handlungsdauer von Monaten rechnen. Bei Be⸗ innerhalb der Botſchafterkonferenz 0 ſo ſchreibt das Blatt wei⸗ ter, die engliſchen und die italieniſchen Vertreter ill e⸗ rungen den franzöſiſchen Standpunkt nicht un⸗ ——4— April. Das Befinden des Kö; f 1 Der Mini; ſterpräſident Theunis, der an Grippe erkrankte N. iger Acht egaaaeangagggggghnmnmnaadagnnunnna gacco- und sporl- Anzüge Frühfahrs-Ulster Näaglans, Sporipalelois neue Formen und Farben in alten, bewährten Qualifäfen NI. 33.— 39.— 48.— 59.— 69.—78.—89.— 98.— bis 156.— Unsere feine Herrenkleidung eige- nen Fabrikats hat sich infolge ihrer besonderen Eigenschaften einen hervorragenden Ruf erworben. 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Dos Adminiſtrators Stimme, während die⸗ ſer ſich mit ſeinem Sohn ſprechend dem Speiſe⸗ zimmer ußherte, drang an der alten Bettine Ohr und erweckte wie nichts beſſer gleichſam neues Leben in ihr. „Er hier!“ murmelte ſie erſchrocken und hob wornend ihre langen, knochigen Zeige⸗ ſtürzte ein paar Schritte vorwärts, wobei ihre Augen unruhig umherſpähten.„O, was ſoll ich tun? Wo ſoll ich mich verbergen?“ Ihr forſchender Blick fiel auf die Tür der Speifekammer, welche halb offen ſtand. Sie erbob warnend ihre langen. knochigen Zeige⸗ finger und ſchlüpfte in die Kammer hinein, die Tür hinter ſich ſchließend. Kaum war dies goſchehen, als die Hadds geräuſchvoll ins Zimmer traten. „Noch immer kein Zeichen von der Ankunft ver Frau!“ ſtieß der Adminiſtrator ärgerlich hervor.„Eines iſt gewiß: Ich will ſcharfe Wacht halten. bis ſie kommt! Ein altes Weib wie dieſes ſollte mich auf dieſe Weiſe betrügen? Das wäre! Ich werde ſtrenge Abrechnung mit ihr halten, ſobald ich ſie habe!“ „Es 7 doch keinen Weg, auf dem ein Inbrwerk hier ans Haus gelangen könnte, als derjenloe durch die Allee. nicht wahr, Archy?“ fragte er und ſah den Baronet miß⸗ 6 Sir Archy Ge i 9 0 Sir hockte „Nein, das iſt der einzige Weg, den ein Wagen paſſieren kann!“ „Es ſcheint mir aber ein großer Irrtum zu ſein, Mr. Hadd“, ergriff Roſamunde da Wort, wenn Sie meinen, daß die alte Bet tine Sie beſtohlen haben könne. Was ſollte denn eine Frau, die beinahe hundert Jahre alt und immer ehrlich geweſen iſt, noch zu einen ſolchen Tat veranlaſſen?“ Hadd ſtieg das Blut widerte ärgerlich: „Ich habe keine Veranlaſſung, mich mit Ihnen in eine Diskuſſion über die Art und Weiſe des Diebſtahls einzulaſſen, Miß Wil, ante Es iſt genug, daß nie mich beſtohlen hat! „Und was hat ſie Ihnen geſtohlen?“ fragte Sir Archy. f „Einige Familienpapiere“, verſetzte Hadd kurz.„Doch wenn's Ihnen recht iſt, wollen wir jetzt nicht mehr über dieſen Gegenſtand zu Kopf und er⸗ ſprechen. Ich will mich zu Bett legen, das Sofa im Geſellſchaftszimmer wird für dieſe Nach meinen Anforderungen beſſer entſprechen, da die Alte liſtig genug ſein könnte, mitten in der Nacht anzukommen. Aber laſſen Sie ſich, Sir Alchy und Miß Roſamunde, durch mein Wach⸗ ſein durchaus nicht ſtören. Ich erſuche Sie vielmehr, ſich zu gewöhnlicher Stunde Ruhe zu begeben.