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Disconto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 7277000077 m ̃ ¹.—.—— N 19. ö Montag, den 26. Mai 1924 F 5 41. Jahrgang hört man ſchon die Auffaſſung verlauten, daß 5 Erſcheint 0 mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins handelt sich um keine Elsässer-Ware, die sich durch die Frankensteige-„„ rung heute viel zu hoch stellt, sondern um erstes Rheinisches Fabrikat. Mtr. 1,05, 90, Pr Hel ganzen Stücken von oa. 20 Meter 5% Rabatt. Mannheim's Konsumgeschäft für alle Manufakturwaren und verwandte Artikel Abgabe jeder beliebigen Menge. . eee Die neuen Sätze. 8 ee Sonntag, den 25. Mai 1924 indet in 2 Viernheim(Sportplatz im Walde) ie Aus⸗ 8 tragung der 7 Kkkismeiſterſchaft J Feudenheim 5 Weinheim 1892 und Ketſch 2 ringen um den Kreismeiſter. Hunde ſind eine ſtetige Gefahr für Brief- und Zeitungsträger. 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Mannſchaft, Samstag Abend 9 Uhr im Vereinslokal gemütliches Beiſammenſein zur Begrüßung unſerer zwet amerlkaniſchen Sportskollegen. Wir erwarten zahlreiche Beteiligung. Der Vorſtand. 8 cc. Sccen ccc eee hee cee Um die Führung. Der„Temps“ über die Kandidatur Tirpitz. Paris, 24. Mai. Der„Temps“ ſchreibt in einem gegen die Kandidatur des Admirals von Tirpitz gerichteten Leitartikel: Geführt von Männern, wie dem Admiral von Tirpitz, beſitze die deutſchnationale Partei eine uner⸗ ſchütterliche Tradition und einen unbeugſa⸗ men Willen denen eine über große Mittel ver⸗ fügende Organiſation, energiſche Männer und ebenſo geſchmeidige wie zähe Mehtoden zu⸗ gute kämen. Daß dieſe Partei jetzt nach dem Amte des Reichskanzlers, nach dem Außen⸗ miniſterium und dem Reichswehrminiſterium ſtrebe, ſei eine ernſte Tatſache für ganz Europa. Von dem Tage, wo die Sachver⸗ ſtändigen ihren Bericht vorgelegt hätten, bis zu dem Tage der deutſchen Reichstagswahlen hätten die Regierungen der Entente mehr als drei Wochen Zeit gehabt, ihre Politik gegen⸗ über Deutſchland zu formulieren und die deut⸗ ſchen Wähler vor eine klar Wahl zu ſtellen, Dazu hätte man allerdings nicht nur den Sach⸗ verſtändigenbericht grundfätzlich annehmen ſondern auch mit aller Klarheit die politiſchen, adminiſtrativen und anderen Vorteile ausein⸗ anderſetzen müſſen, die Deutſchland aus einer aufrichtigen Ausführung erwachſen würden ohne einen Zweifel darüber zu laſſen, daß dieſe Vorteile ſich verflüchten würden, wenn der künftige Reichstag oder die künftige deut. ſche Regierung Widerſtand leiſteten oder auch nur feilſchten. Die Notwendigkeit dieſer Poli⸗ tik ſei nicht überall begriffen worden. Gewiſſt Leute hätten es für geſchickt gehalten, wenigen Eile an den Tag zu legen und Worte zu ma hen. Heute habe man es in Berlin dafür nicht eilig und aus Berlin würden die Vorbehalte kommen. Von Tag zu Tag wüchſen die binderniſſe, die ſich dem Sachverſtändi⸗ zenbericht in den Weg legten. Man laufe Ge⸗ ſahr, vor das Dilemma geſtellt zu werden, ent. weder einen nationaliſtiſchen Deutſchlanf mehr Zugeſtändniſſe zu machen, als man ſi einem demokratiſchen Deutſchland gewähr hätte oder aber das Syſtem der Sachverſtändi gen untergehen zu laſſen und ſo die Repara, lionen, ja den Frieden, zu gefährden. Abe noch ſei die Gefahr abzuwenden. Dazu ſei nö lig. daß das engliſche und das künftige fran zöſiſche Kabinett beide den Sachverſtändigen bericht ohne Vorbehalte annehmen, bereit, all Ronſequenzen daraus zu ziehen und ſich dahin zu einigen, die kommende deutſche Regierung zu ſeiner Annahme und reſtloſen Ausführunf zu bringen, auch wenn in dieſer Regierun der Admiral von Tirpitz in Perſon ſäße. 2 Beſprechungen der Mitteiparteien und Deutſch⸗ nationalen. Berlin, 23. Mai. Im Reichstag tra⸗ en heute vormittag halb 11 Uhr die Vertreter ſer Mittelparteien und der Deutſchnationalen zu zer geſtern angekündigten Beſprechung zuſammen. An ihr nahmen teil von den Deutſchnationalen die Abgeordneten Hergt, Wallraff, Behrens und graf Weſtarp, von der Deutſchen Volkspartei dr. Scholz, Dr. Curtius und Kempkes, von der Bayeriſchen Volkspartei Dr. Emminger, von Zentrum Dr. Fleiſcher, Stegerwald, Spahn unk giesberts und von den Demokraten Erkelen; und Keinath. In parlamentariſchen Kreiſer Haubt man nicht an eine baldige Einigung. Die demokratiſche Mittagspreſſe behauptet, din deutſchngtionalen bemühten ſich, den Parteier der Mitle in der Außenpolitik und der Perſo⸗ nalfrage entgegen zu kommen. Ihre Verſuche ſeien aber bereits daran geſcheitert, daß Dr. Marx in dem Kabinett der Deutſchnationalen den Vizekanzlerpoſten abgelehnt hätte. Sie ver⸗ zeichnen ferner das Gerücht, von deutſchnationa⸗ ler Seite ſei dem derzeitigen Reichskanzler da⸗ rauf das Amt des preußiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten zugeſichert worden. Ueber die Kernfrage, ob der Eintritt der Deutſchnationalen in die Regie- rung möglich, ob er im allgemeinen Intereſſe wünſchenswert ſei, gingen die Meinungen in den Mittelparteien noch ſehr weit auseinander Die Abneigung gegen eine Regierungskoalitton, der Mitte mit den Deutſchnatlonalen ſei auf dem linken Flügel des Zentrums noch gewachſen, während die Demokraten beſondere Bebenken. hinſichtlich der außenpolitiſchen Belastung durch ein beutſchnationales Kahinett geltend machten g 0 1 1 Einigungs möglichkeiten tut ten Deutſch⸗ 5 nationalen? 15 certin, 24. Mal, Da die Teilnehmel an den gelten Verhandlungen über dle Re⸗ ſerungsbildung ſich verpfl tet haben, Still 0 0 u bewahren, ſo iſt die Beurteſtung er Ausſichten in der Berliner Morgenpreſſe a ais, e Eine gewiſſe Aufbeſſerung ſchon mit Wirkung vom 1. April 1924 ab, ins⸗ beſondere rung der Mieten. bar. Vielmehr die geſtrigen Verhandlungen die Möglichkeit einer Verſtändigung mit den Deutſchnationa⸗ len gezeigt hätten und daß deshalb die jetzige Regierung im Amte bleiben und vor den neuen Reichstag treten müſſe. Auf die Unter⸗ ſtützung der Deutſchnationalen würde man in dieſem Falle rechnen können.— Außer der Fraktionsſitzung der Zentrumspartei am geſtrigen Abend, in der der Abg. Becker⸗ Arnsberg' chungen berichtete, fanden keine offiziellen par⸗ Die führenden Perſönlichkeiten der deutſch⸗ nationalen Volkspartei waren in der Woh⸗ Stellungnahme zum außenpolitiſchen Pro⸗ gramm der Mittelparteien Das„Berliner Tageblatt“ iſt der Meinung, daß der Eindruck über die Haltung derdeutſch⸗ nationalen ſich dahin zuſammenfaſſen laſſe, daß die Deutſchnationalen gegebenen Falles bereit ſein würden, in die Regierung einzutre⸗ ten und eine Verſtändigung, insbeſondere über die Sachverſtändigengutachten herbeizuführen, daß ihnen jedoch die Formulierung ihrer Zu⸗ ſtimmung Schwierigkeiten zu bereiten ſcheine, nachdem ſie im Wahlkampf einen ſo ſchroffen ablehnenden Standpunkt eingenommen hätten. Die Mittelparteien haben Wert darauf gelegt, feſtzuſtellen, daß die auswärtige Politik des Kabinetts Streſemann, insbeſondere im Hinblick auf den bei den Wahlen bekundeten Willen des beſetzten Gebietes unverändert fortzuſetzen iſt. Es habe den Anſchein, als ob die Deutſchnationalen bei den heutigen Bera⸗ tungen ein feſt umriſſenes Programm vor⸗ legen werden. Das Blatt weiſt darauf hin, daß das außenpolitiſche Programm der Mit⸗ zelparteien zwar von Streſemann verfaßt wor⸗ den ſei, daß es aber nach eingehenden Erörte— cungen zwiſchen den Mittelparteien eine ab⸗ zeänderte Geſtalt erhielt