(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: Die een Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Reklamezeile 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen. bormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen (Biernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins baus gebracht. Gratisbeilagen: wöchentl. Samstags das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan, ſowie einen Wandkalender.— Annahme von Abonnements täglich . P ——— r r iu ah Abena fin urn in der Berliner Damen- Hon- ſektion sind wir in der Lage, dieses auffallende Ungebot zu machen. AMleider Sommer-Aleider aus larb. Waschmousselin u. 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Bei überfüllten Publikumstribünen und der Anweſenheit des engliſchen Botſchafters Lord d'Abernon, des amerikaniſchen Botſchaf⸗ ters Houghton und Mitgliedern der franzöſi⸗ ſchen, der polniſchen, der belgiſchen, der italie⸗ niſchen und der tſchechoſlowakiſchen Geſandt⸗ ſchaften, begann ſich das neue Haus zu ver⸗ ſammeln. Bald war der Saal bis auf wenige Plätze gefüllt. Dagegen waren die Bänke für die Reichsminiſter leer. Nur unter den Abge⸗ ordneten ſah man die bisherigen Miniſter Dr. Streſemann und Dr. Geßler. Der bisherige Reichskanzler Dr. Marx war nicht anweſend. Von den neu gewählten Abgeordneten be⸗ merkte man Ludendorff, Tirpitz, Fürſt Bis⸗ marck, Graf Lerchenfeld und den Gouverneur Dr. Schnee. Gegen 3.20 Uhr eröffnete der Alterspräſi⸗ dent Bock(Soz.) die Sitzung. Wie auf Kommando ſetzten die Kommu⸗ niſten mit einem furchtbaren Lärm ein. Sie ſchrien im Chor:„Heraus mit den politiſchen Gefangenen!“ und ſchlugen mit den Fäuſten auf den Tiſch. Schrille Pfiffe ertönten. Minu⸗ tenlang herrſchte tobender Lärm. Plötzlich be⸗ gab ſich der kommuniſtiſche Abgeordnete Ka tz, noch ehe der Reichstag konſtituiert war und ehe er das Wort erhalten hatte, auf die Red⸗ nertribüne, verlas einen Antrag, der die ſofor⸗ tige Freilaſſung der politiſchen Gefangenen forderte und beantragte, ſeinen Antrag ſofort auf die Tagesordnung zu ſetzen. Mit Mühe konnte ſich der Alterspräſident bemerkbar machen und feſtſtellen, daß er das älteſte Mitglied des Hauſes iſt, da er am 28. April 1846 geboren ſei. Er übernahm das Amt mit dem lebhaften Wunſche, daß die auf den neuen Reichstag geſetzten Hoffnungen ſich er⸗ füllen möchten. Er beſtimmte den vorläufigen Schriftführer und lies dann mit dem Namens⸗ aufruf beginnen, der ſeinen üblichen Verlauf nahm. Die Kommuniſten taten ihr Möglichſtes. auch dieſe Formalitäten zu ſtören. Wenn ein kommun. Abgeordneter aufgerufen wurde, der ſich augenblicklich in Haft befindet, riefen ſi⸗ ſtürmiſch:„Heraus mit den Gefangenen!“ Beſ Namensaufruf des Abg. Emminger Bayer Vp.) ertönte es:„Juſtizverbrecher, Schuft!“ und vollends bei dem Namen Ludendorff er⸗ hob ſich ein ohrenbetäubendes Geheul. Luden⸗ dorff lächelte und verbeugte ſich ſpöttiſch zu den Kommuniſten. Auch der Name Severing wurde von den Kommuniſten mit Rufen wie „Pfui, nieder mit dem Verräter, Bluthund!“ begrüßt. Beim Namen Sollmann ruft Scholen „Sind Sie noch nicht drüben bei den? eutſch⸗ völkiſchen?“ und als Tirpitz aufgerufen wurde veranſtalteten die Kommuniſten noch ein Pfei⸗ fenkonzert auf den Fingern. Die Abgeordneten, die beim erſten Aufruf nicht geantwortet hatten, wurden dann zum zweitenmale aufgerufen. Schließlich teilte der Alterspräſident die Präſenzſtärke des Hauſes mit; er teilte als Ergebnis des Namensauf⸗ rufes mit, daß 449 Abgeordnete anweſend ſeien, der Reichstag alſo beſchlußfähig ſei. Es wurde dann eine ganze Reihe kommu. niſtiſcher und nationalſozialiſtiſcher Anträge verleſen, mit denen die Aufhebung des Aus⸗ nahmezuſtandes im Reiche und in Bayern und die Freilaſſung der in Haft befindlichen Abge⸗ ordneten verlangt wird. Im Anſchluß daran entwickelte ſich eine längere und bewegte Ge⸗ ſchäftsordnungsdebatte, da der Kommuniſt Katz die ſofortige Beratung der Haftbefrei⸗ ungsanträge verlangte und zugleich dagegen proteſtierte, daß im Vorraum des Sitzungs⸗ ſaales ſich bewaffnete Poliziſten aufhielten. Ihm widerſprachen, von wütendem Lärm der äußerſten Linken immer wieder unterbrochen, der ſozialiſt. Parteivorſitzende Dittmann und der Zentrumsabgeordnete Fehren⸗ bach, der auf die Geſchäftsordnung verwies und es für unzuläſſig hielt, daß vor der Wahl des Präſidiums ſolche Anträge beraten wür⸗ den. a Alterspräſident Bock ſchloß ſich dieſer Meinung an und erklärte, auf die Tagesord⸗ nung der morgigen Sitzung würden geſetzt werden: 1. Wahl des Präsidiums, 2. die An⸗ träge auf Freilaſſung der verhafteten Abgeord⸗ neten. Die Kommuniſten gaben ſich aber noch nicht zufrieden, ſondern ſchickten ihren neuen Fraktionsvorſitzenden N an 8 Red⸗ Fepüblik“ proteſtierte und mit einem Hoch au die politiſchen Gefangenen und auf die rote Internationale ſchloß. Die Mitglieder der kommuniſtiſchen Fraktion ſtimmten dreimal laut in die Hochrufe ein und ſangen daraaf eine Strophe der Internationale, worauf die Tribüne ſpontan mit dem Deutſchlandlied antwortete. Nachdem der Alterspräſident zum Zeichen, da ßer die Sitzung als beendet anſehe, ſeinen Hut aufgeſetzt und ſeinen Platz verlaſſen hatte, leerte ſich allmählich der Saal. Den Schluß des Sängerwettſtreits bildete der von den Kommuniſten vorgetragene zweite Vers der Internationale. Am Mittwoch, vormittags 11 Uhr, finden die nächſte Sitzung ſtatt, auf deren Togesord— nung die Präſidentenwahl ſteht. *** Berliner Preſſeſtimmen. Berlin, 28. Mai. Die Berliner Mor— genblätter beſprechen die geſtrige erſte Sitzung des Reichstags und nehmen zu dem Ver⸗ halten der Kommuniſten Stellung. Der„Vor⸗ wärts“ bezeichnet das Verhalten der Kommu— niſten als eine Roheit, zumal es ſich gegen den 79 Jahre alten Präſidenten Bodſck richtete, der mehr als ein halbes Jahrhundert in der Ar⸗ beiterbewegung ſtehe. Von einer wirklichen Erregung bei den Kommuniſten wegen der Abweſenheit der in Haft befindlichen Abge⸗ ordneten ſei nichts zu merken geweſen. Das ganze ſei nur als eine Schmierkomödie aufzu— faſſen. Die Kommuniſten wollten nur den Skandal. Der Tag der Eröffnung des zweiten Reichstages ſei ein ſchwarzer Tag auch für die Arbeiterklaſſe geweſen. Es gäbe nur 3 Mög⸗ lichkeiten. Die erſte ſei, die Kommuniſten mit Hilfe der Geſchäftsordnung zur Pernumft zu bringen, die zweite ſei die Auflöſung des Reichstages und Neuwahlen, als dritte bleibe nur noch die Dibtatur übrig.. Das„B. T.