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Juni 1924 Deutſcher Reichstag Reichstagspräſident Wallraf ließ das Schreiben Remmeles verleſen, worin dieſer Einſpruch gegen ſeine Ausſchließung erhebt, und machte das Haus darauf aufmerlſam, daß ohne Beſprechung der Reichstag über den Ein⸗ ſpruch zu entſcheiden habe. Verſuche der Kom⸗ muniſten, doch zu Worte zu kommen, wurden bom Präſidenten unterbunden. Ebenſo miß⸗ lang ein kommuniſtiſcher Verſuch, eine Abſtim⸗ mung über den Einſpruch Remmeles herbeizu⸗ führen, da ſich zur Unterſtützung des Antrages nicht genügend Stimmen fanden. In einfacher Abſtimmung wurde daher der Einſpruch gegen die Stimmen der Kommuniſten vom ganzen hauſe abgelehnt. Hierauf proteſtierte der Kommuniſt Scho⸗ lem gegen die Anweſenheit der Polizei im Hauſe und gegen„das Heer der Spitzel und Galgenvogelgeſichter“, das zich neben der Po⸗ lizei auch noch im Hauſe herumtreibe. Dann ſetzte der Reichstag die geſtern durch N die Sprengung der Sitzung unterbrochene De⸗ batte über die Haftentlaſſungsanträge fort. Abg. Koenen(Kom.) wandte ſich haupt. die mit ſächlich gegen die Sozialdemokratie, ihrer Ablehnung des Einſpruchs der Kommu⸗ niſten ihre Knechtſeligkeit und monarchiſtiſchen Präſidenten gegen den Junker bewieſen hätten. Auf wiederholte Ermahnung des Prä⸗ ſidenten brach er, nachdem er bereits mehr als eine Stunde geredet, und die Redezeit weit überſchritten hatte, mit der Erklärung ab, daß ſich das Proletariat bewaffnen werde zur ſieg⸗ reichen Durchführung der Weltrevolution. Es folgte der Zentrumsabgeordnete Dr. Bell, der dem Vorwurf der Kommuniſten widerſprach, daß die Mehrheit des Geſchäfts⸗ ordnungsausſchuſſes mit zweierlei Maß meſſe ö oder eine Kommuniſtenhetze betreiben wolle“ In keiner Weiſe beſtehe die Abſicht, die kom⸗ muniſtiſche Fraktion im Reichstag durch eine Rechtsbeugung aktionsunfähig oder mundtot zu machen. Die Würde des Hauſes und die Staats zutorität aber müßten geſchützt werden. Das erfordere, zung der Staatsform, zuch ausgehe, verhindert von welcher Seite ſie werde werden. Berlin, 4. Juni. „Der Abg. Brodauf(Dem.) erklärte ſich, vie anderen bürgerlichen Parteien für den Ausſchußantrag und gegen die Haftentlaſſung. Ein heftiger Angriff, den Brodauf gegen die daß jede gewaltätige Aende⸗ und daß Leute, die die Staatsform gefährden, beſtraft „den Kommuniſten gleichſtehende ſittliche Ge⸗ finnung“ der Deutſchvölkiſchen richtete, rief bei den Nationalſozialiſten große Unruhe hervor. Der Wortführer dieſer Partei, Abg. Henning, ſegte gegen die Gleichſtellung muniſten Verwahrung ein zegen die Mittelparteien. Abg. Levi(Soz.) richtete mit den Kom⸗ und polemiſierte ſcharfe An⸗ griffe gegen die Nationalſozialiſten. Wenn ſich der deutſche Arbeiter jetzt mit Mord⸗ und Sprengſtoffattentaten befaſſe, habe er das bei den Deutſchvölkiſchen gelernt. Die Deutſchvöl⸗ kiſchen hätten den Terror geſchaffen. Hierauf entwickelte der Kommuniſt Thäl⸗ das Programm ſeiner b mann noch einmal Partei. gen, die zum Teil einen ſehr erregten Charak⸗ ter annahmen, wurde ſchließlich unter lauten Ausſchuß⸗ anträge auf Ablehnung der Freilaſſung f der kommuniſtiſchen Abgeordneten Lindau u. der bürgerlichen Pfuirufen der Kommuniſten die Pfeiffer mit den Stimmen Parteien angenommen. Nach einer Reihe perſönlicher Bemerkun⸗ Der Präſident ſchlug dann vor, die nächſte Sitzung auf 5 Uhr nachm. anzuſetzen mit der Tagesordnung: Entgegennahme einer Regie rungserklärung. Ein kommuniſtiſcher Antrag ſtatt deſſen die kommuniſtiſchen Anträge auf Freilaſſung aller politiſchen Gefangenen auf die Tagesordnung zu ſetzen, wurde mit allen Stimmen gegen die der Kommuniſten abge⸗ lehnt. Auch dieſe Sitzung des Reichstages ſchloß mit dem üblichen Radau auf der äußer⸗ N ſten Linken. i ö e e, feel Die Regierungserklärung. ö 5 Berlin, 4. Jun.. Unter ſtarkem Beſuch der Tribünen und bei faſt vollzählig verſammeltem Hauſe wurde die zweite Reichstagsſitzung heute gegen 5.15 Uhr nachm. durch den Präſidenten Wallraſ eröffnet. Der Präſtdent teilte zunächſt mit, daß 5 195 10 reichiſche Regierung ein 3 9 Die erste Abefimmune — Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim nto⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang enpr⸗ in der runz. Kummer Painleve Präſident Paris, 5. Juni. Die Kammer wählte heute vormittag ihren Präſidenten. Dem Kan⸗ didaten der Linken, Herrn Pain eve, ha⸗ ben die Gruppen des Nationalen Blocks in letzter Minute die Kandidatur des Kriegs⸗ miniſteriums des Kabinetts Poincare, Ma⸗ zinot, entgegengeſtellt und um Zeit zu ge⸗ winnen, geſtern die Vertagung der Wahlen von Mittwoch auf Donnerstag beantragt. Die⸗ ſer Antrag hat die erſte Gelegenheit zu einer politiſchen Abſtimmung gegeben, die die Mehrheitsverhältniſſe der neuen Kammer in aller Deutlichkeit zeigt. Er wurde mit 353 gegen 167 Stimmen abgelehnt. Paris, 5. Juni. Unter den angefochte⸗ nen Wahlen befindet ſich auch die des Mini⸗ ſter für öffentliche Arbeiten Le Trocquer. Es wird ihm der Vorwurf gemacht, daß er den geſamten amtlichen Apparat für ſeine Kandidatur in Anſpruch genommen habe. * Paris, 4. Juni. Heute nachmittag fand in der franzöſiſchen Kammer die Präſidenten⸗ wahl ſtatt. Von 530 abgegebenen Stimmen wurde der von der Linken aufgeſiellte Pain⸗ le ve mit 296 Stimmen gewählt. Der Kandi⸗ dat der Rechten, Maginot, erhielt 209, der Kommuniſt Marthy 25 Stimmen. Zum Vize⸗ präſidenten wurde der radikale Gedard mit 300, der Linksrepublikaner Reynaldi mit 301, der Sozialiſt Varenne mit 299 und der Radi⸗ kale Dumesnil mit 289 Stimmen gewählt. Die Antrittsrede Painleves. Paris, 5. Juni. Der neugewählte fran⸗ zöſiſche Kammerpräſident Painleve führte in ſeiner Antrittsrede unter anderem aus, eine fremde Propaganda habe die Legende von einem Militärſtaat Frankreich verbreitet. Nie⸗ mand könne behaupten, daß das franzöſiſche Volk einen anderen Wunſch