und als die Zuſam⸗ menfaſſung der mittelparteilichen Forderun⸗ zen aufzufaſſen ſei. Aufbeſſerung der Beamtengehälter Berlin, 23. Mai. Die mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 feſtgeſetzten Goldmarkbezüge der Reichsbeamten mußten im Intereſſe der Aufrechterhaltung der damals gerade un⸗ ter großen Opfern erkämpften Stabiliät der Währung und zur Balanzierung des Reichs- haushalts derart niedrig gehalten werden, daß die Reichsregierung ſie ſchon damals als nur für eine kurze Uebergangszeit tragbar erklärte. erfolgte deshalb auch mit Rückſicht auf die Steige- nicht ausreichend Rechnung, vielmehr blieben ihre Bezüge in den unteren Beſoldungsgrup⸗ pen noch um etwa 25 Prozent, in den mittle— ren und höheren Beſoldungsgruppen bis zu! mehr als 50 Prozent hinter den Bezügen der Vorkriegszeit zurück. Wenn auch nach dem ver⸗ lorenen Krieg von allen Teilen der Bevölke⸗ rung Opfer gebracht werden müſſen, ſo erfor⸗ dern es doch ſtaatspolitiſche Notwendigkeiten, daß die mit der Erfüllung der Staatsaufgaben betrauten Beamten vor den größten wirtſchaft— lichen Sorgen bewahrt werden. Insbeſondere ſind auch die Opfer, die bisher nicht nur von den Beamten des unteren, ſondern auch beſon⸗ ders von denen des mittleren und höheren Dienſtes verlangt wurden, ſo groß wie bei kaum einem anderen Teile der Bevölkerung. Dieſe Verhältniſſe ſind jetzt nicht mehr trag; drängen ſie zu einer grund⸗ legenden Aenderung, wenn der wirtſchaftliche Zuſammenbruch dieſer Beamtenkreiſe und da⸗ mit ſchwere Schädigungen für das allgemeine Staatswohl verhindert werden ſollen. ö Mit Wirkung vom 1. Juni ſollen daher die Grundgehälter auf 80 Prozent der Grund⸗ gehälter von 1913 umgeſtellt werden. Unter Hinzurechnung der ſozial, Zuſchläge(Frauen und Kinderzuſchläge) nähern ſich dann die Be⸗ züge der verheirateten unſeren Beamten mit mehreren Kindern denen von 1913. während die der Beamten in den mittleren und höheren Beſoldungsgruppen auch unter Hinzurechnung dieſer ſozialen Zulagen noch immer nicht un⸗ orheblich hinter den Vorkriegsbezügen zurück, bleiben. Wenn dieſe Regelung auch noch nicht allen Wünſchen der Beamtenſchaft Rechnung tragen mag, ſo muß doch andererſeits bedacht werden, daß ſie das Aeußerſte darſtellt, was bel der gegenwärtigen Finanzlage des Reiches mit einer ordnungsmäßigen Hausbaltswirt, ſchaft vereinbar iſt und wegen der möglichen Rückwirkung auf die(Wirtſchaft gerade noch vexrgutſe werden lann 4 5 über die interfraktionellen Beſpre⸗ klar zu werden. Berlin, 24. Mai. Durch die Neurege lung ſind die Jahreseinkommen in den einzel nen Gruppen wie folgt feſtgeſetzt worden. Gruppe 1 8041068 Mk., Gruppe 2 876—1176 Mk., Gruppe 3 9601284 Mk., Gruppe 4 1104 bis 1476 Mk., Gruppe 5 12961728 Mk., Gruppe 6 1596— 2280 Mk., Gruppe 7 2100 bis 3120 Mk., Gruppe 8 24003600 Mk., Gruppe 9 28204140 Mk., Gruppe 10 36005400 Mk., Gruppe 11 42006300, Gruppe 12 4860— 9600, lamentariſchen Veranſtaltungen mehr ſtatt. Gruppe 13 6300-9600 Mk. Die Einzelgehälter ſind 1. 10 500, 2. 12 000, 3. 13 500, 4. 14 400, 5. 18 100, 6. 27 000, 7. 30 000 Mark. Die Kin⸗ nung Dr. Hergts verſammelt, um ſich über ihre derzulagen betragen: 16, 18 und 20 Mark, die Frauenzulagen 10 Mark monatlich. Die beſon⸗ here örtliche Zulage iſt von 22 auf 15 Prozent, ür Hamburg und Berlin auf 5 Prozent herab⸗ zeſetzt worden. Herriot und Painlevé. Das künftige Kabinett Herrivt. Paris, 23. Mai. Wie die Blätter melden, ſoll Herriot bereits im weſentlichen ſein Ka⸗ binett zuſammengeſtellt haben, falls er die Kabi⸗ nettsbildung übernimmt. Im Verlaufe des geſt⸗ rigen Abends wurde offiziell bekannt gegeben, daß Painleve ſich entſchloſſen habe, offiziell als Kandidat für den Präſidentenpoſten aufzutreten. Während er ſelbſt das Miniſterium des Aeußern übernimmt, ſoll das Miniſterium des Innern dem Senator Schrammeck übertragen werden. Als Unterrichtsminiſter ſei Senator Francois Albert endgültig gewonnen. Der Radikale Ca⸗ millo Queuville, durch den der frühere Finanz⸗ miniſter in der Wahl zu Fall gebracht wurde, ſei für das Ackerbauminiſterium vorgeſehen. E Gegen die Teilnahme der Sozialiſten an der Regierung. Paris, 3. Mai. Die Verwaltungskom⸗ miſſion des ſozialiſtiſchen Bundes des Departe⸗ ments Haute Vienne hat eine Entſchließung an⸗ genommen, worin ſie ſich gegen die Beteiligung N der Sozialiſten an der Regierung ausſpricht. Da⸗ gegen wurden die ſozialiſtiſchen Abgeordneten aufgefordert, die Linksregierung loyal zu unter⸗ ſtützen, ſolange ſie eine Politik der Verſtändi⸗ gung, der wirtſchaftlichen und finanziellen Wie⸗ deraufrichtung und der Arbeitergeſetzgebung be⸗ folge. * Painleve Kandidat für den Präſidentenpoſten. Paris, 24. Mai. Auf dringende Bitten der Republikaner aller Färbungen hat ſich a f Painleve nun doch entſchloſſen. die Kandida⸗ Dieſe Regelung trug aber den Lebensnotwendigkeiten der Beamten noch ſur für den Präſidentenpoſten der franzöſiſchen — 34 1 51* Kammer anzunehmen. Dadurch iſt alſo ſeine Kandidatur für den Kriegsminiſterpoſten erle⸗ ö digt. Geſtern nachmittag hatte Painleve eine längere Ausſprache unter vier Augen mit Poincare, in der die auswärtige Lage u vor allem auch die Reparationsfrage chen wurde. Wie der Matin“ berichtet, habe Painleve dabei beſonders die freundſchaftliche und verſöhnliche Haltung de engliſchen Pre mierminiſters hervorgehoben. Ferner ſeien die Ereigniſſe in Deutſchland beſprochen worden. Die kommenden Männer ſeien der Meinung, daß Deutſchland nicht allein nur für das Er⸗ ſtarken des Alldeutſchtums verantwortlich zu machen ſei. Die Regierung Clemenceau habe ſeinerzeit den nicht wieder aut zu macher en Fehler begangen, die Entwicklung der deut⸗ ſchen Demokratie nicht zu erleichtern. Die bis⸗ herige franzöſiſche Politik ſei nicht geeignet geweſen, die demokratiſchen Parteien in Deutſchland zu ſtärken. Painleve habe nach ſei⸗ ner Unterredung mit Poincare einem Vertre⸗ ler des„Matin“ erklärt, es werde notwendig ſein, eine Geſte der Humanität, allerdings nicht eine Geſte der Schwäche zu unternehmen. Man müſſe den deutſchen Demokraten helfen, die Oberhand zu gewinnen. * Eine Erklärung Painleves. Paris, 23. Mai. Nach dem„Matin“ hat Painleve geſtern ſolgende Erklärung abgege⸗ ben: Wir müſſen eine Feſte der Humanität dil⸗ den. Man darf ſich aber nicht täuſchen, es wird teine Feſte der Schwäche ſein. Man muß der deutſchen Demokratie geſtatten, wieder die Herr⸗ ſchaft zu gewinnen. Dem guten Willen Frank. reichs muß ein ebenſo guter Wille Deutſchlands entſprechen. Es iſt von Wichtigkeit, daß ſich Ber⸗ lin über unſere Haltung keine falſchen Vorſtel⸗ lungen macht. Wenn Deutſchland nicht verſtehen will, wird dies für es umſo schlimmer ſein, aber auch für uns. r deutſchen Regierungsſtadt Schleswig beſpro⸗ Europas 1 zweite Arbeiterregierung. Das, mit Ausnahme des Außenminiſtors, ſozialiſtiſche Kabinett des neuen däniſchen Mi⸗ niſterpräſidenten, des Sozial. Stauni mg, iſt mit einer Mehrheit von 75 Folkethings⸗ abgeordneten der Sozialiſten und Radikalen (Demokraten) gegen 74 der Gegenſeite parla⸗ mentariſch ſchwach gegründet. Fehlen bei wich⸗ tigen Abſtimmungen auch nur zwei Stimmen auf Staunings Seite(wobei man die Radika⸗ len immer zu den Sozialisen gruppiert), und iſt die Gegenſeite vollzählig da, ſo ſitzt Stau⸗ nings Kabinettsſchiff auf dem Trockenen. Un⸗ ter ſolchen Umſtänden kommt der Haltung des Vertreters der deutſchen Nordſchleswiger im Folkething, Schmidt⸗Wodder, beſondere Be⸗ deutung bei; er kann in gewiſſen Fällen das Zünglein an der Wage bilden. 