0 5 1 N f i N 15 0 5 1 1 5 1 0 ö 5 175— 2 1 11. 100 22 95 1 0 100 3 115 822 5 5 2 1 10 5 a g N 50 1* 2 7 1 f 189 g. 177 1 10 5 8 2. 27 r 1 f 10 1 0 0 N l 4 1 Hora noi u. 11 5 00 N 1 unerreicht im Stopfen, Sticken und Nähen. 1 Dr. ompsons fad adaurhdaung af tdeagtdgpünahgon uad Aonsllertruppe Ibs Gunfige Zaplungebedingungen! * Seifenpülver I 5 ern eimer Zeitung— Viernheimer! eingetroffen und gibt morgen Alleinverfauf für den hleſigen Platz:(Biernh 8 9 Viernh Machrichteg Anzeigenpretſe: Die einſpaltige Millimeterzeile koſtet 5 Pfg., die Nie e 50 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Inſerate müſſen bei Aufgabe bezahlt werden, mit Ausnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatlich 2 Mark frei ins Haus gebracht.— Gr atis beilagen: wöchentl. 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J., kurz per Postkarte mitzuteilen, welcher Vers am besten gefallen hat. Der meistgenannte Vers, bezw. die betr. Einsender, rangieren bei der notariellen Preisverlosung an erster Stelle, der nächst häufig genannte an zweiter Stelle und so fort. Wir setzen folgende Barpreise aus: Erster Preis Foldmark 300. Zweiter Preis 1 150. ritter Preis 10 50. Zehn Preise à Mk. 20.- 5 200. Dreissig Preise à Mk. 10 1 300. zusammen: Eintausend Goldmark. Perner 200360 Trostpreise, bestehend aus je einem Sortiment unserer sämtlichen Putzmittel und 500 1000 Preise, bestehend aus je einer Pose Hekro- Extra schwarz und farbig. Die Namen der Barpreisempfänger werden in der Anzeige Nr. 13 oder 14 veröffentlicht. Hekro-Werke, Chemische Fabrik, „ m. b. M., Dortmund. Nr. 1. Reklame in höchsten Tönen jeder preist, N Was nichts beweist, sein Zeug zumeist. 2, B.: Wo ein Schnaps uns winkt, den man nicht trinkt. ist's—„Edel-Likör“ unbedingt! 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Die Abgeordneten der Linken blieben zum Proteſt sitzen. Der Präſident der Kammer. Pain⸗ kleve, erteilte dem neuen Miniſterpräſidenten das Wort, der darauf unter großem Schwei⸗ gen des Hauſes die Botſchaft Millerands ver⸗ las. Die Botſchaft hat folgenden Wortlaut: „Meine Herren Senatoren, meine Herren Abgeordneten! Als die Nationalverſammlung mir die Ehre erwies, mich mit 685 Stimmen zu dem höchſten Amt zu berufen, wußte ſie aus meinen öffentlichen Erklärungen, daß ich nur bereit war, ins Elyſee zu gehen. um dort eine nationale Politik des ſozialen Fortſchrit⸗ tes, der Ordnung, der Arbeit und der Einig⸗ keit zu vertreten. Die feierliche Verpflichtung, dir ich vor dem Lande übernommen habe, e ich getreu gehalten. Frankreich dürſtet nach Frieden. Es will mach außenhin eine Politik ausüben, die im Einverſtändnis mit ſeinen Alliierten Sicher⸗ beit, Reparationen, Durchführung des Verſail⸗ ler Vertrages und Reſpektierung ſämtlicher diplomatiſcher Akte gewährt, die die neue europäiſche Ordnung gegründet haben. Dieſe Außenvolitik macht eine Innenpolitik notwen⸗ dig, die ſich von den Lehren des Krieges lei⸗ ten läßt, die ſich auf das Einverſtändnis unter den Franzoſen, auf die Achtung vor der Mei⸗ nung auf den Glauben der anderen und auf das Beſtreben gründet. in die ſozialen Bezieh⸗ ungen immer mehr Gerechtigkeit und Gutes hineinzutragen, ſowie auf den Willen der Auf⸗ rechterhaltung eines ſtrengen Gleichgewichts zwiſchen öfſentlichen Einnahmen und Aus⸗ gaben. um den Kredit Frankreichs zu wahren. Dieſe Idee hat mich in meinen Handlun⸗ gen ſtets geleitet und wird mich auch weiter— hin leiten. Durch die Beſtimmung, daß der Präſident der Republik im Falle des Hochver— rats verantwortlich iſt, hat die Verfaſſung im nationalen Intereſſe der Stabilität und Ste⸗ tigkeit dafür Sorge tragen wollen, daß die Vollmachten des Präſidenten ſieben Jahre hindurch von den Schwankungen der Politik geſchützt bleiben. Wenn künftig die Willfür einer Mehrheit den Präſidenten der Republik zwingen könnte, ſich aus politiſchen Beweg⸗ gründen zurückzuziehen, ſo wäre der Präſident nur noch ein Spielball in den Händen der Parteien. Sie werden mir behilflich ſein, eine ſo furchtbare Gefahr abzuwenden. Ich habe es abgelehnt, von meinem Poſten zu deſertieren. Es iſt nicht möglich, daß das Parlament ſich über die Geſetze hinwegſeht, die beachtet wer— den müſſen. Gefährliche Ratgeber bemühen ſich, ihre Parteiintereſſen durchzuſetzen, daß die neue Legislaturperiode mit einem revolu⸗ tionaren Akt beginnt. Die Kammer wird ihnen die Gefolgſchaft verweigern. Getreu dieſer Ueberlieferung wird der Senat, wie er es in den ernſteſten Situationen war, der Verteidi⸗ ger der Verfaſſung bleiben. Eine konſtitutio⸗ nelle Frage von ſolcher Wichtigkeit für die Zu⸗ kunft der Republik, wie es die durch die gegen⸗ wärtige Kriſe aufgeworfene iſt, kann nicht im Halbdunkel durch Entſcheidungen einzelner Perſonen geregelt werden. Ich appelliere ver⸗ trauensvoll an die Vernunft beider Häuſer des Parlaments, an Ihre Vorſicht, an Ihre Liebe zu Frankreich und der Republik. Aus Pflicht bewußtſein habe ich gerne die Verantwortung übernommen. Für das Parlament iſt nun die Stunde da, die ſeinige zu übernehmen. Nach Verleſung der Botſchaft des Präſi⸗ denten erklärt Kammerpräſident Painleve: Ich nehme Kenntnis von dem Inhalt der Bot⸗ ſchaft des Präſidenten der Republik, deren Wortlaut im Protokoll aufgeführt wird und deren Text in den Archiven aufbewahrt wer⸗ den wird. Hierauf verlieſt Miniſterpräſident Mar⸗ ſal die Reegierungserklürung, die von der Rechten und den Mittelparteien mit Beifall aufgenommen wird. Die Links⸗ parteien nahmen ſie mit eiſigem Schweigen auf. Sie lautet: „Sie haben die Votſchaft des Präſidenten der Republik gehört. Die Regierung, die vor ne ſteht, iſt nur gebildet worden, um der einigen Tagen außerhalb des Parlaments er⸗ öffnet iſt, aber in der das Parlament endgül⸗ tig enſcheiden kann, auszuſprechen. Bir haben Ihnen alſo kein Regierungsprogramm zu ent⸗ wickeln. Unſere Aufgabe iſt begrenzt und ganz beſtimmter Art. Entweder werden Sie uns, wie wir es fordern, erklären, daß die verfaſ⸗ ſungsmäßigen Geſetze unantaſtbar über den Parteien bleiben müſſen. In dieſem Fall wird die Autorität Ihrer Abſtimmung den Führern der aus den Wahlen vom 