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Zum dritten Male trat heute die Rhein⸗ ſonferenz der deutſchen Zentrumspartei zuſam⸗ men. Wie die früheren Tagungen in Darmſtadt und Heivelberg, ſo ſoll auch die Frankfurter ſtonferenz, wie der Vorſitzende der rheiniſchen Zentrumspartei, Juſtizrat Mönnig⸗Köln, hei der Begrüßung im Volksbildungsheim dar⸗ ſegte, Zeugnis ablegen von dem im Rheinland und im Reiche gleich lebendigen Willen, die ſulturelle, wirtſchaftliche und ſchickſalsmäßige Verbundenheit der Länder am Rhein mit dem. Reiche zu bekunden. Nach der Begrüßung wurde das Präſidium zewählt: als Vorſitzender Reichskanzler a. D. Fehrenbach, als Beiſitzer Reichstagsabge— ordneter Joos-München-Gladbach und Sa⸗ nitätsrat Jordans ⸗ Saarbrücken. Folgeerſcheinungen der Beſetzung des Rheinlandes. Ausgehend vom Verſailler Vertrag und dem verlorenen Ruhrkampf, ſchilderte er vor lem die Zerrüttung, die die mit dem Zwie⸗ ſpalt der Regierungsgewalten gegebenen Ge— wiſſenskonflikte hervorgerufen habe. Die Diskuſſion ergänzte die Ausführungen des Redners nach den verſchiedenſten Richtun⸗ zen hin. Der endgültige Abſchluß konnte noch licht gefunden werden. Die morgige Sitzung vird die Beſprechungen fortführen. 5 Zweiter Tag. Frankfurt, 11. April. Im Mittelpunkt der Verhandlungen des jweiten Tages der Rheinkonferenz ſtand ein zroßzügig angelegter Vortrag von Profeſſor Dr. Friedrich Deſſauer⸗ Frankfurt a. M. über „Das Rheinproblem“. Der Redner führte u. a. ous: Die Quelle all unſerer Handlungen iſt un⸗ ere Seele. Iſt ſie im Irrtum befangen, dann vird ſie, mag ihr Begehren noch ſo heiß, ihre Stimmung noch ſo heldenhaft ſein, Fehlhand— ungen begehen, Mißerfolge wie in der Ver⸗ zangenheit herbeiführen. Unſer Volk mit all einen guten Eigenſchaften iſt hierin anderen Zölkern unterlegen. Das Spiel der Gegenſätze n der Politik wird von Frankreich politiſch ſodaß alle zirkungen, die des Intellektes, die des zemütes und des Willens wie Bäche das po⸗ itiſche Handeln ſpeiſen. Beim Deutſchen richt. Da ſchlagen ſich all dieſe Erlebniſſe in das Gemüt. Er wird erzürnt oder glück iſcht, traurig oder froh, ungeſtüm oder Die Worte, die er dann findet, und gungen, die er vollführt, ſind Aus⸗ ſten ſeiner Stimmung. Er ruft laut hinaus, wies ihm ums Herz iſt, wie er es zaben möchte dies aber, ſolches primitives Aeußern der Gefühle iſt der tiefe Gegen⸗ atz des Politiſchen. Während bei den Franzoſen, die von Natur politiſcher ſind wie vir, die Erlebniſſe in Ueberlegungen münden, ganz von ſelbſt, ganz inſtinkttiv— in Ueber⸗ ſegungen, wie die Verhältniſſe vorteilhaft zu indern ſind, während bei ihnen jedes geſpro— chene Wort. nicht primitive Aeußerung des Ge⸗ fühls iſt, ſondern dem politiſchen Zweck ſich fügt, bleibt der Deutſche im Großen und Gan— zen bei primitiven Geſühlsäußerungen und vrimitiven gefühlsmäßigen Handlungen tehen. Wer dies bezweifelt, mag die Hand⸗ lungen der völkiſchen Kreiſe, wie ſie der Hitler— Prozeß offenbart hat, betrachten— um nur eines von unzähligen Beiſpielen zu nennen. Dieſe deutſche Schwäche iſt auch im Ausland völlig bekannt, ſchon lange vor dem Krieg vurde in den politiſchen Schulen Frankreichs über die täppiſche Art, die völlig zweckwidrige, vie man in Deutſchland politiſch reagiert, ge⸗ pottet. Um noch deutlicher zu werben, will ich dieſen Gedanken in Formen prägen, die auf die Spitze getrieben und darum ganz richtigt ſind, aber ſehr deutlich. Der un⸗ dolitiſche Menſch klagt, wenn er traurig iſt und neint, damit würde es ſich ändern, ex tobt, wenn er zornig iſt, er jubelt, wenn er ſich er⸗ folgreich glaubt, er wird naiv⸗übermütig und gierig, wenn er ſich mächtig glaubt. er ſchreit, wenn man ihm Unrecht getan hat— und Haubt immer, dieſe ſeine Reaktionen wären nas Richtige und es müßte dann beſſer werden, Der politiſche Menſch aber klagt, wenn, es zweckmäßig iſt, zu klagen, zeigt ſich zornig rt, unerbittlich, wenn es zweckmäßig iſt zo eig zu ſein, trägt ſich ſtolz und prangt mit ſer; nen wenn er glaubt, daß ihm das ul 1 . Montag, den 14. April 1924 vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.-G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang onferenz der deutschen Rede des Frankfurter Profeſſors Dr. Deſſauer. merkt, daß die anderen es ihm glauben wer⸗ den, und ihm zu helfen geneigt ſind. Das muff durchaus nicht Lüge, Heuchelei, Verſtellung ſein. Auch kluge Menſchen, kluge Politiker, tra⸗ gen redliches Leid und glühen vor redlicher Freude. Das Politiſche beginnt da, wo aus der Einſtellung der Seele das Handeln quillt Der Politiker muß darum zwei Eigenſchaften haben, er muß klar ſehen können, und er muf ſich beherrſchen. Was für ihn gilt, gilt für die Völker. Klar ſehen, das iſt das Erſte. Das zweite aber iſt, die Wallungen des Gemütes nicht in Taten ausſtrömen zu laſſen, ſonderr dieſe Taten aus beherrſchter Erkenntnis kraft voll zu verrichten. Klarheit über das Rheinproblem, über die Kräfte, die da walten, ihre Richtung, ihr Stärke iſt darum das erſte, was uns die Stunde abverlaugt. Darum kind wir verpflich⸗ tet, zunächſt feſtzuſtellen, daß dieſes Problen nicht von geſtern iſt, und daß es darum auch nicht— mag die Stunde noch ſo ſehr dränger — wie ein neues einmaliges Problem betrach tet werden. In den Jahrhunderten der Kämpfe zwi— ſchen Galliern, Römern und Germanen iſt das? Rheinland der entſcheidende Schauplatz. Das iſt unvermeidlich, von der Natur ſelbſt vorge⸗ ſchrieben. Es iſt die geſchaffene Straße für Er, dberungen vom Süden nach n, von Weſ— ten nach Oſten. In den unzähligen Feldzügen die von nun ab im europäiſchen Völkerkampfe bis auf unſere Tage ausgefochten werden, ſind es immer wieder ähnliche Feldzugspläne, die— ſelben Sammlungsbecken, Aufmarſchſtraßen, Rückzugslinien, die der Rheinſtrom mit ſeinen Nebenflüſſen und Gebirgen darbietet. Durch all die Jahrhunderte war das Land um den Rhein die Hauptbühne des Kam nicht mehr Europa, war das Bruchgebiet des opäiſck Friedens. Dies zu verfolgen, iſt wichtig für jeden politiſch gewiſſenhaften Menſchen. Redner kommt dann in einem weiten ge— chtlichen ückblick, von der Römerzeit be— ginnend, auf die wechſelvollen Ereigniſſe an und um den Rhein zu ſprechen und verwirft die verderbliche Politik gewiſſer völkiſcher Kreiſe, die den extremſten Nationalismus pre⸗ 0 unſere gegenwärtige Staatsform durch ffe zermürben wollen, den ſchwören und diktatoriſch— Klarhei! chung könnten allein Einhäm⸗ in dieſer Stunde von Nutzen ſein. mern müßte man es den Deutſchen. der Nedner fort, ſo fährt daß gefühlsvolitiſches Ge⸗ ſchrei und Toben Frevel iſt am Volk. Das po— litiſche Gewiſſen müßte geſchärft werden mit einem ſolſchen Kreuzzug, und es müßte ein Ver— ſöhnungskreuzzug ſein. Wollen ſie denn nich alle vdasſelbe, die Sozialiſten und die Völli ſchen.