43 Stauning weiß genau, daß er ſein Regie⸗ tungsprogramm mit Vorſicht zu entwickeln hat, und daß er nicht in eiligem Tempo an Verwirklichung ſpezifiſch ſozialiſtiſcher Ideen jus dem Odenſeer Programm der däniſchen Sozialdemokratie herangehen kann. Auf die Frage, welche Geſetzesvorſchläge im Sommer von ihm zu erwarten ſeien, hat Stauning kürz⸗ lich geantwortet: nur die abſolut notwendi⸗ gen, in erſter Linie der Valutaplan(Maßnah⸗ men gegen den Kronenfall) und die Verlänge⸗ rung des Mietgeſetzes. Und einem anderen Ausfrager hat er z. B. hinſichtlich eines Kon⸗ trollrechtes der Arbeiterſchaft in die Führung der Werkbetriebe geſagt, man müſſe beſcheiden beginnen, damit die Intereſſen der Arbeiter ſich nicht von den Betrieben entfernen. Das zeigt einen in ſozialgeſetzgeberiſcher Hinſicht hraktiſchen und behutſamen Mann. Stauning wird das praktiſch Erreichbare im Auge behal⸗ ten; bezeichnend war ſein im Winter in der ſeinen deutſchen Genoſſen in gelinder Form gemach⸗ jer Vorwurf, die deutſche Sozialdemokratie habe im letzten Jahrzehnt über ihrem Ideen⸗ brogramm zuweilen die Praxis des Lebens u. der Politik zu kurz kommen laſſen. Stolz ſo zialiſtiſche Preſſe zu beiden Seiten der deutſch,däni⸗ ſchen Grenze von der„weiten Arbei; terregierung in Europa“(neben der engliſchen) im Hinblick auf das Kabinett Stan; ning. Von einigem Intereſſe iſt es, wie der ſozialiſtiſche Kabinettschef Stauning ſeine Stellung gegenüber dem däniſchen König auf⸗ faßt. Stauning erklärte, ſein Miniſterium ſtehe zum König loyal, es erkenne die beſtehende Ordnung als geſetzlich auf Grund der Verfaſ⸗ ſchreibt die ſung an und erblicke im König den oberſten Stauning behauptete, N 2 Je Beamten des Landes. ö der däniſche König, zu dem er die beſten 2 ziehungen unterhalten habe, hege großes In— tereſſe für die ſoziale Frage.„ Was die unklaren Meldungen behaupte! ten, angebliche Bereitſchaft Staunings zu Ver⸗ handlungen mit Deutſchland über einen dä⸗ niſch⸗deutſchen Staatsvertrag betreffend dle Feſtlegung und Sicherung der Freiheiten und Rechte der beiderſeitigen nationalen Minder⸗ heiten betrefft, ſo hat man die Entwicklung ab⸗ zuwarten. Es wäre— ganz abgeſehen von der zweiten däniſchen Kammer, dem Landsthing — ſehr fraglich, ob Stauning im Foltkething eine Mehrheit auf den Gedanken eines zwi⸗ ſchenſtaatlichen Minderheiten-Vertrages ver⸗ einigen könnte. Es müßte denn ſchon ſein, daß der neue däniſche Außenminiſter, der bisherige däniſche Geſandte in Berlin und parteiloſe Graf Woltke, glaubte, Dänemark zum Entgeli für einen ſolchen Vertrag die Anerkennung der heutigen deutſch-däniſchen Grenze durch die deutſchen Verfaſſungsfaktoren beſorgen zu kön⸗ nen. Das aber iſt ein recht heikles Kavitel Denn die gegenwärtige Grenze beruht auf ge⸗ wiſſen Ungerechtigkeiten, iſt grundſätzliche Ab. lehnung wird beſonders immer wieder aus dem deutſchen Grenzland Schleswig Holſtein erhoben. Das Sprachorgan des deutſchen Folke⸗ thingsabgeordneten Schmidt Wodder hat die⸗ ſer Tage einen vernünftigen Weg gezeigt. Es ſchrieb. ein Minderheitenvertrag dabe nur dann Sinn und innere Berechtigung, wenn er grundſätzlich beſſere Bedingungen des natio⸗ nal⸗kulturellen Lebens der Minderheiten im Frenzgebiete ſchafſe, als Dänemark ſie ſeinen unfreiwilligen deutſchgeſinnten Staatsbürgern jewähre. Sei das auf dem Wege des Gegen, eitigkeitsvertrages nicht zu erreichen, ſo ſolle deutſchland— am ſicherſten und ſachverſtän⸗ digſten über Schleswig⸗Holſtein—. von ſie zus ſolch beſſeres, ſolch wirkliches Min enrecht ſchaffen: das werde auf die Da nuch der deutſchen Zukunft Nordſchlesw jugute kommen eee e War angesichts des Umſtändes, ahlkampf im nordſchleswigſchen Landeste für die deutſchen Nordſchleswiger den Cha kakter einer nationalen Selbſbehauptung trug die von der deutſchen Grenzſozialdemokrati im Schleswigſchen ausgegebene Parole, es ſo ür die däniſchen ſozialiſtiſchen Kandidaten ge⸗ 1 werden, auch zu miß billigen, ſo iſt im⸗ merhin zu konſtatieren, daß der große Stim⸗ menzuwachs der Sozialdemokraten in Nord⸗ ſchleswig eine Abkehr von den chauviniſtiſchen eiderdäniſchen Umtrieben bedeutet, die auf weitere Einverleibung deutſch⸗ſchleswigſchen Gebietes an Dänemark abzielen. Von beſonde⸗ tem Reiz iſt es, daß die beiden Gegner H. P. Hanſſen(Apenrade) und Amtsverwalter Pe⸗ terſen(Sonderburg) als Kandidaten ein und derſelben Partei, nämlich der Ventre, ins Folkething gekommen ſind. Peterſen vertritt in der Grenzfrage die expanſtioniſtiſch⸗nationg⸗ liſtiſche Flensburg⸗Richtung, während H. P. Hanſſen für die heutige ſogenannte Klauſen⸗ renze und im übrigen für„Aufſaugung des Heutſchtums in Nordſchleswig iſt. Um die deutſche Wirtſchaft. Unſere Wirtſchaft iſt heute in einer ſo kroſtloſen Lage wie noch nicht in den letzten fünf Jahren. Das mag ſeor ſchroff klingen, wer aber im Wirtſchaftsleben ſteht, wird das zugeben müſſen. Praktiſch ſtehen die Dinge ſo, daß ent⸗ weder die Rentenmark ins Rutſchen kommt oder die Wirtſchaft gedroſſelt werden muß. Man iſt ſich einig darüber, daß die Ren⸗ tenmark auf keinen Fall ins Gleiten kommen darf. Darüber iſt man ſich aber auch in den füh⸗ cenden Kreiſen der Wirtſchaft einig, daß eben nichts anderes übrig bleibt, als die Wirtſchafl als Ganzes zu droſſeln. Es kommt nur darauf an, daß man nunmehr dieſe Droſſelung nicht ſchematiſch vornimmt. Man muß einen Unterſchied machen beiſpielsweiſe zwiſchen der Landwirtſchaft, deren Produkte teilweiſe ſchon unter Friedenspreis ſtehen und derjenigen Induſtrie, die ihre Preiſe über dem Weltmarktpreis ſtehen hat. Die letztere wird in der künftigen Kreditgewährung der Reichs— bank weſentlich anders behandelt als die Land— wirtſchaft und andere Induſtrien. Die Reichs⸗ bank hat ihre Diskontopolitik in den letzten Ta⸗ gen total geändert. Es werden nur noch ganz beſondere Wechſel diskontiert. Wenn man ſo die Sache ſieht, dann iſt es naiv, wenn tatſächlich von beſtimmter parlamen⸗ tariſcher Seite ausgeſprochen worden iſt, daß man die Verhandlungen über das Sachverſtändigen⸗ gutachten noch bis mindeſtens Oktober hinziehen ſoll. Das würde unſere Wirtſchaft ganz einfach nicht ertragen, bis dahin würden wir vor einem völligen Trümmerfeld ſtehen. Aber auch auf der anderen Seite darf man ſich keiner Illu⸗ ſion darüber hingeben, daß wir noch furchtbare Schwierigkeiten poliliſcher und varlamentariſcher Art zu überwinden haben, um das Sachverftän⸗ digengutachten auszuführen. Es werden etwa; Dutzend Geſetze verabſchiedet werden müſſen, deren weſentlichſte die Eiſenbahnen, die Auf— bringung der Obligationen für die Induſtrie, die Goldnotenbank uſw. betreffen. Und wer die taterien kennt, die gerade mit der Goldnoten— bank zuſammenhängen, der wird geradezu er— ſchredt ſein über die Fülle von Fragen. die hier bewältigt werden müſſen und über die ſchier tau⸗ ſenderlei Gebiete des Wirtſchaftslebens, in die dieſe Regelung eingreifen muß. Solche Geſetze daß der men wir in die alle ausländiſchen Kredite gun irriger Weiſe oft angenommen, daß übe dieſes Gutachten in ſeinen Einzelheiten noch berhandelt werden könne. Dieſe Auffaſſung iſt btal falſch und ihre Geltendmacheng kann zy ſchweren Schäden führen. ein geſchloſſenes Ganzes, das wir als Ganzes entweder annehmen oder