e Gotthardkonferen dle an dem Bau der 0 5 ten 7 ieſer Konferenz 5 5 n zwe 111 15 e, de 1 1 75 a Mraße el it 5 re en der Schweiz und ö tthe imel Wei ö f 5 5 Nag n de bah 18 1 das de Valn 0 e en 5951 ahl auswä ſowie alle n Vereine Wein ge 0 haben. Der 5 deut e urch Zuſatzvertrag dieſem Ab Jahn. Jnsgeſamt führt ſie durch 80 Tun? hre ligu N alle Vor⸗ rn dab eſtanden n kommen beitrat. Nn Glund dieſes Vertaaes nel und Kalerien, in der Geſamtlänge von 40 h. 1 berg 1 8 om Zollamt beſchlag⸗ 1 1 bildete ſich im Dezember 1871 die Gotthard⸗ bahn⸗Geſellſchaft mit dem Sitz in Luzern. Die Baukoſten wurden auf 187 Millionen Franken berechnet; ein Teil davon wurde durch Aktien, ein Teil durch Subventionen der drei beteilig⸗ ten Länder aufgebracht. Am 1. Ollober 1872 begann unter der Leitung von Louis Favre der Bau des großen Tunnels zwiſchen Göſche⸗ ten und Airolo, für den 8 Jahre Bauzeit vor⸗ zeſehen waren. Der Tunnelbau wurde gleich⸗ zeitig von beiden Seiten in Angriff genom⸗ men, und die Trace wurde ſtändig aufs ge⸗ ſtaueſte berechnet, damit die beiden Bohnkolon⸗ lien im Innern des Bergmaſſivs beim Durch⸗ ſtich genau an der vorberechneten Stelle zu⸗ ſammentreffen ſollten. Nie zuvor hatte man etwas derartiges gewagt, und Louis Favre lebte 7 Jahre lang ſtändig in größter Auf⸗ kegung, ob die Berechnungen auch richtig ſein würden. Denn in der Finſternis und der Hitze des Bergmaſſivs gab es für die Ingeniure na⸗ fürlich keinerlei Orientierung, und die geringſte Abweichung von der berechneten Linie mußte bei der faſt 5 Kilometer langen Strecke natur⸗ gemäß in die Irre führen. Die ſtändigen Auf⸗ kegungen untergruben Favres Geſundheit, ſo daß er vor der Vollendung ſeines Werkes, äber im Augenblick des Gelingens der kühnen Tat vom Tode ereilt wurde. Es war am 19. Juli 1879, als die auf das Geſpannteſte lau⸗ ſchenden Ingenieure im Innern des Tunnels lötzlich wie aus weiter Ferne die Stöße der ohrmaſchine auf der anderen Seite des Tun⸗ nelbaues hörten. Als Louis Favre ſelbſt den Widerhall vernahm, der ihm bewies, daß die Berechnungen richtig waren, da wurde ſein bereits geſchwächter Körper ſo ſehr von der freudigen Erregung erſchüttert, daß ein Herz⸗ ſchlag ſeinem Leben ein Ende machte. Als Ende Februar 1880 der Durchſchlag erfolgte, als die erſte Breſche die beiden Arbeitskolon⸗ nen einander ſichtig werden ließ, da krochen Ingenieure und Arbeiter durch die enge Oeff⸗ nung und fielen ſich weinend in die Arme. So genau waren die Berechnungen geweſen, daß die beiden Tunnel nur um wenige Zentimeter in den Wandflächen von einander abwichen. Der Telegraph verkündete das Ereignis in der ganzen Welt, und große Feſtlichkeiten feierten ie Vollendung der kühnen Ingenieurtat. Zu Ende des Jahres 1881 war das Tunnel vol⸗ ſendet und am 22. Mai 1882 durchfuhr der erſte Eiſenbahnzug den 14944 Meter langen Tunnel. Unmittelbar hinter dem Bahnhof Göſche⸗ nen, in greifbarer Nähe des Bahnſteigs, öffnet ſich der ſchwarze Schlund des Gotthardtunnels eines Menſchen verſagt, ſaugen. ihn durch und gib Deinem Nachbar ein Stück. beim Stile anfangen; beim Apfel beginne bei der Blume. auf das Brot. dern iß ſie mit dem Löffel, und Du ſollſt dabei nicht laut ſchlürfen wie ein Kalb. Kilometer, außerdem über 324 Brücken mit mehr als 10 Meter Spannweite. Wer zum erſtenmal aus der Ebene mit dem Gotthardexpreß in die gewaltige Gebirgs⸗ welt der Zentralalpen eindringt, die wie von Titanenhand aufgetürmt zu ſein ſcheinen, wird leicht mit einem Schauder den Zug über wilde Abſtürze, an ſteilen Gebirgswänden dahin⸗ raſen ſehen. Aber die Technik hat ihr Werk ſo gut getan, daß niemals bisher ein ernſterer Unfall vorgekommen iſt. Nun hat ſich eine 1 8 Kataſtrophe auf dem ebenen, unge⸗ ährdeten Boden abgeſpielt, weil das Hirn weil ein Lokomotiv⸗ führer das Halteſignal nicht beachtet 11 12205 1 10 5 auch 15 vervollkommenſte Tech⸗ enſchen mit Unheil und ig bedroht, wenn der Geiſt, ee ein einziges Mal ſeine Funktionen ausſetzt. eee f Auſtands regeln aus dem 16. Jahrhundert In einem ſogenannten Komplimentier⸗ buche aus dem Jahre 1540 finden ſich u. a. fol⸗ gende Anſtandsregeln für ſolche, die an herr⸗ ſchaftlichen Tafeln teilnehmen. g Die Anſtandsregeln lauten alſo: Wenn Du zu einer Herrentafel gehſt, ſo ſollſt Du vor allem Deinem Hände und Deine Nägel rein haben, das ſollſt Du aber nicht bei Tiſche machen, ſondern wenn Du allein biſt. Wenn Du trinkſt, ſo hebe den Becher mi beiden Händen empor. Du ſollſt nicht trinken mit einer Hand, wie ein Fuhrmann, wenn en der ſie lenkt, auch nur N mel ein freundliches Geſicht, damit die Veran ſtaltung nicht ins Waſſer fällt. Es wird ſich 10 nen, am Sonntag einige Stunden nach Aben⸗ heim zu gehen. e g Pfeddersheim, 8. Mai. Herrn Oberingenieur Grimmer in der Firma Enzinger⸗Werke wurden bei Vorführung einer neuen Maſchine an der rechten Hand zwei Finger gequetſcht, die ihm im Krankenhauſe zu Worms abgenommen werden mußten. 5 g Pfeddersheim, 8. Mai. Die Eheleute Georg Walter 4. und Eliſabetb geb. Ewald, können am kommenden Sonntag ihr 60jähriges Eheju⸗ biläum feiern. Wir wünſchen dem Jubelpaare zu ſeinem ſeltenen Feſte alles Gute! ö Oſthofen, 8. April. Sein fünfziglähriges Be⸗ rufsjubiläum beging Herr Ober⸗Juſtiz⸗Inſpektor Karl Pfaff aus Oſthofen. Ein halbes Men⸗ ſchenalter iſt es nun ſchon, daß der Jubilar auf dem Aktuariat“ des Amtsgerichts Groß⸗Umſtadt als Anwärter eingetreten iſt. Herr Pfaff iſt ein äußerſt gewiſſenhafer und pflichttreuer Beamter, er wird nicht nur von ſeinen Vorgeſetzten, Kol⸗ legen und Untergebenen geehrt und geachtet, ſon⸗ dern iſt auch bei allen Einwohnern der Orte des Amtsgerichts⸗Bezirks Oſthofen, denen er wäh⸗ rend ſeiner langen Tätigkeit am hieſigen Amts⸗ gerichte in allen Lebenslagen mit Rat und Tat jederzeit gerne hilfreich zur Seite geſtanden hat, ein allgemein beliebter Beamter. Möge es dem Jubilar vergönnt ſein, noch recht lange ſeine er⸗ folgreiche Tätigkeit weiter auszuüben. ö Groß⸗Gerau, 8. Mai. In Haft genommen den Wagen ſchmiert. Ferner ſollſt Du nicht in den Becher huſten und nicht trinken, wenn Du noch eine Speiſe in dem Mund haſt, gleich dem Rind, noch mit Geräuſch trinken wie ein Ochs, auch ſollſt Du die Naſe und den Mund ab⸗ waſchen, wenn Du getrunken haſt. Du ſollſt den Knochen nicht abnagen wie ein Hund, noch das Mark aus den Knochen Eine Apfel iß nicht allein, ſondern ſchneide Willſt Du eine Birne ſchälen, ſo mußt Du Die Butter ſtreiche nie mit dem Daumen Die Suppe trinke nicht vom Teller, ſon⸗ in 1109 Meter Höhe über dem Meeresſpiegel. Schnurgerade durchſchneidet er in ſüdlicher Richtung des Gotthardmaſſiv, das bis zu mehr als 3000 Meter Höhe aufſteigt, und im In⸗ nern des Gebirges ſteigt der Tunnel bis zu ſeinem Scheitelpunkt in 1154 Meter Höhe. Dann fällt er wieder ein wenig, um bei Airole auf der italieniſchen Seite in 1145 Meter Höbe zen, ziehen. wurde ein hieſiger Bewohner, unter dem Ver⸗ dacht, Unterſchlagungen begangen zu haben. Die Unterſuchung wird hoffentlich Aufklärung in der ſton hat die Ausweiſungsbefehle zurückgenom⸗ hier, gegen den Oberbahnhofvorſteher Seib und den Stellwerkmeiſter Rais in Dornberg, gegen 12 Eiſenbahnangeſtellte in Goddelau, gegen den Stationsvorſteher Kraft in Walldorf, gegen den Stationsvorſteher Schader gegen drei Arbeiter in Wolfskehlen. Laubach(Oberheſſen), 8. Mai. In einen Steinbruch verunglückt iſt ein 19 Jahre alter Arbeiter von hier. Er ſtarb auf dem Transporf nach der Klinik in Gießen. Schwetzingen, 8. Mai. Die Spargelpreiſe ſind immer noch„ſtabil“, d. h. daß das Pfund Spar⸗ gel immer noch eine Mark koſtet. Trotz des küh⸗ len Wetters waren die Anfuhren auch bei den Beim Eſſen ſollſt Du nicht patſchen wie ein Schwein am Trog, noch mit einem Stoch oder anderen Gegenſtand in den Zähnen her⸗ umſtochern. Auch ſollſt Du nicht mit der Zunge ſchnal⸗ noch nach dem Eſſen mit den Zähnen letzten Märkten gut und es entwickelte ſich ein reges Geſchäft.— In einer der letzten Nächte wurden in Schwetzingen ganze Spargelkulturen buchſtäblich umgegraben, der Spargel herausge⸗ hackt und alles verwüſtet ſtehen und liegen ge⸗ aſſen. geſpro mt! nahmten 12 Lit alkohol wurden eingezo⸗ gen. Die Verurteilten werden gegen das Urteil Berufung einlegen. ö f ö Große Junglingswallfahrt nach Maria Einſiedel. Gernsheim a. Rh., 8. Mai. Die hieſige Jüng⸗ linasſodalität hat anläßlich ihres 25 jährigen Be⸗ ſtehens alle Jünglingsvereine der Diözeſe Mainz, ſowie die e der Diözeſen Freiburg, Speier, Limburg und Fulda für 1. Juni ein⸗ geladen zu einer großen Jünglings⸗ wallfahrt nach Maria Einſiedel, dem trau⸗ ten Gnadenorte, wohin alljährlich zur Sommer⸗ zeit Tauſende gläubiger Chriſten pilgern. Am Vorabend wird Feiergeläute und Choralblaſen vom illuminierten Turm der Pfarrkirche das Feſt eröffnen. Dem Jubiläum des Vereins gilt am Vormittag des 1. Juni das Hochamt in der künſtleriſch renovierten Pfarrkirche und ein Feſt⸗ akt auf dem Stadthausplatz. Der Nachmittag gehört der Wallfahrt. Herr Domkapitular Diö⸗ zeſanpräſes Lenhart⸗Mainz hält dabei die Pre⸗ digt. Nach einer Verköſtigungspauſe wird auf einer Naturbühne von 30 Meter Breite und 20 Meter Tiefe das Freilichtſpiel. Im Hauſe zu Nazareth“ aufgeführt, das eigens für dieſen Tag bon Herrn Oberſtudiendirektor Dr. Ledroit⸗Bens⸗ heim verfaßt wurde. Es ſtellt einen Marien⸗ preis in acht dramatiſchen Bildern dar und er⸗ heiſcht zur Aufführung über 130 Spieler. Schöp⸗ feriſche Geſtaltungskraft und dichteriſche Erfin⸗ dungsgabe haben darin ein Werk geſchaffen, das mit ſeinen Maſſenſzenen und Familienidyllen, ſeinen farbenprächtigen Bildern und dramatiſchen Handlungen, ſeinen erhebenden Engelchören und Angelegenheit bringen.