82 Gegen Hedderich apfel ſeing. Kainit billigſt ebenſo Steinſalz u. ſ. w. ev. noch Torfmull worauf baldigſt Beſtellung erbitten 14 12 779* 0 J 6* 1 1 1 Ve 8 1000 a ö 8 ö 0 1 7 8 5 0 10 1 J J ö 8a 69 5 tler Zentrums- Partei (Blernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., hei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen mit Al nahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins f eee wet 8 i ratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ Erſcheint tägli Haus gebracht.— Reduer: Dr. Bokius Wesp, Arbeiter⸗Sekretür Alle Partei⸗Angehörige und Freunde der Zentrums-Partei ſind freundlichſt eingeladen. Der Vorſitzende des Zentrums Biernheim Kirchner. 2 e N a e d b dle e ele 8 le l Schuhwaren kaufen Sie stets vorteilhaft im Sehunnaus Jos. förschle Mannheim N 4. 24, gegenüber dem Fehr gunslge Mapitaamage 5000 Goldmark. Hieſiger Kaufmann ſucht zur Vervollſtändi⸗ gung ſeines Fabrikations- und Großhandelsunter⸗ nehmens einen ſtillen(evtl. auch tätſgen Teil- haber) mit 1 ö flüſſigem Barkapital Mehrfache Sicherheit nachweisbar vorhanden. Dauernder, augemeſſener Gewinn garantiert, Erſte Jahresverzinſung kann bei Einzahlung ſofort in Abzug gebracht werden. Es kommen nur Selbſtgeber in Frage und müſſen mindeſtens Mk. 3000 ſofort zur Ver- fügung ſein, während der Reſtbetrag bis ſpäteſtens 1. Juli ds. Is. einbezahlt werden muß. Strengſte Diskretion verlangt und zugeſichert. 8 709 Angebote unter 105 W. an die Expedition“ 192 27 des„Viernheimer Anzeigers“ erbeten. g 05 Zu verkaufen 9 ſämtl. B LL Für den weißen Gonntag! empfehle ſowie Mirabellen— Aprikoſen— Zwet⸗ ſchen— Erbſen u. 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Die trauernd Hinterbliehenen. Die Beerdigung findet Donners— tag Nachmittag 4 Uhr vom Kranken⸗ haus aus ſtatt. unſer lieber geſtern Dienstag Morgen um 10 Uhr 5 * der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim Unſeren Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unſer treues Mitglied, Kamerad Hans Bühler nach langer, ſchwerer Krankheit geſtern Vor⸗ mittag 10 Uhr im hieſigen Krankenhaus ſanft in dem Herrn entſchlafen iſt. Die Beerdigung findet morgen Donners tag nachmittag 4 Uhr vom Krankenhaus aus ſtatt. Die Mitglieder treſſen ſich behufs Beteiligung um halb 4 Uhr im Gaſthaus zum„Storchen“. Der Vorſtand. Macherinnen (dauernde Beſchäftigung) geſucht. Zigarrenfabrik Mannheimerſtr. 55 Einige Wickel- (evtl. auch zum anlernen) für ſofort Gehr. Rudershausen Mannheimerſtr. 55, Unregelmäßigkeiten in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen uns ſofort 4 bis 5 tüchtige in dauernde Beſchäftigung sofort gesucht. A. Oppenheimer Zigarrenfabriken Mannheim Schwetzingerſtr. 30. itgeteilt werden, damit wi für Abhilfe sorgen Jünnen. Viernh. Anzeiger. ere nen * Der Bund der Entrechteten! Von Dr. Es iſt erreicht! Die 26., lies ſechsundzwan⸗ zigſte, Partei iſt gegründet. Freuet Euch und frohlocket, Ihr Hypothekengläubiger! Jetzt kanns nicht mehr fehlen. Jetzt wird aufgewer⸗ tet. Es brauchen nur alle Hypothekengläubiger (aber bitte alle, ſonſt reichts nicht) die Kandi⸗ datur des Bundes der Entrechteten, der Geu⸗ ſen, das heißt auf gut deutſch der Bettler, wie ſie ſich nennen, zu wählen, und— es wird 1, lies ein, wenn es gut geht, werden ſogar 2 Kandidaten des Bundes der Entrechteten in den Reichstag einziehen. Man weiß wirklich nicht, ſoll man heulen oder lachen über dieſe allerneueſte politiſche Kinderei, die dadurch nicht weniger kindile ſondern noch kindiſcher anmutet, daß Männer von zweifelloſem bürgerlichem Rang ſich an die Spitze der Partei geſtellt haben, bei denen man ein beſſeres Verſtändnis unſerer innen⸗ und außenpolitiſchen Lage hätte vermuten ſol— len. Man ſtünde ſchlechthin vor einem Rätſel, wenn man ſich nicht ſagte, ſo gut wie man in Deutſchland(aber nur in Deutſchland) nicht nur Arbeiter- und Bauernparteien, ſondern auch Mieter- und Hausbeſitzer- und ſogar Be— amtenparteien gegründet hat, ſo gut kann man einmal auch eine Partei der Hypothekengläu— biger gründen. Echt deutſch und bezeichnend für den Tief— ſtand politiſchen Verſtändniſſes und Verant⸗ wortlichkeitbewußtſein ſind alle dieſe Parteien, aber die deutſcheſte iſt zweifellos die neueſte Partei: das ſieht man ſchon am Namen. Denn nur Deutſche und zwar gelehrte Deutſche konnten auf den Gedanken kommen, eine deut⸗ ſche Partei, die doch wohl ein wirtſchaftliches Intereſſe vertreten ſoll, mit einem Worte fran— zöſiſchen Urſprungs zu benennen, mit dem ſich einſt die walloniſchen, das heißt die franzöſiſch ſprechenden belgiſch-holländiſchen Reformier— ten im Kampfe gegen das katholiſche Spanien, alſo in einem religiöſen Kampfe nannten. Man greift ſich an die Stirn und fragt ſich: Was ſoll der Name Geuſe als Bezeichnung für Hypothekengläubiger? Noch ſchöner wird die Sache, wenn man weiß, daß der Freiheitskampf der Geuſen mit der Befreiung von Spanien, aber auch mit der Loslöſung Hollands aus dem deutſchen Reiche und dem Verluſt der Rheinmündung endete. Man greift ſich nochmals an die Stirn und fragt ſich: Was ſoll der Name Geuſe als Be zeichnung für deutſche Hypothekengläubi— ger? Ich will aus dem Namen keinen weiteren Schluß ziehen als den: der künſtlich ge⸗ ſuchte Name verrät eine künſtlich geſchaffene Partei, und will zur Sache ſelbſt übergehen, zur furchtbar bitteren Sache, der ſchweren Frage der Hypothekenaufwertung. Kein billig und gerecht denkender Menſch kann ſich verhehlen, daß ſie eine der dringendſten Fragen der Gegenwart iſt, aber auch eine der ſchwierigſten. Das verkennt keine Partei, am wenigſten das Zentrum. Sie iſt am dringendſten, weil Viele durch die Entwertung der Hypotheken ihr ganzes Vermögen verloren haben, ererbtes Vermögen und ſauer verdientes. mühſam zuſammenge— ſpartes Vermögen. Wer kennt nicht Hypothe⸗ kengläubiger, Leute, die einſt ſelbſt gerne bei allen Gelegenheiten Wohltaten geſpendet und Almoſen gegeben haben und die jetzt auf die Wohltaten anderer oder auf die öffentliche Wohlfahrtspflege angewieſen ſind? Wer möchte ſie nicht aus dieſer tieſen Demütigung befreit ſehen, wer würde ſich nicht freuen, wenn ſie wieder zu eigenem Einkommen kämen, ſie, die vor der Geldentwertung und nach der Geldentwertung zu den ſolideſten Schichten unſeres Volkes gehörten, und jetzt durch ein hartes Schickſal in ihren alten Ta⸗ gen wirklich zu Bettlern“ geworden ſind? Wer hat nicht unter ſeinen eigenen Angehöri⸗ gen ſolche„Bettler“? Ein bißchen anders ſteht es aber mit denen, die nicht alles, vielfach ſogar nur einen kleinen Teil ihres Vermögens durch Hypothekenent⸗ wertung verloren haben oder die, wie der Kandidat des heſſ. Bundes der Entrechteten, vielmehr der Geuſen das heißt der Bettler(ich ſage dies für den Fall, daß auch er Verluſte er⸗ litten hat) auf Grund geſetzlicher Penſions⸗ berechtigung ein in die Tauſende gehendes an⸗ derweitiges Einkommen haben. Hier kann man f jedes Mitleid ſchweigen heißen und hier muß n die Frage rein vom rechtlichen Stand⸗ 9 aus behandeln, allerdings nicht von dem dpunkt des 88 des Buchſtabenrech⸗ dem 125 Rechte des geſunden 1 Donnerstag, den W 1 5 i 1 ü 5— b. 7 9 5 N 9 und Blumen“, halbjährlich einen ahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich 00 inter 2 i K— Sr Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim 1 5 1 10 5 b. Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schrift leitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 24. April 1924 41. Jahrgang Karl Eckhart. 5 Man ſagt immer: die Häuſer, die Aecker, die Fabriken, auf denen die Hypotheken lagen, ſind noch da.„Ganz recht“, ſagte neulich ein Freund von mir,„die ſind noch da. Aber ich glaube, mich ſo dunkel zu erinnern,“ fuhr er in ironiſchem Tone fort,„daß es während des Weltkrieges bei jeder Kriegsanleihe geheißen hat: Die Kriegsanleihe iſt die ſicherſte Kapitalanlage. Denn das ganze deutſche Volk haftet mit ſeinem ganzen Beſitze dafür. Nun, das deutſche Volks iſt noch da, der Beſitz zum größten Teil auch noch. Gut, werten wir die Hpvotheken auf, meinetwegen auf 100 Pro⸗ zent. Dann aber“, ſo ſchloß er,„beſteuern wir die Hypotheken und den übrigen Beſitz ſo, daß wir die Kriegsanleihe auch ſo hoch aufwerten können, als die Hypotheken nach Abzug dieſer Steuern noch aufgewertet ſind.“ Hat er ſo ganz unrecht? Wer billig denkt, ſagt nein. Was aber dann noch von der Hypo— thekenaufwertung übrig bleiben würde? Denn denſelben Anſpruch auf Aufwertung werden natürlich auch die erheben, die Verluſte in Staats- und Stadtanleihen(auch die Städte beſtehen noch!) an Lebensverſicherungen. Spar— kaſſen und Bankguthaben, Papiergeld uſw. uſw. erlitten haben, Verluſte, die al le gegen Treu und Glauben ſind, wenn auch kein nota— riell beſcheinigter Akt darüber beſteht. Verluſte, an denen allen„der Staat ſchuld“ iſt, Verluſte, die einſt Guthaben waren, denen Sachwerte, wenigſtens nach der Meinung der Inhaber, zu Grunde gelegen haben. Man denke weiter an die, die Gold, Silber, Alumjnium, Glocken dem Staate gegen Papiergeld auf Treu und Glau- ben“ abgeliefert und dafür Reichsanleihe ge— zeichnet haben, vielfach abliefern und zeichnen mußten. Sie alle zählen zu den Eutrechteten und unter ihnen ſind 1. viele, die mehr verlo— ren haben als mancher Hypothekengläubiger, 2. viele, die jetzt ärmer ſind, als viele aus dem Bunde der Bettler“. Ich kenne weiter aus meinem Bekanntenkreiſe mehrere Leute, die zwar einen kleinen Gewinn gemacht haben da— durch, daß ſie eine Hypothek billig zurückzahlen konnten oder können, die aber auf der anderen Seite das vielfache an Kriegs-, Staats-, Stadt⸗ anleiben, an Lebensverſicherungen, Sparkaſſen und Bankauthaben, an Papieraeld haben: nicht zu vergeſſen, die Unſumme von Geſchäftsleuten, die einſt eine Hypothek auf ihr Haus genommen hatten, oder ſtehen ließen, um mehr Betriebskapital zur Hand zu haben, und die jetzt im Zeitalter der Inflation durch die Geldentwertung um den größten Teil ihres Betriebskavitals ohne ihre Schuld gebracht worden ſind. Haben alle dieſe Leute ſich bereichert? Hat nicht jene einfache Frau dem Volke recht, die einem Hypothekenbeſitzer, als ſie ihm die Hypothek zurückzahlt und er eine abfäſlige Bemerkung machte, prompt ent gegnete: Ich will Ihnen mein Syarkaſſenbuch geben, mit dem ich die Hypothek ſchon vor dem Kriege hätte zurückzahlen können, wenn ſie da mals kündbar geweſen wäre, und dazu die ſelbſt gezeichnete Kriegsanleihe, mit der ſch ſo manches hätte zurückzahlen können. Zolche Fälle gibt es ſicherlich noch mehr wie umgekehrt die Fälle ſicherlich ſehr häufig ſind, wo jemand Hypotheken und Reichsanleihe und Stadtanleihe und Lebensverſicherung und Sparkaſſenauthaben gehabt hat. Wo gibt es jemanden, der nicht mit ſoſchen Leuten mit⸗ fühlt. beſonders mit denen, die dadurch in Not geraten ſind? 3 Aber wenn die Frage ſo einſach zu löſen wäre, vielmehr, wenn es für jeden Menſchen mit geſundem Menſchenverſtande, der ſich in die Lage aller Entrechteten verſetzt und der andererſeits das ganze Unglück, den gan⸗ zen Wirrwarr, die ganze Ungerechtigkeit, die die Geldentwertung gebracht hat, überblickt, nicht ſo klar wäre, daß es unendlich ſchwierig, wenn nicht unmöglich iſt. eine einigermaßen gerechte Löſung all der Schwierigkeiten zu ſin⸗ den, dann hätten die politiſchen Parteien und beſonders das Zentrum. in deſſen Reihen ja Abgeordnete genug ſitzen, die ſelbſt Hypo⸗ thekengläubiger ſind oder deren Väter, Mütter, Schwiegerväter, Erbonkels und Erbtantens es find, eine beſſere Löſung bereits in der letzten Tagung des Reichstages gefunden. Vieleicht unrechtmäßig aus noch findet ſie der neue Reichstag. Ich will es hof⸗ en, denn ich bin ſelhſt„glücklicher“ Erbe eines Hypathekengläubigers!! Warum nun habe ich die ſe Aus⸗ führungen gemacht? Um eine Löſung vorzuſchlagen? Rein! Ich bin ehrlich und ſage: ich weiß keine, die gerecht und zugleich ganabar zoudern ch mich auf dieſe Frage eingelaſſen habe, über die man von parteitak⸗ tiſchem Standpunkte aus vielleicht beſſen ſchweigen würde, iſt folgendes: 1. Hier kann man mal ſehen, wie unend⸗ lich ſchwierig die Fragen, die die jüngſte Ver, gangenheit aufgeworfen hat, ſind, ſobald man ſich nur von Wünſchen und Schlagworten frei⸗ macht, und auf den Boden der nackten, trauri⸗ gen Tatſachen und der Billigkeit ſtellt. Und ſolcher Fragen gibt es noch eine ganze Anzahl, die man zum Schlagwort, zur Parole macht, um die alten Parteien zu ſprengen, neue zu gründen. Denn dem einen ſeine Freud, iſt dem andern ſein Leid, dem einen ſeine Freiheit iſt dem andern ſeine Unfreiheit, dem einen ſein Recht erſcheint dem andern als Unrecht. Das ſollten, beſonders wir Zentrums⸗ leute, ſtets beherzigen, damit wir auch wei⸗ ter den gemeinſamen Boden unter uns behalten, auf dem jetzt ſei t mehr wie 50 Jahren der Zentrumsturm ſteht, unerſchüttert und ſtolz. Merkt es euch ihr Bauern, merkts euch ihr Arbeiter, merkts euch ihr Beamten, merkts euch ihr Handwerker und Geſchäftsleute. Auch ihr habt ſie wie der Bund der Handwerker ſeinen Mitgliedern em pfiehlt, innerhalb der alten Parteien, vor ja beſondere Anliegen! Wahrt allem des Zentrums, des Aus⸗ eichs, der Partei Bauern- und Bürgerſtandes. kann man mal ſehen, Deutſchland Parteipolitik gemacht wird, ſelbſt von Leuten, die auf einem ſo hohen Stand all— gemeiner und beruflicher Bildung ſtehen, wie die Gründer deren ten Partei. Glauben die wirklich eine aktionsfähige Fraktion im Reichs⸗ tag zuſammenzükriegen? Und wenn ſie im Reichstag ihr Ziel ja hoffen, bald er⸗ reicht welcher ſchließen ſie 8 dann an? Oder haben 1 ſich einer beſtimmten der Partei — 2 des 2. Hier haben mſie vornherein vor, anzuſchließen? ruhigen Arbeiter-, wie in bann heraus mit der welches Lager ihr eure ö 175 Wozu aber dann das ganze Theater der Bin dung einer neuen Partei itt dem uten phan⸗ taſtiſchen Namen, wie ion nur Deutſche au der Vergangenheit ausgraben konnten? Ii habe nicht den geringſten, auch nicht den aller geringſten Zweifel an der Vaterlandsliebe de; Gründer der Partei der„Geuſen“, aber i habe den allergrößten Zweifel an dem prakti⸗ ſchen politiſchen Verſtändnis und dem zukünf⸗ tigen politiſchen Können dieſer Männer, und ich ſage:„Liebes gutes, deutſches Vater verhülle dein Haupt und weine, daß in Stunde deiner höchſten Not Männer, die zu den Beſten und Verſtändigſten rechnen dürfen den Anſpruch hätteſt, aus der große Zahl der ungeheuren ſchweren Fra gen, deren Löſung über dein Schickſal ent⸗ ſcheiden ſoll, eine einzige Frage, 99 1 eine, das iſt zugegeben, die das Wohl un Wehe nicht der ſchlechteſten deiner Söhne an⸗ geht, zum