ablehnen können. Die geit der Verhandlungen im einzelnen iſt vorbei, da wir haben alles Intereſſe daran, nicht mehr in dieſe monatelangen Auseinanderſetzungen hineinzuſteigen. Das Sachverſtändigengutachten — ſo muß man die Lage anſehen— iſt nichts anderes als Verhandlungsgrundlage für die künftige Reparationspolitik. N Aus dieſer Situation ergeben ſich auch ſofort die politiſchen Schwierigkeiten. Würde es möglich ſein, eine Koalition von den Deutſch⸗ nationalen bis zu den Sozialdemokraten zu ſchaf⸗ fen, ſo würden wir über alle Schwierigkeiten hin⸗ weg ſein. Aber bei der politiſchen Un⸗ keife unſeres Volkes kann man einen ſolchen Bedanken gar nicht ausſprechen. Es muß jetzt dafür geſorgt werden, daß eine klare Stellung⸗ tahme zu dem Sachverſtändigengutachten geſchaf⸗ ſen wird und daß aber auch die Parteien, die es ausführen wollen, ſich ſchon jetzt bezüglich der Ausführung binden, daß alſo Vorkehrungen ge⸗ froffen werden, daß dieſe Parteien geſchloſ⸗ ſen bleiben, wenn es zu den geſetzgeberiſchen Vorlagen im Reichstag kommt. Dieſes Pro⸗ zramm hat jetzt der Reichstag zu beivältigen! Es ſind im Augenblick aber noch nicht die pol i⸗ tiſchen Kräfte zu ſehen, die ſich für dieſe Durchführung einſetzen. Man muß ſich darauf gefaßt machen, daß die allerernſteſten Schwierig⸗ keiten noch zu bewältigen ſind und daß vielleicht eine Politik gemacht werden muß, die eine ſehr ſtarke Führung zeigt und auch dem Reichs⸗ tage gegenüber geltend macht, der dann vor die Entſcheidung geſtellt werden wird, ob er ſich abermals als unfähig erweiſt. Eine neue Reichstagswahl würde dann eine ganz andere Frageſtellung vor ſich ſehen aber unter Ausſchaltung aller kleinlichen innerpolitiſchen Streitigkeiten, aller Intereſſenwünſche und dergleichen. 5 0 Wenn die Löſung der politiſchen Kriſe in dem eben gezeichneten Sinne gelingt, dann dürf— ten auch für die deutſche Wirtſchaft wie⸗ der beſſere Zeiten kommen. Im gegenwärtigen Augenblick iſt die Lage troſtlos. Führende Firmen der deutſchen Induſtrie haben Ge ſchäftsaufſicht beantragt und ſich teilweiſe darunter geſtellt. Die Zahl der kleineren Fir— men, die bereits unter Geſchäftsaufſicht ſtehen, iſt gar nicht mehr zu zählen. Es hat aber den Anſchein, als ob in gewiſſen Geſchäfts⸗ kreiſen ſich eine Art Wettlauf um die Errei— chung der Geſchäftsaufſicht abſpielen würde, und man hat den Eindruch, als ob nicht immer ehr⸗ liche Abſichten mit dieſen Handlungen verbunden ſind. Wenn Geſchäftsaufſicht beantragt wird, nur um den beſtehenden Gefahren aus dem Wege zu gehen, und um ſich vor Verant⸗ wortung zu drücken, ſo wäre das eine große Verantwortungsloſigkeit. Wir neh⸗ men dies nicht an, ſondern anerkennen vielmehr die außerordentlich ſchwierige Lage der deut⸗ ſchen Geſamtinduſtrie, die ſich in ein⸗ zelnen Induſtriezweigen geradezu zu einer Ka— ö taſtrophe ausgeartet hat, Urſache dieſer troſt⸗ loſen Lage iſt die Kreditnot, die auch in den allernächſten Tagen noch nicht behoben wer⸗ können nicht in dieſer Zeit veraßſchiedet werden. Die Goldnotenbank kann nicht von einem Tage zum andern geſchaffen werden. Wenn wir aber nicht in wenigen Wochen den dürfte. Die Droſſelung der Wirtſchaft wird weiter gehen. Mit aller Rückſichtsloſigkeit werden ſeitens der maßgebenden Stellen des Reiches Maßnahmen getroffen werden müſſen, Sie liebten ſich beide. Roman von Georg Okonkowski. 13(Nachdruck verboten.) Das alles war wie eine Viſion an Thea vor⸗ übergezogen. Sie mußte ſich erſt einen Augenblick ſammeln, um zu begreifen, was geſchehen war. Sie hielt ſich für ſehr klug und erfahren, aber dieſes Erlebnis hatte ſie dennoch völlig überraſcht und verwirrt. Erſt als ſie den neugierig lächelnden Blick des Kellners auf ſich gerichtet ſah, der ſie zweifellos beobachtet hatte ſtand ſie auf und verließ das Lokal mit ſchnellen Schritten. Auf der Straße, in der kalten Oktoberluſb über⸗ kam es ſie plötzlich wie eine Eingebung:„Das iſt der Fingerzeig, auf den ich gewartet habel Kann man es mir verargen, wenn ich auf die Verlobung mit einem Manne verzichte, der am Vorabend der⸗ ſſelben noch öffentlich mit ſeiner Geliebten ver⸗ kehrt?“ Aber wie ſie weiter ſchritt, kamen ihr wieder andere Bedenken:— Konnte ſie geſtehen, auf welche Weiſe ſie hinter das Geheimnis gekommen war? Und wenn ſie es geſtaud, würde man ihre Ein⸗ wendungen nicht lächerlich finden? War es denn nicht bekannt, daß alle Kavaliere ſo und nicht an⸗ ders handelten? War ihr Bräutigam ihr ſchon jetzt zur Treue verpflichtet? Und vor allen Din⸗ 2 wie ſtand es um ſie ſelbſt? Wollte ſie ihrem ränttigam in reiner, hingebender Liebe angehören, oder ſah ſie in ihm nicht nur ein Mittel 775 Ver⸗ fobgung eigener ſelbſtſüchtiger Zwecke? Trug ſie nicht eigentlich das Bild eines anderen Mannes in ihrem Herzen? Und war es nicht ganz ihren Wünſchen entſprechend, wenn ihr Bräutigam keine Liebe von ihr verlangte,— blieb ſie nicht gerade dadurch erſt ganz Herrin ihrer ſelbſt? Auß dieſe Weiſe legte ſie ſich das Ereignis, das ſie anfangs mit Abſcheu und Entſetzen erfüllt hatte, in ihrem praktiſchen Verſtande ganz zu ihren Gun⸗ ſten aus und freute ſich, daß ſie Zeugin desſelben geworden war. Es würde für ſie eine ſchöne Waffe ihrem Bräutigam gegenüber bilden. Aber den⸗ noch ſtieg ihr ganz tief in ihrem Herzen, wohin die kühlen, praktiſchen Erwägungen nicht gelangten, ein geheimes Grauen vor dieſer Che auf, die ſo 7 ganz aus Lug und Trug aufgebaut wurde— und dabei das lange Leben hindurch währen ſollte. In zerriſſener, nervöſer, unglücklicher Stimmung gelangte Thea endlich zu Hauſe an, wo die Vor⸗ bereitungen zu ihrem Verlobungsfeſt noch immer alles in haſtige Tätigkeit ſetzten und bei der grellſten Beleuchtung ſämtliche Räume wie ein Spuk er⸗ füllten. „Welch eine niederträchtige elende Komödie iſt doch das Leben!“ dachte auch der Freiherr, als er am ſpäten Abend heimkehrte.„Dieſes Feſt wird . die Schlufapotheoſe unſerer Herr⸗ ichkeit bilden und dann? Was wird dann folgen?“ Er war hoffnungsloſer denn je. 9. Kapitel. Der feſtliche Tag war für das freiherrliche Haus angebrochen. In den erſten Stunden des Nach⸗ mittags waren die Vorbereitungen beendet. Sämt⸗ liche Räume prangten im Blütenſchmuck und wa⸗ ren bereit, den ſtimmungsvollen Rahmen für das glänzende Verlobungsfeſt zu bilden. „Um zwei Uhr fuhr in ſeinem Wagen der Bräu⸗ tigam, Graf Nikelaus von Leiningen, vor; er kam in der Paradeuniform ſeines Regiments, die ſeine ſchlanke, elegante Geſtalt aufs vorteilhafteſte her⸗ borhob. ag W bm 1e 5 e arrangement hinter ihm her., das n einen Ehrenplatz ielt. Thea empfing ihn. Sie eine Spitzentoi⸗ lette angelegt; das blonde, ſchimmernde Haar war in eine moderne, hochſtehende Hei. gezwängt und umgab ſie wie einen Heiligenſchein. Ene war bleich und ihre Augen blickten müde. Der Graf küßte ihr zeremoniell die Hand und 17 ſie dann forſchend an; ſie wich ſeinem Blick aus. „Liebe Thea!“ ſagte er und verſuchte eine warme Färbung in den Ton ſeiner Stimme zu legen,„ich ffe, wir werden glücklich ſein!“ „Gewiß,, erwiderte ſie abgewandt,„wir tun und drückte ihr f 1 „Aus Liebe!“ ergänzte Leinin 6 6— beko 8 wenn die Reparationsfrage gelöſt iſt. Es wird Dieſes Gutachten ift 05 uptintereſſe. ö i virtſchaftlich wichti W Endziel nicht hi ö .