— Die Rheinlandkommiſ“/ men gegen den Eiſenbahnſekretär Weſſel von ſchließen.— Da Gernsheim im unbeſetzten Gebiete liegt und deshalb für alle ohne Paß⸗ f Neuſtadt a. d. H., 8. Mai. Wegen Hinter⸗ tiebuna der Branntweinmonovol Einnahmen Das vergrabene Teſtament. ö Roman von Ed. Wagner. 72 Machdruck verboten.) „„Er ſtarb nicht von dem meuchelmörderiſchen Schuß und Lord Leonhard machte darum einen zweiten Mordverſuch auf ihn!“ berichtete Mr. Camp weiter.„Aber auch dieſer hatte nicht den beabſichtigen Erfolg, weshalb er einen notoriſchen erbrecher beſtach, den jungen Mann aus dem en zu ſchaffen—“ Der Geiſtliche ſchwieg plötzlich, als er ſah, wie in ſchadenfrohes, triumphierendes Lächeln über Lord Leonhard's Geſicht flog. „Er iſt tot!“ ſagte dieſer, durch ſein Siegesbe⸗ wußtſein etwas beruhigt.„Ich weiß ebenfalls wie Sie, daß er tot iſt! Aber Sie können mir icht beweiſen, daß ich ſchuld an ſeinem Tode ſei. ich kann mich rechtfertigen über meinen Aufent⸗ Halt an jedem Tage und in jeder Stunde der ver⸗ gangenen Woche!“ Lord Berwick wandte ſich mit Widerwillen von nem Sohne. Er erkannte plötzlich, was er vor⸗ r nie geſehen und erkannt hatte, deſſen unreine e und ſeine nichtswürdigen Grundſätze. „Ich bin zu ſtolz geweſen“, ſagte der Graf mit bitterer Stimme.„Ich war ärgerlich über Pa⸗ pet's Liebe zu der Tochter ſeines Lehrers, aber ich ſeehe jetzt ein, daß wahrer Adel nicht von Geburt der Rang abhängt und ebenſowenig von Reich⸗ m kommt. Es iſt eine Gabe, die dem Armen und Schlichten ſowohl wie dem Hochgeſtellten und Reichen verliehen iſt. Mr. Camp, ich erbitte mir keine andere Gabe vom Himmel, als daß der junge Mann, welcher als Hugo Chandos nach Berwick⸗ Hall kam, noch am Le—iſt. Ich las ſeinen Edel⸗ mut in ſeinem ehrlichen Geſicht, in dem offenen Blick ſeiner Augen. Und er iſt tot, ſagten Sie? Tot durch Leonhard's Hand?“ Evremond grinſte.. „Ich habe nicht geſagt, daß er tot iſt“, verſetzte dr. Camp.„Er lebt, Lord Verwich Er it 1 gekommen, mit den Beweiſen, die Sie ver⸗ gien, und hat ſeine Mutter mitgebracht.“ „Er lebt— iſt zurückgekommen?“ ſtammelte ord Leonhard. Bringen Sie ihn zu mir!“ rief der Graf mit bibternder Stimme.„Bringen Sie meinen Enkel d meines Sohnes Witwe zu mir!“ Mr. Camp ſtand auf und ging in ein Neben⸗ mmer, kehrte aber bald mit Lady Cvremond, die 5 ihres Sohnes Arm ſtützte, zurück. Meine Tochter!“ rief öbreiend und die Dame an ſich ziehend.„Hätte Sie nur früher geſehen, ich würde nicht ſo Als er ſie wieder aus ſeinen Armen ließ, näherte Hugo ſich dem Grafen und bot ihm ſeine Hand dar, indem er zärtlich lachend ſagte:„Sind Sie zufrie⸗ den mit meinen Beweiſen, Großvater?“ her falls in ſeine Arme ſchloß. nir orgfältig ſtudiert. Sie ſind eine Chronik von Lü⸗ zen, von Anfang bis zu Ende. Es iſt dem Baronet cheſter mit Lord Hugo Evremond in der Dorf⸗ Held angerechnet, als ob es in Geſellſchaften ein⸗ kirche getraut. Die alte Bettine verſchönerte dag Feſt durch ihre Gegenwart und keine alte Dame von höherem oder niederem Rang wurde mehr geehrt als die treue Dienerin der Wilcheſters. Lord Berwick nahm, Lady Coremond an ſeinen Arm, natürlich an der Feier teil und das Glück, . welches aus den Augen dieſer beiden 1 Pfen⸗ ſchien zu wetteifern mit dem des jungen Braut⸗ paa res. Zeremonie. Von dem Tage dieſer Hochzeit an nahmen die Kräfte der alten Bettine ſichtlich ab. Sie ſagte Leonhard mit Hohn und Groll. daß meine Gegenwart nicht länger oder erwünſcht iſt. Ihrer neuen Stellung, Lord Hugo Evremond. Sie können nicht ſagen, daß ich nicht gut gekämpft habe, dieſelbe zu behaupten. beugung. Berwick. ſchloſſen bleiben! und ſofort, ſelbſt ohne in ihrem Hauſe einzukehren, nach dem Schloß geeilt. Sie waren vaſend wild, 11 f aber noch ebenſo übermütig und entſchloſſen als Sen und zweifelten durchaus nicht an ihrem Sie deuten? ronet dee„daß Ihre Tage vorüber ſind! vergra 905 melnd. und ſich zum ſofortigen Auszug aus dem Admini⸗ 0 ſtrationsgebä weiter., verwalten!“ ſchend. meines Spieles verloren,— Miß meine 15 Aber eins bleibt noch, nämlich die Schuld, di 45 verlange hundertundzwanzigtauſend Sete c nee und fe— 0 Hören„Markus 9915 5 der Graf, ſeine Arme 1 55 wir wollen ſie sofort haben“ ſette Jaſon zu. parte kacleang e„Ang. walten wir erſt abw Der Graf antwortete damit, daß er Hugo eben⸗ „Sehr zärtlich! Sehr rührend!“ rief Lord „Ich vermute, erforderlich Ich wünſche Ihnen Glück zu Und ſo— lebt wohl!“ Er entfernte ſich mit einer theatraliſchen Ver⸗ J Gel „Ich werde ihn nicht lwiederſehen“, ſagte Lord „Meine Tür ſoll ihm künftighin ver⸗ Sie, meine Tochter, und Hugo Hugo und ſeine Mutter erklärten ſich bereit da⸗ 13 e Es waren Amos Hadd und ſein Sohn. Beide waren eben in Wilcheſter angekommen 77 7 pri „Ahl“ ſagte der Adminiſtrator, als er ins Zim⸗ „Vornehme Ge⸗ 7 Feſtlich gekleidet? Was ſoll das be⸗ „Es bedeutet, Amos Hadd“, erwiderte der Ba⸗ Das unden worden!“ e Teſſment iſt ge 1 miniſtrator zurücktau⸗ „Verdammt!“ rief der „Sie und Ihr Sohn mögen uns jetzt verlaſſen bereit machen“, f Sir Ar werde meine Güter künftighin ſelbſt ieſe Kühnheitl“ ſagte der Adminiſtrator knir⸗ Wie ich ehe habe ich 9 ten 180 oſamunde, ich von u fordern. on Ihnen zu f Mad Hundertundzwanzigtauſend Pfund ver 9 1 Stimme von der Tür her und Mr. Geo don zwei Konſtablern begleitet, trat ins Alle blickten auf den Eintretenden, der ſich vor zezahlt und verloren worden wäre, die niemals :xiſtiert haben, außer in dem erfinderiſchen Ge⸗ hirn des unehrenhaften Adminiſtrators. Jede Ge⸗ zellſchaft, die innerhalb zwanzig Jahren bat, iſt mit großen Summen von Sir Archy's aber gefunden, daß in Wirklichkeit nich nig darin eingezahlt worden iſt. N Wilcheſter ſchuldet dem Adminiſtrator nicht werden mit mir kommen und bei mir wohnen!“ aichts, ſondern dieſer hat ſeinem Herrn enorme l Summen geſtohlen, die er in verſchiedener Weiſe zu und der 7 ſprach gerade ſeine Freude dar⸗— über aus, als plötzlich draußen die raſchen Tritte angelegt hat. anderer Ankommenden hörbar wurden. 1 15 Er öffnete ein großes Paket Papiere. ner, ich gebe Amos Hadd wegen Diebſtahls in zuren Gewahrſam!“ ft N Ne Nur zu gern traten die Konſtabler herzu und kommen war, Mr. Camp eine anſtändige Rente N ns legten Hand an Amos Hadd und deſſen Sohn, die zu mer getreten war und die Geſellſchaft mit einem das K arfen Blick überflogen hatte. fa f Scharp ſtolz,„ſondern einen ehen Sie!“ f 8 Er riß ſeine graue Perſicke, ſeinen Bart und die ri t 12 5 da vor der ibera ſener, ſanfter Blick glich ſeltſam dem Sir Ar⸗ Fenn „Kapitän Wilcheſterl⸗ ger mae e W „Markus!“ jubelte Roſamunde, an seine Sete Geſellſchaft verbugte und ſagte: tiſtrators Archibald Wilcheſter's. Ich habe ſie fallierſ d eingetragen; auf Nachforſchungen de ich Kurz, er Archy nur Volksgeſängen und ſeinen anmutigen Kinderrei⸗ gen Auge und Ohr der Beſucher in ſeinen Bann ſchlagen wird.— Eine künſtleriſch ausgeſtaltete Abendfeier in der Pfarrkirche wird das Feſt be⸗ ſchwierigkeiten zu erreichen iſt, ſteht eine ſtarke Beteiligung in Ausſicht und verſpricht die Wall⸗ in Mögelten d fahrt eine machtvolle 5 katholiſcher Jungmannen zu werden. 77 2 * 1* Lämmerſpiel, 8. Mai. Dieſer Tage fand durch den hochw. Herrn Dekan Schaidler die In⸗ ſtallation des erſten Pfarrers der neuerrichteten Pfarrei Hauſen, des hochw. Herrn Pfarrers Schwahn, ſeitber Kaplan in Lämmerſpiel, in feierlicher Weiſe ſtatt. Dadurch iſt die letzte Fi⸗ liale von dem Pfarrort Lämmerſpiel getrennt worden. f Geleit Die Zeit iſt nahe, wo die ſtärkſte Waffenrü⸗ ſtung vor der Größe und Zöhbigkeit der geiſtigen Kräfte zerbrechen wird. * Dr. Friedrich Deſſauer. rg Scharp, wird ſeinen Lohn empfangen; der junge Hadd wird Ber in eine Lage verſetzt, die er verdient, und muß tun, was viele beſſere Menſchen tun müſſen,— arbeiten ſein Leben lang, wa rend wir in Ruhe „Hier ſind die Bücher Amos Hadd's, des Ad⸗ und Zufriedenheit Ane genießen können!“ m nächſten Frühjahr wurde Roſamunde Wil⸗ ſtrohlte, Der ehrwürdige Mr. Camp vollzog dit in Anleihen, Aktien, Gütern und dergleichen gelegentlich, daß ſie ihre Arbeit getan habe und Ich habe die Dokumente hier!“ nun zum Sterben bereit ſei. Jedoch lebte ſie noch ſo lange, um ihrer Urenkelin, der hübſchen Beſſy, Hund!“ ſchrie Hadd, auf ſeinen Schreiber los, ihren Segen zu ihrer Heirat mit Martin Kroß ge⸗ ngend. einen Begleitern gewandt, hinzu:„Ich, Män⸗ wick geſchehen laſſen mußten. Kro up, einen 110 Burſchen, ſo ganz nach Ich. te Mr. Scharp's Belannt ben zu können. 5 „Zurück, Hadd!“ befahl der Schreiber und fügte, und wenige Monate ſpäter ſtarb auch Lord Ber⸗ Bald darauf aber verſchied ſie Hugo's erſte Handlung war, als er in den Be⸗ z der Berwick'ſchen Titel und Privilegien ge⸗ währen. Auch ſorgte er gut für Martin und alle diejenigen, welche ihm früher „Ihr? Wer ſeid Ihr denn?“ rief Amos Hadd Freundſchaftsdienſte erwieſen hatten. bauh.„Wie konnte Ellinger mir dieſen Menſchen Lord Leonhard ging nach dem Kontinent. Von icken!“ g Judt a e b 50d woch be 1 feſerz „Er hat mich auch ni ickt“, Mr. Indien aus, wo er bald nach ſeiner An ſtarb. 15 0 1. 5 Jaſon Hadd trieb als Gauner in London ſein rem Ge⸗ Unweſen, bis er verſcholl. Der alte Hawkers, auf welchen die Polizei ſchon ft und erkaufte pon ihm die Stelle als Ihr längſt gefahndet halte, war ſeines trägen Lebens reiber,— natürlich ohne ihm meine Abſichten verraten. Was mich betrifft,— ich bin— in lle herunter und ein hübf r junger Mann mit rfen, blauen Augen und nnverbraͤnntem Ge⸗ Geſellſchaft. Sein rief der Adminiſtrator 2 ter überraſcht. 