— Das Wohlergehen von Staat und Volk. Nun, viele werden ſich nie belehren las ſen— aber die Belehrbaren gilt es zu gewin; nen. Und dieſer Kreuzzug müßte weiter leh ren: Deutſche in Sammlung, Klarheit, Selbſt beherrſchung formt, bildet das Deutſche Reich Nicht Abbau der Verſaſſung von Weimar, ſon dern Ausbau! Nicht Kult der Gegenſätze und Triumph der Schwäche, ſondern ſtrömendt Kräfte ins Zentrum! Kann ein Reſch durch die Stürme kommen, wenn ſeine Entſchlüſſe vorn der Gnade eines Gliedſtaates abhängen? Und dann käme eine letzte, die wichtigſte Lehre eine⸗ ſolchen Kreuzzuges: Unter den Mächten in der Politik, die im Anmarſch ſind, um den Kräften des Augenblicks Einhalt zu gebieten, befindet ſich eine, an die zu glauben Kraft erfordert Gewiß, die Politik wird immer ein Kampfplatz ſein, Kampf heißt aber nicht, unter allen Um, ſtänden Krieg. Es iſt nicht wahr, daß in, de! Geſchichte der letzten Dezennien nur egoiſtiſche realiſtiſche Kräfte und Machtfaktoren geſtaltend waren. Es iſt nicht wahr, daß Wilſon, daf ſelbſt England auch im Verſailler Vertrag nun Egoismus, nur Machtſteigerung, nur Augen, blicksvorteile geſucht hätten, und daß alleg Idealiſtiſche nur Gerede war, die irdiſchen Ab! ichten damit zu verhüllen und den Gegner dumm zu machen. Das Gefühl, daß es ein Recht auf der Welt gibt, und nicht nur eine brutale Macht, von Egoismus gelenkt, iſt wach und wirkſam. Es ſetzte ſich noch nicht gänzlich durch, es ſiegte nicht auf der ganzen Linie zegen irdiſche Intereſſenten, aber es iſt auch nicht vollſtändig geſchlagen worden. Es ift ein ſach nicht wahr, daß in den Vereinigten Staa⸗ ſen und in England, um Beiſpiele zu nennen, ſchreit über das Unrecht. wenn er die Moral politiſch keinerlei Rolle ſpiele. Sie etzt ſich nicht immer durch. Sie tritt hinter den rdiſchen Vorteil oft zurück, aber dieſe Kraft iſt za und wächſt. auch in der Politik. Der Völ⸗ 77 1 wierige folgt. und iſt Pflicht unſerer Partei. Vielleicht iſt es der Rheinländer hiſtoriſche Miſſion, dieſe Saat zu ſäen, Wirren, vielleicht erſt in der nächſten oder einer ſpöteren Generation. geht., deſſen dürfen wir getroſt ſein, das liegt terbund, ſeine Idee, iſt die Verkörperung zu der Kraft. Es iſt an uns, ihm beizutreten. So denke ich mir, wünſche ich mir: Rhein⸗ länder, Männer von Saar, Ruhr Pfalz, die über dieſe Dinge lange nachgedacht haben, vom Schlagwort und den Gemütstumulten an⸗ geſichts ihrer Verantwortlichkeit vor Gott und dem Gewiſſen ſich frei gemacht haben, auszu ziehen in die deutſchen Gaue, Frieden predi gend unter den deutſchen Ständen und Stäm⸗ men, Selbſtzucht, Selbſtbeherrſchung, Klarheit, politiſche Gewiſſenhaftigkeit und Formung um den Staat. Das iſt ein Erziehungswerk von Jahren vielleicht, aber niemand könne es ſo zut verrichten, wie die Menſchen des beſetzten Gebietes. Und dann denke ich, müßte langſam und ſtetig politiſcher Geiſt ins Volk einkehren. und 2s würden den Regierungen politiſche Men⸗ chen zur Verfügung ſtehen. Man kann Politik licht improviſieren, ſie iſt eine Sache gedank⸗ licher Schulung und eiſerner geiſtiger Diſzi Ain. Heute beſteht die Gefahr. daß jeder weit— chauende, ſelbſtbeherrſchte Führer der deut⸗ chen Außenpolitik vom Wogen und Wallen der ungevändigten Gefühlspolttit ſortgejagt tire Politiſch handeln iſt eine ſo ſchwere Kunſt, be⸗ darf klaren, faſt hellſehriſchen Schauens der wirkſamen Kräfte, ihrer Richtungen u. Stärle und ihrer Quellen, bedarf geiſtiger Abgeklärt⸗ heit bei der Wahl der richtigen, möglichen Mit⸗ tel, bedarf der weiten Schau über die Geſamt⸗ heit dieſer Mittel, bedarf eines politiſchen Vol⸗ les, verſtändig genug, auch gedulvig zu ſein u. zuerſt zu begreifen und dann zu kritiſieren. Und Politik bedarf eines ſtarken, opferbereiten Menſchen und eines Menſchen mit tiefem und ſtrengem Gewiſſen. Denn ich glaube, der Abend bricht an über die Zeit, wo die letzte Weisheit im politiſchen Spiel nur der Krieg, der Mord, die Vernich⸗ tung war. Denn Menſchen, Völker zu töten, die andere Ziele, andere Intereſſen haben, iſt eine ſehr einfache, aber ſehr abſcheuliche Poli⸗ tik und der Beginn zu ihr iſt die Rüſtung. Ich glaube, die Zeit iſt nahe, wo die ſtärkſte Waf⸗ ſenrüſtung vor der Grüße und Zähigkeit der iſtigen Krüfte zerbrechen wird. Ich glaube, je, wo auch unter Völkern Ge⸗ richte beſtehen werden, die allmählich immer ſtelle der gegenſeiti⸗ * 19 10e, unpart jer werden, anſt geu Vernichtung, die Verſöhnung ſetzen. Im Augenblicke gibt es für uns nichts Wichtigeres zu tun, als jene Aktivität zu ent⸗ fallen, von der ich ſprach. Im Innern die Verſöhnung, die Scharung ums Reich, die Stärkung des geſamten Vaterlandes, die Er⸗ ziehung zur Politik und zum politiſchen Ge⸗ wiſſen, im Aeußeren Erſatz der gefühlsmäßi—⸗ gen lauten, naiven Temperamentspolitik durch die ſympathiſche, ruhige, anſtändige der tat⸗ ſächlichen Lage und der beharrlichen aber nicht aufgeregten Strebung, ſie zu beſſern. Vermei⸗ dung von Fehlern, Vermeidung von Brüs ie⸗ cungen, Reſpekt vor dem Geſetz der politiſchen Gegenwirkung, wonach ein falſches, das! auch zur falſchen Stunde angewendedes Mittel das Gegenteil des Zieles hervorruft, wie die mamben auf London im Kriege die Freiwil⸗ igenarmee Kitcheners auf die Beine brachten. Die Tagesprobleme mit einer gewiſſen Gelaß ſenheit nehmen, nicht morgen die Löſung deſ ſen wollen, was erſt in Jahren reiſen kann, vohl aber keine wahre Chante, keine Gunſt des Augenblicks überſehen, um langſam, aber ſicher Terrain zu finden. Dies können nur die Politiker der Mitte, die nicht mit dem Hammer in die Maſchine ſchlagen, ſondern Glied um lied ſorgſam pflegen. Politik iſt eine lang Sache. Manchmal iſt in der Politil Bereitſein alles, nichts zu verderben ſchon ge— nug. Für uns gilt das nicht, wohl aber gilt für uns, das nichts zu verderben ſchon ſehr oiel. Wir können, davon bin ich tief durchdrun⸗ den, wenn wir deſſen würdig ſind, die gerechte Stellung auf der Erde wieder erlangen. Ge— winnen wir dieſe Geiſtesſchlacht. dann iſt es auch möglich, nung. auch nach Weſten, ſchließlich gelingt und daß die ausgleichende Verſöh— ein Zeitalter geiſtiger Klarheit, der Gewiſſen— haftigkeit und des verſöhnenden Ertragens er— Die Ausſaat dazu fällt in unſere Zeit aufgehen wird ſie nach mancherlei Daß ſie aber einſt auf⸗ in Gottes Ratſchluß! Gehen wir alſo mit ver⸗ haltener Kraft, ruhig und zäh an die Arbeit. Selbübeherrſchung iſt Kraft. Die tiefe Wurzel der Kraft, aller Kraft von Menſchen und Vö⸗ tern aber iſt der Glaube! eee Artei. ae, bn b e e ee ee—— Im Anſchluß daran prach Peichstagbahg. Hermann Hofmann(Ludwiashafen) über „Die vaterländiſche Aufgahe der Zentrums⸗ partei am Rhein“. 