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Es wird folgendes offizielles Kommunſque ausgegeben: Die Mi⸗ niſter ſind heute vormittag im Elyſee zum Miniſterrat zuſammengetreten. Mille⸗ rand hat das Demiſſionsſchreiben verleſen, das er an die Präſidenten des Senats und der Kammer gerichtet hat. Es lautet: Herr Präſident! Ich habe die Ehre, dem Büro des Senats bezw. der Kammer meine Demiſſion als Präſident der Republik zu überreichen. Genehmigen Sie, Herr Prä⸗ ſident, die Verſicherung meiner Hochachtung. (gez.) Millerand.) N* 9 In der Kammer. Paris, 12. Juni. Die Sitzung der Kammer iſt um 3.10 Uhr eröffnet worden. Als Painle ve mitteilte, daß er von Millerand ein Schreiben empfangen habe, erhoben ſich die Mitglieder des Zentrums und der Rechten von ihren Sitzen und hörten die Verleſung des Demiſſionsſchreibens ſtehen an. Die Linke und die äußerſte Linke riefen der Minderheit ironiſche Bemerkungen zu, doch gab die Ver⸗ leſung des Schreibens zu keinen Zwiſchenfäl⸗ len Anlaß. Die Linksparteien äußerten Bei⸗ fall. Nach der Verleſung erklärte Painleve, aß dem Präſidenten die Verleſung ſeines Rück⸗ trittſchreibens zur Kenntnis gebracht werde u. daß das Schreiben im Kammerarchiv auf⸗ bewahrt würde. Ein Mitglied der äußerſten Linken rief dazwiſchen:„Wehe denen, die die Armen verraten!“ Dieſer etwas dramatiſche Zwiſchenruf verurſachte eine gewiſſe Erre⸗ gung. Painleve teilte darauf mit. daß der Se⸗ natspräſident entſprechend der Verfaſſung mit der Einberufung der Nationalverſammlung beauftragt worden ſei und daß dieſe am Frei⸗ tag nachmittag 2 Uhr in Verſajlles zuſammen⸗ treten werde, um den neuen Präſidenten der Republik zu ernennen. Kammerſitzung wurde darauf um 3.29 Uhr auf Samstag nachmittag vertagt. Die * Millerands Botſchaft an das Volk. Paris, 11. Juni. Millerand hat heute eine Botſchaft an das franzöſiſche Volk veröffentlicht, worin er erklärt, daß er von zwei Dritteln der Nationalverſammlung im Jahre 1920 zum Präſidenten der Republik ge— wählt worden ſei. Er ſei vor allem dazu beru⸗ fen worden, den Frieden aufrecht zu erhalten, den äußeren Frieden durch Verſtändigung mit den Alliierten, durch die Entwicklung des Völ⸗ kerbundes und die Durchführung des Verſail⸗ ler Vertrages, den inneren Frieden durch die Beſänftigung der Parteikämpfe, durch die Ach⸗ tung aller Meinungen und Glaubensbekennt⸗ niſſe und des Schutzes aller Verfaſſungsrechte. Dadurch, daß einige Parteiführer ſeine De⸗ miſſion gefordert hätten, ſei ein gefährlicher Präzedenzfall geſchaffen worden. Die Verfaſ⸗ ſung ſei ihres einzigen ſtabilen Elementes, das bisher beſtanden habe, beraubt worden. Er hätte eine Treuloſigkeit begangen, wenn er der Komplize einer ſehr gefährlichen Neurung geworden wäre. Er habe erſt nachgegeben, als alle in ſeiner Macht ſtehenden geſetzlichen Mit⸗ tel erſchöpft geweſen ſeien. Er werde nun wie⸗ der in die Reihe der guten Mitbürger zurück⸗ treten, die ihn unterſtützt hätten, um mit ihnen den Kampf für die Freiheit der Republik und des Vaterlandes fortzuſetzen. Millerand iſt 65 Jahre alt. Er iſt ſeit 40 Jahren Volksvertreter. Heute wird er das Elyſee verlaſſen und in ſein Landhaus in Ver⸗ ſailles überſiedeln, um ſein noch beſtehendes Rechtsanwaltsbüro wieder aufzunehmen. Er wird ſich um ein im Departement Meurthe et Moſelle freiwerdendes Abgeordnetenmandat bewerben, um die Führung in der Oppoſition in der Kammer zu ergreifen. Ei Die Vorbereitungen für die Präſtventenwahl. Paris, 11. Juni. Die Vorbereitungs⸗ arbeiten für die ſind heute morgen offiziell eröffnet worden. Um 9 Uhr trafen mehrere Möbelwagen vor dem Verſailler Schloß ein, die Möbel und Teppiche enthielten, mit denen die Sitzung der Nationalverſammlung ausgeſtattet werden ſoll. Heute nachmittag fand im Büro des Po⸗ lizeipräſidenten des Departements Seine et Oiſe eine Konferenz ſtatt, an der die Quäſtoren der Kammer und des Senats ſo⸗ wie Vertreter der Milita Par r der rbehörden ve Präſidentenwahl in Verſailles der Heſſiſchen Bürgermei Freitag, den 13. Juni 1924 Aerands. teilnahmen, um die Sicherheitsmaßnahmen während der Präſidentenwahl feſtzuſetzen. Einberufung der Nationalverſammlung. Paris, 12. Juni. Die Nationalverſamm⸗ lung iſt auf Freitag nachmittag 2 Uhr einbe⸗ rufen. Sie ſetzt ſich zuſammen aus den 581 Mitgliedern der Kammer und den 311 Mit⸗ gliedern des Senats. Die Wahl des neuen Präſidenten erfolgt in geheimer Abſtimmung. Es finden ſo viele Wahlgänge ſtatt, bis einer der Kandidaten die abſolute Mehrheit erhält. Die offizielle Aufſtellung der Kandidaten er⸗ folgt im Laufe des morgigen Tages durch die Kongreſſe der verſchiedenen Paxteigruppen. Zum Kongreß der Linken ſind, da die Fraktionen der Kammer noch nicht konſtituiert ſind, Einladungen ergangen an ſämtliche Ab⸗ geordnete, die geſtern gegen Millerand und in der vergangenen Woche für, den öffentlichen Anſchlag der Rede Painleves geſtimmt haben, mit Ausnahme der Kommuniſten. Vom Se⸗ nat ſind die demokratiſche Linke und die Union Republicaine, der bekanntlich auch Po incare angehört, zur Teilnahme aufgefordert worden. Danach dürfte dieſer Kongreß der Linken etwa 325 Abgeordnete und nahezu 250 Senatoren vereinigen. Seine Aufgabe iſt, den offiziellen Kandi⸗ daten der Linken zu beſtimmen. In erſter Li⸗ nie kommen dafür, wie bereits gemeldet, die beiden Präſidenten von Kammer und Senat, Painleve und Doumergue, in Frage. Beider Chancen halten ſich ungefähr die Wage und die Einigung dürfte unter dieſen Umſtän⸗ den nicht ganz leicht ſein. Für den keineswegs ausgeſchloſſenen Fall, daß ſie ſich als unmög⸗ lich erweiſen ſollte, rechnet man in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen bereits mit der Möglichkeit einer Kandidatur Pams, die Ausſicht haben würde, ſämtliche Stimmen der Linken auf ſich zu vereinigen. Pams war bekanntlich bereits im Jahre 1913 der radikale Gegenkandidat Poincares. Er hat verſchiedenen radikalen Kabinetten als Reſſortminiſter angehört, ohne indeſſen politiſch beſonders hervorgetreten zu ſein. Dagegen hat er ſich ſtets als einer der zuverläſſigſten Demokraten erwieſen und be— ſonders im letzten Wahlkampfe ſich durch die außerordentlich energiſche Bekämpfung des nationalen Blocks ausgezeichnet. Als Kandi— dat der Minderheit wird in erſter Linie der Senator Lebrun genannt, daneben neuer— dings der ebemalige Miniſterpräſident Ley⸗ gues und Barthou. * 7 zei N„rent aun ther Pain Die ſozialiſtiſche Kammerfrakltton für Painleve Paris, 12. Juni. Der neue Präſi⸗ dent dürfte am Samstag ins Elyſee ein— ziehen und dort die Demiſſion Marſals ent— gegennehmen. Darauf dürfte er Herriot mit der Kabinettsbildung beauftragen. Das neue Kabinett wird am Montag vor die Kam⸗ mertreten.