der geſtr kfurter Stadtverordneten r geſtrigen Fran wahl iſt nach vorläufiger Feſtſtellung: 20 So⸗ zialdemokraten, 12 Deutſchnationale, 10 Zen trum, 8 Demokraten, 8 Kommuniſten, 5 ſche Volkspartei, 3 Deutſchvölkiſche, 2 Wirt Deutz ſchaſtspartei, je ein Unabhängiger Sozial deomtrat, Bankbeamter und Angeſtellter. Noch reine Antwort der e Paris, 6. amt. Die Reparationskommiſ⸗ ſton hat bisher das letzte Schreiben der Repara⸗ tionskommiſſion, in welchem gebeten wurde, Zen und Ort der erſten Zuſammenkunſt der beider⸗ ſeſtigen Sachverſtändigen für die Organiſations⸗ ausſchüſſe zu beſtimmen, noch nicht beantwortet. Die deutſchen Mitglieder der Ausſchüſſe warten vorläufig in Berlin weitere Entſcheidungen ab. Vom alliierten Verſtändigungswillen.; London, 5. Mai.„Daily Telegraph“ meldet, in der Unterredung mit Macdo⸗ nald hätten Theunis und Hymans erklärt, Poincare habe den Wunſch, mit England zu einer Verſtändigung zu kommen. Er ſei zu bedeutenden Konzeſſionen bereit, aber nur un⸗ ter der Bedingung, daß eine Einheitsfront in der Reparationsfrage geſchaffen und die Sank⸗ tionsfrage gelöſt werde. n bereit, wenn die Einheitsfront der Alli⸗ erten vor einem eventuellen deutſchen Vor⸗ ehen hergeſtellt werde und nicht nachher. Er ſei aber der Anſicht, daß, wenn ein interalli⸗ iertes Abkommen über die Sanktionsfrage zu⸗ ſtande komme, ein Verfehlen Deutſchlands nur wenig zu bedeuten hätte. e ö Generalſtreit in! Oberſchleſien proklamiert. Breslau, 6. Mal. Die Konſerenz der Berg⸗ arb tet in Oberſchleſien hat geſtern auf Grund der; geſchelterten Verhandlungen über die Ar⸗ beitszeit für heute vormittag den Generalſtreik in Oberſchleſien proklamiert. Der überraſchende kom⸗ muniſtiſche Wahlſieg in Oberſchleſien dürfte die Haltung der Arbeitnehmer beeinfluſſen. Mit dem Ausbruch des Generalſtreiks iſt zu rechnen. 7 D 12 7 125 5 1 Wetterbericht. Bewölkt, Regenfälle, ruh Südweſtwind. ee 508 Werbet neue Leſer! Er ſei zu Konzeſſio⸗ ö berlin, den e. m 14% Zentrum 5 65 Sozialdemokraten 100 Kommuniſten 62 Demokraten mit dem deutſchen Block 28 Bayeriſche Volkspartei 16 Deutſche Volkspartei 44 Deutſchn. Vp. m. d. Vaterl. Rechtsbl. 96 Deutſchvölkiſche 82 Wirtſchafkepartei e Deutſchſoziale Landbund Deutſchhannoveraner Bayeriſcher Bauernbund Lokale Nachrichten. e Auslandsreiſen und Ausreiſegebühr. Nach dem die Verordnung des Reichspräſidenten üben Ausreiſegebühren vom 3. April 1924 und die Durchführungsbeſtimmungen zur Verordnung über Ausreiſegebühren vom g. April 1924 auch für das beſetzte Gebiet genehmigt worden ſind, dürfte folgendes zur Aufklärung dienen: Wer eine Reiſe in das Ausland unternehmen oder auswandern will, hat bei dem Finanzamt unter Vorlage eines deutſchen Reiſepaſſes zur Erlan⸗ gung eines ſteuerlichen Unbedenklichkeitsvermerks einen ſchriftlichen Antrag einzurei⸗ chen und darin die Gründe und die Zeitdauer der beabſichtigten Reiſe näher anzugeben. Dieſe ſchriftlichen Anträge müſſen rechtzeitig, min⸗ deſtens aber 14 Tage vor der beabſichtigten Aus⸗ reiſe eingereicht werden, damit die vorſchrifts⸗ mäßige Erledigung durch das Finanzamt ge⸗ währleiſtet iſt, andernfalls läuft der Geſuchſteller Gefahr, die etwa bereits feſtgeſetzte Ausreiſe ver⸗ ſchieben zu müſſen. Die Unbedenklichkeitsver⸗ merke werden nur für eine einmalige Ausreiſe ausgeſtellt. Im übrigen kann beim Finanzamt fede gewünſchte Auskunft mündlich eingeholt wer⸗ denn. 5 ieee—. . Maimiete. Aus der Bekanntmachung des Heſſ. Miniſteriums für Arbeit⸗ und Wirtſchaft aam 26. 4. 1924 iſt zu erſehen, daß die Miete fü“ een Monat Mai 1924 35 Prozent der Friedens⸗ miete beträgt. Die Miete iſt zahlbar in der glei⸗ chen Weiſe wie dies für Monat April vorge⸗ ſchrieben war. In dem vorgenannten Prozentſat Gegenſatze zu den bezeichneten Steuern und öſfe zu verſtehen und ſind diefe, mit aufgrund der 3. Steuernotverordnung zu erben 13 * ii 1 8 0 K 1 1 1 N benden Sonderſteuer von bebautem Grundb. von dem Vermieter ſelbſt zu zahlen und können alſo nicht mehr, wie da vor dem 1. April ge ſchehen, auf die Mieter umgeſchlagen werden, nur die vorgenannten Sonderſteuern ſind auf di Nutzungsberechtigten nach wie vor umzulegen. Bezüglich der Zahlung des Waſſergeldes iſt im übrigen Nebenkoſten eine Sonderregelung getroffen worden, inſoſern, als dieſe nur bis zu dem Betrag von zweiein⸗ halbprozentiger Friedensmiete(nicht geſetzliche Miete) in dem Satz für Betriebs⸗ koften enthalten ſind. Beträgt der Geſamtbetrag des für ein Haus zu zahlenden Waſſergeldes mehr als zweieinhalb Prozent der Geſamtfſrie⸗ densmiete, ſo iſt der Mehrbetrag auf die Mieter umzulegen. Beiſpiel: In einem Hauſe ſind drei Wohnungen. Der geſamte vierteljährliche Friedensmietwert beträgt 360 Mark. Es wäre für dieſes Haus durch die Verordnung des Heſſ. Laudes⸗ Arbeits⸗ und Wirtſchaftsminiſteriumz zweieinhalb Prozent der Friedensmiete— 9.— Merk pro einviertel Jahr für Waſſergeld in dem Betriebskoſtenſatz vorgeſehen. Beträgt nun die Rechnung für Waſſer zum Beiſpiel 12.— Marl pro einviertel Jahr, ſo iſt der Reſt von 3.— Mk. auf die Bewohner des Hauſes umzulegen. Der Hauseigentümer hat, ſofern er ſelbft im Hauſe wohnt, den Mehrbetrag von 3.— Mark anteil⸗ mäßig mitzutragen. 5 g Oer Konflikt in der Anilinfabrik. Mannheim, 5. Mal. Wie die kommu⸗ niſtiſche„Arbeiterzeitung“ mitteilt, haben dle Delegierten des Induſtrieverbandes der Chemie beſchloſſen, die Ausgeſperrten der Anflinfabrik aufzufordern, den Kampf um den Achtſtundentag und die alten Rechte weiterzuführen, alſo der Aufforderung der Werksleltung zur Wiederauf⸗ nahme der Arbeit nicht zu entſprechen. Mannheimer Pferdemarkt. Dem Pferdemarkt am geſtrigen Maſmarkt⸗ dienstag waren zugetrieben: 150 Wagenpferde, 853 Arbeitspferde urd 45 Schlachtpferde, Die Preiſe ſtellen ſich für Wagenpferde auf 1500— Große 5 Nachlaß⸗Verſteigerung am Freitag, den 9. Mai 1924, beginnend vorm. 10 Uhr und nachm. 2 Uhr in Mann⸗ heim u 1, 1(großer Saal des grünen Houſes) von: 3 komplette Schlafzimmer 1 Wohnzimmer 1 Herren⸗ Zimmer 1 Eßzimmer 1 Küche ſowie gediegene Einzel⸗ Möbel aller Art, aus guter Haus⸗ haltung. Beſichtigung 1 Stunde vor Verſteigerungs⸗ Beginn. Ortsrichter Landſittel. Telefon 7309. . 2 f Cigarren⸗ und Wickel macherinnen für gute Arbeit und dauernde Beſchäftigung geſucht. heinrich ialoh& Co. Cigarrenfabriken. f Anmeldungen bei Werkmeiſter Hotz und Metzger. 6 Fleißiger kräftiger Junge in dle Lehre geſucht. Korſetten Damen⸗ und Kinderleibchen fertigt an und repariert. Phil. Sax eee Knuftſteingeſchäft. Gemeindekaſſe. Als Reſt an Rezeßholz für 1924 wird morgen Donnerstag abgegeben: Aufl. Kiefern⸗Stöcke von Peter Ehrhardt 2. geb. am 1. 5. 1902 bis Nikl. Schmitt 6. geb. am 26. 7. 1902 5 Kieſern⸗Wellen von Nikl. Neff 5. geb. am 30. 11. 1901 bis Jakob Schulz 2. geb am 15. 10. 1902 Eichen⸗Stöcke von Adam Alter 1. geb. am 28. 12. 1873 bis Joh. Hook 5. 4,20 2,10 geb. am 4. 11. 1874 VBlernhelm, den 7. Mal 1924. 0 0 0 Jö ſt, Rent 7 r 1*—* 1 F gacddater Fenewefſtenng Akte Verträge behalten Gültigkeit. Jetziger Agent: Gärtner, früher Zöller. verfällt nicht. Friedrichſtraße 31. 5 13 1 F Wir drucken DrIhompson; JSeifenpülver frofz gehen Masche garonfier doch sicher das altbekannte Spezialhaus Jul. Simon, Mannheim, 8 1, 3, Breite. Straße und wissen doch teils aus eigener Erfahrung und teils durch Bekannte, daß man dort die f g prachtvollen Anzüge für Herren, Burschen u. Knaben erhält. Eine Riesenauswahl, die neuesten Farben der Mode, die flotten kleidsamen Formen, alle Zwischengrößen, welche auch diejenigen zufriedenstellen, die sonst nur infolge ihrer unnormalen Figur keinen fertigen Anzug finden konnten, Der roben SGeldknappheit wegen habe jeh die Preise bedeutend ermäbigt, so daß auch der Minderbemittelte und der kinderreiche Familienvater seinen Bedarf decken kann. Meine Preise sind: 0 Herren-Anzüg Serie 1 29. 34. 38. 42.- Serie ll 46. 54. 62. 75. u. h. Burschen- Anzüge Serie 1 23. 25. 29. 33. Serie II 36. 39.75 42. u. höher Knaben-Anzüge Serie 1 3.78 11.80 14.75 J3.