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Juni, nachm. ½ 4 Uhr im Saale des Gasthauses zur„Vorstadt“ Versammlung unserer Mitglieder nebst deren werten Angehörigen statt, zu der wir auch alle Freunde u. Gönner unserer Sache herzlichst einladen.— An den Vortrag des Herrn Verbands-Vorsitzendenwird sich ein gemütliches Bei- sammensein mit Tanz anschliessen. Der Vorstand. welcher am letzten Sonn⸗ tag Abend im„Saftladen“ ezeichnet J. W., vertauſcht at wird aufgefordert, den⸗ ſelben 4 den im Saftladen abzu⸗ liefern, widrigenfalls der Bekannte kommt. Derjenige 1 Dixin Aang macht Dir das Waſchen leicht= es iſt in Güte unerreicht; beim Strümpfe in ſchwarz und farbig Kinderſtrümpfe Herkenſocken u. Kinderſöchchen Herren⸗Hut, alb 24 Stun⸗ zur Anzeige Gebt. gut erhaltener Von wem, ſagt dle ſowie Strickwolle in verſchiedenen Qua⸗ litäten zu haben bei ee nl Joh. N. Nemplun 1 [Waſchen hang agnama N 7 7 und beim Herd zn verkaufen. ds. Bl. pachten geſucht. GGG Prin peſſekartoſfeln geſunde, großhallende Ware, laufend zu haben. 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Saeed achtſ Auge Muſtrierte Eonnags blatt„Sterne Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vormittags 8 Uhr, rößere Artikel einen Tag usnahme derjenigen, die in lfd. Rechnung ſtehen Erſte und älteſte Zeitung am Platze.— Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Viernheim Fernſprecher 117.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Frankfurt a. M ronleichnam Das Sakramentshäuschen Von Ilſe Frente. Die Steine ſingen und die Steine blühn, Es jauchzt der Geiſt, aus ſtarrem Stoff entbunden, O Meiſterhand, wie gnadenſtark und kühn Haſt du den ſteilſten Weg zu Gott gefunden! Den Zeiten trotzt dein ſteinernes Gedicht, Zu dem dein Meißel Reim um Reim geſchlagen, In ſeinen Strophen ſchläft das ewige Licht, Um tauſend Seelen durch die Nacht zu tragen. fühgggeppagghaaggſagggag egg Sum euchariſtiſchen Rönigsfeſt Von Pater Franziskus Stratmann O. P. Die Metten des Fronleichnamsfeſtes beginnen mit dem Heroldsruf:„Den König Chriſtus laß uns anbeten, den Herrſcher über die Völker!“ Das ganze Jeſt iſt ein feierliches öffentliches Be— kenntnis an das Königtum Chriſti. tan kann nicht ſagen, daß der königliche Charakter Chriſti im Bewußtſein der Gläubigen die gleiche Rolle ſpiele wie in der Liturgie der Kirche(nicht nur der des Fronleichnamsfeſtes). Er tritt im Fröm⸗ migkeitsleben der meiſten Katholiken ſtark zurück hinter anderen Eigenſchaften des Herrn. Täglich und ſtündlich wird Chriſtus als Lehrer und Er⸗ löſer, als guter Hirt und treuer Helfer angebetel und geliebt, aber ſein Königtum mit allen ſeinen Konſequenzen erſcheint einerſeits zu hoch und fern gelegen— es iſt ja im beſonderen dem Himmel und dem Weltende vorbehalten— an⸗ dererſeits zu bedrückend nahe und einſchneidend, um die Huldigung und Hingebung zu ſinden, die ihm gebührt. Denn jeder fühlt, daß ein ernſt genommenes Königtum Chriſti nichts Geringe⸗ res beſagt als abſolute Herrſchaft und Gehorſam in allen Lagen des Lehens, nicht nur des priva— ten, ſondern auch des öffentlichen, des ſozialen, kulturellen und politiſchen. Wohl hat dieſer Herr⸗ ſcher kundgetan, ſein Reich ſei nicht von dieſer Welt, und alle Zumutungen von ſich gewieſen, die ihm eine weltliche Macht nach weltlicher Art aufdrängen oder unterſchieben wollten, aber als König bat er ick doch bekannt und keinen Zwei Fronleichnam Ich habe ſchon die große Fronleichnamspro— zeſſion in München geſehen, wo der Kardinal in rotem Purpurkleid das Allerheiligſte trug u. der König und die höchſten Hof- und Staatsbeamten inter dem Baldachin ſchritten— es war eine Känzende, eindrucksyolle, gewaltige Feier. Aber fauſendmal ſchöner und lieblicher und weihevol⸗ Da erſt wird zinem die Innigkeit dieſes herrlichen Feſtes ganz ſer iſt Fronleichnam im Dorf. klar. Am frühen Morgen ſchon wecken krachende Böllerſchüſſe die Schläfer und läuten die wuch⸗ tigen Klänge der großen Glocke das Hochfeſt ein. Nichts Eiligeres wiſſen die Erwachten, als einen prüfenden Blick durchs Fenſter zu werfen:„Was Ja, Gott ſei Dank, das leichte Gewölt am Himmel zerreißt, und die Sonne ſchüttet ihr brennendes Gold über den macht's Wetter? Hält's?“ ſeſtlichen Morgen. Wie geſchäftig rühren ſich die Hände! Dort wird ein hoher, tannenreisumwundener Triumph⸗ bogen errichtet und hier zwiſchen jungen Birken ein Altar erbaut. Frauen ſchmüchen die Häuſer mit ſchönen Bildern und b unten Tüchern und Männer beſtreuen friſchgemähtem, blütenreichem Mädchen in weißem Kleid füllen im Garten ihre Körbchen mit einer reichen Blü⸗ um ſie vor dem Allerheiligſten als weitbauchigen Blumenvaſen. die Gaſſen mit Wieſengras. tenpracht, Weihegabe auszuſtreuen. Das Hochamt iſt vorüber, die Glocken läuten zuſammen— die Prozeſſion beginnt. Auf dem Friedhof ſammeln ſich die einzelnen Gruppen um ihre Fahnen und Statuen. Unter den Klän⸗ gen der Dorfmuſik und den Liedern des Kirchen⸗ rs ſetzt ſich der lange Zug in Bewegung. Die vielen bunten, im Morgenwind wehenden Fah⸗ nen, die blumenumwundenen Bilder und Sta⸗ tuen, die weißgekleidete Kinderſchar und die be⸗ krünzten Mädchenköpfe, die maleriſche Schützen⸗ tracht, die 1 1 3 15 rauchfaß und er er mit der ſonn⸗ 1 Schelle, der e e Monſtranz unter Monſtrar —— — Bankkonto: Südd. Disconts⸗Geſellſchaft A.⸗G., Zahlſtelle Viernheim— Schriftleitung, Druck und Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle: Rathausſtr. 36 Mittwoch, den 18. Juni 1924 1 I 41. Jahrgang fel gelaſſen, daß ſeine Herrſchaft ſchlechthin ſchrankenlos ſei. Unmittelbar iſt dieſe Herr⸗ ſchaft überirdiſch, geiſtlich, ſittlich-religibs; ihre Domäne iſt das Gottesreich. Mittelbar aber greiſt ſie durch dieſes Gottesreich hindurch in das Reich des alltäglichen Lebens, ohne auch nur den kleinſten Bezirk davon auszunehmen. Kein Feſt entfaltet, verſinnbildet und fordert dieſe Königsherrſchaft Chriſti ſo ſtark wie das Fronleichn ams feſt. Von Ewigkeit her war der Gottesſohn un⸗ ſichtbarer König. Paulus huldigt ihm als „dem Könige der Ewigkeit, dem unſterblichen, unſichtbaren alleinigen Gott“ und ſagt von ihm: „In ihm iſt alles erſchaffen, was im Himmel und auf Erden iſt, Sichtbares und Unſichtbares, ſeien es Throne oder Fürſtentümer, Herrſchaften oder Mächte; alles iſt durch ihn und für ihn erſchaffen!“„Ihm ſei Ehre und Ruhm in Ewig⸗ keit!