11. Mai hervor⸗ gegangenen Mehrheiten zeigen, daß ſie die Pflicht haben, die Regierung, die der Präſi⸗ dent der Republik ihnen angeboten hat, aus ſeinen Händen anzunehmen und die Leitung der franzöſiſchen Politik zu übernehmen, oder aber, Sie werden uns durch eine Abſtimmung, in der jeder einzelne unzweideutig ſeine Ver⸗ antwortung erkennen wird, erklären, daß Sie die von dem Präſidenten der Republik in ſei⸗ ner, Botſchaft aufgeſtellten Grundſätze nicht billigen, Grundſätze, die wir vor Ihnen ver⸗ teidigen und die Grundlagen der republikani⸗ ſchen Verfaſſung bilden. In dieſem Falle wer⸗ den wir dem Präſidenten der Republik über unſeren Mißerfolg berichten, und dieſer wird alsdann den ſich daraus ergebenden Entſchluß faſſen. Wir appellieren an Ihr Gewiſſen und an Ihre Vernunſt. Die Debatte muß von jeder Zweideutigkeit frei bleiben. Die Abſtimmung, die Sie vernehmen werden, iſt von höchſter Bedeutung für die Zukunft des Regimes Die Wahrung der Geſetzmößigkeit iſt die Bürg⸗ ſchaft für unſere reyublikaniſche Einrichtung u. die Garantie der öffentlichen Freiheit. Die Debatte. Der Vorſitzende verlieſt die eingelaufenen Interpellationsanträge und fragt den Miniſterpräſidenten, wann deren Diskuſ⸗ ſion ſtattfinden ſoll. Der Miniſterpräſident er— klärte, er nehme die ſofortige Diskuſſion an. Hierauf verlieſt Kammerpräſident Painleve den Beſchlußantrag der Parteiführer des Kar— tells der Linken, der lautet: „Die Kammer iſt entſchloſſen, mit einem Miniſterium, das durch ſeine Zuſammen⸗ ſetzung die Verneinung d. Rechne des Marſa ments darſtellt, nicht in Verbindung zu tre⸗ ten, lehnt die verfaſſungswidrige Deb att e ab, zu der ſie aufgefordert wird. und be⸗ ſchließt, jede Debatte zu vertagen. bis ſich ihr eine Regierung vorſtellt, die entſprechend dem ſouveränen Willen des Landes gebildet iſt.“ Der Abg. Reibel bekämpft in einer zweiſtündigen Rede die Vertagung. Nach einem Schlußwort Marſals hat die Kammer um 7 Uhr die Debatte beendet. Vor der Ab⸗ ſtimmung ſtellte der Miniſterpräſident die Vertrauensfrage gegen den Vertagungsantrag der Partei führer der Linken. Der Antrag wird jedoch 329 gegen 214 Stimmen angenommen. mit 3 Nach der Abſtimmung über die Tagesord— nung der Mehrheit hat dieſe beſchloſſen, den Wortlaut der heute angenommenen Tagesord⸗ nung und das Ergebnis der Abſtimmung, 120 8 heißt, die Namhaftmachung der Abgeordneten, die für oder gegen die Tagesordnung geſtimmt haben, im ganzen Lande zu verbreiten.„Die Kammer hat ſich darauf auf Mittwoch Nach⸗ mittag 3 Uhr vertagt, um, wie es heißt,„eine Mitteilung der Regierung entgegenzuneh⸗ men.“ Im Senat. Nach einer Verleſung der Botſchaft des Präſidenten der Republik in dem Senat teilt der Senatspräſident mit, daß von dem Senator Cheron eine Interpellation eingegangen ſei, in der über die Politik der Regierung interpelliert werden ſoll. Die repu⸗ blikaniſche Union, die Gruppe Poincares, ſchloß ſich dieſer Interpellation an. Von! der demokratiſchen Linken wurde darauf die Ver⸗ tagung dieſer Interpellation beantragt. Dieſer Antrag wird mit 154 gegen 144 Stim⸗ men angenommen. 0 Demiſſiun Marſals. Paris, 11. Juni. Sofort nach der Kam⸗ merſitzung hat ſich das geſamte Kabinett Mar⸗ fal nach dem Elyſee begeben, um dem Prä⸗ den. Nachher iſt folgendes Kommunique ver⸗ öffentlicht worden: Der Miniſterpräſident hat ſich mit ſeinen Miniſtern nach dem Elyſee be⸗ geben, um den Präſidenten der Republik über das im Parlament Vorgefallene zu unterrich⸗ ten. Millerand hat Marſal und ſeinen Mitarbeitern lebhaft für die Unterſtützung gedankt, die dieſe ihm für die Verteidigung der Verfaſſung geleiſtet haben. Nachdem die Miniſter ihre Demiſſion angeboten hatten, hat Millerand geantwortet, daß er in Anbetracht des Berichtes, den der Miniſterpräſident ihm über die Verhandlungen der beiden Kammern gemacht hat, beſchloſſen habe, zu demiſſionie⸗ ren. Er hat demzufolge das Kabinett erſucht, im Amt zu bleiben. Der Miniſterrat wird ſich heute vormittag verſammeln. Der Beſchluß des Präſidenten der Republik wird den beiden Kammern zu Beginn der Nachmittagsſitzung zur Kenntnis gebracht werden. Dieſem Kommunique kann noch hinzuge⸗ fügt werden, daß Miniſterpräſident Marſal auf Grund der Verfaſſung bis zur Wahl des neuen Präſidemen der Republik interimiſti⸗ ſcher Staats⸗Cheſ wird. Die Wahl Painleves zum Präſidenten der Republik wird ſomit un⸗ ter der Leitung Marſals vorgenommen wer— den. Das heutige Ergebnis iſt auch an offizi⸗ eller Stelle offenbar vorgeſehen worden. So wird bekannt, daß bereits geſtern Arbeiter den Saal des Verſailler Schloſſes, wo die Präſi⸗ dentenwahl vorgenommen wird, in Ordnung gebracht haben. Die heutige Sitzung der Reichsregierung. Berlin, 11. Juni. Die für heute im Reichskabinett angeſetzten Beratungen über die Ausreiſegebühr iſt verſchoben wor⸗ den. Die Reichsregierung wird ſich in ih cer heutigen Sitzung mit der Frage der kommen den Micumverhandlungen beſchäftigen. Für morgen ſind in Düſſeldorf zwiſchen der Micum und Vertretern der Induſtrie Verhandlungen angeſetzt, bei denen ſich erhebliche Schwierig- keiten ergeben dürften, zumal eine Verlänge rung der Micumverträge auf Koſten des Rei ches unmöglich iſt. Am Samstag werden die Vertreter der Induſtrie der beſetzten Gebiete der Regierung über ihre Beſprechung mit der Micum berich ten. Reichsregierung wird ſich in den nächſten Tagen ferner mit den Vorbereitungs arbeiten für die Durchführung des Sachver ſtändigengutachtens befaſſen. Der Staatsſekre⸗ tär Vogt vom Reichsverkehrsminiſterium iſt nach Berlin zur Berichterſtattung zurück gekehrt. Die Regierung wird auch die Durch führung diplomatiſcher Schritte, die in der Erklärung des Reichs kan zlers angedeu— tet wurden, und die eine Verminderung der Kontrollbeſtimmungen herbeiführen ſollen, in Erwägung ziehen, da damit zu rechnen iſt, daß die Kontrollinſtanz für die indirekten Steuern den Verſuch machen wird, ein Tabak monopol durchzuführen. Es iſt ſeitens der Ta bakintereſſenten an die Regierung bereits die Forderung gerichtet worden, vor dem Abſchluß endgültiger Reparations verhandlungen eine Sicherheit gegen die Einführung