— Millerand verabſchiedete ſich ge— ſtern von dem Perſonal im Elyſee, worauf um drei Uhr nachmittags die Präſidentenfahne eingezogen wurde.— Nach einer Havasmel— dung habe Herriot erklärt, daß er ſchon am Freitag die neue Regierung bilden könne. Am Samstag nachmittag könne das neue Kabinett bereits vor dem Parlament erſcheinen. Zu⸗ nächſt werde eine miniſterielle Erklärung ver⸗ leſen werden, dann wolle Herriot die Bera⸗ tungen für einen Tag unterbrechen, um mit den Alliierten Fühlung zu nehmen. Die ſozialiſtiſche Kammerfraktion hat in ihrer ge⸗ ſtrigen Sitzung beſchloſſen, für die Kandidatur Painleves einzutreten. * Paris, 12. Juni. Geſtern haben verſchie⸗ dene Fraktionsſitzungen in Kammer und Senat ſtattgefunden, um Stellung zu neh⸗ men zu der Frage der Präſidentenwahl. Heute wird bekanntlich im Senat eine Vorverſamm⸗ lung für die Präſidentenwahl ſtattfinden. Die Fraktion der radikalen demokratiſchen Linken im Senat hat beſchloſſen, zu verlangen, daß der Kandidat mindeſtens 400 Stimmen der Vorverſammlung auf ſich vereinigen müſſe. 11* f Paris, 12. Juni. Nach dem Wortlaut des franzöſiſchen Verfaſſungsgeſetzes muß der franzöſiſche Präſident von der Nationalver⸗ ſammlung mit Stimmenmehrheit ge⸗ wählt werden. Der Betreffende muß im Beſitz der bürgerlichen Ehrenrechte, franzöſiſcher Staatsangehöriger und indeſtens 21 Jahre alt fein. Er darf keiner der früher in Frankreich regierenden Familien angebören. Aus den 12 Rechten des Präſidenten ſei daß er Senat und Kammer einberufen und vertagen, außerordentliche Sitzungen der bei⸗ den Kammern anberaumen und die Deputier⸗ tenkammer vor Ablauf ihres Mandats im Einverſtändnis mit dem Senat auflöſen kann. Sozialdemokratiſcher Parteitag. Berlin, 12. Juni. Im Landtags⸗ gebäude in Berlin begann am Mittwoch nach⸗ mittag 6 Uhr unter ungeheurer Beteiligung der Parteitag der Vereinigten Sozialdemokra⸗ tiſchen Partei Deutſchlands. Nach einleitendem Chorgeſang hieß Reichs⸗ tagsabgeordneter Künſtler⸗Berlin die De⸗ legierten willkommen, die in politiſch geſpann⸗ ter Zeit zuſammengekommen ſeien, um Fra⸗ gen von höchſt wichtiger Bedeutung für die geſamte Arbeiterſchaft Deutſchlands zu beſpre⸗ chen. Die Kämpfe der Werft⸗ und Bergarbeiter um Lohn und Arbeitszeit ſeien Vorpoſten⸗ gefechte in den kommenden Auseinanderſetzun⸗ gen zwiſchen Kapital und Arbeit geweſen. Die Sozialdemokratie habe gerade jetzt dem Pro⸗ letariat Ziel und Richtung zu weiſen; das müſſe in den Beſchlüſſen dieſes Parteitages zum Ausdruck kommen.. Hierauf nahm Reichstagsabg. Criſpien das Wort, der ſeine Ausführungen mit dem bekannten Zitate aus dem Nürnberger Mani⸗ feſt einleitete, das den verlorenen Krieg für die Nachkriegserſcheinungen in Deutſchland verantwortlich macht. Es handle ſich nun heute hervorgehoben) ö ſterei und des Polizeiamts Viernheim Schriftleitung, Druck und- Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 41. Jahrgang — Kriſis der Moral. Von Richard Julius. Zur wirtſchaftlichen und politiſchen Kriſis, die unſer Leben zurzeit beherrſcht, geſellt ſich über Nacht eine dritte, die Kriſis der Moral. Indem wir uns innerlich und äußerlich konſolidieren wollen, wurden wir an dem irre, was wir gemeinlich in Gut und Schlecht ſcheiden. Der lange Leidensweg, den wir Deutſche gegangen ſind, hat uns miß⸗ trauiſch gegen alle Begriffe und Geſetze ge⸗ macht, die wir ſonſt als gegeben betrachtet ha⸗ ben; aber zum Nachdenken fanden wir erſt Zeit, als ſich der Abgrund vor uns auftat. Nun gebrauchen wir die kühne Redensart: „So kann es nicht weitergehen“ und ſehen zum i woher wir eigentlich gekommen ind. Zuerſt war es der gigantiſchen Ausmaße gen zu verwirren begann, indem die M illi⸗ arden funkelten, und die Lügen ein von allen Staaten anerkannter politiſcher Faktor wurde, den man den Völkern gewiſſenlos ſer⸗ vierte. So kam es, daß ſich die Menſchen ſelbſt dieſe Lüge zu eigen machten, ſie nicht mehr; verabſcheuungswürdig fanden und Diplomatie ein Gegenbegriff von Ehrlichkeit ſchien. Selbft⸗ verſtändlich begünſtigte in Deutſchland die Revolution die Begriffsverwirrung die Lockerung aller Grundſätze und die Unent⸗ ſchloſſenheit. Der Staat hatte aufgehört Er⸗ zieher zu ſein, die Regierungen wechſelten häufig und arbeiteten nicht für die kommen⸗ den Zeiten, ſondern dienten nur dem Heute. Zu dem politiſchen Wirrwarr kam der wirt⸗ Krieg, der durch ſeine unſer Begriffsvermö⸗ für die Sozialdemokratie nicht um die Ueber- nahme der Macht, ſondern die Verteidigung der Republik gegen die Reaktion u. die Ueber⸗ nahme der Macht durch das Proletariat vor- zubereiten. Der Redner wandte ſich dann gegen die bolſchewiſtiſche Bewegung, deren Führer ein Sammelſurium von wild geworde—⸗ nen Kleinbürgern, rückſtändigen Arbeitern und ewig Unzufriedenen ſeien. Die Sozialdemo— kratie habe ſich in allen Kriſen, auch in der Inflation, behauptet, und ſei heute im Wie⸗ deraufſtieg begriffen. Die Reparationsfrage ſei jetzt die politiſche Frage der Gegenwart. Die Sozialdemokratie habe bezüglich der Repara— tionen auf allen internationalen Konferenzen ſtets gefordert, daß die Reparationen auf das Aeußerſte beſchränkt würden. Die Sozialdemo kraten wären ferner ſtets dafür eingetreten, daß in Deutſchland die Erfüllungspolitik durchgeſetzt werde. In Frankreich ſei die Lage heute ſo, daß nicht gegen die Sozialiſten re— giert werden könne, daß man nicht einmal ohne ſie regieren könne. In England habe Macdonald die Maſſen mobil gemacht gegen die Politik Poincares. Der Redner ge— lobte im Namen des Parteitages, in Deutſch land alle Kraft zuſammen zu nehmen, um in Gleichſchritt mit den Genoſſen anderen Länder zu marſchieren, um die Zwingburg des Kapitalismus zu brechen und dem Sozia lismus zum Siege zu verhelfen. Das Dor der Gutach⸗ ten ſtelle keine ſozialiſtiſche, ſondern eine rein kapitaliſtiſche Löſung dar. Es gelte den Kampf zu führen um die endgültige ſozialiſtiſche Re gelung. Der Redner ſchloß mit der Aufforde— rung, keine Zerſplitterung zu dulden. Zu Vorſitzenden wählte dann der Partei⸗ tag Wels und Dittmann. Wels über⸗ nahm das Präſidium und gedachte in länge⸗ ren Ausführungen der verſtorbenen Partei⸗ mitglieder Bock, Franz Krüger, Mar tow und anderer. Nach Konſtituierung des Büros wurde dann die Tagesordnung geneh⸗ migt. Wels gab die Erklärung ab, es ſei ein Antrag geſtellt worden, den Reichspräſidenten aus der Partei auszuſchließen, was lang⸗ anhaltende Pfuirufe zum Gefolge hatte. Hier— über und über den Antrag zu befinden, ſei je⸗ doch nicht Sache des Parteitages. Wels begrüßte dann die Vertreter des Auslandes; Broukere Frankreich, der die internationalen ſozialiſtiſchen Arbeiter vertrat, Miſſis Hißdell, die Vertreterin der eng⸗ liſchen Sozialiſten, weiterhin Frou⸗Hol⸗ land, Kohl⸗Tſchechoſlowakei und Dahn⸗ Rußland. Als erſter der ausländiſchen Gäſte nahm der franzöſiſche Vertreter das Wort, der darauf hinwies, daß die Reparationsfrage heute nur vom Standpunkte der Demokratie aus zu löſen ſei. Die Frage des Achtſtunden⸗ tages ſei aber heute die wichtigſte Frage für die geſamte internationale Arbeiterſchaft. Es iſt Eure Aufgabe, ſo ſchloß der Franzoſe, da⸗ für zu ſorgen, daß das neue Deutſchland im Frieden mit ſeinen Nachbarn lebt. a Nachdem noch Vertreter Dänemarks, Hol⸗ lands, der Tſchechoſlowalei und anderer Staa⸗ ten geſprochen hatten, wurde die Sitzung auf heute— Donnerstag— vertagt. 