“ bemerkt, der Parlaments⸗ mehrheit werde nichts anderes übrig bleiben, als die Geſchäftsordnung noch weiter zu ver⸗ ſchürfen. Bei Wiederholung der kommuniſti⸗ ſchen Sabotageverſuche werde das Notwen dige veranlaßt werden müſſen, auch wenn es hart auf hart gehe. „Voſſiſche Zeitung“ tritt für die Uebernahme des Neichstagspräſidiums durch den bisherigen Präſidenten Loebe ein, da ſeit vielen Fahren das Amt nicht ſo gut ver ſehen worden ſei wie durch den Sozialdemo— traten Loebe. Es ſei Pflicht, des in der So⸗ zialdemokratie politiſch organiſierten Teiles der Arbeiterſchaft gewiſſermaßen Selbſtord⸗ gung unter ihren Klaſſengenoſſen zu ſchaffen. Es werde zu überlegen ſein, ob nicht für den Reichstag eine beſondere Parlamentswache gebildet werden ſoll. die einzig und allein dem Parlament unterſtellt iſt. Die Das Programm der Mittelparteien. Das Sachverſtändigengutach⸗ ten bildet den ernſten Verſuch einer fried⸗ lichen Löſung der Reparationsfrage. Es iſt ein einheitliches und unteilbares Ganzes. Dieſe Unteilbarkeit des Gutachtens macht den Beginn deutſcher Leiſtungen ab hängig von der Herſtellung der wirtſchaftlichen und finanziellen Souveränität des Reiches, die die Wiederherſtellung der Verwartung 8 ho⸗ heit in ſich ſchließt. Es ſchließt den Gedan⸗ ken aus, daß der Reparationsgläubiger ein⸗ zelne Gebiete des Reiches als Repara⸗ tionsprovinzen behandelt und ſie zum Gegen— ſtand der Pfandausbeute macht. Nach Anſicht der Reparationskommiſſion iſt das Gutachten die Grundlage für eine ſchnelle Löſung der Reparationsfragen. Bei dieſem Charakter des Gutachtens bedeutet ſeine Inkraftſetzung den Frieden in der ſeit Jahren umkämpften Reparationsfrage u damit die Erledigung aller Kämpfe, die die, ſem Frieden vorangegangen ſind. Die Wiederherſtellung der wirtſchaftlichen und finanziellen Einheit des Reiches als Vor⸗ ausſetzung für die Produktivität deutſcher Ge. biete iſt aber erſtgeſichert, wenn allen Deutſchen die Möglichkeit gegeben iſt, in ihren Heimat ſich ungeſtörter Arbeit hinzugeben Insbeſondere kann die innere Bereitſchaft die in Deutſchland für die erforderliche Stei⸗ gerung der Produktivität und die Annahme ſchwerer Laſten notwendig iſt, niemals geſchaffen werden, ſolange das trau⸗ eige Schickſal tauſender vertriebener und ihren Freiheit beraubter Deutſchen die Nation be⸗ aſtet 5 beunruhigt. 1 der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 IAI. Jahrgang zeitliches und unteilbares Ganzes iſt, ſo kann es nur als Ganzes angenommen oder abgelehnt werden. Die Unſtimmigkeiten und Widerſprüche, Gutachtens und auch redaktionell in der Faſ⸗ ſung der Texte hervortreten, erfordern für ſeine reibungsloſe Durchführung noch FJeſt⸗ ſtellungen und klare Löſungen. Ferner muß bei Beratungen über die zu rer 5 8 1 0 5 5% verſehenen— im Hinblick auf eine eventuelle und militäriſche Verwendung nach beſonderen Ge— verabſchiedenden Geſetze, namentlich über die Geſtaltung der Reichseiſenba hn der Währungsbank der maßgebende deutſche Einfluß in der Führung der deutſchen Unternehmen ſichergeſtellt werden. Wir erwarten, daß die Regierung alles tut, um in dieſer Beziehung unſere le⸗ bens wichtigen Intereſſen zu wahren. Dem Gutachten kön ir ſelbſt mit zz reitfr gf 5 dorf! Dem Gutachten können wir ſelbſ nur mie. tärſtreitkräfte die vom Verſailler Vertrag zu⸗ e ch. Oi gelaſſene Stärke jetzt überſtiegen bezüglich ſeiner Durchführ⸗ gelaſſene St jet egen den Vorbehalten zuſtimmen, die auch die Sachverſtändigen Di barkeit ſelbſt gemacht haben. Wir ſcetz voraus, daß das Gutachten als einheitliches beſondere dann nicht nur die Herſtellung un⸗ ſerer Souveränität in Wirtſchaft und Verwal⸗ lung, ſondern auch die Aufrechterhaltung der neuen deutſchen Währung im internatio⸗ nalen Zahlungsverkehr gewährleiſtet. Franzöſiſche Preſſeſtimmen zur Regierungskriſis. Paris, 27. Kabinetts Marx iſt hier erſt kurz nach Mitternacht bekannt geworden. Die meiſten Blätter verzichten deshalb Der„Gaulois“ beſpricht die Folge des Rücktritts und meint, es ſei möglich, daß Prä— ſident Ebert ſich entſchließen werde, Marx von neuem den Auftrag der Kabinettsbildung zu geben. Er werde in dieſem Falle an die Un⸗ terſtützung der Sozialiſten gebunden ſein. Auf dieſe Weiſe könne man erſuchen, Verhandlun⸗ gen auf der Grundlage des Sachverſtändigen-⸗ berichts einzuleiten. Es frage ſich noch, welche Haltung die Deutſchnationalen einnehmen werden. Sie ſeien wohl imſtande, dieſem Uebergangskabinett das Leben unmöglich zu machen. Damit bleibe nur die Auflöſung des Reichstages übrig, wie dem auch ſei, es bleibe abzuwarten, daß eine neue Aera der Schwie— rigtleiten mit Deutſchland beginne. Die Lage werde morgen dieſelbe wie ſie geſtern geweſen ſej. 80 Millionen Deutſche(ſoll wohl heißen 60) dächten nur an eine Revanche. Marſchall Petain habe mit Recht daran erinnert, ange ſichts dieſer Drohung und der Komödie, mit der die deutſchen Politiker ſich bemühten, ſich gelegentlich zu maskieren, werde Frankreich ein grauſames Erwachen bereitet, wenn es nicht ſeine Aufgabe unverſehrt erhalte, und wenn nicht die Alliierten einig ſeien und nicht bis ans Ende durchhielten. Das„Oeuvre“ ſchreibt, da die Deutſch⸗ ationalen wie die Sozialiſten. die ihnen an— gebotene Kabinettsbildung ablehnten, ſo ſe wahrſcheinlich, daß R anzler Marx wie der der Kabinettsbildung betraut werde. Die alte Regierung, mit Ausnahme der Mini⸗ ſter Jarres, Luther und Hamm, werde als⸗ bald wieder erſcheinen. aber die ſo geſtaltete Regierung wäre nach Anſicht des Blattes, konſtitutionell unfähig, ſich für oder gegen den Sachverſtändigenbericht zu entſcheiden. E Paris, 28. Mai. Der„Temps“ und das „Journal des Debats“ äußern die Anſicht, daß die Deutſchnationalen die vorherrſchende Stellung in der neuen Regierung einnehmen dürften, während die wenigen Morgenblätter, die die Demiſſion des Kabinetts Marx⸗Stre⸗ ſemann kommentieren, der Anſicht zuneigen, daß die Regierungskriſe rung der bisherigen. würde. Der„Temps“ möchte die internatio- nale Lage im gegenwärtigen Augenblick wie folgt definiert wiſſen: Die Franzoſen müßten begreifen, daß die Deutſchen, um den Sachver⸗ ſtändigenplan durchzuführen, gewiſſer patrio⸗ liſcher Genugtuungen bedürften. Die Deut ſchen ihrerſeits müßten lernen, daß die Fran⸗ joſen, um nach und nach auf ihre gegenwär⸗ lige Poſition verzichten zu können, ſolider Ga. tantien bedürften. Das„Journal des Debats ſchreibt, daß es Aufgabe der neuen franzöſt⸗ ſchen Regierung ſei, die durch den geſtrigen Beſchluß der im Kabinett Marx vertretenen Parteien geſchaffene unklare Lage genau zu umſchreiben. Herriot ſei offenbar entſchloſſen, vor den Deutſchnalionalen nicht zu kapitulie⸗ 0 ö Reich! die an einzelnen Stellen des ; 2 f n i ter und unteilbares Ganzes auch von den ü ber i⸗ 1 gen Nationen anerkannt wird, daß ſeine Auslegung mit gutem Willen erfolgt und ins⸗ auf Kommentare. durch Neugruppie⸗ Regierung gelöſt werden Deutſche Nüſtungen vor dem Unterhaus. London, 27. Mai. Im Unterhaus rich⸗ tete Viscount Curzon an den Premier⸗ miniſter die Anfrage, ob ihm bekannt ſei, daß die jetzt in Deutſchland befindlichen Handels- ſchiffe— beſonders die mit Dieſelmotoren ſichtspunkten gebaut würden. Clynes erwi⸗ derte, wenn Curzon irgend welches Beweis⸗ material in den Händen hätte, das der Regie⸗ rung könnte, würd die Regierung ſolches gern in Empfang nehmen. über dieſe Fragen Aufſchluß geben Auf eine Anfrage, ob die deutſchen Mili⸗ antwortete Clynes, ſoweit ſeine Informationen gingen, könne er die Frage nur verneinend