habe als den nach einem gerechten Frieden. Es gebe keine Ge⸗ rechtigkeit ohne Wiedergutmachung. Wenn jen⸗ ſeits der Grenze imperialiſtiſche Parteien Frankreichs Sorge für die Menſchlichkeit ihren einenen Drohungen zuſchreiben, dann wäre das ein bedauernswerter Irrtum, deſſen erſtes Opfer ſie ſelbſt wären. Dauerndes Mißtrauen gefährdet von vornherein im Innern des Lan⸗ des das Werk der neuen Regierung und pro⸗ PP c 177ECCCCCCcCcCCͤ CCC 0 phezeie eine neue wirtſchaftliche Kataſtrophe. Painleve bekundete weiter den Willen der neuen franzöſiſchen Mehrheit, den Völkerbund zu ſtützen. Zur Frage des Rücktritts Mille⸗ rands nahm Painleve ebenfalls Stellung, in⸗ dem er ſich gegen Millerand ausſprach. Die Rede wurde von der Kammermehrheit mit ſtarkem Beifall aufgenommen. *** Die Abſichten Millerands. Paris, 5. Juni. Der„Matin“ veröf⸗ fentlicht heute einen mit Jules Sauerwein unterzeichneten Artikel, der ſich mit der Präſi⸗ dentſchaft Millerands beſchäftigt. Sauerwein ſchreibt: ö Es wäre ein ſchwerer Irrtum, zu glau⸗ ben, daß Millerand ſich unterwerfen werde. Wie ich aus guter Quelle erfahre, würde er dies ſofort tun, wenn es ſich um ſeine Perſon und um ſeine perſönlichen An⸗ ſichten handelte. Er hat aber eine höhere Auf⸗ faſſung von den Pflichten ſeines Amtes. Er iſt der Anſicht, daß er für ſieben Jahre an ſei⸗ nen Poſten geſetzt worden iſt, und daß er ſeine Pflichten nicht überſchritten, ſondern ge— nau die Rolle geſpielt hat, die ihm die Ver⸗ faſſung zu ſpielen auferlegt. Deshalb denkt er nicht daran, zu demiſſionieren. Wenn die Politiker, die durch den Ausgang der Kam⸗ merwahlen dazu auserſehen ſind, die Regie⸗ rungsmacht zu ergreifen, ſich weigern werden, ſo wird Millerand gleichwohl ein Miniſterium bilden. Dieſes Miniſterium wird vor das Parlament treten. Es kann nur nach einer Debatte gestürzt werden, in der jeder Abge— orpnete und jeder Senator öffentlich ſeine Verantwortung übernehmen und ſagen muß, ob er dem Präſidenten die Ausübung der ſten ſeine Pflichten, die darin beſteht, die Re⸗ gierung zu ernennen, unmöglich machen will. Wenn die Politiker, die nach dem Elyſee be— rufen werden, die Uebernahme der Regierung ablehnen, ſo würde jeder von ihnen für die Zukunft die Folgen ſeiner Haltung zu tragen Es wind ſomit eine parlamentariſche haben. Schlacht ſtatüinden und in dieſer Schlacht werden die Gegner und Anhänger gezwungen ſein, ſich am hellichten Tage vor dem Lande zu bekennen. Erſt nach dieſer hiſtoriſchen De⸗ batte wird Millerand eineEntſcheidung treffen N r miniſteriums Staatsſekretär Joel beauftragt ſei. Hierauf erteilte der Präſident dem Reichskanzler das Wort. Sofort ſetzten bei den Kommuniſten ein wüſter Lärm ein, aus dem die Worte Am⸗ neſtie und Heraus mit den politiſchen Gefan⸗ genen heraustönten. Der Reichskans ler drang jedoch bald mit kräftiger Stimme durch und führte u. a. aus: Die Schwierigkeiten der Kabinettsbildung hatten ihren tiefſten Grund in der ernſten und bedrängten außenpolitiſchen Lage des Reiches. Nach den vergeblichen Bemühun⸗ gen Deutſchlands, zu einem wahren Frieden zu gelangen, wird der Meinungsſtreit über den einzuſchlagenden Weg heftiger ausgetra⸗ gen, als die Einmütigkeit über das Ziel der Befreiung Deutſchlands es rechtfertigt. Seit Jahren ſteht die deutſche Politik unter dem Druck der außenpolitiſchen Verhältniſſe, zumal jetzt, da das Gutachten der Sach ver⸗ ſtändigen die beherrſchende Frage der gro⸗ ßen internationalen Politik iſt. Für Deutſch⸗ land iſt es Lebensfrage. Die Lage unſerer Wirtſchaft iſt troſtlos, wenn f nicht gar verzweifelt. In aller kürzeſter Friſt muß eine E ntſpan⸗ nung der Geldknappheit erfolgen, wenn nicht unſere ganze Wirtſchaft erliegen ſoll. Einen Ausweg aus der wirtſchaftlichen Kriſis ſah die Reichsregierung in dem Gut⸗ achten namhafter ausländiſcher Sachverſtändi⸗ ger. Sie hat deshalb am 17. April der Repa⸗ rationskommiſſion ihre Mitarbeit an dem Plan der Sachver⸗ ſtändigen zugeſichert. Die Reichsregierung wird die bereits im Gange befindlichen und durch die Reichsregie⸗ rung nicht verzögerten Vorarbeiten zur Durch⸗ führung des Gutachtens ſortſetzen. Aufgabe der Organiſationskomitees für die Goldnoten⸗ bank, die Reichsbahn und die Induſtrieobliga⸗ tionen wird es ſein, die in den Gutachten noch vorhandenen Lücken auszufüllen und Unklar⸗ heiten ſowie textliche Widerſprüche aufzuklä⸗ Die Befugniſſe ver Kommiſſ üßten N linksrheiniſchen Gebietes, d i Vertra völlig klargeſtellt und abgegrenzt werden und Zweifel hinſichtlich der deutſchen Mehrheit in dem Verwaltungsrat der Reichsbahn beſeitigt werden. Die Reichsregierung wird die Geſetzentwürfe über dieſe Materie den geſetzgebenden Körperſchaften ferner müſſen die Fragen der Zölle und Verbrauchsabgaben mit der Gegen ſeite erörtert werden und die Tätigkeit Agenten für die Reparationszahlungen ne in Einzelfragen geregelt werden Das Guta ten kann nach der Anſicht der Sachverſtändigen nur als Ganzes angenommen oder verworfen werden. Die Reichsregierung will die Vorar⸗ beiten beſchleunigen und das Gutachten in die Wirklichleit umſetzen. Sie hofft dabei auf die ſchnelle Mitarbeit des Reichstages. Die von unſerer Seite zu erlaſ— ſenden Geſetzentwürſe und Anordnungen wer⸗ den erſt in Kraft treten, wenn klar und eindeu⸗ tig feſtſteht, daß auch die Gegenſeite das Gutachten als ein unteilbares Ganzes annimmt und wenn Gewißheit dafür gegeben iſt, daß die Gegenſeite gleichzeitig alle die Maß nah men trifft, die in dem Gutachten als nan wendig bezeichnet werden, um die deutſche Leiſtungsfähigkeit wiederherzuſtellen. 