3 2 zu werden, das N 1 e e ſchaftliche. Die Inflation begann und mit ihr das Zeitalter der Spekulation. Ehr⸗ bare Kaufleute betrieben nicht einwandfreie Geſchäfte, Handwerker und Induſtriellen er⸗ ging es nicht beſſer. Der Selbſterhaltungstrieb zwang ſie dazu. Der Grundbegriff des Ver⸗ mögens wurde aufgehoben, aus Schulden wuchſen Reichtümer und junge Menſchen, die den Trick des Geldmachens herausbekom⸗ men hatten, wuchſen zu genialen Perſönlich⸗ keiten hervor. Ein neuer Typ entſtand— den Piraten ähnlich, die auf gut Glück im weiten Meere auf Beute lauern. Selbſt der Beamte, ein früher in Deutſchland rein bürokratiſcher Charakter, wurde Kaufmann und eine neue moralloſe Volks wirtſchaftslehre zog in die Maſſe ein. Die einzige Aufgabe der Menſchen ſchien Geldverdien ſt und ſchnellſter Verbrauch, und wir nannten uns ſtolz amerikaniſiert, ohne dabei zu beachten, wir uns ſelbſt dauernd belogen. Jeden⸗ falls brachte der unglückliche Ruhrkampf unſe⸗ rer Spekulationsperiode die größte Blüte, um uns gleichzeitig die Türe des traurigſten Elends aufzuſchließen. So groß war unſere Verblendung, daß wir ſchließlich gar nicht wußten, daß wir geſchlagen waren denn wir ſaßen in einem phantaſtiſchen Luſthaus von Zahlen und unſere Welt von wertloſen Scheinen war uns zur feſtſtehenden Tatſache geworden, ſo daß wir die Illuſionen nicht mehr bemerkten. Als wir erwachten, wollten wir einen ra⸗ dikalen Strich hinter die Inflations⸗ wirtſchaft machen und legten unſer Geld von einer Billion zu einer Mark zuſammen, eine Transaktion, die ihresgleichen in der Welt ſucht. Nach moraliſchen Hinderniſſen ha— ben wir uns nicht umgeſchaut. Daß ein ſolcher gewaltiger Schwung aus der Orgie der Papierflut in den Wandelgang des ehr— baren Kaufmanns Opfer koſten mußte, die un⸗ ſchuldig an ihrem Untergang waren, wurde vergeſſen, durfte ſchließlich auch vergeſſen wer⸗ den, denn es kam wirklich auf ein paar Tote mehr oder weniger nicht an. a Noch einmal verſuchte der Ph antaſt in Wirtſchaftsdingen, der Speku lant, ſich die Welt zu erobern. Aber die Spekulation auf den franzöſiſchen Franken war falſch, die Seiſenblaſe, die ſo ſchön gefunkelt hatte, zer⸗ platzte und beraubte die Heldin der Inflation ihrer Beute. Der geniale Kaufmann erſcheint entlarvt und wird verächtlich von der Welt Spekulant genannt. Vergeſſen ſind die Lor⸗ beeren, die man ihm noch geſtern ſtreute, ver⸗ geſſen die Gefolgſchaft, die man ihm jahre⸗ lang treu wahrte. Vergeſſen iſt auch der Ver⸗ dienſt, den ſeine Entſchloſſenheit und Tatkraft Tauſenden brachte, denn die Leute, die die Moral von heute predigen, haben kein Ge⸗ dächtnis. Der Spekulant war keineswegs der unmoraliſche. Die Schuld trifft den Staat, der ſeinen Bürgern unreelle Zahlungs⸗ mittel in die Hand drückte und die Triebfeder jener übertriebenen Selbſterhaltung wurde, die zum Reichtum führte. Nun aber beeilen wir uns wieder ſolide künſtliche Gebäude unſerer. daß ſchützen und zu den G Vorkriegszeit zurückzukehr Das Wort ibleibend“ verſchwindet, Verträge und Ab⸗ ſſe ſollen wieder gehalten werden, die ge⸗ iche Moral muß ihren Siegeszug an⸗ N. 7 Vergeſſen wir nicht, daß die Moral die ehre der Wahrheit iſt und nackten atſachen unverſchleiert ins Auge ſehen muß. ie große Reinigung der Wirtſchaft, e zurzeit ſo energiſch durchgeführt wird, ko⸗ t die Exiſtenzen einiger Großer, aber viel⸗ ehr die von Kleinen und ſchwachen Ar⸗ eitsnehmern. Die vielen Familien, deren Er⸗ ährer brotlos wird, weil der Spekulant s der Wirtſchaft hinweggefegt werden ſoll, ehen Gefahren entgegen, die ſie nicht in die rme eines moraliſchen Lebenswandels füh⸗ Die Geſundung, von der wir ſo oft reden, ebiert einen neuen kranken Volksteil, den ar⸗ itsloſen Kaufmann, der fünf Jahre ſeine Pflicht getan hat, und nun durch Maßnahmen des Staates brotlos wird. Wie weit geht nun der Gewinn des Landes an dieſem Zuſtand, wie weit iſt hierdurch die Geſundung der Mo⸗ ral weiter geführt? Iſt nicht in Wirklichkeit eine Kriſis der Moral vorhanden? Mo raliſch handeln, heißt gerecht handeln. Nun iſt die Gerechtigkeit in menſch⸗ ichen Händen immer ein unvollkommenes eſchöpf und wir ſollen uns vor der Behaup⸗ tung hüten, daß wir ſie für uns gepachtet hät⸗ en. Die Gerechtigkeit aber muß ung agen laſſen, daß es nicht in ihrem Sinne iſt, enn man, um zu geſunden, einen wertvollen Teil des Ganzen dem Elend ausliefert— ohne jedes moraliſche Bedenken— ſogar mit der Begründung,, den moraliſchen Zuſtand im Geſchäftsleben wieder einzuführen. Alles was hier über die Wirtſchaft geſagt wurde gilt ſelbſtverſtändlich auch für die Politik. Faſt ſcheint es, als ob bei ihr alles noch viel ſchlimmer wäre. Auch hier fehlt Nüchternheit und Bekenntnis zur unbequemen Wahrheit. Aus anderen Ländern hören wir Stim⸗ 100 der Menſchlichkeit. Mit ihnen in Verbin- ung zu treten, iſt unſere Pflicht. Vielleicht er! ie politiſche Moral, die Krieg und Tot⸗ wacht dann auch unter den Völkern wiederum be nicht kennt und den Willen zur Macht nicht über alle läßt. tigen Nächſten liebe in ihr Leben aufzu⸗ nehmen. Ohne von politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Spekulationen verwirrt zu ſein, verſtän. digen ſich einfache Menſchen leicht untereinan- der und ihnen wird die Verantwortung fürn Exiſtenz ihrer Mitbürger nicht ſchwer zu tra— gen ſein. dann eine Moral der Kriſis werden als unumſtößliche Erkenntnis für Kinder und Kin im Flugverbandshauſe eine Verſammlung füh⸗ render ruſſiſcher Monarchiſten ſtatt, deskinder. Kleine politiſche Umſchau — Rücknahme von Ausweiſungen in der bel⸗ giſchen Zone. Die belgiſche Regierung hat der engliſchen Regierung offiziell mitgeteilt, daß ſie den aus dem belgiſchen beſetzten Gebiet Ausge— wieſenen bis auf ungefähr 200 Perſonen die Rückkehr in ihre Heimatorte geſtattet habe und daß nur noch 10 Deutſche in belgiſchen Militär, gefängniſſen ſeien. Die Reſtfälle würden nen geprüft. — Sie liebten ſich Roman von Georg Okonkowski. Nachdruck verboten.) a Thea ſah ihren Vater in größter Spannung an. Ihm ſchien der Gegenſtand des Geſprächs außerordentlich peinlich zu ſein. .