815 1 5 ſo au färfere Augen als du, Va⸗ müde und unternahm einen Leeds. Er wurde dabei ve ſein Leben in einer Strafkolonie beſchließer⸗ Moon und Hilks leiſteten auch ſtets mürriſch und verzweifelt— Amos Hadd. ine großen auf Betrug, Niel gegründet, endeten, wie mer enden, mit einem elenden Fa tle dei Peng viele Drangſale ̃ tu eee 5 8 „Auf Berwick⸗Hall und en Diebſtahl rhaftet und mußte m Geſellſchaft, wie läne, aus Bosheit begonnen, 255 tigkeit eee lche. im⸗ denen er ſo großes Unrecht und n Ae 1155 5 Aus der kathol. Welt. (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint 1 mit Ausnahme ber Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins us gebracht.— f 5 Blumen“, halbjährlich einen ahrplan, ſowie einen 1 98. Zuſfammenkunft Poincare- Macdonald Paris, 10. Mai. Am Quai d'Orſay wurde geſtern abend erklärt, daß die Zuſam⸗ menkunft zwiſchen Poincare und Mac⸗ donald am 20. Mai in Chequers ſtattfinden werde. Dieſer Beſchluß iſt auf eine längere Unterredung zurückzuführen, die der engliſche Botſchafter geſtern mit dem Direktor der po⸗ litiſchen Abteilung des Quai d'Orſay hatte. Bei dieſer Unterredung hat der engliſche Bot⸗ ſchafter den Wunſch Macdonalds übermittelt, ſo ſchnell als möglich mit Poincare zuſammen⸗ zmreffen. Poincare antwortete, er ſei bereit, ſich am Vormittag des 20. Mai nach Chequers zu begeben und die Nacht vom 20. zum 21. Mai in Chequers zu verbringen.— Wie„Ha⸗ vas betont, wird die Beſprechung einen offi⸗ ziöſen Charakter tragen, ebenſo wie die Be⸗ ſprechungen der belgiſchen Miniſter in Paris und London. 0 Eine interalliierte Kouſerenz? Paris, 10. Mai. Der„Intranſigeant“ glaubt zu wiſſen, daß die geplante Unter⸗ redung zwiſchen Poincare und Macdo⸗ tmald in Boulogne oder Calais ſtattfinden werde. Mitte Juni werde ſodann mit großen Wahrſcheinlichkeit eine interalliierte Konferenz zuſammentreten, entweder in Paris oder in London. Dann werde eine Konferenz folgen in der auch Deutſchland teilnehmen werde. Man könne aber nicht vor dem Herbſt mit einer Löſung der Reparationsfrage auf Grund des Dawes⸗Planes rechnen. 2 Die Verwirklichung des Sachverſtändigen⸗ planes. Paris, 10. tai. Nach dem Journal“ hat die Reparationskommiſſion die Leitung der Arbeiten des für die Verwaltung der deut⸗ ſchen Induſtrie- und Eiſenbahnobligationer notwendigen Truſts den engliſchen Delegier⸗ len Bradbury ins Auge gefaßt. Der Po⸗ ten eines Agenten für Reparationszahlungen, der zuerſt dem belgiſchen Delegierten della Croix zugedacht war, ſoll auf Verlangen Frankreichs einem Franzoſen vorbehalten blei⸗ ben. 0 * Graf Weſtarp zum Sachverſtändigengutachten. Rom, 10. Mai. Die römiſche Preſſe bringt Erklärungen Graf Weſtarps zur Frage der Sachverſtändigengutachten. Weſtarp habe er— llärt, zwiſchen ihm und Hergt beſtehe keinerlei Meinungsverſchiedenheit. Die Vorbehalte Hergts erklärten ſich daraus, daß die deutſche Regierung in dieſer Frage zu weit gegangen ſei. Sie hätte ſich auf die Bekundung des Ver⸗ handlungswillens beſchränken ſollen. Er und ſeine Freunde ſeien zu Verhandlungen bereit, ohne ſich jedoch vorzeitig binden zu wollen. * Die engliſche Prüfung des Cachverſtündigen 5 planes. a London, 10. Mai. Der„Daily Tele⸗ graph“ meldet, daß die engliſchen Sachverſtän⸗ digen zurzeit die Einzelheiten des Sachverſtän⸗ digengutachtens prüfen und daß ſie Wert auß die Möglichkeit legen, Deutſchland Vor teile einzuräumen, die die deutſche Regie⸗ rung veranlaſſen könnten, einen Teil der Zah⸗ lungen durch Anleihen früher zu leiſten als der e vorſieht. Gegen das Sachverſtändigengutachten. Dresden, 10. Mai. Der Geſamtvor, ſtand des Verbandes ſächſiſcher Induſtriellen hat einſtimmig einen Beſchluß gefaßt, in dem gegen die Sachverſtändigengutachten die ſtärkſten Bedenken geäußert werden. 7* Vollsentſcheid in den Sachverſtändigen⸗ e vorſchlügen? f Berlin, 10. Mai. Nach einer Mittei lung des ſozdem. Parlaments dienſtes hat der Vorſtand der Partei in ſeiner heutigen Sitzung einſtimmig den Beſchluß gefaßt, in der Frage der Annahme oder Ablehnung der Sachver⸗ ſtändigenvorſchläge den Volksentſchein herbeizuführen.„ ee eee, ee Berlin, 10. Mak. In der ſozlaldemo, kratiſchen nakündigung einer Vollsentſchei, dung über die Frage der Annahme oder Ah lehnung des Sachverſtändigengutachtens wil der„L. A.“ erfahren haben, daß man in dey der Regierung naheſtenhenden Kreiſen der von der Sozialdemokratie entwickelten Idee ſern, ſteht und in ihr eine nicht angebrachte Ueber eee eee eil ng erblickt. ee e hat Morgan die in ratis beilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne andkalender.— Annahme von Abonnements täglich Montag, den 12. Mai 1924 7 5 Viernheimer Tageblatt 4 koſtet 5„die Rekl ile 50 E (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) fg., bei Wiederholung hr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derſenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M.— Bankkonto: Südd. Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und: Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 de Flköchen Jele Von Dr. jur. et phil. Seit dem Weltkrieg iſt die politiſche Macht mehr als vordem von den Perſönlich⸗ keiten auf die Ver hältniſſe übergegan⸗ gen. Früher konnten einzelne Staatsmänner großen Zuſchnitts durch kluges und zielbe⸗ wußtes Vorgehen weit eher politiſche Tat⸗ ſachen ſchaffen als in der Gegenwart, wo ſelbſt die mächtigſten Nationen und tüchtigſten Füh⸗ rer in den ſich durchkreuzenden Beſtrebungen der anderen überall auf Hinderniſſe ſtoßen, die ihre Bewegungsfreiheit eng begrenzen. Auch das England. der Nachkriegszeit hat auf Schritt und Tritt mit dieſen Hemmungen zu rechnen, und der gegenwärtige Premier hat während ſeiner verhältnismäßig kurzen Amts⸗ zeit es ſchon reichlich erfahren müſſen. daß von der Fähigkeit, weit ausſchauende Pläne zu konzipieren, bis zu ihrer Verwirklichung es noch ein großer Schritt iſt. Auf dem Kontinent begegnet Großbritan⸗ nien noch immer den größten Schwierigleiten in Frankreich. Die politiſchen Methoden Poincares, der der franzöſiſchen Nation von heute als einer der größten Staatsmän⸗ ner erſcheint, die Frankreich je beſeſſen, ſind derart zäh und beharrlich, daß Macdonald, wie man annehmen darf, nur durch klügſte Taktik und mit Hilfe der Zeit ſeine Ziele durch⸗ ſetzen zu können glaubt. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß dieſe Ziele noch die nämlichen ſind wie bei ſeinem Regierungsantritt. Gewiſſe liberale Zeitungen Englands verlangen indes von 0 eine größere Aktivität in außenpolitiſchen Be⸗ langen. Es ſind das aber zumteil dieſelben Leute, die damals große Gelegenheiten ver⸗ paßt haben, als es noch Zeit war. Und daß es wirklich nicht ſo einfach iſt, fruchtbare Politik zum Heil des ganzen Feſtlandes zu treiben, das beweiſt neuerdings wieder der erhebliche Unterſchied in der Auffaſſung der engliſchen und franzöſiſchen Antwortnote an den Wieder⸗ herſtellungsausſchuß, die man als Spiegel der Meinungsverſchiedenheiten beider Nationen in wichtigen Punkten betrachten kann. Seit ſeinem Amtsantritt hat Macdonald verſchiedentlich, zuletzt in Jork, in ſeinen Ver⸗ lautbarungen über auswärtige Politik mit Rückſicht auf Frankreich Bemerkungen fallen laſſen oder zu Deutungen Anlaß gegeben, die kein beſonders freundliches Echo an der fran⸗ zöſiſchen Felswand weckten. Da der britiſche Premier nun aber beſonderen Wert: darauf legt, die Wogen der Beunruhigung angeſichts der demnächſtigen bedeutungsvollen Beſchlüſſe und Maßnahmen in Sache der G uta chten zu glätten, ſo hat er neuerdings in Port Tal- bot eine Anſprache gehalten, in der er zum Ge⸗ genſtand ſeiner Erörterungen ausſchließlich äußere Angelegenheiten und hefonvets n anglo⸗franzöſiſchen Beziehungen machte. Von ſeiten Frankreichs iſt wohl noch keine Kund⸗ gebung Macdonalds mit ſo lebhaſter Genug⸗ tuung quittiert worden wie dieſe Rede. Sie wird in führenden Blättern als Auftakt zu einer innigeren Allianz zwiſchen beiden Völ⸗ kern hingeſtellt. U. E. ſind die Aeußerungen Macdonalds, der in der gegenwärtigen Zeit gewiß kein Intereſſe an einem Bruch haben kann, als taktiſches Imponderabile aufzufaſ⸗ ſen und zu bewerten. a e ö In den Regierungskreiſen Großbritan⸗ niens wird die Gegenwart als nicht beſonders Klaus Scholl(Eſſen). ſchen Arbeiten und Sorgen ve Länder betrachtet. Die Wahlen i. reich und Deutſchland, ſowie die end.. Budgetberatungen mit allem Drum und Dran hindern natürlich die Staatsmän⸗ ner dieſer Länder, die internationalen Fragen mit der notwendigen Entſchiedenheit in An⸗ griff zu nehmen. 5 Hinſichtlich der innerengliſchen Politik be⸗ merkte Macdonald dieſer Tage, der Gedanke an Neuwahlen ſei ſo gut wie gegenſtandslos, da die ſozialiſtiſche Regierung noch nicht am Ende ihrer Hilfsmittel ſei und da das Land in dieſem Augenblick nicht aus dem ruhigen Gang der Verhältniſſe herauszukommen wün⸗ ſche. Gleichwohl kann es einem nicht entgehen, daß ſich ſeit einiger Zeit die innerpolitiſchen Wellen bemerkbar kräufeln. Man darf das viel⸗ leicht als Vorzeichen einer nahen parlamenta⸗ riſchen Aktivität anſehen, deren Ergebniſſe nicht abzuſehen wären. Die Unſtimmigkeiten zwiſchen Labour und Liberalen, die ſich ſogar zu einem Ultimatum dieſer an jene verdichtet haben, können überraſchende Erſcheinungsfor⸗ men annehmen. Man kann den Gegenſatz in der Haltung, die Macdonald gegenüber den Konſervativen und Liberalen angenommen hat, nicht unbeachtet laſſen. Für letztere, be⸗ ſonders für Lloyd George, hat Maedonald ja ſeit einiger Zeit nur Ausdrücke der Ironie u. Geringſchätzung, wogegen ſein Verhalten gegen die Konſervativen ungewöhnlich ver⸗ bindlich iſt. Schließlich ſind die Konſervativen die ſtärkſte Partei im Parlament, und wenn der Premier ihre Unterſtützung findet, ſo kann er ſich eine Zeitlang als von den Liberalen unabhängig betrachten. Im Augenblick iſt die Gefahr für die Re⸗ gierung immer noch nicht ganz überwunden, da die Liberalen, obwohl ſie in manchen Fra— gen, z. B. in der Unterſtützung des Snow u⸗ Budgets, mit der Regierung zuſammengehen, in der Oppoſition erhebliche Schwierigteiten heraufbeſchwören können. Immerhin wachſen dadurch, daß es der Regierung gelingt, das Budget⸗Vorgebirge zu umſegeln, ohne Schiff⸗ bruch zu leiden, ihre Ausſichten, wenigſtens noch einige Zeit die Geſchicke Großbritanniens zu lenken. Falls Macdonald übrigens nich! glücklich durch die gegenwärtige Kriſe käme, wäre er wohl auch nicht der Staatsmann, der den gewaltigen Aufgaben der nächſten Zukunft gewachſen ſein würde. 