4 Veber dieſes Referat und die anſchließende Ausſyrache werden wir in der nächſten Num⸗ er berichten. 5 Die Wahlbewegung Wahlliſten der Zentrumspartei. Im Wahlbezirk Köln-Aachen hat die Zentrumspartei folgende Kandidaten aufge⸗ ſtellt: 1. Redakteur Joos, M.⸗Gladbach; 2. Univerſitätsprofeſſor Lauſcher, Bonn; 3. Frau Teuſch, Köln;: 4. noch unbeſetzt, für einen Landwirt vorbehalten; 5. Thomas Eſ⸗ ſer, Euskirchen; 6. Kaufm. Sinn, Aachen; 7. Verbandsſekretär Otto Garig, Köln; 8 noch unbeſetzt, vorbehalten für einen Beamten oder Landwirt. Im Wahlbezirk Koblenz⸗z Trier; Birkenfeld trägt die Zentrumsliſte fol, gende Namen: 1. Domkapitular Prof. Dr. Kaas, Trier; 2. Geh. Regierungsrat von Guev ard, Koblenz: 3. Landwirt Neyſes; Meckel(Kreis Bitburg): 4. Gewerkſchaftsſekre⸗ tär Tremmel. Berlin; 5. Generaldirektor des Rheiniſchen Bauernvereins Kerp, Köln; 6. eine Frau, die noch genannt werden ſoll; 7. Direktor des Schwemmſteinſyndikats in Neuwied, Hanſen; 8. Landwirt Jakoby: Naffauf, Wolken; 9. eine noch zu benennde Frau; 10. zweiter Vorſitzender der Handwerks— Eſſen: 2. L. Wieber, Vorſitzender des chriſt— lichen Metallarbeiterverbandes, Duisburg; 3 J. Blum, Landwirt, Krefeld: 4. F. Kloeck— ner, Großinduſtrieller. Lüdighauſen: 5 Allekotte, Oberpoſtinſpektor, Mühlheim, Ruhr: 6. Frau Miniſterilarätin Weber Berlin: 7. Tenhaeff, Kaufmann, Straelen 8 Fahrenbach, Gewerkſchaftsſekretär, Düſ⸗ ſeldorf; Die fünf zuerſt Genannten waren bis— her ſchon Vertreter des Wahlkreiſes. Im Wahlkreis Düſſeldorf⸗Weſ lautet die Zentrumsliſte: 1. Juſtizrat Bell, kammer in Koblenz, Lauch: 11. Direktor des mittelrheiniſch⸗naſſauiſchen Frauenvereins Dr 8 raß, Koblenz: 12. Kartellſekretär Kirſch K oblenz: 13. Weingutsbeſitzer Bergwei⸗ ler. Wehlen a. d. Moſel; 14. Rentmeiſter Halßbeiſen, Betzdorf: Der oberſchleſiſche Wahlkreis hat folgende Bewerber aufgeſtellt: Kanonikus Ulitzka, Ratibor; Generalſekretär Ehr⸗ ard, Gleiwitz; Landwirt Zipper, Neiſſe; Tiſchlerobermeiſter Zawadzki, Beuthen; Studienrätin Zigahl, Neiſſe. iſt nicht ſſen. daß hier und die am Sonnabend in Frankfurt a. N. ſtattfindende Parteivorſtandsſitzung noch einige Aender vorgenommen werden, Die Kandide bayeriſchen Wahlkreiſe. wie auch für die Reichsliſte, werden ebenfalls dort nominiert werden. ausgeſchloſſen ngen en für die Admiral v. Tirpitz kandidiert. Großadmiral v. Tir⸗ ebotene Reichstagskandida⸗ Volkspartei für den Schwaben angenommen. * Helfferich Spihenkandidat. . April. Eine in abge⸗ Vertrauensmännerverſammlung der tonalen Reichstagswahl in Heſſen-Naſſau und Walbeck ſtellt⸗ erich als Spitzenkandidaten auf. Berlin, 12. April. pitz hat die ihm an tur der deutſchnationalen Wahlkreis Oberbayern Berlin, 12 Wetzlar haltene wegen der den Kreiſen Helff 1 805 J 0 9 ö U 2 5 2925 Im Die Beiſetzun Müllheim a. d. R., 11. April. ſetzung von Hugo Stinnes wi ſichtlich am Dienstag in Müllheim a. d ſolgen. London, 11. April. Der Tod von Hugo Stinnes erregt hier großes Aufſehen. Das politiſche Urteil beſchränkt ſich auf kurze Sötze. Während„Dally Herald“ und„Daily Telegraph“ in ihm den böſen Geiſt Deutſchlands und den Kriegsgewinnler ſehen, erkennen die„Times“ ſeine organiſatoriſche Genialität an, die viel da⸗ zu beigetragen habe, der deutſchen Induſtrie über die Nachkriegskriſe hinwegzuhelfen. 44 Paris, 11. April. In der Pariſer Preſſe wird Stinnes als einer der ſtärkſten Führer und Kräfte Deutſchlands bezeichnet. Mit Stinnes, ſo ſagt der„Matin“, verſchwindet der ſtärkſte deut⸗ ſche Führer in den letzten Jahren. Pertinaz meint im„Echo de Paris“, der Tod Stinnes be⸗ raube Deutſchland eines ſeiner ſtärkſten Kräſte. Das Blatt nennt Stinnes den wahren König der deutſchen Induſtrie.„Journal“ bezeichnet Stinnes als den Mittelpunkt der nationaliſtiſchen deutſchen Reaktion. Die„Ere Nouvelle“ hebt es als ſonderbar hervor, daß Stinnes in dem Au⸗ genblick ſtarb, in dem die Abkommen mit der Micum vereinbart werden ſollen.„Der Organi⸗ ſator des paſſiven Widerſtandes“, ſo ſchreibt das Blatt,„hat den Zuſammenbruch ſeiner Politik nicht mehr erleben können. a Newyork, 11. April. Der Tod Stinnes hat in Handels- und Induſtriekreiſen den ſtärkſten Eindruck gemacht. In Leitartikeln ſchildert die Preſſe die Bedeutung des Verſtorbenen.„New⸗ vork⸗World“ ſchreibt, er ſei wenig mehr als ein harter, praktiſcher Geſchäftsmann geweſen.„Newa vork Americain“ nennt ihn einen wertvolleren Mann als irgendein plündernder Kaiſer geweſen wäre. Er ſei einer von denen geweſen, die das aufhauten, was der Krieg zerſtörte. Aus der kathol. Welt. Die Bedrohung der chriſtl. Schulen im Orient durch den türkiſchen Nationalismus. Die türkiſche Regierung in Angora hat ſchon ſeit einiger Zeit eine Reihe von Maßnahmen ge ſroffen, die aufs Schwerſte den Beſtand der chriſt⸗ ichen Schulen im türkiſchen Reiche gefährden. In allen Schulen und Schulſtufen iſt der Un haltene Grundwert, und dieſer Grundwert, das terricht der türkiſchen Sprache obligatoriſch. Die, ſer Unterricht darf jedoch in allen Schulen nun von muſelmanniſchen Proſeſſoren, die vom tür kiſchen Unterrichtsminiſterium bezeichnet werden, erteilt werden. Ebenſo darf der Unterricht in Geſchichte und Geographie nur von muſelman— niſchen Lehrern erteilt werden. Für die Beſol— dung derſelben haben jedoch die Schulen, in de⸗ ney ſie lehren, alſo die chriſtlichen Schulen auf⸗ zukommen. Alle chriſtlichen Schulen ſind auch einer Inſpektion durch muſelmanniſche Inſpektion unterworfen. Alle nichttürkiſchen Lehrer dürfen in allen Schulen nur gegen Bezahlung einer beſonderen Taxe