— A eſſiſcher Landtag. Darmſtadt, N Der e iu, nahm in ſeiner geſtrigen ung den e über Abänderung des Geſetzes, je Brandverſicherungsanſtalt für Gebäude be⸗ treffend, in der Faſſung der Regierungsvorlag an. Damit werden die Leiſtungen auf Gold markbaſis wertbeſtändig ſeſtgelegt. Einer von dem Abgeordneten Fenſchel gegebenen Anregung auf ſchnellere Auszahlung der Brandſchäden an die Geſchädigten(ſtatt ein Viertel nunmehr die Hälfte der Summe innerhalb 14 Tagen) wurde von den Regierungsvertretern zugeſtimmt. Wei⸗ terhin wurden eine große Anzahl Vorſtellungen teils erledigt, teils zurückgeſtellt, teils der Regie⸗ ausſchuß des Landtages erledigte in ſeiner ge⸗ ſtrigen Sitzung die Vorlage betreffend Hauptab⸗ teilung des Landesamts für das Bildungsweſen und nahm dieſe ohne Debatte an. e Aus dem heſſiſchen Finsuzausſchußt. armſtabt, 23. Mai. Der Finanzausſchuß des Landtags beendigte geſtern die erſte Leſung des Staatsvoranſchlags, indem er die Reſtkapitel der 01 ptabteilung des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft ſowe die Hauptabteilung des Mini⸗ ſteriüms für Finanzen faſt debattelos geneh⸗ migte. Ueber das Finanzgeſetz ſelbſt wird erſt in ſam mit der Regierung beraten werden. Es ſoll herſucht werden, mit dieſer Beratung bis Ende nächſter Woche fertig zu werden.— In der Wo⸗ che vor Pfingſten findet eine Beſichtigung der Stadt Wimpfen durch die Abgeordneten und die Regierung ſtatet. Kleine politiſche umſchau — Zuſammentritt des Organiſationskomitees der Reichseiſenbahnen. Das Organiſationsko⸗ mitee der Reichseiſenbahnen hat ſich geſtern nach⸗ jeden Tag Sitzungen hielt dieſen Blick vuhig umd gefaßt aus. als du!“ dachte ſie unwillkürlich. Daun bewun⸗ derte ſie ſein Blumen⸗Arrangement und lenkte das Geſpräch auf andere gleichgültige Dinge. plauderten lebhaft über Sport und Theater wie zwei fremde Menſchen, die ſich zufällig in einem Salon treffen und ſich verpflichtet fühlen, eine Kon⸗ berſation miteinander zu führen. in koſtbarer, de gen Werte. Leiningen war ganz Liebenswü Aufmerkſambeit gegen ſie und ſie ſelbſt war von 9 1 Laune, ſo daß man die beiden, als ſie ſo leb⸗ eigen reits wieder in Geſchäften nach Berlin und Anatol 1 er ſch 5 1 erſt mit dem Abe zuge erwartet, da er ſich ſeit einigen Tagen in Han⸗ nober aufhielt, zu ſportlichen Z wegen, wie 1 0 55 gegeben hatte. Man kümmerte den Sohn und Bruder, der in Berlin ſeine eigene Wohnung hatte und ſich auch ſeinerſeits wenig um die Familie kümmerte. e 177 0 90 b,— ſoweit man 5. N ber au mußte 1 unwillkürlich hinzu.. abe, fee. i mittag in Paris verſammelt, um über die Wahl des fünften neutralen Mitgliedes zu beraten. Das Komitee wird vom nächſten Sonntag ab abhalten. Am 10. Juni wird es nach Berlin überſiedeln. — Argentinien und der Völterbund. Der „Temps“ meldet aus Buenos⸗Aires, daß die ar⸗ gentiniſche Regierung beabſichtige, von neuem in den Völkerbund einzutreten. Eine argentiniſche Delegation werde bereits an den nächſten Arbei⸗ ten des Internationalen Arbeitsamtes teilneh⸗ men. 06 5 e e te ekz, 1 — 311 — Wie man in Japan wählt. In vieler Hin⸗ ſicht ſpielen ſich überall die gleichen Bilder ab, aber das Reich des Mikado unterſcheidet ſich doch in manchen Dingen. So iſt es z. B. verboten, Plakate an die Mauern zu heften, weil ſie als „Verkehrshindernis“ aufgefaßt werden. Wahlbe⸗ rechtigt iſt in Japan jeder männliche Untertan, der 25 Jahre alt iſt, wenigſtens 3 Yen, etwa 6 Mark jährlich Steuern zahlt und ſich mindeſtens 6 Monate an dem Ort aufhält, an dem er wäh⸗ len will. 464 Abgeordnete werden in das Par⸗ lament geſchickt. Davon kommen auf Städte, die mehr als 30000 Einwohner haben, je einer. Die großen Städte wählen einen Abgeordneten für je 130000 Menſchen, und ebenſo die Landbezirke. Wahlverſammlungen boten; ſie dürfen im Freien nur in den öffent⸗ in den Straßen ſind ver⸗ lichen Parks abgehalten werden. Millionen verteilt Hadzeitel wer⸗ und die Zeitungen Jetzt blickte ſie ihm prüfend ins Auge und er „Er verſteht die Kunſt der Verſtellung beſſer s ſchien auch dem Grafen zu behagen; ſie Einigemale wandelte Thea die Luſt an, das Ge⸗ Was hätte das für einen Zweck 1 1 8 ht rück⸗ ſer, ſie wußte von nichts Nach kurzer Zeit kam die Freiin hereingerauſcht, Aelleerder Tollet ir den een ar ein Brillantendiadem von unſchätzbarem igkeit und lachten und plauderten, viel e! für das iche Brautpaar hätte halten 1 5 0 Freiherr war nicht zu Hauſe, er war be⸗ ren, Der ſich nicht viel um wieder auf; ſeine Schw 1 und c 0 Opfers, das 4 indem er per⸗ N——— 1 * rung als Material überwieſen.— Der Finanz⸗ der zweiten Leſung, die heute beginnt, gemein⸗ 1 des gnädigen Herrn! Nach einer wapen halben Stunde brach Graf ein wenig dhe Lr. iche Becht auf aud ien von Leini iegermama hatte mit ihm einige Einzelheiten des den Feſtes be di zeugung mit ja dieſen Schritt freiwillig und—“ 5 ich eben bes Se fee 0 chulenn ri arte geſtattet. Hat er dann erhä i Stüch Papier von beſondere ſichtigkeit; darauf ſchreibt ſchwarze Tinte getauchten Pinſel de ſeines Kandidaten; darauf faltet er da i zuſammen und ſteckt es in eine Büchſe. Das Pa⸗ pier muß ſo ſtark ſein, damit man die dicken Pinſelſtriche nicht von der Rückſeite ſehen kann. Es gibt zwar in Japan weniger Analphabeten als in irgend einem anderen Lande, aber manch⸗ mal will doch einer wählen, der nicht ſchreiben kann. Er muß dann viele Stunden vorher da⸗ mit verbringen, ſich die Schriftzüge eines Kandi⸗ datennamens einzuprägen, und er wird am be⸗ ſten einen wählen, deſſen Name ſich leicht behal⸗ ten läßt. Bei einer früheren Wahl kam ein des Schreibens unkundiger Wähler auf den ſchlauen Einfall, daß er ſich den Namen ſeines Kandidaten m Spiegelſchrift mit ſchwarzer Tinte auf den bandteller ſchreiben ließ und dann die Hand auf dem Stimmzettel abdrüchte. Der Humor kommt bei der japaniſchen Wahl auch zu ſeinem Recht, und beſonders ſchreiben witzige Leute die Namen von bereits Verſtorbenen auf oder von Verbre⸗ hern. Dieſe Zettel ſind natürlich ungültig. Das Schlepperſyſtem“ iſt ſehr ausgebildet, aber ſtraftwagen dürfen dabei nicht benutzt werden ind ebenſowenig bei Umzügen, denn es ſteht ein Fahr Gefängnis oder eine Geldſtrafe von 200 15 darauf, wenn Kandidaten zum Zweck der Wahlpropaganda Schiffe, Pferde oder irgend⸗ welche Fahrzeuge benutzten.„ %— Vor der Beilegung des deutſch⸗ ruſſiſchen Zwiſchenfalls. Die Verhandlungen über den kuſſiſch⸗deutſchen Zwiſchenfall werden zur Zeit in Moskau zwiſchen dem ruſſiſchen Auswärtigen Amt und dein deutſchen Botſchafter Graf Brock⸗ dorff⸗Rantzau geführt. Die Verhandlungen neh⸗ men einen günſtigen Fortgang, ſodaß mit der Erledigung dieſer Angelegenheit in kürzer Zest u rechnen iſt. Der ruſſiſche Botſchafter in Ber⸗ lin Kreſtinski wird jedenfalls nicht nach Berlin zurückkehren, ehe die Verhandlungen nicht zum Abſchluß gekommen ſ ind. — Zur vorübergehenden Einſtellung des Be⸗ triebs der Großdeutſchen Zeitung. Die Groß⸗ deutſche Zeitung, das größte der völkiſchen Or⸗ gane Münchens, hat bekanntlich vorübergehend ihr Erſcheinen eingeſtellt. Im Bayeriſchen Ku⸗ rier und in der demokratiſchen Allgemeinen Zei⸗ tung wird dieſe Maßnahme, die das Blatt mit der Notwendigkeit begründete, eine Umſtellung des Geſamtunternehmens vorzunehmen, dahin ausgelegt, daß finazielle Schwierigkeiten zur Einſtellung des Betriebs der Zeitung geführt hätten. — Vor dem Zuſammentritt der italieniſchen Kammer. Der Miniſterrat billigte den Wortlaut der Thronrede, die von Muſſolini perſönlich ver⸗ faßt wurde. Zum neuen Kammerpräſidenten wird der frühere nationaliſtiſche und jetzt faſzi⸗ ſtiſche Abgeordnete Rocco gewählt werden. Die ſtammer, die am 27. Mai eröffnet wird, ſoll bis 5. Juli arbeiten. Sie wird u. a. die Diskuſſion ber die Thronfolge abwickeln, das proviſoriſche Zudget erledigen und die Ratifikation einen Reihe von Verträgen vornehmen. Unter den Vorſchlägen. die zur Geſchäftsordnung von der Ihr Wietſchaſtsgeld reicht Weiter, Wenn Sie Dieiffer& Dillers Kaffee-Eſlenz verwenden. Sie bieten Ihrer Familie etwas Beileres und machen trop dem Er- fparniſſe dabei. Ein Verſuch wird mnen das befiktigen. Sllberpaket 30 Pf., Dofe 40 Pf. in allen Geſchãſten. A Thea begab ſich ſofort wieder auf ihr Zimmer, ſtreifte zornig das Spitzenkleid ab und kümmerte 10 nicht darum, haß hier und da die duftigen Be⸗ ätze zerriſſen; ſie hüllte ſich in einen bequemen Schlafrock und ohne im geringſten die Friſur zu beachten, warf ſie ſich auf die Chaiſelongue. Sie wollte nichts ſehen und hören und der ſtete Refrain ihrer Gedanken war der Wunſch:„Wäre der heutige Abend nur erſt vorüber!