17 5 Die nächſte Zukunft wird in politiſcher Beziehung ihr Gepräge vor allem durch die Löſung der Reparationsfrage erhe ten. Es ſcheint, daß die Konſervativen auf die. ſer Domäne hinter Macdonald ſtehen; hat doch ihr Sprachrohr Bald win am 15. April öffentlich die Zuſtimmung des Miniſterpräſi⸗ denten zum Gutachten der Sachverſtändigen gebilligt. Bekanntlich liegt es Macdonald ſehr am Herzen, ſeinen Namen an führende Stelle mit der Klärung der europäiſchen Lage in Verbindung zu bringen. Man möchte wün⸗ ſchen, es ſei ihm beſchieden, auf den endgülti⸗ gen Reparationskonferenzen und auf der in Ausſicht genommenen zweiten Abrüſtungskon⸗ ferenz den Beweis za erbringen, daß er nicht nur ein Mann reinen Wollens, ſondern auch ein großer Vollbringer, ein richtunggebender Geiſt iſt, der es durchſetzen hilft, daß disſer an jammervollen Verwicklungen reiche Akt des günſtig für die Regelung internationaler An⸗ gelegenheiten der innerpoliti⸗ N n ee eee 7557 europäiſchen Dramas einen einigermaßen ver ſöhnenden Ausgang findet. Morgan nach Amerika zurückgekehrt. f Newyork, 10. Mai. Bei ſeiner Rückkehr Wallſtreet umlaufenden Gerüchte, daß er mit einem Vertrage über eine 100 Millionen⸗Dollar⸗Reparations⸗Auleihe für Deutſchland aus Europa zurückkehre, weder 155 ſtätigt noch dementiert. Auf die Bitte, die Gr⸗ klärung Youngs, daß Amerika die Hälſte der vorgeſchlagenen 200 Millionen-Anleihe für Deutſch⸗ land übernehmen werde, zu beſtätigen, erwiderte Morgan, er zögere, darüber zu ſprechen, weil ſoviele Fragen damit verbunden ſeien und weil ſoplele der Kompetenz der Regierung unterſteh⸗ 1 die Bankiers daran gehen könnten, die Frage zu prüfen.— Es iſt wahrſcheinlich, daß in der nüchſten Woche elne Konſerenz anterikaniſchen Bankiers ſtattfindet. 1 — enden Fragen noch erwogen werden müßten, ehe Militärkontrolle nicht vor Bekanntwerden des Ergebniſſes der franzöſiſchen Wahlen N abgehen. Die Botſchafterkonſerenz halte in dieſer Woche keine Sitzung mehr ab. Der Termin der näch ſten Beratung ſei noch unbeſtimmt. —— ee, Bor den franzöſiſchen Wahlen. Paris 10. Mai. Eine von Havas veröf⸗ ſentlichte Zuſammenſtellung teilt mit, daß ſich bet den am morgigen Sonntag ſtattfindenden Kammerwahlen 2491 Kandidaten auf 402 Liſten um 584 Liſten bewerben. 8 Zur Regierungsbildung in Bayern. München, 10. Mai. Der erſte Verſuch zur der führenden Sildung der neuen Reglerung dürfte böchſtwahr⸗ e ſcheinlich der Vaveriſchen Volkspartet vorbehalten Jendie Frage der wiltüstontrele, 8(lein. Ohne das Woblwoden der Bölliſcen wir 708 0 f W a geſtand haben. berlin, 10. Mat. Wie die„Voſf. Jig.“ als keine Koalition Veſtand he. Paris meldel, wird die Antwort der Verbünde⸗ haben bisher jedes Prattieren. ce AN den auf die, lebte, deutsche, Rote, ux. Frage er Liwieſen. Sie bekämpfen beſonders den Wzeuler Die Völtiſchen erhala 41. Jahrgang des Innern Schwever, während von rn ſich eines gewiſſen Wohlwollens erfreut. 10 Der Völkiſche Block veröffentlicht eine Erklch⸗ rung über ſeine Haltung im Landtag. Seine »beit würde ſich nicht in leeren Legationen ver⸗ ren, ſondern der Bloch werde im Landtag dſitive Arbeit leiſten. * Einberufung des bayeriſchen Landtags. München, 10. Mai. Die Einberufung des Hayeriſchen Landtags dürfte dorausſichtlich in dex, letzten Maiwoche erfolgen. 5 Die Zentrumsfraktion als Spiegel, bild der wirtſchaftlichen Kräfte. Die neue Zentrumsfraktion weiſt wiederum wie keine andere Fraktion Vertreter aller im wirtſchaftlichen und geſellſchaftlichen Leben vor⸗ handenen Gruppen auf. Die Gruppe der Land⸗ wirte iſt die ſtärkſte in der Fraktion. Neben 8 Landwirten und zwei Gutsbeſitzern gehören zu der Zentrumsfraktion 3 landwirtſchaftliche Orga⸗ niſationsleiter, ein Genoſſenſchaftsdirektor, 1 Landwirtſchaftsſchuldirektor und 1 Leiter eines ſtaatlichen Verſuchsgutes. Dies ſind zuſammen 16 Vertreter der Landwirtſchaft. Die nächſt⸗ ſtärkſte Gruppe ſtellen die aus dem Arbeiter⸗ ſtande hervorgegangenen Abgeordneten dar. Insgeſamt ſind es 10. Davon ſind 3 Verbands⸗ vorſitzende, 4 Arbeiterſekretäre, 2 Miniſter a. D. und 1 im Reichs arbeitsminiſterium als Beirat tätiger Parlamentarier. Für die Handwer⸗ ker ſind 3 in der Handwerkerbewegung tätige Beamte und 1 Genoſſenſchaftsleiter. Weiter ge⸗ hören zur Fraktion 3 Induſtrielle; aus dem Kaufman nsſtand: 2 Kaufleute, 1 kauf⸗ männiſcher Angeſtellter und 1 Konſumverbands⸗ direktor. Zu den freien Berufen gehören: 2 Schriftleiter, 1 Schriftſtellerin, 1 Hausfrau, 2 Rechtsanwälte, die noch hierbin gehören, fallen auch unter die 10 Köpfe ſtarke Gruppe der Ju⸗ f riſten. Hierzu gehören 1 Oberſtaatsanwalt, 1 Landgerichtsdirektor und als Miniſter bezw. Reichskanzler angeführter Parlamentarier. An Staatsbeamten gehören zur Zentrumsfraktion 2 Oberregierungsräte, 1 Miniſterialrat, 1 Frau Miniſterialrat, 1 Oberpoſtkekretär und 1 Poſtſek⸗ retär. Aus dem Beruf der Volkswirtſchaftler hervorgegangen ſind 2 Miniſter, 1 Miniſterialdi⸗ rektor und 1 dritter Parlamentarier. Der Leh rerberuf ſtellt 1 Univerſitätsprofeſſor, 1 Kreis⸗ ſchulrat, 1 Oberlehrer, 1 Oberlehrer a. D., 1 Mit⸗ telſchullehrer und 1 Lehrerin. Dem geiſtlichen Stande gehören an: 1 Miniſter, 1 Univerſttäts⸗ profeſſor, 2 Domberren und 1 Pfarrer. Schließ⸗ lich ſei noch erwähnt, daß zur Zentrumsfraktion 4 Frauen gehören. ö 1 Rußland verlangt Genugtuung Moskau, 10. Mai. In der„Isweſtija“ verbreitet ſich Steklo w über den deutſch⸗ ruſichen Zwichenfall. In einen Ausführungen heißt es u. a., es beſtätigt ſich, daß der Ueber⸗ fall auf die Handelsvertretung eine vorbe⸗ dachte Provokation großen Stils darſtellen: Jeder Verſuch der deutſchen Regierung, Die von Oberregierungsrat Weiß erdich elen Do⸗ kumente der ruſſiſchen Regierung zuzuſchrei⸗ ben, würde die Beziehungen zwiſchen beiden Staaten nur verſc rn. Streſemann verſchärfe den Zwiſche und verleihe ihm Sowjetregie⸗ einen politiſchen Char i Kompromiß eingehen bolſchewiſtiſche 0 gegen die ruſſiſch-deutſchen 2 Berliner Vorkommnis als er ſtellen.— In bieſigen volitiſchen Kreiſen ver⸗ lautet zu der Mitteilung, wonach der Kouflikt bereits in das Stadium eines divlomatiſchen Meinungsaustauſches getreten ſei, noch nichts. * Entfpannung des amerikaniſch. japaniſchen Verhältniſſes Rewyork, 10. Mai. Der gemiſchte ſchuß des Repräſentantenhauſes bat Zuſolge eines dringenden Erſuchens des Präſidenten Coolidge ſeine geſtrige Entſcheidung ſchnell und unerwartet abgeändert, wonach die Wirk⸗ ſamteit des Ausſchluſſes von Jap aner n bereits am 1. Juli in Kraft treten ſolkte. Als neues Datum der Inkraftſetzung des Geſetzes hat der Ausſchuß den 1. März 1925 ſeſigeſetzt. ſodaß in der Zwiſchenzeit divtomatiſche* dandlungen gepflogen werden können. die 2 5 Einigung zwiſchen Amerika und Japau her* zuführen geeignet erſcheinen. e Aus⸗ . w rheitszeitklonflintes. au reik im Ruhrbergbau wir 4 ter Seite milgeteilt: Die Ar⸗ itsy niſſe im Ruhrbergbau waren bis zum 1. Mat 1924 wie folgt geregelt: Aufgrund von Vereinbarungen und Schiedsſprüchen lei⸗ ſteten die Bergarbeiter ſeit dem 1. Januar 1924 im Anſchluß an ihre regelmäßigen Schichten eine Mehrarbeit derart, daß die Geſamtſchicht⸗ dauer unter Tage acht Stunden und über Tage in der Regel 10 Stunden betrug. In Betrie⸗ ben über Tage, in denen vor dem Kriege we⸗ niger als 10 Stunden gearbeitet wurde, ver⸗ blieb es bei dieſer kürzeren Arbeitszeit. All das galt bis zum 30. April 1924. Die tarif⸗ lichen Durchſchnittslöhne waren bis zu Beginn des Jahres 1924 einſchließlich der für die Mehrarbeit zu leiſtenden Zuſchläge auf 5,40 Mark für die Hauer und für die oberſten Schichtlöhne, wie z. B. für die Handwerker auf 4,70 Mark feſtgeſetzt. Dieſe Löhne blieben un⸗ ler dem Druck der dem Ruhrbergbau auferleg⸗ ten Laſten und der dadurch bedingten außer⸗ ordentlichen Steigerung der Selbſtkoſten hinter den Friedenslöhnen der Ruhrbergarbeiter zu⸗ tück. Mit der Fortdauer dieſes Zuſtandes wurde die Lage im Ruhrgebiet für die Berg⸗ arbeiter von Tag zu Tag ſchwieriger. In der erſten Hälfte des April ſetzte deshalb ein unter dent Vorſitz des Schlichters Mehlich gefällter Schieds pruch eine 15proz. Lohnerhöhung mit Wirkung vom 15. April ab feſt. Der Zechen⸗ berband lehnte dieſen Schiedsſpruch ab, weil er die Tencrung der Lohnerhöhung ſchon ah 15. April für unerfüllbar hielt: die Gewerk⸗ ſchaften a. men dagegen den Schiedsſpruch an und veantrögten ſeine Verbinolichkeitserklä⸗ rung. Nach ergebnisloſen Einigungsverſuchen ſah ſich der Schlichter ebenfalls genötigt, einen Schiedsſpruch über die Arbeitszeit zu fällen. Darnach ſollte die Arbeitszeit unter Tage bis zum 4. November wie bisher 8 Stunden betra⸗ gen und auch über Tage ſollte bis zu dieſem Tage die Mehrarbeit fortgeſetzt