unterrichten. Die Wahl der Schulbücher iſt frei, jedoch ſind ſie der Prüfung durch eine tür— liſche Kommiſſion unterworfen, die darüber zu wachen hat, daß ſich in ihnen nichts gegen die nationale Empfindlichkeit der Türken Verſtoßen⸗ des findet. Mit der Durchführung dieſer Beſtimmungen wurde im vergangenen Jahre begonnen. In drei Abſtänden, im April, Juni und Auguſt 1923 vurden von der türkiſchen Regierung alle Kurſe die von chriſtlichen franzöſiſchen Lehrern gegeben wurden, unterdrückt. Mit dem 15. Auguſt wur den 300 chriſtliche Schulen türkiſch erklärt, di chriſtlichen Lehrer abgeſetzt und ihre Stellen zuß Beſetzung durch Türken ausgeſchrieben. Den Schulen der chriſtlichen Schulbrüder in Konſtantinopel wurden für den Unterricht in tür— kiſcher Sprache 24 türkiſche Lehrer aufgedrängt, Die Kongregation hat dieſelben mit hohen Ge— hältern zu bezahlen, ſo daß ſie, da der Unter⸗ richt in ihren Schulen unentgeltlip erteilt wird, bor große finanzielle Schwierigkeiten ſich geſtellt 515 Aus demſelben Grunde mußten ſchon ver⸗ chiedene chriſtliche griechiſche und armeni— ſche Schulen eingehen. Alle dieſe Maßnahmen der Regierung von Angora verſtoßen aufs Schwerſte gegen die Be— ſtimmungen des Vertrages von Lauſanne. Da derſelbe vom franzöſiſchen Parlamente noch ſticht ratifiziert iſt, hat die Union catholique des b K 2 Von Friedrich Muckermann S. F. Schon wieder ein Auslandsbrief mit einer Be⸗ merkung über den Reichskanzler Marx. Schon wieder einer, der betont, welch ein Segen es für Deutſchland ſei, daß gerade ein ſolcher Mann das Staatsruder führe. Einer, dem man glaube, den man achte, vor deſſen untadeligem Charakter man ſich verbeuge. Solche Briefäußerungen geben zu denken. a 5 Wir haben uns daran gewöhnt, Politik unge⸗ fähr gleichzuſetzen mit Wirtſchaftspolitik. Wir denken überhaupt gern in wirtſchaftlichen Kate⸗ gorien. Das Spiel der Politik ſcheint uns Spier mächtiger Wirtſchaftsgruppen. Die Stinnes und Morgan uſw., meinen manche, beherrſchen die Welt. Und doch iſt das nicht ganz wahr. Ganz wahr aber iſt, daß ſämtliche Werte wirtſchaft⸗ licher Art doch nur abgeleitete Werte ſind, die ſ viel und ſo wenig bedeuten, als der in ihnen ent⸗ iſt die Moral, die Rechtlichkeit, mit un⸗ ſerem guten deutſchen Wort die Redlichkeit. War es nicht und iſt es nicht auch heute noch von ausſchlaggebender Bedeutung für die Blüte deutſchen Wirtſchaftslebens, daß der deutſche Kaufmann als redlich gilt? Hat es uns nicht auch wirtſchaftlich geſchadet, wenn dieſer Ruf ir⸗ gendwo und irgendwie in Frage geſtellt wurde? Kann man in den glänzendſten vertikal⸗-horizon⸗ talen Syſtemen, in den gewaltigſten Warenhäu⸗ ſern irgendwie vorankommmen ohne redliche Menſchen? Hat je ein Geſchäft„floriert“, wenn alle Angeſtellten Spitzbuben waren? So kehren alle Werte ſchließlich zurück zu dem Grundwert des Redlichen und Rechtlichen. Eine ſchlechte Rechnung, wollte man dieſe idea⸗ len Werte aus der Politik ausſchalten. Womit natürlich nicht geſagt ſein ſoll, daß für einen Po⸗ litikfer außer der Redlichkeit nicht noch andere Eigenſchaften notwendig ſind. Auch ver deutſche n gen nennen könnte, Michel iſt redlich, aber darum noch kein Politiker. tisches Empfinden e * geſtellt werden. allem von Parteien, die Wert darauf legen, den das Chriſtentum über alle vergänglichen Mächte die Macht ver Idee ſtellt, ſo über alle noch ſo blendenden Vorzüge eines Menſchen die Lau⸗ terkeit es Charakters. Bei ſtärkerer Betonung gerade dieſer Werte würde ſich das Ingeſicht der verworrenen inneren Politik bald ändern. Denn ſchnell verſtehen ſich Menſchen, die nicht ſich, ſon⸗ dern die Sache ſuchen Solche Menſchen müſſen eben redlich ſein. Die Herrenmode dürfte für die Parlamente von Stadt und Reich ziemlich belanglos ſein, aber eine reine Weſte wäre doch in jedem Falle ein ſehr empfehlenswertes Klei⸗ dungsſtück. a Das wäre auch der Weg zu internationaler Verſtändigeng. Man muß einander wieder glauben lernen. Mögen wir es wahr haben oder nicht, man hält uns Deutſche im Ausland viel⸗ fach für verlogen. Wir könnten mehr bezahlen, wir umgingen dieſen und jenen Paragraphen, ſo tuſchelt man. Ob mit Recht oder Unrecht, das iſt eine Sache für ſich; wir ſind jedenfalls ſo lange nicht in der Lage, dergleichen richtigzuſtel⸗ len, als wir nicht den Eindruck ehrlicher Menſchen machen. Dieſe Scheinwelt iſt ja im allgemeinen ſchon mit dem Eindruck zufrieden. Aber am Ende macht man auf die Dauer doch nur den Eindruck eines ehrlichen Menſchen, wenn man es wirklich i ſt. Die Schauſpielerei iſt hier wirklich zu ſchwer. Man fällt doch irgendwo einmal aus der Rolle, und dann iſt das ganze Konzept verdorben. Wir tadeln es mit Recht, wenn wir glauben, daß das Ausland ein unehr⸗ liches Spiel mit uns treibt, aber unſer Tadel wird erſt dann treffſen, wenn er von Menſchen erhoben werden kann, wie eben der, den man den redlichen, den ehrlichen, den moraliſch untadeli⸗ wie eben unſer Reichskanz⸗ ler Marx einer iſt, den ſo viele Stimmen aus Wenn aber die Redlikeit Grundwert und Vor⸗ ausſetzung für alle echten Erfolge iſt, ſo muß ſie auf eine viel ſtärkere Weiſe wieder in unſer po⸗ heit auſgegrifſſen und beſchloſſen, im franzöſiſchen Parlamente eine Aktion zum Schutze der chriſt⸗ lichen Schulen in der Türkei einzuleiten. Die Vorarbeiten zum nüuhſten Vatilaniſchen g Konzil. Es verlautet in gut unterrichteten Kreiſen, daß die Eröffnung des vatikaniſchen Konzils auf das Jahr 1926 oder noch ſpäter verſchoben wor⸗ den ſei, da das Jahr 1925 WAſtändig von den Feiern für das heilige Jahr und die Miſſions⸗ ausſtellung beanſprucht iſt. Mit der Ordnung der Dokumente und Akten des 1870 unterbrochenen Konzils wurde vom wapfte der Kardinal Sincero betraut. Derſelbe hat im Vatikan ein eigenes, berechnetes Archiv eingerichtet. Aus dieſen Akten wird es dem Papſte dann möglich ſein, die Fra⸗ gen, deren Behandlung 1870 unterbrochen wer⸗ den mußten, für die Behandlung im neuen Kon⸗ zil herauszugreifen, feſtzuſtellen. Internationales Hilfswerk für die Ausſätzigen. Kürzlich wurde in Rom ein Internationales Franziskanerhilfswerk für die Ausſätzigen gegrün⸗ det und kirchlich genehmigt. Tasſelbe bezweckt, den Miſſionären in der Pflege von Ausßſätzigen mit Geld und Arzneimittel zu Hilfe zu kommen. Auch die Wiſſenſchaft ſoll zu weiteren Forſchun⸗ gen angeregt werden, weshalb dem iLebeswerk eine wiſſenſchaftliche Abteilung angegliedert iſt. Sogar die Gründung einer eigenen mediziniſchen Heitſchrift für dieſes Gebiet iſt in Ausſicht ge⸗ nommen. Der Franziskanerorden iſt mit der Leitung des neuen Vereins beauftragt, weil ſein ktudes internationales in Paris die Angelegen⸗ Das vergrabene Teſtament. 