“ Aber eines Tages wurde dieſer unſichtbare König ſichtbar: das Wort iſt Fleiſch geworden und hat unter uns gewohnt. Der Tag, an dem das geſchah, kennzeichnet ſich auch in der Welt⸗ geſchichte als Weltenwende, als das größte aller bisherigen geſchichtlichen Ereigniſſe. Es begann eine neue Zeitrechnung, man nannte von da an die„Jahre des Herrn“,„Jahre des Heils“ Eine neue geiſtige Welt rief der am Kreuze bin gerichtete König ins Daſein. Die Macht de; Chriſtusgeiſtes trieb wohl zumeiſt nur verborgen Blüten, blieb in den meiſten Seelen nur eine ſtille, zarte Kraft, baute ſich aber bei der Ueber fülle ihres Inhaltes auch einen immer reicher gegliederten Körper, einen„Gottesſtaat“ mi, einem Papſtkönig an der Spitze, ſchuf einen Got. tesdienſt bewußt königlichen Zeremoniells, bi— endlich im Fronleichnamsfeſt der liturgiſche Hof dienſt auch zum königlichen Volksfeſt wurde, wi dem Chriſtuskönig auf öffentlichen Straßen un! Plätzen Triumphbogen gebaut, Blumen geſtreut Teppiche gelegt, Fahnen entfaltet wurden, Sa lut geſchoſſen wurde, ganz wie einem Volkskönig Und doch behielt auch dieſes nun ſo ſichtba gewordene Königtum, die ſtrahlende Entfaltune innerer Macht und Herrlichkeit, einen ganz un; ſcheinbaren Mittelpunkt: den in rührender Liebe ſich verbergenden ſakramentalen Chriſtus. Um eine kleine eiße Brotsgeſtalt bauen ſich alle Ba⸗ ſiliken(zu deutſch Königshäuſer), türmen ſich allt dome, ſchmiegen ſich alle Gold- und Edelſtein izen, neigen ſich alle ſeidenen Gewänder 2 nl r „Himmel“— und das alles umſäumt von grünen Wieſen und reiſenden Kornfeldern, von reinlichen Häuſern und dem ſtrahlenden Himmelsblau: es iſt ein einzig ſchönes Bild, ein Bild, das auf jedes Gemüt einen tiefen, bleibenden Eindruck macht. So ehrt das chriſtliche Volk ſeinen Gott im Sakrament! So bekennt das Dorf ſeinen le— bendigen Glauben an den Heiland in Brotsge ſtalt. Eine Frau iſt es, die fromme Nonne Julia ne von Lüttich, der wir das Fronleichnams⸗ in ihren Gedichten den Mond. Er ſtrahlte hell, aber ein einziger dunkler Fleck verunzierte ſeine leuchtende Scheibe. Lange war ihr dieſes Bild ein Rätſel, bis ihr der Heiland die Erklärung gab. Der Mond bedeute das Kirchenjahr mit ſeinen glänzenden Feſten. Der dunkle Fleck zeige an, daß im kirchlichen Feſtkreis noch ein wichti⸗ ges Feſt fehle, ämlich ein Feſt zu Ehren des Al lerheiligſten Altarſakramentes.„Auf, Juliane, ſorge, daß der Herr im Tabernakel ſeinen Ehren⸗ tag erhalte!“ Die Nonne vertraute ihr Geſicht einem frommen Prieſter, dem Erzdiakon Jakob Pantaleon von Lüttich, an. Dieſer beſtieg ſpä⸗ ter als Urban 4. den päpſtlichen Thron und be⸗ ſtimmte an Mariä Geburt 1264, daß am Don⸗ nerstag nach Dreifaltigkeit auf dem ganzen Er⸗ denrund ein Feſt zur Erinnerung an die Ein⸗ ſetzung de! hochheiligen Abenmahles geſeiert werden ſolle. Der hl. Thomas von Aquin er⸗ hielt den Auftrag, die Gebete und Lieder für dieſes Feſt fertigzuſtellen. Lied um Lied dichtete er, Strophe um Strophe, alle die herrlichen Lie⸗ der, die heute noch an Fronleichnam überall er⸗ klingen: Pange lingua, Adoro te, Verbum ſuper⸗ num, Saeris ſollemniis, Lauda Sion. Zuerſt wurde das Feſt nur im Gotteshaus begangen. Bald aber ließ ſich die Freude nicht mehr zwiſchen hohe Kirchenmauern einengen. Irgendwo in einem Winkel unſeres deutſchen Vaterlandes— man ſagt, es ſei zuerſt in Köln geſchehen im Jahre 1279— trug man den Hei⸗ land hinaus in die freie Natur durch die feſtlich rere n ſeſt verdanken. Sie ſchaute einſt nach der Legende geichmückten Straßen, damit auch die Natur dem! ——— jtärtern alle Fahnen: der König ſelbſt bleibt in tieſſter Demut, arm, niedrig. äußerlich hilflos ſogar, verborgen. Aus der Knechtsgeſtalt iſt die noch unſcheinbarere Brotsgeſtalt geworden, die Menſchwerdung moch tiefer geworden durch die Speiſewerdung. iſt wahrhaftig der hingebendſte Diener ſeines Volkes, ſo wie es noch keinem anveren König eingefallen iſt. Den⸗ noch iſt dieſer königliche, ſich verſchwendende Dienſt höchſte, göttlichſte Herrſchaft. Denn eben in dieſer Schlichtheit kann der euchariſtiſche Kö⸗ jeder Kirche, in jeden Menſchenbruſt ſein und wirken, dienen und herr⸗ Selbſtentäußerung durch die Dieſer euchariſteſche König nig an jedem Orte, in ſchen, erleuchten und erwärmen, beleben und be⸗ glücken. Die neunzehnhundertjährige Erfahrung beſtä⸗ tigt auch, daß er dieſe Herrſchaft in ſeinem Reiche ausgeübt hat und täglich weiter ausübt Er war, iſt und wird bleiben der König der Könige. Und doch iſt er noch bei weitem nicht König ge⸗ nug! Trotz der Tatſache, daß alle chriſtlichen Seelen denſelben Lehrer und Hirten, Prieſter und König haben, daß Taufe und Firmung ſie auf dasſelbe Reichsgottesgeſetzbuch verpflichten, daß das Sakrament des Altares ſie mit demſelben Brote nährt, daß die Teilnahme an dieſem einen Brote nach dem Worte des heiligen Paulus ſie zu einem und demſelben Leib zuſammenfügt, daß der Geiſt, der in ihnen ausgegoſſen iſt, ein Geiſt der Einheit, der Liebe und des Friedens iſt— trotz dieſer Tatſache reſervieren ſich zahlloſe Un⸗ tertanen des Chriſtuskönigs in ihrer Seele einen Bezirk, wo ſie ihn nicht herrſchen laſſen: den Be— zirk, in welchem das öffentliche, das ſoziale und volitiſche Leben ſich abſpaltet und abſpiegelt(ab— ſpaltet, weil es doch in den Seelen der einzelnen entſteht: abſpiegelt, weil es dorthin zurückgewor— ſen wird), ſie nebmen dieſen Bezirk von der Gel— tung oder doch Befolgung des chriſtlichen Ein⸗ heits- und Liebesgebotes, oft ohne Gewiſſensbe— denken, aus. Muß aber nicht gerade uhriſtus als König dieſes Tun oder Unterlaſſen verurteilen? Ein Lehrer oder Prieſter mag ſein Augenmerk un mittelhar nur auf das ſogenannte private Wohlverhalten der ihm Anvertrauten richten und das öffentliche, zumal das politiſche, auf ſich be⸗ ruhen laſſen— ein König kann es nie! Cheiſtus als König verlangt die Geltung und Befolgung ſeines Einheits- und Liebesgebotes in der chriſt⸗ ichen Geſellſchaftsordnung! Dazu kommt. daf Herrn und Schöpfer ihre Huldigung darbringe So iſt unſer liebes, ſchönes, herrliches Fronleich— namsfeſt geworden. Wie würde Juliane von Lüttich ſich freuen, wenn ſie die Pracht des heu⸗ tigen Fronleichnamsfeſtes ſähe! Nun iſt der trübe Fleck entfernt, und die Scheibe des Kir— chenjahres erſtrahlt in ungetrübtem, vollem Glanz. Aus der kathol. Welt. Sonderzüge zum Euchariſtiſchen Kongreß in Amſterdam. Um den zahlreichen Prieſtern und Ordensleu— ten, ſowie den Laien, die zum Euchariſtiſchen Kongreß nach Amſterdam am 21.—24. Juli fah⸗ ren wollen, eine bequeme und billige Reiſegele— genheit zu beſchaffen, werden Sonderzüge von Köln und Aachen zu dem Haupttag nach Amſterdam geleitet. Die Reiſe iſt auf dre Tage berechnet. Auf der Hinreiſe am erſten Tage beſuchen die Teilnehmer Roermond und dort das Gnadenbild„am Sande“. In einer Stadt vor Amſterdam wird übernachtet, da die Kongreßſtad ſelbſt die ungeheure Menge der Teilnehmer nich mehr unterbringen kann. In der Frühe geht die Reiſe nach Amſterdam weiter, wo die Pilger ai allen Veranſtaltungen teilnehmen und auch Zei haben, die Stadt zu beſichtigen. Am Abend geh der Sonderzug in die Quartiere zurück, von wi am dritten Tage die Rückreiſe angetreten wird bei der der ſchönſte holländiſche Dom, St. Jar in sHertogenboſch, beſucht werden ſoll. Die Ge⸗ ſamtunkoſten der Fahrt dürften 60 Mark nich überſteigen. Einzelheiten teilt Rektor Huber Corſten, Aachen, Hirſcheraben 389, mit. Mi dem Auswärtigen Amt im Haag iſt freie Ein, reiſe vereinbart. Es genügt der Paß(Identi tätskarte) des beſetzten Gebietes. Die 500 Mark, Paßgebühr für das Finanzamt fallen bei Pil, gerzügen for.. 8 vieve auferbaut iſt“(Eph. 4, 16). Gedanke von den Beziehungen zur Seelenſpeiſe gereicht wird, Chriſti, der die Kirche iſt. tigam, oder aber, er ſagte, der euchariſtiſche Chriſtus ſich in dieſe chriſtliche Geſellſchaftsordnung hineingibt, um ſie aus eine bloß ſozialogiſchen Struktur zu einem vitalen myſtiſch⸗reaſen Leibe zu vereinigen,„bis er iir Dieſe Ein heits⸗ und Liebespflicht der ganzen chriſtlichen feindlichen ſozialen und politiſchen Gegenſätz⸗ Geſellſchaft, die Pflicht der Beſeitigung alle (nicht der naturgemäßen Unterſchiede) müßte je⸗ dem, der den euchariſtiſchen Chriſtus in ſich auf nimmt, bei jeder hl. Kommunion zum Bewußt⸗ ſein kommen. Am Fronleichnamsfeſte aber wird dieſer Gedanke, daß zwei oder viele, die in einer und derſelben dritten Größe eins ſind, auch un⸗ tereinander eins ſind, überwältigend verſtärkt. Denn an dieſem Feſte ordnen ſich in allen Län⸗ dern die Untertanen des ſakramentalen Königs zu den gleichen Triumphzügen. Für Chriſtus und auch für das erleuchtete Auge des Gläubigen ſind ſie nur Teile eines Zuges, die vielſprachi⸗ gen Lieder nur Akkorde einer einzigen Sympho⸗ nie, eines einzigen Themas:„Chriſtus regem adoremus, dominantem gentibus. den König Chriſtus laßt uns anbeten, den Herrſcher über die Völker!