werden; ledig⸗ lich für beſondere ſchwierige Arbeitsverhält— niſſe ſollten ſchon nach dem 1. Juli an Stelle der 12ſtündigen nur 8ſtündige Schichten treten. Dieſen Schiedsſpruch lehnten die Zechen ab, weil ſie die Wiedereinführung der Achtſtunden⸗ ſchicht nach dem 1. Juli für undurchführbar hielten, und die Gewerkſchaften in erſter Linie deswegen, weil der Schiedsſpruch die Fort— dauer des Manteltarifvertrages für die Zeit der Mehrarbeit nicht ſichere, weil er für die Mehrarbeit keine beſondere Zahlung vorſehe und weil ſie über eine illoyale Anwendung der beſtehenden Arbeitsverträge(Urlaub, Deputat⸗ kohle u. a.) durch die Arbeitgeber klagten. So⸗ mit beſtand am 1. Mai Streit über die Löhne und die Arbeitszeit im Ruhrbergbau. Das Reichsarbeitsminiſterium verſuchte die Par⸗ teien im Verhandlungswege zu einigen. Da aber ein Ergebnis nicht zu erreichen war, griff der Reichsarbeitsminiſter perſönlich in die Verhandlungen zu Ham am 3. Mai ein. Mit den Vertretern des Zechenverbandes und der Gewerkſchaften war über die vielen und weit⸗ gehenden Streitpunkte keine ſofortige Verſtän⸗ digung zu erzielen. Der Miniſter ſprach darauf die Verbindlichkeitserklärung des in der Lohn⸗ frage gefällten Schiedsſpruches übet die Ar⸗ beitszeit mit Wirkung bis 31. Mai aus. Auf⸗ grund dieſer Verbindlichkeitserklärung iſt der Hauerdurchſchnittslohn ab 1. Mai auf 6,21 Mk. und der Handwerkerſchichtlohn auf 5.40 Marl erhöht worden. Dieſe Beträge bleiben hinter denen der Friedenszeit um etwa 8 Prozent, lſo um etwa ſoviel, wie die gegenwärtige Ar⸗ beitsleiſtung hinter Friedensleiſtunga aurück. 1 eonat Wal verfüge Urlaudsſperre g heben. Die Vertreter des Zechenderbandes es llärten ſich mit der durch den Reichsarbeit⸗ miniſter in Ham getroffenen Regelung einver ſtanden, wieſen aber darauf hin, daß die Be⸗ triebe durch ihre wirtſchaftliche Notlage genö⸗ tigt ſeien, die Arbeiter zu entlaſſen, die ſich nach der Verbindlichkeitserklärung des Schieds⸗ ſpruches etwa weigern werden, eine Arbeits⸗ zeit von 8 bezw. 10 Stunden zu leiſten. Die Vertreter der Gewerkſchaften erklärten, daß ſie die in Ham getroffene Regelung, ebenſo wie es bisher mit den Schiedsſprüchen geſchehen ſei, der Revierkonferenz ihrer Vertrauensleute unterbreiten müßten, vor deren Entſchließung ſie keine Stellung nehmen könnten. Der Reichs⸗ arbeitsminiſter hat daraufhin beide Teile tele⸗ graphiſch dringend gebeten, alles zu tun, um die Durchführung der in Ham vorgeſehenen Regelung ohne Reibungen zu ermöglichen. Er wies die Gewerkſchaften auf die Notwendig⸗ keit hin, ihre Mitglieder über die durch die Verbindlichkeitserklärung geſchaffene Rechts⸗ lage ſchleunigſt zu unterrichten, und bat den Zechenverband, die Bemühungen der Gewerk⸗ ſchaften nicht durch vorzeitige Kampfmaßnah⸗ men zu erſchweren. Daß die Revierkonferenzen die in Ham getroffene Regelung abgelehnt ha⸗ ben, daß die Bergarbeiter ſich weigerten, die in dem Schiedsſpruch feſtgeſtellte Arbeitszeit zu leiſten, und daß die Betriebe zu Entlaſſun⸗ gen geſchritten ſind, wurde der Oeffen lichkeit bereits bekannt. Dieſe Darſtellung ſtellt ledig⸗ lich die Tatſachen nebenemander und enthält ſich jeder Begründung der einzelnen Maßnah⸗ men. Es darf erwartet werden, daß die beiden ſtreitenden Teile in ihrem eigenen wie im In⸗ tereſſe des Geſamtwohles bald einen Weg zum Frieden finden werden, den zu ebenen die be⸗ rufenen Stellen nach wie vor bereit ſind. * Kabinettsbeſprechungen. Berlin, 10. Mai. Entgegen anders lau⸗ tenden Gerüchten hat ſich die Reichsregie⸗ rung in ihrer geſtrigen Kabinettsſitzung nicht mit der Frage ihres Rücktritts beſchäftigt. Es ſind im weſentlichen die mit dem Bergarbeiter⸗ ſtreik zuſammenhängenden Fragen beraten vorden. Die Maßnahmen des Reichsarbeits⸗ miniſters und die regierungsſeitigen Einwir⸗ kungen den Konflikt beizulegen, fanden volle Zuſtimmung.— Auf den Krupp'ſchen Wer⸗ ken in Eſſen wird durch Anſchlag der Direktion bekannt gegeben, daß vorausſichtlich vom 11. Mai ab infolge Kohlenmangels Kurz- und Feierſchichten mit Verdienſtausfall eingelegt werden müſſen. Beſſerung der Lage in Oberſchleſien. Gleiwitz, 10. Mai. Die Lage im ober⸗ ſchleſiſchen Bergbau hat ſich etwas gebeſ⸗ ſert. Die Zahl der Arbeitswilligen ſteigt. Die Wiederaufnahme des Förderungsbetrie⸗ bes iſt jedoch nicht nicht möglich. Die ſtaat⸗ liche Hütte in Gleiwitz hat den Betrieb wieder aufgenommen. Die Gefahr eines Sympathie⸗ ſtreikes der Eiſenbahner iſt beſeitigt. e Vollkommene Arbeitsruhe. Berlin, 10. Mai. Nach den heute vor⸗ liegenden Nachrichten ergibt ſich aus dem Ruhrgebiet das Bild vollkommener Arbeits⸗ ruhe. Allerdings ſcheint ſich die Zahl der Not⸗ ſtandsarbeiter etwas vermehrt zu haben. Der Reichsarbeitsminiſter ſteht in ſtändiger Füh⸗ lung mit dem Schlichter für das Rubraebiet! eide beitnehn be zu e An..„en Die Vermittlung de Berlin, 10. Mai. Ueber die Regie⸗ een de im Ruhrſtreik wird aus örtmund gemeldet, daß die geſtern vom Reichs⸗ und Staatskommiſſar Mehlich ein⸗ geleitete Vermittlungsaktion bei den für ge⸗ ſtern abend zu einer Beſprechung geladenen e erfolglos geblieben nd. R „Internationale Gewerklſchaftsführer im „ Ruhrgebiet. Berlin, 10. Mai. Wie der„Vorwärts“ aus Amſterdam meldet, hat eine Anzahl inter⸗ nationaler Gewerkſchaftsführer, da⸗ runter engliſche und niederländiſche Berg⸗ arbeiterver treter, ſich ins Ruhrgebiet begeben, um ſich m., den Gewerkſchaften ins Benehmen zu ſetzen. 0 Frankreich und die Kriſe im Ruhrbergbau. Paris, 10. Mai. Das Arbeitsminiſte⸗ rium veröffentlicht eine Note, worin erklärt 8 71— 8 wird, daß die Ausſperrung der Grubenarbei⸗ ter des Ruhrgebietes die Intereſſen der fran⸗ zöſiſchen Induſtrie nicht berühre. Die Metall⸗ induſtrie ſei mit Koks reichlich verſehen. Die Erhöhung der Lieferungen aufgrund der Mi⸗ cumverträge werde geſtatten, den franzöſiſchen Fabriken mehr als 250 000 Tonnen Koks⸗Vor⸗ rat zuzuführen. Außerdem ſeien gegenwärtig 85 Züge, die 60 000 Tonnen darſtellten, an der Grenze mobiliſiert. Ferner ſei der Betrieb in den Regiegruben, wo die Arbeitszeit unverän⸗ dert ſei, aufrecht erhalten worden. Sie produ⸗ zierten täglich 6000 Tonnen. Auch beſtehe die Möglichkeit. die noch vorhandenen Vorräte an der Ruhr abzutragen. Darauf könne tiotwen⸗ digenfalls von neuem zurückgegriffen werden, Die Lage ſei damit ohne Gefahr. Zu den Wahlen in Baden Von Abg. Dr. Schofer. N Die Schlacht iſt geſchlagen. Das Reſultat im Lande ſteht feſt. Von den 13 Liſten, die ſich in Baden um die Stimmen der Wählerſchaft bewar⸗ ben. ſind ſechs ohne Mandat im Lande cnblieben, weil ſie die Mindeſtzahl von 60 000 Stimmen nicht erreichten; denn es erhielten die USq 6218 Stimmen, der Häußerbund 799, der völkiſche Block 46903, die wirtſchaftliche Verei⸗ nigung 21444, der Bund der Geuſen 6981 und die republikaniſche Partei 1431. So gingen dem Lande verloren 73761 Stimmen, alſo noch mehr als ein Mandat. Dieſer„Erfolg“ dürfte viel⸗ leicht für die Zukunft etwas erzieheriſch wirken Ter Radikalismus in ſeiner dreifachen im Lande Baden nicht allweg Erſcheinung iſt auf ſeine Rechnung gekommen. lauf weiſen die Kommuniſten auf. i es auf 95 327 Stimmen. Die Urſache dieſer Er⸗ ſcheinung dürfte in der zeitweilig falſchen Ein⸗ Am meiſten Zu⸗ ſtellung der badiſchen Sozialdemokratie gegenüber dem Kommunismus ſein. Man glaubte nämlich mit einer ſchonlichen Behandlung Herr der Lage bleiben zu können. In Südbayern beging man mehr wie in anderen Teilen dieſen Fehler. Da, rum kamen von dort auch die meiſten Erfolge des Linksradikalismus. Es iſt den Mehrheits, ſozialdemokraten mit den Kommuniſten genau Sie brachten um's, daß die beſorgte Mittelpartei mit 5 504 Stimmen zufrieden ſein mußte. Ihr Verluſt gegenüber 1920 beträgt ſomit 38 960 Stimmen. 46 229 zählte die Partei 1921 bei den Wahlen zum Landtag, als der Landbund ihr Konkurrenz kiachte; alſo auch gegen dieſe Wahl noch ein Rückgang. Daraus iſt zu erſehen, daß die vom Spitzenkandidaten aufgezogen Flagge mit katho⸗ liſcher Farbe nichts half! Die Deutſchnationale Partei iſt mit der Spitzenkandidatur Wallraf hereingefallen. Der ungeratene Sohn Landbund hat den gleichen Trick mit der katholiſchen Flagge verſucht; der Erfolg iſt ebenſo ein negativer. Selbſt die ländliche Heimatgemeinde des Ban⸗ nerträgers hat ihm bedeutend abgewunken. Die badiſchen Bauern durchſchauen die politiſche Mache des Bauernbundes und kehren ſich vie⸗ lerorts von ihm wieder ab. Was werden ſie erſt dazu ſagen, daß der badiſche Landbund über Stuttgart und den Teutſchnationalen Weingärt⸗ nerbund daſelbſt 9683 badiſche Stimmen an die Reichsliſte mit den Berliner Herren an der Spitze überführt hat! Um die badiſchen Landwirte zu beruhigen, wies der Landwirt in Baden darauf hin, der badiſche(deutſchnationale) Bürgermei⸗ ſter Hertle ſtehe auf der Liſte im Reich; man vergaß aber zu melden, daß dieſer Name erſt an ſiebter Stelle aufmarſchiert. Dieſe Erfahrung wird die Bauern hierzulande ſtutzig machen. Dem dreifachen Radikalismus zu begegnen, daran ſind alle anderen politiſchen Parteien in⸗ tereſſiert. Vielleicht kommt die Deutſchnationale Volkspartei auch noch zu dieſer Einſicht. Dieſe Hoffnung darf ausgeſprochen werden, wenn zur Stunde auch noch keine Anzeichen dafür vorlie⸗ gen. Man ſollte erwarten dürfen, daß eine „chriſtliche“ Volkspartei mit Elementen nichts zu tun haben will, die es ausſprechen laſſen: Geiſtliche, die politiſch tätig ſeien, gehörten ange⸗ ſchoſſen.