4 Roman von Ed. Wagner. I 55(Nachdruck verboten.) „Wir verdanken dir unſere Erlöſung, Bettine“, ſchloß er,„und ſolange wir leben, werden ich und meine Kinder dich ſegnen für dieſe Tat, für die Ueberlieferung der Verkündigung der Lady Roſa⸗ munde!“ Dann küßte er noch ſeine Tochter, wünſchte ihnen beiden„Gute Nacht!“ und öffnete, um hin⸗ auszugehen, leiſe die Tür. Kaum aber war dies geſchehen, als er die Tür plötzlich von außen her ſich heftig aus der Hand geriſſen fühlte und vier Geſichter in das Gemach Finentkrken:— die Hadds, Vater und Sohn, nebſt ihren beiden Spießgeſellen, ihren zu allem bereiten Hellershelfern. a 24. Ein verhängnisvolles Attentat. Lord Leonhard Evremond blieb nach ſeinem faſt unhörbaren Eintritt am Eingange des Ge⸗ machs, in welchem Hugo ſchlief, ſtehen. Das Her cn ihm delt g in der Bruſt, ſo ſtark, daß er ſich einbildete, der Schläfer könne davon erwachen. Hugo aber lag in tiefem Schlummer, wenn ſein Geſicht auch ungewöhnlich blaß erſchien infolge des merzes ſeiner Wunde und ſeiner Erlebniſſe der letzten Tage. Das mattbrennende Nachtlicht warf düſtere Schatten durchs Zimmer. Lord Leonhard r zuſammen und trat unwillkürlich ein ar Schritte zurück; wie ein Krampf befiel es ſein Herz. „Wie ähnlich er doch Paget ſieht!“ dachte er.„Es mir, als 1 ich das Geſicht meines toten Bru⸗ rs vor mir! Dieſe Aehnlichkeit macht mich faſt willenlos!“ Die ganze Abſcheulichkeit des Verbrechens, vor welchem er ſtand, trat in dieſem Augenblick vor keine Seele. Sein Geſicht wetleiferte in der blei⸗ en Farbe mit dem Hugo's, ſeine Augen glühten und ſein Atem ging kurz und keuchend. „Ich muß es tun!“ wurmelte er.„Es iſt zu 0 zur Umkehr! Heute morgen verfehlte ich ihn; 9 01 muß und werde ich de ſicher treffen!“ Mit alle rbannte er die Gedan⸗ wollten, und ermutigte ſich durch das Bewußtſein, ken, die ihn von ſeinem Vorhaben zurückhalten daß ſeine ganze Zukunft von dieſer Tat abhänge. „Niemals wäre ich imſtande, den Platz unter ihm einzunehmen!“ dachte er.„Er hätte mit dem zufrieden ſein ſollen, was ich für ihn beſtimmte; da er das aber nicht tat, muß er ſterben!“ Und während er die Lippen aufeinanderpreßte, zog er ein kleines Dolchmeſſer aus ſeinen Kleidern hervor und beugte ſich über den Schläfer. Jetzt hatte er keine Gewiſſensbiſſe mehr; er glich vielmehr einem Bluthunde, der nicht mehr von ſeinem Opfer abläßt, und mit brennendem Blick ſuchte er nur noch nach der Stelle, wo er die Waffe am beſten anſetzen konnte, die er gezückt in ſeiner Hand hielt. Aber in demſelben Augenblick, als ob ein Schutz⸗ engel ihn gewarnt hätte, oder als ob der ſcharfe Blick ſeines Freundes die Feſſeln des Schlafes zer⸗ e bewegte ſich Hugo und ſchlug die Augen auf. Evremond hatte keine Zeit, ſich ungeſehen zurück⸗ muziehen. Mit der Geſchwindigkeit des he muſterte ihn Hugo und begriff ſofort ſeine gefähr⸗ liche Lage. Einen Schrei ausſtoßend, der gleich einem warnenden Signal durch das alte Farm⸗ haus klang, ſprang er wie ein Tiger mit einem Satz aus dem Bett und ſtürzte ſich auf den Feind. Halb betäubt von der unerwarteten Wendung, die die Sache geyommen hatte, ſchlug Epremond mit ſeiner Waffe blindlings um ſich, während er mit dem andern Arm ſeinen Angreifer zu packen ſtrebte. Im nächſten Augenblick aber entriß Hugo ihm den Dolch, den er in eine Ecke des Zimmers 1 worauf beide in ein Handgemenge ge⸗ rieten. Lord Leonhard rang mit Wut und Verzweiflung, während Hugo das Bewußftſein, daß er um fen Leben kämpfte, ſeine Wunde und alles vergeſſen ließ, ſo daß er mit der größten Zielſicherheit kämpfte. ö 1 0 unverkennbare Vorzug machte denn auch dem Ringen ein baldiges Ende. Lord Leonhard, ungeübt in Kraftanſtrengungen, begann ſchnell zu ermatten; er keuchte 99 855 und einen ſpäter go ihn zu Boden, ſo daß für dieſes Konzil und das Arbeitsprogramm. dem Auslade als den ehrlichen und vertrauens⸗ würdigen preiſen. In der Tat,„Ehrlichkeit iſt noch immer die beſte Diplomatie.“ Stifter die Sorge für die Ausſätzigen ſeinen Jüngern als heiliges Vermächtnis hinterließ. Krupp beim Papſt. 190 Herr Krupp von Bohlen⸗Halbach be, findet ſich ſeit einigen Tagen in Rom. Er ha Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri einen Beſuckh abgeſtattet und iſt dann, wie wir bereits geſtern meldeten, vom Papſt empfangen worden. Zwee⸗ der Reiſe des Herrn Krupp von Bohlen-Halbad war, dem Papſt für alles zu danken, was e durch die Entſendung des Mſgr. Teſta für ihr und alle anderen Opfer des Ruhrgebietes getan hat. Wie aus Rom weiter gemeldet wird, iſ man im Vatikan über dieſen Beſuch ſehr be⸗ friedigt, der, wie man ſagt, beweiſe, daß nicht alle Deutſchen undankbar und vergeßlich ſeien. Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri erklärte, daß der Dankesbeſuch Krupps geeignet ſei, alle Mißverſtändniſſe zu zerſtreuen, die das Beneh⸗ men Ludendorffs und Hitlers über Deutſchlan berurſacht hätten. 14 Kleine Rundſchau⸗ — Zum Konflikt bei Lanz. Zu den Lohndiffe, renzen in der Mannheimer Metallinduſtrie er fahren wir von unterrichteter Seite, daß die Ver handlungen, die geſtern in Karlsruhe vor dem Landesſchlichter geführt wurden, noch kein Er, gebnis zeitigten, daß aber die Beteiligten an nächſten Montag vor einer Schlichtungskammer unter Vorſitz des Landesſchlichters in Karlsruhe zu weiteren Verhandlungen zuſammentreten werden. 