beantwor⸗ inſoweit die regelrechten Militärſtreit⸗ kräfte gemeint ſeien. Auf eine weitere Anfrage antwortete Clynes, daß die Regierung weit davon ent⸗ fernt ſei, befriedigt zu ſein bezüglich des von ſeiner Antwort Gedeckten. Auf die weitere Frage, welche Schritte die Regierung zu unternehmen beabſichtige, um die Einhaltung des Verſailler Friedensver⸗ trages zu gewährleiſten, erwiderte Clynes, die Formulierung der Antwort werſe juriſti⸗ ſche Fragen auf, auf die er augenblicklich nicht antwortsn könne. Ein anderes Mitglied fragte, ob Clynes ſagen könne, warum die Mitglieder der Regie- rung die einzigen ſeien, die von dieſen Tat⸗ Mai. Der Rücktritt des ſachen nichts wüßten, und ob in Deutſchland nicht viele vaterländiſche Verbände unter mili⸗ täriſcher Leitung ſtänden. Die Antwort Clynes auf dieſe Frage war unhörbar. In Beantwortung einer weiteren Anfrage, ob Deutſchland nicht die Beſtimmungen des Vertrages betreffend die Abrüſtung praktiſch verletzt habe, und ob Schritte in Ausſicht ge⸗ nommen ſeien, um die deutſche Regierung zwangsweiſe zur Einhaltung des Vertrages anzuhalten, ſagte Clynes, daß dieſe Ergän⸗ zungsfrage an mancherlei Meinungsſtreitig⸗ keiten rühre. VII 4* 22. Parteipolitiſche 8 9 8. Gewiſſenserforſchung. Von Dr. Carl Echhart. Die Wahlſchlacht iſt vorbei. Wir ſtehen mitten in den Nachwehen der Wahl. Im Re iche ſoll eine Regierung zuſtandekommen. Es ſcheint eine recht ſchwere Geburt zu werden. Eine ungeheure Verantwortung liegt bei den Vertretern des deutſchen Volkes. Sie liegt allerdings im letzten Grunde bei dem deutſchen Volke, das ſich auch bei dieſer Wahl nicht zur Wahrheit und Klarheit in der Beurteilung ſeiner Lage durchgerungen hat. Daheim aber rüſtet man ſich in allen Organi⸗ ſationen zur Rechnungs- u nd Rechen⸗ ſchaftsablage über die Wahl. Auch in der Zentrumspartei haben an vielen Orten zu dieſem Zwecke Verſammlungen ſtattgefunden oder ſollen welche ſtattfinden. Sie müſſen für die Partei Stunden ernſter Gewiſſens⸗ erforſchung ſein. Die Verantwortung dafür, daß ſie es werden, liegt bei jedem Parteimitglied. Der Zentrumsturm ſteht uner⸗ ſchüttert. Das iſt das Ergebnis der Wahl, auf das wir ſtolz ſind und das von niemand an⸗ gezweifelt wird. Aber dieſer Stolz darf und nicht einſchläfern. Denn wir dürfen etwas nicht überſehen: Mreiter, höher iſt der Turm nicht geworden. Es iſt das begreiflich bei einer Par⸗ tei, die ſeit 1919 immer dort ſtand, wo Rerantwortung zu tragen war. Die Partei mußte damit rechnen, daß mancher Wähe ler und Wöhlerin die Notwendigkeit, ſolche Ver⸗ antwortung zu tragen, nicht einſah und ein Oyſer der Verhetzung ſolcher Parteien würde, die alſes viel beſſer fertig bringen, ſolange ſie nichts fertig zu bringen und keine Verantwortung zu tragen aßen. Der Zentrumsturm iſt trotzdem un⸗ erſchüttert geblieben, er iſt aber aus dieſem Grunde auch nicht breiter und höher ge⸗ worden. Das deutſche Volk wird es zu büßen haben. das es dur die Wahlen nicht die patei⸗ politiſche Mitte geſtärkt hat.— es ſei denn, daß auch die Parteien von links und vor allem rechts noch im letzten Augenblicke in die mittlere Linie einſchwenken, die guf dem Gebiete der Außen⸗ palitit ur Zeit unſere einzige Hoffnung iſt. In der Mitte dieſer mittleren Linie ſteht als ruhender Runktt ſozuſagen als Kriſtallifationspunkt des Zen⸗ erantwor⸗ trum. Es wird auch weiterhin die 3 5 n 1 gen f 5 o weitertin das ni Pa f t 50 a a f i 1 0 0 551 bra des Jaterlandes der Par⸗ e 1 hüb t 10 15 e Ga f von a 10 15 on 1 Jal 11 er 1 f eiagitation voranſtellen, im Vertrauen auf die nie bewahren: ſich e 1 chriſtet ern in den Pap 17 getreten. ine dea 1 4 hierzi zewährun De rte el Bu den Prei Wir polttiſche Schulung ſeiner Wähler und ite den, ſie vortragen, wenn 1 inhaltsleer oder 0 ö g 40 Ein„Gut Heil“ de e 15 6 nen ob won en is, daß gerade en f lind. Meiſt ſpie daß wir beim nächten Turnfeſt noch beſſer ab⸗ . ſchneiden. Es iſt daher Pflicht eines jeden auf Dank des ganzen deut 5 kes nicht rechnen i 05 1 Denn ſeit Jahren bemüht man ſich in immer ſteigendem Grade(in Teilon des völkiſchen La⸗ gers laut und offen, anderswo fill und ver⸗ ſchämt), die Gefahren des„internationa⸗ len Ultramontanism us“ in ſchaurigen Farben zu malen. Er und das Judentum iſt nach Anſicht vieler„echtnationaler“ Deutſchen an all unſerem Unglüch ſchuld. Verſchließen wir die Augen nicht vor der Gefahr! Solche Hetze kann, ſobald der Mohr ſeine Schul⸗ digkeit getan hat, plötzlich auch bei denen wirken, die ſie vorläufig noch ablehnen, weil ſie den Turm zur Anlehnung brauchen. Vergeſſen wir nicht, daß uns auch von den heute ver⸗ bündeten Parteien die größte Kluft trennt, die es gibt: die der weltanſchaulichen Ge⸗ genſätze. Der Friede mit ihnen beruht auf aktiſchen Gründen und zwar vor allem zu Zwer⸗ en der Außenpolitik, weniger der inneren Poli⸗ ik, d. h. der Fragen der Sozial- und Kulturpoli⸗ lik. Das ſind aber die Fragen, die das eigent⸗ liche Kampffeld der Zentrumspartei ſind. Daher darf bei den Verſammlungen zur Rech⸗ nungs⸗ und Rechenſchaftsablage nicht nur mit „begeiſterten“ Worten, wie es gewöhnlich heißt, ein kurzes Siegesflaclerfeuer angezündet werden Daher darf dort nicht nur mit„begeiſternden“ Worten der Partei und ihren hehren Prinzipien Worten Bei den Treue gelobt und mit„flammenden“ zur Mitarbeit aufgefordert werden. Parteimitgliedern, die zu dieſen Verſammlungen kommen, iſt das nicht nötig. ſammlungen müſſen ein Stoßtruppappell und eine Waffenreviſion ſein. Man benutze die Zeit zur offenen Ausſprache über Mängel der Orga⸗ niſation, der Parteieinrichtungen, vor allem der Parteipreſſe und Parteiagitation und ſuche nach Mittel und Wegen, zu Taten zu kommen, um den Turm noch feſter und höher und breiter zu bauen, die alten Parteianhänger zu feſtigen und neue zu gewinnen. 9 Das ſoll keine Aufforderung zum Kritiſieren“ und Beſſerwiſſen ſein. Reichskanzler Wirth ßagte einmal:„Das iſt ja das Schöne an der Demokratie, daß jeder, der heute Kritik übt, nicht weiß, ob er nicht morgen in die Verlegenheit kommt, es beſſer machen zu müſſen.