„Es wird mir, wie, geſagt, nicht leicht“, wieder⸗ holte er,„weil es wohl keinem Menſchen leicht wird, einen alten Freund an die Pflicht der Dank⸗ barkeit zu erinnern.“ Und er erzählte in abgeriſſenen Sätzen ſeiner Tochter, wie er einſt einem Jugendfreund, der durch eine unglückliche Leidenſchaft auf die ſchieſe Ebene geraten war, aus dem Heere aus⸗ geſtoßen, wegen ehrenrühriger Sachen beſtraft, mach dem Auslande geflohen und dann wieder nach Jahren zurückgekehrt ſei, ganz zerrüttet und herunterkommen, nur mit dem Wunſch, ſich in der Heimat unter den Augen derjenigen, die ihn ruiniert hatte, das Leben zu nehmen,— wie er dieſem Mann begegnet ſei, ihn ſeeliſch aufgerichtet und ihm die Mittel gegeben habe, ſich wieder eine Exiſtenz zu gründen. Wie dieſem Betreffenden das lück wieder gelächelt habe und er zu neuem Wohlſtande gelangt ſei. Zwar habe er längſt jenes ihm einſt geliehene Kapital zurückgezahlt, aber als öchſten Dank ſtets nur den Wunſch gehegt, ſeinem täter, wie dieſer ihm, einmal dienen zu önnen. Jetzt ſei der Augenblick gekommen, Gler⸗ ches mit Gleichem zu vergelten, und der Freiherr . micht, daß ſein Freund freudig die Ge⸗ egenheit dazu ergreifen würde. Er gab ſeiner Tochter die Adreſſe, ſie ſollte an ihn ſchreiben und ihn bitten, nach Berlin zu kom⸗ men. Der Freiherr würde persönlich ſeine Lage mit ihm beſprechen. Als der Freiherr erſchöpft zurückgeſunken war, rückte Thea ihm innig und warm die Hand. Sie ſprachen nichts mehr, ſie waren vollkommen einig titeinander. Leiſe und geräuschlos rückte ſie ihm die Kiſſen zurecht und gab ihm von der Medizin; dann ſchlief der Freiherr ein und Thea verließ das immer, indem ſie dem Diener die Weiſung gab, e ſofort zu rufen, wenn ihr Vater wieder er⸗ wuchte. 27 plätzen könne, wie dieſe and daß deshalb ſaſſung kein Recht habe, im Amte das Schreiben weiſt weiter darauf hin, daß nach Anſicht der Nationalſozialiſten es mit del Verfaſſung unvereinbar ſein würde, wenn ein Regierung mit einfacher Stimmenmehrheit er, mächtigt werden würde, das Dawesgutachten als bindende Grundlage zur Regelung der Repara, tionsfrage anzunehmen, da es ſich hier um Bin⸗ dungen handele, deren Durchführung eine Zwei, Drittelmehrheit erfordere. Die Fraktion prote⸗ ſtiert ſchließlich gegen die Auffaſſung der Regie⸗ eine Reichsregierung bendtige, fache Stimmenmehrheit zur Durchführung des Sachverſtändigengutachtens bedürfe und erklärt, mals anerkennen werde. 5 — Zur politiſchen Lage in Bayern. „Augsburger Poſtzeitung“ empfiehlt, die völlig ausſichtsloſen Verſuche, zu einer Vereinbarung mit den Völkiſchen zu kommen, einzuſtellen. Auch die Bayeriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz äußert ſich in dieſem Sinne. 19 ö e tee! der Republikaner. Nach Meldungen aus Cleve⸗ land ſtellte der republikaniſche Konvent den Prä⸗ ſidenten Coolidge wieder als Präſidentſchafts⸗ kandidaten auf, wie das auch nicht anders zu erwarten war. In den letzten Monaten hatten einflußreichen Parteiführern geltend gemacht, ſo⸗ daß ſelbſt führende Parteiorgane feſtſtellten, der Präſident tönne nicht als Führer ſeiner Partei angeſprochen werden. Gegenſätze zwiſchen der Kongreßmehrheit und Coolidge hatten ſich be⸗ der Bonusbill und des Einwanderungsgeſetzes ergeben. e ö . Die ruſſiſche monarchiſtiſche Bewegung! Seit ſich der Großfürſt Nikolai Nikolajewitſch of⸗ 1 Geſetze hinweg ſchreiten Vielleicht werden die Nationen wieden nüchtern und fähig, den Idealismus einer tä⸗ 8 Kriſis wird 7 Aus der Kriſis der Moral wird Gruppen, um im gegebenen Moment bereit zu fiziell an die Spitze der monarchiſtiſchen Bewe⸗ gung geſtellt hat, gewinnt dieſe überall an Be⸗ deutung und Einfluß. Trotz der Verfolgung in Sowjetrußland wächſt auch dort die Zahl der monarchiſtiſchen Agenten, die von der Bevölke⸗ rung gedeckt werden. Im Auslande, namentlich in Frankreich, Slowalei ſammeln ſich gleichfalls, auch wenn nicht unter Vermeidung von Streitigkeiten und Parteihader, die verſchiedenen monarchiſtiſchen ſein. Auch in Berlin fand am Dienstag abend auf der der letzte Aufruf des Großfürſten behandelt und Fonds geſammelt wurden, die dem Großfürſten zur Verfügung geſtellt werden. 8 1 alſozialiſtiſchen ei hat an den Reichspräſidenten ein Schreiben gerichtet, in dem ſie zum Ausdruch bringt, daß ſie in dem in der letzten Reichstagsſitzung angenommenen Biy, ungsantrag keine Vertrauenserklärung erblicken die Regierung nach der Ver⸗ zu bleiben. rungsparteien, daß die Regierung nur eine ein⸗ daß ſie die Bedingungen der Reichsregierung nie⸗ Die ſich allerdings Gegenſätze zwiſchen Coolidge und Pfingſtfeiertage 6 ſtehen in der Hauptſache aus vierſtimmigen Män⸗ ſonderz in der letzten Zeit in der Angelegenheit in Serbien und in der Tſchecho⸗ Pfingſten die Familie Ultes zu Lampertsmühle. Skelett eines neugeborenen das anſcheinend nach der Geburt getötet worden f 0 de 10 albaniſche 0 8 der Nlckerung feen b 7 1 9 5 1 Aus Nan nud Fern. g 0 eberland⸗Zentrale empor um Spatzen aus den Neſtern zu heben. Er geriet an die Drähte wurde vom Strome erfaßt, und konnte nicht mehr los. Es wurde ſofort an das Werk telephoniert, Doch bis der Strom geſtellt und der unvor⸗ ſichtige Knabe befreit war, hatte er bereits der; artig ſchwere Brandwunden erlitten, daß an ſei⸗ nem Aufkommen gezweifelt wird. Hamm, 11. Juni. Ein Schebonſeuer entſtand in dem Anweſen von Jakob Schimmel Witwe. Das Wohnhaus geriet aus unbekannten Urſa⸗ chen in Brand. Der Dachſtuhl wurde durch das Feuer zerſtört, doch konnte durch das tatkräftig und ſchnelle Eingreifen der Feuerwehr und der Bürgerſchaft ein weiteres Umſichgreiſen dez Feuers verhindert werden. Guntersblum, 11. Juni. Ein Zimmerbrand entſtand bei dem Landwirt Aclermann. Das Feuer wurde noch rechtzeitig bemerkt, Oppenheim, 11. Juni. Ein gemeiner Rache⸗ akt hat jetzt zum zweitenmale dem Bienenzüchter Stay Schaden verurſacht. Nachdem erſt vor kur⸗ zem ihm durch Brandſtiftung ein Bienenhaus abbrannte, iſt ihm jetzt zum zweitenmale ein wei⸗ teres Bienenhaus angezündet worden, das eben⸗ falls abgebrannt iſt. Offenbach, 11. Juni. Hier iſt der Komponiſt Ludwig Andre, der ſeit einem Menſchenalter im aleichnamigen Muſikverlag tätig war, am erſten verſtorben. Seine Werke be⸗ nerchören. f Weinheim, 11. Juni. Am Montag nachmit⸗ tag gegen 5 Uhr ſtürzte der 23 Jahre alte ledige Wirtsſohn Artur Schäfer von Fankfurt a. M., welcher in Begleitung eines Freundes eine Tour machte, vom Wachenberg, wobei er ſich einen Schädelbruch zuzog, was die Aufnahme in das hieſige Krankenhaus notwendig machte. Noch in derſelben Nacht iſt er ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlegen. N„ e ee be ee Erfenbach, 11. Juni. Mit Drillingen, zwei Bübchen und einem Mädchen, beſchenkt wurde zu Nr Der Mann iſt erwerbsloſer Kriegsinvalide. Meckenheim, 11. Juni. am 1. Mai von hier verzogenen Eheleute Härtel wurde beim Umgrabe des Hausgartens das Kindes gefunden, iſt. Der jetzige Beſitzer hat das Anweſen erſt im vergangenen Winter gekauft und Mittee Mai dieſes Jahres bezogen. Eich, 11. Junt. An der Hochſpannungsleitung eunglückt iſt der 11jährige Sohn von Valentin ittel. Der Knabe kletterte an dem Maſte deß f und es konnte weiterer Schaden verhütet werden. — Covlidge erneut Präſidentſchaftskandidat 9 0 Bergwanger au 1 mit einer Hacke erſchlagen und in gräß Weiße „Fzugerichtet, dann ging er flüchtig. Es e ſich um eine Wahnſinnstat handeln. Zwei Kinder des Winkler haben ins Irrenhaus geſchafft wer⸗ den müſſen.