“ Dieſer Ausſpruch fiel, wie von Zeu⸗ gen mitgeteilt wurde, in der völkiſchen Wahlver⸗ ſammlung zu Waldkirch im Elztal. Die Sozialdemokratie ſank von ihrer Stim⸗ menziffer 190 298 im Jahre 1920 auf 142 783 vom 4. Mai; ſie hatte alſo einen Verluſt von 47515 Stimmen; damit fällt ihr drittes Mandat dahin. Einen Hauptgrund dieſer Erſcheinung haben wir bereits gegeben. Zu ihm geſellt ſich noch der an⸗ bere, nämlich die Verantwortung, an der die So⸗ zialdemokratie als Regierungspartei ungleich ſchwerer trägt wie Parteien, welche ihre Wähler längſt an die Verantwortung gewöhnt haben. Temokratie und Deutſche Volkspartei haben hren Beſitzſtand im allgemeinen gewahrt. Wir im Zeutrum hatten den Anſturm von allen Seiten auszuhalten. Beſonders ſuchten die Deutſchnationalen und der Landbund mit katho⸗ liſchen Spitzenkandidaten auf unſere Koſten Ge⸗ ſchäſte zu machen. Ein„Wahlkatechismus“ für Katholiken mit vielen Stellen aus päpſtlichen Rundſchreiben ſoltlte die Zentrumswähler zum Ueberlauſen veranlaſſen. Dieſen Machinationen ſind wir ſeyr leicht Herr geworden. Selbſt der Uebergang der Freien Stimme in Radolfzell, eines der älteſten Zentrumsblätter, in das deutſchnationale Lager, hat nicht viel geſchadet. Mehr Verluſte brachte die Wahlflauheit in ein⸗ zelnen ländlichen Gegenden am Bodenſee und am Oberrhein. Hier liegt die Haupturſache für den Rückgang in der Geſamtſtimmenzahl um rund 15000. Die glänzende Haltung der Städte Heidelberg, Karlsruhe, Pforzheim und Freiburg lowie weiter Teile des Unterlandes baben ge⸗ Sie liebten ſich beide. Nera der- Gegenwert 9 e von Georg Okonkowski. 1 Machdruck verboten.) 1. Kapitel. W e Goldene ſonnige Tage! Die Sonne liegt blen⸗ dend und wärmend auf dem weißen Sande, der Wind ſtreicht flüſternd durch den Strandhafer, das Meer ſingt murmelnd ſeine alten, urewigen Lieder und ſendet ſeinen würzigen, ſalzigen Duft über das Land— und drüben aufragend aus ſchattigem Nebelgrau blinken die weißen Kreidefelſen mit ihrer tiefgrünen Mütze uralter Tannen und Fich⸗ ten:— Rügen. Der Strand von Binz zeigt bunteſtes, belebteſtes Geſicht. Soweit das Auge reicht, Strandkorb neben Strandkorb und weiße Sandburgen, von den Kin⸗ dern aufgetürmt und mit Fähnlein geſchmückt. Und dazwiſchen eine Flut heller, duftiger Sommertoi⸗ letten, großrandiger Strohhüte mit blitzenden Au⸗ darunter. Leiſe, geflüſterte Unterhaltung— helles Kinderlachen— in der Ferne die abgeriſſe⸗ men Töne des Kurorcheſters. 5 Da plötzlich wird die Aufmerkſamkeit aller Kur⸗ gäſte am Strande auf einen Punkt gelenkt. Am Horizont erſcheint der Paſſagierdampfer, der den Verkehr mil der Hafenſtadt des Feſtlandes ver⸗ mittelt. Eine Anzahl aneinander gereihter Flag⸗ gen zeigt die Zahl der Boote an, deren er bedarf, aum ſeine Paſſagiere ans Land zu ſetzen. Unten am Strande erheben ſich die wackeren Rügener Boots⸗ leute aus ihrer ſtoiſchen Ruhe, um die Fährboote ins Waſſer zu ſchieben, und die Kurgäſte brechen in auf, um die Landungsbrücke zu oklu⸗ pie Raſch nähert ſich der Dampfer pee tele; mit dem lauten Geheul ſeiner Damp 8 ings in der Bucht wiederhallt, grüßt er den Strand; ſchon glaubt anan die Paſſagiere, die, mit Taſchentüchern winkend, am Reling lehnen, zu er, kennen, als ein neues Ereignis die Aufmerkſamkeit er auf der. Befindlichen von dem Dampfer ablenkt. 1„ Ans der Selliner Bucht ſchießt lötlich von einer ſcharſen Landbriſe getrieben, ein 1 1 ot mit großem. Sege ervor, nähert ſich in tanzender Fahrt dem Schreck wieder die Augen nach der Unglücksſtätte 4 lenken wagte, trie Damp er, und ſobald es in deſſen nächſter Nähe gekom⸗ nen iſt, wirft es ſein Segel herum und fährt jetzt Seite zur Seite mit dem ſtampfenden Raddampfer dem Strande zu. Die einzige Inſaſſin des Bootes, ne ſchlanke Dame in weißem Kleid und weißem Südweſter, hat ſich in dem Boote aufgerichtet und unterhält ſich mit einem K droben am ſdeling, indem ſie beide Hände an den Mund ge⸗ ſegt, den Lärm des ſchnaubenden Rades zu über⸗ nen verſucht. Man kennt das Boot und die Seglerin am Strande von Binz dem Anſehen nach. Sie hat durch ihre kühnen Fahrten ſchon oft die Aufmerkſamkeit aller auf ſi 7 1 Was ſie etzt unternimmt, iſt eine neue Tollkühnheit, und kaum hat dieſer Gedanke bei allen Zuſchauern Raum gewonnen, als ein allgemeinen Auſſchrei des Entſetzens ertönt. Was und wie es geſchehen, har niemand bevb⸗ achten können. Man ſah nur, wie plötzlich das roße Segel flatterte, wie die Dame nach dem peit⸗ ſchenden u griff,— im nächſten Augenblick war alles verſchwunden. Das Boot war in das Rad des Dampfers hineingefahren und von dieſem unter das Waſſer gedrückt worden. Und als man nach dem erſten furchtbaren hinter dem Dampfer in ein weißer unkenntlicher Knäuel. Waren es Teile des zerſchlagenen Bootes? War es die elegante junge„die ihre Liebe 19 5 Waſſerſport mit einem ſo frühen, grauſigen Ende büßen mußte? ber ſchon hatte eine fieberhafte Tätigkeit be⸗ gonnen, Verunglückten zu Hilfe zu eilen. Der mpfer drehte bei,— mit ſchnellen Ruder⸗ 1610 u eilten die Fiſcher in den Fährbooten nach er e ee— Rettungsgürtel flogen ins Waſſer,— aber was konnten ſie der Verunglückten helfen, die allem Anſchein nach weder eee, noch Kraft genug haben konnte, danach zu greifen? Hilfe, ſchnellſte Hilfe tat mot! ö Und ſie war bereits zur Skelle. N Ueber den Reling ſchwang ſich, nachdem er Hut und Rock abgeworfen, eine Mannesgeſtalt, 10 e ſich in weitem Bogen in das aufſpritzende Waſſer einem Kielwaſſer und ſchwamm dem weißen, treibenden Knäuel nach. An ſeinen ſicheren Stößen merkte ein. keine äußeren Verletzungen erlitten hatte, ins Le⸗ ben zurückzurufen. 1100 und ſie in eine ſitzende Stellun ganz lei noch Le Verunglückte zu bergen. 5 langen, bequemen Madeiraſtuhl und trug Hater das dem Strande zunächſt gelegene Oſtſee⸗Hotel, deſſen Beſi Aufnahme herbeigeeilten Badearzte ſtellte ſich 8 Dame als Berliner Kollege vor und ohne auf ſeine m total durchnäßte Kleidung zu achten, begann er, mit 1 7 che W einige iche Damen neue mit den een dee en in den 2 g 22755. 70 Katz „ ſei, dem ſie enigegengefahren war und den ſie auf e in das ſeine Tochter gebracht worden war, und us 9 n ö Petra ſort den ſtarken, überlegenen Schwimmer und eine ohn allgemeine Erleichterung machte 0 Spannung unter den Zuſchauern dieſes grauſigen Dramas Gegenſtand erreicht und hob die von dem Segel bedeckte, ſich krampfhaft an den abgebrochenen Maſt klammernde Dame empor. a feſt geſchloſſen und ihr Kopf ſank ſogleich kraftlos wieder zurück. 1 linken Arm und ſchwamm den ſich ſchnell nähern⸗ ju den Fährbooten der Rügener 55 her entgegen, Se während das aufgelöſte blonde Haar der Lebloſen eine lange Furche hinter ihm im Waſſer 0 ald waren ſie beide in das erſte Boot gehoben und während ſi⸗ derſc der atemloſen die latz. Bald hatte er den ſchwimmenden Ihre Augen waren Er nahm ſie ſorgſam in ſeinen r der ſcheinbar dieſes, von ſtarken Ru ägen näherte, war der trieben, der Landungsbrü. nend eifrig bemüht, die Dame, die anf Er hatte das Kleid am Halſe gebracht.“ er die Augen blieben geſchloſſen und nur ein es, faſt unhörbares Atmen ede an, daß in dem ſchönen jungen Kö Am Strande regten ſich hundert Hände, die n bettete ſie auf einen 15 Wem ein Parterrezimmer zur ru Retter der ie 0 und e durch ſchaft, auf hatte der Dampfer ſeine Paſſagiere boten gelandet. Ein älterer vornehmer 5 über den Steg. Man machte denn man hatte erfahren, Inzwi Zuvorkommend wies man ihn nach dem Hotel, proviſterte Krankenzimmer betrat, ten die Aerzte, die ſchuel veiſtändigt waren.] Strande ſehen. 5 Wundertier angeſtaunt zu werden, und hätte er micht die Verpflichtun tientin bis zu ihrer bun ndeln, er hätte gewiß längſt einen ſtillen Winkel, fern von aller zudringlichen Neugier, aufgeſucht. Der 70h G e 1 9 6 5— ö ſei gro warm riengäſte war a n Ba⸗ 5 dern bret wieder in die Gr Nur ein kleiner vornehmer tiller Zurü ſchaft an der Oſtſee ausſchütttet. likten bereitſtellte. Einem 10 weit und weiter, die Luft ſo klar, ſo durch⸗ lte. 1 liegen, weit und immer weiter,— nur hier und auf einer 14 8 Welle raſten— und alles, was die Welt an en uns angehängt hat, zurſicklaſſen, ſenken,— um frei zu fein! Törichter Traum! beglütickwünſchen. Die Tad Nate fbgerat Augen aufgeſchlagen und de Totenſchlaf abge⸗ ſchüttelt, der ſie bereits in ſeinem Banne wähnte. Der Unglücksfall und die heldenmü kung der euſ kannten Berliner Arzt bildete noch lange das Ge⸗ 1 sthema in Binz und den benachbarten Rin gen wenig von den beiden Helden des Tages. b Ervet⸗ 1 10„ 71 10 en Dame durch einen ihr völli Bädern. Leider ſah und hörte mam fehr Dame lag krank in einer einſamen Villa im iner Walde und der Arzt ließ ſich ſelten am Es war peinlich, als ein übernommen, ſeine Pa⸗ neſung 2. Kapitel. 9 Hochſommer neigte ſich ſeinem Ende zu. ſtädte zurückgeflutet. . 8. heit die unvergleichlich ſchöne 2798 Spätſommer über die Land⸗ ge, die geral 5 Der Horizont 05 ſervögel beneidet, o rein und leicht, d. 3. man r Keunje b idet, die unbeſ u u die⸗ iete ſich tummeln. Man möchte mit ihnen n und ins ber. * und Sor, N. 5 mo die den 5 0 0 i es 11 8 9 adiſche Regierungs beste 5 9 5 balftion beſtehe Demokratie, Sozialdemokratie und Zentrum verfügt noch über 57,5 Prozent aller abgegebenen Stimmen. Damit hat ſie immer noch die notwendige Unterlage. Ob trotzdem an eine Stärkung derſerben gedacht werden will, 10. ine Frage für ſich. Ihre Beantwortung häng, „erſter Linie nicht vom Zentrum ab, beſonders wenn man die Erfahrungen in der Sache zu Rate zieht. Löſt man die Frage von diefer Be⸗ trachtungsweiſe los und lüßt man alſein die In⸗ tereſſen des Landes ſprechen, dann tritt der Grundſatz von der breiten Baſis für eine Regie— rung mehr in den Vordergrund. Die Stärke der bisherigen Koalition legt aber keinerlei Not, wendigkeit auf. Das gibt Bewegungsfreiheit, die niemand mehr ſchätzt wie der praktiſche Po⸗ litiler. ö„ e Die Länder und das Neichspoſtſinanzgeſetz 5 Im Organ der Deutſchen Poſtge 1 erkſchaft leſen wir folgende Abhand ung: 1 In der„Bayeriſchen Stgatszeitung“ wird in einem längeren Artikel„Nach dem Reichs! poſtfinanzgeſetz“ dargelegt, der Länder, namentlich der Bayerns und der Württembergs faſt vollſtändig ausgeſchaltel ei und daß insbeſondere den letzteren ihre ehemalige Poſt viel weiter entrückt worden iſt, als dies durch den Uebergang auf das Reich im Zeitpunkt des Vertragsabſchluſſes von ihnen gewollt und vom Reiche zugeſtanden war.