13 Die ungeheuren Opfer für das deutſ Volk ſind nur tragbar, wenn allen Deutſche die Möglichkeit gegeben wird, in ihrer Heimat ſich ungeſtörter Arbeit hinzugeben. Den vielen Tauſend Vertriebenen und ihrer Heimat Be raubten Freiheit und Heimat wiederzugeben iſt ein unerläßliches Ziel, von dem die Reichsregierung nicht abgehen kann. Wenn ſo das Gutachten im Geiſte ehr licher Verſtändigung als Ganzes von alle Beteiligten Regierungen angenommen und durchgeführt wird, werden wir wieder auf eine erträgliche Grundlage mit unſeren 15 rationsgläubigern kommen. Es iſt folgerichtig, daß dann die vertragliche Baſis überall wie⸗ derhergeſtellt wird, ſowohl bezüglich des auf Verſailler Vertrages beſetzte Grund des 6 als auch bezügli über dieſen ganze Welt auf uns ſchaue, zu vorlegen, Räumung der über olete Das wird in ſich ſchließen, daß im al beſetzten Gebiet das 85 Rheinlandabkommen wiederhergeſtellt und loyal gehandhabt wird und die darübe hinaus beſetzten Gebiete geräumt werden. Die Sachverſtändigen haben ſelh klar darauf hingewieſen, daß die über ih Zuſtändigkeit hinausgehenden Fragen zwi ſchen der Reichsregierung und den alliierte „ unmittelbar geregelt werden müß en. 5 Dieſen lebenswichtigen, des Reiches, wie für die deutſche Wirtſchaß gleichbedeutenden Fragen der Außenpo ki tik müſſen alle 9 innerpolitiſchen Fragen vorerſt zurücktreten. der Innenpolitik einzugehen. Erſt nach einen Klärung und Reinigung unſerer außenpoliti“ ſchen Schwierkgkeiten kann der eh, aufbau im Innern auf ſtaatlichem, wir ſchaftlichem und ſozialpolitiſchem Gebiet in Angriff genommen werden. Angeſichts der vert zweifelten wirtſchaftlichen Notlage, in der bel die deutſche Wirtſchaft zur Zeit befindet, be⸗ ſchwört die Reichsregierung den Reichstag u das ganze deutſche Volk, die langſam einſet⸗ zende Geſun dung Deutſchland durch A e Uneinigkeit nicht wieder zu zerſtören. Wenn Deutſchland ein zweites Mal ſo dich an den Abgrund kommen ſollte wie im No⸗ vember vorigen Jahres, dann wird niemand mehr Hilfe bringen können. In den kommen den Wochen handelt es ſich darum, den einge; leiteten Geſundungsprozeß durchzuführen und die deutſche Wirtſchaft zu retten. Wir dürfen nicht die ſchwere geſchichtliche Schuld auf ung laden, des 4 Deutſchen Reiches Untergang verſchuldet g zu haben, weil wir im entſcheidenden Augen! blick nicht nationale Diſziplin zu wahren wuß⸗ ten. Das Ausland muß ſehen, daß das deut⸗ ſche Volk geſchloſſen den ſich ihm bietenden Weg der Freiheit geben will: das Ausland aber muß endlich auch den Beweis erbringen, daß es zu ehrlicher Verſtändigung bereit iſt. Nur dann wird ſich im deutſchen Volke der durch zahlloſe Enttäuſuchngen und Demüti⸗ gungen erſchütterte Glaube an einen 2 wahren und dauernden Frieden wieder feſtigen. 0 Es geht um deutſche Brüder, es geht um Deshalb unterlaſſen wir es jetzt, auf e deutſches Land, es geht um Deutſchlands Ret⸗ tung in letzter höchſter Not. Das Rheinland und unſere bedrängten Landsleute an der Ruhr ſehen erwartungsvoll auf Sie und ver⸗ langen von Ihnen, daß Sie ihnen 72 ſchnelle Rettung und Hilfe bringen. 5 Die Ausführungen des Reichskanzlers wurden wiederholt von Zurufen der äußerſten Linken unterbrochen. Der Kanzler appellierte an die Kommuniſten, den Augenblick, wo die reſpektieren. Als der Kanzler von der Notwendigkeit der den Verſailler Vertrag hinaus beſetzten Gebiete ſprach, ertönte bei den bürgerlichen Parteien lebhafter Beifall Sein Appell an die Einigkeit löſte gleichfalls Zuſtimmung aus. Am Schluſſe der Rede er! könte in der Mitte Beifall. die Rechte ſchwieg, und die äußerſte Linke forderte aufs Neue die Amneſtie. Nach der Rede des Kanzlers erſuchte Prä! (ſident Wallraf das Haus. die Beſprechung der Regierungserklärung auf morgen zu ver⸗ tagen und ſetzte den Beginn der Sitzung au 10 Uhr vormittags feſt. 2 *.«„ e Die Berliner Preſſe zur Regierungserklärung. Berlin, 5. Juni. Zur Programmerklä! rung der neuen Regierung ſchreibt das Berli⸗ ner Tageblatt, die Erklärung bedeute kein großes Programm, welches alle außen-, innen⸗, ſozial⸗ und wirtſchaftspolitſche Probleme wider⸗ ſpiegele. Sie beſchränke ſich auf die Sachver⸗ ſtändigengutachten. Die ſogenannten Ehrenpunkte ſeien ſelhſtverſtändlich für jede Regierung, aus welcher Koalition ſie auch hervorgehe. Das Gut⸗ achten müſſe zunächſt unter Dach und Fach ge⸗ bracht werden. Das deutſche Volk könne ſich nicht mit parlamentariſchen Rechenexempeln auf⸗ halten und müſſe die Dinge nehmen wie ſie ſind. Es beſtehe kein Anlaß, die Zukunft der neuen Regierung ſchwarz in ſchwarz zu malen. Die 1 1 5 Rede des Kanzlers biete nicht ungünſtige Aus⸗ ſichten für die Zukunft. Die Voſſiſche Zeitung bemerkt, obwohl es bei einer neuen Regierung vor einem neuen Reichstag nahe gelegen hätte, weit aus zugreifen und die Regierungserklärung zu einem eingehend detaillierten Programm auszugeſtalten, ſei es richtig geweſen, daß der Kanzler dies geſtern vermied. Die Außenpolitik habe jetzt das Pri⸗ mat vor der Innenpolitik. 1 Der„Vorwärts“ führt in ſeiner Beſpre⸗ hinaus beſetzten Ge chung der serklärung aus, die 5 rde ganz richtig hervorgehoben, daß die Gut⸗ er Art auch für die Gegenſeite in ſich ſchließen Die Mittelparteien könnten durch Darlegung del geführten Verhandlungen mit den Deutſchnatio. nalen den Betveis dafür erbringen, daß auch die Deutſchnationalen ſich im Laufe der Ver. bandlungen der Kraft der Argumente, die für die Annahme des Gutachtens ſprechen, nicht ha⸗ ben erſetzen können. Die neue Regierung zeige ſich als richtige Regierung der Mitte von den Parteien zur Rechten und Linken gleich eit entfernt. Die Billigung der Regierungser⸗ g ſeitens der Sozialdemokratie werde nicht der Regierung zur Liebe erfolgen. f eee ue. e Kleine politiſche Umſchau e Ebert und Wallraf. Reichspräſident Ebert g geſtern Nachmitag dem Präſidenten des ichstags Wallraf einen Beſuch ab als Erwi⸗ derung des Beſuches Wallraf beim Reichspräſi⸗ denten. 