2 , 2 Vor 9 Geiſt bes Chriſtentums zu beſitzen. Wie nämlich d a oßjährigen ten Frauen, unverheirateten Witwen ö lich geſchiedenen Frauen gewährt. Alle verhei⸗ rateten Frauen ſind ausgenommeit, da ſie nach ſpaniſcher Sitte ganz dem Ehemann unterſtehen — Ratifizierung des Lauſanner Vertrags durch England. Das Unterhaus hat in zweiter Leſung den Lauſanner Vertrag ratifiziert. a — Wiederaufbau der türkiſchen Flotle. Die Trieſter Werft Stabilimento teonica trieſtino ver, handelt gegenwärtig mit der türkiſchen Regierung über den Wiederaufbau der türkiſchen Flotte. Es iſt wahrſcheinlich, daß der Werft die Durchfüh⸗ rung des ganzen Wiederaufbauprogramms der türkiſchen Flotte übertragen wird. Als erſte⸗ Schiff ſoll der frühere deutſche Kreuzer„Göben“ ausgebeſſert werden. — Elektriſche Ströme gehen Luftangriffe. Nack Blättermeldungen hat der engliſche Ingenieur Matthews eine Erfindung gemacht, wodurch es möglich ſein ſoll, durch elektriſche Ströme Luft angriffe auf London abzuwehren. Die Ströme ſollen ſo beſchaffen ſein, daß ſie alles, was ſie auf ihrem Wege finden, verbrennen und ſchmel⸗ zen. 1 Proteſtrundgebung der Münchener Katholiken München, 11. April. In einer Pro e ſtkundgebung der Münchener Katholi en nahm der Abgeordnete Rauch ſcharf Stel fung gegen die Aeußerungen des Generals Zudendorff gegenüber dem Katholizismus u gegenüber Angriffen auf den Papſt und der Rardinalerzbiſchof von München. Die Pfli der katholiſchen Organiſationen ſei 1 055 Aufklärungsarbeit über die kulturellen, Chriſtentum bedrohenden Ziele der völkiſchen Bewegung und weiterhin poſitive Mitarbei⸗ am Dienſte des Vaterlandes. Eine Entſchlie⸗ zung im Sinne des Referats wurde einſtim⸗ mig angenommen. Kardinalerzbiſchof Dr. von Faulhaber, der der Verſammlung beiwohnte, dankte für dieſe Bekenntnis der Katholiken, entbot dem Papſt die Treugrüße des Münche⸗ er Katholizismus und betonte, er wolle dem Ehrenſchild der deutſchen Kultur den Makel er⸗ ſparen, zu erzählen, wie er in den letzten Mo⸗ naten behandelt wurde. 2 Die Sachverſtändigengutachten von der Reparationskommiſſion angenommen. Paris, 12. April. In der geſtrigen offiziellen Sitzung der Reparationskommiſſion wurde eine Entſchließung angenommen, die beſagt, daß die Reparationskommiſſion in den Sachverſtändigengutachten eine Grundlage für die Löſung des Reparationsproblems ſehe. Sie billige die Vorſchläge und empfehle ſie den interalliierten Regierungen zur Annahme. Sie ſei genötigt, ihre Zuſtimmung und ihre Initiative bis zur Bereiterklärung Deutſch⸗ lands, an den Plänen mitzuarbeiten, zurückzu⸗ ſtellen.—., Am 17. April werde die Repara⸗ tionskommiſſion die deutſchen Bevollmächtig⸗ ten anhören. Eine Stellungnahme der Reichs⸗ regierung zur Annahme der Sachverſtändigen⸗ gutachten durch die Repko iſt noch nicht erfolgt, da der offizielle Bericht der deutſchen Kriegs⸗ laſſenkommiſſion über die Haltung der Repko erſt heute in Berlin eintreffen wird.— Aus dem offiziellen Kommunique geht hervor, daß der Beſchluß der Repko inſofern noch nicht ent⸗ ſcheidend iſt, als die Behandlung wichtiger Fragen durch die Reparationskommiſſion den Regierungen überwieſen wurde, die aber die Haltung der Reparationskommiſſion nicht be⸗ einflußt haben dürfte. Wie verlautet, wird die deutſche Regierung ihre Stellungnahme ſchrift⸗ lich nach Paris übermitteln. Ein Beſchluß, ob Bevollmächtigte entſandt wekden oder nicht, a ſteht noch nicht feſt. 2 Kaum war dies geſchehen, als Hugo von drau⸗ ßen das Oeffnen und Zuſchlagen von Türen, ſowie ungeſtüm fragende Stimmen vernahm. Raſch kleidete er ſich oberflächlich an, lief zur Tür und öffnete 1215 im ſelben Moment, als Miß Deane im wilden Schrecken an deren Schwelle erſchien. Ihr Schrecken aber vermehrte ſich nur noch, als ſie Hugo's blutbeflecktes Geſicht und blutige Hände ſah und die Unordnung in deſſen Zimmer, ſowie die fremde Geſtalt am Boden gewahrte. „Was iſt hier geſchehen, Hugo?“ rief ſie mit be⸗ bender Stimme.„Iſt das Doktor Sanders?“ „Ja, Mutter, das iſt Doktor Sanders, oder viel⸗ mehr Lord Leonhard Evremond!“ antwortete er. „Ich erwachte vor wenigen Minuten und fand ihn über mich gebeugt, mit einem Dolch in der Hand!“ „O, Hugo, wenn er dich getötet hätte!“ jam⸗ merte ſie, indem 0 0 an ihn hing.„Das iſt ſchrecklich— ſchrecklich! Biſt du dir aber auch ge⸗ 5 daß es Lord Leonhard iſt?“ Hugo antwortete dadurch, daß er das Licht nahm und es über das Geſicht ſeines überwundenen Feindes hielt. Sie erkannte es auf einen Blick. „Wirklich, es iſt Lord Leonhard!“ rief Miß Deane mit nicht geringem Erſtaunen.„Er ſcheint wieder zur Beſinnung zu kommen!“ „Dann müſſen wir ihn uns ſichern“, bemerkte her„Er ſoll mir diesmal nicht wieder entwi⸗ en!“ Währenddeſſen waren Mrs. Cummings und der ſtumpffinnige Burſche erſchienen. Hugo erzählte ihnen kurz die nächtliche Begebenheit und ſchickte ſie dann hinaus, um Stricke Herde h ler N Dieſe waren bald gebracht, Fiche band nun Evremond und hatte gerade dieſe Arbeit vollendet, als letzterer wieder zum Bewußtſein zurückkehrte und ſeine Augen oufſchlug a 5 „Jetzt, Lord Leonhard, ſind Sie ſo ſicher wie in einem Gefängnis,“ ch Hugo zu ihm. meinen Sie, werde ich nun mit Ihnen anfangen?“ Der Gefangene e wortlos auf den Spre⸗ cher, ſtatt ihm eine Antwort zu geben. 15 1 7 a. 70 0 96 a 177 ers zu verheimlichen, ſowie reichen Verſuche, die Witwe um ihr gutes Recht zu betrügen, ſind glänzend 11 5 krönt durch dieſen feigen, meuchelmörderiſchen An⸗ griff auf Ihren eigenen Neffen. Welt, Ihre liebe Welt, um deren günſtige Mei nun mordet haben,— was wird dieſe Welt ſagen 16 05 195 Sie auf der Anklagebank als Verbrechen erblickt?“ Dieſe Worte, die ihm denn doch die Wahrheit in ihrer grellſten Beleuchtung malten, begannen Ev⸗ remond zu beunruhigen. „Das werden Sie nicht— das dürfen Sie nich e. 0 das darf ich 5 „Das werde ich nicht— das darf ich nicht tun?“ wiederholte 0 Stimme und ſtrengem Ernſt. Warum ſollte ein adeliger J entrinnen, das den armen Mann verurteilt? Ich 1 das nicht tun? Das wollen wir doch ſehen!“ „Was mi entgegnete„Was Sie gegen andere, gls Sie date a 5 „Natürlich wiſſen Sie“, fuhr Hugo fort,„wag 8 ich tun kann. 800 inn e ier nach gegen andere nah aun eue, id Sie, wie ach in mel N Lord Leonhard's Lippen gerieten in Bewegung doch ſprach er kein lautes Wort. „Sie werden begreifen, welche Senſation ein ſol⸗ ches Verfahren gegen Sie hervorrufen ſetzte Hugo unbarmherzig hinzu.„Ganz England würde voll ſein von dieſer Geſchichte. Wären Si zehnmal ein Pair oder der Sohn eines Pairs, dies würde Ihren Namen doch nicht Sie ſelbſt nicht vor n ſchützen. Ihr Ver⸗ ich, die Exiſtenz des Sohnes Ihres koten Bru⸗ würde“ vor Schande und re bis jetzt erfolg res toten Bruders Was wird di Sie gelogen und betrogen, ja, nahezu ge mit Achtung gebietender „Und warum nicht? Mörder dem Gerichf Hugo r wandte ſich zu dem mit offenem Munde da ſtehenden Burſchen, als wollte er ihm etwas tragen, aber Lord Evremond hielt ihn zurück, in. dem er flehend hervorſtieß: e „Schicken Sie nicht zur. Sie würden 0 d e ruimieren; Sie den n N er daz ukunft meines ſchuldloſen 0 5 vernichten; Sie würden ch mit Schimpf und Schande e „Dies alles hätten Sie vorher be l meinem Va⸗ brechen; Sie würden die Zukunf de bedecken!