— Die„Bayeriſche Staatszeitung“ er⸗ klärt:„Ob dieſe Verſchiebung eine Verletzung des Vertrages durch das Reich in dem Sinne darſtellt, daß die beiden Vertragsgegner da⸗ durch das Recht des Rücktritts vom Vertrage erlangt haben, ſoll hier nicht unterſucht wer⸗ den; auf alle Fälle widerſpricht es den Tat⸗ ſachen, wenn in Paragraph 10 des Reichspoſt⸗ finanzgeſetzes geſaat iſt: Die Staatsverträge mit Bayern und Württemberg nach Maßgabe des Geſetzes vom 27. April 1920 bleiben un⸗ berührt.“ M e ee Dieſe Auffaſſung deckt ſich zwar mit den Anſichten, die von verſchiedenen Vertretern Bayerns und Württembergs bei Gelegenheit der Verabſchiedung des Reichspoſtfinanzgeſet⸗ zes geäußert worden ſind, aber kaum mit den Tatſachen. Die Anrufung des Staatsgerichts— hofes würde dies zeigen. Die Staatsverträge könnten doch nur verletzt ſein. wenn weſenkliche Rechte beſchnitten oder aufgehoben wären. Das iſt aber nicht der Fall. Eine Aenderung iſt nun inſofern eingetreten. als die Form der Geltendmachung des Einfluſſes der Länder ſich geändert hat. Während bisher Bayern und Württemberg und die übrigen Länder durch ihre Vertreter im Reichstag. Reichsrat und Verkehrsbeirat je beſonders ihre Wünſche und Anträge vorbrachten, iſt jetzt im Verwal⸗ tungs rat ein zuſammenfaſſendes Organ ge⸗ ſchaffen, in dem aber wieder Reichstag, Reichs⸗ rat. Perſonal, Wirtſchaftsbeſtände— und je⸗ weils auch bayeriſche und würtlembergiſche Vertreter aus dieſen Körperſchaften bezw. Kreiſen— vertreten ſind. Die Mitwirkung kann ſich u. E. im Verwaltungsrat ſogar viel intenſiver geſtalten. als bisher. Sind nicht im Reichstag und Reichsrat, vielfach auch im Verkehrsbeirat. die Vertreter aus Bayern und Württemberg überſtimmt und ſogar vor vol⸗ lendete Tatſachen geſtellt worden? Gerade letz teres dürfte künftig nicht ſo leicht möglich ſein, weil der Verwaltungsrat laufend die geſamte „Geſchäftsführung“ überwachen und beeinfluſ⸗ ſen kann. während Reichstag, Reichsrat und Verkehrsbeirat nur bei der Haushaltberatung und eventuell bei Neſtſetzung der Tarife mit⸗ reden konnten. Die Perſonalvertretung im Verwaltungsrat iſt noch nicht nach unſeren Wünſchen; aber der Umſtand, daß im maß⸗ gebenden Organ der Reichspoſt überhaupf Perſonalvertreter mit abſolut gleichen Rechten neben den Vertretern des Reichstages, Reichs, rats und der Wirtſchaft ſitzen, iſt grundſätzlich ein bedeutender Fortſchritt. Wir möchten nicht annehmen, daß etwa gerade in dieſem Fort- ſchritt die gegen das Reichspoſtfinanzgeſetz opponierenden Länder eine unerträgliche Be⸗ einträchtigung ihres Einfluſſes und eine Ver⸗ ſchiebung der Grundlagen erblicken, auf denen die Staatsverträge beruhen. Im übrigen kön⸗ tag und Reichsrat, ſowie durch die aus ihrem Gebiet entnommenen Vertreter der Wirtſchaff und des Perſonals ebenſo wie die durch die eitenden Beamten der Reichspoſt aus ihrem Gebiet jederzeit in geradezu vorbildlicher Weiſe auf die Geſtaltung der Verhältniſſe ein wirken. f 1 Wir müſſen in dieſem Zuſammenhang ieder darauf hinweiſen, daß die Leitung der Poſt nach Geſichtspunkten, die nur von den eigenen Verhältniſſen ausgehen, äußerſt wert⸗ voll iſt. Sowohl die Ausſchaltung des über⸗ mäßigen Einfluſſes der Parteien, wie 310 55 ſondere auch benachbarter Verwaltung, allem der Eiſenbahn, wird von der Poſt, das heißt, von allen jenen verantwortlichen Leuten die etwas von der Sache verſtehen, gewertet. Es iſt das ein Stück Föderalismus auf verkehrspolitiſchem Gebiete, denn eine ge: wiſſe Eigenart des Betriebes der Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung kann ebenſowenig in 5 geftellt werdeu, wle etwa de der ver, 1„ daß der Einfluf lag. der im Mai 1924 zuſammentritt, Vormachtſtellung erneuern würde. als eine weſentliche Vorausſetzung erfolgreicher Arbeil its vo ſe Fragen eine Hauptro ſpeziell Bayern eigentlich will, iſt nich zu ſagen, weil die verſchiedenſten Strömun⸗ gen durcheinander laufen. Wir halten folgen ⸗ den Tatbeſtand feſt: Im Jahre 1920 hat die bayeriſche Regierung, der bayeriſche Landtag, die bayeriſche Volkspartei als ſpezielle Ver ⸗ fechterin des föderaliſtiſchen Prinzips dem Staatsvertrag betr. Uebergang der Poſt auf das Reich zugeſtimmt. Der damalige Staats, ſekretär und ſpätere Reichsvoſtminiſter Stingl, Mitglied der Bayer. Volkspartei, hat die „Verreichlichung“ vollziehen helfen. Noch 1922 und 1923 hat der Abg. Rothmeier, der die Rückgabe der ehemaligen bayeriſchen Verkehrs, betriebe an Bayern heute am lauteſten fordert in ſeinen Schriften„Der Wiederaufbau der deutſchen Eiſenbahnen“ und Die Bilanz der Verreichlichung der bayer. Verkehrsbetriebe“ ausdrücklich erklärt.„daß der frühere Zuſtand nicht wieder herzuſtellen iſt und die Verreich⸗ lichung nicht mehr zurückrevidiert werden kann.“ Es ſei ein„Gebot der Gerechtigkeit, Bayern und die anderen in gleicher Lage be⸗ findlichen deutſchen Staaten unbeſchadet der zuſammenfaſſenden volitiſchen Rechte der Reichsgewalt zu Miteigentümern der von ihnen abgetretenen Verkehrsbetriebe nach Maßgabe jenes Wertanteils zu machen, der vom Reiche nicht abgegolten wurde.“ Im föde, raliſtiſchen Programm der Bayeriſchen Volks⸗ partei wird in Ziffer 13 gefordert:„In Ange⸗ legenheiten der Poſt und Eiſenbahn und der dem allgemeinen Verkehr dienenden Waſſer, ſtraßen ihres Gebietes iſt den Ländern Selb⸗ ſtändigkeit in der Verwaltung und Haushalt, führung einzuräumen.“ Weder hier, noch in offiziellen Kundgebungen der bayeriſchen Re⸗ gierung oder des Landtages iſt bis vor kurzen die Rückgabe der Verkehrsbetriebe geforder worden. Erſt in der föderaliſtiſchen Denkſchrif der bayeriſchen Regierung von Knilling tauchte dieſe Forderung auf, nachdem vorher einig wirtſchaftliche Organiſationen, wie z. B. die Landesbauernkammer und der Handels⸗ und Gewerbekammertag in München. ſowie def ominöſe Notbund“ der bayeriſchen Wirtſchaf ſich dafür ausgeſprochen hatten. Ob eine neu baveriſche Regierung und der bayeriſche 1 no Luſt verſpüren wird. ſich die Denkſchrift der Regierung von Knilling du eigen zu machen und ſie zu vertreten, darf füglich bezweifel werden.. Was die Regelung der Entſchädigungsfrage betrifft, ſo hat der Herr Reichspoſtminiſter Dr. Höfle gelegentlich der Beratung des Reichs⸗ poſtfinanzgeſetzes im Reichstag erklärt:„Bay⸗ ern und Württemberg werden zugeben müſſen, daß ſich bisher Meinungsverſchiedenheiten in der Durchführung der Staatsverträge nicht er⸗ geben haben. Ich erkläre feierlich, daß ich be⸗ reit bin, mit Bayern und Württemberg in neue Verhandlungen über die Frage zu treten, wie die 250 Millionen(Württem⸗ berg) und die 620 Millionen(Bayern) aus der Welt geſchafft werden können.“ Es iſt bekannt, daß derartige Verhand⸗ lungen bereits im Januar ſtatt gefunden ha⸗ ben und zwar mit dem in der Dc ßG. wieder⸗ holt geſchilderten weitgehenden Zugeſtändnis eines 80proz. Mitbeſitzes uſw. Dieſe Verein⸗ barungen fanden nicht die Zuſtimmung des Reichstages und des Reichsrates, nachdem Preußen Einſpruch erhoben hatte. Die ganze Frage iſt daher jetzt, wie die„Bayer. Staats- zeitung“ auseinanderſetzt, zu einem Streit zwiſchen Bayern und Württemberg einerſeits und Preußen anderſeits geworden. Die„B. St.“ ſtellt bei dieſer Gelegenheit feſt. daß die föderaliſtiſche bayeriſche Denkſchrift in gewii⸗ ſen preußiſchen Kreiſen freudig begrüßt wurde. Warum? Weil die Wiederherſtellung der Bis⸗ marckſchen Verſaſſung eben nicht nur in Bavern und Württemberg, ſondern auch Preußen wie— der in die alten vertraasmäßigen Rechte von ehedem einſetzen, das heißt, deſſen überragende Wir miſchen uns in dieſen Streit nicht ein. Die Tatſache ſelbſt, dan die föderaliſtiſche Denkſchrift der baveriſchen Reglerung in Preu⸗ ßen ein ſolches Echo und einen ſolchen Gegen— druck ausgelöſt bat, erſcheint uns keineswegs verwunderlich. Wir halten es mit der Anſicht eines ſehr bedeutenden Politilers, deſſen Wiege in Bayern ſtand und der die Situation wohl abzuſchätzen weiß. Dieſer meinte einmal, die ſüddeutſchen Staaten müßten ſich darüber klar ſein, daß ſie ſich entweder mit einer preu. ßiſchen Vormachtſtellung abfinden müſſen oder nen die Länder auf dem Weg über den Reichs⸗ daß die Stellung aller Staaten zum Reich eine andere wird, als ſie vor der Revolution üb- lich war. a* 4. KA— nne Kleine Nundſchan. — Arbeitswieveraufnahme bei der Badiſchen Anilin und Sodafabrit. In den Werken dei Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik iſt geſtern früh die Arbeit programmäßig wieder aufgenom- men worden. Zu Zwiſchenfällen kam es nicht. Demonſtrierende Gruppen, welche verſuchten, ge⸗ gen die Eingangstore vorzudringen und dort vielleicht den Zutritt der Arbeitswilligen zu ver⸗ hindern, wurden durch die Polizei leicht zerſtreut. Damit iſt der über 9 Wochen dauernde Ausſtand beendet. Es wird natürlich noch einige Zeit dauern, bis die geſamte Produktion wieder in Gang kommt, da zunüchſt die Energiebetriebe wieder inſtand geſetzt werden müſſen und auch die ganze komplizſerte Apparatur der chemiſchen Wette, die bekanntlich infolge der durch den kommuniſtiſchen Terror verhinderten Notſtands⸗ arbelten ſchwer gelitten hat, zunächſt einer gründ⸗ ichen Reparatur unterzogen werden muß. a land zugeſagt hat. kenbach Vorfalles angenommen Jahren, am 8. 