eines Tabak monopols zu ſchaffen. —— Die Der oberichleſiſche Bere arbeiterſtreik beendet. Breslau, 11. Juni. Angeſichts der Ausſichtsloſigkeit der nun ſchon ſechs volle Wochen dauernden Lohnbewegung beſchließen die etriebsräte als die Führer in der ober— ſchleſiſchen Streikbewegung, den Streik ſowohl im Bergbau als auch in der Metallinduſtrie abzublaſen. Sobald als irgend möglich, ſoll die Wiederaufnahme der Arbeit er⸗ folgen. Soweit nicht techniſche Schwierigkeiten bei der Wiederaufnahme der ausgelöſchten Hochöfen die Arbeitsaufnahme verzögert, wird heute ſchon gearbeitet. In einem Aufruf an die Oeffentlichkeit wird ſeitens des Berg⸗ arbeiterverbandes über die Urſachen der Nie⸗ derlage Aufklärung gegeben werden. ſidenten der Republik ber die Lage zu berich⸗ mmer und dem Senat zu. 0 lelle⸗ W. iin eier Eee Jene 1 2 mindeſt geht der Seipel. Oeſterreich geht an ſeiner Sozialdemokratie zugrunde. Um dies richtig zu verſtehen, muß vor allem auf den großen Unterſchied zwiſchen dieſer öſterreichiſchen Partei und etwa der reichsdeutſchen Sozialdemokratie hingewieſen werden. In Oeſterreich gibt es weder„Unab⸗ hängige“, noch auch Kommuniſten in nennens⸗ werter Anzahl. Die öſterreichiſche Sozialdemo⸗ kratie iſt daher heterogen zuſammengeſetzt und umfaßt Typen vom Schlage des Großbourgeois wie auch politiſch verzweifelter Deſperados; ein ſolcher war Karl Jaworek, der das Attentat auf Bundeskanzler Seipel verübte. Die ſozlaldemo⸗ kratiſche Partei Oeſterreichs iſt derzeit Gaſtgeber des 3. Internationalen Gewerkſchaftskongreſſes; es iſt ein etwas merkwürdiger Auftakt zu dieſer Tagung, daß ein Parteiangehöriger jenen Mann niederknallte, dem das ganze öſterreichtſche Volk einſchließlich der Arbeiterſchaft die Rettung aus einem unentrinnbar ſcheinenden Verderben ver⸗ dankt. Wenn es ſo kam, ſo iſt daran einzig und ausſchließlich die Preſſe, Verſammlungen uſw. ſchuld, die gegen den Bundeskanzler gerichtet wa⸗ ren, eine politiſch vielleicht ganz bequeme Taktik, die aber jede moraliſche und ſtaatsmänniſche Verantwortlichkeit vermiſſen läßt. Es iſt kein Zweifel, daß die Sanierung Oe⸗ ſterreichs kein Ideal an ſich bildet; Dr. Seipel wäre der letzte, der dies behauptet hätte. Stag⸗ nation im Wirtſchaftsleben, Abbau von Ange⸗ ſtellten, Erhöhung der Zahl der Arbeitsloſen u. v. a. waren unvermeidliche Begleiterſcheinungen dieſes volkswirtſchaftlichen Geſundungsprozeſſes. Dieſe Erſcheinungen boten zugleich einen will⸗ tommenen Hebelpunkt der politiſchen Oppoſition, maßloſen Hetze einzuſetzen. Dr. Seipel wurde einfach als derjenige hingeſtellt, der an allem Widerwärtigen ſchuld ſei. Dieſe Auffaſſung wurde in der Parteipreſſe Tag für Tag der urteilsloſen Maſſe eingepaukt. Dabei verfolgte die öſterreichiſche Sozialdemokratie die Taktik, nicht die offiziellen Führer, ja nicht ein⸗ mal ſo ſehr die offizielle Parteipreſſe dieſes Ge⸗ ſchäft in fanatiſchem Haſſe beſorgen zu laſſen, es wurden abſeitsſtehende Organe, wie etwa der Abend, oder Politiker zweiter Garnitur vorange⸗ ſchickt, deren Saat aufgegangen iſt.. ö Angeſichts deſſen bedeutet es natürlich ein bo— denloſes von Heuchelei, wenn nunmehr nach dem Mordanſchlag die ſozialdemokratiſchen Führer ſich beeilen, den Attentäter von den Nock⸗ ſößen der Partei abzuſchütteln, noch dazu zum Teil unter Ausdrücken„aufrichtiger Hochſchätzung für die Perſon Dr. Seipels“. Wenn am Tage nach dem Mordanſchlag die Wiener Arbeiter⸗ Zeitung ſchrieb:„Nie, auch nicht in den Zeiten ſchärſſten K ampfes, haben wir dem Bundeßkanf⸗ ler perſönliche Achtung verſagt. Einem Manne, der für ſeine Sache aus keinem unlauteren Be— ſondern aus perſönlicher Ueberzeu⸗ einem Manne, der ein ſchlichtes; Leben führt, und nicht einmal das Gehalt, das ein öſterreichiſcher, Bundeskanzler bezieht, für ſich gebraucht, einem obwohl ſeit Jahren krankt, vom frühen zum ſpäten Abend unermüdlich ar⸗ beitet, einem ſolchen Manne wird auch der enk⸗ ſchiedenſte Gegner die perſönliche Achtung nicht verſagen,“ ſo ſtimmt dies zwar alles Wort für Wort: wenn man aber dagegen hält, wie die ſo zialiſtiſche Preſſe Seivel förmlich als einen Maſſenmörder am arbeitenden? 874“ hinſtollte, daun ist über die geistige Urheber oft der 5er. iſchen Sozialdemokratie an der ruchloſen Ta: 1 2** um mit einer Maß weggrunde, gung kämpft, beſcheidenes nicht übermäßige Manne, Morgen bis 55 Wiener Südbahnhofe gar kein Zweifel. Zu⸗ Führerſchaft dieſer Partei jſede Führer haben unter allen Umſtänden ſo zu reden und ſo zu handeln. daß auch verſchrobene Köpfe und Arme im Geiſte von ihren Worten nicht mißleitet werden können. Der gemeine Mann iſt ſich nicht immer im klaren über die„feineren“ Ausdrucksformen parlamen⸗ tariſcher Diktion, in denen„die Bekämpfung ei⸗ nes Schädlings bis aufs Meſſer“ noch nicht die Parole zu einer Meſſerſtecherei bedeutet. Die Sozialdemokraten, und namentlich ihr Parteior⸗ gan, haben aus taktiſchen, parteiiſchen Gründen das ganze Wirken des Bundeskanzlers in gro⸗ tesk übertriebener Weiſe herabgeſetzt, haben an ſeiner Arbeit kein gutes Haar gelaſſen und ha⸗ ben hundertundeine Witzſorm— wir erinnern an„Seipelei“ und„die Seipel⸗Krone“— erfun⸗ den, um den Bundeskanzler und ſeine Tat, das! Genfer Sanierungswerk, den breiten Maſſen Verantwortlichkeit ab. eli zen. Nie Veſprechung dauerte dreiviertel Stun⸗ verhaßt zu machen. Ihm wurde die Schuld für 65 kriſenhaften Erſcheinungen zugeſcheven, di bielſach nicht durch daß Genfer Sanic ngswer ntſtanden ſind, ſondern gerade dadurch, da; ndeskanzler Seipel und die Regierungsmehr unter dem Drucke der Oppoſition genötigt waren, Zugeſtändniſſe bei der Durchführung des anierungswerkes zu machen, wodurch letzten des unſere augenblicklichen Wirtſchafts⸗ und roduktionsfragen verſchärſt wurden. Zweck der ozialdemokratiſchen Taktik war es dabei nur, micht das Genfer Sanilerungswerk zu Fall zu bringen, ſondern deſſen Durchführung in Bah⸗ n zu zwingen, die der ſozialdemolratiſchen nhängerſchaft genehm und dem Wachstum der artei bekömmlich wären. Als Dr. Seipel vor zwei Jahren die Regierung übernahm, ſpielte er ſcherzhaft auf die vulgäre Phraſe an, ſeine Geg ner