Gegenſtand der Gründung ein neuen Partei, der 26. machen. Wenn die Ma der Wähler nicht beſſer die große mitte lere Linie findet, die dich allein zu ge ſchloſſenem Handeln aus innerer Zerriſſenhei und aus äußerer Bedrohung zur Rettung füh⸗ ren kann, dann biſt du verloren, ar⸗ mes Vaterland. Dieſe große b Linie aber, die allein uns retten kann, brau du, deutſche Bürgerin und du deutſcher Bür⸗ ger, nicht erſt zu ſuchen, du haſt ſie in den Parteien der Mitte, vor allem der Partei, die ſeit Jahrzehnten die Mitte war, dem Ze n⸗ trum. Sorge dafür. daß dieſe Mitte ſtar! bleibt und ſtärker wird, bleib deiner alten Partei auch in den ſchweren Zeiten der Gegenwart treu, wähle Zentrum und wirb andere für Zentrum! —— ermann von Mallinckrodt Zu ſeinem bevorſtehenden 50jährigen Todestage. Von Hermann Ludwig Müller, Paderborn Ein wichtiger Gedenktag für weite Kreiſe deutſchen Volkes, beſonders aber für alle Katholiken und für die ganze Zentrumspartei wird der bevorſtehende 26. Mai ſein: wir be gehen an dieſem Tage den 50jährigen taa Hermann von Mallinckrodts. Mitten hinein in die Zeit der tiefſten Nieder— ſage Deutſchlands nach verlorenen kriege fällt dieſer Ereinnerungstag, er gleich hinein in 908 de Todes⸗ dem eine Zeit des Materialismus eine Zeit der Abkehr chriſtlichen und der Selbſtſucht, in weiter f Volk von den hohen und ſtaats bürgerlichen eine Zeit, in der es mehr als jemals an großenſcha— raktervollen Perſönlichkeiten fehlt, die unſerem ſchwergeprüften Volke mit begeiſterndem Worte und Tat als glaubensſtarke Führer voran⸗ leuchten. In dieſer verworrenen Zeit iſt der bevorſtehende 50jäöhrige Mallinck rodts von beſonderer Bedeutung. Er führt uns gerade im richt der das Bild Volksvertreter Reich bisher gehabt hat. das vorragenden Mannes, der ſchon vom 1852 ab als Wortführer der„Katholiſchen Fraktion“ des preußiſchen Abgeordneten hauſes mutig und unerſchrocken für die Rechte der Kirche und de Vo! iſt und der dann ſp in den Fahren Kul⸗ turkampfes als begeiſterter Vorkämpfer der chriſtlichen Weltanſchauung mit und neben Windthorſt an der Spitze der Zentrumspartei geſtanden hat. Wer war Hermann von Mallinckrodt? Wenn man dieſe Fragen ſtellt. ſo muß zunächſt auf die bedauerliche Tatſache hingewieſen wer- den, daß das Lebensbild Mallinckrodts im Laufe der Zeit nicht nur im Gedächtnis des deutſchen Volkes, ſondern auch in dem der deutſchen Katholiken und in der Zentrums⸗ bartei faſt ganz in den Hintergrund getreten Idealen, in Und ganz 10 eine der und 1 edelſten vor Augen. die das Deutſche zild jenes ke eingetreten erſten des iſt. Die ältere Generation erinnert ſich im all⸗ gemeinen kaum noch der Heldengeſtalt Mal⸗ linckrodts, und die ſeit ſeinem Tode(1874) aufgewachſene mittlere und jüngere Genera⸗ tion., abgeſehen von wenigen Ausnahmen, weiß überhaupt nichts von der Perſönlichkeit des großen und edlen Volksmannes, aus deſ⸗ ſen Lebensgeſchichte ſie ſo vieles lernen könnte. ſtein Denkmal iſt ihm erbaut worden, eine Herausgabe ſeiner Reden iſt bisher nicht er⸗ ſolgt. Die im Jahre 1892 bei Herder in Frei⸗ burg i. Br. erſchienene, vorzügliche Darſtellung ſeines Lebens von Jeſuitenpater Pfülf hat nicht die große Verbreitung gefunden, die ſie verdiente. Es iſt ja eine ſchon vielfach beklagte, aber immer wieder in Vergeſſenheit geratene Tatſache, daß die gläubigen Chriſten und be⸗ ſonders die Katholiken, ihre hervorra- genden Perſönlichkeiten nicht genügend zu würdigen verſtehen. Dagegen werden bedeu— tende Staatsmänner, die im ungläubigen und kirchenfeindlichen Lager geſtanden haben oder ſtehen, von ſeiten unſerer Gegner vielfach bis zu den Wolken erhoben und gefeiert, ja es wird ſogar oft das Lob mittelmäßiger 2 in allen Tonarten verkündet, wenn von ihnen nur in etwas geiſtreicher Form das Chriſtentum betämpft oder die Schale des Spottes u. Hohnes darüber ausge joſſen wor— den iſt. Es ift daher die höchſte Zeit, daß auch das Andenken an ſo manchen hervorragenden Vertreter chriſtlichen anſchauung wie⸗ der mehr der Vergeſſenheit entriſſen wird. und großen Perſön⸗ 5 in bevorſtehender zer g die Gelegenheit, in der Preſſe, ſowie in Verſammlungen ſeine Ideal⸗ geſtalt dem chriſtlichen! ſchen Volke in pak⸗ kenden Darſtellungen w r lebendig vor Augen zu führen. Eine Einleitung hierzu iſt bereits gemacht worden auf dem für die Kreiſe Paderborn und Büren(Weſtſalen) am 9. März 1924 ſtattgefſundenen Zentrums⸗ Parteitage in Paderborn, auf dem der Beſchluß gefaßt wurde, aus Anlaß des 50jäh⸗ rigen Todestages von Mallinckrodts an ſei⸗ nein Grabe im anmutigen Waldtale bei Böd⸗ deken(zwiſchen Paderborn und Büren) Ende Mai eine große Mallinckrodt⸗ Ge⸗ denkfeier zu veranſtalten. Dieſe Kund⸗ gebung ſoll zugleich mit einem gewaltigen Ge⸗ löbnis der Treue zum Zentrum verbunden werden. Der Vorſtand der weſtfäliſchen Zen⸗ trumspartei in Münſter hat erklärt, ſich gern an dieſer erhebenden Gedenkfeier beteiligen zu wollen. Es darf jedoch angenommen werden, daß auch in anderen Gegenden Deut chlands das katholiſche Volk und die Zentrumspartei dem⸗ nächſt eine Reihe von großen und würdigen Mallinckrodt⸗Gedächtnisfeiern veranſtalten werden, wenn nur erſt die Anregung dazu ge⸗ gegeben iſt. Beſonders in der Reichshauptſtadt, in der Mallinckrodt mehr als zwei Jahrzehnte lang in den Parlamenten ſeine großzügige Tätigkeit für Kirche und Vaterland ausgeübt von wo aus ſeine zündenden Reden ins Land hinausgingen, und wo er vor 50 Jah, ren am Pfingſtdienstag geſtorben iſt— ſeine Wohnung befand ſich Köthener Straße 6— wird man gewiß gern die notwendigen Vor⸗ bereitungen zu einer derartigen Gedächtnis⸗ feier treffen. Andere Städte und Gegenden Deutſchlands werden ſich wohl anſchließen. Vielleicht dürfte auch der Gedanke Berück⸗ ſichtigung finden, die im Auguſt in Hannover ſtattfindende Generalverſammlung der Katho⸗ liken Deutſchlands neben ideale Freundſchaftsverhältnis, bunden waren, ſpiel der Einigkeit für alle Katholiken. Möchte das chriſtliche deutſche Volk in der ſetzigen ſchweren Zeit beſonders der Worte ieder eingedenk ſein, mit denen der edle allinckrodt bei der Beratung des Prieſter⸗ usweiſungsgeſetzes am 25. April 1874 ſeine tzte große und erſchütternde Rede im Reichs⸗ lage ſchloß: Per crucem ad lucem! a Kundgebung des Biſchofs Bertram. Ein Mahnwort von Pflichten katholiſcher Chriſten in entſcheidungsvollen Stunden. 8 5 Breslau, Oſtern 1924. Wie im Januar 1921 iözeſanen an die ſtaatsbürgerlichen Pflichten, die der katholiſche Chriſt in entſcheidungsvol⸗ len Stunden zum Schutze der höchſten Güter des Volkes zu erfüllen hat. Was mich dazu be⸗ wegt, iſt genügend bekannt. Es ſind nicht Rück⸗ ichten weltlichen Charakters und weltlicher Politik. Es ſind weit höhere und heiligere iele. Man braucht ja nur zu erwägen, wie iel durch Geſetze Regierungen der Kirche und dem Chriſtentum, der öffentlichen Sittlichkeit, der religiöſen Jugenderziehung, der Heilig⸗ keit der Familie, dem Elternrechte, dem Wir⸗ ken der chriſtlichen Caritas und ſo vielen an⸗ deren Gütern heiligſten Wertes genützt, aber auch geſchadet werden kann; man braucht nur einen Blick in die Verwirrung der öffentlichen Meinung durch die Agitation der letzten Mo⸗ nate zu werfen, um zu erkennen, wie groß bei herannahenden Wahlen die Verantwortung der Wähler in religiöſer Hinſicht iſt. Das der Anlaß, das der einzige Grund dieſer meiner Kundgebung. Woher die Verwirrung der öffentlichen Meinung in ſo erbitterten Wahlkämpfen? Es iſt die Not des Vaterlandes, die zum Anlaß genommen wird für maßloſe Vorwürfe gegen die, die nach beſtem Wiſſen und Können auf jenem dornenvollen Wege, den ein beſiegtes und verarmtes Volk nun einmal gehen muß, bedächtig und umſichtia zu führen ſtreben, um noch Schlimmeres ab— zuwenden. 