- Serie II 22. 25. 28. U. höher 5 ln meiner Hosen-Spezial- Abteilung finden Sie für Sonntags und zum Stra- pazieren Sporthosen in ſed. Art, Schüler-, Knie- u. Leibhosen in den vorteihafte- sten Preislagen und beste Qualitäten. 10 Ich führe Hosen v. 3.75 b. 25.50 u. h. Mäntel in Gummi und Gabardine, Wind- jacken in grober Auswahl. 0 Mannheim 8 8 da Simon, S1, Frellestr. Haus für zeitgemäße Kleidung. De unschädli Molkereiprodukten en gros Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung zu mäßigen Preiſen „Viernheimer Anzeiger“ Telefon 117. Rathausſtraße** 3 A. Haas Loulſenſtraße. Empfehle für Wiederverkäufer: la Stangenkäſe(Allg.) Backſteinkäſe Ronadur D billig ſt. Eine Glucke mit Jungen zu verk. Jakobſtr. 4. 2 Zimmer und Küche von jüngerem Beamten Achtung! Ausgeſperrte Anilin⸗, Wohlgelegen⸗ u. Metallarbeiter Morgen Donnerstag, den 8 Mai, abends ½7 Uhr im Gaſthaus„Zum Deutſchen Michel“ Verſammlung wozu das Erſcheinen aller Ausgeſperrten dringend nötig it. Die Einbernfer. Nie geſ. Höchſte Friedens⸗ miete zugeſichert. Von wem, ſagt der Verlag. 8 Ordentlicher für die Glektro⸗Branche in die Lehve geſucht, Angebote unter K. L. 2533 an die Expd. d. Bl. iejenigen, welche geſonnen ſind einen Bauplatz vis-A-vis der„Kanon“ zu nehmen, werden auf Mitt⸗ woch Abend 68 Uhr betr. Einteilung gewünſcht. Adam Friedel 2. „Morgenſtern“. ve 2 eee eee eee N 3 8* Dr lkenaoalce ie een beirren Alois“ Verein der Hundefreunde. Heute Mittwoch Abend 9 Uhr Mitglieder⸗ . Verſammlung S. im Lokal. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung voll⸗ zähliges Erſchelnen erwünſcht. Engel, Vorſitzender. 7 * 1 1 Malzkeinen prima helle Ware eingetroffen. 05 Ferner habe auf Lager: 505 Schnitzel— Repskuchen Weizenfuttermehl Weizennachmehl 15 Weizenkleie— Haferſchrot Gerſtenſchrot Maisſchrot Gerſte— Hafer— Weizen ais— Hirſe Hühner, Tuuben⸗ Bogelſuter Zur Saat: Pferdezahnmais Welſchkorn Stangenbohnen Buſchbohnen, Ackerbohnen zu nledrigſt geſtellten Preiſen. Valter! — Erſcheint tägli aus gebracht.— nb Blumen“, halbjährlich einen Erſte und älteſte Zeitung am Platze. Bayeriſche Volkspartei 105 Ar. B und Volksvereinsſelretär, Hadamar, (Viernheiner Zeitung— Viernheimer Nachrichten) mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins 8 das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne ratis beilagen: wöchentl. Samsta ahrplan, ſowie einen Jer neue andkalender.— Annahme von Abonnements täglich F— ETF ͤ— zeichstag. ſein werde. Der Abgeordnete Hergt erklärte Das vorläufige amtliche Ergebnis. Berlin, 6. Mai. Der Reichswahlleiter gibt nunmehr folgendes vorläufiges amtliche Wahlergebnis bekannt, das nach den bis heute mittag eingegangenen Meldungen ergänzt iſt. Es haben erhalten: Parteibezeichnung Stimmenzahl Mandate Ver. Sozdem. Partei 5 973 770 100 Zentrum 3899 022 Deutſche Volkspartei 2642 843 „Deutſchnationale 5 755 609 Demokratiſche Partei 1 657 451 b 941 982 Kommuniſtiſche Partei 3.712 001 Bayeriſcher Bauernbund und Wirtſchaftspartei Deutſch⸗Hannoveraner ßUnabh. Sozialdemokraten Bund der Geuſen Chriſtl.⸗ſoz. Volksgemeinſchaft Deutſche Arbeitnehmerpartei Deutſchſoziale Partei Freiwirtſchaftsbund Häußerbund Landliſte Nationale Freiheitspartei Nationale Minderheiten Partei der Mieter Republ. Partei Deutſchlands Sozialiſtiſcher Bund Bayeriſcher Mittelſtandsbund Völkiſcher Block Parteiloſe Wirtſchaftsgruppe Deutſchvölk. Freiheitspartei 683 093 318 451 42 172 58 880 124 800 36 130 338 356 36 122 23 828 568 288 59 788 133 628 46 975 45 775 45 775 5 681 9 439 1 847 1917 578 SSS SSS SSS 88880 O Zuſammen Die bis jetzt gewählten Zentrums ⸗Kandidaten. f Nach einer früheren Zählung, wonach erſt 64 Abgeordnete als gewählt galten, ergeben ſich folgende Feſtſtellungen. Es ſind gewählt: Wahlkreis 1(Oſtpreußen): Dr. Paul Fleiſcher, Volkswirtſchaftler, Berlin. Wahlkreis 2 und 3(Groß-Berlin): Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Beuſch, Berlin. Wahlkreis 4 und 5(Potsdam 1 u. Frank⸗ furt a. Oder): Bernhard Buchholz, Ober⸗ regierungsrat, Schneidemühl. Wahlkreis 7(Breskau): Schulte, Ober⸗ ſtaatsanwalt, Breslau. Dr. phil. Perli⸗ tius, Landwirtſchaftsſchuldirektor, Glatz. Wahltreis 8(Liegnitz): Heinrich Wil⸗ kens, Pfarrer, Dittersbach, Kreis Sagan. Wahlkreis 9(Oppeln): Ulitzka, Kano⸗ nikus, Natibor. Ehrhardt, Generalſekre⸗ tär, Gleiwitz. Alois Zipper, Landwirt, Hei⸗ dersdorf, Kreis Neiſſe. ö Wahlkreis 10, 11, 12(Provinz Sachſen⸗ Anhalt und Thüringen): Dr. Höfle, Poſt⸗ miniſter, Berlin, oder wenn dieſer in Weſt⸗ falen, Nord, wo er ebenfalls gewählt iſt, an⸗ nimmt, Imtsvorſteher Alois Wand, Brei⸗ tenwe 318. Wahltreis 14(Weſer⸗Ems): Dr. Brauns, Reichsarbeitsminiſter, Berlin. Th. Penne⸗ mann, Landwirt, Brual, Kreis Aſchersdorf. Auguſt Wegmann, Miniſterialrat, Olden⸗ burg i. O. Wahlkreis 17(Weſtfalen⸗Nord): Herold, Landesökonomierat, Münſter, Steger⸗ wald, Miniſterpräſident a. D. Berlin, Dr. Schreiber, Univerſitätsprofeſſor, Münſter, Dr. Höfle, Reichsminiſter, Berlin, Lang e⸗ Hegermann, Kaufmann, Bottrop. Dr. ten Hompel) Generaldirektor, Münſter. Falls Dr. Höfle das Mandat für Thüringen an⸗ nehmen ſollte, würde in Weſtfalen⸗-Nord noch gewählt ſein Bornefeld⸗Ettmann, Landwirt, Waterslo. Wahlkreis 18(Weſtfalen Süd): Im⸗ buſch, Verbandsvorſitzender, Eſſen, Schul z⸗ Gahmen, Gutsbeſitzer, Lünen, Becker, Johann, Beirat im Reichsarbeitsminiſterium, Berlin, Rheinländer, Kreisſchulrat, Ha⸗ gen i. Weſtfalen, Frau Agnes Neuhaus, Dortmund. ö. wee Wahltreis 19(Heſſen⸗Naſſau) und 33 (HeſfenDarmſtabt): Schwarz, Mittelſchul⸗ lehrer, Frankfurt a, M., Crone Münze“ brock, Verbandsdirektor, Berlin, Roth, Bocktus, Rechtsanwalt, Mainz.. 704 Wahlkreis 20 Joos, Schriftleiter, Chriſtine, Lehrerin, (Köln⸗Aachen): München, Gladbach, Teuſch, Köln⸗Ehrenfeld, Hof⸗ mann, Karl, Verſuchsgutleiter der Land⸗ wirtſchaftskammer, Bonn, Eſſer, Thomas, Genoſſenſchaftsleiter, Euskirchen, Sinn, Jo⸗ ſeph, Kaufmann, Aachen, Gerig, Otto, kauf⸗ männiſcher Angeſtellter, Köln, Dr. Schetter, Rudolf, Landgerichtsdirektor, Köln Wahlkreis 21(Koblenz⸗Trier): Dr. Lud⸗ wig Kaas, Domkapitular und Prälat, Trier, von Guerard, Oberregierungsrat, Kob⸗ lenz. Neyſes, Mathias, Landwirt. Meckel, Kreis Witbur. Tremmel, Peter, Verbands⸗ vorſitzender, Berlin, Kerp, Peter, General⸗ ſekretär, Köln. Wahlkreis 22(Düſſeldorf⸗Oſt): Marr, Reichskanzler, Berlin, Giesberts, Reichs⸗ poſtminiſter a. D., Berlin, Schlack, Peter, Verbandsdirektor, Düſſeldorf. Wahlkreis 23(Düſſeldorf⸗Weſt): Dr. Bell, Reichsminiſter a. D., Eſſen, Wie⸗ ber, Franz, Verbandsvorſitzender, Duisburg, Blum, Johann, Landwirt, Krefeld, Klöck⸗ ner, Florian, Induſtrieller, Lüttringhauſen. Wahlkreis 31(Württemberg): Bolz, Miniſter des Innern, Stuttgart, Andre, Arbeiterſekretär, Stuttgart, Fei lmayer, Franz, Landwirt, Ruital(Ellwangen), Groß, Johannes, Verbandsgeſchäftsführer, Stutt⸗ gart. Wahlkreis 32(Baden): Reichskanzler a. D., Freiburg, th Reichskanzler a. D., Freiburg, Diez, Karl, Landwirt, Radolfzell, Erſing, Joſef, Ge⸗ werkſchaftsſekretär, Karlsruhe, Damm, An⸗ ton, Landwirt, Wagenſchwendt. 