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Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Viernheimer Tageblatt nz (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., hei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. — ½ 86. —— Die Aufgaben des neuen Reichstages. Bon Joh. Gies berts, Reichsminiſter a. D. Der neue Reichstag wird ſeine Arbeit da fortſetzen müſſen, wo der alte Reichstag auf⸗ hörte. Ich will damit ſagen, auch der neue Reichstag wird nicht anders können, als die Politik der Regierung Marx zu fördern und zu unterſtützen, ſoweit ſie da⸗ rauf gerichtet iſt, den Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft und unſeres Staatsweſens zu ge⸗ währleiſten. Wir wollen uns dabei nicht ver, hehlen, daß unſere Wirtſchaftslage eine über⸗ aus traurige iſt. Die insbeſondere durch der Ruhrkampf geförderte Inflationsperiode ha unſer deutſches mobiles Sparvermögen faß reſtlos verzehrt. Nicht bloß der Mittelſtand und ſolche Kreiſe, die man zu den Bemittelten rechnete, haben ihr Vermögen verloren, ſon— dern auch der letzte Spargroſchen der Arbeiter Beamten und Angeſtellten iſt durch die In flation entwertet. Es war ein einzigen großer Raubzug auf das deutſche National, vermögen. Außer der Kriſe, in der ſich Indu— ſtrie und Gewerbe befinden, ſehen wir nun mehr auch eine Kriſe in der Landwirtſchaf auftauchen. Die Preisgeſtaltung unſerer wich tigſten Lebensmittel iſt ganz gewiß eine un geheure Exleichterung für die Gewerbs- und ſtädtiſche Bevölkerung. Aber ſie hat die üble Nachwirkung, daß die Landwirtſchaft in ſchwe⸗ re Bedrängnis gerät. Die Aufgaben ſind alſt nicht ſo leicht, die der neue Reichstag vorfin⸗ den wird, und an ihnen mitzuarbeiten iſt eine 1 ö Pflicht der Zentrumspartei. Es wird vor allen Dingen darauf ankommen, jene Politi! fortzuſetzen, die die Stabilität un⸗ ſerer Währung herbeiführte. Es waren harte Maßnahmen, die auf Grund es Er⸗ mächtigungsgeſetzes die Reichsregierung hal treffen müſſen. Es ſind bittere Unzuträglich⸗ keiten bei den Notverordnungen unterlaufen. Aber das Ganze war eine Tat und bedeutete die Rettung vor vollſtändiger wirtſchaftlicher gerrüttung. Die Zentrumspartei wird deshalb 1. Die Sparſamkeit bei allen öffentlichen Ausgaben fortzuſetzen, damit die Bilanzie⸗ rung des Staatshaushaltes geſichert iſt. Win müſſen auf manche uns lieb gewordene Ein— richtung verzichten. ein armgewordenes Land das Krieg und Revolution überſtehen mußte kann ſich manche Annehmlichkeit und manche Bequemlichkeit nicht erlauben, die es im Glanz ſeiner Wohlhabenheit mit gutem Recht verlan— gen konnte. 2. Neben der Sparſamkeit wird auf di, Ergiebigkeit unſerer geſamten Volkswirtſchaf hingearbeitet werden müſſen. Unſere deutſche Exportinduſtrie muß durch Qualitätsarbeit wiederum die Weltmärkte zurückerobern. Dieſe notwendige Forderung unſerer Produktion darf dazu nicht erfolgen auf Koſten unſerer Volksgefundheit. Die ſozialen Belange der Ar⸗ beiter, Beamten, Angeſtellten müſſen nach Möglichkeit gewahrt bleiben. Es ſei vor allen Dingen darauf hinzuweiſen, daß, wenn der Verſailler Vertrag in ſeinen wirtſchaftlichen Verpflichtungen Geltung hat, er dies auch be— züglich der ſozialen Verpflichtungen haben muß. enn wir deshalb vorübergehend den Achtſtundentag haben ſuspendieren müſſen, ſo iſt das nicht gleichbedeutend mit völliger ſchrankenloſer Ausbeutungsfreiheit der arbei⸗ tenden Klaſſen. 3. Um unſeren Staatshaushalt zu balan⸗ zieren, die Mittel für Kultur und Wohlfahrts⸗ politit bereitzuſtellen, wird unſer Steuerweſen angeſpannt bleiben müſſen. Notwendig ſcheint aber eine Ueberprüfung unſerer ganzen Steuergeſetzgebung, mit dem Ziele einer Ver⸗ einfachung und Geſtaltung nach den Grund⸗ ſätzen der Steuergerechtigkeit. Alſo vor allem gerechte Verteilung der Steuern! Die Zentrumspartei wird es an Mit⸗ arbeit in dieſem Sinne nicht fehlen laſſen. Ja, ich wage zu behaupten, daß das Gelingen der großen Aufgabe, Deutſchlands Wirtſchaft zu retten und ſeine nationale Geltung in der Welt wiederzuerlangen, nur gelingen kann, wenn im neuen Reichstag eine möglichſt ſtarke und geſchloſſene Zentrumspartei vertreten iſt. b Miniſterkriſe in Schweden. 7 Stockholm, 25. April. Im politiſchen Krei⸗ ſen ſind Gerüchte über eine bevorſtehende Regie— rungskriſe verbreitet. Das Kabinett Trygger iſl in der Militärfrage durch die Oppoſttion der Linksparteien in große Schwierigkeiten geraten. U Ae der jetzige Kriegsminiſter Beskow wird ſchon den nächſten e zurücktreten. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und: Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 — Montag, den 28. April 1924 Die Antcort der Reparutonskommisslon un Deutschland. Paris, 25. April. Vorausſichtlich wird die Botſchafterkonferenz ſchon mor⸗ gen die Antwort auf die letzte deutſche Note in der Abrüſtungsfrage fertigſtellen. Laut „Echo de Paris“ kann jedoch augenblicklich nur eine proviſoriſche Antwort nach Berlin ge⸗ ſchickt werden. Erſt nach Abhaltung der deut⸗ ſchen Wahlen würde dann eine definitive Ant⸗ wort der Berliner Regierung zugeſtellt wer⸗ den. * Beratungen der Alliierten. Paris, 26. April. Man meldet offiziös aus Brüſſel, daß Theunis und Hymans nächſten Montag, vormittags 10 Uhr, in Paris ankommen werden, um ſich mit Poincare über den Sachverſtändigenbericht und die Re⸗ parationsfrage im allgemeinen zu beſprechen. Ebenfalls offiziös wird aus Brüſſel mitgeteilt, daß Theunis und Hymans ſich Freitag, den 2. Mai, nach London begeben werden, um mit Macdonald das Wochenende in Shequers zu verbringen. Die belgiſchen Miniſter folgen damit einer Einladung, die Ramſey Macdo— nald anläßlich der Oſterreiſe des velgiſchen Botſchafters in London, Mon che ur, an Theunis und Hymans gerichtet hat. Paris, 26. April. Die Reparations— kommiſſion hielt heute vormittag unter dem Vorſitz von Barthou eine Sitzung ab, wo⸗ rin ſie die Antwort der franzöſiſchen, engli⸗ ſchen und belgiſchen Regierung auf ihre Note vom 15. April über den Sachverſtändigenplan zur Kenntnis nahm. Eine Antwort der ameri— kaniſchen Regierung liegt nicht vor, eine ſolche wird auch nicht erwartet. Die Reparations- kommiſſion hatte ſich damit begnügt, der ame⸗ rikaniſchen Regierung die Sachverſtändigen⸗ berichte mitzuteilen, ohne ſie um ihre Rück⸗ äußerung zu erſuchen. Die amerikaniſche Re— gierung hat lediglich den Empfang des Berich— tes beſtätigt. Nachdem die Kommiſſion heute vormittag die Antworten der Regierungen zur Kenntnis genommen hatte, beſchloß ſie, dieſe zu veröffentlichen,— In ihrer offiziöſen Sit⸗ zung von heute vormittag hat die Repara⸗ tionskommiſſion beſchloſſen, Barthou und Sir John Bradbury zu erſuchen, bei den interalli⸗ ierten Finanzkreiſen in Erfahrung zu bringen, wie die Anleihe verwirklicht werden könnte. Barthon und Sir John Bradbury waren geſ⸗ tern mit Pierpont Morgan in Verbindung ge— treten, der aus Italien kommend, heute in Paris eingetroffen iſt. Sie werden außerdem mit dem Gouverneur der Bank von England und Frankreich, ſowie mit anderen Finanz⸗ leuten Unterredungen haben. N Die Antworten an die Reparationskommiſſion Paris, 25. April. Heute mittaßf nahmen im Hotel Aſtoria die Vertreter der verſchiede⸗ nen Länder