0 — Sozialdemotratiſche Interpellation. Die ſo⸗ zialdemokratiſche Reichstagsfraktion hat eine Interpellation über die Wirtſchaftslage einge⸗ bracht. Die Interpellation betont die Schwierig⸗ keiten durch die Geldknappheit, den Verluſt der deutſchen Oirtſchaft durch die Frankenſpekulation, durch die unumſchränkte Monopol⸗ und Kartell⸗ wirtſchaft und durch den Kampf der Induſtrie gegen den Achtſtundentag und Tarifverträge Die Fraktion hat diesbezügliche Anfragen an die Reichsregierung gerichtet. — 1 Million für die Bergarbeiter im Ruhrge⸗ biet. Die Reichsregierung hat für die infolge der Rückwirkungen der Bergarbeiterbewegung in der Ruhrinduſtrie vorübergehend erwerbslos gewor⸗ denen Arbeiter, welche für die ſtädtiſche Erwerbs⸗ loſenfürſorge in Frage kommen, einen Geſamt⸗ betrag von 1 Million Goldmark zur Verfügung geſtellt, der nach einem Sſtlüſſel auf die Orts⸗ verwaltungen des Induſtriegebiets verteilt wer⸗ den ſoll. — Ausdehnung des Frauenſtimmrechts in England. Der ſtändige Ausſchuß des Unterhau⸗ ſes hat mit 33 gegen 11 Stimmen einen Antrag der Arbeiterpartei angenommen, der den Frauen vom 21. Lebensjahre an das Stimmrecht in dem⸗ ſelben Umfange wie den Männern gewährt. Für den Fall, daß die Vorlage Geſetz wird, wird die Wählerſchaft durch das Hinzutreten von rund 45 Millionen Frauen verſtärkt. Bisher konnten Frauen unter 30 Jahren nicht wählen. 3 55 Der Thormann Prozeß Berſlin, 4. Juni. Die heutige Vormittags ſitzung im Thormann-Prozeß wurde ausgefüllt von Ausführungen des Juſtizrats Hahn und des Rechtsanwaltes Dr. Sack zur Frage der Vereidi⸗— gung der bisher unvereidigt gebliebenen ſechs Zeugen. Juſtizrat Hahn wies dabei auf die Ur— teilsbegründung des Staatsgerichtshofes zur Aufhebung des Verbotes des Alldeutſchen Ver— bandes hin, in der es heißt: Juſtizrat Claß iſt ein bekannter, ernſter, im öffentlichen Leben ſteh— ender Mann, dem Ausſchreitungen oder Unbe— ſonnenheiten nicht zuzutrauen ſind. Die Frage der Teilnahme der Zeugen Tettenborn, Köppke, Gilbert und Müleiſen glaubt der Verteidiger auch auf Grund eines ausführlichen Rechtsaut⸗ achtens des Oberreichsanwaltes Ebermaver, Oh⸗ lahauſen, Kößle uſw. verneinen zu ſollen. Er tritt daher für die Vereidigung ſämtlicher Zeu— gen ein. Zu der gleichen Auffaſſung kommt aug Wechtsanwalt Dr. Sack. der bervorhebt. daß alle nach einer bereits 5( Wreistreiberei⸗Verord Verpflichtungen vertraglicher und morali omm nicht zuſta klärt, daß aus dieſer Tatſache keine Rückſchlüſſe nicht aufzufinden war. Der Staatsanwalt be⸗ antragte für die beiden Angeklagten drei Jahre Zuchthaus, auf die je vier Monate Unterſu⸗ chungshaft angerechnet werden ſollen. Die Ur⸗ teilsverkündung wird vorausſichtlich erſt morgen erfolgen. ee N 1 Heſſiſcher Landtag. 1 Antrag Blank— Hoffmann. Da nunmehr auch im beſetzten Gebiete die ſämtlichen Steuergeſetze durchgeführt werden kön⸗ nen, beſteht die Gefahr, daß alle Steuern in ganz kurzer Zeit nachbezahlt werden ſollen, was bei der z. Zt. beſtehenden Geldknappheit für die weit⸗ aus größte Zahl der Steuerzahler eine Unmög⸗ lichkeit iſt., Wir beantragen deshalb: e Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, 1) weitgehendſte zinsloſe Stundung der Lan⸗ desſteuern eintreten zu laſſen, N 2) bei der Reichsregierung dahin vorſtellig zu werden, daß auch für die Reichsſteuern eine zinsloſe Stundung eintreten kann. Blank— Hoffmann und Fraktion. *. Neue Landtagsabgeorgnete der Deutſchen 10 Volkspartei. Mit dem Ableben des Oberbürgermeiſters Köhler⸗Worms und der Ueberſiedlung des Profeſſors Dr. Schian von Gießen nach Schle⸗ ſien zur Uebernahme eines hohen Kirchenamtes, treten die zwei nächſten Anwärter auf der Kan⸗ didatenliſte der Deutſchen. Volkspartei ein. Es ſind dies der evang. Arbeitsſekretär Lauffer in Darmſtadt und Lehrer Auguſt Dollinger in Ober⸗Gleen, Kreis Alsfeld. Freiburg, 3. Juni. Wegen Kirchenſchändung waren der 29jährige Maler Heinrich Rudloff aus Straßburg und die Jjährige Ehefrau Anna Amann von hier vor der Strafabteilung des Amtsgerichts angeklagt. Während eines Markt⸗ tages hatten ſie ſich im Innern des Freiburger Münſters in ſchamloſeſter Weiſe benommen. Beide Angeklagte wurden zu je 10 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt und die Aman erhielt außer⸗ dem noch wegen Gewerbeunzucht 6 Wochen Haft und wurde an die Landespolizeibehörde verwie⸗ ſen. Katholiſcher Arbeitertag in Mainz Nach langer ſorgfältiger ſammen. Nach gutem chriſtlichen Brauch wurde in eingeleitet der Seminarkirche die Taaung W DNN nN ſen, alle Zeugen zu vereidigen. Dabei wurde er. über die Schuld oder Nichtſchuld der Angeklagten zu ziehen ſei. Es folgte ſodann die Vereidigung der Zeugen mit Ausznahme von Gilbert, der m„Frankfurter 9 u. Vertrauen s⸗ männerkonferenz, geleitete von Herrn Landtagsabgeordneten Felder, der ein kur⸗ zes Referat über den Ständ der katholiſchen ung von hier entbot die Grüße des Herrn iözeſanpräſes, Dekans Eich⸗ Bingen, und wünſchte der Tagung guten Verlauf. Es wur⸗ den die der Hauptverſammlung zu unterbrei⸗ tenden Entſchließungen durchberaten und auf Vorſchlag das Präſidium der Tagung ge⸗ wählt: als 1. Präſident Herr Landtagsabg, Felder, als 2. und 3. Präſident die Herren Freudenberger ⸗Worms und Jacob⸗ Mombach, als Schriftführer die Herren Kö⸗ nig⸗Mainz und Hummert⸗Ober⸗Ingel⸗ eim. 1 Als die Verhandlungen zu Ende waren, vollzog ſich ein überaus pietätvoller Akt. Alle zur Tagung bereits anweſenden Teilnehmer begaben ſich in den Dom zum Grabe Ket⸗ telers, wo Herr Felder einen prächtigen Kranz niederlegte, auf deſſen Schleife die Widmung ſteht:„Unſerem unvergeßlichen Fine eee gab. Herr Pfarre: D Biſchof in Dankbarkeit gewidmet vom 2. kath. Arbeitertag.