“ Es gibt Katholiken, die das eucha⸗ riſtiſche Einheits⸗ und Liebesgebot beſonders ernſt nehmen. Zahlreiche junge Deutſche und Franzoſen empfangen an jedem erſten Sonntag im Monat den Leib des Herrn, um ihn ſich ge⸗ genſeitig zu ſchenken. Die Deutſchen opfern die hl. Kommunion für Frankreich auf, die Franzo⸗ ſen füt Deutſchland. Denn zwiſchen dieſen bei⸗ den Ländern iſt der feindliche Riß beſonders tief und verhängnisvoll. Nur der gemeinſame euchariſtiſche König kann ihn ſchließen. Und wie dieſe Wunde, ſo jede andere, an der der Leib der Menſchheit und ſogar der Chriſtenheit krank iſt Nur durch Chriſtus, ihren König, gelangen die Völker zu Chriſtus, ihrem Heiland! Fronleichnam Von Athanaſius Winterſig O. S. B., Maria Laach. „Wir danken Dir, unſer Vater, für das Leben und die Einſicht, die Du uns kundgetan durch Deinen Sohn Jeſus; Dir ſei Ruhm in Ewigkeit, Wie dieſes Brot hier(in den Körnern) zerſtreut war auf den Bergen und nun geſammelt eins geworden, ſo werde auch Deine Kirche von den Enden der Erde her zu Deinem Reiche verſam—⸗ melt; denn Dein iſt die Herrlichkeit und die Macht durch Chriſtus Jeſus in Ewigkeit.“ „Herr, verleihe gnädig, ſo bitten wir, Deiner Kirche die Gaben der Einheit und des Friedens die in dieſen Opfergaben geheimnisvoll angedeu— tet ſind.“ Zwei Gebete, die beſtimmt ſind, die euchari⸗ ſtiſche Feier einzuleiten. Das eine ſtammt aus den früheſten Tagen des chriſtlichen Lebens, das andere aus dem hohen Mittelalter. Das eine iſ das älteſte euchariſtiſche Gebet, das uns über, haupt erhalten iſt, und ſtammt aus dem Kate⸗ chismus der Urchriſten zeit, aus der Zwölfapoſtel lehre. Das andere iſt das Stillgebet aus der Feſtmeſſe von Fronleichnam, die den heiligen Thomas von Aquin zum Verfaſſer hat. Elf Jahrhunderte trennen dieſe beiden Gebete, aber es eint ſie ein Gedanke, der unſeren Vätern im Glauben geläufig war, die für das Sinnhildliche einen aufgeſchloſſenen Sinn hatten. Es iſt der zwiſchen dem Leibe Chriſti, der uns als das Brot des Lebens und dem Leibe In zweifachem Sinn ſprechen ja die Heilige Schrift und die gottesdienſtlichen Bücher vom heiligen Leibe Chriſti. Wenn der Prieſter an Chriſti Statt über Brot und Wein die Einſetz⸗ ungsworte ſagt, ſo wiſſen wir im Glauben, daß da vor uns nicht mehr liegen gewöhnliches Brot und gewöhnlicher Wein, ſondern Chriſti heilige Leib, Er ganz, mit Leid und Seele, Gottheit und Menſchheit. Aber wir wiſſen auch noch von ei⸗ nem anderen Leibe Chriſti. Wenn Paulus das Verhältnis zwiſchen Chriſtus und Seiner Kirche zum Ausdruck bringen wollte, dann ſagte er ent, weder, ſie ſoien zueinander wie Braut und Bräu⸗— Chriſtus ſei das Haupt und die Kirche ſei der Leib an dem einen Chriſtus. So enge ſeien ſie miteinander verbunden, daß ein Lebensprinzip ſie beſeele, Ohne Chriſtus wäre die Kirche nur ein toter Leib mit Ihm geeint zur höchſten Lebensgemeinſchaft lt ſie Sein lebendiger heiliger Leib. Der ſchöne Gedanke, den die beiden Gebete ausſprechen, iſt nun der, daß der euchariſtiſche Leib des Herrn ein Sinnbilo iſt des Leibes des Herrn, als den wir die Kirche wiſſen. Wie aus den vielen Körnern, die von den Bergen ber zu ſammenkommen, nicht bloß ein Haufen Körner wird, ſondern ein Brot, alſo etwas Neues, Höhe⸗ res und wie dieſe vielen Körner, die zu Brot geworden, durch das Wort der Wandlung zu iſtus, zum wahren Leibe Chriſti werden— ſo d guch 100 den vielen Menſchen, die in der heiligen Kirche Gottes ſind, eine Gemeinſchaft, aher keine nach Menſchenart,— ſo wie auch das heilige Brot nicht Brot nach der Menſchen Art ſt,— ſondern die Kirche iſt eine Gemeinde der ligen ſie iſt im tieſſten Weſen eins mit Chri⸗ 3, ſie iſt der Leib unter dem heiligen Haupt, das da iſt Chriſtus Jeſus. Wie die vielen Kör⸗ mer das eine Brot, und die vielen Trauben den inen Wein ausmachen, wie ſie den einen hei⸗ igen Chriſtusleib bilden zur Nahrung des gött⸗ lichen Lebens in uns, ſo kommen die vielen Chri⸗ ſten als lebendige Glieder zuſammen zu dem einen Leibe Chriſti, welcher iſt die Kirche. Ein tieferes und wahreres Sinnbild der Kir⸗ che in ihrer Einheit, d. h. der Einheit ihrer Glie⸗ der im einen Leibe und der Einheit des Leibes mit dem Gottesſohne. Jeſus Chriſtus, können wir nirgends finden als in der Euchariſtie, darin⸗ nen viele eins bilden und dies Eine Chriſtus iſt, Sein heiliger Leib. Noch viel tiefer als im bloß Sinnbildlichen ruhen die letzten und erhabenſten Beziehungen zwiſchen dem euchariſtiſchen Leibe des Herrn und dem Herrenleibe, welcher iſt Seine heilige Kirche. Auguſtinus, der große Kirchenvater des chriſt⸗ lichen Altertums, bezeichnet gerade das als den tiefſſten Sinn der Euchariſtie, daß ſie immer mehr den Chriſten Chriſto einverleibe, Seinem heili⸗ gen Leibe, welcher iſt die Kirche. Der Genuß der euchariſtiſchen Speiſe hat nach des Heilandes eigenen Worten zum Ziel und zur Folge, daß der Chriſt in Ihn, in Chriſtus, eingeht.„Wer mein Fleiſch ißt, und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.“ Wir nehmen Chriſtus in uns auf, laſſen Ihn Woh⸗ nung nehmen in uns, und Er geſtaltet uns dann ſo um, daß wir nicht mehr ein Leben in uns führen, ſondern in Ihm leben, daß wir als ein Stüch gleichſam von Ihm, als ein Glied Seines Leibes in Ihm das Leben haben. Die heilige Euchariſtie erfüt uns immer neu mit dem gött⸗ lichen Leben Chriſti, läßt uns immer mehr ein⸗ gehen in den Bereich des Lebens Chriſti. Das Leben des Hauptes lebt im Leibe. Der Lebens⸗ bereich des Hauptes Chriſtus aber iſt in vorzüg⸗ licher Weiſe Sein heiliger Leib, die Kirche. Ein immer innigeres Einverleibtwerden in die Kirche iſt alſo die Edelfrucht des euchariſtiſchen Gottes— dienſtes. Und nicht daran erkennt man, ob einer wahrhaft und gut das Brot des Lebens emp— fängt, wenn er für ſich allein Troſt und Beglük⸗ kung dabei empfindet,— gewiß, auch das iſt gottgeſchenktt— ſondern daran, daß einer als Glied der heiligen Kirche lebt. Die heilige Eu⸗ chariſtie muß ſich auswirken in einem Leben für die Intereſſen der heiligen Kirche, in einem auſ⸗ geſchloſſenen Sinn für Einheit und Frieden un— ter den Chriſten, für gemeindliches und brüder⸗ liches Zuſammenarbeiten. Das hohe Sinnbild, von dem oben die Rede war— die euchariſtiſchen Geſtalten als Sinnbild des Leibes Chriſti, der Kirche— erweiſt ſich als ein Symbol, das auch in Wirklichkeit das be⸗ wirkt, was es andeutet. Unſere deutſche Feſtbezeichnung„Fronleich— nam“ bedeutet wie die lateiniſche„Corporis Chriſti“„lebendiger Leib des Herrn“. Den Voll⸗ inn und Vollinhalt der Feſtfeier erfaſſen wir nur, wenn wir uns der innigen Beziehungen bewußt ſind, die zwiſchen dem Leibe des Herrn in der Euchariſtie und dem Leibe des Herrn, welcher iſt die Kirche, in geheimnisvoller Wirk⸗ lichkeit obwalten. Möge unſer Fronleichnamsfeſt im Vollſinne ein Feſt des heiligen Leibes Chriſti ſein. Wir wollen acht haben, auf das, was die heiligen Ge⸗ ſtalten uns ſagen, wollen uns von ihnen hin⸗ weiſen laſſen auf die Einheit in der Kirche, de⸗ ten Kinder und Glieder wir jein dürfen. Und P Roman von Georg Okonkowski. 