in der Reparationskommiſſion von den Antworten der franzöſiſchen, belgi⸗ ſchen und engliſchen Regierung Kenntnis. Wie amtlich verlautet, wird die Reparationskom— miſſion am Dienstag nachmittag 3 Uhr zu einer offiziellen Sitzung zuſammentreten, um die Antworten der verbündeten Regierung zu prüfen. Man erwartet auch eine Antwort Ja⸗ pans und Jugoſlawiens, denen gleichfalls die Mitteilung der Reparationskommiſſion zuge⸗ gangen iſt. Auch eine diesbezügliche Mittei⸗ lung der deutſchen Regierung wird in Paris bis zum Dienstag erwartet. Die Antworten Belgiens, Englands und Frankreichs werden erſt veröffentlicht werden, ſobald die italieni⸗ ſche Antwort vorliegt, die ſpäteſtens morgen mittag erwartet wird. Gleichzeitig ſoll der Wortlaut der Mitteilung, die die Reparations⸗ kommiſſion am 17. April an die Regierungen gerichtet hat und die auch der amerikaniſchen Regierung offizibs zur Kenntnis gebracht wurde, veröffentlicht werden. Ueber den In⸗ halt der belgiſchen Antwort teilt die„Agence Belge“ mit, die belgiſche Regierung erkläre ſich unter Anerkennung der hohen moraliſchen Autorität der einſtimmigen Beſchlüſſe des Sachverſtändigenberichtes bereit, ſich deren Schlußfolgerungen in ihrer Geſamtheit zum Zwecke der praktiſchen und gerechten Regelung der Reparationsfrage zu eigen zu machen Sie gebe ferner der Hoffnung Ausdruck, daß die Reparationskommiſſion alle Maßnahmen vor⸗ bereiten werde, damit der von den Sachver⸗ ſtändigen anempfohlene Plan unverzüglich u. in gemeinſamet Arbeit der alliierten Regie⸗ rungen zur Ausfü rung komme. i g Die engliſche Antwort. London, 26. April. Die Antwort der engliſchen Regierung an die Repa⸗ rationskommiſſion ſoll ſich, wie in Londoner politiſchen Kreiſen verlautet, in Inhalt und Geiſt vollſtändig mit der Erklärung Macdo⸗ nalds im Parlament decken, der ſeinerzeit erklärte, die engliſche Regierung ſei bereit, die Vorſchläge in allen ihren Punkten zu unter⸗ ſtützen, vorausgeſetzt, daß das gleiche durch die anderen beteiligten Regierungen geſchieht. Die italieniſche Antwort. Paris, 26. April.„Newyork Herald“ will erfahren haben, daß die bevorſtehende italieniſche Antwort an die Reparationskom⸗ miſſion zwar die Sachverſtändigengutachten als Grundlage zur Löſung der Reparations⸗ frage annehme, aber gewiſſe Vorbehalte mache, da ſie ihre Hoffnung auf eine Regelung ſetze, die gleichzeitig die Frage der interalliier⸗ ten Schulden behandle. Von einer Streichung der ſchwebenden Schulden werde Italien etwas beiſeite ſtehen und ſich weder dem fran— zöſiſch⸗-belgiſchen noch dem engliſch-belgiſchen Gedankengang anſchließen. Belgiens Auffaſſung über die Ruhrbeſetzung. Paris, 236. April. Die belgiſche Auffaſ⸗ ſung über die Ruhrbeſetzung hat, nach Pariſer Meldungen unter dem Einfluß des engliſchen Premierminiſters ſtark ver⸗ ändert. Urſprünglich ſei man in Brüſſe derſelben Meinung geweſen wie in Paris, im Falle einer neuen deutſchen Nichterfüllung an die Stelle der Beſetzung vorher beſchloſſene u, von den Alliierten einſtimmig ergriffenen Sanktionen zu ſetzen. In London habe man vor allem auf die Schwierigkeiten hingewie— ſen, ſich über den Begriff der Nichterfüllung zu einigen. Nachdem dann der belgiſche Bot⸗ ſchafter in London dieſe Bedenken dem Außen— miniſter Hymans dargelegt hatte, ſei man in Brüſſel zu der Auffaſſung gekommen, man müſſe zunächſt alle wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Maßnahmen, die das Ruhrgebiet vom übrigen Deutſchland trennen, aufheben, aber die militäriſche Beſetzung beſtehen laſſen und ſie nur je nach den deutſchen Zahlungen nach und nach aufheben. Herriot über den Sachverſtändigenbericht. Paris, 26. April. Herriot ſchreibt in der„Information“, Poincare meine, man müſſe den Sachverſtändigenbericht neu bearbei⸗ ten und die Entſcheidung der Reparationskom— miſſion als vorläufig anſehen. Macdonald hingegen antwortete, man müſſe die Sachver— ſtändigenvorſchläge annehmen und anwenden. Es ſei alſo eine gewiſſe Iſolierung Frank⸗ reichs eingetreten. Herriot unterſtützt in ſei— nem Artikel faſt alle Forderungen Poincaxes, macht aber auf die damit verbundenen Gefah⸗ ren aufmerkſam. Die Frage der Ruhrbeſetzung müſſe in aller Oeffentlichkeit erörtert werden, für den Fall, daß das Ruhrgebiet wirtſchaft⸗ lich dem deutſchen Reich zurückgegeben wird. Eine auf ein Minimum reduzierte franzöſiſche Beſatzung der Rheinlande würde die ſchwer⸗ ſten Gefahren mit ſich bringen. Eine interalli⸗ ierte Konferenz ſei dringend notwendig. Vor einer neuen interalliierten Konferenz. London, 26. April. Nach einer Mel⸗ dung der„Daily Mail“ ſoll die Beſprechung, die am Montag zwiſchen Theunis und Hy⸗ mans bei Poincare ſtattfindet, die Einleitung zu einer neuen interallierten Konfe⸗ renz bilden, die zwiſchen dem 15. und 20. Mai ſtattfinden werde. Es wird behauptet, daß heute die Reparationskommiſſion ſowohl die belgiſche wie die engliſche Antwort in der Frage der Sachverſtändigenberichte erhalten werde. Die Antwort der engliſchen Regierung werde ſehr kurz ſein und ſich auf die Erklärung beſchränken, daß ſie die Vorſchläge der Sach⸗ verſtändigen uneingeſchränkt annehme, ebenſo werde die belgiſche Antwort die Annahme der Vorſchläge der Sachverſfändigen ohne Vor⸗ behalt mitteilen. Morgan in Paris. ö Paris, 25. April. Der heute in Paris er⸗ wartete Bankier Morgan wird nach Pariſer Preſſemeldungen an einer offiziöſen Konferenz, die über die Bedingungen einer neuen Anleihe für Belgien verhandeln wird. Von Paris aus wird ſich Morgan nach London begeben, um an einer am 29. April ſtattfindenden internationalen Bankierkonferenz teilnehmen. TI. Jahrgang Wer iſt Dorſch? Dorſch iſt der Spitzenkandidat des Bauern⸗ bundes, mit dem ſich die Führer der als rein wirtſchaftliche Organiſation gegründeten Freien Bauernſchaft Rheinheſſens für die Reichstagswahlen verbunden haben. Dorſch war ſeither der Vertreter der heſſ. Deutſch⸗ nationalen im Reichstage. Offenbar iſt, wie auch in der Preſſe zu leſen war, Dorſch von den Deutſchnationalen nur deswegen ge⸗ ſchieden, weil nicht er, ſondern der Landtags⸗ abgeordnete Profeſſor Werner von Gießen zum Spitzenkandidaten erwählt wurde. Dorſch nennt ſich Bauernkandidat. Was hat er ſein 1921 im Reichstage und in den Kommiſſionen Nennenswertes für die Bauern geleiſtet? Wer eine beſondere Tat oder einen nennenswerten Erfolg aufzählen kann, möge es der Oeffent⸗ lichkeit nicht vorenthalten. Kein Landwirt braucht Dorſch zu wählen, weil er von ihm vielleicht eine beſſere Vertretung ſeines Stan⸗ des zu erwarten hätte, wie etwa vom Spitzen⸗ kandidat des Zentrums Dr. Bockius, der im Bauernſtand groß geworden iſt. Wer iſt Dorſch? Das„Mainzer Journal“ hat Dorſch kulturkämpferiſch veranlagt bezeichnet. Stimmt! Hier der Beweis! Anläß— lich der Beratungen des heſſiſchen Landtages im Juni 1914 über die Regierungsvorlage, Reviſion der Geſetze über die religiöſen Orden und ordensähnlichen Kongregationen betref⸗ fend, hielt Dorſch eine zwar„ſüß“ abgeſtimmte Rede über den religiöſen Frieden, die aber doch gegen die Katholiken recht unfreundlich war. Natürlich ſind nach Dorſch die jüngeren katholiſchen Geiſtlichen die Hauptſtörer des konfeſſionellen Dorſch:„Ich habe einen perſönlichen Freund, der aus meinen Kreiſen ſtammt, der ſagte: Es war eine Luſt, mit den alten katholiſchen Prie⸗ ſtern(die in Gießen ſtudierten! Der Einſ.) zu Friedens. Wörtlich ſagte verkehren, aber heute iſt es vielfach anders; früher waren Beſuche und dergleichen an der Tagesordnung, heute, ſeitdem ein Teil der katholiſchen Prieſter in das Prieſterſeminar in Mainz geht, iſt das nicht mehr ſo: man bricht den Verkehr in beleidigender Weiſe ab.