„ Neunkirchen, 11. Juni. grücksfall ereignete ſich am Pfingſtſamstag auf der hieſigen Hütte. Der Hüttenarbeiter Kühner don hier, der auf einer Eiſenſchneidemaſchine beſchäftigt war, wurde während der Arbeit von einem abſpritzenden Eiſenteil in die Seite ge⸗ troffen; er hatte noch die Geiſtesgegenwart, die Maſchine abzustellen. Der Eiſenteil war in die Lunge gedrungen, man mußte ihn nach dem Viktorisſpital transportieren, aber auf dem Wege dorthin verſtarb er. N Ein Giſenbahnunglück infolge Ueberanſtrengung eines Weichenſtellers. Im Bereich der Reichsbahndirektion Caſſel ſcher Weichenſtellung fuhr der Perſonenzug 617 am 7. Mai abends 10.04 Uhr auf den Prellbock Die Maſchine entgleiſte vollſtändig, der Material⸗ ſchaden war bedeutend. Perſonal und Paſſa⸗ giere kamen bis auf leichtere Verletzungen mit dem Schrecken davon. Wie iſt dieſer Unglücks⸗ fall zuſtande gekommen? Der betreffende Weichenſteller hat vor dem Unglücksfall neun Tage lang keine ordent⸗ liche Nachtruhe gehabt. Er wohnt ungefähr eine Stunde von ſeinem Tienſtort entfernt und mußte in der Zeit vor dem Unglücksfall täglich nachts halb 2 Uhr aufſtehen, um gegen halb 3 Uhr mor⸗ gens ſeinen Dienſt antreten zu können. Seine Dienſtſchicht dauerte bis halb 4 Uhr nachmittags Da er zu ermüdet war, um noch die eine Stunde Weg leiſten zu können, mußte er zur Rückfahrt einen Zug benutzen, der es ihm ermöglichte, um 6 Uhr abends zu Hauſe zu ſein. Rechnet man eine Stunde für das Abendbrot und die aller⸗ notwendigſten Arbeiten— enge Wohnung, kleine Kinder—, ſo blieben für den täglichen Nacht⸗ ſchlaf ungefähr fünf Stunden Ruhe. In dem Anweſen der werden müſſen. Jeder Menſch wird wohl einſehen, daß ſelbſt der kräftigſte Beamte auf die Dauer ſolchen An⸗ ſorderüngen nicht gewachſen ſein kann und kör⸗ perlich und ſeeliſch zuſammenbrechen maß. Ein Sklave im alten Rom hatte es zweifellos beſſer als dieſe Eiſenbahnbeamten, die ſo völlig ihrer Familie entfremdet werden, deren körperliche Geſundheit und deren Nerven völlig zerrüttet Zieht man in Betracht, welches lächerlich geringe Einkommen gerade die Wei⸗ chenſteller beziehen und daß natürlich der Ernäh⸗ rungszuſtand der betreffenden Beamten außer⸗ ordentlich ſchlecht iſt, dann muß man ſich nur wundern, daß nicht noch weit mehr Eiſenbahn⸗ unglücke geſchehen. Der betreffende Beamte, dem Ein ſchwerer Un. liegt der kleine Ort Mars berg. Inſolge fal⸗ beide. „Mit leichtem Herzen ging ſie auf ihr Zimmer, um ſofort den Brief an den Freund ißres Vaters u ſchreiben. Jetzt plagten ſie keine Sorgen und weifel mehr, ihr Weg war ihr vorgeſchrieben; ie würde zunächſt ihre ganze Fürſorge dem ge⸗ iobten Vater widmen, und erſt, wenn dieſer voll⸗ — Der Ausnahmezuſtand über Rumänien ver Nach einer Meldung„Wreme“ aus Bu⸗ Rumänien der Aus⸗ 6 Verſammlungen wurden verboten und ſtrenge Preſſezenſur einge⸗ Die Oppoſitionsführer haben dem König erklärt, die Regierung müſſe unter allen Umſtän⸗ hängt. areſt wurde über ganz nahmezuſtand verhängt. Alle ſetzt. den zurücktreten. ſtändig geneſen ſein würde, an die Erfüllung ihrer eigenen, perſönlichen Wünſche denken.— Als ſie etwa eine Stunde ſpäter hinabging, um ihren Brief dem Diener zur Beſorgung zu übergeben, verließ ein blonder junger Mann ſo⸗ eben die Villa. Es war Roſinski, der von der Konferenz mit Anatol von Lettau kam. Er war wütend und knirſchte mit den Zähnen, als er über den Kies⸗ weg nach dem großen Ausfahrtstor ſchritt, denn als er dem jungen Freiherrn ein wichtiges Ge⸗ heimnis zum Kauf angeboten und eine bedeutende Summe verlangt hatte, hatte derſelbe ihn höhniſch abgewieſen. „Ich mache keine Geſchäfte mit unreellen Be⸗ amten“, hatte der junge Freiherr geſagt und ihm die Tür gewieſen. „Nun wohl“, ſagte Roſinski jetzt für ſich,„wenn du ſo kurzſichtig biſt und nicht einen kleinen Teil des Vermögens opfern willſt, das mein Geheimnis dir geſichert hätte, ſo ſollſt du gar nichts erhalten! Ich werde ſchon Mittel und Wege finden!“ f Und zornig ſtapfte er auf den aufgeweichten Wegen nach der Trambahnhalteſtelle. Er blickte noch einmal nach der hohen Villa zurück, um welche der unaufhörlich niederrieſelnde Regen einen grauen Nebelſchleier wob, ſo grau und düſter wie die Zukunft, welche ihren ſtolzen Bewohnern be⸗ vorſtand. 17. Kapitel. Zwei Monate waren ſeit den letzten Ereigniſſen 1 Der Winter hatte ſeinen Einzug ge⸗ ben. Thea hatte ihn bisher eigentlich nur als den Bringer einer neuen Mode, als den eifrigen För⸗ derer der Geſelligkeit kennen gelernt, der ein wenig Eis auf die künſtlichen Eisbahnen zauberte und vielen Schlaum und Schmutz auf die großſtödti⸗ ſchen Straßen, ſowie als die Jahreszeit der Hof⸗ bälle, ber Theater und der privaten Feſtlichkeiten. In dieſem Jahre begrüßte ſie den Winter zum erſtenmal als den gewaltigen Herrſcher der Na⸗ tur, der alles in ſeine Bande ſchlägt, mit ſeinem weißen Mantel zudeckt und in ſeiner kalten, kriſtal⸗ lenen Schönheit eine Pracht entfaltet, einen Reiz und unendlichen, weihevollen Zauber, von dem ſie früher heine Ahnung hatte. a An einen ausgedehnten Fichtenwald gelehnt, der es vor den vauhen Winden des Nordens ſchützte, lag das Gut Neuhof in Oſtpreußen, eine Meile von der nächſten Bahnſtation entfernt. Ging man Doſſenheim, 11. Juni. dem hieſigen Bahnhof. . d. Ein großartiger Be⸗ trieb herrſcht ſeit Beginn der Kirſchenernte auf Täglich gehen am Nach⸗ mittag von demſelben 6 bis 10 Eiſenbahnwagen voll mit Kirſchen beladen ab nach den Großſtäd, ten, namentlich nach Hamburg, Berlin uſw. Der Reichtum an Kirſchen iſt groß, es iſt eine Voll⸗ ernte wie ſchon lange nicht mehr. zu verzeichnen. ſammengebrochen. Der arme Weichenwärter oder der Dienſtſtellenleiter oder die Verwaltung, am Saume des Waldes in nördlicher Richtung ent⸗ lang, ſo kam man bald an einen See, der ſich einige Meilen nach Süden und Oſten ausdehnte und in⸗ folge ſeiner flachen Ufer einen Ueberblick über ſein anzes Gebiet geſtattete. Bis ins Unendliche ſchweifte der Blick über die glatten Eismaſſen des feſtzugefrorenen Sees und darüber hinaus und rechts und links über weiße Felder, deren Samen⸗ korn unter der