1 ie Umgrün. dung der Firma Benz zur Aktiengeſellſchaft. Von dieſem Zeitpunkt ab nahm die Firma den rieſen⸗ haften Auſſchwung, der ihr in wenigen Jahren ſchon Weltruf brachte. In der letzten General, verſammlung der Firma Benz u. Cie., A.-G. wurde eine Intexeſſengemeinſchaft beſchloſſen Die Intereſſengemeinſchaft beginnt am 1. Ma 1924 und endet am 31. Dezember“ des Jahres 2000. Sobald es die Verhältniſſe erlauben, wird eine Fuſton angeſtrebt werden. ſchon gurch Blitzfunk die Mitteilung angelangt; daß die Daimler⸗Geſellſchaft des„Giornale d' talia“ gegenüber erklärte Fürs Bülow, daß er nicht beabſichtige, ben. — Engliſche Marinekredite. Material für Rüſtungen und einen dritten von 5 820 300 für die Dechung von Kreditausſchrei⸗ bungen der gegenwärtig Einheiten. Ans der Wurms, 10. Mai. Der Hochwürdigſte Herr Biſchof von Mainz wird in der Zeit vom 19. bis 27. Mai im Dekanate Worms weilen und das hl. Sakrament der Firmung in folgenden Pfarreien ſpenden: am 20. Mai in Herrnsheim, am 21. Mai in Gundheim, Firmlingen aus der Pfarrei Dalsheim, am 22. Mai in Guntersblum, am 23. Mai in Ober⸗ flörsheim, am 24. Mai in Mölsheim, am 25. Mai in der Stadt Worms, am 26. Mai in Horch⸗ heim, am 27. Mai in Pfeddersheim, am 28. Mai in Hohenſülzen mit den Firmlingen aus der Pfarrei Offftein. Wallfahrt nach Oggersheim. Am morgigen Sonntag findet im benachbar⸗ ken Oggersheim(Rheinpfalz) eine große Wallfahrt ſtatt, zu der auch das katholiſche Worms und Umgebung eingeladen ſind. Um 9 Uhr vormittags wird ein Feſtgottesdienſt in der Franziskanerkiche mit Feſtpredigt alle Wallfahrer vereinen. Nachmittags um halb 3 Uhr ſoll eine weltliche, ernſte Veranſtaltung ſein, bei welcher als Laienredner Herr Staatsanwalt Diehl⸗ Worms einen Vortrag über Kirche und Vater⸗ 2 7 2 Aus der Diözeſe Mainz.. 1 4 errichtet in Arheiligen und Unter⸗Flok⸗ im Gorrheimertale. Pfarrkurat von Arheiligen wurde Herr Kaplan Kopp und von Flockenbach mit Tröſel und Gorrbeim Herr Kap⸗ lan Ganß.— Herr Pfarrer Jakob von Für⸗ ſeld wurde zum Pfarrer von Zadenheim (Kreis Alzeh) und Herr Pfarrer Kürſch von Badenheim zum Pfarrer von Genſingen ernannt, ö 3 1 N. Aus Nah und Fern. Unterlauchringen, 9. Mai. Der Arbeiter Frz. Mutter von enterlauchringen(Amt Waldshut), der von dem Erwerbsloſen Albert Scherer aus ſctollnau(Amt Waldkirch) hypnotiſiert und nach der Hypnoſe tobſüchtig wurde, mußte in die Pſychiatriſche Klinik in Freiburg verbracht wer⸗ den. Der Zuſtand des Tobſüchtigen beſſerte ſich und Mutter wurde wieder entlaſſen. Bald nach der Heimkehr mußte er jedoch wiederum in die Irrenanſtalt nach Freiburg, tobſüchtig und geiſtesgeſtört iſt. Landespolizeiamt hat Das badiſche und bemüht ſich, des Hypnotiſeurs habhaft zu werden, der flüchtig iſt. Radolfzell, 8. Mai. Das frühere Dr. Hor nungſche Sanatorium, Schloß Marbach bei Oeh⸗ ningen am Unterſee, das der Familie Heinrich Lanz ⸗Mannheim gehört, iſt in der vergangenen Nacht von einem ſchweren Brandunglück be⸗ troffen worden. Die Bekämpfung des Feuers geſtaltete ſich ſchwierig wegen des Mangels an Schlauchleitungen. Die Brandurſache iſt unbe⸗ kannt, man vermutet jedoch, daß das Unglüc durch einen ſchadhaften Kamin entſtanden iſt Der große Bau des Schloſſes iſt bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Von dem Mobi liar konnte nur wenig gerettet werden, dagegen gelang die Rettung des Viehes. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. 2 585 280 Königswinter, 8. Mal. Am Samstag morgen ſrzte am Drachenfelſerweg aus etwa 50 Meter Höhe ein Telsblock ab und verſperrte den gan⸗ zen Weg. Der Block iſt 3,5 Meter lang. 2 Me⸗ ter breit und 130 Meter hoch und hat ſchätzungs- weiſe ein Gewicht von 250 Zentner. Durch zwei ſich in den Weg ſtellenden Bäume zum Bahndamm gerollt wäre. Unterreichenbach(Wttbg.), 8. Mai. rem Orte ereignete ſich ein mehr als dedauerns. werter Unglücksfal. Infolg⸗ Unvorſichtigkelt ſiel ö pas Kind des gofährigen Etufarbeiters Guftav Ehrhardt in die boch angeſchwollene Nagold. Der Vater ſprang ſofort dem ertrinkenden Kinde nach und konnte es noch rechtzeitig erreichen und and Ufer bringen. Wie er jedoch aus dem Waſſen wollte, entglitt ibm das Kind wieder, ſodaß en ein zweites Mal in die Fluten ſprang, wobei en ebenfalls ertrank. Köln, 9. Mal. Ginem Einbruch in die eng. lſche Kantine in Köln. bei dam 19 000 Sigares⸗ ſen, große Mengen Seiſe, Sbokolade, Tabak Meine und Siber in bet chen Menden d Vorher wan die Intereſſengeg meinſchaft gleichfalls einſtimmig beſchloſſen habe — Fürſt Bülow lehnt ab. Einem Vertreten nach Deutſch⸗ land zurückzukehren. Er wolle jetzt in Rom blei⸗ Mit Politik befaſſe er ſich nicht mehr, höch⸗ ſtens noch vom Standpunkte des Hiſtorikers aus. Das Unterhaus hat drei Marinekredite angenommen, einen erſten von 7045 000 für das Perſonal der Docks, einen zweiten von 5 397 900 für die Anſchaffung von im Bau befindlichen kathol. Welt. zugleich mit den Gelsenberg Harpsner Lothringer Hütte 5K 1 78 A. E. G. St. Außer der Pfarrkuratie Hauſen im Kreiſe Offenbach wurde eine ſelbſtändige Seelſorgſtelle Beck& Henkel da er von neuem ſich nun neuerdings des Berl. Karlsr.Msoh. wurde den Sturz gemildert und dadurch wahrſche inlich grö. ßeres Unglück verhütet, da der Block ſonſt dis In unſ e, een e dee wa N N 7 ö e f Berlin, 9. Maß. Nach einer Drahtung „Voff. Ztg.“ aus San Franzisco hat ein Rle⸗ fen brand eine der größten kalifornischen Nee⸗ bereien im Sacramento völlig zerſtört. Auch zahlreiche Warenhäuſer wurden ein Raub de der Flammen. Der Schaden wird auf über fünf Millionen Dollar geſchätzt. g Berlin, 10. Mai. Die Reichsinderziffer ſur die Lebenshaltungskoſten für den 7. Mat beläuft ſich auf das 1,15 billionenfache der Vor⸗ kriegszeit, weiſt demnach eine Steigerung von % Prozent auf. 1 1 Wetterbericht. Zunehmende Bewölkung, ſpäter wieder Regen, mild, ſüdweſtliche Winde. Dingler Zwer 2 Presdnschnellpf Dürlöppw. Sigt 8 3 arm Bankverei Berl. Handelsges,— 81 Parmst. Nation 9% Eisen wie lantern. Deutsche Bau 7, Elberfelder Farb. I. Deutsch Vereinsb] 0, 0,5 Esslinger Mascb. Diskonto-Ges. 7,0 7,60 Ettlingen Spinn. Dresdner Bank J 4,7 4,5 Filsfabr. Fulda Westbank 0%— Faber& Schleich. Eisenbahn- Aktien und e 15 75 Schiffahrts-Werte 5 Gasmotor Deutz Schantung E. B.— 0,7 Gritzner b Hapag— 18,3 Holzverkchlung. Nordd. Lloyd 0 e e %% Hoch- u. Tiefbau Bergwerks-Aktien H Berzelius 5,2 5,1 Höchst. Farbw. Hirsch Kupfer Bochumer Bergb. Buderus Eisenw. —— Hindrichs Auffm. 9,79, Junghaus 0 7 N Eschweil. Bergw. 31,0030, Krauß Lok. 59,059, Kammg Klautern 36,537,7 Karlsrh. Maschtb. 48,047, Keram. Werke Klein, Scbanzlin Knorr Heilbronn]= Konserven Braun] Lech 1 5 Leder Fahr. 12.5„ Rothe Phönix 20,0„ Spicharz,. Rheinstall 28, Ludwigsh. Walz. Riebeelt. 30,5 Mühlh. Lederw. Tellus 5 Mainkraft 100 Ver. Laura 7.7 uoenus industrie-Aktien J. 8 W., ate eee in oelf. Ver. dtsch, Brauerei Werger] 10,00- Pfälz. Niihm. K. Adt. Gebr., W.— Bhenania Chem Accumul Berlin Schnellpr. Frankt Adlerw. Kloyer Schuh Herz „ Leander Sichel Inlins Veith Wke. Wegelin Russ Weiler, ter Meer Werke Albert. Wayß& Freytag 2 Zellstoff Waldh. Zuckert, Bd. Wgh 2 do Frankenth 5do Heilbronn do Offstein 5 do Rheingau do Sinttgart Kali Aechersleben 8,5 „ Westeregeln 12,5 28,0 10, Mannesmann Oberbedarf Obereisen(Caro eee * E— OD DDD 1 SRD- 1 1 182 2— 28 Ascha ffenb. Bunt. „ Zollst. Badenia Weinh. Bad An. u. Sod F. 8 222222 — — 2 — 0 D 2. — 2 2— Bad. El. Mannh.“ Bing Metallw. Breuer& Co. St. Cement Heidelb. Chem. Griesheim Disch. Scheide Daimler Motor Deutsch. Eisenl. S . Nef Ar 1 . * 41 S ο i — 2 22222 2 Berliner Kursbericht. i 9 Mitgeteiſt von der Darmstädter und Nationalbank g(Zweigniederlassung Wornis). Die Notierungen verstehen sich in Billionen Proz. Deutsche Staatspapier 7 5 in Prozenten J 6. 9. 8.5407 Dollarsch. Anw. 1 Goldanleihe 61ʃ 5. Eschw. Bergw. 59,0 61,0 5 Reiehsanleihe Gelseuberg 36.7 86,5 3 N Ges. f. elekt. Unt. 10,0 10,1 7„. Gritzner Masch. 16,5— Eisanhahn-Aktien und Hausa Lloyd 1.2 1.2 Schiffahrt-Werte irpener Bergb. 48.048. Schantung 0,6 0,6; ester Farb w. 10.5 9.8 Hapag 19,018,5 Holzmann Ph. Hansa Dampt 8,7 80 Hohenlohe 13 Nor dd. Lord 4.50 4.7 ostheimer Coil, Koli Aschersdeb. Bank-Aktien Köln Rottweil Borlin. Handelsg.] 24,724, 0 Lahmexer Darmstädt. Bank 6,7] 5 Laurahütte Deutsche Bank 3,0 7,6 Manneswann Dresdner Bank 0. N55 925 1 1 dersehl.Eig-Beqd 11.5 Industrie Aktie„ Eis ind(Caro)18,8,18,1 Adler& Oppenh. 75,0 Phöbix Bergbau 10,0019, Adlerwerke Rhein. Stahlwerk 24,02, Allg. Elektr.-Ges. Rombaeher Hütte 1,2 10,0 Aschaff. Zellstott Rütgerswerke 19,6 10,2 Augsb Nbg. Msck. Bad. An. u. So. F. El. Lieht u. Kraft Elberfeld. Farben IEs. Bad. Wolle — ne * 8 289 3 22 22 — eee 0. — 2 — — — — 12272 Sarotti 1.9 14 Schuckert Nurnb. 28,8 23,0 Siemens Halske 2,7 31.5 Zellstoff Waldh. 8,— 2 — Becker Stahl 9 Kohle Bergmann Michtamtlileh 0 8.50 2.7 1.7 55 Chem. Griesheim Daimler Motor Deutsche Lux. Benz Sehedera —— Wormser Gurenborse vom 9. Mai 1924 17.00— 17.25 GM. 1425-0000 00 00—16 75 18.5016 80 28.00—28.50 O0. 00-200 1050—11.50 00.00-00.00 1 5 S S 22e Weiren Rogg en Gerste Hater(Guländiseher) Weirenmehl 0 Roggenmehl 0/1 Weſtentuttermebl Roggenfuttermebl Roggenkleie 9.385—9.50 Weizenkleie 1080 Getrocknete Rlertreber— 000 r enden: Wegen Sel kaum Geschätte zustand A 1 14