“ Der Vermehrung der Engliſchen Fräulein ſtimmte Dorſch nicht zu mit den Worten: Es iſt nicht richtig, daß man jetzt Vor- und Privatſchulen weiter ausbaut, ſchon im Intereſſe des kom⸗ menden Volksſchulgeſetzes ſelbſt.“ Die katho⸗ liſche Kirche muß aber für ſich in Anſpruch nehmen, katholiſche Privatſchulen wie die der Engliſchen Fräulein im Intereſſe der katholi⸗ ſchen Erziehung errichten zu können. Schließ⸗ lich hielt es Dorſch auch für notwendig, einen Fall aus einer gemiſchten Ehe zum Beſten zu geben. um die Störung des religiöſen Frie- dens durch die katholiſchen Geiſtlichen zu„be weiſen“. Ein kaholiſcher Geiſtlicher hatte pflichtgemäß von einem Katholiken auf dem Sterbebette verlangt. daß er ſein evan— geliſch getauftes zweijähriges Kind der katho— liſchen Religion zuführen müſſe, andernfalls er nicht katholiſch beerdigt werden könne. Da— bei iſt nicht zu vergeſſen, daß nach dem dama— ligen weltlichen Geſetze der Vater über die Re— ligion des Kindes allein verfügen konnte. * Dorſch mußte wiſſen, daß in dieſem Falle für den katholiſchen Prieſter eine Gewiſſensyflich vorlag, die katholiſcher Glaube und Vorſchrift der Kirche ihm auferlegen. Hier ſind keine un— lauteren Mittel angewandt worden, wie Dorſch das hinſtellte.(Vergl. Protokoll der 21. Sitzung 1914.) Dei der Abſtimmung ſtimmte Dorſch mit den Gegnern der Regierungsvorlage gegen alle vorgeſehenen Erleichterungen und ſchließ— lich gegen die geſamte Reviſion der Geſetze über die religiöſen Orden und ordensähnliche Kongrega⸗ tionen. Mit ihm ſtimmten noch drei wei⸗ tere Mitglieder des Bauernbundes. Katholiſche Landwirte! Könnt und dürft ihr einen Mann wie Dorſch wäh⸗ len?! „Das iſt der Richtige!“ ſagte ein angeſehe⸗ ner Zentrumsabgeordneter nach Dorſchs Rede zu dem Schreiber dieſer Zeilen, der auf der Tribüne des Landtags Dorſchs Rede kopfſchüt⸗ telnd anhörte. Katholiſche Landwirte! Die Parole heißt: nicht Dorſch, ſondern Zentrum! Achtung! Landwirte! Mainz, 25. April. Das„Mainzer Jour⸗ nal“ erhält nachſtehende Zuſchrift: Es iſt nicht richtig, daß ſich die Freien Bauern in eine politiſche Partei umgewandelt haben. Es iſt ferner nicht richtig, daß ſich die Freien Bauern mit 17 Bauernbund zuſam⸗ mengeſchloſſen und einen eigenen politiſchen Wahlvorſchlag eingereicht haben bub richtig, daß der Vorſtand der Freien Bauernſchaft in ſeiner Sitzung vom 8. April einſtimmig beſchloſſen hat, daß die Freie Bauernſchaft allen politiſchen Parteien und auch einer Landliſte gegenüber ſtrengſte Neu⸗ tralität zu üben habe, da ſie Mitglieder aller Parteien in ihren Reihen zählt. 9 Secker, Generalſekretär. Dieſe Erklärung der Freien Bauernſchaft iſt inſofern erfreulich, als wir nun wiſſen, daß ſie mit dem Wahlvorſchlag des„Heſſiſchen Bauernbundes und der Rheinheſſiſchen Bau⸗ ernſchaft“ nichts zu tun hat; daß auch die halb ſeitige Anzeige, die im„Freie Heſſe⸗Bauer ſteht, in der zu einer Wählerverſammlung zu⸗ gunſten dieſes Vorſchlages eingeladen wird, lediglich durch Zufall oder ſonſtwie in dieſes Blatt geraten iſt. Genug, die Freie Bauern⸗ ſchaft hat mit Moebius und Dorſch nichts zu tun. Ihr Landwirte! 14 Seit deſſen eingedenk und wählt am 4. Mai die Partei, die Eure materiellen und kul⸗ turellen Intereſſen in entſchiedenſter Weiſe wahrgenommen hat. e 1 Wählt Zentrum! Er kann nicht anders. Als der General Ludendorff gleich zu Beginn des Hitlerprozeſſes ſeine unmoti⸗ vierten und unwahrhaftigen Angriffe gegen den„ultramontanismus“, gegen den Vatikan und den Kardinal Faulhaber tichtete, erhob ſich überall, bei uns ſowohl wie s iſt viel mit M b iſt ein Wort, das von un gemein den draußen in der Welt ein Sturm ehrlicher Ent: rüſtung. Man hätte annehmen können, daß das Echo, das die Radomontaten dieſes politiſie⸗ renden Generals“ fanden, daß die energiſchen ö Proteſte aus katholiſchen wie aus evangeli⸗ ſchen Kreiſen, das deutliche Abrücken der Deutſchnationalen von dem„Politiker“ Lu⸗ dendorff, auch den engſtirnigſten Fanatiker auf andere Gedanken gebracht hätte. Ludendorff aber iſt unbelehrbar. Wie wir heute im„Vor⸗ wärts“ leſen. hat er dem norwegiſchen Korre⸗ ſpondenten der„Chicago Daily News“ ein Interview gegeben, und darin u. a. folgendes bon ſich gegeben: „Meiner Anſicht nach iſt die deutſche Raſſe die wertvollſte der ganzen Welt. Ich möchte ſie gegen ausländiſche Einflüſſe beſchützen. Das feſte Ziel unſerer(völkiſchen. D. Red.) Außen⸗ politik iſt Reviſion des Verſailler Vertrages. Ich kenne keine proteſtantiſchen und kathboli⸗ ſchen Soldaten, ſondern nur deutſche. Aber während Deutſchlands Kampf um Freiheit und Exiſtenz iſt der Vatikan nicht neutra! eblieben. Wenn man die ſtrenge Diſziplin der gatholiſchen Kirche in Betracht zieht, iſt es ſchmerzlich zu ſehen, wie der hl. Vater vorigen Sommer die Sabotage im Rheinland und im Ruhrgebiet mißbilliate u. dadurch Deutſch and eine tatkräftige Waffe gegen Frankreich aus der Hand nahm. Nicht weniger ſchmerzlich war für uns die Tätigkeit des Kardinals Fan er als er im vorigen Jahre in Ame— ika war. Der Kardinal äußerte ſich über deut— ſche Intereſſen in einer Weiſe, die die Mehr⸗ zahl des deutſchen Volkes nicht als wahrhaftig betrachten würde. Es iſt erſtaunlich., zu bemer— ken, wie er die Juden gerade vor dem 8. No— vember verteidigte. Rom arbeitet langſam, aber hat weitſichtige Ziele. Für den Vatikan ſpielen 50 oder 100 Jahre keine Rolle. Das Ziel des Vatikans iſt, das ganze Chriſtentum fatholiſch zu geſtalten und anderen Konfeſſio— nen Gleichberechtigung abzuſprechen. Ich hoffe, die allgemeine Wehrpflicht in Deutſchland wie— der einzuführen. Die Nationen, die ohne Ver⸗ teidiaung ſind, ſind verurteilt. Aber dieſes hat 7 itarismus nichts ſeren Fei 1 den worden iſt. Ich bin nach innerſter U zeugung ein Monarchiſt und in tiefſtem Herzen an das Haus Hohenzollern gebunden. Aber ich halte den jetzigen Augenblick nicht für den ge⸗ gebenen, um dieſes Problem zu löſen. Ich bin jetzt, wie immer, der Anſicht, daß die Frage der Dynaſtie dem Volke zur Entſcheidung über⸗ 1 1 werden muß.“ Auf dieſes Konglomerat von Druckfehlern, Widerſprüchen und Unrichtigkeiten näher ein⸗ zugehen, iſt nicht nötig. Es ſpricht für ſich ſelbſt. Wenn man das lieſt, denkt man unwill⸗ kürlich an den Eindruck, den Ludendorff vor Jahren ſchon auf ſeine Kameraden machte und der dazu führte, daß man ihn dort all⸗ „wahnſinnig gewordenen Kadet⸗ ten“ nannte. Die neue heſſiſche Gewerbeſteuer Von Syndikus Dr. Burgbacher, Mainz. Am 27. März wurde das Geſetz über die vor jäufige Gewerbeſteuer für das Rechnungsjah: 1924 verabſchiedet. Sein wichtigſter Inhalt iſt 1. Die Erhebung auf Grund des Gemeindeum⸗ lagegeſetzes vom 7. Auguſt 1920 in der Faſ⸗ ſung der Abänderung des Geſetzes findet vor⸗ läufig nicht ſtatt. .Die zu erhebende vorläufige Gewerbeſteuer rechnet ſich in Hundertſätzen eines Steuer⸗ grundbetrages. Dieſer Steuergrundbetrag iſt die geſamte Roheinnahme eines Betriebes lediglich abzüglich Löhne und Gehälter. Die Steuer iſt in Vorauszahlungsabſchnitten zu entrichten und zwar wie ſie die 2. Steuer⸗ notverordnung bezw. die Einkommen⸗ oder Körperſchaftsſteuergeſetze vorſchreiben. In dem Umſatz ſind nicht mitaufzuführen die reinen Geldumſätze(Wechſel, Schecks, Geld⸗ wechſelgeſchäfte ete.) ö „Sämtliche Ziffern ſind in Goldmark aufzu⸗ führen.