“ Dies„erſuche“ klang mehr als ein Befehl. Sir Archy nahm jedoch keine Notiz davon, außer daß ſich ſeine Augenbrauen unwillkürlich zuſammenzogen. f Nachdem der Adminiſtrator zu Nacht ge⸗ geſſen, ging er mit ſeinem Sohn ins Geſell⸗ ſchaftszimmer zurück. Sir Archy blieb noch einen Augenblick zurück, um Roſamunde noch einige Anweiſungen inbezug auf die alte Bet⸗ tine zuzuflüſtern; dann begab er ſich, um et⸗ waigem Verdacht vorzubeugen, ebenfalls in das Geſellſchaftszimmer. N Sobald Roſamunde allein war, öffnete ſie die Tür der Speiſekammer, um die alte Bet⸗ tine, welche eee in einer Ecke ö aus ihrem Verſteck hervorzuholen. iind geen zur U Aaanlaunandudaaddunadundnundadannduananuununnglndnndnandnmnndnnndunnndnudndnmmnmmanumm Allan Unser 5* W ermöglicht jedermann den Kauf bei niederen Preisen nnd erstklassigen Fabrikaten: 1 Einige Beispiele: Herren-Anzüge Mk. 36. 48. 88. 65.- 6. b. 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Wenn man da⸗ zu noch die 60 Prozent Vergnügungsſteuer tech⸗ net, die in den Staatsſäckel fließen, ſo ergibt ſich die nette Summe von 1600 Mark jährlich, dle das Friedensgebot beträchtlich überſteigt. Oppenheim, 8. April. Ein zuſammengeſtürz⸗ tes Haus hat beinahe die Bewohner des Hauſes in der Mainzerſtraße Nr. 66, das bem Bäckermei⸗ ſter Wolf gehört, in Lebensgefahr gebracht. Im Keller entſtanden bedeutende Rohrbrüche und nach kurzer Zeit ſtürzte der Keller ganz in ſich zuſammen. Schließlich zeigten ſich an dem Hauſe ſelbſt klaffende Seitenwände, abbröckelnde Mauer⸗ teile uſw. In größter Eile räumten die Bewoh⸗ ner noch rechtzeitig dieſe gefährlich gewordene Wohnſtätte und bald darauf ſtürzten große Teile des Innengebäudes in ſich zuſammen. Das Haus ſelbſt iſt jetzt durch Stützen gegen einen völligen Zuſammenbruch gewahrt, und die Straße wegen der Gefährlichkeit der Paſſage abgeſperrt. Mainz, 8. Abril. Die Buchdrucker ſind heute vormittag wegen Lohndifferenzen in den Ausſtand getreten. Die bürgerlichen Zeitun⸗ gen erſcheinen nicht. Wiesbaden, 8. April. Der Verkauf des früher in franzöſiſchen Händen geweſenen Hotels„Naſ⸗ ſauer Hof“ an den Stinneskonzern iſt nun doch erfolgt. Das Hotel wird als ſolches weiterbe⸗ trieben. Heidelberg, 8. April. Die Landesſternwarte teilt mit: Am Montag nachmittag um 1 Uhr 49 Min. wurde hier bei hellem Sonnenſchein der Niedergang eines leuchtenden Meteors am öſtlichen Himmel beobachtet. Er zog in ſchnell⸗ ſter Bahn mit breiter Spur laut ſauſend wie eine Granate gegen Oſten herunter; nach dem Ein⸗ druck der Beobachter muß der Himmelskörper ſcheinbar in der Gegend des Kümmelbacher Ho⸗ fes niedergegangen ſein. f ö Hamburg, 8. April Auf der Vulkan⸗ werft iſt, obwohl infolge der Ausſperrung nicht gearbeitet wird, heute früh die Waggonhalle, in der Eiſenbahnwaggons repariert wurden, voll⸗ ſtändig niedergebrannt. ü ö Lokale Nachrichten. 