0 Vom Reichswahlvorſchlag des Zentrums ſind folgende neun Kandidaten ge⸗ wählt: Dr. Peter Spahn, Staatsminiſter a. D. Berlin, Hedwig Dransfeld, Schrift⸗ ſtellerin, Köln, Adam Röder, Chefredakteur, Karlsruhe, Frau Helene Weber, Miniſte⸗ rialrat, Berlin, Hermann H ofmann, Ober⸗ lehrer, Ludwigshafen, Clemens Lammers, Rechtsanwalt, Berlin, Johann Koch. Poſt⸗ ſekretär, Eſſen, Karl Hermann, General- ſekretär, Berlin, Dr. Heinr. Krone, Studien⸗ aſſeſſor, Berlin. Jehrenbach, Dr. Wirth, — 22 Gewinne und Verluſte der Parteien in Berlin. Berlin, 6. Mai. In dem Wahlergebnis von Groß-Berlin iſt der abſolute und erheb— liche Rückgang der ſozialiſtiſchen Stimmen das charakteriſtiſche Moment. Die mehrheitsſozia— liſtiſchen Stimmen haben ſich etwas vermehrt (um etwa 30 000), dagegen haben die Kommu- niſten gerade in Berlin kaum die Hälfte der Stimmen erzielt, die das letzte Mal auf Un⸗ abhängige und Kommuniſten zuſammen ent⸗ fielen. Die Unabhängigen ſind faſt ganz aus⸗ gefallen. Der Rückgang der ſozialiſtiſchen Stimmen iſt auch in der erheblichen. nahezu 50prozentigen Vermehrung der de molratiſcheg Stimmen in Berlin zum Ausdruck gekommen. Die Demokraten haben in Berlin nicht nur ihre drei Spitzenkandidaten, Siemens, Dern— burg und Bergſträßer durchgebracht, ſondern auch hier ein 4. Mandat für Frau Dr. Lüders hinzugewonnen. * Gewinne und Verluſte der pfälziſchen Parteien. München, 6. Mai. Gegenüber der letz⸗ ten Landtagswahl vom 6. Juni 1920 ſtellen ſich die Gewinn⸗ und Verluſtziffern der Parteien in der Pfalz bei der Landtagswahl vom Sonntag wie folgt: Bayeriſche Volkspartei rund minus 32000, Rechte rund minus 23 000, Demokraten minus 11000, Sozialdemokraten minus 44000. Es gewinnen die Kommuniſten 39 000, die Völkiſchen 15 000 und das Zentrum 31000 Stimmen. Die beiden letztgenannten Parteien gewinnen ihren geſamten Beſitzſtand. „Das deutſchnationale N Negierungsprogramm“. Berlin, 7. Mai. Der„L. A.“ über⸗ ſchreibt eine Unterredung eines ſeiner Redak⸗ tionsmitgtieder mit dem Führer der Deutſch⸗ 5 nationalen Hergt mit der Ueberſchriſt:„Das deutſchrationale Regierangstrogramm“. Das Viernheimer Tageblatt Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung Anzeigenpreiſe: ür Inſerate und Notizen vormittags 8 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß f vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südbd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 .——.. [tag wird, wie wir aus zuverläſſiger Quelle (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) hr, größere Artikel einen Tag Blatt ſcheint es als feſtſtehende Tatſache zu betrachten, daß das Reſultat der Reichstags⸗ wahlen die bürgerliche Koalition unter ent⸗ ſcheidendem Einfluß der Deutſchnationalen in der Unterredung, daß kein Zweifel darü⸗ ber beſtehen könne, daß die Reichstagswahlen die Deutſchnationale Volkspartei zur Regie⸗ rung berufen hätten, wenn er auch zugeben müſſe, daß ſie noch günſtiger hätten ausfallen können. Wenn die deutſchnationale Volkspar⸗ tei als Rechtsoppoſition ſchon erreicht habe, was erreicht worden ſei, dann dürfe er, ſo führte Hergt aus, mit Zuverſicht hoffen, daß die Rechtsregierung das große Wunder voll⸗ bringen werde. Gerade die Partei des für die große Koalition richtunggebenden Männes habe die ſchwerſten Wahlverluſte erlitten. Der Umſchwung nach rechts ſei kein zu radikaler geworden, wie man befürchtet habe. Man ſcheine auch im Auslande anzunehmen, daß die künftige deutſche Außenpolitik unter dem Ein⸗ fluß der Deutſchnationalen getrieben werde, eine Außenpolitik, die geeignet ſein werde, eine befriedigende Löſung der deutſchen Ge⸗ ſamtfrage auf dem Wege ſchleuniger Verſtän⸗ digung herbeizuführen. Die Vorbehalte der Deutſchnationalen zu dem Sachverſtändigen⸗ gutachten ſeien ganz unverzichtbar. Die Par⸗ tei gehe davon aus, daß es von den Gutach⸗ tern nicht beabſichtigt ſein könne, für die Ver⸗ handlungen zwiſchen den beteiligten Staaten die politiſche von der wirtſchaftlichen Frage zu trennen, da dieſe untrennbar miteinander verbunden ſeien! Die Partei ſetze den Gutach⸗ ten und der Aufforderung zu Verhandlungen nicht von vornherein ein Unannehmbar ent⸗ gegen. Eine deutſchnational beeinflußte Re⸗ gierung werde niemals Verſprechungen mit ihrer Unterſchrift geben, von deren Unerfüll⸗ barkeit ſie überzeugt ſei, dagegen abgegebene Verſprechungen einhalten. Rein vom Partei⸗ ſtandpunkte aus könnte es den Deutſchnationa— len vielleicht nicht unangenehm ſein, noch ein— mal mit der großen Koalition zu operieren. Dieſe würde aber in kurzer Zeit geſtürzt wer⸗ den. Seiner Meinung nach werde innenpoli— tiſch die nationale Rechte künſtig entſcheiden⸗ den Einfluß auf die Führung der Regierungs⸗ geſchäfte im Reiche ausüben. desgleichen auch nach und nach in den Einzelſtaaten. a Einberufung am 22. Mai Berlin, 7. Mai. Der neue Reichs— o erfahren, auf den 22. Mai ds. Is. einberufen werden. E Die erſte Sitzung Ende dieſes Monats. Mai. Im erſten wahrf Berlin, 7. neuen Ende dieſes Monats, wird zun“ tung des Alterspräſidenten der A Abgeordneten erfolgen, während auf gesordunung der zweiten Sitzung di Präfidenten ſteht. Durch die teiligung an den Wahlen hat ſich die Abgeordneten um mindeſtens 10 ver folgedeſſen müſſen neue Plätze in zsungsſaal eingebaut werden. tag des Reichstages, — Fraktionen werden aufgefordert werden, Wünſche hinſichtlich der Platzverteitung äußern. Die Deutſchvölkiſchen werden wahr ſcheinlich hinter den Reihen der Deutſche Volkspartei und des Zentrums ihre einnehmen. Die Reichstagswahlen am 4. Mai haben alle Rechte der alten Reichstagsab, neten erlöſchen laſſen, u. a. auch das bis 5. Mai innegehabte Freifahrtsrecht. Auswär⸗ tiger Ausſchuß und Wahlausſchuß werden for⸗ mell bis zum Zuſammentritt des neuen Reichs tages weiterbeſtehen, desgleichen die Befug niſſe des Reichstagspräſidenten. Am heutigen Mittwoch tritt der Sparausſchuß noch einmal zu einer Sitzung zuſammen. * Die Reichsregierung bleibt vorläufig im Amt. Berlin, 6. Mai. In einer Beſprechung des Reichs klabinetts teilte der Reichs⸗ miniſter des Innern mit, daß die amtlichen Wahlergebniſſe nicht vor dem 16. Mai zu er⸗ warten ſind. Das Reichskabinett bleiht auf jeden Fall bis zum Zuſammentritt des Reichs, tages im Ant.„ e e eee zum] fer 41. Jahrgang Poincare und bie deutſchen Wahlen Paris, 7. Mai. In einer Rede auf dem Bankett der franzöſiſchen Handelskammern in Paris erklärte Poincare zu den deutſchen Wahlen, Frankreich wolle gern und durchaus ſpontan die Entſchließungen der Sachverſtän⸗ digen annehmen und die deutſche Wirtſchafts⸗ einheit wieder herſtellen, ſobald Deutſchland das von der Reparationskommiſſion aufge⸗ ſtellte Programm zur Ausführung bringe. Vorläufig aber wiſſe man nicht, wann oder wie und ob Deutſchland überhaupt dieſes Programm ausführen werde. Das Ergebnis der Reichstagswahlen ſei nicht dazu angetan, Frankreich großes Vertrauen einzuflößen. Die franzöſiſche Regierung ſei nach wie vor ent⸗ ſchloſſen, ihre Truppen aus dem Ruhrgebiet nur nach Maßgabe der deutſchen Zahlungen zurückzuziehen. Frankreich werde keine Revi⸗ ſion des Verſailler Vertrages zulaſſen. Jeder Verſuch, Frankreichs Sieg zu verkleinern und die Verantwortung für den Kriegsausbruch Frankreich allein in die Schuhe zu ſchieben, werde er energiſch bekämpfen. *. 1* Weitere ausländiſche Preſſeſtimmen. Wien, 6. Mai. Die Wiener Preſſe beſpricht die Reichstagswahl und aibt der Er⸗ wartung Ausdruck, daß ein Kabinett der gro⸗ ßen Koalition zuſtande kommt, ſodaß mit der Fortſetzung der Politik der Erfüllung zu rech⸗ nen ſei. Allgemein kommt die Befriedigung zum Ausdruck, daß die deutſchen Nationaliſten keine großen Erfolge erzielt hätten. 5 5 Baſel, 6. Mai. Die„Baſeler National⸗ zeitung“ betont, daß es noch ſchlimmer hätte werden können, denn mehr als die Hälfte des deutſchen Volkes habe trotz aller Verhetzungen für Republik und Frieden geſtimmt. Und nun 3 Wort. N N„ 6. Mai. Die„Neue Züricher Zeitung“ ſchreibt zu den deutſchen Reichsſags⸗ wahlen: ie Bildung einer bürger chen Reichsregierung der Deutſch⸗ mit Einſchluß nationalen würde dem Wablausfall wohl am beſten entſprechen, aber dieſe Löſung wird durch die bisherige deutſchnationale Ableh⸗ nung der Expertenberichte erſchwert. * Mailand, 6. Mai. Die italieniſche Preſſe iſt von dem Ergebnis, das die Deutſchvölkiſchen erzielt haben, ſtark enttäuſcht. Die Tatſache, daß die Sozialdemokraten im— mer noch die ſtärkſte Partei ſei und die Stär— kung der kommmmiſtiſchen Partei iſt nach dem Secolo“ der Beweis dafür, daß in Deutſch⸗ anſpf gegen den Marxismus erfolg⸗ — Dio le Stimmabgabe des beé⸗— das Zentrum wird als eſehen, daß die deutſche e Richtung beibehal⸗ franzöſiſche Reichstagswahl r Me Mehr⸗ Zuſammen⸗ nalen unver⸗ franzöſiſcher Unzutröglichkeiten bei einanderſetzung über 5 1 une konne. nach Hweren e führen Die Londoner N H— f die Reichstagst 1 1 yr einheittich. Blätter„Daily News“ und Weſtmin Gazette“, ſowie der konſervative„D preß“ ſind optimiſtiſch geſtimmt und rechnen mit Beſtimmtheit, deß im neuen Reichstag eine Zweidrittelmehrgeit für die Annahme der Sachverſtändigenvorſchläge zuſtande kommen wird. Die beiden liberalen Blätter betonen der extre⸗ men Parteien eine Folge der unvernünftigen Politik der Alliierten geweſen ſeien, und wei⸗ ſen darauf hin, daß es bedauerlich wäre, wenn die Deutſchnationalen durch eine ablehnende Haltung in dieſem Augenblick, in dem die Alli⸗ jerten anfangen, die Reparationsfrage mit Klugheit zu behandeln, die Türen der Ver⸗ ſtändigung mit einem Knall zuſchlagen wür⸗ den. * 5 Regie: 0 undlage dieſes Gutachtens verhandeln werde. Das Reich ſtehe r der Entſcheidung: Bürgerblock oder⸗ große Koalition. Die Rechte ſei jedoch, trotz der gen wonnenen Mandate nicht ſtark genug, um das Schwergewicht in den Bereich der nationalen en zu verlegen. a 5 e Der nene bayriſche Landtag. München, 6. Mai. Mit dem Wahlergeb, der Pfalz erhöht ſich die Zahl der ſichei ſewählten Abgeordneten für den bayeriſchen : Bayeriſcht olkspartei 37, Völkiſche 17, Sozialdemokraten 7, Vereinigte nationale Rechte(Deutſcht 5 Banden 7, Bauernbund 6, Kommuniſte Zentrum 1, zuſammen 89. 