“ Lange lag ſie wie abgeſtorben da. Sie mochte zuch nicht mehr denken; ſie zählte die Roſetten an der Decke und die langſtieligen Mohnblumen am ſpräch in irgend einer Weiſe auf jenes Theater zu F lenben, in welchem die Sängerin auftrat, die ſie geſtern auf ſo eigentümliche Weiſe kennen gelernt 2 aber ſie unterdrückte immer wieder das Ver⸗ angen. Sie wollte ja die Verlobung deswegen ni gängig machen, und wenn ſie doch einmal ſtatt⸗ finden ſollte, ſo war es und wollte von nichts wiſſen. beſchattete, habe mit ſeinen dürren Aeſten an das Farſer Fes ez ries der ſeidenen Tapete und wünſchte den Stun⸗ den Flügel, damit das Unabwendbare bald ge⸗ hehen ſei, und dann ſchlief ſie ein. Der Körper orderte Erſatz für die durchwachte Nacht. Wie lange ſie geſchlafen, wußte ſie nicht. Als ſie erwachte, herrſchte graue Dämmerung im Zim⸗ mer, es mußte träumt, der ld Abend ſein. Sie hatte ge⸗ lbentlaubte Baum, der ihr Zimmer aber da nicht der tli f rten ihrer Villa vor ihr, ſondern lichtung ihrer Sommewwohnung auf Rü und r del dunklen Bäu⸗ 2 men jenſeits der Lichtung e Eimen Augenblick überließ Gau fac der Nachwirkung dieſes holden Traum; U. Da ertönte abermals, wie es ſchon vorher ſchehen, ein opfer 0 0 W- Sie 1 2 1 iſt da?“ rief ſie durch die f 74 Ur Die Stimme des Dieners autworteſe: Verzeihung, gnädiges Fräuſein, ich komme im Tür. Und der Diener meldete respektvoll: f „Es iſt ein da, der den Per ah Herrn zu wia de, Tesche und Laßt dos gude bitten, den 1 zu emp Hier iſt ſeine. 4 „ Gorgetum belt). Belge“ ſchreibt kedung, w der Abſtimmung über otum cht Tage zu fordern. Fer⸗ ie Redezeit auf 15 Minuten beſchränkt werden. 4 — Die Mailänder Miniſterbeſprechung.„Etoile zu der Mailänder Miniſterunter⸗ Muſſolini die Kriegsſchuldenfrage mit der Reparationsfrage in Verbindung bringen wolle, um die Durchführung des Dawes⸗Planes nicht zu verzögern, doch bleibe er nach wie vor davon überzeugt, daß die Reparationsfrage nicht endgültig und vollſtändig elöſt werden könne, ohne mit der interalliierten ſtriegsſchuldenfrage in Zuſammenhang gebracht u werden. Im Gegenſatz zu Macdonald ſcheine dag Muſſolini der Anſicht zu ſein, daß man ich nicht unbedingt auf den guten Willen Deutſch⸗ lands zu verlaſſen brauche und daß deshalb Sanktionen von vornherein vorgeſehen werden ſollten. Es ſei anzunehmen, daß England in bieſer Frage den Standpunkt Frankreichs, Bel⸗ giens und Italiens letzten Endes anerkennen werde. 1 — Austritt der Welfen aus der preußiſcher Zentrumsfraktion. Wie wir hören, haben die fünf Mitglieder der Deutſchhannoverſchen Partei, die zur preußiſchen Zentrums⸗ fraktion im Hoſpitantenverhältnis ſtanden, hieſe Beziehungen gelöſt. Sie begründen ihren Schritt mit der Haltung der deutſchen Zentrums⸗ partei in der hannoverſchen Abſtimmungsfrage — Um die Einführung des Dawes⸗Planes. Entgegen allen Erwartungen hat das Organiſa⸗ tionskomitee für die Reichseiſenbahnen, das ſich vorgeſtern verſammelt hat, das fünfte neutrale noch fehlende Mitglied noch nicht ernannt. Man weiß nicht einmal, wann dies geſchehen wird. Das Komitee hat ſich dagegen mit der Prüfung der Lage beſchäftigt. Das Organiſationskomitee der Induftriehypotheken wird ſich am 2. Juni verſammeln. 1 5 daß gegenwärtig nicht — Eine engliſche Stellungnahme zum Sach⸗ verſtündigen bericht. Die engliſche Union für de⸗ mokratiſche Kontrolle nimmt in einer Entſchlie⸗ zung Stellung zum Sachverſtändigenbericht. Sie hofft, daß Deutſchland und Frankreich die Be⸗ richte annehmen werde und billigt auch die An⸗ nahme durch die engliſche Regierung. Trotzdem betont die Entſchließung ausdrücklich die Mei nung, daß die Politik und die Grundſätze, d. noch in dieſem Bericht ihren Ausdruck finden und die Bezahlung von weiteren ungeheuren Summen auf eine unbeſtimmte Zahl von Jah⸗ ren vorſehen, moraliſch falſch, politiſch unklug und wirtſchaſtlich verhängnisvoll ſeien. England müſſe ſofort nach Annahme des Berichtes auf ſeinen Anteil an den Reparationszahlungen ver⸗ zichten, vorausgeſetzt, daß dadurch die Geſamt⸗ ö ſumme der deutſchen Verpflichtungen um dieſen Betrag vermindert werde. England müſſe dann Deutſchland auffordern, um Aufnahme in den Völkerbund nachzuſuchen und die Anſprüche Deutſchlands auf Gleichberechtigung mit den anderen Großmächten zu unterſtützen. — Vom engliſchen Unterhaus. Ein großer ſreil der Abgeordneten, des Unterhauſes, darun⸗ zer Mitglieder der Arbeiterpartei und der Libe⸗ zalen, haben eine Aktion zur Herbeiführung der Kontrolle in der britiſchen Außenpolitik durch das Parlament eingeleitet. Die Regierung ſolle künftig keine diplomatiſchen Abkommen eingehen dürfen, ohne die Zuſtimmung des Parlaments vorher eingeholt zu haben. — Covlidge und die Einwanderungsfrage. Es verlautet, daß Präſident Coolidge an dem Kon⸗ zreß über die Einwanderungsvorlage vorbereitet. Der Präſtident will darin dringend an die Volksvertretung appellieren, die Beſtimmungen über die Ausſchließung der Japaner rückgängig m machen. Sollte der Kongreß darauf nicht ein⸗ ö würde er ein zweites Mal ſein Veto 99 e dieſem Fauc erſt dann Geſetzeskraft 00 ſich nach einer zweiten An⸗ Zweidrittelmehrheit auch der haus auf dieſem Sinne e de dann hätte den zen die Vorlage einlegen. In würde die Vorlage jangen önnen, wenn zahme durch eine oberſte Gerichtshof in N würde. Wenn der Gerichtshof das Veto Präſtdenten unterſtützen würde, ſtongreß eine Niederlage erlitten. Mein Haus, meine Welt. Wie oft ſchon iſt in der gegenwärtigen Unraß der Zeit unſer Heim uns zu einem ſtillen Frie Arbei denshafen geworden. Wenn wir in der ſtecten und unſere Kräfte im Dienſt der Neben⸗ wie freuen wir uns da auf menſchen aufgehen, n die ſtillen Stunden unſeres Heims, ausruhen von den wo wi Leben draußen in der Welt. e und heimelig ſein in unſerem Stübchen, Harmonie! Und wie oft iſt es die ſelbſtgepfleg, Blume, die uns mit ihrem Dufte, als ob ſie mit uns redete und lachte, an unſerem Zimmer feſt⸗ Schönheitsſinn können ſwlr kleinen Königreich geſtal⸗ ſich die Hände einer jeden Dann wird, vom Hauſe ausgehend, als der Grundlage, von 1 0 Menſchen ſeinen Inhalt emp⸗ hält. Mit ein bißchen unſer Heim zu einem ten, darin Friede und Freude reichen; ja das ſoll die Aufgabe Frau und jeden Mädchens ſein. der das Leben des 5 fängt, eine 0 ſich ergießen für da ganze öffentliche