warmen Schicht des dichten Schnees ſchlummerte; nur hier und da zeichnete ſich ein nie⸗ riger Baum oder Geſtrüpp in dunklen Konturen ab, ſonſt weiße, glitzernde Pracht bis zum fernen, in ſanften blauen Lufttönen verſchwimmenden Horizont. Hier, am Ufer des Sees, unter dem Schutze des dunklen, verſchneiten Fichtenwaldes mit ſeinen hochragenden Stämmen und ſeinem undurchdring⸗ lichen Dickicht, konnte Thea ſtundenlang ſpazieren gehen, im wetterfeſten Anzug, mit hochge Hagener Kapuze, und den Frieden und die Schönheit dieſer Wintereinſamkeit genießen. Wie die kalte, reine Luft ihren Nerven wohltat, wie ſie ihre Wangen rötete und ihre Augen heller leuchten ließ! Ach, ihr war zu Mut, als ſeien die trüben Ereigniſſe der letzten Zeit nur ein banger, ſchwerer Traum ge⸗ weſen und zugleich mit dem Lärm und dem Ge⸗ räuſch der Großſtadt für immer hinter ihr ver⸗ funken, als habe ſie ein neues Leben begonnen in eſer neuen Umgebung, ſo rein, ſo klar, ſo er⸗ 0 wie die Atmosphäre, die ihr vom See, vom ld, von den Feldern entgegenwehte! Leider ſollte dieſes neue Leben nur von kurzer Dauer ſein; in wenigen Tagen würde ſie zurück⸗ kehren müſſen in den Strudel der Großſtadt, um perſönlich den Kampf mit dem Daſein aufzuneh⸗ men.— Warum konnte ihr Leben nicht dahinflie⸗ ßen in dieſer ſchönen Einſamkeit? Hier würde ſie bielleicht A und ruhig werden,— vielleicht, — wenn die Sehnſucht nicht wäre, jene unerklär⸗ liche Sehnſucht des Menſchenherzens, die uns ruhe⸗ los umhertreibt und uns immer wieder hineinlockt in den Kampf des Lebens, zu dem wir einmal ge⸗ boren ſind. N Zwei Tage, nachdem Thea den Brief im Auf⸗ trage des Vaters, geſchrieben hatte, war Bernhard von Eickſtedt, der Jugendfreund des Freiherrn von Lettau, in Berlin eingetroffen,— ein einfacher, verarbeiteter Landmann mit ſtruppigem grauem Haar und dichtem grauem Vollbart, das von Wind und Wetter gebräunte Geſicht von tauſend Falten oden iefeln und ve durchfurcht, im großen, altmodiſchen Reiſe it ſchweren Stiefeln und verwitte 15 Er hatte am Abend ſeiner Ankunft lange mi dem Freiherrn geſprochen. Am nächſten Tage hatt er mit Umſicht und Energie die Ordnung des frei⸗ herrlichen Hauſes in die Hand genommen. In einer Konferenz mit den beiderſeitigen. Rechtsver⸗ tretern der freiherrlichen Brüder, zu welcher auch Doktor Hochfeld und Anatol von Lettau hinzuge⸗ ogen wurden, war das ganze Beſitztum des Frei⸗ herrn Joachim an Barbeſtänden, Wertpapieren unß liegenden Gütern, darunter auch die Villa mit Gar⸗ ten in Halenſee und der darin befindlichen Ein⸗ richtung an Doktor Hochfeld zur Deckung der Pro⸗ zeßforderung überſchrieben worden. Was nach den Verkauf der Immobilien etwa noch an der ausge⸗ klagten Summe fehlen ſollte, verpflichtete Bern⸗ hard von Eickſtedt ſich, in beſtimmter Zeit perſon⸗ lich herbeizuſchaffen. Man war von allen Seiten damit einverſtanden. Selbſt Anatol von Lettau, von dem man ſich eines hartnäckigen Widerſtandes verſehen, hatte zu der ganzen Transaktion, weſche die freiherrliche Familie zu Bettlern machte, nau leichgültig gelächelt. Er hatte ſich in ſein Schicke ſal ergeben, nahmen die Herren an. Da er ſowioſo eine eigene Wohnung in Berlin hatte, berührte ihn ie Maßnahme, durch welche die freiherrliche Ja milie auch ihres Heims beraubt wurde, freilich nicht direkt. Nur die Freiin, die verwöhnte, klein mütige Frau, war anfangs ddl een Bernhar von Eickſtedt, der ſelbſtverſtändlich ſeinem Freuade und einſtigen Retter nebſt deſſen Familie ſein Gu als vorläufigen Zufluchtsort zur Verfügung ſtellte, verſuchte der nervöſen, aufgeregten Dam⸗ den Aufenthalt auf ſeinem ee in den ange⸗ nehmſten Farben zu ſchildern, aber ſie wolte davon nichts wiſſen. Wütend hatte ſie den Sprecher an eſtarrt und war dann in eine Flut von Verwün⸗ 1 über ihren Mann ausgebrochen, der ſie ieſer Kataſtrophe preisgegeben habe. Dann hatte ſie durch ihre Kammerfungferr alles, was im Haufe an Koſtbarkeiten vorhanden war, in node packen laſſen und war mit dieſen, ahne a von ihrem Mann, noch von den Kindern zu neh⸗ men und nur von ihrer Dammerzoſe begleitet, mah Belgien zu entfernten Verſvandten gereſt. N wollte von allen Berliner Bekannten nichts mehr ſehen und hören und verwünſchte die unbaufvere Stadt, in der ſie einſt eine 5 länzende Rolle ge⸗ ielt und we ſich nun doch keine Hand rt tte, als das Elend über ſie„ war. hea hatte ihrem Vater die Abreiſe der Mutter . ander der Unglücksfall paſſiert iſt, iſt ſeeliſch völlig zu⸗ Wer iſt nun an dieſem Unglück der Schuldige! zuſtändige die die Dienſtſtellen durch die Vorſchriften zwingt, mit Gewalt derartige Dienſtpläne durchzuführen? chonungsvoller Weiſe mitgeteilt; er hatte es nicht ders erwartet. een e 10 1 an n eichspräſidenten 0 1 Abhilfe gebeten hatte. Wenige Tage ach dem Geſuch war der Unglücksfall g die Warnung war zu ſpüt erfolgt. ö„ 5805 5 4 be ———.. Der Morphium Mißbrauch in Bürſtadt vor Gericht. Darmſtadt, 11. Juni. Unter ſtarkem Andrang fand heute vor dem Bezirksſchöffengericht Darm⸗ ſtadt die Verhandlung gegen den praktiſchen Arzt Dr. Sieben aus Bürſtadt wegen Be⸗ leidigung ſtatt. Ueber 20 Sachverſtändige und Zeugen waren geladen. Die Anklage erſtreckt ſich auf folgende Punkte: 6 1) Beleidigung der Miniſterialabteilung, „für öffentliche Geſundheitspflege und des Kreisarztes Medizinalrat Dr. Kullmann⸗ Bensheim durch verbreitete Flugſchriften. 2) Beleidigung des prakt. Arztes Dr. Du ſe berg ⸗Bürſtadt durch ein Flugblatt, beti ö telt„Der fromme Seelenhirte in Bürſtadt“. 83) Beleidigung der Krankenſchweſtern Math. Dehm und Anna Barkhaus ſo⸗ e wie der Kapläne Becker und Mick⸗ e ler und des Pfarrers Wolf(ſämtlich in Bürſtadt) durch ein Flugblatt. ö 4) Beleidigung der unter 3) Genannten f durch eine Eingabe an das Landgericht. Die Staatsanwaltſchaft vertritt Gerichtsaſſeſſor Dr. Jakoby, die Verteidigung Rechtsanwalt Schindel⸗ Mannheim. Die Nebenkläger ſind durch die Rechtsanwälte Geißner und Neu⸗ ſchäffer jr. vertreten. Es handelt ſich folgenden Fall: Der Bäcler⸗ meiſter Gebhard von Bürſtadt, der in Heidel⸗ berg wegen Krebsleiden operiert worden war, erkrankte erneut und litt heftige Schmerzen. Der und die herbeigerufene Krankenſchweſter verab⸗ ſolgte dem Kranken auf ſein und der Angehö⸗ rigen Drängen eine halbe Morphiumeinſpritzung. Bei einem zweiten bis vierten Mal erklärte der Krauke und die Angehörigen, daß der Arzt in beſonderen Fällen nichts dagegen habe. Später gab der Vertreter Dr. Siebens, Dr. Duſeberg ausdrücklich ſeine Erlaubnis zum Verabfolgen der Spritzen. Dr. Sieben hat ſeiner Rückkehr durch ausfällige und beleidigende Bemerkungen in Flugblättern teſtverſammlung der kathol. Bevölkerung ſchwer vergangen. Er gebrauchte, nachdem Gebhard in⸗ zwiſchen geſtorben war, Redensarten wie:„Wer weiß, wie viele das alte Scheuſal ſchon um die Ecke gebracht hat.