24 Reſtſitze un 15 Landesmandate, zuſammen 39, ſind 5500 den Landeswahlleiter noch zu vergeben, ſoda die Fraktionsſtärken noch eine weſentliche Ven ſchiebung erfahren werden. 1% Kleine Rundſchau. — Der Mithelfer beim Rathenau⸗ und Erz! ger⸗Mord verhaftet. In München iſt dei udent Günther Brandt verhaften d in das Leipziger Unterſuchungsgefängnis berführt worden. Nach den angeſtellten Ermitz tekungen iſt Brandt, der jetzt 26 Jahre alt iſi und aus Kiel ſtammt, offenbar nicht nur in die Mordſache Rathenau verwichelt, ſondern er dürfte auch, wie aus den bei ihm beſchlagnahm⸗ ten Papieren hervorgeht, mit den Mördern des Reichsminiſters Erzberger, Schulz und Tilleſſen, in näherer Verbindung geſtanden haben. Er wird ſich vor dem Staatsgerichtshof zu verant⸗ worten haben. N* 2 55 Erhöhung der Verſtümmelungszulagen. Mit Wirkung vom 1. April 1924 ab ſind die Ver⸗ ſtümmelungszulagen für ehemalige Offiziere und Militärbeamte des Friedensſtandes und die Kriegsverſorgung ihrer Hinterbliebenen neu feſtgeſtellt worden. Von dieſem Zeitpunkt ab betrügt die einfache Verſtümmelungszulage mo⸗ natlich 12 Goldmark(bisher anderthalb Gold— mark monatlich), die erhöhte Verſtümmelungs⸗ zulage monatlich 36 Goldmark, der Zuſchlag zum Waiſengeld monatlich 9 Goldmark. Außerdem können in Zukunft auf Antrag an ehemalige Offiziere und Militärbeamte des Friedensſtan— des, die bisher eine Kriegstropen⸗, Luftdienſt! oder Verſtümmelungszulage bezogen haben, in bedürftigen Fällen Zuſchläge zu ihren jetzigen Verſorungsgebührniſſen von den Verſorgungs⸗ ümtern bewilligt werden, wenn ſie jetzt nicht Goldmarkbeträge in Höhe von mindeſtens einen Drittel der früheren geſetzlichen Bezüge erhall ten. In beſonderen Notfällen können auch wei— tergehende Zuſchüſſe gewährt werden. b — Der Kampf um die Arbeitszeit im obern ſchleſiſchen Induſtriegebiet. Sämtliche Beleg! ſchaften der Oelsnitzer Gruben ſind von den Lei— tungen ausgeſperrt worden, ſodaß die Arbeit ir allen Gruben ſeit geſtern ruht. Auch die Beleg⸗ ſchaft der Zwickauer Grube iſt ausgeſperrt wor⸗ den,o ſodaß auch hier der Betrieb vollſtändig nen Stadtparlamenten die — Auch im Ruhrbergbau geſpannte Lage, Die Forderung auf 7 ſtündige Arbeitszeit unter Bergarbeiterverbandes aufrecht, erhalten und die Schiedsſprüche abgelehnt. Tie; von der kommu⸗ Mittwoch; den Generalſtreik proklamiert; Notſtandsarbeiten ſollen keine geleiſtet wer⸗ den. Auft mehreren Gruben des Gelſenkirchener Bezirks werden bereits die Notſtandsarbeiten eingeſtellt. ö — Rücktritt der bayeriſchen Regierung. Der bayeriſche Miniſterpräſtident Dr. von Knilling hat an den Präſidenten des bayeriſchen Land⸗ tags, den Abgeordneten Königsbauer, folgendes Schreiben gerichtet:„Nach 8 58 der Bayeriſchen Verfaſſung wird das Geſamtminiſtrium durch den Landtag geſtellt. Der Landtag, auf deſſen Beſtellung das gegenwärtige Miniſterium zu rückgeht, iſt aufgelöſt. An ſeine Stelle tritt nun: mehr nach Vollzug der Neuwahlen in ganz Bayern der künftige Landtag. In Ueberein⸗ ſtimmung mit den übrigen Regierungsmitglie⸗ bern erkläre ich namens des Geſamtminiſteriums meinen Rücktritt. Die Mitglieder des bisherigen Kabinetts werden entſprechend ihrer verfaſ⸗ ſungsmäßigen Verpflichung, die Geſchäfte bis zur Bildung eines neuen Miniſteriums weiter⸗ führen. Dr. v. Knilling.“ ö — Rücktritt des türkiſchen Geſchüftsträgers in London.. jüngſt die Unvereinbarkeit von Abgeordneten⸗ mandaten mit diplomatiſcher Stellung beſchloſſen hat, erklärte der türkiſche Geſchäftsträger in London, Kemal Bey, den Rücktritt von ſeinem Poſten. Er will ſein Abgeordnetenmandat bei⸗ behalten. — Die Vorbereitungen zur Kölner Meſſe. Außer dem Reichspräſidenten und dem Reichs⸗ kanzler haben nunmehr auch die Miniſter Hamm, Höfle, Siering und Hirtſiefer ihr Erſcheinen bei der feierlichen Eröffnung der Kölner Meſſe zu geſagt. In einer Beſprechung der Leitung der Kölner Meſſe mit Preſſevertretern wurde mit⸗ geteilt, daß von 13000 Anmeldungen nur 3000 Ausſteller hätten berückſichtigt werden können. Die Kölner Bürgerſchaft hat für die Unterbrin⸗ gung der Fremden 20 000 Betten zur Verfügung geſtellt. Ein beſonders großes Intereſſe für die Kölner Meſſe ſcheint auch in Holland, Eng⸗ land und der Schweiz zu beſtehen. U cr 5 5 15 ns Nah und Fern. Weinsheim, 5. Mai. Am Sonntag, den 4. Mai, abends 8 Uhr hielt die Jünglingsſodalität im Saale von Gg. May eine Theateraufführung ab. Das große fünfſaktige Schauſpiel„Alexius Der verborgene Edelſtein“ ging über die Bretter Ein Genuß für die Zuſchauer war es geweſen, wie dieſe jungen Männer ſich ihrer Sache wid— meten. Ohne zu ſchmeicheln: es waren Künſtle; in dieſer Sache. Welch eindrucksvolle Szenen zo— gen an uns vorbei und manches Auge war ge— net mit Tränen. Alexius ſpielte mit großer ugebung, auch ſein Vater, der Senator Eughe⸗ m'amus, war ein ganzer Meiſter. Aber auch Bihulus Ganio und Prokolus waren glänzend ſtillgelegt iſt.— Eine Betriebsrätekonferenz der Union der Hand⸗ und Kopfarbeiter wurde von Der. Polizei aufgelöſt. Die Kommuniſten aai⸗ in ihren Rollen. Das gute, teure Kind Carinus war ganz eine kindliche Seele und gern lauſchte man ſeinen Worten. Doch auch die anderen Alle, 23 Sklavenvolk, Euſebius und wie ſie alle bei⸗ Tage wurden von der Nebterkönferenz des niſtiſchen Union einberufene Konferenz hat für Da die türkiſche Nationalverſammlung Spiele ſelbſt ſah 0 icht 0 ſchulter Regiſſeur einen jede er Hand batte. Lobenswert ſind d den Bilder„Der Tod des Alexzus“ und zuletzt die„Verklärung“ jenes frommen guten Jüng⸗ lings brachte Herr W. Cremer zur vollen Gel⸗ kung. Reichlich belohnt wurden Alle durch den ſtürmiſchen Beifall des Publikums. Hoffentlich bringt uns ein ſo erhabenes Theaterſtück. Vielleicht Mannheim, 6. Mai. Rhein und Neckar ſind deflern bedeutend geſtiegen. Der Ludwigshaſe⸗ ner Stadtpark iſt teilweiſe überſchwemmt. Der geckar hatte geſtern das Doppelte ſeiner ge⸗ wöhnlichen Breite erlangt. Beide Flüſſe bis zu den letzten Dämmen vorgedrungen. Am Fungbuſch droht das Hochwaſſer bald bis zur Straßenhöhe zu ſteigen. Seit heute früh geht das Hochwaſſer zurück. Der Rheinpegel zeigte heute früh einen Stand von 680 gegen 707 ge⸗ tern, während das Neckarwaſſer faſt genau ebenſoviel von 709 auf 683 zurückwich. ö Mannheim, 6. Mai. Wegen des Hochwaſſers iſt das Neclarnachtſeſt auf Dienstag, den 3. Juni verſchoben. i„ Raſtatt, 6. Mai. Am Sonntag nachmittag um 5 Uhr unternahmen etwa 14 Perſonen, da⸗ runter Frauen und Kinder mit einem Kahn eine Vergnügungsfahrt auf dem Altrhein beim Illin⸗ gen. Sie waren offenbar nicht vorſichtig genug, denn der Kahn kam ins Schwanken und ſchlug um. Einige der Teilnehmer konnten an einer Sandbank bezw. an einem Weidengebüſch eine Halt finden und durch herbeieilende Männe; gerettet werden. Zwer Mädchen im Alter von 18 und 9 Jahren ſind bei dem Unglück ums Le ben gekommen. e Neuſtadt, 6. Mai. Auf wiederholte Vorſtel⸗ lungen der Stadtverwaltung hin hat das Reichs⸗ poſtminiſterium, Abteilung München, mitteilen laſſen,, daß der Auftrag zum Beginn der Arbei⸗ tend zwecks Einführung des Selbſtanſchlußbe⸗ triebs beim hieſigen Telephonamt gegeben ſei Man hofft, daß im kommenden Herbſt die neue automatiſche Anlage in Betrieb genommen wer⸗ den kann. Neuwied, 6. Mai. Dieſer Tage iſt hier di⸗ rekt hinter der Kruppſchen Hermannshütte der mit einem Anhänger auf der Bergfahrt befind⸗ lichen Schraubendampfer„Heinrich“ geſunken. Er hatte die Schiffsſchraube kurz vorher verlo⸗ ren und fuhr, nachdem er den Anhänger abge⸗ worfen hatte, dicht am Ufer entlang, um eben⸗ falls vor Anker zu gehen. Dabei lief er mit der Spitze auf eine Kribbe und ſank unter Waſ⸗ ſer. Auf die Hilſeruſe der Beſatzung fuhr man mit einem Nachen an das Schiff und konnte, wie die„Neuwieder Ztg.