Wohl. 1050 2000 das Haus ſei ihre Welt Dieſes Wort trifft leider auf nicht mehr zu. Man iſt oft lichen Vergnügungsſtätten als in Wänden. Woher das wohl kommen bat vielſach verlernt. Freude Mühſalen des e n be ammeln und aufmuntern für 0 been Doch es muß traut ſonſt ä rmag gefällt es uns nicht. Welchen Zauber ve doch eine traute lauſchige Zimmerece aus zuſtrah⸗ len an beglückendem Frieden und beſeligender Von unſeren Vorahnen geweſen. unſere heutige Zeit lieber in allen mög⸗ einen vier ag? Man d Glück in ſein e 5 efühlsarmen Zeit 10 0 müſſen 1 0 1 ben e 75 51 unſerem Heim feſtzuhalten, d F i Sen auch an denen hängen bleibt, welche mit, uns in unferem Heim in Berührung kom⸗ men. Wie müſſen Martha und Maria es ver⸗ ſtanden haben, ihr Heim zu einem gemütlichen zu geſtalten, wenn kein Geringerer als der Gott menſch ſelbſt ſo oft bei ihnen weilte, ſich mit ih⸗ nen unterhielt und ſich von ihnen bewirten ließ. Das Glück des Hauſes darf durch den Alltags⸗ ſtaub nicht erſtict werden. Wohl bringen wir zuweilen Aerger, Mißhelligkeiten und Unfrieden vom Berufsleben mit nach Hauſe. Aber wie die aufgepeitſchte Flut verebbt, wenn Ruhe ſie umfängt, ſo müſſen alle Unebenheiten zum Frie⸗ den kommen, ſobald die Stille unſeres Heims uns umgibt. Kargen wir nicht um ein paar Pfennig, wenn es gilt, unſere Wohnung zu ei⸗ ner gemütlichen zu geſtalten. Jede Mühe und Ausgabe, die ſolchen Zwecken dient, wird reich⸗ liche Früchte zeitigen. Es wird unſerem ge⸗ ſchmückten Heim gelingen, uns über den Alltag⸗ ſtaub mit ſolchen Niederungen hinwegzuſetzen und eine erhebende Stimmung in unſere Seele bringen. Unſere Freunde und Belannten wer⸗ ö den gerne bei uns weilen, denn auch auf ſis ſie wird unſer Heim eine Anziehungskraft aus, 0 üben. Und wenn es unſerem Heim nur gelänge die fleckenloſe Reinheit, den jungfräulichen Zau⸗ ber, welche jede Frau wie der Duft die Roſe 5 umgibt, zu ſchützen und zu pflegen, es hätte ſel ö nen Zwech erfüllt und ſeine Aufgabe erreicht. 4 Maria Leitzig. Aus Nah und Fern. ö Bechtheim, 21. Mai. Erſt kürzlich hat man hier eine Geiſterſpukgeſchichte aufgedeckt, und die Täter der Staatsanwaltſchaft zur Anzeige ge⸗ ö 0 bracht, und ſchon wieder verſchwinden auf gei⸗ ſterhafte Weiſe alle möglichen Sachen. Vor eini⸗ gen Tagen machte ein Weinbergbeſitzer die Wahrnehmung, daß von ſeinen Weinbergpfählen ein erheblicher Teil eine nächtliche Wanderung in einen nicht allzuweiten Weinberg eines ande— ren Beſitzers gemacht und ſich dort in Reih und Glied aufgeſtellt hatten. Die Polizei zeigt na⸗ türlich ein außerordentliches Intereſſe für die Seelenwanderung von Weinbergpfählen.— Ein Einbrecher, der es auf die Wurſt aus der Haus⸗ ö ſchlachtung abgeſehen hatte, wurde von dem Be⸗ ſitzer erwiſcht und ihm ein gehöriger Denkzettel erteilt. Gimbsheim, 21. Mai. Rohlinge ſind in der Nacht in den Friedhof eingedrungen, und haben die Tulpen und noch ſonſtige Blumen an den Gräbern zerſtört. 2 ö Lampertheim, 22. Mai. Bereits am 18. Juli 1923 hat der Gemeinderat die Einführung der [Städteordnung in Lampertheim beſchloſ⸗ ſen. Gegen den Gemeinderatsbeſchluß wurde je⸗ boch ſogleich nach deſſen Bekanntwerden von einer größeren Anzahl Lampertheimer Einwoh⸗ ner Einſpruch erhoben. Gemeinderatsbeſchluß und Einſprüche ſind alsdann dem Kreise nt Bensheim eingereicht worden. Dieſes hat in zwiſchen dem Kreisausſchuß die Sache vorgelegt Der Kreisausſchuß hat die Anſicht vertreten, daß bevor die Angelegenheit dem ordentlichen Kreis, lag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt wird, nochmal! eine Rückfrage mit dem Gemeinderat erfordern a a a a dera lich erſcheine. Die Abſtimmung im Gemein ergab Aufrechterhaltung des früheren Beſchluſſes vom 18. Juli 1923 zur Einführung der S'ädte— men. Erbach i. O., 22. Mai. Aehnlich wie im Speſ⸗ ſart iſt heuer auch im größten Teile des Oden⸗ waldes eine geſegnete Heidelbeerernte zu erwar- ten. Die Sträucher zeigen einen außergewöhnlich ſtarken Blütenanſatz und die gegenwärtige gün⸗ ſtige Witterung begründet die feſte Ueberzeugung eines ausgezeichneten Heidelbeerjahres. Schwetzingen, 22. Mai. Bei der Station Tal⸗ der Eiſenbahnſtrecke Schwetzingen— Speyer wurden in einer der letzten Nächte etwa drei Zentner ſchwere Eiſenſtücle auf die Schie— nen gelegt. nis noch 1 in derſelben Nacht die Bahnſchranke an der Straße Ketſch- Hockenheim unbrauchbar gemacht. Die Gendarmerie hat zwei der Tat dringend verdächtige Burſchen verhaftet. 5 Aſſelheim, 22. Mai. 1 wollte gegen 7 Uhr in ſeiner Scheune vom Boden Stroh herahwerfen, fiel aber dabei ſo unglücklich herab auf die Scheuerlenne, 1 der Tod ſofßort eintrat. Schiffer“adt, 22. Mai. Jahre alte Landwirt f 1 erhängt. Ein langes, unheilbares Leiden dürfte den ſo geachteten Bürger zu dieſer Verzweiflungstat geführt haben. Paris, 23. Mai. Auf der Pariſer Unter⸗ grundban ereignete ſich geſtern ein ſchweres Un⸗ glück, indem ein vollbeſetzter Zug auf einen in der Station haltenden Untergrundbahnzug fuhr. Ungefähr 50 Perſonen wrden leicht bezw. ſchwer verletzt. a *. Proteſtverſammlung der enges Mürger in Pfiffligheim. Am Montag, den 0 ds. Mts. fand in Pfiffligheim eine ſtark 1 00 öffentliche Proteſt⸗Verſammlung der Ae e tigen Bürger ſtatt, um gegen die Höhe der jetz 155 3 Mirchenſteuer Verwahrung einzulegen. 100 igt heute bei der Steuerveranlagung Rückſicht 10 dauf zu nehmen, daß ſowohl Arbeiter 10 1 5 Laudwirte nicht mehr die Löhne bezw. Einna wie das vor dem 15 ele beträgt heute die Kirchenſteuer utwa das Wfache der Porktten; Rüge enen, daß dieſe Steuer natürlich in dieſer Höhe ve Geſtern hat ſich der U ter eigener Lebensgefahr das Kind vom von Groß⸗Gerau wurde der Ernſt Werner aus Büdingen ernannt. waltſam n nem Bett aufgefunden. ſtraße ſein dürfte. Brücke fiel ein 10 Jahre alter Knabe in die Do. nau. Raſch entſchloſſen ſprang ein in der Nähe ordnung in Lampertheim mit 14 gegen 9 Stim⸗ Glücklicherweiſe wurde das Hinder⸗ ö rechtzeitig entdeckt. Außerdem wurde Der 71jährige Landwirt daß Georg Thomas in ſei⸗ Krieg der Fall der 34% und natlonalbankt (Swelenleberlaſſung Worms) 4210000 289644 Proteſt an das Oberke u en und ſordert darin, daß Steuerveranlagung auf eine zeitgemäße Grundlage geſtelt wird.“ „ f 1 Leiſelheim, 24. Mai. Morgen Sonntag, 15. Mas 41 6 die Eheleute Wilhelm Strad ind Frau Maria geb. Kundel das Feſt der ilbernen Hochzeit, wozu wir herzlich gratulie⸗ ten. Glückauf zur goldenen! i Bingen, 23. Mai. Der 6jährige Sohn eines Gaſtwirtes aus Bingerbrück fiel in der Nähe der Badeanſtalt in Bingen in den Rhein. Der zu⸗ fällig mit dem Rad vorbeigekommene Oberſekre⸗ tär Frauenrieder vom Reichs vermögens“ amt Kreuznach ſprang mit den Kleidern in dig hochgehenden Fluten des Rheins und rettete un⸗ ö 15 ehe beau Fra r Sahweiger Frane 748925 Pfund Sterling 18445920 Holländiſcher Hulden 1584090 0 den Entwurf einer Verordnung berr. die Ge⸗ ſchäftsorbnung für Verwaltungsrecht der deut⸗ ſchen Reichspoſt. f Getrennte Verwaltungen Oberſchleſiens und Niederſchleſiens. 