“ 8 0 1 ugo.„Wa 5 ür 2 lt auf m 8 1 ch ſche das 9 ——ié!.— e der hieſigen Einwohnerſchaft die höfl. Mitteilung, daß ſe meiner Mutter Kirſchenſtraße 9 eine arbwaren⸗ Handlung eröffnet habe, 13 Es wird mein Beſtreben ſein alle in das Farbenfach ein⸗ schlagenden Artikel auf Lager zu halten, und meine werte Kundſchaft aufs reellſte und billigſte zu bedienen. Hochachtungsvoll Fritz Müller 0 Lebensmittelfirma übernimmt und mietet faacaagaggngagggngaagggagggagnan in Viernheim als Filiale oder liefert Ware auf Kommission allerorts. 2 2 9 2 2 2 0 Sofortige Angebote unter R. 32 an die Geschäfts- stelle des„Viernheimer Anzeigers“ erbeten. —— d 8 0 N i g cnanagggnnadnddlnnsnſdhu Empfehle: Prima staubfreies 4 2 fussbollenöl, la. gehochtes Leindl Fussboden-Bernsteinlack Fussboden-Spirituslack Linoleum u. Bodenwachs Streichfertige Oelfarben Alle Lacke, Trockenfarben, Sichelleim breiartig u. in Pulver, Sichelkleister usw. 2 2 5 1 351 5 EL 5 1 2 0 E 5 . 1 0 8878.88.88: 2888. 2 8.8 D eee Seee: Auf Ostern! Empfehle: prima doppeltgekochtes holländ. 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Bündnis gegen Rußland. Köln, 11. April. Die„K. V.“ erfährt jon ihrem Pariſer Vertreter, daß Rumänien ind Japan einen Bündnis vertrag un⸗ erzeichnet hätten für den Kriegsfall mit Ruß⸗ and. Aus Nah und Fern. b Dorn⸗Dürtheim, 11. April. Selbſtmord ver lübte die Ehefrau Ph. J. Sie wurde erhäng aufgefunden. Das gerichtliche Ermittlungsv⸗ fahren und die Leichenſchau hat ergeben, daß v. Frau erkrankt war und die Hoffnung auf die Ge neſung verloren hatte. Die Folge war, daß ſie tiofſinnig wurde und in ihrer Gemütskrankhelt die bedauerliche Tat ausführte. Mannheim⸗Rheinau, 10. April. Geſtern mor gen ereignete ſich beim Stationsamt Rheinaf beim Holzabladen ein ſchwerer Unfall. Das Hol rutſchte zuſammen, fiel aus dem Wagen und ty tete den Landwirt Heinrich Hock aus Altrif Eiſenbahninſpektor Berlinghoff wurde dabe ſchwer verletzt. Darmſtadt, 10. April. Ein ſchwerer Einbruch Kurde in der verfloſſenen Nacht in den Räume des Wohlfahrtsamtes verübt. Die Täter ſin jedenfalls durch Nachſchlüſſel eingedrungen un! haben in etwa 10 Räumen ſämtliche Pulte unt Tiſchſchubladen mit einem Stemmeiſen geöffnet Es ſtelen ihnen etwas über 700 Mark in dis Hände. Schreibmaſchinen und andere Wertge zenſtände ließen ſie unberührt. Tie Art une Weiſe der Arbeit läßt darauf ſchließen, daß mar w mit den gleichen Tätern zu tun hat, die es zuf öffentliche und Dienſtgehäude etc. abgeſehen und Ende März unter ähnlichen Umſtänden uch einen Einbruch im Gießener Wohlfahrtsam! kusgeführt haben. Erbach i. O., 10. April. Der„General-Anzei⸗ zer“ dahier begeht jetzt ſein 100 jähriges Jubi, läum und hat aus dieſem Anlaß eine Gedenk⸗ ſchrift herausgegeben. Frantfurt a. M., 10. April. Um der Stad beim Wiederaufbau der Alten Brücke finanziel zu helfen, hat ſich ein Brückenbauverein gebildet, der jetzt mit feinem Arbeitsprogramm an die deffentlichkeit tritt. Zunächſt werden zum Wei⸗ terbau 800 000 Goldmark bendtigt. Hiervon über K Staat 400 000 0 1 die 0 t ie nicht in der Lage eſtſumme au zubringen. er Brückenbauverein will dahe in Form eines künſtleriſchen Gedenkblattes Bau ſteine zu 1000 und 100 Mart ausgeben, und außerdem rechne t er auf eine Einnahme von 50 000 Mark aus ſeinen Mitglieds beiträgen. Ei offt, auf dieſe Weiſe vorläufig die allernotwen⸗ 8 el aufbrin gen zu Wen, Wenn der Mai weitergehen kann, g der Brücke in zwe! werden die Land, ſchafteſteuer zu erfolgen. ſer und für Private und Behörden in sauberer Ausführung. Unser reichhaltiges und mo- dernes Schriften und Schmuckmaterial der Mitte werden nächſten Jahre begonnen. Frankfurt 2. M., 10. April. In Oberwinden hantierte der 30jährige ledige Landwirt Ham m an den Vienenſtöcken und erhielt einige Stiche am Kopf. Es trat Blutvergiftung ein, an der er geſtorben iſt. Hersfeld, 10. April. Der D⸗Zug, der mittags 2.34 Uhr von Hersfeld ab nach Frankſurt fuhr, iſt bei dem Bahnübergang in der Nähe von Bin⸗ gartes in eine der Domäne Bingartes gehörige Schafherde hineingefahren. Die Tiere graſten auf der Wieſe und zogen ſich über den Bahn— übergang hin. Ein Drittel der Tiere wurde ge— tötet, 16 mußten abgeknickt werden. Der Schäfer, der ſelbſt einige Tiere verloren hat, hatte die Schafe nicht zurückrufen können, weil dabei wahrſcheinlich noch mehr Tiere unter den Zug gekommen wären. Für die Krähen gab es ein Feſtmahl. 1 Lokale Nachrichten. Silberne Hochzeit. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit felern morgen Dienstag die Eheleute Herr Jak. Weidner u. Frau Margarete geb. Adler. Wir gratulteren! Glück auf zur Goldenen! * Zollfreie Zufuhr zu der Mann- heimer Erfindermeſſe. Auch zu der vom 1. bis 7. Mai d. J. ſtattfindenden fünften Dentſchen Erfindungs⸗, Neuheiten- und Induſtrie⸗ Meſſe im Mannheimer Roſengarten genehmigte das Interalliterte Derogationsbüro in Mainz die Zu⸗ und Abführung von Meſſegütern aus dem beſetzten Gebiet gegen Hinterlegung einer Sicherhelt in Höhe der doppelten Zollgebühren. Die Regelung dieſer Angelegenheit übernimmt der die Meſſe veranſtaltende Reichsverband Deut—⸗ J. ſcher Erfinder E. V. Mannheim K 3 3. * Gewerbeſteuer 1924. Nach der heutigen Bekanntmachung Heſſ. Miniſtertums der Finanzen haben die Gewerbſtenerpflichtigen eine vorläuſige Gewerbſteuer für 1924 zu entrichten. Ausgenommen hiervon ſind die land ⸗ und forſtwirtſchaftlichen Betriebe. Die Abgade(vorläufige Gewerbſteuer) hat erſtmalig am 10. April 1924 gleichzeitig mit den Vor⸗ auszahlungen auf die Einkommen⸗ und Körper⸗ Infolge verſpäteten Elntreffens der geſetzlichen Beſtimmungen ſind dle Aufforderungen für die Vorauszahlungen für die Elnkommen⸗ und Körperſcheftsſteuer bereits verſandt:. Soweit Vorauszahlungen auf die letztgenannten Steuern bereits gelelſtet ſind, haben die Gewerbſteuerpflichtigen bis längſtens 17. April 1924 die vorläufige Gewerbſteuer nach⸗ träglich zu entrichten. Die Abgabe(vorläufige Gewerbſtener) beträgt für die Pflichtigen mit monatl. Elnkommenſteuervorauszahlung für dle Monate April, Mai— 160 v. H., für die weiteren