“ meldet, ſämtliche Per⸗ onen in Sicherheit bringen. Reichenau, 6. Mai. Anfang Auguſt wird auß der badiſchen Inſel Reichenau das 1200 jährige Beſtehen des dortigen Kloſters in Anweſenheit hoher geiſtlicher und weltlicher Würdenträger gefeiert. Wie verlautet, wird auch der päpſtliche Nuntius Pacelli die Inſel anläßlich dieſes Fe⸗ ſtes beſuchen. Berlin, 6. Mai. In Berlin ereignete ſich Dienstag nachmittag gegen 6 Uhr ein ſchweres Automobilunglück. Eine Autodroſchke, die einen Wagen der Straßenbahn überholen wollte, über— fuhr drei Frauen, die die Straße kreuzen woll⸗ ten. Eine Frau ſtarb bereits infolge eines Schä⸗ delbruchs auf dem Transport nach der Rettengs⸗ ſtelle. Die beiden anderen wurden ſchwer ver⸗ in beiden leben ⸗ die junge Schar recht bald wieder lohnt ſich eine nochmalige Aufführung in 8—14 Tagen. ſind Frau Maria Schott; von der Vereinigung und Landliſte: Freiherr von Lers⸗ ner, Maretzki und Dorſch, von den De tichſozia, len: Richard Kuntze und von⸗den Deutſch⸗Völki⸗ ſchen: Graf Reventlow, Wulle und Henning. Die erſte Tat der Kommuniſten im neuen 55 1 8 Reichstag. ö 5 Bertin, 7. Mai. Die erſte Tat der Kom; muniſten ſteht bereits vor Zuſammentritt des neuen Reichstages feſt. Sie werden gleich zu Beginn eine Interpellation über die Vorgänge in der Berliner Handelsvertretung der Sowjet⸗ tegierung einbringen und ihre ſoſortige Beant⸗ wortung erzwingen. 1 N a Her neue württembergiſche Landtag. Stuttgart, 7. Mai. Nachdem nunmehr die endgültigen Zahlen vorliegen, ſteht feſt, daß ſich der neue württembergiſche Landtag wie folgt zuſammenſetzt: Bauern⸗ und Weingärkner⸗ bund 17, Vaterländiſch⸗völkiſcher Block 8, Zen⸗ trum 15, Deutſche Volkspartei 3, Deutſchdemo⸗ kratiſche Partei 9, Sozialdemokratiſche Partei 13, Kommuniſten 10, Völkiſch⸗ſoztaler Block 3 Auflöſungsbegehhren der Hamburger g Bürgerſchaft. 5 Die Fraktion der amburg, 7. Mai. 2 1 5 der Hamburger Bür⸗ Deutſchen Volkspartei in gerſchaft hat beſchloſſen, einen Antrag auf Auf⸗ löſur: Der Hürgerſchaft einzubringen, die nach den Ergebnissen Fer Neichskäffsswahr micht mehr den Willen der? Bevölkerung entſprechen dürſte 74 3 15 5 7 ee ed ee 1 55 8 ö 9 Demiſſion des mecklenburgiſchen Geſamt⸗ 55 miniſteriums. ö Schwerin, 7. Mai. Nach Annahme eines deutſchvölkiſchen Mißtrauensantrages im Mecklenburgiſchen Landtag, der mit den Stim⸗ men der Sozialdemokraten, Kommuniſten und der Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei ange⸗ nommen wurde, legte das Geſamtminiſte⸗ rium geſtern ſeine Aemter nieder. Für die heu⸗ tige Landtagsſitzung ſteht die Wahl eines neuen Miniſteriums auf der Tagesordnung. — Ueber die geſtrige Landtagsſitzung iſt noch zu berichten, daß zu Beginn Miniſterpräſident v. Brandenſtein eine Erklärung über ſeine Stellungnahme bei der Miniſterbegeg⸗ nung über das Sachverſtändigengutachten ab⸗ gab. Er habe als einziger die Einleitung von Verhandlungen von der Erfüllung weitgehen⸗ der Bedingungen abhängig gemacht. Trotzdem wurde ſeitens der Deutſch⸗völkiſchen ein Miß⸗ trauensvotum beſchloſſen, das ſich nur gegen den Miniſterpräſidenten, nicht aber gegen die Regierung richtet. ö F Di.ie erſte Etappe. N Paris, 7. Mai. Der Brüſſeler Bericht⸗ erſtatter des Echo de Paris“ meldet, nach Auffaſſundg der belgiſchen Miniſter ſei immer⸗ hin eine erſte Etappe zurückgelegt. Die An⸗ nahme des Sachverſtändigenberichtes bedeute ihnen zufolge, daß die Alliierten ſich da⸗ küber einig ſeien, daß an die Stelle der ört⸗ lichen Pfänder ſolche allgemeiner Art zu ſetzen ſeien. Es handele ſich nur darum, über die Art Der Zwiſchenfan— das Tagesgeſprüch in e Moskau. deſprnch Berlin, 7. Mai. Nach Meldungen aus Moskau bildet dort der deutſch⸗ruſſiſche Zwi⸗ ſchenfall das Tagesgeſpräch. Die ruſſiſche Re⸗ gierung hat durch unfreundliche Aeußerungen eines ihrer Miniſter, nämlich Lit win ow dem Korreſpondenten der„Poſt“ gegenüber den an ſich belangloſen Konflikt unnötig ver⸗ ſchärft. Litwinow hält an der Exterritorialität der ruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin feſt. Nach ſeiner Auffaſſung ſei für Rußland jeder Zweifel geſchwunden, Polizei ihre Handlungen mit den Regierungs⸗ ſtellen vereinbart habe. Ferner erging ſich Lit⸗ winow in Superlativen wie: tieſſte Empö⸗ rung, ſinnloſer Ueberfall. größte Aufregung und dergleichen mehr. Er ſpricht ſogar von einer frechen Herausforderung ſeiſens der deutſchen Behörden. Litwinow ging/ dann auf die Hausſuchungen ein und machte dabei vötl⸗ lig irreführende Aeußerungen. F Wetterbericht. Wolkig, einzelne Regen⸗ fälle, kühl, weſtliche Winde. 7993 Lokale Nachrichten. * Der Streik in der Chemiſchen Fabrik Wohlgelegen iſt nach neunwöchent⸗ licher Dauer beendet. Der Betrieb wird am kommenden Montag wieder aufgenommen werden. Auf eine Aufforderung der Fabrikleitung, die Arbeit aufzunehmen, hat ſich die frühere Arbeiter⸗ ſchaft mit ſehr großer Mehrheit gemeldet. Der geſunde Sinn der Arbeits willigen hat ſich ſomit durchgeſetzt. Die kleine Minderheit, die, von ver⸗ antwortungsloſen Elementen verhetzt und einge⸗ ſchüchtert, in einem gänzlich ausſichtsloſen Streik verharren will, wird ſich dieſem Mehrheitswillen zu beugen haben. * Wiederbeginn der Arbeit in der Anilinfabrik. Die badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik gibt in den Mannheimer Zeitungen an ihre Werkangehörigen folgendes bekannt: Am Freitag den 9. ds. Mts. wird der Betrieb unſerer Werke in Ludwigshafen und Oppau wieder aufgenommen. Sämtliche Beamten und Angeſtellten der chemiſchen und techniſchen Ab⸗ teilung ſowie der Verwaltung und Spedition werden aufgefordert, ſich an dieſem Tage vor⸗ mittags 7 Uhr 15 in ihren Betrleben und Büros einzufinden, diejenigen der V-Abteilungen am Montag, den 12 ds. Mts, vormittags 7 Uhr 30, die z. Zt. noch Beurlaubten aller Abteilungen, jedoch nur, ſoweit ihnen von ihrer Abteilung eine entſprechende Mitteilung zugeht. * Mannheim, 7. Mai. Die Differenzen in der Metallinduſtrie bilden ſeit Diens⸗ tag nachm. 4 Uhr Gegenſtand der Verhandlungen zwiſchen den Metallinduſtrlellen und den Metall⸗ arbeiterverbänden unter Vorſitz des Herrn Ober⸗ reglerungsrats Emele. Die vergangene Mitter⸗ nacht unterbrochenen Verhandlungen wurden heute morgen 9 Uhr fortgeſetzt. Die ausgeſperrten chriſtlichen Metallarbeiter verſammelten ſich heute morgen 10 Uhr im großen Saale des Geſellen⸗ hauſes zur Stellungnahme über das Verhandlungs⸗ ergebnis. Dle Funktionäre des Chriſtl. Metall- arbeiterverbandes treten heute nachm. 3 Uhr im Bernhardushof zuſammen. daß die deutſche ö 7 1 ga et „Sportplatz gro „ 8 1115 ſchen Spielen ſtatt Zahl⸗ reiche auswärtige B. Das Feſtprogramm in heutiger Nummer bitten wir zu beachten * Sinkende Schweinepreiſe. Auf den letzten Hauptmärkten in Karlsruhe, Stuttgart und München war ein Preisabſchlag für Schweine zu verzeichnen infolge der Einfuhr von däniſchen und norddeulſchen Schweinen, die trotz größerer Transportkoſten ſich billiger im Ankauf ſtellen, in Qualität aber den oberbadiſchen Schweinen gleichkommen.