20(Nachdruck verboten.) „Nicht wahr, Sie finden auch, daß das Bild mir ähnlich ſieht?“ ſagte Hela, beunruhigt durch ſein Schweigen und Grübeln. a geſtanden, nein!“ erwiderte Hoch⸗ eld. „Nun, freilich, nach ſolch einem verblaßten Bilde iſt es wohl ſehr ſchwer eine Aehnlichkeit feſtzu⸗ ſtellen!“ 5 „Hela ſchien etwas gereizt. „Sie haben recht!“ ſagte Hochfeld.„Würden Sie mir das Bild vielleicht überlaſſen?“ „u welchem Zweck?“ fragte Hela, die Augen auf ihm ruhen laſſend, und er erwiderte: „Natürlich doch, um Ihnen zu helfen, daß Sie zu Ihrem Rechte gelangen, und ich kann Ihnen bielleicht dabei nützlicher ſein, als Sie glauben!“ Hochfeld war gerade im Begriff, ſich zu ſetzen, um der aufatmenden jungen Dame zu erzählen, in welcher Verbindung er zu dem verſtorbenen Frei⸗ herrn Eberhard von Lettau und zu dem von dem⸗ ſelben hinterlaſſenen Vermögen ſtand, als ein Ge⸗ ränſch hinter ihnen ihm das Wort auf den Lippen erſterben ließ und ſeinen Blick, wie den ihren der 1 zulenkte, die ſich in dieſem Moment lautlos eilte. Sichtlich überraſcht ſah der Doktor, wie Frau NRrauſe, die Zimmervermieterin, leiſe und ohne an⸗ Fuklopfen in die Stube trat. Un willig richtete Hela ſich in die Höhe und blickte die Stöverin fragend an. „Entſchuldigen Sie“, ſagte Frau Krauſe,„aber draußen iſt ein Hert, der unbedingt den Herrn Dok⸗ tor brechen will. Ich wollte ihn abwe, en, aber er ſagte, wolle er Spoktakel machen, er müſſe auf der mit dem Herrn Doktor reden. Es eitel ſich. ht um einen ſchweren Krank- itsfall“. 5 „Ich wverde ſofort! ſehen!“ e e Hochfeld war bereits f dem Korridor. Frau Prauſe zuckte auf die zorn. Bewegung Helas ent⸗ ſchuldigend die Achſeln. Nach einer Minmte kehrte Cochſeld erregt ins Kimmer zu click, t e S en ee Bono, ce liebten ph dee. aber Hochfeld ließ ſich auf keine Weiterungen ein. zuxückrief. bis morgen Zeit. kächſten Dru, zenhalteplatz; dort ſtiegen die beiden (berren in einen Taxameter, Raue naunle Lem L eee eee. arin wollen wir mit Gottes Gnade fi lus wir immer mehr und immer er ö kung gen, lebendiger einge⸗ mer er gliedert werden in den heiligen Leib der Kirche, welcher— wie das Brot, gebrochen wird,— Chriſti Leib iſt. Das eucha⸗ riſtiſche Brot möge mahnen und bewirken, daß alle Chriſten eins ſeien, n ſelaſſengegenſätze, die nur klein und ſchwach ſind, zemeſſen an der Kraft Chriſti, die uns, Seinen heiligen Leib, durch die Euchariſtie erfüllt und belebt. Daß durch den heiligen Fronleichnam, den vir genießen, die Kirche Chriſti immer mehr verde, was in dem Brote des Altares ſo wun⸗ derbar angedeutet und beſchloſſen liegt, die Glie⸗ ber ein Leib, und Haupt und Leib ein Ehri⸗ le das ſei unſer Kommuniongebet am Fron⸗ ichnamstage und ſtets, wenn wir hinzutreten um Tiſche des Herrn. 85 —1 Der Fall Matteotti. 6 Miniſter demiſſionieren. Rom, 17. Juni. Sechs Miniſter des Kabinetts Muſſolini haben im Zuſam⸗ menlang mit der Angelegenheit Matteotti ge⸗ ſtern ihre Demiſſion eingereicht. Muſſolini hat daraufhin ſofort einen Kabinettsrat ein⸗ berufen. Auf Vorſchlag Muſſolinis ernannte dd König den Kolonialminiſter Ferderzoni zum Miniſter des Innern. Muſſolini über⸗ nimmt interimiſtiſcherweiſe das Kolonial⸗ miniſterium. Nach dem„Meſſagero“ haben ſich ſowohl der Preſſechef Roſſi als auch der Direktor des„Corriere d'Italia“, Filipeli, gegen die Haftbefehle erlaſſen waren, über die Grenze in Sicherheit gebracht. Infolgedeſſen iſt die Paßkontrolle an der Schweizer Grenze verſchärft worden. Der geſamte Reiſeverkehr im Mailänder Bezirk wird ſtreng überwacht, desgleichen der Automobilverkehr. Die Leiche des ermordeten Abgeordneten iſt immer noch nicht aufgefunden worden, obgleich ein Heer von Polizeibeamten ſtändig unterwegs iſt. Einige Abgeordnete der Mehrheitsparteien haben, wie verlautet, bei Muſſolini ſchwere Anklagen über die Korruptionswirtſchaft bei der Polizei hoben. Muſſolini beim König. Rom, 17. Juni. Der König hat ſofort nach ſeiner Rückkehr aus Spanien den Mini⸗ ſterpräſidenten Muſſolini empfangen, der ihm über die Affäre Matteotti, die politiſche tete. Der König hat das Vorgehen Muſſolinis gebilligt. Die Unterredung dauerte 1 Stunde Sofort danach begab ſich Muſſolini in das Miniſterium. Nach den Abendblättern iſt der Generaldirektor der Polizei, Senator durch den Präfekten von Palmieri, erſetzt worden. Der direktor von Rom, Bertini, wurde Turin, auf Verlangen der Kammermehrheit ſofort ſeines Amtes enthoben und durch den Vizequäſtor erſetzt. In der Sitzung vom Sonntag haben einige Abgeordnete der Mehrheit ſcharfe An⸗ klagen gegen einige Leute aus der Umgebung des Miniſterpräſidenten erboben und er 1 9 2 das uns am Altare trotz aller Völker⸗ und und bei einigen Miniſterien er⸗ de Polizei klärt, im Umkreis der Regierung würde. rung der Miniſterien. ſeither nicht mehr dorthin zurückgekehrt. ten durch du e rde. Sie verlangen eine 1 che Säube⸗ füniſte Das Anſehen der Regie⸗ rung werde durch Leute dieſer Art untergra⸗ ben, die im Verhältnis zu ihrem Einkommen auf zu großen Füßen leben. Mailand, 17. Juni. Die Flucht des zurückgetretenen Preſſechefs des Miniſterpräſi⸗ denten, Roſſi, beſtätigt ſich. Obwohl an⸗ fänglich überwacht, hat Roſſi am Sonntag nachmittag ſeine Wohnung verlaſſen und 0 hat am Sonntag zum letzten Male im ge⸗ wohnten Reſtaurant geſpeiſt. Der„Meſſagero“ meint, er habe ſich über die Grenze in Sicher, heit gebracht. Das Beileid der ſozialiſtiſchen Arbeits⸗ „ internationale. Berlin, 17. Juni. Wie der„Vorwärts“ meldet, hat das Sekretariat der ſozialiſtiſchen Arbeitsinternationale anläßlich der Ermor, dung Matteottis ein Beileidsſchrei⸗ ben an die ſozialiſtiſche Partei Italiens ge⸗ richtet, in dem zum Ausdruck kommt, daß Mat teotti eine der großen Hoffnungen für den Wiederaufbau der ſozialiſtiſchen Bewegung in Italien geweſen ſei. 1 Eine Rede des Königs der Belgier. Patris, 17. Juni. Nach einer Havas⸗ meldung aus Namur hat der belgiſche Kö⸗ nig dort geſtern bei der Einweihung eines Kriegerdenkmals in einer Rede u. a. erklärt, Belgien habe in den letzten Jahren große An⸗ ſtrengungen zu ſeiner Wiederaufrichtung voll⸗ bracht und heute dürke man es ausſprechen daß die Ninanzlage des Landes ſaniert ſei u, daß das Ausland dies mehr und mehr aner⸗ kenne. Belgien habe ſich für ſeinen Teil auf dieſe Weiſe einer Aufgabe entledigt, i Geſamtheit die Wiederherſtellung der europä⸗ iſchen Wirtſchaft zum Ziele habe. Die Ent ⸗ wicklung, die die internationale Konſtitution durchgemacht habe, laſſe große Hoffnungen zu. Der Völkerbund erweiſe ſich allmählich al eine moraliſche Großmacht. Keiner jedoch vo denen, die in Belgien irgend einen Anteil an der Verantwortung für die Organiſation de iationalen Verteidigung beſäßen, könne ſage daß das Land niemals mehr einer Gefahr von außen ausgeſetzt ſein werde. Auf lange Zeil hinaus noch müſſe das friedfertige Belgien eine Armee beſitzen, die, vielleicht gering a Zahl, aber in einer ausreichenden Dienſtzei ausgebildet, dit einem Stamm von Eliteoffizieren un Unteroffizieren verſehen ſein, eine Armee, die ihrer Miſſion treu ergeben und die unter ein müſſe demſelben Kommando vereinigt ſein e a 8 Kleine politiſche umſch au Ein ſozialdemokratiſcher Antrag. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hat im Reichstag einen Antrag eingebracht, ſofort einen parla⸗ mentariſchen Ausſchuß einzuſetzen, der 1. die Richtlinien für die Betreuung der aus dem beſetzten Gebiete Ausgewieſenen bezw. Gefan⸗ genen nachprüft und der die berechtigten An⸗ ſprüche der nichtbeamteten Au- sewieſenen und rr „Verzeihen Sie, liebes Fräulein“, ſagte er,„ich muß Sie verlaſſen; es handelt ſich um eine drin⸗ gende Angelegenheit. Wir können ja morgen die geſtörte Unterhaltung fortſetzen; vielleicht in ich dann in der Lage, Ihnen etwas mitzuteilen, was für Sie von ganz beſonderem Intereſſe iſt“. Er drückte ihr leicht die Hand. Sie wollte noch efwas fragen und blickte ihm ängſtlich in die Augen, Mit einem leichten Kopfnicken gegen die verdutzte Vermieterin verließ er das Zimmer. „Wer iſt es?“ ziſchelte Hela, ſobald ſich die Tür hinter Hochfeld geſchloſſen hatte. „Ich kenne ihn nicht“, erwiderte die Frau,„ein Herr ohne Bart, in einem langen Ueberzieher“. „Sehen Sie nach, ob ſie noch im Korridor ſind. Vielleicht hören Sie, was ſie ſprechen!“ Frau Krauſe glitt lautlos hinaus, aber in dem⸗ ſelben Augenblick entfernten ſich bereits die betzen Herren.* „Was gehts mich an?“ dachte die Frau und wollte ſich ſoeben in ihre nach hinten belegenen Wohnräume zurückziehen, als die ſchrille Klingel im Zimmer der Schauſpielerin ſie wieder zu dieſer Hochfeld hatte inzwiſchen mit dem bartloſen Herrn das Haus verlaſſen. Es war kein anderer als ſein Detektiv Rank. „Kommen Sie ſchnell mit“, hatte dieſer ihm in dem halbdunklen Korridor zugeflitſtert,„ich habe die Erbin gefunden!“ Hochfeld, in dem feſten Glauben, daß er gleich⸗ 1 Erbin gefunden habe, fragte lächelnd: „Wo; „Kommen Sie nur! Ich werde Ihnen alles erklären!“ hatte der Detektiv geantwortet, und Hochfeld, neugierig und auch ein wenig beluſtigt, war ihm ſchnell gefolgt. Die Auftlärung, die er Hela Cordier geben wollte, hatte ja ſchließlich auch Er wollte ſich das Vergnügen machen, den Detektiv, der zweifellos auf eine falſche Fährte gelockt war, erſt gewähren zu laſſen und ihm daun die Mitteilung zu machen, daß er ſelber die Erbin gefunden habe. Rank war ganz Eifer und Geſchäſtigkeit. Er führte den Doktor mit ſchnellen Schritten nach dem Kutſcher Hausnummer legenen Stadtteil des ſetzte ſich in Bewegung. Spur gekommen?“ fragte Hochfeld, ſtets mit dem amüſanten Gefühl, daß Rank der Düpierte ſei. 9 rzählen“, erwiderte Rank. Stimme und Straße in einem ent Südens und die Mosche „Aber wie ſind Sie denn dem Mädchen auf die „Ich werde Ihnen das alles nachher eingehend In dem Ton ſeiner lag etwas unbedingt Zuverſichtliches. 1 been we zur eunige e iffung 6 imd d ge a 1 deren mit den qualitativ und quanti“ Lage und die getroffenen Maßnahmen berich tativ erforderlichen Materialien ausgerüſtet „Hier in dieſem klärte er.„Sie iſt, wenn man es bei dem kleinen Betrieb ſo nennen darf, Direktriee und vertritt die Inhaberin, die noch in der andern Straße ein zweites Geſchäft betreibt. um dieſe Stunde meiſtens allein iſt, habe ich Sie eben jetzt hierhergeführt. Bitte, treten Sie ein“ Der Detekkiv öffnete die Ladentür und ließ Hoch⸗ feld eintreten. Eine heiſere Klingel ertönte und fung diejenigen, die durch Ausweiſung, Verdrängung oder Ge⸗ fangennahme ihre Behauſung id ihre Ein⸗ richtung verloren haben. i urea Aus Nah und Fern. Abenheim, 16. Juni. In dieſem Jahre fin⸗ het hier zum erſten Male am Nachmittag des Fronleichnamstages ein Jugend feſt ſtatt, ver⸗ miſtaltet vom hieſigen„Kath. Jugendverein“ und der„Jungfrauenſodalität“. Der Feſtplatz befin⸗ det ſich unter den Linden. Es finden alle mög⸗ lichen Spiele und Wettkämpfe ſtatt für die ſchul⸗ mtlaſſene Jugend und für die Kinder, u. a. Preisſchießen, Ballwerfen, Zielſtoßen, Klettern Wettlauf uſw. Alle Sieger und Siegerinnen werden mit Preiſen bedacht. Die Muſikkavelle Müller wird das Feſt verherrlichen. Ein Ein⸗ rittsgeld wird nicht erhoben. Albisheim a. d. Pfr., 16. Juni. Der 78 Jahre ite Heiratsvermittler Philipp Groß von hier wurde von der Gendarmerie Warnheim unter der Beſchuldigung des Vergehens der Blut⸗ ſchande an ſeiner 15 Jahre alten Enkelin in Un⸗ terſuchungshaft genommen. Es wird ihm noch ein weiterer Fall zur Laſt gelegt. Weinheim, 16. Juni. Der 24jährige Fuhr⸗ mann Georg Mattern aus Viernheim, durch deſ⸗ en Schuld die in den 30er Jahren ſtehende Ehe⸗ err — frau Eliſe Lang überfahren und ſo ſchwer verletzt wurde, daß ſie ſtarb, wurde zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Ludwigshafen, 16. Juni. Geſtern nachmittag 1 Uhr ertrank beim Spielen in einem Nachen an der Fügenſchen Landungsbrücke der acht Jahre alte Adolf Wüſt. Die Leiche iſt noch nicht ge⸗ ländet. Magdeburg, 17. Juni. Geſtern abend ſtürzte ein mit zwei Perſonen beſetztes Flugzeug der Magdeburger Luftreederei brennend ab. Die bei⸗ den Inſaſſen wurden getötet. A Männerwallſahrt nach Marienthal. Einen äußerſt impoſanten Verlauf hat die Männerwallfahrt nach Marienthal genommen. Wohl 8000 Männer waren es, die am Gnadenort berſammelt waren. Von der Größe der Prozeſ⸗ ſion, die von Geiſenheim kam, kann man ſich einen Begriff machen, daß, als die Spitze der Prozeſſion in Marienthal ankam, die letzten Teil⸗ nehmer noch in Geiſenheim waren. Ungefähr 20 Muſikkapellen zählte man in der Prozeſſion. Um balb 11 Uhr beſtieg der hochwſt. Herr Biſchof von Mainz die Kanzel. In andachtsvoller Stille lauſchte die gewaltige Menge dem biſchöflichen ganzelredner. In überaus eindringlichen Wor⸗ en wandte er ſich on die Männer, er ermahnte ſie, ein nach dem Glauben geordnetes Chriſten⸗ leben zu führen. Seine Worte machten einen überaus nachhaltigen und tiefen Eindruck. So⸗ dann begann das feierliche Levitenamt. die Muſikkapellen das Lied anſtimmten„Feſt ſoll nein Tauſbund immer ſtehen“. Am Nachmit⸗ tage fand die Prozeſſion mit dem Gnadenbilde ſtatt. Hierauf war kurze Andacht und Predigt bon Pfarrer Roſch aus Andernach. Mit neuem Glaupensmut geſtärkt verließen die Teiſnehmer den Gnadenort. In den Annalen der Geſchichte yon Marienthal wird dieſe gewaltige Glaubens⸗ kundgebung unauslöſchlich eingetragen ſein. ö Geſchäft eſt die Geſuchte“, er⸗ Da die junge Dame Beſor ders erhaben war der Augenblick, als beim Credo „Nur ſo viel kann ich Ihnen jetzt ſchon verraten, daß ich einen ausgezeichneten Helſershelſer bei der ſchweren Nachforſchung hatte und zwar den Schrei⸗ ber Roſinski, der bei Rechtsanwalt Bergmann an⸗ geſtellt war“. „Ach, ich beſinne mich!