hätten den Teufel ſo lange an die Wand ge⸗ alt, bis er nunmehr ſelbſt erſchienen ſei. Dit zialdemokraten haben tatſächlich in Dr. Sei⸗ pel den großen Gegner erkannt und ihn darum immer wieder vor dem Volke als den Leibhaf⸗ tigen dargeſtellt. Wie ſich Oeſterreichs Schickſal in der nächſten Zeit geſtalten wird, hängt lediglich von der Frage ab, ob Seipel geneſen wird oder nicht. Heute zumindeſt iſt ein geſundes Oeſterreich ohne Seipel kaum vorzuſtellen. Er hat dem öſterrei⸗ chiſchen Volke den Glauben an ſich ſelbſt wieder⸗ gegeben, was nicht hindern konnte, daß einer aus dem Volke ſelbſt auf ihn den Revolver an⸗ ſchlug. Dieſes Attentat könnte man faſt als einen Selbſtmordverſuch Oeſterreichs ſelbſt auf⸗ faſſen. kleine politiſche Umſchau — Ein politiſches Attentat. Geſtern Nacht gegen 2 Uhr iſt auf die„Norddeutſche Preſſe“ in Neuſtettin ein politiſches Attentat verübt wor⸗ den. Die Täter haben eine Brandbombe in den Keller gelegt und ſie entzündet, ſo daß der größte Teil des Lagers vernichtet wurde. Menſchen⸗ leben ſind nicht zu beklagen. Die Täter ſind ver⸗ haftet. Sie gaben an, daß ſie zur Kommuniſti⸗ ſchen Partei gehören. Auch ſollen ſie erklärt ha⸗ ben, daß das Attentat nur der Anfang von noch weiteren Anſchlägen ſei. — Die Grundlage für eine engliſch⸗franzöſiſche Einigung. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph“ ſchreibt, daß eine Einigung zwiſchen der franzöſiſchen und der engliſchen Re— gierung auf folgender Grundlage zuſtandekom— men könne: 1. Durchführung des Dawes-Planes, wirtſchaftliche Räumung der Ruhr und des Rhein— landes, ſobald Deutſchland den Plan durchge— führt haben werde. 2. Sofortige Herabſetzung der militäriſchen Beſetzung des Ruhrgebietes und vollſtändiger Rückzug der Truppen, ſobald der Dawes-Plan normal funktioniert. des Sicherheitsproblems durch Vermittlung des Völkerbundes durch den Abſchluß eines Garan— tievertrages, der ſich an die Vorſchläge Lord Ro— bert Cecils anlehnen würde. Macdonald ſei zwar für einen neuen Garantievertrag nicht be— zeiſtert, dagegen ſei die große Mehrheit des Ka— binetts einem ſolchen Vertrage günſtig geſinnt. J. Ueberführung der Militärkontrolle in Deutſch— land an den Völkerbund. 5. Diskuſſion der all⸗ gemeinen Abrüſtung in Verbindung mit dem Abſchluß eines neuen Garantievertrages. — Rücktritt des griechiſchen Kriegsminiſters. Nach Meldungen aus Athen iſt dort eine neue Regierungskriſe entſtanden. Der Kriegsminiſter kondylis iſt nach ſcharfen Meinungsverſchieden— heiten mit dem Miniſterpräſidenten über die in— tere und äußere Politik zurückgetreten. Kon⸗ zvlis hatte den Wunſch. die Armee zu verſtäx⸗ Sie liebten ſich Noman von Georg Okonkowski. 24(Nachdruck verboten.) „Auf die Empfehlung des Herrn Polte hin, bin 0 gern bereit, von Ihren Dienſten Gebrauch zu machen. Selbſtverſtändlich werde ich ich natürlich Zie auch gebührend honorieren“, ſagte Anatol. „Vielleicht ſchenken mir der Herr Baron morgen ine Stunde zur ausführlichen Beſprechung?“ Der Schreiber blieb immer gleich höflich und zeſpektvoll. „Gut. Wos?“ „Hier, wenn ich bitten darf. Die Zeit ſtelle ich in das Belieben des Herrn Barons!“ „Alſo ſagen wir: gegen zwölf Uhr. Der Schreiber verbeugte ſich gegen Polte, der ihm kordial die Hand reichte, dann entfernte er ſich „Sie haben Glück, lieber Freund!“ ſagte Polte, obald die Tür ſich hinter dem Schreiber geſchloſſen hatte.„Sie haben da einen zuverläſſigen Bundes⸗ 5 ienſte leiſten wird. Deſto beſſer! Da brauchen Sie meine nicht mehr und ich habe nicht länger nötig, mich um erwiſcht, der Ihnen gute die ſatale Angelgenheit zu kümmern“. „Vorläufig tappe Rat angedeihen laſſen wollen!“ „Gut alſo, kommen Sie; wir reden unterwegs weiter darüber“. Anatol fuhr mit dem Pferdehändler in deſſen ele⸗ Er oute D. denn das Schickſal ſch 55 guter Dinge, denn das Schi ſchien in roſiger Laune alles das, was es für die Familie Unange⸗ nehmes gebracht hatte, in ſeinen perſönlichen Vor⸗ tkutſchierer nach der Stadt. teil umwandeln zu wollen. Nun wohl, er würde ſich die Gunſt des Schickſals gern gefallen laſſen, und er kam ſich ſehr erhaben, vor, als er das Sprichwort zitierte:„daß nur dem Starken und Mutigen das Glück 16. Kapitel. Ein düſterer, grauer Herb barnehmen Letlauſchen Villa herrschte — 1 3. Löſung * N — eide. a ppe ich dem Menſchen gegenüber ch im Dunkeln“, ſagte Anatol,„und Sie würden ich ſehr verbinden, wenn Sie mir trotzdem Ihren morgen.„t der hollſtändige zu treffen, daß ein land von außen her tiſch in Kraft trete. General Pangal ſeinem Nachfolger ernannt worden. Kondylis nun bekanntgegeben, daß er den Sturz der gegen wärtigen Regierung betreiben werde, da ſie eine Gefahr für das Land bilde. 1 — Die Lage in Albanien. Aus Valona wird gemeldet, daß Tirana den Aufſtändiſchen in die Hände geſallen und die Regierung auf der Flucht — Zum Parteitag der repubiltaniſchen Partei in Claveland. Wie aus Cleveland gemeldet wird, hat der Präſident des Parteitages der Re⸗ publikaniſchen Partei in Cleveland bei ſeiner Er⸗ öffnungsrede das offizielle Zarteiprogramm dar⸗ gelegt und gusdrücklich betont, es ſei unbedingt notwendig, daß Coolidge die Führerſchaft der Republikaniſchen Partei beibehalte. Der Präſi⸗ dent des Parteitages empfahl weiterhin eine Teilname Amerifas an dem Haager Weltſchieds⸗ gerichtshof, unabhängig vom Völkerbund trat ferner dafür ein, daß Amerika Europa bei der Durchführung des Sachverſtändigengutachtens behilflich ſein müſſe. — Die Streikſtimmung bei der Eiſenbahn. Während der Pfingſtfeiertage iſt es erfreulicher⸗ Weiſe nicht zu Störungen des Landverkehrs ge⸗ kommen, da die Organiſationen in die beſonders gefährdeten Reichsbahnorganiſationen Vertreter entſandt hatten, die in Betriebsverſammlungen und marienpreis in ſieben dramatiſchen Bildern mit eindringlich vor Teilaktionen warnten und da⸗ rauf hinwieſen, daß diesmal alle Gewerkſchaften ohne Unterſchied der Parteirichtung geſchloſſen vorzugehen bereit ſeien, falls die Regierung ih⸗ ren Standpunkt nicht ändern ſolſte. Am geſtri⸗ gen Dienstag haben die Beratungen über die Frage Sreik oder Neuregelung in Berlin begon nen. Zunöächſt ſind