(Die Goldmark auf Grund des Ber⸗ 8 velter 1 0 und Durchführungsbeſt ngen zu 5 ten Steuernotverordnung ſinngemäß für die heſſiſche Gewerbeſteuer. 5 1 3. Soweit die Einkommenſteuer⸗Vorauszahlun. gen von verſchiedenen Teilhabern einer Fir, ma perſönlich entrichtet werden(z. B. bel der offenen Handelsgeſellſchaft) ſind 80 pt der Summe der Vorauszahlungen, die die Teilhaber entrichten, abzuführen. 4. Wo bei der Einkommenſteuervorauszahlung des Steuerpflichtigen andere als gewerbliche Einnahmen mit verſteuert ſind, ſind nur 80 pCt. der Summe zu entrichten, die auf das gewerbeſteuerpflichtige Einkommen entfällt. 5 5. Betriebe mit außerheſſiſchen Niederlaſſungen haben den Steuergrundbetrag für jede heſſi⸗ ſche Niederlaſſung feſtzuſtellen und die Be⸗ rechnung, mit Unterlagen verſehen, an das zuſtändige Finanzamt einzuſenden.. 6. Die erſte Zahlung iſt nach dem Geſetz am 10. April 1924 zu leiſten, im beſetzten Gebiet dann, wenn das Geſetz und die Durchfüh⸗ rungsbeſtimmungen zugelaſſen ſind. 7. Die Zahlungen ſind, ſoweit Vorauszahlungen. auf die Einkommen⸗ oder Körperſchaftsſteuer zu entrichten ſind, mit dieſen zu entrichten. 8. Auf Grund vorſtehender Beſtimmung würden die zu vierteljährlichen Vorauszahlungen ver⸗ pflichteten Steuerpflichtigen(Kleinbetriebe) eine Gewerbeſteuer für 6 Monate entrichten, während die zu monatlichen Vorauszahlungen verpflichteten Betriebe nur für 4 Monate (nämlich für die Monate April, Mai, Juni und Juli) Gewerbeſteuer entrichten würden. 9. Es iſt deshalb beſtimmt worden, daß die Betriebe mit monatlichen Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ bezw. Körperſchafts⸗ ſteuer bei der Abführung für die Monate April und Mai ſtatt 80 pCt. 2 mal 80 pCt. = 160 pCt. des Betrages, der für die Ein⸗ kommen, bezw. Körperſchaftsſteuer zu entrich⸗ ten iſt.(Der Gedankengang an ſich wäre rich⸗ liner amtlichen Mittelkurſes.) . Das heſſiſche Miniſterium des Innern kann das Geſetz auf die Gemeinde-Gewerbeſteuer anwendbar erklären. .Das heſſiſche Miniſterium des Innern kann anordnen, daß ein Ertragszuſchlag, wie er im Gemeindeumlagegeſetz vorgeſehen iſt, außer Anſatz bleibt. a Die Ausführung des Geſetzes für die ſtaat⸗ liche Gewerheſteuer obliegt dem Miniſterium der Finanzen. 8 .Die Ausführung des Geſetzes für die Ge— meinde⸗Gewerbeſteuer obliegt dem Miniſte⸗ rium des Innern. Das Miniſterium der Finanzen iſt zur Zu— laſſung von Ausnahmen zur Vermeidung un— billiger Härten ermächtigt. l .Die Steuerſätze ſelbſt werden durch das Fi⸗ nanzgeſetz feſtgeſtellt. .Das Geſetz tritt mit Wirkung vom 1. April 1924 in Kraft, bei uns im beſetzten heſſiſchen Gebiet nach Zulaſſung durch die Interalliierte Kommiſſion. 2. Am 27. März 1924 wurden ebenfalls die Durchführungsbeſtimmungen zu dem Geſetz über die vorläufige Gewerbeſteuer in Verbindung mit den Beſtimmungen des vorläufigen Finanzge⸗ ſetzes für 1924 erlaſſen. Ihr wichtigſter Inhalt iſt folgendes: 1. Die Steuer iſt als vorläufige zu betrachten und erfaßt nur ſteuerpflichtige Vorfälle bis ultimo 1924. 2. Der Steuerſatz beträgt 80 Prozent der Be träge, die für Vorauszahlungen auf die Ein, kommen⸗ und Körperſchaftsſteuer gemäß den Das vergrabene Teſtament. 7 Roman von Ed. Wagner. 5 62 Nachdruck verboten.) Er kam nicht dazu, den Satz zu vollenden; er wurde unterbrochen dadurch, daß jemand leiſe an die Tür klopfte. Er erſchrak und ſprang auf. Das Klopfen wiederholte ſich. f „Wer iſt da?“ fragte Hawkers mit verſtellter Stimme. „Ein Freund!“ lautet die Antwort. Die Stimme,— der alte Hawkers war ein Kenner von Stimmen,— obgleich dumpf und vor⸗ ſichtig, war die eines gebildeten Mannes. Hawkers überlegte ſagte er: „Was will dieſer Freund von mir?“ „Ich habe ein gutes Geſchäft für Euch,“ Cuch es zurück.„Laßt mich ein, dann will ich mit Eu daritber ſprechen!“ Aber Haßpkers war damit nicht allzuſchnell zur Hand. Er erſtieg eine Leiter und öffnete eine ſich unmittelbar unter dem Dach befindliche Luke. Sei⸗ nen Kopf durch dieſe Oeffnung ſteckend, betrachtete er den Mann vor der Hütte genauer. Dieſer war in einen langen Mantel gehüllt, ſein Geſicht ver⸗ Zul. Er war groß, von deckte ein breitkrempiger ſtattlicher Geſtalt. „Sieht aus wie ein feiner Herr,“ dachte Hawkers „und ſcheint auch allein zu ſein!“ Er muſterte jetzt auch noch ſcharf die Umgegend, entdeckte aber außer einem Pferde, das in ge inger Entfernung angebunden bwpar, nichts außergabohm⸗ liches in ſeinem Geſichtskreis. „Ja, er iſt allein,“ murmelte er* ſich,„ich 4 daun ihn alſo ohne Gefahr einlaſſen „Der Fremde wurde ungedu „Wollt Ihr mich einlaſſen oder nicht?“ rief er. Ich komme!“ antwortete Hawkers ihm aus der dl“ g„Habt nur noch ein wenig Ge Der Fremde fuhr zuſammen und blickte nach der kers zu ihm ge⸗ Michtung bine, aus welcher Haw pro 12 chen hatte, aber dieſer hatte bereits feinen Hopf zurückgezogen und ſchloß die im f 1 05 5 beter der al mung wieder, worauf er die di Affnet und ließ den Fremden eintreten. einen Augenblick, dann „Nehmt Platz!“ lud er ſeinen Gaſt ein, nachdem er die Tür wieder gehörig verriegelt hatte.„Hier iſt ein Stuhl. Seid Ihr auch nicht im Irrtum, Sir? Bin ich es wirklich, den Sie ſuchen?“ „Wenn Ihr Hawkers ſeid,— ja!“ lautete die Antwort. „Ich bin Hawkers, wie Ihr mich nennt“ er⸗ Härte diefer unter heiſerem Lachen. e weiter! chen!) los? Doch erſt laßt mal Euer Geſicht Zu dieſem Zweck ſchüttete er das Feuer auf, ſo daß dasſelbe ſeinen Schein auf den Fremden Wach Dieſer zögerte eine Weile, nahm aber ſchließlich ſeinen Hut ab und ſchlug den Kragen ſeines Man⸗ tels, der beinahe ſein ganzes Geſicht verdeckte, zu⸗ rück. Gin hochmütiges, unſchönes Geſicht, glühend von böſen Leidenſchaften, kam zum Vorſchein. 55 war das Geſicht Lord Leonhard Evremond's. eit ſeiner Niederlage in Glenſan hatte Lord Leonhard ſich meiſtens in Corburnspath aufgehal⸗ ten. Dort war es auch, wo er von dem alten Hawkers gehört und infolgedeſſen jetzt die Hütte ufgeſucht hatte. „„Mylord!“ rief Haupkers, kaum daß er jenem ins Geſicht geſehen hatte. „Mylord?“ wiederholte der Ankömmling. „Mylord Leonhard Evremond, wenn Ihr es ganz hören wollt!“ grinſte Hawkers.„Glaubt Ihr, daß ich Euch nicht erkannte, Mylord? Ich habe Cuch ſchon mehr als einmal en. Im vorigen Jahre ward 1 zum Befuch bei 19 Deane zu Henſan. Ich begegnete fdeſ damals auf dem Moor. Erinnert Ihr Euch deſſen nicht, 1 In der Stadt erkundigte ich mich nach Eurem Namen und habe ihn auch erfahren. Was kann Mylord unn von dem alten Hawkers wollen?