“ Das gilt auch für das Parteileben. Mängel gibt es in jeder Organiſation. Das alles ſoll⸗ ten Führer, Unterführer und Geführte bei ihrer Kritik bedenken. Dann kann eine Kritik nicht verletzend ſein, auch nicht die, die ich jetzt übe. Die Mängel liegen durchaus nicht immer an den Führern, ſondern oft auch bei den Unterführern und Geführten: Sie laſ⸗ ſen ſich oft zu wenig führen, oft aber auch zu viel. Zu wenig, indem ſie in Fragen der Orga— niſation und der Politik ihre perſönliche Mei— nung der Meinung anderer oft nicht unterordnen können, zu viel, indem ſie ſich nie ein eigenes Urteil zu b(ülden bemühen, oder es wenigſtens nicht zu äußern wagen. Ich habe es erſt neulich wieder erlebt, daß ſelbſt in einer geſchloſſenen Verſammlung, als zur Meinungsäußerung auf— gefordert wurde, ſich niemand meldete, aber daß man dann beim Nachhauſegehen auf der Straße beim Vorbeigehen die tiefſinnigſten Meinungen und abfälligſten Urteile auffangen konnte. So dürfen Frauen und Männer, die wirklich einer Sache dienen wollen, nicht handeln: Entwe— der den Mund auf dort, wo es am Platze iſt oder— das Maul gehalten — die getränkte Leberwurſt ſpielen, wenn befolgt wird. N 0 ö Es iſt ein ſchweres Amt, ein. Eine Parteiverſammlung iſt kein Tanz, kein Kino, zu denen die Leute von ſelbſt kommen und— von ſelbſt zahlen. Es gibt dort auch kei⸗ nen Fachelzug, Feſteſſen, Fahnenweihe mit Feſt⸗ jungfrauen, Dekorationen und Ehrenpreiſen. Da⸗ her bleiben ſelbſt Leute, die nie auch nur mit dem Gedanken geſpielt haben, einer anderen Par⸗ tei ihre Stimme zu geben oder vielmehr oft ge⸗ rade ſolche Leute den Parteiverſammlungen und Parteiorganiſationen fern. Das iſt ein ſchwerer Fehler! Denn neben dem guten Aus⸗ fall der Wahlen iſt der gute Beſuch der Ver⸗ ſammlungen und die Zunahme der Organiſa⸗ tionsmitglieder der einzige Lohn, den die Führer und Unterführer erhalten. neuer ſelbſtloſer Arbeit, dies hebt die Stim⸗ mung der Redner und der Beſucher, das hat zugleich werbende Kraft. Wahlen ſind der Prüfſtein auf die Zugkraft des Programms, ſtark beſuchte Verſammlungen und ſtarke Organiſatio⸗ nen der Prüfſtein für die Güte der Organiſatiom und ihre Leiter und die Parteidiſziplin der Mir glieder. Eine Parteiorganiſation iſt' »in Inſtrument, auf dem nicht jeder Das belebt ſie zu pielen kann. Das iſt ſo natürlich, daß eigentlich jeder, der darauf ſpielt, von Zeit zu Zeit ſich von ſelbſt prüfen ſollte, ob er richtig ſpielt, ob er überhaupt darauf ſpielen kann. Die Stunde, wo er das am beſten tut, das iſt die Stunde der Rechenſchaftsablage über eine Wahl. Nein, dieſe Ver⸗ Ich habe aber erſt geſtern in der. angezeigt. nicht. Zeitung!) eine Anzeige des Geſchäftsmannes in Zeitung, Konkurrent!!! Erſt dann habt ihr das Recht mitzureden Einſendung von Das iſt aber auch die Stunde, wo er das Recht hat, zu hören, ob er noch das Vertrauen der Mitglieder hat, und wo er die Mitarbeit aller erlangen kann. 5 Die Stunde der Rechenſchaftsablage iſt zu⸗ gleich auch die Stunde, wo die Preſſe ihren Dank erntet oder„was man ſonſt an Dan⸗ lesſtatt ihr zollt“. Unſere Preſſe muß noch beſſer werden. Daran iſt kein Zwei⸗ fel. Aber noch weniger zweifelhaft iſt das an⸗ dere: Sie muß verbreiteter werden. Geld regiert die Welt. Geld aber iſt das, was bei keiner Preſſe ſo ſelten iſt, wie bei der Zen- trumspreſſe. Unſere Zeitungen brau⸗ chen Abonnenten und vor allem An⸗ zeigen. Wenn jede Familie, in die unſere Zeitung gehört, unſere Zeitung hält, wenn die Zeitung auf ihre hohe Abonnentenzahl hinweiſen kann, dann weiß der Geſchäftsmann ſchon, was ſein Vorteil verlangt. Erſt neulich hatte ich Ge— legenheit, in einem Geſchäft folgendes Geſpräch Ein Mann: Ich wußte gar nicht, daß Der Geſchäftsmann: . Zeitung Der Mann: Die Zeitung habe ich leſe nur die... Zeitung(unſere Ergebnis: Am folgenden Tage ſtand unſerer am Tage darauf eine von ſeinem Darum werbet für Eure Zeitung! und meinetwegen auch einmal mitzuſchimpfen, wenn zu hören. Sie die Sachen auch haben. Ich etwas nicht ſo iſt, wie ihr es euch wünſcht. Noch beſſer iſt es allerdings, auch hier an Stelle von Worten Taten zu ſetzen und die Zeitung durch Zuſchriften zu unterſtützen. Schimpfen ſollte man nach Wirths oben genann⸗ tem Ausſpruch nur dann, wenn man feſt über⸗ zeugt iſt, es beſſer machen zu können. Ich plau⸗ dere kein Geheimnis aus, wenn ich verrate: Bei den Zeitungen geht es gerade ſo wie man im Briefkaſten jeder Zeitſchrift leſen kann:„Ihre tige Zuſammenwirken Mallinckrodts mit Windt⸗ tholiſchen Volksteils in der damals anbrechenden kränkte Leberwurſt! lobenswerter, als die, die es beser i mit Worten. funſt wird erſt recht Taten von uns verlangen. Täuſchen wir uns nicht! Daher halten wir Ge⸗ wiſſenserforſchung ebenſo gründlich wie ſelbſt⸗ los, ſprechen wir als Freund zu Freund, als Zielgenoſſe zu Zielgenoſſe, ſo wie wir es tun müſſen, wenn einmal die Stunde naht, die viel⸗ leicht näher iſt als wir glauben, die Stunde des harten Kampfes um die köchſten Güter unſerer Weltanſchauung auf religiöſem und kulturellem Gebiete.. ſkleine politiſche Umſchau 1 — Reichsgerichtsrat Franz Bitter. In Leipzig ſtarb der frühere Zentrumsabgeordnete Dr. Franz Bitter nach einem arbeitsreichen Leben als Richter und Politiker. Bitters Name iſt verknüpft mit den heftigen Kämpfen, die um den Charakter der Zentrumspartei ausgefochten wurden. Der Verſtorbene war ein Mann tiefſten Wiſſens und echt katholiſcher Ge⸗ ſinnung. Aus ſeine rtiefen Religiöſität heraus kam er zu der Auffaſſung, daß das Zentrum eine konfeſſionelle, eine ausgeſprochen katholiſche Partei ſein müſſe. Zuſammen mit Roeren trat er für dieſe Idee ein, die er mit leidenſchaftli⸗ chem Idealismus verfocht. Bitter wurde 1906 nach harten Kämpfen in Osnabrück⸗Berſebrück in den Reichstag gewählt. Nach Ausſcheiden aus dem Parlament zog er ſich aus dem öffentlichen Leben zurück. Nun hat ihn der Tod hinwegge⸗ nommen, aber ſein Andenken als eine ſtarke auf⸗ liſchen Kirche wird inimer lebendig bleiben. — Zum Gedächtnis v. Mallinckrodts. ö 50. Todestage(26. Mai) des großen Zentrums⸗ Zentrums im Feſtſaal des Landtagsgebäudes in Berlin im Beiſein der Mitglieder der Fraktion des Zentrums und der gerad, verſammelten Mitglieder des Zentralkomitees der Katholiken Deutſchlands eine gedanknereiche, packende Ge⸗ dächtnisrede. Er würdigte die hohen Verdienſte, die ſich v. Mallinckrodt als Begründer der Zen⸗ trumsfraktion des Preußi hen Landtags erwor⸗ ben bat: insbeſondere ſchilderte er das einträch⸗ horſt, die beide mit den übrigen Führern des ka⸗ Kulturkampfzeit die namhafteſten Wortführer in der Verteidigung der Rechte und Forderungen der Katholiken geweſen ſint. Der Redner flochte in ſeine Ausführungen manche hochintereſſante Erinnerung aus ſeinem perſönlichen Verkehr mit Mallinckrodt und den übrigen Zentrumsfüh⸗ rern. Er zeigte an Hand von zahrleichen Bei- ſpielen, wie auch ſpäter und bis in die gegen⸗ wärtige Zeit hinein die Zentrumsfraktion im Sinne der Ideen und Ideale v. Mallinckrodts tätig geweſen iſt und verſprach im Namen der Zentrumspartei, das Andenken des verewigten Führers ſtets durch Wort und Tat zu verewigen und hochzuhalten. — Die nüchſte Völterbundstagung. Die Juni⸗ tagung des Völkerbundes in Genf wird der tſche⸗ chiſche Außenminiſter Dr. eneſch präſidieren. — Aus der italieniſchen Volkspartei. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, mußte Don Sturzo ſeinerzeit inſolge maßloſer, mit deutlichen Droh⸗ ungen durchſetzter Polemiken in der faſziſtiſchen die den Verſuch dazu gemacht haben außer 1 a 0 8 %% Iz aben. In einer Sitzun Die Zeit aber verlangt nach Taten. Die Zu⸗ Frage zuſtande gekommen iſt. Sachverſtändigen ſollen bereits nach London un⸗ gen die Grenzen feſtzulegen. rechte Perſönlichkeit, als treuer Sohn der katho⸗ Lanzen 43 Quadratkilometer an Italien ab. Die führers Hermann v. Mallinckrodt hielt der ge⸗ ö genwärtige Vorſitzende der Landtagsfraktion des ſolini e rſtaatsſe Hieſe Löſung ſollte nur Partei, die vor einigen Tagen ſtattgefunde erklärte nun das Triumvierat, daß es ſein gabe als erfüllt anſehe und ſeine Demiſſion ein⸗ reiche. Es wurde darauf zum politiſchen Sekret tär der Abgeordnete de Gaſperk gewählt, wel⸗ cher damit in der gleichen Eigenſchaft wie früher Don Sturzo die Leitung der Partei übernimmt. De Gaſperi war in der alten Kammer Vorſitzen⸗ der der Popolari⸗Fraktion. Ein hervorragender politiſcher Kopf und von ungewöhnlicher geiſtiger Beweglichkeit, dürfte in erſter Linie berufen und befähigt ſein, in den gegenwärtigen außerordent⸗ lichen Schwierigkeiten des innerpolitiſchen Le⸗ hens Italiens das Parteiſchiff glücklich an allen Klippen vorbeizuſteuern. Vor einigen Jahren wachten fünf leitende Mitglieder der italieniſchen Golkspartei unter Führung Don Sturzos eine Studienfahrt durch Deutſchland, auf der ſie u. a. zwei Tage in Köln verweilten. Unter ihnen be⸗ fand ſich auch de Gaſperi, der übrigens die deut⸗ ſche Sprache vollſtändig beherrſcht. Damals nah⸗ men die Vertreter der Popolari nicht nur mit dem Reichs zentrum, ſondern auch mit der Rhei⸗ niſchen Zentrumspartei enge Fühlung. — England tritt das Juba⸗Land an Italien ab. Das engliſche Auswärtige Amt beſtätigt, daß in Verhandlungen zwiſchen Macdonald und Muſſolini eine Einigung über die Juba⸗Land⸗ Die italieniſchen terwegs ſein, um mit engliſchen Sachverſtändi⸗ England tritt im Regelung dieſer Frage räumt ein Hindernis fort, Zum das auch einem gemeinſamen Vorgehen Englands und Italiens zur Löſung der Reparationsfrage im Wege geſtanden hat. Das Attentat gegen Seeckt vor Gericht. Beginn der Verhandlungen. Berlin, 27. Mai. Vor dem Schwurgericht 1 begann geſtern vormittag die Verhandlung ge⸗ gen den Kaufmann und Ingenieur Alexander Thormann aus Berlin und den Fabrikbe⸗ ſitzer Gottfried Grandel aus Augsburg. Die Anklage wirft ihnen vor, im Januar 1924 einen Mordanſchlag auf den Chef der Heeresleitung General von Seeckt vorbereitet zu haben. Aus der Vernehmung Thormanns ergibt ſich, daß er in Kopenhagen geboren iſt. Schon mit 18 Jahren iſt er als Techniker und beſonders als Heizungsſachmann in der Welt herumgereiſt. Als Ordonanzreiter beim Garde du Korps ſtürzte er während des Krieges unglücklich und zog ſich einen Schädelbruch zu. Vis 1919 beſaß er ein eigenes Geſchäft in Berlin, das er aber verkaufte, Er ließ ſich dann an einem kleinen Ort an den Oſtſee nieder. Später kaufte er ſich ein kleines Hotel in Süddeutſchland, das er aber ebenfalls wie er angab wegen der verſchiedenen amtlichen und privaten Schikanen, wieder aufgab. Er beſchloß daher, ſich mit dem Erlös ganz dem po litiſchen Leben zu widmen. Zunächſt begab en ſich nach Berlin, ſpäter nach München, wo er im Oktober vorigen Jahres der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Partei beitrat. Während der Vorgänge in München war er nicht in der bayeriſchen Haupt⸗ ſtadt. Die Vorgänge in München am 9. Novem' ber hätten ihn tief erſchüttert. Da die begeiſter Sie liebten ſich beide. Roman von Georg Okonkowski. 1 * 16 2 Machdruck verboten.) N Aber Sie trinken ja gar micht, Herr Doktor!“ Der Freiherr öffnete bereits die zweite Flaſche. „Ich bin kein Trinker“, ſagte der Freiherr, wi 2 00 eee e 1 wenn Sie das e ht hätten, was ich in den letzten Tagen du eee tzten Tagen durch⸗ f Er trank mit langen Zügen ſei n Glas aus. „Sie haben doch jedenfalls ſchon einmal träumt, daß ein Alp Sie bra, und haben 0 Schlafe gefühlt, wie Sie langſam unter dieſem Druck erſticken ſollen, ohne ſich wehren, ohne ſchreien zu könmen, ſo daß Ihnen ſchon nichts übrig bleibt, als ſich qualvoll zu ergeben, und dann ſind ſie aufgewacht und nichts iſt der belebenden Gewißheit gleichgekommen, daß der Alp nur ein Traum war, daß er von Ihnen genommen iſt. Und nun ſtellen Se ſich vor, ſolch eim Alp legte ſich nicht im Traume, ſondern in Wirklichkeit auf Ihren Hals und Sie fühlten zwei lauge Tage, wie das greuliche Ungetüm Sie langſam erwürgt, und Sie können nichts dagegen tun, Sie mmüſſen lächelnd Vorberei⸗ tungen zum Verlobungsfeſte Ihver Tochter treffen, müſſen Gratulationen in Empfang nehmen, müſſen mmer mit dem Ungetüm am Halſe, welches Sie würgt, daß Ihnen die Augen zum Kopfe heraus- duellen,— ſich zu dem großen Abend ankleiden— und damm wird Ihnen auf einmal das Ding vom Halſe geriſſen— und Sie ſind frei— und können zu feiern! Ich glaube, das iſt ſo ungefähr als wieder atmen und redem und Sekt tumben— und brauchem zum Ueberfluß kein Verlobungsfeſt mehr wenn einer vom Galgen abgeſchnätten wurd, um begnadigt zu werden! Wer ſich da nicht be⸗ Andächtig und ſangſam ſchlürfte der Freiherr aufs neue ſein Ging Nuten f 4 „Hochfeld tat ihm Beſcheid und nipple an ſeinem Glas. ona lamgſam dans Versions 15 die wivven des Freiherrn auf. Er wurde ſehr unpuhig und überlegte, wie er am beſten den Frei⸗ herrn zu einer zuſammemhängonden Ausſprache „ bringen könne. Abet der ließ ſich in ſeinen Reden nicht ſtören. Sich von neuem einſchenkend, fuhr er fort: 0 „Gott ſei Dank, kann ich mich ruhig betrinken und brauche nicht zu fürchten, daß ich mich durch meine in der Trunkenheit geſprochenen Worte kom⸗ promittiere. Ich habe es ja mit einem Gentleman zu tun, der kein Intereſſe daran hat, mir zu ſcha⸗ den, wie vielleicht ein Standesgenoſſe oder fonſt ein Neider. Ich will Ihnen darum ſagen, was mich in dieſe trinkſelige Stimmung verſetzt hat. Ich muß es jemand ſagen, ſonſt werde ich krank.— Sie ſind ein Ehrenmann, Sie werden keinen Ge⸗ brauch davon machen!“ Die Wirkung des haſtig genoſſenen Sekts zeigte ſich bereits: der Freiherr fing 0 zu lallen. 5 In großem Unbehagen wollte Hochfeld ſich er⸗ muri aber der Freiher drückte ihn in den Stuhl urück: „Sie müſſen mich anhören! Ich habe einen Prozeß geführt um mein Vermögen, um alles, was ich habe und noch um etwas mehr, und den Pro⸗ zeß habe ich verloren. Vor zwei Tagen iſt die Sache entſchieden und ſeit jener Zeit habe ich da⸗ geſeſſen mit dem Alp auf der Bruſt, mit dem Strich um den Hals. Da— der Spiegel hat mich geſehen mit dem Revolver an der Schläfe! Und als ich heute abend die Abendzeitung auſſchlage, da leſe ich die Todesanzeige meines Prozeßgegners und da er ohne Nachkommen geſtorben ist, bin ich ſein Erbe, denn es war mein Buder,— das Vermögen kann mir alſo niemand mehr nehmen! Dieſe Todesanzeige hat mir den Alp von der Bruſt ge⸗ wälzt, daß ich wieder leben hann! So, nun wiſſen Sie's! Sie werden ja nicht davon ſprechen!— Proſit, Herr Doktor!“ a Hochfeld ſprang auf; er ſtieß ſein Glas zurüc und ging 1 Schritten durchs e Die vohen, ſelbſtſüchtigen Worte des Freiherrn hatten ihm wieder ganz und voll den ee 1 50 ſeines Beſuchs ins Gedächtnis zurückgerufen„ 8 ze ſie e ie Begegnung mit Thea, des Freiherrn hilfloſes räſselhaſes Benehnien hatte ihn für 705 1 07 eser 0 welch einen Auftrag er von dem ſter⸗ enden Bruder dieſes Ggoiſten da übernommen hatte, der nur an ſ ich dachte und ſeinen Bruder au der Straße verhungern ließ. geröteten Geſicht Doktor Hochſeld nach, als diefer mit haſtigen Schritten das Zimmer durchmaß. Sie den nicht mehr? ken!