hier die Vertreter der chriſt⸗ lichen Richtung, des Deutſchen Gewerkſchafts, bundes, zuſammen gekommen, deren Entſchei⸗ dung in den Mittagsſtunden zu erwarten iſt Am Weittwoch tagt dann der freigewerkſchaftlich: Deutſche Eiſenbalnerverband. Der Allgemein, Eiſenbahnerverband(Hirſch-Duncker) und auch die kommuniſtiſche Oppoſiion treten formell am heutigen Mittwoch zuſammen, obwohl hier eir grundlegender Beſchluß ſchon am Pfingſtſams ac geſaßt worden iſt. Die Kommuniſten haben be— ſchloſſen, ihre Mitglieder zum Streik aufzurufen wollen aber vorſichtshalber noch die Entſcheidun! der Gewerkſchaftlichen Großorganiſationen ab, warten. Die Gewerkſchaften wollen noch in Laufe des Mittwochs einen erneuten Schritt be der Regierung verſuchen. Sollte dieſer aus ſichtslos ſein, iſt kaum noch an der Durchführung zu zweifeln, der zunächſt weniger den Perſonen verkehr berühren dürfte, deſſen Wirkungen au die Güterbeförderung ſich jedoch ſchon nach eini gen Tagen bemerkbar machen würde. Aus Nah nud Fern. Gernsheim a. Rh., 10. Juni. Die Feier den 25jährigen Stiftungsfeſtes der hieſigen Jüng⸗ lingsſodalität, verbunden mit einer Jünglings⸗ wallfahrt nach Maria Einſiedel nahm einen über⸗ aus herrlichen und eindrucksvollen Verlauf. Nahezu dreitauſend Jungmannen aus der Diß zeſe Mainz und einigen Orten der angrenzende. Diözeſen Freiburg, Speier, Limburg und Fulda hatten ſich in Sonderzügen eingefunden. So wurde die Veranſtaltung zu einer machtvollen Kundgebung katholiſcher Jungmannen. Eine Illumination des Turmes der Gernsheimer Pfarrkirche, Feiergeläute und Choralblaſen vom Turm leitete die Feier am Vorabend ein. In Ruhe; die Bewohner des Hauſes ſchienen noch zu hlafen, nur oben im zweiten Stock preßte ein junges Mädchen die bleichen Wangen an die Fen⸗ ſterſcheiben und blickte hinaus in den gleichmäßig rieſelnden Regen, der auf den Raſenplätzen und Kieswegen große Lachen und Tümpel bildete, und ö ſah dem Treiben des Herbſtwindes zu, der die Blumenſtöcke bog und das gelbe Laub von den Bäumen riß. Arme Theal Nach einer ſchlafloſen Nacht war ſie früh aufgeſtanden, um ihre Sachen zu packen. Denn das ſtand bei ihr feſt: ſie mußte fort, das elterliche Haus verlaſſen. Aber während ſie in ihren Kleidern herumſpühlte, fuhr ihr immer wie⸗ der die Frage durch den Kopf:„Wohin? wohin? wohin?“ Sie hatte ſich vergeblich das Hirn zergrübelt und zermartert, an alle entfernteren Verwa ge⸗ dacht, an alle Bekannten und an ihre Ju zun⸗ dinnen, davon ſie eine große Anzahl hatte. Aber dennoch war keine unter ihnen, der ſie in ihrer ſegenwärtigen Lage hätte anvertrauen, die ſie um tz, Unterkunft und Beiſtand hätte bitten mö⸗ gen. Wie ſie ſich im übrigen ihre Zukunft ge⸗ ſtalten wollte, darüber war ſie ſich vollſtändig 1 0 ö 0 Sie wollte Sängerin werden. Man hatte ihr oft nug von berufener Seite geſagt, daß ſie eine ſchöne Stimme und ein bedeutendes dramatiſches alent habe; jetzt wollte ſie auf dieſen Gaben der Natur ihre Exiſtenz gründen. Freilich gehörte dazu ein koſtſpieliges Studium durch zwei bis drei Jahre. Und woher ſollte ſie die Mittel dazu nehmen? Zum erſtenmal empfand ſie, wie unendlich wer doch das Leben ſein müſſe ohne die unbe⸗ ränkte Macht des Geldes, und da ſie bei allem Ehrgefühl doch ſehr klug und ſcharf dachte, über⸗ kam ſie ein Verſtändnis für das 17% ihres Vaters. Er hatte ſich der Macht, die das Ver⸗ mögen verleiht, nich tgutwillig 0 wollen; das war ſchwach, aber menſchlich. Sie empfand tieſes Mitleid mit ihm; er büßte ſchwer und ſie würde ihm die härteſt« Strafe auſeklegen, wenn gefühl? Ihr Valer war krank er hate vieſlei nur no chtwentae Tage zit leben. le jeh kundig waren. und mehrere andere Perſonen ſahen dem Unglüch der Breitenſtraße b J nkmal auf zur Teilnahme le amt mit der Kuſtläumspredigt des früheren berdienſtvollen Präſes der hieſigen Sodalität, de Herr Pfarrer Jakobi in Hohenfülzen. Nach dem Wottesdienſte war ein Fupilkumzfeſtort an' dem Stadthausplatz. nein der Feſtzug auf, der durch die Straßen der Stadt ſeinen Weg nahm. Schon war die Spitze des Zudes, in dem man etwa ſechzig Fahnen zählte, in dem eine halbe Stunde entfernten Wallfahrts⸗ orte eingetroffen, als die letzten Jungmanuen noch in Gernsheim waren. Die Wallſabrtspre, diat hatte der Mainzer Diözeſanvräſes Domka, bitular Profeſſor Lenhart in Mainz ſibernom men, der in eindringlichen Worten an die uz gendlichen Herzen ſich wandte. Nach einer kur zen Andacht und Pauſe zur Verköſtigung 17 0 das Freilichtſpiel„Im Hauſe zu Nazareth“ ei hören und Kinderreigen von Dr. Inſtus(Dr dedroit in Bensheim) aufgeführt. Hochbefriedial zingen die jugendlichen Teilnehmer in ihre Hei. nat zurück. Der Verlauf der Feier bat gezeign daß unſere Jugend auch noch Sinn für ernſte re ſigiöſe Dinge hat. Weinheim, 10. Juni. Ein ſchweres Unglüc ereignete ſich am Pfingſtſonntag auf dem Wa chenberge. Der 23 Jahre alte Wirtsſohn Arthuf Schäfer aus Frankfurt a. M., der mit einen Freunde eine Tour hierher gemacht hatte, ſtürzt nachmittags gegen 5 Uhr vom Wachenberge ab wobei er ich einen Schädelbruch zuzog. Er ſtark noch in der gleichen Nacht im hieſigen Kranken, haus. Ludwigshafen, 10. Juni. Geſtern Nachmittag ſprang ein 14jähriges Dienſtmädchen von der Ecke der Mundenheimerſtraße und Schießhaug auf den in der Richtung Mundenheim in voller Fahrt befindlichen Lokalzug auf, ſtürzte ab und zam unter den Zug zu liegen, wobei beide Füße am Knöchel abgefahren wurden. Sie wurde von dem Sanitätsauto ins Krankenhaus wo ſie am gleichen Nachmittag an den erlittenen Verletzungen ſtarb. verbracht, Mannheim, 10. Juni. auf einen Pfeilen geworfen worden. Beide Gatten ſind hierbei er⸗ trunken. Sie waren noch vor dem Befahren der Stelle wegen der dort beſonders ſtarken Strö. mung gewarnt worden, hatten ſich aber doch hineingewagt, obwahl ſie des Schwimmens un Ein Pflegekind des Ehepaares zu, konnten aber keine Hilfe bringen. Mannheim, 10. Juni. Aus einem Pferch bel der Fabrikſtation hier brachen in der Nacht vom 7. auf 8. Juni etwa 40 Schafe aus und verur⸗ ſachnen beträchtlichen Flurſchaden. Drei Tiere gerieten auf das Behngebiet. wurden von einem Zuge