“ ſetzte er mit erheuchelter Unterwürfigteit hinzu. „Da Ihr mich bereits kennt, brauche ich mich alſo nicht erſt einzuführen“, che e dannen der einen Abſcheu gegen dieſen Menſchen empfand, den er indes wohl oder übel verbergen 1 „Ich habe in Corbunspath von Guch gehört. n rr mir, daß Ihr niemals Geßwiſſensbiſſe ber etwas machtet und alles auszuführen im⸗ ſtande wäret.“ 0 „Das hängt davon ab, wie ich bezahlt werde,“ meinte Hauwkers. Im nächſten Augenblick hatte er die Tür ge⸗ * tig, wenn der Steuergrundbetrag für die und Februar dem Steuergrundbetrag für März und April Monate Januar entſprechen würde.) Im Uebrigen ſei an dieſer Stelle auf eine Eingabe des heſſiſchen Handelskammertages vom 22. März 1924 auf⸗ merkſam gemacht, die ſich gerade gegen dieſe Beſtimmung richtet. 10. Mit der Zahlung auf die Gewerbeſteuer iſt eine entſprechende Erklärung abzugeben. 11. Stellt das Finanzamt eine höhere Gewerbe⸗ ſteuer feſt, ſo iſt die Differenz auf Grund eines Feſtſetzungsbeſcheides des Finanzamtes innerhalb eines Monats nach zu entrichten. 12. Für das Rechtsmittelverfahren gelten wie ſeither die Beſtimmungen des Gemeindeum⸗ lagegeſetzes. 13. Die Straſen regeln ſich ſinngemäß nach den Reichsgeſetzen. 14. Die Reichsabgabenordnung gilt ebenfalls 6. B. alſo auch der Härteparagraph). An Stelle des Reichsfinanzhofes tritt der Verwaltungs- gerichtshof. An Stelle des Reichsfinanzmi⸗ niſteriums das heſſiſche Finanzminiſterium. Die heſſiſche Gewerbeſteuer iſt alſo aufs engſte verknüpft mit dem Erhebungs⸗ und Veranla⸗ gungsſyſtem der Einkommen- bezw. Körperſchafts⸗ ſteuer. einer ſehr ſtarken Belaſtung von Handel und Induſtrie führen wird.. Die Steuerſätze zu den Vorauszahlungen auf die Einkommen- bezw. Körperſchaftsſteuer berech⸗ nen ſich in Prozenten von dem Umſatz(Roh⸗ Einnahmen) lediglich abzüglich Gehälter und Löhne und betragen bei den wichtigſten Berufs⸗ gruppen folgende Prozentſätze: ner „Es wird ferner behauptet,“ fuhr Lord Leon⸗ hard, den Einwurf unbeachtet laſſend, ſort,„daß Ihr beinahe ſchon jedes erdenkliche Verbrechen be⸗ zangen hättet.“ „Die Leute ſchmeicheln mir,“ verſetzte Hawkers nit einem widerlichn Lachen.„Ich habe 17 0 8 95 getan, aber doch nur, wenn es ſich zut lohnte.“ Bei dieſem Geſtändnis laß er ſeinen Gaſt mit einem eigentümlichen Augenblinzein an. Lord Leonhard ſchlug wie zufällig die eine Seite ſeines Mantels zurück, ſo daß der Griff eines Re⸗ bolvers ſichtbar wurde. „Ich kann Euch gut bezahlen für den etwaigen Dienſt, den Ihr mir erweiſen werdet,“ verſicherte er.„Setzt Euch, Hawkers!“ Dieſer tat es. „Sprecht, Mylord, und kommt zur Sache,“ drängte er.„Ihr und ich, wir ſind allein hier, und wenn ich Euer Geſchäft nicht annehmen ſollte, ſo iſt weiter auch nichts dabei. Ich werde nicht da⸗ cüber ſprechen und würde es ſeld t dann nicht tun, wenn ich dazu auf irgend eine Weiſe veranlaßt werden ſollte.“ Lord Leonhard warf einen forſchenden Blick 19 15 die Hütte und ſprach dann in vertraulichem one: „Man ſagt, Ihr hättet da in dem Fiſcherdorf ein Schiff. Iſt dem ſo?“ „Ja, dem iſt ſol“ erklärte Hawkers.„Ich kaufte es erſt kürzlich. Es iſt ein hübſches kleines Fahr⸗ zeug von ſieben Tons oder ſo. r. Es liegt ungefähr eine halbe Meile diesſeits des Dorfes.“ 7 7 wie 1 ſech 1 ele 1 ungefähr ſechs engliſche Meilen. „Könnt Ihr das Schiff fl ren?“ ö „Ob ich es führen kann? Das ſollte ich meinen! ch bin keine Londoner Landratte. 9 bin ge⸗ oren und erzogen in einem Fiſcherdorſe und habe e chiffe geführt, als ich aufzählen in nicht mit mir, aber mit entem Ein großes Bezahlung, dafür bedanfe 10 e e Dadurch iſt eine Vereinfachung in der Steuerverordnung eingetreten, die allerdings zu men. Wollt Ihr dieſes 5 nen nd kaun ich mich gut Euch berlaſſen! ⸗ Lord Leonhard ſchvleg einen Augenlid nach⸗ 9995 we l e f Ce e denflich.%„ den de 5 F ae dae, . N Kali, 4 ſtrie bei den S buſtrie beträgt Steuerſatz Brutto⸗Umſatz ohne jeden Gehaltsabzug. „Schiffahrtsgeſellſchaften und Rheedereien zah, len 2 pCt. von 60 pCt. ihrer Einnahmen. 4. Banken und Bankiers zahlen monatlich ein einviertel pro Mille ihres Vermögens von 31. Dezember 1923. ö „Es zahlen 1 pro Mille der Betriebseinnah, men Getreide⸗, Kartoffeln⸗, Mehl⸗, Erze⸗ Eiſen⸗ und Spinnſtoffgroßhandlungen, ſo, wie Tabalgroßhandlungen. 8 „Es zahlen 2 pro Mille der Betriebseinnahmer Nahrungsmittel-, Tabakfabrikate⸗, Felle⸗ und Häute⸗, Kohlen⸗ und ſchwere Chemikalien, Großhandlungen. „Es zahlen 3 pro Mille der Betriebseinnah men Eiſen⸗, Haushaltsartikel⸗ und Bauſtoff großhandlungen g 4 5 .Es zahlen 5 pro Mille der Betriebseinnah, men Leder⸗, Papier⸗, Groß⸗Elektro⸗ und Sack großhandlungen. f .Es zahlen dreiviertel pCt. der Betriebseinnah, men Webwaren⸗, Schirme⸗ und Stöcke⸗, Hüte⸗ Maſchinen⸗, Automobile⸗, und Uhren⸗Groß⸗ handlungen. i „Es zahlen 1 pCt. der Betrtebseinnahmen alle anderen Großhandlungen, die vorſtehend nicht genannt wurden.(Das vorſtehende Ver⸗ zeichnis iſt nicht erſchöpfend, ſondern enthält nur die wichtigſten Berufsgruppen.) „Einfuhrhündler mit Waren der Freiliſte 1a und 1b 1 pro Mille. . Tranſitgeſchäfte einhalb pro Mille 5 „Reine Ausfuhrhändler 4 pro Mille. Lebensmitteleinzelhändler 0,7 pCt. „ Gemiſchtwarenhandel 0,95 pCt. „Im übrigen Einzelhandel 1,2 pCt. „Gaſtwirte 2 pCt. nach Abzug von Gehälter und Löhnen und der Fremden⸗ und Beher⸗ bergungsſteuer oder einen Pauſchſatz von 1,5 pCt. der Bruttoeinnahmen nach Abzug von nur Löhnen und Gehältern.) . Induſtrielle Betriebe, die nicht in Körper⸗ ſchaftsform gekleidet ſind, zahlen 2 pCt. von dreiviertel ihrer Bruttoeinnahmen ohne wei⸗ tere Abzüge. ö . Getreidemühlen dreiviertel pCt. der Brutto⸗ einnahmen. ö Molkereien 1,2 pCt. der Bruttoeinnahmen. . Großſchlächtereien dreiviertel pCt. der Brutto⸗ einnahmen. Viehhandel einhalb pCt. der Einnahmen nach Abzug von Löhnen und Gehältern. Pferdehandel 1 pCt. der Einnahmen nach Ab⸗ zug von Löhnen und Gehältern. Handwerke, ſoweit nachſtehend nicht extra ge⸗ nannt, 1,1 pCt. der Bruttoeinnahmen. Bäcker⸗, Metzger⸗, Maurer⸗ und Schmiede⸗ reien 0,8 pCt. der Bruttoeinnahmen. Dekorateure, Friſeure, Gärtner, Konditoren, Schneider ete. 2 pCt. der Bruttoeinnahmen. 27. Wo Handwerk mit Einzelhandel zuſammen⸗ trifft, können 1,5 pCt. der Bruttobetriebsein⸗ nahmen entrichtet werden. Vorſtehendes ſind naturgemäß nur die wichtig⸗ ſten Berufsgruppen und werden zum Zwecke der Gewerbeſteuer 80 pCt. der vorſtehend genannten Sätze, die für die Einkommen⸗, bezw. Körper⸗ ſchaftsſteuern elten, monatlich, bezw. vierteljähr⸗ lich entrichtet. Deutſchnationale und Land wirtſchaft Die Deutſchnationale Volkspartei glaubt bei „Und wer iſt der andere?“ „Ein Menſch, der niemals wieder ans Ufer kommen darfl Verſteht Ihr? Er muß über Bord fallen, mit einem Gewicht an den Füßen.“ Lord Leonhards Augen blitzten bei dieſen Wor⸗ ten, die er mehr hervorhauchte als ſprach. „Ich verſtehe,“ verſicherte der alte Hawkers, ſeinen Gaſt mit offenem Erſtaunen muſternd. „Hiernach ſehe ich, Mylord, daß Ihr einer von meinesgleichen ſeid. Geburt, Blut, Erziehung, Vermögen, dies alles macht darin keinen Unter⸗ ſchied. Was doch alles aus dem Menſchen werden kann! Wir, Ihr und ich, ſind alſo von einem Schlagl Das freut mich!“ Und er streckte Lord Leonhard ſeine vauhe Hand entgegen, welche dieſer wohl oder übel nehmen e da er ihn durchaus für ſich gewinnen wollte. „Fahrt fort, Mylord!