8 * Stillegung der Lanzwerke. Geſtern morgen iſt der geſamte Betrieb der Firma Heinrich Lanz in Mannheim bis auf weiteres geſchloſſen worden. Anlaß dazu gab die in den letzten Tagen in einzelnen Abteilungen ge⸗ übte paſſive Reſiſtenz, die am Dienstag in ſämt⸗ lichen Abteilungen durchgeführt wurde. Da die Arbeiterſchaft der Aufforderung der Direktion, bis nachmittags die Arbeit wieder aufzunehmen, wldrigenfalls der Betrieb geſchloſſen würde, nicht nachgekommen iſt, wurde der Betrieb geſtern morgen geſchloſſen. Von der Schließung werden etwa 5000 Arbeiter betroffen. Zu Zwiſchenfällen und Ausſchreitungen iſt es nicht gekommen. „ Vorſicht wegen Einlöſung der aufgerufenen Reichsbaukſcheine! Die Reichsbank ruft dle einſettig bedruckten Scheine über 10 Billionen mit Datum vom 1. Nov. 1923 ſowle die Scheine unter 100 Billionen mit Datum vom 26. Okt. 1923 zur Einlöſung auf und beſtimmt den 20. April 1924 als letzten Ein⸗ löſungstag. Auf dieſen Tag fällt aber das Oſter⸗ feſt, es beſteht alſo gar keine Möglichkeit, an dieſem Tage die Scheine noch an den Mann zu bringen; außerdem iſt damit zu rechnen, daß die Banken und wohl auch verſchledene öffentliche Kaſſen am Samstag, 19. April, geſchloſſen haben. Unter dleſen Umſtänden empfiehlt es ſich mit der Einlöſung nicht bis zum letzten Tag zu warten, ſondern dle Scheine womöglich in den Tagen vom 7. bis 16. April umzutauſchen. 4 1. Schachtlub Viernheim. Am vor⸗ letzten Sonntag hatte Viernheim den Mann⸗ heimer Schachklub zu Gaſt. Mannheim hatte Viernheim nicht unterſchätzt und ſtellte ihre beſten Kräfte gegenüber Im Elnzelturnler konnte Mann⸗ helm fämtliche 21 Splele für ſich enlſchetden, wihrend das darauffolgende Stmultanſplel 15:3 zu Viernheims Ungunſten endete. Viernheim hat 1 wohl eine ſehr große Niederlage erlitten, Mannuhelm der beſte Schachklub in we den b als Mi en FSC c anne, liefert in geschmackvoller Ausfuhrung 2 1 Wecceecec dec cee ce See ber es iſt nicht zu vergeſſen, daß! aber es iſt nicht ee a adſſcen Scachmelſter und N. 5 a obungs-Karten und-Briefe— Viernheimer Anzeiger 7 SSsccsesseesseeseceeceseee * eee cee ee eee ιεεον on 9—12 Uhr Großer Fiſch-Verkauf nur friſche Ware, im Gaſthaus zum„Löwen“. Wörtge, Weinheim. 25 5 5 1 1. 85 0 0 Annastr. 17 Wiernbheim Anznastr. 17. 7 Zur bevorstehenden Bausafson; 0 empfehle ein reichhaltiges Lager in gehobelten u. ungehobelten 87 Brettern, 7 Nut-, Feder-, Boden- und Lamperie- Bord, Dachlat- ten in jeder Länge zu den billigsten Kragespreisen. * * Für Meubauten und Repa- ** raturen bringe ich mein Zimmer- 1 Geschäft in empfehlende Erinnerung. * N . 0 0* 0——* +*„ 9 9* 5 Wess SSG 95 95 N 95 95 N 2 2 Was kommt in' u. r.? heimer Schachklub muß ſich mehr auf Poſitlions⸗ ſpiel und Endſpiel verlegen und er wird bei weiteren Turnleren künftighin beſſer abſchneiden. Zum nächſten Klubabend morgen Freitag iſt voll⸗ zähliges und pünktliches Erſcheinen ſämtlicher Mitglteder unbedingt notwendig. Anfang ½9 Uhr. Nachſtehend geben wir den Tabellenſtand nach der 16. Runde der Spitzengruppe der Groß⸗ melſterſchachwetikämpfe in New Pork bekannt: Dr. Laſker(Deutſcher) 10½ Punkte(14 Partien), Capablanca(Amerik.) 