“ ö Die Hauptverſammlung nachmit⸗ lags 2 Uhr im großen Saale des„Frankfurter Hofe“ war ausgezeichnet durch die Teilnahme des Hochwürdigſten Herrn Biſchofs Dr. Lud⸗ wig Maria Hugo. Der Saal war dicht be⸗ ſetzt, auch der Klerus von Mainz und Umge⸗ bung gut vertreten. Nachdem die unter Herrn Muſikdirektor Langens Leitung von dem Geſangverein„Cäcilia“ prächtig vorgetragene Beethovenſche Hymne„Die Himmel rühmen“ verklungen war, eröffnete Hr. Präſtdent Fel⸗ der die Verſammlung mit warmen Worten der Begrüßung, beſonders an den Hochwür⸗ digſten Herrn Biſchof, der als warmer Freund der Arbeiter von vornherein der Tagung ſo den er um einige huldvolle Worte und den Biſchöflichen Segen für die Verſammlung bat; ferner begrüßte er als Vertreter des Domka⸗ pitels Herrn Generalvikar Dr. Mayer, Herrn Oberſtudiendirektor Stadtverordneten Uebel gab einige Entſchuldigungsſchreiben bekannt, ſo von Herrn Domkapitular Lenhart, der heute bei der Wallfahrt der Jünglinge in Gernsheim anweſend ſein müſſe, und verlas noch einige Telegramme aus dem unbeſetzten Gebiete, u. a. von Herrn Generalſekretär Diehl und dem katholiſchen Arbeiterverein Viern⸗ heim. Der Oberhirt der Diözeſe entſprach bereit⸗ willigſt der Bitte des Präſidenten und richtete eine Anſprache an die Verſammlung, in der der Oberhirt auf die Schwierigkeiten des Kampfes hinwies, den die Arbeiterſchaft zu führen hat und der die Volkskraft faſt zer⸗ mürbt. läßt ſich das große Problem, wie man der wirtſchaftlichen Not der katholiſchen Arbeiter ſteuern ſoll, nicht löſen. Volles Gottvertrauen nach. Auf die ausgezeichnete 9 een Eindruck auf inze Verſar lung machte, werden wir noch zurückkommen. Daher erübrigt ſich die Inhaltsangabe. Es war ein wohlverdienter Dank, den Herr Prä⸗ ſident Felder unter freudigſter Zuſtimmung der Verſammlung an den Redner abſtattete. Da bis zu dieſem Augenblick, vermutlich in⸗ folge Paßſchwierigkeiten, Herr Univerſitäts⸗ brofeſſor Dr. Brauer noch nicht erſchienen war, nahm zunächſt Herr Pfarrer Dr. Neun⸗ dörfer als Anwalt des Charitasverbandes das Wort, um an die katholiſchen Arbeiter einen warmen, auch ſpäter noch von Herrn Studiendirektor Uebel unterſtützten Appell zu karikativer Arbeit in den Vinzenzverein und beſonders auf dem Gebiet der Jugendfürſorge zu richten. Hoffen wir, daß dieſe Worte auf fruchtbaren Boden gefallen ſind! Unterdeſſen war Verbandspräſes der weſtdeutſchen Ar⸗ beitervereine Hochw. Herr Dr. Otto Müller⸗ M.⸗Gladbach eingetroffen, von der Verſamm⸗ lung warm begrüßt. Er übermittelte die Grüße des Weſtdeutſchen Arbeitervereinsverbandes, das ſind Grüße von rund 200 000 katholiſchen Arbeitern. Er betonte im weiteren die Not⸗ wendigkeit des Zuſammenſchluſſes der katholi⸗ ſchen Arbeitervereine in Diözeſanverbänden; die chriſtlichen Gewerkſchaften bedürften der Ergänzung durch die katholiſchen Arbeiterver⸗ eine; die„Weſtdeutſche Arbeiterzeitung“ ſollte in der Hand eines jeden katholiſchen Arbeiters ſein, ſie iſt Sprachrohr und Schulungsmittel für die katholiſchen Arbeitervereine. Ferner ſprach Herr Dr. Müller noch über de Tätigkeit der Vertrauensmänner in ſehr unſtruktiver Weiſe und in bemerkenswerten Ausführungen über Klerus und Arbeiterſtand. Eine Reihe von Entſchließungen, die teils bereits abgefaßt oder das Ergebnis der Ver⸗ auch der Hochw. Herr Biſchof Dr. Hug o 1 Mit dem Ratſchlag eines Praktikers handlungen des Arbeitertages waren, beſprach zum Schluß noch Herr Präſes Pfarrer Gal⸗ lei als Berichterſtatter und empfahl ihre An⸗ großes Wohlwollen entgegengebracht habe, u. Gan biete nahme. Die Hauptverſammlung ſtimmte allen vorgeſchlagenen Reſolutionen einmütig zu. Herr Präſident Landtagsabgeordneter Felder nahm alsdann das Schlußwort, das eine eindringliche Mahnung an alle Teilneh⸗ mer der Tagung war, ſie möchten auch das heute Gehörte in die Tat umſetzen. Mit Co tt voran für die Sache der katho⸗ liſchen Arbeitereine! Nach mehr als dreiſtündiger Dauer ſchloß der Präſident die arbeitsreiche Hauptverſammlung mit den Wor⸗ ten: Gott ſegne die chriſtliche Arbeit!“ Ein mächtiges Te Deum, aus Männerkehlen ge⸗ ſungen, bildete das wirkungsvolle Finale der Hauptverſammlung. 725 An der Feſtverſammlung am Abend nahm Mit dem Beethovenſchen Männerchor„Di Himmel rühmen“, den der Geſangverein„Cäl cilia“ unter der Leitung ſeines vortrefflichen Dirigenten des Herrn Muſikdirektor Langen zum Vortrag brachte, wurde die Feier einge! leitet. Daran ſchloß ſich ein von Herrn Prof ſtoch im Hofe der einigen Tagen Traubenblüte ſeit Jahren wird von dieſer Stelle die erſte Blüte gemeldet. die Traubenblüte auch im Freien bald eine all⸗ gemeine ſein. hieſige Radfahrerverein ſeinen Frühjahrsball ab, u dem auch zahlreiche ein aus Klingenmünſter, das dem Vereinswirt ervieren half, wurde, als es morgens um 5 Uhr, einen Feldweg nach Hauſe f einem angetrunkenen, verheirateten Mann über⸗ fallen, ſeiner igt. Leute, g pilfe eilen, doch ſie konnten nur noch das Uner⸗ hörte aus dem Munde zweiflung gebrachten 5 der Rohling in den Wingerten verſchwand. s umwegen ſchlich er ſich wieder zurüch in das Dorf, weckte den ahnungsloſen Barbier und ließ ch mit den Worten: ingen nicht mehr ſehen.“! ungen Leuten ſoll der Täter tammen. 0 at ge 1 ei dem dankbaren Pub Beifall. Mit einem pak, des Abg. Felder er⸗ Teilen wohlgelungene 1 Ae a 7 Aus Nah und Fern. Heibesheim, 4. Juni. An einem Trauben⸗ Winzergenoſſenſchaft iſt ſeit zu ſehen. Schon Bei der günſtigen Witterung wird Göcklingen, 4. Juni. Am Sonntag hielt der Gäſte aus den nahen Ein junges Fräu⸗ rtſchaften eingeladen waren. gehen wollte, von Geldmittel beraubt und vergewal⸗ die das Geſchrei hörten, wollten zu des zur völligen Ver⸗ Fräuleins hören, während Auf „Mich werden Sie in Göck⸗ Nach Ausſagen von von Mühlhofen 6 Umſatzſteuernacherhebung im beſetzten Gebiet. delskammer Köln gibt bekannt, daß es ihr ge⸗ kungen ſei, zu erreichen, daß die gemäß der zwei⸗ ten Steuernotverordnung von 2 auf 25 Prozent erhölte Umſatzſteuer in den beſetzten Gebieten Vorbereitung durch den Arbeitsausſchuß fanden ſich verfloſ— ſenen Sonntag, den 1. Juni 1924, die katholi⸗ ſchen Arbeiter des beſetzten heſſiſchen Gebietes zum zweiten Arbeitertag in Mainz zu⸗ zur Seite ſtehen wolle. N 0 Sie liebten ſich beide. Roman von Georg Okonkowski. 