“ ſagte Hawkers zutrau⸗ li 80„Wer iſt der Mann, der in den Himmel zu befördern iſt?“ Und Evremond erklärte: „Er iſt ein junger Maler, namens Hugo Chan⸗ dos, der ſich augenblicklich zu Glenſan aufhält. Ein Sohn von Miß Deane—“ Verſtändnisvoll 1 5 ich ihre Blicke. „Ah!“ unterbrach Hawkers ihn. „Er iſt mir im Wege,“ fuhr Lord Leonhard fort.„Er beabſichtigt, nach ein oder zwei Tagen nach London zu gehen; er darf aber nicht dorthin. Es iſt mir wichtig, daß er ganz im 1 ver⸗ e n a Zeichen kane en wo⸗ urch man ihm auf die Spur kommen könnte. Es ſcheint mir darum das beſte zu ſein, wenn er mit 0 auf See genommen und über Bord geſtürzt wird. Solange er am Leben iſt, kam ich nicht frei at⸗ a. eſbent fir wi 987 führend, 1 0 * 4 gut zal 15 * en unbertl⸗ berbeſſerte Evremen ſich Fortſetzung folgt.) 1 einzige P. Betracht der Rheinprovinz überhaupt ö die Zentrumspartei im Rheinland :rieben, J und durch landwirtſchaftliche bon den politiſchen Parteien, Steuerwahnſinn. im vergangenen Herbſt deutſchnationalen erne al e die el, welche für die Land wirtſchaft in käme. Man hätte nun erwarten ſollen, daß die Deutſchnationale Volkspartei mehr als ede andere Partei darauf bedacht geweſen wäre ei der Kandidatenauſſtellung die Lanowirtſchaft zdzu berückſichtigen. Man ſehe ſich jedoch einmal die Liſten an. Bisher verfügte die Deutſchna tionale Volkspartei in der Rheinprovinz üben zwei Reichstagsabgeordnete, die im Wahlkreis Düſſeldorf⸗Oſt gewählt worden waren. Es wa⸗ ken dies der Gewerkſchaftsſekretär Koch und der Fabrikant Neuhaus. Dieſe beiden Kandidaten ſollen auch für den neuen Reichstag wieder zur Wahl geſtellt werden. Deutſchnationaler Spitzen, kandidat für Düſſeldorf⸗Weſt iſt Geh. Oberregie⸗ krungsrat Dr. v. Dryander, der Sohn des frühe, zen dalſelchen Foßpredigers; Epizentandbat fü den Wahlkreis Köln⸗Aachen der ehemalige Ober⸗ bürgermeiſter Wallraf von Köln. An ſicherer aufgeſtellt. Dagegen hat eine Anzahl landwirtſchaftlicher Kandidaten an ſicherer Stelle aufgeſtellt. Trotzdem wird in gewiſſen landwirt⸗ schaftlichen Vertreter ſchaſtlichen Kreiſen wegen der Kandidatenaufſtel⸗ lung eine maßloſe Hetze gegen das Zentrum ge⸗ woran landwirtſchaftliche Blätter ſich führend beteiligen, während die Deutſchnationale Volkspartei wie ein rohes Ei behandelt wird, die Landwirte alſenthalben zur Wahl der Kandidaten in keiner Weiſe belaſteten deutſchnationalen Liſten ani⸗ miert werden. Während das Zentrum nach dem Maße des Möglichen den nach der rheiniſchen Bevölkerungs, ſchichtung berechtigten Wünſchen der Landwirt; ſchaft bei der Kandidatenaufſtellung jedesmal ent, zegenzukommen ſuchte, iſt dies von der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei noch in keinem Falle ge⸗ ſchehen. Ende vorigen Jahres wurde der poli⸗ tiſche 60er Ausſchuß für die beſetzten Gebiete ge⸗ bildet. Die rheiniſche Landwirtſchaft verlangte denen die Wahl dieſes Ausſchuſſes oblag, daß die Landwirtſchaft in dieſem wichtigen Ausſchuß eine an emeſſene Vertretung bekam. Die einzige Partet, welche landwirtſchaftliche Vertreter in dieſen Ausſchuß entſandte, war die Zentrumspartei, welche den Landwirt Blum und den Vorſttzenden des Rhei⸗ niſchen Bauernvereins, Freiherrn v. Loe, in den Ausſchuß hineinbrachte. Die„agrariſche“ Deutſch⸗ nationale Volkspartei gewährte der Landwirt⸗ ſchaft keinerlei Vertretung im 60er-Ausſchuß. Wa⸗ rum ſpricht die landwirtſchaftliche Preſſe nicht hiervon, die doch ſonſt immer gleich bei der Hand iſt, bei einer Nichtberückſichtigung der Landwirt⸗ ſchaft ſcharf vom Leder zu z hen und nichts zu vergeſſen— wenn es ſich ums Zentrum handelt? Die deutſchnationalen Agitatoren ziehen heute im Lande herum und ereifern ſich über den ne Erinnerung am Platze ſein. Die größte Steuerbelaſtung, durch welche auch die Landwirt- ſchaft am empfindlichſten mitbetroffen iſt, wurde vom Reichstage beſchloſ⸗ ſen. Es war dies juſt zu jener Zeit, als die Deutſchnationale Partei Morgenluft witterte und ſie einen mibeſtmmendeni Einfluß in der Reichs⸗ lxq. nig Has jauf ſſ check regierung zu erreichen hoffte Dieſe Hoffnung veranlaßte die Deutſchnatiole Volkspartei, ihre bisherige permanente Verneinungs- und Oppoſi⸗ regierung erreichte. bisherige permanente Verneinungs- und Oppo⸗ ſtitionspolitit glatt aufzugeben und friſch und fröhlich für die großen Steuergeſetze zu ſtimmen. Heute ſchimpft ſie über den„Steuerwahnſinn“, obſchon ſie die Steuereſetze ſelbſt mit beſchlgſſen hat. Warum ſpricht man nicht davon? Eine Auffriſchung dieſer verblaßten dürfte im heutigen Wahlkampf gegenüber Landagitatoren recht ange— bracht ſein.(K. V.) Freie Gewerkſchaften und katholiſche Kirche. Der KV. wird geſchrieben: Vor nicht allzulanger Zeit haben die deut⸗ 1 0 Biſchöſe durch den Beſchluß der Fuldaer iſchofskonferenz vom Jahre 1923 die Frage der Zugehörigkeit der Katholiken zu den freien ö N in vereinendem Sinne entſchie⸗ den. bpreſſe wütet gegen dieſe Entſcheidung der deut⸗ Die ſozialdemokratiſche Gewerkſchafts⸗ ſchen Biſchöfe. In erſter Kampfeslinie ſteht wiederum die Metallarbeiterzeitung, das Or⸗ gan des ſozialdemokratiſchen deutſchen Metall ubeiterverbandes. In ihrer Nummer vom 12. April kommt ſie auf den Erlaß zurück und wendet ſich in einem längeren Artikel gegen Darlegungen eines katholiſchen Seelſorgers im Allenſteiner Volksblatt. Die Metallarbeiterzeitung ſagt zu den Darlegun⸗ gen des katholiſchen Geiſtlichen: Das ſind Worte eines Pfaffen in einer freien Republik. Das iſt die liebende Chriſtenkirche, die ſich um das Seelenheil ihrer f Mitglieder zu kümmern hat. Sie offenbart ſich als der Zutreiber für den Kapitalismus. Sie ſorgt, daß der Arbeiter ſich willig ausbeuten läßt. Die Schäſchen ſollen vom Kapitalismus zeſchoren werden. Etwas Wolle fällt dann füt die Kirche und ihre Nutznießer mit ab Zur Ehre der deutſchen Arbgiterſchaft ſei es geſagt, es finden ſich, durch die Pfaffen bevormundung beſtſmmt, mehr Arbeite bereit, dieſer herrlichen, duldſamen, christlichen kirche den Rücken zu kehren, als Arbeiter, 1 Pirtenbriefen gemüß, den freien Gewer n abgetrieben werden.. Etwa i de. Dieſe Wee buch 15 bigen e 12 f delt 0 ee Ae ſer Strom die weiten Lande befruchten und Hier dürfte eine weitere klei⸗ Erinnerungen, den ſchaft der Kirche reichlich verdient. ſchärfſten Anwürſe werden wohl nicht die klar Linie der kirchlichen Meinung verwiſchen lön nen. Zum zweiten: Es iſt die alte Methode „„ Am 4. Mai iſt alſd Wahltag! Für die deut⸗ ſche Wirtſchaft, hier inſonderheit für die Selb⸗ ſtändigen in Handel und Gewerbe, nicht min⸗ der aber auch in der Landwirtſchaft, wird die⸗ ſer 4. Mai auch ein bedeutungsvoller Schick⸗ ſalstag ſein. Inſofern nämlich, als es gelingt, oder beſſer, gelingen muß, die deutſche Wirt⸗ ſchaft vor der Gefahr zu behüten, daß ſie zum Spielball extremer Parteien und ihrer um⸗ ſtürzleriſchen Beſtrebungen auf der äußerſten Linken und Rechten des deutſchen Parteilebens würde. Auch eine Verſtärkung des gemäßigten Sozialismus, der Sozialdemokratie Scheide⸗ mannſcher Färbung, kann uns nicht erwünſcht ſſein. In der 22. Sitzung der Nationalver⸗ ſammlung vom 7. März 1919 ſprach der dama⸗ lige ſozialdemokratiſche Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter Wiſſell von dem„brauſenden Strom ſozia⸗ liſtiſcher Ideen“, der unwiderſtehlich ſei, und er fügt hinzu:„Noch wiſſen wir nicht, ob die⸗ den Boden für ein reicheres und ſchöneres Wachstum vorbereiten oder ob er unſere Hei⸗ mat in eine Trümmerſtätte verwandeln wird, in deren Chaos jedes menſchenwürdige Leben unmöglich wird.