“ ſagle er. traten ihm wieder lebendig ins Gedächtnis und iegliches Mitleid mit dem mitleidsloſen Bruder war aus ſeinem Herzen gewichen Der Freiherr ſah mit blödem, ingenuf Freiherr ſah mit blödem, vom Weingenuß „Was haben Sie denn nun? Warum trinken Ichw erde Ihnen einſchen⸗ wühlte ſich das ſorgfältig geſcheitelte Haar, als wollte er mit Gewalt das entſchwindende Bewußt⸗ ſein zurückhalten. „Aber dann bin ich ja ein ruinierter Mann!“ lallte er mühſam und weinerlich. Sie ſind mein Freund, Sie werden Erbarmen mit mir haben!“ Haben Sie es denn mit Ihrem Bruder gehabt, der, von Hunger entkräftet, auf der Straße zu⸗ „Herr Doktor, „Ich danke“, erwiderte Hochfeld,„denn an mi iſt 2 jeßt, Ihnen reinen Wein einzschen den „Da? Der Freiherr verſuchte aufzuſtel aume aber in ſeinen Seſſel zurück. e „Sie haben gar nicht danach gefragt. den mem denn eigentlich die Todesanzelhe Ihres Bruders. J wie Sie wußten, ganz allein ſtand, in die zeitungen geſetzt wurde. Ich will es Ihnen ſagen: — von mir!— Sie haben auch gar nicht danach teu aus welchem Grunde ich Sie heüte auf⸗ 1 0 5 habe: Um Ihnen anzuzeigen, daß Ihr ruder mich zum eee ernannt tt und daß er nicht ohne Erben geſtorben iſt, wie ie glauben, ſondern ſein durch den Prozeß ge⸗ wonnenes Vermögen ſeiner Tochter vermacht hat!“ „Der Freiherr, der anfänglich nicht begriff, was die Worte des jungen Arztes bedeuteten, verſtand 19100 45 1 0 160 1 30 Sinn. weitaufgeriſſenen Augen ſtarrte er den Sprecher an; ſeine Hände icerden, das Glas fiel Teppich er hoh ſic halb 5 netzte den ich. Er erho halb, die Lehne des Seſſels krampfhaft fefchaltend. 7 1 15 „Alſo Sie, den ich mit meinem Vertrauen be⸗ ehrt, Sie, dem ich mein Herz ausſchüttete,— Sit ſind gekommen als Abgeſandter meines Bruder und ſeiner verdammten Brut, um mir mein Ver⸗ mögen zu entreißen?“ 5 „Nein“, erwiderte Hochfeld umwillkürlich Jauf mäßig angeeignet haben ſitzer wiederzugeben!“ 1 0 0 fc a e dend lr die Sil Alle erlebten Szenen mit dem, alten Freiherrn f Der Freiherr ſank in den Se ol zurück; b Genuß e ce 135 1 5 da 5 ig tlos. Er nd zer, ſammengebrochen iſt, weil Sie ihm ſein Erbe ge⸗ nommen hatten?“ fragte Hochfeld zurück. „Wäre er zu mir gekommen, wir würden uns ſicherlich geeinigt haben!“ 1 der Freiherr. „Das iſt eine ſo verwickelte Geſchichte, ich erzähle Ihnen das alles ein andermal. Ich habe es ja auch nicht gewußt, wie es um ihn ſtandz er wollte ja Se nie etwas mit mir zu tun haben.— Und er hat eine Tochter, ſagen Sie, der er das Vermögen hinterlaſſen hat?“ Flehend und hilflos richteten die Augen des ge⸗ brochenen Mannes ſich auf Hochfeld. Feen 9 705 ah 1 J „Und Ihnen ſoll ich jetzt das Vermögen füber⸗ geben? Aber wenn ich es nicht mehr dann Wenn ich mich meines ganzen Beſitztums entäußere und 5 nicht zur Deckung der Forderung aus⸗ eicht? 1 190 0 Freiherr ſagte es mit unendlich kläglichen one. Hochfeld wandte ſich achſelzuckend ab. ä „Werum haben ie mir W nicht gleich geſagt in welcher Abſicht Sie hergekommen ſind?“ Den Freihert raffte hei aus ſeiner Schwäche und Zi Immergeſunkenheit empor.„Warum weideten Die ſich erſt an meiner Freude über die gun“ Wendung, welche mein Schickſal ſcheinbar genon 1 17 92 um mir hinterher den Todesſtoß rſetzen 6 15 i „Erinnern Sie ſich bitte, daß Sie mich ga zu Worte e e erwiderte Hehe 11 Erſt Ihre brutale Freude über den Tod Ihre iders zwang mi rdas Geſtändni sab“. „Sie haben mich erſt aushorchen wollen!“ ver ſetie der Gt h lie fo ir nicht 1 „Herr fantbe, das beſte iſt“ Hochſed wandte f der Tür 00 1 e Leute habe bexöſtige 0 tetür der Veutſchvölkiſch⸗ Freiheitspartei von Tettenborn, den Hauptbere ſtungszeugen in dieſem Prozeß, habe er nach die er Zeit bei einem Beſuche der Deutſchvölkiſcheln reiheitspartei kennen gelernt, der nach ſeine Behauptung bei der Roßbach ⸗Affäre eine rech zweifelhafte Rolle geſpielt hätte. 5 n. f Der zweite Angeklagte Dr. Grandel; Augsburg führte u. a. aus, daß er bis zur Re volution politiſch unintereſſiert geweſen ſei. 1920 habe er Hitler kennen gelernt, deſſen Bewegung er ſich finanziell zur Verfügung geſtellt habe. Auch mit dem Juſtizrat Claß und v. Kahr habe en Fühlung gehabt. Ueber ſein Zuſammentreffen mit Thormann und Tettenborn äußerte Dr Grandel, Trettenborn, Köpke, Thormann und er hätten ſich im Leipziger Hof in Berlin getroffen. Im Laufe der Unterhaltung habe Thormann den Köpke gefragt:„Sie wollen alſo die Sache gegen Seeckt ausführen?!“ Köpke habe mit nie⸗ dergeſchlagenen 1 erwidert:„Jawohl.“ Köpke habe zunächſt eine größere Summe zun Sicherſtellung ſeiner Mutter verlangt, was er Dr. Grandel, ſofort als Lüge erkannt habe, zu⸗ mal Köpke ſofort eine größere Abſchlagszahlung forderte. Köpke habe auf ihn den Eindruck eines Hochſtaplers emacht. Da, das Befinden Dr. Grandels ſich im Laufe der Vernehmung ſtarl verſchlechterte, wurde auf Antrag des Vorſitzen⸗ den die Vernehmung abgebrochen und die Ver⸗ handlung auf Dienstag vertagt. * Abtrennung des Verfahrens gegen Grandel. Berlin, 27. Mai. In der heutigen Ver⸗ handlung erklärte im Verlaufe ſeiner Verneh mung der Angeklagte Grandel, als ihm der Vorſitzende ſeine früheren Ausſagen entgegen: hielt, er habe Claß und ſich ſelbſt anfangs be⸗ ſchuldigt, weil er ſein ganzes Leben habe zuſam: menbrechen ſehen. Seine Selbſtbezichtigung vor dem Unterſuchungsrichter ſei falſch. Weder Claf noch ſonſt jemand habe ihn angeſtiftet. Auch die gegen Thormann ausgeſprochene Beſchuldigung ſei unwahr, wie es ebenſo unwahr ſei, daß er von Claß für Thormann Geld erhalten habe Das letzte Geld, das er von Claß für politiſche Zwecke erhalten habe, ſei aus der Zeit vor Auf— gabe des paſſiven Widerſtandes geweſen. Er habe weder gewünſcht noch geſaat, daß General Seeckt beſeitigt werden müſſe. Dazu wäre en ſeeliſch nicht ſtark genug. Er habe von Köpke der bekanntlich das Attentat habe ausführen ſol⸗ len, den Eindruck gehabt habe, daß der junge Mann Komödie ſpiele. Da gegen 11 Uhr der Angeklagte Grandel einen Anfall ſchwerer Herz⸗ ſchwäche erlitt, beſchloß das Gericht, die Ver, handlung gegen ihn zu unterbrechen und vorläu⸗ fig auszuſcheiden. Es wird daher nur gegen Thormann weiter verhandelt. Die Beweisaufnahme. Als erſter Zeuge wurde Landgerichtsrat Noth⸗ mann vernommen, der ſich zunächſt über die Art des Geſtändniſſes Thormanns äußerte, der anfangs nicht mit einem einzigen Wort erwähnt habe, daß die ganze Angelegenheit eine Spitzel affäre ſei. Thormann habe nicht geleugnet, an dem Attentat gegen Seeckt teilgenommen zu ha⸗ den. Dr. Grandel habe zuerſt erklärt, er werde böſe Dinge zu enthüllen haben Er, Landgerichts, rat Dr. Nothmann habe den Eindruck gewonnen, daß Dr. Grandel ganz genau wußte, was er jagte, obwohl er einen deprimierten Eindrus machte. Die Verhandlung wurde nach der Ve. nehmung des Landgerichts rats Dr. Nothmann auf Mittwoch vertagt. Aus