0 Breslau, 24. Mai. Die ſeit langem ſchwebenden Auseinanderſetzungsverhandlun⸗ gen zwiſchen e 1 h We a dem hieſigen Friedhof be⸗ Oberſchleſien ſind ge eitert. Der ober- 1 15 1185 Eine 5 9955 Namen und ſchleſiſche Provinziallandtag hat be Herkunft der betreffenden Perſonen ſind bis jetzt die provinzielle Selhſtverwaltung erſchle⸗ ergebnislos geblieben. ſiens und Nec e 1 5 Groß⸗Gerau, 23. Mai. Am Samstag nach⸗ geſonderte oberſchleſi 0 j 0 i i i ichten. i i Wald der Kulturarbeiter ung in Ratibor einzuri 109 5 Fun een 5977 Reiſig verbrennen. Die Der Reichspräſident geht nach Dresden. N Rauchentwicllung betäubte den anfangs der 70er 0 Berlin, 23. Mai. Der Reichsprä 10 Jahre ſtehenden Mann, er fiel ins Feuer und dent wird ſich am 31. Mai zur den A verbrannte ſich derart ſchwer, daß er kurz nach N Textil⸗Ausſtellung nach Dresden bege 1 570 ſeiner Einlieferung in das Groß⸗Gerauer Kran⸗ Nachmittag wird der i eee eine kenhaus den furchtbaren Verletzungen erlag. f Haben und, g 8 5790 i 5 i Kreisdirekior habe g A ere wee 10 Fietsdigerder Dresdener Rathaus beiwohnen. icheren Tode des Ertrinkens. Gustavsburg, 23. Mai. Im Laufe der letzten Woche wurden an der hieſigen Schleuſe fünf Lei⸗ Der ehemalige Kronprinz ſtudiert in Breslau. Berlin, 23. Mai. Wie die„Kreuzzei⸗ tung“ mitteilt, hat der ehemalige Kron⸗ prinz für dieſes Semeſter eine Reihe land⸗ 5 2 15 wirtſchaftlicher Kollege in der Univerſität Ludwigshafen, 23. Mai. Ein 74 Jahre alter Breslau belegt. 8 iedener Schuhmachermeiſter verſuchte in ſei⸗ g 9— N l opnin in der Schulſtraße ſich durch Ein⸗ Die Flottenverſtärkung der Amerikaner. Waſhington, 24. Mai. Im amerika, atmen von Leuchtgas das Leben zu nehmm. Der 0 a Vorfall wurde von den anderen Hausbewobnern 19 1 0 81 eine nee it teien 1 4% Nope nüpen de erſtärkung der Flotte eingeleitet worden, di 55 i and dieser a i ſei. ſſich infolge der Erklärung des amerikaniſchen are 61 wude Nurch die Un⸗ Marineminiſters, wonach die amerikaniſche fallwache in das Krankenhaus verbracht, wo en Flotte der japaniſchen und der ee hen auf dem Wege der Beſſerung befindet 28 terlegen ſei, ergeben hat. Es iſt orgeſehe ſich auf 116 eg 2 Wag. bort den ee i 1 vol dwigshaſen,- öpfe zu bringen. rc n e in ſeiner Wohnung in der Schul 85 000 auf 100 pie z 9 der 57 Jahre Darmſtadt, 23. Mai. Vom Zuge überfah ö wurde der taube Kaufmann Moſes Muhr. Er war ſofort tot. Das Unglück ereignete ſich in Pfungſtadt.; alte Eiſenbahn⸗Ingenieni Jean Nixdorf von Offenbach a. M. In einem hinterlaſſenen Brief ſchilderte er ſeine finanzielle Not, was wohl die Urſache zu der Tat geweſen Wetterbericht. Wolkig, meiſt trocen, mä⸗ ßig warm⸗ Südweſtwinde. 5 Lokale Nachrichten. „Die Gemeinderats⸗Sitzung findet morgen Dienstag, den 27. Mai 1924, nachmittags 7/ Ubr mit folgender Tages⸗ ordnung ſtatt: 1. Bewirtſchaftung der Allmend⸗ wieſen, hier Vertrag mit den Großallmendierten; 2. Den Ausbau der Mädchenfortbildungsſchule; 3. Bildung der Wohnungskommiſſion; 4. Ge⸗ währung von Baudarlehen an Bauluſtige; 5. Verſchiedenes. 2 h Die Raupenplage verurſacht zur Zeit in ſunſerer Gemarkung außerordentlichen Schaden, beſonders an den umfangreichen Johannisbeeren⸗ und Stachelbeerenanlagen hat dieſer Schädling ſtreckenweiſe große Verwüſtungen angerichtet. 4 „ Poſtſendungen mit ungenugender Anſchris. Mängel in der Aufſchrift von Poſtſendungen namentlich das Fehlen von Straße und Haus nummer, ſowie Nummer der Zuſtellpoſtanſtal bei Sendungen nach Großſtädten, wie Berlin Breslau, Dresden, Hamburg, München, wirken für Poſt und Publikum außerordentlich nachtei lig. Brieſſendungen nach großen Orten, din keine Straße und Hausnummer tragen, zählen bei jeder größeren Zuſtellpoſtanſtalt täglich nac Tauſenden. Man ſtelle ſich vor, welche ungeheurt Mühe und welchen Aufwand an Zeit und Koſten es bei der Poſt erfordert, täglich ſolche Maſſer von Sendungen durch Benutzung von Nach ſchlag, werken aller Art unterzubringen. In der Rege tritt dadurch noch eine Verzögerung in der Zu⸗ ſtellung ſolcher Sendungen ein. Abhilfe kann der Abſender ſchaffen, wenn er bei Poſtſendun⸗ gen namentlich nach großen Orten, ſtets die genaue Wohnungsangabe des Empfängers hin⸗ zufügt. Zur Erzielung vollſtändiger Auſſchriften kann jedermann viel beitragen, wenn er bei den von ihm ausgehenden Poſtſendungen auf den Briefbogen, Briefumſchlägen, Rechnungen uſw. ſtets der Ortsangabe ſeine Straße und Haus⸗ nummer hinzufügt. Werden dieſe oft wiederhol⸗ ten Hinweiſe von den Poſtbenutzern nicht beher⸗ zigt, ſo wird man es der Reichspoſt nicht ver⸗ übeln können, wenn ſie die ihr meiſt durch Ge⸗ dankenloſigkeit und Gleichgültigkeit entſtehenden, die Allgemeinheit belaſtenden Koſten durch Erhe⸗ bung einer beſonderen Gebühr auf die Schultern derjenigen abbürdet, die jene unnötige Arbeit derurſachen. f 00 a Der Schiedsſpruchüber die Metall⸗ arbeiter⸗Akkordlöhne. Die Verhandlungen, die am Samstag wegen der Frage der Akkordregulierung fort⸗ geſetzt wurden, ſind durch einen Schledsſ pruch beendigt worden. Dieſer briagt für die Akkord⸗ baſts die gleiche prozentuale Erhohung wie die Zohnerhöhung, alſo 9,1 Prozent. Dle Alkorde werden nach einem bestimmten Vorſchlag regullert, der jetzt noch uicht ganz überſichtlich iſt. Zu dem Schſedeſpruch nehmen heute Montag mittag die Funktionäre Stellung. Wenn er an; genommen wird, dürfte am Dienstag oder Mitt⸗ woch die Arbeit wieder aufgenommen werden. Lützelſachſen, 23. Mai. Pech hatte dieſer Tage hier ein Bierkutſcher, als er in nem Geſchäfts⸗ hauſe im Ort Flaſchenbier abladen wollte, kam durch einen unglücklichen Zufall der Wagen ins Rutſchen und kippte um. Von ungefähr 3⁰⁰ Fla⸗ ſchen gingen etwa 70 in Scherben, und der edle Gerſtenſaft brauchte nicht mehr getrunken zu werden. Glücklicherweiſe kam der Fuhrmann mit dem Schrecken davon. Regensburg, 23. Mai. Oberhalb der Eiſernen unweſendes 14jähriges Mädchen in den Strom und rettete den Knaben unter eigener höchſter Lebensgefahr vor dem ſicheren Tode. Hanenſtein, 23. Mai. Der Schuhfabrikant Fulius Bock in Rauenſtein wurde am 21. Mai don ſeiner Ehefrau mit einem Jungen beſchenkt, der genau am ſelben Tage und zur Stunde ſeinen 4. Geburtstag feiern konnte. Für den Jungen gewiß ein ſchönes Geburtstagsgeſchenk und für die Familie ein fortlaufendes Doppelfamilien⸗ feſt.. Madrid, 23. Mai. In Barcelona iſt die Werft „Vulkano“, die der Firma Krupp gehört, durch eine Feuersbrunſt zerſtört worden. Der König hat geſtern die Brandſtätte beſucht. Der Scha⸗ den wird auf mehrere Millionen Peſetas ge⸗ ſchätzt. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. * Heidelberger Schloßbeleuchtungen. Heidelberg, B. Mai. Am Sonntag wird di— Stuttgarter Muſeumsgeſellſchaft mit Sonderzug unſere Stadt beſuchen. Dabei iſt eine Beleuch⸗ ung der Oſtfaſſade des Schloſſes vorgeſehen. Da der Schloßgarten für die Gäſte abgeſperrt wird und ein Maſſenandrang des Publikums auch nachteilig für die Gartenpflanzungen wäre, ſo bietet ſich für die übrigen Zuſchauer als beſter Platz die Ziegelhäuſer der Landſtraße zwiſchen Hirſchgaſſe und Haarplatz dar. Die Schloßbe⸗ leuchtung beginnt um halb 10 Uhr.— Weitere vollſtändige Schloßbeleuchtungen finden am 8 Juni(Pfingſtſonntag), veranſtaltet von der Bur ſchenſchaft„Sexonia“ und am 14. Juni, veran⸗ ſtaltet vom„Konuverein“ ſtatt. Letzte Meldungen. Ergebnisloſer Verhandlungs verlauf im Ruhrgebiet. Eſſen, 24. Mai. Die geſtrigen Beſpre⸗ chungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Ruhrbergbaues vor dem Reichs⸗ und Staatskommiſſar Mehlich ſind erge bnis. o s verlaufen. Der Kommiſſar Mehlich behält ich eine weitere Stellungnahme vor. 6 Genehmigte Geſetzentwürfe. Berlin, 24. Mai. Die Reichsregierung genehmigte den Geſetzentwurf über die Ver⸗ waltungsſenate beim Reichsgericht