Monate— 80 v. H. der bereits ge⸗ zahlten oder noch zu zahlenden Eintommen⸗ oder Körperſchaftsſteuer und für die Pflichtigen mit vlerteljährllcher Einkommenſteuer⸗ voraus zahlung 80 v. H. der berelts gezahlten oder noch zu zahlenden Einkommenſteuer. Zur Vermeldung hoher Zuſchläge iſt die Ein⸗ vorausſichtlich im gestattet uns weitgehendsten Ansprüchen in Bezug auf geschmackvolle Ausstattung von Druckarbeiten aller Art in ein- und mehrfarbiger Ausführung gerecht zu wer- don, Verlangen Sie bitte bei Bedarf sofort den Besuch unseres Vertreters. Viernheimer Anzeiger eee Aamtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Die Verpflichtung des Ladeninhabers pp. zur Anbringung ſeines Namens. Wir ſehen uns veranlaßt, auf die Beſtim⸗ mungen des§ 15a der Gewerbeordnung hinzu⸗ weiſen, die vielfach bier nicht befolgt werden und empfehlen den hleſigen Gewerbetreibenden bel Meidung von Strafanzeigen die ſtrikte Be⸗ folgung dleſer Beſtimmungen. § 15a der Gewerbeordnung lautet: Gewerbetreibende, die einen offenen Laden haben oder Gaſt⸗ oder Schankwirtſchaft be— trelben, ſind verpflichtet, ihren Familtennamen mit mindeſtens einem ausgeſchriebenen Vor⸗ namen an der Außenſeite oder am Eingange des Ladens oder der Wirtſchaft in deutlich lesbarer Schrift anzubringen. II. Kaufleute, die eine Handelsfirma führen, haben zugleich die Firma in der bezeichneten Welſe an dem Laden oder der Wirtſchaft anzubringen; iſt aus der Flima der Familien⸗ name des Geſchäftsinhabers mit dem ausge ſchriebenen Vornamen zu erſehen, ſo genügt die Anbringung der Firma. ö III. Auf offene Handelsgeſellſchaften, Kommandit⸗ geſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften auf Aktien finden dieſe Vorſchriften mit der Maß⸗ gabe Anwendung, daß für die Namen der perſönlich haftenden Geſellſchafter gilt, was in Betreff der Namen der Gewerbetreibenden eſtimmt iſt. IV. S 15 als zwei beteiligte vorhanden, deren Namen hlernach in der Aufſchrlft an⸗ zugeben wären, ſo genügt es, wenn die Namen von zweien mit einem das Vorhanden⸗ ſein weiterer Betelligter andeutenden Zuſotz aufgenommen werden. Die Polizelbehörde kann im einzelnen Falle die Angaben der Namen aller Beteiligter anordnen. Hes. P den 8. April 1923. Bekanntmachung Nach dem Geſetz vom 27. März 1924 über eine vorläufige Gewerbſteuer für das Rechnungs⸗ jahr 1924 findet eine Erhebung der Gewerbſteuer nach den Vorſchriften des Gemeindeumlagenge⸗ ſetzes vom 7. Auguſt 1920 in der Faſſung der Abänderuugsgeſetze für das Rechnungsjahr 1924 vorläufig nicht ſtatt. An die Stelle der auf der Grundlage des Gemeindeumlagengeſetzes zu erhebenden Gewerbſteuer tritt vorläufig für das Rechnungsjahr 1924 für dle in Art. 7, Abſatz 17 Ziffer 1 und 2 bezeichneten Gewerbſteuerpflich⸗ tigen eine vorläufige Gewerbſteuer. Dieſe wird nach den Beſtimmungen des vorläufigen Finanz⸗ geſetzes für das Rechnungsjahr 1924 auf 80 vom Hundert des Betrags feſtgeſetzt, der nach den Vorſchriften der zweiten Steuernotverordnung der Reichsreglerung vom 19. Dezember 1923 (Reichsgeſetzblatt J. Seite 1205) und den zu ihrer Abänderung, Ergänzung und Durchführung ergangenen oder noch ergehenden Beſtimmungen für das Einkommen aus gewerbſteuerpflichtigem Betriebe als Vorauszahlung auf die Riichsein⸗ kommen- oder Reichskörperſchaftsſteuer zu zahlen iſt. Wird das Einkommen aus einem gewerb⸗ ſteuerpflichtigen Betriebe von mehreren Mitunter⸗ nehmen(Geſellſchaften, Teilhabern) verſteuert, ſo beträgt die Abgabe 80 vom Hundert des Betrags, den die ſämtlichen Mitunternehmer insgeſamt als Vorauszahlung für das Einkommen aus dieſem Betriebe zu entrichten haben. Be ondere Vorſchriften gelten für die gewerblichen Unter⸗ nehmungen, bei denen ſich Betriebsſtätten außer in Heſſen auch in anderen Ländern befinden. Die Zahlung der Abgabe(vorlänfige Gwerb⸗ ſteuer) hat erſtmaliz am 10. April 1924(inkl. Schonfriſt bis zum 17. April 1924) und, ſoweit eine Verpflichtung hierzu beſteht, gleichzeitig mit den Vorauszahlungen auf die Einkommen- und Körperſchaftsſteuer an die hierfür zuſtändige Zahlſtelle zu erfolgen. Zu dieſem Zeitpunkte haben die Gewerbetreibenden, die monatliche Vor⸗ auszahlungen auf die Einkommenſteuer oder Körperſchaftsſteuer für 1924 zu leiſten haben, die Abgabe mit 160 vom Hundert der Voraus⸗ zahlung auf die Einkommenſteuer oder Körper— ſchaftsſteuek für den Monat April 1924 bezw. die anderwelt zu berechnende Abgabe in doppel⸗ tem Betrage zu entrichten. In gleicher Weiſe iſt am 10. Mai von den letztgenannten Gewer⸗ betrelbenden die Abgabe in doppeltem Betrage zu entrichten(am 10. Juni und 10. Juli 1924 mit 80 vom Hundert). Im Uebrigen hat die Zahlung im gleichen Zeitpunkte wie die Voraus⸗ zahlung auf die Reichseinkommenſteuer bezw. Körperſchaftsſteuer und mit dieſer zu erfolgen, mithin für die Gewerbetreibenden, dle viertel⸗ jährliche Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer zu lelſten haben, zunächſt jeweils am 10. April und 10. Juli 1924 mit je 80 vom Hundert der entſprechenden Beträge. Es ſteht auch dieſen Gewerbetreibenden frei monatliche Zahlungen gleichzeitig mit den Vor⸗ auszahlungen auf die Einkommenſteuer oder Körperſchaftsſteuer zu lelſten. Der Steuerſchuld⸗ ner hat gleichzeitig mit der Einzahlung elne Er⸗ klärung über die Höhe der Abgabe abzugeben; dieſe Erklärung kann mit der Voranmeldung über die Einkommen- oder Körperſchafts⸗Steuer⸗ vorauszahlungen verbunden werden. Eine be⸗ ſondere Erklärung iſt dann abzugeben, wenn der Gewerbebeirleb von mehreren Mitunternehmern (Geſellſchaftern, Teilhabern) betrieben wird. Zu näherer Auskunftserteilung ſind die Finanzämter berelt. Steuerbeſcheide werden nicht ausgefertigt. Im Falle des Zahlungsverzugs muß die Bel⸗ treibung eingeleitet werden, außerdem ſind Zu⸗ ſchläge in Höhe von 5 vom Hundert des Ruck ſtandes für jeden auf den Zeltpunkt der FJähligteit folgenden angefangenen halben Monat zu entrichten. Darmſtadt, den 27. März 1924. Heſſ. Miniſterinm der Finanzen Henrich. ir hi Fteunde des Wir bitten sennener Anzeiger um gelegentliche Mügarbeit Mitteilungen über intereſſante Vorkommniſſe, Berichte Über Vereins verſammlungen und „Feſtlichkelten, Unglücksfälle uſw. ſind uns willkommen.— Auslagen werden vergütet. Heſſ. Polizeiamt Viernheim. b Ludwig. haltur zahlungstermins(17. April 1924) ingung. Agel benen oe. Fernſprecher