Nah und Fern. Erbach i. O., 27. Mai. Das nördlich der Stad nach Michelſtadt zu gelegene Sommerſchwimm⸗ bad geht ſeiner Vollendung entgegen. Das 64 zu 40 Meter große Baſſin wird durch Zufluf aus dem Mümlingtal geſpeiſt. Die Eröffnung erfolgt in Bälde durch ein Schwimmfeſt. Weiſenheim a. Sd., 27. Mai. Die Obſtbäume in hieſiger Gegend haben durch Ungeziefer alle Art ſchweren Schaden erlitten. In der Gegend von Freinsheim und Grünſtadt ſtehen völlig kahl gefreſſene Obſtbäume. Auch das Beerenobſt haf durch tieriſche Schüdlinge ſehr gelitten. Rüdesheim, 27. Mat. Durch Vermittlung des Kreisdelegierten wurde 20 ausgewieſenen Eiſen, bahnern von bier, Oeſtrich, Geiſenheim und Hat, tenheim die Rückkehr ins beſetzte Gebiet mi ihren Familien geſtattet. ö Weinheim a. d. B., 27. Mai. Me irere hieſig Hürger ſind in den letzten Tagen wieder mit Ab. ſchriften der ſog. Kettenbriefe erfreut worden, dit bekanntlich von dem Empfänger neunmal ver vielfältigt und an neun Perſonen weitergeſchich werden ſollen, wenn man kein Unglück haber wolle. Innerhalb neun Tage nach dem Abſen⸗ den der Abſchriſten ſall der Abſender Glück ba, ben. Der gemeingefährliche und abergläubig Unfug findet immer noch ſolche, die auf ihe hereinfallen. Mannheim, N. Mai. Eine ſechzehnjährigt Arbeiterin vom Linvenhof verſuchte ſich zu ver⸗ giften, weil ihr Liebſter auf dem Volksfeſt in Feudenheim ſich einer anderen zugewandt hat“ Auf der Sanitheawache wurde ihr die erſte Hilft Sie hat ſich ſtarze Verbrennungen in erteilt. a Das Mädchen hat bereit Munde zugezogen. den drltten Vergiftungsverſuch unternommen. 5 Das Schwurgericht antenthal, 27. Mal. 0 zugeſprocher Frau blieb aber noch im Hauſe dez Heil, ſcheute aber nicht davor zurück, ihre ver ſchiedenen Liebhaber dorthin kommen zu laſſen wohei der frühere Ehemann wiederholt in ſeineſ Ehre gekränkt wurde. In ſeiner Erre zung grif der Mann im Novmßber vorigen Jahres, als abends wieder einmal die verſchiedenen Liebha ber ſeiner Frau am Hauſe verſammelt waren zum Revolver und ſchoß blindlings auf die vo der Türe ſtehenden Menſchen. Dabei wurde ein Kaufmann tödlich und zwei weitere Perſoner leicht verletzt. Die Verhandlung entrollte daß Bild eines verwilderten Ehelebens. Neuſtadt a. d. H., 27. Mai. Auch im Pfälzet Wald iſt, wie der„Pf. Kurier“ berichtet, in die⸗ ſem Jahre eine geſegnete Heidelbeerernte zu en warten. Die Sträucher zeigen einen außerge wöhnlich ſtarlen Blütenanſatz. 0 heindürtheim 27. Mai. Eine Leiche wurde im Rhein geländet. Die gerichtliche Inaugen⸗ ſcheinnahme hat ergeben, daß die Geländete die 26jährige Kontoriſtin Hedwig Ebert aus Mann. heim iſt. Sie war nerven- und gemütskranl und hat anſcheinend in einem Anfall von Schwer⸗ mut den Tod im Rhein geſucht und gefunden. Ofſſtein, 27. Mai. Gelegentlich des am 25. ai in Worms ſtattgefundenen Geſangs⸗Wett⸗ ſtreit iſt es dem hieſigen Geſangverein„Lieder“ kranz“ gegr. 1856 gelungen, ſehr gute Erfolge zu erzielen. Beim Klaſſenſingen erhielt der Verein den 2., während er beim Ehren⸗ und Höchſt, ten, des Herrn J. K. Göriſch, ſowie für die treue Hingabe der Sänger. Der Verein hat nunmehr innerhalb eines Jahres fünf wertvolle Preiſe erhalten. Lampertheim, 27. Mai. chen erkrankte das Ehepaar Bobſtein nach dem Genuß von Spargeln ſchwer. Die Frau genas nach einigen Tagen, der Mann aber verſtarb ſchon einige Stunden nach der Mahlzeit unter ſchweren Krämpfen. Die Unterſuchung ergab Vergiſtung durch Arſenik. Im war Arſenik zum Vertilgen von Mäuſen aufbe⸗ wahrt worden und die Frau hatte verſehentlich davon erwiſcht und den Spargeln zugefügt. Der tragiſche Tod ihres Mannes, den ſie fahrläſſiger⸗ weiſe verſcſuldet hatte, machte die Frau ſchwer⸗ mütig und nun hat ſie ihrem Leben ebenfals nal ertränkte. Darmſtadt, 27. Mai. Die Gemeindeverwal⸗ tung Eberſtadt hat gegen das Ueberhandnehmen der Auto-, Motorrad- und Radrennen durch di Ortsſtraßen mit Zuſtimmung des Gemeinderars zei der Regierung den Erlaß beſonderer Verord— gungen beantragt. Sport und Spiel. Fußball. Sport⸗Vereinigung„Amleitia 09“ J.— Spiel⸗ Vereinigung Sandhofen J.(Liga) 0:4(0:3). Mit Erſatz für ſeinen Mittelläufer, auf deſſen Platze ein um vleles weniger qualifizierter Spleler tätigte, ſtand am geſtrlgen Himmelfahrts⸗ tage unſere Sportvereinigung der an 1. Stelle ſtehenden Spielvereinigung Sandhofen gegen⸗ über. Der Ruf, der ditſer Mannſchaft voraus— ging, wußte dieſelbe in dieſem Spiele vollauf zu würdigen und waren auch unſeren„Grünen in Bezug auf genaues Paßſpiel überlegen, jedoch führte„Vereintgung“ durch wuchtig geführte Angriffe ein ausgeglichenes Spiel herbei, ſodaß beide Tore gleichmäßig abwechſelnd in Gefahr kamen.„Bereinigung“ kämpfte mit ſichtlichem Peche, das hauptſächlich in der 2. Halbzeit, in der die Mannſchaft mit nur 10 Mann ſpielend, eine teilwelſe Ueberlegenhelt herbeiführte, doch zum Torſchuſſe ſollte es nicht langen, während der Gegner 4 mal erfolgreich ſein konnte. Doch es wird auch wleder beſſer und das hoffentlich in dem Spiele am kommenden Sonntage gegen „Vikioria“ Neckarau A- Klaſſe, die in ihrer Abteilung des Gaues Mannheim mit Waldhof das Entſcheidungsſplel um den Meiſter lleferte und in demſelben knapp mit 2:1 verlor. „Viktoria“ iſt von jeher eln gefürchteter Gegner und wird dies auch am kommenden Sonntage zelgen, ſodaß mit einem intereſſanten Spiele zu rechnen iſt. Karlchen. 5* Turnen. Am Sonntag betelltste ſich unſer Turner⸗ bund am diesjährigen Gebirgsfeſt in Seckenheim. Bei reger Beteiligung von 44 Vereinen war ein ſchöͤnes Sportsfeſt voraus zuſehen. Secken⸗ beim hatte allen Teilnehmern einen feſtlichen Empfang bereitet, was auch bei allen einen guten Elndruck hinterließ Um 898 vormittags ſtellten ſich die Turner den Kampfrichtern und nun be⸗ gann das harte Ringen in den einzelnen Stufen. Trotz großer Konkurrenz von über 500 Tell ⸗ nehmern konnten unſere Turner folgende Preiſe erringen: Stufe Ub. 35 Jahr: Ada m 11855 1 b. 16 Jahr: Hans Helfr. 