“ ſagte Hochfeld.„Der⸗ ſelbe, der bei der Abfaſſung des Teſtaments zugegen war?“ „„Ganz recht. Im übrigen“, fügte der Detektiv rzu,„dürfen Sie ſich unbedingt darauf verlaſſen, daß das junge Mädchen, das wir beſuchen werden, die Erbin iſt. Und ſelbſt wenn Ihnen kleine Zwei⸗ fel aufkommen ſollten, laſſen Sie dieſelben nicht vor dem Mädchen laut werden. Ich werde Ihnen nachher alles erklären. Vorläufig iſt es unbedingt 0 daß wir darauf ſchwören: das Mädchen iſt die rbin“. Hochfeld wußte ſich den Sinn dieſer Worte nicht zu deuten. Was ſteckte dahinter? Verfolgte der Detektiv eine Nebenabſicht? Warum ſprach er nicht gerade und offen? Was ſollte übrigens die Komödie, da er ſebber ja die richtige Erbin lannte? Schon wollte er anheben, dem Detektiv reinen Wein einzuſchenken, als die Droſchke nach ſchneller Fahrt durch mehrere Hauptſtraßen in eine kleine Querſtraße einbog. 1 7 ſind ſofort zur Stelle“, ſagte der De⸗ ektiv. Der Kutſcher fuhr laugſam, er verfolgte offenbar die Nummern der Häuſer. „Dort das kleine Geſchäft!“ Und Rank wies zur Wagentür hinaus. Im nächſten Aupenblick hielt der Wagen am Trottoir. Die Herren ſtiegen aus, Rank zahlte; daun faßte er Hochfeld unter den Arm und zeigte if ein kleines, ſpärlich erleuchtetes Schaufenſter, in welchem einzelne Frauenhütte auf Haubenſtöcken ungen. C.. 19 gleich darauf trat aus dem hinter dem Laden be⸗ 1 Zimmer eine ſchlanke funge Mädchen⸗ geſtalt. f „Guten Abend, Fräulein!“ 515 der Detektiv vertraulich.„Hier bringe ich Ihnen den Herrn, der an Ihrer Erbſchaftsgeſchichte das größte In⸗ tereſſe hat“. „Herr Doktor Hochfeld?“ Mädchen. Hochfeld nickte. W „Es iſt ſehr freundlich von Ihnen, daß Sie ſich herbemüht haben“, ſagte das Mädchen Aach. „Aber die Herren ſind vielleicht ſo gütig und treten ein wenig ins Wohnzimmer ein. Es iſt freili nur ſehr klein und Arbeit liegt überall umher. Ich werde ſchnell etwas aufräumen“. 1 Sie ging voran in das kleine Wohnzimmer, von dem ein kleines, ſchmales Fenſter auf den Hof 1 7 0 Von der Decke herab hing eine Petroleum⸗ lampe, welche tief über den Mitteltiſch herabgezogen war. Auf dieſem Mitteltiſch, der ohne Decke war, lagen Hutgeſtelle, Federn und Blumen. Man ſah, das Mädchen war ſoeben in ſeiner Arbeit geſtört worden. Sonſt war das Ameublement einfach und freundlich. Ein kleines, ere Sofa mit weißen Deckchen ſtand an der Wand, darüber hing ein Spiegel und billige Bilder; in einer Ecke hinter einem Wandſchirm ſtand ein Bett; eine Nähma⸗ ſchine, eine Kommode mit Nippſachen und ein paar Stühle vervollſtändigten die Einrichtung. Vor dem Fenſter hingen weiße Gardinen. 9 7 Das junge Mädchen raffte die verſtreuten Ge⸗ enſtände zuſammen und packte alles in einen gro⸗ n Karton, den ſie in den Laden trug; dann lehrte ſie ſchnell wieder zurück. e Garſetzung folgt.) 2 fragte das junge gelanat. des Generalkommiſſars ſuchung vorgeſchlagen. 5 N%%% Teaſte Mabungel Die Verlegung des Kölner Prieſterſeminars. Köln a. Rh., 17. Juni. Das Kölner Hrieſterſeminar ſoll ganz oder teilweiſe von Köln nach Bensberg verlegt werden. Der erz⸗ biſchöfliche Stuhl hat zu dieſem Zweck on der Gemeinde Bensberg Gelände weſtlich von Bensberg angekauft. Die Vertröge wurden bereits vom Bensberger Gemeinderat genehmigt. Eine Einigung mit den Eiſenbahnern erzielt. Berlin, 17. Juni. Wie wir von zuſtän⸗ biger Stelle erfahren, haben die geſtrigen Verhandlungen der Gewerkſchaftsverbände der Eiſenbahner mit der Regierung zu einer vol⸗ len Einig untg geführt, und zwar werden außer den bereits vom Reichsverkehrsminiſte⸗ rium bewilligten 5 Prozent noch weitere 3 Prozent als Lohnerhöhung zugeſtanden. Die Bezahlung der 9. Stunde wurde jedoch ab⸗ gelehnt. Die 10. Arbeitsſtunde zur Bahnerhal⸗ kung fällt in der Sommerzeit fort. Bevorſtehender Anſchluß Thüringens an Preußen. „Berlin, 17. Juni. Der Münchener „Völkiſche Kurier“ erwähnt in einer Meldung aus Weimar Gerüchte über einen bevorſtehen den Anſchluß Thüringens an Preußen Wie wir hierzu erfahren, hat die Frage eines Anſchluſſes Thüringens an Preußen in der letzten Tagen bereits zu Verhandlungen in⸗ nerhalb einzelner Landtagsfraktionen geführt Der Propaganda für den Anſchluß liegen zu⸗ nächſt finanzielle Schwierigkeiten des Landes zugrunde. Die Erörterungen ſind über ein Anfangsſtadium bisher noch nicht hinaus⸗ Aus der Tagung des Pölkerbundsrates. Genf, 17. Juni. Die geſtrige Nachmit tagsſitzung des Völkerbundsrates befaßte ſich zunächſt mit Saarfragen. Mehrere Mit glieder der Saarregierungskommiſſion, ſowi⸗ Vertreter der Bevölkerung hatten bekanntlich beim Völkerbundsrat Klage über die Haltung der Regierunas des derzeitigen Präſidenten kommiſſion, Rault, geführt. Nichtbeſtätigung mehrerer Beiräte germeiſtern hatte Wegen def von Bür⸗ Nommiſſion verlangt. In war an dem Verhalten des Präſidenten Raul, ſeritik geübt worden. Lord Pormour er, lärte, daß Entſcheidungen, wie die obige, von der ganzen Regierungskommiſſion getroffen werden müßten. Leon Bourgois und Sa landra führten den erwöhnten Fall auf eir Miß verſtändnis zurück. Der Präſident des Völkerbundsrates, Dr. Beneſch, ſtellte da rauf feſt, daß der Völkerbundsrat einſtimmig der Anſicht Ausdruck gibt, daß die Regie⸗ rungskommiſſion des Saargebietes kollektiv für alle Maßnahmen gegenüber dem Völker⸗ bund die Verantwortung trägt, eine Entſchei⸗ dung, deren Bedeutung für das Saargebiel nicht zu verkennen iſt. Der Völkerbundsrat beſchäftigte ich wei⸗ ter mit dem Bericht des Finanzausſchuſſes u Zimmermann über die Anträge Oeſterreichs. In der ange⸗ nommenen Reſolution wird die Notwenidig⸗ keit einer weiteren ſtrengen“ Sparſamkeitspoli⸗ tik feſtgeſtellt. Die Einleitung einer Unter, über die Erhöhungsanträge wird Zur Frage der Abrüſtung zur See wurde ebenfalls ingenommen, die die Angelegenheit auf die 5. Völterbundsverſammlung verweiſt. Saargebietes wurde auf heute vertagt. Die engliſchen Zaungen an Amerika. London, 17. Juni. Heute wird Enge land an Amerika die Summe von 68 700 000 welcher Betrag die Zinſen Dollar bezahlen, für die engliſchen Schulden 110 gegenüber den Vereinigten Staaten darſtellt. Branting zum Präſidenten der internationalen Arbeitskonferenz ernannt. Genf, 17. Juni. Die 6. internationale Urbeitskonferenz, die geſtern vormittag in Ge⸗ zenwart von Vertretern der Genfer Staats: dehörden und des geſamten Pöſkerbundsrates mit ſeinem derzeitigen Präſidenten an der Spitze eröffnet wurde, wählte den früheren ſchwediſchen Miniſterpräſidenten Branting nuf Vorſchlag der engliſchen Regierungsdele⸗ Waun Unterſtaatsſekretärin im Arbeitsmini⸗ terium Bonnefield, zum Präſidenten gewählt. Wetterbericht. Wolkig bis heiter, ſpäter Gewitterneigung, warm, ſüdliche Winde. ein 18 Morgen großes die engliſche Regierung in einem Schreiben an das Generalſekretariat die Feſtſtellung der Befugniſſe der Mitglieder den dieſem Schreiben eine Reſolution g Die An⸗ zelegenheit der zollfreien Einfuhr in das Lokale Nachrichten. „ Frouleichnamsprozeſſion. Bei der morgigen Fronletchnamsprozeſſion wurde dem Freiw. Feuerwehrkorps die Aufrechterhaltung der Ordnung übertragen. Es wird gebeten, den An⸗ ordnungen der Mannſchaften willig Folge zu b b