10 Punkte(15 Partien) Alechen(Ruſſe.) 9. * Mannheimer Maimarkt⸗Lotterie. Das Badtiſche Mintſterium hat die Ausgabe von 100 000 Mannheimer Maimarkt Loſen zu je 1 M. dem Landwirtſchaftlichen Bezirksverein genehmigt. Die Ziehung findet am 7. Mai ſtatt, die Aus⸗ gabe der Loſe hat begonnen. * Heidelberg. Schloßbeleuchtungen find am 10. und 26. Mal, am 8. und 14. Juni und am 11. Auguſt. „ Ober⸗Ramſtadt, 8 April. Von einem Hunde gebiſſen wurde ein Dlenſtmädchen. Es mußte ſich in ärzyliche Behandlung begeben. Antlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Die Verpflichtung des Ladeninhabers pp. zur Anbringung ſeines Namens. Wir ſehen uns veranlaßt, auf die Beſtim⸗ mungen des§ 15a der Gewerbeordnung hinzu⸗ weiſen, dle vlelfach hler nicht befolgt werden und empfehlen den hleſigen Gewerbetreibenden bel Meldung von Strafanzelgen dle ſtrikte Be⸗ folgung dleſer Beſtimmungen. 15a der Gewerbeordnung lautet: J. Gewerbetreibende, die einen offenen Laden haben oder Gaſt⸗ oder Schankwirtſchaft be⸗ trelben, ſind verpflichtet, ihren Familiennamen mit min deſtens einem ausgeſchriebenen Vor⸗ namen an der Außenſeite oder am Eingange des Ladens oder der Wirts 8 aft in deutlich II. Kaufleute, die eine Handelsfirma führen, haben zugleich die Firma in der bezeichneten Weiſe an dem Laden oder der Wirtſchaft anzubringen; iſt aus der Firma der Familien⸗ name des Geſchäftsinhabers mit dem ausge⸗ ſchriebenen Vornamen zu erſehen, ſo genügt die Anbringung der Firma. . Auß offene Handelsgeſellſchaften, Kommandit⸗ geſellſchaften und Kommanditgeſelkſchaften auf Aktten finden dieſe Vorſchriften mit der Maß⸗ gabe Anwendung, daß für die Namen der perſönlich haftenden Geſellſchafter gilt, was in Betreff der Namen der Gewerbetreibenden beſtimmt iſt. Sind mehr als zwei betelligte vorhanden, deren Namen hiernach in der Aufſchrift an⸗ zugeben wären, ſo genügt es, wenn die Namen von zweien mit einem das Vorhanden⸗ ſein weiterer Beteiligter andeutenden Zuſotz aufgenommen werden. Die Polizeibehörde kann im einzelnen Falle die Angaben der Namen aller Beteiligter anordnen. Viernheim, den 8. April 1923. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. Ludwig. Waren und Märkte * Nierſtein, 9. April. Hier fand in der Stadt Mainz eine Verſteigerung der Vereinigten Rierſteiner Weingutsbeſitzer, e. V., ſtatt. Die Verſteigerung hatte einen ſehr guten Zuſpruch und wurden alle zum Ausgebot geſtellten Weine abgenommen. Erlöſt wurden durchſchn'ttlich pro Halbſtück 22er 840— 1980 Mk., für 1921er pro Halbftück 2100— 2800, pro Viertelſtück 1350 bis 6620 Mk. Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 12. April. 8. Nißan. Wochenabſchnitt: M'zanro. Sabbat Anfang 64% Uhr Morgen 800 Uhr Nachm. 40 Uhr 4 Abend 5 15 entag⸗Anfang 730 Uhr u Morgen 630 Uhr „ D 18 Den ell! vr Ee TI e