“ Die Angelegenheit führte ſchließlich zu langen Auseinanderſetzungen in der Fachpreſſe und Dr. Sieben ſetzte ſeine Schmähun⸗ gen in Flugblättern fort. f Der Angeklagte gibt an, im Intereſſe der Beſundheitspflege und gegen den Morphinismus und ſeine Auswüchſe ſonie gegen das Verhat ten der Behörden gehandelt zu haben, ihr fortgeſetztes Schweigen die Kurpfuſcherei be günſtigt habe. In der Zeugenvernehmung ſchil— dert zunächſt Kaplan Becker die Vorgänge ir der Proteſtverſammlung. Hierauf erſtattet Prof Roſt⸗ Heidelberg, leitender Arzt am Kranken⸗ haus in Mannheim, Bericht über die Operation des Gebhard und beſtätigt, ſeinen Rat erteilt zu haben, Morphium zu verwenden. Miniſterialrat l. R. Balſer erklärt, den Eingaben des Ange⸗ klagten ſei keine Antwort erteilt worden, weil ſie einer Antwort nicht wert geweſen ſeien. Trotzdem ſei behördlicherſeits alles geſchehen, was möglich geweſen wäre. Das Verhalten der Schweſter ſei nicht immer einwandfrei geweſen und es ſeien ihr darum Vorhaltungen gemacht worden Inzwiſchen muß der Angeklagte, d.“ ſottgeſetzt Bemerkungen einwirft, vom Vorſitzen⸗ den wiederholt gewarnt werden. Schweſter Math. Dehm gibt an, als ſie zu Pfingſten 1920 zu dem Bäckermeiſter G. gerufen worden ſei habe ſie trotz des Verbots des verreiſten Arztes auf Bitten des Kanken und ſeiner Angehörigen dieſem eine halbe Morphiumſpritze verabreicht, Nach einigen Tagen ſei ihr mitgeteilt worden, ſte dürfe Spritzen geben, jedoch wolle der Arz! (Dr. Sieben) davon unterrichtet ſein. So habe ſie in einer der darauffolgenden Nächte auf das Jammern des Kranken hin dieſem wieder eine halbe Spritze verabfolgt. In acht Tagen ſei dies viermal geſchehen. Kreisarzt Dr. Kull⸗ mann⸗Bensheim bekundet, daß der Tod des G. infolge Rückfalles des Krebsleidens eingetre⸗ ten ſei. Eine Verfolgung der Angelegenheit ſei, nach Einſtellung des Verfahrens zwecklos gewe⸗ ten. nachdem feſtaeſtellt war. dan dein Me die durd Sportplatz im Wald. Paul Schlippe, leitender Arzt ihn behandelnde Arzt Dr. Sieben war verreiſt, ſich nun nach gegen den Arzt, die Schweſter, das Miniſterium und eine Pro⸗ e Ka EeE ame ge 1 eee eee ee ohiümmißbrauch börtag. Sachverſtändiger Dr. Trauerrundgebung für Oberbürgermeiſter Köhler am Städt. Krankenhauſe Darmſtadt, bekundet, daß die er⸗ ſten beiden Spritzen ſeitens der Schweſter unzu⸗ läſſig waren, daß es aber aus menſchlichen Gründen zu verſtehen und die Schweſter zu ent⸗ ſchuldigen ſei. Eine ſtrenge Auffaſſung, daß nur der Arzt Spritzen geben dürfe, ſei praktiſch nicht durchführbar. Amtsarzt Dr. Wix als weiterer Sachverſtändiger teilt mit, daß eine perſönliche Unterſuchung des Angeklagten unmöglich gewe⸗ ſen wäre. Er ſtellte den Antrag, ihn zur Unter⸗ ſuchung ſeines Geiſteszuſtandes in eine geſchloſ⸗ ſene Anſtalt unterzubringen. Ter Verteidiger Rechtsanwalt Schindel⸗ Mannheim verſucht einen Vergleich zuſtande zu bringen. Seitens der Geiſtlichleit wird hierzu erklärt, daß die Art der Erledigung gleichgültig ſei, nur müſſe Ruhe eintreten. Der Angeklagte lehnt aber einen Ver⸗ gleich ab. Das Gericht beſchließt nach 8 81 zur Vorbe⸗ reitung eines Gutachtens die Unterbringung des Angeklagten in eine öffentliche Irrenanſtalt. Die Ausführung bleint der Genwollſchaft über⸗ aſſen. 5 Lehte Meldungen. Der Auswärtige Ausſchuß auf 18. Juni einberufen. Berlin, 12. Juni. Der Vorſitzende des Auswärtigen Ausſchuſſes Hermann Müller hat im Einverſtändnis mit der Reichsregie⸗ ung den Ausſchuß auf Dienstag, den 18. Juni, vormittags 10 Uhr, einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht die Beratung des Sach— verſtändigengutachtens, der allgemeinen Han⸗ delsvertragsverordnungen und die deutſch-ruſ⸗ ſiſchen Beziehungen. N Der Beamtenabbau noch nicht beendet. Berlin, 12. Juni. Nach einer halbamt lichen Mitteilung wird es als unrichtig be— zeichnet, daß der Perſonalabbau bei der Reichsbahn bereits erledigt ſei. Die Ver- waltung werde vielmehr, ſolange die Abbau⸗ verordnung in Kraft ſei, von ihr weiteren Ge⸗ brauch machen. Es habe ſich herausgeſtellt, daß noch weitere Entlaſſungen in Ausſicht genom⸗ men werden müßten, die zum Teil ſchon im ö Gange ſeien, um das mit der Abbauverord⸗ nung bezweckte wirtſchafliche Ergebnis her⸗ 1 beizuführen. 5 Lokale Nachrichten. O. J. K. Auf die heute Abend 8 ¼ Uhr im Lotal ſtattfindende Verſammlung aller Teil⸗ nehmer in Karlsruhe wird nochmals erinnert. Dag Erſcheinen iſt unbedingt notwendig. „Her Geſang⸗Berein„Sängerbund“ hält am Sonntag den 15. Innt im Saftladen eine Tanz-Unterhaltung verbunden mit Geſangs⸗ Vorträgen ab. Der Feuerwehrkapelle wurde die Muſik übertragen. Näheres ſiehe Inſerat in der Samstags-Nummer. * Odenwaldklub. Am Sonntag den 15. Junt 8 Programmwanderung Schriesheim Hartenbühl—Weißetſtein— Helllgenberg— Neuen ö heim. Ankunft in Schriesheim 10 Uhr. Von Schriesheim aue mit Nebenlinie 39 zum Teil gemeinſam mit Hauptlinie 20, nach 1¼ Stun: den Weißerſteln mit Aus ſichtsturm und ſchöner Ausficht in die Rheinebene und Rhelnpfalz. Raſt von 11½—1 Uhr. Von hier aus auf Haupt- linte 22 nach 1½ Stunden Heiligenberg mit Ruine. Dasſelbſt Beſichtiaung der Ausgrabun⸗ gen von Reſten aus der Römerzeit. Nach einer Raſt ibis 3½ Uhr Abſtieg nach Heldelberg— Neuenheim. Rückfahrt 7.26 ab ae * Verbot von Zeitungen. Die Rheinland kommiſſion hat verboten:„Der Völkiſche“, her— ausgegeben in Weimar, für die Dauer von drei Monaten ab 5. Juni 1924;„Darmſtädter Tage⸗ blatt“ für die Dauer von einem Monat ab 5. Juni 1924. 1— Sonntag den l. Kreismeisterschaftsspiel Arg Friesnem!-„oorfwer gung de Autang halb 5 Uhr. Vorspiele 1 2. und 4. Mannse Waldhof„77“. 1. Jugend in Bürstadt. n erkundgebung ſtatt. hinaus nach Hochheims lichter Höhe. einem der ſchönſten Ausſichtspunkte der näheren Umgebung der Stadt, rüber auf. weis darauf, daß dies herrliche Heim, den Rufstieg im Kurhaus der Stadt Worms zu Michelſtadt. Am 6. Juni, zur Stunde der Beiſetzung des Herrn Oberbürgermeiſters Köhler, fand auch im Kurhaus der Stadt Worms eine erhebende Trau, Eines der älteſten Mitgles⸗ der des Wormſer Stadtverordnetenkollegtums Herr Profeſſor Dr. Becker, der z. Zt. als Kurgaſt im Kurhauſe weilt, ergriff die Gelegenheit im Speiſeſaal folgende Anſprache zu halten: Meine ſehr verehrten Hausgenoſſen! Darf ich Sie bitten, ſich von Ihren Sitzen zu erheben, und mir für einen Augenblick Gehör zu ſchenken! Meine Damen und Herren! In dem Angenblick wo der metallene Klang unſeres Hausgongs un⸗ hier zum größeren Familienkaffee zuſammenruft, ertönen drüben über dem Rhein in unſerer ur⸗ alten Nibelungenſtadt von allen, Türmen die Trauerglochen, um Heinrich Köhler, unſerem lei⸗ der allzu früh dahingegangenen