0 N ö Machdruck verboten.) „Gut,— alſo innerhalb acht Tagen!“ Anatol ſagbe es gepreßt.„Sie Laſſe n an Deutlichkeit nichts ut wünſchen übrig, Herr Juſtizrat. Hoffentlich iſt mein verehrter Herr Papa dann ſoweit hergeſtellt, daß er dieſe erquickliche Angelegenheit ſelber leiten kann. Mir ſind derlei Sachen höchſt peinlich“. Anatol war aufgeſtanden und ſpielte nervös mit keinem Monokel.„Im übrigen ſind wir ja wohl mit unſeren Auseinanderſetzungen fertig, und ich kann mich empfehlen. Herr Juſtizrat— meine ven!“ Mit zwei kurzen Verbeugungen verabſchiedete er ſich und verließ das Gemach. Hochfeld konnte nicht umhin, dem jungen Manne das Zeugnis auszustellen, daß er ſich verhältnis⸗ wat ſehr korrekt in die Lage der Sache gefügt e „Fürchten Sie nicht, daß die Familie während ber ihr gewährten Friſt Schritte tun kann, das Bermögen een zu ſchaffen?“ ſagte der Detektiv. „Sie vergeſſen“, erwiderte der Juſtizrat,„daß ber Freiherr Joachim als Verwalter des brüder⸗ lichen Vermögens nur auf Herausgabe desſelben verklagt worden iſt. Sollte alſo das Vermögen nicht herausgegeben werden können, ſo wäre das eine bare Unterſchlagung oder Veruntreuung und der Freiherr könnte ſtrafrechtlich verfolgt werden“. „Wenn aber der Freiherr ſterben ſollte und man 0 nach 0— Tode das e nicht, mehr or, an wen wollte man ſich dann halten? der Detektiv. 5 1 1 6575 „Sie haben nicht unrecht. Der Tod des Frei⸗ . könnte in dieſem Falle der Familie ſehr ge⸗ en kommen, wenn ſie die Energie hat, in dem von Ihnen angedeuteten Sinne zu handeln“. „Ich traue dem jungen Mann, der uns ſoeben verließ, viel Energie nach dieſer Richtung hin zu“, verſetzte der Detektiv.„Er war viel zu ruhig und 15 überlegen, als daß er nicht ſchon einen Plan ge⸗ faßt haben ſollte“. 5 „Dann waren wir mit unſerer Friſt doch viel⸗ leicht t entgegenkommend“, ſagte der Juſtizrat zu Gochfeld. e eee eee ee eee „Ich glaube, der Herr Detektiv ſieht zu ſchwarz“, erwiderte Hochfeld,„und traut dem jungen Manne mehr zu, als dieſer beabſichtigt“. „Nun, Sie werden ſehen, daß Ihnen dieſer junge Mann noch ſehr viele Schwierigkeiten machen wird, er ſieht mir ganz danach aus“, ſagte der Detektiv beſtimmt. „Dann werden wir das Hals des Freiherrn in geheime Obſervation nehmen, uns über den Stand ſeiner Krankheit regelmäßig informieren und alle Maßnahmen, die uns irgendwie verdächtig erſchei⸗ nen ſollten, kontrollieren. Ich habe da einen ſehr geſchickten und findigen Menſchen unter meinen Angeſtellten, der ſich zu ſolchen Sachen außerordent⸗ lich eignet.“ 5 „Heißt das nicht die Vorſicht ein wenig zu weit getrieben?“ fragte Hochfeld. „Nein, nein, der Herr Detektiv hat recht. Bei aller Schonung dürfen wir doch unſere Pflicht nicht außer acht laſſen“, erwiderte der Juſtizrat. „Da ich mich an der Kontrolle über das frei⸗ herrliche Haus vielleicht ein wenig beteiligen muß“, 17 5 der Detektiv,„ſo wäre es für mich von gro⸗ zem Intereſſe, Ihren Angeſtellten, den Sie mit der erwähnten Aufgabe betrauen wollen, perſönlich kennen zu lernen. Wir könmten uns da vielleicht manchmal gegenſeitig in die Hand arbeiten“. „„Gewiß!“ ſtimmte der Juſtizrat zu.„Ich kann ihm ja gleich in Ihrer Gegenwart den Auftrag und die nötigen Inſtruktionen erteilen“. Er drückte auf den Tiſchtelegraphen. e Ein Bürodiener erſchien auf der Schwelle. „Herr Roſinski ſoll hereinkommen“, befahl der Juſtizrat und der Bürodiener verſchwand. „Iſt es etwa derſelbe junge Mann, der bei Ab⸗ 619 0 des Teſtaments als Schreiber fungierte?“ ragte der Detektiv. „Allerdings!“ Der Fuſtizrat ſah etwas erſtaunt nach dem Frager hinilber. Da trat Roſinski bereits lautlos ein. Es war ein ſchlanker junger Mann mit durchaus nichts⸗ ſagender Phyſiognomie, glattem geſcheiſeltem Haar, einem blonden Schnurrbärtchen und mit einem Klemmer auf der Naſe, in einem abgetragenen Bitroanzug. Er e ſich in nichts von den Der Detektiv mußte aber dennoch irgend etwas Beſonderes an ihm finden,— wenn auch nichts in ſeinen Mienen verviet, was hinter dieſer glatten Stirn vorging und daß ſeine Gedanken ſich plötzlich wieder krampfhaft mit dem verkappten Trödler be⸗ ſchoͤftigten, der den Nachlaß des alten Freiherrn 1 hatte, an deſſen Auffindung alles liegen mußte. Der Juſtizrat entwickelte ſeinem Augeſtellten in einer zielbewußten Weiſe die Aufgabe, die er ihm ſtellte, während der Detektiv den Schreiber ein⸗ gehend muſterte. Schließlich ſtellte er ihn dem Detektiv vor und ſagte ihm, daß er irgendwelchen Winken und Weiſungen des Detektivs Folge zu leiſten habe. Derſelbe würde ihm nötigenfalls auch noch nähere Inſtvuktionen geben. an und verbeugte ſich. N„Von Ihrem Bürodienſt ſind Sie ſolange diſpen⸗ ſiert“, fügte der Juſtizrat noch hinzu,„und wenn Sie irgendwelche Ausgaben haben, ſo laſſen Sie ſich dieſelben vom Kaſſierer vorſtrecken“. „Ich danke, Herr Juſtizrat!“ Roſinski ver⸗ beugte ſich abermals.„Ich werde noch heute abend meine Aufgabe beginnen“. Er. 955 ſich zurück und der Juſtizrat ſtand auf. „Ich denke, daß wir auf dieſe Weiſe tun, was in unſeren Kräften ſteht“, ſagte er. „Gewiß, Herr Juſtizrat!“ erwiderte Hochſeld. Er reichte ihm zum Abſchied die Hand und ging, von Rank gefolgt, hinaus. e Der Juſtizrat begleitete 5 bis an die Tür, um dann den nächſten ſeiner Klienten zu empfangen. 0 der Straße angelangt, blieb Hochfeld ſtehen „Mich ruft die Pflicht!“ 0 gte er.„Meine armen Patienten 105 es gar nicht gewohnt, daß ich meine Sprechſtunde ſo vernachläſſige“. „Ueberlaſſen Sie nur alles mir!“ erwiderte der Detektiv.