“ Heute, 5 Jahre, nachdem die Morgenröte eines trügeriſchen Sozialismus aufſtieg, möchte wohl die Mehrheit des deutſchen Vol⸗ kes der begründeten Anſicht ſein, daß uns die⸗ ſer Sozialismus an eine wirtſchaftliche und nationale Trümmerſtätte verflucht nahe heran⸗ geführt hat. Darum wird es umſo notwen⸗ diger ſein, daß jene Mittelparteien geſtärkt aus dem Wahlkampf hervorgehen, deren ver⸗ antwortliches Handeln Staat und Wirtſchaft vor dem Chaos behütet haben und in erſter Linie dieſen eine ruhige Entwicklung auch für die Zukunft zu verbürgen vermögen. Hier iſt in erſter Linie unſere Zen⸗ trumspartei zu nennen. Niemand, der Verſtändnis und warmes Gefühl für die Wirt⸗ ſchaft hat, verkennt die großen Schattenſeiten der heutigen wirtſchaftlichen Entwicklung. Sie wird aber nicht allein durch innere Vorgänge beſtimmt, ſondern auch durch außenpolitiſche Einflüſſe und Eingriffe, die entſchieden abzſi⸗ wenden vorläufig außerhalb unſerer Macht liegt. Man darf daher die Dinge nicht bloß unter dem Geſichtspunkt einer reinen Wirt⸗ ſchaftsfrage ſehen, ſondern muß auch ein Ver⸗ ſtändnis haben für politiſche Situationen und Notwendigkeiten, ſo unangenehm ſie für den Einzelnen perſönlich auch ſein mögen. Und da muß man zugeben: Das Zentrum hat ſeit dem Frühjahr 1919 die einzigmögliche Politik ver⸗ folgt, als es ſich damals in ſchwerſter Not des Vaterlandes zur Mitübernahme der Regie- tung entſchloß, um ſich in die Entwicklung mit⸗ einzuſchalten und jene Tendenzen zu ſtärken, die den zerſtörenden Mächten entgegenzuarbei— ten geeignet erſchienen. Der damals bereits eingeſchlagenen Taktik iſt das Zentrum unbe⸗ kümmert um alle Angriffe von links und rechts und— was nicht verſchwiegen ſei— unter manchen Zweifeln und Bedenken auch aus den eigenen Reihen die nächſten Jahre bis zur Stunde treu geblieben. Nicht um des Macht⸗ kitzels willen hat das Zentrum ſich auf die Re⸗ gierungsbank geſetzt, nicht um ſeinen Herr⸗ ſchaftsgelüſten zu frönen, wie wohl von zen⸗ trumsfeindlicher Seite behauptet wird. Und als die Sozialdemokraten wiederholt, um ſich 15„November“ ⸗Putſ 995 5 11 15 4 U* 1 in kritiſchen Augenblicken der Verantwortun⸗ zu entziehen, aus der Koalition austraten, iſt. das Zentrum ihnen auf dieſem zwar ſehr ein⸗ fachen, aber vom Standpunkt des Staats⸗ und Gemeinwohls nicht genug zu verurteilenden Wege nicht nur nicht gefolgt, ſondern hat wek⸗ ter mutig auf ſeinem Platze ausgeharrt, auf den es ſich von ſeinem Gewiſſen und der Liebe zu Volk und Vaterland geſtellt ſah. Durch dieſes pflichtgetreue Verbleiben auf ſeinem Poſten in der Regierung hat das Zen⸗ trum während mehr denn 5 Jahren nach dem Kriege an erſter Stelle die deutſche Wirt⸗ ſchaft behütet vor dem ſonſt unvermeidlichen Untergang, indem es in ſelbſtloſer Weiſe das Vaterland über die Partei geſtellt und Volk und Wirtſchaft vor dem blinden Wüten und! dem ſinnloſen Vernichtungsſtreben einer unab⸗ hängig⸗kommimiſtiſchen Diktatur des Prole⸗ tariats bewährt hat. In objektiven und tiefer blickenden Kreiſen hat man denn auch für dieſe Politik mehr Verſtändnis als manche politi⸗ ſchen Ideologen oder gar Fanatiker. So ur⸗ teilte zum Beiſpiel der deutſche liberale Poli⸗ tiker und Schriftſteller Friedrich Curtius in den„Baſeler Nachrichten“ bereits 1919(Nr. 493):„Die deutſchen Erfahrungen des letzten Jahres haben die entſcheidende Bedeutung der Parteien jedermann klar gemacht. Die feſ⸗ teſte geſchloſſenſte Partei Deutſchlands, das Zentrum, hat durch ihr mannhaftes Auftreten die ſtaatliche Ordnung gerettet. Da ſie ſich raſch entſchloſſen, unter Preisgabe aller rein ſtim⸗ mungsgemäßen Vorurteile u. Bedenken, neben die ſiegreiche Sozialdemokratie ſtellte, hat ſie Deutſchland vor den Experimenten des radika⸗ len Sozialismus bewahrt. Das ſind Leiſtun⸗ gen, die nur eine ſtarke und einheit⸗ lich geleitete Partei vollbringen kann.“ Indem das Zentrum die deutſche Wirtſchaft vor dem Bolſchewismus retten half, wirkte es wahrhaft wirtſchaftserhaltend und wirtſchafts⸗ fördernd. 245 8 ee Dazu befähigte das Zentrum vornehmlich auch ſeine Eigenſchaft als Volks- und Verfaſ⸗ ſungspartei. Und wenn man(vergleiche meine Vortragsſkizze Nr. 58 M.⸗Gladbach 192ů⁴ Volksvereinsverlag) die in den letzten 5 Jah- ren ſeitens Zentrumsvertreter im Parlament gehaltenen Reden über Wirtſchaftsfragen ver, folgt, dann fällt es wohl angenehm auf, daf Wortführer in den Induſtrie und Handel be— treffenden Fragen nicht in erſter Linie In⸗ duſtrielle ſelbſt waren, ſondern Angehörige an— derer Berufe. Insbeſondere bekundeten für die Lebensfragen von Handel und Induſtrie die parlamentariſchen Vertreter aus dem Arbeiter— ſtande in der Zentrumspartei das lebhafteſte Verſtändnis. Daraus dürfte hervorgehen, wie bedeutungsvoll und entſcheidend für eine glück liche Behandlung auch großgewerblicher Fra— gen die Zuſammenſetzung des Zentrums als eine wahre Volkspartei iſt, die auf dem Boden wahrer Demokratie an die Löſung der politi— ſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Probleme herangeht. Die Unternehmer, die Selbſtändigen in In⸗ duſtrie, Handel und Landwirtſchaft müſſen daraus die Konſequenzen ziehen. Darum kann der Wahltag wirklich zum Schickſalstag der Wirtſchaft im Sinne einer Wendung zum Beſ⸗ ſeren werden. enthüllen die brutale Arbeiterfeindlichkeit der kirche.“ Dieſer Kommentar der deutſchen Metall, arbeiterzeitung zu den Ausführungen des ermländiſchen Geiſtlichen iſt nach zwei Seiten intereſſant. Einmal beftreitet er das Re der Kirche, auch in der Frage der Zugehs ligkeit zu den freien Gewerkſchaften eine klare Entſcheidung zu füllen. Das andere Mal ver ſucht er, die Kirche der Arbeiterfeindlichkeit zu bezichtigen. Zu dem erſleren ſei geſagt: Di freten Gewerkſchaften haben ſich die Gegner Auch ihre „Haltet den Dieb“, die die ſozialdemolratiſch⸗ Preſſe ſchon früher ſo oft angewandt hat kommt ſie durch unangenehme Situation, dann ſollen alte Ven dächtigungen wieder herhalten, um Vertrauen dort zu gewinnen, wo es erſchüttert iſt. Dit ſatholiſche Kirche wird die Bedrückung der Ar, beit und des Arbeitslohnes als eine himmel, ſchreiende Sünde bezeichnen, ſo wie ſie es in hieſem Falle nicht erlaubt, den freien Gewerk, ſchaften anzugehören. Die Auslaſſung der Metallarbeiterzeitung iſt ein Beweis dafür. wie in den ſozialdemo⸗ kratiſchen Gewerkſchaften die tiefſten Gefühle des katholiſchen Menſchen beachtet und bewer⸗ tet werden. nn Zentrum und Handwerk. Mut Bericht der„Wormſer Zeitung“ Nr 203 vond 24. April laufenden Jahres hat Her Obermeiſten Rempel in der Vertrauensmän⸗ nervexſammlüng der Deutſchen Volkspartei in Worms bemerktedaß das Handwerk“ ſich auf den Boden der Dautſchen Volkspartei ſtelle was klebhaften Beifan hervorgerufen habe Dieſe Behauptung des N und irref ö wie die* Rempel iſt um ſo falſch und er neulich in 459 7 ohne ſie un bür⸗ ihre eigene Schuld in eine trum, ſtehen genau ſo gut