— In den Metzgerläden merkt man bisher nichts von dem Preisrückgang auf den Großmärkten. * Auf dem Holzmarkt iſt zur Zelt wieder ein Zuſtand ſtarker Depreſſton bemerkbar. Vielfach wurden Verkaufsverhandlungen am Schnittholzmarkt eingeſtellt und die Kaufluſt des Platzholzhandels iſt ins Stocken geroten. FFF Gebühren für Briefſendungen nach dem Ausland. Bedauerlicher Weiſe werden immer noch Brief⸗ ſendungen nach dem Ausland von den Abſen⸗ dern häufig unzureichend freigemacht. Insbeſon⸗ dere triſſt das bei Sendungen Rach Polniſch⸗ Oberſchleſten und den übrigen Gebieten, die Deutſchland durch den Friedensvertrag von Ver⸗ ſailles verloren gegangen ſind oder die zu der früheren öſterreichiſch⸗-ungariſchen Monarchie ge⸗ hört haben, zu. Brieſſendungen nach Orten in dieſen Gebieten für die früher die Inlandsge⸗ bühren erholen worden ſind, unterliegen gegen⸗ wärtig, von elnigen Ausnahmen(Freie Stadt Danzig, Memelgebiet, Oeſterreich) abgeſehen, durchweg den Weltpoſtvereinsſätzen oder beſon⸗ ders vereinbarten Gebühren. Anſcheinend beſteht Unklarheit darüber, zu welchem Lande der Be⸗ ſtimmungsort gegenwärtig gehört und welche Ge⸗ bühren demnach zu verrechnen ſind. Es ſei des⸗ halb auf folgende Punkte hingewieſen: a) Für Sendungen nach den an Polen abge⸗ tretenen Orten Oberſchleſiens gelten nicht die In⸗ lands⸗ ſondern die Auslandsſätze. b) Sendungen nach Oeſterreich unterliegen den Inlandsſätzen: zu dem heutigen Oeſterreich gehören jedoch nur die früheren Kronländer Ober- und Niederöſterreich, Steiermark(ohne den ſüdlichen Teil), Kärnten, Salzburg, Nordtirol mit Vorarlberg und das Burgenland(mit Aus⸗ nahme von Oedenburg und einiger benachbarter Poſtorte, die zu Ungarn gekommen ſind); c) Sendungen nach der Tſchechoſlowakei und Ungarn unterliegen im allgemeinen den Aus⸗ landsſätzen für Briefe, Poſtkarten und Blinden⸗ ſchriftſendungen beſtoht jedoch eine ermäßigte Ge⸗ bühr. Zur Tſchechoſlowakei gehören das Hult⸗ ſchiner Ländchen, Böhmen, Möhren, der westliche Teil des früheren Oeſterr. Schleſien ſowie ein Teil des nördlichen Ungarns. Ungarn bat Zu⸗ ßerdem einen großen Teil ſeines früheren Ge⸗ biets mit Siebenbürgen an Rumänien. einen an- deren Teil ſowie Kroatien und Slavonien an Jugoſlavien verloren. 5 o) Für Sendungen nach Galizien und dem öſtlichen Teil des früheren Oeſterr. Schleſien, die an Polen, nach der Bukowina, Siebenhürge dem öſtlichen Teil des früheren Ungarns, die an Rumänien, nach Krain, dem ſüdlichen Teil von Steiermark, Dalmatien, Kroatien, Skavonien, dem ſüdlichen Teil des früheren Ungarns und Bosnien⸗Herzogina, die an Jugoſlavien, nach Südtirol und dem Küſtenland mit Iſtrien, die an Italien gefallen ſind, gelten die Auslands Füp ten— r 8——— reine nehmen an dieſem Teil. Brieſſendungen entſtehe als auch den Empfäng und Weiterungen, mal die letzteren die mit Nachgebühren belaſteten Sendungen häufig nicht annehmen. Um die Abſender vor Schaden zu be⸗ wahren, iſt angeordnet worden, daß Sendungen nach den genannten Gebieten, die offenſichtlich aus Unwiſſenheit oder Verſehen unzureichend freigemacht ſind, den Abſendern, ſoweit ſie zu erkennen ſind, zur Vervollſtändigung der Frei⸗ gebühr zurückgegeben werden. Dabei werden ſich aber Verzögerungen nicht vermeiden laſſen. 2 —.— cer Bachenmarlk Beriſt we e 1 der Mark e 1 Pfund 5 Füßrahmbutter 1 Landbutter das Pfund Eier(Landeier) Handkäſe Weichkäse Kartoffeln Weißkraut Blumenkohl Römiſchkohl Rotkraut Schwarzwurzeln Spinat Kardtten Notrüben Kopfſalat Meeretia Radieschen Nabarber Zwiebeln Lauch das Stück Sellerie der Kopf Tomaten Melde Lattigſalat Mepfel Latwerg Orangen Zitronen Gänſe(junge) Schellfiſch Eee Nba u. 0% 0,10—020 0.30 1 5 0,50 0,0% 0,20—0,80 0,15—0,25 0.15 0,30—0,0 0,000 0,10 0,30—0,35 0,20 0,05—0,15 0,05 0,80 0,25 0,60 0.80 0,20—0,40 0,20 0,80 0,40 0,10 0,20 0,07- 0,10 1,50—1,80 0,40 a e eee Frühlingsgedanken. Kath. Jungmann erwache! Der monatelange, geſtrenge Herr Winter, iſt mit dem letzten Reſt ſeiner Macht aus dem Lande gezogen. Auf deſſen Thron ſitz nun die liebliche Sonne, mit dem ſtrahlenden Kleide an⸗ getan und verkündet den Einzug des Frühlings. Der Keim der jungen Saat wagte ſich bisher kaum aus dem dunklen Schoße der Erde hervor, iſt nun aber von dem erquickenden Strahle aus ſeinem Verſtecke hervorgelockt und prangt bereits in üppigem Grün, den Menſchen zur Freude. Nicht mehr kahl und einſam ſind die Wälder. Sie bieten dem Beſucher nun den herrlichen Anblick eines ins Land gezogenen Lenzes und fordern ihn auf, ſeine ſchattigen Pfade zu wandeln und ſich an dem Geſang ſeiner heimgekehrten Bewohner zu erffeuen. Ueberall neues Leben und Treiben. Ueberall rege Hände der fleißigen Leute. Es iſt Frühling geworden. Mitten in dieſem Frühlingserwachen ging gleichſam der Ruf durch alle Deutſchen Gaue: Deutſcher Mann und Jungmann, deutſche Frau und Jungfrau, tue deine Pflicht. In dieſer Blütenpracht, in dieſem neuen Leben der Natur erging der Mahn⸗ ruf des Vaterlandes an ſein deutſches Volk, mit warmem Intereſſe mitzuarbeiten. auf daß ſich das dorniederliegende, zu den Füßen des Feindes ringende Vaterland mit erneuter Kraft aufzu⸗ richten im Stande iſt. Aus dem Wahlgetöſe Unannehmlichkeiten enn eee Die einfeitigen Bau 8 ſchö⸗ nen Rheinheſſen haben am 4. Mai 1924 ein Mei⸗ ſterſtück geleiſtet. Sie hahen dem Oberheſſen Dor ſch, der von rheinheſſiſcher Art keine Ah⸗ nung hat, zu einem Mandat im Reichstag ver⸗ holfen. Wenn der rechtsradikale und katholiken⸗ feindliche Herr Dorſch aus Oberheſſen kein Ein⸗ ſpänner ſein will, wird er, der von der„Standes⸗ gruppe“ des heſſiſchen Bauernſtandes und der— theinheſſiſchen Bauernſchaft erkoren wurde, ſich zu einer größeren Fraktion ſchlagen müſſen. Er wird wohl— trotz des„judenfreundlichen“ deutſchnational⸗völkiſch⸗ariſchen Herrn Dr. Wer⸗ ner, auch aus Oberheſſen!— ſeine alte Liebe er⸗ neuern und ſich wieder als ſchweigendes Glied der deutſchnationalen Reichstagsfraktion anſchlie⸗ ßen. Wir gratulieren allen Bauern von Rhein⸗ heſſen, einſchließlich der eingeſeiften chriſtlich⸗ka⸗ tholiſchen Landwirt, die ſich für die„Bauern⸗ liſte“ Dorſch⸗Dr. Möbus begeiſtert haben. Der kurzſichtig⸗egoiſtiſche Standes⸗ und Klaſſengeiſt zahlreicher Bauern hat ſolchen„Sieg“ erfochten. In Zukunft muß das anders werden! A. N. ö heraus klang es deutlich hörbar von allen Seiten an unſer Ohr:„Wem die Jugend gehört, dem gehört die Zukunft“. Kath. Jüngling und Jung⸗ mann, es iſt nun nicht an der Zeit traumver⸗ loren in dieſem Wirrſaale umherzuirren. Halte deine Augen offen, bleibe wach. Am fernen Horizonte ſteigen gar mächtig trübe Wolken auf. Der dem Gewitter vorauseilende Sturm brauſt bereits durchs Land. Iſt dir auf einmal alles ſo gleichgültig geworden? Darf man es überhaupt wagen, bei einem heranwachſenden jungen Menſchen von Gleichgültigkeit zu ſprechen? Wle ſagt Theod. Körner in ſeinem Zriny: Wer trägt der Jugend Zeit und Kraft verträumt, der holts nicht ein und wenn ihn Blitze trügen. Darum deutſcher Jungmann erwache! Wie du ein Streber ſein ſollſt, in deinem Berufe es zu etwas Ordentlichem zu bringen, ſo ſollſt du dich gleichviel intereſſieren, wies um deinen Glauben ſteht. Arbeit iſt Leben, Müßiggang iſt Tod. Darum iſt des Kath. Jung⸗ manns Parole: Arbeiten für die heilige Sache. Säume nicht mehr länger, trete eln in die Reihen derer, die ſich zuſammen geſchloſſen haben zu einer kath. Jugendbewegung und deren Ideal und Aufgabe es iſt, kath. Jünglinge heranzu⸗ bilden zu willensſtarken Männern. Aus derſelben ſollen hervorgehen, ehrenhafte Bürger, kernige Männer mit hellem Sinn, lebendigem Tatwollen und ſtarker Hand. Sies ſollen die Fähigkeit be⸗ ſitzen, die Geſchicke der Kirche, Gemeinde, Staat und Volk im Sinne der großen Lebensgeſetze geſtalten zu können. Darum kein Zurückhalten mehr. Am kammenden Sonntag, den 11. Mai feiert unſer Bruderverein in Heddesheim ſeine Fahnenweihe. Bringt alle am Sonntag den Beweis, daß ihr der Sodalität angehört. Helft durch eure Teilnahme das Feſt in Heddesheim zu verherrlichen, damit es ſich zu einer macht⸗ vollen Kundgebung geſtalte. Gott zur Ehr, der Jugend zur Lehr! Die Fahnendeputation nimmt vormittags am Feſtgottesdienft teil. Die geſamte Sodalltät verſammelt ſich um 11 Uhr an der neuen Kirche von da aus punkt 11½ Uhr Abmarſch mit Muſik. und Weiſe der Ausführung und die Vorſichts⸗ 88 DDL fern halten,] Dinge zu breiten, die uns ſonſt in ihrer Arm- wenn man wochen⸗, ja monatelang mit dem Vor⸗ Das vergrabene Teſtament Roman von Ed. Wagner. 