0 11 Fate Dewald 14. eintlch Kempf 18 0 0 Bugert 19. Em. Trüger 23. Hans Buſalt 24. rteilte den 44lährigen Schneider G9 a ee wegen ſabrlälſige! N 2 0 8a ziger 25, Einzelnen, ſein ganzes Können und Wollen in den Dienſt der guten Sache zu ſtellen und fleißiger als ſeithen das Training und die Turnſtunden zu beſuchen. „Sängereinheit“ beteiligte ſich an dem Sport⸗ ausflug und bereitete durch ihren ſchönen und frohen Geſang manch gemütliches Ständchen. Training Sonntag vormittag. Großer Boxkampf im„Karpfen“. z. B. England, Frankreich und Amerika ſchon halb der deutſchen Lande erſt im Jahre 1909 Ehrenſingen je den 1. Preis unter ſcharfer Kon“ kurrenz bekam; gewiß ein guter Beweis für die zielbewußte Tätigkeit ſeines rührigen Dirigen⸗ l g e 1 991 den ganzen Mann in Anſpruch nimmt, daß er 0 1 zie heriſch wirkt in jeder Beziehung. Vor etwa drei Wo⸗ ö 5 gegründet und von dieſem Zeitpunkt ab ſchoſſen Erde, ſodaß heute keine einzige Stadt mehr obne Boxtlub wurde von den Geſamtvereinen die Gründung Küchenſchrank waltſam ein Ende gemacht, indem ſie ſich im Ka- 1 f 5 1 1 0 werden darf, die für Amateure nicht unter 8 Unzen(225 Gramm) betragen dürfen, legte die 4 Ptels Auch das Quartett Gut Heil! N. B. Turnſtunde Dlenstag und Freitag, * Boxen. Wer hat noch nichts von der edlen, ſchönen Boxkunſt gehört? Der Kunſt der Körperpflege und Selbſtverteldigung? Dem Sport, dem ſich letzte Zeit alle Fußballer, Ruderer und andere Sportsleute zuwenden? Der Boxſport, der in anderen Ländern wie lange vor dem Kriege ein Sport des Volkes war, ſteckt bei uns in Deutſchland noch in den Kinderſchuhen. Durch die ſtarre Haltung der Regierung gegenüber dem Boxen war es inner⸗ möglich, mit öffentlichen Kämpfen an die Oeffent⸗ lichkeit zu treten. Bis dahin wurde jedoch fleißig in den verſchiedenſten Sport; und Privat- klubs trainiert, denn die hohen, erzleheriſchen Werte des Boxens hatte man damals denn doch ſchon erkannt. Man wußte, daß der Boxſport ein Selbſtbewußtſein erhöht, daß er den Geiſt ebenſo wie die Muskeln ſchärft, daß er er⸗ So wurde denn im Jahre 1912 die Box⸗Union in Berlin die Amateur⸗ Vereinigungen wie Pilze aus der exiſtiert. Am 5 Dezember 1920 eines Deutſchen Amateur⸗Boxverbandes durchge⸗ fuhrt, der ahjährlich die deutſchen Amater⸗ Meiſterſchaften abhält und zwar immer um die Oſterzeit. Dieſer Reichsverband für Amateur⸗ Boxen ſchuf für die ihm angeſchloſſenen Vereine die heute bekannten Sportregeln, welche u. a. vorſchreiben, daß nur mit Handſchuhen gekämpft verbotenen Schläge feſt(unter den Gürtel, Nlerenſchläge, Hammerſchläge, Stoßen mit dem Kopf uſw.) und entſchied, über andere borſport⸗ liche Fragen. ö Der 1. Mannheimer Boxklub hat ſich nun die Aufgabe geſtellt, den Voxſport auch draußen auf dem Lande populär zu machen und bat ſich zu dieſem Zweck entſchloſſen, die erſte Veran; taltung dieſer Art in Viernheim vom Stapel zu laſſen, da er welß, daß Viernheim eine ſport⸗ liebende Gemeinde iſt, die auch am Boxſport nicht achtlos vorübergehen wird. Am Sonntag, den 1. Juni 1924, abends ½8 Uhr, gehen alſo die erſten Werbekämpfe des Klubs in Viernheim vom Stapel und zwar in dem ge⸗ räumigen Saal des„Goldenen Karpfen“ am Staatsbahntzof. Der Eintrittspreis iſt äußerſt niedrig gehalten, ſodaß es auch den weniger Bemittelten möglich iſt, ihr Intereſſe an unſerer ſchönen Boxkunſt zu bekunden Nach den Kämpfen(zuerſt werden Schaukämpfe mit den verbotenen Schlägen zum beſſeren Verſtändniß demonſtriert, dann folgen einige ernſte Treffen), nachher werden dann die Tanzluſtigen zu ihrem Rechte kommen. Eingeſandt. Für Einſendungen unter dieſer Nubrll übernimmt die Nedaktton außck der preßgeſetzlichen teine Brrantwortung. Hurra Beamte! Der Herr Dölcher gewährt einem Beamten der Gruppe VII 80000 GM. Jahresgehalt!„Kommentar überflüſſig“ hat er am Schluſſe ſeines Eingeſandts vom Mlttwoch geſchrieben Ja, Herr Dölcher, feder Kommentar iſt wahrhaftig äberflüſſiig. Was Sie ſich da gelelſtet haben, iſt ein Prachtwerk. Alſs, am nächten Erſten treten Sie bei mir als Re⸗ gierungsrat in Dienſt. An Gehalt erhalten Ste gemäß der Reichsbeſoldungsord⸗ nung Gruppe X einen Jahresgehalt von 3600 Mi. Ich laſſe mich dann nach der von Ihnen erfundenen Beſoldungs ordnung be ⸗ zahlen mit annähernd 30000 Mk. pro anno. Dann kauf ich mit einem kleinen Borſchuß eln Luxusauto und wir fahren beide im dulce jubilo nach Utopia. H. Waren und Märkte Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Mannheimer Klelndlehmarkt am Mltt⸗ woch waren zugetrieben und wurden gehandelt: 62 Kälber, 25 Schweine, 438 Ferlel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 kg Lebendgewicht in Goldmark: Kälber b 58—60, c 54— 56, d 52—54, e 48—52; Schweine a und b 40—48, e 48—50, 4 46—48, e 4446; Sauen 38—42; Ferkel und 8änufer 9 24 pro Stückl.— Marktverlauf: mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig, geräumt; mlt b in und Läufern mittelmäßig. a Jolle nichts als Flo lle Inmer mehr Kauft Viernheim im gröllten Stoff- Spezialgeschäft 1 5 7 N 1 9 25 * Mannheim DU 3, 7 Ein richtiges Haus der Stoffe Diese Niesen-Huswahl! Diese billigen Konsumpreise! Stoff- Ausstellung in 9 Fenstern! Kameradſchaftl. Wohlfahttsbun. Den Mitgliedern zur Kenntnis, Montag für die Mitglieder alle Sorten Schuhe zum billigen Preis eintreffen. Der Vorſtand. Anmtlicher Teil. Bekanntmachung. Betr.: Die Wohnungskommiſſion. Rach Bildung der neuen Wohnungskommiſſion hat ſich bereits wieder der Mißſtand herausge- bildet, daß die Mitglieder und der Schriftführer in ihren Wohnungen überlaufen werden. Dieſe Beläfigungen müſſen unter allen Umſtänden unterblelben. Wir werden alle, die wegen Wohnungsangelegenheiten in unſerer Wohnung vorſprichen, zurückweiſen. Alle Anliegen an die Wohnungskommiſfton ſind ſchriftlich einzureichen und auf der Bürgermelſterei, Zimmer 23, ab⸗ zugeben. 8 Blernheim, den 30 Mai 1924. Wohnungskommiſſion Viernheim. Maller, Vorſitzender. Morgen Samstag vorm 9 Uhr werden auf dem Nathauſe dahier verſchledene Loſe Früh⸗ kirſchen verſteſgert. Wernheim, den 28. Mal 1924. ermeiſterei Viernheim. den. eanberth, 5 f 1 8 mee, e, 225 eee, eee, Odenwaldklub. Ortsgruppe Viernheim. f 7. Wanderung anläßlich der 42. Jahreshauptver⸗ ſammlung des Geſamt⸗Odenwald⸗ klubs in Wimpfen a. N. am 31. Mal und 1. Juni 1924. Samstag, den 31. Mai: Abfahrt von Viernheim O. E. G. 216 Uhr nachm., Mannheim ab 342 Uhr nachm. Sonntag, den 1. Juni: Abfahrt von Viernheim O. E. G. 715 Uhr vorm., Mannheim ab 817 Uhr vorm. Sonntags⸗ fahrkarten: Viernheim— Mannheim 0,80 Mk., Mann⸗ heim— Wimpfen 3,00 Mk. Abfahrt von Wimpfen am 1. Juni mit Sonderzug gegen 6 Uhr nachm. Gottes⸗ dienſt in Wimpfen am Sonntag: Katholiſch 7 Uhr vorm. und 980 Uhr vorm. Evangeliſch 980 Uhr vorm. Der Führer. 1114 1* g auf unsere billigen Erundpreise, solange Vorrat reicht. Mur erstklassige Iualitäten vom einfachsten Arbeits- Stiefel bis zum besten Strassen-Stiefel. erben 8 la. Sandalen und Hausschuhe 1 0 Narr Fritz& Cie. Minder Stiefel in allen H 7, 29, Jungbusch Dikrüben“ Setzlinge zu verkaufen. Blauhntſtr. 4. Ult-Papier zu verkaufen Biernheiner Anzeiger. 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Juni, abends 7½ Ahr im „Goldenen Karpfen“ 37 Kämpfe nach den Regeln des Reichsverbandes für Amateurboxen. Süddeutſcher und 2. deutſcher Meiſter Anſchließend ä Tanz 2 im Ring. Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung zu mäßigen Preiſen „Viernheimer Anzeiger“ Rathausſtraße* Telefon 117. Denn von der einfachsten bis zur elegantesten Ausführung. Damennandtaschen 4, 3.50 Besuchs taschen. 105„ e 4. Schelnlaschen. 0.90 a 2 renlaschen e. 2.50 Aklenmappen bear,. 7.70 l 5 Ferner empfehle jch mein reichhaltiges Lager in Frunstuchstaschen, Einkaufs beutel, Zgarpon- kluls, sowie sämichen Refsearffzein LI Mannheim P 3, 8 gogesüber dem bolnsneus P 3, 8 Auf Wunsch wird Ware gegen Anzahlung unelkgeldgt- 1 ee 1 K ———— (Viernheim urſcheint Haus gebrac ünd Blumer Fernſprecher N 1 . 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