ſtädt. Oberhaupt das Geleit zu geben auf ſeines Lebens 19198 Gange, aus den feierlich-ernſten Räumen de Cornelianums, wo er öffentlich aufgebahrt lag, Dort, an von wo man mit einem Blick das ganze Stadtbild umfaßt, dort auf einem der ſchönſten Friedhöfe unſeres Heſſenlan⸗ des, auch eine ſeiner Schöpfungen, wird in die⸗ ſer Stunde das, was ſterblich an ihm war, dem Schoße der Erde anvertraut zur ewigen Ruhe. Meine Tamen und Herren, es iſt eine ſchick⸗ ſalsſchwere Stunde, eine Stunde voll tieſſter Trauer, in der die alte Wormatia ihrer beſten Einen zu Grabe geleitet! Auch wir, die wir hier, obwohl fern von der Heimat, auf Wormſer Boden uns befinden, ſtehen unter dem Zeichen der Trauer: Ueber unſerem Dache weht im Trauerſchmucke die Flagge auf Halbmaſt und drüben in den Geſellſchaftsräumen blicht trauerumflort das tiefernſte Bildnis des Verblichenen auf uns herab! Das iſt das äußert Zeichen unſerer Trauer— der Trauer des Kur— ßbauſes der Stadt Worms; aber auch innerlich ühlen Sie gewiß alle mit mir das tiefe Leid der chwergeprüften Gattin und die Trauer und der Zchmerz der ihres hochverdienten Oberhauvtes beraubten Vangionenſtadt. Dies Leid, dieſt Truuer iſt um ſo tiefer und ſchmerzlicher, als in dieſem Falle der Tod nicht der Tragik entbehrt. In ſchlichter, aber geradezu erſchütternder Weiſe hat die Gattin dem tragiſchen Geſchick ihres Mannes Ausdruck verliehen, wenn ſie am Schluſſe ihrer Todesanzeige ſagt:„Die Trennung „on Worms nach 25 Jahren unermüdlicher Ar⸗ beit hat ihm das Herz gebrochen.“ ar, Ja, der treffliche, mit allen Gaben des Gei! ſtes und des Gemütes ſo reich ausgeſtattete Mann— er iſt geſtorben an gebrochenem Her- zen, und dies Bewußtſein iſt es gerade, was der beklagenswerten Familie und uns Allen den Schmerz und die Trauer um den Heimgang die⸗ ſes hervorragenden Menſchen doppelt fühlbar macht. Ich bin Ihrer aller Zuſtimmung gewiß, wenn ich Sie bitte, mich zu beauftragen, daß ich im Namen des Kurhauſes und ſeiner ſämtlichen der⸗ zeitigen Inſaſſen der trauernden Familie das allerherzlichſte Beileid ausſpreche und ihr zugleich mitteile, in welcher Weiſe wir hier in der Be— gräbnisſtunde des Entſchlafenen gedacht haben, Zugleich ſetze ich Ihr Einverſtändnis voraus, wenn wir drüben im Geſellſchaftszimmer in das Buch der Stadt Worms einen kurzen Vermerk eintragen über dieſe unſere ſchlichte Trauerfeier zum bleibenden Gedächtnis. Meine Damen und Herren, meine Aufgabe ſein, im Rahmen dieſer kurzen Auſprache Ihnen ein getreues Lebensbild unſeres lieben Entſchlafenen zu entrollen, Ihnen zu ſa⸗ gen, was er als Verwaltungsbeamter, nanzmann, als Politiker uns geweſen! Ein Blick in die Preſſe aller Schattierungen klärt Sie da— Für uns hier genügt ſchon der Hin⸗ in dem wir uns hier befinden, nur durch ſeine energiſche Förderung und mit ſeiner Zuſtimmung— allen Widerſtänden zum Trotz— geſchaffen werden konnte. Dieſes Heim, in dem wir, die wir Ruhe und Erholung ſuchen, das finden was wir ſu— chen, das Heim, das ſo vielen ſeiner Leidensge— üben. die vo“ der beimatlichen Scholls. vom Haus und Hof vertrieben waren, ſeine gaſtlichen Pforten geöffnet hat und wo ſie ein ſicheres Aſyl gefunden haben. Ich ſage, dieſer Hinweis allein genügt, um in unſer Aller Herzen dem teuren Toten ein Denkmal zu errichten— gere perennius, ein Denkmal dauernder als Erz! Ja, wir werden ihm Alle ein treues, dauern⸗ des Gedenken bewahren. Und nun einen letzten Scheidegruß dem teuren, treuen Freunde! Sit tihf terra levis, die Erde möge Dir leicht ſein! Mögteſt Du auf Hochheims lichter Höhe den ewigen Frieden finden! Dein Andenken wird ein geſegnetes ſein, es wird fortdauern bis in die fernſten Zeiten, in den Werken, die Du hin⸗ erlaſſen! Ruhe in Frieden! Das walte Gott!“ Sport und Spiel. Der Kampf um die Liga! Viernheim hat wieder einmal ſeine Senſation! Der große ſportliche Tag in der Fußballgeſchichte Vlernheims rückt immer näher, an dem ſich unſere Sportvereinigung, als Meiſter des Gaues Ried, mit dem Meiſter der Vergſtraße„Viktoria“ Griesheim, in dem Endkampfe um die Kreis⸗ meiſterſchaft der A- Kl. des Odenwaldkreiſes, der zugleicher Zeit auch der Kampf um die Liga iſt, meſſen wird. Werden unſere„Grünen“ es packen? Das iſt die Frage, die ſich ein jeder vorlegen wird. Noch iſt in aller die Erinneruag von den vor⸗ jährigen Quallfikationsſpielen um den Aufſtieg in die Liga, wo wir auch ſo nahe an der Pforte der Liga ſtanden und heuer iſt es wieder ſo. Auch Griesheim war damals bei den Bewerbern und war einer der hartnäckigſten Gegner, denn Unentſchieden 0:0 war gegen ſie das Neſultat der „Vereinigten“. Nun ſtehen wir vor der Tatſache, daß beide Verelne ſich ſeit dieſer Zelt in der Spielweiſe ihrer Mannſchaften nur zu ihrem Vorteil verändert haben und wiederum wird es wird ein harter Kampf und ein heißes Ringen geben, deſſen Ausgang völlig ungewiß iſt. Viern⸗ heim ſollte auf Grund ſeiner Spielerfahrung und ſeiner Erfolge gegen Ligaverereine und führende A-Vereine einen glatten Sieg erzwingen und muß dies auch unter allen Umſtänden. Nicht nur die Ehre des Vereins und das Anſehen Viernheims gebietet es, ſondern auch die A- Klaſſe des Gaues es kann nicht als Fi⸗ Ried in ihrer Geſamtheit fordert es von ihrem Repräſentanten, daß er würdig und alten Traditionen gemäß ſiegt und zwar haushoch ſiegt. Die Aufſtellung ſollte es auch gewähren, denn es ſteht die alte Meiſtermannſchaft die von Sieg zu Sieg geeilt iſt und zwei Meiſterſchaften er rungen hat und es wäre verfehlt, wenn nicht dieſelbe Elf auch die dritte und letzte Ehre nach Hauſe bringen könnte. Spieler! An Euch liegts! Siegt! Tauſende erwarten es von Euch. Die Vorſpiele haben die 2. und 4. Mannſchaft gegen Käfertal. Morgens 10 Uhr kämpft die dritte Mannſchaft gegen Waldhof. Die Jugend muß nach Bürſtadt. Die Aufſtellung der erſten Mannſchaft iſt die die folgende: Schmitt J. Haas A.— Kiß, J. Träger— Haas, Ph.— Bergmann J. Gölz, Schmitt, Bergmann H., Jäger, Wohlfahrt Erſatz: König und Helfrich. N. B. Der Spielanfang der 1. Mannſchaft iſt/ 5 Uhr. Bekanntmachung. Betr. Feuerwehrübung am 15. Juni 1924. Sonntag, den 15. ds. Mts. vorm. halb 6 Uhr findet eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft ſtatt. Un⸗ entſchuldigtes Fernbleiben der Letz⸗ teren wird zur Anzeige gebracht. Entſchuldigungs gründe können bis 14. Funt, vorm. 12 Uhr bei uns vorgebracht werden. Morgen früh 9 Ahr werden auf dem Rathaus die gemeinh. Kirſchen, der Pfuhl im Rathaus, ſowie verſchiedene Loſe Tränke⸗ aushub verſteigert. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Sportplatz im Wald. in die Liga 15. Juni 1924 haft gegen Sportklub Käfertal. Anfang ½ 2 und 3 Uhr. Morgens 10 Uhr 8. Heraheim! Unfang halb 5 Uhr. Mannschaft gegen Der Vorstand.