5 Es iſt der Verluſt jener Einigkeit, die mein Amtsvorgänger an der Bahre eines Vorkämpfers unſerer heiligſten Inte— reſſen mit markigſten Worten in die Herzen der Katholiken gerufen hat. F Es iſt die unerhörte Ver dächti⸗ gung der edelſten Abſichten und Beſtrebun— gen des Hl. Stuhles, verbunden mit einem Kampf gegen die katholiſche Kirche, zu dem bald offen, bald unter verdecktem Namen mit ſkrupelloſem Fanatismus das vaterlän— diſche Empfinden aufgerufen wird. 5 Es iſt die Unzufriedenheit mit den drückenden Folgen des Krieges. unter Das vergrab * Roman von Ed. Wagner. 59 Nachdruck verboten.) „Es iſt vielleicht eine Maus, Miß Roſamunde“, ſiel Beſſy ein. „Nein, nein, ich hörte Tritte und auch ein ſchwe⸗ res Atmen!“ verſetzte Roſamunde.„Horch!“ „ Totenſtille folgte. „Es ſind die Hadds!“ flüſterte Beſſy erbleichend. Sie kommen von Sir Archy, um uns zu über⸗ len!“ „Still!“ machte Roſamunde, warnend den Zeige⸗ finger erhebend.„Sei ruhig, Beſſy, horch!“ Wiederum folgte eine lautloſe Stille. dicht an das Schlüſſelloch hielt, fragte ſie leiſe: „Papa, Papa, 51e du es?“ Draußen erfolgte eine raſche Bewegung, dann hörte Rosamunde die Stimme ihres Vaters leiſe entgegnen: * un erer Gegner iſt in deinem Zimmer?“ Roſamundes Ueberraſchung über die Nähe ihrez Vaters war ebenſo groß wie ihre Freude. „Nein, Papa, keiner unſerer 8 mer hierher?“ „Ich öffnete das Schloß mit meinem Taſchen⸗ meſſer, wilches man 955 nicht abgenommen hat“, „Biſt du unverſehrt, Roſa⸗ antwortete er ihr. munde?“ „„Ja, Papa!“ „Und das Papier,— hat man es dir ent⸗ riſſen?“ „Noch nicht, aber bald werde ich es vielleicht nicht e denn ich erwarte die Hadds jeden Au⸗ genblick. Sie hatten heute abend Laudanum in unſern Tee e um uns in 0 Schlaf zu bringen und Mrs. Blint hörte ſte ſa mir das Papier während des we dat da das Papier noch zer bir ⸗ 1 f ier noch bei 5 e d gab alle 0 allerdings ſchon daran gedacht, es irgendwo im Zimmer zu verbergen, aber es if dem Andenken an Windthorſt, deſſen Wohnort ja Hannover war und deſſen Grabſtätte ſich dort in der Marien⸗ kirche befindet, auch dem Andenken an Mal⸗ linckrodt in beſonderer Weiſe zu widmen. Das durch das Windthorſt und Mallinckrodt miteinander ver⸗ bietet das herrlichſte Bei⸗ ae Tie. Roſa⸗ munde ging leiſe an die Tür, wo ſie wieder auf⸗ merkſam lauſchte, und dann, indem ſie ihren Mund ge „Biſt du es, Roſamunde? Gott ſei Dankl Keiner einde iſt hier“ antwortete ſie.„Wie kamſt du aus deinem Zim⸗ es vauben F ierten Regierungen die Annahme des Sachver⸗ 1 beim Herannahen er Wahlen erinnere ich heute von neuem die N N 8 2 16 rern. ſtändigenberichtes durch die Repko mitgeteilt wurde. Der Wortlaut des Briefes wird wahr⸗ fein d am Mittwoch veröffentlicht werden; ein Inhalt wird aber von den Zeitungen jetzt ſchon angegeben. Poincare beſtätigt darin den Empfang der Mitteilungen der Repko, dankt ihr für die Raſchheit, mit der ſie in der An⸗ ge⸗ arbeitet hat und beglückwünſcht ſie zu der ein⸗ ſtimmigen Annahme. Er erklärt, daß es jetzt in Uebereinſtimmung mit dem Friedensvertrag das Feld ihrer Kompe⸗ tenzen zu begrenzen und die Durchführungs⸗ beſtimmungen des Planes auszuarbeiten. Nach Beendigung dieſer Arbeit werde die franzöſi⸗ ſche Regierung ihrerſeits das Nötige tun, um mit den alliierten Regierungen die verſchiede⸗ gelegenheit der Sachverſtändigenberichte an der Repko ſei, nen politiſchen Probleme zu regeln. . eee N 0 Zuſammentritt der Reparationskommiſſion. Paris, 23. April. Heute wird die Repa⸗ rationskommiſſion zu einer Sitzung zuſam⸗ mentreten, um die Antwort der Regierungen auf die offizielle Uebermittlung des Sachver⸗ ſeitens der Reparations⸗ kommiſſion zur Kenntnis zu nehmen. Ferner ſollen die Mitglieder für die verſchiedenen Or- ganiſationsausſchüſſe ernannt werden. Ob das in der heutigen Sitzung erfolgen wird, ſteht den Standpunkt der franzöſiſchen Regierung zur Geltung zu bringen, dürfte auf Schwierigkei— ſtändigengutachtens noch nicht feſt. Der Verſuch Barthous, deren Laſt man Unmut weckt gegen die, die die undankbarſte aller Aufgaben zu erfüllen haben, die Aufgabe der Laſtenverteilung. Mit all jener Vaterlandsliebe, die durch unſere heilige Religion und der katholiſchen Kirche, der Braut Jeſu Chriſti, Schutz der katholiſchen Schule, die wir fordern für jedes katholiſche Kind, Schutz der Heiligkeit von Ehe und Familie, Achtung vor Autorität und öf— fentlicher Ordnung, Gerechtigkeit im wirtſchaftlichen Leben zwiſchen Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern, Kampf für Gottes— recht und Elternrecht, Freiheit für Entfaltung all der geiſtigen Kräfte, die in unſerer Religion und Kirche von Chriſtus uns gegeben ſind. Das ſind Leitſterne Vaterlandsliebe. „Höret nicht auf die, die mit vieldeutigen Verſprechungen Stimmenfang treiben oder noch mehr Spaltung ins katholiſche Volk zu brin- gen ſuchen. Folget Männern, die durch die Tat bewieſen haben, ob ſie es ehrlich meinen mit Kirche und Schule, mit der Heiligkeit von Ehe und Familie, mit dem friedlichen Ausbau der wirtſchaftlichen und ſtaatlichen Ordnung.“ ö So mahnte ich im Jahre 1921. So auch in dieſen ernſten und entſcheidungsvollen Tagen. A. Kard. Bertram, unſerer Fürſtbiſchof von Breslau. Völkiſche Religionsfreundlichkeit. . Es verdient feſtgehalten zu werden, daß die Großdeutſche Zeitung Nr. 63 vom 12. April ſich in einem Briefe aus Rom mitteilen doch wohl am ſicherſten bei mir. Ich würde es unter der Tür durch dir zuſtecken, aber ich denke, daß wir bald Hilfe erhalten werden“. 42 0 „Hilfe? Woher?“ I „Mrs. Blint iſt entwichen und auf dem Wege nach Glenſan; ſie hat ein Billett von mir an Miß Deane mitgenommen, die vorausſichtlich ihren Pächter und deſſen Arbeiter innerhalb einer Stunde zu uns ſenden wird. Wenn die Hadds bis dahin nicht heraufkommen, ſind ſpir gerettet“. „Aber wenn ſie kommen und dir das Papier ge⸗ waltſam entreißen?“ meinte Sir Archy beſorgt. „Ich muß zu dir, Roſamunde! Den ganzen Tag bin ich 05 ſtreng bewacht worden, daß ich es nicht wagen konnte, mich dir zu nähern; jetzt aber iſt der Weg frei. Das Schloß kann ich bald öffnen“. „Dann verſuche es, 1 Die Männer, welche uns unten bewachen ſollen, ſind betrunken, we⸗ nigſtens der eine. Du wirſt es alſo nur mit den beiden Hadds zu tun haben. Kann ich dir helfen?“ 5, „Der Baronet antwortete verneinend. Im 1 Augenblick fing er an, ſo geräuſchlos als möglich das Schloß zu öffnen, während Roſa⸗ munde, ängſtlich und zitternd, abwechſelnd ihn er⸗ mutigte und an der Tür, die nach dem Korridor ührte, dee Die Minuten wurden dem be⸗ orgten Mädchen zu Stunden. Roſamunde fürch⸗ tete, das Geräuſch, 1 ſchwach es auch war, möchte gehört werden. eſſy, gleichfalls voller Angſt, paßte am Fenſter auf. Endlich als Miß Wilcheſter zu verzagen be⸗ mn, wurden Sir Archys Anſtrengungen von Er⸗ olg gekrönt. Das Schloß war teilweiſe wegge⸗ brochen, der Baronet öffnete die Tür und trat in Roſamundes Zimmer, wo Vater und Tochter ein⸗ ander in die Arme fielen. „Wie blaß und ängſtlich du ausſiehſt, mein liebes Kind“, can der Baxronet, als er ſeiner Tochter ins Antlitz ſchaute.