Fronleichnamsprozeſſion iſt ein feier⸗ liches Bekenntnis für unſeren heiligen Glauben. Es wird erwartet, daß das gläubige katholiſche Volk ſich reſtlos an der Prozeſſion beteiltgt. Wenn alles zuſammenhilft, dann dürfte auch die mor⸗ gige Fronleichnamsprozeſſion zu einem Driumph⸗ zug für das Allerheiligſte Altarſakrament werden. * Volksvereins konferenz. Am Frei⸗ tag, den 20. Juni, nachmittags 2 Uhr findet im Gaſthaus zum„Grünen Baum“ zu Weinheim eine Bezirkskonferenz ſtatt für die Krelſe Bens⸗ heim und Jeppenheim und dem ſüdlichen Oden⸗ wald. Auf der Tagesordnung ſtehen mehrere Fragen, welche die ſoztal intereſſierten Frauen und Männer aller Stände beſchäftigen, außerdem erſtattet der Lundesſekretär, Hochw. Herr Studken⸗ rat Dr. Kremer⸗Frankfurt ein Referat:„Nene Wlutſchafts⸗ und ſozlale Verhältniſſe“. Die Gelſt⸗ lichen, Geſchäftsführer, Lehrer und Lehrerinnen, insbeſondere alle Vertrouensleute des Volks⸗ vereins ſind zu dleſer Konferenz eingeladen. * Waldfeſt. Dem Radfahrer⸗Verein„Ein⸗ tracht“ wurde für Sonntag, den 20. Juni ein Werbetag für die deutſche Radfahrer⸗Unton über⸗ tragen. Vorgeſehen iſt ein Korſofahren, an dem auch verſchledene auswärtige Vereine teilnehmen. Anſchließend Waldfeſt am Ochſenbrunnen. Nä⸗ heres wild noch in dieſer Zeitung bekanntgegeben. Evangeliſche Gemeinde. Der evang. Verein veranſtaltet am Fronleichnametag, Nach⸗ mittags 3 Uhr in der evang. Kirche eine muſikallſche Darbietung, zu der freundlichſt ein⸗ geladen wird. Gottesdienſt⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde Viernheim. Fronleichnam. 6 Uhr 1. hl. Meſſe. 7 Uhr 2 hl. Meſſe. ½9 Uhr Hochamt, darauf Prozeſſion. ½9 Uhr Kinder⸗Meſſe. 1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt. 2 Uhr Andacht zu Ehren des Allerheiligſten Altarſakramentes. Damit die Fronleichnams ⸗Prozeſſion beim Auszug ſich ordnungsgemäß entwickeln kann, wird dringend gebeten, daß erſt die Schulkinder, dann die Jünglinge und Männer und dann erſt die Jungfrauen und Frauen die Kirche verlaſſen, damit der Platz vor der Kirche frei bleibt. Das freiwillige Feuerwehrkorps hat die Güte gehabt, bei der Prozeſſion die Ord⸗ nung zu übernehmen. Alle Gläubigen, Teil⸗ nehmer und Zuſchauer werden dringend ge⸗ beten, den Anordnungen der Feuerwehr bereit⸗ willigſt zu folgen, damit die Prozeſſion zur Verehrung des Allerheiligſten Sakraments dient und nicht zur Verunehrung. Die Wallfahrt nach Walldürn geht am Freſtag Morgen fort und kommt am Montag zurück. Am Freitag Morgen iſt um 1J5 Uhr heilige Meſſe in der Kapelle am Weinheimer Weg. Von da um 5 Uhr Abgang nach Weinheim zum Bahnhof. Das Gepäck möge bis am Donnerstag Abend bei Helbig im Gaſthaus „Zur Stadt Mannheim“ abgegeben werden. In der neuen Kirche an Werktagen: Freitag: ½5 Uhr hl. Meſſe in der Kapelle am Weinheimer Weg für die Wallfahrer; von da Abgang der Wallfahrer nach Walldürn. 306 Uhr beſt. Amt für Katharina Haas geb. Dewald, Mutter und Großeltern. 7 Uhr beſt. E⸗A. für ledig + Joh. Joſ. Bugert, beſtellt von den Schulkameraden. [Samstag: ¼6 Ubr beſt. Amt fiir Johann Philipp Herſchel, Ehefrau Maria Joſefa geb. Hanf und Sohn Georg. 1/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Georg Michael Bauer, Eltern und Schwlegereltern. Am nächſten Sonntag iſt das Titularfeſt der Sakr. Bruderſchaft. An dieſem Tage iſt gemeinſch. Kommunion für die Schüler der H. H. Lehrer Beller, Schmitt und Baldauf 1. Abteilung. Beicht für dieſe am Samstag um 2 Uhr. Am nächſten Sonntag beginnen dle 6 Aloyſianiſchen Sonntagen. Kurchl. Anzeigen der Evang. Gemeinde Mittwoch, den 18. Juni. Abends 8 Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors Donnerstag, den 19. Juni. Nachm. 3 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Veranſtaltung in der Kirche, zu der freundlichſt eingeladen wird. Ein 12jährtger Violtnvirtuoſe wird mitwirken. f Mannheimer Viehmarkt. Zum heutigen Viehmarkt waren zugeführt und wurden je 50 Kg. Lefendgewicht gehandel“!“ 200 Ochſen, 24 bis 48, 187 Bullen 26 bis 36, 7 5 is i 00 Ueberſtand; Kälber mittelmäßig, Kühe und Rinder 12 bis 50, 505 Kälber 40 bis 62, 253 Schafe 16 bis 30 und 1643 Schweine 38 53 Goldmark. Marktverlauf: mit Großvieh a langſam, eräumt; Schweine mittelmäßig. f ö F n 5 e Soziale Fürſorge. Heppenheim, 4 Juni. Auf die Bekannt⸗ machung der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Heppen⸗ heim über die Herabſetzung der Krankenkaſſen⸗ beiträge von 6½0% auf 6% machen wir Arbeit⸗ geber und Verſicherte beſonders aufmerkſam. Wle über die Steuern und ſonſtige Ab⸗ gaben geklagt wird, ſo ergeht man ſich auch über dle hohen Belträge zur Kranken verſicherung aber ö jedenfalls mit Unrecht. Der Friedensbettragſatz mit 4% mußte infolge Einführung neuer geſetz⸗ licher Leiſtungen und ſonſtiger Mehrlelſtangen am 29. April 1918 auf 4½% am 2. Mai 1920 auf 6% am 4. Dezember 1922 auf 8% und zuletzt infolge der verhängnisvollen Inflation am 29. Oktober 1923 auf 9% erhöht werden. Durch die Ende November vorigen Jahres eingetretene Stabilität war es mözlich die Beiträge am 14. Januar 1924 auf 7/% am 3. März 1924 auf 6½½% içnd jetzt auf 6% herabzuſetzen. Vor allem hängt die Höhe der Beiträge von dem Umfang der Regel⸗ und Mehrleiſtungen der Kaſſe ab. Dieſe beiden Arten von Leiſtungen wurden in den letzten Jahren bedeutend erweitert und ausgebaut, ſo z. B die Wochenhilfe wurde geſetzlich derart erweitert, daß Wochengeld anſtatt fur 8 für 10 Wochen und das Stillgeld für 12 Wochen zu gewähren iſt; die Familienwochenhilfe wurde geſetzlich als Regelleiſtung eingeführt, wo⸗ von der Kaſſe die Hälfte zur Laſt fällt, das Krankengeld das allgemein für Sonn⸗ und Feiertage zu zahlen iſt, wurde von 50 auf 60% des Grundlohns erhöht, die Krankenhilfe wurde von 26 auf 39 Wochen ausgedehnt, die Famillen⸗ hilfe— Gewährung der ärztlichen, zahnärzt⸗ lichen und Krankenhaus⸗Behandlung für Ehe⸗ frauen und Kinder auf die Dauer von 13 Wochen— wurde eingeführt. Es dürfte Jedem ohne wei⸗ teres klar ſein, daß durch dieſe Leiſtungen, teils geſetzliche Regelleiflungen und teils freiwillige Mehrleiſtungen, die während und nach dem Krieg eingeführt wurden, ein Krankenverſicherungsbei⸗ trag von mindeſtens 2% unbedingt benötigt wird. Infolge der Kriegsfolgen iſt der Geſundheits⸗ zuſtand der Kaſſenmitglieder und deren Familien⸗ angehörige ſehr heruntergekommen, ſodaß eine vermehrte Inanſpruchnahme der Kaſſenleiſtungen in Eiſcheinung tritt, vas ebenfalls nicht ohne Einfluß auf die Höhe des Beitragsſatzes bleibt. Es kommt noch hinzu, daß der Krankenſtand heute weit höher als in der Vorkriegszeit iſt. Durch dieſen verhältnismäßig hohen Kranken⸗ ſtand erhöhen ſich die Arztkoſten in ganz be⸗ trächtlicher Weiſe Während im Jahre 1914 die Aixtkoſten nur Mark 24257.— betrugen, ſo be⸗ trägt die Ausgabe im April dieſes Jahres rund Mark 4500.—; gegenüber dem Jahre 1914 eine Steigerung von 100%. Nachdem die Arzthono⸗ rare vom 1. Mal d. Is eb durch den preußi⸗ ſchen Wohlfahrteminiſter wieder um 331/o er⸗ höht worden find, ſo bedeutet dies für die Kaſſe weiter eine gewaltige Mehrausgabe.