„Sobald ich eine wichtige Nachricht habe, komme ich zu Ihnen. Mit den Details werde ich Sie 100 155 tigen“. ber „Ich wünſche von Herzen, daß Ihre Bemühun⸗ en bald von Erfolg gekrönt ſein mögen, dam 5 dug, 9 70 fe f eee „Die beiden Männer verabſchiedeten ſich einem Händedruck. c. 1 15 tereotypen Schreibe rgeftalten, die man faſt Überall 0 Lem Berufe keit. e 10 da Hochfeld fuhr nach ſeiner Wohnung, währe der Deleltiv chen Auge der 9 5 10 . e ee. kann der Einſturzgefahr des Geſellſchaftsbaues abhelfen. Zum Schluſſe ſagte der Biſchof, daf er der Arbeiterſchaft als Freund und Helfer Den mit ſtarkem Beifall aufgenommenen, von ſorgender Liebe für den katholiſchen Ar⸗ beiterſtand zeuaenden Worten folate der Bi! Roſinski ſah über ſeinen Klemmer den Detektiv gung mit dem Pferdeſport und dem genehme, zerſtreuende el Sartorius gedichteter Stadtverordneten Schlett Prolog. Mainzer Stadttheaters, einige Lieder. Herr blieb. Er hatte einen beſtimmten Plan gefaßk ng wollte dieſen mit aller Konsequenz verfolgen. Vor allen Dingen handelte es ſich für ihn darum, die Hinterlaſſenſchaft des verſtorbenen Freiherrn zur Stelle zu ſchaffen und die Perſönlichkeit, die eint ſo dringendes Intereſſe dafür gezeigt hatte, feſtzu⸗ ſtellen. Das andere war dann eine leichte Sache. Er ſtand gegenüber dem großen, erleuchteten Hauſe, in welchem die Büros des Juſtizrats Bero⸗ mann ſich befanden, und beobachtete dasſelbe von einer verſteckten Haustürniſche aus. Erſt als er die ſchlanke Geſtalt des Schreibers Roſinskis das Haus verlaſſen ſah, machte er ſich ebenfalls auf den Weg und verfolgte den Voranſchreitenden unauf⸗ fällig und beharrlich durch mehrere Straßen. 16 Kapitel. Anatol von Lettau hatte bei den Enthüllungen des Juſtizrats ſeine äußere Ruhe und Faſſung bewahrt. Er war kein ſenſitiver Menſch, der ſich irgend einer Gemütsbewegung hingab; zwar war in ih mfür Augenblicke das ganze a ſeiner Zukunft aufgeblitzt: mittelos zu lein,— entblößt des Reichtums, der das Leben doch erſt lebenswert machti!! Aber er e eine Kampfnatur. State falten Gedanken hinzugeben, war wie gau elbſtwerſtändlich der Eniſchſuß über ihn gekom⸗ men, ſich dagegen zu wehren, ſich dem feindlicher Schickſal entgegenzuwerfen und mit ihm zu ringen. Bei ſeiner leidenſchaftlichen Natur fürchtete er kei⸗ nen Augenblick, zu unterliegen. Pah, er würde vor nichts zurückſchrecken; er würde ſchon Mittel und Wege finden, allem zu begegnen, was es au chſei. Vor dem Hauſe des Juſtizrats hatte er eine Droſ ee war 90h Page hin⸗ ausgefahren. Eine Zigarette vauchend, ſchaute er mit gleichgültigen Augen in das Straßengewoge. Er fühlte, daß der bevorſtehende Kampf ganz be⸗ ſonders anregend auf ſeine Nerven wirkte. Er würde eine Beſchäftigung haben, die an ſeine 1 0 fen Fähigkeiten ganz beſondere Anſprüche ſtellte, und das war ö önigen 14 7 nach der ewig eintö (For und von Herrn vorgetragenen Dann ſang der Heldenbariton des Larkens Den Glanzpunkt des Abends bildete die Feſtrede des Herrn Dr. Otto Mül⸗ ler, M.⸗Gladbach, der in meiſterhafter Weiſe weck unn iele der chriſtlichen Gewer allen Jeu eine an⸗ Fele Meſdungen. Köln, 5. Juni. Die Induſtrie⸗ und Han⸗ nicht rüchwirkend ab 1. April, ſondern vor⸗ ufig nur ab 1. Mai nacherhoben wird. Die Groſthandelsindexziffer. Berlin, 5. Juni. Die Großhandelsinder⸗ kiffer vom 3. Juni iſt gegenüber der Vorwoche ö um 1,5 Prozent zurückgegangen. Sie beträgt deute 118,4. 1 fete Der Zuſtand Dr. Seipels. Wien, 4. Juni. Wie es heißt, ſoll für das Befinden des Bundeskanzlers der Donnerstag Sollte der Bundeskanz⸗ in Kriſentag ſein. f ſo werde die akute r dieſen Tag überſtehen, zefahr damit als überwunden betrachtet. Im⸗ ö nerhin ſei noch im Laufe der nächten zehn Tage nit ernſten Zwiſchenfällen zu rechnen. Der ob⸗ eltive Krankheitsbefund wird heute als zufrie⸗ ſenſtellend bezeichnet. Der Attentäter wurde heute erneut einem zerhör unterzogen. Unangenehmen Fragen berſuchte er dadurch auszuweichen, daß er ſie überhaupt nicht beantwortete oder Ohnmachtsan⸗ fälle vortäuſchte. Poſitive Ergebniſſe hat ſeine Vernehmung bisher nicht gebracht. Ueber Mit⸗ chuldige oder Mitwiſſer des Anſchlags hat der Täter bis jetzt nichts eingeſtanden. Herriot und das beſetzte Gebiet. aris, 5. Juni. Im„Oeuvre“ wird die %. einiger Blätter, Herriot wolle das Ruhrgebiet nicht räumen, als eine Fälſchung der Worte Herriots bezeichnet. Der künftige Miniſterpräſident betrachte den Be⸗ richt der Sachverſtändigen als die Baſis der Reparationspolitik und er gedenke nichts zu un, was dem Sinne dieſes Berichtes wider⸗ ſpreche. Die wirtſchaftliche Einheit des Reiches würde bergeſtellt. die Reaie der GEilenbahne ist mein Pfingstangebot für meine bekannten (vis-a-vis der Kirche) nunmehr ein N noch die beſte Waffe um das Leben in Form und Geiſt zu meiſtern. um uns zur har“ ten Arbeit zu ſtählen, darum treiben wir Sport. Sehen wir uns einmal den deutſchen Radrenn ſport eiwas genauer an. Iſt es nicht ein ent 8 Bild, wenn auf der Radrennbahn ein immer ae Feld ſchlanker junger Menſchen in flotter Fahrt, gleich fliegenden Adlern ihre Kreiſe ziehen! Wenn ſie in elegantem Rhythmus ihre ne bewegen um beim Glotlenſchlag zum flie⸗ nden Spurt überzugehen! Iſt es nicht eben⸗ alls ein minder ſchönes Bild, die kraftvollen Steher zu beobachten, wenn ſie in mächtiger Fahrt hinter ratternden Motorführungsmaſchinen ihre 50 bis 70 und noch mehr Kklometer durch treten! Wer kennt nicht die beſten unſerer Flie! ger oder Steher, welche Weltruf genießen? Wie oft und immer wieder haben ſie unſere deutſchen Erzengniſſe zum Siege geführt und der Welt aufs neue gezeigt, daß deutſche Kraft, deutſcher Wille und deuttſche Arbeit einzig in der Welt daſteht. 