„Dies iſt ein ſchwerer Tag für dich geweſen“. a „Für dich ebenfalls, Papa“, verſetzte ſie. c bin beſorgter um dich und um das Pa 10 geweſer als um mich. Jie jedoch ſind wir 11 0 un! darum habe ich die beſte Hoffnung“. „Ich fühle mich ſebr unruhig dan wir nicht na und Liebe ere Nee Hauſe gehen und nach dem vergrabenen Vermächt⸗ nis ſuchen können“, erklärte der Baronet. iſt zu allem fähig und wenn er es nur irgend ver⸗ mag, wird er uns gefangen halten, bis er uns des Dokuments beraubt hat. Wenn nur bald Hilfe käme!“ Papa!“ flüſterte ſie ängſtlich. Gang, ich bitte dich! wird er bald wieder gehen, wenn er mich noch wach findet. ſetzte ſie hinzu,„dann magſt du kommen“. Gang zurück. ten bei der Tür. kaum zu atmen. Schloß umgedreht und die Tür darauf ebenſo leiſe ein wenig geöffnet; im nächſten Augenblick kam des Adminiſtrators buſchiger Kopf zum Vorſchein. und auf dem Herd brannte noch ein ſchwaches Feuer, welches ſeinen rötlichen Schein auf Roſa⸗ munde warf, die in der Mitte des Zimmers ſtand. Ihre bleichen Lippen waren halb geöffnet und ihre großen Augen mit dem Ausdruck don Entſchloſſen⸗ heit und Trotz auf die Tür geheftet. Anblick dieſer Geſtalt betroffen 9 er nach dem Fenſter, von welchem tiger Zugwind kam, daß er die geöffnete Tür kaum halten konnte. ſter ſteht offen! Was macht denn der Buiſche da unten?“ und ſah hinaus. iſt er? Was ſeid Ihr?“ 0 e Es 8c keine Antwort. Nen 5 „Kann er uns hintergangen haben?. Sollte er Newyork, 23. April. Vor der Vereini⸗ gung nordamerikaniſcher Zeitungsverleger hielt Präſident Coolidge eine große Rede, in der er die Sachverſtändigenvorſchläge als die wichtigſte Etappe in der europäiſchen Ent⸗ wicklung ſeit dem Waffenſtillſtand bezeichnete. Er hoffe, das amerikaniſche 8 werde bereit ſein, an einer Anleihe für Deutſchland mitzuwirken, Geſchäftsvernunft für die Ver. Staaten not⸗ wendig mache, an der Wiederherſtellung Euro⸗ pas mitzuhelfen. den Völkerbund, Privatkapital da es die geſunde Ein Eintritt Amerikas in ſo führte könne dieſe Frage Auf der Baſis der könne nach gegen⸗ die Wiederherſtellung Deutſchlands Die endgültigen Regelung der Repara⸗ würde er die Einberufung einer unterſtützen. Ame⸗ hmen. eee e Eine Rede des Präſidenten Coolivge. 5 Paris, 22. April. Poincare hat an arthou einen Brief geſandt als Antwort auf die jüngſte Note der Repko, wodurch den Alli⸗ Coolidge weiter aus, käme nicht mehr in Betracht. Die ameri⸗ kaniſche Politik in der Frage der interalliier⸗ ten Schulden habe keine Aenderung erfahren. Auf Wirtſchaftskongreſſen nicht beſprochen werden. Sachverſtändigengutachten ſeitigen Zugeſtändniſſen das verwickelte Re⸗ parationsproblem endgültig gelöſt nachdem ſichergeſtellt ſei. Amerika ſei nicht bereit. Geld vorzuſtrecken, das zu irgend welchen milit ſchen Zwecken verwendet werden könne. Wiederherſtellung des wirtſchaftlichen Gleich gewichts werde die Urſache von Meinungsver⸗ ſchiedenheiten verſchwinden laſſen. Die endgül⸗ tige Löſung der Reparationsfrage könnte den Beginn einer neuen friedlichen Aera bedeuten. Deshalb ſei es nicht praktiſch, unter den jetzi⸗ gen Verhältniſſen ſchon beſtimmte Vorſchläge zu machen oder eine Aktion zu unternehmen. Nach der tionsfrage Weltabrüſtungskonferenz rika müſſe die Führerſchaft in der Abrüſtungs⸗ werden, ö läßt, daß von Kahr, von Loſſow und von Sei- ßer in Rom den Petersdom beſichtigten, und ſich dabei folgende geſchmackvolle Randbemer⸗ kung leiſtet:„Das Reiſekleeblatt wird wahr⸗ ſcheinlich eine geiſtliche Erbauung in der Pe⸗ terskirche ſehr nötig gehabt haben“. In der Unterhaltungsbeilage der gleichen Nummer wird Hitler von einem gewiſſen Wulf Bley angedichtet. Die Schamröte ſteigt den Gläubi⸗ gen ins Geſicht, wenn ſie da folgende Gedan⸗ kenbilder leſen:„die Dornenkrone ſtrahlt auf Deinem Haupt“ und Es muß das Leid wohl ausgekoſtet ſein, der bittere Kelch bis auf die letzte Neige“. Dieſe ungeheuerliche Blasphemie wird entſprechend verſtärkt, wenn es weiter heißt:„Drum laß die Dornenkrone weiter auf dem Haupt, und laß dein Innerſtes vor Gott verbluten, dem Gott des Lichts, an den Du feſt geglaubt! Was jetzt in uns glüht, ſind Gottes Flammengluten! Denn was wir käm⸗ pfen, das iſt Gottes Krieg! So iſt Dein Leid ſein Leid, Dein Sieg ſein Sieg!“ Gibt es eine ungeheuerlichere Verhöhnung chriſtlichen Empfindens, als dieſe wörtliche Anbetung eines Menſchen? Gibt es eine tiefere Enterbung als dieſe zyniſche Parantheſe zum göttlichen Chriſtusbild? Damit auch die Frau zu dieſem religiöſen Harakiri beiträgt, faſelt in einem anſchließenden Artikel eine Frau Dr. Mathilde von Kemnitz von den 12 Göttin⸗ nen edelſter Weiblichkeit, die lange Jahrtau⸗ ſende hindurch unſere Vorfahren verehrt hät— ten. Die Göttin„Verwahr“ der alten Edda dient dieſer echtdeutſchen Frau dazu, anſchlie⸗ ßend die Frauen zum Proteſt gegen das Mün⸗ chener Urteil und für die Parteiſache der Deutſchvölkiſchen zu gewinnen. Roſamunde hatte den Kopf horchend aufge- „Es kommt jemand leiſe die Treppe herauf, „Geh' zurück in den Wenn Hadd hereinkommt, ſo Sollte ich indes deiner bedürfen“, Sir Archy ſtimmte ihr bei und zog ſich in den Die Tritte draußen näherten ſich und verſtumm⸗ Roſamunde und Beſſy wagten Nach kurzer Stille wurde der Schlüſſel leiſe im Auf dem Kaminſims ſtand das brennende Licht Einen Augenblick blieb der Adminiſtrator beim dann ſah r ein ſo hef⸗ Mit einer Verwünſchung ſchloß er ſie. „Na, was iſt denn 4085 rief er.„Das Fen⸗ Er durchſchritt das Zimmer in ein paar Sätzen 0 t er getan g 0 Was, ich ſehe ihn nicht?“ ſtieß er hervor.„W̃ ler? 10 0 Man, Moon, w Der Schurkel“ knirſchte der Aßminiſtrator. 0 von dieſem Mädchen beſtochen worden ſein, wäh⸗ „Hadd rend ich unten ſaß und nichtsahnend rauchte? Tod und Teufel! Das iſt eine nette Geſchichte! Jaſon!“ rief er nach der Tür hinüber. ten Beſprechungen wegen der Verlängerung des Textilabkommens in Koblenz zu Ende ge worden. Mit Rückſicht auf die geſamte 1 5 liche und politiſche Lage hat ſich die Induſtrie entſchloſſen, das Abkommen auch zu den gefor⸗ derten ſchweren Bedingungen zu unterzeichnen, Die Uebernahme der gegen früher erhöhten La⸗ ſten iſt hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt er⸗ ſolgt, den Fortgang der Erzeugung ſicher zu ſtel⸗ den und dadurch Arbeitsloſigkeit und die daraus ſich ergebenden Folgen für die Arbeitnehmerſchaft zu vermeiden. — Der deutſch⸗türkiſche Vertrag ratifiziert. Die Nationalverſammlung in Angora hat ein⸗ ſtimmig den deutſch⸗türkiſchen Freundſchaftsver⸗ trag ratifiziert. 