angefahren und getötet. Mannheim, 10. Juni. Am Samstag mittaz wurde an einem Warenhaus in E 1 hier von aus eine Eingangstüre un! im Hofe des Warenhauſes 2 Türen geöffnet, in Warenhaus 5 Kaſſen erbrochen und 900 Mark bar ſowie ein braunlederner Koffer entwendet. Bad Dürkheim, 10. Mai. Vor wenigen Tagen abends gegen 9 Uhr entſernte ſich in Geſellſchaft mit Kindern das nahezu jährige Bübchen von Pb. Mors. Nach langem Suchen wurde das ihm ging, ſo würde ſie ihn vielleicht nie wieder⸗ ſehen; er würde einſam ſterben,— denn die Mutter und Anatol würden ſich nur wenig um ihn küm⸗ mern. Andrerſeits war ihr der Gedanke über alle Maßen peinlich, weiter von einem Luxus umgeben zu ebe der erſchlichen war, von einem Vermögen zu leben, das ihnen nicht gehörte und das ihr Bru⸗ der dennoch mit allen Mitteln zu verteidigen be⸗ abſichtigte. Machte ſie ſich nicht zu einer Mit⸗ ſchuldigen, wenn ſie das tat und daran teilnahm? nd mußte ſie ſich nicht ganz beſonders vor jedem Anſchein hüten, um dem Manne gegenuber rein dazuſtehen, an deſſen Achtung ihr vor allem ge⸗ legen war? Zwar hatte ſie alle ſtillen Hoffnungen begraben, und das, was noch vor kurzem ihr Herz bewegt hatte, war zurückgetreten hinter den Zwie⸗ ſpalt der Gefühle, in welchen die Kindesliebe und ihr Ehrbegriff ſie eee hatten. Immer wieder unterbrach Thea ihre Beſchäf⸗ ligung, blieb am Fenſter ſtehen, um hinauszu⸗ tarren, oder ſank auf einen Stuhl und ve 1 und ihre Energie, deren ſie ſich ſonſt oft gerü hatte? Es gibt Situationen, deren man nicht Herr werden kann, und ſie war doch nur ein in Reichtum aufgewachſenes unſelbſtändiges Mädchen! „Leiſe klopfte es an die Tür. Thea öffnete. Vor ihr ſtand die Pflegerin ernſt und ruhig. „Ich komme ſofort!“ erwiderte Thea. Es war ihr, als fiele ein Stein von ihrem Herzen. Sie würde mit ihrem Vater ſprechen, ſie würde ihn um Verzeihung bitten, da ſie ihn jetzt verließ. Durfte 15 das? Mußte die Liebe zu ihrem Vater nicht ſtärker ſein als ihr Ehr⸗ 10 900 5 ſtern gekränkt hatte, und es ſeiner e e an„ un ſei Poerſaſſer ob ſie gehen ſollte oder bleiben.— Sie vollendete ihre Toilette und war in wenigen Minuten im Zimmer ihres Vaters. Die Pflegerin entließ ſie auf mehrere Stunden; dann üffnete ſie die dunklen Vorhänge, daß das graue Licht des Tages in das Zimmer ſtrömte. Der Freiherr lag mit fiebernden Augen da und folgte ihren Bewegungen. Thea kam, ſobald ſie allein waren, af ihn zu, kniete neben ſeinem Bette nieder, nahm ſein graues Haupt in ihre Hände und küßte ihn unter Tränen. 1 i h danke dir, mein Kind“, ſtan Am Nachmittag ſtellte ſich am zum Wallfahrtsort Maria Einſiede! Der Handlungsbevoll. mächtigte Ernſt Konnel von der Firma Gebr Reuling in Mannheim, der mit ſeiner Ehefrau Rin einem ſelbſtgebauten Faltboot von Heidelberg aus den Neckar abwärts paddelte, iſt bei der Ka⸗ nalbauſtelle bei Wieblingen baldigen Vorlage e ich wei Quakenbrücl. Ein Fuhrwerk. mit fü N ˖ ler mit ihren beide chtern im ir von und 9 Jahren ſowie ein 18jähriges Mädchen wurden getötet. Die fünfte Perſon, eine Frau wurde ſchwer verletzt. Wer die Schuld an den Unglück trägt, läßt ſich jetzt noch nicht ſagen. Berlin, 10. Juni. Ein Automobilunglück mit ſataſtrophalem Ausgang ereignete ſich währen! der Pfingſtfeiertage an der Kleinbahnkreuzun um Ausgang des Dorfes Löwenberg an des Fhauſſee Oranienburg Granſee. Ein Perſonen, iuto des Metallwerkes Zſchauer A.⸗G. in Ora kienburg, das mit 8 Perſonen beſetzt war, wur, ze von einem Zuge erfaßt und überfahren. Fün berſonen, darunter der Generaldirektor des Wer es Freund, ſeine Gattin, ſein Bruder und der Chauffeur wurden ſofort getötet. Schwer ver, etzt wurde der Schwager des Generaldirektors der im Laufe der Nacht ſtarb ſowie ein Studien! tat, deſſen Frau und deren Vater, ein Bankier zus Oranienburg. Das Unglück geſchah dadurch daß ein Leerzug, der außerfahrplanmäßig nack Reinsberg fuhr, den ſchrankenloſen Bahnüber, zang durchfuhr, während das große Perſonen⸗ nuto im gleichen Augenblick den Eiſenbahnüber⸗ gang paſſieren wollte. i Friedrichshafen, 10. Juni. Das im Bau be: findliche Luftſchiff 32 3 wird in den nächſten Tagen fertiggeſtellt und ſoll dann die erſte Pro, befahrt Friedrichshafen—Berlin unternehmen und in kürzeſter Zeit den großen Flug nach Ame⸗ rika antreten. Auf dem Amerikaflug wird das guftſchiff von deutſchen Ingenieuren geführf werden. Aungeſtelltennot. Die Forderungen des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten an den neuen Reichstag. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellter at dem Reichstag nachſtehende ſozjalpolitiſch⸗ Naßnahmen als dringend notwendig vorge ſegt mit der Bitte, die Reichsregierung zu entſprechender Geſetzent⸗ vürfe zu veranlaſſen: Der unterzeichnete Gewerkſchaftsbund der Ungeſtellten geſtattet ſich im Namen ſeiner rund 350 000 Mitglieder an den Reichstag die Bitte zu richten, 1. die Arbeitszeitverordnung vom 21. De⸗ zember 1923 möglichſt unverzüglich durch re, gelrechte Arbeitszeitgeſetze für Angeſtellte und für Arbeiter zu erſetzen; 2. die Schlichtungsordnung vom 30. Okto, der 1923 unter Anlehnung an den Schlich ſungsverordnungentwurf vom 11. März 1922 ebenfalls alsbald durch ein Geſetz abzulöſen; 3. an die Stelle der durch die Verordnung bom 30. Oktober 1923 geſchafſenen vorläufigen Urbeitsgerichte ſchnellſtens durch Erlaß eines Arbeitsgerichtsgeſetzes nach dem Vorbilde des übenfalls dem Reichswirtſchaftsrat vorgeleg⸗ en aber zurückgezogenen Arbeitsgerichtsgeſetz⸗ intwurfe vollwertige Arbeitsgerichte treten zu ſaſſen; 4. die Erwerbsloſenfürſorge unter Aner⸗ ſennung des Grundſatzes freieſter Selbſtver⸗ waltung und demgemäß Uebertragung der Durchführung der Verſicherung auf freie Or⸗ zaniſationen der Beteiligten, insbeſondere die Gewerkſchaften, zu einer regelrechten Arbeits⸗ loſenverſicherung umzugeſtalten: 2 „„Nichts, nichts davon, Vater!“ unterbrach f ihn.„Du biſt mir keine Rechenſchaft ſchuldig, ich habe keine zu verlangen. Laß uns davon ſchwei⸗ gen ein⸗ für allemal. Ich liebe dich, ich glaube an dich!“ „Mein Kind, mein liebes Kind!“ Er blickte fie ſelig und dankbar an.