eine ganze Rei ſolider und angeſehener Hande werker wie hinter der D. V. Vielleicht iſt das Auftreten dieſer Männer nicht ſo ſchmuck— voll wie das des Herrn Rempel und ſeiner engeren Freunde. Sie reden vielleicht nicht ze viel von ſich wie andere Leute; aber ſie wer— den von ihren Parteien, beſonders von der ſo— zialen Mittelpartei des Zentrums, umſo höher geſchätzt. Wer die Geſchichte der Zen— tr u mspartei des Reichstags und de Einzelländer kennt, weiß, daß gerade das Zen trum allezeit fürs Handwerk und den Mittel ſtand etwas übrig hatte. Unſere Partei brau- Deshalb nicht auf den Gimpelfang zu gehen ver ſich umſo komiſcher ausnimmt, je nähe; wir dem Wahltermin kommen. Ihr Zen, trums handwerker in Stadt und Land laßt euch nicht irre und kirre machen. Wähl. wie Eure Väter Zentrum! Kleine Rundſchau. ger Poſtzeitung“ bringt unter dieſer Ueber⸗ ſchrift folgende Ausführungen der Korreſpon⸗ denz Iſar: Wer aber ſoll den Landtag auf⸗ löſen? Der Landtag iſt auf vier Jahre ge⸗ wählt. Seine Auflöſung kann er nur ſelbſt be⸗ virken. Nach§ 31 der Verfaſſung iſt zur Gül⸗ ligkeit eines ſolchen Beſchluſſes die Anweſen⸗ heit von zwei Dritteln und die Zuſtimmung von mehr als der Hälfte der geſetzlichen Mit⸗ gliederzahl erforderlich. Dieſe Möglichkeit iſt von vornherein wenig wahrſcheinlich. Eine andere Auflöſungsmöglichkeit bietet nur noch der Volksentſcheid. Doch ſind hier be⸗ kanntlich recht ſchwierige, dornenreiche Wege zumal eben das Volksbegehren nach der Ver⸗ faſſung ſehr erſchwert iſt. Da das Volksbegeh⸗ ten der Bayeriſchen Volkspartei auf Aende⸗ tung der Verfaſſung durch Erleichterung des Volksbegehrens und Schaffung eines Staats⸗ präfidenten keinen Erfolg hatte, ſo wird gerade der künftige Landtag die ee der 7 änderten Verfaſſung an ſich ſelbſt ſpüren. Auf der einen Seite innerpolitiſche Konflikte, ge ⸗ bite en⸗ einge Arbeftsmöglichteit, andererſeits kaum eine Auflöſungsmöalichkeit des les —— Das künftige Vayern. Die„Augsbur⸗ penſt neuer 5 5 Landtags Selbſtvertrauen und das tergrund a dürften da m 1 är 1 ilätsbebürſus der Völkischen derart ge⸗ haben, daß ſie ſich kaum auf die inner⸗ parlamentariſche Aktion beſchränken dürfen. Das Gerichtsurteil im Hitlerprozeß hat die Staatsautorität kaum gekräftigt. Unter ſolchen Auſpizien darf die Putſchgefahr nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Dieſe An⸗ gelegenheit dürfte nicht nur eine rein bayeriſche Sorge bleiben, ſondern auch ihre Wellen ins Reich, ja ſogar außenpoli⸗ liſch ins Ausland ſchlagen, wie auch ſchließſi ernſte wirtſchaftliche Folgen entſtehen können. — Umbildung des italieniſchen Kabinetts. er eine bevorſtehende Umbildung des Kabi⸗ netts beſtätigt. General Diaz wird das Kriegs⸗ miniſterium verlaſſen und in den Ruheſtand treten. Sein Nachfolger wird höchſtwahrſchein⸗ lich General Cavallera ſein. Das Wirtſchafts⸗ 1 diplomatiſchen Kreiſen wird die Nachricht miniſterium wird im Finanzminiſterium auf⸗ gehen, an deſſen Spitze Finanzminiſter de Ste⸗ fani verbleibt, dem drei Unterſtaatsſekretäre zur Seite ſtehen werden. Der gegenwärtige Unterſtaatsſekretär für Inneres, Abgeordneter Finzi, wird zum Miniſter des neuen Luftſch fahrtsminiſteriums ernannt werden. Das Ko⸗ lonialminiſterium wird in ein Unterſtaats⸗ ſekretariat beim Außenminiſterium umgewan⸗ delt.„Der Palaſt der ehemaligen Konſulata, wo bis zum Aufſtieg des Faszismus ſich das Außenminiſterium befand, und der ſpäter der Sitz des Kolonialminiſteriums wurde, wird endgültig als Privathaus des Kronprinzen eingerichtet werden. e e Einäſcherung Helfferichs in Mannheim. Berlin, 26. April. Wie aus Bellinzona gemeldet wird, iſt die Gattin Dr. Helffe⸗ rich s in Bellinzona eingetroffen und hat die Leiche ihres Gemahls wiedererkannt. Die ö Leiche ſoll nach Mannheim überführt werden, wo die Einäſcherung erfolgen ſoll. 5 Schlagwetter. 70 Brüſſel, 25. April. In dem Kohlen⸗ bergwerk von Mareinello-Nord wurden geſtern ſkeben Bergleute durch ein Schlagwet⸗ ter getötet und viele verletzt. —— Erdbeben auf Hwa. Newyork, B. April. Nach einer Meldung aus Hawai hat auf dieſer Inſel die Erde wäh⸗ rend 24 Stunden unaufhörlich gebebt. Unter der Bevölkerung brach eine- Panik aus. Bis jetzt ſind keine Verluſte an Menſchenleben bekannt. Der Sachſchaden ſoll bedeutend ſein. Die Ei⸗ ſenbahnverbindungen wurden auf der ganzen Inſel geſtört. *— 9 Die Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer für Handwerker. Die 4. Durchführungsbeſtimmungen über die Vorauszahlung auf Einkommen- und Kör⸗ perſchaftsſteuer vom 28. März, die insbeſon⸗ dere die Vorauszahlung von Handwerkern, ſowie Perſonen, deren Gewerbebetrieb nicht über den Umfang des Kleingewerbes hinaus⸗ geht, regelt, werden, wie der Hanſabund mit⸗ teilt, nicht genügend beachtet, obwohl ſie für die Steuerpflichtigen erhebliche Vergünſtigun⸗ gen enthalten. Nach den Durchführungsbeſtim⸗ mungen bemißt ſich für Handwerker die Vor⸗ auszahlung nach den Betriebsein⸗ nahmen, von denen keinerlei Beträge, auch nicht Löhne und Gehälter, abgezogen werden dürfen. Sie beträgt:grundſätzlich— ſoweit nicht im nachſtehenden für einzelne Handwer— ker beſondere Beſtimmungen getroffen ſind, 1.2 vom 100 der Betriebseinnahmen.(Das ver⸗ arbeitende Gewerbe zahlt allgemein 2 vom H. nach Abzug der Löhne und Gehälter.) Bäcker, Fleiſcher(Metzger, Schlächter) zahlen 0,8 v. H. der Betriebseinnahmen. Reine Brotbäckereien, die lediglich an Weiterveräuße— rer verkaufen und kein Ladengeſchäft haben, zahlen 0,6 v. H. der Betriebseinnahmen, Ban⸗ dagiſten, Büchſenmacher, Dekorateure, Fri⸗ ſeure(Barbiere, Perrückenmacher), Gärtner, Konditoren, Kürſchner, Meſſerſchmiede- und Schleifer, Modiſten(innen), Optiker, Poſamen⸗ tiere, Sticker, Putzmacher(innen), Schiffbauer, Schneider(innen), Schornſteinfeger, Tapezie⸗ rer, Vernickler(Galvaniſierer), Wäſcherei und Plätterei zahlen j och 2 v. H. der Betriebs- einnahmen nach Anzug der Löhne und Ge⸗ hälter, oder 1,5 v. H. ohne Abzug der Löhne und Gehälter. Soweit Handwerkern ermäßigte Sätze zugebilligt ſind, fallen die Ermäßigun⸗ gen fort, wenn es ſich um reine Lohnhandwer⸗ ker handelt. Lohnhandwerker dürfen auch nicht die Ausgabe für Gehälter und Löhne abziehen. Der Begriff des Handwerks be⸗ ruht auf der handwerksmäßigen und Ablichen Herſtellungsweiſe. Dieſe ſetzt voraus, daß der Inhaber des Gewerbebetriebes nicht lediglick durch Leitung des Betriebes oder Aufnahme von Beſtellungen oder durch Verhandlungen mit Lieferern oder Kunden, ſondern durch per⸗ ſönliche Mitarbeit ſich an der Herſtellung den Arbeitserzeugniſſe beteiligt. Durch die Be⸗ nutzung von maſchinellen Hilfsmitteln wird der Begriff des Handwerks nicht ausgeſchloſ⸗ ſen. Aus der Zugehörigkeit eines Unterneh⸗ mens zur Handwerks⸗(Gewerbe⸗⸗ Kammer wird im allgemeinen ein brauchbarer Anhalts⸗ bunkt für die Erzordnung des betreffenden Betriebes gewonnen werden können. G Die oben erwähnten ermäßigten Sätze kommen tuch dann in Frage, wenn neben dem Hand⸗ verk in angemeſſenem Umfange ein Klein⸗ ſandel betrieben wird. Soweit dieſe Händ⸗ 5 eine Betriebseinnahme aus Handwerk(3. Reparaturen) in einem Umfang haben, der dee ale! dee in bie ir den Fine gt, ſin n undel vorgeſchriebenen Sätze zu entrichten.