5 — Hypothekenaufwertung im Saargebiet. Nun⸗ mehr hat ſich auch der Oberſte Gerichtshof in Saarlouis in einem grundlegenden Urteil für die Aufwertung der Hyotheken ausgeſprochen. Zunächſt handelt es ſich bei dem Urteil darum, daß eine Klage auf Löſchung der Hypothek gegen Zahlung des Papiermarkbetrages abgewieſen worden iſt. Ueber das Ausmaß, in dem die Auf⸗ wertung erfolgen ſoll, beſagt das Urteil noch nichts Beſtimmtes. Es wird nur die Zuläſſigkeit der Aufwertung grundſätzlich bejaht; ferner wer⸗ den beſtimmte Richtlinien für die Höhe der Auf⸗ wertung gegeben. So ſollen die beſonderen Ver⸗ hältniſſe im Einzelfall und die finanzielle Lage des Schuldners entſprechende Berückſichtigung fin⸗ den. Wenn es ſich auch in dem. durchfochtenen Rechtsſtreit um eine Kaufpreishypothek handelt, ſo iſt aus den Ausführungen des Urteils ohne weiteres zu entnehmen, daß die Aufwertung auch bei Darlehnshypotheken anwendbar ſein ſoll. Mit dieſer Entſcheidung hat ſich der Oberſte Ge⸗ richtshof in Saarlouis nunmehr im weſentlichen ger Rechtſprechung des Reichsgerichts angeſchloſ⸗ ſen und damit den unhaltbaren Zuſtänden, wie ſie ſich auf Grund des letzten Urteils in dieſer Frage herausgebildet haben, ein Ende gemacht. Bisher war nämlich eine Entſcheidung maßge⸗ bend in dieſer Frage, in der geſagt war, daß bei den augenblicklichen geſetzlichen Beſtimmungen die Löſchung einer Goldhypothek durch Papier⸗ markzahlung zuläſſig ſei, trotzdem der Richter ſelbſt zugeben mußte, daß dieſe Entſcheidung wirtſchaftlich durchaus unbefriedigend ſei. — Einführung der Stenographie als Pflicht⸗ fach in Bayern. Durch Bekanntmachung des bayeriſchen Kultusminiſters iſt nunmehr vom Schuljahr 1924—25 ab an ſämtlichen Real- und Oberrealſchulen, ſowie Gymnaſien und an den Lehrerbildungs-Anſtalten der Unterricht in der Kurzſchrift zum Pflichtfach erklärt worden. — Herr von Kahr wieder in München. Herr von Kahr iſt von ſeinem Erholungsurlaub aus dem Süden nach München zurückgekehrt und nahm ſeine Geſchäfte als Regierungspräſident von Oberbayern wieder auf. Die Herren von Loſſow und Seißer, die noch einen Abſtecher in die Schweiz unternehmen, werden in einigen Ta⸗ gen ebenfalls zurückerwartet. Für die Laduwirtſchaft Zuckerrübenbau 1924. Zur Aufklärung der Rübenpflanzer über dieſe wichtige Frage hat die„Vereinigung rübenbauender Landwirte Heſſens und der Pfalz“ das nachſtehende Rundſchreiben an ihre N n „Nun, nun“, verſetzte Jaſon, welcher noch drau⸗ zen ſtand,„was iſt denn los?“ „Der elende Kerl dieſer Moon—— Ahl“ 3571 Dieſes„Ahl“ war ein Ausruf der Wut und der Erleichterung, denn ſeine glühenden Augen hat⸗ ten die unter dem Baume liegende Geſtalt deſſen, don dem er ſprach, entdeckt. „Er ſchläft“, rief er wieder,„er iſt wahrſcheinlich detrunken. Wie, wenn er vielleicht Schnaps be⸗ jommen haben ſollte? Geh' hinunter, Jaſon, und cüttle ihn wach. Sieh auch gleichzeitig nach dem andern, aber raſch!!“ 9 5 710 Jaſon eilte, den Befehl auszuführen. Der Ad⸗ miniſtrator aber richtete ſeine argwöhniſchen An⸗ zen auf Roſamunde. 1 „Warum öffneten Sie das Fenſter, Miß?“ „Ich habe nicht nötig, Ihnen darauf zu ank⸗ worten“, entgegnete Roſamunde ſtolz. f nicht Ihre Magd, Amos Hadd, auch ſtehe ich ſonſt in keiner Weiſe unter Ihrer Autorität“. In der Tat“, a dichten Augenbrauen finſter zuſammenziehend⸗ „Sie ſind ſehr unabhä 11 ei, ö cheſter, mehr als für Sie gut iſt. Sie ſind ja noch 2 „ ch bin ſagte der Adminiſtrator, ſeine unabhängig und frei, Miß Wil⸗ t ſpät wach“. 1 a N „Dachten Sie vielleicht, ich ſchliefe, als Sie wie ein Dieb hier hereinkamen?“ Hadds „Sie 75765 fällt,“ verſe „Wenn„Sie mic ö ſtets auf der Hut finden, ſo ot Sie eindringen!“ war ihre kalte 55 130 fragte Roſamunde. eſicht rötete ſich. 2 nd meine Gefangene und ich habe adas Zimmer zu betreten, wann es mir ge⸗ te er wieder.. ie das meinen, werden Sie mich au Antwort. N d betra ete ſie chärfer. 9 2 e. Sie feen 100 ſchlaflos zu ſein“, bemerkte er, 7 Roſamunde,„und warum f ene * 5. 4 e vente. * 2 ja, wir ſind noch 1 entgegnete Sie ſowohl, wie Ihre Dienerin“. ten wir es auch nicht noch nicht gar ſo ſpät, obgleich Sie 8 Gegenteil behaupten“. , eee den i Fahren, ö 5 men wie Zuckerpreiſe rübenbau durch die ſtänden topf von der Keimfähigkeit genpreiſe ſo weit tieſen Stand erreichten. 5 Laufe des Februars konnte ſich eine nennens⸗ werte Beſeſtigung durchſetzen, die im März ihren Fortgang fand, ſo daß der Roggen am 10. ds. Mis. bereits wieder auf einem Preis⸗ ſtand von faſt 150 Mark angelangt war. ö ö Aufwärtsbewegung war, wie ſchon angedeutet, der ungewöhnlich lang andauernde und ſtarke Froſt, unter deſſen f in Waldfiſchpach schreibt Nr. 87.:„Auckerrübenbau! ein!“ 1 In Nr. 88 vom 14. April:„Warum keine guckerrüben? Weil der Aufwand in keinem erhältnis zum Verdienſt ſteht!“ Es iſt dasſelbe Verfahren wie in früheren wo es die Zeitſchrift in einem Jahr gar fertig gebracht hat zuerſt zu ſchreiben. aut keine Zuckerrüben!“— ſpäter„Baut Zuckerrüben“— noch ſpäter wieder„Baut ine Zuckerrüben!“ Was ſoll der Rübenpflan⸗ er bei ſolchem Verhalten denken! Wenn der„Freie Bauer“ es wirklich gut neint mit den Landwirten, dann dürfte er ſich icht mit dieſen nichtsſagenden Schlagwörtern, bie nur Perwirrung unter den Landwirten hervorrufen, begnügen, ſondern müßte für ſeine Behauptung beweiskräfltige Belege brin⸗ zen. Das eine iſt auf alle Fälle ſicher und wird wohl von keinem Landwirt beſtritten werden, daß im 1 krentierende Kulturpflanze war und wenn die letzten Jahre die Zuckerrübe die beſt⸗ Preisverhältniſſe für Zucker in dieſem Jahre bleiben wie ſie ſind, dann wird der rechnende Landwirt zu dem gegenteiligen Ergebnis kom⸗ der„Freie Bauer“. In Geld ausge. drückt kann man auf Grund der derzeitigen mit einem Rübenpreis von 1.60 bis 1.70 Mark je Zentner rechnen. Bei einem Ertrag von 150 Zentner je Morgen ergäbe ſieh eine Einnahme(bei 1.60 Mk.) von 240 Mark: demgegenüber erhalten wir von Getreide bei einem Ertrag von 12 Zentner je Morgen, bei Roggen etwa 90 Mark. bei Gerſte etwa 110 Mark. Außerdem erhält man beim Zucker⸗ Blätter noch etwa ſoviel Futter wie von einer mittleren Wieſe und die⸗ ſes Futter iſt mindeſtens ſoviel wert wie das Stroh des Getreides. Der Rübenbau hat aber auch außerordentliche Bedeutung für genden Früchte. Die tiefe und häufige Boden bearbeitung und Unkrautbekämpfung Zuckerrübenbau Nachfrüchte, während durch mehrjährigen An bau von Getreide die Felder verunkrauten und der Ertrag zurückgeht. Die Hackfrüchte müſſen wirkt ertragſteigernd auf di deshalb immer in einem beſtimmten Umfange angebaut werden. Der Zuckerrübenpreis iſt nach obiger Rech 3 nung 40—50 Prozent über dem Friedenspreis; der Getreidepreis dagegen gleich dem Frie⸗ denspreis oder ſogar noch darunter. Wenn ſick alſo bei dem Zuckerrübenbau der Aufwand nicht mehr lohnt, wird dies bei Getreide erst recht der Fall ſein. Was ſoll aber auſtelle von Zuckerrüben und Getreide angepflanzt wer den? Soll der Landwirt vielleicht ſtreiken und ſeine Aecker brach liegen klaſſen? Wohl derlangf der Zuckerrübenbau viel Arbeit: er bringt abel auch höhere Einnahmen als die meiſten ſon⸗ ſtigen Früchte und hohe Einnabmen muß der Wird älterer Kleeſamen zur Saat verwendet, ſo muß er etwas ſtärker geſät werden, da durch lägeres Lagern die Keimkraft unter allen Um- der Saat durch Ausſaat einer abge⸗ Menge an Samen in einen Blumen ⸗ überzeugt und dann nach Maßgabe der aufgegangenen Foͤc⸗ ner die Saatmenge berechnet. ſich vor zählten —— Der Tendenzumſchwung am Getreidemarkt Die Vorgänge an den deutſchen Produk- tenbörſen ſind in der letzten Zeit von der ab⸗ normen Witterung maßgebend beein flußt worden. Wie erinnerlich hatte ſeit Sta biliſierung der Währung eine Baiſſe eingeſetzt ü unter deren Druck ſich beiſpielsweiſe die Rog, ſenkten, daß ſie zu Ende Januar— Anfang Februar mit