„Dann will ich dir etwas anderes ſagen. Ich hoffe, in einigen Tagen trans⸗ portfähig zu ſein, dann ziehen wir beide fort von hier. Ich habe mir bereits einen Plan gemacht. Ich werde nicht von dir verlangen, daß du mir zulieb dein Ehrgefüßhl verleugnſt“. N „Vater!“ 5 N 5 8 A le 5. 0 „Der Arzt wird heute ſagen, wann ich eine Ueberſiedlung vornehmen ae e— und e ee d 75 te n. verlaſſen ö ſtreichelte ihrem Vater die 14 5 1 „Höre mir zul“ 1 N Thea ſetzte ſich neben ſein Bett auf einen Stuhl und er un langſam, ihr ſeinen Plan auseis anderzuſetzen: J „Ich übergebe ſofort mein ganzes Vermögen,—. alles, was eben zur Deckung erforderlich iſt, dem Rechtsvertreler meines verſtorbenen Bruders. Ich will nichts mehr damit zu tun haben und werde auch auf dieſe Weiſe berhindern, daß Anatol irgendwelche ungeſetzmäßige itte tut, das Voe⸗ mögen zurückzuerhalten.“ Thea nickte zuſtimmend mit dem Kopfe. „Was unſere Exiſtenz anbetrifft,“ fuhr der Freiherr fort, 0 werde ich vorläufig, bis ich viel⸗ leicht etwas verdienen kann, die Dankbarkeit eines alten Freundes in Anſpruch nehmen. Es wird mir das ſelbſtoerſtändlich nicht leicht, da der Be⸗ treffende ſelbſt nicht viel übrig hat, aber von allen meinen reichen und vornehmen Bekannten kann ich in der veränderten Situation nur erwarten, daß man mich mit hohlen Worten abſpziſt. Und da ich doch nun einmal gezwungen bin, die Unterſtützung fremder Menſchen anzurufen,— ſo iſt er der ein⸗ 5 daß er mir gern und freu⸗ helfen wird 15 verordnung durch ein Möglichkeit der Geweährung von Ausnahme L Unfang 4 Uhr. Wald en nufstieg in di Sonntag den 15. Juni 1924 I. Kreiameisterschaftsspiel „Aorta“ Griesheim!-„porter einigung“ Mernheim! Sportplatz im Wald. e Liga G 5, die Vorſchriften der eillen Steuernot über die Mielſtener zu ſireichen bow. dahin zu ändern, daß die Differenz zwi ſchen der unter Berückſichtigung der Einkom meuſteigerung den tatſüchlichen 175 zufließenden Miete durch Finanzierung von Baukreditgenoſſenſchaften oder dergleichen in vollem Umfange zur Behebung der Woh, nungsnot Verwendung findet: 6̃. die Vorſchriſten der Perſonalabbauver⸗ ordnung vom 27. Oktober 1923 über die Vor, nahme von Penſionskürzungen(Artikel 10) durch Beſeitigung der Einrichtung des kür. (§ 1 Abſ. 25 zungsfreien Privateinkommens wirkſamer zu geſtalten; 7. die Verordnung über die Ansreiſegeb üb oder abe ren vom 3. April 1924 aufzuheben direktes Ausreiſeverbot mit der fällen in Notfällen zu erſetzen: 8. die mit Ende 1922 abgelauſene Gel tungsdauer des 8 396 des Angeſtelltenverſiche rungsgeſetzes zur Vermeidung durch der Krieg hervorgerufener Härten um 5 Jahre 31 verlängern; N 9. den§ 70 des Betriebsrätegeſetzes dahin zu ändern, daß ſich die Mitwirkung von Be triebsratsvertretern nicht nur auf den Auf. ſichtsrat, ſondern auch auf etwa neben ihm be ſtehende andere aufſichtsratsähnliche Organ erſtreckt, daß ferner die Betriebsratsvertretef an der geſamten Tätigkeit dieſer Organe zr beteiligen ſind, daß ſich vor allem auch in aller Ausſchüſſen Sitz und Stimme haben und daß ſchließlich Maßnahmen, die geeignet ſind. die Gleich berechtigung zu beſeitigen oder einzu— ichränken, nichtig ſind. urn r Lehte Meldungen. Zum 60. Geburtstage von Richard Strauß. Berlin, 11. Juni. Der Reichspräſident hat anläßlich des 60. Geburtstages von Richard Strauß dieſem ein Glückwunſchtelegramm ge— ſandt, in welchem der Meiſter als ein weithin ſichtbarer Beweis den“ /n Muſfkſebens gefeiert wird. München, 11. Juni. Die Stadt München wird ihrem berühmten Sohn Richard Strauß anläßlich ſeines 60. Geburtstages heute bei der Jeftfeier er Mitglieder des Staatstheaters ſeine Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Mün⸗ chen in feierlicher Form bekanntgeben. Ferner wird, wie bereits gemeldet, Richard Strauß zum Ehrendoktor der Münchener Uniperſität ernannt werden. Strauß iſt der dritte lebende Ehrenbür⸗ ger der Stadt München. Demokratiſches Verlangen auf Aufhebung der Ausreiſeverordnung. Berlin, 11. Juni. Die deutſch⸗demokrati⸗ ſche Reichstagsfraltion hat einen Antrag auf Be⸗ ſeitigung der Ausreiſrverordnung im Reichstage eingebracht. Der deutſch⸗ruſſiſche Zwiſchenfall. Berlin, 118 Juni. Die ruſſiſche Ant, wortnote ließ nach Auffaſſung der Berlinen politiſchen Kreiſe dem Inhalt und der Form nach die Möglichkeit weiterer Verhand⸗ lungen über die Beilegung des deutſch⸗ruſ⸗ iſchen Zwiſchenfalles offen. Dieſe Verhand, fungen werden in Berlin wie in Moskar durch mündliche Beſprechungen weitergeführt ie Entſcheidung wird jedoch in Moskau fal. en. Inzwiſchen iſt Herr Turow, einer den Stellvertreter Stomoniakows, in Berlin ein, a der den Auftrag hat, die Liqui ation der Berliner Handelsvertretung ir Angriff zu nehmen, jedoch wird die Ausfüh, kung ſeines Auftrages natürlich von dem weiteren Verlauf der Verhandlungen hän⸗ zen. Die ruſſiſch⸗franzöſiſchen Beziehungen. Moskau, 11. Juni. In einer Unterredung mit Preſſevertretern über die ruſſiſch⸗franzöſi⸗ ſchen Beziehungen wies Rykow auf die ruſſen⸗ feindliche Politik des nationalen Blocks hin. Das Ergebnis der Wahlen habe gezeigt, daß das fran⸗ zöſiſche Volk nicht geneigt ſei, den„Seiltanz zwi⸗ ſchen Krieg und Frieden“ weiter zu treiben. Nach den Erklärungen Herriots, der für eins Verſtändigung mit Rußland eintrete, ſet eine Beſſerung der Beziehungen zwiſchen Paris und Moskau zu erwarten. Die ruſſiſche Regterung empfehle den Wirtſchaftsorsanen Rußlands, Verhandlungen mit einigen franzöſiſchen Indu⸗ ſtriellen einzuleiten, ohne die Aufnahme der nor⸗ malen politiſchen Beziehungen abzuwarten. * der Arbeitnehmer feſtzuſetzen und der den Hauseigentß fau—Riga wurde in der vergangenen Nacht ein Anſchlag verübt. Zwiſchen die Gleiſe war eine Sprengbombe gelegt worden, die in dem Augen⸗ blicke explodierte, als die Lokomotive darüber hinwegfuhr. Die Lokomotive wurde Luft geſchleudert, lichkeiten befunden haben. Wieviele Paſſagiere getötet wurden, ſteht noch nicht feſt, die Unglü““- ſtelle iſt durch Militär abgeſperrt. Das neue japaniſche Kabinett. Tokio, 11. Juni. folgender Pakrabe Marine; Verkehr; Yokota Jutz; Budapeſt, 11. Juni. Nach einer vorlie⸗ 65„ 8 U genden Vukareſter. Meldung