5 8 9 97 wo wir im Beſitze einer Radrennbahn ſind, wollen wir hoffen, daß auch hier in Worms Kampf geführt wird, um Deutſch⸗ lands Tüchtigfeit zu beweiſen. Die Eröffnung der Wormſer Radrennbahn ſoll eine ſpontane Kundgebung des deutſchen Sportgedankens ſein. Die Wormſer Stadt⸗ und Landbevölkerung, die ganze Umgebung ſoll ſehen. daß nicht immer in Großſtädten große Unternehmungen reifen und daß auch in kleineren Städten durch flammende Sportbegeiſterung alle kleinlichen Bedenken hin⸗ weggefegt werden, um eine große Sache zum abgeſchafft werden, nicht mit den Vorbehalten Poincares, ſondern genau, wie es von den Sachverſtändigen gemeint ſei. Auch die belgi⸗ ſche Regierung ſei dazu entſchloſſen, die Eiſen⸗ bahnregie auflöſen zu laſſen, ſobald die Or⸗ ganiſationsausſchüſſe mit dem Statut fertig wären. In dieſer Frage ſei die belgiſche Re⸗ gierung in der lezten Zeit mit Poincare nicht mehr einig geweſen. Die nüchſte Völlerbundstagung. Genf, 5. Juni. Auf der Tagesordnung des am 11. Juni zuſammentretenden Völkerbundes ſteht u. a. ein Brief der engliſchen Regierung über die individuellen Beſugniſſe und die Ver⸗ antwortung der Mitglieder der Regierungskom⸗ miſſion für das Saargebiet, ferner die Frage der deutſchen Anſiedler in Polen, der Erwerbung der polniſchen Staatsangehörigkeit ſowie fünf Danziger Fragen. Ein Attentat auf den albaniſchen Miniſter⸗ präſidenten. Rom, 5. Juni. Mel 1 Albanien ſoll der albaniſche Miniſterpräſtdent einem Attentat zum Opfer gefallen ſein. Weiter wird bekannt, daß daß ein italieniſches Kriegs- ſchiff den Hafen von Durazzo angelaufen hat Weitere italieniſche. 5 800 italieniſche Flüchtlinge aus Albanien ſeien in italieniſchen Häfen eingetroſſen. Die Nationa⸗ liſten haben die Stadt Berath eingenommen Verhandlungen mit dem Führer der Aufſtändi⸗ ſchen waren erfolglos. Der rumäniſche Votſchafter in Berlin demenktert. Berlin, 5. Juni. Die bereits über London 1 f Ss. eingegangenen Meldungen über einen Staats N ö in Rumänien reich des Generals Avarescu 95 0 jetzt auch über Belgrad. Darnach ſoh die liberale Regierung Bratianu geſtürzt ſein und der König und die Königin ſich. auf der Flucht befinden. Die rumäniſche Geſandtſcha in Berlin bezeichnet alle dieſe Meldungen als völlig aus der Luft gegrifſen. In Rumänien herrſche völlige Ruhe und Oronung. Lokale Nachrichten. * Juſerate für die Pfingſt⸗RNummer werden umgehend erbeten. * Herabſetzung der Krankenkaſſen⸗ beiträge. Auf die Bekanntmachung der Algemeinen Ortskraukenkaſſe Heppenheim über die Herabſetzung der Krankenkaſſenbeiträge von 6/0% auf 60% machen wir die Arbeitgeber und Verſicherte beſonders aufmerkſam. * Zur Eröffnung der Warmſer Radrennbahn. 9 Der Rennſport. ö Radrennen! Mancher denkt bei dieſem Worte an ein ſinnloſes Umkreiſen einer Rennbahn oder Durchhetzen einer Strecke auf der Straße, denkt an ſchwere Stürze mit den üblichen Arn⸗ und Beinbrüchen. Er hat vom Radrennen dieſelbe Vorſtellung wie vom Rugby, Fußball, dem opfer⸗ Kriegsſchiffe ſeien unterwegs reichen Hochgebirgsſport, wie überhaupt von je⸗ der Sportart, die perſönlichen Mut, Ausdauer, zähen Willen und kraftvolle Männlichkeit verlan⸗ Nach einer Meldung aus In ängſtlicher Vorſicht lehnt er erſchauern greulichen Sportarten ab f daß er nicht ſo kulturlos und gen. alle dieſe ſeinen Schöpfer, entartet iſt wie dieſe Knien und mit der braunen Haut. Solche Menſchen bedenken nicht, daß gerade ſeute, in dieſer verirrten Zeit. nur kraftvolle in⸗ tenſive Arbeit und der ſieahafte Wille zum Le⸗ ben uns aus allertieſſter Not und Verirrung er⸗ retten kann. Er ſieht nichts und weiß nichts von der kraftvollen Arbeit, die in den großen Hallen und Räumen in unſeren Fabriken geleiſtet wird, wo geniale Konſtrukteure, Ingenieure und Tech. niker Tag und Nacht nach den vollkommenſten Pingen ſtreben. um den deutſchen Erzeugniſſen wieder den friedlichen Weg auf den Weltmärkten zu ebnen. Er weiß nicht, oder will nicht wiſſen. was gerade im Sport der Kamyf um den Plah an der Sonne am härteſten gekämpſt wird und daß nur in der Vielſeitigkeit des deutſchen Sports der Weg zur Geſundung unſerer zerbrochenen Volkskraft und unſerer zerſchlagenen Wirtſchafts⸗ aft liegt. 5 und preiſt Menſchen mit den nackten Siege zu führen. Worms ſollte und dürfte nicht rb, wen überall das friſche und pulſie⸗ rende Sportleben im Erwachen iſt. Auch ſeine eigentümliche geographiſche und wirtſchaftliche Lage zwiſchen dem großen Städtedreieck Mainz⸗ Darmſtadt⸗Frankfurt⸗Mannheim bedingt es. Wir können nicht nur von mittelalterlicher Romantil und von ſagenhafter Nibelungenlegende 15 wir müſſen treiben, ſonſt werden wir getrieben Die neue Schöpfung, unſere Radrennbahn, liegt nun in formvollendeter Weiſe vor uns. Männer von Tatkraft, Weitblich und Energie, ſind hier am Werke geweſen, ſonſt wäre es nicht möglich geweſen, die Bahn in ſo kurzer Zeit unter rie⸗ ßengroßen finanziellen Opfern ihrer ſportlichen Beſtimmung zu übergeben. 5 g Und nun zieht eure Siegeskreiſe, ihr jungen Menſchen und tragt den alten Ruf der Nibelun⸗ genſtadt auch in die neue Welt, in die Zukunft! Aus der kathol. Welt. Plan einer katholiſchen Univerſität in Peking. Die Benediktiner der amerikaniſch⸗kaſſinenſt⸗ ſchen Kongregation rüſten ſich, in Peking eine Niederlaſſung zu gründen. Aus dem Kloſter ſol mit der Zeit eine katholiſche Univerſität hervor⸗ gehen. Urheber des Planes iſt ein Benediktiner. Oblate, Prof. Martin O. Toole, der in langjäh rigem Aufenthalt in China ſich mit den Verhält. niſſen vertraut machte. Da die katholiſche Miſ ſton gegenüber den acht oder mehr Hochſchulen [der Proteſtauten nur eine einzige beſitzt, die Aurora der Jeſuiten in Schanghai, ift dieſeg Anternehmen freudig zu begrüßen.. * Sport und Spiel — Stuttgarter Fuftballer in Jlalten- Mailand, 1. Juni. Fußballklub Bologna ſchlut am Freitag den Stuttgarter Fußballklub mit 120 ö Die franzöſiſche Olympiade. ö Paris, 2. Juni. Bei dem olympiſchen Fuß⸗ ballmatch Uruguay— Frankreich hat Uruguay Frankreich mit 51 geſchlagen(2:1). Ferner ſchlug Aegypten Schweden mit 510. Beim Boxmatch zwiſchen Criqui, dem frülſeren Weltmeiſter der Federgewichtsklaſſe ge⸗ zen den Amerikaner Danny iſt Criqui in der 8. ANunde k. o. geſchlagen worden. 1 5 Heugras⸗ Perſteigerung. Am Donnerstag, den 12. Juni 5s. Js., vormittags 9 Uhr beginnend wird in der Wagenhalle des Schloſſes in Weinheim das Heugras vom Hems bacher Wieſengut verſteigert. 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