einer am 4 chen Notierung zwiſchen 120 und 130 Mar! an der Berliner Börſe einen bisher unerhört Maßgebend für dieſe Einwirkung der Boden um Wochen länger, als unter normalen Witterungsverhältniſſen, gefroren blieb, ſo daß ſelbſt heute noch nicht an den Beginn der Frühjahrsbeſtellung gedacht werden kann. Man kann daher mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß ſich die diesjährige Ernte erheblich verzögern wird. Dazu tritt noch die Sorge um die Winterſaat, die den langanhaltenden Froſt kaum ohne bedeutende Schäden überſtanden haben dürfte. Mit Aus⸗ winterungen größeren Umfanges wird alſo wohl gleichfalls zu rechnen ſein. Immerhin laſſen dig letzten Meinungen ſachverſtändiger Kreiſe vermuten, daß die bisherigen Befürch⸗ tungen nicht ganz berechtigt ſein werden. Unter dieſen Umſtänden befeſtigte ſich die Tendenz der Börſe naturgemäß von Tag zu Tag, und die Preiſe kletterten langſam, aber ſicher, in die Höhe. Unterſtützt wurde dieſt Bewegung einmal durch die Zurückhaltung in der Provinz bei Abgabe ihrer Offerten, ganz beſonders aber durch den ganz unmotiviert! iedrigen Stand der Roggen⸗ und Weizen⸗ gegen Ende Januar, der ich zeitweilio dert zwingt. g noch einn Wie immer in ſolchen Fällen werden aller die nachfol * 0 dem bein bleiben, wenn ſich auch bei dieſen Artikeln die leidet. Vorteilhaft iſt es, wenn man Jedoch bereits im 3 e ihrend 5 ligemäß die deutſchen Getre ch in ſteigender Richtung bewegten ging in den Hauptproduktionsländern der Welt eine umgekehrte Bewegung vor ſich. Angeſichts der enormen argentiniſchen Vorräte bröckelten die Preiſe dort, wie auch in Newyork und Chicago ab, ſodaß bei dem gleichzeitigen Auf in Deutſchland und Ab in Amerika ſehr hald der Zeitpunkt erreicht werden mußte, in dem die deutſchen Getreidepreiſe wieder auf Weltmarkt⸗ höhe ſtanden. Dieſes Ereignis iſt denn einge⸗ treten, und damit eines der wichtigſten Mo⸗ mente für ein weiteres Anziehen der Preiſe 1 ſammengeſchrumpften Beſtände wieder zu er⸗ in Fortfall gekommen. Gleichzeitig bewirkte noch eine ganze Reihe anderer Umſtände dieſen Tendenzumſchwung. Zunächſt muß man ſich klar darüber ſein, daß, wieder über i wendige Erwärmung des Bodens, um mit der begennen nachdem die Weizenpreiſe ſich etwa 165 und die Roggenpreiſe über 135 Mk. bewegten, viele Landwirte, gewitzigt durch die Erfahrungen der Inflationszeit, es doch fürn angebracht hielten, dieſen Preisſtand mitzu⸗ nehmen, und ihre Ware auf den Markt zu bringen, anſtatt auf ein möglichſt auch wiederholt die lich konnten die ſchwebenden Verhandlungen mit Polen über den Abſchluß eines größeren Importgeſchäftes— man ſpricht, wic bereits gemeldet wurde, von 50000 Waggon Getreide tendenz befeſtigend wirken. Endlich trat noch der beim Handel wie bei den Mühlen in unverminder⸗ tem Umfange vorhandene Kapitalmangel hin⸗ zu, der alle größeren Meinungskäufe verhin⸗ größter Vorſicht aller Arten— zum mindeſten nicht und die Firmen zu Vorausſicht nach auch Gerſte und Hafer von Tendenzumſchwung nicht unbeeinflußt Dinge etwas anders entwickelt haben. Nach Herſte in guten Brauqualitäten hat, eigentlich chon ſeit Beginn des laufenden Erntejahres, ſtets gute Nachfrage beſtanden, die keinesweg immer gedeckt werden konnte. So erreichten di Preiſe gerade für dieſen Artikel einen Preis ſtand, der nicht nur ganz anormaler Weiſ. höher war als die Weizennotierungen, ſon dern auch an ſich als ganz ungewöhnlich teuen bezeichnet werden mußte. Auch die verſchiede nen Importe ausländiſcher Ware, ſo aus Auſtralien und in letzter Zeit aus Polen, ver— mochten beſtenfalls nur vorrübergehend einen Druck auf den Markt auszuüben. Es iſt daher nicht verwunderlich, wenn der Umſchwung in ber Haltung der Börſe beim Brotgetreide nicht Halt machte, ſondern ſich auch bei der Gerſte auswirkte. Seit Mitte der Woche beſteht bei den Brauereien und Mälzereien ſtarke Zurück— haltung, und die hohen Forderungen der Pro— 1 5 3 1 1 7 2 7 1 Landwirt heute mehr denn je einmel anſtre⸗ binz finden keinerlei Beachtung mehr. ben, wenn er nicht zugrunde gehen will.„Ar⸗ beit iſt Leben— Nichtstun iſt Tod.“ Was den Hafer anbetrifft, ſo dürfte noch Un friſcher Erinnerung ſein, daß gerade dieſer Artikel unter der Baiſſe um die Jahreswende herum am meiſten zu leiden hatte. Man mußte den Hafer, deſſen Preisſtand zeitweiſe unter 100 Mark herabſank, direkt als eine generell notleidende Ware bezeichnen. un allerdings auf der anderen Seite aach die Auslandsparität faſt erreicht. ſodan jetzt die e, W — e DD e Bachmeſer Sſſenberger weiteres Steigen zu warten und dann die Enttäuſchung eines Tendenzumſchwunges erleben zu müſſen. Seit Ende Februar hat alſo die Zahl der den HBörſen vorliegenden Offerten ſichtlich nommen und die Mühlen hatten reichlich Ge⸗ legenheit, ihren Bedarf einzudecken. Dann trat 0 Reichsgetreideſtelle als Abgeberin in größerem Umfange auf, und end⸗ zuge⸗ Die Regierung zog denn auch aus dieſer Sachlage die Kon⸗ ſequenzen und gab die Ausfuhr von Hafer in beſtimmten Mengen und unter beſonderen Be⸗ dingungen frei. So wurden denn anch verſchie⸗ dentlich Ausfuhrgeſchäfte, deutſchland aus nach der Schweiz, über die norddeutſchen Häfen getätigt, und der Preis des Artikels konnte ſich derart befeſtigen, daß er heute mit etwa 125 Mark einigermaßen uls normal bezeichnet werden kann. Damit iſt ſowohl von Süd⸗ als auch e Amtlicher S Bayerlſcher ed e ein 1 72 5 Dieſe Befeſtigung des Kleie⸗, wie übri⸗ zens auch des geſamten Fßuttermittelmarktes iſt natürlich auch eine Folge der lange an⸗ dauernden Kälte, die den Weidegang des Viehs um Wochen verzögert hat. Nachdem der Futtermittelmarkt den ganzen Winter hin⸗ durch äußerſt ruhig gelegen hatte, und na⸗ mentlich Oelkuchen der verſchiedenſten Arten kaum irgendwelchen Abſatz finden konnten, be⸗ gann ſich auch dieſer Markt gegen Mitte Feb⸗ cuar zu beleben. Die Nachfragen verſtärkten ſich, und die Landwirte waren gezwungen. ihre während des langen Winters ſtark zu⸗ gänzen. f Entſprechend der Jahreszeit iſt das Ge⸗ ſchäft in Saat und Sämereien recht lebhaft Denn alle Welt wartet auf die dringend not⸗ längſt fälligen Frühjahrsbeſtellung zu können. Aus Nah und Fern. Wies ⸗Oppenheim, 22. April. end Weihe der neuen Glocken der katholiſchen pirchengemeinde nahm einen eindrucksvollen und ſchönen Verlauf. Das Wetter, das morgens ein frübes Geſicht machte, machte zum Glück keinen Strich durch das Programm, das ſich im Freien abwickeln mußte. berichten in der Annahme, daß Kreiſe noch einen Bericht ſenden werden, halten wird. Gundheim, 22. April. Geſtern Abend ſprach in einer gut verlaufenen Zentrums ver⸗ ſammlung Herr Stadtrat Neundörfer aus Worms und erntete ſtarken Beifall. Monzernheim, 22. April. Geſtern fand am Monzernheimer Bahnhof im Saale Erbeldinger eine ſehr gut beſuchte Zentrumsverſamm⸗ lung mit dem Thema Reichstagswahl ſtatt, in der Landtagsabgeordneter Rechtsanwalt Nuß aus Worms in einunddreiviertelſtündigen Aus⸗ führungen über die Lage ſprach. Weſthofen, 23. April. Die Wahlverſammlung, welche von Seiten der Zentrumspartei geſtern Nachmittag bei Seb. Erbeldinger am Monzernheimer Bahnhof für die Nord⸗ weſt⸗Gemeinden des Kreiſes Worms abgehalten wurde, naym einen in jeder Hinſicht guten unt! befriedigenden Verlauf. Die trotz Feiertag unk ungünſtiger Witterung