70 Nachdruck verboten.) Mr. Camp erklärte ſich bereit, ſofort mit nach gele riß in ihr. i r... ch gelehnt und maleriſch anzuſchauen in ihrer weißen Wilcheſter zu reiſen und vor dem Grafen Berwich Haube und ihrem ſcharlachfarbigen Mantel, ſtand weunden und begleitete Miß Wilcheſter nach dem ahnhof zurück, in welchem ein paar Stunden ſpäter auch Sir Archy und Hugo mit ſeiner Mut⸗ ter von Glenſan anlangten. Es folgte nun ein 755 des Wiederſehens, der ſi e) nicht beſchreiber Bt. Schließlich ſtellte Roſamunde den Pfarrer Mr. Camp vor. Es dürfte nicht nötig ſein, die Szen⸗ zu ſchildern und die Geſpräche widerzugeben, welche nun folgten, da ſie nur bereits Bekannte; 3c Arc ir Archy war nicht wenig überraſcht von der Entdeckung des wahren Verhältniſſes, ice zwi ſchen Hugo Chandos und Miß Deane und den Hauſe Berwick exiſtierte. Der rechtliche Mann Unnte die Schlechtigkeit Lord Leonhar kaum faſſen, den er bis jetzt immer für einen Gentlemen in des Wortes edelſter Bedeutung gehalten hatte. Die Erklärung, welche zwiſchen den beiden Lie⸗ benden ſtattgefunden hatte, wurde vorläufig noch vor dem Baronet e e da Hugo erſt in ſeine ihm gebührenden Rechte im Haufe Berwich eingeſetzt ſein wollte, ehe er bei ihrem Vater um Wam nach 0 anhielt. 1 Am nächſten Morgen führte der erſte Zug die Glücklichen der Stakion Wilcheſter 10 die e am Mittag erreichten. Der Familienwagen der Wil⸗ cheſters ſtand ihrer warkend am Bahnhofe; die Geſellſchaft ſtieg ein und fuhr raſch dem Schloſſe zu.— Als ſie ſich Hadds Hauſe näherten, ſchaute Roſa⸗ munde durch das Fenſter und 5 9 0 des 5 miniſtrators Schreiber vor der Tür, wo er die Ankommenden 1 F beobachtete, ein Be⸗ weis, daß die Hadds bis jetzt noch nicht zurückge⸗ kommen waren. Der Schreiber zog ſich aber ſchnell 1e Rosamunde ihr Taſchentuch grüßend wenkte. A galt das, Roſamunde?“ fragte der Ba⸗ tonet. „Dem Schreiber des Adminiſtrators, Mr. Schar Papa“, antwortete ſie. f 1 15 abzulegen. Er nahm Abſchied von ſeinen eee an. Sir Archy war, obgleich er es nicht ausſprach, verwundert über die Freude ſeiner Tochter, ihres Feindes Schreiber wiederzuſehen. Bei ihrer Ankunft im Schloſſe wurden ſie herz⸗ lich begrüßt. Die alte Bettine, auf ihren Stab auf den Stufen vor der Tür, um ihren Herrn und ſeine Begleitung zu begrüßen und in der Halle erſchien die Dienerſchaft des Hauſes und Martin Kroß, der vorausgeſchickt worden war. Ihnen allen war es von der alten Bettine bereits mitge⸗ teilt worden, daß für die Wilcheſters wieder frohe Tage kommen würden. Das Schloß war zur Aufnahme der Gäſte ein⸗ gerichtet und Lady Evremond und ihr Sohn ſowie Mr. Camp wurden auf ihre Zimmer geleitet und Roſamunde begab ſich in ihre eigenen Gemächer. Sir Archy rief einen Diener und ſandte ihn mit einem ſchnell ausgefertigten Billett zu Lord Ber⸗ wick auf Berwick⸗Hall, den er für den Abend zu einem Beſuch einlud; dann zog auch er ſich in ſein Zimmer zurück. Eine Stunde ſpäter fand die kleine Geſellſchaft ſich wieder in der Bibliothek zuſammen. Sir Archy ſchlug vor, ſich ſofort an das Aufſuchen des Schatzes zu machen, und lud die ganze Geſellſchaft ein, daran teilzunehmen, welcher Einladung gern Folge geleiſtet wurde. Die alte Bettine erbot ſich als Führerin. Alle durchſchritten nun in der größten Span⸗ nung die dunklen Korridore, bis ſie an eine Tür kamen, durch welche man in die unteren Räume des Grauen Turmes und hier durch eine zweite Tür ins Freie gelangte. „Dies war vor langer Zeit der Garten der Lady Roſamunde“, ſagte die alte Bettine.„Hier blüh⸗ ten die ſchönſten Blumen und er wurde das„Pa⸗ radies“ genannt. Meine Lady pflegte hier im Schatten der Bäume zu ſitzen und zu 00 Ihr“ Lieblingsplatz war unter der De ppeleiche. Aber die Eiche iſt dahin und meine Lady iſt dahin!“ fügte ſie bauen hinzu. „Aber du Eiche ſtand, Bettine!“ ſagte Sir Archy. ine brennende Frage lag in den Worten. Die alte 905 nickte, ging einige Schritte dot⸗ wärts und bl 7 ſi 4 ee eee. ee eee annſt den Platz angeben, wo die alle ickte mit eifrig ſuchenden Augen un „Der Baum ſtand dem Fenſter meiner Lady gerade gegenüber“, ſprach ſie wie zu ſich 17 „Mir iſt, als ob ich ihn noch in jener Richtung ſtehen ſehe!“ Und ſie deutete auf einen mit allerlei Unkraut bewachſenen Platz in geringer Entfernung. „Ich fürchte“, ſagte Sir Archy,„daß, als der Baum abgehauen und die Wurzeln ausgegraben wurden, der Schatz von den Arbeitern gefunden worden iſt“. Bettine antwortete nicht, ſie war in Betrach⸗ tungen verſunken. Sir Archy ſchritt davon, kehrte aber bald wieder mit verſchiedenen Garkengerät⸗ ſchaften zurück. Hugo nahm einen Spaten und Mr. Camp tat ein Gleiches. Bettine ging lang⸗ ſam hin und her. Ihr Blick war finſter, auf ihre runzliche Stirn hatten ſich noch tiefere Furchen gelagert als ſonſt ſchon; alle ihre Gedanken ſchie⸗ nen ſich nur auf den einen Punkt zu konzentrie⸗ ren:— auf die Entdeckung der Stelle, wo die Doppeleiche geſtanden hatte. 7 Plötzlich ſtieß ſie einen Schrei aus; ihre Au⸗ gen 1 1 und ihr ganzes Geſicht ſtrahlte vor Freude. Die Erinnerung— ſie war ihr gekommen. „Hier hat die Eiche geſtanden!“ rief ſie, noch 0 Schritte vorwärts gehend und dann ihren Stab in die lockere Erde ſteckend.„Miß Roſa⸗ munde, leſen Sie das Pergament!“ Rosamunde tat es. Als ſie damit fertig war, ſagte Bettine: Sir Archy, meſſen Sie die Entfernung Der Baron gehorchte. Von der Stelle aus⸗ gehend, welche die alte Bettine angab, machte er ſieben Schritte nach Süden und dann drei Schritte nach Oſten. Hier blieb er ſtehen und ſteckte finen Spaten in die Erde. 5 Es folgte eine Pauſe. Der Platz war zum Teil von dem a0 hoh Turm, zum Teil von dichtem Gebüſch und hohen Bäumen eingeſchloſſen, ſo daß die G0 geber gänzlich allein 1 n Mice etwaiger Neugieriger entzogen waren. dir ſicher, Bettine, daß dies die rechte Sir Archy zitternd. vo 5 Sir Rech, ich zin mur deſſen dong chert e e ee ab regung an die Arbeit und Hugo und Mr. Camp folgten ſeinem Beiſpiel. Lein Wort wurde wäh⸗ rend dieſer Beſchäftigung geſprochen. Nach einer geraumen Heilt hielt Sir Archy in ſeiner Arbeit inne und lehnte ſich auf den Spaten. Sein Geſicht war verzogen und ſeine Augen fun⸗ kelten fieberhaft. „Der Schatz iſt nicht da!“ flüſterte er mutlos. „Es muß ein Irrtum ſein!“ Und er ſeufzte, während er in die Grube blickte, welche ſe gegraben hatten. „Es ſieht aus wie ein Grub“, murndelte er. Mr. Camp hielt ebenfalls inne. „Gebt es noch nicht auf“, ſagte Hugo, emſi weiter arbeitend.„Wir 1 5 7 00 e 115 von der rechten Stelle ab ſein, aber ich bin ſeſt überzeugt, daß die alte„ nicht um ein ſo Bedeutendes irren kann.— Ein metallener N er den Spaten eben f kräftig in die ſtieß, unterbrach ſeine orte. „Gefunden!“ rief Sir Archy. 5 „Gefunden!“ rief Hugo und warf mit doppeltem Eifer die Erde heraus.„Hier iſt es!“ Eine eiſerne, ganz verroſtete Kaſſette wurde ſichtbar. a „Gefunden!“ rief Sir Archy wieder und ſeine Stimme verkündete die Freude ſeines Herzens „Endlich gefunden!