hat der Ackerbau⸗ miniſter Conſtantinescu ſeine Demiſſion gegeben, weil der Finanzminiſter ihm einen Kredit von 4 Millionen Lei für Zwecke der Forſtwirtſchaft verweigert hat. J iti rei ird die f eigert h In politiſchen Kreiſen wird die und ganz beſonders an die Baukommiſſion Demiſſion des Ackerbauminiſters nur als ein Vorwand bezeichnet, der den Zweck verfolgt, eine Miniſterkriſe hervorzurufen. Wetterbericht. Wolkig, Gewitter und Regen, mäßig warm, Südweſtwind. f 77, Mariet Amtlicher Wochenmartt⸗ Serie vom 10. Juni 1924. in Gold⸗Mark 2.00 170 6,120.14 0,08 0,20 0,30 0,06 0,20 0,30 0,30 0.30 0.400,90 0,50—0,.60 0.20- C,30 610-0,00 0,15 0.080,25 0,50— 1,00 „ 5 6,00—0,15 0,15 6,05—0,30 0,500, 80 6,00 0,00 60,25 0,200.80 0,08 0,40 0,40 0,10 0,20 0,08— 0,10 0,70 0,80 6,25 0,80 je 1 Pfund Süßrahmbutter Landdutter das Pfund Eier(Landeier) Handkäſe Weickkäſe Kartoffeln 5 neu Spinat Römiſchkohl Spargeln Scwarzwurzeln Bohnen Karstten Notrüden Kopfſalat Meeretia Radieschen Nabarber Zwiebeln Lauch das Stück Sellerie der Kopf Tomaten Melde Kirſchen KMepfel Latwerg Orangen Zitronen Erdbeeren Stachelbeeren Mannheimer Viehmarkt. Zum geſtrigen Viehmarkt waren zugefüh⸗ und wurden per 50 Kg. Lebendgewicht gehandel! 160 Ochſen, 24 bis 48 Goldmark, 150 Bullen 7 bis 36, 721 Kühe und Rinder 15 bis 50, 311 Kö! ber 44 bis 64, 101 Schafe 20 bis 35, 1569 Schwe! ne 36 bis 52 Tendenz: mit Großvieh ruhig Ueberſtand, Kälber ruhig, langſam geräumt Schweine mittelmäßig, Ueberſtand. Mannheimer Pferdemarkt. Zum geſtrigen Pferdemarkt waren zugefühn und wurden je Stück gehandelt: 10 Wagenpferd 800 bis 500 Goldmark, 88 Arbeitspferde 450 bi! 1500, 24 Schlachtpferde 300 bis 800. Tendenz ruhig. Lokale Nachrichten. 5 Große Künſtlertruppe in Viern⸗ heim. Heute Abend auf dem Marktplatz große Vorſtellung der Künſilergruppe Thys, wozu die verehrte Einwohnerſchaft höflichſt eingeladen wird. Berlin, 7. Junl. Der Verband Deutſcher Druckpaplerfabriken tellt mit, daß vom 5. Juni ab der Zeltungsdruckpapierpreis um 2 Mark je 100 Kilsgramm erhöht wurde. — Das Zeitungsgeld pro Juni wird morgen und nächſte Tage von den Zeltungsträgern eingezogen Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 14. Juni. 12. Siwan. Wochenabſchnitt: Noßo Perek. Sabatt⸗Anfang 78 Uhr „ Morgen 800 Uhr Nachm. 4% Uhr 1 Abend 937 Uhr Wochenfeſt⸗Anfang 800 Uhr „Abend 6˙ů Uhr in die mehrere Wagen zertrümmert. In dem Zuge ſollen ſich hohe politiſche Perſön⸗ Das Kabinett wird in Zuſammenſetzung zuſtande kommen: Kato, Premierminiſter,, Shidehara Auswärtiges; Wakatſuki Inneres; ö Krieg. Takahaſhi Achlerbau und Handel; Inukal Hamaguchi Finanzen; Sengoku Eiſenbahnen und Okada Unterricht. dengtritt des rumüniſchen Ackerbanminiſters.. Ungaki ſagen ſind Wenkämpfe da drunten ſtattfinden? Henkel's Bleich- u. Waschmittel gibt schneeweiſſe Wäsche spart Seile und ersetzt die Rasenbleiche — OHNE CHLOR ee Für Einſendungen unter dieſer Rubrik übernimmt die Redaktion auſſes der preßgefetzlichen keine Verantwortung.. An den wohllöblichen Gemeindevorſtand der Gemeinde Viernheim. Trotzdem ſchon vor Wochen auf den jeder Beſchreidung ſpottenden, ſchlechten Zugangsweg zu den Waldſportplätzen hingewieſen wurde, iſt bis jetzt, was man hier ja auch als ganz be⸗ greiflich findet und gewohnt iſt, noch nichts, aber auch rein gar nichts geſchehen. Während aller⸗ gits, in den Gemeindeparlamenten, ja ſogar im tiefſten Odenwald, der ſportliche Gedanke feſten Fuß gefaßt hat und Sportplatzanlagen von den Gemeinden ſelbſt erſtellt und finanziert, wie Pilze aus dem Boden wachſen, hat man hier bei uns, der Hochburg des Sportes, ſo wie Viernheim überall genannt wird, kein Verſtändnls, noch nicht einmal den Fußweg vom Gaswerk bis hinter das Brückmann'ſche Fabrikgelände gangbar zu machen, trotzdem es feſtſteht, daß allſonntäglich tauſende den Weg benützen. Man fragt ſich unwillkürlich, ſoll und darf das ſo weltergehen, angeſichts daß Sonntag für Sonntag Jung und Alt zu den Sportplätzen eilen, um auf wenige Stunden die Sorgen des Alltags zu vergeſſen, indem ſie ihre Intereſſen dem ſchönen Fußballſpiele oder ſonſt einer anderen Sportart, ſet es Handball, Turnen oder Athletik widmen. Wee ſoll es wieder werden, wenn am kommenden Sonntag hunderte und aber⸗ mals hunderte von einheimiſchen und auswärtige Fußballanhängern zu dem„Vereinigungsplatze“ eilen, um dem größten und intereſſanteſten Fuß⸗ ballmatſche dieſes Jahres, dem Endkampfe um den Aufſtieg in die Liga zuzuſehen? den„Auswärtigen“ laſſen:„die Viernheimer Fuß wege weltberühmt!“ Wie ſoll es werden, wenn demnächſt große Turnfeſte und athletiſche Nein meine Herten! Es kann und darf nicht ſo weiter gehen, der Weg muß gemacht werden. Hoffentlich genügen dieſe Zellen, daß den Uebelſtänden abgeholfen wird, aver recht bald! Ph K. ſich immer wieder von f Bekanntmachung betr. Kirſchenverſteigerung. Der Ertrag der gemeinh. Kirſchenbäume wird am Samstag, den 14 6. 24. vormitt. 9 Ahr auf dem Rathaus verſteigert. Bekanntmachung. wehrübung am 15 Juni 1924. Sonntag, den 15. ds. Mts. vorm. halb 6 Uhr findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben der Letz⸗ teren wird zur Anzeige gebracht. Entſchuldlgungs⸗ gründe können bis 14. Fun, vorm. 12 Uhr bei uns vorgebracht werden. Viernheim, den 12. Juni 1924. Heſſ. VBürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Untererhebſtelle. Wir erinnern an Zahlung der 1. Rate Grund⸗ ſteuer, 1. Rate Hundeſteuer, Forſtſtrafen und 2. Rate Sondorſteuer v bebauten Grundbeſttz. Ebenſo iſt faͤllg Umſatzſteuer pr. Mai mit der gleichzeitig zu entrichtenden Einkommen, ſteuer und hiervon 80 Prozent Gewerbeſtener für Staat und Gemeinde, ſowte/ für den Kreis. Die rückſtändige Gewerbeſteuer füt April wolle man auch gleichzeltig erledigen. N Kirchner. Muß man Anfang 4 Uhr. (lasse ———— Eſuleg⸗Echweſze zu verkaufen Karl Dewald Ludwigſtraße 26. ferde Decken wolleue, leinene, waſſerdichte ſowie ſämtliche Deckeuſtoffe, Marliſendrelle, Matratzendrelle Jacquarddrelle, Segeltuche etc. Größte Auswahl. Bekannt gute Qualitäten. Billigſte Preiſe. S. 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