von allen aufgerufener Gemeinden erſchienenen Wähler wußten, daz ſie mit ihrem Erſcheinen das Zentrum im Reichstag nicht zur Verantwortung zu ziehen, ſondern di im Vergleich zu allen anderen Parteien glän⸗ zenden Arbeiten und Erfolge des Zentrums au der Rettungsarbeit unſeres Volkes anzuerkennen hatten. Und dieſes Verſammlungsziel erreichte ohne Zweifel der Redner der Tagung, Herr Landtagsabgeordneter Nuß-Worms. Von den großen innerpolitiſchen Geſichtspunkten der letz⸗ ten Jahre und der Gegenwart ausgehend beleuch— tete er mit beſtem Beweismaterial die Taten der Zentrumspartei und verſäumte nicht, die„Hoss nungen“, die die ſo wichtigtuenden beiden Extre Letle Messungen. ver⸗ „en und doch befreundeten Parteien der Deutſch— völkiſchen und der Kommuniſten dem deutſchen Volk zu machen wagen, als unerreichbar, fehlt und verderbenbringend zu beweiſen. In der Diskuſſion wurden einige Detailfragen: Bauernfrage, Mieterſchutzgeſetz. Aufwertungs⸗ frage beſprochen und geklärt. Die Tagung hat befriedigend und beruhigend gewirkt und ihre ſchen Arbeiterpartei eine das Wirkung für den Wahltag getan. Nur Stimmabgabe für die beſte Mittelpartei, Zentrum, iſt am 4. Mai eine patriotiſche hernünftige Tat: der ſich der Zentrumsanhänger neu beſtärkte. Niederflörseim, 21. April. Heute ſprach in einer ſchön verlaufenen Wahlverſammlun/ immſchein. e 0* Deutſche demotratiſche Partei 0 0 Koch Srkelenz Graf Bernſtorff Dr. Dernburg Leicht Dr. Beyerle Smminger Dr. Heim ö e deutſch⸗Hannoverſche Partei Nupere I br. Graf v. Bern⸗ for 6. Deutſchnationale Volkspartei Der gt Schultz Dr. Helfferich Graf v. Weſtarp 7. Deutſch⸗vörniche 15 Breiheitspartei von Graefe Henning Wulle Kommuniſtiſche Harte! Deutſchlan da 9. Anabhüngige ſozlal⸗ demokratiſche Partei Deutſchlands Ledebour f Wegmann Darq; br. Prtzſeld Kotnen run Zeihin 10. Vereinigte ſozial⸗ demohratiſche Partei Deutſchlands 11. ö Am 4. Mai werden erſtmalig im ganzen Reiche die neuen amtlichen Stimmſcheine verwendet. Der Wähler bekommt nicht mehr vor dem Wahllokal von den Beauftragten der Parteien, ſondern im Lokal mit d 0 ſchein, auf dem alle Wahlvorſchläge vereinigt ſind. Durch ein in den Kreis geſetztes Kreuz bezeichnet . Stimme geben will, mtlichen Ku ert einen Stimm⸗ i 05 der Wähler die Partei, der er ſeine Frieſenheim nach Die Einholung Näheres wollen wir noch nicht ſachkundigere der das für unſeren Ort denkwürdige Ereignis feſt⸗ und das war die Erkenntnis, in ö gangspunkt mögen. lebhaften Beif l. Kriegsheim, 22. April. Kriegsheim, Gundheim und Weſthoſen iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche erloſchen. Tie an⸗ geordneten Maßnahmen werden aufgehoben. f Gundersheim, 22. April. Am Sonntag Nach⸗ mittag hielt hier Herr Stadtv. Neundörfer aus Worms anläßlich einer Zentrums ver⸗ ſammlung eine begeiſternde Wahlrede, die lebhaften Anklang fand. Blödesheim, 22. April. In hieſiger Gemeinde iſt die Maul⸗ und Klauenſeuche amtstierärztlich ſeſtgeſtellt worden. Es wird ein Sperrgebiet für die geſamte Gemarkung Blödesheim gebildet. Im übrigen gelten die üblichen Beſtimmungen. Mainz, 22. April. Der Mainzer Buchdrucker⸗ ſtreit iſt nach kurzer Dauer nunmehr nach energi⸗ ſchen Einigungsverhandlungen beigelegt wor⸗ den, ſodaß auch die bürgerlichen Blätter wieder erſcheinen. Ludwigshafen, 22. April. Geſtern abend 10 Uhr verſetzte ein lediger Tagner von vorausgegangenem Wort⸗ wechſel ſeinem verheirateten 27 Jahre alten Bruder in der Kreuzung von Frieſenheimer⸗ und von der Tannſtraße mit einem Dolche einen erheblichen Stich in die rechte Schulter, ſodaß die Lunge verletzt wurde. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus gebracht. Buchen i. O., 22. April. Wegen Unterſchla⸗ gung von Amerikabriefen mit Dollarbriefen wurde ein hieſiger Poſtbeamter in Haft genom⸗ nen. Darauf machte die Frau einen Vergiß tungsverſuch mit Eſſigeſſenz. Sie liegt ſchwe krank darnieder. Neckargemünd, 22. April. Von der Höhe de Bockſelſens, dem bekannten Ausflugspunkt, ſtürzt am Oſtermontag morgen um halb 9 Uhr ein 17 jähriger Schloſſer aus Mannheim in die Tiefe Der Jugendwanderer befand ſich mit ſeinel Freunden, einer ſtarken Gruppe der Mannhei mer„Arbeiterjugend“, dort oben im Spiele. In Eifer desſelben wagte er ſich über den geſpanntel Draht hinaus, obgleich das Uebertreten der Ge fahrzone verboten iſt. Als die Erde plötzlich un ter den Füßen des jungen Mannes nachgab, grif er raſch nach einem kleinen Fichtenbäumchen. E! war jedoch zu ſchwach, um den Sturz aufhalten zu können und riß ſamt der Wurzel aus den durch den Regen gelockerten Erdreich. Der Schloſt ſer fiel zunächſt auf einen vorſpringenden Fels zacken, dann auf einen weiteren uſw. bis el ſchließlich in einem Felsſpalt verſchwand. Dit Felsſpalte lag etwa in halber Höhe des Stein⸗ bruches. Ein Neckargemünder Bürger, Vater von fünf Kindern, und ein Freund des Geſtür:⸗ ten, unternahmen mit Hilfe langer Seile, die von den Obenſtehenden gehalten wurden, das Wagnis, den Verunglückten zu retten. Gegen halb 11 Uhr war endlich die Rettung vollbracht. Die ärztliche Hilſe ſtellte einen Bruch der Knie— ſcheibe, eine ſtarke Verſtauchung der rechten Hand und einige Verletzungen leichterer Art feſt. Del Verunglückte wurde zunächſt ins Neckargemündel Spital und abends mit dem Zuge nach Mann heim gebracht. Die belgiſche Arbeiterpartei an die deutſche Sozialdemokratie. Berlin, 24. April. Dem Parteivorſtand der VSD. iſt von dem Kongreß der belgi— ein Telegramm zugegangen, in dem die belgiſche Sozialdemo— kratie den Arbeitern in Frankreich u. Deut land zu den ſchweren, für die nächſte Zukunft entſcheidenden Tagen der Wahl brüderliche Grüße entbietet. Sie ſpricht die Hoffnung aus, daß der 4. und 11. Mai Siegestage für die Arbeiterinternationale und zugleich der Aus⸗ für eine neue Friedenszeit ſein Eine Rede Lloyd Georges London, 23. April. Lloyd George eichtete in einer Rede heftige Angriffe gegen Macdonald. Es ſei bekannt, daß ein Teil der Liberalen die Haltung der Arbeiterpartei adele. Macdonald habe vergeſſen, daß er ohne bilfe der Liberalen ſchon im erſten Monat einer Regierung zu Fall gekommen wäre. Er ege jetzt Beweiſe offener Feindſeligkeit gegen⸗ über den Liberalen an den Tag. Die Tatſache, daß keine der Oppoſitionsparteien unter den gegenwärtigen Verhältniſſen die Zügel der Regierung ergreifen wolle, habe es Maedo— tald au verdanken. daß er am Ruder bleibe. Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſe. Mannhetm, 22. April. Die vorgeſtrige Produktenbörſe verkehrte bel ruhiger Teadenz Verlangt wurden für die 100 kg: Weizen iyl. 19,25— 19.50; ausl. 20,50— 22; Roggen inl. 16,50; ausl. 16,50—17; Gerſte 21,50—22; Hafer 1616,50; Mals 20,25—.20,50; Weizen⸗ mehl Spezial 0 26,75— 28,75; Roggenmehl 21,75—24,25 bahnfrei Mannheim. Von Futter⸗ artikeln notierten Weizenkleie 10— 10,25, Wleſen⸗ heu 6— 7,50, Luzerne Kleeheu 8—9, Preßſtroh 4,5—5 und gebundenes Stroh 3,8—5, alles in Goldmark.. Mannheimer Kleinviehmarkt. Mannheim, 22. April. Am Viehmarkt betrug der Auftrieb und wurden gehandelt 114 Ochſen 36—52 GM, 74 Bullen 32—42, 283 Kühe und Rinder 1854, 267 Kälber 58.—72, 9 Schafe 24—36 und 886 Schweine 54—68 GM. Marktverlauf: Mit Großvleh ruhig, lang⸗ am geräumt, mit Kälbern mittelmäßig, ausver⸗ Schweinen ruhig, Uebeiſtand.