— Die Krankenkaſſen haben gegen dieſe Erhöhung Proteſt eingelegt, da ſie dieſe gewaltige Steigerung auf die Dauer nicht zu tragen vermögen, die Ge⸗ bühren der Aerzte hat man bereits auf den Frledensſtand erhöht, während das Einkommen der Arbeiter und Angeſtellten noch weit hinter dem Frledensſtand zurückbleibt. Es iſt unbedingt notwendig, daß die von Kaſſenſeite geforderte Begrenzung der ärztlichen Leiſtungen wie früher zur Durchführung kommt. Es iſt dem Vorſtand klar, daß die Auf⸗ bringung der derzeitigen Krankenverſicherungs⸗ beiträge für Arbeitgeber und Verſicherten unter den heutigen Verhältniſſen cecht hart empfunden wird, es darf jedoch nicht vergeſſen werden, daß der höhere Prozentſatz lediglich eine Folge der Mehrausgaben für die bereits erwähnten neu eingeführten Regel⸗ und Mehrleiſtungen iſt. Dle Beiträge die die Einnahmen für die Kaſſe bilden, müſſen sämtliche Leiſtungen decken. Aaßerdem beſteht für die Kaſſe die Verpflichtung gemäß 8 364 R. B. O. eine Rücklage mindeſtens im Be⸗ trage der Jahresausgabe je nach dem Durchſchnitte der letzten drei Jahre anzuſammeln und auf dieſer Höhe zu erhalten. Hierzu iſt mindeſtens ein Zwanzigſtel des Jahresbetrages der Kaſſenbei⸗ träge zu verwenden. Um mit dem nunmehrigen Beitragsſatz von 6% die ſatzungsmäßigen Lelſtungen beſtreiten ſowie die geſetzliche Rücklage ſchaffen zu können muß in jeder Hinſicht ſparſam gewirtſchaftet werden. Die Goldmarkrücklage die die Kaſſe innerhalb der letzten 10 Jahre angeſammelt hatte und mündelſicher angelegt war, iſt leider— wie alle Spareinlagen und Wertpapiere— der Geldinflation zum Opfer gefallen. Ob, wann und in welcher Höhe eine Aufwertung erfolgt, hängt jedenfalls von der Entwicklung unſeres Wirtſchaftslebens ab. Um die Kaſſe fernerhin vor derartigen Verluſten zu bewahren, iſt es jedenfals zweckmäßiger die Rücklage in feſten Grundwerten anzulegen. Die Kaſſe ſtand ſeither und heute noch hinſichtlich ihrer Leiſtungen und des niederen Beitragsſatzes zlemlich an erſter Stelle der heſfiſchen Krankenkaſſen. Aus vorſtehenden Ausführungen dürfte ſeden⸗ falls zur Genüge bewieſen ſeln, daß eine Herab⸗ ſetzung des Beitragsſatzes auf den Frledensſtand unmöglich iſt. Für die Erwerbsloſenfürſorge— ſeit 1. November 1923 eingeführt— müſſen Arbeit⸗ geber und Verſicherte z. Zt. 30% Beiträge vom Grundlohn je zur Hälfte aufbringen. Die Kaſſe hat dieſe Belträge nur zu erheben und an den Arbeitsnachwels abzuführen. Dieſe Beiträge tra⸗ gen auch noch dazu bel, daß ungerechterwelſe über die hohen Beſträge geſchimpft wird. Da die Kaſſe diefe Belträge zu erheben hat, ſo gehen ſte einfach auf das Konto Krankenkaſſenbeiträge. Die Invalldenverſicherungsbeiträge betragen wöchentlich(1. Jan. 1924)(191 in Klaſſe J.—.20 Mk.—.16 Mk. in Klaſſe ll.—.40 Mk.—.24 Mt.. in Klaſſe Ill.—.60 Mk.—.32 Mk. in Klaſſe IV—.80 Mk.— 40 Mb. in Klaſſe V. 1.— Ml.—.48 Mk. Obwohl eine Steigerung der Beiträge von 25 bis über 100% eingetreten iſt, iſt eine Er⸗ höhung der Leiſtungen nicht erfolgt. H. Sport und Spiel. Am die Kreismeiſterſchaft! Sport. Amleltia 09 1.„Viktoria“ Griesheim 1. 5:0(3:0). Das Spiel iſt aus, der Sieg iſt unſer, ein zwar harter Sieg, aber ein vielſprechendes 5:0. Meiſter ſtaud gegen Reiſter. Doch was find Sie alle gegen unſere„Grüne Elf“, die, wenn es gilt, zu ſpielen welß. Und ſie haben es ge⸗ zeigt und haben ein neues Nuhmesblatt den anderen hinzugefügt. Wohl 2000— 2500 Zu⸗ ſchauer waren Zeuge dieſes, beſonders in der 1. Halbzeit ſchönen Kampfes, der alle Anweſende im Banne hielt. Im flachen Paß wanderte der Ball von Mann zu Mann, kritiſche Situationen vor dem Gäſtetere ſchaffend, doch war letzten Endes die allzuweite Vorlage oder auch der ſchwache und zu ſpäte Schuß der Retter Gries⸗ heim's vor einer höheren Niederlage, von den vielen in ausſichtsreicher Stellung vorbeige⸗ ſchoſſenen Bällen ganz zu ſchweigen. Umgekehrt zeigten ſich jedoch auch die vom„Beſetzten Gebiet“ als Herr der Lage und entpuppten ſich als eine ſehr flinke Nannſchaft und öfters lag das Ehrentor in des Luft, doch ſie vergaßen das„Schießen“, das doch immer die Hauptſache iſt und den Ausſchlag gibt. Doch zum Spielverlauf: Es iſt bereits 5 Ahr. Viernheim betritt unter dem Jubel der Maſſen den Platz. Etwas ſpäter die rothoßgen Griesheimer, ebenſe freudig begrüßt. Herr Seltſam(Heidelberg) pfeift. Beide Spiel⸗ führer wählen. Bergmann hat den Anſtoß, paßt zu Schmidt, der zu Haas Ph. gibt und ſchon hat ihn Gölßz vor den Füßen, doch zu ſpät... aus. Ein ſchönes und auch richtiges Anſpiel. Den Einwurf köpft Träger zu Gölz, eine ſchöne Flanke, Jäger verpaßt, Wohlfahrt ſchleßt ſcharf daneben. Auch die Gäſte erwachen und legen Volldampf auf, doch nur dis zum Strafraum reicht ihre Kunſt, denn Haas A. und Kiß fahren energiſch dazwiſchen. Schon die 5. Minute bringt eine Entſcheidung. Von Mann zu Mann wandert der Ball und Bergmann ſchleßt unhaltbar ein. 1:0 Die 3. Minute bringt beinahe den Ausgleich, doch Schmidt meiſtert. Die„Grunen“ ſchaffen mit Hochdruck. Prächtig gibt die Läuferreihe ihre Vorlagen dem rationell arbeitenden Sturm, der heute wieder ſeinen Slanztag hat. Beſonders der rechte Flügel Gölh— Schmidt arbeitet wunderbar, aber auch die Mitte und der linke Flügel laſſen nichts zu wünſchen übrig. In der 11. Minnte geht Bergmann allein durch, ſein Torſchuß wird durch „Faul“ unterbunden. Den gegebenen 11 Meter verwandelt er ſicher zu 2:0. Immer ſtärker wird der Druck auf die Gäſte. Jeder Durch⸗ bruch wird gefährlich, ganz beſonders in der 15., 18. und 24. Minute. Endlich die 26. Miaute bringt den 3. Treffer. Wohlfahrt iſt der Schütze. Griesheim wehrt ſich verzweifelt und befteit ſich von der Umklammerung, aber die hohen und danebengeſchoſſene Bälle werden nicht gefährlich. In der 32. Minute langt es bei⸗ nahe zum 4. Tore und dle 37. Min. bringt den „Nothofigen“ die 1. Ecke, die im Sande verläuft. Bis Halbzeit iſt der Platzbeſitzer im Vorteil. Nach der Pauſe erzwingt Viernhelm in der 6. Minute elne Scke, aus der nach kurzem hin und her, Schmidt der Halbtrechte nach ſchönem Täuſchen Nr. 4 bucht. 3 Minuten ſpäter. Bölz raft der Linie entlang, umſpielt die zahlrelche Verteidigung ſamt Torwart und zum 5. Male hüngt das Leder in den Maſchen. Das iſt zuviel für den Torhüter und Gölz bekommt es zu fühlen. Doch der zögert nicht und quittiert den Schlag und die zerriſſene Hoſe, was aber nicht notwen⸗ dig war und zu verurteilen iſt. Endergebnts: Gölz muß den Platz verlaſſen. Gerecht war dies keineswegs, denn der Zuerſtſchlagende hätte das gleiche Schickſal teilen müſſen. Trotz 10 Mann liegt nun Vereinigung noch in der Ofen⸗ ſive und kann bis zum Schluſſe noch mehrere Ecken und ſogar einen 6. Torſchuß durch Jager erzielen, doch wegen„Abſeit“ gilt dasſelbe nicht. Gleich darauf Schluß. Am morgigen Fronleich⸗ nahmstage 4 Uhr ſtehen ſich nun zum fähigen Rückſpiele unſere 1.„Elf“ und die Gleiche von „Olympia“ Lorſch, Kreisliga auf dem Sport⸗ platze im Walde gegenüber. Das Vorſpiel konnte Lorſch 4: 2 gewinnen. Es wird alſo ein harter Kampf entſtehen. Drum auf zum Sportplatze! 2 3 de des 80 iauer Aether unn Wir nie gelegene üg Mittellungen Über intereſſante Vorkommniſſe, Berichte über Verelnsverſammlungen und „Feſtlichkelten, Unglücksfälle uſw. ſind uns willkommen.— Auslagen werden vergütet. 9 4 10 8„ e