“ ö Der Kaſten wurde aus der Grube herausgezoger und die Cchagräber verſammelten ſich um den⸗ ſelben. Er War verſchloſſen, aber Hugo wußte Rat. Er ſpre /zte den vom Roſt mürbe gewordenen Deckel und /ein anderes ichen von Eberholz mit Meſſintz beſchlagen, kam 105 Vorſchein. De Schlüſſel ſteckte im Schloß.. wurde herausgenommen und in den Grauen Turw getragen, wo Sir Archy es öffnete. Der erſte Gegenſtand, der den nden ir die Au: 6 1 5 war ein faſt derne e von der La ofamunde an ihren Sohn adreſſiert Als dieſer aufgehoben wurde, entfalteten von den erſtaunenden Blicken in ganzen Pracht die ſtrahlenden Juwelen, we a de von m erſten en Necton en ll Jose Für die Frunenwhelt. Die Frau und die Kultur des Alltags. * Wenn von Kulturfragen und forderungen die dann kann man vielfach der Meinung begegnen, daß dazu unbedingt das nötige Kapt⸗ Zum Glück iſt dieſe Meinung ein Trugſchluß. Sie iſt einſeitig verbogen, weil ſie von falſchen Vorausſetzungen Bei guter Beobachtungsgabe würden auch jene, die genügende Mittel als wichtigſte Vorbedingung zur Erfüllung von Kulturforde⸗ rungen anſehen, raſch anderer Meinung werden, wenn ſie die verſchiedenen Neureichen in 70 5 Se⸗ ſchmackloſigkeiten hier vielfach ſchon an der eige⸗ in deren wo ſich oft wahre Anhäufungen davon oder vielmehr weil genü⸗ aller Wünſche vorhanden ſind. Die innere Kultur iſt glücklicher⸗ weiſe von äußerem Beſitz völlig unabhängig. Sie bedarf deren auch zu ihrem Auswirken nicht in Rede iſt, tal zur Verfügung ſtehen müſſe. ausgeht. Kreis zögen. Wieviel Unkultur, wieviel nen Perſon, wieyielmehr aber erſt Heim, vorfinden, trotzdem, gend Mittel zur Befriedigung jenem Maße, wie viele Beſitzloſe wähnen. Leider aber läßt ſo manche Frau und Mutter Schönheits⸗ empfinden dieſes wertvolle, ihr verliehene Pfand völlig ung⸗ nützt und benachteiligt dadurch nicht nur und ihre Familie, ſondern darüber hin⸗ 15 9 wie die ſtändig willige Nachahmerinnen findet, wird es auch derem Wi⸗ derpart der Frau mit gutem Geſchmack und ent⸗ wickeltem Schönheitsempfinden nicht an Anhän⸗ Wo jene aber kufturhindernd, vielſach ſogar kulturzerſtörend wirkt, verrichtet Leben auswirkt und auszuwirken vermag? Im Heim, an der eigenen Kleſpung, auf der Straße. tu Geſellſchaft, im Beruf und ſelbſt auf den aglichen 6 untrüglichem Juſtinkt wird die Hane ſtan nut Geschmack und mit angeborenem Geſchmack⸗ und auch die Allgemeinheit. Denn ſo, ur⸗ unh geſchmackloſe Frau gerinnen fehlen. dieſe lertvollſte Aufbauarbeit. Wie und wo ſich Kultur im täglichen Verſorgungsgöngen. Mit ſicherem, Schönheitsempfinden ihrem Heim a was deſſen Harmonie zerſtört, ſei es eine auf⸗ dringlich wirkende Stickerei, ein unzweckmäßiger Gegenſtand, ein kitſchiges Bild u. 6. das ihr vielleicht als„Geſchenk“ zugemutet wird. Sie ſollte keinesfalls ſo„widerſtandslos“, wie ſie es zumeiſt aus falſch empſundenem Taktgefühl tut, derartige Dinge annehmen, gegen die ſich ihr au⸗ ter Geſchmack auflehnt oder die als ſtörende Ein— dringlinge in ihrem Heim wirken. Lieber laſſe ſie es zum„Bruch“ mit den Spendern dieſer Dinge kommen, als ſtändige Vergewaltigung ihres Geſchmacks und Beeinträchtigung der Kul⸗ tur in ihrem Heim durch ſie zu erleiden. Ihre Kleidung kann ſelbſt bei einſachſtem Stoff harmo⸗ niſch wirken, wenn ſie im Einklang mit ihrer Perſönlichkeit ſteht und jederzeit ihre eigene Ge⸗ ſchmackskultur verrät. Freilich, der Spiegel und ein ſicherer Blick für alles Störende oder För⸗ dernde, das er im Bilde wiedergibt, muß vor⸗ handen ſein.(Der Letztere iſt bei ſtändiger Ue⸗ bung im Vergleichen zwiſchen Schön und Un⸗ ſchön an ſich und anderen bald zu erreichen.) Die Kultur des Alltags verbietet der Frau aber auch auffallendes Benehmen auf der Straße, denn alles Auffallende iſt unſchön, Haltung und Gang verraten oft mehr von der Unkultur einer viel⸗ leicht dank einem geſchickten Schneider geſchmack⸗ lich vorzüglich gekleideten Frau, als ſte auch nur entfernt ahnt. In der Geſellſchaſt kann ſchon un⸗ beberrſchtes Lachen, allzu zwangloſes Nieder⸗ ſitzen und Anlehnen dem Meobachter verraten, wie wenig innere Kultur der Betreſſende in Wirklich⸗ keit beſitzt. Wenn nun ſchließlich auch der Beruf als ein Betätigungsfeld für die Förderung der Kultur des Alltaas durch die Frau angezogen wird, ſo geſchieht das aus der Erwägung heraus, daß gerade hier durch ihr unabläſſiges gutes Bei⸗ ſpiel Kolleginnen und Kollegen viel für ſich ge⸗ winnen und dadurch weiterwirkend auch der All⸗ gemeinheit nützen können. Die Kultur des Al⸗ tages, ſtöndig mit erte gepflegt und geſör⸗ dert, vermag umentle tnene Lebensworte zu ſchafſen, Ecken und a 115 en abzuſtoßen, die Ar⸗ imit und Mangel fonſt ſüßlbor machen würden, verſöbnendes Lich ſeligkeit und Dürftigkeit ſtändig an unwieder— bringlich Verlorenes erinnern und dadurch her— abſtimmen würden. Wir möchten behaupten: je mehr Pflege und Kultur wir dem Alltag ange⸗ deihen laſſen, deſto erträglicher wird unſer Le— ben auch unter dem Truck der heutigen Armut und dadurch bedingten Enge und Gebundenheit. ** 4 Keine Zeit. Von Elly Herter. Dieſes Wort iſt bei manchen Frauen direkt eine Krankheit. Haben ſie irgend etwas vergeſ— ſen, haben ſie irgendeine Nachläſſigkeit begangen, immer baben ſie die Entſchuldigung: ja, ich hatte keine Zeit, es ging beim beſten Willen nicht. Und dabei wiſſen ſie ganz genau, daß dies nur eine Ausrede iſt und auch nur als ſolche aufgefaßt wird. Gewiß, das Leben ſtellt an uns Frauen harte Anſprüche, unſere Arbeit iſt drängender, intenſtver geworden, wir ſind ruhebedürftiger, wenn wir ſie hinter uns haben. Daher kommt es wohl auch, daß ältere Frauen, deren arbeits- reiche Lebensperiode noch in der vorigen Genera⸗ tion lag, uns mit dieſer Ausrede viel weniger kommen, als die jetzigen überhaſteten, modernen, „kleine Zeit habenden“ Frauen. Sehen wir uns nun einmal die Dinge an, wie ſie wirklich ſind. Da fleht ein Kind, das ſein Spielzeug zer brochen hat, es möge wieder ganz gemacht wer⸗ den, da möchte ein anderes, das bei der Schul; arbeit ſitzt, eine Frage tun, aber die Mutter bat „keine Zeit“. Die Näh- und Flickarbeiten. die Küche, ein notwendiger Ausgang gehen vor. Ein andermal wieder ſind es die Brieſe, die unbeant⸗ wortet bleiben, weil wir keine Zeit haben. Eine Karte zu ſchreiben—— keine Zeit! Geſtehen wir es uus doch ruhig ein: es liegt nicht am Zeitmangel, ſondern es fehlt an der Luſt. es iſt nur die falſche Zeiteinteilung, die dieſe Nachläf⸗ ſigteiten oder Unregelmäßigkeiten dedw. Ungezo⸗ geubelten(denn das iſt die Nichtbeantwortung ſatz herumläuft, für eine erwieſene Aufmerkſam⸗ keit einen recht ſchönen, langen und liebenswür⸗ digen Brief zu ſchreiben, wennes trotzdem nicht geſchieht. Wir können nur beſchämend feſtſtellen, daß wir in dieſer Hinſicht nicht ſo gewiſſenhaft ſind als die, welche uns wohlwollen. und die ſich über ein paar Zeilen zur rechten Zeit mehr ge⸗ freut hätten als über den langen, lieben Brief, der endlich nach Wochen ankommt und nur von Entſchuldigungen trieft, daß wir keine Zeit hat⸗ ten, einen zu ſchreiben. Dabei gibt es auch heutzutage noch Menſchen, die ſtets Zeit haben. Das ſind ſolche, die ſich planmäßig die Zeit zurechtlegen für Verrichtun⸗ gen, die ſie vorhaben, und dann noch Zeit für vieles andere zu finden. Es ſind die Fleißigſten und Tüchtigſten, und wer ſich nach ihnen richtet, der wird finden, daß es ſich noch einmal ſo ſchnell arbeitet, wenn alles genau zurechtgelegt und überdacht iſt. Auch die Art des Arbeitens kommt ſehr in Frage. Einer läuft hin und ber, ohne daß es ihn fördert, ein anderer tut keinen Handgriff, der nicht ſeinen Zweck erfüllt. Wer Gelegenheit bat. einen Blick auf die Arbeit einer Hausfrau zu tun, weiß es genau, wie ſehr hier alles von em richtigen Arbeitsvlan abhängt. Da baden oft zwei dieſelben bauswirtſchaftlichen Verridtun⸗ gen, aber wäbrend eine Hausfrau ſchon lange vor Mittag mit ihrem Haushalt in Ordnung iſt. hat die zweite noch des Nachmittags Sotge. daß ihr Mann in eine gut aufgeräumte u. geordnete Wobnung kommt. Dieſes richtige Ardetten iſt eine Kunſt. die von Jugend auf gelernt ſein will. Sie fordert die Zufriedenheit und die Geſundheſt. Hält die Mutter darum ſchon von Kindheit ber die Klet⸗ nen dazu an, das ſte während ider Arbeit nicht ſpielen oder tündeln. ſich nicht zerſtrenen und idre Arbeiten zerſtücketn, ſo wird ſie Säue und Tochter erzteden. die es vderſtehen. ihren Borte aus etner gewiſſenhaſten ng zu neh- men., und die nicht ſich und andere mit der ewi⸗ und warmen Glanz über ſemes Briese hervorwiſen. Was nützt es denn. den Nuzrede lagen: ch Nate&. N 8* N 9.